Wie jede andere wissenschaftliche Disziplin wurde auch die Geographie in der Anfangsphase ihrer Entwicklung mit anderen Zweigen des sozialen Lebens (Synkretismus) verschmolzen - mit der Philosophie, mit der Mythologie usw. Allmählich erfolgt ihre Isolierung als wissenschaftliche Erkenntnis. In den frühen Stadien ihrer Entwicklung war die Geographie jedoch auch eng mit anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden: Reisende beschrieben neue Länder in Bezug auf Natur, Landwirtschaft, Ethnographie usw. Diese. Die Geographie entwickelte sich zusammen mit der Biologie, Zoologie, Ethnographie usw., und die Wissenschaftler dieser Zeit waren "enzyklopädische Wissenschaftler". Es entstanden Übergangsdisziplinen wie Geobotanik, Biogeographie, Historische Geographie etc. So erhielten die Differenzierungsprozesse der Wissenschaft (derzeit umgekehrte Integrationsprozesse) ihre Entwicklung.
In unserer Zeit interagieren aufgrund der fortschreitenden Verkomplizierung des Systems wissenschaftlicher Erkenntnisse sowohl die Geographie im Allgemeinen als auch jede geographische Disziplin im Besonderen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wissenschaften.
Alle Ansichten der Geographen sind seit jeher von den methodologischen Richtlinien anderer Wissenschaften beeinflusst. Im Allgemeinen können drei Quellen der stärksten Auswirkungen identifiziert werden:
1. Naturwissenschaften, in denen die Physik im Hinblick auf die Entwicklung des überzeugendsten Paradigmas der wissenschaftlichen Erklärung (die höchste Stufe der Theoretisierung von Wissen) in den Vordergrund trat.
2. Soziologie und verwandte Wissenschaften.
3. Geschichte - die einen erheblichen Einfluss auf das Denken der Geographen hatte (eine Einführung zusammen mit räumlichem Denken und zeitlichem oder historischem Denken).
Die Natur der Erde ist mindestens auf drei Ebenen gleichzeitig organisiert: komplex, komponentenweise und elementar.
Letztere, die Ebene materieller Körper und Prozesse, wird auch von anderen Naturwissenschaften untersucht. Der Geograph studiert eine bestimmte Komponente wie für sich allein im Zusammenhang mit anderen Komponenten der geographischen Hülle, während andere Naturwissenschaften ihre Funktions- und Entwicklungsmuster untersuchen. In Zukunft wurde es jedoch notwendig, Informationen über die Art und das Tempo der Prozesse zu haben, um die Beziehung zwischen ihnen und den Faktoren, die sie beeinflussen, herzustellen. Es gab einen Wechsel von der beschreibenden Natur der Geographie zu einer wesentlichen, in der das Bedürfnis nach vertieften Kenntnissen über die Prozesse entstand (Beispiel: die Einebnungsfläche nicht nur durch Abrieb beschreiben, sondern Art und Tempo kennen Entwicklung von Küstenzerstörungsprozessen).
Die Geographie bereichert die Sozialwissenschaften mit neuen Materialien und Ideen. Von allgemeiner methodischer Bedeutung ist die Untersuchung spezifischer Ausprägungen der Interaktionen von Gesellschaft und Natur sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene, wobei hier die Geographen die Hauptrolle in der Untersuchung einnehmen werden. Die Geomethode wird von dem Philosophen B.M. Kedrov als methodische Rolle der Geographie.
Die Besonderheit der Wechselwirkung der Geographie mit anderen Wissenschaften war folgende. Fast bis Mitte des 20. Jahrhunderts bestand eine enge Verbindung zwischen Geographie und Geschichte. Diese Verbindung zeigte sich auf vielen Ebenen des Unterrichts der geographischen Disziplinen. In jüngster Zeit haben die Verbindungen zwischen Geographie und Umweltwissen deutlich zugenommen, immer mehr Aufmerksamkeit wird auf die Wechselwirkung der Gesellschaft mit der Umwelt gerichtet.
In jüngster Zeit findet auch eine aktive Mathematisierung geographischer Disziplinen statt. Wichtige Anreize hierfür sind die Entwicklung der Weltraumgeographie und die Notwendigkeit einer geografischen Überwachung der Umwelt, die Entwicklung internationaler statistischer Systeme und die Relevanz der Integration demographischer, sozioökonomischer und politischer Informationen. Die Notwendigkeit, komplexe mathematische und kartografische Modelle für die Entwicklung der NTC und sozioökonomischer Gebietskomplexe zu erstellen, erfordert auch die Verwendung eines mathematischen Apparats.
Zwischen Geographie und Informatik besteht eine enge Verbindung – die Entwicklung von GIS ist dafür ein anschauliches Beispiel. An der Schnittstelle der ethischen Wissenschaften entstand die Möglichkeit, die Kartographie zu automatisieren, Rauminformationen zu verarbeiten, Geoportale und räumlich verteilte geografische Datenbanken zu erstellen.
Das wichtigste Ergebnis der Informatisierung des geographischen Wissens ist die schrittweise Konsolidierung und zukünftig die Integration geographischer Disziplinen auf der Grundlage des Informationsparadigmas. Moderne Forschung muss sicherlich auf einer allgemeinwissenschaftlichen Basis betrieben werden, die in direktem Bezug zur Informatik und damit zu Mathematik, Kybernetik, Systematik und Synergetik steht.
Der Erstellung von Datenbanken und GIS kommt für eine solche Integration von geographischem Wissen grundlegende Bedeutung zu. Es ist die allgemeine Konstruktion des letzteren für jede Theorie, die zu einem neuen gemeinsamen Programm für alle geographischen Disziplinen werden kann.
Gleichzeitig macht es die Informatik in manchen Fällen notwendig, gerade die methodischen Prinzipien des geographischen Wissens ernsthaft zu korrigieren. Geographische Probleme der Klassifikation, Taxonomie, Zonierung, wenn sie auf Informationsbasis gelöst werden, erfordern ein Umdenken und eine weitere Verbesserung der methodischen und theoretischen Erfassung der Geographie.
Neue Ansätze, die eng mit der Theorie der Informatisierung, der Systemanalyse und der Synergetik verwandt sind, haben zur Realisierung zusammenhängender geographischer Prozesse geführt: räumliche Organisation, räumliches Management und Selbstmanagement oder Selbstorganisation von Systemen. Diese Prozesse können in jedem geografischen Prozess gefunden werden – Bevölkerungsmigration, Landnutzung, Standort von Industrien usw.
Es muss betont werden, dass die Geographie eine Wissenschaft mit hohem ideologischem Potenzial ist, die eng mit dem gesamten Kultursystem verbunden ist. Die Geographie bildet weitgehend das öffentliche Bewusstsein (geographisches Weltbild).
6. September 2017Trotz der Tatsache, dass die Ära der großen geografischen Entdeckungen weit zurückliegt und Langstreckensegeln und Bergsteigen zu einem Sport geworden sind, entwickelt sich die geografische Wissenschaft immer noch aktiv. Heute ist ihre Entwicklung jedoch eng mit anderen Wissenschaften wie der Geophysik, der Informatik, der Astronomie und der Politikwissenschaft verbunden.
Die Verbindung der modernen Geographie mit anderen Wissenschaften
Im 21. Jahrhundert verliert die Geographie ihre konzeptionelle Einheit und weicht neuen und immer vielfältigeren Bereichen, die der Interaktion von Mensch und Umwelt, Regionalität und der Arbeit mit Big-Data-Arrays große Aufmerksamkeit schenken.
Von der offensichtlichen Verbindung der Geographie mit Soziologie, Informatik, Kulturwissenschaft und Politikwissenschaft kann also getrost gesprochen werden. Der Prozess der zunehmenden Differenzierung ist natürlich und wird während der Entstehung und Entwicklung der Erdwissenschaften beobachtet. Der aktuelle Trend umfasst jedoch nicht nur die Ausdifferenzierung der Geographie, sondern auch ihre Integration mit anderen Wissenschaften.
Moderne technische Mittel wie Satelliten, seismologische und meteorologische Stationen liefern Wissenschaftlern riesige Datenmengen, die es zu verarbeiten gilt. Und hier kommt der moderne Zweig der Informatik den Geographen zu Hilfe, die sich auf die sogenannten Big Data - Big Data - spezialisiert haben.
Freizeitgeographie und Urbanistik
An der Schnittstelle von Soziologie, Ökonomie und Wirtschaftsgeographie zeichnet sich eine neue Richtung ab, die Urban Studies. Dieses Wissenssystem zielt darauf ab, den bequemsten urbanen Lebensraum zu schaffen.
Dazu werden langjährige Erfahrungen von Forschern in Europa und Amerika genutzt. Und ein solcher Städtebau ist ohne ein angemessenes Verständnis der lokalen geographischen Gegebenheiten nicht möglich, was einmal mehr auf die große Bedeutung der Verbindung der modernen Geographie mit anderen Wissenschaften hinweist. Einige Forscher halten es beispielsweise für unangemessen, Radwege in Städten jenseits des Polarkreises anzulegen.
Außerdem wären Stadtstudien ohne genaue Daten über das Niveau der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Stadt, der Region und des Landes als Ganzes unmöglich. Die Verbindung der modernen Geographie mit anderen Wissenschaften wird durch den zunehmenden Wettbewerb auf dem internationalen Markt immer wichtiger.
Aber neben den Anwohnern ist ein hochwertiges urbanes Umfeld auch für Touristen wichtig, da der Tourismus in der globalen Wirtschaft immer wichtiger wird, zu der unter anderem auch die Freizeitgeographie gehört, die die geografischen, klimatischen und kulturellen Besonderheiten untersucht einer Region, die Touristen anziehen muss.
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Geographie und Ökologie
Die offensichtlichste Verbindung der modernen Geographie mit anderen Naturwissenschaften für die 5. Klasse lässt sich am Beispiel der Ökologie und Geographie veranschaulichen. Diese beiden Wissenschaften stehen auf modernen wissenschaftlichen Konferenzen ständig nebeneinander.
Angesichts des intensiven Klimawandels und der zunehmenden Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft für das Problem der globalen Erwärmung ist es nicht verwunderlich, dass die Geographie zunehmend mit Ökologie, Klimatologie und Sozialwissenschaften in Kontakt kommt. Denn die Verbindung der modernen Geographie in einer sich dynamisch verändernden Welt hat eine humanitäre Dimension.
