Lassen Sie uns darüber sprechen, wie die Ordnung in unserem Land während der "tiefen Antike" aufrechterhalten wurde. Am Anfang war alles einfach und unkompliziert. Irgendein Fürst auf dem ihm unterworfenen Territorium rekrutierte einen Trupp - starke und gut ausgebildete Jungs. Sie erhoben nicht nur Steuern von der Bevölkerung, sondern führten auch einige ernstere Aufgaben aus - Banditen fangen, Unruhen unterdrücken, Hinrichtungen - wo ohne sie. Im Allgemeinen waren dies die Anfänge der gesetzlichen Regulierung.

Nach der Errichtung einer mehr oder weniger zentralisierten Macht in Russland, dann in Nowgorod, beginnt die Aufteilung der Militärmacht in Divisionen. Und wir sehen die Ergebnisse davon sogar jetzt. Beispielsweise werden die ersten Gardisten, die damals Teil der regulären Armee waren, heute am besten von der Miliz repräsentiert. Aber das Spezialkommando unter den Fürsten, die gut in Erinnerung gebliebenen Regimenter der Bogenschützen - das ist der direkteste Vorgänger der modernen Spezialdienste.

Außerdem entwickelte sich alles entlang der vorgegebenen drei Trajektorien: Ordnung im Land, Ordnung an den Landesgrenzen und Sicherung der Staatsgewalt. Das allererste Innenministerium kontrollierte die Polizei (einschließlich der politischen Polizei - der Gendarmerie), die Presse, die Post, den Telegrafen, "verwaltete" den Militärdienst, befasste sich mit Statistiken und sogar mit geistlichen Angelegenheiten und der Volksernährung.

Der Begriff "Polizei" wurde erstmals in Russland von Peter I. eingeführt, als 1718 ein besonderer Dienst zur Überwachung der öffentlichen Ordnung eingerichtet wurde. Innerhalb des zaristischen Innenministeriums befand sich die Polizeibehörde. Sein System umfasste:
- städtische Polizeidienststellen unter der Leitung von Polizeichefs,
- Polizeieinheiten und Bezirke, die von Privat- und Bezirksgerichtsvollziehern (Wachpersonal) geleitet werden,
- Bezirke, die von Bezirkswachen geleitet werden.

1890 sah die Polizeiabteilung des Innenministeriums so aus:

1. Innenminister, der gleichzeitig als Chef fungierte
Korps der Gendarmen
2. Stellvertretender Minister
3. Die Polizeibehörde unter der Leitung des Direktors, die die Abteilungen umfasste:
3.1. Allgemeines (Ordnung und Überwachung der Tätigkeit der Polizei
Institutionen) 3.2. Personal 3.3. Schutz der Staatsgrenzen.
3.4. Ausstellung von Pässen für Ausländer.
3.5. Ermittlung.
3.6. Aufsicht über Trinkbetriebe.
3.7. Feuer bekämpfen.
3.8. Genehmigung und Genehmigung von gesetzlichen Gesellschaften und öffentlichen Aufführungen.

Sein System umfasste - städtische Polizeidienststellen, die von Polizeichefs geleitet wurden, Polizeieinheiten und -stationen, die von privaten und Bezirksvollziehern (Wächtern) geleitet wurden, Bezirke, die von Bezirkswachen geleitet wurden, und das untere Glied waren die Polizeiposten. Die Polizisten trugen eine schwarze Lammfellmütze mit schwarzem Stoffboden, roter Paspel quer und umlaufend oder eine schwarze Mütze mit drei roten Paspeln, mit schwarz lackiertem Schirm, ohne Kinnriemen. Der Mantel des Polizisten wurde aus schwarzem Mantelstoff mit Hakenverschluss, schwarzen Knopflöchern und roten Paspeln genäht, an den Knopflöchern befindet sich ein Leichtmetallknopf mit Doppeladler. Die Polizisten trugen ihre persönlichen Waffen in einem schwarzen Halfter, das am Gürtel befestigt war.

Die den Polizeibeamten unterstellten städtischen Unteroffiziere führten eine äußere Straßenüberwachung durch. Ihre Posten befanden sich an gut beobachtbaren Ecken und Straßenkreuzungen, damit sich auch die Bürger benachbarter Posten hören konnten. Sie hörten auf zu fluchen und sich auf der Straße zu streiten, erlaubten das Singen und Spielen von Balalaika, Mundharmonika und Gitarren nicht, nahmen Betrunkene fest und schickten sie zur Ausnüchterung auf Polizeiwachen, halfen den Kranken.

Wer Polizist werden wollte, musste ein gutes Aussehen, einen kräftigen Körperbau, eine gute Ausdrucksweise, eine Körpergröße von mindestens 171 cm, ein Mindestalter von 25 Jahren, einen Reservedienst und ein einwandfreies Benehmen haben. Sie absolvierten eine spezielle Ausbildung, die zwei Wochen bis zu einem Monat dauerte.

Jeder Polizist diente 8 Stunden am Tag. Es war seine Pflicht, täglich morgens und abends dem Aufseher alle von ihm wahrgenommenen Ausschreitungen, „Volksgerüchte“, Versammlungen, Ballvorbereitungen und Feste zu melden. Polizeibeamte wurden beauftragt sicherzustellen, dass Waren, die in die Stadt gebracht wurden, an von der Polizei ausgewiesenen Orten verkauft wurden. Darüber hinaus überwachten die Polizisten die Funktionsfähigkeit der Waagen, die Sauberkeit der Geschäfte, insbesondere in den Fleisch- und Fischreihen, und den Verkauf von Waren des täglichen Bedarfs zum festgelegten Tarif. Für tapferen Dienst wurden viele Polizisten mit der Silbermedaille „Für fleißigen Dienst“ ausgezeichnet. Die Arbeit der Polizisten wurde gut bezahlt.

Der Polizeichef war der unmittelbare Leiter der Provinzpolizei. Der Polizeichef, wenn er ein Generalmajor oder ein echter Staatsberater war, trug eine runde Astrachan-Mütze vom Typ Kubanka, weiß mit rotem Unterteil, auf der Mütze war ein silberner Doppeladler befestigt, und ein Offizier oder Bürokrat Kokarde darüber.

Als Oberbekleidung diente ein hellgrauer Mantel. Polizisten in den Reihen der Generäle trugen manchmal Mäntel mit Umhängen und Biberkragen. Die Alltagsuniform der Offiziere und Generäle der Polizei war ein dunkelgrüner Gehrock im All-Armee-Muster mit einem gleichfarbigen Kragen und roten Paspeln an Seite, Kragen, Manschetten und Rückenklappen - "Blätter".

