Allgemeine Psychiatrie Tiganov A.S. (Hrsg.)

Der Zweig der psychologischen Wissenschaft, der als medizinische Psychologie bezeichnet wird, beteiligt sich an der Lösung praktischer Probleme der Psychiatrie (Derzeit ist der Trend der Umbenennung der medizinischen Psychologie in die klinische Psychologie klar definiert.

Dies liegt an der Notwendigkeit einer terminologischen Einheit auf der Ebene der internationalen fachlichen Zusammenarbeit. Medizinische Psychologie bezeichnet in den westlichen Ländern den gesamten Kontext allgemeiner psychologischer Kenntnisse, die für einen Arzt erforderlich sind und einen wesentlichen Bestandteil der Lehrpläne für die Ausbildung von Fachärzten auf dem Gebiet der Medizin darstellen. Demgegenüber wird im Ausland der Bereich der wissenschaftlichen und praktischen Tätigkeit eines Psychologen im Gesundheitswesen als Klinische Psychologie bezeichnet. Diese Situation der Übergangszeit der Umbenennung ist gekennzeichnet durch die Verwendung der Begriffe „medizinische“ und „klinische“ Psychologie als Synonyme in der heimischen Literatur und in normativen Dokumenten. Mit ihrem eigenen Thema und ihrer Entwicklungslogik beteiligt sie sich an der Lösung der Probleme der Diagnostik, Untersuchung, Durchführung von psychokorrektiven, psychotherapeutischen und Rehabilitationsmaßnahmen, die darauf abzielen, den Patienten an das Leben in der Gesellschaft anzupassen. Gleichzeitig trägt die psychologische Forschung zur Lösung der theoretischen Probleme der modernen Psychiatrie bei.

Die enge Verbindung von Medizinischer Psychologie und Psychiatrie basiert auf dem gemeinsamen Forschungsgegenstand, einem gemeinsamen Verständnis von psychischen Erkrankungen, die sich durch Störungen in der Spiegelung der realen Welt und daraus resultierender Desorganisation des Verhaltens oder dessen Veränderung manifestieren.

Bei der Lösung theoretischer und praktischer Probleme stützt sich ein medizinischer Psychologe auf Fachwissen, das aus zwei miteinander verbundenen Teilen besteht. Einerseits sind dies die bisher gesammelten Ideen über die Natur, Struktur, Gehirnmechanismen, die Hauptmuster der individuellen Entwicklung und Manifestationen der menschlichen Psyche, d.h. was man dagegen als allgemeine Psychologie bezeichnet, ist das Wissen über das eigene Fach, das die psychologischen Muster von Verletzungen und Abweichungen in kognitiven (kognitiven) Prozessen und der Persönlichkeit eines Menschen aufgrund einer bestimmten Krankheit widerspiegelt. In diesem Fall sprechen wir von medizinischer Psychologie und vor allem von Pathopsychologie als einer ihrer Zweige, die im Rahmen der klinischen Psychologie entstanden ist. Aber im Mittelpunkt des Ansatzes zum Verständnis der Pathologie (Anomalien, Abweichungen in der Psyche) steht ein System von Ansichten über die Natur der mentalen Reflexion bei einem gesunden, normalen Menschen.

Das Problem der Struktur und der dynamischen Eigenschaften der Psyche wird von verschiedenen psychologischen Schulen auf unterschiedliche Weise gelöst und von Vertretern verschiedener Richtungen im Rahmen ihrer eigenen konzeptionellen Vorstellungen über eine Person als Gegenstand der Reflexion der umgebenden Welt unterschiedlich interpretiert. Dies steht auch in direktem Zusammenhang mit der Lösung praktischer Probleme, da das psychologische Konzept die Methodik zum Studium einer Person bestimmt, gefolgt von einem System spezifischer Methoden zur Identifizierung der gewünschten Merkmale der Psyche unter normalen und pathologischen Bedingungen.

In diesem Sinne sind psychologische Methoden nicht neutral, sie werden geschaffen und eingesetzt, um diejenigen Komponenten der Psyche zu identifizieren und zu bewerten, die dem akzeptierten psychologischen Konzept (oder wissenschaftlichen Paradigma) entsprechen. Die Wahl der Methodik ist zunächst einmal eine sinnvolle Wahl eines bestimmten Systems von Ansichten über die wesentlichen Bestandteile der menschlichen Psyche.

Moderne Informationssysteme stellen einem breiten Benutzer eine fast unbegrenzte Auswahl an psychologischen Techniken zur Verfügung. Es entsteht die Illusion einer freien Handhabung von Methoden als autarke Mittel zur Lösung theoretischer und praktischer Probleme. In dieser Hinsicht werden die erzielten Ergebnisse und ihre Interpretation in der Regel bestenfalls oberflächlich, eklektisch und im schlimmsten Fall widersprüchlich und unvergleichlich. Hervorzuheben ist, dass die medizinische Psychologie das berufliche Tätigkeitsfeld eines Psychologen ist, der im Rahmen einer bestimmten psychologischen Herangehensweise arbeitet oder jedenfalls versteht, zu welchem ​​wissenschaftlichen Paradigma die von ihm gewählten psychologischen Werkzeuge gehören und welche Aufgaben darin gelöst werden können Fall.

Im Zusammenhang mit dem Vorhergehenden ist es sehr wichtig, hier auf eine kurze Beschreibung der psychologischen Schule einzugehen, in der die häusliche medizinische Psychologie ausgebildet wurde. Diese wissenschaftliche Tradition ist in den Arbeiten von Psychologen wie L.S. Vygodsky, B. G. Ananiev, A. V. Zaporozhets, B. V. Zeigarnik, A. N. Leontiev, A. R. Luria, V. N. Myasishchev, S. L. Rubinstein sowie ihre Schüler und Anhänger.

