Alexander Newski ist einer jener Namen, die jeder in unserem Vaterland kennt. Der mit militärischem Ruhm überhäufte Fürst, der kurz nach seinem Tod mit einer literarischen Erzählung über seine Taten geehrt wurde, wurde von der Kirche heiliggesprochen; ein Mann, dessen Name Generationen inspirierte, die viele Jahrhunderte später lebten: 1725 wurde der St.-Alexander-Newski-Orden gegründet, und 1942 der sowjetische Alexander-Newski-Orden (der einzige sowjetische Orden, der nach einer Persönlichkeit aus der Zeit von 1942 benannt wurde). das russische Mittelalter). Für die meisten Russen ist sein Name mit dem Bild verbunden, das in dem Film von S. Eisenstein „Alexander Newski“ von N. Cherkasov geschaffen wurde.

Alexander wurde 1221 in Perejaslawl-Salesskij 1 geboren. Sein Vater, Fürst Jaroslaw Wsewolodowitsch, war der dritte Sohn eines der mächtigsten russischen Fürsten des späten 12. und frühen 13. Jahrhunderts. Vsevolod the Big Nest, Sohn von Yuri Dolgoruky, Enkel von Vladimir Monomakh. Vsevolod (der 1212 starb) besaß Nordostrussland (Wladimir-Susdal-Land). Jaroslaw (geb. 1190) erhielt von seinem Vater das Fürstentum Perejaslaw, das Teil von Wladimir-Susdal war. Yaroslavs erste Frau war Konchaks Enkelin (die Tochter seines Sohnes Yuri Konchakovich). Um 1213 heiratete Jaroslaw ein zweites Mal (seine erste Frau starb oder die Ehe wurde aus irgendeinem Grund - unbekannt) beendet - mit Rostislav-Feodosia, der Tochter des Nowgoroder (später galizischen) Prinzen Mstislav Mstislavich (in der Literatur oft bezeichnet als „Remote“ aufgrund falsch verstandener Definition des Prinzen in der Nachricht über seinen Tod als „erfolgreich“, d.h. glücklich). 1216 führten Jaroslaw und sein älterer Bruder Juri einen erfolglosen Krieg gegen Mstislaw, wurden besiegt, und Mstislaw nahm seine Tochter von Jaroslaw auf der Prinzessin von Rjasan - fälschlicherweise) und Anfang 1220 wurde ihr erstgeborener Fedor geboren, und im Mai 1221 - Alexander 3.

1230 etablierte sich Yaroslav Vsevolodich nach einem schwierigen Kampf mit dem Chernigov-Prinzen Mikhail Vsevolodich (dem Enkel von Svyatoslav von Kyiv "The Tale of Igor's Campaign"), um in Nowgorod dem Großen zu regieren. Er selbst zog es vor, im Perejaslawl seines Vaters zu leben, und ließ die Fürsten Fedor und Alexander in Nowgorod zurück. 1233 blieb Alexander der Älteste der Jaroslawitscher - der 13-jährige Fjodor starb unerwartet am Vorabend seiner Hochzeit. „Und wer wird das nicht gewähren: Die Hochzeit wird gebaut, der Honig wird gekocht, die Braut wird gebracht, die Prinzen werden gerufen, und es wird einen Ort geben, an dem unsere Sünden zum Spaß beweint und beklagt werden“, schrieb der Novgorod-Chronist weiter bei dieser Gelegenheit 4.

1236 verließ Yaroslav Vsevolodich Nowgorod, um in Kiew zu regieren (das weiterhin als nominelle Hauptstadt von ganz Russland galt). Alexander wurde ein unabhängiger Fürst von Nowgorod. In Nowgorod war er im Winter 1237 - 1238, zu einer Zeit, als Nordostrussland eine Katastrophe erlitt: Die Horden des mongolischen Reiches, angeführt vom Enkel seines Gründers Dschingis Khan Batu (Batu), verwüsteten die Fürstentum Wladimir-Susdal. 14 Städte wurden eingenommen, darunter die Hauptstadt Wladimir. In einer Schlacht mit einem der tatarischen (in Europa, einschließlich Russland, wurden die mongolischen Eroberer "Tataren" genannt) Abteilungen am Fluss. Stadt starb der Großherzog von Vladimir Yuri Vsevolodich, dem älteren Bruder von Jaroslaw 5.

Nachdem die mongolischen Truppen im Frühjahr 1238 in die Wolga-Steppe zurückgekehrt waren, kam Jaroslaw Vsevolodich aus Kiew in den verwüsteten Wladimir und besetzte die wichtigste Fürstentafel im Nordosten Russlands. Danach, im Jahr 1239, unternahm er energische Maßnahmen, um seinen Einfluss in den Nachbarländern zu stärken. Jaroslaw besiegte die litauischen Truppen, die Smolensk eroberten, und setzte hier einen verbündeten Prinzen ein; machte eine erfolgreiche Reise nach Südrussland 6. Im Einklang mit dieser Politik gab es auch eine Vereinbarung über die Ehe des ältesten Sohnes Jaroslaw mit der Tochter des Herrschers eines großen westrussischen Zentrums - Polozk. 1239 fand die Hochzeit von Alexander und der Tochter des Polozker Prinzen Bryachislav 7. Und im Sommer des nächsten, 1240, fand ein Ereignis statt, das Alexander den ersten militärischen Ruhm einbrachte.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Schwedische Feudalherren starteten eine Offensive auf das Land der finnischen Stämme und nahmen Südwestfinnland in Besitz. Versuche, sich weiter nach Osten zu bewegen, mussten zwangsläufig zu einer Kollision mit Nowgorod führen, das zur Mündung der Newa und zur Küste des Ladogasees gehörte. Und 1240 drang zum ersten Mal seit 1164 die schwedische Armee aus dem Finnischen Meerbusen in die Newa ein. Er wurde vielleicht von dem Jarl (der zweitwichtigste Titel in Schweden nach dem König) Ulf Fasi geführt (die Zuverlässigkeit der Informationen aus späteren Quellen, dass Birger, der spätere eigentliche Herrscher Schwedens, die schwedischen Streitkräfte befehligte, ist zweifelhaft) 8 Es ist unwahrscheinlich, dass das Ziel der Schweden ein Feldzug gegen Nowgorod selbst war; Ihre Aufgabe bestand höchstwahrscheinlich darin, an der Mündung der Newa zu befestigen, um dem Land von Nowgorod den Zugang zum Meer abzuschneiden und es unmöglich zu machen, den Schweden im Kampf um Ostfinnland 9 Widerstand zu leisten. Der Zeitpunkt für den Angriff war gut gewählt : Die Streitkräfte der nordostrussischen Fürsten, die den Nowgorodern oft in externen Kriegen zu Hilfe kamen, wurden durch schwere Verluste während Batus Feldzug von 1237-1238 geschwächt.

Welche Erfahrungen mit der Teilnahme an Feldzügen hatte der 19-jährige Alexander zu diesem Zeitpunkt, ist unbekannt. Möglicherweise nahm er 1234 am Feldzug seines Vaters gegen die im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts siedelnden deutschen Kreuzritter teil. Auf dem Land der baltischen Stämme - den Vorfahren der Esten und Letten - endete ein Feldzug mit einem erfolgreichen Kampf für die Russen am Fluss. Emajõgi im Südosten Estlands 10. Vielleicht beteiligte sich auch Alexander 1239 an den Aktionen seines Vaters gegen die Litauer. Auf jeden Fall musste er zum ersten Mal unabhängig handeln, eigene Entscheidungen treffen und bei militärischen Operationen die Führung übernehmen.

Nachdem der Prinz von Novgorod die Nachricht vom Erscheinen der schwedischen Armee erhalten hatte, konnte er eine abwartende Haltung einnehmen, seinem Vater in Wladimir eine Bitte um militärische Unterstützung zukommen lassen und versuchen, eine Miliz aus den Einwohnern des Nowgorod-Landes zu sammeln. Aber Alexander traf eine andere Entscheidung: Nur mit seinem Trupp und einer kleinen Abteilung von Nowgorodianern greifen sie sofort den Feind an. "Gott ist nicht stark, aber in Wahrheit", - sagte nach dem Zeugnis des Autors des Lebens von Alexander, dem Prinzen, der sich auf den Feldzug 11 begab.

Am 15. Juli 1240, am Sonntag, griff die russische Armee plötzlich die zahlenmäßig überlegenen Schweden an, die nahe der Mündung des Flusses Izhora in die Newa lagerten. Der überraschte Feind erlitt schwere Verluste. Der zweitwichtigste schwedische Militärführer (in der russischen Chronik „Woiwode“ genannt) und viele edle Krieger starben. Laut dem Leben von Alexander traf der Prinz selbst im Kampf auf einen Vertreter der feindlichen Armee und verwundete ihn mit einem Speer im Gesicht 12. Die Schlacht endete anscheinend mit Einbruch der Dunkelheit, und die Schweden konnten begraben die Toten. Im Schutz der Nacht bestiegen die Reste der feindlichen Truppen die Schiffe und segelten davon 13.

Am Ende des gleichen Jahres 1240 begannen deutsche Kreuzfahrerritter eine Aggression gegen das Nowgoroder Land. Während des ersten Drittels des XIII Jahrhunderts. Ritter des Ordens der Schwertkämpfer eroberten das Land der baltischen Stämme - Esten, Liven und Lettgallen. Die Besitztümer des Ordens kamen in engen Kontakt mit den Grenzen Russlands (entlang des Flusses Narva und des Peipussees). Seit Ende der 1910er Jahre begannen direkte Zusammenstöße. Nach den Niederlagen der Kreuzfahrer von Jaroslaw Vsevolodich im Jahr 1234 und insbesondere der Litauer in Siauliai im Jahr 1236 (wo fast alle schwerttragenden Ritter starben - 49 Personen) fusionierte der Orden der Schwertträger mit dem Deutschen Orden , die sich in Ostpreußen niederließ (1237 .). Der Teil des vereinten Ordens, der von Preußen und Deutschland verstärkt wurde und sich auf dem Gebiet des heutigen Estlands und Lettlands befand, wurde als Livländischer Orden bekannt. Unzufrieden mit der Eroberung der baltischen Stämme versuchten die Kreuzfahrer, die Expansion auf die russischen Länder zu übertragen. Wie bei der Invasion der östlichen Ostsee stand hinter dem Rücken des Ordens der päpstliche Thron in Rom. Die Eroberung der Völker der baltischen Staaten wurde durch die Idee geheiligt, sie zum Christentum zu konvertieren, der Krieg mit Russland wurde damit gerechtfertigt, dass seine Bewohner aus katholischer Sicht "Schismatiker" waren - Anhänger der Östliche, orthodoxe Version des Christentums. Ende 1240 eroberten die Deutschen Isborsk, eine Stadt an der Westgrenze des Nowgoroder Landes. Dann besiegten sie die Armee des großen halbunabhängigen Zentrums von Pskow und besetzten die Stadt dank der anschließenden Absprache mit einem Teil der Pskower Bojaren. Im Nordwesten des Nowgorod-Landes ließen sich die Deutschen auf dem Kirchhof von Koporye (östlich des Flusses Narova in der Nähe des Finnischen Meerbusens) nieder. Der gesamte westliche Teil der Besitzungen von Nowgorod wurde von deutschen Abteilungen 14 zerstört.

Die Situation wurde durch die Tatsache erschwert, dass auf dem Höhepunkt der deutschen Offensive im Winter 1240-1241. Fürst Alexander zerstritt sich mit den Bojaren von Nowgorod und ging mit seinem „Hof“ (Team) zu seinem Vater nach Perejaslawl 15. Das politische System von Nowgorod hatte einige Besonderheiten, die sich von denen anderer russischer Länder unterschieden. Hier stellten die örtlichen Bojaren eine bedeutende Kraft dar, die nach eigenem Ermessen Fürsten aus verschiedenen Ländern an den Tisch in Nowgorod einlud. Oft mussten die Fürsten, die mit dem örtlichen Adel nicht auskamen, Nowgorod 16 verlassen. Dies geschah auch mit Alexander (die Quellen berichten nicht über die Gründe für den Konflikt).

In der Zwischenzeit tauchten deutsche Abteilungen bereits 30 Meilen von der Stadt entfernt auf, und die Nowgorodianer schickten eine Botschaft nach Yaroslav Vsevolodich und baten um Hilfe. Jaroslaw schickte ihnen den zweitältesten seiner Söhne - Andrei. Offenbar stellte sich bald heraus, dass er eine Zurückweisung nicht richtig organisieren konnte, und es wurde eine neue Botschaft für Jaroslaw eingerichtet, die vom Erzbischof von Nowgorod geleitet wurde, mit der Bitte, Alexander zur erneuten Herrschaft in Nowgorod zu schicken. Und "vod Jaroslaw, sein Sohn Alexander wieder" 17.

Nach seiner Rückkehr nach Nowgorod machte sich Jaroslawitsch aktiv an die Arbeit. Er schickte den ersten Schlag (1241) nach Koporye, der Festung der Invasoren. Die hier vom Feind errichtete Festung wurde eingenommen. Einige der gefangenen Deutschen brachte Alexander nach Nowgorod, andere ließ er frei; Gleichzeitig befahl er, Verräter der finnischsprachigen Stämme Vodi und Chud, die in der Region Koporye lebten und auf die Seite des Feindes übergegangen waren, aufzuhängen. Zu Beginn des nächsten, im Jahr 1242, zog der Prinz mit seinem Gefolge, einer Armee von Nowgorodianern und einer von seinem Bruder Andrei angeführten Abteilung, die von seinem Vater aus Susdal zur Hilfe geschickt worden war, in die Länder des Ordens. Gleichzeitig blockierte er die Wege, die die deutschen Besitztümer mit Pskow verbanden, und besetzte dann die Stadt mit einem plötzlichen Schlag. Die Deutschen, die sich in Pskow befanden, wurden gefangen genommen und nach Nowgorod geschickt. Nachdem Alexander die Grenze der Besitztümer des Ordens überschritten hatte, schickte er eine Aufklärungsabteilung vor, die vom Bruder des Posadniks von Nowgorod (dem höchsten Beamten von Nowgorod unter den örtlichen Bojaren) angeführt wurde. Diese Abteilung stieß auf die Ordensarmee. In der folgenden Schlacht starb der Anführer der Abteilung, Domash Tverdislavich, einige der Soldaten starben oder wurden gefangen genommen, andere flohen nach Alexander. Danach zog sich der Prinz auf das Eis des Peipussees (die natürliche Grenze zwischen den Besitztümern von Nowgorod und dem Orden) zurück und nahm eine Position in der Nähe des Ostufers ein.

Am 5. April 1242, am Samstag, griff das Ordensheer die Russen an. Die Deutschen und "chud" (Ests) bildeten einen Keil (in russischen Quellen dieser Zeit wurde diese Formation "Schwein" genannt) und schafften es, die Verteidigungslinie zu durchbrechen, die aus leicht bewaffneten Soldaten bestand, wurden aber von der angegriffen Flanken von Kavallerieabteilungen (offensichtlich die Trupps von Alexander und Andrei) und erlitt eine vollständige Niederlage. Alexanders Soldaten verfolgten den fliehenden Feind sieben Meilen über das Eis bis zum Westufer des Lake 18.

Laut der Chronik von Novgorod gab es in der Schlacht "pade Chudi beschisla" (unzählige) und 400 Deutsche; außerdem wurden weitere 50 Deutsche gefangen genommen und nach Novgorod 19 gebracht. Die livländische Quelle - "Rhyming Chronicle" - nennt weitere Verlustzahlen: 20 getötete Ritter und 20 gefangene 6. Diese Diskrepanz ist jedoch höchstwahrscheinlich nicht auf eine Überschätzung der feindlichen Verluste zurückzuführen im ersten Fall und eine Untertreibung von "unser" im zweiten. Eigentlich waren die Ordensritter der bestausgerüstete und ausgebildete Teil des deutschen Heeres, aber zahlenmäßig sehr unbedeutend: Laut derselben Chronik war während des Feldzuges gegen Pskow im Jahre 1268 nur einer von hundert Soldaten ein Ritter des Ordens 21. Neben den Rittern beteiligten sie sich an der Schlacht auch ihre Militärdiener, die Soldaten des Bischofs von Derpt, wahrscheinlich Abteilungen deutscher Kolonialstädter. Eine russische Quelle gibt eine ungefähre Gesamtzahl deutscher Opfer an; im Livländischen sprechen wir jedoch nur von Ordensrittern. Laut Forschern gab es 1242 nur etwa hundert Ritter in Livland, während ein bedeutender Teil von ihnen mit dem baltischen Stamm der Kuren 22 kämpfte. So betrug der Verlust von 26 getöteten und gefangenen Menschen offenbar etwa die Hälfte der Anzahl der am Eismassaker beteiligten Ritter und etwa ein Viertel der Gesamtzahl der Ritter des Livländischen Ordens.

Im selben Jahr schickten die Deutschen eine Botschaft mit der Bitte um Frieden nach Nowgorod: Der Orden verzichtete auf alle Ansprüche auf russisches Land und bat um einen Gefangenenaustausch. Der Friedensvertrag wurde am 23.

Während der Krieg mit dem Orden im Norden Russlands tobte, spielten sich im Süden tragische Ereignisse ab. Ende 1240 fiel Batus Armee in Südrussland ein, eroberte Perejaslawl, Tschernigow, Kiew, Galich, Wladimir-Wolynski und viele andere Städte. Nachdem Batu die südrussischen Länder verwüstet hatte, zog er nach Mitteleuropa. Ungarn und Polen wurden verwüstet. Mongolische Truppen erreichten die Tschechische Republik und die Adriaküste. Erst Ende 1242 kehrte Batu in die Wolga-Region 24 zurück. Hier wurde der westliche Ulus des mongolischen Reiches gebildet - der sogenannte. Goldene Horde. Als Eroberer begannen die Mongolen, den russischen Fürsten ihre Oberhoheit aufzuzwingen. Der erste, der 1243 in das Hauptquartier von Batu gerufen wurde, war Alexanders Vater, der Großherzog von Wladimir Jaroslaw Wsewolodich, der damals stärkste der russischen Fürsten, der nicht gegen die Tataren kämpfte (während ihres Feldzugs gegen Nordostrussland, er war in Kiew und während des Feldzugs nach Südrussland - in Wladimir). Batu erkannte Jaroslaw als den „ältesten“ russischen Fürsten an und bestätigte seine Rechte an Wladimir und Kiew, der alten Hauptstadt Russlands 25. Aber die Goldene Horde war immer noch Teil eines riesigen Reiches, das sich von den Karpaten bis zum Pazifischen Ozean erstreckte. Und Jaroslaw wurde 1246 gezwungen, zur Genehmigung in die Mongolei, in die Hauptstadt des Großkhans - Karakorum - zu gehen.

