Das Konzept von Charakter und Temperament ist ihr Unterschied. Charakterentwicklung

Charakterbildung. Charakter und Temperament.

1. Charakter kann nicht als gefrorene Formation bezeichnet werden, seine Bildung erfolgt während des gesamten Lebenswegs einer Person. Und das bedeutet, dass jeder von uns jederzeit die Umstände herausfordern und sich ändern kann. Die Hauptsache ist, Ihre Ohnmacht nicht hinter dem Satz "Das ist mein Charakter" zu verbergen.

Es ist zu beachten, dass die Charakterbildung einer Person durch eine Reihe bestimmter Bedingungen und Merkmale in verschiedenen Altersstufen gekennzeichnet ist. Wir werden etwas später näher darauf eingehen.

Bedingungen für die Charakterbildung

Die Hauptbedingung für die Entwicklung und Formung des Charakters eines Menschen ist natürlich das soziale Umfeld. Mit einfachen Worten, all jene Menschen, die einen Menschen im Prozess des Erwachsenwerdens umgeben und nicht nur. Über die klaren Grenzen dieses Prozesses braucht man nicht zu sprechen, denn der Charakter ist sein ganzes Leben lang mit verschiedenen Merkmalen „erfüllt“.

Gleichzeitig neigen Psychologen dazu zu sagen, dass der intensivste Prozess der Charakterbildung im Zeitraum von 2 bis 10 Jahren stattfindet. Während dieser Zeit ist das Kind durch Kommunikation, Gruppenspiele und Lernen aktiv in soziale Beziehungen eingebunden. In diesem Alter haben die Worte, Taten und das Verhalten von Erwachsenen und Gleichaltrigen die maximale Wirkung auf Kinder.

Eine weitere wichtige Voraussetzung für die Charakterbildung sind physiologische Voraussetzungen. Es ist schwer zu argumentieren, dass die Merkmale der Funktion des Gehirns (die Prozesse der Hemmung und Erregung, der Grad ihrer Mobilität) Unterschiede in den menschlichen Reaktionen auf einen bestimmten Einfluss der äußeren Umgebung vorbestimmen.

Es ist kein Geheimnis, dass die Physiologie unser Temperament bestimmt. Er wiederum kann die Entwicklung bestimmter Charaktereigenschaften entweder fördern oder behindern.

Faktoren, die die Charakterbildung einer Person in verschiedenen Altersstufen beeinflussen

Die ersten Lebensjahre eines Kindes sind mit der Bildung grundlegender Charaktereigenschaften wie Vertrauen in andere, Offenheit in der Kommunikation, Freundlichkeit (oder deren entgegengesetzten Eigenschaften) verbunden. Der Hauptfaktor, der die Charakterbildung in diesem Stadium beeinflusst, sind die Eltern. Ihre Haltung zu diesem Zeitpunkt spielt eine Schlüsselrolle bei der Bildung eines Sicherheitsgefühls, aus dem die oben genannten Eigenschaften größtenteils erwachsen. Ihre Charakterfestigung erfolgt auch unter Beteiligung der Eltern durch Belohnungen und Bestrafungen, die das Kind regelmäßig erfährt.

Die ersten Schuljahre können die in der Familie ausgebildeten grundlegenden Charaktereigenschaften entweder verstärken oder zerstören. In diesem Stadium wird das Kind Mitglied der Gruppe, was zur Bildung und Entwicklung kommunikativer und geschäftlicher Merkmale beiträgt. Dazu gehören Geselligkeit, Fleiß, Genauigkeit und andere.

Das Intervall von 7 bis 15 Jahren ist durch die Bildung solcher Charakterzüge gekennzeichnet, die die Beziehungen zu Menschen bestimmen. Gleichzeitig nimmt die emotional-willentliche Sphäre Gestalt an.

Ungefähr im Alter von 15 bis 17 Jahren erlangt eine Person eine hohe charakterliche Stabilität, die viele Jahre anhalten kann. Der Charakter einer Person bleibt dabei jedoch nicht erhalten. Das Leben selbst und seine Bedingungen verändern es.

Im Alter von 20 Jahren findet die Bildung der Weltanschauung und des moralischen Bildes des Individuums statt, die den Mechanismus der Selbsterziehung „starten“ können. Sein klares Bewusstsein und die entsprechende Motivationsstärke lassen Sie nicht auf Ergebnisse warten. So ist es zum Beispiel unwahrscheinlich, dass ein junger Mann, der sich in Zukunft als Pilot sieht, Alkohol missbraucht und leicht raucht.

Familie, Leben, enge Beziehungen zum anderen Geschlecht, der Bekanntenkreis, die Besonderheiten der beruflichen Tätigkeit wirken sich direkt auf die Motive, Ansichten, Einstellungen und Ziele des Einzelnen aus und prägen so seinen Charakter. Es wird auch stark vom externen Informationshintergrund beeinflusst, der durch Medien, Kino, Fiktion, soziale Ideologie usw. geschaffen wird.

Die charakterologische Dynamik im Alter von 22-30 Jahren ist mit der Schwächung kindlicher Merkmale (wie allgemeine Impulsivität, jugendlicher Maximalismus, Verletzlichkeit und Launenhaftigkeit) und der Stärkung rationaler Merkmale (wie Ausdauer, Klugheit und Verantwortung) verbunden.

Nach 30 Jahren nimmt die Wahrscheinlichkeit charakterologischer Veränderungen ab. Diejenigen, die mit der Umsetzung von Lebensperspektiven und -plänen verbunden sind, sind nicht ausgeschlossen. In dieser Phase können Charaktereigenschaften wie Zielstrebigkeit, Ausdauer, Ausdauer, der Wunsch nach Entwicklung und Lernen festgelegt werden.

Laut Professor R. Nemov ist das Alter von 50 Jahren ein Meilenstein, an dem sich Vergangenheit und Zukunft treffen. Ein Mensch verabschiedet sich von seinen Fantasien und Träumen, entscheidet sich dafür, sich auf die aktuellen Umstände zu konzentrieren, was ihn selbst einschränkt. Etwas mehr Zeit vergeht und "Träume der Vergangenheit" gewinnen ihren Platz im Leben eines Menschen. Auch die Sorge um Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Lieben steht an erster Stelle. Die Phase eines gemessenen, gemächlichen und friedlichen Lebens beginnt.

Charakterbildung. Psychologie

Wenn wir alle bereitgestellten Informationen zusammenfassen, können wir sagen, dass die Charakterbildung in der Psychologie ein Prozess der „Schärfung“ seiner Facetten ist, der das ganze Leben lang nicht aufhört. Und wenn der Charakter eines Menschen in den frühen Stadien durch das Leben selbst „poliert“ wird, dann geht die Initiative mit dem Alter in die Hände des Einzelnen über. Und das bedeutet: Wenn wir mit keiner seiner Facetten zufrieden sind, dann kann genau das der Punkt unseres Wachstums werden.

2. Temperament und Charakter.

Temperament ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das das Tempo der psychologischen Reaktionen (Schnelligkeit, Stärke, Intensität) bestimmt.Diese Eigenschaft ist angeboren.

Eine Person wird mit bestimmten Eigenschaften des Temperaments geboren, sie können nicht verändert werden, ihre Verkleidung ist möglich, und es ist auch möglich, einzelne Eigenschaften des Temperaments in der Jugend oder in einer Stresssituation zu ändern.

Die ersten Anzeichen von Temperament zeigen sich im Vorschulalter. Die endgültige Entwicklung findet in der Adoleszenz statt.

Charakter - in vivo gebildete individuelle Persönlichkeitsmerkmale, die sich in typischen Regulationsformen für typische Situationen manifestieren.

Das Hauptunterscheidungsmerkmal des Temperaments vom Charakter besteht darin, dass es den Inhalt der psychologischen Persönlichkeit einer Person bestimmt.

Das Temperament gibt keine Charaktereigenschaften vor, aber es gibt eine enge Beziehung zwischen Temperament und Charaktereigenschaften:

 Die dynamischen Merkmale der Manifestation des Charakters hängen vom Temperament ab. Zum Beispiel wird sich die Geselligkeit bei einem sanguinischen und phlegmatischen Menschen auf unterschiedliche Weise manifestieren;

 Das Temperament beeinflusst die Entwicklung individueller Charaktereigenschaften. Einige Eigenschaften des Temperaments tragen zur Bildung bestimmter Charaktereigenschaften bei, andere wirken entgegen;

 Je nach Art des kindlichen Temperaments ist eine individuelle Beeinflussung notwendig, um die notwendigen Charaktereigenschaften hervorzubringen;

 Es gibt auch eine umgekehrte Beziehung zwischen den Manifestationen des Temperaments und seinem Charakter – dank bestimmter Charaktereigenschaften kann eine Person unter bestimmten Umständen unerwünschte Manifestationen des Temperaments zurückhalten.

Also, wörtlich aus dem Griechischen übersetzt, erinnern wir Sie daran, dass Charakter jagen, prägen bedeutet. Charakter wird in der Psychologie als die Gesamtheit individuell-eigenartiger seelischer Eigenschaften verstanden, die sich in einer Person unter typischen Bedingungen manifestieren und in den ihr innewohnenden Handlungsweisen unter solchen Bedingungen zum Ausdruck kommen.

Charakter ist eine individuelle Kombination wesentlicher Persönlichkeitsmerkmale, die die Einstellung eines Menschen zur Realität ausdrücken und sich in seinem Befehl, in seinem Handeln manifestieren.

Charakter ist mit anderen Aspekten der Persönlichkeit verbunden, insbesondere mit Temperament und Fähigkeiten. Charakter, wie Temperament, ist ziemlich stabil und wenig veränderlich. Das Temperament wirkt sich auf die Form der Manifestation des Charakters aus und färbt das eine oder andere seiner Merkmale besonders. Beharrlichkeit bei einem Choleriker drückt sich also in energischer Aktivität aus, bei einem Phlegmatiker - in konzentrierter Überlegung. Choleriker arbeitet energisch, leidenschaftlich, phlegmatisch - methodisch, langsam. Andererseits wird das Temperament selbst unter dem Einfluss des Charakters wieder aufgebaut: Eine Person mit starkem Charakter kann einige der negativen Aspekte seines Temperaments unterdrücken und seine Manifestationen kontrollieren. Können ist untrennbar mit Charakter verbunden. Ein hohes Maß an Fähigkeiten ist mit Charaktereigenschaften wie Kollektivismus verbunden - ein Gefühl der untrennbaren Verbundenheit mit dem Team, der Wunsch, für sein Wohl zu arbeiten, der Glaube an die eigenen Stärken und Fähigkeiten, verbunden mit ständiger Unzufriedenheit mit den eigenen Leistungen, hohe Anforderungen an sich selbst und die Fähigkeit, der eigenen Arbeit kritisch gegenüberzustehen. Das Aufblühen von Fähigkeiten ist mit der Fähigkeit verbunden, Schwierigkeiten beharrlich zu überwinden, unter dem Einfluss von Misserfolgen nicht den Mut zu verlieren, organisiert zu arbeiten und Initiative zu zeigen. Die Verbindung zwischen Charakter und Fähigkeiten drückt sich auch darin aus, dass die Bildung solcher Charaktereigenschaften wie Fleiß, Initiative, Entschlossenheit, Organisation, Ausdauer in derselben Aktivität des Kindes erfolgt, in der seine Fähigkeiten gebildet werden. Beispielsweise entwickelt sich im Prozess der Arbeit als einer der Haupttätigkeitsarten einerseits die Arbeitsfähigkeit und andererseits der Fleiß als Charaktereigenschaft.

