Die Hauptoperation der Sommerkampagne von 1944 fand in Weißrussland statt. Die belarussische Offensivoperation, die vom 23. Juni bis 29. August 1944 durchgeführt wurde, wurde zu einer der größten Militäroperationen in der Geschichte der Menschheit. Sie wurde nach dem russischen Kommandanten des Vaterländischen Krieges von 1812, P. I. Bagration, benannt. Während des „fünften stalinistischen Streiks“ befreiten sowjetische Truppen das Territorium von Belarus, den größten Teil der litauischen SSR sowie Ostpolen. Die Wehrmacht erlitt schwere Verluste, deutsche Truppen wurden in der Gegend von Vitebsk, Bobruisk, Mogilev, Orsha besiegt. Insgesamt verlor die Wehrmacht 30 Divisionen östlich von Minsk, etwa eine halbe Million Soldaten und Offiziere wurden getötet, vermisst, verwundet und gefangen genommen. Die deutsche Heeresgruppe "Mitte" wurde besiegt und die Heeresgruppe "Nord" im Baltikum wurde entzweit.

Die Lage an der Front

Bis Juni 1944 erreichte die Linie der sowjetisch-deutschen Front im Nordosten die Linie Vitebsk - Orsha - Mogilev - Zhlobin. Gleichzeitig erzielte die Rote Armee in südlicher Richtung enorme Erfolge - die gesamte Ukraine am rechten Ufer, die Krim, Nikolaev und Odessa wurden befreit. Sowjetische Truppen erreichten die Staatsgrenze der UdSSR, begann die Befreiung Rumäniens. Es wurden Bedingungen für die Befreiung ganz Mittel- und Südosteuropas geschaffen. Ende des Frühjahrs 1944 verlangsamte sich jedoch die Offensive der sowjetischen Truppen im Süden.

Als Ergebnis der Erfolge in der südlichen strategischen Richtung wurde ein riesiger Felsvorsprung gebildet - ein Keil, der tief in die Sowjetunion zeigt (der sogenannte "belarussische Balkon"). Das nördliche Ende des Felsvorsprungs ruhte auf Polozk und Vitebsk und das südliche Ende auf dem Becken des Flusses Pripyat. Der "Balkon" musste beseitigt werden, um einen Flankenangriff der Wehrmacht auszuschließen. Darüber hinaus verlegte das deutsche Kommando erhebliche Kräfte nach Süden, die Kämpfe nahmen einen langwierigen Charakter an. Das Hauptquartier und der Generalstab beschlossen, die Richtung des Hauptangriffs zu ändern. Im Süden mussten die Truppen ihre Streitkräfte neu formieren, die Einheiten mit Arbeitskräften und Ausrüstung auffüllen und sich auf eine neue Offensive vorbereiten.

Die Niederlage der Heeresgruppe Mitte und die Befreiung der BSSR, durch die die kürzesten und wichtigsten Wege nach Polen und zu den wichtigsten politischen, militärisch-industriellen Zentren und Ernährungsstützpunkten (Pommern und Ostpreußen) Deutschlands führten, waren von großer militärstrategischer Bedeutung und politische Bedeutung. Die Situation im gesamten Operationsgebiet änderte sich radikal zugunsten der Sowjetunion. Der Erfolg in Weißrussland war der beste Weg, um unsere nachfolgenden Offensivoperationen in Polen, den baltischen Staaten, der Westukraine und Rumänien sicherzustellen.

Su-85-Säule auf dem Lenin-Platz im befreiten Minsk

Operationsplan

Im März 1944 lud der Oberbefehlshaber Rokossovsky ein und kündigte die geplante Großoperation an, forderte den Kommandanten auf, seine Meinung zu äußern. Die Operation hieß "Bagration", dieser Name wurde von Joseph Stalin vorgeschlagen. Nach dem Plan des Hauptquartiers sollten die Hauptaktionen des Sommerfeldzugs von 1944 in Weißrussland stattfinden. Für die Operation sollten die Streitkräfte von vier Fronten einbezogen werden: der 1. Baltischen, 1., 2. und 3. Weißrussischen Front. An der belarussischen Operation waren auch die Dnjepr-Militärflottille, die Langstreckenfliegerei und Partisanenabteilungen beteiligt.

Ende April traf Stalin die endgültige Entscheidung über den Sommerfeldzug und die weißrussische Operation. Alexei Antonov, Chef der Operativen Direktion und stellvertretender Chef des Generalstabs, wurde beauftragt, die Arbeiten zur Planung von Frontoperationen zu organisieren und mit der Konzentration von Truppen und materiellen Ressourcen zu beginnen. So erhielt die 1. Baltische Front unter dem Kommando von Ivan Bagramyan das 1. Panzerkorps, die 3. Weißrussische Front von Ivan Chernyakhovsky - die 11. Garde-Armee, das 2. Garde-Panzerkorps. Darüber hinaus konzentrierte sich die 5. Garde-Panzerarmee (Stavka-Reserve) auf die Offensivzone der 3. Weißrussischen Front. An der rechten Flanke der 1. Weißrussischen Front konzentrierten sich die 28. Armee, das 9. Panzer- und 1. Garde-Panzerkorps, das 1. Mechanisierte Korps und das 4. Garde-Kavalleriekorps.

Neben Antonov waren nur wenige Personen an der direkten Entwicklung des Plans für die Operation Bagration beteiligt, darunter Vasilevsky und Zhukov. Inhaltliche Korrespondenz, Telefongespräche oder Telegrafie waren strengstens untersagt. Eine der Prioritäten bei der Vorbereitung der belarussischen Operation war die Geheimhaltung und Fehlinformation des Feindes über die geplante Richtung des Hauptangriffs. Insbesondere der Kommandeur der 3. Ukrainischen Front, Armeegeneral Rodion Malinowski, wurde angewiesen, eine demonstrative Truppenkonzentration hinter der rechten Flanke der Front durchzuführen. Einen ähnlichen Befehl erhielt der Kommandeur der 3. Baltischen Front, Generaloberst Ivan Maslennikov.

Aleksey Antonov, stellvertretender Chef des Generalstabs der Roten Armee, führender Entwickler des Plans für die belarussische Operation

Am 20. Mai wurden Vasilevsky, Schukow und Antonow ins Hauptquartier gerufen. Der Plan für die Sommerkampagne wurde schließlich genehmigt. Zunächst sollte die Leningrader Front () im Bereich der Karelischen Landenge zuschlagen. Dann, in der zweiten Junihälfte, planten sie, eine Offensive in Weißrussland zu starten. Vasilevsky und Schukow waren für die Koordinierung der Aktionen der vier Fronten verantwortlich. Vasilevsky wurde mit der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front betraut, Zhukov - der 1. und 2. Weißrussischen Front. Anfang Juni brachen sie zum Standort der Truppen auf.

Nach den Erinnerungen von K. K. Rokossovsky wurde der Offensivplan schließlich am 22. und 23. Mai im Hauptquartier ausgearbeitet. Die Überlegungen des Kommandos der 1. Weißrussischen Front zur Offensive der Truppen des linken Flügels der 1. Weißrussischen Front in Richtung Lublin wurden gebilligt. Kritisiert wurde jedoch die Idee, dass die Truppen der rechten Frontflanke zwei Hauptschläge gleichzeitig ausführen sollten. Die Mitglieder des Hauptquartiers glaubten, dass es notwendig sei, einen Hauptschlag in Richtung Rogachev - Osipovichi zu versetzen, um die Streitkräfte nicht zu zerstreuen. Rokossovsky blieb weiterhin standhaft. Nach Angaben des Kommandanten musste ein Schlag von Rogachev, der andere von den Ozarichs nach Slutsk geliefert werden. Gleichzeitig fiel die Bobruisk-Gruppierung des Feindes in den "Kessel". Rokossovsky kannte das Gebiet gut und verstand, dass die Bewegung der Armeen der linken Flanke in einer Richtung in der stark sumpfigen Polesie dazu führen würde, dass die Offensive ins Stocken geraten würde, die Straßen verstopft wären und die Fronttruppen dazu nicht in der Lage wären alle ihre Fähigkeiten einsetzen, da sie in Teilen in die Schlacht eingeführt würden. Überzeugt, dass Rokossovsky seinen Standpunkt weiterhin verteidigte, billigte Stalin den Operationsplan in der vom Hauptquartier der 1. Weißrussischen Front vorgeschlagenen Form. Ich muss sagen, dass Schukow diese Geschichte von Rokossovsky widerlegt. Ihm zufolge wurde die Entscheidung über zwei Streiks der 1. Weißrussischen Front am 20. Mai vom Hauptquartier getroffen.