Quelle: fb.ru
Tatsächlich
Sonstig
Sonstig
Es gibt keine Wissenschaft, die absolut von anderem Wissen isoliert ist. Alle sind eng miteinander verflochten. Und die Aufgabe eines jeden Lehrers oder Dozenten ist es, diese intersubjektiven Beziehungen so weit wie möglich aufzudecken. In diesem Artikel werden wir die Verbindungen der Geographie mit anderen Wissenschaften im Detail untersuchen.
Interwissenschaftliche Beziehungen – was ist das?
Interwissenschaftliche (oder interdisziplinäre) Verbindungen sind die Beziehungen zwischen einzelnen Disziplinen. Im Laufe des Bildungsprozesses müssen sie vom Lehrer (Lehrer) und dem Schüler festgelegt werden. Die Identifizierung solcher Verbindungen ermöglicht eine tiefere Assimilation von Wissen und trägt zu ihrer effektiveren Anwendung in der Praxis bei. Daher muss der Lehrer beim Studium jeder Wissenschaft besondere Aufmerksamkeit auf dieses Problem richten.
Das Erkennen interdisziplinärer Verbindungen ist ein wichtiger Faktor beim Aufbau eines sinnvollen und qualitativ hochwertigen Bildungssystems. Schließlich ermöglicht ihr Bewusstsein dem Studenten, den Gegenstand und die Aufgaben einer bestimmten Wissenschaft tiefer zu kennen.
Wissenschaften, die die Natur studieren
Das System der Naturwissenschaften umfasst Physik, Biologie, Astronomie, Ökologie, Geographie und Chemie. Sie werden auch als naturwissenschaftliche Disziplinen bezeichnet. Vielleicht gehört der Hauptplatz unter ihnen der Physik (schließlich wird sogar der Begriff selbst mit "Natur" übersetzt).
Die Verwandtschaft der Geographie mit anderen naturwissenschaftlichen Wissenschaften ist offensichtlich, weil sie alle einen gemeinsamen Untersuchungsgegenstand haben. Aber warum wird es dann von verschiedenen Disziplinen untersucht?
Denn das Wissen über die Natur ist sehr facettenreich, es umfasst viele verschiedene Seiten und Aspekte. Und eine Wissenschaft ist einfach nicht in der Lage, es zu begreifen und zu beschreiben. Aus diesem Grund haben sich in der Vergangenheit mehrere Disziplinen gebildet, die verschiedene Prozesse, Objekte und Phänomene untersuchen, die in der Welt um uns herum auftreten.
Geographie und andere Wissenschaften
Interessanterweise war die Wissenschaft der Erde bis zum 17. Jahrhundert einheitlich und integral. Aber im Laufe der Zeit, als neues Wissen angesammelt wurde, wurde der Gegenstand seiner Untersuchung immer komplizierter und differenzierter. Bald löste sich die Biologie von der Geographie und dann von der Geologie. Später verselbstständigten sich mehrere weitere Geowissenschaften. Zu diesem Zeitpunkt werden auf der Grundlage des Studiums verschiedener Komponenten der geografischen Hülle Verbindungen zwischen der Geografie und anderen Wissenschaften hergestellt und gestärkt.
Heute umfasst die Struktur der geographischen Wissenschaft mindestens fünfzig verschiedene Disziplinen. Jeder von ihnen hat seine eigenen Forschungsmethoden. Im Allgemeinen ist die Geographie in zwei große Bereiche unterteilt:
- Physische Geographie.
- Sozioökonomische Geographie.
Die erste untersucht natürliche Prozesse und Objekte, die zweite - die Phänomene, die in Gesellschaft und Wirtschaft auftreten. Oft kann die Verbindung zwischen zwei engen Disziplinen aus verschiedenen Bereichen der Lehre überhaupt nicht nachvollzogen werden.
Andererseits sind die Verbindungen zwischen der Geographie und anderen Wissenschaften sehr eng. Die nächsten und "einheimischen" für sie sind also:
- Physik;
- Biologie;
- Ökologie;
- Mathematik (insbesondere Geometrie);
- Geschichte;
- Wirtschaft;
- Chemie;
- Kartographie;
- die Medizin;
- Soziologie;
- Demographie und andere.
An der Schnittstelle der Geographie zu anderen Wissenschaften können zudem oft völlig neue Disziplinen entstehen. So entstanden zum Beispiel Geophysik, Geochemie oder Medizinische Geographie.
Physik und Geographie: Verbindung zwischen den Wissenschaften
Physik - das ist in der Tat rein Dieser Begriff findet sich in den Werken des antiken griechischen Denkers Aristoteles, der in IV-III Art lebte. vor unserer Zeitrechnung. Deshalb ist die Verbindung zwischen Geographie und Physik sehr eng.
Das Wesen des atmosphärischen Drucks, die Entstehung des Windes oder die Merkmale der Entstehung von Gletscherlandschaften - es ist sehr schwierig, all diese Themen aufzudecken, ohne auf das Wissen aus dem Physikunterricht zurückzugreifen. Einige Schulen üben sogar Dirigieren, in dem Physik und Geographie organisch miteinander verflochten sind.
Die Verbindung dieser beiden Wissenschaften im Rahmen der Schulbildung hilft den Schülern, den Unterrichtsstoff besser zu verstehen und ihr Wissen zu konkretisieren. Darüber hinaus kann es für Schüler zu einem Werkzeug für die "benachbarte" Wissenschaft werden. Zum Beispiel kann sich ein Schüler, der vorher mit Physik nicht so gut zurechtkam, in einem der Erdkundestunden plötzlich in Physik verlieben. Dies ist ein weiterer wichtiger Aspekt und die Vorteile interdisziplinärer Verbindungen.
Biologie und Geographie
Die Verbindung zwischen Geographie und Biologie ist vielleicht die offensichtlichste. Beide Wissenschaften studieren die Natur. Das ist nur die Biologie konzentriert sich auf lebende Organismen (Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen) und die Geographie auf ihre abiotischen Komponenten (Felsen, Flüsse, Seen, Klima usw.). Da aber die Verbindung zwischen lebenden und nicht lebenden Bestandteilen in der Natur sehr eng ist, bedeutet dies, dass diese Wissenschaften a priori miteinander verbunden sind.
An der Schnittstelle von Biologie und Geographie hat sich eine völlig neue Disziplin herausgebildet – die Biogeographie. Hauptgegenstand der Untersuchung sind Biogeozänosen, in denen biotische und abiotische Bestandteile der natürlichen Umwelt interagieren.
Auch diese beiden Wissenschaften eint die Frage: Auf der Suche nach der richtigen Antwort darauf bündeln Geographen und Biologen ihre Kräfte.
Ökologie und Geographie
Diese beiden Wissenschaften sind so eng miteinander verbunden, dass manchmal sogar das Thema ihrer Studie identifiziert wird. Die Lösung eines Umweltproblems ist einfach unmöglich, ohne sich auf die Aspekte der Geowissenschaften zu beziehen.
Die Verbindung zwischen Ökologie und physischer Geographie ist besonders stark. Daraus entstand eine völlig neue Wissenschaft – die Geoökologie. Der Begriff wurde erstmals in den 1930er Jahren von Karl Troll eingeführt. Dies ist eine komplexe angewandte Disziplin, die die Struktur, Eigenschaften und Prozesse untersucht, die in der menschlichen Umwelt sowie in anderen lebenden Organismen stattfinden.
Eine der zentralen Aufgaben der Geoökologie ist die Suche und Entwicklung von Methoden für ein rationelles Naturmanagement sowie die Bewertung der Aussichten für eine nachhaltige Entwicklung bestimmter Regionen oder Territorien.
Chemie und Geographie
Eine weitere Disziplin aus der Klasse der Naturwissenschaften, die eher enge Verbindungen zur Geographie hat, ist die Chemie. Insbesondere interagiert es mit Bodengeographie und Bodenkunde.
Aus diesen Verbindungen heraus sind neue Wissenschaftszweige entstanden und entwickeln sich weiter. Das sind in erster Linie Geochemie, Hydrochemie, Atmosphärenchemie und Landschaftsgeochemie. Das Studium einiger Themen der Geographie ist ohne entsprechende Kenntnisse in Chemie einfach unmöglich. Zunächst einmal sprechen wir über folgende Fragen:
- Verteilung chemischer Elemente in der Erdkruste;
- die chemische Struktur des Bodens;
- Bodensäure;
- chemische Zusammensetzung von Wässern;
- Salzgehalt von Meerwasser;
- Aerosole in der Atmosphäre und ihre Entstehung;
- Migration von Stoffen in der Lithosphäre und Hydrosphäre.
Die Assimilation dieses Materials durch die Schüler wird unter den Bedingungen des integrierten Unterrichts auf der Grundlage von Labors oder Chemieklassenzimmern effektiver sein.
Mathematik und Geographie
Die Beziehung zwischen Mathematik und Geographie kann als sehr eng bezeichnet werden. Daher ist es unmöglich, einer Person ohne elementare mathematische Kenntnisse und Fähigkeiten beizubringen, eine geografische Karte oder einen Plan des Gebiets zu verwenden.
Die Verbindung zwischen Mathematik und Geographie manifestiert sich in der Existenz sogenannter geographischer Probleme. Das sind die Aufgaben:
- um Entfernungen auf der Karte zu bestimmen;
- um den Maßstab zu bestimmen;
- die Höhe eines Berges aus Temperaturgradienten oder Druckgradienten zu berechnen;
- für demografische Berechnungen und dergleichen.
Darüber hinaus verwendet die Geographie in ihrer Forschung sehr oft mathematische Methoden: Statistik, Korrelation, Modellierung (einschließlich Computer) und andere. Wenn wir über Wirtschaftsgeographie sprechen, dann kann die Mathematik getrost als ihre „Halbschwester“ bezeichnet werden.
Kartographie und Geographie
An der Verbindung dieser beiden Wissenschaftsdisziplinen sollte niemand den geringsten Zweifel hegen. Schließlich ist eine Karte die Sprache der Geographie. Ohne Kartographie ist diese Wissenschaft schlicht undenkbar.
Es gibt sogar eine spezielle Forschungsmethode - kartographisch. Es besteht darin, die für den Wissenschaftler notwendigen Informationen aus verschiedenen Karten zu erhalten. So verwandelt sich die Landkarte von einem gewöhnlichen Produkt der Geographie in eine Quelle wichtiger Informationen. Diese Forschungsmethode wird in vielen Studien verwendet: in Biologie, Geschichte, Wirtschaft, Demographie und so weiter.