Alexander regierte unterdessen weiterhin in Nowgorod. 1245 wurde das Land Nowgorod von Litauern überfallen, die Torzhok und Bezhichi erreichten. Der Prinz jagte sie und besiegte sie in mehreren Schlachten - bei Toropets, Zhizhitsy und Usvyat (innerhalb der Fürstentümer Smolensk und Vitebsk); viele litauische "Fürsten" wurden getötet 26.

Am 30. September 1246 starb Yaroslav Vsevolodich, Alexanders Vater, in der fernen Mongolei. Er wurde von der Mutter des großen mongolischen Khan Guyuk Turakina vergiftet, der Batu feindlich gesinnt war, dessen Schützling in den Augen des Karakorum-Gerichts Jaroslaw war. Danach schickte Turakina einen Botschafter zu Alexander mit der Bitte, nach Karakorum zu kommen. Aber Alexander weigerte sich.

1247 wurde Svyatoslav Vsevolodich, der jüngere Bruder von Jaroslaw, Großherzog von Wladimir (in Übereinstimmung mit der alten russischen Tradition, die fürstliche Macht zu erben, wonach Brüder gegenüber Söhnen bevorzugt wurden). Laut der Umverteilung der Tabellen erhielt Alexander Twer im Nordosten Russlands (während er die Herrschaft von Nowgorod behielt) 28. Aber am Ende dieses Jahres ging der Prinz zusammen mit seinem Bruder Andrei nach Batu. Offensichtlich appellierten die Jaroslawitschi an den Akt der Gewährung des Khans an ihren Vater, der den Söhnen Vorrang vor ihrem Onkel für die große Herrschaft von Wladimir einräumte (später beanspruchten nur die Nachkommen von Jaroslaw Vsevolodich dies). Von Batu gingen beide nach Karakorum, von wo sie erst Ende 1249 nach Russland zurückkehrten. 29

Während Alexander in der Steppe war, wurden ihm von Papst Innozenz IV. 30 zwei Nachrichten zugesandt. Die Idee von Kontakten mit Alexander Jaroslawitsch entstand aufgrund zweier Umstände in der päpstlichen Kurie. Zuerst traf sich sein Vater in Karakorum mit dem Botschafter des Papstes, Plano Carpini, und stimmte zu, laut letzterem, die Schirmherrschaft der römischen Kirche anzunehmen. Zweitens erfuhr der Papst von Plano Carpini von Alexanders Weigerung, sich dem großen Khansha zu unterwerfen. In seinem Schreiben an den Fürsten vom 22. Januar 1248 bestand der Papst darauf, dass er dem Beispiel seines Vaters folge und bat, im Falle einer tatarischen Offensive „die Brüder des Deutschen Ordens, die sich in Livland befinden, über ihn zu benachrichtigen , damit wir, sobald dies (die Nachricht) durch diese Brüder zu unserer Kenntnis gelangt, sofort darüber nachdenken könnten, wie diese Tataren mit Gottes Hilfe mutigen Widerstand leisten könnten" 31.

Die päpstliche Bulle gelang es anscheinend, Alexander zuzustellen, während er sich in Batus Hauptquartier am Unterlauf der Wolga aufhielt. Der Fürst von Nowgorod gab eine Antwort, deren Text uns nicht überliefert ist, aber nach dem Inhalt der nächsten Botschaft des Papstes (vom 15. September 1248) zu urteilen, war diese Antwort ausweichend oder sogar überwiegend positiv zur Annahme des Patronats der römischen Kirche 32. Anscheinend wollte der Prinz, da er sich am Hof ​​von Batu in einer unsicheren Lage befand, die Wahlmöglichkeit behalten, abhängig von den Ergebnissen seiner Reise. In der zweiten Nachricht gab Innozenz IV. eine positive Antwort auf Alexanders Vorschlag, in Pskow eine katholische Kathedrale zu bauen, und bat darum, seinen Botschafter, den Erzbischof von Preußen, zu empfangen. Aber der Bulle hatte keine Zeit, den Adressaten zu erreichen - er war bereits auf dem Weg nach Karakorum 33.

Der neue Herrscher Ogul-Gamish (Guyuks Witwe) erkannte (1249) Alexander als den „ältesten“ unter den russischen Fürsten an: Er erhielt Kiew. Aber zur gleichen Zeit bekam Andrei Vladimir. So wurde das Erbe von Yaroslav Vsevolodich in zwei Teile geteilt. Alexander zog es vor, nicht in das ferne Kiew zu gehen, das 1240 stark unter der Niederlage der Tataren gelitten hatte, und regierte weiterhin in Nowgorod. In der Zwischenzeit kamen Botschafter des Papstes zu ihm, um eine endgültige Antwort auf den Vorschlag zu erhalten, zum Katholizismus zu konvertieren. Der Prinz antwortete mit einer entschiedenen Absage 34.

Andrei Yaroslavich, der sich in Wladimir niedergelassen hatte, ging ein Bündnis mit dem stärksten Prinzen Südrusslands, Daniil Romanovich Galitsky, ein, heiratete seine Tochter und versuchte (wie sein damaliger Schwiegervater), eine vom Goldenen unabhängige Politik zu führen Horde. Eine solche Gelegenheit wurde ihm anscheinend durch die Gewährung der Herrschaft von Wladimir durch das Batu-feindliche Karakorum-Gericht gegeben. Aber 1251 wurde Batus Freund und Handlanger Munke der große Khan. Dies löste die Hände des Khan der Goldenen Horde und im folgenden Jahr organisierte er Militäraktionen gegen Andrei und Daniel. Batu schickte die Armee von Kurimsa zum galizischen Prinzen, der keinen Erfolg hatte, und zu Andrey - Nevryuy, der die Umgebung von Pereyaslavl verwüstete. Der Prinz von Wladimir floh und fand Zuflucht in Schweden (später kehrte er nach Russland zurück und regierte in Susdal). Im selben Jahr, noch vor dem Feldzug von Nevryuy, ging Alexander nach Batu, erhielt ein Etikett für die große Herrschaft von Wladimir und setzte sich nach seiner Rückkehr (bereits nach der Vertreibung von Andrei) in Wladimir 35 nieder.

Von 1252 bis zu seinem Tod im Jahr 1263 war Alexander Jaroslawitsch Großherzog von Wladimir. Nachdem er sich hier niedergelassen hatte, unternahm er Schritte, um seine Rechte an Nowgorod zu sichern. Zuvor konnten die Bojaren von Nowgorod Fürsten aus verschiedenen russischen Ländern einladen - Wladimir-Susdal, Smolensk, Tschernigow. Seit der Zeit Alexanders wurde eine neue Ordnung gegründet: Nowgorod erkannte als seinen Fürsten denjenigen an, der den Tisch des Großfürsten in Wladimir besetzte. So behielt Alexander, nachdem er Großherzog von Wladimir geworden war, die Herrschaft über Nowgorod. Dort hinterließ er seinen ältesten Sohn Vasily, aber nicht als unabhängigen Prinzen, sondern als seinen Gouverneur 36.

Die Novgoroder Bojaren akzeptierten die neue Ordnung nicht sofort. 1255 vertrieben Anhänger eines unabhängigen Nowgoroder Fürstentums Wassili Alexandrowitsch aus der Stadt und luden Alexanders jüngeren Bruder Jaroslaw (1252 Andreis ehemaligen Verbündeten, der nach Pskow floh und dort bis 1255 regierte) ein. Alexander zog durch Krieg nach Nowgorod, stürmte die Stadt jedoch nicht, sondern bevorzugte den Verhandlungsweg. Zunächst forderte er die Auslieferung seiner Gegner aus dem Adel von Nowgorod (Jaroslaw floh aus der Stadt, als sich Alexander näherte). Die Nowgoroder stimmten zu, Alexander als ihren Prinzen anzuerkennen, jedoch unter der Bedingung, dass sie den Anführern der Rebellion vergeben. Schließlich milderte der Prinz die Forderungen und beschränkte sie auf die Entfernung eines anstößigen Posadniks; Dies geschah, Alexander zog in die Stadt ein, und der Frieden wurde wiederhergestellt 37.

Im nächsten Jahr, 1256, versuchten die Schweden, am östlichen, russischen Ufer des Flusses eine Stadt zu errichten. Narova. Alexander war damals in Wladimir und die Nowgoroder schickten ihn um Hilfe. Als die Schweden von der Sammlung russischer Truppen hörten, gaben sie ihre Idee auf und segelten "über das Meer" davon. Der Prinz, der in Nowgorod angekommen war, machte einen Feldzug, und zunächst sagte er den Novgorodern, die mit ihm gingen, nicht, was sein Ziel war. Es stellte sich heraus, dass er vorhatte, das 1250 von den Schweden eroberte Südostfinnland anzugreifen. Der Feldzug erwies sich als allgemein erfolgreich: Die Festungen der Schweden im Land des finnischen Stammes Em wurden zerstört. Aber es war lange Zeit nicht möglich, die Macht Schwedens über diesen Teil Finnlands zu beseitigen - nach dem Abzug der russischen Truppen stellte die schwedische Verwaltung ihre Herrschaft 38 wieder her.

1257 führte das Mongolenreich eine Volkszählung im Nordosten Russlands durch, um das Steuersystem zu straffen. Alexander Jaroslawitsch, der dann eine Reise zur Horde unternahm, war gezwungen, einer Volkszählung zuzustimmen, seine Linie der friedlichen Beziehungen zu den Tataren und die Anerkennung der höchsten Oberhoheit des Herrschers der Goldenen Horde und des großen mongolischen Khans aufrechtzuerhalten. Aus dem Land Susdal gingen die tatarischen "Ziffern" nach Nowgorod. Der Prinz begleitete sie mit einer militärischen Abteilung. In der Stadt begann nach der Nachricht von den Tatarenforderungen nach Tributzahlungen ein Aufstand, unterstützt von Wassili Aleksandrowitsch, der dort noch Gouverneur war. Die Nowgoroder gaben den tatarischen Botschaftern keine "Zehnte und Tamgas" und beschränkten sich auf Geschenke an den "Cäsar" (Großkhan). Alexander und seine Abteilung befassten sich mit den Rebellen: Vasily wurde aus Pskov vertrieben (wohin er floh, als sich sein Vater näherte) und in das Land Susdal geschickt, und diejenigen, die ihn zum Ungehorsam aufstachelten, "schnitten ihnen die Nase ab und vyimash Augen für andere". 1259 stimmten die Nowgoroder aus Angst vor einer Invasion der Tataren dennoch der Volkszählung der Horde zu. Aber als die tatarischen Botschafter in Begleitung von Alexander begannen, Tribute zu sammeln, erhob sich in Nowgorod erneut eine Rebellion. Nach langer Konfrontation gaben die Nowgoroder dennoch nach. Nach den Tataren verließ auch Alexander die Stadt und ließ seinen zweiten Sohn Dmitry 39 als Gouverneur zurück.

1262 brach in mehreren Städten Nordostrusslands - Rostow, Wladimir, Susdal, Jaroslawl - ein Aufstand aus, bei dem die vom Großkhan entsandten Tributsammler getötet oder vertrieben wurden. Es gab keine Strafkampagne der Goldenen Horde: Ihr damaliger Khan Berke strebte die Unabhängigkeit vom Thron des Großkhans an, und die Vertreibung der Beamten des Großkhans aus Russland war in seinem Interesse. Aber im selben Jahr begann Berke einen Krieg gegen den mongolischen Herrscher des Iran, Hulagu, und begann, die Entsendung russischer Truppen zu seiner Hilfe zu fordern. Alexander ging zur Horde, um „das Volk vor diesem Unglück zu beten“ 40. Vor seiner Abreise organisierte er eine große Kampagne gegen den Livländischen Orden.

Nach der Eisschlacht im Jahr 1242 störten die Kreuzfahrer die russischen Länder elf Jahre lang nicht. Aber 1253 verstießen sie gegen den Friedensvertrag und näherten sich Pskow, wurden aber von den Pskowitern und den zur Rettung gekommenen Nowgorodern zurückgeschlagen 41. In den folgenden Jahren versuchten die Ritter, den Druck auf Litauen zu erhöhen, scheiterten jedoch: mit seinem Herrscher Mindovg , fügte den vereinten Kräften des Deutschen Ordens und des Livländischen Ordens eine vernichtende Niederlage zu (nur 150 Ritter starben). Die Niederlage der Kreuzfahrer verursachte eine Reihe von Aufständen der von ihnen eroberten baltischen Völker. Unter diesen Bedingungen ging Alexander ein Bündnis mit Mindovg ein, und die beiden Gewinner des Ordens begannen, einen gemeinsamen Angriff auf Livland von zwei Seiten vorzubereiten: Russische Truppen sollten auf Jurjew (ehemals eine alte russische Stadt, die von Jaroslaw dem Weisen eingesetzt wurde) vorrücken das Land der Esten; 1234 von den Kreuzfahrern erobert und Derpt genannt; jetzt Tartu) und litauisch - nach Venden (heute Cesis).

Im Herbst 1262 brachen russische Truppen zu einem Feldzug auf. Sie wurden vom Sohn von Alexander Yaroslavich Dmitry und Bruder Yaroslav (der sich zu diesem Zeitpunkt mit Alexander versöhnt hatte und in Twer regierte) kommandiert. Zusammen mit den russischen Streitkräften ging die Armee des litauischen Fürsten Tovtivil, der damals in Polozk regierte. Jurjew wurde im Sturm erobert. Aber ein koordinierter Feldzug funktionierte nicht: Die litauischen Truppen brachen früher auf und hatten sich bereits aus Vendel zurückgezogen, als sich die Russen Yuryev näherten. Nachdem die russischen Truppen nach der Eroberung der Stadt davon erfahren hatten, kehrten sie in ihr Land zurück. Dennoch demonstrierte der Feldzug erneut die Stärke der beiden Gegner des Ordens - Nordrussland und Litauen 42.

Alexander kam für fast ein Jahr in die Horde. Seine Mission war offenbar ein Erfolg: Es gibt keine Informationen über die Beteiligung russischer Truppen an den Kriegen der Goldenen Horde gegen Hulagu. Auf der Rückreise nach Russland im Herbst 1263 erkrankte der 42-jährige Großherzog und starb am 14. November 1263 in Gorodets an der Wolga, nachdem er vor seinem Tod die Mönchsgelübde abgelegt hatte. Am 23. November wurde Alexanders Leiche im Kloster der Geburt der Jungfrau Maria in Wladimir beigesetzt. In seiner Trauerrede sagte der Metropolit von ganz Russland Kirill: „Mein Kind, verstehe, dass die Sonne des Landes Susdal bereits untergegangen ist!“ 43

In der Literatur kann man auf die Vermutung stoßen, dass Alexander wie sein Vater von den Tataren 44 vergiftet wurde. In den Quellen findet sich eine solche Version seines Todes jedoch nicht. Grundsätzlich ist es nicht verwunderlich, dass ein längerer Aufenthalt in ungewöhnlichen klimatischen Bedingungen die Gesundheit eines für damalige Verhältnisse bereits betagten Menschen beeinträchtigen könnte. Außerdem unterschied sich Alexander offenbar nicht in seiner eisernen Gesundheit: 1251 erwähnt die Chronik eine schwere Krankheit, die ihn im Alter von 30 Jahren fast zu Grabe getragen hätte.

Nach dem Tod von Alexander wurde sein jüngerer Bruder Jaroslaw Großherzog von Wladimir. Die Söhne von Alexander erhielten: Dmitry - Pereyaslavl, Andrey - Gorodets 46. Der jüngere, Daniel (geb. 1261), wurde nach einiger Zeit der erste Moskauer Prinz und die Dynastie der Moskauer Großfürsten und Könige ging von ihm aus.

Wenn die offizielle (weltliche und kirchliche) Einschätzung der Persönlichkeit von Alexander Newski immer eine Lobrede war, dann wurden seine Aktivitäten in der Geschichtswissenschaft mehrdeutig interpretiert. Und diese Zweideutigkeit ergibt sich natürlich aus dem scheinbaren Widerspruch im Alexanderbild. In der Tat: Einerseits ist dies zweifellos ein hervorragender Kommandant, der alle Schlachten, an denen er teilgenommen hat, mit Entschlossenheit und Umsicht gewonnen hat, ein Mann von großem persönlichen Mut; Auf der anderen Seite ist dies ein Prinz, der gezwungen war, die höchste Macht eines fremden Herrschers anzuerkennen, der nicht versuchte, den Widerstand gegen die Mongolen zu organisieren, den zweifellos gefährlichsten Feind Russlands dieser Zeit, und er half ihnen außerdem Einrichtung eines Systems zur Ausbeutung russischer Ländereien.

Einer der extremen Standpunkte zu den Aktivitäten Alexanders, der in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts vom russischen Emigrantenhistoriker G. V. Vernadsky 47 formuliert und kürzlich von L. N. meist wiederholt wurde, war die Wahl zwischen der Orientierung nach Osten und der Orientierung nach Westen. Nachdem er ein Bündnis mit der Horde eingegangen war, verhinderte er die Übernahme Nordrusslands durch das katholische Europa und rettete dadurch die russische Orthodoxie - die Grundlage der Identität. Nach einem anderen Standpunkt, der vom englischen Historiker J. Fennell verteidigt und vom russischen Forscher I. N. Danilevsky unterstützt wurde, war es Alexanders "Kollaborationismus" in Bezug auf die Mongolen, sein Verrat an den Brüdern Andrei und Jaroslaw im Jahr 1252, der die Gründung verursachte des Jochs der Goldenen Horde in Russland 49 .