Der Ansatz zum Verständnis der menschlichen Psyche basiert auf dem Prinzip der Aktivität des Subjekts, das sich in einem so grundlegenden Konzept wie der mentalen Aktivität widerspiegelt. Den zentralen Platz nehmen dabei Motive ein, die das Subjekt zur Aktivität veranlassen, die Ziele und Mittel zu deren Ausführung. Ein ebenso wichtiges Prinzip, um das Wesen der menschlichen Psyche zu verstehen, ist das Prinzip der Entwicklung, das besonders deutlich in der Kindheit, Jugend und Adoleszenz sichtbar wird. Aber auch in späteren Perioden der Ontogenese des Erwachsenen kommt es im Prozess der aktiven Interaktion des Subjekts mit der Außenwelt zu einer ständigen Bereicherung der individuellen Erfahrung einer Person, was wiederum zu einer weiteren Verbesserung und Vielfalt der Manifestationen des Geistes führt Aktivität. Dieser Prozess ist auch dadurch gekennzeichnet, dass in verschiedenen Stadien der Ontogenese der Inhalt der mentalen Aktivität und die Bildung neuer Strukturen in der Psyche von der für dieses Stadium führenden Aktivität (Kommunikation, Objektmanipulation, Spiel, Erziehung, Beruf) bestimmt werden , etc.). Die Veränderung der Führungstätigkeit und der sie motivierenden Motive wird von Entwicklungskrisen begleitet, die sich oft in negativen Verhaltensphänomenen äußern. An diesen kritischen Stellen besteht die höchste Wahrscheinlichkeit der „Häufung“ verschiedener Arten von Abweichungen, der Bildung von Borderline-Störungen und der Manifestation körpereigener psychischer Erkrankungen.

Für die überwiegende Mehrheit der Menschen ist es schwierig herauszufinden, welche Unterschiede Psychologie und Psychiatrie haben und was diese Konzepte gemeinsam haben. Es besteht kein Zweifel, dass sie irgendwie miteinander verbunden sind, denn beide Wörter haben eine gemeinsame Wurzel - „verrückt“. Und genau dieser Moment wirkt oft abschreckend, wenn eine Person mit bestimmten emotionalen Schwierigkeiten zu einem Spezialisten eingeladen wird.

Er, der falsche Assoziationen hat, behauptet, er sei nicht psychisch krank, und weigert sich rundweg, zu einem Psychologen zu gehen. In der Zwischenzeit häufen sich Probleme, eine Person wälzt sich darin und versucht erfolglos, herauszukommen, und am Ende kann er sich tatsächlich Pathologien „verdienen“. Wie unterscheidet sich die Psychologie von der Psychiatrie und was hat sie damit gemeinsam? Betrachten wir jedes der Konzepte separat.

Was ist der Unterschied zwischen Psychologie und Psychiatrie

Was ist ein Psychologe?

Beginnen wir mit dem Begriff. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet das Wort „Psychologie“ „die Lehre von der Seele“. Es ist eine unabhängige Wissenschaft und kein Zweig einer von ihnen. Ein Psychologe ist eine Person, die über eine entsprechende Hochschulbildung verfügt, die heute von vielen Universitäten angeboten wird. Es gibt jedoch unterschiedliche Spezialisierungen. So können Psychologen zum Beispiel allgemein, klinisch, schulisch, forensisch usw. sein.

Es ist wichtig zu verstehen, dass dieser Beruf nur einen indirekten Bezug zur Medizin hat. Ein Psychologe ist kein Arzt, und derjenige, mit dem er arbeitet, ist kein Patient. Das Ziel dieses Spezialisten ist es, seinem Klienten zu helfen, emotionale Probleme zu lösen, sich selbst und die Welt um ihn herum kennenzulernen, ihm beizubringen, wie man mit Gefühlen und Zuständen umgeht, Verhalten kontrolliert, gesunde Beziehungen zu geliebten Menschen, Kollegen aufbaut usw. Gleichzeitig können keine Medikamente verschrieben werden, da der Psychologe kein Arzt ist. Die Hauptmethoden seiner Arbeit sind Gespräche, Trainings, Tests, spezialisierte Spiele usw.

In der Regel befasst sich ein Psychologe mit gesunden Menschen, obwohl es Ausnahmen gibt. Er hat kein Recht, Menschen ohne ihre Zustimmung zu helfen. Und das ist vielleicht sein Hauptunterschied zu einem Psychiater.

Wer ist ein Psychiater?

Kommen wir zurück zum Begriff. Psychiatrie wird aus dem gleichen Latein übersetzt - "Behandlung der Seele". Sie ist im Gegensatz zur Psychologie keine eigenständige wissenschaftliche Disziplin, sondern zählt zu den medizinischen Zweigen. Somit ist ein Psychiater ein Arzt, der über die entsprechende Ausbildung verfügt und eine Vielzahl von psychischen Leiden behandelt, wie zum Beispiel: Amnesie, Schizophrenie, Neurose, Depression, Paranoia, sexuelle Perversion usw.

Die Liste der Pathologien ist riesig. Die Menschen, mit denen dieser Spezialist arbeitet, heißen Patienten, und ihr Wunsch spielt in diesem Fall keine entscheidende Rolle, denn in der Regel kann ein gesunder Mensch zugeben, dass er bestimmte Probleme hat, der Patient jedoch nicht.

Anders als ein Psychologe hat ein Psychiater keine langfristigen persönlichen Kontakte zu den Menschen, denen er hilft. Die Kommunikation beschränkt sich normalerweise auf ein oder mehrere Gespräche, die erforderlich sind, um eine Diagnose zu stellen. Und dann verschreibt der Arzt je nach Situation Medikamente und andere Behandlungsmethoden.

