Gestern, als er das Thema diskutierte, machte einer der Kommentatoren darauf aufmerksam, dass auf der Karte von 1700 der Moskauer Kreml rot ist.
Ja, jeder weiß, dass Moskau „weißer Stein“ war, aber in welchen Jahren war der Kreml weiß und in welchen Jahren erinnert sich jeder als rot? Es wurden bereits viele Artikel darüber geschrieben, aber die Leute schaffen es immer noch, darüber zu streiten. Aber wann haben sie angefangen, es aufzuhellen, und wann haben sie damit aufgehört? Zu diesem Thema gehen die Aussagen in allen Artikeln auseinander, ebenso wie die Gedanken in den Köpfen der Menschen. Einige schreiben, dass sie im 18. Jahrhundert mit dem Weißen begonnen haben, andere, dass sie bereits Anfang des 17. Jahrhunderts begonnen haben, andere versuchen den Beweis zu erbringen, dass die Kremlmauern überhaupt nicht weiß getüncht wurden. Überall wird der Satz wiederholt, dass der Kreml bis 1947 weiß war, dann befahl Stalin plötzlich, ihn rot neu zu streichen. War es so?
Lassen Sie uns endlich alle punktieren und, da es genügend Quellen gibt, sowohl malerische als auch fotografische.
Der heutige Kreml wurde also Ende des 15. Jahrhunderts von den Italienern erbaut und natürlich nicht getüncht. Die Festung behielt die natürliche Farbe des roten Backsteins bei, es gibt mehrere ähnliche in Italien, das nächste Analogon ist das Castello Sforza in Mailand. Ja, und das Tünchen von Befestigungen war damals gefährlich: Wenn eine Kanonenkugel auf eine Mauer trifft, wird der Ziegel beschädigt, die Tünche bröckelt, und man sieht deutlich die Schwachstelle, wo man wieder zielen sollte, um die Mauer so schnell wie möglich zu zerstören.
Eines der ersten Bilder des Kremls, auf dem seine Farbe deutlich sichtbar ist, ist die Ikone von Simon Ushakov „Lob sei der Wladimir-Ikone der Muttergottes. Der Baum des russischen Staates. Es wurde 1668 geschrieben, und der Kreml ist hier rot.
Erstmals in schriftlichen Quellen wird die Tünche des Kremls 1680 erwähnt.
Der Historiker Bartenev schreibt in dem Buch „Der Moskauer Kreml in der Antike und heute“: „In einem am 7. Juli 1680 im Namen des Zaren eingereichten Memorandum heißt es, die Befestigungsanlagen des Kreml seien „nicht weiß getüncht“ worden, und die Spassky-Tore „wurden schwarz auf weiß in Backstein eingetragen“. Die Notiz fragte: Tünchen Sie die Wände des Kremls weiß, lassen Sie sie so, wie sie sind, oder streichen Sie sie wie die Spassky-Tore „in Ziegeln“? Der Zar befahl, den Kreml mit Kalk zu tünchen…“
Unsere Hauptfestung ist also mindestens seit den 1680er Jahren weiß getüncht.
1766. Gemälde von P. Balabin nach dem Stich von M. Makhaev. Der Kreml ist hier eindeutig weiß.
1797 Gerard Delabart.
1819, Künstler Maxim Worobjow.
1826 kam der französische Schriftsteller und Dramatiker François Anselot nach Moskau, er beschrieb den weißen Kreml in seinen Memoiren: „Damit verlassen wir den Kreml, mein lieber Xavier; Aber wenn wir uns diese alte Zitadelle noch einmal ansehen, werden wir bedauern, dass die Erbauer bei der Reparatur der durch die Explosion verursachten Zerstörung die uralte Patina von den Mauern entfernt haben, die ihnen so viel Pracht verlieh. Die weiße Farbe, die die Risse verbirgt, verleiht dem Kreml einen Hauch von Jugend, der nicht zu seiner Form passt, und löscht seine Vergangenheit aus.“
1830er, Künstler Rauch.
1842, Lerebours Daguerreotypie, die erste dokumentarische Darstellung des Kremls.
1850, Joseph Andreas Weiss.
1852, eine der allerersten Fotografien von Moskau, befindet sich die Christ-Erlöser-Kathedrale im Bau, und die Mauern des Kreml sind weiß getüncht.
1856, Vorbereitungen für die Krönung von Alexander II. Für diese Veranstaltung wurde die Tünche stellenweise aktualisiert, die Strukturen auf dem Vodovzvodnaya-Turm waren ein Rahmen für die Beleuchtung.
Dasselbe 1856, Blick in die entgegengesetzte Richtung, der uns am nächsten ist der Tainitskaya-Turm mit einem Bogenschützen, der den Damm überblickt.
Foto von 1860.
Foto von 1866.
1866-67.
1879, Künstler Pjotr Wereschtschagin.
1880, Gemälde der englischen Malerschule. Der Kreml ist immer noch weiß. Aus allen vorherigen Bildern schließen wir, dass die Kremlmauer entlang des Flusses im 18. Jahrhundert weiß getüncht wurde und bis in die 1880er Jahre weiß blieb.
1880, Konstantin-Eleninskaja-Turm des Kreml von innen. Die Tünche bröckelt allmählich und legt die roten Ziegelwände frei.
1884, Mauer entlang des Alexandergartens. Die Tünche bröckelte stark, nur die Zähne wurden erneuert.
1897, Künstler Nesterow. Die Wände sind schon näher an Rot als an Weiß.
1909, abblätternde Wände mit Tüncheresten.
Die gleiche Tünche von 1909 hält sich immer noch gut auf dem Vodovzvodnaya-Turm. Vermutlich wurde sie zum letzten Mal später getüncht als der Rest der Mauern. Aus mehreren früheren Fotografien geht hervor, dass die Mauern und die meisten Türme zuletzt in den 1880er Jahren weiß getüncht wurden.
1911 Grotte im Alexandergarten und im Mittleren Zeughausturm.
1911, Künstlerin Yuon. In Wirklichkeit hatten die Wände natürlich einen schmutzigeren Farbton, die Flecken von der Tünche waren stärker ausgeprägt als auf dem Bild, aber die gesamte Farbskala war bereits rot.
1914, Konstantin Korovin.
Der kunterbunte und heruntergekommene Kreml in einer Fotografie der 1920er Jahre.
Und auf dem Vodovzvodnaya-Turm hielt die Tünche Mitte der 1930er Jahre noch an.
Ende der 1940er Jahre, der Kreml nach der Restaurierung zum 800-jährigen Jubiläum Moskaus. Hier ist der Turm schon deutlich rot, mit weißen Details.
Und zwei weitere Farbfotografien aus den 1950er Jahren. Irgendwo haben sie ausgebessert, irgendwo haben sie abblätternde Wände hinterlassen. Auf eine komplette Neulackierung in Rot wurde verzichtet.
