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1. Einleitung

Das Problem der Kreativität ist heute so aktuell geworden, dass es zu Recht als „Jahrhundertproblem“ gilt. Kreativität ist kein neues Studienfach. Das Thema Kreativität hat eine lange und kontroverse Geschichte und hat zu vielen Diskussionen geführt. Es zog die Aufmerksamkeit von Denkern aller Epochen der Entwicklung der Weltkultur auf sich. Die Geschichte seiner Studie hat mehr als zweitausend Jahre. Kreativität hat schon immer Denker aller Epochen interessiert und den Wunsch geweckt, eine „Theorie der Kreativität“ zu schaffen.
Freud betrachtete kreative Aktivität als Ergebnis der Sublimierung (Verschiebung) des sexuellen Verlangens in einen anderen Aktivitätsbereich: Sexuelle Fantasie wird in einem kreativen Produkt in einer gesellschaftlich akzeptierten Form objektiviert.
A. Adler betrachtete Kreativität als eine Möglichkeit, den Insuffizienzkomplex (falsche Übersetzung - Minderwertigkeit) zu kompensieren. K. Jung widmete dem Phänomen der Kreativität die größte Aufmerksamkeit und sah darin die Manifestation der Archetypen des kollektiven Unbewussten.
Humanistische Psychologen (G. Allport und A. Maslow) glaubten, dass die ursprüngliche Quelle der Kreativität die Motivation für persönliches Wachstum ist, die nicht dem homöostatischen Prinzip der Lust unterliegt; Laut Maslow ist dies das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, der vollen und freien Verwirklichung der eigenen Fähigkeiten und Lebenschancen.
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert begann sich als besonderes Forschungsgebiet die „Wissenschaft der Kreativität“ herauszubilden; "Theorie der Kreativität" oder "Psychologie der Kreativität".
Die Situation der wissenschaftlichen und technologischen Revolution in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schuf Bedingungen, die eine neue Etappe in der Entwicklung der Kreativitätsforschung eröffneten.
Die Relevanz des Studiums der Kreativitätspsychologie und insbesondere der wissenschaftlichen Kreativität ergab sich im Zusammenhang mit der Notwendigkeit, die Prinzipien der Organisation wissenschaftlicher Tätigkeit und ihres Managements zu optimieren und zu intensivieren.
Der Zweck der Arbeit: Die schöpferischen Fähigkeiten einer Person zu analysieren: ihre Grenzen und Bedingungen aus philosophischer Sicht.
Das formulierte Ziel beinhaltet die Lösung folgender Aufgaben:
1) Überlegen Sie, ob Kreativität vererbt wird oder geformt werden kann
2) Definieren Sie, was Fähigkeit und Talent sind
3) Wie sich kreatives Denken von „normalem“ Denken unterscheidet
4) Bestimmen Sie die Eigenschaften kreativer Persönlichkeiten
5) Betrachten Sie die Komponenten der Kreativität
6) Definition der Technik und ihrer Verbindung mit kreativer Tätigkeit

2. Das Konzept der Kreativität

Kreativität ist definiert als eine menschliche Aktivität, die neue materielle und geistige Werte schafft, die Neuheit und soziale Bedeutung haben, dh als Ergebnis der Kreativität wird etwas Neues geschaffen, das vorher nicht existierte.
Der Begriff „Kreativität“ kann auch weiter gefasst werden.
Philosophen definieren Kreativität als eine notwendige Bedingung für die Entwicklung der Materie, die Bildung ihrer neuen Formen, zusammen mit deren Entstehung sich die Formen der Kreativität selbst verändern.
Kreativität ist der Prozess der Schaffung eines subjektiv Neuen, basierend auf der Fähigkeit, originelle Ideen zu generieren und nicht standardmäßige Aktivitätsmethoden anzuwenden.
Die Produkte der Kreativität sind nicht nur materielle Produkte – Gebäude, Maschinen usw., sondern auch neue Gedanken, Ideen, Lösungen, die möglicherweise nicht sofort eine materielle Verkörperung finden. Mit anderen Worten, Kreativität ist die Schaffung von etwas Neuem in verschiedenen Plänen und Maßstäben.
Bei der Charakterisierung der Essenz der Kreativität ist es wichtig, eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen, die dem Schöpfungsprozess innewohnen.
Kreativität hat technische, wirtschaftliche (Kostensenkung, Rentabilitätssteigerung), soziale (Sicherung der Arbeitsbedingungen), psychologische und pädagogische Zeichen - die Entwicklung geistiger, moralischer Qualitäten, ästhetischer Gefühle, intellektueller Fähigkeiten einer Person, des Erwerbs von Wissen im kreativen Prozess , etc.
Aus psychologischer und pädagogischer Sicht sind der eigentliche Prozess der kreativen Arbeit, das Studium des Prozesses der Vorbereitung auf Kreativität, die Identifizierung von Formen, Methoden und Mitteln zur Entwicklung von Kreativität besonders wertvoll.
Kreativität ist zielgerichtete, ausdauernde, harte Arbeit. Es erfordert geistige Aktivität, intellektuelle Fähigkeiten, Willensstärke, emotionale Eigenschaften und hohe Leistung.
Kreativität wird als höchste Form der Persönlichkeitsaktivität charakterisiert, die langfristiges Training, Gelehrsamkeit und intellektuelle Fähigkeiten erfordert. Kreativität ist die Grundlage des menschlichen Lebens, die Quelle aller materiellen und spirituellen Vorteile.

3. Philosophische Herangehensweise an Kreativität und Können

Fähigkeiten sind individuelle Persönlichkeitsmerkmale, die subjektive Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung einer bestimmten Art von Tätigkeit darstellen. Fähigkeiten sind nicht auf die Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten des Einzelnen beschränkt. Sie finden sich in der Geschwindigkeit, Tiefe und Stärke der Beherrschung der Methoden und Techniken einer Aktivität und sind interne mentale Regulatoren, die die Möglichkeit bestimmen, sie zu erwerben. In der Fähigkeitsforschung werden 3 Hauptprobleme unterschieden: Ursprung und Art der Fähigkeit, Typen und Diagnose einzelner Fähigkeitstypen, Entwicklungsmuster und Fähigkeitsbildung.
In der Philosophie wurden Fähigkeiten lange Zeit als Eigenschaften der Seele gedeutet, besondere Kräfte, die dem Individuum vererbt und innewohnen. Echos solcher Ideen haben in der Alltagssprache Wurzeln geschlagen, und es gibt Rückfälle ihrer Wiederbelebung in der wissenschaftlichen Literatur, die auf den Errungenschaften der Genetik beruhen. Die Widersprüchlichkeit, Fähigkeit als angeboren zu verstehen, wurde von den Engländern kritisiert. Philosoph J. Locke und französische Materialisten, die die These von der vollständigen Abhängigkeit der individuellen Fähigkeiten von den äußeren Bedingungen seines Lebens aufstellten. Die mechanistische Natur einer solchen Darstellung wurde in der Philosophie des Marxismus überwunden, wo das Problem der Fähigkeit auf der Grundlage des Verständnisses einer Person als einer Reihe von sozialen Beziehungen gestellt wird, ein dialektischer Ansatz zur Interpretation der Beziehung zwischen Innen und Außen.
Anatomische und physiologische Merkmale sind angeboren und dienen als Voraussetzungen für die mögliche Entwicklung von Fähigkeiten, während die Fähigkeiten selbst in den Prozessen der Ausführung verschiedener Aktivitäten in einem komplexen System von Interaktionen eines Individuums mit anderen Menschen gebildet werden.
Die Fähigkeit, die sich in der Umsetzung einer bestimmten Aktivität manifestiert, hat eine komplexe Struktur, die aus verschiedenen Komponenten besteht. Dies hängt mit dem weit verbreiteten Phänomen der Kompensation zusammen: Bei relativer Schwäche oder sogar dem Fehlen einiger Komponenten wird die Fähigkeit, eine bestimmte Aktivität auszuführen, durch die Entwicklung anderer Komponenten erreicht. Dies erklärt auch den beobachteten Unterschied in der Kombination von persönlichen und physiologischen Merkmalen von Personen, die ein hohes Entwicklungsniveau der Fähigkeit zu einer bestimmten Aktivität gezeigt haben.
Von großer praktischer Bedeutung, insbesondere für die Berufsorientierung, ist die Diagnostik vorhandener Fähigkeiten (Bildungsmöglichkeiten) in der Berufswahl und im Sport. Sie erfolgt mit Hilfe von Tests, die auch eine quantitative Beurteilung der Leistungsfähigkeit ermöglichen.
Die qualitative Ebene der Fähigkeitsentwicklung wird durch den Begriff Talent und Genie ausgedrückt. Ihre Unterscheidung erfolgt in der Regel nach der Art der entstehenden Tätigkeitsprodukte. Talent ist eine solche Reihe von Fähigkeiten, die es Ihnen ermöglichen, ein Aktivitätsprodukt zu erhalten, das sich durch Neuheit, hohe Perfektion und soziale Bedeutung auszeichnet. Genialität ist die höchste Stufe in der Entwicklung von Talenten, die es ermöglicht, grundlegende Veränderungen in dem einen oder anderen Bereich der Kreativität vorzunehmen.
Einen großen Platz in der psychologischen und pädagogischen Forschung nimmt das Problem der Bildung der Fähigkeit zu bestimmten Tätigkeitsarten ein. Sie zeigen die Möglichkeit auf, die Fähigkeit durch die Schaffung einer persönlichen Einstellung zur Bewältigung des Themas Tätigkeit zu entwickeln.
Kreativität ist eine Tätigkeit, die etwas qualitativ Neues hervorbringt, das es so noch nie gegeben hat. Aktivität kann in jedem Bereich als Kreativität wirken: wissenschaftlich, industriell, technisch, künstlerisch, politisch usw. - wo etwas Neues geschaffen, entdeckt, erfunden wird. Kreativität kann in zwei Aspekten betrachtet werden: psychologisch und philosophisch. Die Kreativitätspsychologie erforscht den Prozess, den psychologischen „Mechanismus“ des Ablaufs des kreativen Aktes als subjektiven Akt eines Individuums. Die Philosophie beschäftigt sich mit der Frage nach dem Wesen der Kreativität, die in verschiedenen historischen Epochen unterschiedlich gestellt wurde.
In der antiken Philosophie wird Kreativität also mit der Sphäre des endlichen, vergänglichen und veränderlichen Seins („Sein“) assoziiert und nicht mit dem Unendlich-Ewig-Sein; die Betrachtung dieses ewigen Seins wird über alle Aktivität gestellt, einschließlich der schöpferischen Aktivität. Im Verständnis des künstlerischen Schaffens, das sich anfangs nicht vom allgemeinen Komplex der schöpferischen Tätigkeit (Handwerk etc.) ) eines Menschen, um die höchste ("kluge") Betrachtung der Welt zu erreichen, deren Moment Kreativität ist.
Ansichten über Kreativität in der mittelalterlichen Philosophie werden mit dem Verständnis von Gott als Person verbunden, die die Welt frei erschafft. Kreativität erscheint also als ein Willensakt, der das Sein aus dem Nichtsein herausruft. Auch Augustinus betont die Bedeutung des Willens in der menschlichen Persönlichkeit. Die menschliche Kreativität erscheint ihm zunächst als die Kreativität der Geschichte: Sie ist die Sphäre, in der endliche Menschen an der Verwirklichung des göttlichen Weltplanes teilhaben. Da es weniger der Verstand als vielmehr der Wille und Willensakt des Glaubens ist, der einen Menschen mit Gott verbindet, gewinnt ein persönlicher Akt, eine individuelle Entscheidung als eine Form der Teilhabe an der Schöpfung der Welt durch Gott an Bedeutung; dies schafft die Voraussetzungen dafür, Kreativität als einzigartig und unwiederholbar zu verstehen. Gleichzeitig erweist sich die Sphäre der Kreativität als überwiegend der Bereich historischer, moralischer und religiöser Taten; künstlerische und wissenschaftliche Kreativität hingegen wirkt als etwas Sekundäres.
Die Renaissance ist durchdrungen vom Pathos der grenzenlosen Gestaltungsmöglichkeiten des Menschen. Kreativität wird heute zuallererst als künstlerische Kreativität anerkannt, deren Essenz in der schöpferischen Kontemplation gesehen wird. Es gibt einen Kult des Genies als Träger von Kreativität, ein Interesse am Schaffensakt selbst und an der Persönlichkeit des Künstlers, eine Besinnung auf den Schaffensprozess, der für die neue Zeit charakteristisch ist. Immer stärker wird die Tendenz, Geschichte als Produkt rein menschlicher Kreativität zu betrachten: Der italienische Philosoph G. Vico beispielsweise interessiert sich für den Menschen als Schöpfer von Sprache, Sitten, Gebräuchen, Kunst und Philosophie, d.h. im Wesentlichen als Schöpfer der Geschichte.
Die Philosophie des englischen Empirismus tendiert dazu, Kreativität als gelungene – aber weitgehend zufällige – Kombination bereits vorhandener Elemente zu interpretieren (die Erkenntnistheorie von F. Bacon und insbesondere T. Hobbes, J. Locke und D. Hume); Kreativität erscheint als etwas, das der Erfindung verwandt ist. Abgeschlossener Begriff der Kreativität im 18. Jahrhundert. geschaffen von I. Kant, der die schöpferische Tätigkeit speziell in der Lehre von der produktiven Fähigkeit der Vorstellungskraft analysiert. Letztere erweist sich als Bindeglied zwischen der Vielfalt der Sinneseindrücke und der Einheit der Verstandesbegriffe, da sie sowohl die Visualisierung eines Eindrucks als auch die synthetisierende Kraft eines Begriffs besitzt. „Transzendentale“ Imagination erscheint somit als allgemeine Grundlage der Kontemplation und Aktivität, so dass Kreativität die eigentliche Grundlage der Erkenntnis ist.
In der idealistischen Philosophie des späten 19. und 20. Jahrhunderts. Kreativität wird vor allem im Gegensatz zu mechanisch-technischer Tätigkeit betrachtet. Wenn gleichzeitig die Lebensphilosophie dem technischen Rationalismus das schöpferische Naturprinzip gegenüberstellt, betont der Existentialismus die spirituelle und persönliche Natur der Kreativität.
Der englische Wissenschaftler G. Wallace (1924) teilte den kreativen Prozess in 4 Phasen ein: Vorbereitung, Reifung (Ideen), Einsicht und Überprüfung. Da die Hauptglieder des Prozesses (Reifung und Einsicht) keiner bewusst-willkürlichen Kontrolle zugänglich sind, diente dies als Argument für Konzepte, die unterbewussten und irrationalen Faktoren eine entscheidende Rolle in der Kreativität zuschrieben. Die experimentelle Psychologie hat jedoch gezeigt, dass sich Unbewusstes und Bewusstes, Intuitives und Rationales im Prozess der Kreativität ergänzen. Von seinem Objekt absorbiert, ist der Einzelne am wenigsten zur Selbstbeobachtung fähig, er behält nur ein unbestimmtes Gefühl für die allgemeine Richtung der Gedankenbewegung: Momente der Vermutung, Entdeckung, plötzlichen Entscheidung werden in Form von besonders lebhaften Zuständen erlebt des Bewusstseins, die ursprünglich hauptsächlich in der Psychologie beschrieben wurden („Aha-Erlebnis“, Bewusstsein der gewünschten Entscheidung – von K. Bühler, „Einsicht“, der Akt des sofortigen Begreifens einer neuen Struktur – von V. Köhler, etc.) . Das Studium des produktiven Denkens hat jedoch gezeigt, dass Vermutungen, "Einsichten", eine unerwartete neue Lösung unter experimentellen Bedingungen mit einer geeigneten Organisation des kreativen Prozesses entstehen (M. Wertheimer, B. M. Teplov, A. N. Leontiev). Am Beispiel von D. I. Mendeleevs Entdeckung des periodischen Gesetzes zeigte B. M. Kedrov, dass die Analyse von Produkten und „Nebenprodukten“ (unveröffentlichten Materialien) der Kreativität es ermöglicht, Meilensteine ​​​​auf dem Weg der wissenschaftlichen Entdeckung zu identifizieren, unabhängig davon, wie sie waren vom Wissenschaftler selbst wahrgenommen. Gleichzeitig können die personalen Kreativitätsmechanismen nur im Kontext ihrer Bedingtheit in einer spezifischen sozialgeschichtlichen Situation aufgedeckt werden.

4. Ursprünge des kreativen Talents

Genotyp oder Umwelt? Unter den zahlreichen englischen Clubs gibt es einen ziemlich ungewöhnlichen: Er bringt Menschen zusammen, die glauben, dass die Erde flach ist. Der Orbitalflug von Juri Gagarin hat zwar viele Anhänger dieser, gelinde gesagt, veralteten Hypothese erschüttert. Dennoch gibt es mehrere hundert Exzentriker, die sich mit der Sphärizität des Planeten nicht abfinden wollen. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Diskussion mit ihnen fruchtbar wäre.
In unserem Land, als ob es keine Befürworter des Konzepts einer flachen Erde gäbe; auf jeden Fall werden ihre Stimmen nicht gehört. Aber es gibt Jäger, die die Position verteidigen, wonach Genialität und Talent und Fähigkeiten alle nur das Ergebnis von Bildung sind und die angeborenen Neigungen aller Menschen genau gleich sind. Es ist wahrscheinlich genauso sinnlos, mit ihnen zu streiten wie mit Mitgliedern des Flat Earth Club.
Es gab einst eine heftige Debatte über die Herkunft von Begabung – sei es eine Gabe der Natur, genetisch bedingt oder eine Gabe der Umstände. Dann fanden sie eine Kompromissformel: Sowohl das Erbgut als auch die Umwelt spielen eine Rolle. Aber in einer solchen Formulierung wird das Problem nur qualitativ gelöst. Es ist notwendig herauszufinden, was genau vererbt und was durch Bildung vermittelt wird. Diskussionen zum Thema angeborene und erworbene Begabung geraten in leeres Gerede, wenn die Beteiligten nicht versuchen, ihre Aussagen zu konkretisieren, also angeborene Qualitäten von dem zu trennen, was im Laufe der individuellen Entwicklung eingebracht wird.