Geschichte und Geographie
"Geschichte ist Geographie in der Zeit, und Geographie ist Geschichte im Raum." Jean-Jacques Reclus drückte diese ungewöhnlich präzise Idee aus.
Geschichte ist ausschließlich mit Sozialgeographie (Sozial- und Wirtschaftsgeographie) verbunden. Wenn man also die Bevölkerung und Wirtschaft eines bestimmten Landes untersucht, kann man seine Geschichte nicht ignorieren. Daher muss ein junger Geograph a priori die historischen Prozesse verstehen, die in einem bestimmten Gebiet stattgefunden haben.
In jüngster Zeit gab es unter Wissenschaftlern Ideen über die vollständige Integration dieser beiden Disziplinen. Und an einigen Universitäten wurden seit langem verwandte Fachrichtungen "Geschichte und Geographie" geschaffen.
Wirtschaft und Geographie
Auch Geographie und Wirtschaft liegen nah beieinander. Tatsächlich war das Ergebnis der Interaktion zwischen diesen beiden Wissenschaften die Entstehung einer völlig neuen Disziplin namens Wirtschaftsgeographie.
Wenn für die Wirtschaftstheorie die zentrale Frage ist, „was und für wen produziert wird“, dann interessiert die Wirtschaftsgeographie vor allem etwas anderes: Wie und wo werden bestimmte Güter produziert? Und diese Wissenschaft versucht auch herauszufinden, warum die Produktion dieses oder jenes Produkts an diesem (bestimmten) Punkt des Landes oder der Region etabliert ist.
Die Wirtschaftsgeographie entstand Mitte des 18. Jahrhunderts. Ihr Vater kann als der größte Wissenschaftler M. V. Lomonosov angesehen werden, der diesen Begriff 1751 prägte. Die Wirtschaftsgeographie war zunächst rein beschreibend. Dann traten die Probleme der Verteilung der Produktionskräfte und der Urbanisierung in ihren Interessenbereich.
Heute umfasst die Wirtschaftsgeographie mehrere Branchendisziplinen. Das:
- Branchengeographie;
- Landwirtschaft;
- Transport;
- Infrastruktur;
- Tourismus;
- Geographie des Dienstleistungssektors.
Abschließend...
Alle Wissenschaften sind mehr oder weniger miteinander verwandt. Auch die Verbindungen der Geographie mit anderen Wissenschaften sind sehr eng. Vor allem, wenn es um Disziplinen wie Chemie, Biologie, Ökonomie oder Ökologie geht.
Zu den Aufgaben eines modernen Lehrers gehört es, den Schülern interdisziplinäre Zusammenhänge anhand konkreter Beispiele aufzuzeigen und aufzuzeigen. Dies ist eine äußerst wichtige Voraussetzung für den Aufbau eines qualitativ hochwertigen Bildungssystems. Schließlich hängt die Wirksamkeit seiner Anwendung zur Lösung praktischer Probleme direkt von der Komplexität des Wissens ab.
MBOUSOSH#10
mit vertieftem Studium der Fächer
Surgut
Außerschulische Tätigkeit in Geographie.
"Erdkunde. Verbindung mit anderen Wissenschaften.
Berseneva Elena Borisovna
Erdkunde. Verbindung mit anderen Wissenschaften.
Ziel: Entwicklung eines nachhaltigen kognitiven Interesses am Studienfach.
Aufgaben:
Wiederholen, festigen und erweitern Sie das Wissen der Studierenden.
Geistige Aktivität entwickeln, kompetent lehren, Gedanken formulieren, Schlüsse aus dem Gelesenen und Gehörten ziehen, Fachsprache anwenden.
Tragen Sie zur Entwicklung der Kommunikationsfähigkeiten der Schüler bei.
Entwickeln Sie die Fähigkeit zur Zusammenarbeit in einem Team.
Ausrüstung: Multimedia-Projektor, Präsentation.
Ereignisfortschritt:
Führend.
Die Geographie wird die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts genannt, nicht nur, weil sie darauf ausgelegt ist, die akutesten Probleme zu lösen, mit denen die Menschheit in diesem Stadium der Zivilisationsentwicklung konfrontiert ist - Vorhersage von Veränderungen in der Natur, Erhaltung natürlicher Ressourcen, Umweltprobleme. Deshalb hängt unsere Zukunft maßgeblich vom Erfolg des Geographieunterrichts, von seiner Qualität ab. In welche Richtung wird die ganze Weltwissenschaft gehen?
In unserer Veranstaltung werden wir versuchen, die Verbindung der Geographie mit anderen Wissenschaften aufzuzeigen. Wir lernen, wie geographische Konzepte und Phänomene in anderen Fächern verwendet werden.
Und damit fangen wir an.
Lasst uns ohne Zweifel und Qualen auf die Straße gehen
Die Geheimnisse der großen Wissenschaft zu meistern
Viele Leute haben es vor uns studiert.
Aber sie ist trotzdem jung wie eh und je
Schönheit in der Welt der Wissenschaften - Geographie.
Und beginnen wir mit der Königin aller Wissenschaften - MATHEMATIK,
Die Rolle der Mathematik in der Geographie besteht darin, dass jede Forschung auf logischen Schlussfolgerungen basiert. Von der einfachen Kontemplation zum abstrakten Denken. Mathematische Methoden der Analyse und Synthese, das Herstellen von Zusammenhängen zwischen Phänomenen helfen, die Naturgesetze zu entdecken.
Fragen aus dem Bereich Mathematik.
PHYSIK,
Die nächste Wissenschaft, in der es notwendig ist, eine Verbindung zur Geographie zu finden, ist die PHYSIK.
Die Physik ist eine Wissenschaft, die sich mit einer Vielzahl von Naturphänomenen befasst, von denen uns viele im Alltag häufig begegnen. Zum Beispiel die Bewegung von Körpern, die Veränderungen, die Körper beim Erhitzen und Abkühlen erfahren, Elektrizität, Schall, Licht. Es ist die Physik, die die Fragen beantwortet, warum Blitze zucken und Donner grollen, wie ein Echo entsteht, was ein Regenbogen ist ... Aber die Physik erklärt nicht nur, was in der Natur zu sehen ist. Es ist die Basis der Technologie. Ohne Kenntnisse der Physik ist es unmöglich, ein Auto, ein Flugzeug, einen Kühlschrank, einen Kran oder einen Computer zu bauen. Es ist schwer vorstellbar, wie unser Leben aussehen würde, wenn es die Wissenschaft der Physik nicht gäbe.
Versuchen wir, Fragen aus dem Bereich der Physik zu beantworten.
CHEMIE.
Chemie ist die Wissenschaft von Stoffen und ihren Umwandlungen. Sie wissen bereits, dass Körper aus Substanzen bestehen. Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid, Zucker, Stärke, Speisesalz sind Beispiele für Substanzen. Es gibt jetzt viele von ihnen - mehrere Millionen. Jeder Stoff hat seine eigenen Eigenschaften. Unter bestimmten Bedingungen können einige Substanzen andere produzieren. Es gibt kein Wunder, keine Magie in solchen Transformationen. Dank der Chemie haben die Menschen gelernt, in Laboratorien und Chemieanlagen jene Stoffe zu gewinnen, die in Wirtschaft und Alltag benötigt werden.
Versuchen wir, Fragen aus dem Bereich der Chemie zu beantworten.
Biologie
Biologie ist die Wissenschaft vom Leben. Ohne Leben ist unser Planet nicht vorstellbar. Eine Vielzahl von Kreaturen – Bakterien, Protozoen, Pilze, Pflanzen, Tiere – bewohnten die Ozeane und das Land, die Ebenen und Berge, den Boden und sogar tiefe, mysteriöse Höhlen. Wir selbst sind Teil der Natur. Die Biologie beantwortet viele Fragen: Welche Lebewesen gibt es auf der Erde und wie viele gibt es, wie ein lebender Körper aufgebaut ist und funktioniert, wie sich Organismen vermehren und entwickeln, wie sie miteinander und mit der unbelebten Natur verbunden sind.
Fragen aus der Biologie.
Astronomie.
Der Name dieser Wissenschaft kommt von den griechischen Wörtern "astron" - "Stern", "nomos" - "Gesetz". Astronomie ist die Wissenschaft von den Himmelskörpern: ihrer Entstehung, Struktur, Zusammensetzung, Bewegung im Weltall. Die Welt der Himmelskörper scheint uns vielleicht ein besonders geheimnisvoller Teil der Natur zu sein. Und wahrscheinlich hatte jeder, der mehr als einmal in den fernen, bezaubernden Sternenhimmel blickte, das Gefühl, dass alle Menschen und die ganze Erde ein kleiner Teil einer riesigen, immensen Welt sind - des Universums. Die Astronomie hat bereits viele Geheimnisse des Universums aufgedeckt und löst sie weiterhin, indem sie die Fantasie der Menschen mit neuen Entdeckungen anregt.
Wir beantworten Fragen aus dem Bereich der Astronomie.
LITERATUR
Die in der Natur ablaufenden Prozesse können nicht nur anhand von geographischen Lehrmitteln studiert werden, sondern auch literarische Kenntnisse aus dem Schaffen von Dichtern und Schriftstellern.
Nicht was du denkst, Natur:
Kein Gips, kein seelenloses Gesicht,
Es hat eine Seele, es hat Freiheit,
Es hat Liebe, es hat Sprache.
Die Sprache der Natur wird uns von Dichtern übersetzt: die lebhaften Stimmen der Vögel, das Rauschen des Waldes, das Rauschen des Gartens, das Rauschen der Bäche, das Rauschen der Brandung ...
Die Poesie versucht, die Bedeutung zu durchdringen, die die Natur in sich trägt. In der russischen Literatur stehen Naturtempel und Naturwerkstatt nicht im Gegensatz zueinander, Gebet und Arbeit sind keine Gegensätze. Das Bild und der Gesang der Natur in der russischen Poesie hat eine lange Geschichte. Lassen Sie uns literarische Fragen beantworten.
RUSSISCH
Die Muttersprache ist eine lebendige Verbindung der Zeiten. Mit Hilfe der Sprache wird sich ein Mensch der Verbindung seines Volkes in Vergangenheit und Gegenwart bewusst, verbindet das kulturelle Erbe, die modernen Prozesse der spirituellen Entwicklung der Gesellschaft, der Nation. Die Bedeutung der russischen Sprache ist enorm. Die Sprache wird als eines der erstaunlichsten Werkzeuge in den Händen der Menschheit bezeichnet.