Polizisten trugen Hosen in drei Stilen: Haremshosen und verengte Hosen - in Stiefeln oder Hosen zur Freigabe - mit Stiefeln. Stiefel wurden sicherlich mit Sporen getragen, aber nicht immer Stiefel. Die Uniform des Gendarmeriepolizisten hatte die gleiche Farbe wie der Gehrock, hatte einen einfarbigen Kragen, jedoch ohne Knöpfe, und wurde an der rechten Seite mit Haken befestigt. Polizisten und Generäle trugen einen Infanterie-Säbel an einer silbernen Schlinge. Mit Gehrock und weißer Tunika, manchmal mit Schwert. Polizisten verließen sich auch auf graue Umhänge – Umhänge mit einer Kapuze im Schnitt und in der Farbe eines Generaloffiziers.

Ab 1866 wurden die Städte in Polizeistationen eingeteilt. An der Spitze der Abteilung stand der Bezirkspolizist. Polizeistationen wiederum waren in Bezirke eingeteilt, denen Bezirkswachen unterstanden.

An der Spitze der Bezirkspolizeidirektion stand ein Polizist.

Geografisch war jeder Landkreis in zwei bis vier Lager unterteilt, die jeweils von einem Gerichtsvollzieher geleitet wurden - einem Polizeibeamten im Rang eines Hauptmanns oder Hauptmanns, seltener Oberstleutnant. Der engste Mitarbeiter des Gerichtsvollziehers war ein Polizist.

Die ersten Gendarmerieeinheiten auf dem Territorium des Russischen Reiches wurden während der Regierungszeit von Paul I. geschaffen. Später benannte der neue Kaiser Alexander I. das Borisoglebsky-Dragonerregiment in ein Gendarmenregiment um. Zu den Aufgaben des Gendarmeriekorps (KZh) gehörten die Überwachung der Situation auf dem Territorium des Reiches und die Durchführung aller Arbeiten zur politischen Suche vor Ort. Im Wesentlichen übte der KJ die Funktionen territorialer Sicherheitsbehörden aus, die in enger Verbindung und Interaktion mit der III. Abteilung der Kanzlei Seiner Kaiserlichen Majestät handelten. Die Hauptlast der operativen Suche der Gendarmerieeinheiten wurde auf die Untersuchung von Fällen durch die politische Suche reduziert.

Die Provinzverwaltungen waren das Hauptglied in der Struktur von QOL. Die Personalausstattung der Olonets GZhU sah das Vorhandensein von Positionen vor: den Abteilungsleiter, seinen Assistenten, einen Adjutanten und zwei Angestellte sowie acht Unteroffiziere zusätzlicher Stabsstellen, durch die die Gendarmenstationen in den Landkreisen geführt wurden abgeschlossen. Somit überstieg das GJU-Personal 12-13 Personen nicht.

Beim Eintritt in den Dienst eines Unteroffiziers im QOL wurden detaillierte Informationen über die Zuverlässigkeit, das Verhalten, die Vorstrafen, die Religion, die politische Zuverlässigkeit der Ehefrau, des Vaters, der Mutter, der Brüder, Schwestern - "mit denen er Kommunikation hat" erhoben. " Erhielt ein Abonnement, das er verpflichtet, mindestens fünf Jahre lang in der Gendarmerie zu dienen.

Die Geschichte der Polizei des Russischen Reiches endete drei Tage nach der Oktoberrevolution. Aber das ist eine ganz andere Geschichte...

2017 ging die Geschichte der Polizei in ihr zweites Jahrhundert. Am 10. November 1917 verabschiedete das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten der RSFSR unter der Führung von Alexej Iwanowitsch Rykow eine Resolution „Über die Arbeitermiliz“. Dieses Dekret diente als Rechtsgrundlage für die Schaffung der Polizei als Strafverfolgungsbehörde. Anschließend wurde der 10. November ein offizieller Feiertag - Tag der Polizei.

Tatsächlich reicht die Geschichte der Polizei tief in die Vergangenheit. Die ersten Vorgänger moderner Strafverfolgungsbehörden erschienen in den Tagen des alten Russlands. Vor der Gründung des Innenministeriums war es noch weit entfernt, aber Kriminelle hat es natürlich immer gegeben, ebenso wie diejenigen, die gegen sie gekämpft haben.

Einen Ausflug in die Geschichte der Strafverfolgungsbehörden, einschließlich der Polizei und der Kriminalpolizei, führte für uns Alfiya Alkinskaya, stellvertretende Leiterin des Zentralmuseums des Innenministeriums Russlands, Verdiente Kulturschaffende der Russischen Föderation. Wie die ersten russischen Detektive genannt wurden, wofür sie in Russland mit geschmolzenem Metall hingerichtet wurden, welcher der Könige die Bauernpolizei erfand und was das Wort „Polizei“ bedeutet, lesen Sie weiter unten.

„Mord „bei Raub“ galt als schwerer als „bei einem Fest“

Schon die Begriffe „Polizei“, „Ermittlung“ und alles, was damit zusammenhängt, erscheinen uns relativ modern. Aber die Geschichte der Strafverfolgungsbehörden in unserem Land hat mehr als hundert Jahre! Alfiya Aminovna, sagen Sie uns, wann haben wir den ersten Anschein einer modernen Kriminalpolizei bekommen?

Die Entstehung der Kriminalpolizei als Polizeidienst erfolgte erst im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre gesetzgeberische, gesetzliche Ausgestaltung. Aber davor hat die häusliche Detektivarbeit einen langen Weg zurückgelegt, fast ein Jahrtausend lang. Das allererste russische Gesetzbuch hieß „Russische Wahrheit“. Es entstand während der Herrschaft von Jaroslaw dem Weisen und war bis Ende des 15. Jahrhunderts in Betrieb. Dies war das erste Rechtssystem der Rurik-Dynastie.

- Und wie hießen die Personen, die damals an der Verbrecherjagd beteiligt waren? Und wofür wurden sie genau erwischt?

Zu dieser Zeit waren hauptsächlich gegen Privatpersonen gerichtete Straftaten bekannt, daher wurden sie in schriftlichen Dokumenten mit dem Wort „Beleidigung“ gekennzeichnet. Und das Wort "Spion" selbst stammt offensichtlich vom altrussischen Verb "suchen" ("suchen"). Nachdem irgendwo ein Verbrechen begangen wurde, wurde es öffentlich an einem belebten Ort angekündigt, zum Beispiel auf einem Marktplatz („auf dem Markt“). Und dieses Verfahren selbst wurde "Schrei" genannt - tatsächlich war es die erste Phase des alten russischen Prozesses. Später wird in Gesetzestexten der Begriff „allgemeine Durchsuchung“ auftauchen – eine Befragung aller Zeugen zur Feststellung einer Beteiligung an einer Straftat. Folter hieß damals Erfahrung und Diebe und andere Kriminelle tatami. In dieser Zeit war der Prinz das Oberhaupt der Justiz, und jeder wurde am fürstlichen Gericht gerichtet.

- Und wie hießen die, die mit der Suche nach Verbrechern beschäftigt waren?