1950er Diese beiden Fotos stammen von hier: http://humus.livejournal.com/4115131.html
Spasskaja-Turm
Aber andererseits war nicht alles so einfach. Einige Türme sind aus der allgemeinen Chronologie der Tünche heraus.
1778, Roter Platz von Friedrich Hilferding. Der Spasskaja-Turm ist rot mit weißen Details, aber die Wände des Kremls sind weiß getüncht.
1801, Aquarell von Fjodor Alekseev. Bei aller Vielfalt des malerischen Angebots ist klar, dass der Spasskaja-Turm Ende des 18. Jahrhunderts noch weiß getüncht war.
Und nach dem Brand von 1812 kehrte die rote Farbe wieder zurück. Dies ist ein Gemälde von englischen Meistern, 1823. Die Wände sind immer weiß.
1855, Künstler Shukhvostov. Wenn Sie genau hinsehen, können Sie sehen, dass die Farben der Mauer und des Turms unterschiedlich sind, der Turm ist dunkler und röter.
Blick auf den Kreml von Zamoskvorechye, Gemälde eines unbekannten Künstlers, Mitte des 19. Jahrhunderts. Hier wird der Spasskaja-Turm wieder weiß getüncht, höchstwahrscheinlich für die Feierlichkeiten anlässlich der Krönung Alexanders II. im Jahr 1856.
Foto aus den frühen 1860er Jahren. Der Turm ist weiß.
Ein weiteres Foto von Anfang bis Mitte der 1860er Jahre. Die Tünche des Turms bröckelt hier und da.
Ende der 1860er Jahre. Und dann war der Turm plötzlich wieder rot gestrichen.
1870er Der Turm ist rot.
1880er. Die rote Farbe blättert ab, an manchen Stellen sieht man die neu gestrichenen Stellen, Flecken. Nach 1856 wurde der Spasskaja-Turm nie wieder weiß getüncht.
Nikolskaja-Turm
1780er Friedrich Hilferding. Der Nikolskaya-Turm hat noch keine gotische Spitze, er ist mit frühklassischem Dekor verziert, rot, mit weißen Details. 1806-07 wurde der Turm bebaut, 1812 von den Franzosen gesprengt, fast zur Hälfte zerstört und bereits Ende der 1810er Jahre restauriert.
1823, brandneuer Nikolskaja-Turm nach der Restaurierung, rot.
1883, weißer Turm. Vielleicht haben sie es zusammen mit Spasskaya für die Krönung von Alexander II. Geweißt. Und sie aktualisierten die Tünche für die Krönung von Alexander III. im Jahr 1883.
1912 Der Weiße Turm blieb bis zur Revolution bestehen.
1925 Der Turm ist bereits rot mit weißen Details. Es wurde infolge der Restaurierung im Jahr 1918 nach revolutionären Schäden rot.
Dreifaltigkeitsturm
1860er. Der Turm ist weiß.
Auf dem Aquarell der englischen Malerschule von 1880 ist der Turm grau, diese Farbe ergibt sich aus der verdorbenen Tünche.
Und 1883 war der Turm schon rot. Bemalt oder von Tünche gereinigt, höchstwahrscheinlich für die Krönung von Alexander III.
Fassen wir zusammen. Laut dokumentarischen Quellen wurde der Kreml erstmals 1680 weiß getüncht, im 18. und 19. Jahrhundert war er weiß, mit Ausnahme der Spasskaja-, Nikolskaja- und Dreifaltigkeitstürme in bestimmten Perioden. Die Wände wurden zuletzt Anfang der 1880er Jahre weiß getüncht, Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Tünche nur am Nikolskaja-Turm erneuert, möglicherweise auch am Vodovzvodnaya. Seitdem ist die Tünche allmählich zerbröckelt und abgewaschen, und bis 1947 nahm der Kreml natürlich die ideologisch korrekte rote Farbe an, an einigen Stellen wurde sie während der Restaurierung getönt.
Kremlmauern heute
Foto: Ilya Varlamov
Heute behält der Kreml an einigen Stellen die natürliche Farbe von rotem Backstein, vielleicht mit einer leichten Tönung. Dies sind Ziegel aus dem 19. Jahrhundert, das Ergebnis einer weiteren Restaurierung.
Wand vom Fluss. Hier sieht man deutlich, dass die Ziegel rot gestrichen sind. Foto aus dem Blog von Ilya Varlamov
Alle alten Fotos stammen, sofern nicht anders angegeben, von https://pastvu.com/
Dies ist eine Kopie des Artikels unter
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als Moskau zum politischen und kulturellen Zentrum der russischen Länder wurde, wurde der Kreml unter Beteiligung italienischer Architekten wieder aufgebaut. Sein Zentrum war der Domplatz mit der vom Architekten Aristoteles Fioravanti erbauten Himmelfahrtskathedrale (1475-79) – die Grabstätte russischer Metropoliten und Patriarchen, der Ort der Hochzeiten und Krönungen von Großherzögen, dann Königen und Kaisern. Pskower Handwerker errichteten die Kirche der Niederlegung des Gewandes (1484-88) und die Kathedrale der Verkündigung (1484-89) - die Hauskirche der Moskauer Fürsten. In den Jahren 1505-08 wurde die Erzengelkathedrale gebaut - das Grab russischer Fürsten und Zaren (vor Iwan V. Alekseevich). Der Steinerne Fürstenpalast (an der Stelle des modernen Großen Kremlpalastes) mit dem Facettenpalast (1487-91) vervollständigte die Gestaltung der Westseite des Kathedralenplatzes. Der Iwan-der-Große-Glockenturm wurde zum Zentrum des Kreml-Ensembles. In den Jahren 1485-95 wurden um den Kreml herum unter Berücksichtigung der Traditionen der russischen Verteidigungsarchitektur und der Errungenschaften der westeuropäischen Befestigung die bestehenden Mauern und Türme aus rotem Backstein mit innerer Hinterfüllung aus Kopfsteinpflaster und weißem Stein auf Kalkmörtel gebaut. Der Kreml wurde zu einer der mächtigsten Festungen Europas.
Schild über den Toren des Spasskaya-Turms
„Im Sommer 6999 (1491) Juli wurde dieser Bogenschütze durch die Gnade Gottes auf Befehl von John Vasilyevich, dem Souverän und Autokraten von ganz Russland und dem Großherzog von Volodimir und Moskau und Nowgorod und Pskow und Tver und hergestellt Yugra und Vyatka und Perm und Bulgarisch und andere im 30. Sommer des Staates ihn und Peter Antony Solario aus der Stadt Mediolan (Mailand - Hrsg.).
ARCHITEKTEN DES NEUEN ENSEMBLES DES MOSKAUER KREMLIN
Um den Plan von Iwan III. zum Leben zu erwecken – den Kreml in ein Symbol des russischen Staates zu verwandeln, eine Demonstration seiner Größe und Macht – war die Architektur eines der wichtigsten Mittel. Und der Prinz verwandelt den Kreml in ein monumentales Ensemble. Fast alle Gebäude des Kremls - Türme, Mauern, Gebäude auf dem zentralen Kremlplatz - stehen nicht nur an denselben Orten und tragen dieselben Namen, wo sie zu bauen begannen und wie Ivan Kalita sie in den 30er Jahren des 14. Jahrhunderts nannte, aber sie sehen sogar so aus wie während der Herrschaft von Ivan III ...
