Wahrscheinlich gibt es in Russland keine einzige Person, die nicht von der selbstmörderischen Leistung des Varyag-Kreuzers gehört hat. Trotz der Tatsache, dass seit den unten beschriebenen Ereignissen mehr als hundert Jahre vergangen sind, lebt die Erinnerung an unerhörtes Heldentum immer noch in den Herzen und Erinnerungen der Menschen. Aber gleichzeitig, wenn wir die Geschichte dieses legendären Schiffes allgemein kennen, verlieren wir viele erstaunliche Details aus den Augen, mit denen sein Schicksal reich ist. Der Beginn des 20. Jahrhunderts war geprägt von einem Interessenkonflikt zwischen zwei sich schnell entwickelnden Imperien - dem russischen und dem japanischen. Der Stein des Anstoßes waren die zu Russland gehörenden Gebiete im Fernen Osten, die der japanische Kaiser schlief und als zu seinem Land gehörend ansah. Am 6. Februar 1904 brach Japan alle diplomatischen Beziehungen zu Russland ab und blockierte bereits am 9. Februar den Hafen von Chemulpo, in dem sich die damals unbekannte Warjag befand.

Hergestellt in den USA

Der Panzerkreuzer des 1. Ranges wurde 1898 auf Kiel gelegt. Der Bau erfolgte auf den Werften von William Cramp and Sons in Philadelphia. 1900 wurde der Kreuzer an die Marine des Russischen Reiches übergeben. Nach Angaben des Kommandanten des Kreuzers Rudnev wurde das Schiff mit vielen Konstruktionsfehlern ausgeliefert, aufgrund derer es erwartungsgemäß keine Geschwindigkeiten über 14 Knoten erreichen konnte. "Varyag" sollte sogar zur Reparatur zurückgeschickt werden. Während der Versuche im Herbst 1903 entwickelte der Kreuzer jedoch eine Geschwindigkeit, die fast derjenigen der ersten Versuche entsprach.

Diplomatische Mission "Warjag"

Ab Januar 1904 stand der berühmte Kreuzer der russischen Botschaft in Seoul zur Verfügung, stand im neutralen koreanischen Hafen Chemulpo und unternahm keine militärischen Aktionen. Durch eine böse Ironie des Schicksals mussten die "Varyag" und das Kanonenboot "Korean" in einen verlorenen Kampf eintreten, den ersten in einem unrühmlich verlorenen Krieg.

Vor dem Kampf

In der Nacht des 8. Februar lief der japanische Kreuzer Chiyoda heimlich aus dem Hafen von Chemulpo aus. Seine Abreise blieb von russischen Seeleuten nicht unbemerkt. Am selben Tag ging der "Koreaner" nach Port Arthur, wurde jedoch am Ausgang von Chemulpo einem Torpedoangriff ausgesetzt und musste zum Überfall zurückkehren. Am Morgen des 9. Februar erhielt Captain First Rank Rudnev ein offizielles Ultimatum des japanischen Admirals Uriu: sich zu ergeben und Chemulpo vor Mittag zu verlassen. Die Ausfahrt aus dem Hafen wurde vom japanischen Geschwader blockiert, so dass die russischen Schiffe gefangen waren, aus denen es keine einzige Chance gab, herauszukommen.

"Keine Rede von Kapitulation"

Gegen 11 Uhr wandte sich der Kommandant des Kreuzers mit einer Rede an die Besatzung. Aus seinen Worten folgte, dass er nicht die Absicht hatte, sich dem Feind so leicht zu ergeben. Die Matrosen unterstützten ihren Kapitän voll und ganz. Kurz darauf zogen sich die Varyag und die Koreets von dem Überfall zurück, um zu ihrer letzten Schlacht zu gehen, während die Besatzungen ausländischer Kriegsschiffe die russischen Seeleute begrüßten und Nationalhymnen sangen. Als Zeichen des Respekts spielten die Blaskapellen auf den alliierten Schiffen die Nationalhymne des Russischen Reiches.

Schlacht von Chemulpo

"Varyag" fast allein (ein Kanonenboot mit kurzer Reichweite zählt nicht) ging gegen das japanische Geschwader mit 6 Kreuzern und 8 Zerstörern, die mit stärkeren und moderneren Waffen ausgestattet waren. Die allerersten Treffer zeigten alle Schwachstellen der Warjag: Aufgrund des Mangels an gepanzerten Türmen erlitten die Geschützmannschaften schwere Verluste und die Explosionen führten zu Fehlfunktionen der Geschütze. Für eine Stunde Kampf erhielt die Warjag 5 Unterwasserlöcher, unzählige Oberflächenlöcher und verlor fast alle Geschütze. Unter den Bedingungen eines engen Fahrwassers lief der Kreuzer auf Grund und stellte ein verführerisches regungsloses Ziel dar, aber dann gelang es ihm durch ein Wunder zur Überraschung der Japaner, davon abzusteigen. Während dieser Stunde feuerte die Warjag 1105 Granaten auf den Feind ab, versenkte einen Zerstörer und beschädigte 4 japanische Kreuzer. Wie die japanischen Behörden später behaupteten, erreichte jedoch keine einzige Granate des russischen Kreuzers ihr Ziel, und es gab keinerlei Schäden oder Verluste. Auf der Warjag waren die Verluste unter der Besatzung groß: Ein Offizier und 30 Seeleute wurden getötet, etwa zweihundert Menschen wurden verletzt oder von Granaten geschockt. Laut Rudnev gab es keine einzige Gelegenheit, die Schlacht unter solchen Bedingungen fortzusetzen, daher wurde beschlossen, in den Hafen zurückzukehren und die Schiffe zu überfluten, damit sie nicht als Trophäen zum Feind gingen. Teams russischer Schiffe wurden zu neutralen Schiffen geschickt, woraufhin die Warjag durch Öffnen der Königssteine ​​geflutet und der Koreaner in die Luft gesprengt wurde. Dies hinderte die Japaner nicht daran, den Kreuzer vom Meeresgrund zu holen, zu reparieren und in ein Geschwader namens Soya aufzunehmen.

Medaille für die Niederlage

In der Heimat der Helden von Chemulpo warteten große Ehren, obwohl die Schlacht eigentlich verloren war. Die Besatzung der Warjag wurde mit einem feierlichen Empfang von Kaiser Nikolaus II. geehrt und erhielt viele Auszeichnungen. Auch die Besatzungen der französischen, deutschen und englischen Schiffe, die während der Schlacht bei Chemulpo auf der Reede stationiert waren, reagierten begeistert auf die tapferen Russen. Überraschend ist noch etwas: Die Heldentat der russischen Matrosen wurde auch von ihren Gegnern - den Japanern - berücksichtigt. 1907 wurde Vsevolod Rudnev (der zu diesem Zeitpunkt bei Nikolaus II. In Ungnade gefallen war) vom japanischen Kaiser als Tribut an den Mut und die Standhaftigkeit der russischen Seeleute mit dem Orden der aufgehenden Sonne ausgezeichnet.

Das weitere Schicksal der Warjag

Nach dem russisch-japanischen Krieg richtete die japanische Regierung in Seoul ein Gedenkmuseum für die Helden der Warjag ein. Nach zehnjähriger Gefangenschaft wurde die Warjag 1916 zusammen mit anderen russischen Schiffen, die als Kriegstrophäen erbeutet wurden, aus Japan zurückgekauft. Nach der Oktoberrevolution ordnete die britische Regierung die Festnahme aller russischen Schiffe in ihren Häfen an, darunter auch die Warjag. 1920 wurde beschlossen, den Kreuzer zu verschrotten, um die Schulden des zaristischen Russlands zu bezahlen, aber auf dem Weg zur Fabrik geriet er in einen Sturm und stieß nahe der schottischen Küste auf Felsen. Alles sah so aus, als ob der "Varangianer" seinen eigenen Willen hatte und, um sein Schicksal mit Ehre zu vollenden, Harakiri beging. Kein Wunder, verbrachte er doch 10 Jahre in japanischer Gefangenschaft. Mehr als einmal versuchten sie, das feststeckende Schiff aus den Felsen zu holen, aber alle Versuche scheiterten, und jetzt ruhen die Überreste des legendären Kreuzers auf dem Grund der Irischen See. Am 30. Juli 2006 erschien an der schottischen Küste unweit des Todesortes der Warjag eine Gedenktafel, die die Erinnerung an das berühmteste Schiff in der Geschichte der russischen Marine verewigt.

Es gibt genug tragische und heroische Seiten in der Geschichte der russischen Flotte, von denen die auffälligsten mit dem russisch-japanischen Krieg von 1905 zusammenhängen. Die heldenhafte Verteidigung von Port Arthur, der Tod von Admiral Makarov, die Niederlage von Tsushima. Heute gibt es in Russland wahrscheinlich keine einzige Person, die nicht von der selbstmörderischen Leistung des Varyag-Kreuzers gehört hätte, der einen ungleichen Kampf geführt hat, vom Tod eines stolzen Schiffes, das bis zuletzt gekämpft hat und sich nicht ergeben wollte zum Feind.

