Polarforscher Otto Sverdrup Das alte Emblem des Norwegischen Polarinstituts, der führenden wissenschaftlichen Organisation im Königreich Norwegen, zeigte drei Silhouetten der berühmten Polarforscher des Landes – Fridtjof Nansen, Roald Amundsen und Otto Sverdrup. Die ersten zwei

Bzw. Die Navigation ist zu einem wichtigen Meilenstein in der Geschichte Russlands geworden, in der Entwicklung seiner Flotte hat sie einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Ozeane, vieler Zweige der Natur- und Geisteswissenschaften geleistet.

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Untertitel

Von Kronstadt nach Japan

Die erste Hälfte der Reise war geprägt vom exzentrischen Verhalten des Amerikaners Tolstoi (der in Kamtschatka gelandet werden musste) und von Konflikten zwischen Krusenstern und N. P. Rezanov, der offiziell als Expeditionsleiter galt [ ] .

Rezanov und Kruzenshtern mussten sich eine Kabine (6 m²) teilen, und die Beziehungen zwischen ihnen verschlechterten sich so sehr, dass sie sich ausschließlich über Notizen verständigten. Einer der Gründe für die Unzufriedenheit von Kruzenshtern war, dass das Gefolge, das der Botschafter sein sollte, das Team auf einem tatsächlich kleinen Schiff behinderte (die Länge der Nadezhda betrug nur 35 Meter). Nach der Ankunft in Petropawlowsk-Kamtschatski verließ Rezanov schließlich die Kabine und reichte beim örtlichen Gouverneur eine Beschwerde gegen die widerspenstige Besatzung ein. In seinen Notizen schreibt Rezanov, dass Kruzenshtern sich offiziell bei ihm für die Verletzung der Unterordnung an Bord entschuldigt hat, während Kruzenshtern in einem Brief an den Leiter der Akademie der Wissenschaften, N. N. Novosiltsev, das genau entgegengesetzte Bild zeichnet: Rezanov entschuldigte sich öffentlich bei Kruzenshtern.

Nachdem Nadezhda eine Ehrengarde (2 Offiziere, ein Trommler, 5 Soldaten) vom Herrscher der Region Kamtschatka P. I. Koshelev für den Botschafter genommen hatte, machte er sich auf den Weg nach Süden und erreichte am 26. September 1804 den japanischen Hafen von Dejima in der Nähe der Stadt Nagasaki. Die Japaner verboten das Betreten des Hafens, und Kruzenshtern ankerte in der Bucht. Die Botschaft dauerte sechs Monate, danach kehrten alle nach Petropawlowsk zurück. Kruzenshtern wurde der Grad des Ordens von St. Anna II verliehen, und Rezanov wurde nach Abschluss der ihm anvertrauten diplomatischen Mission von der weiteren Teilnahme an der ersten Expedition um die Welt befreit.

Von Japan nach Kronstadt

"Neva" und "Nadezhda" kehrten auf verschiedenen Wegen nach St. Petersburg zurück. 1805 kreuzten sich ihre Wege im Hafen von Macau in Südchina. Die Newa unterstützte nach ihrer Einfahrt in Hawaii die russisch-amerikanische Kompanie unter der Führung von A. A. Baranov bei der Rückeroberung der Michailowskaja-Festung von den Eingeborenen. Nach einer Bestandsaufnahme der umliegenden Inseln und anderen Studien brachte die Newa Waren nach Canton, lief jedoch am 3. Oktober mitten im Ozean auf Grund. Lisyansky befahl, Rostras und Karronaden ins Wasser zu werfen, aber danach landete eine Bö das Schiff auf einem Riff. Um weitersegeln zu können, musste die Besatzung sogar lebensnotwendige Gegenstände wie Anker ins Meer werfen. Anschließend wurde die Ware abgeholt. Auf dem Weg nach China wurde die Koralleninsel Lisyansky entdeckt. Die Newa kehrte vor der Nadezhda (22. Juli) nach Kronstadt zurück.

Nadezhda verließ die Küste Japans und ging nach Norden zum Japanischen Meer, das den Europäern fast völlig unbekannt war. Auf dem Weg bestimmte Kruzenshtern die Position einer Reihe von Inseln. Er passierte die Straße von La Perouse zwischen Iesso und Sachalin, beschrieb die Aniva Bay, die sich auf der Südseite von Sachalin befindet, die Ostküste und die Patience Bay, die er am 13. Mai verließ. Eine riesige Eismenge, die er am nächsten Tag bei 48 ° Breite traf, hinderte ihn daran, seine Navigation nach Norden fortzusetzen, und er ging zu den Kurilen hinunter. Hier entdeckte er am 18. Mai 4 Steininseln, die er „Steinfallen“ nannte; In ihrer Nähe traf er auf eine so starke Strömung, dass sich das Schiff "Nadezhda" bei frischem Wind und einem Kurs von acht Knoten nicht nur nicht vorwärts bewegte, sondern zu einem Unterwasserriff getragen wurde.

Kruzenshtern, der hier nur knapp entkommen war, passierte am 20. Mai die Meerenge zwischen den Inseln Onnekotan und Haramukotan und erreichte am 24. Mai erneut den Hafen von Peter und Paul. Am 23. Juni reiste er nach Sachalin, um die Beschreibung seiner Küsten zu vervollständigen; Der 3. Juli erreichte Cape Patience. Er erkundete die Küste von Sachalin, umrundete die Nordspitze der Insel, stieg zwischen ihr und der Küste des Festlandes auf einen Breitengrad von 53 ° 30 "ab und fand an dieser Stelle am 1. August frisches Wasser, wonach er schloss dass die Mündung des Flusses Amur nicht weit war, aber wegen der schnell abnehmenden Tiefe beschlossen, nicht weiterzugehen.

Am nächsten Tag ankerte er in der Bucht, die er Bay of Hope nannte; Am 4. August kehrte er nach Kamtschatka zurück, wo ihn die Reparatur des Schiffes und die Auffüllung der Vorräte bis zum 23. September verzögerten. Beim Verlassen der Bucht von Avacha aufgrund von Nebel und Schnee wäre das Schiff fast auf Grund gelaufen. Auf dem Weg nach China suchte er vergeblich nach den auf alten spanischen Karten eingezeichneten Inseln, überstand mehrere Stürme und kam am 15. November nach Macau. Am 21. November, als die Nadezhda schon ziemlich seetüchtig war, traf das Schiff Neva mit einer reichen Ladung Pelzwaren ein und machte in Whampoa halt, wohin auch das Schiff Nadezhda fuhr. Anfang Januar 1806 beendete die Expedition ihre Handelsgeschäfte, wurde jedoch von den chinesischen Hafenbehörden ohne besonderen Grund aufgehalten, und erst am 28. Januar verließen die russischen Schiffe die chinesischen Küsten.

Die Reise von Kruzenshtern war eine Ära in der Geschichte der russischen Flotte und bereicherte die Geographie und die Naturwissenschaften mit vielen Informationen über wenig bekannte Länder. Seit dieser Zeit beginnt eine kontinuierliche Reihe russischer Weltreisen; In vielerlei Hinsicht hat sich das Management von Kamtschatka zum Besseren verändert. Von den Offizieren, die bei Kruzenshtern waren, dienten viele später mit Ehre in der russischen Flotte, und der Kadett Otto Kotzebue selbst wurde später Kommandant eines Schiffes, das eine Weltumrundung unternahm. Thaddeus Bellingshausen wird auf den Schaluppen Vostok und Mirny eine Weltumsegelungsexpedition leiten und sich zum ersten Mal der Küste der Antarktis nähern.

Speicher

• 1993 gab die Bank von Russland eine Reihe von Gedenkmünzen heraus.
• 2006 jährte sich das Ende der ersten russischen Weltumsegelung zum 200. Mal. Bis zu diesem Datum plante die Russian Geographical Society, die Beschreibungen der Reisen von Kruzenshtern und Lisyansky, Kruzenshterns Südseeatlas, zum ersten Mal in russischer Übersetzung zu veröffentlichen, um das Werk von Grigory Langsdorf, eine unbekannte Version der Notizen des Kaufmann Fjodor Shemelin, das unveröffentlichte Tagebuch von Leutnant Ermolai Levenshtern von 1795-1816, unveröffentlichte oder vergessene Tagebücher und Briefe von Nikolay Rezanov, Makar Ratmanov, Fjodor Romberg und anderen Teilnehmern der Reise. Es war auch geplant, eine Sammlung wissenschaftlicher Artikel zu den wichtigsten Aspekten der Vorbereitung, Durchführung und Ergebnisse des Schwimmens zu veröffentlichen.
• Im Dezember 2013 wurde eine 4-teilige Dokumentarserie „Neva“ und „Hope“ auf den Bildschirmen des Fernsehsenders Rossiya-1 veröffentlicht. Die erste russische Reise um die Welt, Projektautor Mikhail Kozhukhov.
• Mehrere Belletristik- und Sachbücher sind den Reisen von Kruzenshtern und Lisyansky gewidmet. Insbesondere erzählt er ausführlich von der Expedition

Russische Reisende. Rußland entwickelte sich zu einer großen Seemacht, was neue Aufgaben für einheimische Geographen mit sich brachte. BEIM 1803-1806 wurde auf Schiffen von Kronstadt nach Alaska unternommen "Hoffnung" und "Newa". Es wurde von Admiral Ivan Fedorovich Kruzenshtern (1770 - 1846) geleitet. Er kommandierte das Schiff "Hoffnung". Mit dem Schiff "Newa" unter dem Kommando von Kapitän Yuri Fedorovich Lisyansky (1773 - 1837). Während der Expedition wurden die Inseln des Pazifischen Ozeans, China, Japan, Sachalin und Kamtschatka untersucht. Detaillierte Karten der untersuchten Orte wurden erstellt. Lisyansky, der unabhängig von den Hawaii-Inseln nach Alaska gereist war, sammelte reichhaltiges Material über die Völker Ozeaniens und Nordamerikas.