Im Umgang mit Menschen manifestiert sich der Charakter einer Person in der Art des Verhaltens. in der Weise, auf die Handlungen und Taten von Menschen zu reagieren. Die Art der Kommunikation kann mehr oder weniger feinfühlig, taktvoll oder unzeremoniell, höflich oder unhöflich sein. Der Charakter wird im Gegensatz zum Temperament nicht so sehr von den Eigenschaften des Nervensystems bestimmt, sondern von der Kultur einer Person, ihrer Erziehung.

Es gibt eine Unterteilung der menschlichen Persönlichkeitsmerkmale in motivierende und instrumentelle. Motivationales Ermutigen, direktes Handeln, Unterstützen und Instrumentales geben ihm einen bestimmten Stil. Charakter kann der Anzahl instrumenteller Persönlichkeitsmerkmale zugeschrieben werden. Nicht der Inhalt hängt davon ab, sondern die Art und Weise, wie die Tätigkeit ausgeübt wird. Zwar kann sich Charakter, wie gesagt, auch in der Wahl des Ziels einer Handlung manifestieren. Wenn das Ziel jedoch definiert ist, erscheint die Figur mehr in ihrer instrumentalen Rolle, d.h. als Mittel zur Zielerreichung.

Wir listen die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale auf, die Teil des Charakters einer Person sind.

Erstens sind dies die Persönlichkeitsmerkmale, die die Handlungen einer Person bei der Auswahl der Aktivitätsziele bestimmen (mehr oder weniger schwierig). Hier können als bestimmte Charaktereigenschaften Rationalität, Besonnenheit oder ihre entgegengesetzten Eigenschaften auftreten.

Zweitens umfassen die Charakterstrukturen Eigenschaften, die sich auf Handlungen beziehen, die darauf abzielen, die gesetzten Ziele zu erreichen: Ausdauer, Zielstrebigkeit, Beständigkeit und andere sowie Alternativen dazu (als Beweis für einen Mangel an Charakter). In dieser Hinsicht nähert sich der Charakter nicht nur dem Temperament, sondern auch dem Willen einer Person.

Drittens umfasst die Zusammensetzung des Charakters rein instrumentelle Eigenschaften, die direkt mit dem Temperament zusammenhängen: Extraversion - Introversion, Ruhe - Angst, Zurückhaltung - Impulsivität, Umschaltbarkeit - Starrheit usw. Eine eigenartige Kombination all dieser Charaktereigenschaften in einer Person ermöglicht es uns ihn einem bestimmten Typ zuordnen.

Temperament - eine Reihe typologischer Merkmale eines Menschen, die sich in der Dynamik seiner psychologischen Prozesse manifestieren: in der Geschwindigkeit und Stärke seiner Reaktion, im emotionalen Ton seines Lebens. Temperament ist eine Manifestation in der menschlichen Psyche einer angeborenen Art von nervöser Aktivität. Zu den Eigenschaften des Temperaments gehören daher zunächst die angeborenen und individuell besonderen Eigenschaften eines Menschen. Das lateinische Wort „Temperament“ bedeutet „das richtige Verhältnis der Teile“, das gleichbedeutende griechische Wort „krasis“ wurde vom altgriechischen Arzt Hippokrates (5-4 Jahrhunderte v. Chr.) eingeführt. Unter Temperament verstand er sowohl die anatomischen als auch die physiologischen und individuellen psychologischen Merkmale einer Person.

Temperamenteigenschaften

Bei manchen Menschen verläuft die geistige Aktivität gleichmäßig. Äußerlich sind solche Menschen immer ruhig, ausgeglichen und sogar langsam. Sie lachen selten, ihre Augen sind immer streng und hungrig. In schwierige Situationen oder komische Situationen geraten diese Menschen äußerlich unbeirrt. Ihre Mimik und Gestik unterscheiden sich nicht in Vielfalt und Ausdruckskraft, ihre Sprache ist ruhig, ihr Gang fest. Bei anderen Menschen verläuft die psychische Aktivität krampfhaft. Sie sind sehr mobil, unruhig, laut. Ihre Sprache ist ungestüm und leidenschaftlich, ihre Bewegungen chaotisch, ihre Mimik vielfältig und reich. Oft winken solche Leute mit den Händen und stampfen mit den Füßen, wenn sie sprechen. Sie sind wählerisch und ungeduldig. Die Eigenschaften des Temperaments sind jene natürlichen Eigenschaften, die die dynamische Seite der geistigen Aktivität einer Person bestimmen. Mit anderen Worten, die Art des Verlaufs der geistigen Aktivität hängt vom Temperament ab, nämlich:

die Geschwindigkeit des Auftretens mentaler Prozesse und ihre Stabilität (z. B. die Geschwindigkeit der Wahrnehmung, die Geschwindigkeit des Geistes, die Dauer der Konzentration der Aufmerksamkeit);

mentaler Rhythmus und Tempo;

die Intensität mentaler Prozesse (z. B. die Stärke der Emotionen, die Aktivität des Willens);

der Fokus der geistigen Aktivität auf bestimmte Objekte (z. B. der ständige Wunsch einer Person nach Kontakten mit neuen Menschen, nach neuen Eindrücken der Realität oder der Appell einer Person an sich selbst, an ihre Ideen und Bilder).

Auch die Dynamik der mentalen Aktivität hängt von Motiven und mentalem Zustand ab. Jeder Mensch, unabhängig von den Merkmalen seines Temperaments, arbeitet mit Interesse energischer und schneller als ohne. Für jeden Menschen führt ein freudiges Ereignis zu einem Anstieg der geistigen und körperlichen Stärke, und ein Unglück führt zu ihrem Sturz. Im Gegenteil, die Eigenschaften des Temperaments äußern sich in den verschiedensten Arten von Tätigkeiten und zu den verschiedensten Zwecken in gleicher Weise. Wenn ein Schüler zum Beispiel vor dem Bestehen einer Prüfung besorgt ist, während der Unterrichtspraxis Angst vor einer Unterrichtsstunde in der Schule zeigt, in ängstlicher Erwartung auf einen Start bei sportlichen Wettkämpfen wartet, bedeutet dies, dass hohe Angst eine Eigenschaft seines Temperaments ist. Die Eigenschaften des Temperaments sind im Vergleich zu anderen mentalen Eigenschaften einer Person am stabilsten und beständigsten. Verschiedene Eigenschaften des Temperaments sind natürlich miteinander verbunden und bilden eine bestimmte Organisation, eine Struktur, die den Typ des Temperaments charakterisiert.

Um die psychologischen Eigenschaften der traditionellen 4 Temperamenttypen zusammenzustellen, werden normalerweise die folgenden Haupteigenschaften des Temperaments unterschieden:

Die Sensibilität wird durch die kleinste Kraft äußerer Einflüsse bestimmt, die für das Auftreten einer psychologischen Reaktion erforderlich ist.

Reaktivität wird durch den Grad der unfreiwilligen Reaktionen auf äußere oder innere Einflüsse gleicher Stärke (eine kritische Bemerkung, ein beleidigendes Wort, ein scharfer Ton - sogar ein Geräusch) gekennzeichnet.

Aktivität gibt an, wie intensiv (energetisch) eine Person die Außenwelt beeinflusst und Hindernisse beim Erreichen von Zielen überwindet (Ausdauer, Fokus, Konzentration).

Das Verhältnis von Reaktivität und Aktivität bestimmt, wovon menschliches Handeln in größerem Maße abhängt: von zufälligen äußeren oder inneren Umständen (Stimmungen, zufällige Ereignisse) oder von Zielen, Absichten, Überzeugungen.

Plastizität und Starrheit geben an, wie leicht und flexibel sich ein Mensch äußeren Einflüssen anpasst (Plastizität) oder wie träge und knochig sein Verhalten ist.

Die Reaktionsgeschwindigkeit charakterisiert die Geschwindigkeit verschiedener mentaler Reaktionen und Prozesse, die Sprechgeschwindigkeit, die Dynamik von Gesten, die Geschwindigkeit des Geistes. Extraversion, Introversion bestimmt, wovon die Reaktionen und Aktivitäten einer Person hauptsächlich abhängen - von äußeren Eindrücken, die im Moment entstehen (extrovertiert), oder von Bildern, Ideen und Gedanken, die sich auf die Vergangenheit und Zukunft beziehen (introvertiert). Die emotionale Erregbarkeit ist dadurch gekennzeichnet, wie schwach der Aufprall für das Auftreten einer emotionalen Reaktion notwendig ist und mit welcher Geschwindigkeit sie auftritt.

Merkmale und Merkmale der wichtigsten psychologischen Temperamenttypen

sanguinisch

Die sanguinische Person konvergiert schnell mit Menschen, ist fröhlich, wechselt leicht von einer Art von Aktivität zu einer anderen, mag aber keine monotone Arbeit. Er kontrolliert leicht seine Emotionen, gewöhnt sich schnell an eine neue Umgebung und tritt aktiv in Kontakt mit Menschen. Seine Sprache ist laut, schnell, deutlich und wird von ausdrucksstarker Mimik und Gestik begleitet. Aber dieses Temperament ist durch eine gewisse Dualität gekennzeichnet. Wenn sich die Reize schnell ändern, die Neuheit und das Interesse der Eindrücke die ganze Zeit aufrechterhalten werden, entsteht bei einer sanguinischen Person ein Zustand aktiver Erregung und sie manifestiert sich als eine aktive, aktive, energische Person.

Wenn die Wirkungen lang und eintönig sind, dann unterstützen sie den Zustand der Aktivität, Aufregung nicht und der Sanguiniker verliert das Interesse an der Sache, er entwickelt Gleichgültigkeit, Langeweile, Lethargie. Ein sanguinischer Mensch hat schnell Gefühle von Freude, Trauer, Zuneigung und Groll, aber all diese Manifestationen seiner Gefühle sind instabil, unterscheiden sich nicht in Dauer und Tiefe. Sie entstehen schnell und können ebenso schnell wieder verschwinden oder sogar durch das Gegenteil ersetzt werden. Die Stimmung eines zuversichtlichen Menschen ändert sich schnell, aber in der Regel herrscht gute Laune vor.

Cholerisch

Menschen dieses Temperaments sind schnell, übermäßig beweglich, unausgeglichen, erregbar, alle mentalen Prozesse laufen schnell und intensiv ab. Das Überwiegen der Erregung über die Hemmung, das für diese Art von Nerventätigkeit charakteristisch ist, zeigt sich deutlich in Inkontinenz, Impulsivität, Jähzornigkeit und Reizbarkeit des Cholerikers. Daher die ausdrucksstarke Mimik, hastige Sprache, scharfe Gesten, hemmungslose Bewegungen. Die Gefühle einer Person mit cholerischem Temperament sind stark, normalerweise hell manifestiert, entstehen schnell; Die Stimmung ändert sich manchmal dramatisch. Das dem Choleriker innewohnende Ungleichgewicht ist eindeutig mit seinen Aktivitäten verbunden: Er geht mit zunehmender und sogar Leidenschaft zur Sache, zeigt Impulsivität und Bewegungsgeschwindigkeit, arbeitet mit Begeisterung und überwindet Schwierigkeiten.