Seit dieser denkwürdigen Schlacht sind mehr als hundert Jahre vergangen, aber trotzdem lebt der Heldenmut der Matrosen und Offiziere der Warjag in der Erinnerung ihrer Nachkommen weiter. Mehr als eine Generation sowjetischer und russischer Seeleute wurde am Beispiel dieses glorreichen Schiffes erzogen. Über den Warjag wurden Filme gedreht, Lieder geschrieben.

Aber wissen wir heute alles darüber, was an diesem denkwürdigen Tag am 9. Februar 1904 in der Chemulpo-Bucht geschah? Aber bevor wir mit der Beschreibung dieser denkwürdigen Schlacht fortfahren, sollten einige Worte über den Panzerkreuzer Warjag selbst, die Geschichte seiner Entstehung und seines Dienstes gesagt werden.

Geschichte und Aufbau des Kreuzers

Der Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war eine Zeit des Interessenkonflikts zwischen zwei sich schnell entwickelnden Imperien - dem russischen und dem japanischen. Der Ferne Osten wurde zur Arena ihrer Konfrontation.

Das Land der aufgehenden Sonne, das sich Ende des 19. Jahrhunderts einer rasanten Modernisierung unterzogen hatte, wollte die Führung in der Region übernehmen und war nicht abgeneigt, auf Kosten der Gebiete der Nachbarländer zu expandieren. Russland setzte unterdessen seine Expansion fort, in St. Petersburg entwickelten sie das Projekt "Zheltorossiya" - die Besiedlung eines Teils der Gebiete Chinas und Koreas durch russische Bauern und Kosaken und die Russifizierung der lokalen Bevölkerung.

Die russische Führung nahm Japan vorerst nicht ernst: Zu unvergleichbar schien das wirtschaftliche Potenzial der beiden Reiche. Das schnelle Wachstum der japanischen Streitkräfte und der japanischen Flotte veranlasste St. Petersburg jedoch, einen anderen Blick auf seinen fernen asiatischen Nachbarn zu werfen.

In den Jahren 1895 und 1896 wurde in Japan ein Schiffbauprogramm verabschiedet, das die Schaffung einer Flotte vorsah, die die russische Marine im Fernen Osten übertreffen sollte. Als Reaktion darauf änderte Russland seine eigenen Pläne: Der Bau von Kriegsschiffen begann speziell für die Region Fernost. Unter ihnen war der Panzerkreuzer des 1. Ranges "Varyag".

Der Bau des Schiffes begann 1898 auf der Werft der amerikanischen Firma William Cramp & Sons in Philadelphia. Der Bau des Kreuzers wurde von einer aus Russland entsandten Sonderkommission überwacht.

Ursprünglich war geplant, schwerere, aber zuverlässige und bewährte Belleville-Kessel auf dem Schiff zu installieren, aber später wurden sie durch Nikloss-Kessel ersetzt, die sich zwar in ihrem ursprünglichen Design und ihrer guten Leistung unterschieden, aber nicht in der Praxis getestet wurden. Später verursachte eine solche Kraftwerkswahl für den Kreuzer viele Probleme: Es scheiterte oft, bei der Ankunft aus den USA in Wladiwostok stand die Warjag sofort für mehrere Monate zur Reparatur auf.

Im Jahr 1900 wurde das Schiff an den Kunden übergeben, aber der Kreuzer hatte viele Mängel, die bis zur Abreise des Schiffes in seine Heimat im Jahr 1901 beseitigt wurden.

Der Rumpf des Kreuzers hatte ein Vorschiff, das seine Seetüchtigkeit erheblich verbesserte. Im Bereich der Kessel- und Maschinenräume befanden sich seitlich auf der Höhe von Abschrägungen Kohlengruben. Sie versorgten das Kraftwerk nicht nur mit Treibstoff, sondern boten auch zusätzlichen Schutz für die wichtigsten Komponenten und Mechanismen des Schiffes. Im Bug und Heck des Schiffes befanden sich Munitionskeller, die es einfacher machten, sie vor feindlichem Feuer zu schützen.

Der Kreuzer "Varyag" hatte ein gepanzertes Deck, seine Dicke erreichte 38 mm. Auch Schornsteine, Ruderantriebe, Aufzüge zum Heben von Munition und Mündungen von Torpedorohren wurden mit Panzerschutz versehen.

Das Kraftwerk des Kreuzers bestand aus zwanzig Kesseln des Nikloss-Systems und Vierzylinder-Dreifachexpansionsmaschinen. Ihre Gesamtkapazität betrug 20.000 Liter. mit., wodurch sich die Welle mit einer Geschwindigkeit von 160 Umdrehungen pro Minute drehen konnte. Er wiederum setzte die beiden Propeller des Schiffes in Bewegung. Die maximale Konstruktionsgeschwindigkeit des Kreuzers betrug 26 Knoten.

Die Installation von Nikloss-Kesseln auf dem Schiff war ein klarer Fehler. Sie waren schwierig und launisch zu warten und versagten ständig, sodass die Kessel versuchten, nicht zu viel zu laden, und die hohe Reisegeschwindigkeit – einer ihrer wichtigsten Trümpfe – wurde von dem Panzerkreuzer nur selten genutzt. Unter den Bedingungen der schwachen Reparaturbasis von Port Arthur war es fast unmöglich, solche Geräte vollständig zu reparieren, daher konnte die Warjag (laut einer Reihe von Historikern) zu Beginn des Krieges nicht einmal 20 Knoten produzieren.

Das Schiff war mit einem leistungsstarken Belüftungssystem ausgestattet, die Rettungsausrüstung des Kreuzers bestand aus zwei Langbooten, zwei Dampfbooten und zwei Ruderbooten, Walbooten, Jollen und Versuchsbooten.

Der Panzerkreuzer "Varyag" verfügte über eine (für seine Zeit) recht leistungsstarke elektrische Ausrüstung, die von drei Dampfdynamos angetrieben wurde. Die Lenkung hatte drei Antriebe: elektrisch, Dampf und manuell.

Die Besatzung des Kreuzers bestand aus 550 unteren Rängen, 21 Offizieren und 9 Schaffnern.

Das Hauptkaliber des Warjag waren die 152-mm-Kanonen des Kane-Systems. Ihre Gesamtzahl betrug 12 Einheiten. Die Kanonen waren in zwei Batterien mit sechs Kanonen unterteilt: Bug und Heck. Alle von ihnen wurden auf speziellen Leisten installiert, die über die Seitenlinie hinausgingen - Sponsoren. Eine solche Lösung erhöhte den Schusswinkel der Geschütze erheblich, aber das Problem bestand darin, dass die Geschützmannschaft nicht nur durch Türme, sondern sogar durch gepanzerte Schilde geschützt war.

Zusätzlich zum Hauptkaliber war der Kreuzer mit zwölf 75-mm-Kanonen, acht 47-mm-Kanonen und jeweils zwei 37-mm- und 63-mm-Kanonen bewaffnet. Ebenfalls an Bord des Schiffes waren acht Torpedorohre verschiedener Bauart und Kaliber installiert.

Wenn wir das Projekt allgemein bewerten, sollte es anerkannt werden: Der Panzerkreuzer "Varyag" war ein sehr gutes Schiff seiner Klasse. Es zeichnete sich durch gute Seetüchtigkeit aus, das Gesamtlayout des Schiffes war kompakt und durchdacht. Die Lebenserhaltungssysteme des Kreuzers verdienen höchstes Lob. Der Warjag hatte hervorragende Geschwindigkeitseigenschaften, die jedoch teilweise durch die Unzuverlässigkeit des Kraftwerks ausgeglichen wurden. Auch die Bewaffnung und Sicherheit des Varyag-Kreuzers stand den besten ausländischen Analoga dieser Zeit nicht nach.

Am 25. Januar 1902 erreichte der Kreuzer seinen ständigen Dienstort - den russischen Marinestützpunkt in Port Arthur. Bis 1904 unternahm das Schiff mehrere kleinere Fahrten und war wegen häufiger Probleme mit dem Kraftwerk auch lange in Reparatur. Der Panzerkreuzer traf zu Beginn des Russisch-Japanischen Krieges im Hafen der koreanischen Stadt Chemulpo ein. Der Kapitän des 1. Ranges Vsevolod Fedorovich Rudnev war in diesem Moment der Kommandant des Schiffes.