Am 31. Mai erhielten die Frontkommandanten eine Weisung des Hauptquartiers. Der Zweck der Operation bestand darin, zwei Flankenangriffe abzudecken und die feindliche Gruppierung in der Region Minsk zu zerstören. Besonderer Wert wurde auf die Niederlage der stärksten feindlichen Flankenverbände gelegt, die die Verteidigung in den Gebieten von Vitebsk und Bobruisk hielten. Dies bot die Möglichkeit einer schnellen Offensive großer Streitkräfte in konvergierenden Richtungen nach Minsk. Die verbleibenden feindlichen Truppen sollten in ein ungünstiges Operationsgebiet bei Minsk zurückgeworfen, von ihrer Kommunikation abgeschnitten, umzingelt und zerstört werden. Der Plan des Hauptquartiers sah die Anwendung von drei starken Schlägen vor:

Die Truppen der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front griffen in der allgemeinen Richtung von Vilnius an;
- Streitkräfte der 2. Weißrussischen Front rückten in Zusammenarbeit mit dem linken Flügel der 3. Weißrussischen Front und dem rechten Flügel der 1. Weißrussischen Front in Richtung Mogilev - Minsk vor;
- Formationen der 1. Weißrussischen Front rückten in Richtung Bobruisk - Baranovichi vor.

In der ersten Phase der Operation sollten die Truppen der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front die feindliche Vitebsk-Gruppierung besiegen. Führen Sie dann mobile Einheiten in die Lücke ein und entwickeln Sie eine Offensive nach Westen auf Vilnius-Kaunas, die die linke Flanke der Borisov-Minsk-Gruppe der Wehrmacht abdeckt. Die 2. Weißrussische Front sollte die Mogilev-Gruppe des Feindes zerstören und in Richtung Minsk vorrücken.

Die 1. Weißrussische Front sollte in der ersten Phase der Offensive die feindliche Gruppierung Zhlobin-Bobruisk mit den Streitkräften ihrer rechten Flanke zerstören. Führen Sie dann panzermechanisierte Formationen in die Lücke ein und entwickeln Sie eine Offensive auf Slutsk-Baranovich. Ein Teil der Frontstreitkräfte sollte die feindliche Minsker Gruppierung von Süden und Südwesten aus decken. Die linke Flanke der 1. Weißrussischen Front schlug in Richtung Lublin zu.

Es sei darauf hingewiesen, dass das sowjetische Kommando ursprünglich vorhatte, bis zu einer Tiefe von 300 km zuzuschlagen, drei deutsche Armeen zu besiegen und die Linie Utena, Vilnius, Lida, Baranovichi zu erreichen. Die Aufgaben für die weitere Offensive wurden Mitte Juli vom Hauptquartier auf der Grundlage der Ergebnisse der festgestellten Erfolge festgelegt. Gleichzeitig waren die Ergebnisse in der zweiten Phase der belarussischen Operation nicht mehr so ​​​​brillant.

Kämpfe für Weißrussland

Operationsvorbereitung

Wie Schukow in seinen Memoiren feststellte, mussten zur Sicherstellung der Bagration-Operation bis zu 400.000 Tonnen Munition, 300.000 Tonnen Treibstoff und Schmiermittel, bis zu 500.000 Tonnen Proviant und Futter an die Truppen geschickt werden. Es war notwendig, in den gegebenen Gebieten 5 kombinierte Waffenarmeen, 2 Panzer- und eine Luftarmee sowie Teile der 1. Armee der polnischen Armee zu konzentrieren. Darüber hinaus wurden 6 Panzer- und mechanisierte Korps, mehr als 50 Gewehr- und Kavalleriedivisionen, mehr als 210.000 Marschverstärkungen und über 2,8.000 Kanonen und Mörser aus der Stavka-Reserve an die Fronten verlegt. Es ist klar, dass all dies mit großer Sorgfalt übertragen und transportiert werden musste, um dem Feind nicht den Plan einer grandiosen Operation zu offenbaren.

Bei der unmittelbaren Vorbereitung des Einsatzes wurde besonders auf Tarnung und Geheimhaltung geachtet. Die Fronten schalteten auf Funkstille. An der Spitze wurden Erdarbeiten durchgeführt, die die Verstärkung der Verteidigung nachahmten. Die Konzentration der Truppen, ihre Verlegung erfolgte hauptsächlich nachts. Sowjetische Flugzeuge patrouillierten sogar in dem Gebiet, um die Einhaltung von Tarnmaßnahmen usw. zu überwachen.

Rokossovsky wies in seinen Memoiren auf die große Rolle der Geheimdienste an vorderster Front und hinter den feindlichen Linien hin. Das Kommando widmete der Luft, dem Militär aller Art und der Funkaufklärung besondere Aufmerksamkeit. Nur in den Armeen der rechten Flanke der 1. Weißrussischen Front wurden mehr als 400 Durchsuchungen durchgeführt, sowjetische Geheimdienstoffiziere erbeuteten mehr als 80 "Sprachen" und wichtige Dokumente des Feindes.

Am 14. und 15. Juni führte der Kommandeur der 1. Weißrussischen Front Übungen zur Auslosung der bevorstehenden Operation im Hauptquartier der 65. und 28. Armee (dem rechten Flügel der Front) durch. Vertreter des Hauptquartiers waren beim Hauptquartierspiel anwesend. An der Auslosung nahmen Kommandeure von Korps und Divisionen, Kommandeure der Artillerie und Chefs von militärischen Zweigen der Armeen teil. Während des Unterrichts wurden die Themen der anstehenden Offensive detailliert ausgearbeitet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Beschaffenheit des Geländes in der Offensivzone der Armeen, die Organisation der feindlichen Verteidigung und die Methoden eines frühen Durchbruchs auf der Straße Slutsk-Bobruisk gelegt. Dies ermöglichte es, die Fluchtwege der Bobruisk-Gruppe der 9. Armee des Feindes zu schließen. In den folgenden Tagen fanden ähnliche Übungen in der 3., 48. und 49. Armee statt.

Gleichzeitig wurde eine große pädagogische und politische Ausbildung der sowjetischen Truppen durchgeführt. Feuermissionen, Taktik und Angriffstechnik, Offensive in Zusammenarbeit mit Panzern, Artillerieeinheiten, mit Unterstützung der Luftfahrt wurden im Klassenzimmer erarbeitet. Die Hauptquartiere von Einheiten, Formationen und Armeen bearbeiteten die Fragen der Kontrolle und Kommunikation. Kommando- und Beobachtungsposten wurden nach vorne verlegt, ein Beobachtungs- und Kommunikationssystem geschaffen, die Bewegungsreihenfolge und das Kommando und die Kontrolle der Truppen während der Verfolgung des Feindes festgelegt usw.

Sowjetische Panzer "Valentine IX" bewegen sich in Gefechtsstellungen. Panzerarmee der 5. Garde. Sommer 1944

Große Unterstützung bei der Vorbereitung der Offensivoperation leistete das belarussische Hauptquartier der Partisanenbewegung. Zwischen den Partisanenabteilungen und den sowjetischen Truppen wurde eine enge Verbindung hergestellt. Die Partisanen erhielten vom "Festland" Anweisungen mit bestimmten Aufgaben, wo und wann sie den Feind angreifen und welche Kommunikation sie zerstören sollten.

Es sei darauf hingewiesen, dass Mitte 1944 im größten Teil der BSSR Partisanenabteilungen im Einsatz waren. Belarus war eine echte Partisanenregion. In der Republik operierten 150 Partisanenbrigaden und 49 separate Abteilungen mit einer Gesamtstärke der gesamten Armee - 143.000 Bajonette (bereits während der belarussischen Operation schlossen sich fast 200.000 Partisanen den Einheiten der Roten Armee an). Die Partisanen kontrollierten weite Gebiete, insbesondere in den bewaldeten und sumpfigen Gebieten. Kurt von Tippelskirch schrieb, dass die 4. Armee, die er ab Anfang Juni 1944 befehligte, in einem riesigen Wald- und Sumpfgebiet landete, das sich bis nach Minsk erstreckte und dieses Gebiet von großen Partisanenverbänden kontrolliert wurde. Deutsche Truppen haben es in all den drei Jahren nie geschafft, dieses Gebiet vollständig zu räumen. Alle Übergänge und Brücken in diesem abgelegenen, mit dichten Wäldern bedeckten Gebiet wurden zerstört. Obwohl deutsche Truppen alle größeren Städte und Eisenbahnknotenpunkte kontrollierten, befanden sich infolgedessen bis zu 60 % des Territoriums von Belarus unter der Kontrolle sowjetischer Partisanen. Hier existierte noch die Sowjetmacht, die Regionalkomitees und Bezirkskomitees der Kommunistischen Partei und des Komsomol (Allunions-Leninistischer Kommunistischer Jugendverband) arbeiteten. Es ist klar, dass die Partisanenbewegung nur mit Unterstützung des "Festlandes" bestehen konnte, von wo aus erfahrenes Personal und Munition transferiert wurden.