Es gibt kein Konzept, das man nicht als russisches Wort bezeichnen könnte. Alexei Tolstoi schrieb: „Sprache ist ein Instrument des Denkens. Irgendwie mit der Sprache umgehen heißt irgendwie denken.
Die Beherrschung der Muttersprache ist eine zuverlässige Unterstützung für jeden Russen in seinem Leben, seiner Arbeit und seiner kreativen Tätigkeit. Wie schön die Worte über die Natur in verschiedenen Werken geschrieben sind.
Für Sie Fragen, die Kenntnisse der russischen Sprache und Biologie verbinden.
GESCHICHTE.
Es gibt zwei Wissenschaften über alles in der Welt,
Und die ganze weite Erde ist ihnen unterworfen.
Jede Entdeckung hat ihre eigene Geschichte, jeder Kontinent hat seine eigene Geschichte.
Alte Wissenschaften, vereint,
Sie werden dir durch die Jahrhunderte zu Hilfe kommen.
In einem Augenblick wirst du die Ewigkeit sehen
Und der Himmel in einer Blumenschale.
Und, für immer jung, strebe nach der Wahrheit der Erkenntnis des Seins
Alte Wissenschaften - Geschichte und Biologie!
Fragen aus dem Bereich Geschichte.
DEUTSCHE SPRACHE
Was verbindet so unterschiedliche Dinge? Natürlich Latein. Tiere und Pflanzen haben lateinische Namen – lateinische Buchstaben bilden die Grundlage des deutschen Alphabets.
Gegenwärtig wird beim Erlernen einer Fremdsprache neben der Beherrschung von phonetischem, grammatikalischem und lexikalischem Material viel Wert auf die Bildung einer toleranten Persönlichkeit gelegt. Die Persönlichkeitsbildung hängt in hohem Maße von der ökologischen Kultur eines Menschen ab, von seiner Einstellung zur Natur. Ohne Kenntnis dieser Realitäten ist es unmöglich, einen vollwertigen Bürger seines Landes zu erziehen.
Und jetzt die Fragen.
TECHNOLOGIE
Der Bildungsbereich „Technik“ dient in erster Linie der Bildung und Verbesserung praktischer Fertigkeiten, der Fertigkeiten der Studierenden in sparsamer Hauswirtschaft, häuslicher Pflege, in der künstlerischen Materialbearbeitung, Modellierung und Schneiderei. Auch hier sind Erdkundekenntnisse erforderlich.
Technologiefragen.
MUSIK
Es gibt viele Sprachen auf der Welt, aber nur eine ist den Köpfen und Herzen der Menschen im ganzen Universum unterworfen. Das ist die Sprache der Musik.
Musik ruft in unserer Vorstellung oft unterschiedliche Naturbilder hervor. Natur und Kunst sind untrennbar miteinander verbunden, denn die Natur tritt von Kindheit an und für immer in das Leben eines jeden Menschen ein.
Wenn wir beim Betrachten von Bildern, beim Hören von Musik auf alles achten, was in ihnen mit der Natur zusammenhängt, können wir uns sogar wundern, wie oft und tief die Natur in die Kunst eindringt, wie eng sie miteinander verbunden sind.
Lassen Sie uns musikalische Fragen beantworten.
KÖRPERKULTUR
Kinder spielen bekanntlich gerne. Und nicht nur kleine. Magst du es zu spielen? Also habe ich recht. Während wir spielen, beherrschen wir besser verschiedene Arten von körperlichen und in gewissem Maße moralischen Fähigkeiten. Durch das Spielen lernen wir zu leben. Durch das Leben in verschiedenen Rollen, das Darstellen von Tieren und Vögeln entstehen Bewegungsvorstellungen.
Wer traurig und düster auf die Dinge blickt,
Lass ihn unseren guten Rat annehmen
Besser, sicherer, Freunde zu sein
Mit Sportunterricht
In ihrer Jugend liegt das ewige Geheimnis!
Fragen zum Sport.
Zusammenfassend. Siegerehrung.
Hergraphie als natur- und gesellschaftswissenschaftliches System, das Natur- und Industriekomplexe und deren Bestandteile untersucht.
Erdkunde
(aus Ge... und... grafie), ein System von Natur- und Sozialwissenschaften, das natürliche und industrielle territoriale Komplexe und ihre Bestandteile untersucht. Die Vereinigung natur- und sozialgeographischer Disziplinen innerhalb eines einzigen Wissenschaftssystems ist bestimmt durch die enge Verwandtschaft der untersuchten Gegenstände mit der Gemeinsamkeit der wissenschaftlichen Aufgabe, die in einer umfassenden Erforschung von Natur, Bevölkerung und Wirtschaft besteht, um die effizienteste Nutzung der natürlichen Ressourcen, rationelle Verteilung der Produktion und Schaffung der günstigsten Umgebung für das Leben der Menschen.
Das System der geographischen Wissenschaften und ihre Verbindung mit verwandten Wissenschaften. Das System der Geographiewissenschaften bildete sich im Zuge der Entwicklung und Ausdifferenzierung der zunächst ungeteilten Geographie, die ein enzyklopädischer Wissensbestand über Natur, Bevölkerung und Wirtschaft verschiedener Territorien war. Der Differenzierungsprozess führte einerseits zu einer Spezialisierung auf die Untersuchung einzelner Komponenten der natürlichen Umwelt (Relief, Klima, Boden etc.) oder der Wirtschaft (Industrie, Landwirtschaft etc.) sowie der Bevölkerung andererseits auf die Notwendigkeit einer synthetischen Untersuchung territorialer Kombinationen dieser Komponenten, d. h. natürlicher und industrieller Komplexe.
Das System der Geographie unterscheidet: a) natürliche oder physisch-geographische Wissenschaften, zu denen die physische Geographie im eigentlichen Sinne des Wortes (einschließlich allgemeiner Geographie, Landschaftskunde und Paläogeographie), Geomorphologie, Klimatologie, Landhydrologie, Ozeanologie, Glaziologie, Geokryologie, Bodengeographie und Biogeographie, b) Sozialgeographische Wissenschaften - Allgemeine und regionale Wirtschaftsgeographie, Geographie der Wirtschaftszweige (Industrie, Landwirtschaft, Verkehr etc.), Bevölkerungsgeographie, Politische Geographie; c) Kartographie, die eine technische Wissenschaft ist, aber gleichzeitig aus historischen Gründen und der Gemeinsamkeit der Hauptziele und -aufgaben mit anderen geographischen Wissenschaften in das System der geographischen Wissenschaften eingeschlossen ist. Darüber hinaus umfasst die Geographie: Landeskunde, deren Aufgabe es ist, Informationen über Natur, Bevölkerung und Wirtschaft in einzelnen Ländern und Regionen zusammenzuführen, und Disziplinen mit hauptsächlich angewandtem Charakter - medizinische Geographie und Militärgeographie. Viele geographische Disziplinen gehören gleichzeitig mehr oder weniger zu Systemen anderer Wissenschaften (biologische, geologische, wirtschaftliche usw.), da es keine scharfen Grenzen zwischen diesen Wissenschaften gibt.
Mit einem gemeinsamen Ziel hat jede in die Geographie einbezogene Wissenschaft ihren eigenen Studiengegenstand, der mit verschiedenen Methoden studiert wird, die für eine tiefe und umfassende Kenntnis derselben notwendig sind; jede hat ihre eigenen allgemeinen theoretischen, regionalen und angewandten Teile. Teilweise werden angewandte Zweige und Teilgebiete der Geographie unter dem Namen Angewandte Geographie zusammengefasst, die jedoch keine eigenständige Wissenschaft bildet.
Jede geographische Disziplin basiert in ihren theoretischen Schlussfolgerungen auf den Materialien territorialer Studien, die mit expeditionären und stationären Methoden durchgeführt und von Kartierungen begleitet werden. Als spezifische Methode zur Systematisierung von geografischem Material und zur Identifizierung von Mustern spielt die Zonierung neben der typologischen Analyse eine wichtige Rolle. Die Erarbeitung von Arbeiten zur physikalisch-geographischen und wirtschaftlichen Regionalisierung gehört zu den wichtigen Aufgaben der modernen Geographie. Mathematische Methoden sind in der Klimatologie, Ozeanologie, Hydrologie weit verbreitet und werden nach und nach in andere geografische Wissenschaften eingeführt. Für die Physische Geographie ist die Nutzung von Daten und Methoden aus verwandten naturwissenschaftlichen Disziplinen - Geologie, Geophysik, Geochemie, Biologie etc. - von besonderer Bedeutung.Die Wirtschaftsgeographie ist sowohl mit der Physischen Geographie als auch mit den Sozialwissenschaften - Politische Ökonomie, Demographie - eng verbunden , Industrieökonomie, Landwirtschaft, Verkehr, Soziologie usw.
Im Bereich der geographischen Forschung gibt es verschiedene Energiequellen und Arten von natürlichen Ressourcen. Je akuter der Bedarf an natürlichen Ressourcen ist, desto größer ist die volkswirtschaftliche Bedeutung der geografischen Forschung. Die Geographie entwickelt wissenschaftliche Grundlagen für die umfassende und rationelle Nutzung natürlicher Gegebenheiten und Ressourcen, die Entwicklung von Produktivkräften und die planmäßige Verteilung der Produktion sowie für den Schutz, die Wiederherstellung und die Umgestaltung der Natur.
Die Hauptstadien in der Entwicklung des geographischen Denkens.
Die ersten geografischen Informationen sind in den ältesten schriftlichen Quellen enthalten, die die Völker des sklavenhaltenden Ostens hinterlassen haben. Das niedrige Entwicklungsniveau der Produktivkräfte und die schwache Verbindung zwischen den einzelnen Kulturen des 4.-1. Jahrtausends v. e. bestimmte die begrenzten geografischen Horizonte; die Deutung der Natur war vor allem religiös-mythologisch (Weltschöpfungsmythen, Weltflut etc.).