Aber bei einer Person mit cholerischem Temperament kann die Versorgung mit nervöser Energie im Arbeitsprozess schnell erschöpft sein, und dann kann es zu einem starken Rückgang der Aktivität kommen: Aufschwung und Inspiration verschwinden, die Stimmung sinkt stark. Im Umgang mit Menschen lässt der Choleriker Härte, Reizbarkeit, emotionale Zurückhaltung zu, was ihm oft nicht die Möglichkeit gibt, das Handeln von Menschen objektiv zu bewerten, und schafft auf dieser Grundlage Konfliktsituationen im Team. Übertriebene Geradlinigkeit, Jähzornigkeit, Härte, Intoleranz machen es manchmal schwierig und unangenehm, in einem Team solcher Menschen zu bleiben.

Phlegmatischer Mensch

Die Ruhe eines Menschen mit phlegmatischem Temperament manifestiert sich auch in seiner Einstellung zu den Ereignissen und Phänomenen des Lebens eines phlegmatischen Menschen, es ist nicht leicht, ihn zu verärgern und emotional zu verletzen. Für eine Person mit phlegmatischem Temperament ist es leicht, Zurückhaltung, Gelassenheit und Ruhe zu entwickeln. Aber ein Phlegmatiker sollte die Qualitäten entwickeln, die ihm fehlen - größere Mobilität, Aktivität, um ihm nicht zu erlauben, Gleichgültigkeit gegenüber Aktivität, Lethargie, Trägheit zu zeigen, die sich unter bestimmten Bedingungen sehr leicht bilden können. Manchmal kann eine Person mit diesem Temperament eine gleichgültige Einstellung zur Arbeit, zum Leben um sie herum, zu Menschen und sogar zu sich selbst entwickeln.

melancholisch

Vertreter des melancholischen Temperaments neigen zu Isolation und Einsamkeit, vermeiden die Kommunikation mit unbekannten, neuen Menschen, sind oft verlegen, zeigen große Unbeholfenheit in einer neuen Umgebung. Alles Neue, Ungewöhnliche verursacht bei Melancholikern einen Bremszustand. Aber in einer vertrauten und ruhigen Umgebung fühlen sich Menschen mit einem solchen Temperament ruhig und arbeiten sehr produktiv. Für melancholische Menschen ist es leicht, ihre inhärente Tiefe und Stabilität von Gefühlen zu entwickeln und zu verbessern, eine erhöhte Anfälligkeit für äußere Einflüsse.

4 Arten von Temperament

Temperament - Dies sind individuell besondere Eigenschaften der Psyche, die die Dynamik der geistigen Aktivität einer Person widerspiegeln und sich unabhängig von ihren Zielen, Motiven und Inhalten manifestieren. Das Temperament ändert sich im Laufe des Lebens leicht, und tatsächlich ändert sich nicht einmal das Temperament, aber die Psyche und das Temperament sind immer stabil. Der Zahlenzauber führte in der mediterranen Zivilisation zur Lehre von den vier Temperamenten, während sich im Osten ein fünfteiliges „System der Welt“ entwickelte. Das Wort „Temperament“ und das damit gleichbedeutende griechische Wort „krasis“ (griech. Unter Temperament verstand er sowohl die anatomischen als auch die physiologischen und individuellen psychologischen Merkmale einer Person. Hippokrates und dann Galen erklärten das Temperament als Verhaltensmerkmal durch das Vorherrschen eines der „Lebenssäfte“ (vier Elemente) im Körper:

das Vorherrschen der gelben Galle ("Galle, Gift") macht eine Person impulsiv, "heiß" - cholerisch;

das Vorherrschen von Lymphe ("Sputum") macht eine Person ruhig und langsam - phlegmatisch;

das Vorherrschen von Blut ("Blut") macht eine Person mobil und fröhlich - eine sanguinische Person;

das Vorherrschen der schwarzen Galle ("schwarze Galle") macht einen Menschen traurig und ängstlich - einen Melancholiker.

Dieses System hat bis heute einen tiefgreifenden Einfluss auf Literatur, Kunst und Wissenschaft.

Ein wirklicher Wendepunkt in der Geschichte der naturwissenschaftlichen Temperamentstudien war die Lehre von I.P. Pavlov über die Typen des Nervensystems (Typen höherer Nervenaktivität), die Menschen und höheren Säugetieren gemeinsam sind. IP Pavlov bewies, dass die physiologische Grundlage des Temperaments die Art der höheren Nervenaktivität ist, die durch das Verhältnis der Haupteigenschaften des Nervensystems bestimmt wird: Stärke, Gleichgewicht und Beweglichkeit der im Nervensystem ablaufenden Erregungs- und Hemmungsprozesse. Die Art des Nervensystems wird durch den Genotyp bestimmt, d.h. erblicher Typ. IP Pavlov identifizierte vier klar definierte Typen des Nervensystems, d.h. bestimmte Komplexe der Grundeigenschaften nervöser Prozesse.

Der schwache Typ ist durch die Schwäche sowohl der erregenden als auch der hemmenden Prozesse gekennzeichnet - melancholisch. Ein stark unausgeglichener Typ zeichnet sich durch einen starken Reizprozess und einen relativ starken Hemmungsprozess aus – cholerischer, „hemmungsloser“ Typ. Stark ausgewogener mobiler Typ - Sanguiniker, "lebender" Typ. Stark ausgeglichen, aber mit trägen Nervenprozessen - phlegmatischer, "ruhiger" Typ.

Stärke - die Fähigkeit von Nervenzellen, eine normale Leistung aufrechtzuerhalten, wobei die Erregungs- und Hemmungsprozesse erheblich belastet werden, die Fähigkeit des Zentralnervensystems, bestimmte Arbeiten auszuführen, ohne dass seine Ressourcen wiederhergestellt werden müssen. Ein starkes Nervensystem kann einer großen Belastung lange standhalten und umgekehrt kann ein schwaches Nervensystem einer großen und anhaltenden Belastung nicht standhalten. Es wird angenommen, dass Menschen mit einem stärkeren Nervensystem widerstandsfähiger und stressresistenter sind. Die Stärke des Nervensystems bei Erregung zeigt sich darin, dass es für eine Person relativ einfach ist, unter widrigen Bedingungen zu arbeiten, eine kurze Pause reicht aus, um nach ermüdender Arbeit wieder zu Kräften zu kommen, sie kann intensiv arbeiten, nicht sich in einer ungewöhnlichen Umgebung verirren und hartnäckig sind. Die hemmende Kraft des Nervensystems manifestiert sich in der Fähigkeit einer Person, ihre Aktivität einzuschränken, zum Beispiel nicht zu sprechen, Ruhe, Selbstbeherrschung, Zurückhaltung und Geduld zu zeigen.

Das Gleichgewicht der nervösen Prozesse spiegelt das Verhältnis, das Gleichgewicht von Erregung und Hemmung wider. Gleichgewicht bedeutet in diesem Fall die gleiche Schwere nervöser Prozesse. Die Mobilität des Nervensystems drückt sich in der Fähigkeit aus, schnell von einem Prozess zum anderen, von einer Aktivität zur anderen zu wechseln. Personen mit einem mobileren Nervensystem zeichnen sich durch Flexibilität im Verhalten aus, sie passen sich schnell an neue Bedingungen an. Eine Beschreibung der Merkmale verschiedener Temperamente kann helfen, die Merkmale des Temperaments einer Person zu verstehen, wenn sie klar zum Ausdruck kommen, aber Menschen mit ausgeprägten Merkmalen eines bestimmten Temperaments sind nicht so häufig, meistens haben Menschen ein gemischtes Temperament in verschiedenen Kombinationen. Obwohl natürlich das Vorherrschen von Merkmalen jeder Art von Temperament es ermöglicht, das Temperament einer Person dem einen oder anderen Typ zuzuordnen.

Temperament und Charakter

„Temperament“ und „Charakter“, „Persönlichkeit“ – diese Begriffe enthalten zunächst eine komplexe innere Dialektik. Wir verwenden sie, um die menschliche Individualität zu definieren – was einen bestimmten Menschen von allen anderen unterscheidet, was ihn einzigartig macht setzen wir in dieser Einzigartigkeit Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen voraus, sonst würde jede Klassifikation und sogar die Verwendung der aufgeführten Begriffe ihre Bedeutung verlieren. „Persönlichkeit“ werden von uns ständig und überall gebraucht, sie werden gebraucht und erfüllen ihre Rolle. In der alltäglichen Kommunikation wird jedem von ihnen eine ziemlich spezifische Bedeutung verliehen, und mit ihrer Hilfe wird gegenseitiges Verständnis erreicht.

CHARAKTEROLOGIE

CHARAKTEROLOGIE - ein Zweig der Persönlichkeitspsychologie (manchmal als eigenständige psychologische Wissenschaft im Stamm der Individualpsychologie des Baums der psychologischen Wissenschaft angesehen, dessen Thema der Charakter ist

Die Charakterlehre - Charakterologie hat eine lange Entwicklungsgeschichte. Die wichtigsten Probleme der Charakterologie sind seit Jahrhunderten die Etablierung von Charaktertypen und ihre Definition durch ihre Manifestationen, um menschliches Verhalten in verschiedenen Situationen vorherzusagen. Da der Charakter eine lebenslange Formung einer Persönlichkeit ist, gehen die meisten seiner bestehenden Klassifikationen von Gründen aus, die externe, vermittelte Faktoren in der Entwicklung einer Persönlichkeit sind.

CHARAKTER

Wörtlich übersetzt aus dem Griechischen bedeutet Charakter jagen, prägen. Charakter wird in der Psychologie als die Gesamtheit individuell-eigenartiger seelischer Eigenschaften verstanden, die sich in einer Person unter typischen Bedingungen manifestieren und in den ihr innewohnenden Handlungsweisen unter solchen Bedingungen zum Ausdruck kommen. Charakter ist eine individuelle Kombination wesentlicher Persönlichkeitsmerkmale, die die Einstellung eines Menschen zur Realität ausdrücken und sich in seinem Verhalten, in seinem Handeln manifestieren. Charakter ist mit anderen Aspekten der Persönlichkeit verbunden, insbesondere mit Temperament und Fähigkeiten. Das Temperament beeinflusst die Form der Manifestation des Charakters und färbt das eine oder andere seiner Merkmale besonders. Beharrlichkeit bei einer cholerischen Person drückt sich also in energischer Aktivität aus, bei einer phlegmatischen Person - in konzentrierter Überlegung. Choleriker arbeitet energisch, leidenschaftlich, phlegmatisch - methodisch, langsam. Andererseits wird das Temperament selbst unter dem Einfluss des Charakters wieder aufgebaut: Eine Person mit starkem Charakter kann einige der negativen Aspekte seines Temperaments unterdrücken und seine Manifestationen kontrollieren. Können ist untrennbar mit Charakter verbunden. Ein hohes Maß an Fähigkeiten ist mit Charaktereigenschaften wie Kollektivismus verbunden - ein Gefühl von

untrennbare Verbundenheit mit dem Team, der Wille, sich für dessen Wohl einzusetzen, Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten, verbunden mit ständiger Unzufriedenheit mit dem Erreichten, hohen Ansprüchen an sich selbst und der Fähigkeit, der eigenen Arbeit kritisch gegenüberzustehen. Das Aufblühen von Fähigkeiten ist mit der Fähigkeit verbunden, Schwierigkeiten beharrlich zu überwinden, unter dem Einfluss von Misserfolgen nicht den Mut zu verlieren, organisiert zu arbeiten und Initiative zu zeigen. Die Verbindung zwischen Charakter und Fähigkeiten drückt sich auch darin aus, dass die Bildung solcher Charaktereigenschaften wie Fleiß, Initiative, Entschlossenheit, Organisation, Ausdauer in derselben Aktivität des Kindes erfolgt, in der seine Fähigkeiten gebildet werden. Beispielsweise entwickelt sich im Prozess der Arbeit als einer der Haupttätigkeitsarten einerseits die Arbeitsfähigkeit und andererseits der Fleiß als Charaktereigenschaft.