Auf Anraten der „griechischen Sophia“ lud der Prinz Architekten aus Italien ein. Der erste, der 1474 aus Bologna ankam, war Aristoteles Fioravanti mit seinem Sohn Andreas.
Der italienische Architekt war damals 58 Jahre alt und war bereits als Autor von Palästen, Festungen und Befestigungen für viele italienische Herzöge und sogar für den ungarischen König in die Geschichte Italiens eingegangen, als ein Mann, der einen riesigen Glockenturm absetzte Ort zu Ort. In Bologna wollte Fioravanti gerade mit dem Bau des Palazzo del Podesta beginnen, dessen Modell seine Landsleute so begeisterte. Aber er ging weit nach Osten, um in die Geschichte eines anderen Volkes einzutreten - der Russen.
Aristoteles wurde im Kreml angesiedelt, mit enormen Kräften ausgestattet, und die Arbeit begann zu kochen. Ivan III selbst verstand, dass die weißen Steinmauern ein unzuverlässiger Verteidiger waren, sie würden Kanonenfeuer nicht standhalten. Der Kreml sollte aus Backstein sein. Und der Italiener baute zuerst eine Ziegelei am Yauza-Fluss. Die in dieser Fabrik nach dem Rezept von Fioravanti selbst hergestellten Ziegel waren ungewöhnlich stark. Sie waren schmaler und authentischer als üblich und wurden daher "aristotelisch" genannt.
Nachdem der Italiener das allgemeine Schema der Kremlfestung und ihres Zentrums - des Kathedralenplatzes - erstellt hatte, leitete er den Bau der Himmelfahrtskathedrale - der Hauptkathedrale von Moskau Russland. Der Tempel sollte eine große "predigende" Bedeutung haben, er sollte der Welt die Geburt eines neuen Staates verkünden, und deshalb war es notwendig, den wahrhaft nationalen Charakter der Kultur darin zu verkörpern. Aristoteles begann sich in Wladimir im Norden Russlands mit Beispielen russischer Architektur vertraut zu machen, und als nach vierjähriger Arbeit die Kathedrale mit fünf Kuppeln fertig war, regte er die Fantasie seiner Zeitgenossen an. Er sah „wie ein einzelner Stein“ aus, und mit diesem Gefühl eines Monolithen inspirierte er die Idee der Solidität des ganzen Volkes. Es kann kein Zufall sein, dass sich Iwan III. ein Jahr nach Fertigstellung der Kathedrale weigerte, der Goldenen Horde Tribut zu zollen.
In denselben Jahren bauten Pskower Handwerker, die uns bisher unbekannt waren, die Verkündigungskathedrale - die Hauskirche des königlichen Hofes - wieder auf. Im Untergeschoss dieser Kathedrale wurde ein neuer Schatzhof errichtet – die Schatzkammer, deren tiefweiße Steinkeller drei Jahrhunderte lang existierten. Die Schatzkammer wurde von einem anderen Italiener gebaut - Marco Ruffo, dessen Name wir mit einem anderen bemerkenswerten Gebäude des Kremls in Verbindung bringen - der Facettenkammer - dem zeremoniellen Thronsaal der zukünftigen russischen Zaren. Für das 15. Jahrhundert ist die Facettenkammer eine einzigartige Schöpfung: eine Halle von 500 Quadratmetern, deren Gewölbe auf nur einem zentralen Pfeiler ruhen.
Marco Ruffo hat gerade diese Kammer gelegt. Er vollendete die Arbeiten gemeinsam mit dem aus Italien angereisten Architekten Pietro Antonio Solari, einem der legendären Erbauer des Mailänder Doms. Es ist Solari, der die wichtigste technische Lösung der Facettenkammer besitzt, die später nach den tetraedrischen Steinen benannt wurde, mit denen sie ausgekleidet ist. Beide Architekten bauten gleichzeitig den steinernen Fürstenpalast.
Es bleibt nur zu bedauern, dass Solari so wenig in Moskau lebte - 1493, drei Jahre nach seiner Ankunft, starb er plötzlich. Aber selbst in drei Jahren hat er zu viel getan und vor allem den Plan von Ivan III zum Leben erweckt: den Moskauer Kreml in die uneinnehmbarste Festung Europas zu verwandeln. Neue Festungsmauern mit einer Länge von 2235 Metern hatten eine Höhe von 5 bis 19 Metern. Innerhalb der Mauern, deren Dicke 3,5 bis 6,5 Meter erreichte, wurden geschlossene Galerien für die geheime Bewegung von Soldaten eingerichtet. Um eine Untergrabung durch den Feind zu verhindern, gab es viele Geheimgänge und "Gerüchte" aus dem Kreml.
Die Türme des Kremls wurden zu Verteidigungszentren des Kremls. Die erste wurde genau in der Mitte der Mauer errichtet, die der Moskwa zugewandt war. Es wurde 1485 unter der Leitung des italienischen Meisters Anton Fryazin erbaut. Da sich unter dem Turm eine geheime Quelle befand, nannten sie ihn Taynitskaya.
Danach wird fast jedes Jahr ein neuer Turm gebaut: Beklemishevskaya (Marco Ruffo), Vodovzvodnaya (Anton Fryazin), Borovitskaya, Konstantin-Eleninskaya (Pietro Antonio Solari). Und schließlich wurden 1491 auf dem Roten Platz zwei Türme errichtet - Nikolskaya und Frolovskaya - letzterer wurde später der ganzen Welt als Spasskaya bekannt (wie er 1658 durch königlichen Erlass nach dem Bild des Erlösers von Smolensk benannt wurde). über dem Tor des Turms zur Erinnerung an die Befreiung der Stadt Smolensk durch russische Truppen). Der Spasskaja-Turm wurde zum Haupteingang des Kreml...
1494 kam Aleviz Fryazin (Mailand) nach Moskau. Zehn Jahre lang baute er Steinkammern, die Teil des Terem-Palastes des Kreml wurden. Er errichtete sowohl die Kremlmauern als auch die Türme entlang des Flusses Neglinnaya. Ihm gehören auch die wichtigsten hydraulischen Strukturen Moskaus in jenen Jahren: die Dämme an der Neglinnaya und die Gräben entlang der Kremlmauern.
1504, kurz vor seinem Tod, lud Iwan III. einen weiteren „Fryazin“ nach Moskau ein, der den Namen Aleviz Fryazin der Neue (Venezianer) erhielt. Er kam aus Bakhchisaray, wo er einen Palast für den Khan baute. Die Kreationen des neuen Architekten wurden bereits von Vasily III gesehen. Unter ihm baute der Venezianer elf Kirchen (die bis heute nicht erhalten sind) und die Kathedrale, die noch heute als Schmuck des Moskauer Kremls dient, die Archangelsk-Kathedrale, die in den besten Traditionen der alten russischen Architektur entworfen wurde. Es wird angenommen, dass sein Schöpfer unter dem großen Einfluss der ursprünglichen russischen Kultur stand.
