Wer sich zumindest oberflächlich mit der Karte des Sternenhimmels auskennt, kennt Namen wie Sirius, Bellatrix, Vega. Allerdings kann selbst ein Astronom nicht die vollständige Anzahl der am Himmel befindlichen Sterne auflisten. Ihre Zahl ist so grenzenlos wie ihre Entfernung von uns. Letzteres lässt Astrologen streiten: Haben die Fixsterne eine Bedeutung bei der Erstellung und Interpretation eines Horoskops?
Lassen Sie uns sofort feststellen, dass alle Sterne außer der Sonne aufgrund ihrer geringen Beweglichkeit relativ zum Tierkreis als feststehend oder feststehend bezeichnet werden. Grundsätzlich sind sich Fachleute einig, dass es etwa hundert signifikante Sterne gibt, die in der astrologischen Praxis bis zu einem gewissen Grad verwendet werden können. Dazu gehört auch die teuflische Kategorie, zu der der Selbstmordstar Sheat, Alcyone, bekannt als die „weinenden Schwestern“, und eine Reihe anderer Himmelskörper gehören. Aber der unheimlichste Ruhm gehört zu Recht Algol, einem Beta-Stern im Sternbild Perseus.
Der Name dieses Sterns kommt vom arabischen „Gul“, was Dämon bedeutet. Traditionell ist der Einfluss von Algol mit Schwierigkeiten, Unglück, Vernunftverlust und gewaltsamem Tod verbunden. Einige Astrologen glauben, dass bei einer Konjunktion von Algol mit der Sonne oder dem Mond im Horoskop einer Person der Besitzer eines solchen Horoskops mit anderen astrologischen Angaben verrückt werden, einen vorzeitigen Tod sterben und sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne den Kopf verlieren kann . Algol gilt als der gefährlichste Stern von allen.
Das Sternbild Perseus, einschließlich Algol, befindet sich auf der Nordhalbkugel des Himmels und ähnelt optisch einem offenen Kompass. Es wird von zwei Sterngruppen gebildet, von denen die eine die Figur des Perseus und die andere den abgetrennten Kopf der Gorgo Medusa darstellt, die der Held wie eine Trophäe in der Hand hält.
Algol befindet sich an der Stelle von Medusas Auge. Dem griechischen Mythos zufolge war Medusa, bevor sie sich in ein Monster verwandelte, eine wunderschöne Seejungfrau mit üppigem Haar. Unter den Gorgon-Schwestern war sie die einzige, die keine Unsterblichkeit besaß. Poseidon, fasziniert von der Schönheit der Medusa, beschloss, das Mädchen im Tempel der Athene zu verführen. Poseidons Versuche waren von Erfolg gekrönt, und Medusa gebar ihm die Kinder von Chrysaor und Pegasus. Und dann verwandelte die jungfräuliche Göttin Athena, wütend auf Medusa, weil sie ihren Tempel beschmutzt hatte, die unglückliche Schönheit in ein widerliches Monster. Anstelle von üppigem Haar erschienen Schlangen auf Medusas Kopf, und vor ihrem Blick verwandelten sich alle Lebewesen in Stein. Nach einer schrecklichen Verwandlung begann Medusa mit ihren Schwestern auf der Insel Gorgon zu leben, wohin Perseus später ging. Auf Anweisung des strengen Königs Polydectes musste der Held dem Monster den Kopf abschlagen, was, wie Sie wissen, auch geschah. Offensichtlich war es dieser Mythos, der die Hauptrolle bei der Bildung von Algols Bekanntheit spielte, die mit Enthauptung und Vernunftverlust verbunden war.
Darüber hinaus gibt es eine Meinung, dass der Einfluss dieses Sterns wie eine weibliche dämonische Kraft ist, die aggressive zerstörerische Leidenschaft und Sexualität trägt. Wenn wir Algol in diesem Sinne betrachten, dann kann es mit dem Bild von Lilith verglichen werden, der ersten Frau von Adam, der Mutter von Dämonen in der kabbalistischen Theorie und den jüdischen Legenden.
Als sie zum Himmel aufblickten, stellten die Alten fest, dass ein Auge eines abgetrennten Kopfes wie ein gewöhnlicher Stern leuchtet, während das andere seine Ausstrahlung ändert und bedrohlich blinzelt. Astronomisch liegt dies daran, dass Algol ein verfinsternder veränderlicher Stern ist und eine regelmäßig wechselnde Helligkeit aufweist. Die beiden Komponenten von Algol wiederum überstrahlen sich gegenseitig, wodurch der Effekt der Variabilität entsteht. Allerdings gibt es im Algol-System noch einen dritten Stern, der relativ weit von den beiden anderen Komponenten entfernt ist. Die Anwesenheit eines dritten Sterns erklärt solch einen ungewöhnlichen dämonischen Rhythmus der Veränderung der Helligkeit von Algol. Dreimal wechselt sie den Glanz: von dunkel auf hell, dann auf dunkel, aber weniger dunkel als am Anfang, dann wieder auf hell. Dank dieser astronomischen Eigenschaft schrieben alte Astrologen Algol verschiedene dämonische Eigenschaften zu. Und doch, ist der Teufel so schrecklich, wie er dargestellt wird? Und kann Algol wirklich das Schicksal eines Menschen brechen?
Astrologen sind sich in dieser Frage nicht einig. Die meisten Experten glauben, dass Fixsterne sowohl in der karmischen Astrologie als auch in der Astropsychologie berücksichtigt werden können. Es ist unmöglich, die Phänomene der physischen Ebene, dh die Ereignisse des Lebens, nur mit Hilfe von Fixsternen zu beschreiben - andere Bestätigungen im Horoskop sind erforderlich. Das wiederum bedeutet, dass eine Person, die keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod im Horoskop hat, nicht geköpft wird, wo auch immer sich Algol befindet. Aber wenn solche Hinweise mit dem Einfluss eines dämonischen Sterns kombiniert werden, kann Algol dem Ereignis Farbe verleihen und sein zerstörerisches Potenzial erkennen.