5. Talent und Stammbaum

Im 19. Jahrhundert gewannen Studien an Popularität, die die Vererbbarkeit von Begabung bestätigen und zeigen sollten, wie Hochbegabung und Genie vererbt werden.
Leo Tolstois Urgroßmutter Olga Golovina (verheiratete Trubetskaya) und A. S. Puschkins Urgroßmutter Evdokia Golovina (Pushkina) waren Schwestern.
Da in Westeuropa Mitte des Jahrhunderts kirchliche Geburtenbücher sorgfältig geführt wurden, konnte festgestellt werden, dass die fünf größten Vertreter der deutschen Kultur – die Dichter Schiller und Hilderlin, die Philosophen Schelling und Hegel sowie die Physiker Max Planck - verwandt sind: Johann Vanth, der im 15. Jahrhundert lebte, war ihr gemeinsamer Vorfahre. Wie kürzlich von deutschen und österreichischen Forschern festgestellt wurde, war der 1719 verstorbene Wiener Simon Michel der Urgroßvater von Karl Marx und Heinrich Heine.
Viele bürgerliche Gelehrte haben daraus den Schluß gezogen, daß einige Familien mit ererbter Begabung ausgestattet sind und daher hervorragende Erfolge erzielen, während andere dies nicht und selbst unter gleichen Entwicklungsbedingungen nichts Hervorragendes leisten können.
Es lassen sich aber auch Gegenbeispiele anführen. Der Sohn des genialen Mathematikers David Hilbert war seinem Vater äußerlich sehr ähnlich, und er bemerkte traurig: Alles, was er hat, ist von mir, und mathematische Fähigkeiten von seiner Frau. Da die Vererbung jedoch auch rezessiv sein kann, schließen Gegenbeispiele an und für sich die Möglichkeit der Begabungsvererbung nicht aus. Die Schwäche dieser Art der Archivrecherche liegt woanders.
Eine Person hat zwei Eltern und vier Großeltern und im Allgemeinen zwei Vorfahren, wobei n die Anzahl der Generationen ist. Wenn wir akzeptieren, dass der Generationswechsel nach 25 Jahren stattfindet, dann haben sich in 10 Jahrhunderten 40 Generationen geändert. Folglich hatte jeder unserer Zeitgenossen damals 2 oder etwa tausend Milliarden Vorfahren. Aber vor tausend Jahren lebten nur wenige hundert Millionen Menschen auf der Erde. Es stellt sich heraus, dass alle Menschen miteinander verwandt sind, denn es gab und gibt schon immer eine Mischung von Genen. Daher ist die von englischen Biologen festgestellte Anwesenheit herausragender Verwandter unter herausragenden Menschen verständlich. Andere Leute waren einfach nicht interessiert, und es ist schwieriger, ihren Stammbaum zu verfolgen. Aber wenn Sie ihm folgen, stellt sich heraus, dass jeder Mensch großartige und talentierte Verwandte hat. Interessante Daten wurden vom Pskower Journalisten M.V. Rusakov in dem Buch „Nachkommen von A.S. Puschkin. Er sammelte Informationen über alle direkten Nachkommen des Dichters bis heute. Seine Ururenkel leben auf allen Kontinenten. Dank Mischehen gehören die direkten Nachkommen des großen russischen Dichters heute verschiedenen Nationen und Völkern an: Unter ihnen sind Amerikaner, Briten, Armenier, Belgier, Georgier, Juden, Marokkaner, Deutsche, Franzosen (Mountbatten, West, Liu, von Rintelen , Svanidze, Morillo usw.) Sie alle sind Nachkommen der Bojarenfamilie der Puschkins und gleichzeitig Nachfahren der Arap Ibragim.
Wenn Sie den Stammbaum anderer Menschen - Begabte und Unbegabte - ebenso gewissenhaft und gewissenhaft studieren, erhalten Sie das gleiche Bild; dabei sind aber die sehr zahlreichen unehelichen Nachkommen nicht berücksichtigt. Daher ist das Konzept der „reinen Rasse“ absurd. Und Galtons äußerlich überzeugende Berechnungen haben keine Beweiskraft, weil sie methodisch fehlerhaft sind. Kontrollrechnungen hat er nicht durchgeführt, d.h. Ich habe nicht gezählt, wie viele hervorragende Verwandte gewöhnliche, unbegabte Leute haben, die denselben Klassen und Ständen angehören, d.h. gleiche Chancen haben, ihre Talente zu entwickeln und zu verwirklichen.
Eine Vermischung von Genen findet nur bei der „geografischen Erreichbarkeit“ menschlicher Lebensräume statt. Wenn bestimmte Personengruppen geografisch isoliert sind, findet zwischen ihnen kein genetischer Austausch statt. Dies gilt insbesondere für Menschen, die vor der Ära der großen geografischen Entdeckungen auf verschiedenen Kontinenten lebten. Wie Darwin gezeigt hat, gibt es, wenn Vertreter derselben Art räumlich getrennt sind (wie auf den Galapagos-Inseln), eine allmähliche Divergenz der Merkmale bis zum Auftreten von Varietäten und später neuen Arten.
Ehen zwischen Menschen verschiedener Rassen bringen vollwertige Nachkommen hervor, und daher besteht kein Zweifel daran, dass alle Menschen eine einzige biologische Spezies bilden. Ziemlich plausibel ist die Theorie eines alten Prä-Kontinents, später geteilt, oder einer einzigen angestammten Heimat von Menschen. (Früher galt Südostasien als solches Stammhaus, jetzt Afrika).
Da die territoriale Teilung jedoch vor sehr langer Zeit stattfand, wurden Rassen mit unterschiedlichen Hautfarben und anderen stabil vererbten Merkmalen gebildet. Der Vorschlag, dass die Voraussetzungen für geistige Fähigkeiten nicht gleich sind, ist zwar im Grunde absurd, aber manche Leute finden ihn verlockend. Tatsächlich gibt es auf der Erde sowohl entwickelte Staaten als auch Stämme auf der neolithischen Ebene; man ist versucht, dies einem Unterschied in der geistigen Begabung zuzuschreiben.
In Wirklichkeit haben jedoch Völker, die auf verschiedenen Kontinenten, unter unterschiedlichen Bedingungen und auf unterschiedlichen Kulturebenen entstanden sind, die gleichen Fähigkeiten.

6. Komponenten der Kreativität

Kreativität ist eine Verschmelzung vieler Qualitäten. Und die Frage nach den Komponenten der menschlichen Kreativität ist noch offen, obwohl es derzeit mehrere Hypothesen zu diesem Problem gibt. Viele Psychologen verbinden die Fähigkeit zu schöpferischer Tätigkeit in erster Linie mit den Besonderheiten des Denkens. Insbesondere der bekannte amerikanische Psychologe Guilford, der sich mit den Problemen der menschlichen Intelligenz befasste, stellte fest, dass kreative Menschen durch das sogenannte divergente Denken gekennzeichnet sind. Menschen mit dieser Denkweise konzentrieren sich bei der Lösung eines Problems nicht darauf, die einzig richtige Lösung zu finden, sondern beginnen, in allen möglichen Richtungen nach Lösungen zu suchen, um möglichst viele Optionen in Betracht zu ziehen. Solche Menschen neigen dazu, neue Kombinationen von Elementen zu bilden, die die meisten Menschen nur auf eine bestimmte Weise kennen und verwenden, oder Verbindungen zwischen zwei Elementen herzustellen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Der divergenten Denkweise liegt kreatives Denken zugrunde, das sich durch folgende Hauptmerkmale auszeichnet:
1. Geschwindigkeit - die Fähigkeit, die maximale Anzahl von Ideen auszudrücken (in diesem Fall zählt nicht ihre Qualität, sondern ihre Quantität).
2. Flexibilität – die Fähigkeit, eine Vielzahl von Ideen auszudrücken.
3. Originalität - die Fähigkeit, neue, nicht standardmäßige Ideen zu generieren (dies kann sich in Antworten und Entscheidungen manifestieren, die nicht mit allgemein akzeptierten übereinstimmen).
4. Vollständigkeit – die Fähigkeit, Ihr „Produkt“ zu verbessern oder ihm ein fertiges Aussehen zu verleihen.
Bekannte einheimische Forscher des Problems der Kreativität A.N. Luk, basierend auf den Biografien prominenter Wissenschaftler, Erfinder, Künstler und Musiker, hebt die folgenden kreativen Fähigkeiten hervor:
1. Die Fähigkeit, das Problem zu sehen, wo andere es nicht sehen.
2. Die Fähigkeit, mentale Operationen zusammenbrechen zu lassen, mehrere Konzepte durch eins zu ersetzen und Symbole zu verwenden, die immer umfangreicher in Bezug auf Informationen sind.
3. Die Fähigkeit, die bei der Lösung eines Problems erworbenen Fähigkeiten auf die Lösung eines anderen anzuwenden.
4. Die Fähigkeit, die Realität als Ganzes wahrzunehmen, ohne sie in Teile aufzuteilen.
5. Die Fähigkeit, entfernte Konzepte leicht zu assoziieren.
6. Die Fähigkeit des Gedächtnisses, im richtigen Moment die richtigen Informationen zu geben.
7. Flexibilität des Denkens.
8. Die Fähigkeit, eine der Alternativen zur Lösung eines Problems auszuwählen, bevor es getestet wird.
9. Die Fähigkeit, neu wahrgenommene Informationen in bestehende Wissenssysteme zu integrieren.
10. Die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, das Beobachtete von dem zu unterscheiden, was durch Interpretation eingebracht wird.
11. Einfache Ideenfindung.
12. Kreative Vorstellungskraft.
13. Die Fähigkeit, die Details zu verfeinern, um die ursprüngliche Idee zu verbessern.
Kandidaten der psychologischen Wissenschaften V.T. Kudryavtsev und V. Sinelnikov identifizierten auf der Grundlage eines breiten historischen und kulturellen Materials (Philosophiegeschichte, Sozialwissenschaften, Kunst, einzelne Praxisbereiche) die folgenden universellen kreativen Fähigkeiten, die sich im Prozess der Menschheitsgeschichte entwickelt haben.
1. Imaginationsrealismus – ein bildliches Erfassen eines wesentlichen, allgemeinen Trends oder Entwicklungsmusters eines integralen Objekts, bevor eine Person eine klare Vorstellung davon hat und es in ein System strenger logischer Kategorien einordnen kann.
2. Die Fähigkeit, das Ganze vor den Teilen zu sehen.
3. Supra-situative – transformative Natur kreativer Lösungen – die Fähigkeit, bei der Lösung eines Problems nicht nur aus von außen auferlegten Alternativen zu wählen, sondern eigenständig eine Alternative zu schaffen.
4. Experimentieren - die Fähigkeit, bewusst und gezielt Bedingungen zu schaffen, in denen Objekte ihre in gewöhnlichen Situationen verborgene Essenz am deutlichsten offenbaren, sowie die Fähigkeit, die Merkmale des "Verhaltens" von Objekten unter diesen Bedingungen zu verfolgen und zu analysieren.
Wissenschaftler und Lehrer, die an der Entwicklung von Programmen und Methoden der kreativen Bildung auf der Grundlage von TRIZ (Theorie der erfinderischen Problemlösung) und ARIZ (Algorithmus zur Lösung erfinderischer Probleme) beteiligt sind, glauben, dass eine der Komponenten des kreativen Potenzials einer Person die folgenden Fähigkeiten sind:
1. Die Fähigkeit, Risiken einzugehen.
2. Divergentes Denken.
3. Flexibilität im Denken und Handeln.
4. Denkgeschwindigkeit.
5. Die Fähigkeit, originelle Ideen auszudrücken und neue zu erfinden.
6. Reiche Vorstellungskraft.
7. Wahrnehmung der Mehrdeutigkeit von Dingen und Phänomenen.
8. Hohe ästhetische Werte.
9. Entwickelte Intuition.
Aus der Analyse der oben dargelegten Standpunkte zur Frage der Komponenten kreativer Fähigkeiten können wir schließen, dass trotz der unterschiedlichen Ansätze zu ihrer Definition die Forscher einstimmig die kreative Vorstellungskraft und die Qualität des kreativen Denkens als wesentliche Komponenten der kreativen Fähigkeiten hervorheben.
Auf dieser Grundlage können die Hauptrichtungen bei der Entwicklung der kreativen Fähigkeiten von Kindern bestimmt werden:

1. Entwicklung der Vorstellungskraft.
2. Entwicklung der Denkqualitäten, die Kreativität bilden.

7. Denken und Kreativität

Das Potenzial des menschlichen Gehirns ist ein nahezu unerforschtes Gebiet. Nur durch individuelle Höhen und Tiefen, Geistesblitze lässt sich erahnen, wozu ein Mensch fähig ist. Bis jetzt benutzen die meisten Menschen ihr Gehirn auf eine barbarische, wenig effiziente Weise. Und die Wissenschaft steht vor dem Problem: Wie müssen die Bedingungen der äußeren Umgebung sein, damit jeder seine kreativen (Fähigkeiten) Neigungen entwickeln und in kreative Leistungen umsetzen kann? Vielleicht sind die sogenannten großen Schöpfer einfach Menschen, die ihre Gehirnreserven normal nutzen.
Kreative Aktivität wird als Zusammenspiel zweier Denkprozesse betrachtet: divergent (Entwicklung einer größeren Anzahl möglicher Lösungen) und konvergent (Auswahl der optimalen Lösung aus einer Anzahl möglicher). Ersteres wird bevorzugt.
Es gibt vier Indikatoren für geistige Aktivität:
1. Geläufigkeit.
2. Flexibilität.
3. Originalität.
4. Detaillierungsgrad.
Das Denken kann in drei Arten unterteilt werden:
- Denken auf der Grundlage der Ergebnisse von Konzepten, handeln als logischer Prozess (Urteile, Schlussfolgerungen), der mit der Entwicklung von Getreidemodellen endet - das ist logisches Denken;
- intuitives Denken, eingewoben in praktische Tätigkeiten, basierend auf unbewussten Nebenwahrnehmungen, Repräsentationen von Fähigkeiten;
-diskursives Denken, Handeln als Einheit von intuitivem und logischem Denken.
Psychologisch wissenschaftliche Entdeckung, Kreativität hat zwei wesentliche Merkmale: Das eine ist ein intuitives Moment, das andere ist die Formalisierung der erzielten intuitiven Wirkung, d.h. ansonsten ist Kreativität ein intuitives Moment, aber seine Wirkung wird durch realisiert und geformt diskursives Denken.
Wenn es fertige logische Programme zur Lösung eines bestimmten Problems in der Erfahrung einer Person gibt, erfolgt die Lösung hauptsächlich auf der logischen Ebene und wird nicht von Veränderungen der emotionalen Indikatoren begleitet. In den Anfangsstadien der Lösung kreativer Probleme strebt eine Person auch danach, bereits bekannte logische Schemata auf sie anzuwenden, aber die Unlösbarkeit solcher Probleme auf bekannte Weise macht sie zu einer kreativen Lösung, die jetzt nur noch mit Hilfe der Intuition möglich ist. Im Verlauf des auf die Lösung des Problems gerichteten Handelns wird ein intuitives Situationsmodell gebildet, das in erfolgreichen Fällen, die eng mit dem Auftreten von Nebenprodukten von Handlungen und deren emotionalen Bewertungen verbunden sind, zu einer intuitiven Lösung führt.
Folgende Muster intuitiver Entscheidungsmodelle lassen sich unterscheiden:
1. Eine intuitive Lösung ist nur möglich, wenn der Schlüssel dazu bereits im unbewussten Erleben enthalten ist.
2. Eine solche Erfahrung ist wirkungslos, wenn sie in den Handlungen entstanden ist, die den Versuchen vorausgingen, ein kreatives Problem zu lösen.
3. Es wird wirksam, es wird vor dem Hintergrund der Zielsuchposition gebildet.
4. Seine Wirksamkeit steigt, wenn die gezielten Methoden zur Problemlösung erschöpft sind, aber die Suchdominante nicht erlischt.
5. Die Beeinflussung des unbewussten Handlungsanteils ist um so wirksamer, je geringer die Inhaltskraft an sich sein bewusster Anteil ist.
6. Die Komplikation der Situation, in der unbewusste Erfahrungen erworben werden, verhindert ihre spätere Verwendung.
7. Eine ähnliche Komplikation der Aufgabe selbst wirkt sich ebenfalls negativ aus.
8. Der Erfolg der Lösung hängt mit dem Grad der Automatisierung der Handlungsmethoden zusammen, bei denen die notwendige unbewusste Erfahrung gebildet wird - je weniger automatisiert diese Methode, desto größer die Erfolgschancen.
9. Je allgemeiner die endgültige Lösung eines kreativen Problems zugeordnet werden kann, desto wahrscheinlicher ist es, eine solche Lösung zu finden.

Kurzbeschreibung

Der Zweck der Arbeit: Die schöpferischen Fähigkeiten einer Person zu analysieren: ihre Grenzen und Bedingungen aus philosophischer Sicht.
Das formulierte Ziel beinhaltet die Lösung folgender Aufgaben:
1) Überlegen Sie, ob Kreativität vererbt wird oder geformt werden kann
2) Definieren Sie, was Fähigkeit und Talent sind
3) Wie sich kreatives Denken von „normalem“ Denken unterscheidet
4) Bestimmen Sie die Eigenschaften kreativer Persönlichkeiten
5) Betrachten Sie die Komponenten der Kreativität
6) Definition der Technik und ihrer Verbindung mit kreativer Tätigkeit

EINFÜHRUNG 3 1. BESONDERHEITEN DER KREATIVITÄT UND KREATIVEN FÄHIGKEITEN 5 2. BEDINGUNGEN FÜR DIE ENTWICKLUNG DER KREATIVEN PERSÖNLICHKEIT 7 3. GRENZEN DER ENTWICKLUNG DER KREATIVEN PERSÖNLICHKEIT 10 FAZIT 14 LISTE DER VERWENDETEN LITERATUR 16

Einführung

Die Relevanz der Auseinandersetzung mit Fragen der Bildung kreativer Kompetenz im 21. Jahrhundert hängt mit den Problemen zusammen, die sich in der Bildung und in der Gesellschaft insgesamt ergeben haben: die Suche nach neuen Wegen der Bildung kreativer Kompetenz, die Bestimmung des eigenen Platzes in der Gesellschaft. Kreative Kompetenz umfasst ein System von Wissen, Fertigkeiten, Fähigkeiten und persönlichen Qualitäten, die für Kreativität notwendig sind. Die kreative Komponente kann in jeder Art von Aktivität (kommunikativ, pädagogisch, organisatorisch) vorhanden sein. Ein wesentlicher Bestandteil der Kreativität sind die Kenntnisse und Fähigkeiten, die der eigenen kreativen und kognitiven Aktivität zugrunde liegen. Das Studium der psychologischen und pädagogischen Literatur zeigt, dass sich Forscher erst vor relativ kurzer Zeit - Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts - den Fragen des kreativen Denkens zugewandt haben. Derzeit sind weltweit mehrere Dutzend wissenschaftlicher ausländischer und inländischer Konzepte des kreativen Denkens bekannt, die im Einklang mit verschiedenen theoretischen und experimentellen Richtungen erstellt wurden. Laut den meisten Forschern kann Kreativität entwickelt werden. Besonders wirksam ist der Einfluss auf seine Entstehung in sensiblen Perioden. Vorschul- und Grundschulalter sind solche (V.N. Druzhinin, E.L. Soldatova usw.). DB Bogoyavlenskaya kam auf der Grundlage experimenteller Daten zu dem Schluss, dass die Bildung kreativer Fähigkeiten nicht linear verläuft, sondern zwei Höhepunkte in ihrer Entwicklung aufweist: Der auffälligste Ausbruch ihrer Manifestation wird von Grad 3 (Alter 10) festgestellt, und der zweite fällt auf die Pubertät. In den Studien von I.Ya. Lerner und M.N. Skatkina macht auf die Beziehung zwischen der von Geburt an gegebenen Fähigkeit zur Kreativität und der Fähigkeit, sie auf verschiedenen Ebenen zu verwirklichen, aufmerksam. Die Zweckmäßigkeit des Trainings ermöglicht es, einen hohen Entwicklungsstand bestehender kreativer Daten zu bilden. Der Zweck dieser Arbeit ist es, die Besonderheiten der menschlichen kreativen Fähigkeiten zu untersuchen. Das gesetzte Ziel beinhaltet die Lösung der folgenden Aufgaben: - Identifizierung der Besonderheiten von Kreativität und kreativen Fähigkeiten; - die Bedingungen für die Bildung einer kreativen Persönlichkeit berücksichtigen; - die Grenzen der Entwicklung einer kreativen Persönlichkeit zu bestimmen.