Der Offensive der sowjetischen Armeen ging ein beispielloser Angriff von Partisanenverbänden voraus. In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni begannen die Partisanen mit massiven Operationen, um den deutschen Rücken zu besiegen. Die Partisanen zerstörten die Eisenbahnverbindungen des Feindes, sprengten Brücken, legten Hinterhalte auf den Straßen an und legten die Kommunikationsleitungen lahm. Allein in der Nacht des 20. Juni wurden 40.000 feindliche Schienen gesprengt. Eike Middeldorf bemerkte: „Im zentralen Sektor der Ostfront führten russische Partisanen 10.500 Explosionen durch“ (Middeldorf Eike. Russlandfeldzug: Taktiken und Waffen. - St. Petersburg, M., 2000). Die Partisanen konnten nur einen Teil ihrer Pläne durchführen, aber selbst das reichte aus, um den Rücken der Heeresgruppe Mitte kurzfristig lahmzulegen. Dadurch verzögerte sich die Übergabe der deutschen Einsatzreserven um mehrere Tage. Die Kommunikation auf vielen Autobahnen wurde nur tagsüber und nur von starken Konvois begleitet.

Seitenkräfte. die Sowjetunion

Vier Fronten verbanden 20 kombinierte Waffen und 2 Panzerarmeen. Insgesamt 166-Divisionen, 12-Panzer- und mechanisierte Korps, 7-befestigte Gebiete und 21-Brigaden. Etwa ein Fünftel dieser Kräfte wurde in der zweiten Phase der Operation, etwa drei Wochen nach Beginn der Offensive, einbezogen. Zu Beginn der Operation zählten die sowjetischen Truppen etwa 2,4 Millionen Soldaten und Kommandeure, 36.000 Geschütze und Mörser, mehr als 5,2.000 Panzer und Selbstfahrlafetten und über 5,3.000 Flugzeuge.

Die 1. Baltische Front von Ivan Bagramyan umfasste in ihrer Zusammensetzung: die 4. Schockarmee unter dem Kommando von P. F. Malyshev, die 6. Gardearmee von I. M. Chistyakov, die 43. Armee von A. P. Beloborodov, das 1. Panzergebäude V. V. Butkov. Aus der Luft wurde die Front von der 3. Luftarmee von N. F. Papivin unterstützt.

Die 3. Weißrussische Front von Ivan Chernyakhovsky umfasste: die 39. Armee von I. I. Lyudnikov, die 5. Armee von N. I. Krylov, die 11. Garde-Armee von K. N. Galitsky, die 31. Armee von V. V. Glagolev, die 5. Garde-Panzerarmee von P. A. Rotmistrov, die 2. Garde Tank Corps of A.S Guards Mechanized Corps). Aus der Luft wurden die Truppen der Front von der 1. Luftarmee von M. M. Gromov unterstützt.

Die 2. Weißrussische Front von Georgy Zakharov umfasste: die 33. Armee von V. D. Kryuchenkin, die 49. Armee von I. T. Grishin, die 50. Armee von I. V. Boldin, die 4. Luftarmee von K. A. Vershinin.

1. Weißrussische Front von Konstantin Rokossovsky: 3. Armee von A. V. Gorbatov, 48. Armee von P. L. Romanenko, 65. Armee von P. I. Batov, 28. Armee von A. A. Luchinsky, 61- die Armee von P. A. Belov, die 70. Armee von V. S. Popov, die 47. Armee von N. I. Gusev, die 8. Garde-Armee von V. I. Chuikov, die 69. Armee von V. Ya. Kolpakchi, 2-I-Panzerarmee von S. I. Bogdanov. Die Front umfasste auch das 2., 4. und 7. Garde-Kavalleriekorps, das 9. und 11. Panzerkorps, das 1. Garde-Panzerkorps und das 1. mechanisierte Korps. Darüber hinaus waren die 1. Armee der polnischen Armee Z. Berling und die Dnjepr-Militärflottille von Konteradmiral V. V. Grigoriev Rokossovsky unterstellt. Die Front wurde von der 6. und 16. Luftarmee von F. P. Polynin und S. I. Rudenko unterstützt.

Mitglied des Militärrates der 1. Weißrussischen Front, Generalleutnant Konstantin Fedorovich Telegin (links) und Frontkommandant General der Armee Konstantin Konstantinovich Rokossovsky auf der Karte am Frontkommandoposten

Deutsche Streitkräfte

Den sowjetischen Truppen stand die Heeresgruppe Mitte unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Ernst Busch (seit 28.6. Walter Model) gegenüber. Die Heeresgruppe umfasste: die 3. Panzerarmee unter dem Kommando von Generaloberst Georg Reinhardt, die 4. Armee von Kurt von Tippelskirch, die 9. Armee von Hans Jordan (am 27. Juni wurde er durch Nikolaus von Forman ersetzt), die 2. Armee von Walter Weiss (Weiss). Das Heeresgruppenzentrum wurde von der Luftfahrt der 6. Luftflotte und teilweise von der 1. und 4. Luftflotte unterstützt. Darüber hinaus grenzten im Norden die Streitkräfte der 16. Armee der Heeresgruppe Nord an die Heeresgruppe Mitte und im Süden an die 4. Panzerarmee der Heeresgruppe Nordukraine.

Somit zählten die deutschen Truppen 63 Divisionen und drei Brigaden; 1,2 Millionen Soldaten und Offiziere, 9,6 Tausend Kanonen und Mörser, über 900 Panzer und Sturmgeschütze (nach anderen Quellen 1330), 1350 Kampfflugzeuge. Die deutschen Armeen verfügten über ein gut ausgebautes Eisenbahn- und Autobahnsystem, das es ermöglichte, Truppen weit zu manövrieren.

Die Pläne des deutschen Kommandos und des Verteidigungssystems

"Weißrussischer Balkon" sperrte die Straße nach Warschau und weiter nach Berlin. Während des Übergangs der Roten Armee zur Offensive in nördlicher und südlicher Richtung konnte die deutsche Gruppierung von diesem "Balkon" aus den sowjetischen Truppen mächtige Flankenangriffe zufügen. Die deutsche Militärführung hat sich bei Moskaus Plänen für den Sommerfeldzug geirrt. Wenn im Hauptquartier die feindlichen Streitkräfte im Bereich der geplanten Offensive recht gut vertreten waren, glaubte das deutsche Kommando, dass die Rote Armee nur einen Hilfsschlag in Weißrussland durchführen könne. Hitler und das Oberste Oberkommando glaubten, dass die Rote Armee erneut eine entscheidende Offensive im Süden, in der Ukraine, durchführen würde. Der Hauptschlag wurde aus der Region Kowel erwartet. Von dort aus konnten sowjetische Truppen den "Balkon" abschneiden, die Ostsee erreichen und die Hauptkräfte der Heeresgruppe "Mitte" und "Nord" umzingeln und die Heeresgruppe "Nordukraine" in die Karpaten drängen. Außerdem fürchtete Adolf Hitler um Rumänien - die Ölregion Ploiesti, die für das Dritte Reich die Hauptquelle des "schwarzen Goldes" war." Kurt Tippelskirch notierte: „Heeresgruppen Mitte“ und „Nord“ prognostizierten „ruhigen Sommer“.

Insgesamt gab es also 11 Divisionen in den Reserven der Heeresgruppe Mitte und der Heeresreserven. Von den 34 Panzer- und motorisierten Divisionen an der Ostfront waren 24 südlich von Prypjat konzentriert. In der Heeresgruppe "Nordukraine" gab es also 7 Panzer- und 2 Panzer-Grenadier-Divisionen. Zusätzlich wurden sie durch 4 separate Bataillone schwerer Tiger-Panzer verstärkt.

Im April 1944 schlug das Kommando der Heeresgruppe Mitte vor, die Frontlinie zu verkürzen und die Armeen auf günstigere Positionen jenseits der Beresina zurückzuziehen. Das Oberkommando lehnte diesen Plan jedoch wie zuvor ab, als vorgeschlagen wurde, Truppen in günstigere Positionen in der Ukraine oder von der Krim abzuziehen. Die Heeresgruppe wurde in ihren ursprünglichen Stellungen belassen.