Dann wurde in den Jahren 1505-1508 der berühmte Glockenturm „Iwan der Große“ gebaut. Sein Architekt Bon-Fryazin, der diese später 81 Meter hohe Säule errichtet hatte, berechnete genau, dass diese architektonische Vertikale das gesamte Ensemble dominieren und ihm eine einzigartige Farbe verleihen würde.
Der Bau des Moskauer Kremls war für seine Zeit ein herausragendes Ereignis. Auch wenn wir den Beginn des Baus des Ensembles im Jahr 1475 – das Jahr der Verlegung der letzten, vierten Version der Himmelfahrtskathedrale – und das Bauende – den Bau der letzten Kremlbefestigung im Jahr 1516 – betrachten, müssen wir das zugeben All diese Pracht und Kraft sind in dreißig (!) Jahren entstanden.
Vor 65 Jahren ließ Stalin den Moskauer Kreml rot streichen. Hier sind gesammelte Bilder und Fotografien, die den Moskauer Kreml aus verschiedenen Epochen darstellen.
Vielmehr bestand der Kreml ursprünglich aus rotem Backstein - die Italiener, die 1485-1495 eine neue Festung für den Großherzog von Moskau Iwan III. wie das Mailänder Schloss Castello Sforzesco.
Der Kreml wurde erst im 18. Jahrhundert weiß, als die Festungsmauern nach damaliger Mode geweißt wurden (wie die Mauern aller anderen russischen Kreml - in Kasan, Zaraysk, Nischni Nowgorod, Rostov Weliki usw.).
J. Delabart. Blick auf Moskau vom Balkon des Kremlpalastes zur Moskvoretsky-Brücke. 1797.
Der Weiße Kreml erschien 1812 vor Napoleons Armee und einige Jahre später, bereits vom Ruß des warmen Moskau gewaschen, blendete er die Reisenden erneut mit schneeweißen Mauern und Zelten. Der berühmte französische Dramatiker Jacques-Francois Anselot, der 1826 Moskau besuchte, beschrieb den Kreml in seinen Memoiren Six mois en Russie: „Damit verlassen wir den Kreml, mein lieber Xavier; Aber wenn wir uns diese alte Zitadelle noch einmal ansehen, werden wir bedauern, dass die Erbauer bei der Reparatur der durch die Explosion verursachten Zerstörung die uralte Patina von den Mauern entfernt haben, die ihnen so viel Pracht verlieh. Die weiße Farbe, die die Risse verbirgt, verleiht dem Kreml einen Hauch von Jugend, der nicht zu seiner Form passt, und löscht seine Vergangenheit aus.“
S. M. Schuchwostow. Blick auf den Roten Platz. 1855 (?) Jahr
P. Wereschtschagin. Blick auf den Moskauer Kreml. 1879
Der Kreml. Farblitho aus der Sammlung der US Library of Congress, 1890.
Weißer Spasskaja-Turm des Kreml, 1883
Weißer Nikolskaja-Turm, 1883
Moskau und der Moskwa. Foto von Murray Howe (USA), 1909
Abgebildet von Murray Howe: schäbige Mauern und Türme, bedeckt mit „edler urbaner Patina“. 1909
Der Kreml begrüßte den Beginn des 20. Jahrhunderts wie eine echte alte Festung, die nach den Worten des Schriftstellers Pavel Ettinger mit einer „edlen städtischen Patina“ überzogen war: Sie wurde manchmal für wichtige Ereignisse weiß getüncht, und den Rest der Zeit stand sie wie es sein sollte - verschmiert und schäbig. Die Bolschewiki, die den Kreml zu einem Symbol und einer Zitadelle aller Staatsmacht machten, schämten sich überhaupt nicht für die weiße Farbe der Festungsmauern und Türme.
Roter Platz, Parade der Athleten, 1932. Achten Sie auf die für den Urlaub frisch getünchten Wände des Kremls
Moskau, 1934-35 (?)
Aber dann begann der Krieg, und im Juni 1941 bot der Kommandant des Kremls, Generalmajor Nikolai Spiridonov, an, alle Mauern und Türme des Kremls neu zu streichen - zur Tarnung. Ein fantastisches Projekt für diese Zeit wurde von einer Gruppe des Akademikers Boris Iofan entwickelt: Hauswände, schwarze Fensterlöcher wurden auf weiße Wände gemalt, künstliche Straßen wurden auf dem Roten Platz gebaut und das leere Mausoleum (Lenins Leiche war bereits evakuiert worden Moskau am 3. Juli 1941) war mit einer Sperrholzkappe bedeckt, die ein Haus darstellte. Und der Kreml verschwand natürlich - die Verkleidung verwirrte alle Karten für die faschistischen Piloten.
Schon im Kindergarten hören Kinder vom weißen Stein Moskau. Dieser Name ist ein traditioneller Beiname der Hauptstadt. Doch dann werden die Kinder älter und erfahren im Geschichtsunterricht, dass die Stadt ihren Namen von ihrer Hauptfestung – dem Kreml – bekommen hat. Und sie haben berechtigte Fragen, woher eine so seltsame Farbenblindheit kommt? Der Kreml ist rot, nicht weiß!
Tatsächlich liegt kein Fehler vor. Nur ein schöner Beiname erschien vor langer Zeit, als der Kreml wirklich hell war.
Was ist der Kreml?
Dieses Wort wurde im mittelalterlichen Russland die zentrale Festung der Stadt genannt, die letzte und wichtigste Festung der Verteidigung. Auf seinem Territorium befand sich normalerweise der Haupt- (oder einzige) Stadttempel, in dem der Herrscher der Stadt (Fürst oder Gouverneur) lebte.
Im Falle eines Angriffs (und das geschah damals sehr oft) versteckte sich nicht nur die Bevölkerung einer ungeschützten oder schlecht geschützten städtischen Siedlung, sondern auch die Bauern der nächsten Dörfer hinter den Mauern des Kremls. Starke Mauern gaben Hoffnung, einen Angriff abzuwehren oder auf Hilfe zu warten und einer Belagerung standzuhalten.
Nicht der erste
Steinbefestigungen wurden in Russland lange Zeit nicht gebaut. Sie bauten es aus Holz - es war schneller und einfacher. Daher war der Weißstein-Kreml in Moskau nicht wirklich der erste - davor stand eine hölzerne Festung. Chronische Beweise für den Bau einer hölzernen Festung in der Stadt durch den Gründer von Moskau, Prinz Juri Dolgoruky (übrigens ein Kriegsliebhaber). Diese Tatsache geht 9 Jahre nach der ersten Erwähnung Moskaus in einer schriftlichen Quelle zurück.