Karte. Die erste russische Weltumrundungsexpedition

Das mysteriöse Gebiet rund um den Südpol zieht seit langem die Aufmerksamkeit von Forschern auf der ganzen Welt auf sich. Es wurde angenommen, dass es ein riesiges südliches Festland gibt (Namen "Antarktis" dann war es nicht in Gebrauch). Der englische Seefahrer J. Cook in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts. überquerte den Polarkreis, stieß auf undurchdringliches Eis und erklärte, dass eine Navigation weiter nach Süden unmöglich sei. Sie glaubten ihm, und 45 Jahre lang unternahm niemand Südpolarexpeditionen.

1819 rüstete Russland eine Expedition in die südlichen Polarmeere auf zwei Schaluppen unter der Führung von Faddej Faddejewitsch Bellingshausen (1778 - 1852) aus. Er kommandierte eine Schaluppe "Ost". Kommandant "Mirni" war Michail Petrowitsch Lasarew (1788 - 1851). Bellingshausen nahm an der Reise von Krusenstern teil. Lazarev wurde später als Militäradmiral berühmt, der eine ganze Galaxie russischer Marinekommandanten (Kornilov, Nakhimov, Istomin) großzog.

"Ost" und "Friedlich" waren nicht an polare Bedingungen angepasst und unterschieden sich stark in der Seetüchtigkeit. "Friedlich" war stärker u "Ost"- Schneller. Nur dank des großen Geschicks der Kapitäne verloren sich die Schaluppen bei stürmischem Wetter und schlechter Sicht nie. Mehrmals standen die Schiffe kurz vor der Zerstörung.

Aber dennoch Russische Expedition gelang es, viel weiter als Cook nach Süden vorzudringen. 16. Januar 1820 "Ost" und "Friedlich" kam der antarktischen Küste (im Bereich des heutigen Bellingshausen-Schelfeises) sehr nahe. Vor ihnen erstreckte sich, soweit sie sehen konnten, eine sanft wogende Eiswüste. Vielleicht vermuteten sie, dass dies der südliche Kontinent war und kein festes Eis. Aber es gab keine andere Möglichkeit, Beweise zu beschaffen, als an der Küste zu landen und weit in die Tiefen der Wüste zu reisen. Die Matrosen hatten keine solche Gelegenheit. Bellingshausen, eine sehr gewissenhafte und genaue Person, berichtete daher in einem Bericht, den er gesehen hatte "Festland aus Eis". Anschließend schrieben Geographen, dass Bellingshausen „das Festland gesehen, aber nicht als solches erkannt“. Und doch gilt dieses Datum als der Tag der Entdeckung der Antarktis. Danach entdeckte man die Insel von Peter I. und die Küste von Alexander I. 1821 kehrte die Expedition nach einer vollständigen Reise um den offenen Kontinent in ihre Heimat zurück.

Kostin V. "Wostok und Mirny vor der Küste der Antarktis", 1820

1811 erkundeten russische Seeleute unter der Führung von Kapitän Wassili Michailowitsch Golowkin (1776-1831) die Kurilen und gerieten in japanische Gefangenschaft. Golovnins Aufzeichnungen über seinen dreijährigen Aufenthalt in Japan führten die russische Gesellschaft in das Leben dieses mysteriösen Landes ein. Golovnins Schüler Fjodor Petrowitsch Litke (1797 - 1882) erforschte den Arktischen Ozean, die Küsten von Kamtschatka, Südamerika. Er gründete die Russische Geographische Gesellschaft, die eine große Rolle bei der Entwicklung der geographischen Wissenschaft spielte.

Große geografische Entdeckungen im russischen Fernen Osten sind mit dem Namen Gennady Ivanovich Newelsky (1814-1876) verbunden. Er lehnte die sich ihm eröffnende Hofkarriere ab und erreichte die Ernennung zum Militärtransportkommandanten. "Baikal". Er ist 1848-1849 darauf. segelte von Kronstadt um Kap Hoorn nach Kamtschatka und leitete dann die Amur-Expedition. Er öffnete die Mündung des Amur, einer Meerenge zwischen Sachalin und dem Festland, und bewies damit, dass Sachalin eine Insel und keine Halbinsel ist.

Amur-Expedition von Newelsky

Expeditionen russischer Reisender, neben rein wissenschaftlichen Ergebnissen, von großer Bedeutung für die gegenseitige Kenntnis der Völker. In fernen Ländern erfuhren die Einheimischen oft zum ersten Mal von russischen Reisenden etwas über Russland. Im Gegenzug sammelten die Russen Informationen über andere Länder und Völker.

Russisches Amerika

Russisches Amerika . Alaska wurde 1741 von der Expedition von V. Bering und A. Chirikov entdeckt. Die ersten russischen Siedlungen auf den Aleuten und in Alaska entstanden im 18. Jahrhundert. 1799 schlossen sich in Alaska handwerklich tätige sibirische Kaufleute in der Russisch-Amerikanischen Gesellschaft zusammen, der ein Monopolrecht zur Nutzung der natürlichen Ressourcen dieser Region zugesprochen wurde. Der Vorstand des Unternehmens befand sich zunächst in Irkutsk und zog dann nach St. Petersburg. Die Haupteinnahmequelle des Unternehmens war der Pelzhandel. Viele Jahre lang (bis 1818) war A. A. Baranov, ein gebürtiger Kaufmann der Stadt Kargopol in der Provinz Olonets, der Hauptherrscher des russischen Amerikas.

Die russische Bevölkerung von Alaska und den Aleuten war klein (in verschiedenen Jahren von 500 bis 830 Menschen). Insgesamt lebten in Russisch-Amerika etwa 10.000 Menschen, hauptsächlich Aleuten, Bewohner der Inseln und der Küste Alaskas. Sie näherten sich bereitwillig den Russen, wurden in den orthodoxen Glauben getauft, nahmen verschiedene Handwerke und Kleidung an. Die Männer trugen Jacken und Gehröcke, die Frauen Baumwollkleider. Die Mädchen banden ihre Haare mit einem Band zusammen und träumten davon, einen Russen zu heiraten.

Eine andere Sache sind die Indianer, die im Hinterland von Alaska lebten. Sie waren den Russen feindlich gesinnt und glaubten, dass sie bisher unbekannte Krankheiten - Pocken und Masern - in ihr Land gebracht hatten. 1802 wurden die Tlingit-Indianer ( "Koloshey", wie die Russen sie nannten) griffen die russisch-aleutische Siedlung an. Die Sitha brannten alles nieder und töteten viele Einwohner. Erst 1804 wurde die Insel zurückerobert. Baranov gründete darauf die Festung Novo-Archangelsk, die zur Hauptstadt von Russisch-Amerika wurde. In Novo-Archangelsk wurden eine Kirche, eine Werft und Werkstätten gebaut. Die Bibliothek hat mehr als 1200 Bücher gesammelt.

Nach dem Rücktritt von Baranov wurde der Posten des Oberherrschers von Marineoffizieren besetzt, die in Handelsangelegenheiten unerfahren waren. Allmählich erschöpfter Pelzreichtum. Die finanziellen Angelegenheiten des Unternehmens wurden erschüttert, sie begann, staatliche Leistungen zu erhalten. Aber die geographische Forschung weitete sich aus. Besonders - in den tiefen Regionen, die auf den Karten mit einem weißen Fleck gekennzeichnet waren.

Von besonderer Bedeutung war die Expedition von L. A. Zagoskin in den Jahren 1842-1844. Lavrenty Zagoskin, gebürtig aus Penza, war der Neffe des berühmten Schriftstellers M. Zagoskin. Seine Eindrücke von der schwierigen und langwierigen Expedition beschrieb er in einem Buch. "Fußgängerbestand eines Teils des russischen Besitzes in Amerika". Zagoskin beschrieb die Becken der Hauptflüsse Alaskas (Yukon und Kuskokwim), sammelte Informationen über das Klima dieser Gebiete, ihre natürliche Welt und das Leben der lokalen Bevölkerung, mit der es ihm gelang, freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Lebhaft und talentiert geschrieben, "Fußgängerbeschreibung" kombinierten wissenschaftlichen Wert und künstlerischen Wert.