Deutsche Truppen besetzten eine gut vorbereitete und tief gestufte (bis zu 250-270 km) Verteidigung. Der Bau von Verteidigungslinien begann bereits 1942-1943, und die Frontlinie nahm schließlich während hartnäckiger Kämpfe im Frühjahr 1944 Gestalt an. Sie bestand aus zwei Fahrspuren und stützte sich auf ein entwickeltes System von Feldbefestigungen, Widerstandsknoten - „Festungen “, zahlreiche natürliche Grenzen. Daher verliefen Verteidigungsstellungen normalerweise an den Westufern zahlreicher Flüsse. Ihr Antrieb wurde durch weite sumpfige Überschwemmungsgebiete behindert. Die bewaldete und sumpfige Natur des Geländes, viele Stauseen, verschlechterten ernsthaft die Fähigkeit, schwere Waffen einzusetzen. Polozk, Vitebsk, Orsha Mogilev, Bobruisk wurden in "Festungen" umgewandelt, deren Verteidigung unter Berücksichtigung der Möglichkeit einer Rundumverteidigung errichtet wurde. Die hinteren Linien verliefen entlang der Flüsse Dnjepr, Drut, Beresina, entlang der Linie Minsk, Slutsk und weiter nach Westen. An der Errichtung von Feldbefestigungen waren die Anwohner stark beteiligt. Die Schwäche der deutschen Verteidigung bestand darin, dass der Bau von Verteidigungslinien in der Tiefe nicht abgeschlossen wurde.

Im Allgemeinen deckte die Heeresgruppe Mitte die strategischen Richtungen Ostpreußen und Warschau ab. Die Richtung Witebsk wurde von der 3. Panzerarmee, die Richtung Orscha und Mogilev von der 3. Armee und die Richtung Bobruisk von der 9. Armee abgedeckt. Die Front der 2. Armee passierte den Pripyat. Das deutsche Kommando widmete der Auffüllung der Divisionen mit Arbeitskräften und Ausrüstung große Aufmerksamkeit und versuchte, sie auf volle Stärke zu bringen. Jede deutsche Division hatte etwa 14 km Front. Im Durchschnitt gab es 450 Soldaten, 32 Maschinengewehre, 10 Kanonen und Mörser, 1 Panzer oder Sturmgeschütz pro 1 km Front. Aber das sind durchschnittliche Zahlen. Sie unterschieden sich stark in verschiedenen Sektoren der Front. In den Richtungen Orsha und Rogachev-Bobruisk war die Verteidigung also stärker und dichter mit Truppen gesättigt. In einigen anderen Bereichen, die das deutsche Kommando für weniger wichtig hielt, waren die Verteidigungsformationen viel weniger dicht.

Die 3. Panzerarmee von Reinhardt besetzte die Linie östlich von Polozk, Bogushevskoye (ca. 40 km südlich von Vitebsk), mit einer Frontlänge von 150 km. Die Armee bestand aus 11 Divisionen (8 Infanterie, zwei Flugplätze, eine Sicherheit), drei Sturmgeschützbrigaden, der Kampfgruppe von Gottberg, 12 separaten Regimentern (Polizei, Sicherheit usw.) und anderen Formationen. Alle Divisionen und zwei Regimenter standen in der ersten Verteidigungslinie. Es gab 10 Regimenter in der Reserve, die hauptsächlich mit dem Schutz der Kommunikation und der Guerillabekämpfung beschäftigt waren. Die Hauptkräfte verteidigten die Richtung Vitebsk. Am 22. Juni zählte die Armee mehr als 165.000 Menschen, 160 Panzer und Sturmgeschütze, mehr als 2.000 Feld- und Flugabwehrgeschütze.

Die 4. Armee von Tippelskirch besetzte die Verteidigung von Bogushevsk bis Bykhov mit einer Frontlänge von 225 km. Es bestand aus 10 Divisionen (7 Infanterie-, eine Angriffs-, 2 Panzer-Grenadier-Divisionen - die 25. und 18.), eine Sturmgeschützbrigade, das 501. schwere Panzerbataillon, 8 separate Regimenter und andere Einheiten. Bereits während der sowjetischen Offensive traf die Panzer-Grenadier-Division Feldherrnhalle ein. In der Reserve befanden sich 8 Regimenter, die die Aufgaben des Schutzes des Rückens, der Kommunikation und der Bekämpfung von Partisanen erfüllten. Die stärkste Verteidigung befand sich in Richtung Orscha und Mogilev. Am 22. Juni hatte die 4. Armee mehr als 168.000 Soldaten und Offiziere, etwa 1700 Feld- und Flugabwehrgeschütze, 376 Panzer und Sturmgeschütze.

Die 9. Armee von Jordanien verteidigte sich in der Zone südlich von Bykhov bis zum Fluss Pripyat mit einer Front von 220 km. Die Armee bestand aus 12 Divisionen (11 Infanterie und ein Panzer - die 20.), drei separate Regimenter, 9 Bataillone (Sicherheit, Ingenieur, Bau). In der ersten Linie standen alle Divisionen, das brandenburgische Regiment und 9 Bataillone. Die Hauptkräfte befanden sich im Gebiet von Bobruisk. Es gab zwei Regimenter in der Armeereserve. Zu Beginn der sowjetischen Offensive hatte die Armee mehr als 175.000 Menschen, etwa 2.000 Feld- und Flugabwehrgeschütze, 140 Panzer und Sturmgeschütze.

Die 2. Armee nahm die Verteidigung entlang der Linie des Flusses Pripyat auf. Es bestand aus 4 Divisionen (2 Infanteristen, einem Jäger und einer Garde), einer Korpsgruppe, einer Panzer-Grenadier-Brigade und zwei Kavallerie-Brigaden. Außerdem unterstanden der 2. Armee die ungarischen 3 Reservedivisionen und eine Kavalleriedivision. In der Kommandoreserve der Heeresgruppe gab es mehrere Divisionen, darunter Sicherungs- und Ausbildungsdivisionen.

Das sowjetische Kommando konnte die Vorbereitung einer großen Offensivoperation in Weißrussland bis zu ihrem Beginn fortsetzen. Der deutsche Luft- und Funkgeheimdienst bemerkte normalerweise große Truppentransfers und kam zu dem Schluss, dass sich eine Offensive näherte. Allerdings verfehlte diesmal die Vorbereitung der Roten Armee auf die Offensive. Die Geheimhaltung und Tarnung haben ihren Zweck erfüllt.

Zerstörte Panzer der 20. Division bei Bobruisk (1944)

Fortsetzung folgt…

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Die Operation Bagration gilt als eine der größten Militäroperationen in der Geschichte der Menschheit.

Es stellt die dritte Phase des "Eisenbahnkrieges" dar, der im Juni und August 1944 auf dem Territorium von Belarus stattfand.

Bei diesem Einsatz wurde den deutschen Truppen ein so starker Schlag versetzt, dass sie sich davon nicht mehr erholen konnten.

Voraussetzungen

Zu dieser Zeit rückten die Deutschen in mehrere Richtungen vor. Auf dem Territorium der Ukrainischen SSR gelang es den sowjetischen Truppen, etwas Beispielloses zu vollbringen: fast das gesamte Territorium der Republik zu befreien und eine große Anzahl von Nazi-Truppen zu vernichten.

Aber auf belarussischem Territorium konnte die Rote Armee lange Zeit keinen erfolgreichen Durchbruch nach Minsk organisieren. Die deutschen Streitkräfte waren in einem auf die UdSSR gerichteten Keil aufgereiht, und dieser Keil stand an der Linie Orscha - Vitebsk - Mogilev - Zhlobin.

Weißrussisches Operationsfoto

Gleichzeitig wurde ein Teil der Truppen in die Ukraine verlegt, auf deren Rückeroberung die Wehrmacht noch hoffte. Daher beschlossen der Generalstab und das Oberste Oberkommando, die Vorgehensweise zu ändern und sich auf die Befreiung von Belarus zu konzentrieren.

Seitenkräfte

Die Offensive in Belarus wurde an vier Fronten organisiert. Den sowjetischen Truppen standen hier vier deutsche Armeen gegenüber:

• 2. Armee des "Zentrums", gelegen in der Gegend von Pinsk und Pripyat;
• die 9. Armee des "Zentrums", die sich in der Region Beresina in der Nähe von Bobruisk befindet;
• 4. Armee des "Zentrums" - der Raum zwischen den Flüssen Beresina und Dnjepr sowie zwischen Bykhov und Orsha;
• 3. Panzerarmee "Zentrum" - am selben Ort sowie Vitebsk.

Betriebsfortschritt

Die Operation "Bagration" war sehr umfangreich und wurde in zwei Phasen durchgeführt. In der ersten Phase wurden die Aktionen auf dem Territorium von Belarus und in der zweiten Phase auf dem Territorium von Litauen und Ostpolen durchgeführt.