Physiologische Grundlagen des Charakters.

Die physiologische Grundlage des Charakters ist eine Legierung von Merkmalen wie z. B. höhere Nervosität

Aktivitäten und komplexe stabile Systeme temporärer Verbindungen, die sich als Ergebnis individueller Lebenserfahrung entwickelt haben. In dieser Legierung spielen die Systeme temporärer Verbindungen eine wichtigere Rolle, da die Art des Nervensystems alle sozial wertvollen Eigenschaften des Individuums bilden kann. Aber erstens sind die Verbindungssysteme bei Vertretern verschiedener Typen des Nervensystems unterschiedlich ausgebildet und zweitens manifestieren sich diese Verbindungssysteme je nach Typ auf besondere Weise. Zum Beispiel kann die Charakterstärke sowohl bei einem Vertreter eines starken, erregbaren Typs des Nervensystems als auch bei einem Vertreter eines schwachen Typs angesprochen werden. Aber es wird auf unterschiedliche Weise erzogen und wird sich je nach Typ auf unterschiedliche Weise manifestieren.

Typisch und individuell im Charakter.

Aus dem Gesagten geht klar hervor, dass Charakter nicht vererbt und nicht angeboren ist.

Eigentum des Einzelnen und ist auch kein dauerhaftes und unveränderliches Eigentum. Der Charakter wird unter dem Einfluss der Umwelt, der Lebenserfahrung eines Menschen, seiner Erziehung geformt und entwickelt. Diese Einflüsse sind erstens sozialgeschichtlicher Natur (jeder Mensch lebt in einem bestimmten historischen System, einem bestimmten sozialen Umfeld und entwickelt sich als Person unter dessen Einfluss) und zweitens individuell eigentümlicher Natur (Lebens- und Tätigkeitsbedingungen jeder Mensch, sein Lebensweg ist eigentümlich und einzigartig). Der Charakter eines jeden Menschen wird also sowohl durch sein soziales Wesen (und das ist die Hauptsache!) als auch durch sein individuelles Wesen bestimmt. Die Folge davon ist eine unendliche Vielfalt an individuellen Charakteren. Im Leben und in den Aktivitäten von Menschen, die unter den gleichen Bedingungen leben und sich entwickeln, gibt es jedoch viele Gemeinsamkeiten, daher wird es in ihrem Charakter einige gemeinsame Aspekte und Merkmale geben, die die gemeinsamen, typischen Aspekte ihres Lebens widerspiegeln. Der Charakter eines jeden Menschen ist eine Einheit aus Individuellem und Typischem. Jede sozialgeschichtliche Epoche ist durch eine bestimmte allgemeine Lebensweise und sozioökonomische Verhältnisse gekennzeichnet, die das Weltbild der Menschen beeinflussen und Charaktereigenschaften bilden.

TEMPERAMENT.

Temperament sind die individuellen Eigenschaften eines Menschen, die die Dynamik des Verlaufs seiner mentalen Prozesse und seines Verhaltens bestimmen. Unter Dynamik versteht man das Tempo, den Rhythmus, die Dauer, die Intensität mentaler Prozesse, insbesondere emotionaler Prozesse, sowie einige äußere Merkmale des menschlichen Verhaltens - Mobilität, Aktivität, Schnelligkeit oder Langsamkeit der Reaktionen usw. Temperament charakterisiert die Dynamik einer Person , charakterisiert aber nicht ihre Überzeugungen, Ansichten, Interessen, ist kein Indikator für den Wert oder niedrigen Wert des Individuums, bestimmt nicht seine Fähigkeiten. Wir können die folgenden Hauptkomponenten unterscheiden, die das Temperament bestimmen.

1. Die allgemeine Aktivität der geistigen Aktivität und des menschlichen Verhaltens drückt sich in unterschiedlichen Graden des Wunsches aus, aktiv zu handeln, die umgebende Realität zu beherrschen und zu transformieren und sich in einer Vielzahl von Aktivitäten zu manifestieren. Der Ausdruck der allgemeinen Aktivität ist für verschiedene Menschen unterschiedlich.

Zwei Extreme stechen hervor: Einerseits Lethargie, Trägheit, Passivität und andererseits große Energie, Aktivität, Leidenschaft und Schnelligkeit in der Aktivität. Zwischen diesen beiden Polen befinden sich Vertreter unterschiedlicher Temperamente.

Motorische oder motorische Aktivität zeigt den Aktivitätszustand des motorischen und sprachmotorischen Apparats. Es drückt sich in Geschwindigkeit, Kraft, Schärfe, Intensität der Muskelbewegungen und Sprache einer Person, ihrer äußeren Mobilität (oder umgekehrt Zurückhaltung), Geschwätzigkeit (oder Stille) aus.

Emotionale Aktivität drückt sich in emotionaler Sensibilität (Empfindlichkeit und Empfindlichkeit gegenüber emotionalen Einflüssen), Impulsivität, emotionaler Mobilität (Geschwindigkeit der Veränderung emotionaler Zustände, deren Beginn und Ende) aus. Temperament manifestiert sich in der Aktivität, dem Verhalten und den Handlungen einer Person und hat einen äußeren Ausdruck. Bis zu einem gewissen Grad können bestimmte Eigenschaften des Temperaments durch äußere stabile Zeichen beurteilt werden.

Die physiologische Grundlage des Temperaments.

Der antike griechische Arzt Hippokrates, der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte, beschrieb 4 Temperamente, die folgende Namen erhielten: sanguinisch, phlegmatisch, cholerisch, melancholisch.

Nach den Lehren von IP Pavlov hängen die individuellen Verhaltensmerkmale und die Dynamik des Verlaufs der geistigen Aktivität von individuellen Unterschieden in der Aktivität des Nervensystems ab. Die Grundlage individueller Unterschiede in der Nervenaktivität ist die Manifestation und Korrelation der Eigenschaften der beiden wichtigsten Nervenprozesse - Erregung und Hemmung.

Drei Eigenschaften von Erregungs- und Hemmungsprozessen wurden festgestellt:

die Stärke der Erregungs- und Hemmungsvorgänge,

Gleichgewicht von Erregungs- und Hemmungsprozessen,

Mobilität (Ersatz) der Erregungs- und Hemmungsprozesse.

Die Stärke nervöser Prozesse drückt sich in der Fähigkeit von Nervenzellen aus, längerer oder kurzfristiger, aber sehr konzentrierter Erregung und Hemmung standzuhalten. Diese bestimmt die Leistungsfähigkeit (Ausdauer) der Nervenzelle.

Die Schwäche der Nervenprozesse ist gekennzeichnet durch die Unfähigkeit der Nervenzellen, einer längeren und konzentrierten Erregung und Hemmung standzuhalten. Unter Einwirkung sehr starker Reize geraten Nervenzellen schnell in einen Zustand der Schutzhemmung. So zeichnen sich Nervenzellen in einem schwachen Nervensystem durch eine geringe Effizienz aus, ihre Energie ist schnell erschöpft. Andererseits hat ein schwaches Nervensystem eine große Sensibilität: Selbst auf schwache Reize gibt es eine angemessene Reaktion.

Eine wichtige Eigenschaft der höheren Nervenaktivität ist das Gleichgewicht der Nervenprozesse, d.h. proportionales Verhältnis von Erregung und Hemmung. Bei manchen Menschen sind diese beiden Prozesse gegenseitig ausgeglichen, während bei anderen dieses Gleichgewicht nicht beobachtet wird: Entweder überwiegt der Prozess der Hemmung oder der Erregung.

Eine der Haupteigenschaften höherer Nervenaktivität ist die Beweglichkeit von Nervenprozessen. Die Beweglichkeit des Nervensystems ist gekennzeichnet durch die Schnelligkeit der Erregungs- und Hemmungsprozesse, die Schnelligkeit ihres Einsetzens und Beendens (wenn die Lebensbedingungen dies erfordern), die Geschwindigkeit der Bewegung nervöser Prozesse (Bestrahlung und Konzentration), die Schnelligkeit des Auftretens des nervösen Prozesses als Reaktion auf Reizung, die Schnelligkeit der Bildung neuer bedingter Verbindungen, die Entwicklung und dynamische Stereotypänderungen.

Kombinationen dieser Eigenschaften der nervösen Erregungs- und Hemmungsvorgänge bildeten die Grundlage für die Bestimmung der Art der höheren Nervenaktivität. Abhängig von der Kombination von Kraft, Beweglichkeit und Gleichgewicht der Erregungs- und Hemmungsprozesse werden vier Haupttypen höherer Nervenaktivität unterschieden.

Schwacher Typ. Vertreter des schwachen Typs des Nervensystems können starken, anhaltenden und konzentrierten Reizen nicht standhalten. Schwach sind die Prozesse der Hemmung und Erregung. Unter Einwirkung starker Reize verzögert sich die Entwicklung konditionierter Reflexe. Hinzu kommt eine hohe Empfindlichkeit (d. h. eine niedrige Schwelle) für die Wirkung von Reizen.

Starker, ausgewogener Typ. Es zeichnet sich durch ein starkes Nervensystem aus und zeichnet sich durch ein Ungleichgewicht in den grundlegenden Nervenprozessen aus - das Überwiegen von Erregungsprozessen gegenüber Hemmungsprozessen.

Stark ausbalancierter "mobiler Typ. Die Prozesse der Hemmung und Erregung sind stark und ausgewogen, aber ihre Geschwindigkeit, Beweglichkeit und schnelle Abfolge von Nervenprozessen führen zu einer relativen Instabilität der Nervenverbindungen.

Stark ausgewogener inerter Typ. Starke und ausgeglichene Nervenprozesse zeichnen sich durch geringe Mobilität aus. Vertreter dieser Art sind äußerlich immer ruhig, gleichmäßig, schwer zu erregen.

Die Art der höheren Nervenaktivität bezieht sich auf natürliche höhere Daten, dies ist eine angeborene Eigenschaft des Nervensystems. Auf dieser physiologischen Grundlage können verschiedene Systeme bedingter Zusammenhänge gebildet werden, d.h. im Laufe des Lebens werden sich diese bedingten Zusammenhänge bei verschiedenen Menschen unterschiedlich ausbilden: hier zeigt sich die Art der höheren Nerventätigkeit. Temperament ist eine Manifestation der Art der höheren Nervenaktivität in der menschlichen Aktivität und im Verhalten.