Kampf "Warjag"

Am 26. Januar 1904 (im Folgenden werden alle Daten nach „altem Stil“ angegeben) befanden sich zwei russische Kriegsschiffe im Hafen von Chemulpo: der Kreuzer Warjag und das Kanonenboot Koreets. Auch im Hafen lagen Kriegsschiffe anderer Staaten: Frankreich, USA, Großbritannien und Italien. "Varyag" und "Korean" standen der russischen diplomatischen Vertretung in Seoul zur Verfügung.

Ein paar Worte sollten über ein anderes russisches Schiff gesagt werden, das den Kampf zusammen mit der Warjag geführt hat - dem Kanonenboot Koreets. Es wurde 1887 in Schweden gebaut und war mit zwei 203,2-mm- und einem 152,4-mm-Geschütz bewaffnet. Sie waren alle veraltet und feuerten Schwarzpulver auf eine Entfernung von nicht mehr als vier Meilen ab. Die Höchstgeschwindigkeit des Kanonenboots während seiner Erprobung betrug nur 13,5 Knoten. Zum Zeitpunkt der Schlacht konnte der "Koreaner" jedoch aufgrund der starken Verschlechterung der Maschinen und der schlechten Kohlequalität nicht einmal eine solche Geschwindigkeit entwickeln. Wie nicht schwer zu erkennen ist, war der Kampfwert des "Koreaners" praktisch gleich Null: Die Schussreichweite seiner Kanonen erlaubte es nicht, dem Feind zumindest einen gewissen Schaden zuzufügen.

Am 14. Januar wurde die Telegrafenverbindung zwischen Chemulpo und Port Arthur unterbrochen. Am 26. Januar versuchte das Kanonenboot „Korean“ den Hafen mit Post zu verlassen, wurde aber von der japanischen Staffel abgefangen. Das Kanonenboot wurde von japanischen Zerstörern angegriffen und in den Hafen zurückgebracht.

Das japanische Geschwader stellte eine bedeutende Streitmacht dar, es umfasste: einen Panzerkreuzer der 1. Klasse, einen Panzerkreuzer der 2. Klasse und vier Panzerkreuzer der 2. Klasse, einen Hinweis, acht Zerstörer und drei Transporter. Konteradmiral Uriu befehligte die Japaner. Um mit der Warjag fertig zu werden, brauchte der Feind nur ein Schiff - das Flaggschiff des japanischen Geschwaders des Panzerkreuzers Asama. Es war mit in Türmen montierten 8-Zoll-Kanonen bewaffnet, außerdem schützte die Panzerung nicht nur das Deck, sondern auch die Seiten dieses Schiffes.

Am Morgen des 9. Februar erhielt der Kapitän der Varyag Rudnev von den Japanern ein offizielles Ultimatum: Chemulpo vor Mittag zu verlassen, sonst würden die russischen Schiffe direkt auf der Reede angegriffen. Um 12 Uhr verließen der Kreuzer „Varyag“ und das Kanonenboot „Korean“ den Hafen. Ein paar Minuten später wurden sie von japanischen Schiffen entdeckt und die Schlacht begann.

Es dauerte eine Stunde, danach kehrten die russischen Schiffe zum Überfall zurück. "Varyag" erhielt sieben bis elf Treffer (nach verschiedenen Quellen). Das Schiff hatte ein ernstes Loch unterhalb der Wasserlinie, Feuer brachen aus, feindliche Granaten beschädigten mehrere Kanonen. Der fehlende Schutz der Geschütze führte zu erheblichen Verlusten bei den Kanonieren und Geschützdienern.

Eine der Granaten beschädigte das Steuergetriebe und das unkontrollierte Schiff saß auf den Felsen. Die Situation wurde hoffnungslos: Der bewegungslose Kreuzer wurde zu einem hervorragenden Ziel. In diesem Moment wurde das Schiff am schwersten beschädigt. Wie durch ein Wunder gelang es den Warjagen, von den Felsen herunterzukommen und zum Überfall zurückzukehren.

Später gab Kapitän Rudnev in seinem Bericht an, dass ein japanischer Zerstörer von russischen Schiffen versenkt und der Asama-Kreuzer schwer beschädigt wurde und der andere Kreuzer, Takachiho, nach der Schlacht aufgrund des erlittenen Schadens sank. Rudnev behauptete, dass "Varyag" 1105-Granaten verschiedener Kaliber auf den Feind abgefeuert habe, und "Korean" - 52-Granaten. Die Anzahl der unbenutzten Granaten, die die Japaner nach dem Aufstieg des Warjag gefunden haben, deutet jedoch auf eine deutliche Überschätzung dieser Zahl hin.

Laut japanischen Quellen gab es auf keinem der Schiffe von Admiral Uriu Treffer bzw. Personalverluste. Ob ein russischer Kreuzer den Feind mindestens einmal getroffen hat oder nicht, ist immer noch Gegenstand von Diskussionen. Die Information, dass keines der japanischen Schiffe beschädigt wurde, wird jedoch von Offizieren ausländischer Schiffe bestätigt, die sich in Chemulpo befanden und diese Schlacht beobachteten. Auch fast alle großen Forscher des russisch-japanischen Krieges kamen zu diesem Schluss.

Infolge der Schlacht auf der Warjag wurden ein Offizier und 30 Seeleute getötet und 6 Offiziere und 85 Seeleute verwundet und geschockt, etwa hundert weitere Besatzungsmitglieder wurden leicht verletzt. Auch der Kapitän des Schiffes Rudnev wurde verwundet. Fast jeder auf dem Oberdeck des Kreuzers wurde getötet oder verwundet. Die Besatzung der „Korean“ hatte keine Verluste.

Kapitän Rudnev war der Ansicht, dass die russischen Schiffe die Schlacht nicht mehr fortsetzen konnten, und beschlossen, den Kreuzer zu fluten und das Kanonenboot in die Luft zu sprengen. Sie hatten Angst, die Warjag in die Luft zu sprengen, weil die Gefahr bestand, andere Schiffe auf der Reede zu beschädigen. Auch das russische Schiff „Sungari“ wurde überflutet. Der Untergang des Kreuzers erwies sich als äußerst erfolglos: Bei Ebbe wurde ein Teil des Schiffes freigelegt, wodurch die Japaner fast sofort Waffen und wertvolle Ausrüstung daraus entfernen konnten.

Die Besatzungen der „Varyag“ und „Korean“ wechselten zu ausländischen Schiffen und verließen Chemulpo. Die Japaner griffen nicht in die Evakuierung ein.

Bereits Anfang 1905 wurde der Kreuzer gehoben und in die japanische Flotte aufgenommen. Sie wurde in „Soya“ umbenannt und wurde ein Schulschiff.

Nach dem Kampf

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, in dem Japan ein Verbündeter Russlands war, wurde der Warjag-Kreuzer von der russischen Regierung gekauft. Bis Herbst 1916 wurde das Schiff in Wladiwostok repariert, am 17. November traf es in Murmansk ein. Dann erklärte sich die russische Regierung bereit, die Warjag in Liverpool zu überholen. Während der Kreuzer repariert wurde, fand in Petrograd eine Revolution statt, die Briten beschlagnahmten das Schiff und verwandelten es in eine schwimmende Kaserne.

1919 wurde die Warjag verschrottet, kam aber nie auf die Deponie: Sie landete auf Felsen in der Irischen See. Später wurde es direkt am Ort des Todes teilweise abgebaut.

Nach der Schlacht in Chemulpo wurden die Teams "Varyag" und "Korean" zu Nationalhelden. Alle unteren Ränge erhielten Georgskreuze und nominelle Uhren, die Offiziere der Schiffe erhielten Orden. Matrosen aus Warjag wurden vom russischen Kaiser Nikolaus II. persönlich empfangen. Gedichte wurden über den Mut russischer Seeleute geschrieben. Und das nicht nur in Russland: Der deutsche Dichter Rudolf Greinz schrieb den Vers Der Warjag, der später ins Russische übersetzt und vertont wurde. So entstand das beliebteste Lied Russlands „Unser stolzer Warjag ergibt sich nicht dem Feind“.

Der Mut der Warjag-Verteidiger wurde auch vom Feind geschätzt: 1907 wurde Kapitän Rudnev der japanische Orden der aufgehenden Sonne verliehen.

Die Haltung gegenüber der Warjag und ihrem Kommandanten war unter professionellen Militärseglern etwas anders. Oft wurde die Meinung geäußert, dass der Kapitän des Schiffes nichts Heldenhaftes tat und sein Schiff nicht einmal vollständig zerstören konnte, damit der Feind es nicht bekam.

Die Massenauszeichnung des Teams mit den Georgskreuzen kam nicht allzu gut an. Zu dieser Zeit wurde dies in Russland nicht akzeptiert: „George“ wurde einer bestimmten Person für eine vollendete Leistung verliehen. Die bloße Anwesenheit auf einem Schiff, das auf Befehl seines Kommandanten zum Angriff übergeht, fällt wahrscheinlich nicht in diese Kategorie.