Fazit

All diese Umstände sind notwendig für die Umwandlung eines Menschen als biologisches Wesen mit angeborenen Neigungen in ein soziales Wesen, das in sich menschliche Fähigkeiten entwickelt. Die umliegenden Menschen, die über die erforderlichen Fähigkeiten und Lernmittel verfügen, sorgen für die kontinuierliche Entwicklung der erforderlichen Fähigkeiten bei Kindern. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Komplexität, also die gleichzeitige Verbesserung mehrerer sich ergänzender Fähigkeiten. Die Vielseitigkeit und Vielfalt der Aktivitäten und der Kommunikation, in die der Mensch gleichzeitig eingebunden ist, gelten als eine der Bedingungen für die Entfaltung seiner Fähigkeiten. In diesem Zusammenhang sollten folgende Anforderungen an Entwicklungsaktivitäten (Kommunikation) gestellt werden: kreativer Charakter, optimaler Schwierigkeitsgrad für den Darsteller, richtige Motivation und Sicherstellung einer positiven emotionalen Stimmung während des Auftritts. Ein wesentlicher Faktor, der die Entwicklung von Fähigkeiten bestimmt, sind die stabilen speziellen Interessen des Einzelnen in einem bestimmten Bereich des gesellschaftlichen Lebens, die in eine Neigung umgewandelt werden, sich beruflich in der entsprechenden Tätigkeit zu engagieren. Besondere Fähigkeiten werden im Prozess der Bewältigung beruflicher Tätigkeiten gebildet. Kognitives Interesse regt die Beherrschung effektiver Techniken und Methoden zu deren Umsetzung an, erzielte Erfolge wiederum steigern die Motivation weiter. Um die beste Eignung einer Person für eine bestimmte Art von Arbeitstätigkeit sicherzustellen, ist es notwendig, ihre beruflichen Neigungen, Neigungen und Fähigkeiten einer Person zu bewerten. Dies geschieht im Rahmen der Berufsberatung und Berufswahl, die es ermöglicht, die für eine bestimmte Art von Arbeitstätigkeit erforderlichen Eigenschaften zu ermitteln. Basierend auf dieser Beurteilung wird die fachliche Eignung festgestellt. Die Tatsache, dass eine Person für einen bestimmten Beruf geeignet ist, kann nur dann gesagt werden, wenn ihre Fähigkeiten vollständig mit der Art dieser Arbeit übereinstimmen. LISTE DER VERWENDETEN LITERATUR

Referenzliste

Bogoyavlenskaya D.B. Wege zur Kreativität. - M.: Wissen, 1981.- 80 S. 2. Bodalev A.A., Rudkevich L.A., Wie werden sie großartig oder herausragend?, M., "Verlag des Instituts für Psychotherapie", 2003 -288 p. 3. Leontiev, A.N. Vorlesungen über Allgemeine Psychologie. - M.: Bedeutung, 2007. – 340 s. 4. Lerner I. Ya. Didaktische Grundlagen der Unterrichtsmethoden. - M.: Pädagogik, 1981. - 78 S. 5. Likhachev B.T. Pädagogik: Vorlesungsreihe. - 4. Aufl., überarbeitet. und zusätzlich - M.: Yurayt - Verlag, 2003. - 607 p. 6. Miloradova, N.G. Psychologie und Pädagogik. M.: Gardariki, 2007. - 335s. 7. Radugin A.A. Psychologie und Pädagogik. - M, Mitte, 2002. M.: Mitte, 2002. - 256 S. 8. Skatkin M.N. Probleme der modernen Didaktik. - M.: Pädagogik, 1984.- 208 p.

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EINLEITUNG

Kreativität wird als die Tätigkeit verstanden, neue und originelle Produkte von öffentlicher Bedeutung zu schaffen.

Das Wesen der Kreativität ist die Vorhersage des Ergebnisses, die richtige Einstellung des Experiments, die Schaffung einer realitätsnahen Arbeitshypothese durch gedankliche Anstrengung, in dem, was Sklodowska das Gefühl der Natur nannte.

Die Aktualität des Themas ergibt sich aus der Tatsache, dass viele Forscher das Problem der menschlichen Fähigkeiten auf das Problem eines kreativen Menschen reduzieren: Es gibt keine besonderen kreativen Fähigkeiten, aber es gibt einen Menschen mit einer bestimmten Motivation und Eigenschaften. In der Tat, wenn die intellektuelle Hochbegabung den kreativen Erfolg einer Person nicht direkt beeinflusst, wenn im Laufe der Entwicklung der Kreativität die Bildung einer bestimmten Motivation und Persönlichkeitsmerkmale kreativen Manifestationen vorausgeht, können wir daraus schließen, dass es einen besonderen Persönlichkeitstyp gibt - eine „kreative Person“.

Kreativität geht über die Grenzen des Gegebenen hinaus (Pasternaks „over the barriers“). Dies ist nur eine negative Definition von Kreativität, aber das erste, was auffällt, ist die Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten einer kreativen Person und einer Person mit psychischen Störungen. Das Verhalten beider weicht vom stereotypen, allgemein akzeptierten ab.

Menschen tun jeden Tag viele Dinge: klein und groß, einfach und komplex. Und jeder Fall ist eine Aufgabe, mal mehr, mal weniger schwierig.

Beim Lösen von Problemen findet ein Akt der Kreativität statt, es wird ein neuer Weg gefunden oder etwas Neues geschaffen. Hier sind die besonderen Qualitäten des Geistes gefragt, wie Beobachtungsgabe, Vergleichs- und Analysefähigkeit, Auffinden von Zusammenhängen und Abhängigkeiten – all das macht in der Summe gestalterische Fähigkeiten aus.

Die Beschleunigung des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts wird von der Quantität und Qualität kreativ entwickelter Köpfe abhängen, von ihrer Fähigkeit, die schnelle Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Produktion zu gewährleisten, von dem, was man heute eine Steigerung des intellektuellen Potenzials der Menschen nennt.

Ziel dieser Kursarbeit ist es, Aspekte der Entwicklung kreativer Fähigkeiten zu berücksichtigen.

Basierend auf dem Ziel können folgende Aufgaben gestellt werden:

Kreativität als mentalen Prozess charakterisieren;

Betrachten Sie die Essenz einer kreativen Person und ihren Lebensweg;

Die Entwicklung kreativer Fähigkeiten untersuchen;

Wiederholen Sie die grundlegenden Konzepte der Kreativität.

1. WESENTLICHKEIT UND BEDEUTUNG DER ENTWICKLUNG KREATIVER FÄHIGKEITEN

1.1 Kreativität als mentaler Prozess

Die meisten Philosophen und Psychologen unterscheiden zwischen zwei Haupttypen von Verhalten: adaptiv (verbunden mit den Ressourcen, die einer Person zur Verfügung stehen) und kreativ, definiert als „schöpferische Zerstörung“. Im kreativen Prozess erschafft eine Person eine neue Realität, die von anderen Menschen verstanden und genutzt werden kann.

Die Einstellung zur Kreativität hat sich in verschiedenen Epochen dramatisch verändert. Im alten Rom wurde im Buch nur das Material und die Arbeit des Binders bewertet, der Autor hatte keinerlei Rechte – weder Plagiat noch Fälschung wurden strafrechtlich verfolgt. Im Mittelalter und viel später wurde der Schöpfer mit einem Handwerker gleichgesetzt, und wenn er es wagte, kreative Unabhängigkeit zu zeigen, dann wurde dies in keiner Weise gefördert. Der Schöpfer musste seinen Lebensunterhalt auf andere Weise verdienen: Molière war Hofpolsterer, und der große Lomonosov wurde auch für Gebrauchsprodukte geschätzt - Hoflieder und die Schaffung festlicher Feuerwerke.

Und nur im XIX Jahrhundert. Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler und andere Vertreter der kreativen Berufe konnten vom Verkauf ihres kreativen Produkts leben. Wie A. S. Puschkin schrieb: „Inspiration ist nicht käuflich, aber man kann ein Manuskript verkaufen.“ Gleichzeitig wurde das Manuskript nur als Matrize für die Replikation, für die Herstellung eines Massenprodukts, gewertet.

Im XX Jahrhundert. der wirkliche Wert jedes kreativen Produkts wurde auch nicht durch seinen Beitrag zum Schatz der Weltkultur bestimmt, sondern durch das Ausmaß, in dem es als Material für die Replikation (in Reproduktionen, Fernsehfilmen, Radiosendungen usw.) dienen kann. Daher gibt es Einkommensunterschiede, die für Intellektuelle einerseits, Vertreter der darstellenden Künste (Ballett, Musikdarbietungen usw.) sowie Geschäftsleute der Massenkultur und andererseits für Schöpfer unangenehm sind.

Die Gesellschaft hat jedoch zu allen Zeiten zwei Sphären menschlicher Aktivität geteilt: Otium und Oficium (Negotium) bzw. Freizeitaktivitäten und gesellschaftlich geregelte Aktivitäten. Zudem hat sich die gesellschaftliche Bedeutung dieser Gebiete im Laufe der Zeit gewandelt. Im alten Athen galt bios theoretikos – theoretisches Leben – als „ansehenswürdiger“ und für einen freien Bürger akzeptabler als bios praktikos – praktisches Leben.

Interesse an Kreativität, die Persönlichkeit des Schöpfers im 20. Jahrhundert. hängt vielleicht mit der globalen Krise zusammen, der Manifestation der totalen Entfremdung des Menschen von der Welt, dem Gefühl, dass die Menschen durch gezieltes Handeln das Problem des Platzes des Menschen in der Welt nicht lösen, sondern seine Lösung weiter verzögern.

Am gebräuchlichsten sind die „göttlichen“ und „dämonischen“ Versionen der Zuschreibung der Ursache der Kreativität. Darüber hinaus akzeptierten Künstler und Schriftsteller diese Versionen je nach Weltanschauung. Wenn Byron glaubte, dass ein „Dämon“ eine Person bewohnt, dann glaubte Michelangelo, dass Gott seine Hand führt: „Ein gutes Bild nähert sich Gott und verschmilzt mit ihm.“

Die Folge davon ist die bei vielen Autoren zu beobachtende Tendenz, die Autorschaft zu verleugnen. Da nicht ich geschrieben habe, sondern Gott, der Teufel, der Geist, die „innere Stimme“, ist sich der Schöpfer als Instrument einer fremden Kraft bewusst.

Bemerkenswert ist, dass die Version der unpersönlichen Quelle des schöpferischen Aktes Räume, Epochen und Kulturen durchläuft. Und in unserer Zeit wird es in den Gedanken des großen Joseph Brodsky wiederbelebt: „Der Dichter, ich wiederhole, ist das Existenzmittel der Sprache. Der Verfasser eines Gedichts hingegen schreibt es nicht, weil er auf posthumen Ruhm setzt, obwohl er oft hofft, dass das Gedicht ihn, wenn auch nicht lange, überdauern wird. Der Schreiber eines Gedichts schreibt es, weil ihm die Sprache es vorschreibt oder einfach die nächste Zeile diktiert.

Wenn der Dichter ein Gedicht beginnt, weiß er in der Regel nicht, wie es enden wird, und manchmal ist er sehr überrascht, was passiert ist, weil es oft besser wird als erwartet, oft geht der Gedanke weiter als erwartet. Dies ist der Moment, in dem die Zukunft der Sprache in die Gegenwart eingreift ... Wer ein Gedicht schreibt, schreibt es hauptsächlich, weil Verse ein kolossaler Beschleuniger des Bewusstseins, des Denkens und der Weltanschauung sind. Wer diese Beschleunigung einmal erlebt hat, kann sich einer Wiederholung dieser Erfahrung nicht mehr verweigern, er gerät in Abhängigkeit von diesem Vorgang, wie er in Abhängigkeit von Drogen und Alkohol gerät. Eine Person, die in einer solchen Abhängigkeit von der Sprache ist, wird, glaube ich, ein Dichter genannt.

In diesem Zustand gibt es kein Gefühl der persönlichen Initiative und kein persönliches Verdienst, wenn ein kreatives Produkt geschaffen wird, ein fremder Geist scheint einem Menschen eingeflößt zu sein oder er wird von Gedanken, Bildern, Gefühlen von außen inspiriert. Diese Erfahrung führt zu einem unerwarteten Effekt: Der Schöpfer beginnt, seine Schöpfungen mit Gleichgültigkeit oder sogar mit Ekel zu behandeln. Es gibt eine sogenannte postkreative Sättigung. Der Autor ist von seinem Werk entfremdet. Wenn zweckdienliche Tätigkeiten ausgeführt werden, einschließlich Arbeitstätigkeiten, gibt es einen gegenteiligen Effekt, nämlich den „Investitionseffekt“. Je mehr Aufwand ein Mensch für das Ziel, die Herstellung eines Produktes, aufgewendet hat, desto emotionaler wird dieses Produkt für ihn.

Da die Aktivität des Unbewussten im schöpferischen Prozess mit einem besonderen Bewusstseinszustand verbunden ist, wird der schöpferische Akt manchmal im Traum, im Rauschzustand und unter Narkose vollzogen. Um diesen Zustand äußerlich zu reproduzieren, griffen viele zu künstlicher Stimulation. Als R. Rolland Cola Breugnon schrieb, trank er Wein; Schiller hielt seine Füße im kalten Wasser; Byron nahm Laudanum; Rousseau stand mit unbedecktem Kopf in der Sonne; Milton und Puschkin schrieben gern, während sie auf einem Sofa oder einer Couch lagen. Kaffeeliebhaber waren Balzac, Bach, Schiller; Drogenabhängige - Edgar Poe, John Lennon und Jim Morrison.

Spontaneität, Plötzlichkeit, Unabhängigkeit des schöpferischen Aktes von äußeren Ursachen - sein zweites Hauptmerkmal. Das Bedürfnis nach Kreativität entsteht auch dann, wenn es unerwünscht ist. Gleichzeitig eliminiert die Aktivität des Autors jede Möglichkeit des logischen Denkens und die Fähigkeit, die Umwelt wahrzunehmen. Viele Autoren nehmen ihre Bilder für die Realität. Der kreative Akt wird von Aufregung und nervöser Anspannung begleitet. Nur die Verarbeitung, das Vergeben einer fertigen gesellschaftlich akzeptablen Form der Produkte der Kreativität, das Verwerfen des Überflüssigen und die Detaillierung bleibt dem Anteil des Verstandes überlassen. Bogoyavlenskaya D.B. Intellektuelle Aktivität als Problem der Kreativität. -Rosto.in-on-Don, 2003..

So sprechen die Spontaneität des schöpferischen Aktes, die Passivität des Willens und der veränderte Bewusstseinszustand im Moment der Inspiration, die Tätigkeit des Unbewussten, von einer besonderen Beziehung zwischen Bewusstsein und Unbewusstem. Bewusstsein (bewusstes Subjekt) ist passiv und nimmt nur das kreative Produkt wahr. Das Unbewusste (unbewusstes kreatives Subjekt) erzeugt aktiv ein kreatives Produkt und präsentiert es dem Bewusstsein.

In der häuslichen Psychologie wurde das ganzheitlichste Konzept der Kreativität als mentaler Prozess von Ya.A. Ponomarew (1988). Er entwickelte ein strukturelles Modell der zentralen Verbindung im psychologischen Mechanismus der Kreativität. Ponomarev untersuchte die geistige Entwicklung von Kindern und die Lösung von Problemen durch Erwachsene und kam zu dem Schluss, dass die Ergebnisse der Experimente das Recht geben, die zentrale Verbindung der psychologischen Intelligenz in Form von zwei ineinander eindringenden Sphären schematisch darzustellen. Die äußeren Grenzen dieser Sphären lassen sich als abstrakte Grenzen (Asymptoten) des Denkens darstellen. Von unten wird das intuitive Denken eine solche Grenze sein (darüber hinaus erstreckt sich die Sphäre des streng intuitiven Denkens von Tieren). Von oben - logisch (dahinter erstreckt sich die Sphäre des streng logischen Denkens von Computern).

Die Grundlage für den Erfolg bei der Lösung kreativer Probleme ist die Fähigkeit, "im Kopf" zu handeln, bestimmt durch einen hohen Entwicklungsstand des internen Handlungsplans. Diese Fähigkeit ist vielleicht das strukturelle Äquivalent des Begriffs „allgemeine Fähigkeit“ oder „allgemeine Intelligenz“.

Mit Kreativität sind zwei persönliche Qualitäten verbunden, nämlich die Intensität der Suchmotivation und die Sensibilität für Nebenbildungen, die während des Denkprozesses entstehen.

Ponomarev betrachtet den schöpferischen Akt als in den Kontext der intellektuellen Aktivität nach folgendem Schema einbezogen: In der Anfangsphase der Problemstellung ist das Bewusstsein aktiv, dann, in der Lösungsphase, ist das Unbewusste aktiv und das Bewusstsein ist wieder involviert Auswahl und Überprüfung der Richtigkeit der Lösung (in der dritten Stufe). Wenn zunächst logisch, also zielführend gedacht wird, dann kann ein kreatives Produkt natürlich nur als Nebenprodukt entstehen. Aber diese Version des Prozesses ist nur eine der möglichen.

Im Allgemeinen gibt es in der Psychologie mindestens drei Hauptansätze zum Problem der Kreativität. Sie können wie folgt formuliert werden:

1. Als solche gibt es keine kreativen Fähigkeiten. Intellektuelle Hochbegabung ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die kreative Aktivität eines Individuums. Die Hauptrolle bei der Bestimmung des kreativen Verhaltens spielen Motivation, Werte und Persönlichkeitsmerkmale (A. Tannenbaum, A. Olokh, D. B. Bogoyavlenskaya, A. Maslow usw.). Zu den Hauptmerkmalen einer kreativen Persönlichkeit zählen diese Forscher kognitive Begabung, Problemsensibilität, Unabhängigkeit in unsicheren und schwierigen Situationen.

Das Konzept von D. B. Bogoyavlenskaya (1971, 1983), der das Konzept der "kreativen Aktivität des Individuums" einführt und glaubt, dass diese Aktivität eine bestimmte mentale Struktur ist, die dem kreativen Persönlichkeitstyp innewohnt. Kreativität ist aus der Sicht von Bogoyavlenskaya eine situativ unstimulierte Aktivität, die sich in dem Wunsch manifestiert, über das gegebene Problem hinauszugehen. Ein kreativer Persönlichkeitstyp ist allen Innovatoren inhärent, unabhängig von der Art der Tätigkeit: Testpiloten, Künstler, Musiker, Erfinder.

2. Kreativität (Kreativität) ist ein unabhängiger Faktor, unabhängig von Intelligenz (J. Gilford, K. Taylor, G. Gruber, Ya.A. Ponomarev). In einer weicheren Version besagt diese Theorie, dass es eine leichte Korrelation zwischen dem Grad der Intelligenz und dem Grad der Kreativität gibt. Das am weitesten entwickelte Konzept ist E.P. Torrance: bei IQ unter 115-120 bilden Intelligenz und Kreativität einen einzigen Faktor, bei IQ über 120 wird Kreativität zu einem eigenständigen Wert, d.h. es gibt keine kreativen Individuen mit geringer Intelligenz, aber es gibt Intellektuelle mit geringer Kreativität.

3. Ein hohes Maß an Intelligenz impliziert ein hohes Maß an Kreativität und umgekehrt. Es gibt keinen kreativen Prozess als spezifische Form geistiger Aktivität. Diese Sichtweise wurde von fast allen Experten auf dem Gebiet der Geheimdienste geteilt und geteilt.

1.2 Kreative Persönlichkeit und ihr Lebensweg

Viele der Forscher reduzieren das Problem der menschlichen Fähigkeiten auf das Problem einer kreativen Person: Es gibt keine besonderen kreativen Fähigkeiten, aber es gibt eine Person mit einer bestimmten Motivation und Eigenschaften. In der Tat, wenn die intellektuelle Hochbegabung den kreativen Erfolg einer Person nicht direkt beeinflusst, wenn im Laufe der Entwicklung der Kreativität die Bildung einer bestimmten Motivation und Persönlichkeitsmerkmale kreativen Manifestationen vorausgeht, können wir daraus schließen, dass es einen besonderen Persönlichkeitstyp gibt - eine „kreative Person“.

Kreativität geht über Traditionen und Klischees hinaus. Dies ist nur eine negative Definition von Kreativität, aber das erste, was auffällt, ist die Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten einer kreativen Person und einer Person mit psychischen Störungen. Das Verhalten beider weicht von der stereotypen, allgemein akzeptierten Bogoyavlenskaya D.B. Intellektuelle Aktivität als Problem der Kreativität.

Es gibt zwei gegensätzliche Standpunkte: Begabung ist das Höchstmaß an Gesundheit, Begabung ist eine Krankheit.

Traditionell wird letztere Sichtweise mit dem Namen Cesare Lombroso in Verbindung gebracht. Lombroso selbst hat zwar nie behauptet, dass es eine direkte Beziehung zwischen Genie und Wahnsinn gibt, obwohl er empirische Beispiele zugunsten dieser Hypothese ausgewählt hat: große Denker .... Darüber hinaus sind Denker zusammen mit Wahnsinnigen gekennzeichnet durch: ständiges Überlaufen von Durchblutung des Gehirns (Hyperämie), starke Hitze im Kopf und Abkühlung der Gliedmaßen, Neigung zu akuten Hirnerkrankungen und schwache Hunger- und Kälteempfindlichkeit.