Merkmale der geistigen Aktivität eines Menschen, die seine Handlungen, sein Verhalten, seine Gewohnheiten, seine Interessen und sein Wissen bestimmen, werden im Prozess des individuellen Lebens eines Menschen im Bildungsprozess gebildet. Die Art der höheren Nervenaktivität verleiht dem Verhalten einer Person Originalität, hinterlässt einen charakteristischen Eindruck auf dem gesamten Erscheinungsbild einer Person - bestimmt die Beweglichkeit seiner mentalen Prozesse, ihre Stabilität, bestimmt jedoch weder das Verhalten noch die Handlungen einer Person, oder seine Überzeugungen oder moralischen Prinzipien.

Sanguinisches Temperament.

ausdrucksstarke Mimik und Gestik. Aber dieses Temperament ist durch eine gewisse Dualität gekennzeichnet. Wenn sich die Reize schnell ändern, die Neuheit und das Interesse der Eindrücke die ganze Zeit aufrechterhalten werden, entsteht bei der sanguinischen Person ein Zustand aktiver Erregung und sie manifestiert sich als eine aktive / aktive, energische Person. Wenn die Wirkungen lang und eintönig sind, dann unterstützen sie den Zustand der Aktivität, Aufregung nicht und der Sanguiniker verliert das Interesse an der Sache, er entwickelt Gleichgültigkeit, Langeweile, Lethargie.

Ein sanguinischer Mensch hat schnell Gefühle von Freude, Trauer, Zuneigung und Groll, aber all diese Manifestationen seiner Gefühle sind instabil, unterscheiden sich nicht in Dauer und Tiefe. Sie entstehen schnell und können ebenso schnell wieder verschwinden oder sogar durch das Gegenteil ersetzt werden. Die Stimmung eines zuversichtlichen Menschen ändert sich schnell, aber in der Regel herrscht gute Laune vor.

Phlegmatisches Temperament.

Eine Person dieses Temperaments ist langsam, ruhig, gemächlich, ausgeglichen. In Aktivität zeigt Solidität, Nachdenklichkeit, Ausdauer. Normalerweise bringt er zu Ende, was er anfängt. Alle seelischen Vorgänge gehen beim Phlegmatiker wie langsam vor sich. Die Gefühle einer phlegmatischen Person werden nach außen schwach ausgedrückt, sie sind normalerweise ausdruckslos. Der Grund dafür ist das Gleichgewicht und die schwache Beweglichkeit der Nervenprozesse. In Beziehungen zu Menschen ist der Phlegmatiker immer ausgeglichen, ruhig, mäßig gesellig, seine Stimmung ist stabil. Die Ruhe eines Menschen mit phlegmatischem Temperament manifestiert sich auch in seiner Einstellung zu den Ereignissen und Phänomenen des Lebens eines phlegmatischen Menschen, es ist nicht leicht, ihn zu verärgern und emotional zu verletzen. Für eine Person mit phlegmatischem Temperament ist es leicht, Zurückhaltung, Gelassenheit und Ruhe zu entwickeln. Aber ein Phlegmatiker sollte die Qualitäten entwickeln, die ihm fehlen - größere Mobilität, Aktivität, um ihm nicht zu erlauben, Gleichgültigkeit gegenüber Aktivität, Lethargie, Trägheit zu zeigen, die sich unter bestimmten Bedingungen sehr leicht bilden können. Manchmal kann eine Person mit diesem Temperament eine gleichgültige Einstellung zur Arbeit, zum Leben um sie herum, zu Menschen und sogar zu sich selbst entwickeln.

cholerisches Temperament.

Inspiration verschwindet, die Stimmung sinkt stark. Im Umgang mit Menschen lässt der Choleriker Härte, Reizbarkeit, emotionale Zurückhaltung zu, was ihm oft nicht die Möglichkeit gibt, das Handeln von Menschen objektiv zu bewerten, und schafft auf dieser Grundlage Konfliktsituationen im Team.

Melancholisches Temperament.

Melancholiker haben langsame mentale Prozesse, sie reagieren kaum auf starke Reize; Anhaltender und starker Stress führt bei Menschen mit diesem Temperament zu langsamer Aktivität und dann zu deren Beendigung.Bei der Arbeit sind melancholische Menschen normalerweise passiv, oft wenig interessiert (immerhin ist Interesse immer mit starker nervöser Anspannung verbunden). Gefühle und emotionale Zustände bei Menschen mit melancholischem Temperament entstehen langsam, unterscheiden sich jedoch in Tiefe, großer Stärke und Dauer; melancholische Menschen sind leicht verletzlich, sie können Ressentiments, Trauer kaum ertragen, obwohl all diese Erfahrungen äußerlich schlecht in ihnen zum Ausdruck kommen. Vertreter des melancholischen Temperaments neigen zu Isolation und Einsamkeit, vermeiden die Kommunikation mit unbekannten, neuen Menschen, sind oft verlegen, zeigen große Unbeholfenheit in einer neuen Umgebung. Alles Neue, Ungewöhnliche verursacht bei Melancholikern einen Bremszustand. Aber in einer vertrauten und ruhigen Umgebung fühlen sich Menschen mit einem solchen Temperament ruhig und arbeiten sehr produktiv. Für melancholische Menschen ist es leicht, ihre inhärente Tiefe und Stabilität von Gefühlen zu entwickeln und zu verbessern, eine erhöhte Anfälligkeit für äußere Einflüsse.

Psychologen haben festgestellt, dass die Schwäche des Nervensystems keine negative Eigenschaft ist. Ein starkes Nervensystem bewältigt manche Lebensaufgaben erfolgreicher, ein schwaches andere. Ein schwaches Nervensystem ist ein hochsensibles Nervensystem, und das ist sein bekannter Vorteil. Die Kenntnis des Temperaments, die Kenntnis der Eigenschaften der angeborenen Organisation des Nervensystems, die den Ablauf der menschlichen Geistestätigkeit beeinflusst, ist für den Lehrer in seiner Erziehungs- und Erziehungsarbeit notwendig. Es sei daran erinnert, dass die Einteilung von Menschen in vier Temperamenttypen sehr bedingt ist. Es gibt Übergangs-, Misch- und Zwischentypen von Temperament; Oft werden im Temperament einer Person Merkmale verschiedener Temperamente kombiniert. "Reine" Temperamente sind relativ selten.

Das Problem, das in diesem Vortrag behandelt wird, beschäftigt die Menschheit seit mehr als 25 Jahrhunderten. Das Interesse daran ist mit dem Nachweis individueller Unterschiede zwischen Menschen verbunden. Die Psyche eines jeden Menschen ist einzigartig. Seine Einzigartigkeit hängt sowohl mit den Besonderheiten der biologischen und physiologischen Struktur und Entwicklung des Organismus als auch mit der einzigartigen Zusammensetzung sozialer Bindungen und Kontakte zusammen. Zu den biologisch bedingten Unterstrukturen der Persönlichkeit gehört zunächst einmal das Temperament. Wenn sie über Temperament sprechen, meinen sie viele mentale Unterschiede zwischen Menschen - Unterschiede in Tiefe, Intensität, Stabilität von Emotionen, emotionaler Beeinflussbarkeit, Tempo, Tatkraft und anderen dynamischen, individuell stabilen Merkmalen des mentalen Lebens, Verhaltens und Aktivität. Trotzdem bleibt das Temperament heute ein weitgehend umstrittenes und ungelöstes Thema. Bei aller Vielfalt der Herangehensweisen an das Problem erkennen Wissenschaftler und Praktiker dies jedoch an Temperament- die biologische Grundlage, auf der die Persönlichkeit als soziales Wesen entsteht. Temperament spiegelt die dynamischen Aspekte des Verhaltens wider, hauptsächlich angeborener Natur, daher sind die Eigenschaften des Temperaments im Vergleich zu anderen mentalen Eigenschaften einer Person am stabilsten und beständigsten. Das spezifischste Merkmal des Temperaments ist, dass die verschiedenen Eigenschaften des Temperaments einer bestimmten Person nicht zufällig miteinander kombiniert werden, sondern auf natürliche Weise miteinander verbunden sind und eine bestimmte Organisation bilden, die 3 Temperamente charakterisiert.

Also unter Temperament man sollte die individuell-eigentümlichen Eigenschaften der Psyche verstehen, die die Dynamik der geistigen Aktivität einer Person bestimmen, die sich in einer Vielzahl von Aktivitäten, unabhängig von ihren Inhalten, Zielen, Motiven gleichermaßen manifestiert, im Erwachsenenalter konstant bleibt und die Art von charakterisiert Temperament in Verbindung.

Bevor Sie mit der Betrachtung verschiedener Arten und Merkmale des Temperaments fortfahren, sollte sofort darauf hingewiesen werden, dass es keine besseren und schlechteren Temperamente gibt - jedes von ihnen hat seine positiven Aspekte, und daher sollten die Hauptanstrengungen nicht auf seine Korrektur gerichtet sein, sondern darauf seine angemessene Verwendung in einer bestimmten Aktivität. Seit jeher hat der Mensch versucht, die typischen Merkmale der seelischen Beschaffenheit verschiedener Menschen zu isolieren und zu verwirklichen, indem er versucht, ihre ganze Vielfalt auf eine kleine Anzahl verallgemeinerter Porträts zu reduzieren. Solche verallgemeinerten Porträts aus der Antike wurden Temperamenttypen genannt. Solche Typologien waren praktisch nützlich, da sie verwendet werden konnten, um das Verhalten von Menschen mit einem bestimmten Temperament in bestimmten Lebenssituationen vorherzusagen.

Typologien des Temperaments

Der antike griechische Arzt Hippokrates (VXVIII Jahrhundert v. Chr.) gilt als Schöpfer der Temperamentslehre. Er argumentierte, dass sich die Menschen im Verhältnis der 4 Hauptsäfte des Körpers – Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle – unterscheiden, die ein Teil davon sind. Der nach Hippokrates berühmteste Arzt der Antike, Claudius Galen (II. Jh. v. Chr.), entwickelte auf der Grundlage seiner Lehren die erste Typologie der Temperamente, die er in der berühmten Abhandlung „De temperamentum“ (lat. „Proportionalität“, „richtiges Maß“) skizzierte. ) . Nach seiner Lehre Die Art des Temperaments hängt von der Vorherrschaft eines der Säfte im Körper ab. Ihnen wurden Temperamente zugeordnet, die in unserer Zeit weithin bekannt sind: sanguinisch(von lat. sanguis - Blut), phlegmatisch(aus dem griechischen Phlegma - Schleim), cholerisch(aus dem Griechischen chole - Galle), melancholisch(aus dem Griechischen melas chole - schwarze Galle). Dieses fantastische Konzept hat viele Jahrhunderte lang einen großen Einfluss auf Wissenschaftler gehabt.

Es entstand eine Vielzahl von Typologien von Temperamenten. Von größtem Interesse sind diejenigen, bei denen die Eigenschaften des Temperaments, verstanden als erblich oder angeboren, mit individuellen Unterschieden im Körperbau in Verbindung gebracht wurden. Diese Typologien werden Verfassungstypologien genannt. Darunter sind die Typologien von E. Kretschmer, W. Sheldon und anderen.

In der Psychologie sind die meisten Verfassungskonzepte Gegenstand scharfer Kritik geworden. Der Hauptnachteil solcher Theorien besteht darin, dass sie die Rolle der Umwelt und der sozialen Bedingungen bei der Gestaltung der psychologischen Eigenschaften eines Individuums unterschätzen und manchmal einfach ignorieren.