Später wurde der hölzerne Kreml immer wieder restauriert und umgebaut. Der Grund ist klar - die Holzwände schützten gut vor dem direkten Angriff der Feinde, waren aber machtlos gegen Feuer. Und Russland war gerade in turbulente Zeiten eingetreten - alles begann mit fürstlichen Streitigkeiten, und dann kamen die Tataren. Das letzte Mal, dass die hölzerne Festung wieder aufgebaut wurde, war der berühmte Ivan Kalita. Er baute es aus Eichenholz und vergrößerte die Fläche erheblich. Aber es half immer noch nicht.
Allerheiligen Feuer
Nicht einmal ein tatarischer Angriff war erforderlich - der Kreml von Ivan Kalita wurde durch einen Haushaltsbrand zerstört. Es war eine schreckliche Geißel mittelalterlicher Holzstädte - bei jedem Feuer konnten sie vollständig ausbrennen. Diesmal war die Allerheiligenkirche die erste, die Feuer fing (daher der Name des Feuers). Es geschah im Jahr 1365.
Zu dieser Zeit regierte der junge Dmitri Iwanowitsch (damals noch nicht Donskoy) in Moskau. Er strebte eine unabhängige Politik an, aber er verstand, dass dies mit einem „nackten“ Kapital auf verlorenem Posten wäre. Deshalb beeilte er sich, mit dem Bau einer neuen Festung zu beginnen, und sorgte gleichzeitig dafür, dass sie noch schlimmer brannte.
weißer Stein
Russland kannte den Steinbau bereits. Aber in vielen Regionen wurde streng genommen kein Stein, sondern ein Ziegel-Ton-Sockel verwendet. Aber im Fürstentum Wladimir-Susdal entstand schon vor der Invasion der Mongolen eine Tradition des Bauens aus Kalkstein. Wegen seiner hellen Farbe wurde er „weißer Stein“ genannt. Es war notwendig, mit ihm arbeiten zu können, aber im Prinzip war Kalkstein einfach zu verarbeiten. Daraus konnten Blöcke der gewünschten Größe geschnitten werden.
Unweit von Moskau gab es im Dorf Myachkovo, 30 km von der Hauptstadt entfernt, ein Kalksteinvorkommen. Diese Sorte heißt jetzt so - Myachkovsky-Kalkstein. Der Historiker und Schriftsteller I. E. Zabelin schlug vor, dass die Erbauer des Kremls von Dmitri Iwanowitsch diesen Stein hätten verwenden sollen.
Das große Problem war die Lieferung von Steinen, und der Prinz wollte nicht mit dem Bau beginnen, bis alles notwendige Material zur Hand war. Der Transport erfolgte entlang der Moskwa, teilweise auf dem Wasserweg, größtenteils aber - im Winter auf Eis.
Unsichtbarer Kreml
Der Bau des weißen Steinkremls in Moskau dauerte zwei Jahre (1367-68). Er wird oft in Quellen erwähnt, aber unsere Zeitgenossen wissen nicht genau, wie er aussah. Es gibt keine genauen Bilder, und man muss sich auf Beschreibungen und archäologische Daten verlassen.
Der Kremlplatz unter Prinz Dmitry näherte sich dem aktuellen - er befahl den Bau neuer Mauern in angemessener Entfernung von den alten. Die Mauern waren theoretisch bis zu 3 m dick und hatten zahlreiche Schlupflöcher, die bei einem Angriff mit Holzschilden zum besseren Schutz der Soldaten verschlossen wurden. Ein bedeutender Teil der Mauern erstreckte sich entlang der Moskwa und Neglinnaya (sie dienten als zusätzlicher Schutz). An der gleichen Stelle, an der ein solcher Schutz nicht ausreichte, wurde ein Graben ausgehoben (seine Spuren wurden von Archäologen gefunden). Über die Neglinnaya wurde eine Steinbrücke geworfen - die erste in Moskau (jetzt gibt es die Trinity Bridge).
Der Historiker M. I. Tikhomirov glaubt, dass die Mauern anfangs dick, aber ziemlich niedrig waren. Sie wurden nach und nach aufgebaut. Dies war eine gängige Praxis in mittelalterlichen Städten und Burgen. Es gibt eine Version, bei der zunächst nicht der gesamte Kreml aus Stein bestand - weniger gefährlich aus Sicht eines möglichen Angriffs blieb aus Holz. Im Laufe der Zeit wurde auch dieses Versäumnis beseitigt.
Der Weißstein-Kreml in Moskau (das Jahr, in dem mit dem Bau begonnen wurde – 1367) stand 150 Jahre lang. Prinz Ivan III, bekannt dafür, dem mongolischen Joch ein Ende zu bereiten, beschloss, eine neue Festung zu bauen. Die weißen Mauern wurden nach und nach abgebaut, andere wurden an ihrer Stelle errichtet. Das Material ist diesmal roter Backstein. So erschien der moderne Kreml.
Einige Kalksteinblöcke wurden als Flasche in der neuen Wand belassen. Wissenschaftler entdeckten sie später und stellten so sicher, dass der erste steinerne Kreml in Moskau tatsächlich weiß war.
Wunder von Belokamennaya
In dem Bemühen, Russland zu vereinen und zu stärken, versuchte Dmitri Iwanowitsch, den Kreml nicht nur zu einer Festung, sondern auch zu einer Art Anziehungspunkt zu machen, der die russische Größe symbolisieren würde. Deshalb baute der Prinz nicht nur Mauern, sondern auch Steinkirchen in den Kremlklöstern. Infolgedessen wurde Moskau zu einer der „steinernsten“ russischen Städte, und der Kreml selbst wurde zur mächtigsten europäischen Festung.
Die Erben von Dmitry versuchten, sein Unternehmen fortzusetzen und die Zahl der Wunder im Kreml zu erhöhen. So erschien um die Wende des XIV.-XV. Jahrhunderts die erste Turmuhr Russlands im Kreml. Weißer Stein wurde nicht nur für den Bau, sondern auch für die Dekoration verwendet. Mitte des 15. Jahrhunderts fertigte ein russischer Bildhauer zwei Flachreliefs aus Kalkstein an. Einer von ihnen zeigte das Wappen von Moskau (mit Georg dem Sieger), der zweite - St. Demetrius von Thessaloniki (himmlischer Schutzpatron von Dmitri Iwanowitsch). Sie wurden am Turm Frolovskaya (heute Spasskaya) befestigt: der erste 1446 von außen über dem Tor, der zweite - 1466 auf die gleiche Weise, aber von innen.
Festungsabenteuer
Trotz seiner relativ kurzen Lebensdauer gelang es dem ersten Weißstein-Kreml in Moskau, dem Mutterland gute Dienste zu leisten. Sobald der Bau abgeschlossen war, erschien 1368 die Armee des litauischen Großherzogs Olgerd unter den Mauern von Moskau. Die Litauer kamen ohne salziges Schlürfen davon - die Festung überlebte. 1370 versuchte es Olgerd erneut – mit dem gleichen Ergebnis.