Lombroso charakterisiert Genies als einsame, kalte Menschen, denen Familie und soziale Verantwortung gleichgültig sind. Unter ihnen sind viele Drogenabhängige und Säufer: Musset, Kleist, Sokrates, Seneca, Händel, Poe. Das 20. Jahrhundert fügte dieser Liste viele Namen hinzu, von Faulkner und Yesenin bis hin zu Hendricks und Morrison.

Geniale Menschen sind immer schmerzhaft sensibel. Sie erleben scharfe Höhen und Tiefen in ihrer Aktivität. Sie reagieren überempfindlich auf soziale Belohnungen und Bestrafungen usw. Lombroso führt interessante Daten an: In der Bevölkerung der in Italien lebenden Ash-Kenazi-Juden gibt es mehr psychisch Kranke als Italiener, aber mehr talentierte Menschen (Lombroso selbst war ein italienischer Jude). Sein Fazit lautet: Genie und Wahnsinn lassen sich in einer Person vereinen.

Die Liste der Genies, die an psychischen Störungen leiden, ist endlos. Petrarca, Moliere, Flaubert, Dostojewski litten an Epilepsie, ganz zu schweigen von Alexander dem Großen, Napoleon und Julius Cäsar. Rousseau, Chateaubriand hatte Melancholie. Psychopathen (nach Kretschmer) waren George Sand, Michelangelo, Byron, Goethe und andere. Byron, Goncharov und viele andere hatten Halluzinationen. Die Zahl der Trinker, Drogenabhängigen und Selbstmörder unter der kreativen Elite ist unübersehbar.

Die Hypothese von „Genie und Wahnsinn“ wird in unseren Tagen wiederbelebt. D. Carlson glaubt, dass ein Genie Träger eines rezessiven Gens für Schizophrenie ist. Im homozygoten Zustand manifestiert sich das Gen in der Krankheit. Zum Beispiel litt der Sohn des genialen Einstein an Schizophrenie. Diese Liste umfasst Descartes, Pascal, Newton, Faraday, Darwin, Plato, Emerson, Nietzsche, Spencer, James und andere.

Wenn wir von der obigen Interpretation von Kreativität als Prozess ausgehen, dann ist ein Genie eine Person, die auf der Grundlage unbewusster Aktivitäten schafft, die aufgrund der Tatsache, dass das unbewusste kreative Subjekt außer Kraft ist, die unterschiedlichsten Zustände erleben kann Kontrolle des rationalen Prinzips und Selbstregulierung.

Vertreter der Tiefenpsychologie und der Psychoanalyse (hier konvergieren ihre Positionen) sehen den Hauptunterschied zwischen einer kreativen Persönlichkeit und einer spezifischen Motivation. Lassen Sie uns nur kurz auf die Positionen einiger Autoren eingehen, da diese Ansichten in zahlreichen Quellen vertreten sind.

3. Freud betrachtete kreative Aktivität als Ergebnis der Sublimierung (Verschiebung) des sexuellen Verlangens in eine andere Aktivitätssphäre: Sexuelle Fantasie wird in einem kreativen Produkt in einer gesellschaftlich akzeptierten Form objektiviert.

A. Adler betrachtete Kreativität als eine Möglichkeit, den „Minderwertigkeitskomplex“ zu kompensieren. K. Jung widmete dem Phänomen der Kreativität die größte Aufmerksamkeit und sah darin die Manifestation der Archetypen des kollektiven Unbewussten.

Einige Forscher glauben, dass Leistungsmotivation für Kreativität notwendig ist, andere glauben, dass sie den kreativen Prozess blockiert. Die meisten Autoren sind jedoch immer noch davon überzeugt, dass das Vorhandensein jeglicher Motivation und persönlicher Begeisterung das Hauptmerkmal eines kreativen Menschen ist. Dazu kommen oft Eigenschaften wie Unabhängigkeit und Überzeugung. Unabhängigkeit, Konzentration auf persönliche Werte und nicht auf externe Bewertungen können vielleicht als die wichtigsten persönlichen Eigenschaften einer kreativen Person angesehen werden.

Kreative Menschen haben folgende Persönlichkeitsmerkmale:

1) Unabhängigkeit – persönliche Standards sind wichtiger als Gruppenstandards; Nichtübereinstimmung von Bewertungen und Urteilen;

2) Offenheit des Geistes - Bereitschaft, die eigenen und die Fantasien anderer Menschen zu glauben, Empfänglichkeit für Neues und Ungewöhnliches;

3) hohe Toleranz gegenüber unsicheren und unlösbaren Situationen, konstruktive Aktivität in diesen Situationen;

4) entwickelter ästhetischer Sinn, Streben nach Schönheit Gruzenberg SO. Psychologie der Kreativität. - Minsk, 2005.

Oft erwähnen sie in dieser Serie die Merkmale des "Ich-Konzepts", das durch Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Charakterstärke sowie gemischte Merkmale von Weiblichkeit und Männlichkeit im Verhalten gekennzeichnet ist (sie werden nicht nur von Psychoanalytikern, sondern auch von bemerkt Genetiker).

Die umstrittensten Daten zum mentalen emotionalen Gleichgewicht. Obwohl humanistische Psychologen „laut“ behaupten, dass sich kreative Menschen durch emotionale und soziale Reife, hohe Anpassungsfähigkeit, Ausgeglichenheit, Optimismus etc. auszeichnen, widersprechen die meisten experimentellen Ergebnisse dem.

Die Forschung hat gezeigt, dass hochbegabte Kinder, deren tatsächliche Leistungen unter ihren Fähigkeiten liegen, ernsthafte Probleme im persönlichen und emotionalen Bereich sowie im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen haben. Gleiches gilt für Kinder mit einem IQ über 180.

Ähnliche Schlussfolgerungen über hohe Ängstlichkeit und schlechte Anpassung kreativer Menschen an das soziale Umfeld werden in einer Reihe anderer Studien gezogen. Ein Spezialist wie F. Barron argumentiert, dass man, um kreativ zu sein, ein wenig neurotisch sein muss; Folglich schaffen emotionale Störungen, die die "normale" Weltsicht verzerren, die Voraussetzungen für einen neuen Zugang zur Realität. Es ist jedoch möglich, dass hier Ursache und Wirkung verwechselt werden und neurotische Symptome ein Nebenprodukt kreativer Aktivität sind.

Die Produktivität wissenschaftlicher Kreativität ist vor nicht allzu langer Zeit Gegenstand der Forschung geworden. Nach Ansicht vieler Autoren ist der Beginn der szienometrischen Herangehensweise an das Problem der Altersdynamik der Kreativität mit den Arbeiten von G. Lehman verbunden.

In der Monographie „Age and Achievements“ (1953) veröffentlichte er die Ergebnisse einer Analyse hunderter Biographien nicht nur von Politikern, Schriftstellern, Dichtern und Künstlern, sondern auch von Mathematikern, Chemikern, Philosophen und anderen Wissenschaftlern.

Die Dynamik der Leistungen von Vertretern der exakten und naturwissenschaftlichen Wissenschaften ist wie folgt: 1) Anstieg von 20 auf 30 Jahre; 2) Spitzenproduktivität nach 30-35 Jahren; 3) Rückgang um 45 Jahre (50 % der anfänglichen Produktivität); 4) im Alter von 60 Jahren der Verlust der kreativen Fähigkeiten. Einem quantitativen Rückgang geht ein qualitativer Produktivitätsrückgang voraus. Und je wertvoller der Beitrag einer kreativen Person ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der kreative Höhepunkt in jungen Jahren kam. Lehmans Schlussfolgerungen über die Bedeutung des Beitrags des Einzelnen zur Kultur basierten auf der Zählung der ihm gewidmeten Zeilen in Enzyklopädien und Wörterbüchern. Später analysierte E. Cleg das Referenzwörterbuch "Americans in Science" und kam zu dem Schluss, dass der Rückgang der kreativen Produktivität bei den herausragendsten Wissenschaftlern frühestens mit 60 Jahren zu beobachten ist.

Viele Autoren glauben, dass es zwei Arten kreativer Produktivität im Laufe des Lebens gibt: Die erste tritt im Alter von 25 bis 40 Jahren auf (je nach Tätigkeitsbereich), die zweite am Ende des vierten Lebensjahrzehnts mit anschließendem Rückgang nach 65 Jahren.

Die herausragendsten Persönlichkeiten der Wissenschaft und Kunst beobachten nicht den typischen Rückgang der kreativen Aktivität vor dem Tod, der in vielen Studien festgestellt wurde.

Kreative Produktivität wird bis ins hohe Alter von Menschen gezeigt, die sich das freie Denken, die Unabhängigkeit der Ansichten, dh die der Jugend innewohnenden Qualitäten, bewahrt haben. Darüber hinaus bleiben kreative Personen ihrer Arbeit gegenüber sehr kritisch. Die Struktur ihrer Fähigkeiten verbindet in optimaler Weise die Fähigkeit zur Kreativität mit der reflektierenden Intelligenz.

Somit bestimmen die Merkmale der Interaktion von Bewusstsein und Unbewusstem und in unseren Begriffen - das Subjekt der bewussten Aktivität und das unbewusste kreative Subjekt - die Typologie kreativer Persönlichkeiten und die Merkmale ihres Lebensweges.

1.3 Entwicklung der Kreativität

In der Entwicklungspsychologie konkurrieren und ergänzen sich drei Ansätze: 1) Genetik, die die Hauptrolle bei der Bestimmung der mentalen Eigenschaften der Vererbung zuweist; 2) Umwelt, deren Vertreter äußere Bedingungen als entscheidenden Faktor für die Entwicklung geistiger Fähigkeiten ansehen; 3) Genotyp-Umwelt-Interaktion, deren Befürworter je nach erblichen Merkmalen verschiedene Arten der Anpassung eines Individuums an die Umwelt unterscheiden.

Zahlreiche historische Beispiele: die Familien der Mathematiker Bernoulli, Bach-Komponisten, russische Schriftsteller und Denker – zeugen auf den ersten Blick überzeugend vom überwiegenden Einfluss der Vererbung auf die Bildung einer schöpferischen Persönlichkeit.

Kritiker des genetischen Ansatzes wenden sich gegen eine einfache Interpretation dieser Beispiele. Zwei weitere Erklärungsalternativen sind möglich: Erstens beeinflusst das von älteren Familienmitgliedern geschaffene kreative Umfeld und deren Vorbild die Entwicklung der kreativen Fähigkeiten von Kindern und Enkelkindern (Umweltansatz). Zweitens wird das Vorhandensein gleicher Fähigkeiten bei Kindern und Eltern durch eine sich spontan entwickelnde und dem Genotyp angemessene kreative Umgebung unterstützt (Hypothese der Genotyp-Umwelt-Interaktion).

In einem Review von Nichols, der die Ergebnisse von 211 Zwillingsstudien zusammenfasste, werden die Ergebnisse der Diagnose von divergentem Denken in 10 Studien vorgestellt. Der Durchschnittswert der Korrelationen zwischen MZ-Zwillingen beträgt 0,61 und zwischen DZ-Zwillingen - 0,50. Folglich ist der Beitrag der Vererbung zur Bestimmung individueller Unterschiede im Entwicklungsstand des abweichenden Denkens sehr gering. Russische Psychologen E.L. Grigorenko und B.I. Kochubey führte 1989 eine Studie an MZ- und DZ-Zwillingen durch (Schüler der 9. bis 10. Klasse der Sekundarschule). Die Hauptschlussfolgerung der Autoren ist, dass individuelle Unterschiede in der Kreativität und Indikatoren für den Prozess der Hypothesenprüfung durch Umweltfaktoren bestimmt werden. Ein hohes Maß an Kreativität wurde bei Kindern mit einem breiten Kommunikationsspektrum und einem demokratischen Beziehungsstil zu ihrer Mutter Gruzenberg S.O. gefunden. Psychologie der Kreativität. - Minsk, 2005.

Psychologische Studien stützen somit nicht die Hypothese der Vererbbarkeit individueller Unterschiede in der Kreativität (genauer gesagt des Entwicklungsstandes des divergenten Denkens).

Ein Versuch, einen anderen Ansatz zur Identifizierung erblicher Determinanten der Kreativität umzusetzen, wurde in den Arbeiten von Forschern unternommen, die der russischen Schule der differentiellen Psychophysiologie angehören. Vertreter dieses Trends argumentieren, dass die Grundlage allgemeiner Fähigkeiten die Eigenschaften des Nervensystems (Neigungen) sind, die auch die Eigenschaften des Temperaments bestimmen.

Plastizität gilt als hypothetische Eigenschaft des menschlichen Nervensystems, die die Kreativität im Laufe der individuellen Entwicklung bestimmen könnte. Die Plastizität wird normalerweise anhand der Variabilität der EEG-Parameter und der evozierten Potenziale gemessen. Die klassische bedingte Reflexmethode zur Diagnose von Plastizität war die Änderung einer Fähigkeit von positiv zu negativ oder umgekehrt.

Der Gegenpol der Plastizität ist Starrheit, die sich in einer geringen Variabilität der Indikatoren der elektrophysiologischen Aktivität des Zentralnervensystems, Umschaltschwierigkeiten, Unzulänglichkeit der Übertragung alter Wirkungsweisen auf neue Bedingungen, stereotypes Denken usw.

Einer der Versuche, die Erblichkeit der Plastizität zu identifizieren, wurde in der Dissertationsforschung von S. D. Biryukov unternommen. Es konnten die Erblichkeit der „Feldabhängigkeit-Feldunabhängigkeit“ (der Erfolg des Tests eingebauter Zahlen) und individuelle Unterschiede in der Leistung des Tests „Vorwärts- und Rückwärtsschreiben“ festgestellt werden. Die Umweltkomponente der gesamten phänotypischen Varianz für diese Messungen war nahe Null. Darüber hinaus konnte die Methode der Faktorenanalyse zwei unabhängige Faktoren identifizieren, die die Plastizität charakterisieren: „adaptiv“ und „afferent“.

Der erste bezieht sich auf die allgemeine Verhaltensregulation (Ausprägungen der Aufmerksamkeit und Motorik) und der zweite auf die Parameter der Wahrnehmung.

Nach Biryukov ist die Ontogenese der Plastizität bis zum Ende der Pubertät abgeschlossen, wobei es weder beim „adaptiven“ noch beim „afferenten“ Plastizitätsfaktor geschlechtsspezifische Unterschiede gibt.

Die phänotypische Variabilität dieser Indikatoren ist sehr hoch, dennoch bleibt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Plastizität und Kreativität offen. Da die psychologische Forschung die Vererbbarkeit individueller Unterschiede in der Kreativität noch nicht aufgedeckt hat, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Umweltfaktoren, die sich positiv oder negativ auf die Entwicklung kreativer Fähigkeiten auswirken können. Bisher haben Forscher der Mikroumgebung, in der ein Kind heranwächst, und vor allem dem Einfluss familiärer Beziehungen eine entscheidende Rolle zugeschrieben. Die meisten Forscher identifizieren die folgenden Parameter bei der Analyse familiärer Beziehungen: 1) Harmonie - Inharmonie der Beziehungen zwischen Eltern sowie zwischen Eltern und Kindern; 2) kreativ - nicht kreative Persönlichkeit des Elternteils als Vorbild und Identifikationsobjekt; 3) Gemeinschaft der geistigen Interessen von Familienmitgliedern oder deren Abwesenheit; 4) Erwartungen der Eltern in Bezug auf das Kind: die Erwartung von Leistung oder Unabhängigkeit.

Wenn die Verhaltensregelung in der Familie gepflegt wird, allen Kindern die gleichen Anforderungen auferlegt werden, harmonische Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern bestehen, führt dies zu einer geringen kindlichen Kreativität.

Es scheint, dass ein breiteres Spektrum akzeptabler Verhaltensmanifestationen (einschließlich emotionaler) und weniger eindeutiger Anforderungen nicht zur frühen Bildung starrer sozialer Stereotypen beitragen und die Entwicklung von Kreativität begünstigen. So sieht eine kreative Person aus wie eine psychisch instabile Person. Die Forderung nach Erfolg durch Gehorsam ist der Entwicklung von Selbständigkeit und damit Kreativität nicht förderlich.

K. Berry führte eine vergleichende Studie über die Merkmale der Familienerziehung von Nobelpreisträgern in Wissenschaft und Literatur durch. Fast alle Preisträger stammten aus Familien von Intellektuellen oder Geschäftsleuten, Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten gab es praktisch nicht. Die meisten von ihnen wurden in Großstädten (Hauptstädten oder Ballungsgebieten) geboren. Unter den in den USA geborenen Nobelpreisträgern kam nur einer aus den Staaten des Mittleren Westens, aber aus New York - 60. Am häufigsten stammten die Nobelpreisträger aus jüdischen Familien, seltener aus protestantischen Familien und noch seltener aus katholischen Familien.

Eltern von Nobelpreisträgern, die Wissenschaftler waren, waren auch am häufigsten in der Wissenschaft tätig oder arbeiteten im Bildungsbereich. Menschen aus den Familien von Wissenschaftlern und Lehrern erhielten selten Nobelpreise für Literatur oder den Kampf um den Frieden.

Die Situation in den Familien der ausgezeichneten Wissenschaftler war stabiler als in den Familien der ausgezeichneten Schriftsteller. Die meisten Wissenschaftler betonten in Interviews, dass sie eine glückliche Kindheit und eine frühe wissenschaftliche Karriere hatten, die ohne nennenswerte Störungen verlief. Ob ein ruhiges familiäres Umfeld zur Talententfaltung oder zur Ausbildung persönlicher Eigenschaften beiträgt, die eine Karriere begünstigen, lässt sich freilich nicht sagen. Es genügt, an die verarmte und freudlose Kindheit von Kepler und Faraday zu erinnern. Es ist bekannt, dass der kleine Newton von seiner Mutter verlassen und von seiner Großmutter aufgezogen wurde.

Tragische Ereignisse im Leben der Familien von Literaturnobelpreisträgern sind ein typisches Phänomen. 30 Prozent der Literaturpreisträger haben im Kindesalter einen Elternteil verloren oder ihre Familie ging bankrott.

Experten auf dem Gebiet des posttraumatischen Stresses, den manche Menschen erfahren, nachdem sie einer Situation ausgesetzt waren, die über das normale Leben hinausgeht (natürliche oder technische Katastrophe, klinischer Tod, Teilnahme an Feindseligkeiten usw.), argumentieren, dass letztere ein unkontrollierbares Verlangen haben sich zu äußern, über ihre ungewöhnlichen Erfahrungen zu sprechen, begleitet von einem Gefühl der Unverständlichkeit. Vielleicht ist das Trauma, das mit dem Verlust geliebter Menschen in der Kindheit verbunden ist, die ungeheilte Wunde, die den Schriftsteller durch sein persönliches Drama zwingt, das Drama der menschlichen Existenz im Wort zu offenbaren.

D. Simonton und dann eine Reihe anderer Forscher stellten die Hypothese auf, dass eine Umgebung, die der Entwicklung von Kreativität förderlich ist, das kreative Verhalten von Kindern verstärken und Modelle für die Nachahmung kreativen Verhaltens bieten sollte. Aus seiner Sicht ist ein sozial und politisch instabiles Umfeld das günstigste für die Entwicklung von Kreativität.

Unter den vielen Tatsachen, die die entscheidende Rolle der Familie-Eltern-Beziehung bestätigen, gibt es die folgenden:

1. In der Regel hat der älteste oder einzige Sohn in der Familie eine große Chance, kreative Fähigkeiten zu zeigen.

2. Es ist weniger wahrscheinlich, Kreativität bei Kindern zu zeigen, die sich mit ihren Eltern (Vater) identifizieren. Im Gegenteil, wenn sich ein Kind mit dem „idealen Helden“ identifiziert, hat es mehr Chancen, kreativ zu werden. Diese Tatsache erklärt sich aus der Tatsache, dass die Eltern bei den meisten Kindern "durchschnittliche", unkreative Menschen sind, die Identifikation mit ihnen führt zur Bildung von unkreativem Verhalten bei Kindern.