Tatsächlich ist die Abhängigkeit des Ablaufs mentaler Prozesse und des menschlichen Verhaltens von der Funktion des Nervensystems, das eine dominierende und kontrollierende Rolle im Körper spielt, seit langem bekannt. Die Theorie der Verbindung einiger allgemeiner Eigenschaften nervöser Prozesse mit Temperamenttypen wurde von I. P. Pavlov vorgeschlagen und in den Werken seiner Anhänger entwickelt.

IP Pavlov verstand die Art des Nervensystems als angeboren, relativ schwach anfällig für Veränderungen unter dem Einfluss von Umwelt und Erziehung. Laut IP Pavlov bilden die Eigenschaften des Nervensystems die physiologische Grundlage des Temperaments, das eine mentale Manifestation des allgemeinen Typs des Nervensystems ist. Arten des Nervensystems, die in Tierversuchen etabliert wurden, schlug I. P. Pavlov vor, sie auf den Menschen auszudehnen.

Jeder Mensch hat ein ganz bestimmtes Nervensystem, dessen Ausprägungen, d.h. Merkmale des Temperaments, bilden einen wichtigen Aspekt individueller psychologischer Unterschiede. Spezifische Manifestationen der Art des Temperaments sind vielfältig. Sie machen sich nicht nur in der äußeren Verhaltensweise bemerkbar, sondern scheinen alle Aspekte der Psyche zu durchdringen und sich maßgeblich in der kognitiven Aktivität, der Sphäre der Gefühle, Motive und Handlungen einer Person sowie in der Art der mentalen Arbeit zu manifestieren , Sprachfunktionen usw.

Um die psychologischen Merkmale der traditionellen 4 Typen zusammenzustellen, werden normalerweise die folgenden Haupteigenschaften des Temperaments unterschieden:

Empfindlichkeit wird durch die kleinste Kraft äußerer Einflüsse bestimmt, die für das Auftreten einer psychologischen Reaktion erforderlich ist.

Reaktivität gekennzeichnet durch den Grad der unwillkürlichen Reaktionen auf äußere oder innere Einflüsse gleicher Stärke (eine kritische Bemerkung, ein beleidigendes Wort, ein scharfer Ton - sogar ein Geräusch).

Aktivität gibt an, wie intensiv (energetisch) eine Person die Außenwelt beeinflusst und Hindernisse beim Erreichen von Zielen überwindet (Ausdauer, Fokus, Konzentration).

Das Verhältnis von Reaktivität und Aktivität bestimmt, wovon menschliches Handeln stärker abhängt: von zufälligen äußeren oder inneren Umständen (Stimmungen, zufällige Ereignisse) oder von Zielen, Absichten, Überzeugungen.

Plastizität und Steifigkeit zeigen an, wie leicht und flexibel sich ein Mensch äußeren Einflüssen anpasst (Plastizität) oder wie träge und knochenhart sein Verhalten ist.

Reaktionsgeschwindigkeit charakterisiert die Geschwindigkeit verschiedener mentaler Reaktionen und Prozesse, die Sprechgeschwindigkeit, die Dynamik von Gesten, die Geschwindigkeit des Geistes.

Extraversion, Introversion bestimmt, wovon die Reaktionen und Aktivitäten einer Person hauptsächlich abhängen - von äußeren Eindrücken, die im Moment entstehen (extrovertiert), oder von Bildern, Ideen und Gedanken, die sich auf die Vergangenheit und Zukunft beziehen (introvertiert).

Emotionale Erregbarkeit Sie ist dadurch gekennzeichnet, wie schwach der Aufprall für das Auftreten einer emotionalen Reaktion notwendig ist und mit welcher Geschwindigkeit sie eintritt.

Unter Berücksichtigung aller aufgeführten Eigenschaften gibt J. Strelyau die folgenden psychologischen Merkmale der wichtigsten klassischen Temperamenttypen an:

sanguinisch

Eine Person mit erhöhter Reaktivität, aber gleichzeitig sind Aktivität und Reaktivität ausgeglichen. Er reagiert lebhaft und aufgeregt auf alles, was seine Aufmerksamkeit erregt, hat einen lebhaften Gesichtsausdruck und ausdrucksstarke Bewegungen. Bei einer unbedeutenden Gelegenheit lacht er laut auf, und eine unbedeutende Tatsache kann ihn sehr wütend machen. Es ist leicht, seine Stimmung, Einstellung zu einem Objekt oder einer Person anhand seines Gesichts zu erraten. Er hat eine hohe Empfindlichkeitsschwelle, so dass er sehr schwache Geräusche und Lichtreize nicht wahrnimmt. Er verfügt über erhöhte Aktivität und ist sehr energisch und effizient. Er nimmt aktiv ein neues Geschäft auf und kann lange arbeiten, ohne müde zu werden. Kann sich schnell konzentrieren, diszipliniert, wenn gewünscht, kann die Manifestation seiner Gefühle und unfreiwilligen Reaktionen zurückhalten. Er zeichnet sich durch schnelle Bewegungen, geistige Flexibilität, Einfallsreichtum, ein schnelles Sprechtempo und eine schnelle Eingliederung in einen neuen Job aus. Hohe Plastizität manifestiert sich in der Variabilität von Gefühlen, Stimmungen, Interessen, Bestrebungen. Sanguine kommt leicht mit neuen Menschen zurecht und gewöhnt sich schnell an neue Anforderungen und Umgebungen. Wechselt mühelos von einem Job zum anderen, reagiert auch mehr auf äußere Eindrücke als auf subjektive Bilder und Vorstellungen von Vergangenheit und Zukunft, ist extrovertiert.

Cholerisch

Wie der Sanguiniker zeichnet er sich durch geringe Empfindlichkeit, hohe Reaktionsfähigkeit und Aktivität aus. Aber bei einem cholerischen Menschen überwiegt eindeutig die Reaktivität über die Aktivität, also ist er nicht gebändigt, hemmungslos, ungeduldig, aufbrausend. Er ist weniger plastisch und träger als der Sanguiniker. Daher - größere Stabilität der Bestrebungen und Interessen, größere Ausdauer, Schwierigkeiten beim Umlenken der Aufmerksamkeit sind möglich, er ist eher extrovertiert.

Phlegmatischer Mensch

Der Phlegmatiker hat eine hohe Aktivität, die sich signifikant über eine geringe Reaktionsfähigkeit, geringe Sensibilität und Emotionalität hinwegsetzt. Es ist schwierig, ihn zum Lachen und Traurigen zu bringen – wenn sie um ihn herum laut lachen, kann er unbeirrt bleiben. In großen Schwierigkeiten bleibt er ruhig. Normalerweise hat er schlechte Gesichtsausdrücke, Bewegungen sind nicht ausdrucksstark und verlangsamt, ebenso wie die Sprache. Er ist nicht einfallsreich, hat Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit zu wechseln und sich an eine neue Umgebung anzupassen, baut langsam Fähigkeiten und Gewohnheiten wieder auf. Gleichzeitig ist er energisch und effizient. Unterscheidet sich in Geduld, Ausdauer, Selbstbeherrschung. In der Regel fällt es ihm schwer, neue Leute kennenzulernen, reagiert schwach auf äußere Eindrücke, introvertiert.

melancholisch

Eine Person mit hoher Sensibilität und geringer Reaktivität. Erhöhte Sensibilität bei großer Trägheit führt dazu, dass ein unbedeutender Anlass Tränen in ihm hervorrufen kann, er ist übermäßig empfindlich, schmerzhaft empfindlich. Seine Mimik und Bewegungen sind ausdruckslos, seine Stimme ist leise, seine Bewegungen sind schlecht. Normalerweise ist er unsicher, schüchtern, die kleinste Schwierigkeit lässt ihn aufgeben. Der Melancholiker ist nicht energisch und ausdauernd, ermüdet leicht und ist nicht sehr leistungsfähig. Es ist gekennzeichnet durch leicht ablenkbare und instabile Aufmerksamkeit und ein langsames Tempo aller mentalen Prozesse. Die meisten Melancholiker sind introvertiert.

Temperament und Aktivität

Die Produktivität der Arbeit eines Menschen hängt eng mit den Eigenschaften seines Temperaments zusammen. So kann die besondere Mobilität (Reaktivität) einer sanguinischen Person einen zusätzlichen Effekt bringen, wenn die Arbeit einen Wechsel der Kommunikationsgegenstände, der Beschäftigung erfordert. Es mag der falsche Eindruck erweckt werden, dass träge Menschen bei keiner Aktivität Vorteile haben, aber das stimmt nicht: Sie sind es, denen es besonders leicht fällt, langsame und fließende Bewegungen auszuführen. Für die psychologische und pädagogische Beeinflussung ist es notwendig, die mögliche Art des menschlichen Temperaments zu berücksichtigen. R. M. Granovskayas Rat: Es ist nützlich, die Aktivität einer cholerischen Person so oft wie möglich zu kontrollieren, Härte und Inkontinenz sind bei der Arbeit mit ihm nicht akzeptabel, da sie eine negative Reaktion hervorrufen können. Gleichzeitig muss jede seiner Handlungen genau und fair bewertet werden. Gleichzeitig sind negative Beurteilungen nur in sehr energischer Form und so oft wie nötig notwendig, um die Ergebnisse seiner Arbeit oder seines Studiums zu verbessern. Ein optimistischer Mensch sollte ständig mit neuen, möglichst interessanten Aufgaben betraut werden, die ihm Konzentration und Anspannung abverlangen.

Phlegmatisch müssen an aktiven Aktivitäten und Interesse beteiligt sein. Es erfordert systematische Aufmerksamkeit. Es kann nicht schnell von einer Aufgabe zur anderen gewechselt werden. In Bezug auf Melancholiker sind nicht nur Härte, Grobheit, sondern auch einfach ein gehobener Ton, Ironie nicht akzeptabel. Über eine Tat, die ein Melancholiker begangen hat, ist es besser, mit ihm allein zu sprechen. Er benötigt besondere Aufmerksamkeit, Sie sollten ihn rechtzeitig für seine Erfolge, seine Zielstrebigkeit und seinen Willen loben. Eine negative Bewertung sollte so vorsichtig wie möglich verwendet werden, um ihre negativen Auswirkungen auf jede erdenkliche Weise abzumildern. melancholisch- der empfindlichste und anfälligste Typ. Du musst sehr sanft und freundlich zu ihm sein.

Dass die Art des Temperaments in einem Menschen angeboren ist, von welchen besonderen Eigenschaften seiner angeborenen Organisation es abhängt, kann als bereits feststehend gelten, ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Angeborene Merkmale des Temperaments manifestieren sich bei einer Person in solchen mentalen Prozessen, die von der Erziehung, dem sozialen Umfeld und der Fähigkeit abhängen, ihre Reaktionen zu kontrollieren. Daher kann eine spezifische Reaktion auf eine Situation sowohl durch den Einfluss der charakteristischen Unterschiede des Nervensystems bestimmt werden, als auch das Ergebnis von Training und Berufserfahrung sein. Die Grenzen der möglichen Entwicklung werden jedoch durch die angeborenen Eigenschaften des Nervensystems bestimmt. Die professionelle Auswahl hilft, Bewerber mit den am besten geeigneten für ein bestimmtes Fachgebiet zu identifizieren.

