Wer sind die Piraten von Somalia? Wie ist diese Band entstanden? Diese und weitere Fragen beantworten wir im Artikel. Somalische Piraten sind moderne bewaffnete Gruppen, deren Ziel es ist, Schiffe vor der Küste Somalias zu erpressen. Sie sind in der Regel mit Granatwerfern und automatischen Waffen bewaffnet. Als Fahrzeuge werden Kleinschiffe (Motorboote, Boote, Fischereischoner) eingesetzt.

Organisation

Pirates of Somalia sind oft hervorragend organisiert, aber nicht sehr gut vorbereitet. Die Hoheitsgewässer Somalias haben den Status des Standorts der Marinestützpunkte einiger Länder und internationaler Organisationen sowie militarisierter (Polizei, Militär, humanitärer) Verantwortungsbereiche für die Bewachung, Patrouille oder Kontrolle von Parteien. Um die Sicherheit für die Schifffahrt zu gewährleisten, wird das Einsatzgebiet von Piraten von den Streitkräften der russischen Marine, der NATO-Mitgliedsländer, Indiens und anderer Staaten patrouilliert.

Die Zusammensetzung der Gruppen

Pirates of Somalia sind junge Menschen im Alter von 20 bis 35 Jahren aus Putland (einem selbsternannten Staat im Nordosten Somalias). Nach Angaben der Luftwaffenbehörde werden Piraten in folgende Personengruppen eingeteilt:

• Experten, die mit Geräten arbeiten, hauptsächlich mit GPS-Geräten;
• lokale Fischer, die viel über Meeressituationen wissen;
• ehemalige Militärs, die als Teil lokaler Bündnisse an den inneren Kämpfen Somalias teilgenommen haben.

Die West African Seafarers' Assistance Association hat herausgefunden, dass es ungefähr fünf grundlegende Piratenbanden mit 1.000 bewaffneten Kämpfern gibt.

Die Entstehung der Piraterie

Wie und warum sind die Piraten von Somalia erschienen? Seit 1991 existiert dieses Land eigentlich nicht mehr in Form eines zentralisierten Staates, sondern wurde in Aktionszonen lokaler Behörden aufgeteilt. Seitdem haben das Finanzsystem und die zentralisierte Wirtschaft darin nicht funktioniert.

Das Land ist voller Waffen. Dank dieser Nuance ist es überhaupt nicht schwierig, hervorragend ausgestattete Raider-Teams zusammenzustellen. Die lokale Regierung (oder vielmehr Stammesführer und Warlords) beteiligt sich entweder an der Piraterie oder verschließt sie. Sie ist nicht an einer Opposition gegen die Militanten interessiert, da sie keinen Einfluss auf ihren interethnischen Status haben.

Wie haben somalische Piraten angefangen, Schiffe zu entführen? In der Nähe dieses Landes liegen die Schiffsrouten, die von den Ländern Asiens und des Persischen Golfs zum Mittelmeer fahren. Darüber hinaus gibt es häufige Schiffe, die von oder zu den Häfen der indischen Riviera in Afrika fahren. Es ist bekannt, dass die Länder Europas und Asiens häufig Handelsverträge miteinander abschließen. Infolgedessen verwandelt sich ein beeindruckender Strom von Schiffen mit wertvoller Fracht in eine Masse von Objekten, die möglicherweise erbeutet werden.

Die Piraterie in diesem Gebiet des Planeten begann sich seit 2004 in einem beschleunigten Tempo zu entwickeln. Das International Maritime Bureau berichtete, dass seit Anfang 2008 in somalischen Gewässern mehr als 100 Angriffe auf Transportschiffe verübt wurden. In dieser Zeit konnten die Militanten 40 Schiffe erobern, 13 von ihnen wurden bisher nicht freigelassen. Bis heute befinden sich etwa 268 Menschen aus verschiedenen Ländern in Gefangenschaft.

Vom 10. bis 16. November 2008 wurden in diesem Gebiet 11 Angriffe durchgeführt (drei Schiffe wurden entführt), und es wurden vier Episoden aufgezeichnet, in denen geschossen wurde. Piraten haben schon immer ziemlich starke Handfeuerwaffen und sogar Granatwerfer eingesetzt, aber bisher ist kein einziger Seemann an ihren Händen gestorben. Vielleicht liegt dies sowohl an der widerlichen Vorbereitung als auch an der überlegten Taktik der Militanten, die verstehen, dass sie, wenn Blut vergossen wird, am Ufer hart verfolgt werden. Aus diesem Grund sind Piraten den Geiselseeleuten treu und fordern Lösegeld von Firmen und Konzernen, Eigentümern von Fracht und Schiffen.

Natürlich ist die Jagd auf somalische Piraten eröffnet. Die interethnischen Streitkräfte und Spezialeinheiten der Länder, die ihre Marinen in das Gebiet des Vorfalls entsandt haben, eröffnen zunehmend das Feuer zum Töten. Im Jahr 2010 beschuldigten Militante russische Spezialeinheiten, zehn Piraten ohne Gerichtsverfahren oder Ermittlungen hingerichtet zu haben. Dieser Vorfall ereignete sich nach der Freigabe des russischen Tankers.

2011, am 22. Februar, änderte sich die Situation: Seeräuber töteten US-Geiseln auf einer gekaperten Yacht, die von einem amerikanischen Schiff verfolgt wurde. Die Militanten eröffneten mit RPGs das Feuer auf das Kriegsschiff, verfehlten es aber. Danach wurden 4 US-Bürger auf der Yacht getötet.

Interethnische Reaktion

Wann begann der Kampf gegen somalische Piraten? Am 7. Oktober 2008 verabschiedete er die Resolution Nr. 1838, die es den Staaten erlaubte, die Luftwaffe und die Marine in dieser Konfrontation einzusetzen.

Am 8. Dezember 2008 startete die EU die Operation Atlanta, und im Januar 2009 wurde die Operational Mixed Group No. 151 geschaffen.

Von größter Bedeutung ist die Resolution Nr. 1816, die 2008 vom UN-Sicherheitsrat angenommen wurde. Sie legt den Grundstein für den Kampf gegen die Piraterie vor der Küste Somalias.

Die Einsatzkräfte konnten nur 500 Militante festnehmen, von denen zwei Drittel später freigelassen wurden. Im April 2010 wurde auf Initiative Russlands eine Resolution des UN-Sicherheitsrates zur effektiven Verfolgung von Piraterie angenommen.

Erste Seeschlachten

Es ist bekannt, dass die Fearless-Medaille für den Kampf gegen die Piraten von Somalia vielen Agenten verliehen wurde. Im Jahr 2003 griffen maritime Banditen den russischen Tanker Moneron auf dem Weg von Saudi-Arabien nach Kenia an. Sieben Piraten auf zwei Motorbooten verfolgten das Schiff etwa eine Stunde lang und feuerten aus Granatwerfern und Maschinengewehren.