I. E. Veniaminov verbrachte etwa ein Vierteljahrhundert in Russisch-Amerika. Als junger Missionar in Novo-Archangelsk angekommen, begann er sofort mit dem Studium der Aleuten-Sprache und schrieb später ein Lehrbuch über ihre Grammatik. Auf ungefähr. In Unalaska, wo er lange Zeit lebte, wurde durch seine Arbeit und Fürsorge eine Kirche gebaut, eine Schule und ein Krankenhaus eröffnet. Er führte regelmäßig meteorologische und andere Naturbeobachtungen durch. Als Veniaminov Mönch wurde, wurde er Innocent genannt. Bald wurde er Bischof von Kamtschatka, den Kurilen und den Aleuten.

In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts. Die russische Regierung begann, der Untersuchung der Amur-Region und der Ussuri-Region besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Das Interesse an Russisch-Amerika ist merklich zurückgegangen. Sie überlebte wie durch ein Wunder die Gefangennahme durch die Briten. Tatsächlich war und blieb die entfernte Kolonie unverteidigt. Für die durch den Krieg verwüstete Staatskasse wurden die jährlichen erheblichen Zahlungen der Russisch-Amerikanischen Gesellschaft zu einer Belastung. Ich musste mich zwischen der Entwicklung des Fernen Ostens (Amur und Primorje) und dem russischen Amerika entscheiden. Das Thema wurde lange diskutiert, und am Ende wurde mit der US-Regierung eine Vereinbarung über den Verkauf von Alaska für 7,2 Millionen Dollar geschlossen. Am 6. Oktober 1867 wurde in Novo-Archangelsk die russische Flagge eingeholt und die amerikanische Flagge gehisst. Russland zog sich friedlich aus Alaska zurück und hinterließ den zukünftigen Generationen seiner Einwohner die Ergebnisse ihrer Arbeit an seiner Erforschung und Entwicklung.

Dokumentieren: Aus dem Tagebuch von F. F. Bellingshausen

10. Januar (1821). ... Mittags drehte der Wind auf Ost und wurde frischer. Da wir das feste Eis, auf das wir stießen, nicht südlich erreichen konnten, mussten wir unsere Reise in Erwartung eines günstigen Windes fortsetzen. Inzwischen gaben uns die Seeschwalben Anlass zu der Annahme, dass sich in der Nähe dieses Ortes eine Küste befand.

Um 3 Uhr nachmittags sahen sie einen schwarzen Fleck. Ich wusste auf einen Blick durch das Rohr, dass ich das Ufer sah. Die aus den Wolken aufsteigenden Sonnenstrahlen beleuchteten diesen Ort, und zur allgemeinen Freude waren alle überzeugt, eine schneebedeckte Küste zu sehen: Nur Geröll und Felsen, auf denen der Schnee nicht halten konnte, wurden schwarz.

Es ist unmöglich, die Freude in Worte zu fassen, die bei dem Ausruf „Ufer! Ufer!" Diese Freude war nicht verwunderlich nach einer langjährigen einheitlichen Navigation in unaufhörlichen tödlichen Gefahren, zwischen Eis, in Schnee, Regen, Matsch und Nebel ... Das Ufer, das wir erworben hatten, gab uns Hoffnung, dass es sicherlich andere Ufer geben muss, für die Existenz von nur einem in einer so riesigen Wasserfläche hielten wir es für unmöglich.

11. Januar. Ab Mitternacht war der Himmel mit dicken Wolken bedeckt, die Luft war voller Dunkelheit, der Wind war frisch. Wir setzten den gleichen Kurs nach Norden fort, um zu wenden und näher am Ufer zu liegen. Im Laufe des Morgens, nachdem wir die über der Küste schwebenden Wolken verzogen hatten, sahen wir, als die Sonnenstrahlen sie erleuchteten, eine hohe Insel, die sich von N0 61 ° bis S erstreckte und mit Schnee bedeckt war. Um 5 Uhr nachmittags, nachdem wir uns einer Entfernung von 14 Meilen von der Küste genähert hatten, trafen wir auf festes Eis, das uns daran hinderte, uns noch weiter zu nähern, um die Küste besser zu überblicken und etwas Kurioses und Bewahrenswertes in das Museum der zu bringen Admiralitätsabteilung. Nachdem ich mit der Wostok-Schaluppe das Eis erreicht hatte, führte ich zum Driften auf die andere Seite, um auf die Mirny-Schaluppe zu warten, die hinter uns war. Als sich die Mirny näherte, hissten wir unsere Flaggen: Leutnant Lazarev gratulierte mir per Telegraf, dass ich die Insel gefunden hatte; Auf beiden Schaluppen setzten sie Leute auf die Wanten und riefen dreimal ein gegenseitiges „Hurra“. Zu diesem Zeitpunkt wird befohlen, den Matrosen ein Glas Punsch zu reichen. Ich rief Leutnant Lazarev zu mir, er teilte mir mit, dass er alle Enden der Küste klar gesehen und ihre Position gut bestimmt habe. Die Insel war ziemlich gut sichtbar, besonders die unteren Teile, die aus steilen Steinklippen bestehen.

Ich nannte diese Insel den hohen Namen des Schuldigen für die Existenz einer Marine in Russland - die Insel.

Als Russland zur See fuhr, seine eigene Flotte und Überseekolonien – Russisch-Amerika – gründete, musste es nur vorwärts gehen. Es war kaum zu glauben, dass die russische Flotte, die nach dem Willen von Peter I. geschaffen wurde, bis vor kurzem überhaupt nicht existierte. Und nun entsteht die Idee einer Weltumrundung, die unter russischer Marineflagge erfolgen würde.

Vorgänger

Unter dem Satz des berühmten Diplomaten und Reisenden N. P. Rezanov „Lass das Schicksal Russlands mit Segeln beflügelt werden!“ Viele Menschen würden unterschreiben - sowohl Kommandanten als auch einfache Seeleute und diejenigen, die, ohne selbst zur See zu gehen, alles getan haben, um solche Expeditionen durchzuführen. Der große Transformer selbst träumte von langen Seereisen, Peters Pläne beinhalteten eine Reise nach Westindien, die Überquerung des Äquators und den Aufbau von Handelsbeziehungen mit den „Großen Moguln“.

Diese Pläne waren nicht dazu bestimmt, in Erfüllung zu gehen. Trotzdem fand 1725–1726 eine russische Ozeanexpedition nach Spanien unter dem Kommando von Kapitän I. Koshelev statt, der später die Idee einer Weltreise von St. Petersburg aus vorschlug.

1776 unterzeichnete Katharina II. ein Dekret über die Entsendung von Schiffen aus der Ostsee zur ersten russischen Weltumsegelungsexpedition. Die Kampagne sollte von einem jungen Kapitän G. I. Mulovsky, einem erfahrenen und erfahrenen Seemann, geleitet werden. Die Expedition musste mehrere Probleme gleichzeitig lösen: Festungsgeschütze an den Peter-und-Paul-Hafen liefern, Handelsbeziehungen mit Japan aufbauen, Vieh und Saatgetreide sowie andere notwendige Güter zu Siedlern in Russisch-Amerika bringen und darüber hinaus , um neue Länder zu entdecken und das Ansehen Russlands zu stärken.

Die Vorbereitungen für eine groß angelegte Expedition waren in vollem Gange, die Fabriken hatten bereits gusseiserne Wappen und Medaillen mit Katharinenbildern, die in den neu entdeckten Gebieten angebracht werden sollten. Aber der russisch-türkische Krieg begann, und alle Vorräte sollten an die Schiffe verteilt werden, die ins Mittelmeer fuhren. Mulovsky selbst wurde in einer Seeschlacht getötet. Während der Regierungszeit von Katharina kam die russische Weltumsegelung nie zustande, aber die Idee hatte sich bereits in den Köpfen festgesetzt.

Die erste russische Weltumrundungsexpedition

Manchmal entwickelt sich das Leben so seltsam, dass eine solche Handlung in jedem Buch wie eine Strecke aussehen würde. Auf dem Schiff "Mstislav" war ein sehr junger Midshipman, der gestrige Midshipman. Ivan Kruzenshtern war erst 17 Jahre alt, als er unter dem Kommando von Kapitän Mulovsky eintrat. Es ist schwer zu sagen, ob sie von der gescheiterten Expedition sprachen, aber es war Kruzenshtern, der tun musste, was das Schicksal seinem tapferen Vorgänger verweigerte.

I. F. Kruzenshtern und Yu. F. Lisyansky

Ivan Fedorovich Kruzenshtern und sein Bruder im Marinekorps Yuri Fedorovich Lisyansky wurden als junge Seeleute, die bedeutende Erfolge zeigten, zur Ausbildung in die englische Flotte geschickt. Kruzenshtern interessierte sich sehr für den Handel mit China, besuchte chinesische Häfen - und als er nach Russland zurückkehrte, äußerte er ausführlich, mit Zahlen und Berechnungen, seine Meinung, dass die Organisation der Seekommunikation zwischen russischen Kolonien und China für Russland äußerst vorteilhaft und nützlich sei. Natürlich wurde die Meinung des jungen Leutnants ignoriert - der Vorschlag war zu gewagt. Aber plötzlich wurde Kruzenshtern von prominenten und maßgebenden Adligen unterstützt – Staatskanzler Rumjanzew und Admiral Mordwinow, und bald machte die Russisch-Amerikanische Gesellschaft (RAC) einen ähnlichen Vorschlag – und so war das Schicksal der ersten russischen Weltumrundungsexpedition entschieden.