Vier Arten von Temperament

Temperament (lat. Temperament- richtiges Verhältnis der Teile) - eine stabile Assoziation individueller Persönlichkeitsmerkmale, die eher mit dynamischen als mit bedeutungsvollen Aspekten der Aktivität verbunden sind. Temperament ist die Grundlage der Charakterentwicklung; im Allgemeinen aus physiologischer Sicht Temperament - eine Art höherer nervöser Aktivität einer Person.

Vier Temperamente in Form von visuellen Emoticons (phlegmatisch, cholerisch, sanguinisch, melancholisch) sind in Abb. 1 dargestellt. 7.

Der Zahlenzauber führte in der mediterranen Zivilisation zur Lehre von den vier Temperamenten, während sich im Osten ein fünfteiliges „System der Welt“ entwickelte. Das Wort „Temperament“ und das damit gleichbedeutende griechische Wort „krasis“ (griech. Unter Temperament verstand er sowohl die anatomischen als auch die physiologischen und individuellen psychologischen Merkmale einer Person. Hippokrates und dann Galen erklärten das Temperament als Verhaltensmerkmal durch das Vorherrschen eines der „Lebenssäfte“ (vier Elemente) im Körper:

das Überwiegen der gelben Galle ("Galle, Gift") macht eine Person impulsiv, "heiß" - Choleriker;
das Überwiegen von Lymphe ("Sputum") macht eine Person ruhig und langsam - phlegmatisch;
das Vorherrschen von Blut ("Blut") macht einen Menschen beweglich und fröhlich - sanguinisch;
das Überwiegen der schwarzen Galle ("schwarze Galle") macht einen Menschen traurig und ängstlich - melancholisch.

Reis. 7. Vier Temperamente

Dieses System hat bis heute einen tiefgreifenden Einfluss auf Literatur, Kunst und Wissenschaft.

Der schwache Typ ist durch die Schwäche sowohl der erregenden als auch der hemmenden Prozesse gekennzeichnet - melancholisch.

Ein stark unausgeglichener Typ zeichnet sich durch einen starken Reizprozess und einen relativ starken Hemmungsprozess aus – cholerischer, „hemmungsloser“ Typ.

Stark ausgewogener mobiler Typ - Sanguiniker, "lebender" Typ.

Stark ausgeglichen, aber mit trägen Nervenprozessen - phlegmatischer, "ruhiger" Typ.

Stärke - die Fähigkeit von Nervenzellen, eine normale Leistung bei einer signifikanten Spannung in den Erregungs- und Hemmungsprozessen aufrechtzuerhalten, die Fähigkeit des Zentralnervensystems, bestimmte Arbeiten auszuführen, ohne dass seine Ressourcen wiederhergestellt werden müssen. Ein starkes Nervensystem kann einer großen Belastung lange standhalten und umgekehrt kann ein schwaches Nervensystem einer großen und anhaltenden Belastung nicht standhalten. Es wird angenommen, dass Menschen mit einem stärkeren Nervensystem widerstandsfähiger und stressresistenter sind. Die Stärke des Nervensystems bei Erregung zeigt sich darin, dass es für eine Person relativ einfach ist, unter widrigen Bedingungen zu arbeiten, eine kurze Pause reicht aus, um nach ermüdender Arbeit wieder zu Kräften zu kommen, sie kann intensiv arbeiten, nicht sich in einer ungewöhnlichen Umgebung verirren und hartnäckig sind. Die hemmende Kraft des Nervensystems manifestiert sich in der Fähigkeit einer Person, ihre Aktivität einzuschränken, zum Beispiel nicht zu sprechen, Ruhe, Selbstbeherrschung, Zurückhaltung und Geduld zu zeigen.

Das Gleichgewicht der nervösen Prozesse spiegelt das Verhältnis, das Gleichgewicht von Erregung und Hemmung wider. Gleichgewicht bedeutet in diesem Fall die gleiche Schwere nervöser Prozesse.

Die Mobilität des Nervensystems drückt sich in der Fähigkeit aus, schnell von einem Prozess zum anderen, von einer Aktivität zur anderen zu wechseln. Personen mit einem mobileren Nervensystem zeichnen sich durch Flexibilität im Verhalten aus, sie passen sich schnell an neue Bedingungen an.

Eine Beschreibung der Merkmale verschiedener Temperamente kann helfen, die Merkmale des Temperaments einer Person zu verstehen, wenn sie klar zum Ausdruck kommen, aber Menschen mit ausgeprägten Merkmalen eines bestimmten Temperaments sind nicht so häufig, meistens haben Menschen ein gemischtes Temperament in verschiedenen Kombinationen. Obwohl natürlich das Vorherrschen von Merkmalen jeder Art von Temperament es ermöglicht, das Temperament einer Person dem einen oder anderen Typ zuzuordnen.

Temperament und menschliche Fähigkeiten

Eine Person mit jeder Art von Temperament kann fähig und unfähig sein - die Art von Temperament hat keinen Einfluss auf die Fähigkeiten einer Person, es ist nur so, dass einige Lebensaufgaben für eine Person mit einer Art von Temperament leichter zu lösen sind, andere für eine andere. Hängt vom Temperament einer Person ab:

die Geschwindigkeit des Auftretens mentaler Prozesse (z. B. die Geschwindigkeit der Wahrnehmung, die Geschwindigkeit des Denkens, die Dauer der Konzentration usw.);
Plastizität und Stabilität mentaler Phänomene, die Leichtigkeit ihrer Veränderung und Umschaltung;
Tempo und Rhythmus der Aktivität;
die Intensität mentaler Prozesse (z. B. die Stärke der Emotionen, die Aktivität des Willens):
die Konzentration der geistigen Aktivität auf bestimmte Objekte (Extraversion oder Introversion).

Aus Sicht der Psychologen vier Temperamente - nur eines der möglichen Systeme zur Beurteilung psychologischer Eigenschaften(es gibt andere, zum Beispiel "Introversion - Extraversion"). Beschreibungen von Temperamenten variieren ziemlich stark unter verschiedenen Psychologen und umfassen anscheinend eine ziemlich große Anzahl von Faktoren.

Es wurden Versuche unternommen, die wissenschaftliche und experimentelle Grundlage unter die Theorie der Temperamente zu bringen (IP Pavlov, G.Yu. Aizenk, B.M. Teplov usw.), die von diesen Forschern erzielten Ergebnisse sind jedoch nur teilweise miteinander kompatibel. Interessant ist die Studie von T.A. Blumina (1996), in dem sie den Versuch unternahm, die Theorie der Temperamente mit allen damals bekannten (mehr als 100) psychologischen Typologien zu vergleichen, auch im Hinblick auf Methoden zur Bestimmung dieser Typen.

Generell genügt die Einteilung nach Temperament den modernen Anforderungen an die Faktorenanalyse der Persönlichkeit nicht und ist aktuell eher aus historischer Sicht interessant.

Die moderne Wissenschaft sieht in der Lehre von den Temperamenten ein Echo der antiken Klassifikation von vier Arten mentaler Reaktionen in Kombination mit intuitiv wahrgenommenen Arten physiologischer und biochemischer Reaktionen des Individuums.

Gegenwärtig wird das Konzept der vier Temperamente durch die Konzepte „Hemmung“ und „Erregung“ des Nervensystems gestützt. Das Verhältnis von "hohem" und "niedrigem" Niveau für jeden dieser beiden unabhängigen Parameter ergibt eine bestimmte individuelle Eigenschaft einer Person und als Ergebnis. - eine formale Definition von jedem der vier Temperamente. Auf Emoticons (siehe Abb. 7) können Sie ein Lächeln interpretieren; als Leichtigkeit von Hemmungsprozessen und Stirnrunzeln - als Manifestation der Leichtigkeit der Erregung.

Die Arbeit von Wissenschaftlern am menschlichen Genom schafft die Voraussetzungen, um die Funktionen menschlicher Gene aufzudecken, die das Temperament durch Hormone (Serotonin, Melatonin, Dopamin) und andere biochemische Mediatoren bestimmen. Biochemie und Genetik ermöglichen es, die psychologischen Phänotypen von Menschen zu etablieren und zu formalisieren, die sogar von Ärzten der Antike bemerkt wurden.

Das ursprüngliche Konzept des Temperaments wird in den Büchern von J. Feldman Level Theory and Human Model (2005) und Philosopher on the Beach (2009) vorgestellt. Sie betrachten die Situation „eine Person in einem Strom gleichartiger Aufgaben“. Es stellt sich heraus, dass eine Person allmählich in die Lösung einbezogen wird, die Anzahl der Fehler und die Zeit zur Lösung eines Problems allmählich abnehmen. Dann sagen sie, dass "die Arbeitsfähigkeit wächst" oder "das Aufwärmen wächst". Dann kommt das Maximum (Plateau), dann fällt das Aufwärmen auf Null (Verweigerung der Entscheidung, Ruhe). Es wird angenommen, dass sich für jede Person eine solche Kurve periodisch wiederholt, dies ist ihre individuelle Eigenschaft. Wenn zufällig ausgewählte Personen demselben Aufgabenablauf zugeordnet werden, fallen ihre Aufwärmkurven in vier Gruppen. Diese vier Arten von Aufwärmkurven entsprechen genau den vier Temperamenten:

schneller Anstieg - hohes und kurzes Plateau - schneller Rückgang (cholerisch);
mäßig schneller Anstieg - mäßig hohes und kurzes Plateau - mäßig schneller Abfall (sanguine);
langsamer Anstieg - niedriges und langes Plateau - langsamer Abfall (phlegmatisch);
ein sehr langsamer Anstieg – eine hohe Spitze in der Mitte und eine Rückkehr zu einem Tiefpunkt – und dann ein langsamer Abfall auf Null (melancholisch).

Temperament ist also das allgemeinste formal-dynamische Merkmal individuellen menschlichen Verhaltens.

Cholerisch- Dies ist eine Person, deren Nervensystem durch das Überwiegen der Erregung über die Hemmung bestimmt wird, wodurch sie sehr schnell reagiert, oft gedankenlos, keine Zeit hat, sich zurückzuhalten, Ungeduld, Impulsivität, Bewegungsschärfe, Jähzorn zeigt, Zügellosigkeit. Das Ungleichgewicht seines Nervensystems bestimmt die Zyklizität in der Veränderung seiner Aktivität und Kraft: Von einem Geschäft mitgerissen, arbeitet er leidenschaftlich und mit voller Hingabe, aber seine Kraft reicht für kurze Zeit nicht aus, und sobald sie es sind erschöpft ist er so erschöpft, dass ihm alles unerträglich wird.

Gereiztheit, schlechte Laune, Zusammenbruch und Lethargie treten auf („alles gerät aus dem Ruder“). Der Wechsel von positiven Zyklen der Stimmungs- und Energiesteigerung mit negativen Zyklen des Niedergangs, Depression verursacht ungleichmäßiges Verhalten und Wohlbefinden, erhöhte Anfälligkeit für das Auftreten von neurotischen Zusammenbrüchen und Konflikten mit Menschen.