Wurde Alexander also wirklich eine historische Entscheidung getroffen und kann ein und dieselbe Person sowohl ein Held als auch ein Kollaborateur und Verräter sein?

Angesichts der Mentalität der Zeit und der Charakteristika von Alexanders persönlicher Biographie erscheinen beide Sichtweisen weit hergeholt. Die Oberhoheit der Horde erlangte sofort einen gewissen Anschein von Legitimität in der Weltanschauung des russischen Volkes; sein Herrscher wurde in Russland mit einem höheren Titel bezeichnet als irgendein russischer Fürst - dem Titel "Zar" 50. Die Abhängigkeit der russischen Länder von der Horde in ihren Hauptmerkmalen (einschließlich der Erhebung von Tributen) begann sich schon früh abzuzeichnen wie in den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts. 51 (zu der Zeit, als Alexander in Novgorod regierte und die russisch-tatarischen Beziehungen nicht direkt beeinflusste); in den 1950er Jahren gab es nur eine Straffung des Systems der wirtschaftlichen Ausbeutung. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1246, als Alexander der stärkste Prinz in Nordrussland wurde, stand er wirklich vor einer Wahl: friedliche Beziehungen mit der Horde aufrechtzuerhalten und die oberste Oberhoheit der Khans über Russland anzuerkennen (die zu diesem Zeitpunkt bereits von allen anerkannt wurde bedeutende Fürsten Nord- und Südrusslands) und sich dem Orden widersetzen, oder den Tataren Widerstand leisten, indem sie ein Bündnis mit dem Orden und dem dahinter stehenden religiösen Oberhaupt des katholischen Europas - dem Papst - eingehen (die Aussicht auf einen Krieg an zwei Fronten zum Prinz, der den größten Teil seines Lebens in Nowgorod nahe der Grenze zur Horde verbrachte, hätte inakzeptabel und recht fair erscheinen sollen). Alexander zögerte bis zur Rückkehr von einer Reise nach Karakorum und entschied sich erst 1250 entschieden für die erste Option. Was war der Grund für die Entscheidung des Prinzen?

Natürlich sollte man die allgemeine vorsichtige Haltung gegenüber dem Katholizismus und die persönliche Erfahrung Alexanders berücksichtigen, der 1241-1242 im Alter von zwanzig Jahren den Vormarsch der von Rom unterstützten deutschen Kreuzfahrer auf das Nowgoroder Land zurückschlagen musste. Aber diese Faktoren wirkten auch im Jahr 1248, dann jedoch war die Reaktion des Fürsten auf die Botschaft des Papstes anders. Folglich gab etwas, das später auftauchte, den Ausschlag gegen den Vorschlag des Papstes. Es ist davon auszugehen, dass vier Faktoren eine Rolle gespielt haben:

1) Während seiner zweijährigen Reise durch die Steppen (1247 - 1249) konnte sich Alexander einerseits von der militärischen Macht des mongolischen Reiches überzeugen und andererseits verstehen, dass die mongolischen Die Tataren behaupten nicht, russische Ländereien direkt zu erobern, begnügen sich mit der Anerkennung von Vasallentum und Tribut, unterscheiden sich auch in der religiösen Toleranz und werden nicht in den orthodoxen Glauben eingreifen. Dies hätte sie in den Augen des Fürsten wohltuend von den Kreuzrittern unterscheiden müssen, deren Vorgehen durch die direkte Landnahme und die gewaltsame Bekehrung der Bevölkerung zum Katholizismus gekennzeichnet war.

2) Nach Alexanders Rückkehr nach Russland Ende 1249 soll ihn die Information erreicht haben, dass sich die Annäherung des stärksten Fürsten Südrusslands, Daniil Romanovich Galitsky, an Rom für die Verteidigung gegen die Tataren als nutzlos herausstellte: die Anti- Der vom Papst versprochene Tatarenkreuzzug fand nicht statt 52.

3) 1249 begann der eigentliche Herrscher Schwedens, Jarl Birger, mit der endgültigen Eroberung des Landes Emi (Mittelfinnland), und dies geschah mit dem Segen des päpstlichen Legaten 53. ihm eine Handlung seitens des Kurie.

4) Die Erwähnung in der Bulle vom 15. September 1248 über die Möglichkeit der Errichtung eines katholischen Bischofssitzes in Pskow 54 musste bei Alexander zwangsläufig negative Emotionen hervorrufen, denn. Zuvor wurde in Jurjew ein Bistum gegründet, das von den Deutschen erobert wurde, und daher war der Vorschlag, eines in Pskow zu errichten, mit den Annexionsbestrebungen des Ordens verbunden, was an den mehr als einjährigen Aufenthalt von Pskow in den Jahren 1240-1242 erinnerte. in den Händen der Kreuzritter. So war die Entscheidung des Prinzen, die Kontakte zu Innozenz IV. abzubrechen, mit der Erkenntnis der Sinnlosigkeit einer Annäherung an Rom verbunden, um sich der Horde zu widersetzen, und mit offensichtlichen Manifestationen egoistischer Motive in der Politik des Papstes.

Aber was geschah im Jahr 1252? Nach den Informationen der frühen Chroniken und des Lebens von Alexander ging der Prinz von Nowgorod in diesem Jahr zur Horde. Danach schickte Batu eine Armee unter dem Kommando von Nevruy zu Andrei Yaroslavich; Andrei floh vor Wladimir zunächst nach Perejaslawl, wo sein Verbündeter, der jüngere Bruder von Alexander und Andrei, Jaroslaw Jaroslawitsch, regierte. Die Tataren, die sich Perejaslawl näherten, töteten Jaroslaws Frau, nahmen seine Kinder gefangen, "und die Menschen waren hilflos"; Andrej und Jaroslaw gelang die Flucht. Nach der Abreise von Nevruy kam Alexander von der Horde und ließ sich in Vladimir 55 nieder.

Die folgende Interpretation dieser Ereignisse hat sich in der Geschichtsschreibung verbreitet: Alexander ging von sich aus mit einer Beschwerde über seinen Bruder zur Horde, und Nevruys Feldzug war das Ergebnis dieser Beschwerde. Diese Tatsachen, während J. Fennell die Ereignisse von 1252 interpretierte ohne Zwang: „Alexander hat seine Brüder verraten“ 57. Sachlichkeit) aus der Erkenntnis, dass Alexander schuld am Untergang der Erde und am Tod der Menschen war, inkl. seine Schwiegertochter; jedoch kann kein Hinweis auf höhere politische Erwägungen als ernsthafte Rechtfertigung dienen. Wenn die gegebene Interpretation der Ereignisse von 1252 richtig ist, erscheint Alexander Jaroslawitsch als ein prinzipienloser Mensch, der bereit ist, alles zu tun, um seine Macht zu vergrößern. Aber ist es wahr?

Alexanders Klage gegen seinen Bruder wird in keiner mittelalterlichen Quelle erwähnt. Eine Nachricht darüber gibt es nur in der "Geschichte des Russen" von V. N. Tatishchev, von dort ging sie in die Werke späterer Forscher über. Laut Tatishchev „beschwerte sich Alexander über seinen Bruder, Großherzog Andrei, als hätte er den Khan gebeten, eine große Herrschaft unter ihm zu übernehmen, als wäre er der Älteste, und er eroberte die Städte seines Vaters, und er zahlte nicht Khans Abgänge und Tamgas in vollem Umfang“ 58. In diesem Fall ist ein unkritisches Urteil rechtswidrig, das Tatishchev zitiert, „offenbar eine frühe Quelle, die nicht in die Annalen eingegangen ist“ 59. Die Verwendung von Quellen, die uns nicht überliefert sind in der Geschichte Russlands ist wahrscheinlich, bezieht sich aber auf andere Perioden (vor allem das 12. Jahrhundert). Gleichzeitig gibt es in Tatishchevs Werk viele Ergänzungen, die Forschungsrekonstruktionen sind, Versuche, wiederherzustellen, was die Quelle "nicht beendet" hat: im Gegensatz zur späteren Geschichtsschreibung, wo der Text der Quelle von den Urteilen des Forschers getrennt wird, sie sind in der "Russischen Geschichte" nicht abgegrenzt, was oft zu der Illusion führt, unbekannte Tatsachen zu erwähnen, wo es eine (oft plausible) Vermutung des Wissenschaftlers gibt. Dies ist der hier betrachtete Fall 60. Der Artikel von Tatishchev aus dem Jahr 1252 wiederholt als Ganzes wörtlich eine der Quellen, die er hatte – die Nikon-Chronik 61. Die Ausnahme bildet die oben zitierte Passage. Es ist eine völlig logische Rekonstruktion: Da Nevruys Feldzug nach Alexanders Ankunft in der Horde stattfand und er nach dem Feldzug den Tisch nahm, der Andrei gehörte, bedeutet dies, dass der Feldzug durch Alexanders Beschwerde gegen seinen Bruder verursacht wurde; Analogien zu einer solchen Entwicklung der Ereignisse finden sich in den Aktivitäten der Fürsten Nordostrusslands späterer Zeit 62. Wir sprechen also nicht von der Botschaft der Quelle, sondern von der Vermutung des Forschers, die von der späteren Geschichtsschreibung unkritisch wahrgenommen wird, und die Frage ist, ob die Quellen für eine solche Interpretation der Ereignisse Anlass geben.

Andrei Jaroslawitsch verfolgte anscheinend wirklich eine von Batu unabhängige Politik, stützte sich jedoch bei seinen Aktionen auf eine so gewichtige Unterstützung wie ein Etikett für die Herrschaft von Wladimir, das er 1249 in Karakorum von Khansha Ogul-Gamish erhielt, der Batu feindlich gesinnt war, 63 Aber 1251 gelang es Batu, seinen Handlanger Munke auf den Thron von Karakorum zu setzen, und im nächsten Jahr organisierte er gleichzeitig zwei Feldzüge - Nevruy gegen Andrey Yaroslavich und Kuremsy gegen Daniil Romanovich. Somit war der Feldzug von Nevruy eindeutig eine geplante Aktion im Rahmen von Aktionen gegen die Prinzen, die Batu nicht gehorchten, und keine Reaktion auf Alexanders Beschwerde. Aber wenn wir letzteres für einen Mythos halten, zu welchem ​​​​Zweck ging Alexander dann zur Horde?

In der Laurentianischen Chronik (die älteste enthält eine Geschichte über die Ereignisse von 1252) werden die Fakten in der folgenden Reihenfolge dargestellt: Zuerst heißt es: "Ide Oleksandr, Prinz von Nowgorod und Jaroslawitsch, zu den Tataren und lass ihn gehen und mit großem Ehre, ihm die Ältestenschaft in allen seinen Brüdern zu geben", dann erzählt es von der tatarischen Kampagne gegen Andrei, wonach es von der Ankunft Alexanders von der Horde zu Wladimir 64 erzählt. Da er zweifellos nach dem "Nevryuev rati" nach Russland zurückgekehrt ist , die Worte "loslassen und mit Ehre" usw. sollte der gleichen Zeit zugeschrieben werden. Bevor er über den Feldzug der Tataren spricht, sagt der Chronist: „Fürst Jaroslawitsch und seine Bojaren denken daran, wegzulaufen, anstatt als Zar zu dienen.“ aber „Kampf oder Flucht“), wie zuvor. Höchstwahrscheinlich fand Andreis "Gedanke" mit den Bojaren statt, nachdem der Wladimir-Prinz die Aufforderung erhalten hatte, zur Horde zu kommen. Batu, der mit den internen mongolischen Angelegenheiten fertig war, wollte die Entscheidung über die Verteilung der Haupttafeln in Russland, die 1249 vom ersteren, ihm feindlich gesinnten Gericht von Karakorum getroffen worden war, noch einmal überdenken und sowohl Alexander als auch Andrei zu sich rufen. Der erste gehorchte der Forderung des Khans. Andrei beschloss nach Rücksprache mit seinen Bojaren, nicht zu gehen (vielleicht rechnete er wegen der Gunst, die ihm 1249 von der Regierung des jetzt gestürzten und ermordeten großen Khansha erwiesen wurde, nicht mit einem erfolgreichen Ausgang der Reise). Danach beschloss Batu, eine Militärexpedition gegen Andrei sowie einen anderen Prinzen zu entsenden, der ihm nicht gehorchte - Daniil von Galitsky - und Alexander ein Etikett für die große Herrschaft von Wladimir zu geben. Es sollte beachtet werden, dass der Feldzug von Nevruy ein viel "lokaleres" Unternehmen war als die Feldzüge gegen die Prinzen, die Saray in den frühen 80er Jahren nicht gehorchten. 13. Jahrhundert und 1293 („Djudenews Armee"): nur die Umgebung von Perejaslawl und möglicherweise Wladimir wurden verwüstet. 66. Es ist möglich, dass eine solche „Einschränkung" das Ergebnis von Alexanders diplomatischen Bemühungen war.

Im Allgemeinen kann festgestellt werden, dass es in den Handlungen von Alexander Jaroslawitsch keinen Grund gibt, nach einer Art bewusster schicksalhafter Wahl zu suchen. Er war ein Mann seiner Zeit, handelte nach damaligem Weltbild und persönlicher Erfahrung. Alexander war, modern ausgedrückt, ein „Pragmatiker“: Er wählte den Weg, der ihm für die Stärkung seines Landes und für sich persönlich gewinnbringender erschien. Wenn es eine entscheidende Schlacht war, kämpfte er; Als ein Abkommen mit einem der Feinde Russlands am nützlichsten erschien, ging er zu einem Abkommen über. Infolgedessen gab es während der Zeit der großen Herrschaft von Alexander (1252 - 1263) keine tatarischen Überfälle auf Susdalsland und nur zwei Versuche, Russland aus dem Westen anzugreifen (Deutsche 1253 und Schweden 1256), die schnell unterdrückt wurden. Alexander erlangte von Nowgorod die Anerkennung der Oberhoheit des Großherzogs von Wladimir (was einer der Faktoren war, aufgrund derer Nordostrussland später zum Kern des neuen russischen Staates wurde). Seine Präferenz für den Wladimir-Tisch gegenüber Kiew war ein entscheidendes Ereignis im Prozess der Verlegung der nominellen Hauptstadt Russlands von Kiew nach Wladimir (weil sich herausstellte, dass es Wladimir war, der vom Prinzen als Hauptstadt ausgewählt wurde, der als "ältester" anerkannt wurde " in Russland) 67. Aber diese langfristigen Folgen von Alexanders Newski-Politik waren nicht das Ergebnis einer Änderung des objektiven Laufs der Ereignisse. Im Gegenteil, Alexander handelte gemäß den objektiven Umständen seiner Zeit, handelte besonnen und energisch.

Prinz Alexander Newski, dessen Biografie sehr bemerkenswert ist, wurde zu einem jener russischen Herrscher, an die man sich bis heute nicht nur erinnert, sondern die auch verehrt werden. Seine Kämpfe und Taten beherrschen die Köpfe der Vertreter moderner Generationen, obwohl er selbst vor langer Zeit gelebt hat.

Geburt und Familie

Alexander Newski (seine Biografie ist im Prinzip gut bekannt) im Jahr 1221 mit dem Fürstenpaar Yaroslav Vsevolodich und Theodosia Mstislavovna (Tochter). Der junge Prinz begann bereits 1236 in seinem geliebten Nowgorod zu regieren, und seine gesamte Regierungszeit war voller Streitigkeiten mit eigensinnigen Bürgern. Nowgorod war eine freie Stadt, die niemandem bedingungslos gehorchen wollte. Alexander heiratete 1239 und wählte die Polozker Prinzessin Alexandra Brjatschislawna zur Frau. Diese Ehe brachte drei Söhne hervor: Daniil wurde später der Moskauer Prinz, und Dimitri und Andrei - Wladimir.

und die Schlacht am Peipussee

Die glorreiche Schlacht, für die der Prinz seinen Spitznamen erhielt, fand am 15. Juli 1240 statt. Alexander gelang es, den Angriff der schwedischen Truppen unter dem Kommando des berühmten Jarl Birger (später wurde er Herrscher über Polen) abzuwehren die Gebiete an der Küste des Finnischen Meerbusens und schließen die Frage der schwedischen Ansprüche auf diese Erde für lange Zeit. Alexander Nevsky (seine Biografie beschreibt diese Tatsache) verlässt Novgorod kurz nach der Schlacht, kommt wieder nicht mit den Einwohnern klar (und wie immer waren es die freiheitsliebenden Nowgoroder) und zieht nach Pereslawl-Zalessky.

Diese Schande hielt jedoch nicht lange an. Novgorod konnte auf einen glorreichen Kommandanten nicht verzichten, denn es gab immer diejenigen, die in sein Land eindringen wollten. Diesmal stellte sich heraus, dass es sich um die Streitkräfte des litauischen Fürsten handelte, und streng genommen war der Orden selbst nicht offiziell mit den russischen Fürsten verfeindet. In ihren Reihen braute sich schon lange eine Spaltung zusammen. Einige der Ritter befürworteten die Fortsetzung der Feldzüge im Heiligen Land, während andere die Verlegung der Kreuzzüge nach Osten, in die Länder Russlands und seiner Nachbarn, forderten. Tatsächlich nahmen nur wenige livländische Ritter an der berühmten Schlacht teil, die meisten Truppen gehörten dem litauischen Prinzen. Prinz Alexander Newski, dessen Biografie in dem Artikel beschrieben wird, antwortete auf die Bitte der Nowgoroder und kehrte zurück. Die seit Jahrhunderten berühmte Schlacht fand am 5. April 1242 auf dem Eis statt (obwohl der genaue Ort immer noch nicht bekannt ist). Die Niederlage der feindlichen Streitkräfte erwies sich als vollständig, diese Niederlage war hart für den Orden. So sorgte Prinz Alexander Newski (seine Biographie ist voll von solchen Taten) für die Sicherheit der Westgrenzen Russlands.