Am 5. November 2005 griffen Militante 160 km vor der Küste Somalias das Kreuzfahrtschiff Seaborn Spirit an, das auf dem Weg von Alexandria zu den Seychellen war. Es ist bekannt, dass die Piraten im Jahr 2005 etwa 23 Überfälle organisierten.

Der Kampf mit den Korsaren, an dem auch zwei Schiffe der US Navy (ein Zerstörer und ein Raketenkreuzer) teilnahmen, fand 2006 statt. Diese Schlacht gilt als die erste Seeschlacht des 21. Jahrhunderts. Es sollte hinzugefügt werden, dass das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen das Trockenfrachtschiff Rosen gechartert hat und es 2007 von Piraten beschlagnahmt wurde. Im selben Jahr hielten sie einen japanischen Tanker fest.

Verluste im Jahr 2011

Somalische Piraten verursachten 2011 Schäden in Höhe von 6,6 bis 6,9 Milliarden US-Dollar. Lesen Sie dazu den Bericht Oceans Beyond Piracy (ein Projekt der amerikanischen One Earth Future Foundation).

Jahr 2012

Piraten von Somalia lieben es, mit Trophäen fotografiert zu werden. Im Arabischen Meer gingen sie am 10. Mai 2012 an Bord des griechischen Tankers Smyrni, der unter der Flagge Liberias fuhr. Es transportierte 135.000 Tonnen Rohöl.

Am 15. Mai 2012 schossen Europäer zum ersten Mal auf Piraten in Somalia. Sie starteten einen Raketenangriff aus der Luft: Flugzeuge, die auf patrouillierenden Schiffen der europäischen Marine stationiert waren, nahmen an der Operation teil. Auch Europäer wurden nicht verletzt. Zu welchem ​​Land das Flugzeug gehörte, wurde nicht mitgeteilt.

Dank der Aktionen der interethnischen Koalition von Mai 2012 bis Mai 2013 gelang es Seeräubern nicht, ein einziges Schiff zu fangen. Auch der Einsatz der Spezialeinheit der Putland Marine Police spielte eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Piraterie. Die Bodenbasen der Militanten wurden von den Kräften dieser Organisation zerstört. Nach seiner Gründung mussten die Korsaren zur Galmudug-Küste aufbrechen.

Wirtschaftliche Folgen

Der Schaden durch die Aktivitäten somalischer Piraten nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Höhe der Lösegelder ist erheblich gestiegen, sie hängen mit der Größe der gefangenen Schiffe zusammen. Wenn der Betrag früher 400-500.000 Dollar nicht überstieg, sind es heute bereits etwa 5 Millionen.

Kreuzfahrtprogramm

2009 erschienen Somalia-Touren. Piraten ärgerten die Leute so sehr, dass einige begannen, im Internet für Kreuzfahrten entlang der Küste dieses Landes zu werben. Das touristische Reiseprogramm für 2009 kostete nur 1.500 $. Die Organisatoren boten Straffreiheit an, Piraten mit ihren Lieblingswaffen zu jagen.

Sie schrieben, dass ihr Schiff entlang der somalischen Küste segeln und auf einen Angriff von Korsaren warten würde. Touristen wurden ermutigt, Waffen mitzunehmen oder bei den Kreuzfahrtveranstaltern zu leihen.

Das Schiff sollte Mombasa (Nigeria) verlassen und entlang der Küste Somalias nach Dschibuti fahren, wo die Reise endete. Es wurde berichtet, dass jeder Reisende auf dem Schiff einhundert Leuchtspurgeschosse kostenlos erhalten konnte. Unternehmungslustige Führer versprachen Touristen, dass die Piraten mindestens zweimal angreifen würden. Und wenn dies nicht geschieht, behaupteten sie, dass sie die Hälfte der Kosten für die Kreuzfahrt zurückerstatten würden.

Vor einigen Jahren versetzten somalische Piraten die ganze Welt in Angst und Schrecken. Doch seit Mai 2012 sind sie über Nacht von den Fernsehbildschirmen und den Titelseiten der Zeitungen verschwunden. Bis heute rätseln zahlreiche Experten über das Rätsel ihres plötzlichen Verschwindens. Es wäre schön, ähnliche Maßnahmen gegen die neue globale Bedrohung unserer Zeit – den „Islamischen Staat“ – zu ergreifen. Morgens aufwachen, und diese bärtigen Islamisten und die Spur haben sich erkältet. Und in diesem Sinne sind die internationalen Erfahrungen im Kampf gegen somalische Piraten inzwischen sehr aufschlussreich.

Es ist kaum zu glauben, dass bis Anfang der 1990er Jahre die meisten der beeindruckenden somalischen Piraten, die das gesamte erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts die halbe Welt in Schach hielten, gewöhnliche friedliche Fischer waren. Der Diktator von Somalia, Mohammed Siad Barre, dessen Porträts neben den Gesichtern von Karl Marx und Lenin viele Jahre lang die Straßen der Landeshauptstadt Mogadischu schmückten, ging sorgsam mit dem Fischereisektor um und trug auf jede erdenkliche Weise zur Entwicklung dieser Währungsindustrie bei . Fischer, die in Genossenschaften zusammengeschlossen waren, fischten an ihren Ufern - im Golf von Aden. Die somalische Marine bewachte die Fischgründe vor Ausländern und unterdrückte die illegale Fischerei streng.

Nach dem Sturz von Barre 1991 brach in Somalia ein Bürgerkrieg aus, der Staat zerfiel (Somaliland, Puntland, Jubaland etc.), kontrolliert von verfeindeten Stämmen und kriminellen Banden. Die somalische Marine wurde in Stücke gesägt, und ausländische Trawler begannen, die Küstengewässer dieses Landes für 300 Millionen Dollar pro Jahr zu verwüsten. Es kam zu dem Punkt, dass die sizilianische Mafia unter Ausnutzung der Tatsache, dass der somalische Sektor des Wassergebiets tatsächlich niemandem gehörte, schwimmende Müllwagen mit giftigen Abfällen hierher schickte, die drohten, alles Leben in der zu zerstören Indischer Ozean im Laufe der Zeit.

Zu allem Übel wurde das Land Anfang der 1990er Jahre von einer beispiellosen Dürre heimgesucht. Bis zum Herbst 1992 litt mehr als die Hälfte der Bevölkerung Somalias, fast 5 Millionen Menschen, an Hunger und Epidemien, mehr als 300.000 Menschen starben. Etwa 2 Millionen Flüchtlinge mussten ihre Heimat verlassen, um Hunger, Krankheiten und Bürgerkrieg zu entkommen.

Die Fischermannschaften mussten irgendwie überleben. Und dann wurde ihre Aufmerksamkeit von zahlreichen wehrlosen Tankern und Massengutfrachtern auf sich gezogen, die in Richtung Suezkanal und zurück fuhren. Und mit Hilfe von zerbrechlichen Booten und rostigen Kalaschnikow-Sturmgewehren brachten friedliche somalische Fischer die gesamte Weltwirtschaft zum Erzittern, insbesondere den Ölsektor. Und wie furchtlos Somalis kämpfen können, haben wir alle im Hollywood-Blockbuster „Der Fall des schwarzen Adlers“ gesehen, der auf wahren Begebenheiten basiert.