Psychologie und Psychiatrie: Beziehung und Unterschiede

Psychologie und Psychiatrie, deren Verbindungen und Unterschiede offensichtlich sind, sind enge Disziplinen, da sie einen gemeinsamen Gegenstand haben - die Psyche oder, wie man zu Beginn der Entwicklung dieser Tätigkeitsbereiche zu sagen pflegte - die menschliche Seele . Doch Aufgaben, Methoden und Zielgruppe passen nicht zusammen. Es gibt also absolut keinen Grund, die beiden Konzepte zu verwechseln. Es gibt eine Grenze zwischen Psychologie und Psychiatrie, und es ist sehr schwierig, sie nicht zu bemerken.

Das muss man erstmal sagen Psychiater ist Facharzt für Psychiatrie. Zu seinen Aufgaben gehören die Diagnostik und Behandlung psychischer Störungen mit Hilfe von Psychopharmaka (Tranquilizer, Antidepressiva, Antipsychotika, Lithium).

Psychologe- Hat einen Hintergrund in Psychologie. Er ist kein Arzt und kann keine Medikamente verschreiben. Psychologie ist streng genommen kein Beruf.. Es ist eher ein Sammelname. Wenn sie sagen, was sie wollen abgehen Bei einem Psychologen handelt es sich meistens um einen beratenden Psychologen oder Coach, der hofft, seinem Klienten in kurzer Zeit helfen zu können. Und wenn sie sagen sieht aus wie für einen Psychologen meinen sie höchstwahrscheinlich einen Psychotherapeuten, der sowohl eine psychologische Grundausbildung als auch eine medizinische haben kann. Psychotherapie ist ein längerer Prozess, der je nach den Aufgaben, die im Prozess der Psychotherapie anfallen, mehrere Monate bis mehrere Jahre dauern kann. Lesen Sie weiter unten darüber.

Es gibt zum Beispiel die Meinung, dass Psychiater psychisch Kranke („Psychos“) behandeln und Psychologen psychisch Gesunden helfen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden.

In Bezug auf unser Land ist dies in der überwältigenden Mehrheit der Fall. Aber die Spezialisierung eines Psychiaters bedeutet nicht unbedingt die Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Ausland gibt es hauptamtliche Psychiater in der Armee, bei großen Feldzügen, in Schulen. Andererseits arbeiten Psychologen auch in psychiatrischen Kliniken. Aber es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen Psychiatern, die in nichtmedizinischen Einrichtungen arbeiten, und Psychologen, die in psychiatrischen Krankenhäusern arbeiten (Pathopsychologen) – ihre Aufgabe ist es, Psychopathologie (psychische Störungen) zu identifizieren. Aber ein Psychologe, der an einer Schule arbeitet, hat umfassendere Aufgaben – jeder Schüler, Elternteil oder Lehrer kann sich mit persönlichen Fragen, die nicht die Pathopsychologie betreffen, an ihn wenden, um psychologischen Rat einzuholen.

Zuvor arbeiteten Psychiater in unserem Land nur in neuropsychiatrischen Apotheken und psychiatrischen Krankenhäusern und waren auf die Behandlung von Patienten mit schweren psychischen Störungen spezialisiert. Heute gibt es Psychiater, die private Termine wahrnehmen oder in allgemeinmedizinischen Kliniken arbeiten, die verschiedene Patienten behandeln, darunter auch sogenannte Normalmenschen.

Es gibt zum Beispiel die Meinung, dass Psychotherapeuten psychisch gesunden Menschen mit "schlaffen" Nerven helfen, indem sie bestimmte Medikamente (Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva usw.) verschreiben.

In Bezug auf unser Land ist dies in der überwältigenden Mehrheit der Fall. Dies ist jedoch ausschließlich auf die sowjetische "Tradition" in der Medizin zurückzuführen. Psychotherapeuten können auch mit schwer psychisch Kranken (Psychotiker) arbeiten. Psychotherapie ist nicht auf die Schwere der Erkrankung beschränkt und hat einen sehr entfernten Bezug zu Erkrankungen des Nervensystems (sie sind auf Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert). Neuropathologen und Psychoneurologen). In der Weltpraxis gibt es unterschiedliche Konzepte Psychotherapie und Pharmakotherapie. Psychiater sind Pharmakotherapeuten (ärztliche Verschreiber). Bei der Durchführung der eigentlichen Psychotherapie der arzt nimmt keine medikamente ein und verschreibt sie auch nicht persönlich und überweist den patienten gegebenenfalls an einen kollegen. Mit einem Wort, wenn ein Arzt in seiner Praxis nur Drogen verwendet, kann er streng genommen nicht als Psychotherapeut bezeichnet werden. Und andererseits kann ein Psychologe, der in seiner Praxis nie Medikamente einsetzt, (bei entsprechender Ausbildung) eine Psychotherapie durchführen. Lesen Sie weiter unten und im nächsten Artikel mehr über Psychotherapie.

Es gibt zum Beispiel die Meinung, dass Psychiater oder Psychotherapeuten mit der Behandlung beschäftigt sind und Psychologen beraten.

Woher kam diese Verwirrung?

Die Meinung, die Psychiatrie beschäftige sich mit psychischen Abweichungen und die Psychologie mit Abweichungen im Normbereich, ist rein historisch bedingt. Tatsache ist, dass die Psychiatrie als Wissenschaft im Zusammenhang mit Versuchen zur Behandlung von Geisteskrankheiten geboren wurde, die bereits ein Zweig der Medizin war, und die Psychologie als Ergebnis von Versuchen auftauchte, solche mentalen Prozesse wie Denken, Wahrnehmung, Gedächtnis usw. zu erklären. innerhalb der Norm, bereits ein Abschnitt der Philosophie. Psychiatrie und Psychologie sind also durch einen gemeinsamen Untersuchungsgegenstand – die Psyche – verbunden und teilen die historischen Voraussetzungen für die Bestimmung des Ziels. Die Geburt sowohl der Psychiatrie als auch der Psychologie als Wissenschaft sollte dem 19. Jahrhundert zugeschrieben werden, aber schon davor versuchten Ärzte, Geisteskrankheiten zu behandeln, und Philosophen studierten die menschliche Seele. So bewegten sich sowohl Ärzte als auch Philosophen parallel, verfolgten aber unterschiedliche Ziele. In der Psychiatrie wurde das utilitaristische Ziel an erster Stelle gesetzt - die Heilung von Geisteskrankheiten, und das theoretische Verständnis wurde sozusagen nebenbei durchgeführt, und die Philosophen wollten das Wesen des Phänomens der menschlichen Psyche verstehen, im Allgemeinen fürsorglich wenig über die praktische Anwendung ihrer Hypothesen.