Der Prinz vertraute diese Befugnisse an chiunam. Diejenigen, die Kriminalfälle untersuchten, wurden gerufen Virniki.

Wie wurde die Strafe festgelegt?

Die Strafen waren unterschiedlich, sogar für dasselbe Verbrechen. Historiker argumentieren, dass dies davon abhing, wie groß die Rolle des bösen Willens des Verbrechers war.

- Du meinst böswillige Absicht?

Ganz recht. So wurde der vorsätzliche Mord "bei Raub" als schwerwiegender angesehen, als schwerwiegender als etwa "bei einem Fest", bei dem die durch Getränke aufgeheizten Teilnehmer in eine Schlägerei gerieten. Es wurde angenommen, dass es in diesem Fall fahrlässig, ohne böse Absicht und in einem Zustand der Erregung geschah. Es verging viel Zeit, bis sich die Einstellung zur Kriminalität änderte und sie als ein Phänomen wahrgenommen wurde, das der gesamten Gesellschaft schadet und nicht nur dem Opfer.

„Auf Schritt und Tritt konnte man einem Mann mit abgeschnittenem Ohr begegnen“

- Die Strafen waren vermutlich viel strenger und grausamer als jetzt?

Während der Regierungszeit von Ivan III, unter der der erste Sudebnik geschaffen wurde (1497), wurden Menschen oft gebrandmarkt, ihre Gliedmaßen wurden abgeschnitten - so wurden Kriminelle registriert. Daher konnte man im Moskauer Russland bei jedem Schritt auf eine Person mit abgeschnittenem Ohr, Nase und ohne Zunge stoßen. So konnten die Schuldigen in der Menge leicht identifiziert werden. Die Punzierung wurde erst im 19. Jahrhundert abgeschafft.

- Die Einwohner glauben, dass die schwersten Strafen in dieser Ära waren. Ist es so?

Einerseits wuchs Iwan Wassiljewitsch mit Gräueltaten auf. Andererseits war er ein reich begabter Mann, gut ausgebildet. Bestechungsgeldnehmer, Trunkenbolde und Schmeichler duldete er nicht. Aber sein Wunsch, das gerechteste Rechtssystem zu schaffen, war einfach ungezügelt. Es äußerte sich oft in der Grausamkeit, einschließlich mit der Hilfe. 1550 verabschiedete Grosny ein neues Gesetzbuch, das aus 100 Artikeln bestand. Es enthielt neue Normen des Strafrechts. Übrigens begann sich unter Grosny in unserem Land ein staatliches System zur Bekämpfung der Kriminalität herauszubilden. Es gab sogenannte Befehle - Organe der zentralen Kontrolle.

- Und welche Verbrechen wurden als die schrecklichsten angesehen und am strengsten bestraft?

Zuerst Verbrechen gegen die Kirche, dann gegen den Staat und die Regierungsordnung und erst dann - gegen den Einzelnen. In 30 Fällen war die Todesstrafe vorgesehen. Sie wurden auf unterschiedliche Weise hingerichtet: durch Erhängen, Enthaupten, auch Verbrennen, lebendiges Vergraben im Boden ... Sogar das Gießen von Metall in den Rachen wurde praktiziert - so wurden Fälscher bestraft. So war das Zeitalter, und so war, wie man sagt, die Moral.

„Polizisten wurden scherzhaft „Arkharovites“ genannt“

Was hat sich seit der Machtübernahme verändert? In der Geschichte war er als Innovator-König bekannt. Vielleicht wirkten sich seine Reformen auch auf die Justiz aus?

Zweifellos brachte seine Regierungszeit viele Änderungen in der russischen Gesetzgebung mit sich. Zunächst bildete Peter I. das Verwaltungssystem. Es war eine besondere Klasse von Beamten, die alle Bereiche des Lebens und der Tätigkeit der Gesellschaft kontrollierten. 1718 erschien der Chef des Polizeiamtes in St. Petersburg. An ihrer Spitze stand der persönliche Bursche und Günstling des Königs, der ehemalige Schiffsjunge der Marine, Anton Devier. Die Polizei und das Militär waren in den Dienst im Büro eingebunden. Später, da nicht genügend Personal vorhanden war, wurden diensthabende Assistenten von jedem Hof ​​abgestellt, um der Polizei zu helfen. Es sollte beachtet werden, dass die Polizei unter Peter nur in der Hauptstadt war. Und bereits während der Regierungszeit von Katharina II. erschienen Strafverfolgungsbeamte in anderen russischen Städten. 1775 schuf sie eine ländliche Polizei, die sich aus Bauern und Dorfbewohnern zusammensetzte. Übrigens, obwohl Catherine eine Unterstützerin europäischer Werte war, hat sie das Branding nicht abgebrochen.

- Heute kennen wir die Namen der großen Gesetzgeber, aber sind uns die Namen berühmter Detektive überliefert?

Natürlich, und das seit den ältesten Zeiten. Bekannt sind zum Beispiel die Namen einiger Bojaren, die die Befehle führten. So wird in der Belozersky-Lippencharta der Name des Leiters des Raubordens „Bojar Ivan Danilovich Penkov und seine Kameraden“ erwähnt. Als die Zeit der Wirren endete, wählten die Menschen den „Rat der ganzen Erde“. Diese provisorische Regierung hatte auch einen Rogue Order. Einer ihrer Führer nach dem Ende der Zeit der Wirren war der russische Nationalheld -. In der Ära von Katharina II. gab es auch viele wunderbare Detektive. Dank einem von ihnen tauchte sogar der berühmte Begriff "Arkharovets" auf.

- Es bedeutet "Rowdy", "Betrüger". Was ist mit den Detektiven?

Früher wurden Polizeiagenten so scherzhaft gerufen. Das Wort entstand dank des obersten Polizeichefs von Moskau, Nikolai Petrovich Arkharov. Er war ein sehr cleverer Detektiv: Er hatte ein lebhaftes logisches Denken und liebte es, komplexe Fälle zu enträtseln. Bekannt ist auch sein Assistent - der berühmte Moskauer Detektiv Maxim Ivanovich Schwartz.

N.P. Arkharov

- Und wann erschien das Innenministerium in Russland?

Sein Gründer war bereits Alexander I. Die Schaffung des Innenministeriums war eine seiner Neuerungen. Der Kaiser übertrug die Leitung der neuen Abteilung seinem engen Freund und Kollegen in der reformistischen Politik, V. P. Kochubey. In der Folge wurde das Ministerium von vielen herausragenden Persönlichkeiten geleitet, doch die Frage der Schaffung einer unabhängigen Kriminalpolizei innerhalb des Ministeriums blieb lange Zeit ungelöst. Dies geschah erst nach der Bauernreform von 1861. Es war eine Zeit großer Reformen in Russland, in die sich Bildungs-, Finanz-, Militär- und Justizreformen erfolgreich einfügten. Im Rahmen der Justizreform kam es zu einer Trennung der Anklagebehörde von der Justiz.