Betrachten Sie nun die wahre Geschichte eines Mädchens, dessen Sonne im 26. Grad des Stiers steht, genau dort, wo sich der Stern des Teufels befindet. In ihrem Horoskop sieht die Astrologin auch ohne Berücksichtigung von Algol Hinweise auf schwierige emotionale Erfahrungen, Depressionen, schmerzhafte Sehnsucht und schmerzhafte Gefühle. Darüber hinaus trägt der Einfluss von Algol zum Verlust der Vernunft bei und verleiht Ereignissen eine mystische Färbung. Was hat dieses Mädchen im Leben erlebt? Neurosen, Behandlung durch einen Psychiater, Obsessionen, Träume und Zustände mit deutlich paranormaler Färbung bis hin zum unkontrollierten Verlassen der Astralebene.
Und hier ist ein weiteres Horoskop aus dem persönlichen Archiv des Autors, das den zerstörerischen Einfluss von Algol bestätigt und die Verbindung eines dämonischen Sterns mit Jupiter enthält. Der Besitzer dieses Horoskops hat wirklich astrologische Hinweise auf Lebensgefahr. Es ist jedoch überraschend, dass diese Gefahr im Leben gerade durch einen Schlag auf den Kopf erkannt wurde.
Um verschiedene Beispiele für den Einfluss eines tödlichen Sterns auf das Schicksal einer Person zusammenzufassen, sollte gesagt werden, dass Algol einen gewissen Dämonismus hat, der sich in psychischen Störungen, gefährlichen Situationen und dem Vorhandensein von Eigenschaften wie Aggressivität und Besessenheit im Charakter einer Person ausdrücken kann , Kontrollverlust.
Gleichzeitig glauben Astrologen, dass Algol auch Gutes in sich tragen kann: Führungsqualitäten, der Wunsch nach Reichtum und Ruhm. Dies liegt daran, dass Algol die Natur von Saturn und Jupiter hat. Jupiter gilt traditionell als der Planet des Reichtums, des Erfolgs und der hohen Position, während Saturn für Probleme, Unglück und Böses verantwortlich ist.
Wenn im Horoskop einer Person die Sonne, der Mond oder irgendein Planet im 26. Grad des Stiers steht (plus oder minus ein halbes Grad), steht der Besitzer des Horoskops unter dem Einfluss dieses Sterns. Solch ein Mensch sollte seinen Verstand und seine Gefühle gut kontrollieren, auf jede erdenkliche Weise, ohne Nachsicht gegenüber der niederen Natur, seinen Schwächen und Lastern. Dann wird Algol, der unter dem Stern geboren wurde, in der Lage sein, die Energie der Leuchte in eine positive Richtung zu lenken.
Wer sich zumindest oberflächlich mit der Karte des Sternenhimmels auskennt, kennt Namen wie Sirius, Bellatrix, Vega. Allerdings kann selbst ein Astronom nicht die vollständige Anzahl der am Himmel befindlichen Sterne auflisten. Ihre Zahl ist so grenzenlos wie ihre Entfernung von uns. Letzteres lässt Astrologen streiten: Haben die Fixsterne eine Bedeutung bei der Erstellung und Interpretation eines Horoskops?
Lassen Sie uns sofort feststellen, dass alle Sterne außer der Sonne aufgrund ihrer geringen Beweglichkeit relativ zum Tierkreis als feststehend oder feststehend bezeichnet werden. Grundsätzlich sind sich Fachleute einig, dass es etwa hundert signifikante Sterne gibt, die in der astrologischen Praxis bis zu einem gewissen Grad verwendet werden können. Dazu gehört auch die teuflische Kategorie, zu der der Selbstmordstar Sheat, Alcyone, bekannt als die „weinenden Schwestern“, und eine Reihe anderer Himmelskörper gehören. Aber der unheimlichste Ruhm gehört zu Recht Algol, einem Beta-Stern im Sternbild Perseus.
Der Name dieses Sterns kommt vom arabischen „Gul“, was Dämon bedeutet. Traditionell ist der Einfluss von Algol mit Schwierigkeiten, Unglück, Vernunftverlust und gewaltsamem Tod verbunden. Einige Astrologen glauben, dass bei einer Konjunktion von Algol mit der Sonne oder dem Mond im Horoskop einer Person der Besitzer eines solchen Horoskops mit anderen astrologischen Angaben verrückt werden, einen vorzeitigen Tod sterben und sowohl buchstäblich als auch im übertragenen Sinne den Kopf verlieren kann . Algol gilt als der gefährlichste Stern von allen.
Das Sternbild Perseus, einschließlich Algol, befindet sich auf der Nordhalbkugel des Himmels und ähnelt optisch einem offenen Kompass. Es wird von zwei Sterngruppen gebildet, von denen die eine die Figur des Perseus und die andere den abgetrennten Kopf der Gorgo Medusa darstellt, die der Held wie eine Trophäe in der Hand hält.
Algol befindet sich an der Stelle von Medusas Auge. Dem griechischen Mythos zufolge war Medusa, bevor sie sich in ein Monster verwandelte, eine wunderschöne Seejungfrau mit üppigem Haar. Unter den Gorgon-Schwestern war sie die einzige, die keine Unsterblichkeit besaß. Poseidon, fasziniert von der Schönheit der Medusa, beschloss, das Mädchen im Tempel der Athene zu verführen. Poseidons Versuche waren von Erfolg gekrönt, und Medusa gebar ihm die Kinder von Chrysaor und Pegasus. Und dann verwandelte die jungfräuliche Göttin Athena, wütend auf Medusa, weil sie ihren Tempel beschmutzt hatte, die unglückliche Schönheit in ein widerliches Monster. Anstelle von üppigem Haar erschienen Schlangen auf Medusas Kopf, und vor ihrem Blick verwandelten sich alle Lebewesen in Stein. Nach einer schrecklichen Verwandlung begann Medusa mit ihren Schwestern auf der Insel Gorgon zu leben, wohin Perseus später ging. Auf Anweisung des strengen Königs Polydectes musste der Held dem Monster den Kopf abschlagen, was, wie Sie wissen, auch geschah. Offensichtlich war es dieser Mythos, der die Hauptrolle bei der Bildung von Algols Bekanntheit spielte, die mit Enthauptung und Vernunftverlust verbunden war.