Rom und Horde

Diese beiden Schlachten – an der Newa und am Peipussee – sind seit Jahrhunderten auch deshalb so berühmt, weil sie damals die einzigen für Russland waren. Im Osten war es schrecklich. Die russischen Fürsten waren nicht in der Lage, sich rechtzeitig zu vereinen und den Angriff eines mächtigen Feindes abzuwehren - der Horde, und nun mussten sie den Khanen gehorchen, in ihre Hauptstadt reisen, um Labels für das Recht zu erhalten, in ihren Heimatländern zu regieren. Dafür gingen die Brüder Alexander und Andrei nach dem Tod ihres Vaters zur Horde. Der Älteste in der Regierungszeit erhielt die südlichen Länder Russlands, einschließlich Kiew, und der Jüngste - die nördlichen. Der Prinz kehrt jedoch immer noch in sein geliebtes Nowgorod zurück. Und hier tritt ein anderes Ereignis ein, das die Biographie von Alexander Newski (ihre Zusammenfassung sollte diese Tatsache auch enthalten) besonders hervorhebt. Trotz der Macht der Mongolen und seiner eigenen Probleme akzeptiert der Prinz keine Hilfe aus dem Westen als Gegenleistung für die Annahme des katholischen Glaubens. Ein solches Angebot wird ihm von Innozenz IV. unterbreitet, aber kategorisch abgelehnt.

Nach internen Unruhen in der Horde selbst (dem Sturz von Khanshi Ogul Hashim durch Khan Mongke) erhielt Alexander 1242 in Nowgorod. Aber er konnte nicht in der Stadt regieren - sein Bruder Andrei weigerte sich, die Macht aufzugeben, nachdem er die Unterstützung des galizischen Prinzen Daniil Romanovich und des Prinzen von Tver in Anspruch genommen hatte. Alexander konnte jedoch bald noch nach Nowgorod gelangen. Alexander Newski (seine Biographie ist auch auf diplomatischem Gebiet voller glorreicher Siege) gelang es während einer Reise zur Goldenen Horde, seinen Soldaten die Möglichkeit zu nehmen, nicht an den mongolischen Eroberungen teilzunehmen. Auf dem Rückweg erkrankt der Prinz jedoch und stirbt am 14. November 1263 in Gorodets an der Wolga. Es gibt eine Version, dass die Mongolen ihn vergiftet haben, aber es gibt heute keine Möglichkeit, dies zu beweisen.

Verehrung eines Heiligen

In Wladimir begann man ihn bereits in den 1280er Jahren zu verehren, aber die offizielle Heiligsprechung erfolgte später. Der edle Prinz Alexander Newski wurde nicht nur zum Schutzpatron Russlands, sondern später auch Russlands, und seine Heldentaten spiegelten sich nicht nur in Folklore und Volkslegenden, sondern später auch in Literatur und Kino wider.

Alexander Jaroslawitsch Nevsky (1220 - 14. November 1263), Prinz von Nowgorod, Pereyaslavsky, Großherzog von Kiew (ab 1249), Großherzog von Wladimir (ab 1252).

Kanonisiert von der russisch-orthodoxen Kirche unter dem Deckmantel der Gläubigen unter Metropolit Macarius auf dem Moskauer Konzil von 1547. Gedenken am 6. Dezember und 12. September nach neuem Stil (Überführung von Reliquien aus Wladimir am Kljasma nach St. Petersburg in das Alexander-Newski-Kloster (ab 1797 - Lavra) am 30. August 1724).

Alexander Newski: nur die Fakten

Prinz Alexander Jaroslawowitsch wurde 1220 geboren (nach einer anderen Version - 1221) und starb 1263. In verschiedenen Jahren seines Lebens hatte Prinz Alexander die Titel Prinz von Nowgorod, Kiew und später Großherzog von Wladimir.

Prinz Alexander errang seine wichtigsten militärischen Siege in seiner Jugend. Während der Schlacht an der Newa (1240) war er höchstens 20 Jahre alt, während der Schlacht am Eis - 22 Jahre alt.

In der Folge wurde er als Politiker und Diplomat bekannter, trat aber gelegentlich auch als Militärführer auf. In seinem ganzen Leben hat Prinz Alexander keinen einzigen Kampf verloren.

- Alexander Newski als edler Fürst heiliggesprochen.

Zu diesem Heiligen zählen Laien, die für ihren aufrichtigen tiefen Glauben und ihre guten Taten berühmt geworden sind, sowie orthodoxe Herrscher, die es geschafft haben, Christus im öffentlichen Dienst und in verschiedenen politischen Konflikten treu zu bleiben. Wie jeder orthodoxe Heilige ist der edle Prinz keineswegs ein idealer sündloser Mensch, aber er ist vor allem ein Herrscher, der sich in seinem Leben in erster Linie von den höchsten christlichen Tugenden, einschließlich Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit, und nicht von Durst nach leiten ließ Macht und nicht Eigennutz.

Entgegen der landläufigen Meinung, dass die Kirche fast alle Herrscher des Mittelalters als treu heilig gesprochen hat, wurden nur wenige von ihnen verherrlicht. So werden unter den russischen Heiligen fürstlicher Herkunft die meisten als Heilige verherrlicht für ihren Märtyrertod um ihrer Nächsten willen und um der Bewahrung des christlichen Glaubens willen.

-Durch die Bemühungen von Alexander Newski verbreitete sich die Verkündigung des Christentums in den nördlichen Ländern der Pomoren.

Es gelang ihm auch, zur Schaffung einer orthodoxen Diözese in der Goldenen Horde beizutragen.

Die moderne Idee von Alexander Newski wurde von der sowjetischen Propaganda beeinflusst, die ausschließlich über seine militärischen Verdienste sprach. Als Diplomat, der Beziehungen zur Horde aufbaute, und noch mehr als Mönch und Heiliger, war er für die Sowjetregierung völlig ungeeignet. Daher erzählt Sergei Eisensteins Meisterwerk "Alexander Newski" nicht über das ganze Leben des Prinzen, sondern nur über die Schlacht am Peipussee. Dies führte zu einem verbreiteten Stereotyp, dass Prinz Alexander für seine militärischen Verdienste heiliggesprochen wurde und die Heiligkeit selbst zu einer Art „Belohnung“ der Kirche wurde.

Die Verehrung von Prinz Alexander als Heiliger begann unmittelbar nach seinem Tod, gleichzeitig wurde eine ziemlich detaillierte Geschichte des Lebens von Alexander Newski zusammengestellt.

Die offizielle Heiligsprechung des Fürsten erfolgte 1547.

Leben des Heiligen rechtgläubigen Großherzogs Alexander Newski

Portal "Wort".

Prinz Alexander Newski ist einer jener großen Persönlichkeiten in der Geschichte unseres Vaterlandes, dessen Aktivitäten das Schicksal des Landes und der Menschen nicht nur beeinflussten, sondern sie in vielerlei Hinsicht veränderten und den Lauf der russischen Geschichte für viele kommende Jahrhunderte bestimmten. Es fiel ihm zu, Russland am schwierigsten Wendepunkt zu regieren, der auf die verheerende mongolische Eroberung folgte, als es um die Existenz Russlands ging, ob es überleben, seine Staatlichkeit, seine ethnische Unabhängigkeit bewahren oder verschwinden würde der Landkarte, wie viele andere Völker Osteuropas, die zur gleichen Zeit überfallen wurden.

Er wurde 1220 (1) in der Stadt Perejaslawl-Salesski als zweiter Sohn von Jaroslaw Wsewolodowitsch, dem damaligen Fürsten von Perejaslawl, geboren. Seine Mutter Theodosius war anscheinend die Tochter des berühmten Toropets-Prinzen Mstislav Mstislavich Udatny oder Udaly (2).

Schon sehr früh war Alexander in die turbulenten politischen Ereignisse verwickelt, die sich um die Herrschaft in Weliki Nowgorod – einer der größten Städte im mittelalterlichen Russland – abspielten. Der größte Teil seiner Biografie wird mit Nowgorod verbunden sein. Das erste Mal, dass Alexander als Baby in diese Stadt kam, war im Winter 1223, als sein Vater eingeladen wurde, in Novgorod zu regieren. Die Herrschaft war jedoch nur von kurzer Dauer: Am Ende des Jahres kehrten Jaroslaw und seine Familie nach einem Streit mit den Nowgorodern nach Perejaslawl zurück. Also wird Jaroslaw entweder aufgeben, dann mit Nowgorod streiten, und dann wird dasselbe im Schicksal von Alexander wieder passieren.

Dies wurde einfach erklärt: Die Nowgoroder brauchten einen starken Prinzen aus dem Nordosten Russlands in ihrer Nähe, damit er die Stadt vor äußeren Feinden schützen konnte. Ein solcher Prinz regierte Novgorod jedoch zu abrupt, und die Stadtbewohner stritten sich normalerweise bald mit ihm und luden einen südrussischen Prinzen ein, der sie nicht zu sehr ärgerte, um zu regieren; und alles würde gut werden, aber leider konnte er sie im Gefahrenfall nicht beschützen, und er kümmerte sich mehr um seine südlichen Besitztümer - also mussten sich die Nowgorodianer erneut an die Fürsten von Wladimir oder Pereyaslav wenden, und alles wurde erneut wiederholt .

1226 wurde Fürst Jaroslaw erneut nach Nowgorod eingeladen. Zwei Jahre später verließ der Prinz die Stadt erneut, aber diesmal ließ er seine Söhne als Prinzen darin - den neunjährigen Fjodor (seinen ältesten Sohn) und den achtjährigen Alexander. Die Bojaren von Jaroslaw, Fjodor Danilowitsch und der fürstliche Tyun Jakim, blieben bei den Kindern. Sie kamen jedoch mit den „Freien“ von Nowgorod nicht zurecht und mussten im Februar 1229 mit den Fürsten nach Perejaslawl fliehen.

Für kurze Zeit ließ sich Prinz Michail Wsewolodowitsch Tschernigow, ein zukünftiger Märtyrer des Glaubens und verehrter Heiliger, in Nowgorod nieder. Aber der südrussische Prinz, der das abgelegene Tschernigow regierte, konnte die Stadt nicht vor äußeren Bedrohungen schützen; Außerdem begannen in Nowgorod schwere Hungersnöte und Pest. Im Dezember 1230 luden die Nowgoroder Jaroslaw zum dritten Mal ein. Er kam hastig in Nowgorod an, schloss ein Abkommen mit den Nowgorodern, blieb aber nur zwei Wochen in der Stadt und kehrte nach Perejaslawl zurück. Seine Söhne Fedor und Alexander blieben erneut in Nowgorod regieren.

Nowgorod Regierungszeit von Alexander

So wurde Alexander im Januar 1231 offiziell Prinz von Nowgorod. Bis 1233 regierte er gemeinsam mit seinem älteren Bruder. Aber dieses Jahr starb Fedor (sein plötzlicher Tod ereignete sich kurz vor der Hochzeit, als bereits alles für das Hochzeitsfest bereit war). Die wirkliche Macht blieb vollständig in den Händen seines Vaters. Wahrscheinlich nahm Alexander an den Feldzügen seines Vaters teil (zum Beispiel 1234 in der Nähe von Yuryev gegen die Livländischen Deutschen und im selben Jahr gegen die Litauer). 1236 bestieg Jaroslaw Wsewolodowitsch den vakanten Thron von Kiew. Von diesem Zeitpunkt an wurde der sechzehnjährige Alexander der unabhängige Herrscher von Nowgorod.

Der Beginn seiner Regierungszeit fiel auf eine schreckliche Zeit in der Geschichte Russlands - die Invasion der Mongolen-Tataren. Die Horden von Batu, die im Winter 1237/38 Russland angriffen, erreichten Novgorod nicht. Aber der größte Teil des Nordostens Russlands, seine größten Städte - Wladimir, Susdal, Rjasan und andere - wurden zerstört. Viele Fürsten starben, darunter Alexanders Onkel, der Großherzog von Wladimir Juri Wsewolodowitsch und alle seine Söhne. Alexanders Vater Jaroslaw (1239) erhielt den Thron des Großherzogs. Die Katastrophe, die sich ereignete, stellte den gesamten Lauf der russischen Geschichte auf den Kopf und hinterließ unauslöschliche Spuren im Schicksal des russischen Volkes, einschließlich natürlich Alexanders. Allerdings musste er sich in den ersten Jahren seiner Herrschaft den Eroberern nicht direkt stellen.

Die Hauptbedrohung in jenen Jahren kam aus dem Westen nach Nowgorod. Vom Beginn des 13. Jahrhunderts an mussten die Fürsten von Nowgorod den Ansturm des wachsenden litauischen Staates zurückhalten. 1239 baute Alexander Befestigungen entlang des Flusses Shelon, um die südwestlichen Grenzen seines Fürstentums vor litauischen Überfällen zu schützen. Im selben Jahr fand ein wichtiges Ereignis in seinem Leben statt - Alexander heiratete die Tochter des Polozker Prinzen Bryachislav, seines Verbündeten im Kampf gegen Litauen. (Spätere Quellen geben den Namen der Prinzessin an - Alexandra (3).) Die Hochzeit fand in Toropets statt, einer wichtigen Stadt an der russisch-litauischen Grenze, und ein zweites Hochzeitsfest fand in Novgorod statt.

Eine noch größere Gefahr für Nowgorod war der Vormarsch der deutschen Kreuzritter aus dem Westen des Livländischen Schwertordens (fusionierte 1237 mit dem Deutschen Orden) und aus Nordschweden, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts verstärkte die Offensive auf die Ländereien des finnischen Stammes em (tavasts), die traditionell in den Einflussbereich der Fürsten von Nowgorod fallen. Man kann meinen, dass die Nachricht von der schrecklichen Niederlage von Batu Rus die schwedischen Herrscher dazu veranlasste, militärische Operationen auf das eigentliche Territorium von Nowgorod zu verlegen.

Die schwedische Armee fiel im Sommer 1240 in Novgorod ein. Ihre Schiffe fuhren in die Newa ein und hielten an der Mündung ihres Nebenflusses, der Ischora. Spätere russische Quellen berichten, dass die schwedische Armee vom zukünftigen Jarl Birger, dem Schwiegersohn des schwedischen Königs Erik Erikson und dem langjährigen Herrscher Schwedens, angeführt wurde, aber die Forscher bezweifeln diese Nachricht. Laut der Chronik wollten die Schweden "Ladoga, sagen wir einfach Nowgorod, und die gesamte Region Nowgorod erobern".

Kampf mit den Schweden an der Newa

Dies war die erste wirklich ernsthafte Prüfung für den jungen Prinzen von Novgorod. Und Alexander widerstand ihm mit Ehre und zeigte die Qualitäten nicht nur eines geborenen Kommandanten, sondern auch eines Staatsmannes. Damals, als er die Nachricht von der Invasion erhielt, erklangen seine berühmten Worte: „ Gott ist nicht in der Macht, sondern in der Wahrheit!»

Nachdem Alexander einen kleinen Trupp zusammengestellt hatte, wartete er nicht auf die Hilfe seines Vaters und machte einen Feldzug. Unterwegs verband er sich mit den Bewohnern von Ladoga und griff am 15. Juli plötzlich das schwedische Lager an. Die Schlacht endete mit einem vollständigen Sieg der Russen. Die Novgorod-Chronik berichtet von enormen Verlusten des Feindes: „Und viele von ihnen fielen; Sie füllten zwei Schiffe mit den Leichen der besten Ehemänner und ließen sie auf dem Meer vorausfahren, und für den Rest gruben sie ein Loch und warfen es ohne Nummer dorthin.

Die Russen verloren laut derselben Chronik nur 20 Menschen. Es ist möglich, dass die Verluste der Schweden übertrieben sind (es ist bezeichnend, dass diese Schlacht in den schwedischen Quellen nicht erwähnt wird) und die Russen unterschätzt werden. Ein im 15. Jahrhundert zusammengestelltes Synodikon der Kirche der Heiligen Boris und Gleb in Nowgorod in Plotniki ist erhalten geblieben, in dem „fürstliche Gouverneure und Gouverneure von Nowgorod und alle unsere geschlagenen Brüder“ erwähnt werden, die „auf der Newa von den Deutschen gefallen sind unter Großfürst Alexander Jaroslawitsch“; Ihr Andenken wurde im 15. und 16. Jahrhundert und später in Nowgorod geehrt. Dennoch ist die Bedeutung der Schlacht an der Newa offensichtlich: Der schwedische Angriff in Richtung Nordwestrussland wurde gestoppt, und Russland zeigte, dass es trotz der mongolischen Eroberung in der Lage war, seine Grenzen zu verteidigen.

Das Leben von Alexander hebt die Leistung von sechs „tapferen Männern“ aus Alexanders Regiment hervor: Gavrila Oleksich, Sbyslav Yakunovich, Yakov aus Polotsk, Misha aus Novgorod, Savas Kämpfer aus der jüngeren Gruppe (der das königliche Zelt mit der goldenen Kuppel niederschnitt) und Ratmir , der im Kampf starb. Das Leben erzählt auch von einem Wunder, das während der Schlacht vollbracht wurde: Auf der gegenüberliegenden Seite von Izhora, wo es überhaupt keine Nowgoroder gab, fanden sie später viele Leichen gefallener Feinde, die vom Engel des Herrn geschlagen wurden.

Dieser Sieg brachte dem zwanzigjährigen Prinzen lauten Ruhm. Ihr zu Ehren erhielt er den Ehrennamen Newski.

Bald nach der siegreichen Rückkehr stritt sich Alexander mit den Nowgorodern. Im Winter 1240/41 verließ der Prinz zusammen mit seiner Mutter, seiner Frau und "seinem Hof" (dh der Armee und der fürstlichen Verwaltung) Nowgorod nach Wladimir, zu seinem Vater und von dort - "um zu regieren " in Perejaslawl. Die Gründe für seinen Konflikt mit den Nowgorodern sind unklar. Es ist davon auszugehen, dass Alexander nach dem Vorbild seines Vaters die Herrschaft über Nowgorod anstrebte, was zu Widerstand der Bojaren von Nowgorod führte. Nachdem Novgorod jedoch einen starken Prinzen verloren hatte, konnte es den Vormarsch eines anderen Feindes - der Kreuzfahrer - nicht aufhalten.