Aber der weiße Kreml kam unerwartet „seitlich heraus“, genau das Ereignis, das seinen Erbauer jahrhundertelang verherrlichte. 1380 führte Dmitri Iwanowitsch die Armee der vereinten russischen Fürstentümer gegen die Goldene Horde und fügte dem Feind auf dem Kulikovo-Feld in der Nähe des Don zum ersten Mal eine vernichtende Niederlage zu. Für diesen Sieg erhielt der Prinz den Ehrennamen Donskoy. Aber die wütenden Mongolen waren noch lange nicht besiegt. 1382 nutzte Khan Tokhtamysh, der den von Dmitry besiegten Temnik Mamai ersetzte, Dmitrys Abwesenheit und griff Moskau an. Die Stadt fiel und wurde sauber niedergebrannt.
Damals manifestierte sich Dmitrys Weitsicht - der Kreml aus weißem Stein in Moskau (Fertigstellungsdatum - 1368) überlebte! Es musste nur repariert, aber nicht wieder aufgebaut werden.
Die Kraft der Tradition
Obwohl Prinz Ivan für den Bau ein anderes Material verwendete, hatte er eindeutig Respekt vor der von seinem berühmten Großvater erbauten Festung. Der Kreml blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts weiß! Obwohl es immer wieder fertiggestellt und restauriert wurde. Auch nach der "Zeit der Wirren" und dem Vaterländischen Krieg von 1812 wurden die Wände hartnäckig weiter getüncht!
Deshalb ist der Beiname "weißer Stein" so fest mit Moskau verbunden - er wurde weit von 150 Jahren entfernt, aber viel länger! Die Wände wurden zuerst aus Respekt vor Dmitry Donskoy und dann aus Gewohnheit weiß gestrichen.
Sie können sehen, dass die Basilius-Kathedrale, die sich in unmittelbarer Nähe des Kremls befindet, größtenteils rot ist. Man könnte vermuten, dass dies ein auffälliger Kontrast war. Darüber hinaus gab es in der Architektur Russlands eine Tradition - Tempel aus Sockeln zu bauen, und sie ähneln in der Farbe einem modernen roten Backstein. Russische Kirchen wurden viel später weiß getüncht. Und weit weg von überall (wenn Sie die Sophienkathedrale in Kiew besuchen, können Sie sicher sein, dass ihre Wände ursprünglich nicht weiß waren - Mauerwerksfragmente wurden an den Wänden der Gebäude bewusst unbemalt gelassen). Dadurch unterschieden sich die Kirchen auffallend von weltlichen Gebäuden (damals waren die Häuser aus Holz oder ähnelten ukrainischen Hütten). Im Fürstentum Wladimir-Susdal wurden weiße Kirchen gebaut (zum Beispiel Fürbitte auf dem Nerl), aber dies war keine unveränderliche Regel.
Kreationen der Meister
Obwohl keine der Gestalten der neuen Zeit den ersten Kreml zu Gesicht bekam, weckte er ihr Interesse. Einige versuchten, den Kreml von Dmitry Donskoy zu "erfinden" und die Ergebnisse ihrer Überlegungen auf der Leinwand darzustellen. Die interessanteste Version gehört dem Künstler A. Vasnetsov. Der weiß getünchte Kreml späterer Epochen wurde oft gemalt und beschrieben. Es ist zu vermuten, dass nicht alle Zeugen wussten, dass die Festung früher anders war – wirklich weiß.
Zurück zu Weiß
Heutzutage werden die roten Mauern des Kremls mit roter Farbe auf die gleiche Art und Weise getönt, wie sie früher weiß getüncht wurden. Doch in den letzten Jahren gab es immer mehr Vorschläge, den Kreml wieder weiß zu streichen. Sprich, es wird mehr dem historischen Geist Moskaus entsprechen.
Neben der Überlegung, wie viel Farbe dafür benötigt wird und was die Arbeit kosten wird, müssen Sie sich noch zwei weitere Dinge merken. Erstens wurde der jetzige Kreml nicht aus weißem Stein geboren. Durch die Neulackierung wird die echte Festung von Dmitry Donskoy nicht wiederhergestellt. Und zweitens sind der Kreml und der Rote Platz ein Denkmal von Weltrang und stehen unter dem Schutz der UNESCO.
Der Kreml von Dolgoruky war winzig: Er passte zwischen die modernen Türme Tainitskaya, Troitskaya und Borovitskaya. Es war von einer 1.200 Meter langen Holzmauer umgeben.
Zuerst wurde diese Festung eine Stadt genannt, und die Ländereien um sie herum wurden als Siedlung bezeichnet. Bei ihrem Erscheinen wurde die Festung in Altstadt umbenannt. Und erst nach dem Bau im Jahr 1331 wurde die Festung Kreml genannt, was "Festung im Zentrum der Stadt" bedeutete.
Das Wort "kommt vom altrussischen "krom" oder "kremnos" (fest) - dies war der Name des zentralen Teils der antiken Städte. Die Mauern und Türme des Kreml wurden normalerweise an der höchsten Stelle platziert.
Das Wort „Kreml“ könnte auch vom sogenannten „kremlischen“ (starken) Baum stammen, aus dem die Stadtmauern gebaut wurden. Und 1873 entdeckte der Forscher A.M. Kubarev schlug vor, dass dieser Ortsname aus der griechischen Sprache stammen könnte, wo "kremnos" "Steilheit, ein steiler Berg über dem Ufer oder eine Schlucht" bedeutet. Der Moskauer Kreml steht wirklich auf einem Berg an einem steilen Ufer des Flusses, und die Wörter „Feuerstein“ und „Kremnos“ konnten mit dem griechischen Klerus, der Ende der 1320er Jahre mit Metropolit Theognost nach Moskau kam, in die russische Sprache gelangen.
Leitfaden für architektonische StileDer Moskauer Kreml steht auf dem Borovitsky-Hügel, am Zusammenfluss des Moskwa-Flusses und. Hinter den Mauern der Festung mit einer Fläche von 9 Hektar konnten sich die Bewohner der umliegenden Siedlungen vor Gefahren verstecken.
Im Laufe der Zeit wuchsen die Plantagen. Die Festung wuchs mit ihnen. Im 14. Jahrhundert wurden unter Ivan Kalita neue Mauern des Moskauer Kremls gebaut: außen aus Holz, mit Lehm bedeckt, innen aus Stein. Seit 1240 stand Russland unter dem tatarisch-mongolischen Joch, und den Moskauer Fürsten gelang es, im Zentrum des besetzten Landes neue Festungen zu errichten!
Der Kreml unter Dmitry Donskoy (nach dem Brand von 1365) wurde aus weißem Stein gebaut. Damals hatten die Mauern eine Länge von fast 2 Kilometern – 200 Meter kürzer als die jetzigen.