Darüber hinaus gibt es eine Meinung, dass der Einfluss dieses Sterns wie eine weibliche dämonische Kraft ist, die aggressive zerstörerische Leidenschaft und Sexualität trägt. Wenn wir Algol in diesem Sinne betrachten, dann kann es mit dem Bild von Lilith verglichen werden, der ersten Frau von Adam, der Mutter von Dämonen in der kabbalistischen Theorie und den jüdischen Legenden.
Nicht jeder Stern hat einen eigenen Namen. Einen solchen Luxus können sich in der Regel nur die hellsten Koryphäen leisten. Sternnamen, die meist arabischen Ursprungs sind, klingen in unseren Ohren schön und ungewöhnlich. Aber in der Übersetzung offenbaren sie in der Regel eine sehr prosaische Bedeutung: so der Stern Arneb verwandelt sich in einen Hasen Megrets am Anfang des Schwanzes, Mirfak im Ellenbogen ... Es stimmt, es gibt ungewöhnliche Sterne am Himmel, die ebenso ungewöhnliche Namen haben. Einer dieser Sterne befindet sich im Sternbild Perseus und heißt Algol.
Algol(oder Beta Perseus) ist der zweithellste Stern im Sternbild Perseus. Seine Helligkeit beträgt etwa 2,2 m, was mit der Helligkeit der Sterne des Ursa-Major-Eimers vergleichbar ist. In der Liste der hellsten Sterne am Nachthimmel befindet er sich in der siebten Zehn. Trotzdem hat sicherlich jeder von uns aus dem Ohrwinkel von diesem Stern gehört.
Algol, β Perseus oder "Teufelsstern". Ein Foto: F. Espenak
Aber warum ist sie berühmt? Warum hatten die Alten bestenfalls Angst vor ihm, da sie ihn für einen ungewöhnlichen Stern hielten, und im schlimmsten Fall einfach nur Angst vor ihm? Auch der Name Algol, der arabische Wurzeln hat, hat eine ominöse Konnotation! Das Verb غال ( Gala) meint zerstören, töten, Substantiv الغول ( al-ghul) wird übersetzt als böser Geist oder Monster-! Ein monströser Stern, oder noch schlimmer - Teufelsstern! Das ist der Name!
Algol gehört seit über zweitausend Jahren zum Sternbild Perseus. (Wie Sie wissen, waren die Alten große Meister darin, Gruppen von Sternen zu Sternbildern zu kombinieren, Zeichnungen sind zwar willkürlich, aber leicht zu merken.) Perseus ist eine der berühmtesten Figuren in den antiken griechischen Mythen, und der Held ist rein positiv, ohne negative Eigenschaften (erinnern Sie sich, dass sogar Herkules manchmal Wutausbrüchen erlag). Wie konnte der „Stern des Teufels“ in dieser Konstellation stehen?!
Es stellt sich heraus, dass sie hier am richtigen Ort ist! Denken Sie an den Mythos von Perseus. Der Legende nach vollbrachte Perseus eine der Haupttaten, indem er die Gorgo Medusa tötete, ein schreckliches Seeungeheuer, bei dessen bloßem Anblick die Menschen zu Stein wurden. Der schlaue Perseus schnitt der Medusa den Kopf ab und betrachtete ihr Spiegelbild in einem polierten Schild, um sich nicht in Stein zu verwandeln. Und dann half ihm dieser Kopf mit Schlangen statt Haaren, mehrere wichtige Siege über seine Feinde zu erringen. Am Himmel wurde das Sternbild Perseus wie folgt dargestellt: In einer Hand hält der Held ein über seinem Kopf erhobenes Schwert und in der anderen das schreckliche Haupt der Medusa, das auch nach dem Tod bereit ist, jeden zu wenden, der es ansieht sie in Stein.
Das Sternbild Perseus im Atlas von Johann Bayer „Uranometriya“, 1603 Quelle: wallhapp.com
So wurde Algol auf alten Karten als eines der Augen der schrecklichen Medusa dargestellt! Auch im Mittelalter, als uraltes Wissen über den Himmel von Europa in die islamische Welt einwanderte, zeichneten arabische Astronomen weiterhin das Sternbild Perseus mit dem Teufelsstern als eines der Augen der Medusa! Ist es Zufall? Gar nicht!
Sie bemerkten (vielleicht war es sogar schon früher bemerkt!), dass Algol ... zwinkert! Mit anderen Worten, die Brillanz eines Sterns ist nicht konstant, er leuchtet entweder heller oder dunkler! Dies ist nicht leicht zu bemerken, da der Stern die meiste Zeit unverändert leuchtet. Wenn Sie es jedoch genau beobachten, können Sie den Moment einfangen, in dem Algol für mehrere Stunden fast dreimal verblasst! Dies und die Tatsache, dass die Helligkeitsänderungen schnell auftraten, muss mittelalterliche Astronomen erschreckt haben. Das damals als unverändert und perfekt geltende „Zwinkern“ des Himmels scheint auf etwas Schlechtes hinzudeuten.
Algol ist ein veränderlicher Stern
Heute wissen wir, dass Algol nicht allein ist. Es gibt viele Sterne am Himmel, die wie er von Zeit zu Zeit ihren Glanz ändern. Solche Sterne werden genannt Variablen. Die Änderung der Brillanz tritt aus verschiedenen Gründen auf. Einige Arten alter Sterne sind instabil; sie ändern kontinuierlich und rhythmisch ihre Größe, manchmal schwellen sie an, dann schrumpfen sie im Gegenteil. Andere Sterne sind mit riesigen Sonnenflecken bedeckt, nur viel größer. Wenn sich die Seite des Sterns, auf der es besonders viele Flecken gibt, der Erde zuwendet, verdunkelt sich der Stern. Zu welcher Kategorie von Variablen gehört Beta Perseus? Algol ist der berühmteste verdunkelnder veränderlicher Stern. Wie ist dieser Begriff zu verstehen?