Im Jahr des Newa-Sieges eroberten die Ritter im Bündnis mit den „Chud“ (Esten) die Stadt Izborsk und dann Pskow, den wichtigsten Außenposten an den Westgrenzen Russlands. Im folgenden Jahr fielen die Deutschen in die Gebiete von Nowgorod ein, nahmen die Stadt Tesov am Fluss Luga ein und errichteten die Festung Koporye. Die Nowgoroder wandten sich hilfesuchend an Jaroslaw und baten ihn, seinen Sohn zu schicken. Jaroslaw schickte zunächst seinen Sohn Andrei, Newskis jüngeren Bruder, zu ihnen, aber nach wiederholter Bitte der Nowgoroder stimmte er zu, Alexander wieder gehen zu lassen. 1241 kehrte Alexander Newski nach Novgorod zurück und wurde von den Einwohnern begeistert aufgenommen.

Kampf auf dem Eis

Wieder einmal handelte er entschlossen und ohne Verzögerung. Im selben Jahr eroberte Alexander die Festung Koporye. Die Deutschen wurden teilweise gefangen genommen und teilweise nach Hause geschickt, während die Verräter der Esten und die Führer gehängt wurden. Im nächsten Jahr zog Alexander mit den Nowgorodern und dem Susdal-Kader seines Bruders Andrei nach Pskow. Die Stadt wurde ohne große Schwierigkeiten eingenommen; die Deutschen, die in der Stadt waren, wurden getötet oder als Beute nach Nowgorod geschickt. Mit zunehmendem Erfolg drangen russische Truppen in Estland ein. Beim ersten Zusammenstoß mit den Rittern wurde Alexanders Wachabteilung jedoch besiegt.

Einer der Gouverneure, Domash Tverdislavich, wurde getötet, viele wurden gefangen genommen und die Überlebenden flohen zum Regiment des Prinzen. Die Russen mussten sich zurückziehen. Am 5. April 1242 fand auf dem Eis des Peipussees („auf Uzmen, beim Rabenstein“) eine Schlacht statt, die als Eisschlacht in die Geschichte einging. Die Deutschen und Esten, die sich in einem Keil bewegten (auf Russisch „Schwein“), durchbohrten das fortgeschrittene russische Regiment, wurden dann aber umzingelt und vollständig besiegt. „Und sie jagten ihnen nach und schlugen sie sieben Meilen über das Eis“, bezeugt der Chronist.

Bei der Einschätzung der Verluste auf deutscher Seite gehen russische und westliche Quellen auseinander. Laut Novgorod-Chronik starben unzählige "Chuds" und 400 (in einer anderen Liste 500) deutsche Ritter, und 50 Ritter wurden gefangen genommen.

„Und Prinz Alexander kehrte mit einem glorreichen Sieg zurück“, heißt es im Leben des Heiligen, „und es gab viele Gefangene in seiner Armee, und diejenigen, die sich „Gottes Ritter“ nennen, wurden barfuß zu den Pferden geführt.“ Es gibt auch eine Geschichte über diese Schlacht in der sogenannten livländischen Reimchronik vom Ende des 13. Jahrhunderts, aber sie berichtet nur von 20 toten und 6 gefangenen deutschen Rittern, was anscheinend eine starke Untertreibung ist.

Die Unterschiede zu russischen Quellen lassen sich jedoch teilweise dadurch erklären, dass die Russen alle getöteten und verwundeten Deutschen und den Autor der Reimchronik als nur "Ritterbrüder", dh als Vollmitglieder des Ordens, betrachteten.

Die Schlacht auf dem Eis war von großer Bedeutung für das Schicksal nicht nur Nowgorods, sondern ganz Russlands. Die Aggression der Kreuzfahrer wurde auf dem Eis des Peipussees gestoppt. Russland erhielt Frieden und Stabilität an seinen nordwestlichen Grenzen.

Im selben Jahr wurde zwischen Nowgorod und dem Orden ein Friedensvertrag geschlossen, wonach ein Gefangenenaustausch stattfand und alle von den Deutschen besetzten russischen Gebiete zurückgegeben wurden. Die Chronik übermittelt die an Alexander gerichteten Worte der deutschen Botschafter: „Was wir ohne Prinz Vod, Luga, Pskow, Latygol gewaltsam besetzt haben - wir ziehen uns von allem zurück. Und wenn sie Ihre Ehemänner gefangen nehmen, sind sie bereit, sie auszutauschen: Wir werden Ihre gehen lassen, und Sie werden unsere gehen lassen.

Kampf mit den Litauern

Der Erfolg begleitete Alexander in Kämpfen mit den Litauern. 1245 fügte er ihnen in einer Reihe von Schlachten eine schwere Niederlage zu: in der Nähe von Toropets, in der Nähe von Zizhich und in der Nähe von Usvyat (in der Nähe von Vitebsk). Viele litauische Fürsten wurden getötet und andere gefangen genommen. „Seine Diener banden sie spöttisch an die Schwänze ihrer Pferde“, sagt der Autor der Vita. „Und von da an fingen sie an, seinen Namen zu fürchten.“ So wurden auch die litauischen Überfälle auf Russland für eine Weile gestoppt.

Später gibt es noch einen Alexanders Feldzug gegen die Schweden - 1256. Es wurde als Reaktion auf einen neuen Versuch der Schweden unternommen, in Russland einzudringen und eine Festung am östlichen, russischen Ufer des Narova-Flusses zu errichten. Zu dieser Zeit hatte sich der Ruhm von Alexanders Siegen bereits weit über die Grenzen Russlands hinaus verbreitet. Nachdem die Invasoren nicht einmal von der Aufführung der russischen Rati aus Nowgorod erfahren hatten, sondern nur von den Vorbereitungen für die Aufführung, "liefen sie über das Meer davon". Diesmal schickte Alexander seine Trupps nach Nordfinnland, das kürzlich von der schwedischen Krone annektiert wurde. Trotz der Strapazen der Winterpassage durch das schneebedeckte Wüstengelände endete die Kampagne erfolgreich: „Und Pomorie hat gegen alles gekämpft: Sie haben einige getötet und andere vollständig mitgenommen und sind mit viel Vollgas in ihr Land zurückgekehrt.“

Aber Alexander kämpfte nicht nur mit dem Westen. Um 1251 wurde zwischen Nowgorod und Norwegen ein Abkommen über die Beilegung von Grenzstreitigkeiten und die Abgrenzung der Tributeinnahmen von dem riesigen von Kareliern und Saami bewohnten Gebiet geschlossen. Zur gleichen Zeit verhandelte Alexander über die Heirat seines Sohnes Vasily mit der Tochter des norwegischen Königs Hakon Hakonarson. Diese Verhandlungen waren zwar aufgrund der Invasion der Tataren in Russland - der sogenannten "Nevryuev rati" - erfolglos.

In seinen letzten Lebensjahren, zwischen 1259 und 1262, schloss Alexander im eigenen Namen und im Namen seines Sohnes Dmitri (der 1259 zum Fürsten von Nowgorod ernannt wurde) „mit allen Nowgorodern“ ein Handelsabkommen mit der „Gotsky-Küste“ ( Gotland), Lübeck und deutsche Städte; Dieses Abkommen spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der russisch-deutschen Beziehungen und erwies sich als sehr dauerhaft (es wurde sogar 1420 erwähnt).

In Kriegen mit westlichen Gegnern - den Deutschen, Schweden und Litauern - zeigte sich Alexander Newskis militärisches Führungstalent deutlich. Aber seine Beziehung zur Horde entwickelte sich auf ganz andere Weise.

Beziehungen zur Horde

Nach dem Tod von Alexanders Vater, dem Großherzog von Wladimir Jaroslaw Wsewolodowitsch im Jahr 1246, der im fernen Karakorum vergiftet wurde, ging der Thron an Alexanders Onkel Prinz Swjatoslaw Wsewolodowitsch über. Doch ein Jahr später stürzte Alexanders Bruder Andrei, ein kriegerischer, energischer und entschlossener Prinz, ihn. Nachfolgende Ereignisse sind nicht ganz klar. Es ist bekannt, dass Andrei und nach ihm Alexander 1247 eine Reise zur Horde nach Batu unternahmen. Er schickte sie sogar noch weiter, nach Karakorum, der Hauptstadt des riesigen mongolischen Reiches („zu den Kanovichi“, wie sie in Russland sagten).

Die Brüder kehrten erst im Dezember 1249 nach Russland zurück. Andrei erhielt von den Tataren ein Etikett für den großherzoglichen Thron in Wladimir, während Alexander Kiew und „das ganze russische Land“ (dh Südrussland) erhielt. Formal war der Status von Alexander höher, da Kiew immer noch als die wichtigste Hauptstadt Russlands galt. Aber von den Tataren ruiniert und entvölkert, verlor er vollständig seine Bedeutung, und daher konnte Alexander mit der getroffenen Entscheidung kaum zufrieden sein. Auch ohne in Kiew anzuhalten, ging er sofort nach Nowgorod.

Verhandlungen mit dem Papsttum

Zur Zeit von Alexanders Reise zur Horde laufen seine Verhandlungen mit dem päpstlichen Thron. Zwei Bullen von Papst Innozenz IV., die an Prinz Alexander adressiert und auf das Jahr 1248 datiert sind, sind erhalten. Darin bot der Primas der römischen Kirche dem russischen Fürsten ein Bündnis zum Kampf gegen die Tataren an – allerdings unter der Bedingung, dass er die Kirchenunion annimmt und unter den Schutz des römischen Throns übergeht.

Päpstliche Gesandte fanden Alexander in Nowgorod nicht. Man kann sich jedoch vorstellen, dass der Prinz noch vor seiner Abreise (und bevor er die erste päpstliche Botschaft erhielt) Verhandlungen mit Vertretern Roms führte. In Erwartung der bevorstehenden Reise „zu den Kanovichi“ gab Alexander eine ausweichende Antwort auf die Vorschläge des Papstes, berechnet, um die Verhandlungen fortzusetzen. Insbesondere stimmte er dem Bau einer lateinischen Kirche in Pskow zu - einer Kirche, die im alten Russland durchaus üblich war (eine solche katholische Kirche - die "warägische Göttin" - existierte beispielsweise in Nowgorod seit dem 11. Jahrhundert). Der Papst betrachtete die Zustimmung des Fürsten als Bereitschaft, einer Vereinigung zuzustimmen. Aber diese Einschätzung war zutiefst falsch.

Wahrscheinlich erhielt der Prinz beide päpstlichen Botschaften bereits nach seiner Rückkehr aus der Mongolei. Zu diesem Zeitpunkt hatte er eine Wahl getroffen – und zwar nicht zugunsten des Westens. Laut Forschern hat das, was er auf dem Weg von Wladimir nach Karakorum und zurück gesehen hat, einen starken Eindruck auf Alexander gemacht: Er war von der unbesiegbaren Macht des mongolischen Reiches und der Unmöglichkeit des ruinierten und geschwächten Russlands überzeugt, der Macht der Tataren zu widerstehen. Könige".

So vermittelt das Leben seines Prinzen berühmte Antwort an päpstliche Gesandte:

„Einst kamen Botschafter des Papstes aus dem großen Rom mit diesen Worten zu ihm: „Unser Vater sagt dies: Wir haben gehört, dass Sie ein würdiger und glorreicher Prinz sind und Ihr Land groß ist. Deshalb haben sie zwei der geschicktesten Kardinäle zu Ihnen geschickt ... damit Sie ihre Lehre über das Gesetz Gottes hören.

Nachdem Prinz Alexander mit seinen Weisen nachgedacht hatte, schrieb er an ihn und sagte: „Von Adam bis zur Flut, von der Flut bis zur Sprachtrennung, von der Sprachverwirrung bis zum Beginn Abrahams, von Abraham bis zum Durchgang Israels durch das Rote Meer, vom Auszug der Söhne Israels bis zum Tod König Davids, vom Beginn des Königreichs Salomo bis zum König August, vom Anfang August bis zur Geburt Christi, von der Geburt Christi Christi bis zur Passion und Auferstehung des Herrn, von seiner Auferstehung bis zur Himmelfahrt, von der Himmelfahrt bis zum Reich Konstantins, vom Beginn des Reiches Konstantins bis zum ersten Konzil, vom ersten Konzil bis der siebte - all das wir wissen es gut, aber wir nehmen keine Lehren von dir an". Sie sind nach Hause zurückgekehrt."

In dieser Antwort des Fürsten, in seiner Unlust, mit den lateinischen Gesandten auch nur ins Gespräch zu kommen, lag es keineswegs an seiner religiösen Engstirnigkeit, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es war eine Entscheidung sowohl religiös als auch politisch. Alexander war sich bewusst, dass der Westen Russland bei der Befreiung vom Joch der Horde nicht helfen konnte; der Kampf mit der Horde, zu dem der päpstliche Thron aufrief, konnte für das Land verheerend werden. Alexander war nicht bereit, zu einer Union mit Rom zu gehen (das war nämlich eine unabdingbare Bedingung für die vorgeschlagene Union).

Die Annahme der Union – selbst mit der formellen Zustimmung Roms zur Erhaltung aller orthodoxen Riten im Gottesdienst – konnte in der Praxis nur eine einfache Unterwerfung unter die Lateiner bedeuten, sowohl politisch als auch spirituell. Die Geschichte der Dominanz der Lateiner im Baltikum oder in Galizien (wo sie sich in den 10er Jahren des 13. Jahrhunderts kurzzeitig niederließen) hat dies eindeutig bewiesen.

Also wählte Prinz Alexander für sich einen anderen Weg – den Weg, jede Zusammenarbeit mit dem Westen abzulehnen und gleichzeitig den Weg des erzwungenen Gehorsams gegenüber der Horde, der alle ihre Bedingungen akzeptierte. Darin sah er die einzige Rettung sowohl für seine Macht über Russland – wenn auch begrenzt durch die Anerkennung der Souveränität der Horde – als auch für Russland selbst.

Die Zeit der kurzen großen Regierungszeit von Andrej Jaroslawitsch ist in russischen Chroniken sehr spärlich erfasst. Es ist jedoch klar, dass sich zwischen den Brüdern ein Konflikt zusammenbraute. Andrei zeigte sich - im Gegensatz zu Alexander - als Gegner der Tataren. Im Winter 1250/51 heiratete er die Tochter des galizischen Prinzen Daniel Romanovich, einer Anhängerin des entschlossenen Widerstands gegen die Horde. Die drohende Vereinigung der Streitkräfte Nordost- und Südwestrusslands musste die Horde alarmieren.

Die Auflösung erfolgte im Sommer 1252. Auch hier wissen wir nicht genau, was dann geschah. Den Chroniken zufolge ging Alexander erneut zur Horde. Während seines Aufenthalts dort (und vielleicht schon nach seiner Rückkehr nach Russland) wurde eine Strafexpedition der Horde gegen Andrei unter dem Kommando von Nevruy entsandt. In der Schlacht bei Pereyaslavl wurde der Trupp von Andrei und seinem Bruder Jaroslaw, der ihn unterstützte, besiegt. Andrei floh nach Schweden. Die nordöstlichen Länder Russlands wurden geplündert und verwüstet, viele Menschen wurden getötet oder gefangen genommen.

In der Horde

St. blgv. Buchen. Alexander Newski. Von der Website: http://www.icon-art.ru/

Die uns vorliegenden Quellen schweigen über einen Zusammenhang zwischen Alexanders Reise zur Horde und den Aktionen der Tataren (4). Man kann jedoch vermuten, dass Alexanders Reise zur Horde mit Änderungen auf dem Thron des Khans in Karakorum verbunden war, wo im Sommer 1251 Mengu, ein Verbündeter von Batu, zum Großkhan ausgerufen wurde.

Quellen zufolge ließ der neue Khan „alle Etiketten und Siegel, die in der vorangegangenen Herrschaft wahllos an Fürsten und Adlige ausgegeben wurden“, wegnehmen. So verloren auch diese Entscheidungen, nach denen Alexanders Bruder Andrei ein Etikett für die große Herrschaft von Wladimir erhielt, ihre Kraft.

Im Gegensatz zu seinem Bruder war Alexander sehr daran interessiert, diese Entscheidungen zu revidieren und die große Herrschaft von Wladimir in die eigenen Hände zu bekommen, an der er als ältester der Jaroslawitscher mehr Rechte hatte als sein jüngerer Bruder.

So oder so, aber bei der letzten offenen militärischen Auseinandersetzung zwischen den russischen Fürsten und den Tataren in der Geschichte um die Wende des 13. Jahrhunderts fand sich Prinz Alexander – vielleicht unverschuldet – im Lager der Tataren wieder . Seit dieser Zeit kann man definitiv von der besonderen "tatarischen Politik" von Alexander Newski sprechen - der Politik, die Tataren zu besänftigen und ihnen bedingungslos zu gehorchen.

Seine anschließenden häufigen Reisen zur Horde (1257, 1258, 1262) zielten darauf ab, neue Invasionen in Russland zu verhindern. Der Prinz bemühte sich, den Eroberern regelmäßig einen großen Tribut zu zollen und keine Reden gegen sie in Russland selbst zuzulassen. Historiker bewerten die Hordenpolitik Alexanders unterschiedlich. Einige sehen darin eine einfache Unterwürfigkeit gegenüber einem rücksichtslosen und unbesiegbaren Feind, den Wunsch, mit allen Mitteln die Macht über Russland in ihren Händen zu halten; andere hingegen betrachten das wichtigste Verdienst des Prinzen.

„Zwei Heldentaten von Alexander Newski – die Heldentat des Krieges im Westen und die Heldentat der Demut im Osten“, schrieb G. V. Vernadsky, der führende Historiker der russischen Diaspora, „hatten ein Ziel: die Bewahrung der Orthodoxie als Moral und Politik Stärke des russischen Volkes. Dieses Ziel wurde erreicht: Das Wachstum des russisch-orthodoxen Königreichs fand auf dem von Alexander vorbereiteten Boden statt.