Am 22. Juni 1944 begann die Aufklärung in Kraft, um die Punktposition feindlicher Kanonen zu klären. Und am Morgen des 23. Juni begann die eigentliche Operation. Sowjetische Truppen umzingelten bei Witebsk eine Gruppe von fünf Divisionen und liquidierten sie bereits am 27. Juni. So wurden die Hauptverteidigungskräfte der "Center" -Armee zerstört.

Neben den Aktionen der Roten Armee wurde die Operation Bagration von einer beispiellosen Partisanentätigkeit begleitet: Im Sommer 1944 schlossen sich fast 195.000 Partisanen der Roten Armee an.

Sowjetische Truppen im Angriffsfoto

Eike Middeldorf stellte fest, dass "russische Partisanen" mehr als zehntausend Explosionen auf Eisenbahnen und anderen Kommunikationsmitteln ausgeführt haben, was die Bewegung deutscher Truppen um mehrere Tage verzögerte. Andererseits erleichterten Partisanenaktionen die Offensivaktionen der Sowjetarmee.

Die Partisanen planten, viel mehr Explosionen zu produzieren - bis zu vierzigtausend, was jedoch getan wurde, reichte aus, um der deutschen Seite einen vernichtenden Schlag zu versetzen.

Polnisches Komitee für Nationale Befreiung

Inmitten der "Bagration" drangen sowjetische Truppen in das Gebiet Polens ein. Dort bildeten sie eine Übergangsregierung, die viele Experten als Marionette betrachten. Die provisorische Regierung, Polnisches Komitee für Nationale Befreiung genannt, berücksichtigte die polnische Exilregierung nicht und bestand aus Kommunisten und Sozialisten. Anschließend schlossen sich einige der Emigranten dem Komitee an, aber der Rest entschied sich, in London zu bleiben.

Das Ergebnis der Operation

Die Operation Bagration übertraf alle Erwartungen des sowjetischen Kommandos. Die Rote Armee zeigte den Vorteil ihrer Theorie der militärischen Angelegenheiten und demonstrierte eine sorgfältige Organisation und Abfolge von Aktionen. Viele glauben, dass die Niederlage der Deutschen an der belarussischen Front die größte in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist.

23. Juni, Minsk / Korr. BELTA/. Die Vorbereitungen für die weißrussische Offensivoperation begannen im Frühjahr 1944. Auf der Grundlage der militärpolitischen Lage und der Vorschläge der Militärräte der Fronten entwickelte der Generalstab seinen Plan. Nach seiner umfassenden Diskussion im Hauptquartier des Obersten Oberkommandos am 22. und 23. Mai wurde eine endgültige Entscheidung getroffen, eine strategische Offensivoperation durchzuführen. Seine Vorstufe begann symbolisch am dritten Jahrestag des deutschen Angriffs auf die UdSSR - dem 22. Juni 1944.

An diesem Tag verlief die Front mit einer Länge von über 1100 km in Weißrussland entlang der Linie des Nescherdo-Sees, östlich von Vitebsk, Orsha, Mogilev, Zhlobin, entlang des Flusses Pripyat und bildete einen riesigen Felsvorsprung. Hier verteidigten sich die Truppen der Heeresgruppe Mitte, die über ein gut ausgebautes Eisenbahn- und Autobahnnetz zum weiten Manövrieren entlang innerer Linien verfügte. Die faschistischen deutschen Truppen besetzten eine im Voraus vorbereitete Verteidigung in der Tiefe (250-270 km), die auf einem entwickelten System von Feldbefestigungen und natürlichen Linien basierte. Verteidigungslinien verliefen in der Regel entlang der Westufer zahlreicher Flüsse, die weite sumpfige Auen hatten.

Die belarussische Offensivoperation mit dem Codenamen „Bagration“ begann am 23. Juni und endete am 29. August 1944. Seine Idee war es, die feindliche Verteidigung mit gleichzeitigen tiefen Schlägen in sechs Sektoren zu durchbrechen, seine Truppen zu zerstückeln und sie in Teile zu zerlegen. In Zukunft sollte es Minsk in konvergierenden Richtungen angreifen, um die wichtigsten feindlichen Streitkräfte östlich der Hauptstadt von Belarus einzukreisen und zu zerstören. Dann sollte die Offensive in Richtung der Grenzen Polens und Ostpreußens fortgesetzt werden.

Hervorragende sowjetische Militärführer nahmen an der Vorbereitung und Durchführung der Operation Bagration teil. Ihr Plan wurde vom General der Armee A. I. Antonov entwickelt. Die Truppen der Fronten, deren Streitkräfte die Operation durchführten, wurden von den Armeegenerälen K. K. Rokossovsky, I. Kh. Bagramyan, den Generalobersten I. D. Chernyakhovsky und G. F. Zakharov kommandiert. Die Fronten wurden von Vertretern der Stavka-Marschälle der Sowjetunion G. K. Zhukov und A. M. Vasilevsky koordiniert.

Die 1. baltische, 1., 2., 3. weißrussische Front nahmen an den Kämpfen teil - insgesamt 17 Armeen, darunter 1 Panzer- und 3 Luft-, 4 Panzer- und 2 kaukasische Korps, eine pferdemechanisierte Gruppe, die Dnjepr-Militärflottille , 1. Armee von die polnische Armee und belarussische Partisanen. Während der Operation schnitten die Partisanen die Rückzugswege des Feindes ab, eroberten und bauten neue Brücken und Übergänge für die Rote Armee, befreiten unabhängig voneinander eine Reihe regionaler Zentren und beteiligten sich an der Liquidierung eingekreister feindlicher Gruppen.

Die Operation bestand aus zwei Phasen. Am ersten (23. Juni - 4. Juli) wurden Operationen in Vitebsk-Orsha, Mogilew, Bobruisk, Polozk und Minsk durchgeführt. Als Ergebnis der 1. Phase der belarussischen Operation wurden die Hauptkräfte des Heeresgruppenzentrums besiegt. In der zweiten Phase (5. Juli - 29. August) wurden die Operationen Vilnius, Bialystok, Lublin-Brest, Siauliai, Kaunas durchgeführt.

Am ersten Tag der strategischen Offensivoperation "Bagration" am 23. Juni 1944 befreiten die Truppen der Roten Armee den Bezirk Sirotinsky (seit 1961 - Shumilinsky). Die Truppen der 1. Baltischen Front gingen zusammen mit den Truppen der 3. Weißrussischen Front am 23. Juni in die Offensive, umzingelten am 25. Juni 5 feindliche Divisionen westlich von Witebsk und liquidierten sie am 27. Juni, die Hauptkräfte der Front wurden gefangen genommen Lepel am 28. Juni. Die Truppen der 3. Weißrussischen Front, die die Offensive erfolgreich entwickelten, befreiten Borisov am 1. Juli. Die Truppen der 2. Weißrussischen Front befreiten Mahiljou am 28. Juni, nachdem sie die feindliche Verteidigung entlang der Flüsse Pronja, Basja und Dnjepr durchbrochen hatten. Bis zum 27. Juni umzingelten die Truppen der 1. Weißrussischen Front 6 deutsche Divisionen im Raum Bobruisk und liquidierten sie bis zum 29. Juni. Gleichzeitig erreichten die Fronttruppen die Linie Svisloch, Osipovichi, Starye Dorogi.

Als Ergebnis der Minsker Operation wurde Minsk am 3. Juli befreit, östlich davon wurden Formationen der 4. und 9. deutschen Armee (über 100.000 Menschen) umzingelt. Während der Operation Polozk befreite die 1. Baltische Front Polozk und entwickelte eine Offensive auf Siauliai. In 12 Tagen rückten die sowjetischen Truppen 225-280 km mit einem durchschnittlichen Tagestempo von bis zu 20-25 km vor und befreiten den größten Teil von Belarus. Die Heeresgruppe Mitte erlitt eine katastrophale Niederlage, ihre Hauptkräfte wurden umzingelt und besiegt.

Mit der Freilassung der sowjetischen Truppen an die Linie von Polozk, See. Naroch, Molodechno, westlich von Nesvizh, eine 400 km lange Lücke in der strategischen Front des Feindes. Versuche des faschistischen deutschen Kommandos, es mit separaten Divisionen zu schließen, die hastig aus anderen Richtungen verlegt wurden, konnten keine nennenswerten Ergebnisse bringen. Vor den sowjetischen Truppen ergab sich die Gelegenheit, eine unerbittliche Verfolgung der Überreste der besiegten feindlichen Truppen zu beginnen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der 1. Stufe der Operation erteilte das Hauptquartier den Fronten neue Weisungen, wonach sie eine entscheidende Offensive nach Westen fortsetzen sollten.