Nach der Revolution gerieten die Leistung des „Varangian“ und die Einzelheiten der Schlacht in Chemulpo lange in Vergessenheit. 1946 wurde jedoch der Film "Cruiser" Varyag "veröffentlicht, der die Situation völlig veränderte. 1954 wurden alle überlebenden Besatzungsmitglieder des Kreuzers mit der Medaille "For Courage" ausgezeichnet.

Seit 1962 hatte die Marine der UdSSR (und dann die russische Flotte) immer ein Schiff namens Warjag. Derzeit ist der Warjag-Raketenkreuzer das Flaggschiff der Pazifikflotte der Russischen Föderation.

Könnte es anders sein?

Die Geschichte duldet den Konjunktiv nicht. Dies ist eine bekannte Wahrheit - aber könnte der Panzerkreuzer Warjag dennoch zu den Hauptstreitkräften der Flotte durchbrechen und dem Tod entgehen?

Mit der bahnbrechenden Taktik, die Rudnev gewählt hat, ist die Antwort eindeutig negativ. Zusammen mit einem langsam fahrenden Kanonenboot, das nicht einmal 13 Knoten erreichen konnte, aufs offene Meer hinauszufahren - diese Aufgabe erscheint eindeutig unrealistisch. Nach dem Beschuss der "Korean" am 26. Januar konnte Rudnev jedoch verstehen, dass der Krieg begonnen hatte und Chemulpo sich in eine Falle verwandelt hatte. Dem Kapitän der Warjag blieb nur eine Nacht zur Verfügung: Er konnte das Kanonenboot versenken oder sprengen, die Besatzung auf den Kreuzer versetzen und im Schutz der Nacht den Hafen verlassen. Diese Chance nutzte er jedoch nicht.

Den Befehl zu erteilen, das eigene Schiff kampflos zu zerstören, ist jedoch eine ernsthafte Verantwortung, und es ist nicht klar, wie das Kommando auf eine solche Entscheidung reagieren würde.

Die russische Militärführung in Fernost trägt nicht weniger Verantwortung für den Untergang der beiden Schiffe. Als klar wurde, dass der Krieg nicht zu vermeiden war, mussten "Varangian" und "Korean" dringend aus Chemulpo abgezogen werden. Von den Hauptstreitkräften der Flotte getrennt, wurden sie zu einer leichten Beute für die Japaner.

Am 1. November jährt sich der Stapellauf des legendären Kreuzers Warjag zum 110. Mal.

Der Kreuzer „Varyag“ wurde im Auftrag des Russischen Reiches auf der Werft „William Crump and Sons“ in Philadelphia (USA) gebaut. Er verließ die Hellingen der Docks von Philadelphia am 1. November (19. Oktober, OS) 1899.

In Bezug auf die technischen Eigenschaften war die Warjag beispiellos: Ausgestattet mit mächtigen Kanonen- und Torpedowaffen war sie auch der schnellste Kreuzer Russlands. Darüber hinaus wurde der Warjag mit Telefonen ausgestattet, elektrifiziert, mit einem Radiosender und Dampfkesseln der neuesten Modifikation ausgestattet.

Nach der Erprobung im Jahr 1901 wurde das Schiff den Petersburgern vorgestellt.

Im Mai 1901 wurde der Kreuzer in den Fernen Osten geschickt, um das Pazifikgeschwader zu verstärken. Im Februar 1902 ankerte der Kreuzer, nachdem er die halbe Welt umrundet hatte, im Hafen von Port Arthur. Von diesem Moment an begann sein Dienst im Geschwader. Im Dezember 1903 wurde der Kreuzer in den neutralen koreanischen Hafen Chemulpo geschickt, um als stationäres Schiff zu dienen. Auf der Reede befanden sich neben der "Varyag" auch Schiffe des internationalen Geschwaders. Am 5. Januar 1904 traf das russische Kanonenboot Koreets bei der Razzia ein.

In der Nacht des 27. Januar (9. Februar, New Style) 1904 eröffneten japanische Kriegsschiffe das Feuer auf das russische Geschwader, das auf der Reede von Port Arthur stationiert war. Der russisch-japanische Krieg begann (1904-1905), der 588 Tage dauerte.

Der Kreuzer "Varyag" und das Kanonenboot "Koreets", die sich in der koreanischen Bucht von Chemulpo befinden, wurden in der Nacht des 9. Februar 1904 vom japanischen Geschwader blockiert. Die Besatzungen russischer Schiffe, die versuchten, von Chemulpo nach Port Arthur durchzubrechen, gerieten in einen ungleichen Kampf mit dem japanischen Geschwader, zu dem 14 Zerstörer gehörten.

In der ersten Stunde der Schlacht in der Straße von Tsushima feuerte die Besatzung des russischen Kreuzers mehr als 1,1 Tausend Granaten ab. "Varyag" und "Korean" haben drei Kreuzer und einen Zerstörer außer Gefecht gesetzt, aber sie selbst wurden schwer beschädigt. Die Schiffe kehrten in den Hafen von Chemulpo zurück, wo sie von den Japanern ein Ultimatum zur Kapitulation erhielten. Russische Matrosen lehnten ihn ab. Auf Beschluss des Offiziersrates wurde die "Varyag" geflutet und die "Korean" in die Luft gesprengt. Diese Leistung ist zu einem Symbol für den Mut und die Tapferkeit russischer Seeleute geworden.

Zum ersten Mal in der russischen Geschichte wurde allen Teilnehmern der Schlacht (etwa 500 Personen) die höchste militärische Auszeichnung verliehen - das St.-Georgs-Kreuz. Nach den Feierlichkeiten wurde das Varyag-Team aufgelöst, die Matrosen traten auf anderen Schiffen in den Dienst und Kommandant Vsevolod Rudnev wurde ausgezeichnet, befördert - und in den Ruhestand versetzt.

Die Aktionen der "Varyag" während der Schlacht erfreuten sogar den Feind - nach dem Russisch-Japanischen Krieg richtete die japanische Regierung ein Museum zum Gedenken an die Helden der "Varyag" in Seoul ein und verlieh ihrem Kommandanten Vsevolod Rudnev den Orden der Aufgehende Sonne.

Nach der legendären Schlacht in der Bucht von Chemulpo lag die Warjag für mehr als ein Jahr auf dem Grund des Gelben Meeres. Erst 1905 wurde das gesunkene Schiff gehoben, repariert und unter dem Namen „Soya“ bei der kaiserlichen japanischen Marine in Dienst gestellt. Das legendäre Schiff diente mehr als 10 Jahre lang als Trainingsschiff für japanische Seeleute, aber aus Respekt vor seiner heroischen Vergangenheit behielten die Japaner die Inschrift auf dem Heck - "Varyag".

1916 erwarb Russland von seinem bereits verbündeten Japan die ehemaligen russischen Kriegsschiffe Peresvet, Poltava und Varyag. Nach der Zahlung von 4 Millionen Yen wurde die Warjag in Wladiwostok begeistert aufgenommen, und am 27. März 1916 wurde die Andreevsky-Flagge erneut auf dem Kreuzer gehisst. Das Schiff wurde in die Crew der Guards aufgenommen und zur Verstärkung der Kola-Abteilung der Arktisflotte geschickt. Am 18. November 1916 wurde der Kreuzer Varyag@ in Murmansk feierlich empfangen und zum Flaggschiff der Marineverteidigungskräfte der Kola-Bucht ernannt.

Die Wagen und Kessel des Kreuzers mussten jedoch sofort überholt und die Artillerie neu ausgerüstet werden. Nur wenige Tage vor der Februarrevolution fuhr die Warjag nach England, zu den Schiffsreparaturdocks von Liverpool. Die Warjag stand von 1917 bis 1920 im Dock von Liverpool. Die notwendigen Mittel für die Reparatur (300.000 Pfund) wurden nicht bereitgestellt. Nach 1917 strichen die Bolschewiki den Warjag lange Zeit als Helden der "zaristischen" Flotte aus der Geschichte des Landes.

Im Februar 1920 geriet der Kreuzer beim Abschleppen über die Irische See nach Glasgow (Schottland), wo er verschrottet wurde, in einen schweren Sturm und blieb auf den Felsen sitzen. Alle Versuche, das Schiff zu retten, blieben erfolglos. 1925 wurde der Kreuzer an Ort und Stelle teilweise zerlegt und der 127 Meter lange Rumpf gesprengt.

1947 wurde der Spielfilm "Cruiser" Varyag "gedreht, und am 8. Februar 1954, am Vorabend des 50. Jahrestages der Leistung des Varyag, fand in Moskau ein Galaabend statt, an dem Veteranen der Schlacht teilnahmen von Chemulpo, wo im Auftrag der Sowjetregierung die Helden - "Waräger" - Medaillen "Für Mut" überreicht wurden. In vielen Städten des Landes fanden Jubiläumsfeiern statt.