Auch der sowjetische Erforscher des mittelalterlichen Russlands V. T. Pashuto zog eine genaue Einschätzung der Politik von Alexander Newski: „Mit seiner vorsichtigen und umsichtigen Politik rettete er Russland vor dem endgültigen Untergang durch die Armeen der Nomaden. Bewaffnet mit Kampf, Handelspolitik und selektiver Diplomatie vermied er neue Kriege im Norden und Westen, ein mögliches, aber für Russland verheerendes Bündnis mit dem Papsttum und die Annäherung der Kurie und der Kreuzritter an die Horde. Er kaufte Zeit, damit Russland stärker werden und sich von der schrecklichen Verwüstung erholen konnte.

Wie dem auch sei, es ist unbestreitbar, dass die Politik Alexanders lange Zeit das Verhältnis zwischen Russland und der Horde bestimmt und weitgehend die Wahl Russlands zwischen Ost und West bestimmt hat. Anschließend wird diese Politik der Beschwichtigung der Horde (oder, wenn Sie möchten, der Horde zu gefallen) von den Moskauer Fürsten - den Enkeln und Urenkeln von Alexander Newski - fortgesetzt. Aber das historische Paradoxon – oder vielmehr das historische Muster – liegt in der Tatsache, dass sie es sind, die Erben der Hordenpolitik von Alexander Newski, die in der Lage sein werden, die Macht Russlands wiederzubeleben und schließlich das verhasste Joch der Horde abzuschütteln.

Der Fürst errichtete Kirchen, baute Städte

... Im selben Jahr 1252 kehrte Alexander von der Horde mit einem Etikett für eine große Herrschaft nach Wladimir zurück und wurde feierlich auf den großen Thron gesetzt. Nach dem schrecklichen Ruin von Nevryuev musste er sich zunächst um die Wiederherstellung der zerstörten Wladimir- und anderer russischer Städte kümmern. Der Fürst „errichtete Kirchen, baute Städte wieder auf, versammelte zerstreute Menschen in ihren Häusern“, bezeugt der Autor des Fürstlichen Lebens. Der Prinz zeigte besondere Sorgfalt in Bezug auf die Kirche, schmückte Kirchen mit Büchern und Utensilien und begünstigte sie mit reichen Geschenken und Land.

Unruhen in Nowgorod

Nowgorod machte Alexander viel Angst. 1255 vertrieben die Nowgoroder den Sohn von Alexander Vasily und setzten Prinz Jaroslaw Jaroslawitsch, den Bruder von Newski, zum König. Alexander näherte sich mit seinem Trupp der Stadt. Blutvergießen wurde jedoch vermieden: Als Ergebnis der Verhandlungen wurde ein Kompromiss erzielt, und die Nowgoroder unterwarfen sich.

Neue Unruhen in Novgorod ereigneten sich 1257. Es wurde durch das Erscheinen der tatarischen "Ziffern" in Russland verursacht - Volkszähler, die von der Horde geschickt wurden, um die Bevölkerung genauer mit Tributen zu besteuern. Das damalige russische Volk behandelte die Volkszählung mit mystischem Entsetzen und sah darin das Zeichen des Antichristen - einen Vorboten der letzten Zeit und des Jüngsten Gerichts. Im Winter 1257 zählten die tatarischen „Ziffern“ „das gesamte Land Susdal, Rjasan und Murom und ernannten Vorarbeiter und Tausende und Temniks“, schrieb der Chronist. Von der "Anzahl", dh vom Tribut, waren nur die Geistlichen - "Kirchenmenschen" - ausgenommen (die Mongolen befreiten ausnahmslos die Diener Gottes in allen von ihnen eroberten Ländern, unabhängig von der Religion, damit sie sich frei an verschiedene wenden konnten Götter mit Gebetsworten für ihre Besieger).

In Novgorod, das weder von der Batu-Invasion noch von der Newrjujew-Armee direkt betroffen war, wurde die Nachricht von der Volkszählung mit besonderer Bitterkeit aufgenommen. Die Unruhen in der Stadt hielten ein ganzes Jahr an. Sogar der Sohn von Alexander, Prinz Vasily, stellte sich als auf der Seite der Stadtbewohner heraus. Als sein Vater auftauchte, der die Tataren begleitete, floh er nach Pskow. Diesmal vermieden die Nowgoroder die Volkszählung und beschränkten sich darauf, den Tataren einen reichen Tribut zu zollen. Aber ihre Weigerung, den Willen der Horde zu erfüllen, erregte den Zorn des Großherzogs.

Vasily wurde nach Susdal verbannt, die Anstifter der Unruhen wurden streng bestraft: Einige wurden auf Befehl von Alexander hingerichtet, anderen wurde die Nase abgeschnitten und andere geblendet. Erst im Winter 1259 einigten sich die Nowgoroder schließlich darauf, "eine Nummer zu geben". Trotzdem verursachte das Erscheinen tatarischer Beamter eine neue Rebellion in der Stadt. Nur unter persönlicher Beteiligung von Alexander und unter dem Schutz des fürstlichen Trupps wurde die Volkszählung durchgeführt. „Und die Verfluchten fingen an, durch die Straßen zu reiten und christliche Häuser zu kopieren“, berichtet der Novgorod-Chronist. Nach dem Ende der Volkszählung und dem Abzug der Tataren verließ Alexander Nowgorod und hinterließ seinen kleinen Sohn Dmitry als Prinz.

1262 schloss Alexander Frieden mit dem litauischen Prinzen Mindovg. Im selben Jahr schickte er eine große Armee unter dem nominellen Kommando seines Sohnes Dmitry gegen den Livländischen Orden. An diesem Feldzug nahmen die Trupps des jüngeren Bruders von Alexander Nevsky Yaroslav (mit dem er sich versöhnen konnte) sowie seines neuen Verbündeten, des litauischen Prinzen Tovtivil, der sich in Polozk niederließ, teil. Die Kampagne endete mit einem großen Sieg - die Stadt Yuryev (Tartu) wurde eingenommen.

Am Ende desselben Jahres 1262 ging Alexander zum vierten (und letzten) Mal zur Horde. „Es gab damals große Gewalt durch die Ungläubigen“, sagt das fürstliche Leben, „sie verfolgten Christen und zwangen sie, auf ihrer Seite zu kämpfen. Der große Prinz Alexander ging zum König (Khan der Horde Berke. - A.K.), um für sein Volk vor diesem Unglück zu beten. Wahrscheinlich versuchte der Prinz auch, Russland von einer neuen Strafexpedition der Tataren zu befreien: Im selben Jahr 1262 brach in mehreren russischen Städten (Rostow, Susdal, Jaroslawl) ein Volksaufstand gegen die Exzesse der tatarischen Tributsammler aus.

Die letzten Tage Alexanders

Alexander gelang es offenbar, seine Ziele zu erreichen. Khan Berke hielt ihn jedoch fast ein Jahr lang fest. Erst im Herbst 1263 kehrte Alexander bereits krank nach Russland zurück. Als der Prinz Nischni Nowgorod erreichte, wurde er völlig krank. In Gorodets an der Wolga legte Alexander, der bereits den Tod spürte, die Mönchsgelübde ab (nach späteren Quellen mit dem Namen Alexei) und starb am 14. November. Sein Leichnam wurde nach Wladimir überführt und am 23. November in der Kathedrale der Geburt der Muttergottes des Wladimir-Geburtsklosters mit einer großen Menschenmenge beigesetzt. Bekannt sind die Worte, mit denen Metropolit Kirill dem Volk den Tod des Großherzogs verkündete: „Meine Kinder, wisst, dass die Sonne des Landes Susdal bereits untergegangen ist!“ Anders - und vielleicht genauer - drückte es der Novgorod-Chronist aus: Prinz Alexander "arbeitete für Nowgorod und für das ganze russische Land".

kirchliche Verehrung

Die kirchliche Verehrung des heiligen Fürsten begann offenbar unmittelbar nach seinem Tod. Das Leben erzählt von einem Wunder, das gleich bei der Beerdigung geschah: Als der Leichnam des Prinzen in das Grab gelegt wurde und Metropolit Kirill ihm wie üblich einen spirituellen Brief in die Hand drücken wollte, sahen die Menschen, wie der Prinz „wie lebendig, streckte seine Hand aus und nahm den Brief des Metropoliten entgegen ... So verherrlichte Gott seinen Heiligen.“

Wenige Jahrzehnte nach dem Tod des Fürsten entstand seine Vita, die in der Folge immer wieder verschiedenen Änderungen, Überarbeitungen und Ergänzungen unterzogen wurde (insgesamt gibt es bis zu zwanzig Auflagen der Vita aus dem 13.-19. Jahrhundert). Die offizielle Heiligsprechung des Prinzen durch die Russische Kirche erfolgte 1547 auf einem von Metropolit Makarius und Zar Iwan dem Schrecklichen einberufenen Kirchenkonzil, bei dem viele neue russische Wundertäter, die zuvor nur lokal verehrt wurden, heiliggesprochen wurden. Die Kirche verherrlicht gleichermaßen die kriegerische Tapferkeit des Fürsten, „der in Schlachten in keiner Weise besiegt wird, immer erobernd“, und seine Heldentat der Sanftmut, Geduld „mehr als Mut“ und „unbesiegbare Demut“ (so der äußerlich paradoxe Ausdruck des Akathist).

Wenden wir uns den folgenden Jahrhunderten der russischen Geschichte zu, dann sehen wir gleichsam eine zweite, posthume Biografie des Prinzen, dessen unsichtbare Präsenz in vielen Ereignissen deutlich zu spüren ist – und vor allem in den Wenden, den dramatischsten Momenten das Leben des Landes. Der erste Erwerb seiner Reliquien fand im Jahr des großen Kulikovo-Sieges statt, den der Urenkel von Alexander Newski, der große Moskauer Prinz Dmitry Donskoy, 1380 errang. In wundersamen Visionen erscheint Fürst Alexander Jaroslawitsch als direkter Teilnehmer sowohl an der Schlacht von Kulikovo selbst als auch an der Schlacht von Molodi im Jahr 1572, als die Truppen von Fürst Michail Iwanowitsch Vorotynsky den Krim-Khan Devlet Giray nur 45 Kilometer von Moskau entfernt besiegten.

Das Bild von Alexander Newski ist 1491, ein Jahr nach dem endgültigen Sturz des Jochs der Horde, über Wladimir zu sehen. Während eines Feldzugs gegen Kasan, der zur Eroberung des Kasaner Khanats führte, hielt Zar Iwan der Schreckliche 1552 einen Gebetsgottesdienst am Grab von Alexander Newski ab, und während dieses Gebetsgottesdienstes ereignete sich ein Wunder, das von allen als Zeichen dafür angesehen wurde der kommende Sieg. Die Reliquien des heiligen Fürsten, die bis 1723 im Wladimir-Geburtskloster verblieben, strahlten zahlreiche Wunder aus, deren Informationen von den Klosterbehörden sorgfältig aufgezeichnet wurden.

Eine neue Seite in der Verehrung des heiligen und treuen Großherzogs Alexander Newski begann im 18. Jahrhundert unter dem Kaiser Peter der Große. Der Sieger der Schweden und Gründer von St. Petersburg, das für Russland zum „Fenster nach Europa“ wurde, sah in Prinz Alexander seinen unmittelbaren Vorgänger im Kampf gegen die schwedische Vorherrschaft in der Ostsee und beeilte sich, die von ihm gegründete Stadt zu verlegen an den Ufern der Newa unter seiner himmlischen Schirmherrschaft. Bereits 1710 ordnete Peter an, dass der Name des heiligen Alexander Newski als Gebetsvertreter für das „Neva-Land“ in die Feiertage während der Gottesdienste aufgenommen wurde. Im selben Jahr wählte er persönlich einen Ort zum Bau eines Klosters im Namen der Heiligen Dreifaltigkeit und des heiligen Alexander Newski - der zukünftigen Alexander-Newski-Kloster. Peter wollte die Reliquien des heiligen Prinzen von Wladimir hierher überführen.

Die Kriege mit den Schweden und den Türken verlangsamten die Erfüllung dieses Wunsches, und erst 1723 begannen sie, ihn zu erfüllen. Am 11. August wurden mit aller gebotenen Feierlichkeit die heiligen Reliquien aus dem Geburtskloster getragen; die Prozession ging nach Moskau und dann nach St. Petersburg; überall wurde sie von Gebeten und Scharen von Gläubigen begleitet. Nach Peters Plan sollten die heiligen Reliquien am 30. August - am Tag des Abschlusses des Vertrags von Nystadt mit den Schweden (1721) - in die neue Hauptstadt Russlands gebracht werden. Die Entfernung der Reise erlaubte es jedoch nicht, diesen Plan auszuführen, und die Reliquien trafen erst am 1. Oktober in Schlüsselburg ein. Auf Befehl des Kaisers wurden sie in der Schlüsselburger Verkündigungskirche belassen und ihre Überführung nach St. Petersburg auf nächstes Jahr verschoben.

Das Treffen des Heiligtums in St. Petersburg am 30. August 1724 war von besonderer Feierlichkeit geprägt. Der Legende nach regierte Peter auf der letzten Etappe der Reise (von der Mündung der Izhora zum Alexander-Newski-Kloster) persönlich die Galeere mit einer wertvollen Fracht, und seine engsten Mitarbeiter, die ersten Würdenträger des Staates, waren dabei Ruder. Gleichzeitig wurde am Tag der Reliquienübergabe am 30. August die jährliche Feier des Gedenkens an den heiligen Fürsten eingerichtet.

Heute feiert die Kirche zweimal im Jahr das Andenken an den heiligen und treuen Großherzog Alexander Newski: am 23. November (6. Dezember, New Style) und am 30. August (12. September).

Tage der Feier des Hl. Alexander Newski:

• 23. Mai (5. Juni, neuer Stil) - Kathedrale der Heiligen von Rostow-Jaroslawl
• 30. August (12. September nach dem neuen Stil) - der Tag der Überführung von Reliquien nach St. Petersburg (1724) - der Haupttag
• 14. November (27. November, New Style) - Todestag in Gorodets (1263) - abgesagt
• 23. November (6. Dezember, neuer Stil) - der Tag der Beerdigung in Wladimir, im Schema von Alexy (1263)

Die antike Kiewer Antike brach zusammen und ging zugrunde. Auf seinen Ruinen entstand ein neues Volk und ein neuer Staat. In dieser kritischen Zeit war Russland besonders verwundbar. Es könnte verschwinden, sich unter dem Ansturm äußerer Feinde auflösen. Prinz Alexander spielte die Rolle eines Wächters, der dem Land eine überlebensnotwendige Ruhepause verschaffte.

Russisches Schiff in stürmischer See

Zu seiner Zeit war das alte, mächtige Russland verfallen.

Ja, Russland erlebte im 11. bis 13. Jahrhundert die größte kulturelle Blüte. Monumentale Tempel wurden errichtet, russische Maler beherrschten Ikonenmalerei, Mosaike und Buchminiaturen, russische Juweliere übernahmen feinste Arbeitstechniken aus Byzanz, russische Schreiber lernten, wie man außerordentlich komplexe und darüber hinaus absolut eigenständige Werke schafft.

Aber all diese Pracht wurde von einer wachsenden politischen Krise begleitet. Das russische Schiff schien in eine Sturmzone geraten zu sein, und Orkanwinde rissen die Segel von den Masten, brachen die Ruder und zerschmetterten die Seiten.

Und jetzt wird der Sturmstreifen, schrecklich, kostspielig, nicht durch eine Flaute, sondern durch einen monströsen Hurrikan ersetzt. Batu erschien mit seinen Horden. Die verrottete Struktur des russischen Schiffes konnte einem solchen Ansturm nicht standhalten. Der hölzerne Körper erhob sich über dem Ozean, wirbelte in einem riesigen Wirbelwind und krachte einen Schritt von der Klippe entfernt auf die Felsen. Den steinernen Zähnen, die aus dem Meeresgrund ragen, ist keine Kraft zu nehmen. Es gibt keine Möglichkeit, das Schiff zu reparieren. Und die Wellen ziehen ihn zu einer schrecklichen Linie, wo das Wasser kocht, von wo es nur einen Weg gibt - Sturz, Tod, Zerfall in kleine Fragmente.

Nach der Hurrikan-Invasion der mongolisch-tatarischen Horden von Batu in den Jahren 1237-1240, als die russische Macht zerschlagen und Dutzende von Städten verwüstet wurden, begann sich ein System starker Abhängigkeit von den Eroberern der Horde zu bilden, basierend auf der Angst vor neuen Invasionen . Die Länder von Nowgorod und Pskow sind glücklicherweise einer verheerenden Niederlage entgangen. Aber sie erlebten einen starken Ansturm von Schweden, Deutschen, Litauern.
Russland wurde zu einer zweitrangigen Region Osteuropas, geschwächt, gespalten in viele kleine und militärpolitisch schwache Fürstentümer. Es wurde durch die Bemühungen einiger weniger selbstloser, begabter und weitsichtiger Personen vor dem endgültigen Zusammenbruch und Tod gerettet.

Von diesen ist Prinz Alexander Jaroslawitsch mit dem Spitznamen Newski berühmter als andere.
Mehrere Jahre des erbitterten Kampfes für die Unverletzlichkeit der Grenzen von Nowgorod und Pskow brachten ihm unsterblichen Ruhm. Die schönste Stunde seines Lebens war die berühmte Eisschlacht – der Sieg über die deutsche Armee auf dem Eis des Peipussees.

Aber nach diesem Triumph lebte der Prinz noch zwei Jahrzehnte. Und er musste Probleme lösen, im Vergleich dazu ist die Niederlage der deutschen Ritterschaft ein Rätsel in einer Kinderzeitschrift.
Einst riesig und mächtig und jetzt bis zur Unkenntlichkeit zerbrochen, erstarrte das Schiff Russlands auf Steinen vor dem Abgrund. Er wurde zum Fallen gedrängt - sowohl von seinen eigenen Dummköpfen als auch von den Weisen anderer Leute ... Alexander Jaroslawitsch stand mit gezogenem Schwert neben einem hilflosen Holzkadaver und vertrieb diejenigen, die die unglückliche Masse freiwillig oder unfreiwillig in den Abgrund schicken konnten . Und als relativer Frieden hergestellt war, verwandelte er sein Schwert in eine Zimmermannsaxt und arbeitete unermüdlich daran, die Seetüchtigkeit des Schiffes wiederherzustellen, es von den Steinen zu stoßen und es von der katastrophalen Klippe zu entfernen.