Infolge der Feindseligkeiten während der belarussischen Operation wurden 17 feindliche Divisionen und 3 Brigaden vollständig zerstört, 50 Divisionen verloren mehr als die Hälfte ihrer Zusammensetzung. Die Nazis verloren etwa eine halbe Million Menschen, getötet, verwundet, gefangen genommen. Während der Operation Bagration vollendeten die sowjetischen Truppen die Befreiung von Weißrussland, befreiten Teile Litauens und Lettlands, marschierten am 20. Juli in Polen ein und näherten sich am 17. August den Grenzen Ostpreußens. Am 29. August erreichten sie die Weichsel und organisierten die Verteidigung an dieser Linie.

Die belarussische Operation schuf die Voraussetzungen für den weiteren Vormarsch der Roten Armee nach Deutschland. Für die Teilnahme daran wurden mehr als 1.500 Soldaten und Kommandanten der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen, mehr als 400.000 Soldaten und Offiziere wurden mit Orden und Orden ausgezeichnet, 662 Formationen und Einheiten erhielten Ehrentitel nach den Namen der Städte und Orte, an denen sie teilnahmen befreit.

Nordwestlich und südöstlich der Stadt Witebsk gingen unsere Truppen in die Offensive. Hunderte von sowjetischen Kanonen verschiedener Kaliber und Mörser entfesselten mächtiges Feuer auf den Feind. Die Artillerie- und Luftvorbereitung für die Offensive dauerte mehrere Stunden. Zahlreiche deutsche Befestigungen wurden zerstört. Dann, nach dem Sperrfeuer, ging die sowjetische Infanterie zum Angriff über. Unsere Kämpfer unterdrückten die überlebenden feindlichen Feuerpunkte und durchbrachen die stark befestigte Verteidigung in beiden Sektoren der Offensive. Sowjetische Truppen, die südöstlich der Stadt Witebsk vordrangen, unterbrachen die Eisenbahnlinie Witebsk-Orscha und beraubten damit die feindliche Gruppierung von Witebsk der letzten Eisenbahnlinie, die sie mit dem Rücken verband. Der Feind erleidet enorme Verluste. Deutsche Schützengräben und Schlachtfelder sind übersät mit den Leichen der Nazis, kaputten Waffen und Ausrüstung. Unsere Truppen erbeuteten Trophäen und Gefangene.

In Richtung Mogilev gingen unsere Truppen nach schwerem Artilleriebeschuss und Bombardierung feindlicher Stellungen aus der Luft in die Offensive. Die sowjetische Infanterie überquerte schnell den Fluss Pronya. Der Feind baute am Westufer dieses Flusses eine Verteidigungslinie, die aus zahlreichen Bunkern und mehreren Schützengrabenlinien im vollen Profil bestand. Die sowjetischen Truppen durchbrachen die feindliche Verteidigung mit einem mächtigen Schlag und rückten, aufbauend auf ihrem Erfolg, bis zu 20 Kilometer vor. In den Gräben und Verbindungsgängen lagen viele feindliche Leichen. Nur in einem kleinen Gebiet wurden 600 getötete Nazis gezählt.

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Die nach dem Helden der Sowjetunion Zaslonov benannte Partisanenabteilung griff die deutsche Garnison in einer Siedlung in der Region Witebsk an. In einem erbitterten Nahkampf töteten die Partisanen 40 Nazis und erbeuteten große Trophäen. Die Partisanenabteilung "Gewitter" entgleiste an einem Tag 3 deutsche Militärstaffeln. 3 Dampflokomotiven, 16 Waggons und Plattformen mit militärischer Ladung wurden beschädigt.

Sie haben Weißrussland befreit

Petr Filippovich Gavrilov Geboren am 14. Oktober 1914 im Tomsker Gebiet in einer Bauernfamilie. In der Armee seit Dezember 1942. Eine Kompanie der 34. Garde-Panzerbrigade der 6. Garde-Armee der 1. Baltischen Front unter dem Kommando von Oberleutnant der Garde, Pjotr ​​Gawrilow, am 23. Juni 1944, als sie die Verteidigung in der Nähe des Dorfes Sirotino, Bezirk Schumilinski, Oblast Witebsk, durchbrach, zerstörte zwei Bunker, zerstreute und zerstörte bis auf ein Nazi-Bataillon. Bei der Verfolgung der Nazis drang die Kompanie am 24. Juni 1944 in die westliche Dwina in der Nähe des Dorfes Ulla ein, eroberte einen Brückenkopf an seinem Westufer und hielt ihn, bis sich unsere Infanterie und Artillerie näherten. Für den Mut und den Mut, der beim Durchbruch der Verteidigung und der erfolgreichen Überquerung der westlichen Dwina gezeigt wurde, wurde Oberleutnant Gavrilov Petr Filippovich der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen. Nach dem Krieg lebte und arbeitete er in Swerdlowsk (seit 1991 - Jekaterinburg). Gestorben 1968.
Abdulla Zhanzakov wurde am 22. Februar 1918 im kasachischen Dorf Akrab geboren. Seit 1941 in der Armee an den Fronten des Krieges. Der Maschinenpistolenschütze des 196. Guards Rifle Regiment (67. Guards Rifle Division, 6. Guards Army, 1. Baltic Front), Guard Corporal Abdulla Zhanzakov, zeichnete sich besonders in der strategischen Offensivoperation von Belarus aus. In der Schlacht am 23. Juni 1944 nahm er am Angriff auf die feindliche Festung in der Nähe des Dorfes Sirotinovka (Bezirk Shumilinsky) teil. Er machte sich heimlich auf den Weg zum deutschen Bunker und bewarf ihn mit Granaten. Am 24. Juni zeichnete er sich aus, als er die westliche Dwina in der Nähe des Dorfes Buy (Bezirk Beschenkowitschi) überquerte. In der Schlacht bei der Befreiung der Stadt Lepel am 28. Juni 1944 durchbrach er als erster die hohe Böschung der Bahngleise, nahm darauf eine vorteilhafte Stellung ein und unterdrückte mehrere feindliche Feuerstellen mit automatischem Feuer, Sicherstellung des Erfolgs seines Zugaufstiegs. In der Schlacht am 30. Juni 1944 starb er beim Überqueren des Ushacha-Flusses in der Nähe der Stadt Polozk. Wachkorporal Zhanzakov Abdulla wurde posthum der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen.

Nikolaj Jefimowitsch Solowjow wurde am 19. Mai 1918 in der Region Twer in eine Bauernfamilie geboren. Während des Großen Vaterländischen Krieges in der Armee seit 1941. Besonders hervorgetan hat er sich während der Offensivoperation Vitebsk-Orsha. In der Schlacht am 23. Juni 1944, als er die feindliche Verteidigung in der Nähe des Dorfes Medved im Bezirk Sirotinsky (heute Shumilinsky) unter Beschuss durchbrach, sorgte er für die Kommunikation zwischen dem Divisionskommandanten und den Regimentern. Als er am 24. Juni nachts in der Nähe des Dorfes Scharipino (Bezirk Beschenkowitschi) die westliche Dwina überquerte, stellte er eine Drahtverbindung über den Fluss her. Für Mut und Heldentum, die er bei der Überquerung der westlichen Dwina gezeigt hat, wurde Solovyov Nikolai Efimovich der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen. Nach dem Krieg lebte und arbeitete er in der Region Twer. Gestorben 1993.

Alexander Kuzmich Fedyunin Geboren am 15. September 1911 in der Region Rjasan in einer Bauernfamilie. Während des Großen Vaterländischen Krieges in der Armee seit 1941. Besonders zeichnete er sich während der Befreiung von Belarus aus. Am 23. Juni 1944 brach das Bataillon unter dem Kommando von A. K. Fedyunin als erstes in den Bahnhof Sirotino (Gebiet Witebsk) ein, zerstörte bis zu 70 feindliche Soldaten, erbeutete 2 Kanonen, 2 Lager mit Munition und militärischer Ausrüstung. Am 24. Juni überquerten die vom Bataillonskommandanten angeführten Kämpfer die westliche Dwina in der Nähe des Dorfes Dvorishche (Beshenkovichi-Bezirk, Region Witebsk), schossen die feindlichen Außenposten ab und verschanzten sich auf dem Brückenkopf, der die Überquerung des Flusses sicherstellte von anderen Einheiten des Regiments. Für die geschickte Führung der Einheit, den Mut und das Heldentum, die während der Befreiung von Belarus gezeigt wurden, wurde Fedyunin Alexander Kuzmich der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen. Nach Kriegsende diente er weiterhin in den Streitkräften, lebte und arbeitete in der Stadt Shakhty im Rostower Gebiet. Gestorben 1975.