SEESCHLACHT DES XXI JAHRHUNDERTS

In der Nähe von Somalia gibt es Routen für Schiffe, die vom Persischen Golf und aus asiatischen Ländern durch den Suezkanal ins Mittelmeer fahren, sowie für Schiffe, die von oder zu Häfen an der Ostküste Afrikas fahren. Mit einem Wort, das schiffbare Klondike.

Seit etwa 2003 entwickelt sich die Piraterie in diesem Teil der Welt sehr schnell. Die Spitzenjahre waren 2008-2010.

Einer der ersten öffentlichkeitswirksamen Angriffe somalischer Piraten war die Entführung des mit Benzin beladenen russischen Tankers Monneron im März 2003. Der in Südkorea gebaute Chemikalientanker erwies sich als schneller als von den Eindringlingen erwartet. Als die Piraten erkannten, dass Monneron nicht aufhören würde, eröffneten sie das Feuer mit einem Granatwerfer auf ihn. Die Verfolgung dauerte etwa eine Stunde, aber vergeblich.

Im November 2005 versuchten somalische Piraten, das Kreuzfahrtschiff Seaborn Spirit 160 km vor der Küste Somalias zu stoppen. Die Angreifer auf zwei Schnellbooten näherten sich dem Schiff und eröffneten das Feuer aus einem Granatwerfer. Interessanter war die Antwort vom Schiff: Sie feuerten eine Salve aus der Schallkanone Long Rouge Acoustic Device (LRAD) mit einer starken Ladung von 150 Dezibel (das Geräusch eines Düsenflugzeugtriebwerks beträgt 120 Dezibel). Bei einer solchen Schallleistung wird eine Person nicht nur vom Gehör, sondern manchmal auch von inneren Organen beeinflusst.

Im März 2006 kam es 25 Meilen vor der Küste Somalias zum ersten Gefecht zwischen Schiffen der US Navy und einem Piratenschiff. Als die Piraten, vollgestopft mit den Blättern der lokalen Droge - Kata - die Annäherung amerikanischer Kriegsschiffe (Raketenkreuzer und Zerstörer) bemerkten, dachten sie an nichts Besseres, als das Feuer aus Handfeuerwaffen und Granatwerfern zu eröffnen. Einer der Angreifer wurde durch Gegenfeuer getötet und fünf wurden verletzt. Experten zufolge war dies die erste Seeschlacht des 21. Jahrhunderts.

Im Jahr 2007 überraschten Piraten die Welt mit der zynischen Entführung des von der UN gecharterten Massengutfrachters Rosen, um Lebensmittel an Flüchtlingslager in Somalia selbst zu liefern. Die Laderäume des Schiffes waren leer – die Fracht war bereits am Bestimmungsort abgeliefert – also gaben die Piraten das Schiff ohne Aufforderung an die UN-Vertreter zurück. Die gesamte Weltpresse klingelte darüber, und die Welt erfuhr schließlich von der Existenz schrecklicher somalischer Piraten.

Im Februar 2008 kapern Piraten am Ausgang des Golfs von Aden zum Arabischen Meer den dänischen Schlepper Switzer Korsakov mit einer sechsköpfigen Besatzung, darunter vier Russen. Das Schiff fuhr von St. Petersburg nach Sachalin, um am Offshore-Projekt Sachalin 2 zu arbeiten. Die Piraten erhielten ein Lösegeld von 700.000 Dollar für den Schlepper und die Besatzung. Dieser Vorfall diente als Vorwand, um das erste russische Militärschiff, das Patrouillenschiff Neustrashimy, in den Golf von Aden zu schicken.

Im April 2008 entführten Piraten die französische Hochseeyacht Le Ponan, die von den Seychellen aus mit 32 Passagieren an Bord segelte. Die Yacht wurde an die somalische Küste in der Nähe von Puntland geschleppt. Angesichts des hohen Status der Passagiere an Bord griff Frankreich zu Sofortmaßnahmen und entsandte zum ersten Mal von allen betroffenen Ländern eine Eliteeinheit des GIGN-Dienstes nach Somalia, die sich auf die Bekämpfung von Terroristen konzentrierte. Die Operation wurde hervorragend durchgeführt, alle 32 Geiseln wurden sicher freigelassen. Wer diese einflussreichen Geiseln waren, für die die Elite-Spezialeinheiten aus Paris gerufen wurden, ist noch unbekannt.

GELD GEFALLEN IN TASCHEN

Im September 2008 gelang es den Piraten, den ukrainischen Faina-Transporter mit einer Ladung T-72-Panzer für die kenianische Armee zu beschlagnahmen. Die Verhandlungen über die Höhe des Lösegeldes zogen sich über mehrere Monate hin. Das Team wurde ständig gemobbt. Das Herz des Schiffskapitäns Vladimir Kolobkov konnte es nicht ertragen - er starb an einem Herzinfarkt. Während dieser ganzen Zeit wurden fast täglich Nachrichten über die Eroberung von Faina durch russische und ausländische Medien verbreitet, als wäre es ein Ereignis von planetarischem Ausmaß.

Am 5. Februar 2009 wurde ein Geldbeutel von einem Hubschrauber auf das Deck eines entführten Schiffes geworfen – 3,2 Millionen US-Dollar, erhalten von einem israelischen Staatsbürger, dem Eigentümer des Schiffes. Sobald die Piraten das Geld erhalten hatten, begann ihre Teilung. Es ging den ganzen Tag weiter. Boote von Konkurrenten fuhren zu Faina, die, nachdem sie von dem größten Lösegeld der Geschichte gehört hatte, der Ansicht war, dass sie auch das Recht auf einen Anteil hatten. Es kam zu einer Schießerei, bei der die Geiseln glücklicherweise nicht verletzt wurden.

Nach diesem Fall von somalischen Piraten begann die internationale Öffentlichkeit, eine fast globale Bedrohung wahrzunehmen, die Ebola und Al-Qaida ebenbürtig ist. Als ginge es nicht um 20-jährige somalische Jugendliche, sondern um eine Alien-Invasion. Aber die Piraten gerieten nur in Rage, die Zahl der Beschlagnahmen wuchs von Jahr zu Jahr und sie haben sich bereits weit über die Hoheitsgewässer Somalias hinaus ausgebreitet. Das Institute for Security Studies of South Africa äußerte sich sogar besorgt darüber, dass bald Piratenangriffe vor der Küste Südafrikas beginnen könnten.

Im April 2009 entführten somalische Piraten das unter US-Flagge fahrende Containerschiff Maersk Alabama. Dies war die erste Piratenbeschlagnahme eines amerikanischen Schiffes seit 1821, und es wurde die widerhallendste. Die Besatzung schloss sich im Maschinenraum ein, blockierte die Steuerung. Als die Piraten erkannten, dass das Schiff außer Kontrolle geraten war, segelten sie in einem Rettungsboot davon und hielten Kapitän Richard Phillips als Geisel. Mehrere Tage lang wurde ein winziges Boot mit Piraten und einem gefangenen Kapitän von zwei Raketenschiffen der US Navy verfolgt. Tatsache ist, dass die Mitstreiter der Piraten ihnen auf vier zuvor gekaperten Handelsschiffen entgegenkamen, die 54 weitere Geiseln enthielten. Vor diesem Hintergrund beschlossen die Amerikaner, keine plötzlichen Bewegungen zu machen.