Das großzügige Sponsoring des RAC machte es möglich, nicht zu warten, bis Schiffe gebaut wurden, die den Strapazen der Reise standhielten. Zwei geeignete Schiffe wurden in England gekauft, verbessert, mit den Namen "Nadezhda" und "Neva". Der RAC war mächtig und wohlhabend genug, um sicherzustellen, dass die Expedition in Rekordzeit mit dem Allerbesten versorgt wurde.

Für eine lange und gefährliche Reise wurden nur Freiwillige rekrutiert – dennoch waren es so viele, dass es genau richtig wäre, drei Expeditionen zu absolvieren. Das Team bestand aus Wissenschaftlern, Künstlern (zum Skizzieren von Landschaften, Pflanzen und Tieren, die der Wissenschaft unbekannt sind), einem Astronomen. Ziel war es, unseren russischen Siedlungen in Amerika die notwendigen Waren zu liefern, ihnen Pelze wegzunehmen, Waren in chinesischen Häfen zu verkaufen oder zu tauschen, die Vorteile des Seewegs nach Russisch-Amerika gegenüber dem Landweg durch Sibirien zu beweisen. Und außerdem, um eine Botschaft unter der Leitung von Kammerherr N. P. Rezanov an die Küste Japans zu liefern.

Trotz des "kommerziellen" Charakters der Expedition segelten die Schiffe unter Marineflagge. Chamberlain Rezanov war bei weitem nicht die letzte Person im RAC, schließlich der Schwiegersohn des Chefs und Gründers des Unternehmens, G. Shelikhov, der Erbe des Kapitals des "russischen Kolumbus". Es wurde angenommen, dass er für den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Teil und Kruzenshtern für das Meer verantwortlich war. Im August 1803 stachen die Newa und Nadezhda von Kronstadt aus in See. Nach den Hawaii-Inseln zerstreuten sich die Schiffe wie vereinbart. Die Newa segelte unter der Leitung von Lisyansky nach Norden zu den Inseln Kodiak und Sitka im Golf von Alaska, beladen mit Waren für die RAC, um sich im September 1805 mit der Nadezhda in Macao zu treffen. "Nadezhda" ging nach Kamtschatka - und dann - nach Japan, um Rezanovs diplomatische Mission zu erfüllen. Unterwegs geriet Nadezhda in einen schweren Sturm – und, wie sich später herausstellte, in ein Tsunamigebiet.

Leider war die Mission ein Fehlschlag - nach fast sechs Monaten Wartezeit in Nagasaki wurden die Russen abgelehnt. Der japanische Kaiser gab Geschenke zurück (riesige gerahmte Spiegel), weigerte sich, die Botschaft anzunehmen und befahl, Japan sofort zu verlassen, versorgte das Schiff jedoch mit Wasser, Lebensmitteln und Brennholz. In Macau trafen sich die Kapitäne, tauschten Pelze gegen Tee, Porzellan und andere seltene und flüssige Waren in Europa und machten sich auf den Weg nach Russland. Nach dem Sturm, nachdem sie sich aus den Augen verloren hatten, kehrten Nadezhda und Neva sicher nach Russland zurück, zuerst die Newa, dann ein paar Wochen später die Nadezhda.

Das Schwimmen verlief nicht so ruhig, wie wir es gerne hätten. Die Probleme begannen fast unmittelbar nach dem Segeln. Chamberlain Rezanov hatte ein von Alexander I. unterzeichnetes Reskript, wonach er, Rezanov, zum Expeditionsleiter ernannt wurde, jedoch mit der Maßgabe, dass alle Entscheidungen gemeinsam mit Kapitän Kruzenshtern getroffen wurden.

Für die Unterbringung auf der relativ kleinen "Nadezhda" von Rezanovs Gefolge musste eine Anzahl von Personen, die beim Schwimmen wirklich benötigt wurden, abgelehnt werden. Darüber hinaus gehörte zu Rezanovs Gefolge beispielsweise Graf Fjodor Tolstoi, der später den Spitznamen "Amerikaner" erhielt, ein absolut unkontrollierbarer, grausamer Manipulator und Intrigant. Er schaffte es, sich mit dem ganzen Team zu streiten, ärgerte Krusenstern mehr als einmal persönlich mit seinen Eskapaden – und wurde am Ende zwangsweise auf der Insel Sitka gelandet.

N. P. Resanow

Auf einem Kriegsschiff darf es laut Charta nur einen Anführer geben, dessen Befehle bedingungslos ausgeführt werden. Rezanov akzeptierte als Nichtmilitär überhaupt keine Disziplin, und allmählich heizten sich die Beziehungen zwischen ihm und Krusenstern bis zum Äußersten auf. Rezanov und Kruzenshtern waren gezwungen, sich ein paar Jahre lang eine winzige Kabine zu teilen, und kommunizierten über Notizen.

Rezanov versuchte, Kruzenshtern zu zwingen, die Route der Expedition zu ändern, um sofort nach Kamtschatka zu fahren - tatsächlich unterbrach er die Reise um die Welt. Schließlich erlaubte sich Rezanov, in Anwesenheit des Teams unhöflich gegenüber dem Kapitän zu sein - und dies war aus Sicht der Charta völlig unverzeihlich. Nach einem lauten Skandal, der dafür sorgte, dass niemand auf seiner Seite war, verließ der beleidigte Rezanov die Kabine praktisch nicht, bis die Nadezhda Petropavlovsk erreichte.

Glücklicherweise klärte der erfahrene und kaltblütige Kommandant P. Koshelev die Angelegenheit ungeachtet der Gesichter und versuchte zu verhindern, dass ein Streit zwischen zwei Privatpersonen die Erfüllung der öffentlichen Pflicht beeinträchtigte. Kruzenshtern stimmte dem voll und ganz zu, und Rezanov musste einen Rückzieher machen. Am Ende der japanischen Mission verließ Rezanov Nadezhda - und er und Kruzenshtern trafen sich zur beiderseitigen Zufriedenheit nicht wieder.

Die weitere Geschichte von N. P. Rezanov, der nach Kalifornien ging und dort die 14-jährige Schönheit Maria Concepción Arguello, die Tochter des Kommandanten von San Francisco, traf, ist als eine der romantischsten Seiten nicht nur auf Russisch bekannt, sondern wahrscheinlich in der Weltgeschichte. Die berühmte Rockoper „Juno und Avos“ erzählt von ihrer tragischen Liebe, aber das ist eine andere, wenn auch sehr interessante Geschichte.

Reise Kotzebue

Unter den Freiwilligen, die mit Kruzenshtern auf der Nadezhda gingen, war ein 15-jähriger Schiffsjunge, der Deutsche Otto Kotzebue. Die Stiefmutter des Jungen war die Schwester des Lieutenant Commander, Christina Kruzenshtern. Als die Nadezhda in den Hafen zurückkehrte, wurde Kotzebue zum Midshipman und ein Jahr später zum Leutnant befördert, und obwohl er kein Absolvent der Marineschule war, erhielt Otto Evstafievich die beste der Marineschulen - die Schule der Weltumsegelung und Seitdem denkt er nicht mehr an ein Leben ohne das Meer und den Dienst am Vaterland.

Brigg "Rurik" auf der Briefmarke der Marshallinseln

Am Ende der Weltumsegelung arbeitete Kruzenshtern unermüdlich an den Ergebnissen der Expedition, erstellte Berichte, veröffentlichte und kommentierte Karten und den Atlas der Südsee und entwickelte insbesondere zusammen mit Graf Rumyantsev eine neue Weltumsegelungsexpedition. Sie wurde beauftragt, die Nordostseepassage vom Pazifik zum Atlantik zu finden. Die Expedition sollte auf die Brigg Rurik gehen. Das Kommando über die Brigg wurde auf Empfehlung von Krusenstern Kotzebue angeboten.

Diese Expedition kehrte nach 3 Jahren zurück, nachdem sie nur eine Person verloren und die Geographie mit einer Vielzahl von Entdeckungen bereichert hatte. Die wenig erforschten oder allgemein unbekannten Inseln, Archipele und Küsten des Pazifischen Ozeans wurden auf der Karte eingezeichnet und detailliert beschrieben. Meteorologische Beobachtungen, Studien zu Meeresströmungen, Meerestiefen, Temperatur, Salzgehalt und Transparenz von Wasser, Erdmagnetismus und verschiedenen lebenden Organismen waren ein unschätzbarer Beitrag zur Wissenschaft – und hatten beträchtlichen praktischen Nutzen.