Anlässlich des 100. Jahrestages der heldenhaften Schlacht im Jahr 2004 errichtete eine russische Delegation in der Bucht von Chemulpo ein Denkmal für die russischen Seefahrer „Varyag“ und „Koreets“. Bei der Eröffnung des Denkmals im Hafen von Incheon (ehemalige Stadt Chemulpo) war das Flaggschiff der russischen Pazifikflotte, der Wachraketenkreuzer Warjag, anwesend.

Die aktuelle "Varyag" - der Nachfolger des legendären gleichnamigen Schiffes der ersten Generation - ist mit einem leistungsstarken Mehrzweck-Raketensystem ausgestattet, mit dem Sie Oberflächen- und Bodenziele aus beträchtlicher Entfernung treffen können. In seinem Arsenal befinden sich auch Raketenwerfer, Torpedorohre und mehrere Artilleriegeschütze verschiedener Kaliber und Zwecke. Daher werden russische Schiffe dieser Klasse in der NATO bildlich als "Flugzeugträgerkiller" bezeichnet.

2007 wurde in Schottland, wo der legendäre Warjag seine letzte Ruhestätte fand, ein Gedenkkomplex eröffnet, an dem ein großes U-Boot-Abwehrschiff (BPK) der russischen Marine Severomorsk teilnahm. Diese Denkmäler, die in russischer maritimer Tradition errichtet wurden, wurden die ersten Denkmäler des russischen Militärgeistes außerhalb Russlands und ein ewiges Symbol der Dankbarkeit und des Stolzes für die Nachkommen.

Anlässlich des 105. Jahrestages der legendären Schlacht mit dem japanischen Geschwader wurde 2009 ein einzigartiges internationales Ausstellungsprojekt „Kreuzer Warjag" geschaffen. Erwerb von Relikten, darunter echte Raritäten des legendären Schiffs und Kanonenboots „Koreets" aus den Fonds der russischen und koreanischen Museen Eine ähnliche Ausstellung, die die Relikte der russischen Flotte zeigt, hat es in der russischen Geschichte noch nicht gegeben.

Das Material wurde auf der Grundlage von Informationen von RIA Novosti und offenen Quellen erstellt

Die berühmte Schlacht des Varyag-Kreuzers mit dem japanischen Geschwader ist zu einer echten Legende geworden, obwohl dies nach Meinung vieler der Logik und dem gesunden Menschenverstand widerspricht.

In der Geschichte der russischen Flotte gab es viele glorreiche Siege, und im Fall der Warjag sprechen wir von einer verlorenen Schlacht eines unrühmlich verlorenen Krieges. Was also liegt in der Geschichte des Warjag, das die Herzen der Russen im 21. Jahrhundert höher schlagen lässt?

Der russische Kreuzer "Varyag" führte Anfang 1904 überhaupt keine militärische Mission durch. Im koreanischen Hafen Chemulpo standen der Kreuzer und das Kanonenboot „Koreets“ der russischen Botschaft in Seoul zur Verfügung. Natürlich wussten die Matrosen um die aktuelle Situation, die jeden Moment in einen Krieg auszubrechen drohte, aber sie rechneten nicht mit einem Angriff am 9. Februar 1904.

"Varyag" und "Korean" ziehen am 9. Februar 1904 in die Schlacht. Foto: Gemeinfrei

Der Konflikt zweier Imperien

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts prallten im Fernen Osten die Interessen zweier sich schnell entwickelnder Imperien, des russischen und des japanischen, aufeinander. Die Parteien kämpften um Einfluss in China und Korea, die japanische Seite beanspruchte auch offen die zu Russland gehörenden Gebiete und hoffte, Russland langfristig vollständig aus dem Fernen Osten zu verdrängen.

Japan hatte Anfang 1904 die Aufrüstung von Heer und Marine, bei der die europäischen Mächte, insbesondere Großbritannien, eine wichtige Rolle spielten, abgeschlossen und war bereit, den Konflikt mit Russland gewaltsam zu lösen.

Im Gegensatz dazu waren sie in Russland eindeutig nicht bereit für eine japanische Aggression. Die Ausrüstung der Armee ließ zu wünschen übrig, die Unterentwicklung der Verkehrskommunikation schloss die Möglichkeit einer schnellen Verlegung zusätzlicher Streitkräfte nach Fernost aus. Gleichzeitig gab es auch eine klare Unterschätzung des Feindes durch die herrschenden Kreise Russlands - zu viele nahmen japanische Ansprüche nicht ernst.

In der Nacht des 4. Februar 1905 wurde bei einem Treffen des Geheimen Rates und der japanischen Regierung beschlossen, einen Krieg mit Russland zu beginnen, und einen Tag später wurde der Befehl erteilt, das russische Geschwader in Port Arthur und Land anzugreifen Truppen in Korea.

Am 6. Februar 1904 brach Japan die diplomatischen Beziehungen zu Russland ab. Das russische Kommando erwartete jedoch keine entscheidende militärische Aktion der Japaner.

Panzerkreuzer Varyag und ein Foto seines Kapitäns Vsevolod Rudnev. Foto: Gemeinfrei

Falle in Chemulpo

In der Nacht des 9. Februar 1904 griffen japanische Zerstörer das russische Geschwader in Port Arthur an und setzten zwei Schlachtschiffe und einen Kreuzer außer Gefecht.

Gleichzeitig blockierte das japanische Geschwader, bestehend aus sechs Kreuzern und acht Zerstörern, die Warjag und das Kanonenboot Koreets im Hafen von Chemulpo.

Da Chemulpo als neutraler Hafen galt, befanden sich dort Schiffe mehrerer Mächte, darunter der japanische Kreuzer Chiyoda, der in der Nacht des 9. Februar aufs offene Meer fuhr, wie sich später herausstellte, um sich den japanischen Hauptstreitkräften anzuschließen.

Zu diesem Zeitpunkt die russische Botschaft in Seoul und der Kommandant der Warjag Kapitän 1. Rang Vsevolod Rudnev befanden sich aufgrund des Nichtempfangs von Telegrammen, die von japanischen Agenten zurückgehalten wurden, die die Sendestationen in Korea kontrollierten, tatsächlich in Informationsisolation. Dass Japan die diplomatischen Beziehungen zu Russland abbrach, erfuhr Rudnev von den Kapitänen ausländischer Schiffe. Unter diesen Bedingungen wurde beschlossen, den "Koreaner" mit Berichten nach Port Arthur zu schicken.

Aber in der Nacht des 9. Februar wurde der Koreaner, der den Hafen verließ, einem Torpedoangriff japanischer Schiffe ausgesetzt und musste zur Reede zurückkehren.

Nach internationalem Recht war das japanische Geschwader nicht berechtigt, russische Schiffe in einem neutralen Hafen anzugreifen, da dies die Schiffe anderer Staaten gefährdete. Andererseits konnten die Matrosen der "Varyag" keine Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, als am Morgen des 9. Februar die Landungen von japanischen Transportschiffen begannen.

Der Kreuzer nach der Schlacht, 9. Februar 1904. Eine starke Schlagseite an der Backbordseite ist sichtbar. Foto: Gemeinfrei

Die Russen geben nicht auf

Es wurde klar, dass der Krieg begonnen hatte. Nach Verhandlungen mit den Kapitänen der Schiffe der neutralen Mächte stellte der Kommandeur des japanischen Geschwaders, Admiral Sotokichi Uriu, ein Ultimatum: Bis zum 9. Februar um 12:00 Uhr müssen russische Schiffe den Hafen verlassen, sonst werden sie es sein direkt darin angegriffen.

Der Kapitän der Varyag, Vsevolod Rudnev, beschloss, zur See zu fahren und den Kampf aufzunehmen, und versuchte, nach Port Arthur durchzubrechen. Bei diesem Kräfteverhältnis gab es praktisch keine Aussicht auf Erfolg, aber die Entscheidung des Kapitäns wurde von der Besatzung unterstützt.

Als die „Varyag“ und „Koreets“ den Hafen verließen, begannen die Schiffe der neutralen Mächte, die Hymne des Russischen Reiches zu singen, als Zeichen des Respekts für den Mut der russischen Seeleute, die in den sicheren Tod gingen.

Nachdem die russischen Schiffe den Hafen verlassen hatten, befahl Admiral Uriu die Übergabe der Warjag und der Koreaner: Wir bieten an, uns zu ergeben und die Flagge zu senken.