Brände und ein Erdbeben im Jahr 1446 beschädigten die Festung, und unter Ivan III wurde Ende des 15. Jahrhunderts der Moskauer Kreml wieder aufgebaut. Dazu wurden italienische Architekten eingeladen - Festungsexperten - Aristoteles Fiorovanti, Pietro Antonio Solari, Marco Ruffo. Sie bauten nicht nur eine Festung, sondern eine heilige Stadt. Das legendäre Tsargrad wurde an drei Ecken auf allen Seiten von sieben Meilen angelegt, also errichteten die italienischen Meister auf jeder Seite des Moskauer Kremls 7 Türme aus rotem Backstein (zusammen mit den Ecktürmen) und versuchten, den gleichen Abstand vom Zentrum einzuhalten - . In dieser Form und innerhalb solcher Grenzen hat der Moskauer Kreml bis heute überlebt.
Die Mauern des Kremls sind so gut geworden, dass sie nie jemand in Besitz genommen hat.
So lesen Sie Fassaden: Ein Spickzettel zu architektonischen ElementenZwei Wasserleitungen und die Hänge des Borovitsky-Hügels gaben der Festung bereits einen strategischen Vorteil, und im 16. Jahrhundert verwandelte sich der Kreml in eine Insel: Entlang der nordöstlichen Mauer wurde ein Kanal gegraben, der die Flüsse Neglinnaya und Moscow verband. Die Südmauer der Festung war die erste, die gebaut wurde, da sie dem Fluss zugewandt war und von großer strategischer Bedeutung war - Handelsschiffe, die entlang der Moskwa ankamen, machten hier fest. Daher befahl Ivan III, alle Gebäude südlich der Kremlmauern zu entfernen - seit dieser Zeit wurde hier nichts gebaut, außer Erdwällen und Bastionen.
Im Grundriss bilden die Mauern des Kremls ein unregelmäßiges Dreieck mit einer Fläche von etwa 28 Hektar. Außen sind sie aus rotem Backstein gebaut, aber innen sind sie aus dem weißen Stein der alten Mauern des Kremls von Dmitry Donskoy gebaut und für mehr Festigkeit mit Kalk gefüllt. Sie wurden aus einem halben Pudstein (mit einem Gewicht von 8 kg) gebaut. Im Verhältnis ähnelte es einem großen Laib Schwarzbrot. Es wurde auch zweihändig genannt, weil es möglich war, es mit nur zwei Händen zu heben. Gleichzeitig war Ziegel in Russland zu dieser Zeit eine Innovation: Sie bauten es aus weißem Stein und Sockeln (etwas zwischen Ziegel und Ziegel).
Die Höhe der Kremlmauern reicht von 5 bis 19 Metern (je nach Gelände) und erreicht an einigen Stellen die Höhe eines sechsstöckigen Gebäudes. Entlang des Umfangs der Mauern befindet sich ein durchgehender Durchgang mit einer Breite von 2 Metern, der jedoch außerhalb von 1.045 Zinnenzähnen verborgen ist. Diese M-förmigen Zinnen sind ein typisches Merkmal der italienischen Festungsarchitektur (die Anhänger der kaiserlichen Macht in Italien markierten Festungen damit). Im Alltag werden sie "Schwalbenschwanz" genannt. Von unten scheinen die Zähne klein zu sein, aber ihre Höhe erreicht 2,5 Meter und die Dicke beträgt 65-70 Zentimeter. Jede Zinke besteht aus 600 Half-Pood-Steinen, und fast alle Zinken haben Schlupflöcher. Während der Schlacht schlossen Bogenschützen die Lücken zwischen den Zinnen mit Holzschilden und schossen durch die Ritzen. Was auch immer der Zahn, dann der Bogenschütze, - sagten sie unter den Leuten.
Die Mauern des Moskauer Kremls waren von Gerüchten über unterirdische Kriege umgeben. Sie schützten die Festung vor Untergrabung. Unter den Mauern befand sich auch ein System geheimer unterirdischer Gänge. 1894 wurde der Archäologe N.S. Shcherbatov fand sie unter fast allen Türmen. Doch seine Fotografien verschwanden in den 1920er Jahren.
Kerker und Geheimgänge von MoskauDer Moskauer Kreml hat 20 Türme. Sie spielten eine Schlüsselrolle bei der Überwachung der Zugänge zur Festung und bei der Verteidigung. Viele der Türme waren Reise, mit Toren. Aber jetzt stehen dem Kreml drei offen: Spasskaya, Troitskaya und Borovitskaya.
Die Ecktürme haben eine runde oder polyedrische Form und enthalten Geheimgänge und Brunnen im Inneren, um die Festung mit Wasser zu versorgen, während die restlichen Türme viereckig sind. Das ist verständlich: Die Ecktürme mussten in alle äußeren Richtungen "schauen" und der Rest - nach vorne, da die benachbarten Türme sie von den Seiten bedeckten. Außerdem wurden Reisetürme zusätzlich durch Umleitungsturmschützen geschützt. Von diesen hat nur Kutafya überlebt.
Im Mittelalter sahen die Türme des Moskauer Kremls im Allgemeinen anders aus - sie hatten keine Walmdächer, aber es gab hölzerne Wachtürme. Dann hatte die Festung einen strengeren und uneinnehmbareren Charakter. Jetzt haben die Mauern und Türme ihren Verteidigungswert verloren. Auch das Satteldach ist nicht erhalten, es brannte im 18. Jahrhundert ab.
Im 16. Jahrhundert nahm der Kreml in Moskau das Aussehen einer beeindruckenden und uneinnehmbaren Festung an. Ausländer nannten es das "Schloss" auf dem Borovitsky-Hügel.
Der Kreml stand viele Male im Zentrum politischer und historischer Ereignisse. Hier wurden russische Zaren gekrönt und ausländische Botschafter empfangen. Hierher flüchteten die polnischen Interventionisten und die Bojaren, die die Tore öffneten. Der Kreml versuchte, Napoleon in die Luft zu sprengen, der aus Moskau floh. Der Kreml sollte nach dem grandiosen Projekt von Bazhenov wieder aufgebaut werden ...
Was kann mit diesem Kreml verglichen werden, der, umgeben von Zinnen, die goldenen Kuppeln der Kathedralen zur Schau stellt, auf einem hohen Berg ruht, wie eine souveräne Krone auf der Stirn eines gewaltigen Herrschers? .. Es ist der Altar Russlands, viele Opfer des Vaterlandes würdig sein sollen und werden bereits darauf gemacht. man muss alles fühlen, was sie dem Herzen und der Vorstellungskraft sagen!…
Zu Sowjetzeiten befand sich die Regierung im Moskauer Kreml. Der Zugang zum Territorium wurde gesperrt, und die Unzufriedenen wurden vom Vorsitzenden des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees, Ja. Swerdlow, "beruhigt".
Zweifellos werden die Bourgeoisie und die Spießer aufheulen - die Bolschewiki, sagen sie, entweihen die Heiligtümer, aber das sollte uns nicht im geringsten beunruhigen. Die Interessen der proletarischen Revolution stehen über Vorurteilen.