Am 10. April trafen Scharfschützen des US Elite Seal Squad (SEAL) am Tatort ein. Ein paar Tage später wurden fast gleichzeitig drei Piraten in den Kopf geschossen, woraufhin die Kommandos auf dem Boot landeten. Dort fanden sie den unversehrten Kapitän Phillips und den vierten Piraten - einen 18-jährigen verwundeten Jungen, der dann in die Vereinigten Staaten gebracht und zu 33 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

In dem Hollywood-Film, der auf dieser Geschichte basiert, spielte Tom Hanks die Rolle von Captain Phillips. Und das Spezialeinheitsteam, das an der Rettung von Phillips beteiligt war, wird Osama bin Laden zwei Jahre später in Pakistan eliminieren und nach einiger Zeit fast mit voller Kraft in einem gesprengten Hubschrauber in Afghanistan sterben.

Im besten Jahr für das Piratengeschäft 2010 beliefen sich die Lösegelder für 47 gekaperte Schiffe auf rund 238 Millionen Dollar. Zunehmend erbeuteten die Somalis die köstlichsten Beutetiere - Ozean-Supertanker. So wurde im Februar 2011 der griechische Supertanker Irene SL mit einer Ladung von rund 2 Millionen Barrel Rohöl vor der Küste des Oman entführt. Sein Gesamtwert zu den damaligen Börsenpreisen betrug 200 Millionen Dollar. Es ist schwer vorstellbar, welches Lösegeld die Piraten für diesen Fang verlangten.

WOHIN SIND SIE GEGANGEN?

Im Jahr 2011 veröffentlichte das Beratungsunternehmen Geopolicity Inc eine düstere Prognose, dass sich die Lösegelder für Piraten bis 2015 auf 400 Millionen Dollar belaufen würden, mit einem Gesamtschaden von 15 Milliarden Dollar.

Am 15. Mai 2012 schossen die Streitkräfte der EU-Mitgliedstaaten (nicht zu verwechseln mit der NATO) erstmals auf somalische Piraten an Land. Der Raketenangriff wurde aus der Luft gestartet: Flugzeuge auf Basis von Schiffen der Marinen europäischer Länder, die im Golf von Aden patrouillieren, waren an der Operation beteiligt. Konteradmiral Duncan Potts, Kommandant der vereinten europäischen Streitkräfte in der Region, sagte, der Beschuss sei gezielt gewesen: Anwohner seien nicht verletzt worden. Raketen bedeckten laut Potts nur die Piraten. Und alles auf einmal.

Überraschenderweise haben somalische Piraten seit Mai 2012 kein einziges weiteres Schiff beschlagnahmt. Genauer gesagt, sie haben nur ein Schiff erbeutet - eine Art iranischen Trawler-Wilderer, den niemand schützen wollte. Sie scheinen verschwunden zu sein, aufgelöst in der Weltgeschichte der Piraterie, die mehr als ein Jahrhundert umfasst. Und diese Raketensalve ließ den Mythos entstehen, dass es nur dank der Bemühungen der internationalen Koalition der Vereinigten Staaten und der EU-Staaten möglich war, die somalische Pest des 21. Jahrhunderts zu beenden. Aber ist es wirklich so?

Die internationale Opposition gegen somalische Piraten war in der Tat beispiellos. Zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen die Streitkräfte aller ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates auf derselben Seite an Kampfhandlungen teil.

Bis 2008 verabschiedete der UN-Sicherheitsrat nicht weniger als fünf Resolutionen zu somalischen Piraten. Kein diktatorisches Regime in Afrika und im Nahen Osten erhielt eine solche Aufmerksamkeit.
Allein die NATO hat seit 2008 drei mächtige Militäroperationen gegen Piraten im Golf von Aden und seiner Umgebung durchgeführt, an denen Dutzende von Schiffen der Marinen verschiedener Koalitionsstaaten beteiligt waren: Allied Provider, Allied Protector und Ocean Shield.

Im Jahr 2008 führten die Länder der Europäischen Union getrennt von der NATO vor der Küste Somalias zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Marineoperation mit dem Codenamen Atalanta durch. Die EU-Streitkräfte operierten mit 6 bis 10 Kriegsschiffen vom Stützpunkt der französischen Marine in Dschibuti aus. Ja, dass es die Europäische Union gibt! Zum ersten Mal seit Jahrhunderten hat China Kriegsschiffe über seine Hoheitsgewässer hinausgeschickt. Ja, nicht eines, sondern bis zu drei Kriegsschiffe gleichzeitig.

Es ist schwierig, die Wirksamkeit all dieser Marineoperationen zu beurteilen. Die NATO geht davon aus, dass die Zahl der Piratenangriffe um 40 % zurückgegangen ist. Die Piraten selbst dachten anders. In jedem Fall ist es wahrscheinlich eine ineffektive Beschäftigung, Spatzen mit Kanonen zu treffen oder vielmehr Marschflugkörper abzufeuern. Vielmehr war der psychologische Faktor wichtig, damit sich die Matrosen der Handelsschiffe geschützt fühlten. Nun, für diese Operationen wurde viel Geld ausgegeben.

Übrigens erlaubte der UN-Sicherheitsrat bereits 2008 mit seiner nächsten Resolution eine Bodenoperation in Somalia. Aber nach dem katastrophalen Scheitern im Oktober 1993, als 19 amerikanische Ranger getötet wurden, als sie versuchten, General Aidid in Mogadischu zu fangen, wurde das Kommando der US-Bodentruppen kalt, selbst bei dem bloßen Gedanken, dass der Fuß eines amerikanischen Soldaten jemals einen Fuß darauf setzen würde Somalischer Boden. Europäische Verbündete folgten diesem Beispiel.

Obwohl das Meer meistens verblüffte Jugend war, Darsteller. Die erfahrenen Organisatoren des millionenschweren Piratengeschäfts befanden sich an der Küste und führten ihre Aktivitäten von den Hafenstädten Somalias aus, oder besser gesagt, in seiner unabhängigen Autonomie Puntland.

Die ersten Beschlagnahmen von Handelsschiffen durch somalische Piraten wurden von ihnen als Entschädigung für die Schäden angesehen, die ausländische Wilderer an ihren Meeresressourcen angerichtet hatten. Diese Motivation spiegelt sich in den Namen einiger Piratenbanden wie den National Coast Guard Volunteers wider. Doch im Laufe der Zeit hat sich die spontane Piraterie zu einem schlanken Geschäft mit einem Umsatz von mehreren Millionen Dollar entwickelt. Insgesamt gab es fünf große Piratenbanden mit einer Gesamtzahl von ungefähr 1.000 Kämpfern.
Vikow. Und diese Handvoll hat so einen weltweiten Aufruhr gemacht?