3. Kreative Kinder treten häufiger in Familien auf, in denen der Vater viel älter ist als die Mutter.

4. Früher Tod der Eltern führt zum Fehlen eines Verhaltensmusters mit Verhaltenseinschränkungen in der Kindheit. Dieses Ereignis ist typisch für das Leben sowohl von großen Politikern, prominenten Wissenschaftlern als auch von Kriminellen und Geisteskranken.

5. Für die Entwicklung der Kreativität ist eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Fähigkeiten des Kindes günstig, die Situation, wenn sein Talent zum Organisationsprinzip in der Familie Gruzenberg S.O. Psychologie der Kreativität. - Minsk, 2005.

Also ein familiäres Umfeld, wo einerseits Aufmerksamkeit auf das Kind gerichtet ist und andererseits verschiedene, widersprüchliche Anforderungen an es gestellt werden, wo es wenig äußere Kontrolle über das Verhalten gibt, wo es eine kreative Familie gibt Mitglieder und nicht-stereotypes Verhalten gefördert wird, führt zur Entwicklung der Kreativität bei einem Kind.

Die Hypothese, dass Nachahmung der Hauptmechanismus für die Entstehung von Kreativität ist, impliziert, dass es für die Entwicklung der kreativen Fähigkeiten eines Kindes notwendig ist, dass es unter den Menschen, die dem Kind nahe stehen, eine kreative Person gibt, mit der sich das Kind identifizieren würde. Der Identifikationsprozess hängt von familiären Verhältnissen ab: Nicht Eltern können Vorbilder für ein Kind sein, sondern ein „idealer Held“, der in stärkerem Maße kreative Züge besitzt als die Eltern.

Für die Entwicklung von Kreativität ist ein ungeregeltes Umfeld mit demokratischen Beziehungen und die kindliche Nachahmung einer kreativen Persönlichkeit notwendig.

Die Entwicklung der Kreativität folgt vielleicht dem folgenden Mechanismus: Auf der Grundlage der allgemeinen Begabung wird unter dem Einfluss der Mikroumgebung und der Nachahmung ein System von Motiven und persönlichen Eigenschaften (Nonkonformismus, Unabhängigkeit, Motivation zur Selbstverwirklichung) gebildet und allgemein Hochbegabung wird in tatsächliche Kreativität umgewandelt (Synthese von Hochbegabung und einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur).

Wenn wir die wenigen Studien zur sensiblen Phase der Kreativitätsentwicklung zusammenfassen, dann ist es am wahrscheinlichsten, dass diese Phase auf das Alter von 3-5 Jahren fällt. Im Alter von 3 Jahren hat das Kind das Bedürfnis, sich wie ein Erwachsener zu verhalten, „einen Erwachsenen zu finden“. Kinder entwickeln ein „Ausgleichsbedürfnis“ und entwickeln Mechanismen zur uneigennützigen Nachahmung der Aktivitäten eines Erwachsenen. Versuche, die Arbeitshandlungen eines Erwachsenen nachzuahmen, werden ab dem Ende des zweiten bis vierten Lebensjahres beobachtet. Höchstwahrscheinlich ist das Kind zu diesem Zeitpunkt am empfindlichsten für die Entwicklung kreativer Fähigkeiten durch Nachahmung.

Intelligenz als die Fähigkeit, tatsächliche Probleme im Kopf ohne Verhaltensversuche zu lösen, ist nicht nur dem Menschen vorbehalten, aber keine Spezies hat auch nur annähernd menschliche Kultur geschaffen. Die Elemente der menschlichen Kultur – Musik, Bücher, Verhaltensnormen, technische Mittel, Gebäude usw. – sind Erfindungen, die repliziert und in Zeit und Raum verteilt werden.

Kreativität als eine Art des sozialen Verhaltens wurde von der Menschheit erfunden, um Ideen umzusetzen - die Früchte menschlicher aktiver Vorstellungskraft. Eine Alternative zur Kreativität ist adaptives Verhalten und geistige Degradation oder Zerstörung als Externalisierung der geistigen Aktivität einer Person, um die eigenen Gedanken, Pläne, Bilder usw. zu zerstören.

Eines der Argumente dafür, Kreativität als soziale Erfindung darzustellen, sind die Daten der Psychogenetik und der Entwicklungspsychologie.

Die Entwicklung der kindlichen Kreativität wird begleitet von einer Zunahme der Häufigkeit von neuroseähnlichen Reaktionen, nicht-adaptivem Verhalten, Angst, mentalem Ungleichgewicht und Emotivität, was direkt auf die enge Beziehung dieser mentalen Zustände mit dem kreativen Prozess hinweist.

Es wurde festgestellt, dass Personen mit hoher und ultrahoher Intelligenz am wenigsten mit dem Leben zufrieden sind. Dieses Phänomen wird sowohl in westlichen Ländern als auch in Russland beobachtet.

Weniger Individuen erfüllen die Anforderungen der kulturellen Anpassung, die von der modernen Produktion gestellt werden

Kreativität wird immer spezialisierter, und Schöpfer, wie Vögel, die auf entfernten Zweigen desselben Baums der menschlichen Kultur sitzen, sind weit von der Erde entfernt und können einander kaum hören und verstehen. Die Mehrheit ist gezwungen, ihre Entdeckungen zu glauben und die Früchte ihres Geistes im Alltag zu nutzen, ohne zu wissen, dass jemand einmal einen Kapillarfüller, einen Reißverschluss und einen Videoplayer erfunden hat.

Diese Form der Kreativität steht fast jedem und jeder zur Verfügung: sowohl Kindern mit Läsionen des Bewegungsapparates als auch psychisch Kranken und Menschen, die monotone oder äußerst komplexe berufliche Tätigkeiten satt haben. Die Massennatur der "Amateur"-Kreativität, ihre wohltuende Wirkung auf die psychische Gesundheit einer Person spricht für die Hypothese der "funktionalen Redundanz als artspezifisches Merkmal einer Person".

Wenn die Hypothese richtig ist, erklärt sie so wichtige Merkmale des Verhaltens kreativer Menschen wie die Tendenz, „situative Aktivität“ (D. B. Bogoyavlenskaya) oder die Tendenz zu übermäßiger Aktivität (V. A. Petrovsky) zu zeigen.

2. KONZEPTE DER KREATIVITÄT

Kreativität Kreativität Intelligenz

2.1 Das Konzept, Kreativität auf Intelligenz zu reduzieren

Eysenck (1995), der sich auf signifikante Korrelationen zwischen IQ- und Guilford-Tests für abweichendes Denken stützte, schlug vor, dass Kreativität eine Komponente der allgemeinen geistigen Begabung ist.

Es wurde ein Vergleich der Altersindikatoren für den Erwerb von Wissen und Fähigkeiten berühmter Persönlichkeiten mit ähnlichen Daten einer Stichprobe gewöhnlicher Kinder durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass der IQ von Prominenten deutlich über dem Durchschnitt liegt (158,9). Daraus schloss Termen, dass Genies jene Menschen sind, die laut Testdaten bereits in der frühen Kindheit als hochbegabt einzustufen sind.

Von größtem Interesse sind die Ergebnisse der California Longitude, die Terman 1921 organisierte. Terman und Cox wählten 1.528 Jungen und Mädchen im Alter von 8 bis 12 Jahren von Schülern in 95 High Schools in Kalifornien mit einem IQ von 135 Punkten aus, was 1% von die gesamte Probe. Der Intelligenzgrad wurde durch den Stanford-Binet-Test bestimmt. Die Kontrollstichprobe wurde aus Schülern derselben Schulen gebildet. Es zeigte sich, dass hochbegabte Kinder ihren Altersgenossen im Entwicklungsstand um durchschnittlich zwei Schulklassen voraus sind.

Die von Theremin ausgewählten Probanden zeichneten sich durch ihre frühe Entwicklung aus (sie begannen früh zu gehen, zu sprechen, zu lesen, zu schreiben usw.). Alle intellektuellen Kinder haben die Schule erfolgreich abgeschlossen, 2/3 erhielten eine Universitätsausbildung und 200 Personen wurden Doktoren der Wissenschaften.

Bei den kreativen Leistungen sind die Ergebnisse nicht so eindeutig. Kein einziger früher Intellektueller aus Termens Stichprobe zeigte sich als außergewöhnlich talentierter Schöpfer auf dem Gebiet der Wissenschaft, Literatur, Kunst usw. Keiner von ihnen leistete einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Weltkultur.

Das Konzept der Kreativität von J. Gilford und E.P. Torrance. Das Konzept der Kreativität als universelle kognitive Kreativität gewann nach der Veröffentlichung der Arbeiten von J. Guilford (Guilford J. P., 1967) an Popularität.

Guilford wies auf einen grundlegenden Unterschied zwischen zwei Arten mentaler Operationen hin: Konvergenz und Divergenz. Konvergentes Denken (Konvergenz) wird in dem Fall verwirklicht, wenn eine Person, die ein Problem löst, die einzig richtige Lösung basierend auf einer Vielzahl von Bedingungen finden muss. Im Prinzip kann es mehrere spezifische Lösungen (die Menge der Gleichungswurzeln) geben, aber diese Menge ist immer begrenzt.

Divergentes Denken wird definiert als „eine Art des Denkens, das in verschiedene Richtungen geht“ (J. Gilford). Diese Art des Denkens ermöglicht unterschiedliche Lösungsansätze, führt zu unerwarteten Schlussfolgerungen und Ergebnissen.

Weitere Fortschritte auf dem Gebiet der Erforschung und Prüfung von Kreativität sind hauptsächlich mit der Arbeit von Psychologen der University of Southern California verbunden, obwohl ihre Arbeit nicht das gesamte Spektrum der Kreativitätsforschung abdeckt.

Guilford identifizierte vier Hauptdimensionen der Kreativität:

1) Originalität - die Fähigkeit, entfernte Assoziationen und ungewöhnliche Antworten zu erzeugen;

2) semantische Flexibilität – die Fähigkeit, die Haupteigenschaft eines Objekts zu identifizieren und eine neue Art der Nutzung anzubieten;

3) figurative Anpassungsflexibilität – die Fähigkeit, die Form des Stimulus so zu ändern, dass darin neue Merkmale und Nutzungsmöglichkeiten zu sehen sind;

4) semantische spontane Flexibilität – die Fähigkeit, in einer ungeregelten Situation eine Vielzahl von Ideen hervorzubringen.

Allgemeine Intelligenz ist nicht in der Struktur der Kreativität enthalten. Basierend auf diesen theoretischen Prämissen entwickelten Guilford und seine Mitarbeiter die Tests des Aptitude Research Program (ARP), die überwiegend unterschiedliche Leistungen testen.

2.2 Das Konzept von M. Vollach und N. Kogan

M. Vollah und N. Kogan glaubten, dass die Übertragung von Testmodellen zur Messung von Intelligenz auf die Messung von Kreativität durch Guilford, Torrance und ihre Anhänger dazu führte, dass Kreativitätstests einfach den IQ diagnostizieren, wie gewöhnliche Intelligenztests (bereinigt um „Rauschen“, das von erstellt wurde ein bestimmtes experimentelles Verfahren). Diese Autoren sprechen sich gegen harte Fristen, die Atmosphäre des Wettbewerbs und das einzige Kriterium für die Richtigkeit der Antwort aus, dh sie lehnen ein solches Kreativitätskriterium wie die Genauigkeit ab. In dieser Position sind sie Guilfords ursprünglichem Gedanken über den Unterschied zwischen divergentem und konvergentem Denken näher als sein Autor selbst. Laut Vollach und Kogan sowie Autoren wie P. Vernoy und D. Hargreaves ist für die Manifestation von Kreativität eine entspannte, freie Umgebung erforderlich. Es ist wünschenswert, dass die Erforschung und Prüfung der kreativen Fähigkeiten in alltäglichen Lebenssituationen durchgeführt wird, in denen der Proband freien Zugang zu zusätzlichen Informationen zum Thema der Aufgabe hat.

Viele Studien haben gezeigt, dass Leistungsmotivation, Wettbewerbsmotivation und die Motivation sozialer Anerkennung die Selbstverwirklichung des Individuums blockieren, die Manifestation seiner kreativen Fähigkeiten behindern.

Vollah und Kogan haben in ihrer Arbeit das System zur Durchführung von Kreativitätstests verändert. Erstens gaben sie den Probanden so viel Zeit, wie sie brauchten, um ein Problem zu lösen oder eine Antwort auf eine Frage zu formulieren. Die Tests wurden während des Spiels durchgeführt, während der Wettbewerb zwischen den Teilnehmern minimiert wurde und der Experimentator jede Antwort des Probanden akzeptierte. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, geht die Korrelation zwischen Kreativität und Testintelligenz gegen Null.

In Studien, die im Labor für Psychologie der Fähigkeiten des Instituts für Psychologie der Russischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt wurden, hat A.N. Voronin bei erwachsenen Probanden erzielte ähnliche Ergebnisse: Der Intelligenzfaktor und der Kreativitätsfaktor sind unabhängig.

Der Ansatz von Vollach und Kogan erlaubte uns, das Problem der Beziehung zwischen Kreativität und Intelligenz aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die erwähnten Forscher, die die Intelligenz und Kreativität von Schülern im Alter von 11 bis 12 Jahren testeten, identifizierten vier Gruppen von Kindern mit unterschiedlichem Intelligenz- und Kreativitätsniveau. Kinder, die verschiedenen Gruppen angehörten, unterschieden sich in der Art und Weise, wie sie sich an äußere Bedingungen anpassten und Lebensprobleme lösten.

Kinder mit hoher Intelligenz und hoher Kreativität waren von ihren Fähigkeiten überzeugt und hatten ein angemessenes Selbstwertgefühl. Sie hatten innere Freiheit und gleichzeitig eine hohe Selbstbeherrschung. Gleichzeitig können sie wie kleine Kinder erscheinen und sich nach einer Weile, wenn die Situation es erfordert, wie ein Erwachsener verhalten. Sie zeigen großes Interesse an allem Neuen und Ungewöhnlichen, sind sehr proaktiv, passen sich aber gleichzeitig erfolgreich an die Anforderungen ihres sozialen Umfelds an und bewahren sich die persönliche Unabhängigkeit in Urteil und Handeln.

Kinder mit hoher Intelligenz und geringer Kreativität streben nach schulischem Erfolg, der sich in Form einer hervorragenden Note ausdrücken soll. Sie empfinden das Scheitern als extrem hart, man kann sagen, dass sie nicht von der Hoffnung auf Erfolg, sondern von der Angst vor dem Scheitern beherrscht werden. Sie vermeiden Risiken, äußern ihre Gedanken nicht gerne öffentlich. Sie sind zurückhaltend, verschwiegen und distanzieren sich von ihren Mitschülern. Sie haben nur sehr wenige enge Freunde. Sie mögen es nicht, sich selbst überlassen zu werden und leiden ohne eine angemessene externe Bewertung ihrer Handlungen, Lernergebnisse oder Aktivitäten.

Kinder mit geringer Intelligenz, aber hoher Kreativität werden oft zu „Ausgestoßenen“. Sie haben Schwierigkeiten, sich an die schulischen Anforderungen anzupassen, besuchen oft Vereine, haben ungewöhnliche Hobbys usw., wo sie ihre Kreativität in einer freien Umgebung ausleben können. Sie sind sehr ängstlich, leiden unter Unglauben an sich selbst, einem „Minderwertigkeitskomplex“. Lehrer charakterisieren sie oft als träge, unaufmerksam, weil sie Routineaufgaben nur ungern erledigen und sich nicht konzentrieren können.

Kinder mit geringer Intelligenz und kreativen Fähigkeiten passen sich äußerlich gut an, bleiben in den "Mittelbauern" und sind mit ihrer Position zufrieden. Sie haben ein ausreichendes Selbstwertgefühl, das geringe Niveau ihrer Fachkompetenz wird durch die Entwicklung von sozialer Intelligenz, Geselligkeit und Passivität beim Lernen kompensiert.

2.3 „Investmenttheorie“ von R. Sternberg

Eines der neuesten Kreativitätskonzepte ist die sogenannte "Investitionstheorie", die von R. Sternberg und D. Lavert vorgeschlagen wurde. Diese Autoren betrachten eine kreative Person als jemanden, der willens und in der Lage ist, „Ideen niedrig einzukaufen und hoch zu verkaufen“. „Niedrig kaufen“ bedeutet, unbekannten, verkannten oder unpopulären Ideen nachzugehen. Die Aufgabe besteht darin, deren Entwicklungspotential und möglichen Bedarf richtig einzuschätzen. Ein kreativer Mensch besteht trotz des Widerstands der Umgebung, des Missverständnisses und der Ablehnung auf bestimmten Ideen und "verkauft sie zu einem hohen Preis". Nach dem Markterfolg geht er zu einer anderen unbeliebten oder neuen Idee über. Das zweite Problem ist, woher diese Ideen kommen.

Sternberg glaubt, dass eine Person ihr kreatives Potenzial in zwei Fällen möglicherweise nicht ausschöpft: 1) wenn sie Ideen voreilig zum Ausdruck bringt; 2) wenn er sie zu lange nicht zur Diskussion stellt und sie dann offensichtlich, "obsolet" werden. Es sei darauf hingewiesen, dass der Autor in diesem Fall die Manifestation der Kreativität durch ihre gesellschaftliche Akzeptanz und Bewertung ersetzt.

Laut Sternberg werden kreative Manifestationen durch sechs Hauptfaktoren bestimmt: 1) Intelligenz als Fähigkeit; 2) Wissen; 3) Denkstil; 4) individuelle Merkmale; 5) Motivation; 6) die äußere Umgebung.

Intellektuelle Fähigkeiten stehen im Vordergrund. Die folgenden Komponenten der Intelligenz sind für die Kreativität besonders wichtig: 1) synthetische Fähigkeit - eine neue Sicht auf das Problem, die die Grenzen des gewöhnlichen Bewusstseins überwindet; 2) analytische Fähigkeit – Identifizierung von Ideen, die einer Weiterentwicklung würdig sind; 3) praktische Fähigkeiten - die Fähigkeit, andere vom Wert einer Idee zu überzeugen ("Verkauf"). Wenn ein Individuum eine zu starke analytische Fähigkeit auf Kosten der anderen beiden entwickelt hat, dann ist es ein brillanter Kritiker, aber kein Schöpfer. Synthetische Fähigkeiten, die nicht durch analytische Praxis unterstützt werden, erzeugen viele neue Ideen, die jedoch nicht durch Forschung untermauert und nutzlos sind. Praktische Fähigkeiten ohne die beiden anderen können dazu führen, dass "schlechte", aber gut präsentierte Ideen an die Öffentlichkeit verkauft werden.

Der Einfluss von Wissen kann sowohl positiv als auch negativ sein: Eine Person muss sich vorstellen, was genau sie tun wird. Es ist unmöglich, über das Feld der Möglichkeiten hinauszugehen und Kreativität zu zeigen, wenn man die Grenzen dieses Feldes nicht kennt. Gleichzeitig kann zu fundiertes Wissen den Horizont des Forschers einschränken, ihm die Möglichkeit nehmen, das Problem neu zu betrachten.

Kreativität erfordert die Unabhängigkeit des Denkens von Stereotypen und äußeren Einflüssen. Ein kreativer Mensch stellt selbstständig Probleme und löst diese autonom.

Kreativität impliziert aus Sternbergs Sicht die Fähigkeit, angemessene Risiken einzugehen, die Bereitschaft, Hindernisse zu überwinden, intrinsische Motivation, Unsicherheitstoleranz und die Bereitschaft, sich der Meinung anderer zu widersetzen. Die Manifestation von Kreativität ist unmöglich, wenn es kein kreatives Umfeld gibt.

Die einzelnen Komponenten, die für den kreativen Prozess verantwortlich sind, spielen zusammen. Und die kumulative Wirkung ihrer Interaktion ist nicht auf den Einfluss eines von ihnen reduzierbar. Motivation kann das Fehlen eines kreativen Umfelds kompensieren, und Intelligenz, die mit Motivation interagiert, erhöht das Kreativitätsniveau erheblich.