Eine Person mit einem starken, ausgeglichenen, beweglichen Nervensystem; hat eine schnelle Reaktionsgeschwindigkeit; seine Handlungen sind absichtlich; er ist fröhlich, wodurch er sich durch einen hohen Widerstand gegen die Schwierigkeiten des Lebens auszeichnet. Die Beweglichkeit seines Nervensystems bestimmt die Variabilität von Gefühlen, Bindungen, Interessen, Ansichten und eine hohe Anpassungsfähigkeit an neue Bedingungen. Dies ist eine gesellige Person, die leicht mit neuen Menschen zusammenkommt und daher einen großen Bekanntenkreis hat, obwohl er sich nicht durch Beständigkeit in Kommunikation und Zuneigung auszeichnet.

Er ist eine produktive Figur, aber nur, wenn es viel Interessantes zu tun gibt, also bei ständiger Aufregung, sonst wird er langweilig, lethargisch, zerstreut. In einer Stresssituation zeigt er eine "Löwenreaktion", das heißt, er verteidigt sich aktiv und bewusst, kämpft für die Normalisierung der Situation.

Eine Person mit einem starken, ausgeglichenen, aber trägen Nervensystem. Dadurch: reagiert langsam; schweigsam; Emotionen erscheinen langsam (es ist schwierig zu ärgern, zu jubeln);hat eine hohe Arbeitsfähigkeit, widersteht starken und anhaltenden Reizen, Schwierigkeiten, ist aber nicht in der Lage, schnell auf unerwartete neue Situationen zu reagieren. Erinnert sich stark an alles Gelernte; nicht in der Lage, die entwickelten Fähigkeiten und Stereotypen aufzugeben, ändert nicht gerne Gewohnheiten, Lebensplan, Arbeit, Freunde, es ist schwierig und langsam, sich an neue Bedingungen anzupassen. Die Stimmung ist sogar stabil. Bei ernsthaften Problemen bleibt der Phlegmatiker äußerlich ruhig.

Eine Person mit einem schwachen Nervensystem, mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber sogar schwachen Reizen. Wenn der Reizstoff stark ist, kann es zu einem „Zusammenbruch“, „Stopper“, Verwirrung, „Kaninchenstress“ kommen, daher können in Stresssituationen (Prüfung, Wettbewerb, Gefahr usw.) die Ergebnisse der Aktivitäten des Melancholikers auftreten Verschlechterung gegenüber der ruhigen gewohnten Situation. Überempfindlichkeit führt zu schneller Ermüdung und Leistungsabfall (längere Ruhepause erforderlich).

Ein unbedeutender Grund kann Ressentiments und Tränen hervorrufen. Die Stimmung ist sehr wechselhaft, aber meist versucht der Melancholiker sich zu verstecken, seine Gefühle nicht nach außen zu zeigen, spricht nicht über seine Erlebnisse, obwohl er sehr geneigt ist, sich Erlebnissen hinzugeben, oft traurig, niedergeschlagen, unsicher, ängstlich, er können neurotische Störungen auftreten. Bei einer hohen Empfindlichkeit des Nervensystems haben solche Menschen jedoch oft ausgeprägte künstlerische und intellektuelle Fähigkeiten.

Es ist schwierig, genau zu beantworten, welche Art von Temperament diese oder jene erwachsene Person hat. Der Typ des Nervensystems ist zwar erblich bedingt, aber nicht absolut unverändert. Mit zunehmendem Alter sowie unter dem Einfluss von systematischem Training, Bildung, Lebensumständen können Nervenprozesse schwächer oder intensiver werden, ihre Umschaltung kann beschleunigt oder verlangsamt werden. Zum Beispiel überwiegen bei Kindern cholerische und sanguinische Menschen (sie sind energisch, fröhlich, leicht und stark erregbar; weinend, nach einer Minute können sie abgelenkt sein und freudig lachen, das heißt, es gibt eine hohe Beweglichkeit nervöser Prozesse). Unter den älteren Menschen gibt es dagegen viele phlegmatische und melancholische Menschen.

Temperament- Dies ist eine äußere Manifestation der Art der höheren Nervenaktivität einer Person und kann daher infolge von Bildung und Selbsterziehung verzerrt, verändert und das wahre Temperament „verschleiert“ werden. Daher findet man selten "reine" Temperamenttypen, dennoch manifestiert sich immer eine gewisse Tendenz im menschlichen Verhalten.

Reis. 2.10. Merkmale von Temperamenttypen

Die Studien von B. M. Teplov und V. D. Nebylitsyn zeigten, dass das harmonische Bild der Entsprechung der vier Arten höherer Nervenaktivität (nach I. P. Pavlov) mit den seit der Antike bekannten vier Temperamenten nicht so offensichtlich ist, wie bisher angenommen. Sie schlugen vor, die Erörterung der Arten höherer Nervenaktivität vorübergehend zu verweigern, bis ihre grundlegenden Eigenschaften und die Art ihrer Wechselbeziehung vollständiger untersucht sind. Diese Wissenschaftler zeigten die Vorliebe solcher Eigenschaften bei der Anwendung konditionierter Reflexverfahren auf verschiedene Analysesysteme und skizzierten die Suche nach gemeinsamen Merkmalen des Nervensystems in den amodalen Regulationsstrukturen des Gehirns. Besonders wichtig sind die Schlussfolgerungen von B. M. Teplov über das Fehlen einer direkten Parallelität zwischen den Eigenschaften des Nervensystems und den Verhaltensmerkmalen. Nach den psychologischen Merkmalen des Verhaltens kann man die physiologischen Eigenschaften des Nervensystems nicht beurteilen. Seine Eigenschaften geben keine Verhaltensformen vor, sondern bilden den Boden, auf dem einige Formen leichter und andere schwieriger zu formen sind. Die Aufgabe besteht darin, nach den Eigenschaften zu suchen, die individuelle Unterschiede in den Parametern der allgemeinen geistigen Aktivität und Emotionalität bestimmen - den beiden Hauptdimensionen des Temperaments (V. D. Nebylitsyn).

Auf diese Weise, Temperament- Dies ist ein Merkmal einer Person von der Seite der dynamischen Merkmale ihrer geistigen Aktivität, dh Tempo, Geschwindigkeit, Rhythmus, Intensität der Aktivität geistiger Prozesse und Zustände, Grad der Emotionalität.

Die folgenden Merkmale von Temperamenteigenschaften können unterschieden werden:

Bedingtheit ihrer Eigenschaften des Nervensystems und konstante individuelle Merkmale der emotionalen Sphäre, darunter: Stärke, Geschwindigkeit der Emotionen, emotionale Erregbarkeit;
Stabilität oder Variabilität, Glätte oder Schärfe der Veränderung von Emotionen;
Regulierung der Dynamik mentaler Prozesse und mentaler Aktivität im Allgemeinen (Geschwindigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit).

Es gibt interessante Beobachtungen über die Beziehung zwischen Hautmustern an den Fingern einer Person und ihrem Nervensystem, ihrem Temperament. "Comb count" - eine quantitative Methode zur Analyse von Mustern auf der Haut der Finger. Jakobsmuscheln- Dies ist eine sichtbare Riffelung der Haut, die das eine oder andere Papillarmuster auf der äußersten Phalanx bildet. In dem Muster wird die Anzahl der Muscheln gezählt, die sich schneiden oder in Kontakt mit einem geraden Liniensegment stehen, das von der Mitte des Deltas (drei Radien) zur Mitte des Musters gezogen wird. Wenn das Muster ein Bogen ist, dann ist die Bogenzahl null.

Die Gesamtzahl der Jakobsmuscheln wird bestimmt, indem alle Jakobsmuscheln auf den zehn Fingern der Hand summiert werden. Sie ist bei Männern höher (von 130 auf 150) als bei Frauen (von 110 auf 135). Das Vorherrschen von Spiralen und großen Schleifen verstärkt es. Bei Personen mit einem starken und ausgeglichenen Nervensystem dominieren „Schleifen“; stark, aber unausgewogen - "Spiralen" und "Bögen" werden bei Besitzern eines schwachen Nervensystems beobachtet. Choleriker hat 50 % Spiralen und der Rest sind Schleifen. Phlegmatisch - alle Schleifen. Melancholisch - mindestens ein Bogen, und je mehr Bögen, desto schwächer das Nervensystem.

Die Produktivität der Arbeit eines Menschen hängt eng mit den Eigenschaften seines Temperaments zusammen. So kann die besondere Mobilität eines sanguinischen Menschen einen zusätzlichen Effekt haben, wenn die Arbeit ihn erfordert, häufig von einem Beruf zum anderen zu wechseln, Schnelligkeit bei der Entscheidungsfindung und die Monotonie, Regulierung von Aktivitäten, im Gegenteil, einen solchen Menschen führen zu schneller Ermüdung. Phlegmatiker und Melancholiker hingegen zeigen unter Bedingungen strenger Vorschriften und monotoner Arbeit eine größere Produktivität und Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung als cholerische und sanguinische Menschen.

In der Verhaltenskommunikation ist es möglich und notwendig, die Besonderheiten der Reaktion von Personen mit unterschiedlichem Temperament vorauszusehen und angemessen darauf einzugehen.

Wir betonen, dass das Temperament nur dynamische, aber nicht bedeutungsvolle Verhaltensmerkmale bestimmt. Ein und derselbe Temperamenttyp kann sowohl in einer „großen“ als auch in einer gesellschaftlich unbedeutenden Person vorhanden sein.

IP Pavlov hat drei weitere "rein menschliche Typen" mit höherer Nervenaktivität herausgegriffen:

Denken;
Kunst;
Durchschnitt.

Vertreter des ersten Typs (bei denen die Aktivität des zweiten Signalsystems der linken Gehirnhälfte überwiegt) sind sehr vernünftig, neigen zu einer detaillierten Analyse von Lebensphänomenen und zu abstraktem abstraktem logischem Denken. Ihre Gefühle zeichnen sich durch Mäßigung, Zurückhaltung aus und brechen meist erst aus, nachdem sie den „Filter“ des Verstandes passiert haben. Solche Leute interessieren sich normalerweise für Mathematik, Philosophie, sie mögen wissenschaftliche Aktivitäten.

Menschen des künstlerischen Typs (hier überwiegt die Aktivität des ersten Signalsystems der rechten Gehirnhälfte) haben figuratives Denken, es ist geprägt von großer Emotionalität, Lebendigkeit der Vorstellungskraft, Unmittelbarkeit und Lebendigkeit der Wahrnehmung der Realität. Sie interessieren sich vor allem für Kunst, Theater, Poesie, Musik, Schreiben und künstlerisches Schaffen. Sie streben nach einem breiten Spektrum an Kommunikation. Das sind typische Lyriker, und sie betrachten Menschen des denkenden Typs skeptisch als „Cracker“.

Die meisten (bis zu 80%) gehören zur „goldenen Mitte“, dem mittleren Typ. In ihrem Charakter überwiegt leicht ein rationales oder emotionales Prinzip, und dies hängt von der Erziehung (von früher Kindheit an), von den Lebensumständen ab.

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Temperamenteigenschaften

Merkmale und Merkmale der wichtigsten psychologischen Temperamenttypen

sanguinisch

Cholerisch

Phlegmatischer Mensch

melancholisch

4 Arten von Temperament

Typologien des Temperaments

sanguinisch

Cholerisch

Phlegmatischer Mensch

melancholisch

Temperament und Aktivität

Vier Arten von Temperament

Temperament und menschliche Fähigkeiten

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