23. Juni 1944 - Sowjetische Truppen starten eine Operation zur Befreiung von Weißrussland mit dem Codenamen Bagration (mehr als 2,5 Millionen Menschen auf beiden Seiten nahmen daran teil). Es umfasste zwei Etappen und endete am 29. August 1944. Die Operation erhielt ihren Namen zu Ehren des russischen Kommandanten des Vaterländischen Krieges von 1812 P.I. Bagration und wurde von K. Rokossovsky zusammen mit A. Vasilevsky und G. Zhukov entwickelt. Weißrussland war von Beginn des Krieges an von den Nazis besetzt, und hier schufen die Deutschen in dieser Zeit eine ziemlich mächtige und abgestufte Verteidigung. Daher bereitete das sowjetische Kommando in Vorbereitung auf die Offensive in diese Richtung eine Menge Arbeit vor und führte sie durch, um die Geheimhaltung der Bewegung der Streitkräfte der Roten Armee zu gewährleisten und den Feind in die Irre zu führen. Die Einheiten zogen nachts unter Beobachtung der Funkstille an ihre ursprünglichen Positionen, und parallel dazu wurde eine falsche Truppenkonzentration in Richtung Chisinau durchgeführt, ganze Staffeln mit Modellen militärischer Ausrüstung wurden aus Weißrussland nach hinten gebracht. Und das brachte das gewünschte Ergebnis - der Feind ahnte nichts. Darüber hinaus wurde eine gründliche Aufklärung der Streitkräfte und Stellungen des Feindes durchgeführt, und vor Beginn der Operation leisteten belarussische Partisanen große Hilfe, nachdem sie viele erfolgreiche Sabotageakte an der Kommunikation der Nazis begangen hatten. Die Operation Bagration begann am 23. Juni 1944 mit der Artillerievorbereitung, wonach die Truppen der 1. Baltischen, 3., 2. und 1. Weißrussischen Front in die Offensive gingen, die zwei Monate dauerte. Die Aktionen der Truppen der 1. und 2. Weißrussischen Front wurden von Marschall G. Zhukov koordiniert, und die Aktionen der Truppen der 3. Weißrussischen und 1. Baltischen Front wurden vom Generalstabschef A. Vasilevsky koordiniert. An der Operation nahm auch die Dnjepr-Militärflottille teil. Die Operation fand in zwei Phasen statt: Die erste (23. Juni bis 4. Juli) umfasste die Offensivoperationen an vorderster Front in Witebsk-Orscha, Mogilev, Bobruisk, Polozk und Minsk; die zweite Phase (5. Juli - 29. August) - Vilnius, Siauliai, Bialystok, Lublin-Brest, Kaunas und Osovets Frontoffensive. Während der Operation "Bagration" wurden Weißrussland, ein Teil der baltischen Staaten und die östlichen Regionen Polens befreit. In dieser Zeit verloren die faschistischen deutschen Truppen etwa 400.000 Menschen, die getötet, verwundet und gefangen genommen wurden. 22 deutsche Generäle wurden lebend gefangen genommen, 10 weitere wurden getötet. Die Heeresgruppe Mitte wurde praktisch besiegt. Sowjetische Truppen verloren bis zu 180.000 Tote, Vermisste und Gefangene sowie etwa 600.000 Verwundete und Kranke (obwohl verschiedene Quellen unterschiedliche Angaben machen). Aber eines ist klar - die Operation "Bagration" war ein grandioser Sieg der sowjetischen Truppen während des Großen Vaterländischen Krieges und ein Triumph der sowjetischen Militärkunst.

OPERATION "BAGRATION"

Insgesamt hatte die sowjetische Seite zu Beginn der Operation mehr als 160 Divisionen konzentriert. Davon befanden sich 138 Divisionen direkt an den vier Fronten sowie 30.896 Kanonen und Mörser (einschließlich Flugabwehrartillerie) und 4.070 Panzer und Selbstfahrlafetten (1. PB - 687, 3. BF - 1810, 2. BF - 276 , 1. BF - 1297). Der Rest der Streitkräfte war dem Hauptquartier unterstellt und wurde bereits in der Entwicklungsphase der Offensive in die Schlacht eingeführt.

Entscheidender Sieg

In der sowjetischen Geschichtsschreibung galt 1944 als das Jahr der entscheidenden Siege in der Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges. In diesem Jahr führte die Rote Armee zehn strategische Operationen durch, die später den Namen "Stalins 10 Streiks" erhielten. Die fünfte und größte war die belarussische, die in Form einer strategischen Operation "Bagration" in der Zeit vom 23. Juni bis 29. August 1944 von den Truppen der vier Fronten durchgeführt wurde, wodurch ganz Weißrussland teilnahm Die baltischen Staaten und Polen wurden befreit. Die Rote Armee vertrieb schließlich den Feind aus dem größten Teil des sowjetischen Territoriums, indem sie die Staatsgrenze der UdSSR überquerte.

Nach den Niederlagen bei Stalingrad, Kursk und Smolensk Anfang 1944 stellte die Wehrmacht an der Ostfront endgültig auf eine harte Verteidigung um. Im Frühjahr 1944 hatte die Linie der sowjetisch-deutschen Konfrontation in Weißrussland eine riesige Biegung und bildete einen Felsvorsprung mit einer Gesamtfläche von mehr als 50.000 Quadratmetern. Kilometer, mit seiner Konvexität nach Osten ausgerichtet. Dieser Felsvorsprung oder, wie das sowjetische Kommando es nannte, ein Balkon, war von großer militärischer und strategischer Bedeutung. Das Heeresgruppenzentrum, das das Gebiet von Weißrussland hielt, sicherte die stabile Position der deutschen Truppen in den baltischen Staaten und der Ukraine. Der Vorsprung umfasste auch Polen und Ostpreußen, durch die die kürzesten Wege zu den lebenswichtigen Zentren Deutschlands führten. Es ermöglichte dem deutschen Kommando auch, die strategische Interaktion zwischen den Heeresgruppen "Nord", "Zentrum" und "Nordukraine" aufrechtzuerhalten. Der weißrussische Balkon hing über der rechten Flanke der 1. Ukrainischen Front und bot den Deutschen ein breites Einsatzmanöver und die Möglichkeit, Luftangriffe auf Kommunikations- und Industriegebiete der Sowjetunion durchzuführen.

Das Kommando der Heeresgruppe Mitte tat alles, um das Territorium von Belarus zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen. Die Truppen besetzten eine vorbereitete Schichtverteidigung bis zu einer Tiefe von 270 km mit einem entwickelten System von Feldbefestigungen und Verteidigungslinien. Die Zuverlässigkeit der deutschen Verteidigung wird durch die Tatsache belegt, dass die Truppen der Westfront in Richtung Orscha und Witebsk vom 12. Oktober 1943 bis zum 1. April 1944 elf erfolglose Offensivoperationen durchführten.

Die Zusammensetzung der sowjetischen Truppen spricht beredt über das strategische Ausmaß der Operation Bagration. Vier Fronten vereinten 15 kombinierte Waffen- und 2 Panzerarmeen, darunter 166 Divisionen, 12 Panzer- und mechanisierte Korps, 7 befestigte Gebiete, 21 Gewehr- und separate mechanisierte Panzerbrigaden. Die Kampfstärke der Einheiten und Untereinheiten betrug 1 Million 400 Tausend Menschen, 36.400 Kanonen und Mörser, 5,2 Tausend Panzer und selbstfahrende Kanonen. Die Truppen wurden durch die Luftfahrt von fünf Luftarmeen unterstützt. Insgesamt waren mehr als 5.000 Kampfflugzeuge beteiligt.

Im Rahmen der Operation sollten eine Reihe von Aufgaben von den Streitkräften belarussischer Partisanen gelöst werden, die bis zum Frühjahr 1944 mehr als 50% des Territoriums von Belarus kontrollierten. Sie waren es, die für die Lähmung des operativen Rückens der Heeresgruppe Mitte sorgen sollten. Und die Rächer des Volkes haben die ihnen übertragenen Aufgaben erfolgreich abgeschlossen.

Die belarussische Operation ging als eine der größten strategischen Schlachten der Kriegsgeschichte in die Geschichte ein. In den ersten beiden Tagen wurde die feindliche Verteidigung in sechs Frontabschnitten durchbrochen. Die Offensive der Roten Armee fand in einem 1100 km langen Streifen statt und wurde bis zu einer Tiefe von 550-600 km durchgeführt. Die Vortriebsgeschwindigkeit betrug 25–30 km pro Tag.