Wie hat sich das auf die Polizei ausgewirkt?

Ermittlungsfunktionen wurden aus der Zuständigkeit der Polizei entfernt. Eine solche Einengung ihrer Tätigkeit war auf die Inkompetenz der Polizei in der Ermittlungspraxis zurückzuführen, deren Grund das Fehlen eines unabhängigen Detektivdienstes in der operativen Struktur war.

"Dzerzhinsky brachte der Polizei Rationen und Uniformen"

Die Revolution hat das Leben im Land auf den Kopf gestellt und musste sich natürlich auf die kriminalpolizeilichen Ermittlungen auswirken. Was änderte sich mit der Machtübernahme der Bolschewiki?

Das Schicksal der Polizeibeamten nach 1917 war ziemlich dramatisch. Viele mussten auswandern. So zum Beispiel der Leiter des Detektivdienstes von Moskau und dem Russischen Reich, Arkady Frantsevich Koshko. Er investierte so viel Liebe, Energie und Kraft in seinen Beruf, und am Ende wurde er ein Exil des Mutterlandes. Und überhaupt hat eine unglaublich hohe Welle des revolutionären Terrors sehr viele Vertreter der Abteilung getroffen. Das Schicksal von Koshko war dennoch besser als das vieler anderer. Erinnern wir uns an den Großherzog Sergei Alexandrowitsch, der von Terroristen, den Innenministern von Plehve oder Sipyagin getötet wurde. Schrecklich war auch das Schicksal des Adjutanten von Sergej Alexandrowitsch, General Dschunkowski, der nach dem Tod des Großherzogs zum Gouverneur von Moskau ernannt wurde. Er war stellvertretender Minister des Innenministeriums, während des Ersten Weltkriegs befehligte er ein Armeekorps. Nach der Oktoberrevolution wurde er von einem Gefängnis ins andere verlegt und 1937 erschossen.

- Wie wurde in Sowjetrussland gegen Kriminelle vorgegangen?

Nach der Revolution wurde der neue Apparat zur Verbrechensbekämpfung als NKWD bekannt. Es wurde von so berühmten Leuten wie Felix Edmundovich Dzerzhinsky geleitet. Er hat sicherlich einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung unserer Abteilung geleistet. Unter seiner direkten Beteiligung wurden die wichtigsten normativen Akte für die damalige Zeit entwickelt. Beispielsweise wurde am 3. April 1919 ein Erlass des Rates der Volkskommissare „Über die sowjetische Arbeiter- und Bauernmiliz“ verabschiedet. Es ist jedoch erwähnenswert, dass dieses Dokument bereits vor Dzerzhinsky entwickelt wurde, aber bedeutende Veränderungen im Leben der Polizei begannen, als er zum Volkskommissar für innere Angelegenheiten der RSFSR ernannt wurde. Der Inhalt der Polizei wurde nun nach Schätzung des NKWD durchgeführt (dh in den Staatshaushalt überführt), was eine neue Gestaltung bedeutete - die endgültige Unterordnung der Polizei unter das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten . Das Personal wurde nun mit hinteren Rationen und Uniformen versorgt. Als Leiter des NKWD gelang es Dzerzhinsky mit seinem eisernen Willen, dort die Leute auszubilden, die er für die „Sache der Revolution“ brauchte, auf die er sich beim NKWD verlassen wollte.

"Polizei” bedeutet "bewaffnete Leute"” »

- Und woher kommt dieser Name - "Polizei"?

Gemäß dem Erlass „Über die Arbeitermiliz“, der vom ersten Volkskommissar Alexej Iwanowitsch Rykow verabschiedet wurde, war die Miliz kein reguläres Organ. Tatsächlich waren dies bewaffnete Formationen von Arbeitern. Daher der Name: Das Wort „Miliz“ bedeutet „bewaffnete Menschen“. Der Beschluss über die Schaffung der Miliz wurde am 10. November 1917 angenommen. Dieser Tag wurde später als Berufsfeiertag der Polizei betrachtet - geboren aus der Revolution, wie sie anfingen, darüber zu sprechen. So ist es aber doch. Aber die Aktivitäten dieser Formationen unter den Bedingungen des Klassenkampfes, der Verwüstung, im Kontext der Welt- und Bürgerkriege und der verschärften kriminellen Krise zeigten sehr bald ihre Unrentabilität. Und die Miliz wurde erst am 12. Oktober 1918 zu einer Berufsorganisation, als die Anweisung des NKWD und des Volkskommissariats für Justiz „Über die Organisation der sowjetischen Arbeiter- und Bauernmiliz“ erschien.

Sie können die Revolution in Russland auf unbestimmte Zeit billigen oder schimpfen, hier ist alles sehr zweideutig. Aber wenn wir speziell über Strafverfolgungsbehörden sprechen, was hat dieser Putsch dann mehr gebracht – Schaden oder Nutzen?

- Hier ist, wie Sie sagten, nicht alles klar. Ein objektives Verständnis aller Facetten revolutionärer Ereignisse erfordert eine nüchterne und ehrliche Einschätzung. Einerseits brauchten die neuen Behörden im neuen Land das alte Personal, einschließlich der Vertreter des Strafverfolgungssystems, nicht. Es war nach menschlichen Maßstäben bitter und aus wirtschaftlicher Sicht unklug und ineffizient. Schließlich bedurfte es in jenen Jahren unter sehr hohen kriminellen Spannungen dringend einer sofortigen Lösung der Frage der Ausbildung von neuem Polizeipersonal und der Kriminalpolizei. Aber die Modernisierung des Personals war ohne ausgebildete Fachkräfte nicht möglich. Allerdings wurde mit dem bisherigen Rang- und Auszeichnungssystem, das unmittelbar nach der Revolution unter die Lupe genommen wurde, auch die gesamte bisherige Zusammensetzung der Polizeieinheit verworfen. Sie wurden die ehemaligen Spezialisten auf verschiedene Weise los, unter anderem durch Erschießung von Vertretern der Strafverfolgungsbehörden. Andererseits kamen aus verschiedenen Gründen - oft wegen Arbeitslosigkeit, oft aus Herzensgründen - neue Leute in die Organe für innere Angelegenheiten. Sie lernten die Grundlagen der Verbrechensbekämpfung in einer Kampfsituation bei schwierigen Ereignissen. Sie riskierten ihr Leben, freuten sich über den Erfolg ihrer Kameraden. Es gelang ihnen, kriminelle Banditen zu besiegen. Beruflich zusammen mit den Organen für innere Angelegenheiten gehärtet, half er bei der Schaffung und Bildung der Haupteinheiten und Polizeidienste. Sie hatten es immer schwer - im NKWD und im Innenministerium herrschte ständig eine schwierige finanzielle Situation. Aber sie überlebten, nachdem sie alle Schwierigkeiten überstanden hatten.