Übrigens nahm der deutsche Wissenschaftler und romantische Dichter A. von Shamisso, Puschkins Übersetzer ins Deutsche, als Naturforscher an der Fahrt auf der Rurik teil. Sein Roman Reise um die Welt wurde in Deutschland zu einem Klassiker der Abenteuerliteratur und erschien auch in Russland.

OE Kotzebue unternahm 1823–1826 die dritte Weltreise. Zuvor bewachte er ein Jahr lang mit seiner 24-Kanonen-Schaluppe "Enterprise" die Küsten von Russisch-Amerika vor Piraten und Schmugglern. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition auf der "Enterprise" waren fast bedeutender als die Ergebnisse des Segelns auf der "Rurik". Der Physiker E. Lenz, der spätere Akademiker, der mit Kotzebue ging, entwarf zusammen mit einem Kollegen, Professor Parrot, ein Gerät namens Bathometer zur Entnahme von Wasserproben aus verschiedenen Tiefen und ein Gerät zur Tiefenmessung. Lenz untersuchte die vertikale Verteilung des Salzgehalts, notierte gewissenhaft die Temperatur der pazifischen Gewässer und die täglichen Änderungen der Lufttemperatur in verschiedenen Breitengraden.

In den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts war das Reisen um die Welt nicht mehr etwas Unvorstellbares und Außergewöhnliches. Eine Reihe ruhmreicher russischer Kapitäne umkreisten den Globus, verließen Kronstadt und steuerten auf den Horizont zu.

Vasily Golovnin - unaufhaltsam und furchtlos

Vasily Mikhailovich Golovnin, ein Kapitän und ein ausgezeichneter Seestückschreiber, galt sogar unter seinen Mitkapitänen als ein weltweiser Mann. Mehr als genug Abenteuer fielen auf sein Los. Mit 14 Jahren nahm er als Midshipman an Seeschlachten teil - wurde mit einem Orden ausgezeichnet und kehrte dann zurück, um sein Studium abzuschließen, da er noch zu jung war, um Offizier zu werden.

Bereits als Leutnant unternahm er seine erste eigenständige Weltumsegelung. Die Admiralität änderte ihre eigenen Regeln und überführte die Diana-Schaluppe unter das Kommando eines Leutnants, weil jeder verstand, was für eine Person Leutnant Golovnin war. Und tatsächlich wurden ihre Erwartungen gerechtfertigt - ein ausgezeichneter Kapitän, Golovnin besaß Ruhe, Mut und einen unbeugsamen Charakter. Als aufgrund des Kriegsausbruchs russische Seeleute von den Briten in Südafrika festgenommen wurden, gelang Golovnin die Flucht aus der Gefangenschaft und er erfüllte dennoch die der Expedition zugewiesene Mission. Weltumrundung auf der Schaluppe "Diana" 1808-1809. erfolgreich beendet.

Die "Gentleman's"-Gefangenschaft der Briten war für unsere Matrosen nicht allzu belastend, aber der Abschluss während der zweiten Fahrt entpuppte sich als nicht zum Lachen. Diesmal landeten Golovnin und einige seiner Kameraden in einem echten Gefängnis - bei den Japanern. Diese mochten die Tatsache nicht, dass das russische Schiff eine kartografische Vermessung der Kurilen durchführte - 1811 wurde Golovnin beauftragt, die Kurilen, die Shantar-Inseln und die Küste der Tatarenstraße zu beschreiben. Japan hat entschieden, dass unverschämte Kartografen gegen das Prinzip der Isolation ihres Staates verstoßen - und wenn ja, dann ist der Ort für Kriminelle das Gefängnis. Die Gefangenschaft dauerte zwei Jahre, aufgrund dieses Vorfalls balancierten Russland und Japan auf einer gefährlichen Kante - ein Krieg zwischen ihnen war durchaus möglich.

Japanische Schriftrolle, die die Gefangennahme von Golovnin darstellt

Herkulische Anstrengungen wurden unternommen, um Golovnin und sein Volk zu retten. Aber nur dank der Aktionen von Golovnins befreundetem Offizier P. I. Rikord und der Hilfe des einflussreichen japanischen Kaufmanns Herrn Takatai Kaheya, mit dem es Rikord gelang, rein menschlichen Kontakt herzustellen, war es möglich, das fast Unglaubliche zu vollbringen – russische Seeleute aus einem Japanisches Gefängnis. Auf dem Territorium des Naturparks "Nalychevo" in Kamtschatka befinden sich sogenannte "Gipfel der russisch-japanischen Freundschaft" - Kaheya-Felsen, Berg Rikorda und Berg Golovnin. Heute ist der „Golovnin-Zwischenfall“ einer der Lehrbuchfälle in der Geschichte der Weltdiplomatie.

Golovnins Aufzeichnungen über seine Abenteuer wurden in viele Sprachen übersetzt und wurden in Russland zu einem Bestseller. Nach seiner Rückkehr nach Hause arbeitete Vasily Golovnin unermüdlich zum Wohle der russischen Navigation, sein Wissen, seine Erfahrung und seine Energie waren von unschätzbarem Wert, und viele junge Männer, die später die Karriere eines Marineoffiziers wählten, lasen Golovnins Bücher über ferne Wanderungen.

Baron Wrangel - Kopf von Alaska

1816 reichte Midshipman Ferdinand Wrangel, der in Revel diente, eine Petition zur Teilnahme an der Expedition von Kapitän Golovnin auf der Schaluppe Kamtschatka ein. Der Jugendliche wurde abgelehnt. Nachdem er seinen Vorgesetzten mitgeteilt hatte, dass er krank sei, erreichte er St. Petersburg und fiel Golovnin praktisch zu Füßen und bat ihn, ihn mitzunehmen. Er stellte streng fest, dass eine unbefugte Flucht vom Schiff Desertion und gerichtswürdig ist. Der Midshipman stimmte zu, bat aber darum, nach der Reise, auf der er bereit war, zumindest ein einfacher Seemann zu werden, vor Gericht gestellt zu werden. Golovnin winkte ab und ergab sich.

Dies war die erste Weltumrundung von Ferdinand Petrovich Wrangel, nach dem das heute berühmte Reservat Wrangel Island benannt wurde. An Bord der Kamchatka durchlief der verzweifelte junge Mann nicht nur eine Seefahrtsschule, sondern füllte auch fleißig die Lücken in seiner Ausbildung und fand auch wahre Freunde - zukünftige Entdecker und unermüdliche Reisende Fjodor Litke und den gestrigen Lyzeumsschüler, Puschkins Freund Fjodor Matjuschkin .

Die Reise auf der Kamtschatka erwies sich als Personalschmiede von unschätzbarem Wert für die russische Flotte. Wrangel kehrte von einer Reise als ausgezeichneter Seemann zurück – und als wissenschaftlicher Forscher. Es waren Wrangel und Matyushkin, die zu einer Expedition zur Erkundung der Nordostküste Sibiriens befohlen wurden.

Karte mit den Reiserouten von Wrangel

Nur wenige Menschen widmeten dem Studium Alaskas und Kamtschatkas so viel Mühe und Energie wie Ferdinand Petrovich Wrangel. Er erkundete Nordostsibirien vom Meer und von Land aus, unternahm eine Weltumsegelung, befehligte den Militärtransporter Krotkij, erhielt Aufträge und wurde 1829 zum Chefdirektor von Russisch-Amerika ernannt und baute unter anderem ein magnetisches meteorologisches Observatorium in Alaska. Unter seiner Führung florierte Russisch-Amerika, neue Siedlungen wurden gegründet. Die Insel ist nach ihm benannt, seine Werke zugunsten Russlands wurden vom Staat und der Geschichte hoch geschätzt. Seit dem Ende der ersten Weltumrundung von Kruzenshtern und Lisyansky sind weniger als fünfzig Jahre vergangen, und die russische Flotte blühte und entwickelte sich schnell - es gab so viele Enthusiasten, die sich wirklich ihrer Arbeit widmeten, in ihren Reihen.

Grundstück unbekannt

„Ich bin in hohen Breiten um den Ozean der südlichen Hemisphäre herumgegangen und habe es so gemacht, dass ich die Möglichkeit der Existenz eines Kontinents, der, wenn er gefunden werden kann, nur in der Nähe des Pols an unzugänglichen Stellen liegt, unbestreitbar abgelehnt habe zur Navigation ... Das Risiko, in diesen unerforschten und eisbedeckten Meeren auf der Suche nach dem südlichen Festland zu schwimmen, ist so groß, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass es niemals eine einzige Person wagen wird, weiter nach Süden vorzudringen als ich., - diese Worte von James Cook, dem Star der Schifffahrt des 18. Jahrhunderts, beendeten die Antarktisforschung für fast 50 Jahre. Es gab einfach keine Leute, die bereit waren, Projekte zu finanzieren, die offensichtlich zum Scheitern verurteilt waren und im Erfolgsfall immer noch kommerzielle Misserfolge waren.