Gehen wir dafür zurück nach Europa.
Die Variabilität der Helligkeit von Algol für Europäer wurde 1669 vom italienischen Mathematiker und Astronomen Geminiano Montanari entdeckt. Obwohl Montanaris Entdeckung bald von anderen Astronomen (z. B. Maraldi und Palitzsch) bestätigt wurde, wurde Algols Variabilität erst 1782 untersucht. Astronomen wussten nicht genau, wie Algol seine Helligkeit ändert – streng periodisch oder zufällig, um die gleiche Größenordnung oder um unterschiedliche.
Der erste, der es unternahm, den Stern sorgfältig zu untersuchen, war ein taubstummer englischer Jugendlicher namens York John Goodryk.
John Goodricke - 1764-1786 - einer der ersten Beobachter veränderlicher Sterne. Quelle: Wikipedia
Im Herbst 1782, im Alter von achtzehn Jahren, begann Goodrick jede klare Nacht, die Helligkeit von Algol zu bewerten, indem er sie mit der Helligkeit anderer Sterne verglich. Oft tat er dies mehrmals während der Nacht, um den Moment nicht zu verpassen, in dem der Stern zu dämmern begann. Letztendlich hoffte Goodryk, genügend Schätzungen zu sammeln, um die Helligkeit des Sterns im Laufe der Zeit darzustellen und zu sehen, ob irgendwelche Muster auftauchten.
Aber die Zeit verging, und der berüchtigte Stern des Teufels zeigte keine Anzeichen einer Veränderung. Ein anderer an der Stelle von Gudraik hätte die Versuche, den Stern auf frischer Tat zu „fangen“, längst aufgegeben, aber der junge Mann war geduldig und hartnäckig. Schließlich schrieb er am 12. November 1782 in sein Tagebuch:
„Heute Nacht habe ich Beta Perseus angeschaut und war erstaunt, dass sich seine Helligkeit verändert hat. Jetzt ist es ein Stern von ungefähr 4. Größe. Ich beobachtete sie ungefähr eine Stunde lang fleißig. Es war schwer zu glauben, dass sich ihr Glanz verändert hatte, da ich noch nie gehört hatte, dass Sterne ihre Helligkeit so schnell ändern können."
Was er sah, war so auffällig, dass Goodryk zunächst dachte, er hätte es mit einer optischen Täuschung, einem Sehfehler oder dem Ergebnis einer atmosphärischen Störung zu tun. Weitere Beobachtungen zeigten jedoch, dass der Stern tatsächlich seine Helligkeit ändert, und zwar streng periodisch! Bis April 1783 bestimmte Goodryk die Änderungsdauer der Helligkeit von Algol: 2 Tage und 21 Stunden.
Aber was ist der Grund für die Variabilität von Algol? Goodryk schlug vor, dass sich ein ausreichend großer Körper um den Stern dreht, der ihn, wenn er vor dem Stern vorbeigeht, teilweise vor uns schließt und den von ihm kommenden Lichtfluss verringert. Laut Goodrayk könnte es ein Planet oder ein dunklerer Stern sein. Die beiden Himmelskörper befanden sich so nahe beieinander, dass sie in keinem Teleskop getrennt werden konnten.
Goodrayks Idee erklärte die strenge Periodizität der Helligkeitsänderung gut und wurde daher von den meisten Astronomen akzeptiert. Doch bis 1889 blieb es zwar schön, aber nur eine Hypothese. Der Astronom Hermann Vogel, der an der Potsdamer Sternwarte arbeitete, bewies die Richtigkeit des Engländers. Um zu zeigen, dass Algol aus zwei Komponenten besteht, wandte er die Spektralanalyse an, eine Methode, die damals erst in die wissenschaftliche Anwendung kam. Mit einem Prisma zerlegte Vogel Algols Licht in ein Spektrum. Wie erwartet wurden darin dunkle Absorptionslinien verschiedener chemischer Elemente gefunden. Überraschend war, dass die Linien entweder divergierten oder zusammenliefen, als gehörten sie zu zwei verschiedenen Sternen. Die Verschiebung der Linien zeigte die Bewegung von Objekten an - nach dem Doppler-Gesetz zeigt die Verschiebung zur roten Seite die Entfernung des Sterns vom Beobachter und zur violetten Seite - über seine Annäherung an.
Sorgfältige Beobachtungen ermöglichten die Feststellung, dass der vollständige Zyklus der Divergenz und Konvergenz der Linien 2,87 Tage dauerte, was genau mit der Variabilitätsperiode von Algol zusammenfiel! So fand Gudraiks brillante Vermutung ihre Bestätigung in strengen Beobachtungen. Der Teufelsstern bestand eigentlich aus zwei Sternen, die sich um einen gemeinsamen Massenmittelpunkt drehten. Die Umlaufbahn des Satellitensterns ist so positioniert, dass er den Hauptstern jedes Mal, wenn er zwischen ihm und der Erde vorbeifliegt, von uns abdeckt (oder, wie Astronomen sagen, überstrahlt). Infolgedessen nimmt der gesamte Lichtfluss von Algol ab. Wissenschaftler nennen diese Sterne verdunkelnde Variablen.
Algol-System. Die Umlaufbahn des Satellitensterns ist relativ zur Erde so angeordnet, dass der Satellit jedes Mal, wenn er zwischen dem Hauptstern und der Erde vorbeigeht, den Hauptstern teilweise verfinstert, was zu einem Abfall der Gesamthelligkeit des Systems führt. Bild: Großes Universum
Algol wurde der erste vom Menschen entdeckte verdunkelnde veränderliche Stern. Innerhalb eines Jahres, nachdem sie die Variabilität von Algol untersucht hatten, fanden Goodrick und sein befreundeter Astronom Piggott einen weiteren verdunkelnden variablen Stern, β Lyrae. Mittlerweile sind viele tausend solcher Koryphäen bekannt; Algol, einer der am nächsten liegenden veränderlichen Sterne, ist auch der am besten untersuchte Stern seiner Art.