Die ersten, noch rein spekulativen Versuche einer naturwissenschaftlichen Erklärung geographischer Phänomene (Land- und Meeresveränderungen, Erdbeben, Nilfluten etc.) gehören den Philosophen der ionischen Schule des 6. Jahrhunderts. BC e. (Thales, Anaximander). Gleichzeitig entstand im antiken Griechenland durch die Entwicklung der Schifffahrt und des Handels ein Bedarf an Beschreibungen von Land- und Meeresküsten. Hekateus von Milet stellte eine Beschreibung aller damals bekannten Länder zusammen. So schon in der Wissenschaft des 6. Jahrhunderts. BC e. zwei voneinander unabhängige geographische Richtungen wurden umrissen: die allgemeine Geographie oder physikalisch-geographische, die im Rahmen der ungeteilten ionischen Wissenschaft existierte und direkt mit naturphilosophischen Konzepten verbunden war, und die Landeskunde, die einen deskriptiv-empirischen Charakter hatte. In der Ära des "klassischen Griechenlands" (5-4 Jahrhunderte v. Chr.) War der größte Vertreter der ersten Richtung Aristoteles (seine "Meteorologie" enthält die Ideen der gegenseitigen Durchdringung irdischer Schalen und der Zirkulation von Wasser und Luft) und die zweitens - Herodot. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits Vorstellungen über die Sphärizität der Erde und fünf thermische Zonen entstanden. Die hellenistische Zeit (3.-2. Jahrhundert v. Chr.) umfasst die Entwicklung der mathematischen Geographie durch Wissenschaftler der alexandrinischen Schule (Dikaarchus, Eratosthenes, Hipparchos) (Bestimmung der Größe des Globus und der Position von Punkten auf seiner Oberfläche, kartografische Projektionen). Eratosthenes versuchte, alle Richtungen in einem Werk namens "Geographie" zu vereinen (er war der erste, der den Umfang des Globus ziemlich genau bestimmte).
Die antike Geographie wurde im 1.-2. Jahrhundert fertiggestellt. n. e. in den Schriften von Strabon und Ptolemäus. Die erste repräsentierte die Landesstudienrichtung. In Strabos Geographie mit ihrem deskriptiven Charakter und der Dominanz nomenklaturisch-topographischen, ethnographischen, politisch-historischen Materials lassen sich die Züge eines zukünftigen chorologischen Konzepts erkennen, das allein auf der Entfaltung von Phänomenen im Raum basiert. Ptolemaios „Guide to Geography“ ist eine Liste von Punkten, die ihre geografischen Koordinaten angeben, denen eine Präsentation von Methoden zur Erstellung kartografischer Projektionen vorausgeht, dh Material zur Erstellung einer Erdkarte, in der er die Aufgabe der Geografie sah.
Die physikalisch-geographische Richtung nach Aristoteles und Eratosthenes hat in der antiken Wissenschaft keine merkliche Entwicklung erfahren. Ihr letzter prominenter Vertreter ist Posidonius (1. Jh. v. Chr.).
Geografische Darstellungen des frühen europäischen Mittelalters wurden aus biblischen Dogmen und einigen Schlussfolgerungen der antiken Wissenschaft gebildet, die von allem „Heiden“ (einschließlich der Lehre von der Sphärizität der Erde) befreit waren. Laut der "christlichen Topographie" von Cosmas Indikoplova (6. Jahrhundert) hat die Erde die Form eines flachen Rechtecks, das vom Ozean umspült wird, die Sonne versteckt sich nachts hinter dem Berg, und alle großen Flüsse entspringen dem Paradies und fließen unter dem Ozean. In den Ländern des feudalen Ostens stand die Wissenschaft damals auf einem relativ höheren Niveau. Die Chinesen, Araber, Perser und die Völker Zentralasiens haben viele landeskundliche Arbeiten (allerdings meist nomenklatorischer und historisch-politischer Art) verfasst; Mathematische Geographie und Kartierung haben eine bedeutende Entwicklung erfahren. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts Der räumliche Horizont der Europäer begann sich zu erweitern, was jedoch wenig Einfluss auf ihre geografischen Ansichten hatte.
Im 15. Jahrhundert Italienische Humanisten übersetzten die Werke einiger antiker Geographen, unter deren Einfluss (insbesondere Ptolemäus) die Ideen der Ära vor den Großen Geographischen Entdeckungen entstanden. Das geographische Denken wurde allmählich von kirchlichen Dogmen befreit. Die Idee der Sphärizität der Erde wurde wiederbelebt und damit Ptolemäus Vorstellung von der Nähe der Westküsten Europas und der östlichen Randgebiete Asiens, die dem Wunsch entsprach, Indien und China auf dem Seeweg zu erreichen (die sozio- wirtschaftliche Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Wunsches waren Ende des 15. Jahrhunderts voll ausgereift). Nach den großen geographischen Entdeckungen rückte die Geographie in die Position eines der wichtigsten Wissenszweige. Es erfüllte die Bedürfnisse des jungen Kapitalismus nach detaillierten Informationen über verschiedene Länder, Handelsrouten, Märkte, natürliche Ressourcen und erfüllte hauptsächlich Referenzfunktionen. Die „Geographie“ des Ptolemäus (mit Ergänzungen) und verschiedene „Kosmographien“ wurden wiederholt in europäischen Staaten veröffentlicht. Das wissenschaftliche Niveau dieser Veröffentlichungen ist niedrig: Neue Informationen sind darin oft mit alten vermischt, allerlei Kuriositäten und Fabeln wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Karten waren besonders beliebt, und zwar ab Ende des 16. Jahrhunderts. - Atlanten. Es begannen detaillierte Beschreibungen einzelner Länder zu erscheinen, die sich vor allem auf Wirtschaft und Politik konzentrierten (darunter L. Guicciardinis "Beschreibung der Niederlande", beispielhaft für seine Zeit, 1567). Im Verlauf der geografischen Entdeckungen wurde die Einheit des Weltozeans festgestellt, die Idee der Unbewohnbarkeit der heißen Zone widerlegt, Gürtel mit konstanten Winden und Meeresströmungen entdeckt, aber die Natur der Kontinente blieb wenig erforscht. Im 16.-17. Jahrhundert. Mechanik und Astronomie machen große Fortschritte. Allerdings war die Physik noch nicht in der Lage, ausreichende Voraussetzungen zur Erklärung geographischer Phänomene zu schaffen. Die allgemeine erdwissenschaftliche Richtung in der Geographie begann einen angewandten Charakter anzunehmen: Sie wurde hauptsächlich den Interessen der Navigation (die Erde als Planet, geografische Koordinaten, Meeresströmungen, Gezeiten, Winde) untergeordnet.
Das größte geographische Werk, das die wissenschaftlichen Ergebnisse der Zeit der großen geographischen Entdeckungen zusammenfasste, war "Geographia generalis¼" von B. Varenius (1650), das die Hauptmerkmale der festen Erdoberfläche, der Hydrosphäre und der Atmosphäre untersuchte. Die Geographie ist laut Varenius die Wissenschaft vom „Amphibienball“, die seiner Meinung nach im Ganzen und in Teilen studiert werden sollte.
2. Hälfte 17. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. zeichnen sich vor allem durch Erfolge bei der Kartierung der Erde aus. Auch das Interesse am Studium der natürlichen Bedingungen verschiedener Länder ist merklich gewachsen, und der Wunsch, die Natur der Erde und ihre Prozesse zu erklären, hat sich verstärkt (H. Leibniz in Deutschland, J. Buffon in Frankreich und M. V. Lomonosov in Russland). Die Natur wurde zum Gegenstand einer monografischen Regionalstudie (z. B. „Beschreibung des Landes Kamtschatka“ von S. P. Krasheninnikov, 1756). Es gab jedoch fast keine ursprünglichen Verallgemeinerungen der allgemeinen Geographie, und in populären "Kosmographien" und Lehrbüchern zur Geographie wurde der Natur ein unbedeutender Platz eingeräumt.
Einen wichtigen Beitrag zur aufstrebenden Wirtschaftsgeographie leisteten M. V. Lomonosov und seine Vorgänger I. K. Kirilov und V. N. Tatishchev.
Der nächste bemerkenswerte Meilenstein in der Geschichte der Geographie stammt aus den 60er Jahren. 18. Jahrhundert, als die Organisation großer naturwissenschaftlicher Expeditionen (z. B. Akademische Expeditionen in Russland) begann. Einzelne Naturforscher (der russische Wissenschaftler P. S. Pallas, die deutschen Wissenschaftler Forster und später A. Humboldt) haben sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenhänge zwischen Phänomenen zu untersuchen. Gleichzeitig klaffte die Kluft zwischen den auf einer streng wissenschaftlichen Faktenanalyse beruhenden geographischen Studien reisender Naturforscher und geographischen Führern und Lehrbüchern, die eine Reihe nicht immer zuverlässiger Informationen über Staaten (politisches System, Städte, Religion, etc.), vertieft sich. Zwar sind die ersten Versuche bekannt, eine geografische Beschreibung nach natürlicher territorialer Aufteilung (orographisch oder hydrografisch und in Russland - nach drei Breitenbändern - Nord, Mitte und Süd) zu erstellen. Auf dem Gebiet der physischen Geographie Ende des 18. - Anfang des 19. Jahrhunderts. machte keine großen Verallgemeinerungen. Vorlesungen über Physische Geographie des deutschen Philosophen I. Kant, veröffentlicht 1801-02, bringen wenig Neues zur Kenntnis geographischer Muster, stellen aber die ideologische Grundlage der Betrachtungsweise der Geographie als einer chorologischen (räumlichen) Wissenschaft dar.