Sternberg führte zusätzliche Forschungen durch, um die Rolle der analytischen intellektuellen Fähigkeiten in der Struktur der Kreativität aufzudecken. Die verbale, räumliche und mathematische Intelligenz wurde mit dem STAT-Test gemessen. An der Studie nahmen 199 Studenten teil, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden – hochkreativ und wenig kreativ. Ihnen wurde im College derselbe psychologische Kurs in zwei verschiedenen Versionen beigebracht. Ein Kurs wurde entwickelt, um kreatives Denken anzuregen, der andere nicht. Das erzielte Ergebnis der Studierenden wurde in Abhängigkeit von der Ausgangskreativität und der Art des Trainings bewertet.

Schülerinnen und Schüler, die anfangs ein höheres Maß an Kreativität hatten, entwickelten häufiger eigene Ideen, organisierten eigene Experimente, stellten verschiedene Hypothesen auf, wenn sie die Bedingungen des Experiments und des Samplings variierten, d.h. zeigten bessere Ergebnisse in Bezug auf kreatives Lernen als diese der auch hohe Kreativitätsraten hatte, aber unter den gewöhnlichen Bedingungen von Pern I. Ya. Lebensrhythmen und Kreativität studierte. - L., 2001 ..

Daher ist für die Manifestation von Kreativität ein geeignetes (kreatives) Umfeld notwendig. Dies ergibt sich auch aus den Ergebnissen früherer Studien.

FAZIT

Abschließend lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:

Die Einstellung zur Kreativität hat sich in verschiedenen Epochen dramatisch verändert.

Psychologen verdanken ihr Wissen über die Eigenschaften einer schöpferischen Persönlichkeit weniger eigenen Bemühungen als vielmehr der Arbeit von Literaturkritikern, Wissenschafts- und Kulturhistorikern und Kunsthistorikern, die sich auf die eine oder andere Weise mit dem Problem einer schöpferischen Persönlichkeit auseinandergesetzt haben , denn es gibt keine Schöpfung ohne einen Schöpfer.

Die Hauptsache bei der Kreativität ist nicht die äußere Aktivität, sondern die innere Aktivität - der Akt der Schaffung eines "Ideals", eines Bildes der Welt, in dem das Problem der Entfremdung von Mensch und Umwelt gelöst wird. Äußere Tätigkeit ist nur eine Explikation der Produkte einer inneren Handlung. Die Merkmale des kreativen Prozesses als mentaler (mentaler) Akt werden Gegenstand weiterer Darstellungen und Analysen sein.

Unharmonische emotionale Beziehungen in der Familie tragen zur emotionalen Entfremdung des Kindes von in der Regel unkreativen Eltern bei, aber sie regen nicht die Entwicklung der Kreativität an.

Für die Entwicklung von Kreativität ist ein ungeregeltes Umfeld mit demokratischen Beziehungen und die kindliche Nachahmung einer kreativen Persönlichkeit notwendig. Die Entwicklung der Kreativität folgt vielleicht dem folgenden Mechanismus: Auf der Grundlage der allgemeinen Begabung wird unter dem Einfluss der Mikroumgebung und der Nachahmung ein System von Motiven und persönlichen Eigenschaften (Nonkonformismus, Unabhängigkeit, Motivation zur Selbstverwirklichung) gebildet und allgemein Hochbegabung wird in tatsächliche Kreativität umgewandelt (Synthese von Hochbegabung und einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur).

Fast alle Forscher betonten die Zeichen eines kreativen Akts und betonten seine Unbewusstheit, Spontaneität, die Unmöglichkeit seiner Kontrolle durch Willen und Verstand sowie eine Veränderung des Bewusstseinszustands.

LISTE DER VERWENDETEN LITERATUR

1. Aizepk G. Yu. Intellekt: ein neuer Look// Fragen der Psychologie. - Nr. 1.- 2006.

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"Wissenschaft und Leben" 1973, Nr. 1, S. 76 - 80; Nr. 2, S. 79 - 83.

Das Problem der Kreativitätsforschung war lange Zeit nur von literarischem Interesse. Sie hatte weder grundlegende Postulate, noch einen klar definierten Forschungsgegenstand, noch eine Methodik. Vor unseren Augen bewegt sich dieses Thema aus der Kategorie des Abstrakten, fast Okkulten in die Kategorie, die der naturwissenschaftlichen Analyse zugänglich ist, und erhält sowohl wissenschaftliche Objektivität als auch Forschungsausrüstung. Darüber hinaus gewinnt das Studium der Psychologie der kreativen Tätigkeit angewandte Bedeutung.

Wie von führenden ausländischen Forschern anerkannt, war der Start des sowjetischen Satelliten im Oktober 1957 der stärkste Impuls für das Studium der Kreativität.

Als der Mensch sich körperlich überfordert fühlte, gelang es ihm, sich mit Hilfe von Haustieren und dann von Maschinen zu befreien. Aber es gibt kaum ein Tier, das einen Menschen vor geistiger Arbeit bewahrt. Es gibt jedoch Hoffnung auf "intelligente" Computer. Diese Maschinen arbeiten jedoch bereits erfolgreich, und die entscheidende Rolle der Talente bleibt bestehen.

Kreativitätsforschung wird in drei Hauptrichtungen durchgeführt. Die erste Richtung ist der Bericht von Forschern, die ein fruchtbares Leben in der Wissenschaft geführt, diese mit herausragenden Entdeckungen bereichert haben und sich in ihren letzten Jahren bemühen, über die Natur ihrer Arbeit zu berichten. Diese Tradition geht auf Charles Darwin zurück; G. Helmholtz, A. Poincare, V. Steklov setzten sie fort. W. Cannon, J. Hadamard, G. Selye. Die Aussage der Wissenschaftler selbst ist trotz der unvermeidlichen Subjektivität sehr interessant: Schließlich handelt es sich um Informationen aus der Primärquelle.

Wenn die Autoren jedoch die Bedingungen analysieren, unter denen diese oder jene Idee geboren wurde, die spezifischen Situationen analysieren, in denen sich das Problem im Kopf herauskristallisiert hat, können die Autoren nichts über die Mechanismen des kreativen Prozesses sagen, sie können seine psychologische Struktur nicht beurteilen.

Die zweite Richtung ist die Methode der Modellversuche. Beispielsweise kann ein Modell einer kreativen Lösung eine Aufgabe sein, bei der vorgeschlagen wird, ohne den Stift vom Papier zu heben, mit vier Segmenten durch neun in drei Reihen angeordnete Punkte zu „gehen“, drei Punkte hintereinander. Selbst bei einem so primitiven Modell ist es möglich, wertvolle Informationen zu erhalten.

Aber es gibt einen wichtigen Nachteil bei Modellversuchen. Dem Subjekt wird ein formuliertes Problem angeboten und gewarnt, dass es eine Lösung hat. Dies ist an sich schon ein Hinweis. Mittlerweile umfasst der kreative Prozess nicht nur die Lösung eines Problems, sondern auch eine besondere Wachsamkeit bei der Suche nach Problemen, die Gabe, das Problem dort zu sehen, wo für andere alles klar ist, die Fähigkeit, eine Aufgabe zu formulieren. Dies ist eine besondere „Sensibilität“ oder Anfälligkeit für Ungereimtheiten und Lücken in der umgebenden Welt und vor allem für Diskrepanzen zwischen akzeptierten theoretischen Erklärungen und der Realität.

Die dritte Möglichkeit, Kreativität zu untersuchen, besteht darin, die Merkmale einer kreativen Persönlichkeit zu untersuchen, die psychologische Tests, eine Fragebogenmethode und Statistiken verwendet. Von einem Eindringen in die intimen Mechanismen des Schaffensprozesses kann hier freilich keine Rede sein. Die Forscher versuchen nur, diejenigen Merkmale einer Person herauszufinden, nach denen es möglich wäre, zukünftige Lobachevskys, Rutherfords, Pavlovs und Einsteins auszuwählen, auch in der Schule und auf jeden Fall an der Universität.

So werden beim Problem der Kreativität mehrere Facetten unterschieden: der Prozess der Kreativität, die kreative Persönlichkeit, die kreativen Fähigkeiten, das kreative Klima. Daraus folgen einige weitere Fragen, zum Beispiel: Was sind die Bedingungen für die Erziehung und Verwirklichung kreativer Fähigkeiten? Welche Stadien der Kreativität sind mit einem bestimmten Merkmal einer kreativen Persönlichkeit verbunden? Was sind die Merkmale der Kreativitätsmotivation?

Kreative Fähigkeiten

Kreative Fähigkeiten sind jedem Menschen, jedem normalen Kind eigen – man muss sie nur entdecken und entwickeln können. Es gibt ein „Kontinuum der Talente“, von groß und aufgeweckt bis bescheiden und unauffällig. Aber die Essenz des kreativen Prozesses ist für alle gleich. Der Unterschied liegt nur im spezifischen Material der Kreativität, der Größenordnung der Leistungen und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Um den kreativen Prozess zu studieren, ist es nicht notwendig, Genies zu studieren. Elemente der Kreativität manifestieren sich in der Lösung von Alltagsproblemen, sie können im üblichen schulischen Bildungsprozess beobachtet werden.

Kreativität wird in drei Gruppen eingeteilt. Die eine bezieht sich auf die Motivation (Interessen und Neigungen), die andere auf das Temperament (Emotionalität) und schließlich die dritte Gruppe auf die geistigen Fähigkeiten. Werfen wir einen Blick auf einige dieser Fähigkeiten.

Wachsamkeit bei der Suche nach Problemen

Der Mensch nimmt im Strom der äußeren Reize meist nur das wahr, was in das „Koordinatenraster“ bereits vorhandener Kenntnisse und Vorstellungen passt, und verwirft den Rest der Information unbewusst. Die Wahrnehmung wird durch gewohnheitsmäßige Einstellungen, Einschätzungen, Gefühle sowie Einstellungen gegenüber öffentlichen Ansichten und Meinungen beeinflusst. Die Fähigkeit, etwas zu sehen, das nicht in den Rahmen des zuvor Gelernten passt, ist mehr als nur Beobachtung.

Englische Autoren bezeichnen diese Wachsamkeit mit dem Wort „serendipity“, das im 18. Jahrhundert von dem Schriftsteller Horace Walpole geprägt wurde. Er hat eine Geschichte „Three Princes from Serendip“ (Serendip ist ein Ort in Ceylon). Prinzen hatten die Fähigkeit, auf Reisen unerwartete Entdeckungen zu machen, ohne danach zu streben, und Dinge zu entdecken, nach denen sie nicht unbedingt suchen wollten. Walter Cannon verwendete den Begriff „Serendipity“ und bezeichnete damit die Eigenschaft, an zufälligen Phänomenen nicht vorbeizugehen, sie nicht als lästiges Hindernis zu betrachten, sondern in ihnen den Schlüssel zur Enträtselung der Geheimnisse der Natur zu sehen.

Diese "Wachsamkeit" ist nicht mit der Sehschärfe oder den Eigenschaften der Netzhaut verbunden, sondern mit den Besonderheiten des Denkens, denn ein Mensch sieht nicht nur mit Hilfe des Auges, sondern hauptsächlich mit Hilfe des Gehirns.

Biographen von A. Einstein erzählen von einem lehrreichen Gespräch. Als der junge Wernher von Heisenberg Einstein Pläne für eine physikalische Theorie mitteilte, die ausschließlich auf beobachteten Tatsachen beruhen und keine Vermutungen enthalten sollte, schüttelte Einstein zweifelnd den Kopf:

Ob Sie dieses Phänomen beobachten können, hängt davon ab, welche Theorie Sie verwenden. Die Theorie bestimmt, was genau beobachtet werden kann.

Der einfachste Weg ist, Einsteins Aussage für einen idealistischen Irrtum zu erklären. Viel interessanter ist es jedoch, sich Einsteins Bemerkung ohne arrogante Überzeugung der eigenen weltanschaulichen Überlegenheit zu nähern und unter einer paradoxen Form ein Körnchen Wahrheit zu finden.

Am 20. April 1590 bestieg ein Mann den berühmten Schiefen Turm von Pisa. Es trug eine schwere Kanonenkugel und eine Musketenkugel aus Blei. Der Mann ließ seine Last vom Turm fallen; seine Schüler, die unten standen, und er selbst, von oben schauend, sorgten dafür, dass die Kerne und die Kugel gleichzeitig den Boden berührten. Der Name des Mannes ist Galileo Galilei.

Etwa zweitausend Jahre lang, seit Aristoteles, glaubte man, dass die Fallgeschwindigkeit proportional zum Gewicht sei. Ein trockenes Blatt, das von einem Ast abgerissen wird, fällt lange Zeit, und eine gegossene Frucht fällt wie ein Stein zu Boden. Jeder hat es gesehen. Aber immerhin musste ich mehr als einmal etwas anderes sehen: Zwei von einer Klippe gefallene Blöcke erreichen trotz des Größenunterschieds gleichzeitig den Grund der Schlucht. Das ist aber niemandem aufgefallen, denn Schauen und Sehen sind ja bekanntlich nicht dasselbe. Es stellt sich heraus, dass Einstein Recht hatte: Was die Menschen beobachteten, wurde durch die Theorie bestimmt, die sie verwendeten. Und wenn Galileo herausfand, dass die Fallgeschwindigkeit von Atomkernen nicht von ihrem Gewicht abhängt, dann deshalb, weil er vor allen anderen an der Richtigkeit der aristotelischen Mechanik zweifelte. Dann wurde die Idee der Erfahrung geboren. Die Ergebnisse des Experiments waren für ihn nicht unerwartet, sondern bestätigten nur die bereits aufgestellte Hypothese über die Unabhängigkeit der Beschleunigung des freien Falls von der Masse des fallenden Körpers.

Jeder konnte auf das Dach klettern und eine Kugel und eine Kanonenkugel fallen lassen, aber neunzehn Jahrhunderte lang dachte niemand daran. Galilei sah das Problem dort, wo für andere alles klar war, geheiligt durch die Autorität von Aristoteles und eine tausendjährige Tradition.

T. Kuhn, Autor des Buches "The Structure of Scientific Revolutions", gibt anschauliche Beispiele dafür, wie Theorie die Ergebnisse von Beobachtungen beeinflusst. In den ersten 50 Jahren nach Einführung des kopernikanischen Systems entdeckten Astronomen viele Himmelskörper, obwohl die Beobachtungsmethoden dieselben blieben. Die neue Theorie machte es möglich, zu bemerken, wofür Beobachter zuvor blind waren.

Und doch sollte Einsteins Urteil nicht verabsolutiert werden. Er bemerkte eines der Merkmale der Erkenntnis, das nicht alle Gesetze des Erkenntnisprozesses erschöpft. Übrigens hat Heinrich Heine lange vor Einstein auf dasselbe Merkmal hingewiesen: "Jedes Jahrhundert, neue Ideen erwerbend, erhält neue Augen."

Die Art und Weise, wie Informationen vom Nervensystem kodiert werden

Das Gehirn verschiedener Menschen hat eine ungleiche Fähigkeit, verschiedene Arten von Codes zu beherrschen und zu verwenden: visuell-räumlich, verbal, akustisch-figurativ, alphabetisch, digital usw. Die Fähigkeit, diese Art von Symbolen zu manipulieren, kann entwickelt werden, aber nicht unbegrenzt. Die angeborenen Eigenschaften des Gehirns und die Entwicklungsbedingungen in den ersten Lebensjahren bestimmen die vorherrschende Neigung, bestimmte Informationscodes zu verwenden. Die Aufgabe der Entwicklung kreativer Fähigkeiten besteht nicht darin, die Fähigkeiten zur Manipulation mathematischer Symbole bei einer Person zu entwickeln, die zu visuell-räumlichem Denken neigt. Es ist notwendig, einer Person zu helfen, "sich selbst zu finden", dh zu verstehen, welche Symbole, welcher Informationscode für sie verfügbar und akzeptabel sind. Dann wird sein Denken so produktiv wie möglich sein und ihm die höchste Befriedigung verschaffen.

Die Art der Codierung von Informationen sollte mit dem Inhalt und der Struktur der angezeigten Ereignisse harmonieren. Differentialgleichungen sind die geeignetste Methode zur Beschreibung von Planetenbewegungen. Die Tensorrechnung beschreibt gut Phänomene in elastischen Körpern, und es ist bequemer, elektrische Schaltkreise mit Funktionen einer komplexen Variablen zu beschreiben. Offenbar dienen sowohl in der Kunst als auch in der Literatur unterschiedliche Codes dazu, unterschiedliche Inhalte zu vermitteln.

Das Gehirn verpackt einen Gedanken in die eine oder andere spezifische Codeform. Werden visuell-figurative Darstellungen verwendet, so spricht man von „visueller Imagination“. Die Dominanz akustisch-figurativer Darstellungen spricht von „musikalischer Fantasie“. Wenn eine Person geneigt ist, die Realität in einer verbal-figurativen Form zu meistern, spricht sie von poetischer Fantasie usw.

Die Grundgesetze der Informationsverarbeitung bleiben unverändert, aber die Kodierungsmethode hinterlässt ihre Spuren sowohl in der Form des äußeren Ausdrucks der Ergebnisse als auch in der Wahl des Objekts und, wenn man es breiter betrachtet, in der Wahl des Inhalts Bereich des Denkens.

Ein seltenes und glückliches Zusammentreffen individueller Denkmerkmale mit der Struktur der Probleme, mit denen eine bestimmte Wissenschaft in einem bestimmten Zeitraum konfrontiert ist, ist offensichtlich eine der notwendigen Bedingungen für die Manifestation wissenschaftlichen Genies.

Gerinnungsfähigkeit

Im Denkprozess ist ein allmählicher Übergang von einem Glied in der Argumentationskette zum anderen erforderlich. Das führt manchmal dazu, dass es nicht möglich ist, das ganze Bild mit dem geistigen Auge zu erfassen, die ganze Argumentation vom ersten bis zum letzten Schritt. Eine Person hat jedoch die Fähigkeit, eine lange Argumentationskette zusammenzubrechen und sie durch eine verallgemeinernde Operation zu ersetzen.

Collapse ist eine Manifestation der Fähigkeit, mehrere Konzepte durch ein abstrakteres zu ersetzen, immer mehr informationsreiche Symbole zu verwenden. Diese Fähigkeit ermöglicht es einer Person, ihre intellektuelle Reichweite kontinuierlich zu erweitern.

Früher wurde befürchtet, dass das lawinenartige Wachstum wissenschaftlicher Informationen letztendlich zu einer Verlangsamung des Entwicklungstempos der Wissenschaft führen würde. Bevor eine Person mit dem Erstellen beginnt, muss sie sehr lange das erforderliche Minimum an Wissen beherrschen. Es gibt jedoch keine Verlangsamung - dank der Fähigkeit zu kollabieren, abstraktere Konzepte und umfangreichere Symbole zu verwenden.

Der Zusammenhang zwischen Stromstärke, Widerstand und Spannung, der Gegenstand zahlreicher Arbeiten und Überlegungen war, wurde schließlich auf die Formel V = IR gebracht. Es gibt nur vier Zeichen (einschließlich des Gleichheitszeichens), aber sie enthalten eine riesige Menge an Informationen.

Ebenso umfangreich im Sinne der Information ist das Konzept des „Pawlowschen bedingten Reflexes“, in dem viele einfachere Konzepte, Tatsachen und Beobachtungen synthetisiert werden.

Eine ökonomische symbolische Bezeichnung von Begriffen und Beziehungen zwischen ihnen ist der wichtigste Faktor produktiven Denkens. Wie wichtig eine bequeme materielle Symbolisierung ist, zeigt das folgende Beispiel. Im Mittelalter war zum Erlernen der arithmetischen Division ein Universitätsabschluss erforderlich. Außerdem konnte nicht jede Universität diese Weisheit lehren. Es war zwingend erforderlich, nach Italien zu gehen: Die dortigen Mathematiker waren besonders geschickt im Dividieren. Wenn wir uns daran erinnern, dass damals römische Zahlen verwendet wurden, wird klar, warum die Einteilung von Millionen von Zahlen nur bärtigen Männern vorbehalten war, die ihr ganzes Leben diesem Beruf gewidmet hatten. Mit der Einführung der arabischen Ziffern änderte sich alles. Jetzt können zehnjährige Schulkinder mit einfachsten Regeln (Algorithmus) sowohl Millionen als auch Milliarden von Zahlen dividieren. Die Menge an semantischen Informationen ist gleich geblieben, aber die richtige Organisation und praktische symbolische Bezeichnung ermöglichen eine schnelle und wirtschaftliche Verarbeitung.