Es ist interessant, dass viele in unserem Land auch nach der Umbenennung der Miliz in Polizei weiterhin den früheren Namen verwenden. Anscheinend ist es irgendwie heimisch geworden ...

Ja, schließlich hat die sowjetische Miliz zusammen mit dem Volk einen schwierigen Weg durchlaufen, der mit allen Phasen des Aufbaus und der Entwicklung eines sozialistischen Staates verbunden ist. Die Polizei hat unserer Gesellschaft viele wunderbare Helden und gute Spezialisten geschenkt, die während der Kriegsjahre und in Friedenszeiten ihre besten Eigenschaften gezeigt haben, die unter anderem von ihren fernen Vorfahren gelegt wurden. Und Milizveteranen tun auch heute noch viel Gutes. Glauben Sie mir, dies sind erstaunliche Beispiele für Güte und Anstand: Sie führen wissenschaftliche Forschungen durch, nehmen an militärischen Ausgrabungen teil, um nach den Gräbern von Soldaten des Großen Vaterländischen Krieges zu suchen, die im Land namenlos geblieben sind, stellen die Namen der Begrabenen fest und restaurieren Denkmäler , unterstützen Sie Waisenhäuser und Schulen ... Mit einem Wort, leisten Sie echte Hilfe. Ihr Wissen und ihre Erfahrung sollen auf fruchtbaren Boden fallen. Dort, wo kein Platz ist für eine Ideologie, die sie wie vor 100 Jahren zu unnötigen „Ehemaligen“ macht. Ich denke, diese Zeit sollte uns viel lehren.

Gestapo (Staatliche Geheimpolizei)- das Hauptorgan der politischen Ermittlung und Spionageabwehr im faschistischen Deutschland, das 1933 zunächst in Preußen, dann in anderen Ländern Deutschlands als Hauptwaffe im Kampf gegen die politischen Gegner des Faschismus geschaffen und bald auch zu ... wurde. ..

POLIZEI, Polizei, pl. nein, weiblich (Französische Polizei aus griechischer Politeia). 1. In den kapitalistischen Ländern eine staatliche Organisation zum Schutz der bestehenden bürgerlichen Ordnung (vorrevolutionäre und ausländische). Königliche Polizei. Kriminalpolizei. Geheimpolizei. ||… … Erklärendes Wörterbuch von Ushakov

POLIZEI- - ein System von besonderen Organen der Staatsverwaltung in Ausbeuterstaaten, die im Interesse der herrschenden Klassen den Schutz des bürgerlichen Staates und der von ihm eingeführten Verfahren durchführen und mit Methoden des direkten Zwangs handeln und ... .. . Sowjetisches juristisches Wörterbuch

I Inhalt: I. Die Polizei, ihre Aktivitäten, Geschichte, Charakter und Einordnung. Definition der Wissenschaft des Polizeirechts. II. Die Wissenschaft des Polizeirechts und ihre Hauptrichtungen: 1) in Deutschland, 2) in Frankreich, 3) in England und 4) in Russland. III. Organisation, ... ... Enzyklopädisches Wörterbuch F.A. Brockhaus und I.A. Efron

- (Geheime Feldpolizei (inf.) GFP GFP, „Geheime Feldpolizei“) Militärpolizei des Dritten Reiches (Eine andere Version der Übersetzung ist Geheime Militärpolizei.). Gruppen und Teams der GUF waren Exekutivorgane ... ... Wikipedia

Polizei- (Polizei), Staatskorps. Mitarbeiter, die Aufgabe der Dächer ist es, Strafverfolgungsmaßnahmen durchzuführen, Menschen und Eigentum zu schützen, Übertreter vor Gericht zu bringen und gleichzeitig Verbrechen (Kriminalität) abzuschrecken. National Polizeikräfte erschienen erstmals in ... ... Völker und Kulturen

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SFG (Geheime Feldpolizei)- das Exekutivorgan der Militärischen Spionageabwehr Nazideutschlands in der Armee. In Friedenszeiten hat es nicht funktioniert. Die GUF wurde von der Abwehrabteilung im Ausland geführt, die eine spezielle Zusammenfassung der FPDV (Feldpolizei der Wehrmacht) enthielt. ... ... Wörterbuch der Spionageabwehr

Der Geheimdienst ist ein inoffizieller (in den Texten von Rechtsakten Russlands und anderer Länder nicht vorhandener) Begriff, der seit der zweiten Hälfte des 20 “ oder ... ... Wikipedia

Ein besonderer Dienst ist eine Struktur und (oder) Tätigkeit, die nach besonderen Anforderungen strukturiert (organisiert) ist. Der Begriff wird oft im engeren Sinne von „einem speziellen Dienst zur Organisation und Durchführung von Geheimdiensten … … Wikipedia“ verwendet

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• Geheime Geschichte der Gestapo, Yuri Bem. Die geheimste und geschlossenste Behörde des Dritten Reiches. Der schrecklichste Sonderdienst, der ganz Europa in Angst und Schrecken versetzte. Gestapo (Geheime Staatspolizei) - dieses Wort selbst ...
• Abwehr, Sicherheitspolizei und SD, Geheime Feldpolizei, Abteilung "Fremdarmeen - Ost" in den westlichen Gebieten der UdSSR. Strategie und Taktik. 1939-1945, E. G. Ioffe. Es gibt noch viele „weiße Flecken“ in der Geschichte. Eine davon ist die Tätigkeit der deutschen Sonderdienste an den Westgrenzen der UdSSR während des Zweiten Weltkriegs. Dieses Buch enthüllt eine subversive…

Die Sicherheitsabteilung tauchte in den 1860er Jahren in Russland auf, als eine Welle des politischen Terrors über das Land fegte. Allmählich verwandelte sich die zaristische Geheimpolizei in eine Geheimorganisation, deren Mitarbeiter neben dem Kampf gegen die Revolutionäre ihre privaten Aufgaben lösten ...

Besondere Agentur

Eine der wichtigsten Rollen in der zaristischen Geheimpolizei spielten die sogenannten Spezialagenten, deren unauffällige Arbeit es der Polizei ermöglichte, ein wirksames System zur Überwachung und Verhinderung von Oppositionsbewegungen zu schaffen. Dazu gehörten Filer – „Überwachungsagenten“ und Informanten – „Hilfsagenten“.

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs gab es 70.500 Denunzianten und etwa 1.000 Späher. Es ist bekannt, dass in beiden Hauptstädten täglich 50 bis 100 Überwachungsagenten im Einsatz waren.

Anstelle des Füllers gab es eine ziemlich strenge Auswahl. Der Kandidat müsse "ehrlich, nüchtern, mutig, geschickt, entwickelt, schlagfertig, zäh, geduldig, ausdauernd, vorsichtig" sein. Sie nahmen in der Regel junge Leute, die nicht älter als 30 Jahre alt waren und ein unauffälliges Aussehen hatten.