Untersuchung der Lichtkurve von Algol
Das erste, was Astronomen tun, wenn sie einen bestimmten veränderlichen Stern untersuchen, ist aufzuzeichnen, wie sich seine Helligkeit im Laufe der Zeit ändert. Eine solche Kurve wird als Lichtkurve eines Sterns bezeichnet. Was kann er im Fall von Algol sagen?
Es fällt viel aus!
Algol-Lichtkurve. Bild: Großes Universum
Hier ist die Algol-Lichtkurve, die aus genauen photoelektrischen Beobachtungen erhalten wurde. Achse X Die Zeit ist in Bruchteilen einer Periode (in unserem Fall beträgt die Periode 2,87 Tage) entlang der Achse aufgetragen Y- Größenunterschied. Das erste, was auffällt, ist ein tiefer Einbruch zu Beginn und am Ende der Periode. Das - minimaler Glanz. In diesem Moment deckt die Dimmerkomponente des Algol-Systems die Hauptkomponente ab und dämpft das Gesamtlicht des Systems auf das Maximum.
Dann, ungefähr in der Mitte des Zyklus, ist ein weiterer leichter Helligkeitsabfall zu sehen. Es ist so klein, dass es für das Auge völlig unsichtbar ist. Das - sekundäres Minimum, dem Moment, in dem sich Algols Satellit bereits hinter dem Hauptstern befindet und von diesem ebenfalls teilweise verfinstert wird. Wenn der Satellit nicht verfinstert wäre, gäbe es keinen Helligkeitsabfall.
Wir stellen auch fest, dass zum Zeitpunkt der Hauptfinsternis der Helligkeitsanstieg unmittelbar nach Erreichen des Minimums beginnt. Dies zeigt an, dass eine partielle Sonnenfinsternis stattfindet (der Hauptstern ist nicht vollständig verfinstert). Wenn die Hauptkomponente im System vollständig vom Satelliten bedeckt wäre, wäre die Helligkeit des Systems für einige Zeit konstant (bis der Hauptstern geschlossen ist) und wir würden keine glatte Kurve beobachten, sondern eine gebrochene mit einem „ Plateau“ bei minimaler Helligkeit. Dasselbe gilt übrigens für das sekundäre Minimum. Auch dort gibt es kein gerades Segment, was bedeutet, dass die schwächere Komponente des Systems nicht vollständig von der Hauptkomponente überdeckt wird.
Was sonst? Beachten Sie: außerhalb der Sonnenfinsternis verändert sich auch die Brillanz des Systems! Vom Minimum bis zum sekundären Minimum nimmt sie zu, nach dem sekundären Minimum nimmt sie langsam ab. Es scheint, dass zu diesem Zeitpunkt die Brillanz des Systems konstant bleiben sollte, da uns das Licht beider Komponenten erreicht! Das ist richtig, aber wir haben nicht berücksichtigt, dass die Komponenten sehr nahe beieinander liegen, also ein schwächerer Begleitstern, der von einem helleren beleuchtet wird, kann sein Licht streuen!(Genauso wie Planeten Sonnenlicht reflektieren und streuen!)
Untersuchungen zeigen, dass dieser Effekt nachweisbar wird, wenn der Begleitstern nicht nur weniger Licht aussendet als der Hauptstern, sondern auch größer als der Hauptstern! (Das ist logisch: Je größer die Reflexionsfläche, desto mehr Licht wird gestreut!) Es ist offensichtlich, dass das meiste Licht zum Beobachter hin reflektiert wird, wenn sich die dunkle Komponente hinter der hellen befindet, also in der Nähe der Sekundärseite Finsternis!
Nur eine sorgfältige Untersuchung der Algol-Brillanz ermöglicht es uns, das folgende Bild zu erstellen. Das β-Perseus-System besteht aus zwei Sternen, von denen einer heller und der andere dunkler ist. Die Sterne liegen sehr nahe beieinander, so dass die Periode ihrer Umlaufzeit um den Massenmittelpunkt 2,87 Tage beträgt. Gleichzeitig ist das Paar so angeordnet, dass wir auf der Erde jedes Mal partielle Sonnenfinsternisse beobachten können, wenn eine Komponente hinter einer anderen liegt. Außerdem entdeckten wir den Effekt der Reflexion (oder Wiederemission) von Licht des Hauptsterns vom Begleitstern. Dies gab uns das Recht anzunehmen, dass der Begleiter zwar weniger Licht als der Hauptstern aussendet, aber gleichzeitig größer als dieser ist.
Physikalische Eigenschaften von Algol
Trotz der interessanten Schlussfolgerungen aus der Analyse der Algol-Helligkeit können wir unser Wissen über dieses System erheblich erweitern, wenn wir die Spektralanalyse verwenden. Diese Methode hat Astronomen bereits geholfen, die duale Natur des Sterns zu beweisen, aber sie sprach auch detailliert über jede Komponente des Systems separat.
Es stellte sich heraus, dass der Hauptstar, Algol A, ist einer der heißen bläulich-weißen Sterne. Seine Spektralklasse B8V (die römische Ziffer V bedeutet, dass es sich um einen Hauptreihenstern handelt) und die Oberflächentemperatur beträgt 12550 K (die Sonne hat 5800 K). Der Radius des Sterns ist 2,73-mal so groß wie der der Sonne, und die Masse ist 3,39-mal so groß wie die der Sonne. Algol A sendet 182-mal mehr Licht aus als die Sonne!
Wenn Sie Algol mit bloßem Auge oder durch ein Teleskop betrachten, ist seine bläulich-weiße Farbe deutlich sichtbar. Dies geschieht, weil der blaue Stern Algol A den Hauptbeitrag zur Strahlung des Systems leistet. Quelle: Wikisky.org
Algol B viel kälter als der Hauptstern: Seine Oberflächentemperatur beträgt nur 4900 K. Der Stern gehört zur Spektralklasse K0IV (Die Zahl IV bedeutet, dass es so ist Unterriesiger Stern). Tatsächlich emittiert Algol B mit einer Masse von nur 0,77 der Sonnenmasse 6-mal mehr Licht als unser Tageslicht. Der Radius von Algol B beträgt das 3,48-fache des Sonnenradius.