AM ENDE MUSSTEN ERNSTE KRÄFTE MIT DEM KRIEG MIT DEN PIRATEN VERBUNDEN WERDEN

Foto: EPA/Vostock-Photo

GUT ETABLIERTES GESCHÄFT

Die Vergütung eines gewöhnlichen Piraten betrug nur 3 bis 30 Tausend Dollar. Weitere 5.000 erhielten denjenigen, der zuerst an Bord stieg. Boni wurden auch für diejenigen bereitgestellt, die ihre eigene Waffe oder Leiter mitbringen würden. Aber diese waren in der Minderzahl. Der Löwenanteil des Lösegeldes wurde von "Investoren" übernommen, mit deren Mitteln Filibuster-Expeditionen ausgestattet wurden. Ehemalige somalische Polizisten, Militärs oder Beamte waren immer bereit, in ein profitables Unternehmen zu investieren. Lebensmittel, Drogen und Frauen wurden auf Kredit an Piraten verkauft. Dann wurde alles von der Produktion abgezogen. Es gab ein Strafsystem - übermäßige Grausamkeit gegenüber den Besatzungsmitgliedern des erbeuteten Schiffes wurde übrigens mit einer hohen Geldstrafe geahndet. Einige kletterten in solche Schulden, dass sie sich bei all ihrer Begierde nicht zurückziehen konnten.

Im Interesse der Piraten arbeiteten Agenten in somalischen Diasporas auf der ganzen Welt aktiv, schickten Geld und kauften Ausrüstung an Landsleute und übermittelten Informationen über die Schiffsrouten. Ein ganzes System wurde eingerichtet, um Geld zurück ins Ausland zu überweisen, hauptsächlich nach Dschibuti, in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Kenia. Internet-Zahlungsdienste wurden in den heruntergekommensten Ecken Somalias eröffnet.

Für Somalia war der Aufstieg der Piraterie seltsamerweise von Vorteil. Die Küstenstädte, in denen die Piraten ihre Beute ausgaben, wurden reich. Ein Teil der Beute ging an diejenigen, die den Piraten dienten - Köche, Zuhälter und Anwälte, sowie die glücklichen Besitzer von Bankrechenmaschinen, die es ermöglichten, gefälschte Banknoten zu erkennen. Es gab sogar einen Austausch im Hafen von Harardere. Dadurch konnte jeder Anteile an den erwarteten Übernahmen kaufen und verkaufen. Der somalische Drogenmarkt ist mit Piratengeldern gewachsen.

Im Jahr 2010 wurden täglich Tonnen von Khat-Blättern aus Kenia und direkt aus dem Jemen zum Flughafen Mogadischu geliefert. Selbst als die Piraterie allmählich zurückging, brachte Khat weiterhin riesige Gewinne ein. In einigen nordafrikanischen Ländern ist Khat jedoch nicht illegal.

Aber das war nur ein kleiner Teil des Pirateriegeschäfts. Das Hauptgeld wurde zuallererst mit Angst verdient, weit weg vom armen und hungrigen Somalia. Überzeugen Sie sich selbst, 2008 gab es 42 Gefangennahmen, 2009 - 46, 2010 - 47, 2011 - 28. Und jede Gefangennahme wurde von den Medien aktiv behandelt, als ginge es um eine Art globalen militärischen Konflikt, fast die dritter weltkrieg. Aber nur aus den ölführenden Ländern des Persischen Golfs verkehren Tausende von Schiffen in verschiedenen Richtungen im Golf von Aden. Das heißt, ein Tropfen auf den heißen Stein aller Schiffe in der Region wurde tatsächlich Piratenangriffen ausgesetzt.

Im Jahr 2010 „verdienten“ die Piraten 238 Millionen US-Dollar mit einem durchschnittlichen Lösegeld von 5,4 Millionen US-Dollar, und der von ihnen verursachte Gesamtschaden erreichte laut einigen Quellen bis 2010 7 Milliarden US-Dollar. 29 % dieses Betrags entfielen auf die Zahlung von Sicherheitsdiensten privater Militärunternehmen auf See (PMCs), 19 % auf die Bereitstellung von Marineoperationen. Experten wiesen jedoch darauf hin, dass diese Beträge gemessen an den Gesamtverlusten der Reedereien relativ gering seien.

Die somalischen Piraten waren den Versicherungsgesellschaften sehr hilfreich, indem sie die Preise der Reeder für das Risiko überhöhten. Im Jahr 2011 kosteten höhere Versicherungskosten die Schifffahrtsindustrie 635 Millionen Dollar, die Verlegung von Offshore-Routen und zusätzliche Treibstoffkosten – 580 Millionen Dollar für die Installation von Schutzausrüstung und die Einstellung bewaffneter Wachen – über eine Milliarde … In London verdienten lokale Anwaltskanzleien so etwas durch Vermittlungsverhandlungen mit Piraten ebenso wie im Prozess um russische Neureiche.

KAPITÄN "GROSSER MUND"

Die Marinen Chinas, Russlands und Indiens operierten getrennt von der NATO-EU-Koalition, stimmten ihre Aktionen jedoch manchmal mit ihnen ab. Es gab einen unausgesprochenen Befehl für Kriegsschiffkommandanten, Piratenboote ohne Vorwarnung zu versenken. Auch mit den überlebenden Piraten hat man nicht rumgespielt. Somalier erinnern sich besonders an die indische Marine, die Piratenschiffe versenkte, sie ohne Reue tötete und folterte.

Russische Militärseeleute zeigten auch Grausamkeit gegenüber Piraten. Somalische Räuber im Mai 2010 beschlagnahmten den Tanker "Moscow University". Spezialeinheiten des Schiffes "Marshal Shaposhnikov" stürmten das Schiff. Dann wurden 10 Piraten 500 Meilen von der Küste entfernt in ein Boot gesetzt und losgeschickt, um frei zu segeln. Niemand sonst hat sie gesehen. Aber das ist die offizielle Version, und nur wenige wissen, wie es wirklich war. Wenn die indischen und russischen Seeleute bei den somalischen Piraten nicht besonders auf Zeremonie standen, handelten die Amerikaner und ihre Verbündeten genau das Gegenteil, was die Piratenbeschlagnahmen von Schiffen um Jahre verlängerte.

Neben der „Peitsche“ auf See hatten die Amerikaner auch eine „Karotte“ an Land. Einigen Piratenführern wurde einfach „Miete“ gezahlt, um ihren schmutzigen Handel aufzugeben. So erhielt Mohammed Abdi Hayer, Spitzname Big Mouth, 20 Millionen Euro, weil er versprochen hatte, zurückzutreten und seine Brigade aufzulösen. Aber niemand überprüfte in der Zukunft, wie sich sein Wort als fest herausstellte.