Schwert, Axt, eisiges Wasser, Schatten von Feinden in der Ferne, eine kaum noch lebende Ruine Russlands und ein sturer Mann, der immer noch hofft, das Erbe seiner Vorfahren zu retten. Er war sehr müde, aber mit zusammengebissenen Zähnen macht er immer noch seine Arbeit und ruft Gott im Geiste um Hilfe. Schweiß strömt ihm aus. Tiefe Nacht ringsum, die Morgendämmerung wird nicht bald kommen. Kalt.

So sollte Alexander Jaroslawitsch in Erinnerung bleiben.

Zur Verteidigung der Region Nowgorod

Prinz Alexander wurde am 13. Mai 1221 geboren. Er war der zweite Sohn von Prinz Jaroslaw Vsevolodovich von Pereyaslavl von Prinzessin Rostislava von Toropets bei der Taufe von Theodosius.

Vater genoss in Nowgorod dem Großen großes Ansehen. Freiheitsliebende und autokratische Nowgoroder luden ihn mehrmals ein, in ihrem reichen Land zu regieren, stritten sich dann, vertrieben ihn und luden ihn erneut ein. Yaroslav Vsevolodovich hatte aufgrund seiner herrischen Natur Schwierigkeiten, mit den Freemen von Nowgorod auszukommen. Aber er hatte die Gabe eines Militärführers und brachte Siege aus Feldzügen gegen die Finnen, Deutschen und Litauer. Die Nowgoroder hofften fest auf seine Kampfkunst ...

Jaroslaw Wsewolodowitsch verließ Nowgorod und ließ oft junge Fürsten an seiner Stelle zurück. Mitte der 30er Jahre des 13. Jahrhunderts begann sein Vater, Alexander auf Feldzüge mitzunehmen.

Dann stand den Novgorodern ein starker und gefährlicher Feind gegenüber - der 1202 gegründete deutsche Ritterorden des Schwertes. Zu seinen Aufgaben gehörte es, Land in den baltischen Staaten (Livland) zu beschlagnahmen und die lokale Bevölkerung zum römisch-katholischen Glauben zu konvertieren. Der Orden führte eine energische Offensive. Zuerst eroberten die Ritter heidnische Stämme, stießen dann aber mit dem vollständig christlichen Fürstentum Polozk zusammen. Die Deutschen kämpften mit den Armeen russischer Fürsten und bewahrten das Schwert entweder vor grausamer Vernichtung, sahen Christen vor sich oder vergaßen die christliche Bruderschaft und hackten, schnitten und hängten sie auf. Nachdem sie die Stadt Fellin (Viljandi) eingenommen hatten, hängten sie die gesamte russische Garnison auf ...

Religiöse Affinität hinderte ihre Eroberungslust nur wenig.

Von 1236 bis 1240 regierte Alexander Jaroslawitsch ununterbrochen in Nowgorod und erfüllte den Willen seines Vaters. Er besetzte den Thron von Kiew und brauchte dringend einen starken Rücken.

Jaroslaws Angelegenheiten liefen 1238 sehr schlecht. Ein zerstörerischer Wirbelsturm der Batu-Invasion fegte durch den Nordosten Russlands. Städte lagen in Trümmern, viele Fürsten lagen in der feuchten Erde.

Die Umstände zwangen Jaroslaw Wsewolodowitsch, von Kiew nach Wladimir zu ziehen. Nachdem er in den Nordosten gezogen war, versuchte er, ein wenig Ordnung in einem Land wiederherzustellen, das in völliges Chaos gestürzt worden war.

Novgorod wäre den Schrecken der mongolisch-tatarischen Eroberung beinahe entkommen. Das Feuer berührte es an den Rändern: Torzhok fiel, und danach keilten die siegreichen Tumens flach in die Ländereien von Nowgorod und kehrten bald um.

Der älteste der überlebenden Söhne von Jaroslaw Wsewolodowitsch, sein Schützling im wohlhabenden Nowgorod und ziemlich erwachsen für die Regierungsgeschäfte, wurde automatisch zu einer der Schlüsselfiguren auf dem „Schachbrett“ Nordrusslands. Auf die Schultern von Prinz Alexander fiel eine große Verantwortung: die Verteidigung der Grenzen von Nowgorod vor kriegerischen Nachbarn. Und diejenigen, die hofften, die schwierige Situation Russlands auszunutzen, erhöhten den Druck auf die Region Nowgorod.

In den Jahren 1239 oder 1240 „vernichtete“ Alexander Jaroslawitsch mit den Nowgorodern eine Reihe kleiner Festungen („Städte“) entlang des Flusses Shelon.

1237 wurden auf Anweisung des Papstes von Rom die Streitkräfte des Schwertordens wieder aufgefüllt: Er wurde mit dem mächtigen Deutschen Orden kombiniert. Neue Abteilungen von Rittern kamen aus Deutschland, um zu helfen.

Aber der erste Schlag gegen Nordrussland wurde nicht von ihnen, sondern von den Schweden geführt.

Im Sommer 1240 fuhr eine schwedische Flottille unter Führung von Jarl Ulf Fasi und dem Schwiegersohn von König Eric XI. Birger Magnusson in die Mündung der Newa ein. Mit ihnen kamen der katholische Klerus - einige "Piskups" - sowie die Miliz der finno-ugrischen Völker von Sum und Em. Höchstwahrscheinlich beabsichtigten die schwedischen Militärführer, sich an diesen Orten zu befestigen: eine Festung zu errichten, sie zu besetzen, die Umgebung allmählich unter Kontrolle zu bringen, vor allem Ladoga. Und das bedeutet, sich ein kräftiges Stück der Region Nowgorod zu schnappen.

Die hagiografische Erzählung berichtet Folgendes über die Vorbereitungen für den Kampf mit den Schweden: Der feindliche Führer "... kam berauscht von Wahnsinn an die Newa und schickte seine Botschafter stolz nach Nowgorod zu Prinz Alexander und sagte:" Wenn Sie können , verteidige dich, denn ich bin bereits hier und ruiniere das Land, das dein ist.“ Alexander, der solche Worte gehört hatte, flammte in seinem Herzen auf und betrat die Kirche der Hagia Sophia. Er fiel vor dem Altar auf die Knie und begann unter Tränen zu beten: Völker, ihr habt befohlen, zu leben, ohne fremde Grenzen zu überschreiten. Und in Erinnerung an die Worte des Propheten sagte er: „Richter, Herr, diejenigen, die mich beleidigen und vor denen schützen, die mit mir kämpfen, greifen zu Waffen und Schild und stehen auf, um mir zu helfen.“ Und nachdem er sein Gebet beendet hatte, stand er auf und verneigte sich vor dem Erzbischof. Der Erzbischof war damals Spiridon, er segnete ihn und ließ ihn frei. Der Prinz verließ die Kirche, wischte sich die Tränen ab und sagte, um seine Truppe zu ermutigen: „Gott ist nicht in der Macht, sondern in der Wahrheit.“

Das schwedische Lager befand sich in der Nähe des Zusammenflusses des Flusses Ischora mit der Newa. Er wurde am Sonntag, dem 15. Juli, gegen 10 Uhr von russischen Abteilungen angegriffen. Der Kampf zog sich über viele Stunden hin. Am Ende konnten die Schweden die Schlacht nicht ertragen und gingen zu den Schiffen und gaben ihren Halt am Ufer auf. Sie mussten zwei Schiffe mit den Leichen edler („höherer“) Krieger füllen, und andere wurden, wie russische Quellen sagen, in einer gemeinsamen Grube „ohne Zahl“ begraben.

Der Sieg brachte Alexander Jaroslawitsch großen Ruhm. Dieser Erfolg fügte dem Namen des Prinzen den Ehrenbeinamen "Newski" hinzu.

Im selben Jahr verließ Alexander sie, nachdem er sich mit den Nowgorodern gestritten hatte.

Während seiner Abwesenheit passierten viele Probleme. Die Deutschen besetzten Pskow, nahmen die Stadt Tesov ein und gründeten die Festung Koporye nahe der Küste des Finnischen Meerbusens. Russische Kaufleute wurden Opfer eines ritterlichen Raubüberfalls 30 Werst von Nowgorod.

Dann hielten es die Nowgoroder, die sich in Lebensgefahr fühlten, für gut, den Großherzog Jaroslaw um Unterstützung und die Entsendung eines jungen Helden - seines Sohnes - zu bitten. Alexander Yaroslavich stimmte widerwillig zu und erhielt von seinem Vater, um dem Wladimir-Susdal-Trupp zu helfen, der von seinem jüngeren Bruder angeführt wurde. 1241 ritt Alexander mit all seiner militärischen Kraft nach Novgorod, und "die Leute von Novgorod waren froh", erschöpft vom gnadenlosen Feind.

Damals war Alexander Newski erst 20 Jahre alt. Der junge Krieger begann, eine große Gegenoffensive gegen die Deutschen und ihre Verbündeten vorzubereiten.

Jaroslawitsch handelte schnell: Koporye fiel unter seinen Schlägen. Dort machte der Prinz viele Gefangene. Laut der hagiographischen Geschichte über Alexander Jaroslawitsch "... hängte er einige auf, nahm andere mit, und andere ließen ihn, nachdem er begnadigt hatte, gehen, denn er war immens barmherzig." In dieser grausamen Zeit war es in der Tat eine große Gnade, diejenigen, die eine Festung auf Ihrem Land errichteten, einfach gehen zu lassen.

Kampf um die Eiskarte

Im Winter 1241/1242 ging Alexanders Heer erneut auf Feldzug. Bald wurde ihr Pskow zurückgegeben.
Der Hauptkampf mit den deutschen Rittern fand am 5. April 1242 auf dem Eis des Peipussees „auf dem Kamm“ unweit des Voronii-Steinfelsens statt. Alexander Jaroslawitsch hat gewonnen.
Die Schlacht auf dem Eis entschied über den Ausgang eines großen Krieges. Der Orden war gezwungen, eine Botschaft unter der Leitung von Andreas von Stirland "mit einer Verbeugung" nach Nowgorod zu schicken; Er schloss Frieden und gab alle zuvor eroberten Gebiete von Nowgorod und Pskow auf.

Die moralische Bedeutung der Schlacht auf dem Eis ist außerordentlich groß. Sie ist sogar noch bedeutsamer als die politischen Folgen. Russland blutete. Russland schwächte sich unter den Schlägen der Mongolen-Tataren ab. Aus der Ferne sah sie aus wie eine leichte Beute. Aber die Schlacht auf dem Eis zeigte, dass immer noch eine Streitmacht bereit war, die eiligen Eroberer zu begraben.

Diese beiden Schlachten - an der Newa und am Peipussee - beschränkten den Kampf um die Vorherrschaft in den baltischen Staaten und in den Ländern Nordwestrusslands keineswegs.

Jaroslaw Wsewolodowitsch und Alexander Newski mussten oft litauische Überfälle abwehren. 1239 vertrieb die russische Armee den litauischen Fürsten, der sich dort niederließ, aus Smolensk. 1245 brach Litauen in der Nähe von Torzhok in russische Länder ein. Der örtliche Prinz zog aus, um die Eindringlinge zu bekämpfen, wurde aber besiegt. Dann traf Alexander Newski mit der Armee von Nowgorod ein, nahm das gesamte „Voll“ weg und legte acht litauische Fürsten in einer heftigen Schlacht in der Nähe von Toropets nieder. Hier, an der Grenze zum Gebiet Nowgorod, hatte der Prinz noch viele Schlachten zu schlagen. Die Chronik des großen Krieges an der Nordgrenze Russlands Mitte des 13. Jahrhunderts gleicht einem glühenden Ofen, in den ständig trockenes Brennholz geworfen wird, damit die Flamme nicht erlischt.

Verhandlungen mit dem Papst

Papst Innozenz IV. appellierte zweimal an Alexander Jaroslawitsch mit dem Vorschlag, sich dem päpstlichen Thron zu unterwerfen. Beide Botschaften von Innozenz IV. haben eindeutige Daten: 22. Januar und 15. September 1248.

1246 starb Großherzog Jaroslaw Wsewolodowitsch, als er von einer Reise nach Karakorum nach Russland zurückkehrte, zum Kaiser des großen mongolischen Reiches. Jetzt musste Alexander selbst zum ersten Mal "zu den Tataren gehen" - damit ein Label regieren konnte. In der zweiten Hälfte des Jahres 1247 oder zu Beginn des Jahres 1248 verließ Alexander Jaroslawitsch Russland und ging zum Hauptquartier von Batu. Nur dort, in der Horde, konnte er den ersten Brief des römischen Hohepriesters lesen. Offensichtlich wurde ihm der päpstliche Brief durch einen Boten zugestellt. Nachdem er sich mit dem Inhalt vertraut gemacht hatte, beschloss der Prinz, sich in einem schönen Zug ein „ruhiges Heck“ zu verschaffen. Er hatte eine lange Reise nach Karakorum vor sich. Alexander Jaroslawitsch stellte sich nicht einmal vor, wann er zurückkehren könnte, aber er verstand, dass der Weg nicht eng war. In dieser Zeit können die Ordensdeutschen im Baltikum in die Offensive gehen. Ja, und die Schweden konnten einen schweren Schlag versetzen. Aber solange Innozenz IV. zuversichtlich ist, Novgorod ohne Blutvergießen durch bloße Botschaftsreden unter den Arm der westlichen Kirche bringen zu können, wird er seine geistlichen Kinder wahrscheinlich vor bewaffneten Abenteuern bewahren. Und was braucht Russland noch an den Westgrenzen? Frieden, nur Frieden. Vor allem, wenn ihr Hauptverteidiger fehlt ...

So ging ein Antwortschreiben nach Rom, das einige positive Versprechungen enthielt und dem römischen Hohepriester die Illusion eines Erfolges vermittelte. Alexander Jaroslawitsch hoffte auf diese Weise, den Ansturm seiner westlichen Nachbarn auf Nordrussland zumindest vorübergehend zu schwächen, mehr nicht.

Als er in Nowgorod ankam, fanden ihn die päpstlichen Botschafter nicht: Alexander Jaroslawitsch würde nicht bald dorthin zurückkehren. Und auch der zweite Brief von Innokenty fand den Prinzen in Batu nicht. Alexander Jaroslawitsch zog nach Osten, ins Herz des mongolischen Reiches ...

Als er von fernen Wanderungen zurückkehrte, erhielt Rom das übliche "Nein". Die Gespräche führten zu keinen praktischen Schritten. Der Katholizismus ist bei uns keinen Zentimeter weitergekommen.

Unter der Ferse der Horde

Alexander Jaroslawitsch verbrachte zwei Jahre fern von Russland - 1248 und 1249. Als er durch das riesige Reich der Mongolen wanderte, erkannte er zum ersten Mal, dass Russland nicht nur von einem anderen Steppenvolk bekämpft wurde, sondern von einem bisher unbekannten Monsterstaat mit unermesslichem militärischem Potenzial.

Prinz Alexander kehrte erst gegen Ende des Jahres 1249 zurück, und nach den Worten des Chronisten "gab es große Freude in Nowgorod". Sein jüngerer Bruder Andrei kehrte mit ihm zurück.

Sartak. Pawel Ryschenko. Teil des Triptychons Die Sonne des russischen Landes. 2008–2009

Nach der Rückkehr der Jaroslawitschs aus der Horde wurde der jüngere Bruder von Alexander, Andrei, der Souverän von Wladimir. Er kam auch nicht durch das Dienstalter an die höchste Macht und umging mehrere Bewerber, die mehr Rechte auf den Thron hatten. Vielleicht war dies jedoch der Wille der Tataren, und er suchte nicht bewusst den Thron von Wladimir, sondern wurde nur zum Objekt der politischen Intrige des Khans. Anscheinend richtete sich dieser Schritt der Horde auf die politische Spaltung Russlands.
Während seiner Amtszeit in Wladimir plante Alexander Jaroslawitsch, der von den Mongolen die Herrschaft in Kiew und Nowgorod erhielt, Geschäfte in Südrussland aufzubauen. Aber dort herrschte Ruin und Verlassenheit, so dass seine Pläne nicht in Erfüllung gehen sollten.

Andrei Yaroslavich wusste nicht, wie er mit der Horde auskommen sollte, und weigerte sich, dem Khan zu dienen. 1252 fielen die tatarischen Tumens unter dem Kommando des Kommandanten Nevryuy wegen der Hartnäckigkeit des Großherzogs Andrei Jaroslawitsch und seines Bruders Jaroslaw Jaroslawitsch, die sich ihm anschlossen, auf Wladimir Rus. Die Brüder, die Rache vor den Tataren fürchteten, flohen im Voraus. Aber Nevruy überholte sie. Die Regimenter der beiden Jaroslawitsch-Brüder wurden in einer erbitterten Schlacht bei Perejaslawl-Salesski besiegt, und der Großherzog selbst floh nach Schweden, von wo er nur wenige Jahre später zurückkehrte. Jaroslaw Jaroslawitsch wurde von Ladoga und dann von Pskow geschützt. Das Land erlebte eine neue Ruine: Die Horde stahl viele Gefangene, nahm den Bauern das Vieh weg.
Andrey Yaroslavich legte also in Leichtsinn und Jugend vergeblich das russische Rati nieder.

Als Russland aus der "Nevryuev rati" blutete, war Alexander Newski in der Horde (kurz zuvor ging er erneut in politische Angelegenheiten dorthin) und unterstützte die Brüder nicht. Konnte er ihnen irgendwie helfen? Unbekannt. Und im Großen und Ganzen höchst zweifelhaft. Welche Maßnahmen könnte Alexander Jaroslawitsch ergreifen, während er mit dem Khan zusammensitzt?
Nach der Flucht von Andrei wurde Alexander Jaroslawitsch selbst Großherzog (1252). Die Stadtbewohner und der Klerus von Wladimir trafen triumphierend den Souverän "vom Kreuz" am Goldenen Tor. Elf Jahre lang regierte er den Nordosten Russlands, bis zu seinem Tod.
Zunächst restaurierte Alexander Jaroslawitsch die während des „Newrjuew-Rati“ zerstörten Tempel, sammelte die geflohenen Städter und Bauern und half dem Land, sich aus der Ruine zu erheben. Dann begann er ein schwieriges politisches Spiel. Mit einer Hand musste er seine westlichen Nachbarn abwehren, mit der anderen der Horde schmeicheln, die Gefahr neuer Überfälle abwehren und die Juniorprinzen im Gehorsam halten. Viel Zeit wurde mit Reisen zur Horde verbracht, aber ohne "Horde-Diplomatie" war von nun an kein großes Geschäft in Russland zu lösen ...