In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. herausragende Leistungen der Naturwissenschaft ermöglichten es, naturphilosophische Vermutungen aufzugeben, die Grundvorgänge der Natur zu erklären und auf natürliche Ursachen zurückzuführen. A. Humboldt ("Kosmos", 1845-62) besitzt einen neuen Versuch, von der Wissenschaft gesammelte Daten über die Natur der Erde zu synthetisieren. Er stellte der Physischen Geographie die Aufgabe, die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten und inneren Zusammenhänge irdischer Erscheinungen (vor allem zwischen belebter und unbelebter Natur) zu untersuchen. Aber ihre Synthese konnte noch nicht abgeschlossen sein, sie beschränkte sich hauptsächlich auf pflanzenklimatische Zusammenhänge. Zur gleichen Zeit entwickelte der deutsche Geograph K. Rüntter eine ganz andere Auffassung von Geographie. Ihn interessierte nicht die objektiv vorhandene Natur, sondern nur deren Einfluss auf den Menschen, den er im Sinne der Vulgärgeographie interpretierte. Sein der Geographie gewidmetes Hauptwerk ("Die Erdkunde im Verhältnis zur Natur und zur Geschichte des Menschen¼", Bd 1-19, 1822-59) ist eine Art Bestandsaufnahme der materiellen Ausfüllung "irdischer Räume". Die Geographie sind nach Humboldt und nach Ritter im Wesentlichen zwei verschiedene Wissenschaften: Die erste ist eine Naturwissenschaft, die zweite eine humanitäre Landeskunde. In den Arbeiten dieser Wissenschaftler wurde die schon in der Antike skizzierte Doppelnatur der Geographie noch einmal betont. Neben dem Wunsch, Landeskunde als Hilfsmittel zur Erklärung historischer Prozesse zu nutzen, findet auch die Angewandte Wirtschaftsgeographie ihren ersten Ausdruck in Form der sog. Kammer Statistiken. Dies ist eine Sammlung systematisierter (in staatswissenschaftlicher Ordnung) Informationen über Bevölkerung, Wirtschaft, administrative und politische Struktur des Territoriums, Finanzen, Handel, militärisches Potenzial usw.
in Russland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. es gab eine klare Abgrenzung zwischen der Wirtschaftsgeographie ("Statistik") und der physikalischen Geographie, die von Physikern (E. Kh. Lenz und anderen) entwickelt und sogar als Teil der Physik angesehen wurde. Die einsetzende rasche Ausdifferenzierung der Naturwissenschaften (bereits im 18. Jahrhundert entstand die Geologie, später bildeten sich Klimatologie, Phytogeographie und Ozeanographie heraus) schien die Geographie ihres eigenen Studiengegenstandes zu berauben. Tatsächlich war dieser Prozess eine notwendige Bedingung für den späteren Übergang zu einer geografischen Synthese auf einer neuen Ebene.
Nach Humboldt finden sich die ersten Elemente der Synthese bei prominenten russischen Naturforschern der 1940er und 1960er Jahre. 19. Jahrhundert, insbesondere von A. F. Middendorf, E. A. Eversman, I. G. Borshchov, N. A. Severtsov (letzteres gehört zur Erfahrung der Identifizierung von "Ortsarten" - dem Prototyp eines geografischen Komplexes im modernen Sinne). Was die "Statistik" betrifft, entfernte sie sich bereits im Russland vor der Reform zunehmend von der traditionellen Staatswissenschaft und nahm aufgrund des breiten Interesses fortgeschrittenen sozialen Denkens an Unterschieden in der Wirtschaft verschiedener Gebiete und an der wirtschaftlichen Regionalisierung einen geografischen Charakter an.
In der Übergangszeit von der Epoche des freien Wettbewerbs zur Epoche des Monopolkapitalismus (ab den 1970er Jahren) stieg die Nachfrage der kapitalistischen Wirtschaft nach verschiedenen Arten von natürlichen Ressourcen stark an, was die Entwicklung spezialisierter geographischer Studien (Hydrologie, Boden , etc.) und trug zu den geographischen Disziplinen des Isolationszweigs bei. Andererseits klaffte eine Lücke zwischen der allgemein naturwissenschaftlich ausgerichteten Geographie (Erdkunde) [z regional, Geographie, wo der Plan von einer Person vorgelegt wurde (zum Beispiel "Geographie der Welt" von demselben E. Reclus, 1876-94). Einige Geographen (P. P. Semenov, D. N. Anuchin, G. Wagner) erkannten, dass Geographen nicht länger eine einzige Wissenschaft repräsentierten. Dennoch war die vorherrschende Ansicht, dass Geographie eine Naturwissenschaft sei (O. Peschel, A. Kirchhoff und F. Richthofen in Deutschland; P. P. Semyonov und andere in Russland; R. Hinman in den USA). 1887 versuchte G. Gerland, die Idee der Geowissenschaften als eigenständige Naturwissenschaft der Erde zu untermauern, reduzierte sie aber auf die Geophysik. Allerdings schon in den 1880er Jahren. fremde Geographie weicht vom naturwissenschaftlichen Konzept ab. Der deutsche Geograph F. Ratzel legte den Grundstein für die anthropogeographische Richtung, deren ideologische Grundlagen der Sozialdarwinismus und der geographische Determinismus sind; die Weiterentwicklung dieser Lehre führte viele Geographen in das Reich reaktionärer soziologischer Ideen und pseudowissenschaftlicher Geopolitik. Vertreter einer anderen, auf Kant zurückgehenden, chorologischen Richtung versuchten, die Eigenständigkeit der Geographie durch einen speziellen, räumlichen Ansatz zu rechtfertigen. Die uhrmacherische Sicht der Geographie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts am weitesten entwickelt. Deutscher Geograph A. Getner. Ihm zufolge umfasst die Geographie sowohl natürliche als auch soziale Phänomene, betrachtet sie aber nicht nach ihren eigenen Eigenschaften, sondern nur als "Subjektfüllung irdischer Räume"; sie soll nicht die zeitliche Entwicklung von Objekten und Phänomenen studieren, Verallgemeinerungen vornehmen und Gesetze aufstellen, sie interessiert sich nur für die individuellen Besonderheiten einzelner Orte, d.h. es kommt letzten Endes auf Landeskunde hinaus.
Der Wunsch, den Bereich der Geographie auf das Studium regionaler Kombinationen von Objekten und Phänomenen innerhalb einzelner Länder und Orte zu beschränken, ist ziemlich typisch für das frühe 20. Jahrhundert. Die von P. Vidal de la Blache gegründete französische geographische Schule sah es als ihre Aufgabe an, die "harmonische Einheit" der natürlichen Umgebung und der Lebensweise eines Menschen innerhalb bestimmter Orte zu beschreiben. Die Arbeiten dieser Schule zeichnen sich durch die Beherrschung regionaler Besonderheiten aus, zeugen aber gleichzeitig von Anschaulichkeit und Empirie, einem landschaftlichen Umgang mit der Natur und dem Fehlen einer tiefen Analyse sozioökonomischer Bedingungen. Bereits in den 10er Jahren. 20. Jahrhundert die französische Schule erwarb eine einseitige humanitäre Richtung ("die Geographie des Menschen").
in Russland am Ende des 19. Jahrhunderts. V. V. Dokuchaev legte unter Berufung auf die von ihm entwickelte Bodentheorie und die fortschrittlichen Ideen der russischen Biogeographie den Grundstein für komplexe physikalische und geografische Forschungen, deren Aufgaben er eng mit der Lösung nationaler Wirtschaftsprobleme verband. A. I. Voeikov hat einen großen Beitrag zur Kenntnis geografischer Zusammenhänge geleistet. Er ist auch Autor herausragender Forschungen auf dem Gebiet des menschlichen Einflusses auf die Natur (in den 1960er Jahren machte der amerikanische Wissenschaftler J. P. Marsh auf dieses Problem aufmerksam).
1898 drückte V. V. Dokuchaev die Idee aus, der „Geographie, die sich in alle Richtungen ausbreitet“, eine neue Wissenschaft der Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen allen Elementen der lebenden und toten Natur entgegenzusetzen. Eine Einführung in diese Wissenschaft war seine Lehre von den Zonen der Natur. V. V. Dokuchaev gründete eine Schule von Naturgeographen und Praktikern, die sich sowohl in der theoretischen als auch in der angewandten Forschung von der Idee eines geografischen Komplexes leiten ließen. Konkretisierung dieser Idee im frühen 20. Jahrhundert. führte zur Formulierung des Konzepts der Landschaft als natürliche territoriale Einheit, die das Hauptobjekt der geografischen Forschung ist (G. N. Vysotsky, G. F. Morozov, L. S. Berg, A. A. Borzov, R. I. Abolin). L. S. Berg zeigte 1913, dass jede natürliche (Landschafts-) Zone aus Landschaften eines bestimmten Typs zusammengesetzt ist. A. N. Krasnov, P. I. Brounov, A. A. Kruber arbeiteten auf dem Gebiet der allgemeinen Geographie, aber sie schafften es nicht, wie ihre ausländischen Kollegen, diesen Zweig der Geographie auf das Niveau einer unabhängigen wissenschaftlichen Theorie zu heben; damals behielt es die Funktion eines akademischen Fachs.
Der englische Geograph E. J. Herbertson entwickelte das erste Schema der natürlichen Zonierung des gesamten Landes (1905), das hauptsächlich unter Berücksichtigung von Breiten- und Längenänderungen des Klimas sowie der Orographie und Vegetationsbedeckung konstruiert wurde. In Deutschland hat Z. Passarge 1913 die Idee einer Naturlandschaft vorgebracht und in den Folgejahren weiterentwickelt; Er schlug eine Klassifizierung von Landschaften und ein Schema für ihre morphologische Aufteilung vor, unterschätzte jedoch die Rolle interner Beziehungen zwischen Landschaftskomponenten und die Notwendigkeit eines genetischen Ansatzes für das Studium natürlicher Phänomene.
Der Stand des fremden geographischen Denkens in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war geprägt von der Dominanz des uhrmacherischen Konzepts (nach A. Getner wurde der amerikanische Wissenschaftler R. Hartshorne 1939 zu einem besonders hartnäckigen Verteidiger desselben) und einer immer größeren Abkehr von der Natur in Richtung "kulturgeographischer" Phänomene. Die Schule der "Kulturlandschaft" (der deutsche Wissenschaftler O. Schlüter, der amerikanische Wissenschaftler K. Sauer und andere) konzentrierte sich auf das Studium der äußeren Ergebnisse menschlicher Aktivitäten auf der Erde (Siedlungen, Wohnungen, Straßen usw.). Gleichzeitig betrachteten einige Geographen die Anthropogenität vieler Merkmale der geografischen Umgebung im Detail, berücksichtigten jedoch bei der Untersuchung der Ergebnisse der menschlichen Wirtschaftstätigkeit nicht die objektiven Gesetze der Entwicklung der Gesellschaft, also individuelle wirtschaftliche und geographische Exkursionen waren nicht wissenschaftlich genug. Gleichzeitig verstärkte sich in der ausländischen Geographie das Interesse an angewandter geographischer Forschung. So wurden in einigen Gegenden der Vereinigten Staaten Landstudien für die Bedürfnisse der Landwirtschaft und für die Zwecke der Regionalplanung durchgeführt; Anhand von Luftbildern wurden homogene Gebietseinheiten (Flächeneinheit) identifiziert, indem einzelne Naturelemente (Hangsteilheit, Boden etc.) und wirtschaftliche Bodentypen und deren mechanische Überlagerung kartiert wurden.
Entwicklung der Geographie der Sowjetzeit.