Die Amerikaner und die UN haben die lokalen Gefängnisse auf ihre Weise modernisiert. Somalische Piraten verbüßten nun ihre Strafen in Einrichtungen mit Volleyballplätzen, Computerlabors und Nähunterricht. Die Vereinigten Staaten haben 1,5 Millionen Dollar für ein neues Gefängnis in Hargeisa bereitgestellt, einer Stadt im Nordwesten des nicht anerkannten Bundesstaates Somaliland. Und die UN hat für Somalia zwei weitere komfortable Gefängnisse gebaut, die jeweils für 500 Menschen ausgelegt sind. Trotz ihrer Abneigung gegen Piraterie würde jeder Somali zur See fahren, um Trockenfrachtschiffe und Tanker zu besteigen, um mindestens einen Monat in ein solches Paradies zu kommen.

In diesen Gefängnissen wurde das Christentum aktiv unter den Sträflingspiraten gepflanzt. Es wurde angenommen, dass der Übergang zu dieser Religion vom Islam das Risiko eines erneuten Raubüberfalls verringert. Und mehr als 100 somalische Piraten, die wegen Schiffsangriffen verurteilt wurden, sind durch die biblische Taufe in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Christen geworden. Könnten sie auch den Buddhismus einführen, dessen Anhängern sogar das Töten von Insekten verboten ist?

Scheichs befreit

Heute ist allgemein anerkannt, dass die Piraterie in Somalia von privaten Militärunternehmen beendet wurde, die im Gegensatz zu regulären US- und NATO-Truppen an der Küste operierten. Natürlich nicht auf ihr hart verdientes Geld. Es gibt eine Version, nach der die arabischen Scheichs, nachdem sie die Bedrohung ihrer Tankerflotte ernsthaft wahrgenommen hatten, mit Hilfe von PMCs die somalische Provinz Puntland, in der sich die meisten Piratenstützpunkte befanden, in die Zange nahmen. Genauer gesagt - eine Familie des Scheichs Al Nahyan aus Abu Dhabi, deren Gesamtkapital laut Forbes mehr als 150 Milliarden US-Dollar beträgt.

Als Berater engagierte die Scheich-Familie Eric Prince, einen ehemaligen Spezialeinheitenoffizier der Marine und Gründer des weltweit führenden privaten Militärunternehmens Blackwater/Xe Services/Academi. Einst schuf er die Streitkräfte der VAE von Grund auf neu, und seit 2010 hat er mit den von der Familie Al Nahyan bereitgestellten 50 Millionen US-Dollar eine Sondereinheit der Puntland Maritime Police Force in Puntland gebildet. Südafrikanische Söldner, Experten im Kampf gegen Guerillas, wurden darin zu Ausbildern und Kommandanten. Eine Art somalische Fremdenlegion nach Art der Franzosen. Eine von Prince of tausend Soldaten angeführte Abteilung, die mit Booten, Leichtflugzeugen und Hubschraubern bewaffnet war, soll es angeblich geschafft haben, die Bodenbasen der somalischen Piraten und ihre gesamte Fischerei innerhalb von zwei Jahren zu zerstören. Berühmt natürlich, aber kaum zu glauben. Tatsache ist, dass in Somalia mehrere ernsthafte PMCs tätig sind. Und einige begannen hier viel früher zu arbeiten als die Privatarmee von Erik Prince.

Bereits 2008 unterzeichnete die somalische Regierung einen Vertrag mit dem französischen Militärunternehmen Secopex, um Piraten zu bekämpfen und die Sicherheit der Schifffahrt im Golf von Aden zu gewährleisten. Nach Angaben der Führung von Secopex, das die Küstenzone im Nordosten Somalias bewacht, haben seine Mitarbeiter 300 Piraten vernichtet. Es ist schwer zu sagen, ob dies wahr oder wieder PR ist, aber die Zahl der Beschlagnahmen von Handelsschiffen durch somalische Piraten hat sich dadurch eindeutig nicht verringert.

In Somalia agierte auch das amerikanische private Militärunternehmen Bancroft Global Development im Interesse der Vereinigten Staaten, die einen Militärstützpunkt in der Region Mogadischu absicherten. Im Jahr 2010 erhielt diese PMC von der somalischen Regierung einen Auftrag über 7 Millionen US-Dollar, um lokale Truppen für den Kampf gegen Al-Shabaab-Kämpfer auszubilden. Darüber hinaus sind das südafrikanische Unternehmen Saracen International und andere im Land tätig. Wer von ihnen war der „Förster“, der kam und alle zerstreute? Auf diese Frage gibt es keine Antwort. Die Besitzer dieser PMCs auf somalischen Piraten verdienten zig Millionen Dollar pro Jahr. Und was hatte es für einen Sinn, die Gans zu schlachten, die die goldenen Eier legt?

EIN TEIL DER PIRATEN WURDE HINTER DER SCHLACHT VERSTECKT

Foto: EPA/Vostock-Photo

UNERWARTETE AUSWIRKUNGEN

Im Oktober 2011 marschierte die kenianische Landarmee in Somalia ein. Ihr Hauptziel waren jedoch nicht die von den Medien geförderten schrecklichen Piraten, sondern die islamistische Gruppe Al-Shabaab (Al-Qaida-Ableger in Somalia). Und der Grund für die militärische Invasion der kenianischen Armee im Nachbarstaat war keineswegs die Gefangennahme eines anderen arabischen Tankers, sondern der Tod einer Geisel - der Französin Marie Dedier, die behindert war und sich im Rollstuhl bewegte. Al-Shabaab-Kämpfer nahmen sie auf einer kenianischen Insel gefangen, in Gefangenschaft konnte sie die Qualen nicht ertragen und starb.

Allerdings hatte Kenia mit Al-Shabaab eine langjährige Kerbe. Ein Doppelangriff auf israelische Ziele in der Nähe des kenianischen Ferienortes Mombasa im Jahr 2002 soll von dieser Al-Qaida-Zelle in Somalia geplant worden sein. Die US-Behörden glauben auch, dass einige der Al-Qaida-Mitglieder, die 1998 für die Anschläge auf die Botschaften in Nairobi und Dar es Salaam verantwortlich waren, später nach Somalia flohen und von Al-Shabaab beherbergt wurden. Der gefolterte behinderte Tourist aus Frankreich war der letzte Strohhalm im Becher der Geduld.

Als die kenianische Armee einmarschierte, zählte Al-Shabaab mehr als 10.000 Militante und kontrollierte zwei Drittel des Territoriums Somalias, einschließlich der wichtigsten Piratenbasis, dem Hafen von Kismayo. Einigen Berichten zufolge hat Al-Shabaab den somalischen Piraten ein „Dach“ zur Verfügung gestellt und dafür 20 % der Einnahmen der Piratenbörse im Hafen von Harardere und vielleicht noch mehr erhalten.

Infolgedessen wurden Al-Shabaab-Kämpfer bis zum Sommer 2012 von der kenianischen Armee mit Unterstützung amerikanischer Drohnen aus allen somalischen Städten und Häfen vertrieben und behielten nur noch die Kontrolle über die ländlichen Gebiete im Norden des Landes. Und hier ist ein Zufall - die somalischen Piraten stoppten auch ihre Gefangennahmen ungefähr zur gleichen Zeit.