Blauer und orangefarbener Stern – wie schön muss der Himmel auf einem Planeten ausgesehen haben, der dieses Paar umkreist! Astronomen wissen noch nicht, ob es Planeten um Beta Perseus gibt, aber sie haben in diesem System entdeckt ... einen anderen Stern!
Algol S befindet sich in einer Entfernung von 400 Millionen Kilometern (2,9 AE) vom Bedeckungsveränderlichen-Paar und umkreist es mit einer Periode von 680 Tagen. Astronomen vermuteten Ende der 1950er Jahre die Existenz einer dritten Komponente des Systems, deren Eigenschaften jedoch aufgrund des Einflusses des Spektrums der Nachbarn auf das Algol-C-Spektrum lange Zeit nicht genau bestimmt werden konnten.
Heute, wo der Stern bereits durch Speckle-Interferometrie getrennt und sein Spektrum gut untersucht wurde, wissen wir, dass Algol C ein weißer Stern des Spektraltyps ist A7V , seine Oberflächentemperatur beträgt 7500 K, die Masse ist 1,58-mal größer als die Masse der Sonne und der Radius ist 1,7-mal größer als der Sonnenradius. Algol C gibt zehnmal mehr Licht ab als unser Tageslicht.
Algol ist also ein Dreifachstern! Alle drei Komponenten wurden gleichzeitig aus derselben Gas-Staub-Wolke geboren, ihr Alter wird auf 300 Millionen Jahre geschätzt.
Algol-Paradoxon
Ist Ihnen an den oben genannten Tatsachen etwas Seltsames aufgefallen? Schauen wir uns noch einmal die von Astronomen erhaltenen Daten an. Algol A ist ein heißer, massereicher Hauptreihenstern, das heißt ein Stern, der sich wie die Sonne im Gleichgewicht befindet und in seinem Kern Wasserstoff verbrennt. Inzwischen hat sein Begleiter, der Stern Algol B, die Hauptreihe bereits verlassen und ist in die Unterriesenstufe übergegangen. Damit hat er sich viel weiter entwickelt als der Hauptstern: Der Wasserstoff in seinem Kern geht zu Ende.
Aber wie ist das möglich, da Algol A viel massiver ist als der Satellit?! Und je massereicher der Stern, desto schneller verbrennt er Kernbrennstoff und desto schneller entwickelt er sich schließlich! Wir scheinen auf einen offensichtlichen Widerspruch gestoßen zu sein!
Dieser Widerspruch, der entsteht, wenn man beobachtete Daten mit der Theorie vergleicht, wird als „Algol-Paradoxon“ bezeichnet. Er erklärt einfach und schön.
In der Vergangenheit war Algol B massiver als Algol A und entwickelte sich daher schneller. Algol B verwandelte sich in einen Unterriesen und füllte den Roche-Lappen - die Region um den Stern, in der die Anziehungskraft größer ist als die Anziehungskraft des Satelliten. Dadurch begann die Substanz von Algol B zu Algol A zu fließen, wodurch der Stern mit Wasserstoff angereichert wurde (in den äußeren Schichten des Sterns ist immer mehr Wasserstoff als im Kern) und durch die zusätzliche Masse gleichzeitig aufgeheizt wurde. Dadurch wurde der entwickelte Stern weniger massereich als der evolutionär jüngere. Astronomen beobachteten in dem Beispiel etwas Ähnliches.
Der Materiefluss im Algol-System, Künstlerzeichnung.
Die Wissenschaft
Wenn Sie auf das Sternbild Perseus achten, werden Sie einen ungewöhnlichen Stern namens Algol bemerken, der oft als "Dämonenstern" oder "Fierce Star" bezeichnet wird. Wenn Sie den Stern mit einem Teleskop betrachten, werden Sie zunächst nichts Seltsames bemerken, aber mit der Zeit kann der Stern entweder heller oder dunkler werden.
Zum ersten Mal wurde eine solch ungewöhnliche Eigenschaft eines Sterns 1667 vom Astronomen Geminiano Montanari bemerkt und später von anderen Astronomen bestätigt. John Goodrick bemerkte 1783, dass ein Stern alle 2,867 Tage dunkler wird.
Neue Forscher Universität Helsinki, Finnland, zeigte, dass die alten Ägypter bereits vor 3000 Jahren die periodische Variabilität des Sterns bemerkten. Die Wissenschaftler stützten sich auf eine statistische Analyse eines Papyrusstücks, das als Kairoer Kalender bekannt ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass vermutet wird, dass sich die Menschheit bereits vor der offiziellen Entdeckung im 17. Jahrhundert der Variabilität von Algol bewusst war. Es war definitiv ein bekanntes Objekt, das in Mythologie und Folklore auftauchte. Im zweiten Jahrhundert bezeichnete Ptolemäus Algol als "Gorgon von Perseus" und verband sie mit dem Tod durch Enthauptung. (In der griechischen Mythologie schlug der Held Perseus der Gorgo Medusa den Kopf ab).
In anderen Kulturen wurde der Stern auch mit Gewalt und Unglück in Verbindung gebracht. Forscher aus Helsinki gingen jedoch über Mythologie und Spekulation hinaus und boten eine ernsthafte Analyse auf der Grundlage historischer Dokumente an.
Goodrick schlug vor, dass die periodische Variabilität von Algol mit dem Finsternisfaktor zusammenhängt, nämlich dass ein dunkler Körper, der einen Stern umkreist, ihn periodisch verfinstert und den Stern für einen irdischen Beobachter vorübergehend weniger hell macht. Alternativ schlug er vor, dass Algol eine dunklere Seite haben könnte, die sich alle 2,687 Tage zur Erde dreht.