In Sowjetrußland richtet sich die Aufmerksamkeit der Geographen seit 1918 auf das Studium der natürlichen Produktivkräfte. In den 1920er und 1930er Jahren organisierte die Akademie der Wissenschaften der UdSSR große komplexe Expeditionen, die für die Erforschung der Produktivkräfte der Sowjetunion von großer Bedeutung waren. Die Expeditionen von N. I. Vavilov spielten eine wichtige Rolle bei der Erforschung von Pflanzenressourcen in der UdSSR und im Ausland.
Neben der theoretischen Erschließung von Fragestellungen der Klimatologie, Hydrologie, Geomorphologie, Glaziologie, Bodenkunde, Geobotanik, Permafrost, Paläogeographie nahm das Interesse an komplexen physikalisch-geographischen und wirtschaftsgeographischen Fragestellungen, einschließlich der Regionalisierung, rapide zu. Dies wiederum ist mit Studien über die Gesetzmäßigkeiten territorialer physischer und geografischer Differenzierung verbunden (L. I. Prasolov, S. S. Neustruev, B. A. Keller und andere). In den 20-30er Jahren. umfassen die ersten Feldlandschaftsaufnahmen und den Beginn der Entwicklung von Landschaftskarten (B. B. Polynov, I. V. Larin, R. I. Abolin). Die von V. I. Vernadsky (1926) entwickelte Lehre von der Biosphäre war von großer theoretischer Bedeutung für die physikalische Geologie.
In den 30er Jahren. Die theoretische Entwicklung der sowjetischen physischen Geographie verlief in zwei Richtungen - allgemeine Geographie und Landschaftskunde. Die erste wurde von A. A. Grigoriev vertreten, der die Konzepte der geografischen Hülle und des physisch-geografischen Prozesses einführte und auch auf der Verwendung präziser quantitativer Methoden in der physischen Geografie bestand. Die Arbeiten von L. S. Berg bildeten die Grundlage für die Landschaftslehre, die von M. A. Pervukhin, L. G. Ramensky, S. V. Kalesnik weiterentwickelt wurde.
Die Arbeiten von Yu. M. Shokal'skii, N. N. Zubov und anderen über das Studium der Ozeane und Meere waren ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Forschung in der physischen Geographie. Der ideologische Kampf in dieser Wissenschaft war am Anfang zwischen den sogenannten. die branchenstatistische Richtung, in der die Traditionen der bürgerlichen Schule noch bewahrt wurden, und die marxistische (regionale) Richtung. Die scharfe methodologische Diskussion, die in der UdSSR um die Wende der 1920er und 1930er Jahre stattfand, endete mit dem Sieg der marxistischen Richtung, zeigte aber gleichzeitig, dass der Gegensatz der sektoralen Richtung zur regionalen ungerechtfertigt ist, da sowohl die sektorale und regionale Sektionen können sowohl bürgerlich als auch marxistisch sein. N. N. Baransky führte den Kampf gegen bürgerliche Ansichten sowie gegen linke Tendenzen, die darauf abzielten, die Wirtschaftsgeographie von der physischen Geographie zu trennen.
Die praktischen Erfahrungen und theoretischen Diskussionen der folgenden Jahrzehnte bestätigten die Tatsache der objektiv festgestellten Teilung der Geographie in zwei Gruppen von Wissenschaften - Natur- und Gesellschaftswissenschaften - und zeigten die Bodenlosigkeit von Versuchen, das sogenannte wiederzubeleben. einzelne Geographie. Das Vorhandensein von eigenen Aufgaben einzelner geographischer Disziplinen schließt jedoch die Existenz komplexer sektorenübergreifender geographischer Probleme, wie beispielsweise der Problematik des Wärme- und Wasserhaushalts der Erdoberfläche und ihrer Transformation, nicht aus, deren wissenschaftliche Begründung groß ist regionale nationale Wirtschaftsprojekte im Zusammenhang mit der integrierten Entwicklung natürlicher Ressourcen usw. Wichtige theoretische Ergebnisse, die in branchengeographischen Disziplinen erzielt wurden, tragen zur Entwicklung eines synthetischen Ansatzes zur Untersuchung sowohl natürlicher als auch industrieller territorialer Komplexe sowie zur Kenntnis der Beziehung zwischen ihnen und anderen.
Fortschritte in der Erforschung der Strahlungs- und Wärmebilanz (M. I. Budyko), der Zirkulation von Luftmassen (B. P. Alisov, E. S. Rubinstein, S. P. Khromov usw.), der Feuchtigkeitszirkulation in der Atmosphäre (O. A. Drozdov) und anderer sind nicht nur für die Klimatologie wichtig, sondern auch für die allgemeine Theorie der physischen Geographie, insbesondere für die Entwicklung der Lehre von der geographischen Zonalität. Studien zur planetaren Zirkulation von Feuchtigkeit (G. P. Kalinin, M. I. Lvovich), Wärmeübertragung im System Atmosphäre - Land - Ozeane (V. V. Shuleikin), langfristige Variabilität des thermischen Regimes, Feuchtigkeit, Vereisung (B. L. Dzerdzeevsky, M V. Tronov , A. V. Shnitnikov und andere) gehen über die Grenzen einzelner geografischer Wissenschaften (Hydrologie, Klimatologie, Ozeanologie, Glaziologie) hinaus und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Kenntnis der Struktur und Dynamik der geografischen Hülle der Erde. Die Lösung dieses wichtigsten physikalischen und geografischen Problems ist auch in hohem Maße mit synthetischen Studien des Landreliefs (I. P. Gerasimov, K. K. Markov, Yu. A. Meshcheryakov, I. S. Shchukin, B. A. Fedorovich), des Meeresbodens und der Küste verbunden Zone der Meere und Ozeane (V. P. Zenkovich, O. K. Leont'ev, G. B. Udintsev und andere). In Studien über die Entstehung, Klassifizierung von Böden und ihre Kartierung (I. P. Gerasimov, V. A. Kovda, N. N. Rozov und andere), über ihren Wasserhaushalt (A. A. Rode) und Geochemie (M. A. Glazovekaya) wird die geografische Richtung im Boden deutlich Naturwissenschaften und deren enge Verknüpfung mit anderen geographischen Disziplinen. Das Problem der biologischen Produktivität des Landes und des Weltozeans hängt auch mit der Geographie zusammen; Ihre Lösung beinhaltet die Analyse umfassender Beziehungen zwischen Biozönosen und ihrer geografischen Umgebung und basiert weitgehend auf Fortschritten beim Verständnis der geografischen Muster der Vegetationsbedeckung (E. M. Lavrenko, V. B. Sochava, V. N. Sukachev usw.) Formozov und andere) sowie die organische Welt der Ozeane (V. G. Bogorov, L. A. Zenkevich und andere). Die Komplexität der Probleme, mit denen die moderne Geographie konfrontiert ist, führt unweigerlich zur Bildung neuer "Grenz"-Disziplinen (einschließlich angewandter Disziplinen), die an der Schnittstelle zwischen Geographie und verwandten Wissenschaften stehen, wie z. A. I. Perelman, M. A. Glazovskaya), medizinische Geographie. (E. N. Pavlovsky, A. A. Shoshin und andere) und erfordert den Einsatz der neuesten mathematischen und anderen Methoden zur Lösung verschiedener geografischer Probleme.
Der synthetische Ansatz zum Studium natürlicher Phänomene auf der Erde findet seinen vollständigsten Ausdruck in der eigentlichen physischen Geographie als Wissenschaft von natürlichen geographischen Komplexen (Geosystemen). Einer der Zweige dieser Wissenschaft - allgemeine physikalische Geographie (allgemeine Geographie) - befasst sich mit der Untersuchung der allgemeinen Gesetze der Struktur und Entwicklung der geografischen Hülle als Ganzes, einschließlich ihrer inhärenten Zyklen von Materie und damit verbundener Energie, zonal und azonale Struktur, progressive und rhythmische Veränderungen usw. . (A. A. Grigoriev, S. V. Kalesnik, K. K. Markov und andere). Ein weiterer Zweig - die Landschaftswissenschaft - befasst sich mit dem Studium des Differenzierungsgebiets der geografischen Hülle und der Struktur-, Entwicklungs- und Verteilungsmuster geografischer Komplexe verschiedener Ordnungen (Zonen, Landschaften, Fazies usw.); Die Hauptarbeit wird auf dem Gebiet der Morphologie, Dynamik, Systematik von Landschaften und physisch-geografischen (Landschafts-) Zoneneinteilung durchgeführt (D. L. Armand, N. A. Gvozdetsky, K. I. Gerenchuk, A. G. Isachenko, S. V. Kalesnik, F. N. Milkov, N. I. Mikhailov, V. S. Preobrazhensky, N. A. Solntsev, V. B. Sochava usw.) sowie im Bereich der angewandten Landschaftswissenschaften (Landwirtschaft, Ingenieurwesen, Medizin usw.) . Regionale physikalisch-geographische Monographien über die UdSSR und das Ausland sind von großer kognitiver und praktischer Bedeutung. Darunter ist die 15-bändige Reihe „Naturbedingungen und natürliche Ressourcen der UdSSR“ des Instituts für Geographie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Werke von B. F. Dobrynin, E. M. Murzaev, E. N. Lukashova, M. P. Petrov, A. M. Ryabchikov , TV Vlasova und andere über die physische Geographie fremder Länder.
Die Sozialgeographischen Wissenschaften basieren auf den Gesetzmäßigkeiten der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, mit denen sie eng wechselwirken. Die Geographie der Industrie als Ganzes und einzelner Industriesektoren ist daher eng mit der Ökonomie der Industrie und der Ökonomie anderer Industrien verbunden. Der Einsatz wirtschaftsgeographischer Analysen in der praktischen Arbeit der Raumplanung hat große Bedeutung erlangt. Zusammen mit der Entwicklung der allgemeinen Theorie der Wirtschaftsgeographie und insbesondere der Fragen der Bildung integraler Wirtschaftsregionen (N. N. Baransky, P. M. Alampiev, V. F. Vasyutin, L. Ya. Ziman, N. N. Kolosovsky, A. M. Kolotpevsky, O. A. Konstantinov, V. V. Pokshishevsky, Yu. G. Saushkin, B. N. Semevsky, Ya.