Psychiatrie und Psychologie kamen ausschließlich dank Freud zusammen. Freud gelang es, praktisch-medizinische Psychiatrie und spekulative (abstrakt-philosophische) Psychologie harmonisch miteinander zu verbinden. Als Ergebnis dieser Synthese wurde ein neuer Bereich der Humanwissenschaft geboren – Psychoanalyse, Psychoanalyse als Behandlungstechnik und Psychoanalyse als Wissenschaft, die die menschliche Psyche untersucht (der Begriff „Psychoanalyse“ erhielt somit zwei nicht identische Bedeutungen).

Die Entdeckung der Technik der Psychoanalyse, die es ermöglichte, die Psychoanalyse als Wissenschaft zu formen, wurde möglich dank zweier grundlegender Entdeckungen, deren Genialität wie immer in ihrer Einfachheit und Offensichtlichkeit liegt.

Erstens interessierte sich Freud im Gegensatz zu seinen Psychiaterkollegen nicht nur für die Symptome seiner Patienten, sondern für alles, was sie berichteten, besonders, weil er die Gedanken von, wie es damals hieß, "nervösen Patienten" nicht für unwürdig hielten .

Zweitens begann Freud, seine psychoanalytische Theorie nicht nur auf der Grundlage des Studiums, wie sie damals sagten, "Nervenkrankheiten" zu bilden, sondern vor allem auf der Grundlage einer Analyse der normalen Manifestationen der menschlichen Psyche: Vorbehalte, Witze, Fehlhandlungen, Vergessen und natürlich Träume. Wenn die Geburt der Psychoanalyse mit der Veröffentlichung des Buches Die Traumdeutung verbunden ist, dann können wir sagen, dass Freud die Psychoanalyse mit Selbstbeobachtung begann, denn die meisten der im Buch vorgestellten Träume sind die Träume des Autors selbst.

Das Hauptverdienst von Freud besteht also darin, dass er seine Patienten zu Wort kommen ließ und die Möglichkeit der Existenz einheitlicher Gesetze der Funktionsweise der Psyche sowohl für kranke als auch für gesunde Menschen zugab. Alle anderen Entdeckungen Freuds entstanden deswegen und als Folge davon.

Was aber haben diese beiden Grundlagen gemeinsam, die es ermöglichten, die Neurosen kranker Menschen zu heilen und bei völlig gesunden Menschen zur Lösung hartnäckiger Lebenssituationen beitrugen? Die Antwort mag in ihrer Einfachheit noch überraschender erscheinen: Freud war der erste, der entschied, dass die Psyche nicht nur bei psychisch Kranken existiert, sondern auch, wie man heute sagt, bei "praktisch gesunden Menschen". Die Psyche ist eine Eigenschaft aller Lebewesen und kein Zeichen der Pathologie. Natürlich hat das niemand bestritten, aber unbewusst versuchen sowohl Ärzte als auch sogenannte Normalbürger, nicht an das Psychische zu denken, weil es unangenehme Assoziationen hervorruft. (Cm. )

Es ist merkwürdig festzustellen, dass Freud nie als Psychiater bezeichnet wird und er selbst als ausgebildeter Arzt seine Theorie genannt hat Tiefenpsychologie oder Metapsychologie(eher als Tiefenpsychiatrie oder Metapsychiatrie). Es ist wahrscheinlich, dass Freud das Wort nicht mochte Psychiatrie.

Ergebnisse:

Der Hauptunterschied zwischen einem Psychiater und einem Psychologen ist dieser Psychiater ist Facharzt für Psychiatrie und Psychologe mit psychologischer Ausbildung.

Psychiater verwendet Drogen in seiner Praxis, und Psychologe- spezielle Techniken ohne Rückgriff auf Medikamente.

Psychologe Es ist kein Beruf, es ist eine Ausbildung. Genau wie ein Arzt ist es heute auch kein Beruf mehr, es gibt Allgemeinmediziner, Augenärzte, HNO-Ärzte, Psychiater, Psychotherapeuten usw. Psychologen haben auch eine Spezialisierung: Psychodiagnostik, Berater, Coaches, Trainer, Psychotherapeuten usw.

Psychotherapeut ist Arzt oder Psychologe mit einem postgradualen Abschluss in Psychotherapie.

Bei Vorliegen psychotischer Symptome (Wahnvorstellungen, Halluzinationen, manische Erregung, schwere Depressionen) ist eine Konsultation unbedingt erforderlich Psychiater.

Gleichzeitig muss das verstanden werden Psychiater ist keine Alternative Psychotherapeut. Obwohl Psychiater den Begriff verwenden Behandlung, die Psychopharmaka, die sie verschreiben, lindern nur die Symptome, sie wirken wie Insulin bei Diabetes, nur solange man das Medikament einnimmt, normalisiert sich der Zustand. Aber der Psychotherapeut, wer auch immer er in der Grundausbildung sein mag, Arzt oder Psychologe, eben heilt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass im Falle einer Psychotherapie von psychotischen Störungen eine solche Behandlung Jahre dauert. In schweren Fällen müssen Sie möglicherweise Ihr ganzes Leben lang gleichzeitig einen Psychiater und einen Psychotherapeuten aufsuchen: Der Psychiater korrigiert das Gehirn mit Hilfe von Medikamenten, und der Psychotherapeut korrigiert das Verhalten im Leben.