Es waren die Russen, die gegen den gesunden Menschenverstand und die weltliche Logik verstießen. Kruzenshtern, Kotzebue und der Polarforscher G. Sarychev entwickelten eine Expedition und präsentierten sie Kaiser Alexander. Er stimmte unerwartet zu.

Die Hauptaufgabe der Expedition wurde als rein wissenschaftlich definiert: "Entdeckungen in der möglichen Nähe des Antarktischen Pols" mit dem Ziel "Erwerb des vollständigsten Wissens über unseren Globus". Die Expedition wurde mit Pflichten betraut und durch die Weisung angewiesen, alles Beachtenswerte zu markieren und zu studieren, "nicht nur mit maritimer Kunst verbunden, sondern allgemein dazu dienend, menschliches Wissen in allen Teilen zu verbreiten".

W. Wolkow. Entdeckung der Antarktis durch die Schaluppen Wostok und Mirny, 2008

Im Sommer desselben Jahres machten sich die Mirny-Schaluppe und der in eine Schaluppe umgewandelte Transporter Wostok auf den Weg zum Südpol. Sie wurden von zwei Kapitänen angeführt, die zu den besten der russischen Flotte zählten - dem Expeditionskommandanten Faddey Faddeevich Bellingshausen, einem Teilnehmer an der Weltumrundung von Kruzenshtern und Lisyansky, und Mikhail Petrovich Lazarev, einem jungen, aber vielversprechenden Kapitän . Anschließend wird Lazarev drei Weltreisen unternehmen, aber diese Heldentaten werden seinen Ruhm als Polarforscher nicht überschatten.

Die Reise dauerte 751 Tage, davon 535 Tage auf der Südhalbkugel und 100 Tage im Eis. Sechsmal überquerten die Seeleute den Polarkreis. Niemand hat sich der mysteriösen Antarktis so nah und so lange genähert. Im Februar 1820 schrieb Bellingshausen: „Hier, hinter den Eisfeldern aus kleinem Eis und Inseln, ist ein Eiskontinent sichtbar, dessen Ränder senkrecht abgebrochen sind und der sich, soweit wir sehen konnten, nach Süden hin wie eine Küste fortsetzte. Flacheisinseln, die sich in der Nähe dieses Festlandes befinden, zeigen deutlich, dass sie Fragmente dieses Festlandes sind, da sie Ränder und eine dem Festland ähnliche Oberfläche haben.. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sahen die Menschen die Antarktis. Und diese Leute waren unsere russischen Matrosen.

Die Geschichte der ersten Weltumsegelungsexpedition von I.F. Kruzenshtern und Yu.F. Lisjanski. Davon, wie zwei Kapitäne zum ersten Mal unter der Flagge der russischen Marine den Globus umrundeten, trotz der grausamen Umstände, die ihren Traum verhinderten.

Hintergrund und Zweck der Expedition

Die Petitionen von Kapitän Ivan Kruzenshtern sammelten Staub auf den Tischen der Admiralitätsbeamten. Die Angestellten betrachteten Russland als Landmacht und verstanden nicht, warum es überhaupt notwendig war, bis ans Ende der Welt zu gehen - um Herbarien und Karten zu erstellen?! Verzweifelt ergibt sich Krusenstern. Jetzt ist seine Wahl die Ehe und ein ruhiges Leben ... Und das Projekt von Kapitän Kruzenshtern wäre sicherlich in den hinteren Schubladen der Admiralitätsbeamten verloren gegangen, wenn es nicht um privates Kapital gegangen wäre - die russisch-amerikanische Gesellschaft. Sein Hauptgeschäft ist der Handel mit Alaska. Damals war das Geschäft äußerst profitabel: Ein in Alaska für einen Rubel in St. Petersburg gekauftes Zobelfell konnte für 600 verkauft werden. Aber das Problem ist: Die Reise von der Hauptstadt nach Alaska und zurück dauerte ... 5 Jahre. Was für ein Handel!

Am 29. Juli 1802 wandte sich das Unternehmen an Kaiser Alexander I. – übrigens auch seinen Anteilseigner – mit der Bitte, eine Weltumsegelungsexpedition im Rahmen des Kruzenshtern-Projekts zuzulassen. Ziel ist es, die notwendigen Vorräte nach Alaska zu liefern, die Waren abzuholen und gleichzeitig den Handel mit China und Japan aufzubauen. Nikolai Rezanov, ein Vorstandsmitglied des Unternehmens, reichte eine Petition ein.

Am 7. August 1802, nur eine Woche nach Einreichung des Gesuchs, wurde das Projekt bewilligt. Es wurde auch beschlossen, eine Botschaft mit einer Expedition unter der Leitung von Nikolai Rezanov nach Japan zu schicken. Kapitänleutnant Kruzenshtern wurde zum Leiter der Expedition ernannt.

Links - Ivan Fedorovich Kruzenshtern, rechts - Yuri Fedorovich Lisyansky

Die Zusammensetzung der Expedition, Vorbereitung zum Segeln

Im Sommer 1803 verließen zwei Segelschaluppen den Hafen von Kronstadt - die Nadezhda und die Newa. Der Kapitän von Nadezhda war Ivan Kruzenshtern, der Kapitän der Newa war sein Freund und Klassenkamerad Yuri Lisyansky. Die Schaluppen "Nadezhda" und "Neva" sind dreimastige Schiffe von Kruzenshtern und Lisyansky, die bis zu 24 Kanonen tragen können. Sie wurden in England für 230.000 Rubel gekauft, ursprünglich hießen sie Leander und Themse. Die Länge der "Hope" beträgt 117 Fuß, d.h. etwa 35 Meter bei einer Breite von 8,5 Metern, einer Verdrängung von 450 Tonnen. Die Länge der Newa beträgt 108 Fuß, die Verdrängung beträgt 370 Tonnen.

An Bord der Nadezhda waren:

Seekadetten Thaddeus Bellingshausen und Otto Kotzebue, die später mit ihren Expeditionen die russische Flotte verherrlichten

Botschafter Rezanov Nikolai Petrovich (um diplomatische Beziehungen zu Japan aufzunehmen) und sein Gefolge

Wissenschaftler Horner, Tilesius und Langsdorf, Künstler Kurlyantsev

Auf mysteriöse Weise nahm auch der berühmte Raufbold und Duellant Graf Fjodor Tolstoi, der als Tolstoi der Amerikaner in die Geschichte einging, an der Expedition teil.

Ivan Krusenstern. 32 Jahre. Ein Nachkomme einer russifizierten deutschen Adelsfamilie. Im Zusammenhang mit dem russisch-schwedischen Krieg wurde er vorzeitig aus dem Marinekorps entlassen. Wiederholt an Seeschlachten teilgenommen. Kavalier des Ordens des Heiligen Georg IV. Grad. Er diente als Freiwilliger auf den Schiffen der englischen Flotte, besuchte die Küsten Nordamerikas, Südafrikas, Ostindiens und Chinas.

Yermolai Levenstern. 26 Jahre. Leutnant der Hoffnung. Er zeichnete sich durch schlechte Gesundheit aus, aber er verrichtete seinen Dienst fleißig und genau. In seinem Tagebuch beschrieb er detailliert alle Vorfälle der Expedition, einschließlich kurioser und obszöner. Er gab all seinen Kameraden wenig schmeichelhafte Eigenschaften, mit Ausnahme von Kruzenshtern, dem er aufrichtig ergeben war.

Makar Ratmanow. 31 Jahre. Oberleutnant der Schaluppe Nadezhda. Kruzenshterns Klassenkamerad im Marinekorps. Der dienstälteste Offizier der Expedition. nahm am russisch-schwedischen Krieg teil, dann als Teil des Geschwaders von Fjodor Uschakow an der Eroberung der Festung Korfu und der Ionischen Inseln. Er zeichnete sich durch seltenen Mut sowie Direktheit in seinen Aussagen aus.

Nikolai Resanow. 38 Jahre. Aus einer verarmten Adelsfamilie. Er diente im Izmailovsky Life Guards Regiment, dann als Sekretär verschiedener Ämter. Er erregte die Eifersucht des Favoriten der Kaiserin Platon Zubov und wurde nach Irkutsk geschickt, um die Aktivitäten des Unternehmers Grigory Shelikhov zu inspizieren. Er heiratete die Tochter von Shelikhov und wurde Miteigentümer eines riesigen Kapitals. Er erhielt von Kaiser Paul die Erlaubnis, die Russisch-Amerikanische Gesellschaft zu gründen und wurde einer ihrer Führer.

Graf Fjodor Tolstoi, 21 Jahre alt. Wachleutnant, Mitglied von Rezanovs Gefolge. Als Intrigant, Abenteurer und Sharpie wurde er in St. Petersburg berühmt. Er kam zufällig auf die Expedition: Er forderte seinen Regimentskommandanten zu einem Duell heraus, und um Ärger zu vermeiden, landete er auf Beschluss der Familie anstelle seines Cousins ​​auf der Reise.