Seine Hypothesen wurden erst 1881 bestätigt, als Edward Charles Pickering bewies, dass Algol tatsächlich ein Doppelsternsystem ist, das heißt, in diesem System gibt es nicht einen, sondern zwei Sterne, die Algol A und Algol B genannt werden.
Noch faszinierender ist, dass es sich um einen verdunkelnden Doppelstern handelte, das heißt, einer der Sterne des Systems zieht dunkler vor seiner helleren Schwester vorbei, wenn er umkreist, und blockiert sein Licht. Das heißt, Goodricks erste Hypothese erwies sich als richtig.
Tatsächlich wissen Astronomen heute, dass Algol ein Dreifachsternsystem ist, das auch Algol C hat, das sich etwas weiter als die ersten beiden befindet und eine große Umlaufbahn hat.
Die Ägypter mussten den Himmel sehr genau beobachten, um Vorhersagen über die Zukunft machen zu können, indem sie den Kalender in gute und schlechte Tage einteilten. Der Kairoer Kalender enthält eine vollständige Liste solcher Tage für ein Jahr um 1200 v.
Aber wie konnten die Ägypter Annahmen über die Eigenschaften der Tage treffen? Dies bleibt vorerst ein Rätsel. Finnische Wissenschaftler nahmen dieses historische Material und bestimmten mithilfe statistischer Analysen die Zyklen, die dahinter lagen. Es gab zwei bedeutende periodische Zyklen im Kalender. Einer von ihnen war 29,6 Tage, sehr nahe an der Umdrehung des Mondes um die Erde (29,53059 Tage).
Ein weiterer periodischer Zyklus betrug 2,85 Tage. Forschungsautor Lauri Jetsu und Kollegen schlugen vor, dass dies der variablen Algol-Periode entspricht. Dieser Zyklus kommt dem Zyklus nahe, den Goodrick bereits 1783 berechnet hat.
Das Problem ist, dass dieser Zyklus eng ist, aber nicht ganz genau ist. Es ist bekannt, dass die Ägypter sehr genau in ihren Berechnungen waren. Es ist möglich, dass Algol seinen Zeitraum im Laufe der Zeit geändert hat.
Dies könnte auf das Vorhandensein eines dritten Sterns im Algol-Sternensystem zurückzuführen sein. Das Verhalten eines 2-Körper-Systems zu berechnen ist eine Sache, ein ternäres System eine ganz andere, zumal moderne Astronomen erst seit 300 Jahren mit diesen Daten arbeiten.
Das Sternbild Perseus ist eines der schönsten und ausdrucksstärksten am Himmel. Und das nicht nur, weil seine hellsten Sterne eine einprägsame Gestalt bilden. Der Hauptgrund ist natürlich die Möglichkeit, eine beträchtliche Anzahl interessanter Objekte darin zu bewundern. Im Spätherbst und Frühwinter befindet sich dieses Sternbild abends hoch über der Ostseite des Horizonts. Die hellen Sterne von Perseus ähneln einem riesigen Sternenstuhl: Es gibt eine Rückenlehne, einen Sitz und zwei Beinpaare. Werfen Sie einen Blick auf den Stern, der sich an der Basis des "hinteren Beins" dieses Stuhls befindet, sein Name ist Algol, was "Stern-Shaitan" oder "Stern-Teufel" bedeutet. Ich frage mich, warum sie so einen schrecklichen Namen hat?
Alte Karten des Sternenhimmels zeigen Perseus in Rüstung, in einer kriegerischen Pose, und er hält ein Schwert in seiner rechten Hand und das abgetrennte Haupt der Medusa in seiner linken. Dies ist dieselbe Gorgone, in der sich Schlangen anstelle von Haaren kräuselten und aus deren Blick alle Lebewesen in Stein verwandelt wurden. Und obwohl Medusa schon vor langer Zeit gestorben ist, scheint eines ihrer Augen von Zeit zu Zeit zu blinzeln. Diese stellaren Hinweise beeindruckten die alten Araber so sehr, dass sie dem Stern einen so originellen Namen gaben - das Auge des Teufels oder Algol.
In Europa wurde die Variabilität des Teufelssterns erstmals im 17. Jahrhundert vom Italiener Geminiano Montanari bemerkt, aber erst nach mehr als hundert Jahren konnte der 18-jährige Engländer John Goodryk die Ursache des Sternblinkens erraten . Dieser außergewöhnlich begabte junge Mann hatte einen körperlichen Defekt – er war taubstumm. Und ich muss sagen, dass damals in England Taubstumme als geistig behindert galten und entsprechend behandelt wurden. Aber Goodrayks Eltern achteten nicht auf die öffentliche Meinung und gaben ihm die Möglichkeit, eine akademische Ausbildung zu erhalten und sich im wissenschaftlichen Bereich zu beweisen. Leider. Goodryk starb sehr früh, als er erst 21 Jahre alt war, aber in seinem kurzen Leben gelang es ihm, viele Entdeckungen zu machen.
Wenn Sie an dem festhalten, was Sie lieben, können Sie wahrscheinlich etwas erreichen, das die Wissenschaft für viele Jahre prägen wird. Goodraik hat den Stern ein ganzes Jahr lang verfolgt und festgestellt, dass sich die Helligkeit von Algol zweieinhalb Tage lang nicht ändert, dann neun Stunden lang die Helligkeit zunächst fast dreimal abnimmt und dann auf den vorherigen Zustand ansteigt. Und 1783 interpretierte er seine Beobachtungen absolut richtig und schrieb: "Wenn es nicht zu früh wäre, Überlegungen über die Ursachen der Variabilität anzustellen, könnte ich die Existenz eines großen Körpers annehmen, der sich um Algol dreht ...".
Der brillante junge Mann war der Entwicklung der Wissenschaft voraus und vertrat die Idee, dass die Sterne irgendwo im Weltraum nebeneinander liegen und sich um ein gemeinsames Massenzentrum bewegen. Aber erst Ende des letzten Jahrhunderts wurde die Wahrheit von Algols Dualitätsannahme bestätigt. Mit Hilfe der Spektralanalyse wurde nachgewiesen, dass die Helligkeitseinbrüche von Algol darauf zurückzuführen sind, dass ein Stern des Systems einen anderen überdeckt.