Die russischen Seeleute weigerten sich, woraufhin es zu einer Schlacht kam. Der Kampf dauerte etwa eine Stunde. Japanische Schiffe hatten eine bessere Ausrüstung, Manövrierfähigkeit und höhere Geschwindigkeit. Mit einem überwältigenden quantitativen Vorteil ließ dies den Russen tatsächlich keine Chance. Japanisches Feuer verursachte schwere Schäden an der Warjag, einschließlich der meisten Geschütze des Schiffes, die deaktiviert waren. Außerdem rollte das Schiff aufgrund ihres Treffers im Unterwasserteil auf die Backbordseite. Es gab große Schäden am Heck, einige Treffer verursachten Brände, mehrere Menschen wurden durch Granatsplitter im Kommandoturm getötet und der Kapitän erlitt einen Schock.

In der Schlacht wurden 1 Offizier und 22 Matrosen der Warjag getötet, zehn weitere starben an Wunden, Dutzende Menschen wurden schwer verletzt. Der "Koreaner", dessen Teilnahme an der Schlacht begrenzt war, hatte keine Verluste in der Besatzung.

Es ist schwierig, über japanische Verluste zu sprechen. Laut dem Bericht von Kapitän Rudnev wurde ein japanischer Zerstörer versenkt und mindestens ein japanischer Kreuzer schwer beschädigt.

Japanische Quellen berichten, dass die Schiffe von Admiral Uriu überhaupt keine Verluste erlitten haben und keine einzige Warjag-Granate ihr Ziel erreicht hat.

Fragment des Gemäldes „Kreuzer Warjag“ von Pjotr ​​Malzew. Foto: www.russianlook.com

Belohnungen für Niederlagen

Nach der Rückkehr in den Hafen stellte sich Kapitän Rudnev die Frage: Was ist als nächstes zu tun? Ursprünglich hatte er vor, den Kampf nach der Reparatur des Schadens fortzusetzen, aber es wurde schnell klar, dass dies nicht möglich war.

Infolgedessen wurde beschlossen, die Schiffe zu zerstören, um zu verhindern, dass sie in die Hände des Feindes fallen. Die verwundeten Seeleute wurden auf neutrale Schiffe verlegt, woraufhin die Besatzungen die Varyag und Koreets verließen. "Varyag" wurde durch Öffnen der Königssteine ​​überflutet und "Korean" wurde in die Luft gesprengt.

Nach Verhandlungen mit der japanischen Seite wurde vereinbart, dass die russischen Matrosen nicht als Kriegsgefangene gelten, sondern berechtigt sind, in ihre Heimat zurückzukehren, vorbehaltlich der Verpflichtung, sich nicht an weiteren Feindseligkeiten zu beteiligen.

In Russland wurden die Warjag-Seeleute als Helden begrüßt, obwohl viele Besatzungsmitglieder eine ganz andere Reaktion erwarteten: Immerhin war die Schlacht verloren und die Schiffe gingen verloren. Entgegen diesen Erwartungen wurde der Besatzung der "Warjag" von Nikolaus II. Ein feierlicher Empfang zuteil, und alle Teilnehmer der Schlacht wurden ausgezeichnet.

Das sorgt bei vielen noch immer für Verwirrung: Warum? Das japanische Geschwader besiegte die Russen in Stücke. Außerdem wurde die überflutete "Varyag" bald von den Japanern angehoben und unter dem Namen "Soya" in die Flotte aufgenommen. Erst 1916 wurde "Varyag" eingelöst und nach Russland zurückgegeben.

Kreuzer Soja. Foto: Gemeinfrei

Bleiben Sie bis zuletzt

Das Überraschendste ist, dass die Tat russischer Seeleute als heroisch angesehen wurde und ihre Gegner die Japaner waren. Darüber hinaus wurde Kapitän Vsevolod Rudnev 1907 vom japanischen Kaiser in Anerkennung des Heldentums russischer Seeleute mit dem Orden der aufgehenden Sonne ausgezeichnet. Am Beispiel der Besatzungen der Varyag und Koreets wurden jungen japanischen Offizieren Mut und Ausdauer beigebracht.

Das alles hat keine Logik, nur wenn man pragmatisch denkt. Aber Tatsache ist, dass nicht alles in unserem Leben mit einer solchen Logik gemessen werden kann.

Die Pflicht gegenüber dem Vaterland und die Ehre eines Matrosen sind manchmal wertvoller als das eigene Leben. Die Warjag-Seeleute akzeptierten einen ungleichen und hoffnungslosen Kampf und zeigten dem Feind, dass es im Krieg mit Russland keinen leichten Sieg geben würde, dass jeder Krieger bis zum Ende bestehen und sich nicht bis zum letzten zurückziehen würde.

Mit Standhaftigkeit, Mut und Opferbereitschaft zwangen sowjetische Soldaten die gut geölte Maschinerie der NS-Wehrmacht zum Zusammenbruch. Für viele der Helden des Großen Vaterländischen Krieges war die Leistung der Warjag ein Beispiel.

1954 wurde bereits in der Sowjetunion der 50. Jahrestag der Schlacht bei Chemulpo groß gefeiert. Den überlebenden Matrosen der „Varyag“ wurden persönliche Renten zugeteilt, und 15 von ihnen erhielten Medaillen „For Courage“ aus den Händen des Oberbefehlshabers der UdSSR-Marine, Admiral Kusnezow.

Japan bereitete sich auf den Krieg mit Russland vor und musste zuallererst und um jeden Preis die Vorherrschaft auf See erlangen. Ohne dies wurde all ihr weiterer Kampf mit ihrem mächtigen nördlichen Nachbarn absolut bedeutungslos. Ein kleines Inselreich ohne Bodenschätze wäre in diesem Fall nicht nur nicht in der Lage, Truppen und Verstärkungen auf die Schlachtfelder in der Mandschurei zu verlegen, sondern wäre auch nicht in der Lage, seine eigenen Marinestützpunkte und Häfen vor der Bombardierung durch russische Schiffe zu schützen normalen Versand nicht in der Lage und sicherzustellen, und die Arbeit der gesamten japanischen Industrie hing von der regelmäßigen und ununterbrochenen Warenlieferung ab. Die Japaner konnten sich vor einer sehr realen Bedrohung durch die russische Flotte nur schützen, indem sie die Orte, an denen sich feindliche Schiffe konzentrierten, mit einem unerwarteten Präventivschlag angriffen. Solche Streiks begannen bereits vor der offiziellen Kriegserklärung mit Feindseligkeiten im Japanischen Meer.

In der Nacht des 27. Januar 1904 griffen plötzlich 10 japanische Zerstörer das russische Geschwader von Vizeadmiral Stark an, das an den Außenstraßen von Port Arthur stationiert war, und torpedierten die Schlachtschiffe Retvisan und Tsesarevich sowie den Kreuzer Pallada. Die beschädigten Schiffe waren lange Zeit außer Gefecht und verschafften Japan eine spürbare Überlegenheit.

Der zweite Schlag des Feindes wurde dem Panzerkreuzer "Varyag" (kommandiert von Kapitän 1. Rang Vsevolod Fedorovich Rudnev) und dem Kanonenboot "Koreets" (Kommandant Kapitän 2. Rang Grigory Pavlovich Belyaev) im koreanischen Hafen von Chemul zugefügt. Gegen zwei russische Schiffe warfen die Japaner ein ganzes Geschwader von Konteradmiral Sotokichi Uriu, darunter der schwere Panzerkreuzer Asama, 5 Panzerkreuzer (Tieda, Naniwa, Niitaka, Takatiho und Akashi), ein Hinweisschreiben "Chihaya" und 7 Zerstörer.

Am Morgen des 27. Januar stellten die Japaner den Kommandanten russischer Schiffe ein Ultimatum und forderten sie auf, den neutralen Hafen bis 12 Uhr mittags zu verlassen, und drohten, die Warjag und Koreets direkt auf der Reede anzugreifen, wenn sie sich weigerten. Die Kommandeure des französischen Kreuzers Pascal, der englischen Talbot, der italienischen Elba und des amerikanischen Kanonenboots Vicksburg, die sich in Chemulpo befanden, erhielten am Tag zuvor eine japanische Benachrichtigung über den bevorstehenden Angriff seines Geschwaders auf russische Schiffe. Ihr Protest gegen die Verletzung des neutralen Status des Hafens von Chemulpo durch den Kommandanten des japanischen Geschwaders wurde nicht berücksichtigt.Die Kommandeure der Schiffe des internationalen Geschwaders beabsichtigten nicht, die Russen mit Waffengewalt zu schützen, und informierten sie V.F. Rudnev, der bitter antwortete: „Also ist mein Schiff ein Stück Fleisch, das den Hunden vorgeworfen wird? Nun, sie werden mir einen Kampf aufzwingen - ich werde es akzeptieren. Ich werde nicht aufgeben, egal wie groß das japanische Geschwader ist." Als er zum Warjag zurückkehrte, verkündete er dem Team. „Die Herausforderung ist mehr als gewagt, aber ich nehme sie an. Ich scheue mich nicht vor der Schlacht, obwohl ich keinen offiziellen Bericht über den Krieg von meiner Regierung habe. Ich bin mir sicher, dass die Teams von Warjag und Koreets es tun werden Kämpfe bis zum letzten Blutstropfen und zeige allen ein Beispiel für Furchtlosigkeit im Kampf und Verachtung des Todes."