Es ist durchaus möglich, dass die komplexesten Konzepte der modernen Mathematik, die heute nur einer kleinen Gruppe von Spezialisten zugänglich sind, im 21 der Stoff ist gefunden. Dann werden die komplexesten Konzepte und Beziehungen in Form einfacher und zugänglicher Formeln geschrieben, so wie die Maxwell-Gleichungen in zwei kurze Zeilen passen, wenn sie in Vektorform geschrieben werden.

Eine klare und prägnante symbolische Bezeichnung erleichtert nicht nur die Aneignung des Stoffes durch die Studierenden. Eine sparsame Erfassung bereits bekannter Fakten, eine prägnante Darstellungsform einer bereits entwickelten Theorie ist eine notwendige Voraussetzung für den weiteren Fortschritt, eine der wesentlichen Stufen im Fortschritt der Wissenschaft.

Übertragungsfähigkeit

Die Fähigkeit, die bei der Lösung eines Lebensproblems erworbene Fähigkeit auf die Lösung eines anderen anzuwenden, ist sehr wichtig, dh die Fähigkeit, den spezifischen Aspekt des Problems von dem unspezifischen zu trennen, der auf andere Bereiche übertragen wird. Dies ist im Wesentlichen die Fähigkeit, allgemeine Strategien zu entwickeln. Hier sind die Worte des polnischen Mathematikers Stefan Banach: „Ein Mathematiker ist einer, der weiß, wie man Analogien zwischen Aussagen findet; ein besserer Mathematiker ist einer, der Analogien von Beweisen aufstellt; ein stärkerer Mathematiker ist einer, der Analogien von Theorien bemerkt; aber man kann es stellen Sie sich auch jemanden vor, der zwischen Analogien Analogien sieht".

Die Suche nach Analogien ist die Vermittlung von Fähigkeiten und die Entwicklung einer Gesamtstrategie.

Die Fähigkeit zu greifen

Dieses Wort bezeichnet die Fähigkeit, wahrgenommene Reize zu kombinieren und neue Informationen schnell mit dem früheren Gepäck der Person zu verknüpfen, ohne die die wahrgenommenen Informationen nicht zu Wissen werden und nicht Teil des Intellekts werden.

Querdenken

Weit verteilte Aufmerksamkeit erhöht die Chancen, ein Problem zu lösen. Der französische Psychologe Surier schrieb: „Um etwas zu erschaffen, muss man nachdenken.“ In Analogie zum lateralen Sehen nannte der Doktor de Bono laterales Denken diese Fähigkeit, mit „fremden“ Informationen den Weg zu einer Lösung zu sehen.

Integrität der Wahrnehmung

Dieser Begriff bezeichnet die Fähigkeit, die Realität als Ganzes wahrzunehmen, ohne sie aufzuspalten (im Gegensatz zur Wahrnehmung von Informationen in kleinen, unabhängigen Portionen). Auf diese Fähigkeit wies I. P. Pavlov hin, der zwei Haupttypen höherer kortikaler Aktivität hervorhob - künstlerische und geistige: "Das Leben weist klar auf zwei Kategorien von Menschen hin: Künstler und Denker. Es gibt einen scharfen Unterschied zwischen ihnen. Einige sind überhaupt Künstler ihre Art: Schriftsteller, Musiker, Maler usw. erfassen die Wirklichkeit als Ganzes, vollständig, vollständig, lebendige Wirklichkeit, ohne jegliche Fragmentierung, ohne Trennung eine Art temporäres Skelett, und dann erst nach und nach seine Teile wieder zusammensetzen und versuchen, sie so wiederzubeleben, was ihnen immer noch nicht ganz gelingt.

Der „Denker“ als eine Art höherer kortikaler Aktivität ist keineswegs das Ideal eines Wissenschaftlers. Natürlich braucht die Wissenschaft akribische Sammler und Registrare von Fakten, Analysten und Archivare von Wissen. Aber im Prozess der kreativen Arbeit ist es notwendig, sich von der logischen Betrachtung von Fakten lösen zu können, um zu versuchen, sie in größere Zusammenhänge einzufügen. Ohne dies ist es unmöglich, das Problem mit neuen Augen zu betrachten, das Neue im Altbekannten zu sehen.

Speicherbereitschaft

In letzter Zeit gibt es eine Tendenz, abschätzig über das Gedächtnis zu sprechen und es den Denkfähigkeiten entgegenzusetzen. Gleichzeitig werden Beispiele für die kreativen Leistungen von Menschen mit schlechtem Gedächtnis gegeben. Aber die Worte "schlechtes Gedächtnis" sind zu vage. Das Gedächtnis umfasst die Fähigkeit, sich zu erinnern, zu erkennen, sofort zu reproduzieren, mit Verzögerung zu reproduzieren. Wenn ein Mensch nach einer Lösung für ein Problem sucht, kann er sich nur auf die Informationen verlassen, die er aktuell wahrnimmt, und auf die Informationen, die er aus dem Gedächtnis abrufen kann. Den Vorteil bei der Entscheidung erhält nicht derjenige, dessen Gelehrsamkeit reicher ist, sondern derjenige, der die notwendigen Informationen schnell aus dem Gedächtnis extrahiert. Man spricht in solchen Fällen von Intelligenz, aber eine ihrer Komponenten ist die Bereitschaft des Gedächtnisses, die notwendigen Informationen im richtigen Moment „herauszugeben“. Dies ist eine der Bedingungen für produktives Denken.

Konvergenz der Konzepte

Die nächste Komponente geistiger Hochbegabung ist die Leichtigkeit des Assoziierens und die Entfernung der damit verbundenen Konzepte, die semantische Distanz zwischen ihnen. Diese Fähigkeit zeigt sich beispielsweise deutlich in der Synthese von Witzen.

Flexibilität des Denkens

Mit flexiblem Denken meinen wir die Fähigkeit, eine kompromittierte Hypothese rechtzeitig aufzugeben. Hervorzuheben ist hier das Wort „pünktlich“. Wenn Sie zu lange nach einer Lösung suchen, die auf einer verlockenden, aber falschen Idee basiert, dann wird Zeit verloren gehen. Und eine zu frühe Ablehnung der Hypothese kann dazu führen, dass die Chance auf eine Lösung verpasst wird.

Spontane Flexibilität

Spontane Flexibilität ist die Fähigkeit, schnell und einfach von einer Klasse von Phänomenen zu einer anderen zu wechseln, die inhaltlich weitreichend ist. Das Fehlen dieser Fähigkeit wird Trägheit, Stagnation oder Denkstarre genannt.

Einfache Ideenfindung

Eine weitere Komponente der kreativen Begabung ist die Leichtigkeit, Ideen zu generieren. Außerdem muss nicht jede Idee richtig sein: „Es kann als Axiom angesehen werden, dass die Anzahl der Ideen zu Qualität wird.“ Logik und Mathematik bestätigen, dass je mehr Ideen eine Person generiert, desto wahrscheinlicher sind gute Ideen unter ihnen . Und die besten Ideen fallen einem nicht sofort ein“ (A. Osborne).

Fähigkeit, Handlungen zu bewerten

Extrem wichtig ist die Fähigkeit zu bewerten, eine der vielen Alternativen auszuwählen, bevor sie getestet wird. Evaluationshandlungen werden nicht nur nach Abschluss der Arbeit, sondern mehrfach im Laufe der Arbeit durchgeführt und dienen als Meilensteine ​​auf dem Weg der Kreativität. Dass bewertende Handlungen und Fähigkeiten bis zu einem gewissen Grad unabhängig von anderen Arten von Fähigkeiten sind, scheinen zuerst von Schachmeistern bemerkt worden zu sein. Unter den Bewertungskriterien sind auch die ästhetischen Kriterien Eleganz, Anmut und Schlichtheit zu nennen.

Geläufigkeit

Eine einfache Formulierung ist notwendig, um eine neue Idee in Worte zu fassen. Es kann auch durch einen anderen Code (Formel, Graph) ausgedrückt werden, aber der verbal-sprachliche Code ist der universellste.

Fähigkeit zum Durchhalten

Dabei denken wir nicht nur an Gelassenheit und Willensstärke, das Begonnene zu vollenden, sondern gerade an der Fähigkeit, die Details zu verfeinern, die ursprüngliche Idee zu „bringen“, zu verbessern.

Die aufgeführten Arten von kreativen Fähigkeiten unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von gewöhnlichen, mentalen. Die Begriffe „Denken“ und „Kreativität“ stehen oft gegenüber. Aber eine solche Position führt den experimentellen Psychologen zu einem groben methodischen Fehler und zwingt ihn zuzugeben, dass es für „schöpferische Persönlichkeiten“ einige gesonderte psychologische Gesetze geben muss. Tatsächlich sind die elementaren Fähigkeiten des menschlichen Geistes für alle gleich. Sie werden nur unterschiedlich ausgedrückt – stärker oder schwächer, unterschiedlich miteinander und mit anderen Persönlichkeitsmerkmalen kombiniert, wodurch ein einzigartiger kreativer Stil entsteht. Es gibt fast keine Menschen, bei denen alle oben aufgeführten Fähigkeiten stark ausgeprägt sind. Aber das wissenschaftliche Team kann aus ausgewählten Personen bestehen, die sich gegenseitig ergänzen. Der altgriechische Dichter Archilochos aus Paros, dem die Erfindung des Jamben zugeschrieben wird, schrieb in einer bekannten Fabel: „Ein Fuchs weiß viele Dinge, aber ein Igel weiß eines, aber ein großes.“ Die wissenschaftliche Gruppe sollte, wenn sie nicht willkürlich gebildet wird, "Füchse" und "Igel" vereinen, also Menschen, die breit gebildet, aber irgendwie nicht tief genug sind, und solche, die sich in die Feinheiten eines Themas vertieft haben , werden aber des "Panoramadenkens" beraubt.

In diesem Zusammenhang stellt sich das Problem der psychologischen Verträglichkeit und Führung. Schöpferische Ohnmacht oder hohe Leistungsfähigkeit einzelner Gruppen ist oft auf eine misslungene oder glückliche Kombination verschiedener Arten von Fähigkeiten zurückzuführen. Das „Berechnen“ des Beitrags jedes Mitglieds der Gruppe ist sehr schwierig und lohnt sich kaum. Am ungünstigsten sind Wissenschaftler, die mit Bewertungs- und Kritikfähigkeit ausgestattet sind, aber ihre eigenen Ideen nicht preisgeben oder nicht wissen, wie sie diese umsetzen sollen. Die Rolle solcher Teilnehmer für die Gruppe ist jedoch manchmal unersetzlich, obwohl sie nicht auffällig ist, sich nicht in etwas Greifbares materialisiert. Dabei kommt es teilweise zu dramatischen Auseinandersetzungen.

Weit verbreitet ist die von J. Guilford vorgeschlagene Einteilung mentaler Operationen in divergente und konvergente: Konvergentes Denken zielt darauf ab, Ergebnisse zu erzielen, die eindeutig davon bestimmt sind, ob das Gedächtnis zuvor gespeicherte Informationen reproduziert. Konvergentes Denken bleibt im Rahmen der formalen Logik und macht nicht jene fantastischen Sprünge, die nötig sind, um etwas Neues zu bekommen. Im Prozess des konvergenten Denkens verwirklicht eine Person nicht alle ihre geistigen Möglichkeiten.

Abweichendes Denken ist mit einer Abweichung vom Üblichen verbunden, vom Erwarteten, es hat plötzliche assoziative Übergänge, logische Brüche, scheinbar unerklärliche Gedankenwechsel.

Sechs Arten von Fähigkeiten – Wachsamkeit bei der Suche nach Problemen, Sprachgewandtheit, Leichtigkeit der Ideenfindung, Flexibilität, Abgeschiedenheit und Originalität von Assoziationen – ergeben eine abweichende Denkweise, die sich vom Bekannten, Vertrauten und Erwarteten entfernt. Divergentes Denken ist mit der Generierung einer großen Anzahl unerwarteter Alternativen verbunden.

Es besteht eine Beziehung zwischen dem Entwicklungsstand des divergenten Denkens und den Merkmalen der Bildung. Früher wurde die Kreativität dem Zufall überlassen und geglaubt, dass alles „von Gott“ sei und dass „das Talent immer seinen Weg findet“. Die jahrhundertealte Erfahrung der Menschheit bestätigt solche Ansichten nicht. Zweifellos setzen erbliche Faktoren den kreativen Leistungen einer bestimmten Person Grenzen. Aber für die Verwirklichung angeborener Neigungen sind günstige Bedingungen erforderlich.

kreatives Klima

Es gab einst eine heftige Debatte über die Herkunft von Begabung – sei es eine Gabe der Natur, genetisch bedingt oder eine Gabe der Umstände. Dann fanden sie eine Kompromissformel: Sowohl das Erbgut als auch die Umwelt spielen eine Rolle. Aber in einer solchen Formulierung wird das Problem nur qualitativ gelöst. Es ist notwendig herauszufinden, was genau vererbt und was durch Erziehung vermittelt wird. Sehr interessant ist hier die Arbeit von A. R. Luria aus den 1930er Jahren. Durch die Untersuchung von eineiigen Zwillingen zeigte Luria, dass Zwillinge im Vorschulalter sehr ähnliche Ergebnisse bei der Untersuchung ihres Gedächtnisses liefern. Mit anderen Worten, in diesem Stadium beruht das Gedächtnis auf angeborenen Eigenschaften.

Ein völlig anderes Bild ergibt sich jedoch, wenn die gleichen Experimente an Schulkindern durchgeführt werden, die sich mit Hilfe spezieller Techniken und Mittel Wissen einprägen und aneignen. Daher wird die genetische Konditionierung hier fast auf nichts reduziert. Wenn in den frühen Lebensjahren die Entwicklung höherer geistiger Fähigkeiten hauptsächlich von den Bedingungen der häuslichen Erziehung beeinflusst wird, dann geht die dominierende Rolle in der Folge auf das anerkannte Bildungssystem über, dh auf die Sekundar- und Hochschulbildung. Schließlich steht Kreativität im weiteren Sinne unter dem unbestreitbaren, wenn auch indirekten Einfluss der Umwelt: Sie hängt von der Einstellung zu Innovation und Tradition ab, die einem bestimmten Gesellschaftssystem innewohnt, von Ansichten über die Rolle von Autorität und Dogmen.

Das Hardy-Weinberg-Gesetz über die genetische Stabilität von Populationen ist auch auf die kreativen Neigungen von Menschen anwendbar. Die Zahl der Talente pro Million Einwohner soll konstant bleiben. Warum entstanden in einer Epoche ganze Konstellationen talentierter Musiker, in einer anderen Künstler und in einer dritten Physiker? Offensichtlich ist das soziale Prestige des Berufs von großer Bedeutung, was wiederum die Bedürfnisse der Gesellschaft und die Rolle, die die Gesellschaft dieser Tätigkeit beimisst, zum Ausdruck bringt.

Woher kommt das Selbstvertrauen beim Telefonieren? Natürlich gibt es Menschen (und das sind meist wenige) mit einem ausgeprägten Faible für Musik, Mathematik und Sprachen. Es gibt viel einfacher fähige Menschen, die in Biologie, Medizin und Physik gleichermaßen erfolgreich wären. Hier kommt das gesellschaftliche Prestige des Berufsstandes ins Spiel, der Respekt, der ihm von der öffentlichen Meinung und der Presse entgegengebracht wird. Und einem jungen Menschen – bewusst und unbewusst – scheint es so, als seien Halbleiter, Laser oder Weltraumraketen das, wofür er geboren wurde.

Wenn die Gesellschaft einen anderen Beruf so hoch einschätzen würde wie den Beruf des Physikers, dann würde ein erheblicher Teil derer, die heute noch Physik-Fakultäten anstreben, zu anderen Bildungseinrichtungen eilen. Und ich wäre mir sicher, dass es ihre Berufung gibt.

Im letzten Jahrhundert, als Louis Pasteur und Robert Koch ihre berühmten Entdeckungen machten, war das Ansehen der biologischen Wissenschaften sehr hoch. Diese Wissenschaften zogen die begabtesten jungen Leute an. Es ist möglich, dass die heutige Entwicklung der Genetik und Biochemie wieder viele fähige Menschen in die Biologie-Fakultäten locken wird, und sie werden ernsthaft glauben, dass sie für das Studium der Biologie geboren wurden.

Anscheinend ist die Berufung eher ein sozialer als ein biologischer Begriff, der sich aus den angeborenen Neigungen der Psyche, den Erziehungsbedingungen und den Bedürfnissen der Gesellschaft formt.

Der Einfluss des gesellschaftlichen Klimas äußert sich auf unterschiedliche Weise. Lange Zeit wurde großer Wert auf eine gute wissenschaftliche Schule gelegt. Nicht umsonst begannen Koryphäen wie Virchow, Wundt, Helmholtz und Dubois-Reymond ihre wissenschaftliche Laufbahn unter der Leitung von Johannes Müller. Aus dem Labor von E. Rutherford kam eine Galaxie von Nobelpreisträgern. Viele der größten russischen Physiker sind Schüler des Akademikers A. F. Ioffe. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Patriarchen der Wissenschaft die fähigsten Studenten ausgewählt haben. Vielmehr waren sie in der Lage, Selbständigkeit und Begabung bei Schülern zu induzieren, zu wecken. Dankbare Schüler versuchen, die Methoden wiederherzustellen, mit denen das Erwachen von Talenten erreicht wurde. „Sensibilität für alles Neue“, „geniale Intuition“, „Intoleranz gegenüber Epigonentum“, „Förderung der Originalität“ – die Bedeutung solcher Ausdrücke bleibt verschwiegen. Welche Qualitäten die Gründer brillanter wissenschaftlicher Schulen besitzen, ist noch nicht klar, und das Problem, ein kreatives Klima zu schaffen, bleibt eines der dringendsten.

Zum Beispiel war der Arbeitsstil in der Gruppe von M. Delbrück, die Bakteriophagen und Nukleinsäuren untersuchte, sehr eigenartig. Delbrück ermutigte nicht zum Streben nach hoher Strenge und Genauigkeit, da er glaubte, dass "mäßige Nachlässigkeit" die Chancen auf interessante Ergebnisse erhöht. Das Motto der Gruppe lautete: „Veröffentlichen Sie weniger Artikel, aber jeder Artikel muss von höchster Qualität sein.“ Der Leiter der Gruppe zog theoretisches Denken dem Experiment vor und forderte die Kollegen auf, ein oder zwei Tage pro Woche Reflexionen zu widmen, die nicht direkt mit experimenteller Arbeit zu tun hatten. Alle Mitarbeiter mussten bei Seminaren und generell bei der Bewertung der eingereichten Ideen kompromisslos und rücksichtslos vorgehen. Häufige Ausflüge in die Natur (nicht nur sonntags, sondern auch werktags) trugen dazu bei, Probleme in entspanntester Atmosphäre zu besprechen. Den Ergebnissen nach zu urteilen, erwies sich diese Arbeitsweise als sehr effektiv.

Alex Osborne schlug Ende der 30er Jahre „Brainstorming“ (Brainstorming) als eine Methode zur Problemlösung in der Gruppe vor, die kreatives Denken aktiviert.

Die Anregung der kreativen Aktivität wird durch die Einhaltung von vier Regeln erreicht.

1. Der Kritiker wird ausgeschlossen – man kann jeden Gedanken äußern, ohne Angst haben zu müssen, dass er als schlecht erkannt wird.

2. Freie und sogar ungezügelte Assoziationen werden gefördert: je wilder die Idee, desto besser.J

3. Die Anzahl der vorgeschlagenen Ideen sollte so groß wie möglich sein.

4. Die geäußerten Ideen dürfen beliebig kombiniert werden, sowie Änderungen vorschlagen, dh die von anderen Mitgliedern der Gruppe vorgebrachten Ideen „verbessern“.