Bei mäßiger Depression, obsessiven Gedanken oder Ritualen, Angstzuständen, Panikattacken können Sie auch gleichzeitig einen Psychiater und einen Psychotherapeuten aufsuchen. Но если симптомы терпимы, все же, я бы рекомендовал посещать только психотерапевта, потому что психиатр с помощью препаратов может достаточно быстро купировать симптомы (снять симптомы), в этом случае отпадает необходимость в психотерапии, но после прекращения приема медикаментов симптомы, скорее всего, вернутся zurück.

Gleichzeitig müssen Sie verstehen, dass Psychotherapie ein ziemlich teurer und zeitaufwändiger Prozess ist. Ein Besuch bei einem qualifizierten Spezialisten in Moskau kostet zwischen 2.500 und 5.000 Rubel, während es ratsam ist, einen Psychotherapeuten mehr als einmal pro Woche aufzusuchen mehrere Monate oder Jahre.

Wenn solche Bedingungen für Sie nicht akzeptabel sind, können Sie sich nur an einen Psychiater wenden, der Ihnen Pillen verschreibt und Ihnen anbietet, in ein paar Wochen zu kommen. Möglicherweise benötigen Sie mehrere weitere Besuche einmal pro Woche oder zwei Wochen, während der Psychiater die Auswahl trifft Drogen. Sobald ein Programm eingerichtet ist, sind Besuche einmal im Monat oder alle paar Monate erforderlich. In einigen Fällen kehren die Symptome nach mehrmonatiger Einnahme der Medikamente möglicherweise nicht zurück, wenn die Medikamente abgesetzt werden, auch ohne einen Psychotherapeuten aufzusuchen.

Bei mäßiger Depression, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, wenn Sie nicht zu einem Psychotherapeuten gehen können, nicht nur zu einem Psychiater, sondern auch zu einem Neuropathologen, Psychoneurologen oder Psychotherapeuten, der das Recht hat, Medikamente zu verschreiben (nicht alle privaten Psychotherapeuten haben dieses Recht).

Bei psychosomatischen Erkrankungen, z. B. Reizdarmsyndrom, Geschwüren, psychogener Tachykardie oder Asthma, Migräne, vegetativ-vaskulärer Dystonie etc. - Sie sollten sich an einen Psychotherapeuten wenden, unabhängig von seiner medizinischen oder psychologischen Grundausbildung. Parallel dazu ist es notwendig, von einem Gastroenterologen, Kardiologen, Pneumologen, Neuropathologen usw. beobachtet zu werden. je nach Art der psychosomatischen Erkrankung. Sie können auch einen Psychiater, Neurologen, Neuropsychiater oder Psychotherapeuten konsultieren, wenn Sie es vorziehen, Tabletten zu nehmen oder wenn die Symptome schwächend sind.

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Lebenssituationen zu lösen, oder Sie die Komplexität der Beziehungen zu geliebten Menschen nicht verstehen können, oder Sie Probleme bei der Arbeit haben oder mit dem Leben unzufrieden sind usw. usw., was heißt psychologische Probleme- Sie sollten sich an einen Psychotherapeuten wenden, unabhängig von seiner medizinischen oder psychologischen Grundausbildung.

Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihr psychisches Problem unkompliziert ist, können Sie sich an einen beratenden Psychologen oder Coach wenden, um schnelle Hilfe zu erhalten.

Kurz zu den Arten der Psychotherapie

Psychotherapien unterscheiden sich technisch entsprechend der theoretischen Begründung: psychoanalytische Psychotherapie und Psychoanalyse, Gestalt, klientenzentriert, existentiell, tänzerisch-bewegungsorientiert, körperorientiert, Kunsttherapie, etc., etc.

Unter ihnen nimmt ein besonderer Platz ein psychoanalytische Psychotherapie und Psychoanalyse. Diese Arten von Psychotherapien sind in der Lage, Probleme zu lösen, bei denen alle anderen Arten von Psychotherapie machtlos sind, aber in diesem Fall ist langfristige Arbeit erforderlich. Zu den formalen Unterschieden zwischen psychoanalytischer Psychotherapie und Psychoanalyse vgl Einstellung .

Eine besondere Form der Psychotherapie ist kognitives Verhalten(Verhaltens-)Psychotherapie, die eine Linderung der Symptome in kurzer Zeit verspricht.

Psychoanalytische und Verhaltenspsychotherapie sind zwei Formen der Psychotherapie, die von medizinischen Einrichtungen in den USA und Europa anerkannt und in Deutschland von den Krankenkassen übernommen werden.

Alle oben genannten Punkte sind relevant Individuell Psychotherapie. Es gibt auch Psychotherapie für Paare und Familien: Familienpsychotherapie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Arten von Psychotherapie, zu denen beispielsweise gehören: Integrative Familientherapie und Psychoanalytische Paar- und Familienpsychotherapie.

Gibt es auch Gruppenpsychotherapie: Gruppenanalyse, Psychodrama, Gestaltgruppenpsychotherapie, existentielle Gruppenpsychotherapie etc.

Leider konkurrieren heute verschiedene Arten von Psychotherapie: Psychotherapeuten mögen es meistens nicht, wenn ihre Patienten gleichzeitig zu verschiedenen Psychotherapeuten gehen. Tatsächlich ergänzen sich jedoch alle Arten der Psychotherapie gegenseitig. Mit der Entwicklung der Techniken jeder Therapieform werden Techniken voneinander entlehnt, was zur Verbesserung jeder Richtung der Psychotherapie führt.