Um 11 Uhr. 20 Minuten. Der Kreuzer "Varyag" und das Kanonenboot "Koreets" lichteten die Anker und steuerten auf die Ausfahrt von der Reede zu. Das japanische Geschwader bewachte die Russen an der Südspitze von Philip Island. Dem Ausgang des Überfalls am nächsten war "Asama", und von ihr wurden die "Varangianer" und "Koreaner" gefunden, die auf sie zugingen. Admiral Uriu befahl, die Ankerketten zu vernieten, da keine Zeit war, die Anker zu heben und zu reinigen. Die Schiffe begannen, sich hastig auf die Strecke zu strecken und sich gemäß der am Vortag erhaltenen Disposition in Bewegung zu Kampfkolonnen zu reorganisieren.

Als russische Schiffe an den Masten der Naniva gefunden wurden, wurden Signalflaggen mit dem Vorschlag gehisst, sich kampflos zu ergeben. Aber Rudnev beschloss, das Signal nicht zu beantworten, und näherte sich dem feindlichen Geschwader. "Koreanisch" war etwas links von "Varyag".

In einer Entfernung von 10 Meilen von Chemulpo fand eine Schlacht in der Nähe der Insel Yodolmi statt, die etwa 1 Stunde dauerte. Die japanischen Kreuzer bewegten sich auf einem konvergierenden Kurs und drückten die russischen Schiffe in die Untiefen. Um 11 Uhr. 44min. An den Masten des Flaggschiffs "Naniva" wurde ein Signal zur Feuereröffnung gesetzt. Eine Minute später begann der Panzerkreuzer Asama, aus den Geschützen des Bugturms zu schießen.

Die erste Salve lag mit einem kurzen Flug vor der Warjag. Zur Überraschung der Russen explodierten die japanischen Granaten sogar beim Aufprall auf das Wasser und wirbelten riesige Wassersäulen und schwarze Rauchwolken auf.

"Varyag" und "Korean" erwiderten das Feuer. Zwar gaben die allerersten Salven des Kanonenboots einen großen Mangel, und in Zukunft führte der russische Kreuzer fast allein ein Artillerie-Duell mit dem Feind. In der Zwischenzeit nahm die Feuerdichte des Feindes zu: Die Schiffe der zweiten Gruppe traten in die Schlacht ein. Der russische Kreuzer war vollständig hinter riesigen Wassersäulen verborgen, die hin und wieder mit Getöse auf die Höhe des Kampfmars abhoben. Die Aufbauten und das Deck wurden mit einem Splitterhagel übergossen. Trotz des Verlusts von Menschenleben reagierte der Warjag energisch mit häufigem Feuer auf den Feind. Das Hauptziel seiner Kanoniere war Asama, dem es bald gelang, ihn zu deaktivieren. Dann griff ein feindlicher Zerstörer den Kreuzer an, aber die allererste Salve der Warjag schickte ihn zu Boden.

Japanische Granaten quälten das russische Schiff jedoch weiterhin. Um 12 Uhr. 12min. Auf den überlebenden Fallen des Vormastes des Kreuzers wurde das Signal "P" ("Peace") gesetzt, was bedeutete, "Ich drehe rechts ab". Darauf folgten mehrere Ereignisse, die den tragischen Ausgang der Schlacht beschleunigten. Zuerst brach eine feindliche Granate das Rohr, in dem alle Lenkgetriebe verlegt waren. Infolgedessen bewegte sich das unkontrollierte Schiff zu den Felsen der Insel Yodolmi. Fast gleichzeitig explodierte eine weitere Granate zwischen Baranovskys Landekanone und dem Fockmast. Gleichzeitig wurde die gesamte Besatzung der Waffe Nr. 35 getötet.Fragmente flogen in den Durchgang des Kommandoturms und verwundeten den Hornisten und den Trommler tödlich; Der Kreuzerkommandant entkam mit einer leichten Wunde und einem Granatenschock. Die weitere Steuerung des Schiffes musste in den hinteren Steuerraum übertragen werden.

Plötzlich gab es ein Rasseln, und das Schiff kam schaudernd zum Stehen. Im Kommandoturm, als sie die Situation sofort einschätzten, gaben sie dem Auto den vollen Rücken, aber es war zu spät. Jetzt war der Warjag, der sich mit seiner linken Seite dem Feind zuwandte, ein stationäres Ziel. Der japanische Kommandant, der die Notlage der Russen bemerkte, gab das Signal "Alle wenden sich dem Feind zu". Die Schiffe aller Gruppen legen einen neuen Kurs ein und feuern gleichzeitig aus Buggeschützen.

Die Position der Warjagen schien hoffnungslos. Der Feind näherte sich schnell und der Kreuzer, der auf den Felsen saß, konnte nichts tun. Dabei erlitt er die schwersten Verletzungen. Eine großkalibrige Granate, die unter Wasser durch die Seite brach, explodierte in Kohlegrube Nr. 10, um 12.30 Uhr explodierte eine 8-Zoll-Granate in Kohlegrube Nr. 12. Wasser begann in die Feuerstellen zu steigen, die Besatzung begann sofort zu pumpen mit allen verfügbaren Mitteln aus. Unter feindlichem Beschuss begannen Notfalltrupps, Flicken unter diese Löcher zu bringen. Und hier geschah ein Wunder: Der Kreuzer selbst rutschte wie widerstrebend auf Grund und entfernte sich rückwärts von der gefährlichen Stelle. Rudnev forderte das Schicksal nicht mehr heraus und befahl, sich auf den Rückweg zu legen.

Die Situation war jedoch immer noch sehr schwierig. Obwohl das Wasser mit allen Mitteln abgepumpt wurde, rollte die Warjag weiter nach Backbord und wurde von einem Hagel feindlicher Granaten überschüttet. Aber zur Überraschung der Japaner ging der Varyag, nachdem er seine Geschwindigkeit erhöht hatte, zuversichtlich in Richtung des Überfalls. Aufgrund der Enge des Fahrwassers konnten nur die Kreuzer Asama und Chiyoda die Russen verfolgen. „Bald mussten die Japaner das Feuer einstellen, als ihre Granaten in der Nähe der Schiffe des internationalen Geschwaders zu fallen begannen. Der italienische Kreuzer Elba musste dafür sogar tief in den Überfall einsteigen. Um 12.45 Uhr stellten auch die russischen Schiffe das Feuer ein. Der Kampf ist vorbei.

Insgesamt feuerte die Warjag während der Schlacht 1105 Granaten ab: 425 152-mm, 470 75-mm und 210 47-mm. Im überlebenden Warjag-Logbuch wird vermerkt, dass es seinen Kanonieren gelang, einen feindlichen Zerstörer zu versenken und zwei japanischen Kreuzern schweren Schaden zuzufügen. Laut ausländischen Beobachtern begruben die Japaner nach der Schlacht 30 Tote in der A-san-Bucht und hatten mehr als 200 Verwundete auf ihren Schiffen. Laut einem offiziellen Dokument (einem Gesundheitsbericht für den Krieg) beliefen sich die Verluste der Warjag-Besatzung auf 130 Menschen - 33 Tote und 97 Verwundete. Insgesamt trafen 12-14 große hochexplosive Granaten den Kreuzer.

Rudnev ging auf einem französischen Boot zum englischen Kreuzer Talbot, um den Transport der Besatzung der Warjag zu ausländischen Schiffen zu arrangieren und direkt auf der Reede über die angebliche Zerstörung des Kreuzers zu berichten. Bailey, der Kommandant der Talbot, widersprach der Explosion der Varyag und begründete seine Meinung mit der großen Ansammlung von Schiffen auf der Reede. Um 13 Uhr. 50min. Rudnev kehrte zum Warjag zurück. Hastig sammelte er in der Nähe befindliche Offiziere, informierte sie über seine Absicht und erhielt ihre Unterstützung. Sie begannen sofort damit, die Verwundeten und dann die gesamte Besatzung auf fremde Schiffe zu transportieren. Um 15 Uhr. 15 Minuten. Der Kommandant der "Varyag" schickte Midshipman V. Balka zum "Korean". GP Belyaev versammelte sofort einen Militärrat, bei dem die Offiziere entschieden: „Die bevorstehende Schlacht in einer halben Stunde ist nicht gleich, sie wird unnötiges Blutvergießen verursachen ... ohne den Feind zu verletzen, und deshalb ist es notwendig ... die zu sprengen Boot ... ". Die Besatzung der „Korean“ wechselte auf den französischen Kreuzer „Pascal“. Um 15 Uhr. 50min. Rudnev mit dem älteren Bootsmann, der um das Schiff herumgegangen war und sich vergewissert hatte, dass niemand darauf zurückblieb, stieg zusammen mit den Eigentümern der Laderaumabteile aus, die die Kingstones und Flutventile öffneten. Um 16 Uhr. 05min. "Korean" explodierte um 18 Uhr. 10 Minuten. legte sich auf die Backbordseite und verschwand um 20 Uhr unter Wasser "Varyag". Das Schiff „Sungari“ wurde gesprengt.