Trotzdem fand Alexander Jaroslawitsch Zeit für eine lange Pilgerreise zu den Heiligtümern von Rostow. Die Wallfahrt fand in der Karwoche 1259 statt. Der Großherzog von Wladimir war für seine Untertanen ein Beispiel für einen echten orthodoxen Herrscher. Für ihn waren die Taten des Glaubens ebenso wichtig wie die Taten des Schwertes. „Und die Tage seines Lebens vervielfachten sich in großem Ruhm, denn er liebte Priester und Mönche und die Armen, er ehrte Metropoliten und Bischöfe und hörte auf sie wie auf Christus selbst“, heißt es in der hagiographischen Geschichte über ihn.

Es ist merkwürdig, dass Metropolit Kirill, der von der südrussischen Geistlichkeit gewählt wurde und seinen Wohnsitz in Kyjiw hatte, bereitwilliger mit Alexander Newski verhandelte als mit den Fürsten von Galizien und Wolhynien. Er verbrachte einen bedeutenden Teil seines Aufenthalts auf dem Bischofsstuhl im Nordosten Russlands und nicht in Kiew. Anscheinend fand Metropolit Kirill in Alexander Jaroslawitsch einen Fürsten, der für die Angelegenheiten der Kirche zuständig war.

Die schwierigste und, wie man heute sagt, "unbeliebteste" Aufgabe seiner Herrschaft war es, eine angemessene Besteuerung zugunsten der Horde sicherzustellen. Nur so konnte Alexander Jaroslawitsch Russland vor dem neuen Newrjuew-Rati retten.

Aber es war die Stadt, die am meisten seinem militärischen Können zu verdanken war, die am schlimmsten auf die Aussicht reagierte, der Horde Tribut zu zollen. Großes untreues Nowgorod.

Das Jahr 1257 brachte den Nowgorodern schwarze Nachrichten: "Nizov" Russland (Ryazan, Vladimir, Susdal, Murom usw.) gab der Horde eine "Nummer". Mit anderen Worten, sie erlaubten uns, Informationen für Steuerzwecke zu sammeln. Ihnen folgte die Wende von Nowgorod. Die lokale Bevölkerung, die den Albtraum der Überfälle der Horde nicht kannte und von den Mongolentataren nicht erobert wurde, die die Macht ihrer Vertreter, der Basken, nicht ertragen konnten, war empört. Die alten Ehrenbürger von Nowgorod ließen den Gedanken an eine solche Demütigung nicht zu. Die Chronik sagt: "Die Menschen sind verwirrt." Dann zog Alexander Jaroslawitsch selbst mit "tatarischen Botschaftern" nach Nowgorod. Er hat dieses Land mehr als einmal vor fremder Macht gerettet. Doch nun kannte die Wut des Prinzen keine Grenzen mehr. Er sah, wie Russland unter den tatarischen Schwertern umkam, wie große Regimenter in Kämpfen mit einer riesigen Armee der Horde sich wie abgeschrägte Ohren hinlegten - nicht einmal, nicht zwei, nicht drei. Und er hat wie kein anderer verstanden: Wenn die Freiheit von Nowgorod weiter blühen und süß riechen darf, wird die Strafarmee sofort an den Mauern der Stadt eintreffen. Und nichts wird von seinem Reichtum noch von seinem Stolz übrig bleiben. Jene Draufgänger, die jetzt so nett sind, sich am Veche die Kehle aufzureißen, weg von den tödlichen Nebeln, werden fallen.
Nachdem er Nowgorod gedemütigt hatte, rettete Alexander Newski es. Mit den Nowgorodianern, die Stärke sahen, schloss der Prinz Frieden und erhielt Geschenke von ihnen für den Khan. Aber die Nowgoroder stimmten immer noch nicht zu, die "Nummer" anzugeben. Anderthalb Jahre später zwang Alexander Jaroslawitsch die stolzen Vechewiki dennoch dazu. Ihnen wurde mit einem neuen Feldzug gedroht: „Die Regimenter sammeln sich schon!“ Und die Nowgorodianer unterwarfen sich. Novgorod ist ein Nebenfluss der Horde geworden ... Bitter, traurig. Aber die Brandstifter von Nowgorod sind ein viel traurigeres Szenario als Nowgorod, das zugestimmt hat, tatarische Steuern zu zahlen.

Anstelle der Invasion der Horde, Brände und Verwüstungen geschah etwas ganz anderes: Bald schloss Alexander Jaroslawitsch mit Gotland ein für Nowgorod vorteilhaftes Handelsabkommen ...

Aufstand gegen die Horde

Unter dem Deckmantel der bedingungslosen Unterwerfung unter die Khans sammelten sich allmählich Kräfte zur Abwehr der mongolischen Behörden.

In den frühen 60er Jahren des 13. Jahrhunderts war die Zeit für einen Probestreik gekommen. In den Städten Nordostrusslands wüteten die Steuerpächter, die Mohammedaner (Bucharen oder Wolga-Bulgaren), die in den Quellen „Besermänner“ genannt wurden. Von ihren Requisitionen erfuhren die Russen, wie die Chronik sagt, "heftige Mattigkeit". Ein muslimischer Vertreter der Horde, Kutlubiy, kam nach Jaroslawl, von dem auch „eine Schändung der Kirchen“ ausging. Unter Kutlubiy diente ein gewisser Handlanger - der ehemalige Mönch Zosima, der zum Islam "Säufer" und "Lästerer" konvertierte. Zosima tobte besonders mit seinem Meister. Die Chronik nennt es „Satans Gefäß“.

Die Verwüstung, die von der Horde und ihren Dienern ausging, wurde kaum toleriert. Und die Macht der Horde über Russland in jenen Jahren schwankte: Zwischen den Khans begannen blutige Fehden, die sich über mehrere Jahre hinzogen.

Damals, im Jahr 1262, brach ein Aufstand aus, der sofort ein riesiges Gebiet erfasste. In Rostow, Susdal, Wladimir, Jaroslawl, Perejaslawl-Salesski und Ustjug dem Großen „gab es eine Veche“, und Gott „legte den Zorn der Bauern ins Herz“. Bauern wurden getötet oder aus den Städten vertrieben. Zosima starb auch, und die Jaroslawler "warfen seinen Körper Hunden und Krähen, um ihn zu verschlingen".
Die Unterstützung durch den Aufständischen Alexander Newski (wenn nicht die koordinierende Rolle des Fürsten) wird durch eine Zeile in der Ustyug-Chronik belegt, die über das Versenden von Briefen in seinem Namen berichtet, "dass die Tataren geschlagen werden sollten".

Was haben die Rebellen erreicht? Russland hat nicht aufgehört, ein Vasall der Horde zu sein. Russland hörte nicht auf, Tribut zu zollen. Die russischen Fürsten mussten nach wie vor zu jedem neuen Khan gehen, damit er ihre Macht in der Regierung bestätigte. Aber den Ländern von Alexander Jaroslawitsch blieb die schwerste Form der Abhängigkeit erspart - wenn der Tribut der Horde von wilden Steuerpächtern und nicht von den Fürsten selbst erhoben wird. Außerdem konnte ein Versuch der Herde-Mohammedaner, die orthodoxe Kirche zu verkleinern, abgewehrt werden.

Mit anderen Worten, obwohl der Aufstand Russland nicht befreite, endete er dennoch erfolgreich und brachte den Menschen eine gewisse Erleichterung.

Aber der Großherzog ging trotzdem zur Horde: "um Christen mit schmutzigen ... zu überwinden", das heißt, um Frieden für sein Land zu betteln. Entweder aufgrund seiner Bemühungen oder wegen der angespannten außenpolitischen Lage entsandte die Goldene Horde Khan Berke keine Strafexpedition.

Ableben

Khan hielt Alexander Jaroslawitsch lange Zeit in der Horde fest. Der Prinz erkrankte kurz vor seiner Rückkehr. Nachdem er das Schema am 14. November 1263 angenommen hatte, beendete Alexander Jaroslawitsch seine irdische Reise in Gorodets.

Metropolit Kirill sagte über den Tod des großen Verteidigers Russlands: „Die Sonne des russischen Landes ist untergegangen!“ Und der Nowgorod-Chronist, der über den Tod des Prinzen trauerte, schrieb: „Gib, Herr der Barmherzige, dein Angesicht im nächsten Jahrhundert zu sehen, denn du hast für Nowgorod und für das ganze russische Land gearbeitet.“
Die Lebensgeschichte von Alexander Jaroslawitsch erzählt von dem posthumen Wunder, das der Herrgott durch ihn vollbracht hat: „Es war damals ein wunderbares Wunder und der Erinnerung wert. Als sein heiliger Körper (Alexander Yaroslavich. - D.V.) ins Grab gelegt wurde, wollten Sebastian der Ökonom und Kirill der Metropolit seine Hand lösen, um einen spirituellen Brief einzulegen. Er streckte wie lebendig seine Hand aus und nahm den Brief aus der Hand des Metropoliten ... ".

Großherzog Alexander Jaroslawitsch wurde von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Die Haupttage seines Gedenkens fallen auf den 30. August (12. September) und den 23. November (6. Dezember).

***
Die Ergebnisse der Regierungszeit von Alexander Jaroslawitsch scheinen weder durch das Ausmaß der Errungenschaften noch durch die Neuheit politischer Entscheidungen zu glänzen.

Was hat er erreicht? Halten Sie die Deutschen und Schweden an den Westgrenzen der Region Nowgorod auf, verhandeln Sie Frieden und gegenseitigen Respekt mit den Norwegern und Gotländern, lockern Sie das Joch der Horde auf dem Kamm Russlands ein wenig. Befreie deinen Besitz zu einem hohen Preis von den katastrophalen Überfällen der Horde. Vielleicht Städte und Tempel wieder aufbauen, der Kirche einen tiefen Atemzug geben, nachdem sich ihre Hauptstadtresidenz in Kiew in Feuerbrände verwandelt hat.
Von außen ist es spärlich.

Hat Alexander Jaroslawitsch eine besondere, völlig neue Politik ausgearbeitet? Nein nein. Er war ein ausgezeichneter Schüler seines Vaters, der alle wichtigen politischen Entscheidungen tastete, lange bevor Alexander Jaroslawitsch der souveräne Souverän von Wladimir wurde.

Aber Alexander Newski wird als eine der größten Persönlichkeiten in der Geschichte Russlands verehrt, ein wahrer Held, der vom Volk geliebt wird, und Jaroslaw Wsewolodowitsch ist hauptsächlich Spezialisten für die Geschichte des alten Russland bekannt.

Was ist der Unterschied zwischen ihnen? Warum wurde der Vater zum Schatten des Sohnes? Warum ist der Sohn, der seine Herrschaft nicht in glorreichen Schlachten, sondern in erschöpfenden Rechtsstreitigkeiten mit der Horde beendete, so hoch erhoben?
Es gibt zwei Gründe, denke ich.

Erstens ist Jaroslaw Vsevolodovich mit der Teilnahme an blutigen Internecine-Streitigkeiten befleckt, und sein Sohn hat es vermieden, brüderliches Blut zu vergießen. Welche Feindseligkeit ihn auch immer mit rivalisierenden Fürsten verband, er erhob niemals Waffen gegen sie, sammelte keine Regimenter. Und als es dennoch notwendig war, die Armee unter die Mauern von Nowgorod zu bringen, hielt er sich zurück und wandte keine Waffengewalt an. Kümmere dich um deine Leute, wollte sie nicht mit Aderlass schwächen.

Zweitens errang Alexander Jaroslawitsch im Gegensatz zu seinem Vater Siege unter unvergleichlich schlechteren Bedingungen. Und er erlangte Erleichterung zu einer Zeit, als sich niemand darauf freute.

Alexander Yaroslavich ist berühmt dafür, dass er das russische Schiff halb kaputt akzeptierte, fest auf Fallgruben saß, mit Löchern in den Seiten, und ehrlich daran arbeitete, es zu retten. Er pumpte unermüdlich Wasser ab, flickte Löcher, wehrte Plünderer ab, stand knietief in eisigen Wellen. Außerdem wurde er nicht zu einem blutrünstigen Tier, zu dem die härtesten Bedingungen, unter denen er seine Macht auszuüben hatte, neigten, sondern blieb ein wahrhaft christlicher Herrscher.
Und was? Das Schiff ist nicht gesunken. Hier ist das Hauptergebnis!

Das Schiff verließ die Steine ​​und langsam, langsam, unter einem Segel, wo früher drei waren, und mit einem Dutzend Ruderern, wo früher fünfzig saßen, segelte aber immer noch weiter.
Und deshalb - eine tiefe Verbeugung vor dem Souverän Alexander Jaroslawitsch, einem ehrlichen russischen Mann, der eine schwere Last auf seine Schultern genommen und diese Last verantwortungsbewusst bis zum Stichtag getragen hat, bis Gott selbst den Prinzen von Nöten befreit hat.

Auf dem Bildschirmschoner Neva Battle. Pawel Ryschenko. Teil eines Triptychons. "Die Sonne des russischen Landes". 2008–2009

Alexander Jaroslawitsch Newski
Lebensjahre: 13. Mai 1220? - 14. November 1263
Herrschaft: 1252-1263

Alexander Newski - Biografie

Regierungsjahre:

Prinz von Nowgorod 1236-51, Großherzog von Wladimir ab 1252.

Alexander Newski ist einer der prominentesten Herrscher seiner Zeit. N. I. Kostomarov hat seine Rolle und Bedeutung in der Geschichte sehr genau formuliert. „Das 13. Jahrhundert war die Zeit des schrecklichsten Schocks für Russland“, schrieb er. - Aus dem Osten strömten die Mongolen mit unzähligen Horden eroberter tatarischer Stämme hinein, ruinierten, entvölkerten den größten Teil Russlands und versklavten den Rest der Bevölkerung; es wurde von Nordwesten her von einem deutschen Stamm unter dem Banner des westlichen Katholizismus bedroht. Die Aufgabe des damaligen Politikers war es, Rußland so weit wie möglich in solche Beziehungen zu verschiedenen Feinden zu bringen, unter denen es seine Existenz aufrechterhalten konnte. Der Mann, der diese Aufgabe auf sich genommen und für die weitere Erfüllung dieser Aufgabe ein festes Fundament für die Zukunft gelegt hat, darf mit Recht der wahre Herrscher seiner Zeit genannt werden. So steht Fürst Alexander Jaroslawitsch Newski in der russischen Geschichte.

Alexander Newski wurde am 13. Mai 1220 (1221?) in der Stadt Pereslawl-Salesski geboren. Auf Beschluss seines Vaters Jaroslaw regierte er in Perejaslawl und Nowgorod. Die fürstliche Tonsur des jungen Alexander (der sogenannte Ritus der Initiation in Krieger) wurde in der Verklärungskathedrale von Pereslawl von St. Simon, Bischof von Susdal, durchgeführt, der einer der Verfasser des Paterikons der Kiewer Höhlen war. Von dem gesegneten Ältesten-Hierarchen erhielt er seinen ersten Segen für den Militärdienst im Namen Gottes, für die Verteidigung der russischen Kirche und des russischen Landes.

Die ersten Informationen über Alexander Newski stammen aus dem Jahr 1228, als sein Vater Yaroslav Vsevolodovich, der in Nowgorod regierte, sich mit den Bürgern stritt und gezwungen war, nach Pereyaslavl-Zalessky, seinem angestammten Erbe, zu gehen. Aber er verließ die Stadt Nowgorod in der Obhut vertrauenswürdiger Bojaren 2 seiner jungen Söhne Alexander und Fedor. Nach dem Tod seines Bruders Fjodor im Jahr 1236 wurde er auf den Tisch von Nowgorod gesetzt.

Schon früh begleitete er seinen Vater auf Feldzügen. So nahm er 1235 an der Schlacht am Emajõgi-Fluss (im heutigen Estland) teil, in der Jaroslaws Truppen die Deutschen besiegten. Im nächsten Jahr, 1236, ging Jaroslaw nach Kiew und stellte seinen Sohn allein, um in der Stadt Nowgorod zu regieren.

1239 heiratete Alexander die Tochter des Polozker Fürsten Bryachislav. Einige Historiker sagen, dass sie die Namensgeberin ihres Mannes in der Taufe war.

Alexander - Schlacht an der Newa

Trotz der angespannten Beziehungen zu den Nowgorodern ist Alexanders Ruhm genau mit der Stadt Nowgorod verbunden. 1240 versetzten die Nowgorod-Truppen, angeführt von dem noch jungen Prinzen Alexander, den Schweden, die auf einem Kreuzzug nach Russland zogen, um die Einwohner zum Katholizismus zu bekehren, am Ufer der Newa einen vernichtenden Schlag.

Vor der Schlacht betete Alexander lange in der Kirche St. Sophia, die Weisheit Gottes. Und er erinnerte sich an den Psalm Davids und sagte: „Richter, Herr, die mich beleidigen und die mit mir streiten, greifen zu Waffen und Schild, stehen mir zu Hilfe.“

Nach dem Segen von Erzbischof Spyridon stärkte der Prinz beim Verlassen des Tempels die Truppe mit berühmten Worten voller Glauben: „Gott ist nicht an der Macht, sondern in der Wahrheit. Einige - mit Waffen, andere - zu Pferd, und wir werden den Namen des Herrn, unseres Gottes, anrufen! Sie taumelten und fielen, aber wir erhoben uns und standen fest.“ Nach dieser Schlacht, die mit einem glänzenden Sieg endete, erhielt der junge Prinz den Spitznamen Alexander Newski.