Die Denunzianten wurden zum größten Teil unter den Trägern, Hausmeistern, Angestellten und Paßbeamten angeheuert. Hilfskräfte mussten alle verdächtigen Personen dem Bezirksvorsteher melden, der mit ihnen zusammenarbeitete.

Im Gegensatz zu Fillern waren Informanten keine Vollzeitbeschäftigten und erhielten daher kein festes Gehalt. Normalerweise erhielten sie für Informationen, die sich bei Überprüfung als „substanziell und nützlich“ herausstellten, eine Belohnung von 1 bis 15 Rubel.

Manchmal wurden sie mit Sachen bezahlt. Also erinnerte sich Generalmajor Alexander Spiridovich daran, wie er neue Galoschen für einen der Informanten gekauft hatte. „Und dann hat er seine Kameraden im Stich gelassen, hat mit einer Art Raserei versagt. Das haben die Galoschen gemacht", schrieb der Beamte.

Perlustratoren

Es gab Leute in der Kriminalpolizei, die eine ziemlich ungehörige Arbeit verrichteten - das Lesen persönlicher Korrespondenz, das sogenannte Durchlesen. Baron Alexander Benckendorff führte diese Tradition noch vor der Schaffung der Sicherheitsabteilung ein und nannte sie "eine sehr nützliche Sache". Nach der Ermordung Alexanders II. wurde die Lektüre persönlicher Korrespondenzen besonders aktiv.

"Schwarze Kabinette", die unter Katharina II. Geschaffen wurden, arbeiteten in vielen Städten Russlands - Moskau, St. Petersburg, Kiew, Odessa, Charkow, Tiflis. Die Verschwörung war derart, dass die Angestellten dieser Büros nichts von der Existenz von Büros in anderen Städten wussten.

Einige der "schwarzen Schränke" hatten ihre eigenen Besonderheiten. Laut der Zeitung Russkoye Slovo vom April 1917 haben sie sich in St. Petersburg auf das Lesen von Briefen von Würdenträgern spezialisiert, dann haben sie in Kiew die Korrespondenz prominenter Emigranten studiert - Gorki, Plechanow, Sawinkow.

Nach Angaben für 1913 wurden 372.000 Briefe geöffnet und 35.000 Auszüge angefertigt. Diese Produktivität ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Illustratorenstab nur 50 Personen umfasste, zu denen 30 Postangestellte hinzukamen.

Es war eine ziemlich lange und mühselige Arbeit. Manchmal mussten Buchstaben entziffert, kopiert, Säuren oder Laugen ausgesetzt werden, um den verborgenen Text zu enthüllen. Und erst dann wurden verdächtige Briefe an die Fahndungsbehörden weitergeleitet.

Deins unter Fremden

Für eine effektivere Arbeit der Sicherheitsabteilung hat die Polizeibehörde ein umfangreiches Netzwerk von "internen Agenten" geschaffen, die verschiedene Parteien und Organisationen infiltrieren und die Kontrolle über ihre Aktivitäten ausüben.

Gemäß den Anweisungen zur Rekrutierung von Geheimagenten wurden "verdächtige oder bereits in politische Angelegenheiten verwickelte, willensschwache Revolutionäre, die desillusioniert oder von der Partei beleidigt waren" bevorzugt.

Die Zahlungen für Geheimagenten lagen je nach Status und Vorteilen zwischen 5 und 500 Rubel pro Monat. Die Ochrana ermutigte ihre Agenten, auf der Parteileiter aufzusteigen, und half ihnen in dieser Angelegenheit sogar, indem sie höherrangige Parteimitglieder festnahm.

Die Ochrana (bis 1903 hieß sie „Abteilung für den Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“), eine lokale politische Untersuchungsbehörde im vorrevolutionären Russland, die der Polizeibehörde unterstellt war. Die Hauptaufgabe der Sicherheitsabteilungen war die Suche nach revolutionären Organisationen und einzelnen Revolutionären. Die Sicherheitsabteilungen hatten umfangreiche Spezialagenten sowohl der "Überwachung" - Spitzel als auch Geheimagenten (passive Informanten und aktive Teilnehmer an den Aktivitäten revolutionärer Organisationen - Provokateure).

Mit großer Vorsicht behandelte die Polizei diejenigen, die freiwillig den Wunsch äußerten, dem Schutz der staatlichen Ordnung zu dienen, da sich unter ihnen viele zufällige Personen befanden. Wie ein Rundschreiben der Polizeibehörde zeigt, lehnte die Ochrana im Jahr 1912 die Dienste von 70 Personen "als nicht vertrauenswürdig" ab.

Beispielsweise antwortete der von der Okhrana rekrutierte Exilsiedler Feldman auf die Frage nach dem Grund für die Angabe falscher Informationen, dass er ohne Existenzmittel sei und um der Belohnung willen einen Meineid leistete.

Provokateure

Die Aktivitäten der angeworbenen Agenten beschränkten sich nicht auf Spionage und die Übermittlung von Informationen an die Polizei, sie provozierten häufig Aktionen, für die Mitglieder einer illegalen Organisation festgenommen werden konnten. Die Agenten meldeten Ort und Zeit der Aktion, und für die geschulte Polizei war es nicht mehr schwierig, die Verdächtigen festzunehmen.

Laut dem Schöpfer der CIA, Allen Dulles, waren es die Russen, die die Provokation zur Kunst erhoben haben. Ihm zufolge "war dies das Hauptmittel, mit dem die zaristische Geheimpolizei die Spur der Revolutionäre und Dissidenten angriff." Die Kultiviertheit der russischen Provokateure Dulles im Vergleich zu den Charakteren von Dostojewski.

Evno Fishelevich Azef ist ein russischer revolutionärer Provokateur, einer der Führer der Sozialrevolutionären Partei und gleichzeitig ein Geheimbeamter der Polizeibehörde.

Der wichtigste russische Provokateur heißt Yevno Azef - sowohl ein Polizeiagent als auch der Führer der Sozialrevolutionären Partei. Nicht umsonst gilt er als Organisator der Morde an Großherzog Sergej Alexandrowitsch und Innenminister Plehwe. Asef war der bestbezahlte Geheimagent des Imperiums und erhielt 1.000 Rubel. im Monat.

Ein sehr erfolgreicher Provokateur war Lenins „Mitstreiter“ Roman Malinowski. Der Okhrana-Agent half der Polizei regelmäßig, unterirdische Druckereien ausfindig zu machen, berichtete von geheimen Treffen und konspirativen Treffen, aber Lenin wollte immer noch nicht an den Verrat seines Kameraden glauben.

Am Ende erreichte Malinowski mit Hilfe der Polizei seine Wahl in die Staatsduma, noch dazu als Mitglied der bolschewistischen Fraktion.

Seltsame Inaktivität

Die Aktivitäten der Geheimpolizei waren mit Ereignissen verbunden, die ein zweideutiges Urteil über sich selbst hinterlassen haben. Eine davon war die Ermordung von Ministerpräsident Pjotr ​​Stolypin.