Bildeten die Piraten und der somalische Al-Qaida-Zweig nicht eine ganze Bande? Die Al-Shabaab-Bewegung war übrigens nicht gegen Piraterie im Allgemeinen, sondern gegen die Beschlagnahme "islamischer" Schiffe sowie gegen Trunkenbolde und Gotteslästerer in den Reihen der Piraten. Aber finanzielle Kompromisse scheinen die Spannungen in der Beziehung geglättet zu haben.

Im Gegensatz zu den vermissten Piraten lebt Al-Shabaab noch.

Das von der Al-Shabaab-Bewegung während ihrer Blütezeit kontrollierte Territorium erreichte ungefähr 100.000 Quadratmeter. Kilometer - fast so viel, wie jetzt von Militanten des "Islamischen Staates" (einer in Russland verbotenen Terrororganisation) besetzt ist. Und was die Anzahl der Bajonette angeht, war die damalige Al-Shabaab dem heutigen IS nur um ein Drittel unterlegen. Dennoch blieben auch die gemeinsamen Angriffe der kenianischen Armee und der Afrikanischen Union mit US-Luftunterstützung ohne endgültigen Erfolg. Al-Shabaab wurde nicht nur nicht zerstört, sondern auch Terror über die Grenzen Somalias hinaus übertragen. Das lässt wenig Optimismus für diejenigen übrig, die heute hoffen, den IS nur durch Luftangriffe und die Unterstützung der Kurden im Ostirak zu besiegen. Es gilt, alle Kräfte zu einer Faust zu vereinen, wie es bei der Niederlage der somalischen Piraten der Fall war.

P.S.: Am 1. November 2015 wurden bei einem Angriff auf das Sahafi Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu 12 Menschen getötet. Die Verantwortung für den Angriff wurde von der Al-Shabaab-Gruppe (einer in Russland verbotenen Terrororganisation) übernommen, die seit Februar 2012 als Ableger von Al-Qaida in Nordafrika gilt. Der Angriff erfolgte einen Tag nach blutigen Zusammenstößen zwischen Dschihadisten und Soldaten der Afrikanischen Union in der Region Bakol.

Sergei PLUSCHNIKOV

Einst terrorisierten sie Hunderte von Schiffen aus verschiedenen Ländern, waren aber gegen eine koordinierte Abwehr machtlos.

Zu den Lesezeichen

Pirat an der Küste Somalias. Foto Der New Yorker

Die somalischen Piraten sind vielleicht der berühmteste Teil der modernen somalischen Geschichte, die bis in den Kalten Krieg zurückreicht. Von 2005 bis 2012 beschlagnahmten Piraten Dutzende von Schiffen und erbeuteten Lösegelder in Millionenhöhe, während die UNO und die NATO vergeblich versuchten, die Bedrohung zu stoppen. Organisationen wurden durch zu hohe Kosten und bürokratische Formalitäten behindert, die einigen Berichten zufolge in einer Abteilung professioneller Söldner nicht zu finden waren.

Gründe für Piraterie

1961 unterzeichnete der somalische Premierminister Abdirashid Ali Shermark (Cabdirashiid Cali Sharmaarke) in der Sowjetunion einen freundschaftlichen Vertrag zwischen den beiden Staaten, der militärische Unterstützung beinhaltete. Damals hatte Somalia gerade die Beziehungen zu Großbritannien abgebrochen und brauchte einen neuen und einflussreichen Verbündeten.

Bald richtete die UdSSR Waffenlieferungen an Somalia ein, nachdem sie in nur einem Jahr etwa 50 Millionen Dollar in die Entwicklung des militärischen Bereichs des Landes investiert hatte. Es war ein lukratives Angebot – die Sowjetunion brauchte ihren Verbündeten in Nordafrika, im Gegensatz zum benachbarten Äthiopien aus Somalia. Sie war mit den USA verbündet.

1977 änderte sich die Situation dramatisch. Eine gut bewaffnete somalische Armee griff Äthiopien an und zog die UdSSR in den Krieg. Die sowjetischen Behörden unterstützten jedoch die Aktionen Somalias nicht und gingen auf die Seite Äthiopiens über.

Mit Unterstützung der UdSSR vertrieb das Land die Angreifer aus seinem Territorium und fügte der somalischen Armee schweren Schaden zu. Vor dem Hintergrund der militärischen Niederlage brach ein Bürgerkrieg aus und begann sich dank des Diebstahls von Waffen aus sowjetischen Lagern zu entzünden. Bandenkämpfe zerstörten Somalias soziale, wirtschaftliche und politische Infrastruktur, und 1991 war Präsident Mohammed Siyaad Barre von Rebellen gestürzt worden.

Ohne eine zentralisierte Regierung stürzte das Land ins Chaos: Die Führer verschiedener Gruppen ergriffen die Macht in den Regionen und erklärten sich zu einheitlichen Herrschern, und die Bürger des Landes verloren jegliche politische Macht. Viele flohen in Nachbarstaaten, aber der Großteil der Bevölkerung konnte nirgendwo hin.

Verkauf von Thunfisch in Somalia. Adeso-Fotos

Somalia liegt in der Nähe des Arabischen Meeres im Nordosten Afrikas, und die Einheimischen erhielten die meisten Gelder aus dem Verkauf von Thunfisch, Garnelen und Hummer an lokale Geschäfte.

Mit Ausbruch des Krieges hatte die Regierung kein Geld, um einen Grenzdienst einzurichten, der von Wilderern genutzt wurde. Sie fingen massenhaft Fisch und Meeresfrüchte und belieferten die italienische Mafia, die bis zu 300 Millionen Dollar im Jahr verdiente. Parallel dazu schütteten ausländische Schiffe Chemikalien in die Küstengewässer, und über Nacht ging der Fischbestand zurück.

Dies schadete nicht nur Wilderern, sondern auch Fischern, die ihr dauerhaftes Einkommen verloren. Sie brauchten eine neue Einkommensquelle, und die Aufmerksamkeit der Menschen wurde auf die Schiffe gelenkt, die an Somalia vorbeifuhren. Etwa 9.000 Schiffe aus Asien, Indien, Europa und den Vereinigten Arabischen Emiraten transportierten jeden Monat teure Güter und Öl. Oft wurden die Schiffe von einfachen Seeleuten betrieben, und es gab keine Wachen an Bord.

Wenigstens ein paar erfolgreiche Angriffe auf europäische Schiffe könnten die Hälfte der Einwohner Somalias für den Rest ihres Lebens versorgen.

Angriffstaktik und Schaden

Seltene Piratenangriffe auf die Schifffahrt in der Nähe von Somalia wurden in den 1980er Jahren fortgesetzt, aber in den frühen 2000er Jahren schlossen sich Mafia, Fischer und Militär zusammen und begannen ernsthaft mit der Planung. Die Piraten bewaffneten sich mit Kalaschnikow-Sturmgewehren und Granatwerfern aus sowjetischen Lagern, kauften Walkie-Talkies und GPS-Navigationsgeräte und kauften dann Holzboote mit Außenbordmotor. Die Schiffe bewegten sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 46 Kilometern pro Stunde, und das reichte aus, um große Schiffe einzuholen.