Wilhelm Theophilus Tilesius von Tilenau. 35 Jahre. Deutscher Arzt, Botaniker, Zoologe und Naturforscher. Ein ausgezeichneter Zeichner, der eine gezeichnete Chronik der Expedition erstellte. Anschließend wird er sich in der Wissenschaft einen Namen machen. Es gibt eine Version, dass viele seiner Zeichnungen von den Werken seines Kollegen und Rivalen Langsdorf kopiert wurden.

Baron Georg-Heinrich von Langsdorf, 29 Jahre alt. MD Er arbeitete als Arzt in Portugal, in seiner Freizeit forschte er naturwissenschaftlich, sammelte Sammlungen. Aktives Mitglied der Physikalischen Gesellschaft der Universität Göttingen. St. Petersburger Akademie der Wissenschaften.

Johann-Kaspar Horner, 31 Jahre alt. Schweizer Astronom. Aus Zürich berufen, um als Stabsastronom an der Expedition teilzunehmen. Er zeichnete sich durch eine seltene Ruhe und Ausdauer aus.

Schaluppe "Hoffnung"

Schaluppe "Neva": Kommandant - Lisyansky Yuri Fedorovich.

Die Gesamtzahl der Schiffsbesatzung beträgt 54 Personen.

Juri Lisjanski. 29 Jahre. Seit meiner Kindheit träumte ich vom Meer. Im Alter von 13 Jahren wurde er im Zusammenhang mit dem Russisch-Schwedischen Krieg vorzeitig aus dem St. Petersburger Marinekorps entlassen. Nahm an mehreren Schlachten teil. Mit 16 Jahren wurde er zum Midshipman befördert. Kavalier des St.-Georgs-Ordens 4. Grades. Er zeichnete sich durch außergewöhnliche Ansprüche an sich und seine Untergebenen aus.

Vorbereitung auf die Expedition

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden auf den Karten des Atlantiks und vor allem des Pazifischen Ozeans Flecken weiß. Russische Seeleute mussten den Großen Ozean fast blind überqueren. Die Schiffe sollten über Kopenhagen und Falmouth zu den Kanarischen Inseln, dann nach Brasilien, dann zu den Osterinseln, den Marquesas-Inseln, Honolulu und Kamtschatka fahren, wo sich die Schiffe trennen würden: Die Newa würde zu den Küsten Alaskas fahren, und die Nadezhda nach Japan. In Canton (China) sollten sich die Schiffe treffen und gemeinsam nach Kronstadt zurückkehren. Die Schiffe fuhren nach den Vorschriften der russischen Marine. Zweimal täglich – morgens und am späten Nachmittag – fanden Übungen statt: Segel setzen und reinigen sowie Alarmierung bei Feuer oder Loch. Für das Mittagessen des Teams wurden an der Decke befestigte Hängetische im Cockpit heruntergelassen. Zum Mittag- und Abendessen gaben sie ein Gericht - Kohlsuppe mit Fleisch oder Corned Beef oder Brei mit Butter. Vor den Mahlzeiten erhielt das Team ein Glas Wodka oder Rum, und wer nicht trank, erhielt neun Kopeken im Monat für jedes Glas, das er nicht trank. Am Ende der Arbeit hieß es: „To the team to sing and have fun!“

Die Schaluppen "Neva" und "Nadezhda" während einer Weltumsegelung. Künstler S.V.Pen.

Expeditionsroute von Kruzenshtern und Lisyansky

Die Expedition verließ Kronstadt am 26. Juli alten Stils (7. August neuen Stils) in Richtung Kopenhagen. Dann folgte die Route dem Schema Falmouth (Großbritannien) – Santa Cruz de Tenerife (Kanarische Inseln) – Florianopolis (Brasilien) – Osterinsel – Nukuhiwa (Marquesas-Inseln) – Honolulu (Hawaii-Inseln) – Petropawlowsk-Kamtschatski – Nagasaki (Japan) – Insel Hokkaido (Japan) - Juschno-Sachalinsk - Sitka (Alaska) - Kodiak (Alaska) - Guangzhou (China) - Macau (Portugal) - St. Helena - Inseln Corvo und Flores (Azoren) - Portsmouth (Großbritannien). Am 5. (17.) August 1806 kehrte die Expedition nach Kronstadt zurück, nachdem sie die gesamte Reise in 3 Jahren und 12 Tagen absolviert hatte.

Segelbeschreibung

Äquator

Am 26. November 1803 überquerten Schiffe unter russischer Flagge „Nadezhda“ und „Neva“ zum ersten Mal den Äquator und betraten die südliche Hemisphäre. Gemäß der maritimen Tradition wurde das Fest des Neptun arrangiert.

Kap Hoorn und Nuka Hiva

Die Newa und Nadezhda fuhren getrennt in den Pazifischen Ozean ein, aber die Kapitäne sahen diese Option vor und einigten sich im Voraus auf den Treffpunkt - das Marquesas-Archipel, die Insel Nukuhiva. Aber Lisyansky entschied sich unterwegs, auch zur Osterinsel zu gehen - um zu überprüfen, ob Nadezhda hierher gebracht worden war. Die Nadezhda umrundete Kap Hoorn sicher und fuhr am 3. März 1804 in den Pazifischen Ozean ein, und am frühen Morgen des Ostersonntags, dem 24. April 1804, am 235. Segeltag, erschien das Land in einem sonnigen Dunst. Nuka Hiva ist heute eine kleine verschlafene Insel. Es gibt nur zwei Straßen und drei Dörfer, von denen eines die Hauptstadt namens Taiohae ist. Es gibt 2.770 Seelen auf der ganzen Insel, die langsam mit der Produktion von Kopra und Hilfshaushalten beschäftigt sind. Abends, wenn die Hitze nachlässt, sitzen sie an den Häusern oder spielen Pétanque, eine Unterhaltung für Erwachsene, die von den Franzosen gebracht wurde ... Das Zentrum des Lebens ist ein winziger Pier, der einzige Ort, an dem Sie mehrere Menschen gleichzeitig sehen können einmal, und sogar am frühen Samstagmorgen, wenn die Fischer frischen Fisch bringen. Am 4. Tag des Aufenthalts in Nuku Hiva traf ein Bote des Königs mit dringenden Neuigkeiten beim Kapitän ein: Bei Tagesanbruch sahen sie vom Berg aus ein großes Schiff weit draußen auf dem Meer. Es war die lang erwartete "Newa".

Äquator

Alaska

Von 1799 bis 1867 war Russisch-Amerika der Name für die Besitzungen des Russischen Reiches in Nordamerika – die Alaska-Halbinsel, die Aleuten-Inseln, das Alexander-Archipel und einige Siedlungen an der Pazifikküste. "Neva" erreichte sicher das Ziel und schlich sich am 10. Juli 1804 an die Küste von Alaska. Ziel - Pawlowskaja-Bucht auf der Insel Kodiak, der Hauptstadt von Russisch-Amerika. Nach Kap Hoorn und der Kannibaleninsel erschien dieser Teil der Reise den Seeleuten ruhig und langweilig ... Aber sie irrten sich. 1804 landete die Besatzung der Newa hier im Zentrum der Feindseligkeiten. Der kriegerische Tlingit-Stamm rebellierte gegen die Russen und tötete die kleine Garnison der Festung.

Die Russisch-Amerikanische Handelsgesellschaft wurde 1799 vom "Russischen Columbus" - Kaufmann Shelikhov, Schwiegervater von Nikolai Rezanov, gegründet. Das Unternehmen handelte mit abgebauten Pelzen, Walrosszähnen, Fischbein und Speck. Aber seine Hauptaufgabe bestand darin, die entfernten Kolonien zu stärken ... Alexander Baranov war der Manager des Unternehmens. Das Wetter in Alaska ist auch im Sommer wechselhaft - mal Regen, mal Sonnenschein ... Verständlich: der Norden. Das gemütliche Städtchen Sitka lebt heute vom Fischfang und Tourismus. Auch hier erinnert vieles an die Zeiten des russischen Amerikas. Hier, um Baranov zu helfen, eilte Lisyansky. Die Abteilung unter dem Kommando von Baranov, der nach Sitka ging, bestand aus 120 Fischern und etwa 800 Aleuten und Eskimos. Ihnen standen mehrere hundert Indianer gegenüber, die in einer hölzernen Festung befestigt waren ... In diesen grausamen Zeiten war die Taktik der Gegner überall gleich: Niemand wurde am Leben gelassen. Nach mehreren Verhandlungsversuchen beschließen Baranov und Lisyansky, die Festung zu stürmen. Eine Landungstruppe landete am Ufer - 150-Leute - Russen und Aleuten mit fünf Kanonen.

Die russischen Verluste nach dem Angriff beliefen sich auf 8 Tote (darunter drei Seeleute von der Newa) und 20 Verwundete, darunter der Leiter von Alaska, Baranov. Auch die Aleuten zählten ihre Verluste... Mehrere Tage lang feuerten die in der Festung belagerten Indianer selbstbewusst auf russische Langboote und sogar auf die Newa. Und dann wurde plötzlich ein Bote gesandt, der um Frieden bat.