Japan erklärte Russland erst am 28. Januar (10. Februar) 1904 offiziell den Krieg. Nachdem die russische Flotte auf der Reede von Port Arthur blockiert worden war, landeten die Japaner ihre Truppen in Korea und auf der Halbinsel Liaodong, die bis zur Grenze der Mandschurei vordrangen und, Zur gleichen Zeit begann die Belagerung von Port - Arthur mit Sushi. Ein großes Problem für Russland war die Entfernung des Einsatzgebietes von seinem Hauptgebiet. - Die Konzentration der Truppen war aufgrund des unvollständigen Baus der Transsibirischen Eisenbahn langsam. Mit der zahlenmäßigen Überlegenheit ihrer Streitkräfte, die mit den modernsten Modellen militärischer Ausrüstung ausgestattet waren, fügten die Japaner den russischen Truppen eine Reihe schwerer Niederlagen zu.

Am 18. April (1. Mai) 1904 fand die erste große Schlacht zwischen russischen und japanischen Truppen auf dem Fluss statt. Yalu (chinesischer Name Yalujiang, koreanischer Name - Amnokkan). Die östliche Abteilung der russischen Mandschurei-Armee unter dem Kommando von Generalmajor M.I. Zasulich, nachdem er Gen verloren hatte. T. Kuroki mehr als 2 Tausend Menschen. getötet und verwundet, 21 Kanonen und alle 8 Maschinengewehre mussten sich auf die Pässe des Fyn-Shuilinsky-Kamms zurückziehen.

Am 13. (26.) Mai 1904 Einheiten der 2. japanischen Armee, General. Ya. Oku eroberte die Stadt Jinzhou und schnitt die Garnison von Port Arthur von der russischen mandschurischen Armee ab. Um das belagerte Port Arthur zu unterstützen, wurde das 1. Sibirische Korps von Gen. ich.ich Stapelberg. Am 1. und 2. Juni (13.-14.) 1904 traten seine Truppen in der Nähe der Wafangou-Station in die Schlacht mit Einheiten der 2. japanischen Armee ein. Als Ergebnis einer zweitägigen hartnäckigen Schlacht begannen die Truppen von General Oku, der eine erhebliche Überlegenheit in Infanterie und Artillerie hatte, die rechte Flanke des Korps von General Stackelberg zu umgehen und zwangen ihn, sich zurückzuziehen, um sich den Hauptstreitkräften anzuschließen die russische Armee (in Pasichao). Die Hauptformationen der 2. japanischen Armee starteten eine Offensive gegen Liaoyang. Für die Belagerung von Port Arthur wurde die 3. japanische Armee unter dem Kommando von General M. Noga aufgestellt.

Die japanische Offensive gegen Liaoyang, die im Juli 1904 gestartet wurde, zwang das russische Kommando, sie in eine Schlacht zu verwickeln. 11. August (24) - 21. August (3. September) 1904 fand die Schlacht von Liaoyang statt. Erfolgreich für die russischen Truppen gestartet, ist es aufgrund der fehlerhaften Aktionen des Gens. EIN. Kuropatkin endete mit der Niederlage seiner Armee und musste sich in die Stadt Mukden zurückziehen. Russische Truppen haben in dieser 11-tägigen Schlacht 16.000 Menschen verloren, Japaner - 24.000 Menschen.

Die Ankunft neuer Truppen füllte die mandschurische Armee auf, deren Stärke im Herbst 1904 214.000 Menschen erreichte. Mit einer zahlenmäßigen Überlegenheit gegenüber dem Feind (170.000 Menschen), von dessen Truppen ein Teil durch die anhaltende Belagerung von Port Arthur abgelenkt war, beschloss das russische Kommando, in die Offensive zu gehen. 22. September (5. Oktober) - 4. Oktober (17) 1904 am Fluss Shahe kam es zu einem Frontalkampf zwischen der russischen und der japanischen Armee, der für beide Seiten vergeblich endete. Zum ersten Mal im gesamten Krieg mussten Gegner, die schwere Verluste erlitten hatten (die Russen - über 40.000 Menschen, die Japaner - 20.000 Menschen), auf positionelle Militäroperationen umsteigen. Allerdings ist die Stabilisierung der Frontlinie am Fluss. Shahe hatte verheerende Folgen für das belagerte Port Arthur. Nach der Eroberung des Mount High, einem Schlüsselpunkt der russischen Verteidigung, durch die Japaner und der Zerstörung des auf der inneren Reede stationierten Geschwaders durch das Feuer ihrer Batterien, beschloss der Kommandant der befestigten Region Kwantung, Gen. BIN. Am 20. Dezember 1904 (2. Januar 1905) unterzeichnete Stessel mit Vertretern des japanischen Kommandos eine Vereinbarung über die Übergabe der Festung und die Übergabe der Garnison von Port Arthur.

An der mandschurischen Front fand am 6. Februar (19) - 25. Februar (10. März) in der Nähe von Mukden ein neuer und größter Zusammenstoß der russischen und der japanischen Armee im gesamten Krieg statt. Die russische Armee zog sich nach einer schweren Niederlage in die Stadt Telin zurück. Die Verluste der russischen Truppen in dieser Schlacht erreichten 89.000 Menschen. getötet, verwundet und gefangen genommen. Die Japaner verloren 71.000 Tote und Verwundete, was sich als sehr hoch für die Armee eines kleinen Inselstaates herausstellte, dessen Regierung kurz nach diesem Sieg gezwungen war, dem Beginn von Friedensverhandlungen mit Russland durch die Vermittlung des US-Präsidenten zuzustimmen T. Roosevelt. Eine weitere Folge der Mukden-Niederlage war der Rücktritt von Gen. EIN. Kuropatkin vom Posten des Oberbefehlshabers der Streitkräfte in Fernost. Sein Nachfolger wurde Gen. N.P. Linewitsch. Der neue Oberbefehlshaber lehnte aktive Aktionen ab und war nur mit der technischen Unterstützung der 175 km entfernten Sypingai-Stellungen beschäftigt. Aussaat Mukden. Die russische Armee blieb bis Kriegsende auf ihnen

Auf See gingen die letzten Hoffnungen des russischen Kommandos nach der Flucht zugrunde. in der Tsushima-Straße durch die japanische Flotte von Admiral H. Togo des russischen Geschwaders von Vizeadmiral Z.P. Rozhdestvensky, gerichtet von der Ostsee bis zum Pazifischen Ozean (14.-15. Mai (27.-28.) 1905).

Während der Feindseligkeiten verlor Russland ca. 270.000 Menschen, inkl. OK. 50 Tausend Menschen - getötet, Japan - ebenfalls ca. 270.000 Menschen, aber ca. 86 Tausend Menschen

Aviso ist ein kleines Kriegsschiff, das für Botendienste eingesetzt wird.

Nur der Kommandant der amerikanischen Vicksburg, Captain 2nd Rank Marshall, schloss sich dem Protest der Kommandeure fremder Schiffe nicht an.

"Varyag" wurde in geringer Tiefe überflutet - bei Ebbe war das Schiff fast der diametralen Ebene um 4 m ausgesetzt. Die Japaner beschlossen, es in Besitz zu nehmen und begannen mit den Hebearbeiten. 1905 "Warjag". wurde aufgezogen und nach Sasebo geschickt. Dort wurde der Kreuzer repariert und dann vom Geschwader von Vizeadmiral Uriu unter dem Namen "Soya" in Betrieb genommen, aber auf dem Heck unter japanischen Hieroglyphen wurde auf Beschluss von Kaiser Mutsuhito eine Inschrift in goldener slawischer Schrift hinterlassen - "Varyag ". Am 22. März 1916 kaufte Russland seinen berühmten Kreuzer auf, der wieder seinen früheren Namen erhielt. 1917 wurde das Schiff in Großbritannien repariert und nach der Oktoberrevolution verschrottet. Das Schicksal und das Meer waren jedoch gegen ein solches Ende der Warjag - 1922, während seines letzten Feldzugs, sank er vor der Küste Schottlands, 60 Meilen südlich von Glasgow.

V.A. Wolkow