Am 1. September 1911 verwundete ein Anarchist und Geheimer Informant der Ochrana, Dmitry Bogrov, Stolypin im Kiewer Opernhaus ohne jegliches Eingreifen mit zwei Schüssen aus nächster Nähe tödlich. Außerdem waren in diesem Moment weder Nikolaus II noch Mitglieder der königlichen Familie in der Nähe, die nach dem Veranstaltungsplan beim Minister sein sollten.

In Bezug auf die Tatsache des Mordes waren der Leiter der Palastwache Alexander Spiridovich und der Leiter der Kiewer Sicherheitsabteilung Nikolai Kulyabko an der Untersuchung beteiligt. Im Auftrag von Nikolaus II. Wurde die Untersuchung jedoch unerwartet eingestellt.

Einige Forscher, insbesondere Vladimir Zhukhrai, glauben, dass Spiridovich und Kulyabko direkt an der Ermordung von Stolypin beteiligt waren. Viele Fakten sprechen dafür. Erstens glaubten die verdächtig leicht erfahrenen Ochrana-Offiziere an Bogrovs Legende von einem gewissen Sozialrevolutionär, der Stolypin töten würde, und außerdem erlaubten sie ihm, mit einer Waffe in das Theatergebäude einzudringen, um den mutmaßlichen Mörder angeblich zu entlarven.

Der Fall des Mörders von Stolypin - ein Geheimagent der Kiewer Sicherheitsabteilung Dmitry Bogrov.

Zhukhrai behauptet, dass Spiridovich und Kulyabko nicht nur wussten, dass Bogrov Stolypin erschießen würde, sondern auch auf jede erdenkliche Weise dazu beigetragen hätten. Stolypin ahnte offenbar, dass sich eine Verschwörung gegen ihn zusammenbraute. Kurz vor dem Mord ließ er folgenden Satz fallen: "Sie werden mich töten und die Mitglieder der Wache werden mich töten."

Okhrana im Ausland

1883 wurde in Paris eine ausländische Geheimpolizei gegründet, um russische Emigrantenrevolutionäre zu überwachen. Und es gab jemanden, dem man folgen konnte: Das waren die Führer des Volkswillens, Lev Tikhomirov und Marina Polonskaya, und der Publizist Pjotr ​​Lawrow und der Anarchist Pjotr ​​Kropotkin. Interessant ist, dass unter den Agenten nicht nur Besucher aus Russland, sondern auch französische Zivilisten waren.

Von 1884 bis 1902 leitete Pjotr ​​​​Rachkovsky die ausländische Geheimpolizei - dies war die Blütezeit ihrer Tätigkeit. Insbesondere unter Rachkovsky besiegten Agenten eine große Druckerei von Narodnaya Volya in der Schweiz. Aber auch Rachkovsky war in verdächtige Verbindungen verwickelt - ihm wurde Kollaboration mit der französischen Regierung vorgeworfen.

Pyotr Ivanovich Rachkovsky - Russischer Polizeibeamter, Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Organisator politischer Ermittlungen in Russland.

Als der Direktor des Polizeidezernats Plehve einen Bericht über Rachkovskys dubiose Kontakte erhielt, schickte er sofort General Silvestrov nach Paris, um die Aktivitäten des Leiters der ausländischen Geheimpolizei zu überprüfen. Silvestrov wurde getötet, und bald wurde auch der Agent, der über Rachkovsky berichtet hatte, tot aufgefunden.

Außerdem wurde Rachkovsky verdächtigt, an der Ermordung von Plehve selbst beteiligt gewesen zu sein. Hohe Gönner aus dem Umfeld von Nikolaus II. konnten trotz kompromittierender Materialien die Immunität des Geheimagenten sicherstellen.

Einer der verbreiteten Mythen über das zaristische Russland ist die Beschreibung als Polizeistaat.

In Büchern über die Revolution oder das Leben von Revolutionären flimmern Polizisten, Gendarmen, Füller und Detektive auf jeder Seite. Zu meiner Zeit gab es in Lehrbüchern der Schulliteratur einen Satz, der General Yermolov zugeschrieben wurde: „In Russland trägt jeder eine blaue Uniform, und wenn keine Uniform, dann ein blaues Futter, wenn kein Futter, dann einen blauen Fleck.“ Nach der Lektüre sollten die Schüler von dem Gefühl der totalen Polizeikontrolle im alten Russland durchdrungen sein.

Und was war wirklich? Erteilen wir einem ungewöhnlichen Zeugen das Wort – dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU Nikita Sergejewitsch Chruschtschow. Als er 1953 auf dem Juliplenum des Zentralkomitees der KPdSU mit Kritik an den sowjetischen Staatssicherheitsbehörden sprach, erinnerte er sich: „Genossen, ich habe den Gendarmen zum ersten Mal gesehen, als ich wahrscheinlich schon vierundzwanzig Jahre alt war. In den Minen gab es keinen Gendarm. Wir hatten einen Kosakenpolizisten, der ging und trank. Es war niemand in der Volost, außer einem Sergeant.“ Lassen Sie uns dem Generalsekretär eine Botschaft über das unwürdige Verhalten eines Polizeibeamten hinterlassen, und wir werden seine Informationen über die Größe des Polizeiapparats berücksichtigen.

Und hier ist ein weiteres Beispiel: Als er noch Thronfolger war, wurde der zukünftige Kaiser Alexander III. am Pier der Stadt Uglitsch von einer riesigen Menge von Bürgern und Bauern aus den umliegenden Dörfern empfangen. Der Zarewitsch und sein Gefolge konnten lange Zeit nicht durch die dichte Menschenmenge zur Kathedrale der Stadt gelangen, und es gab niemanden, der ihm den Weg frei machte, da es nur 2 (zwei !!) Polizeireihen in der gab gesamte Kreisstadt Uglitsch.

Als sich Zarewitsch Alexander nach dem „Uglitsch-Pandämonium“ mit dem Militärgouverneur von Jaroslawl, Vizeadmiral I.S. Unkovsky und ihm eine Frage über die geringe Anzahl von Polizisten in Russland stellte, erhielt er eine unerwartet einfache Antwort: „Die Polizei in Russland hat eine rein symbolische Bedeutung; es schützt nichts, weil es nichts schützen kann: es existiert nur, um die Macht des russischen Gottes über Russland und jeden Winkel davon zu bezeugen. Als Kraft ist die Polizei nur ein Hohn auf die Kraft, das ist eine solche Polizei, wie sie auch in anderen Theaterstücken vorkommt. Aber gleichzeitig wird die Verbesserung des Rechts auf Leben und Eigentum in Russland dadurch unterstützt, wenn nicht durch die Macht des russischen Gottes! - das heißt, das Gewissen des russischen Volkes.