Unter der Herrschaft der Sowjetmacht litt das architektonische Ensemble des Moskauer Kremls mehr als in seiner gesamten Geschichte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befanden sich innerhalb der Kremlmauern 54 Gebäude. Weniger als die Hälfte überlebte. Zum Beispiel im Jahr 1918 auf persönliche Anweisung von V.I. Lenin zerstörte ein Denkmal für Großherzog Sergej Alexandrowitsch (er wurde im Februar 1905 getötet), gleichzeitig zerstörten sie das Denkmal für Alexander II. (Dann wurde ein Lenin-Denkmal auf seinem Sockel errichtet). Und 1922 wurden mehr als 300 Pfund Silber und 2 Pfund Gold, mehr als 1.000 Edelsteine und sogar der Schrein des Patriarchen Hermogenes aus den Kathedralen des Moskauer Kremls entfernt.
Sowjetkongresse wurden abgehalten, in der Goldenen Kammer wurde eine Küche und in der Facettenkammer ein Speisesaal eingerichtet. Der Kleine Nikolaevsky-Palast wurde in einen Club für Arbeiter sowjetischer Institutionen umgewandelt, eine Sporthalle wurde in der Katharinenkirche des Himmelfahrtsklosters eröffnet und ein Kreml-Krankenhaus wurde im Wunderkloster eröffnet. In den 1930er Jahren wurden die Klöster und der Kleine Nikolajewski-Palast abgerissen, und der gesamte östliche Teil des Kremls wurde zu einer Ruine.
Kreml: Mini-Führer für das TerritoriumWährend des Großen Vaterländischen Krieges war der Kreml eines der Hauptziele der Luftangriffe auf Moskau. Aber dank der Verkleidung "verschwand" die Festung.
Die roten Ziegelwände wurden neu gestrichen und Fenster und Türen darauf gemalt, um einzelne Gebäude nachzuahmen. Die Zinnen auf den Mauern und die Sterne der Kremltürme wurden mit Sperrholzdächern bedeckt, und die grünen Dächer wurden so gestrichen, dass sie wie Rost aussehen.
Die Tarnung erschwerte es deutschen Piloten, den Kreml zu finden, bewahrte sie aber nicht vor Bombenangriffen. Zu Sowjetzeiten sagten sie, dass keine einzige Bombe auf den Kreml gefallen sei. Tatsächlich fielen 15 hochexplosive und 150 kleine Brandbomben. Und eine tonnenschwere Bombe schlug ein, und ein Teil des Gebäudes stürzte ein. Der britische Premierminister Churchill, der später im Kreml eintraf, blieb sogar stehen und nahm seinen Hut ab, als er die Bresche passierte.
1955 wurde der Moskauer Kreml teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht - er wurde in ein Freilichtmuseum umgewandelt. Gleichzeitig verhängte der Kreml ein Aufenthaltsverbot (die letzten Bewohner wurden 1961 entlassen).
1990 wurde das Kreml-Ensemble in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Gleichzeitig wurde der Kreml Regierungssitz, behielt aber Museumsfunktionen. Deshalb sind uniformierte Mitarbeiter auf dem Territorium anwesend, die die verlorenen Touristen schnell "auf den richtigen Weg" weisen. Aber jedes Jahr öffnen sich immer mehr Ecken des Kremls für Spaziergänge.
Und der Kreml wird oft fürs Kino gefilmt. Und im Film "Third Meshchanskaya" können Sie sogar den Moskauer Kreml vor dem Abriss der Klöster Chudov und Ascension sehen.
Miniführer zu den Mauern und Türmen des KremlsSie sagen, dass......Die Kremlmauern wurden von Iwan dem Schrecklichen erbaut (Iwan III. wurde auch "Der Schreckliche" genannt). Er rief 20.000 Dorfbauern zusammen und befahl:
- In einem Monat fertig!
Sie zahlten wenig - 15 Kopeken pro Tag. Daher starben viele an Hunger. Viele wurden zu Tode geprügelt. An ihre Stelle traten neue Mitarbeiter. Und einen Monat später waren die Kremlmauern fertiggestellt. Deshalb sagen sie, dass der Kreml auf den Knochen ist.
...der Schatten von Ivan IV wandert oft in den unteren Rängen des Glockenturms. Sogar die Erinnerungen von Nikolaus II. sind erhalten, wie ihm und Kaiserin Alexandra Feodorovna am Vorabend der Krönung der Geist von Grosny erschien.
Und als der falsche Dmitry im Moskauer Kreml getötet wurde, begannen die Moskauer manchmal, die Umrisse der Figur des Prätendenten zu sehen, die in der Dämmerung zwischen den Zinnen der Mauern aufblitzten. Sie sahen ihn auch in der Augustnacht 1991 – vor dem Putschversuch.
Und eines Abends schlug der Wachmann Alarm, der im Gebäude neben den Kammern des Patriarchen Dienst hatte (unter Stalin gab es Wohnungen). Eine der Wohnungen im zweiten Stock wurde vom Volkskommissar des NKWD Yezhov bewohnt, und der diensthabende Offizier befand sich im Flur der ehemaligen Yezhov-Wohnungen. Gegen Mitternacht hörte der Wächter Schritte auf der Treppe, dann das Klingeln eines Schlüssels im Schloss, das Knarren einer sich öffnenden und schließenden Tür. Er erkannte, dass jemand das Gebäude verlassen hatte und versuchte, den Eindringling festzuhalten. Der diensthabende Offizier sprang auf die Veranda hinaus und sah ein paar Meter vom Haus entfernt eine kleine Gestalt in einem langen Mantel und einer Mütze, die von alten Fotografien bekannt war. Aber der Geist des Chekisten löste sich in Luft auf. Wir haben Yezhov noch ein paar Mal gesehen.
Der Geist Stalins erschien nicht im Moskauer Kreml, aber der Geist Lenins ist ein häufiger Besucher. Der Geist des Führers machte den ersten Besuch zu seinen Lebzeiten - am 18. Oktober 1923. Augenzeugen zufolge kam der todkranke Lenin unerwartet aus Gorki in den Kreml. Allein, ohne Wachen, ging er in sein Büro und ging um den Kreml herum, wo er von einer Abteilung von Kadetten des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees begrüßt wurde. Der Leiter der Wache war zunächst verblüfft und beeilte sich dann, Gorki anzurufen, um herauszufinden, warum Wladimir Iljitsch ohne Begleitung war. Da erfuhr er, dass Lenin nirgendwohin gereist war. Nach diesem Vorfall begann in der Kreml-Wohnung des Anführers eine wahre Teufelei: Die Geräusche von sich bewegenden Möbeln, das Knacken eines Telefons, das Knarren von Dielen und sogar Stimmen waren zu hören. Dies ging so weiter, bis Iljitschs Wohnung mit all seinen Habseligkeiten nach Gorki verlegt wurde. Doch bis jetzt sehen die Wachen und Mitarbeiter des Kreml manchmal frostige Januarabende an