Die regionale wirtschaftliche und geografische Arbeit drückte sich insbesondere in der Schaffung einer umfangreichen Reihe regionaler Monographien aus, die vom Institut für Geographie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (I. V. Komar, G. S. Nevelshtein, M. I. Pomus, S. N. Ryazantsev und andere.). Unter den sektoralen Studien sind Monographien zur Hydrologie der Industrie (M. B. Volf, A. E. Probst, P. N. Stepanov, A. T. Chruschtschow und andere), der Landwirtschaft (A. N. Rakitnikov und andere) hervorzuheben. , Verkehr (M. I. Galitsky, I. V. Nikolsky und andere) . Die Probleme der Bevölkerungs- und Stadtgeographie wurden von R. M. Kabo, S. A. Kovalev, N. I. Lyalikov, V. V. Pokshishevsky und V. G. Davidovich entwickelt.
Der wachsende Umfang des Verbrauchs natürlicher Ressourcen und die extreme Dringlichkeit des Problems der Steigerung der wirtschaftlichen Effizienz ihrer Nutzung gaben der Forschung auf dem Gebiet der ökonomischen Bewertung natürlicher Bedingungen und natürlicher Ressourcen Impulse (I. V. Komar, D. A. Mintsi usw.). Diese Wissenschaftsrichtung wird zu einem besonderen Zweig geformt, der an der Schnittstelle der Wirtschaftsgeographie mit den physikalischen und geographischen Disziplinen liegt.
Einer der neuen Trends in der Entwicklung der sowjetischen Wirtschaftsgeographie drückt sich in dem Wunsch aus, mathematische Methoden (einschließlich Modellierung) auf die Untersuchung von industriellen Territorialkomplexen, Siedlungen, interregionalen Beziehungen usw. anzuwenden.
Einen wichtigen Platz in der sowjetischen Wirtschaftsgeographie nehmen Auslandsstudien ein (I. A. Vitwer, A. S. Dobrov, G. D. Kulagin, S. B. Lavrov, I. M. Maergoiz, K. M. Popov usw.); Als besondere Richtung kann man das Studium der Ressourcen der Entwicklungsländer hervorheben (V. V. Volsky, Yu. D. Dmitrevsky, M. S. Rozin).
Die Geographie war in ihrer Entwicklung immer eng mit der Kartographie verbunden. In den Grenzbereichen zwischen den Geographiewissenschaften und der Kartographie wurden die entsprechenden Zweige der thematischen Kartierung gebildet - Geomorphologie, Boden, Landschaft, Wirtschaft usw. Der allgemeine Trend der modernen Entwicklung des Systems der geografischen Wissenschaften - die Schaffung eines Komplexes einzelner Geografiezweige - spiegelte sich auch in der Kartografie wider. In der Praxis drückt sich dies in der Schöpfung der 60er Jahre aus. 20. Jahrhundert eine Reihe großer komplexer Atlanten (Physical-geographical atlas of the world, 1964; Atlas of the Antarctic, 1966; zahlreiche Atlanten der Unions- und autonomen Republiken, Territorien und Regionen) sowie eine Reihe von Karten. In theoretischen und methodischen Studien zur Kartographie, allgemeinen Fragen der komplexen Kartierung (K. A. Salishchev), Prinzipien und Methoden der Kartierung der Natur (I. P. Zarutskaya, A. G. Isachenko, V. B. Sochava), Bevölkerung und Wirtschaft (N. N. Baransky, A. I. Preobrazhensky und andere).
Die moderne Geographie entwickelt sich zunehmend zu einer Wissenschaft experimentell-transformativer oder konstruktiver Natur. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des größten allgemeinen wissenschaftlichen Problems der Beziehung zwischen Natur und Gesellschaft. Die wissenschaftliche und technologische Revolution, die eine starke Zunahme des menschlichen Einflusses auf Natur- und Produktionsprozesse verursacht hat, erfordert dringend, dass dieser Einfluss unter strenge wissenschaftliche Kontrolle genommen wird, was zuallererst die Fähigkeit bedeutet, das Verhalten von Geosystemen vorherzusagen, und nicht zuletzt die Fähigkeit, sie auf allen Ebenen zu kontrollieren, angefangen bei der lokalen (z. B. die Gebiete von Großstädten und ihren Vororten) und regionalen (z. B. Westsibirien) bis hin zur planetarischen, dh der geografischen Hülle als Ganzes . Diese Ziele bestimmen die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der Theorie natürlicher und industrieller Territorialkomplexe und ihrer Wechselwirkung unter Einbeziehung neuester Errungenschaften und Methoden der Mathematik, Physik und anderer Wissenschaften, sowohl natur- als auch gesellschaftswissenschaftlicher, struktursystemischer Ansätze und Modellierung, zusammen mit kartographischen und anderen traditionellen Methoden der Geographie .
Staat der fremden Geographie.
Die Bildung des sozialistischen Weltsystems nach dem Zweiten Weltkrieg von 1939-45 eröffnete den Geographen der sozialistischen Länder weite Perspektiven, wo die Geographie den Weg zur Lösung komplexer Probleme einschlug, die in direktem Zusammenhang mit den Aufgaben des sozialistischen Aufbaus stehen (physikalisch- geografische und wirtschaftliche Zoneneinteilung, Produktionsbewertung von natürlichen Ressourcen, Erstellung komplexer nationaler Atlanten usw.). In anderen sozialistischen Ländern sind wertvolle Studien erschienen, die vom Standpunkt des Marxismus aus zu aktuellen wirtschaftlichen und geographischen Problemen geschrieben wurden.
In Entwicklungsländern, insbesondere in Indien, Brasilien und Mexiko, begannen sich nationale geografische Schulen zu bilden, und die Aktivitäten von Geographen sind oft mit der Lösung von Problemen der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden.
In den entwickelten kapitalistischen Ländern zwingen das schnelle Wachstum der Städte, die Missverhältnisse in der wirtschaftlichen Entwicklung einzelner Regionen, die drohende Erschöpfung einer Reihe natürlicher Ressourcen und die Verschmutzung der natürlichen Umwelt durch Industrieabfälle staatliche Stellen und Monopole zum Eingreifen spontane Prozesse der wirtschaftlichen Entwicklung und Landnutzung. In den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Japan und einigen anderen Ländern beauftragen Regierungsbehörden und private Firmen Geographen, um an der wissenschaftlichen Begründung von Stadtplanungsprojekten, Stadtteilplänen, Marktstudien usw. mitzuwirken. Geographische Forschung findet zunehmend Anwendung in der Natur, aber dieser Trend gerät oft in Konflikt mit der theoretischen Rückständigkeit der Geographie. In vielen Ländern, insbesondere in den USA, dominiert nach wie vor das chorologische Konzept. Ihre Ideologen (R. Hartshorne, P. James, D. Wigglesey etc.) bestreiten einen eigenen Studiengegenstand der Geographie, halten die Aufteilung in Physische Geographie und Wirtschaftsgeographie für inakzeptabel und schädlich, lassen die Möglichkeit theoretischer Verallgemeinerungen nicht zu und lehnen diese ab Prognosen, basierend auf der Anerkennung der Einzigartigkeit jedes einzelnen Territoriums. Die Einheit der Geographie basiert angeblich auf der regionalen Methode, aber die objektive Realität der Region wird abgelehnt, der "Bezirk" wird als eine Art bedingter, subjektiver Begriff interpretiert, als "intellektueller Begriff", dessen einzige Kriterien sind Bequemlichkeit und Zweckmäßigkeit. Diese Ansichten werden auch von vielen Geographen in Großbritannien, Frankreich, der BRD, der Schweiz und anderen Ländern geteilt. Die „regionale Synthese“, die theoretisch Natur und Mensch vereinen sollte, beschränkt sich in Wirklichkeit bestenfalls auf einige sozioökonomische Elemente. Viele glauben, dass das Konzept einer natürlichen Region bereits veraltet und für die Geographie wertlos ist (E. Ackerman in den USA, E. Juillard, J. Chabot in Frankreich usw.), und versuchen sogar, die Überalterung und Nutzlosigkeit theoretisch zu untermauern der Physischen Geographie im Allgemeinen. Die imaginäre Einheit der Geographie wird also durch die Ablehnung ihres physikalisch-geographischen Anteils erreicht.
Vertreter der sog. Die Theoretische Geographie (E. Ullman, W. Bunge ua) kam zu dem Schluss, dass sich die Ausbreitung verschiedener Phänomene (z. B. Gletscher und Bewirtschaftungsmethoden) in Form ähnlicher mathematischer Modelle darstellen lässt, und gilt als Grundlage der "Einheit" der Geographie. Indem sie versuchen, Fragen des Produktionsorts mit Hilfe mathematischer Modelle zu lösen, schweifen sie von der Produktionsweise und dem Wesen der Produktionsverhältnisse ab und machen ihre Theorien zu einem abstrakten Schema, das von realen sozioökonomischen Bedingungen losgelöst ist.
Einige westdeutsche, österreichische und schweizerische Geographen betrachten die "Erdhülle" oder "Geosphäre" (G. Bobek, E. Winkler, G. Karol usw.) oder die Landschaft (E. Winkler, E. Obet, K. Troll ), und in beiden Fällen werden Einheiten angenommen, die sowohl die Natur als auch den Menschen mit seiner Kultur umfassen. Dennoch wird die Landschaft oft ausschließlich als naturwissenschaftliches Objekt praktisch untersucht (K. Troll, I. Schmithusen, K. Paffen). In der westeuropäischen Landschaftswissenschaft wurden zwei Hauptforschungsbereiche umrissen: a) Landschaftsökologie - die Untersuchung interner Beziehungen hauptsächlich auf der Ebene elementarer Geosysteme, die Fazies und Trakten entsprechen, und b) Landschaftszonierung.
In einer Reihe kapitalistischer Länder werden umfassende Untersuchungen der natürlichen Umwelt zu rein angewandten Zwecken durchgeführt. In Australien zum Beispiel werden seit 1946 Studien über unbebautes Land durchgeführt, die der Landschaftsfotografie nahe kommen. Einige Arbeiten von Bodenkundlern und Geobotanikern (z. B. in den USA) nähern sich bis zu einem gewissen Grad auch der Landschaftsforschung an die Klassifizierung von Ländern an. Die Förster Kanadas und vieler anderer Länder orientieren sich an den Grundsätzen der Lehre von Ökosystemen und Biogeozänosen, die sich weitgehend mit den wesentlichen Bestimmungen der Landschaftswissenschaft decken. So werden die wichtigsten Kategorien der modernen Geographie (Geosystem, Landschaft) im Westen hauptsächlich von angewandten Disziplinen untersucht, die sich in der Praxis mit realen Objekten befassen, die Gegenstand der geographischen Forschung sind.
Russische Zivilisation