Offiziere und niedrigere Ränge der St. Petersburger Polizei

Kommen wir zu den Dokumenten. Im Dezember 1862 wurden die Bezirks- und Stadtpolizei zu einer Struktur zusammengelegt - der Bezirkspolizeibehörde ("Vorübergehende Regeln für die Organisation der Polizei"). Die Grafschaften wurden in Lager unterteilt, die von Gerichtsvollziehern geleitet wurden. Die Städte wurden von Stadt- und Kreisvollziehern sowie Polizeibeamten kontrolliert.

Die Polizeieinrichtungen unterlagen einer doppelten Kontrolle: „vertikal“ – von der Polizeibehörde und „horizontal“ – vom Gouverneur und der Provinzregierung.

Ab Ende 1889 erhielten die Gerichtsvollzieher zur Unterstützung der Kreispolizeibehörde Fuß- und Pferdeoffiziere, die in den Dörfern Sotsky und Ten erhalten blieben. In Städten, die nicht der Zuständigkeit der Bezirkspolizei unterliegen, werden städtische Polizeidienststellen eingerichtet, die von Polizeichefs und ihren Assistenten mit einem Jahresgehalt von 1500 bis 1000 Rubel geleitet werden. Sie sind den Bezirks- und Stadtgerichtsvollziehern sowie den Polizeibeamten unterstellt. In Städten mit nicht mehr als 2.000 Einwohnern sollten nach dem Gesetz von 1887 nicht mehr als fünf Polizisten sein, in größeren Städten nicht mehr als ein Polizist pro 500 Einwohner. Auf vier Polizisten kam ein Senior. Ihr Gehalt lag zwischen 150 und 180 Rubel jährlich und 25 Rubel für Uniformen. Alle Kosten wurden von der Stadt getragen.

Im Jahr 1903 wurde unter Berücksichtigung der ständig wachsenden Menge an Arbeit, die von diesem Institut geleistet wurde, eine zusätzliche Kategorie niedrigerer Ränge, Wachen, in die Kreispolizei eingeführt. Zusammen mit den Beamten bildeten sie die Polizeiwache. Die Position des Polizeibeamten wurde in jedem Volost eingeführt, und die Gesamtzahl der Wachen wurde mit einer Rate von nicht mehr als einer pro 2,5 Tausend Einwohner festgelegt.

Die Wachen waren mit Revolvern und scharfen Waffen (Sergeants) und Kontrolleuren (Wachen; obwohl sie das Recht hatten, Schusswaffen zu tragen, aber auf eigene Kosten erworben wurden) bewaffnet.

Daher war die Polizei im Russischen Reich eine sehr kleine Struktur, und die Zahl der Polizeibeamten in den Provinzen überstieg selten zwei- oder dreihundert Personen.

So dienten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Provinz Kaluga ein Polizeichef mit einem Assistenten und einer Sekretärin, drei Gerichtsvollzieher mit Assistenten, zwölf Polizisten, zwanzig höhere und achtzig untergeordnete Polizisten.

In Chabarowsk betrug die Zahl der Polizisten 30 (einschließlich eines Übersetzers aus Chinesisch und Mandschu), in Wladiwostok - 136, in Rostow am Don - 57.

Die geringe Zahl der niederrangigen Polizisten wurde etwas kompensiert, indem den Hausmeistern die Pflicht auferlegt wurde, den Polizisten im Bedarfsfall Hilfe zu leisten: „Sobald der Ordnungshüter seine Pfeife pfeift, kommen zwei oder drei Hausmeister von den nächsten Hauseingängen sofort in seiner Nähe wachsen“

Mit dieser Hilfe und auch aufgrund der Tatsache, dass die Kriminalitätsrate im Land zehnmal niedriger war als heute, konnte die Polizei die Situation gut kontrollieren und für Recht und Ordnung sorgen.

Was das Separate Corps of Gendarmen betrifft, so hatte es 1917 nur 1.000 Offiziere und 10.000 niedrigere Ränge in seinen Reihen, während die meisten Ränge des Corps an der Gewährleistung der Sicherheit der Eisenbahnen beteiligt waren, blieb weniger als ein Drittel auf dem Anteil der eigentliche politische Polizei.

Ein wesentlicher Mangel der russischen vorrevolutionären Polizei- und Gendarmeriekorps war das Fehlen eigener Bildungseinrichtungen. Die unteren Ränge wurden in der Regel aus Unteroffizieren der Armee im Ruhestand und der Führungsstab aus Beamten und Offizieren der Streitkräfte rekrutiert. Der russische Premierminister P.A. Stolypin schlug in seinem Entwurf für eine Reform der russischen Polizei die Schaffung besonderer Bildungseinrichtungen vor. Doch „um Geld zu sparen“, wurde das Projekt verschoben. Daher mussten die Polizisten die Weisheiten des Polizeidienstes ausschließlich in der Praxis lernen.

Der Dienst bei der Polizei war schon immer schwierig und gefährlich, besonders in den Jahren des verschärften politischen Kampfes. Die Revolutionäre bezeichneten alle Polizeibeamten ausnahmslos als „Volksfeinde“ und verurteilten sie alle in Abwesenheit zum Tode. Die Tötung eines Polizisten wurde unter den „Kämpfern für das Glück des Volkes“ als besondere Tapferkeit verehrt.

Die Reihen der Polizei versuchten, ihre Pflicht ehrlich zu erfüllen. Geben wir nur ein Beispiel. Diente in der Moskauer Presnensky-Polizeieinheit, Polizist Sacharow. Als strenger und fairer Polizist genoss er in den Arbeitervierteln wohlverdienten Respekt. Und als 1905 in der Stadt ein Aufstand ausbrach, baten die Nachbararbeiter den Polizisten, nicht zur Arbeit zu gehen. „Ich diene meinem Souverän nicht, um mich zu verstecken“, antwortete der ehrliche Wärter und ging zum Dienst. Zwei Tage später wurde seine Leiche von Soldaten in der Moskwa gefischt. Am Körper des Polizisten befanden sich 19 Schuss- und Stichwunden - so ging die Gruppe der Militanten mit ihm um und besiegelte die "revolutionäre Bruderschaft" mit Blut.

Während der "unblutigen" Revolution im Februar 1917 töteten die Revolutionskommandos und die Rebellensoldaten der Petrograder Garnison rücksichtslos fast das gesamte Personal der Polizei der Hauptstadt. Polizeibeamte versuchten bis zuletzt, die Ordnung in der Stadt aufrechtzuerhalten. Der Souverän war bereits von der Macht entfernt, die Provisorische Regierung war bereits erschienen, und die von den Rebellen umgebenen Polizeistationen hielten stand. Sie hofften immer noch auf Hilfe, die nie kam. Einigen Berichten zufolge wurden damals bis zu 80% der Polizisten der Stadt getötet ...

Aus dem Buch "10 Mythen über Russland" Alexander Muzafarov.