Astronomen sollten der Natur dafür danken, dass sie Doppelsterne geschaffen hat. Ohne sie wäre es schwer vorstellbar, wie wir die Himmelskörper „wiegen“ könnten. Schließlich sind die Massen der Sterne mit den Eigenschaften der Umlaufbahnen, auf denen sie kreisen, durch einfache Gesetze verbunden, die heutzutage in der Schule studiert werden. Dank Doppelsternen ist es möglich, die Massen einzelner Sterne zu bestimmen und sie mit den Standards zu vergleichen, die in Doppelsternsystemen enthalten sind. Viele Dinge in ihrem Leben und sogar die Zeit, in der sie lebt, sind mit der Masse eines Sterns verbunden. Über die Sonne wissen wir mit Sicherheit, dass sie Milliarden von Jahren lang scheinen wird! Und wenn die Sonne zehnmal massereicher wäre, wäre ihre Lebensdauer viel kürzer.
Das Algol-System besteht aus einem blauen Riesen mit einer Oberflächentemperatur von etwa 15.000 Grad, was zweieinhalb Mal höher ist als die der Sonne, und seinem gelben Satelliten, dessen Oberfläche nur tausend Grad beträgt heißer als die Sonne. Beide Sterne sind auch größer als unserer: der Hauptstern ist viermal größer, und dieser. das ist weniger - fast 3 mal.
Jeder Mensch kann die Sonnenfinsternis in der Welt der Sterne sehen und sich von der Variabilität des Shaitan-Sterns überzeugen, da er mit bloßem Auge sichtbar ist. Versuchen Sie sich dazu seine Helligkeit während des nächsten Minimums zu merken und vergleichen Sie sie mit der Helligkeit des Sterns in der nächsten Nacht. Die genauen Daten und Stunden des Algol-Minimums für drei Monate im Voraus sind in der Tabelle auf dieser Seite angegeben. Sie selbst können diese Tabelle jedoch problemlos fortsetzen, indem Sie jedes Mal dieselbe Nummer zum letzten Datum hinzufügen. Finsternisse finden in diesem System schließlich alle 2,8674 Tage (das entspricht 2 Tagen 20 Stunden und 49 Minuten) mit wahrhaft königlicher Präzision statt.
Und wenn Sie möchten, können Sie die Lichtkurve während der Sonnenfinsternis sogar selbst erfassen. Um die Helligkeit einer Veränderlichen abzuschätzen, muss man zunächst zwei Vergleichssterne auswählen: Einer ist heller, der andere schwächer als Algol. Dabei hilft Ihnen die Karte unten, auf der neben den empfohlenen Sternen deren Helligkeit in Magnituden durch Zahlen angegeben ist.
Bei Beobachtungen muss man zunächst die Helligkeit von Algol mit dem ersten Stern vergleichen und abschätzen, um wie viele „Stufen“ (sie werden auch Grad genannt) Algol schwächer leuchtet. Nehmen Sie in diesem Fall für einen "Schritt" den kleinsten Unterschied in der Brillanz, den Sie Ihrer Meinung nach bemerken könnten. Danach muss im gleichen Maße bewertet werden, wie viel Algol heller leuchtet als der zweite Vergleichsstern. Auf den ersten Blick mag es scheinen, dass die Größe einer "Stufe", die das Auge wahrnehmen kann, sehr vage und subjektiv ist, aber. Wie die Praxis zeigt, ist es ziemlich real und beträgt etwa 0,2 Magnitude v für Anfänger und 0,06 für erfahrene Beobachter.
Nehmen wir an, Sie wissen es zu schätzen. dass die Größe der Variablen (bezeichnen wir sie mit dem Buchstaben v) 2 Potenzen kleiner ist als der helle Stern (a) und 3 Potenzen größer als der schwache (b). Notieren Sie das Ergebnis in der Form a2v3b, vergessen Sie nicht, auf die Uhr zu schauen und geben Sie den Zeitpunkt an, zu dem die Bewertung durchgeführt wurde.
Jetzt können wir die Brillanz der Variablen berechnen. Nehmen wir an, die zum Vergleich ausgewählten Sterne hätten eine Helligkeit von 3,1 m und 4,7 m. Der Unterschied zwischen ihrer Helligkeit beträgt 1,6 m und die Gesamtgrade sind: 2 + 3 = 5. Ein Grad entspricht also: 1,6 m / 5 = 0,32 m. Es bleibt uns noch, 2 Potenzen (0,32 m x 2 = 0,64 m) zum Wert der Helligkeit des hellen Sterns zu addieren und durch Abrunden zu erhalten, dass die Helligkeit der Variablen 3,7 m beträgt.
Dieses Ergebnis kann in einem Diagramm dargestellt werden, auf dessen einer Achse die Zeit und auf der anderen die Helligkeit des Sterns in Sterngrößen aufgetragen ist. Im Laufe der Zeit erscheinen immer mehr Beobachtungspunkte auf Ihrer Karte. Die gewünschte Linie erscheint immer deutlicher, wenn Sie alle Daten in dieselbe Epoche bringen. Tatsächlich ist es unmöglich, in einer Nacht die gesamte Lichtkurve zu erhalten, also besteht sie aus vielen "Teilen". Dazu muss auf der horizontalen Achse nicht die Beobachtungszeit selbst aufgetragen werden, sondern die Differenz zwischen diesem Wert und dem nächstgelegenen vergangenen Moment der minimalen Helligkeit der Variablen, die, wie Sie sich erinnern, aus der Tabelle entnommen werden können oder selbstständig berechnet.
Natürlich kann die Algol-Lichtkurve, die Sie in unserer Zeit erhalten haben, keinen wissenschaftlichen Wert mehr beanspruchen, aber große Dinge fangen immer klein an, und für solche Forschungen erhielt der junge John Goodryke vor zweihundert Jahren die höchste Auszeichnung der britischen Royal Society!