Partisanenaktionen

Der Offensive der Roten Armee in Belarus ging eine beispiellose Partisanenoffensive auf die Kommunikation des Feindes voraus. In der Nacht zum 20. Juni begannen massive Aktionen im deutschen Rücken. Die Partisanen planten, 40.000 verschiedene Explosionen durchzuführen, aber tatsächlich wurde nur ein Viertel dessen durchgeführt, was geplant war. Dies reichte jedoch aus, um eine kurzzeitige Lähmung des Rückens der Heeresgruppe Mitte zu bewirken.

Der Leiter der rückwärtigen Kommunikation der Heeresgruppe, Oberst G. Teske, erklärte: „In der Nacht vor der Generaloffensive der Russen im Sektor der Heeresgruppe Mitte, Ende Juni 1944, ein starker ablenkender Partisanenangriff auf allen wichtigen Straßen für mehrere Tage entzog den deutschen Truppen jede Kontrolle. In dieser einen Nacht installierten die Partisanen etwa 10,5.000 Minen und Sprengladungen, von denen nur 3,5.000 gefunden und neutralisiert wurden. Die Kommunikation auf vielen Autobahnen konnte aufgrund von Partisanenangriffen nur tagsüber und nur in Begleitung eines bewaffneten Konvois durchgeführt werden.

Eisenbahnen und Brücken wurden zum Haupteinsatzgebiet der Partisanentruppen. Darüber hinaus wurden Kommunikationsleitungen deaktiviert. All diese Aktionen erleichterten den Vormarsch der Truppen an der Front erheblich.

Operation "Bagration" als Volksepos

Drei Jahre lang schmachtete das belarussische Land unter dem faschistischen Joch. Die Nazis, die eine Politik des Völkermords und des blutigen Massenterrors gewählt hatten, begingen hier unerhörte Gräueltaten und verschonten weder Frauen noch Kinder. Konzentrationslager und Ghettos wurden in fast allen Regionen von Belarus betrieben: Insgesamt wurden in der Republik 260 Todeslager und 70 Ghettos errichtet. Nur in einem von ihnen - in Trostenez bei Minsk - wurden mehr als 200.000 Menschen getötet

Die Eindringlinge und ihre Komplizen zerstörten und brannten während des Krieges 9200 Siedlungen nieder.Über 5295 von ihnen wurden zusammen mit allen Einwohnern oder mit einem Teil der Bevölkerung zerstört. 186 Dörfer konnten nicht wiederbelebt werden, da sie mit allen Dorfbewohnern zerstört wurden, darunter Mütter und Babys, gebrechliche alte Menschen und Behinderte. Der Nazi-Völkermord und die Taktik der verbrannten Erde töteten 2.230.000 Menschen, praktisch jeder dritte Einwohner von Belarus starb.

Die Weißrussen versöhnten sich jedoch nicht mit der „neuen Ordnung“, die die Nazis in den besetzten Gebieten errichteten. Von den ersten Kriegstagen an wurden in Städten und Gemeinden Untergrundgruppen und in den Wäldern Partisanenabteilungen gebildet. Die Partisanenbewegung auf dem Territorium von Belarus hatte eine landesweite Reichweite. Bis Ende 1941 kämpften 12.000 Menschen in den Reihen der Partisanen in 230 Abteilungen, und im Sommer 1944 überstieg die Zahl der Volksrächer 374.000 Menschen, die in 1255 Abteilungen vereint waren, von denen 997 Teil von 213 Brigaden waren und Regimenter.

Weißrussland wurde zu Recht als „Partisanenrepublik“ bezeichnet: In drei Jahren heldenhaften Kampfes hinter den feindlichen Linien haben belarussische Patrioten fast eine halbe Million Nazis und Polizisten vernichtet.

Die Befreiung Weißrusslands begann 1943 Als von August bis September infolge der Operationen Smolensk, Brjansk, Tschernigow-Pripjat, Lepel, Gomel-Rechitsa die ersten belarussischen Städte befreit wurden.

Am 23. September 1943 befreite die Rote Armee das erste regionale Zentrum von Belarus - Komarin. Zwanzig Soldaten, die sich beim Überqueren des Dnjepr in der Region Komarin hervorgetan haben, wurde der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen. Ende September wurden Khotimsk, Mstislavl, Klimovichi, Krichev befreit.

23. November 1943 Die Rote Armee säuberte das erste regionale Zentrum der Republik, Gomel, von den Nazis.

Januar-März 1944 Die Operation Kalinkovichi-Mozyr wurde unter Beteiligung der Partisanenformationen Gomel, Polessky und Minsk durchgeführt, wodurch Mozyr und Kalinkovichi befreit wurden.

Eine der größten Schlachten in der Endphase des Großen Vaterländischen Krieges war Die belarussische Operation, die unter dem Namen "Bagration" in die Geschichte einging. Die Deutschen entlang des Dnjepr errichteten eine Tiefenverteidigung, den sogenannten "Ostwall". Die Offensive der sowjetischen Truppen hier wurde von der Armeegruppierung "Zentrum", zwei Armeegruppierungen "Nord" und "Nordukraine" durchgeführt, die 63 Divisionen, 3 Brigaden, 1,2 Millionen Menschen, 9,5 Tausend Kanonen und Mörser, 900 Panzer und hatten Sturmgeschütze, 1350 Flugzeuge. Gleichzeitig waren die Nazi-Strategen vor der Operation Bagration davon überzeugt, dass die Russen nicht durch die belarussischen Sümpfe, sondern „im Süden der Ostfront, auf dem Balkan“ vorrücken würden, sodass die Hauptstreitkräfte und Hauptreserven dort gehalten wurden .

Von sowjetischer Seite waren die Truppen der 1., 2. und 3. Weißrussischen Front an der Operation beteiligt (Kommandanten - General der Armee K. K. Rokossovsky, General der Armee G. F. Zakharov und Generaloberst I. D. Chernyakhovsky ) sowie die Truppen von die 1. Baltische Front (Kommandant - General der Armee I.Kh. Bagramyan). Die Gesamtzahl der sowjetischen Truppen betrug 2,4 Millionen Soldaten und Offiziere, 36.400 Kanonen und Mörser, 5.200 Panzer und selbstfahrende Artillerie, 5.300 Flugzeuge.

Die Operation Bagration war eine neue Form des strategischen Handelns- eine Operation einer Gruppe von Fronten, vereint durch einen einzigen Plan und geführt vom Obersten Oberkommando. Nach dem Plan des Sommerfeldzugs von 1944 war geplant, zunächst eine Offensive in den Gebieten der Karelischen Landenge durch die Truppen der Leningrader Front und der Baltischen Flotte und dann - in der zweiten Junihälfte - in Weißrussland zu starten . Die Hauptschwierigkeit der bevorstehenden Offensive der Truppen, insbesondere der 1. Weißrussischen Front, bestand darin, dass sie in einem beeindruckenden bewaldeten und stark sumpfigen Gebiet operieren mussten.

Die Generaloffensive begann am 23. Juni, und bereits am 24. Juni wurde die Verteidigungslinie der deutschen Truppen durchbrochen.

25. Juni 1944 - Die aus 5 Divisionen bestehende feindliche Vitebsk-Gruppierung wurde umzingelt und dann liquidiert.

29. Juni Truppen der Roten Armee besiegten die feindliche Gruppe, die in der Nähe von Bobruisk umzingelt war, wo die Nazis 50.000 Menschen verloren.

1. Juli Truppen der 3. Weißrussischen Front befreiten Borissow. Im Minsker „Kessel“ im Osten der weißrussischen Hauptstadt wurde eine 105.000 Mann starke Feindgruppe umzingelt.

3. Juli 1944 räumten Tanker und Infanteristen der 1. und 2. Weißrussischen Front die Hauptstadt von Weißrussland, Minsk, von Nazi-Invasoren.

Infolge der ersten Phase der Operation Bagration erlitt die feindliche Armeegruppierung Center eine vollständige Niederlage.

Während der zweiten Phase der belarussischen Operation im Juli 1944 wurden Molodechno, Smorgon, Baranovichi, Novogrudok, Pinsk und Grodno befreit. Und mit der Befreiung von Brest am 28. Juli endete die Vertreibung der Nazi-Invasoren aus dem Territorium von Belarus.

Wie sich der deutsche General H. Guderian erinnerte: „Infolge dieses Streiks wurde die Heeresgruppe Mitte zerstört ... Feldmarschall Model wurde anstelle von Feldmarschall Bush zum Kommandeur der Heeresgruppe Mitte oder besser gesagt zum Kommandeur des „leeren Raums“ ernannt.