Die anfängliche Begeisterung für „Brainstorming“ ist einer Abkühlung gewichen. Nun versuchen sie herauszufinden, welche Aufgaben sich so am besten lösen lassen, aus welchen Personen Gruppen auszuwählen sind, welche Gruppengrößen optimal sind.

Die Bestimmung der optimalen Gruppengröße ist wichtig, da Quantität nicht immer Qualität bedeutet. Zwei Bohnermaschinen können Böden doppelt so schnell schrubben wie eine. Aber wenn ein Dichter sein Werk in einiger Zeit geschaffen hat, heißt das nicht, dass zwei Dichter es doppelt so schnell geschrieben hätten. Wissenschaftler sind in diesem Sinne Dichtern ähnlicher als Polierern.

Brainstorming ist effektiver, wenn es mit der synektischen Methode kombiniert wird, das Unbekannte vertraut und das Vertraute fremd zu machen.

Das Unbekannte in das Vertraute zu verwandeln, bedeutet einfach, das Problem zu studieren und sich daran zu gewöhnen. Danach müssen Sie den umgekehrten Vorgang ausführen - um den vertrauten Außerirdischen zu machen. Dies wird durch vier Arten von Operationen erreicht.

1. Persönliche Assimilation - Identifikation mit einem Element einer Problemsituation, zum Beispiel mit einem beweglichen Teil eines Mechanismus, einem Maschinenteil.

2. Direkte Analogie oder Suche nach ähnlichen Prozessen in anderen Wissensgebieten. Zum Beispiel sucht ein Elektroingenieur, der ein technisches Problem löst, nach Analogien in der Hydraulik, in der Thermodynamik.

3. Symbolische Analogie oder die Verwendung poetischer Bilder und Metaphern zur Formulierung des Problems.

4. Eine fantastische Analogie, in der das Problem mental "wie im Märchen" gelöst wird, dh die grundlegenden Naturgesetze außer Acht gelassen werden: Sie können die Schwerkraft der Erde beliebig ein- und ausschalten, die Lichtgeschwindigkeit ändern usw.

"Diagnose" der kreativen Fähigkeiten

Kreativität wird nach Leistung beurteilt. Aber Potenzial ist nur eine Chance zum Erfolg. Es muss nur gemessen werden.

Im Ausland haben sich verschiedene Tests zur Bestimmung von Intelligenz, kreativen Fähigkeiten und die sogenannten projektiven Tests verbreitet, die Persönlichkeitstendenzen und deren Ausrichtung aufzeigen.

In der sowjetischen Schule werden diese Tests nicht verwendet. Begabungen und Fähigkeiten von Menschen zeigen sich in der Arbeitstätigkeit, im Prozess der Akkumulation und vor allem in der aktiven Anwendung von Fähigkeiten und Wissen. Der Rückschluss auf Hochbegabung erfolgt nicht nach formalen Tests, sondern erst nach einer umfassenden Untersuchung der Persönlichkeit.

Vorschnelle Urteile aufgrund von Testergebnissen führten zu kuriosen Irrtümern.

Aber es ist unmöglich, die Testmethodik bedingungslos abzulehnen. Mit einem vernünftigen Ansatz zur Bewertung der Ergebnisse können Tests einer Person gute Dienste leisten; insbesondere wurden viele Tests von der Luft- und Raumfahrtmedizin übernommen.

Der Einsatz von Tests zur Berufsorientierung und -auswahl ist nichts Neues. Eine Art psychologischer Test ist in einer der ältesten Legenden enthalten. Der Kommandant Gideon führte seine Truppen nach einem zermürbenden Marsch zur Quelle von Harod. Vor einer entscheidenden Schlacht wollte er die hartnäckigsten Kämpfer auswählen und befahl den müden Soldaten, aus der Quelle zu trinken. Einige von ihnen stellten sich auf alle Viere und pressten ihre Lippen an das Wasser und begannen es eifrig zu lecken. Andere tranken gemächlich und schöpften eine Handvoll Wasser. Diese dreihundert Krieger wurden von Gideon in die Schlacht geführt und bildeten eine ausgewählte Abteilung gegen die Midianiter.

Jede kreative Arbeit erfordert unterschiedliche Fähigkeiten. Deshalb kann kein psychologischer Test im Prinzip absolute Vorhersagekraft haben; Tests sind erforderlich. Um eine erfolgreiche Aktivität vorherzusagen, ist es außerdem notwendig, nicht nur die Psychologie des Talents zu verstehen, sondern auch die Bedingungen zu berücksichtigen, unter denen die Aktivität stattfinden wird. Daher muss man bei der Bewertung von Testergebnissen Umsicht und Vorsicht walten lassen.

Unter Verwendung der Begriffe "Leichtigkeit", "Flexibilität" und "Originalität" und Bewertung des Grades des kreativen Talents mit ihrer Hilfe ist es notwendig zu bestimmen, was Leichtigkeit, Flexibilität und Originalität sind, wie sie sich bei der Ausführung der oben aufgeführten Aufgaben manifestieren. Leichtigkeit zeigt sich in der Geschwindigkeit, mit der die Aufgabe erledigt wird, und wird berücksichtigt, indem die Anzahl der Antworten in der vorgegebenen Zeit gezählt wird.

Flexibilität - die Anzahl der Wechsel von einer Klasse von Objekten zu anderen. Auf die Frage "Wie viele Verwendungsmöglichkeiten fallen Ihnen für eine Blechdose ein?" das Subjekt benennt den Topf und die Tasse. Bei der Beurteilung der Helligkeit sind dies zwei unterschiedliche Antworten. Aber sowohl der Kochtopf als auch die Tasse sind Gefäße, in die Flüssigkeit gegossen wird. Das bedeutet, dass Antworten bei der Bewertung der Flexibilität als eine gezählt werden, da kein Wechsel von einer Objektklasse zu einer anderen stattfindet.

Die Originalität wird anhand der Häufigkeit dieser Antwort in einer homogenen Gruppe (Studenten eines Instituts, Studenten einer bestimmten Schule) bewertet. Wenn 15 % der Probanden die gleiche Antwort geben, wird eine solche Antwort mit null bewertet. Wenn weniger als 1 % der Probanden diese Antwort geben, wird die Originalität mit 4 Punkten (höchste Punktzahl) bewertet. Wenn 1 bis 2 % der Probanden die gleiche Antwort geben, wird die Originalität auf 3 Punkte geschätzt usw.

Generell ist die Bewertung von Versuchsergebnissen nicht streng genug – hier kann der Willkür des Versuchsleiters zugestimmt werden.

Darüber hinaus bleibt der wahre Vorhersagewert von Tests unklar. Werden die Studenten mit der höchsten Punktzahl tatsächlich kreative Arbeiter (und wenn ja, wie effektiv)? Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie mehrere Jahrzehnte warten, während Sie die Themen beobachten. Daher ist der Einsatz all dieser Methoden bisher vor allem für Psychologen interessant. Bei der Arbeit und Analyse von Tests sammeln Psychologen jedoch Übung und Erfahrung, die ihnen helfen, neue Ideen und Vorschläge zur Identifizierung der kreativen Fähigkeiten einer Person schnell und richtig zu bewerten.

Inzwischen gibt es keine fundierte Auswahlmethodik, man muss entweder nach dem Zufallsprinzip vorgehen oder empirische Methoden anwenden, die gezwungen sind, auf Teamleiter zurückzugreifen, die an der Auswahl kreativ begabter Mitarbeiter interessiert sind.

Ein prominenter Ingenieur, der viele Jahre ein großes Elektronik-Forschungslabor leitete, empfiehlt acht Tricks, um bei der Auswahl junger Talente zu helfen. Hier sind einige davon.

Fragen Sie den Besucher, ob er sich für kreativ begabt hält. Die Menschen beurteilen sich diesbezüglich in der Regel nüchtern. Darüber hinaus sind sie nicht an Täuschung interessiert und erkennen, wie riskant es für eine mittelmäßige Person ist, eine Position einzunehmen, die kreatives Denken erfordert (z. B. die Position eines führenden Ingenieurs). Der Nachteil dieser Technik ist, dass sich viele Menschen selbst ihrer kreativen Möglichkeiten nicht bewusst sind.

Ermitteln Sie die Anzahl der patentierten Erfindungen und Originalartikel des Anmelders (Rezensionsartikel und Berichte über laufende Experimente zählen nicht).

Ist der neue Bewerber jung und hat noch keine eigenen Arbeiten, gilt es herauszufinden, inwieweit er unkonventionell denkt. Erinnere ihn an jene Experimente und Laborarbeiten, die ihn als Student beschäftigten und ihn durch ihre Außergewöhnlichkeit und Schönheit beeindruckten. An seiner Geschichte lässt sich ablesen, ob er lieber Probleme löst als Fakten auswendig zu lernen. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass ein Hochbegabter dazu neigt, über schlecht erforschte und obskure Aspekte des Fachs zu sprechen, im Gegensatz zu einem Unbegabten, der nur über das spricht, was sicher bekannt ist.

Es ist notwendig zu überprüfen, wie sehr eine Person ihre visuelle Vorstellungskraft nutzt. Begabte Menschen, insbesondere im Bereich der Technik, machen im Denkprozess ausgiebigen Gebrauch von visuellen Bildern und Repräsentationen.

Berühre in einem Gespräch ein berufliches Problem. Ein anderer Bewerber zitiert bereitwillig die Meinungen hochrangiger Beamter, verweist auf Quellen, versucht aber nicht, seine eigene Meinung zu äußern. Eine solche Person mag einen hohen Intelligenzquotienten (IQ) haben, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie kreative Fähigkeiten entwickelt hat.

Bieten Sie dem Neuankömmling eine konkrete Aufgabe. Absolventen von Physikabteilungen erhielten beispielsweise die folgende Aufgabe: Eine Kugel fliegt aus einem Gewehrlauf; Messen Sie die Geschwindigkeit, mit der es die ersten 5 m passiert (die Genauigkeit der Lösung beträgt 0,1%). Physiker kennen viele Phänomene, die in diesem Fall angewendet werden können, aber nicht jeder weiß, wie er sein Wissen anwenden soll. Einige glauben, dass es notwendig ist, sich an die Referenzliteratur zu wenden und dort zu lesen, wie solche Messungen durchgeführt werden. Andere versuchen, selbst zu denken, schlagen so etwas wie eine Stoppuhr vor, die im richtigen Moment angehalten werden muss. Obwohl jeder Physiker den „Dezimalzähler“ kennt.

Kreativ begabte Menschen haben normalerweise viele Ideen, darunter lustige, Witze, lustige. Allmählich verengt sich der Kreis der Vermutungen und bleibt ein paar praktische, wenn auch nicht ganz ausgereifte. Es ist charakteristisch, dass die hingerissenen Besucher manchmal am Ende des Gesprächs den eigentlichen Zweck des Besuchs vergessen und versprechen, sich etwas anderes einfallen zu lassen. Intellektuell mutig, scheuen sich diese Menschen nicht, einen Vorschlag zu machen, auch wenn er nicht ganz geeignet ist, um eine Entscheidung zu treffen. Und aus der Quantität der Ideen wird schließlich Qualität. Ein unkreativer Mensch wird nur dann auf eine Idee kommen, wenn er sich dessen absolut sicher ist.

Die aufgeführten Auswahlverfahren begründen ihre Berechtigung in der Praxis, jedoch wäre es interessant, diese empirischen Verfahren mit psychologischen Testverfahren zu kombinieren, zu denen auch die Prüfung unterschiedlichster gestalterischer Fähigkeiten gehört.

Abschließend die Meinung von Stephen Leacock zu psychologischen Tests, die er in der Kurzgeschichte „The Test“ zum Ausdruck brachte:

"John Smith leistete seit einiger Zeit Militärdienst, zeigte aber weder Schlagfertigkeit noch Initiative. Zuerst wurde er zur Infanterie geschickt, aber es stellte sich heraus, dass er zu dumm für diese Art von Truppen war. Sie versuchten es mit der Kavallerie , aber dort bewies er sich noch schlimmer.Da Smith jedoch ein starker, gesunder Kerl war, konnten sie ihn überhaupt nicht aus der Armee entlassen.

Und so meldete John Smith seine Ankunft dem neuen Chef.

Nun, John, - sagte er, - das Wichtigste beim Militärdienst ist, immer klug und unternehmungslustig zu sein. Mit anderen Worten: Intelligenz. Verstanden?

Jawohl.

Jetzt hör mir genau zu: Ich werde dich testen, ich werde dich testen. Glaubst du, du hast Intelligenz?

Wer weiß! - gedehnt, von einem Fuß auf den anderen tretend, John.

Jetzt werden wir sehen. Sag mir, was es ist: Es hat zwei Sohlen, zwei Absätze und 24 Schnürsenkellöcher.

John Smith dachte etwa drei Minuten lang angestrengt nach. Kleine Tropfen kalten Schweißes brachen auf seiner Stirn aus.

Ich weiß nicht, Sir, sagte er schließlich.

Hier ist ein Exzentriker, - der Offizier grinste, - Es ist ein Paar Stiefel! Aber machen wir weiter. Sag mir, was es ist: Es hat vier Sohlen, vier Absätze und 48 Schnürsenkellöcher.

Fünf Minuten später, vor Anspannung schwitzend, wiederholte John:

Ich weiß nicht, Herr ...

M-mda-ah ... Das sind zwei Paar Schuhe! Nun, versuchen wir es mit der letzten Frage. Was hat im Mai sechs Beine, zwei Hörner und fliegt und summt? Wenn Sie nicht antworten, weiß ich nicht, was ich mit Ihnen machen soll.

Ohne zu zögern platzte John Smith heraus:

Das sind also drei Paar Stiefel, Sir!"

Gibt es Grenzen der Kreativität und wie gesund können wir werden? Wissenschaftler erforschen höhere Bewusstseinszustände – Höheres Bewusstsein.

TM-Technik

Die TM-Technik: Warum wird sie Ärzten zugeschrieben, in hohen Ämtern praktiziert, vom Klerus aller Religionen anerkannt und warum wird sie von Millionen von Menschen genossen?

Wo sind die Grenzen menschlicher Kreativität und Intelligenz, wie gesund können wir werden und wie lange können wir leben?

„Die Wissenschaft hat bereits ein ziemlich vollständiges Verständnis der Pathologie von Krankheiten, wie Geist und Körper Krankheiten erliegen“, sagt der weltberühmte Physiologe Dr. Robert Keith Wallace. „Jetzt haben wir endlich ein klares wissenschaftliches Verständnis des anderen Extrems der Bandbreite des menschlichen Potenzials erreicht, davon, wie gesund der Körper werden kann und wie kreativ und entwickelt der Geist sein kann.“

Im Laufe der Geschichte gab es Genies, Wissenschaftler und Künstler, deren kreative und geistige Fähigkeiten weit über das hinausgingen, was als gewöhnlich galt.

„Was ermöglicht es solchen Menschen, im Vergleich zu anderen Menschen mehr von ihrem kreativen Potenzial zu nutzen?“ fragt Dr. Wallace. „Vielleicht sollte man damit geboren werden? Oder kann jeder sein volles kreatives Potenzial entfalten?“

Dr. Wallace arbeitet an vorderster Front auf einem neuen Gebiet der Bin Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern von Universitäten auf der ganzen Welt, die die TM-Technik studieren, um das Potenzial von Geist und Körper besser zu verstehen. Ein solches Unterfangen, sagt Wallace, "hält den Schlüssel zur Lösung kritischer sozialer und wirtschaftlicher Probleme und wird Wohlstand und Fortschritt fördern, während wir uns dem 21. Jahrhundert nähern."

Wie Dr. Wallace beschreibt, ist TM „eine einfache, natürliche Technik zur Entfaltung des vollen Potenzials von Geist und Körper“. Es wird von Ärzten zugeschrieben, in hohen Ämtern praktiziert, vom Klerus anerkannt und Millionen von Menschen wurden darin ausgebildet. Über 30 Jahre wissenschaftliche Forschung zu dieser Technik haben neue Einblicke in die Evolution des menschlichen Bewusstseins geliefert, sagt Dr. Wallace.

Transzendentales Bewusstsein

Die Forschung zeigt, dass die TM-Technik einen vierten Bewusstseinszustand erzeugt, der „reines Bewusstsein“ oder „transzendentales Bewusstsein“ genannt wird. Subjektiv wird dies als ein ruhiger Zustand reiner innerer Wachheit wahrgenommen, ein Zustand, in dem das Bewusstsein mit sich allein ist. Objektiv zeigen Studien, dass der Körper einen tiefen Ruhezustand erreicht und dass das Gehirn und das Nervensystem in einem anderen Modus arbeiten als Wachen, Träumen oder Tiefschlaf.“

Dr. Wallace betont, dass die TM-Technik nicht einfach einen allgemeinen Ruhezustand oder einen veränderten Zustand wie Hypnose herbeiführt, sondern zu einer einzigartigen und völlig natürlichen Funktionsweise der Neurophysiologie führt.

Dr. Wallace und sein Forscherkollege Fred Travis, Ph.D., zitieren Auszüge aus Studien, die dramatische Veränderungen der Herzfrequenz, der Kohärenz der Gehirnwellen, der Atemfrequenz und des Hautwiderstands zeigen, was auf „sehr spezifische Parameter“ eines reinen Bewusstseinszustands hinweist .

Untersuchungen des russischen Neurowissenschaftlers Professor Nikolai Nikolayevich Lyubimov, Direktor des Neurokybernetik-Labors des Instituts für Gehirn an der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, zeigen, dass die TM-Technik das revitalisiert, was Lyubimov „versteckte Reserven des Gehirns“ nennt, Bereiche, die es nicht sind wird normalerweise in solchen Bewusstseinszuständen wie Wachheit, Tiefschlaf und Träumen verwendet.

Wallace sagt, dass die Entwicklung des Bewusstseins nicht mit der Erfahrung des reinen Bewusstseins aufhört. "Hunderte von Studien zur Wirkung der TM-Technik auf die Aktivität bezeugen die signifikante Entwicklung des geistigen und körperlichen Potenzials eines Menschen."

Die Ergebnisse zeigen deutliche Verbesserungen in Gesundheit, Gedächtnis, Intelligenz, Kreativität, Wahrnehmung, Reaktionsfähigkeit, Selbstverwirklichung und Umkehrung des Alterungsprozesses. Wallace sagt, dass die Erforschung der Auswirkungen der TM-Technik auf das tägliche Leben klare physiologische und psychologische Hinweise auf höhere Bewusstseinszustände liefert.

„Nach den alten vedischen Texten gibt es sieben Bewusstseinszustände, zu denen die bekannten Wachzustände, Tiefschlaf und Traumschlaf gehören. Der vierte Bewusstseinszustand, reines Bewusstsein, kann während der TM-Praxis systematisch erfahren werden“, sagt Dr. Wallace.

Darüber hinaus beschreiben die vedischen Texte den fünften Bewusstseinszustand – „Kosmisches Bewusstsein“ – da er Wachheit, Tiefschlaf und Traumschlaf zusammen mit tiefer Ruhe und ruhigem Erwachen des reinen Bewusstseins umfasst. Die Texte beschreiben auch den sechsten Bewusstseinszustand, das subtile kosmische Bewusstsein, und den siebten Bewusstseinszustand, „Einheitsbewusstsein“ – die volle Verwirklichung des grenzenlosen Potenzials eines jeden Menschen.

Wie Dr. Wallace sagt, hat jeder dieser höheren Bewusstseinszustände seinen eigenen speziellen Zustand der Neurophysiologie.

„Als Forscher arbeiten wir an der größten Grenze der Wissenschaft – der Erforschung der Entfaltung des vollen Potenzials des Menschen, wie es sich in der Arbeit seiner Physiologie, seines Gehirns und seines Verhaltens manifestiert. Wir finden quantitative Indikatoren für eine neue Funktionsweise des Nervensystems. Und es ist so spannend, diesen großen Sprung in der menschlichen Entwicklung nachzuvollziehen“, sagt Dr. Wallace.