Schaluppe "Neva" vor der Küste Alaskas

Nagasaki

Die russische Botschaft von Nikolai Rezanov und Ivan Krusenstern wartete vor der Küste Japans auf die Antwort des Shoguns. Nur zweieinhalb Monate später durfte Nadezhda in den Hafen einlaufen und sich der Küste nähern, und Kruzenshterns Schiff mit Botschafter Rezanov lief am 8. Oktober 1804 in den Hafen von Nagasaki ein. Die Japaner kündigten an, dass in 30 Tagen ein „großer Mann“ aus der Hauptstadt eintreffen und den Willen des Kaisers verkünden werde. Aber Woche für Woche verging, und immer noch gab es keinen "großen Mann" ... Nach anderthalb Monaten Verhandlungen wiesen die Japaner dem Gesandten und seinem Gefolge schließlich ein kleines Haus zu. Und dann haben sie in der Nähe des Hauses einen Bewegungsgarten eingezäunt - 40 mal 10 Meter.

Dem Botschafter wurde gesagt, es bestehe keine Möglichkeit, ihn bei Gericht zu empfangen. Außerdem kann der Shogun keine Geschenke annehmen, weil er in Form von Sachleistungen antworten muss und Japan keine großen Schiffe hat, um sie an den König zu schicken ... Die japanische Regierung kann kein Handelsabkommen mit Russland abschließen, da das Gesetz die Kommunikation verbietet anderen Nationen ... Und aus dem gleichen Grund war fortan allen russischen Schiffen das Einlaufen in japanische Häfen verboten ... Der Kaiser ordnete jedoch an, die Seeleute mit Proviant zu versorgen. Und er verteilte 2000 Säcke Salz, 2000 Seidenteppiche und 100 Säcke Hirse. Rezanovs diplomatische Mission war ein Fehlschlag. Für die Besatzung der Nadezhda bedeutete dies, dass sie nach vielen Monaten auf der Reede von Nagasaki endlich weitersegeln konnte.

Sachalin

"Nadezhda" ging um die gesamte Nordspitze von Sachalin herum. Unterwegs nannte Kruzenshtern die offenen Umhänge die Namen seiner Offiziere. Jetzt hat Sachalin Cape Ratmanov, Cape Levenstern, Mount Espenberga, Cape Golovachev ... Eine der Buchten wurde nach dem Schiff benannt - Nadezhda Bay. Nur 44 Jahre später kann Lieutenant Commander Gennady Nevelskoy beweisen, dass Sachalin eine Insel ist, indem er ein Schiff durch eine schmale Meerenge steuert, die seinen Namen erhalten wird. Aber auch ohne diese Entdeckung waren Krusensterns Forschungen auf Sachalin sehr bedeutsam. Er hat zum ersten Mal tausend Kilometer der Küste von Sachalin kartiert.

Nach Macau

Der nächste Treffpunkt für Newa und Nadezhda war der nahe Hafen von Macau. Krusenstern kam am 20. November 1805 in Macau an. Ein Kriegsschiff konnte nicht lange in Macau bleiben, selbst mit einer Ladung Mechs an Bord. Dann kündigte Kruzenshtern an, dass er beabsichtige, so viele Waren zu kaufen, dass sie nicht auf sein Schiff passen würden, und er müsse auf die Ankunft des zweiten Schiffes warten. Aber Woche um Woche verging, und immer noch gab es keine Newa. Anfang Dezember, als die Nadezhda in See stechen wollte, tauchte endlich die Newa auf. Ihre Laderäume waren mit Pelzen gefüllt: 160.000 Felle eines Seebibers und eines Pelzrobbens. Diese Menge an "weichem Gold" war durchaus in der Lage, den Pelzmarkt in Kanton zum Einsturz zu bringen. 9. Februar 1806 "Nadezhda" und "Neva" verließen die chinesische Küste und machten sich auf den Weg nach Hause. "Neva" und "Nadezhda" gingen ziemlich lange zusammen, aber am 3. April verloren sie sich am Kap der Guten Hoffnung bei bewölktem Wetter. Kruzenshtern bestimmte die Insel St. Helena als Treffpunkt für einen solchen Fall, wo er am 21. April eintraf.

Umgehung des Ärmelkanals

Kruzenshtern wählte, um Begegnungen mit französischen Freibeutern zu vermeiden, einen Umweg: um die Nordspitze Schottlands herum zur Nordsee und weiter durch die Kieler Straße zur Ostsee. Lisyansky auf den Azoren erfuhr vom Beginn des Krieges, ging aber dennoch über den Ärmelkanal und riskierte, die Franzosen zu treffen. Und er wurde der erste Kapitän der Weltgeschichte, der in 142 Tagen eine Nonstop-Passage von China nach England schaffte.

Was Ivan Kruzenshtern und Yuri Lisyansky entdeckt haben

Neue Inseln, Meerengen, Riffe, Buchten und Kaps wurden auf der Weltkarte eingezeichnet

Ungenauigkeiten in Pazifikkarten behoben

Russische Seeleute beschrieben die Küste Japans, Sachalin, den Kurilenkamm und viele andere Gebiete
Kruzenshtern und Lisyansky führten eine umfassende Untersuchung des Ozeanwassers durch. Russischen Seefahrern gelang es, verschiedene Strömungen zu untersuchen und Passatwind-Gegenströmungen im Atlantischen und Pazifischen Ozean zu entdecken

Die Expedition sammelte umfangreiche Informationen über die Transparenz, das spezifische Gewicht, die Dichte und die Temperatur von Meerwasser in verschiedenen Tiefen.

Die Expedition sammelte umfangreiche Informationen über Klima, Atmosphärendruck, Gezeiten in verschiedenen Regionen der Ozeane und andere Daten, die den Grundstein für eine neue Meereswissenschaft legten - die Ozeanographie, die Phänomene im Weltozean und seinen Teilen untersucht.

Die Bedeutung der Expedition für die Entwicklung der Geographie und anderer Wissenschaften

Die erste russische Weltumrundungsexpedition leistete einen großen Beitrag zur geografischen Wissenschaft: Sie löschte nicht existierende Inseln von der Weltkarte und spezifizierte die Koordinaten der echten Inseln. Ivan Kruzenshtern beschrieb einen Teil der Kurilen, die Inseln Japans und die Küste von Sachalin. Eine neue Wissenschaft erschien - die Ozeanologie: Niemand vor Kruzenshtern hatte die Tiefen des Meeres erforscht. Die Expeditionsteilnehmer sammelten auch wertvolle Sammlungen: botanische, zoologische, ethnographische. In den nächsten 30 Jahren wurden weitere 36 russische Weltumsegelungen durchgeführt. Einschließlich unter direkter Beteiligung der Offiziere der Newa und Nadezhda.

Rekorde und Auszeichnungen

Ivan Kruzenshtern wurde der Orden der Heiligen Anna II verliehen

Kaiser Alexander I. verlieh I.F. Kruzenshtern und alle Mitglieder der Expedition. Alle Offiziere erhielten die folgenden Ränge:

Kommandeure des Ordens von St. Vladimir 3. Grad und jeweils 3000 Rubel.

Leutnants um 1000

Seekadetten für 800 Rubel einer Lebensrente

Die unteren Ränge wurden auf Wunsch entlassen und erhielten eine Rente von 50 bis 75 Rubel.

Für alle Teilnehmer dieser ersten Weltumrundung wurde von höchster Stelle eine besondere Medaille ausgelobt.

Yuri Lisyansky war der erste Kapitän der Weltgeschichte, der in 142 Tagen eine Nonstop-Passage von China nach England durchführte.

Kurze Informationen über das Leben der Expeditionsteilnehmer nach ihrer Beendigung

Die Teilnahme an dieser Aktion änderte das Schicksal von Langsdorf. 1812 wird er zum russischen Konsul in Rio de Janeiro ernannt und organisiert eine Expedition ins Innere Brasiliens. Die von ihm gesammelten Herbarien, Beschreibungen der Sprachen und Traditionen der Indianer gelten bis heute als einzigartige, unübertroffene Sammlung.

Die erste Überquerung des Äquators durch russische Seefahrer

Von den Offizieren, die die Welt umsegelten, dienten viele mit Ehre in der russischen Marine. Kadett Otto Kotzebue wurde Kommandant des Schiffes und unternahm später in dieser Funktion eine Weltreise. Thaddeus Bellingshausen leitete später eine Expedition um die Welt auf den Schaluppen Wostok und Mirny und entdeckte die Antarktis.

Für die Teilnahme an der Weltreise wurde Yuri Lisyansky zum Kapitän des zweiten Ranges befördert, erhielt vom Kaiser eine lebenslange Rente von 3.000 Rubel und eine einmalige Auszeichnung der russisch-amerikanischen Gesellschaft von 10.000 Rubel. Nach der Rückkehr von der Expedition diente Lisyansky weiterhin in der Marine. 1807 führte er ein Geschwader von neun Schiffen in der Ostsee und ging nach Gotland und Bornholm, um die englischen Kriegsschiffe zu beobachten. 1808 wurde er zum Kommandanten des Schiffes Emgaten ernannt.

Und ich würde dir gerne Briefe schreiben,