Eine Art von Psychotherapie mag für eine bestimmte Person nicht geeignet sein, eine andere jedoch schon. So stellen beispielsweise die psychoanalytische Psychotherapie und Psychoanalyse besondere Anforderungen an die sog Analysierbarkeit Patient (wie sie sagen, die Fähigkeit, in sich selbst zu "graben"). Es ist auch wichtig zu verstehen, wie bereit der Patient für Veränderungen in sich selbst ist, die im Verlauf der Psychotherapie auftreten werden. Ist ein Mensch nicht bereit für Veränderungen an sich und damit in seinem Leben, ist eine Pharmakotherapie (Medikamente), eine Verhaltenspsychotherapie, eine psychologische Beratung oder ein Coaching besser für ihn. Andererseits ist eine gewisse Angst vor Veränderung und daraus resultierend ein gewisser Widerstand gegen Veränderungen natürlich und charakteristisch für alle Menschen, weshalb die Psychoanalyse ihr besondere Aufmerksamkeit widmet

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Das Konzept der psychischen Gesundheit entsteht in einer Person sehr früh. „Verrückt“, „verrückt“, „verrückt“ sind Beinamen, die von Kindern ihrer Altersgenossen und Erwachsenen großzügig vergeben werden, wenn sie mit etwas Ungewöhnlichem in ihrem Denken und Handeln konfrontiert werden. Auch Erwachsene verwenden ähnliche Ausdrücke nicht seltener, das heißt, es scheint, dass fast jeder einen psychisch gesunden Menschen von einem psychisch kranken Menschen unterscheiden kann. Grundlage für eine „Diagnose“ sind aber oft die in einer bestimmten Gesellschaft bestehenden Vorstellungen über das „richtige“ Verhalten. In Übereinstimmung mit diesen Vorstellungen werden einige Menschen, die nach klinischen Maßstäben recht gesund sind und deren Ansichten und Handlungen nicht in den allgemein akzeptierten Rahmen passen, oft als "abnormal" wahrgenommen. Allerdings sind nicht nur normale Menschen, sondern auch Spezialisten - Psychologen und Ärzte - in ihren Herangehensweisen an die Bewertung psychischer Störungen bei weitem nicht immer einheitlich.

Die wichtigsten Wissenschaften, die sich mit psychischer Pathologie befassen, sind Psychiatrie und klinische (medizinische) Psychologie.

Studium der Klinischen Psychologie:

Wie verschiedene psychologische Faktoren das Auftreten, die Entwicklung und die Behandlung von Krankheiten beeinflussen;

Wie wirken sich verschiedene Krankheiten auf die menschliche Psyche und das Verhalten aus?

Wie beeinflussen die Besonderheiten der Beziehung eines Kranken zum medizinischen Personal und die ihn umgebende Mikroumgebung den Genesungsprozess?

Zu den Aufgaben der Klinischen Psychologie gehören auch die Entwicklung von Prinzipien und Methoden der psychologischen Forschung in der Klinik, die Schaffung und Erforschung psychologischer Methoden zur Beeinflussung der menschlichen Psyche zu therapeutischen und prophylaktischen Zwecken.

Die Psychiatrie gehört zu den medizinischen Disziplinen und ihre Hauptaufgabe ist daher die Behandlung und Vorbeugung (Prävention) psychischer Erkrankungen.

Bis jetzt bleibt die Frage der Abgrenzung des Gegenstands von theoretischen Abschnitten der klinischen Psychologie und Psychiatrie umstritten: Pathopsychologie und Psychopathologie. Die Schwierigkeiten einer solchen Unterscheidung sind unvermeidlich, da sich beide Wissenschaften mit demselben Gegenstand befassen – psychischen Störungen. Der Unterschied zwischen Psychopathologie und Pathopsychologie ist darin zu sehen, dass erstere als klinische Disziplin mit medizinischen Kategorien (Ätiologie, Pathogenese, Symptom, Syndrom) operiert, die sich hauptsächlich an der klinischen Methode orientieren, während die Pathopsychologie die Muster psychischer Störungen untersucht , mit psychologischen Methoden und Konzepten.

Derzeit werden viele Arbeiten zu Psychiatrie, Psychotherapie, klinischer Psychologie, einschließlich populärwissenschaftlicher Publikationen, veröffentlicht. Viele Menschen beginnen, in dem Versuch, ihre eigenen psychologischen Probleme unabhängig zu verstehen oder das Verhalten einer Person aus der Umgebung im Sinne von "Normalität" zu bewerten, spezielle Literatur zu lesen. Manchmal ist dies nützlich, aber es sollte daran erinnert werden, dass im Falle von Bedingungen, mit denen eine Person nicht fertig wird, ein Spezialist kontaktiert werden muss - ein Psychiater oder ein klinischer Psychologe.

Inzwischen gibt es in der Gesellschaft ein hartnäckiges Vorurteil, eine Art Angst, zu einem Psychiater oder Psychologen zu gehen, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass bestimmte psychische Störungen das soziale Funktionieren einer Person einschränken können. Es wird möglich sein, diese Angst mit dem Wachstum der allgemeinen psychologischen Kultur der Bevölkerung zu überwinden.

In der modernen Psychiatrie gibt es unterschiedliche Herangehensweisen an die Diagnostik psychischer Erkrankungen, gleichzeitig gibt es aber einerseits einen klaren Trend zur Integration und andererseits ein gemeinsames Begriffssystem. Dank dessen verstehen sich Psychiater und klinische Psychologen verschiedener theoretischer Richtungen.

Gott bewahre, dass ich verrückt werde, nein, besser ein Stab und ein Scrip... Diese Worte wurden vor fast zwei Jahrhunderten von dem großen Dichter Alexander Puschkin geschrieben, aber sie sind für die meisten von uns auch heute noch relevant. Tatsächlich fürchten viele von uns psychische Leiden viel mehr als körperliche Krankheiten.

Und das ist der Hauptgrund, warum die Behandlung oder Korrektur von psychischen Störungen spät beginnt. Vom rechtzeitigen Anruf beim Arzt schreckt die Angst vor dem Stigma „psychisch krank“ ab.

Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Oft weiß man einfach nicht, an welchen Arzt man sich bei bestimmten Symptomen einer psychischen Störung wenden soll. Psychologe, Psychotherapeut, Psychiater – die Vorsilbe „Psycho“ wird als Angstfaktor empfunden und erweckt den irreführenden Eindruck, dass all diese Spezialisten dasselbe tun. Aber es gibt auch Neurologen (Neuropathologen) – in welchem ​​Bereich sind sie tätig?

Wen zur Behandlung aufsuchen?

Der moderne Lebensrhythmus wird von regelmäßigen Belastungen, nervösen Anspannungen begleitet, unsere Psyche ist starken Belastungen ausgesetzt. Jemand kann damit fertig werden, indem er sich rechtzeitig entspannt und dem Körper eine Pause gönnt. Aber manchmal versiegen die internen Ressourcen und Sie verstehen, dass etwas Unverständliches mit Ihnen passiert, etwas, das Sie alleine nicht bewältigen können. Und das bedeutet, dass es Zeit ist, professionelle Hilfe zu suchen.

An wen genau? Versuchen wir es herauszufinden. Der Psychologe, Psychotherapeut und Psychiater haben ein Ziel - dem Patienten zu helfen, die gestörte Psyche wiederherzustellen. Aber sie tun es auf unterschiedliche Weise.

Psychologe

Der Hauptunterschied zwischen einem Psychologen und einem Psychotherapeuten und einem Psychiater besteht darin, dass ein Psychologe kein Arzt ist. Dementsprechend stellt er keine klinisch-medizinischen Diagnosen und betreibt keine medikamentöse Behandlung. Er hat eine andere Aufgabe: dem Patienten zu helfen, seinen Seelenfrieden wiederherzustellen, Selbstvertrauen zu gewinnen, Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln und ihm beizubringen, mit den negativen Folgen einer mentalen und emotionalen Überforderung umzugehen.

Psychologen sind oft an der Ausbildung beteiligt, testen das Intelligenzniveau und identifizieren Fähigkeiten. Seine Beratungen helfen bei der Berufswahlentscheidung, finden eine gemeinsame Sprache mit heranwachsenden Kindern und beseitigen Missverständnisse in der Ehe. In letzter Zeit wurden Psychologen aktiv eingesetzt, um mit Angehörigen von Opfern von Flugzeugabstürzen zu arbeiten, um Opfern von Erdbeben und anderen Naturkatastrophen in Extrem- und Krisensituationen psychologische Hilfe zu leisten. Hervorzuheben ist auch, dass sich Psychologen stark in der Art ihrer Tätigkeit unterscheiden, die von ihrer Spezialisierung abhängt. Es gibt Sport-, Militär-, Medizin-, Sozial- usw. Psychologen. Gleichzeitig können insbesondere medizinische Psychologen in ihrem Kompetenzbereich auch mit kranken Menschen umgehen: etwa mit Suchtkranken; Durchführung klinischer und psychologischer Studien zur Klärung der medizinischen Diagnose. In den letzten Jahren hat sich das Arbeitsspektrum von Psychologen in Russland erheblich erweitert, und die Anordnung des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation vom 12. September 2016 Nr. 1181 im Fachgebiet 37.05.01 "Klinische Psychologie" sieht vor Spezialisierung auf pathopsychologische Diagnostik und Psychotherapie. Viele Psychologen begannen mit der psychotherapeutischen Praxis, allerdings ohne die Verschreibung von Medikamenten.

Fazit: ein Psychologe, der kein Arzt ist, keine Medizin im üblichen Sinne praktiziert, keine Medikamente verschreibt, keine Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems behandelt, keine klinisch-medizinischen Diagnosen nach der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD X ).

Psychotherapeut

In unserem Land wird ein Psychotherapeut oft mit einem Psychiater verwechselt, weil man glaubt, dass dies ein und derselbe Arzt ist. Die einzige Wahrheit ist, dass diese beiden Spezialisten wirklich Ärzte sind, im Gegensatz zu einem Psychologen. Aber sie verwenden unterschiedliche Behandlungsmethoden.

Der Psychotherapeut befasst sich selten mit der Behandlung tiefer psychischer Störungen. Neurosen und neurosenähnliche Zustände gelten traditionell seit jeher als Bereich der Psychotherapie mit Manifestationen wie: Ängste (Phobien), obsessives Denken und Handeln (Obsessionen), hypochondrische Störungen (übermäßiger Rückzug in die Krankheit), neurotische Depressionen, funktionelle Schlafstörungen, Störungen der Anpassungsreaktionen (Anpassungsstörungen). In den letzten Jahren hat die Rolle der Psychotherapie in der Behandlung von Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen und Glücksspiel) enorm zugenommen. Kollektiv-, Gruppen- und Familienformen der Psychotherapie sind sehr wichtig. Psychotherapie wird auch als Kleine Psychiatrie bezeichnet und hat ihren Anwendungsbereich bei den sogenannten Borderline-Störungen.

Im Verlauf der Behandlung verlässt sich der Psychotherapeut nicht allein auf Medikamente, er versucht mit Ihnen die Ursachen des erschütterten seelischen Gleichgewichts zu verstehen und die Probleme zu identifizieren, die die psychische Störung hervorgerufen haben. In ihrer Behandlungspraxis wenden Psychotherapeuten viele Methoden und Techniken an und verwenden Formen der Beeinflussung wie Überzeugung, Suggestion, hypno-suggestive, körperorientierte und andere Techniken. Die therapeutische Wirkung ist maßgeblich auf seelische Faktoren zurückzuführen, denn der Begriff „Psychotherapie“ impliziert selbst die Behandlung der Seele durch die Seele (vgl.: griech. ψυχή – „Seele“ + θεραπεία – „Behandlung“).
In der Praxis verfügen alle Psychotherapeuten ebenso wie Narkologen über eine psychiatrische Grundausbildung. Dies ist eine zusätzliche Spezialisierung. Psychotherapeuten sind alle Psychiater und verschreiben Medikamente auf die gleiche Weise. Es ist nur so, dass sie Fachpsychotherapie betreiben können (sie haben die entsprechende Lizenz). So wie zum Beispiel ein Neurologe mit einer speziellen Zusatzausbildung Akupunktur machen kann.

Fazit: Ein Psychotherapeut ist ein Arzt, der sich mit der Behandlung psychischer Borderline-Störungen mit einem System psychischer und verbaler Beeinflussung befasst, und eine medikamentöse Behandlung ist nur eine Ergänzung zur Haupttherapie, aber keinesfalls deren vollständiger Ersatz.

Psychiater

Wenn ein Psychologe und Psychotherapeut bedingt als Spezialisten für Seelenkunde eingestuft werden kann, dann sticht ein Psychiater in dieser Reihe heraus, da er sich mit der Behandlung wirklich schwerer und fortgeschrittener psychischer Erkrankungen beschäftigt, zu denen gehören:

1. Endogene Krankheiten (d. h. Krankheiten, die sich aus inneren, beispielsweise genetisch bedingten Ursachen entwickeln). Zu den endogenen Krankheiten gehören: Schizophrenie, manisch-depressive Psychose (oder affektive Psychose), Zyklothymie (eine Stimmungsstörung, die mit starken Schwankungen einhergeht)
2. Endogen-organische Erkrankungen werden durch innere Faktoren oder aufgrund innerer Ursachen und zerebroorganischer Pathologie verursacht, zum Beispiel bei traumatischen Hirnverletzungen, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, psychischen Störungen, die durch Gefäßerkrankungen des Gehirns verursacht werden).

1. Somatogene, exogene und exogen organische psychische Störungen. „Somatogen“ – also solche psychischen Erkrankungen, die als Folge von körperlichen (somatischen) Erkrankungen entstehen. Viele Krankheiten, selbst eine Erkältung mit Fieber, können zu psychischen Störungen führen. „Exogene“ (d. h. abhängig von äußeren Ursachen) psychische Störungen entstehen durch Infektionen, bei Arznei-, Industrie- und sonstigen Vergiftungen sowie durch den Konsum von Alkohol- und Betäubungsmitteln.

Ein Psychiater ist ein Spezialist auf dem Gebiet der sogenannten großen Psychiatrie. Die Arbeit eines Psychiaters und die psychiatrische Untersuchung eines Patienten selbst sind durch das Psychiatriegesetz streng geregelt, das eine unfreiwillige Untersuchung und Krankenhauseinweisung einer Person nur in Ausnahmefällen vorsieht.

Es ist falsch zu glauben, dass ein Psychiater überhaupt keine „seelenrettenden“ Gespräche mit seinen Stationen führt und die Behandlung nur in der Verwendung von manchmal sehr starken Psychopharmaka besteht.

Der Psychiater tritt oft als Psychotherapeut auf und beeinflusst die Seele eines Kranken mit einem freundlichen Wort, Mitgefühl und Wärme.

Auch in einer Reihe von Krisensituationen, zum Beispiel bei Suizidversuchen oder Essstörungen (zum Beispiel bei Anorexia nervosa), bei Epilepsie, wenn psychische Störungen vorliegen, bei Störungen des Kindesalters und einigen sexuellen Abweichungen, sollte ein Psychiater hinzugezogen werden Störungen des Bewusstseins, des Gedächtnisses und der Wahrnehmung der Welt um uns herum.

Fazit: Ein Psychiater ist ein Arzt, der schwere psychische Störungen behandelt, einschließlich Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Verhaltensstörungen. Die medikamentöse Behandlung ist oft die wichtigste (aber nicht die einzige) Therapieform im Arsenal des Psychiaters.

Neurologe und Neuropathologe

Ein Neurologe behandelt Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Rückenmark und Gehirn) sowie des peripheren Nervensystems. Tatsächlich ist „Neuropathologe“ oder, wie sie es heute nennen, „Neurologe“ ein und dasselbe, nur der erste Begriff wurde zu Sowjetzeiten häufiger verwendet, und der Begriff „Neurologe“ hat ihn heute in abgekürzter Form ersetzt .

Wenn wir uns mit seelischen Schmerzen an einen Psychotherapeuten oder Psychiater wenden, dann beschäftigt sich ein Neuropathologe mit der Heilung körperlicher Schmerzen. Ein Hausarzt überweist Patienten normalerweise an diesen Spezialisten, um eine Vielzahl von Erkrankungen des Nervensystems zu diagnostizieren:

• Osteokondritis der Wirbelsäule
• Bandscheibenvorfall
• Enzephalopathie
• Neuropathie und Neuralgie
• Verletzung des zerebralen Kreislaufs
• Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas
• Radikulitis
• Polyneuropathie usw.

Bei Gesichts- und Kopfschmerzen, Krämpfen, epileptischen Anfällen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen bei organischen Erkrankungen, gestörter Bewegungskoordination, Taumeln, Ohnmacht, Schwindel, Tics, Tinnitus, fortschreitender Gedächtnisstörung sollte ein Neurologe aufgesucht werden.

Fazit: ein Neurologe (Neuropathologe) gehört nicht zur Kategorie „Psychologen“, sondern behandelt Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Die Therapie kann komplex sein - neben der medikamentösen Behandlung werden Methoden wie Physiotherapie, Heilgymnastik, Massage etc. verordnet.

Endlich

Wenn Sie bemerken, dass Sie gesundheitliche Probleme haben, schieben Sie den Arztbesuch nicht lange hinaus. Denken Sie daran, dass eine rechtzeitige Behandlung die Heilungschancen erheblich erhöht. Wir hoffen, dass unsere Beratung Ihnen hilft herauszufinden, an welchen Arzt Sie sich mit Ihren Beschwerden wenden können.