Foto East News

Piraten wählten das größte Schiff von Hunderten, die täglich an der Küste Somalias vorbeifahren. Dann bewaffneten sie sich, stiegen in Boote und gingen auf das gewünschte Schiff zu. Nachdem sie das Schiff eingeholt hatten, feuerten sie darauf und markierten es in der Kapitänskajüte. Als die Besatzung auf den Angriff achtete, zeigten die Piraten ihnen einen Granatwerfer und deuteten an, dass sie ihn benutzen würden, wenn das Schiff nicht anhalten würde.

Wenn das Schiff langsamer wurde, stiegen die Piraten die Treppe zum Deck hinauf, versammelten die Besatzung an einem Ort und segelten auf dem Schiff zu ihren eigenen Buchten. Für diese Phase der Operation nahmen die Piraten das ehemalige Militär. Die Angler fungierten ausschließlich als angreifende Gruppe, und daher war ihr Prozentsatz der Gefangennahme viel geringer als der von Clanführern und Eigentümern von Booten, die Angriffe sponserten.

Von einem durchschnittlichen Lösegeld von 2,7 Millionen Dollar erhielt ein Seemann zwischen 30.000 und 75.000 Dollar. Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Somalia lag bei 300 Dollar, und selten weigerte sich ein Angler, an Piratenüberfällen teilzunehmen.

Im Jahr 2004 hungerten etwa 640.000 Somalier und brauchten soziale Unterstützung. Mit Lebensmitteln beladene UN-Schiffe kamen ins Land, aber einige von ihnen wurden von Piraten abgefangen und forderten Lösegeld. Die Organisation schickte die Ware nicht zurück.

Normalerweise berührten die Angreifer die Geiseln nicht, obwohl sie sie unter schlechten Bedingungen hielten, was sie oft zum Verhungern brachte. Aus diesem Grund zeigten die entwickelten Länder in den ersten Jahren seit den Angriffen kein großes Interesse an Piraten. Dies führte zu einer Erweiterung der Grenzen der Piraterie und dem Vertrauen in die eigene Straflosigkeit.

Die relativ ruhige Lage hielt jedoch nicht lange an. Im Jahr 2007 erschossen Piraten eine chinesische Geisel, nachdem der Schiffseigner sich geweigert hatte, mit den Entführern zu kommunizieren. Im Oktober desselben Jahres beschlagnahmten Piraten einen japanischen Tanker, woraufhin die Vereinigten Staaten ihre Kreuzer schickten, um Piratenaktivitäten zu unterdrücken. Die Bemühungen der amerikanischen Flotte reichten nicht aus: Bereits am 29. Oktober beschlagnahmten Piraten ein Frachtschiff aus Nordkorea und setzten ein Lösegeld von 15.000 Dollar fest. Später wurde das Schiff noch von einem US-Helikopter unterstützt, der regelmäßig das Gebiet patrouillierte und den Schiffen half.

Nach diesen Angriffen verabschiedete die UNO 2008 eine Resolution zur Bekämpfung der Piraterie. Zum Schutz der an dem gemeinnützigen Programm zur Versorgung mit Lebensmitteln und lebenswichtigen Ressourcen teilnehmenden Schiffe bildeten die Europäische Union, Chile und Kolumbien eine Schutzflotte. Er eskortierte Schiffe und schlug Angriffe zurück, schützte aber keine Handelsschiffe. 2010 errichtete die UNO ein Piratengefängnis für 500 Menschen in der Region Puntland in Somalia, die zur inoffiziellen Hauptstadt der Piraten geworden ist.

Im Jahr 2008 führten die Piraten 42 erfolgreiche Gefangennahmen durch und verdienten 80 Millionen Dollar Lösegeld. Im selben Jahr traf die russische Flotte zum ersten Mal auf Piraten und tötete zusammen mit den britischen Kreuzern acht der zwölf Angreifer. Danach kündigte Russland seinen Eintritt in den Kampf gegen die Piraterie an und wurde Mitglied der größten Marinekoalition der modernen Geschichte. Bis 2016 umfasste es 21 Länder.

Piraten entführten 2009 46 Schiffe und 2010 47 und verdienten schätzungsweise 238 Millionen US-Dollar.

Insgesamt haben Piraten von 2008 bis 2012 170 Schiffe mit 3.400 Besatzungsmitgliedern beschlagnahmt. Von diesen wurden 25 Seeleute getötet und weitere 37 verhungerten oder begingen Selbstmord.

Am 14. März 2017 sagten die somalischen Behörden, Piraten hätten einen Öltanker der VAE mit acht Personen an Bord entführt. Die Regierung von Puntland schickte eine Abteilung, um das Schiff zurückzuerobern. Am 15. März 2017 erpressten die Piraten Lösegeld, dessen Höhe unbekannt ist.

Sie sagen, dass die Niederlage normalerweise ein Waisenkind ist, aber der Sieg hat immer viele Väter. Die Lösung des somalischen Piratenproblems des 21. Jahrhunderts bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme.

Wer hat die somalischen Piraten besiegt?

Nicht aus einem guten Leben

Wir erinnern den Leser daran, dass die ostafrikanischen Filibuster ihr Handwerk nicht aus einem guten Leben heraus aufgenommen haben. Nachdem Somalia in mehrere Quasi-Staaten zerfallen war, die ihre Wirtschaftszone an der Küste nicht kontrollieren konnten, begannen Wilderer aus den Nachbarländern, sich dort zurechtzufinden und Thunfisch zu fangen. Zunächst fuhren bewaffnete somalische Fischer aufs Meer hinaus und nahmen ihren Fang einfach mit. Dann dachten sie nach und begannen, die Schiffe auszuwählen und die Besatzungen festzuhalten - und sie gegen eine Gebühr an die Eigentümer zurückzugeben.
Der Appetit kommt mit dem Essen. Im Laufe der Zeit bildeten sich ehemalige Fischer zu professionellen Seeräubern um und wählten bereits größere und reichere Schiffe als ihre Ziele - Tanker, Massengutfrachter, Linienschiffe, Yachten. Glücklicherweise passierten jährlich bis zu 20.000 Schiffe den Golf von Aden, der das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verbindet.

Die Schiffe halfen nicht

Eines der ersten Schiffe, das die Aufmerksamkeit somalischer Glücksritter auf sich zog, war der russische Tanker Moneron im März 2003. Die Piraten feuerten mit Maschinengewehren und Granatwerfern auf ihn, aber sie konnten ihre Boote nicht einholen.
Dann folgten weitere Angriffe, und bald begannen die Kriegsschiffe verschiedener Länder, sich in dem für die Schifffahrt gefährlichen Gebiet zu nähern. Die Amerikaner nahmen den Kampf 2005 als erste auf. Als ihr Kreuzer und ihr Zerstörer beschlossen, ein verdächtiges Fischerboot vor der Küste Somalias zu kontrollieren, eröffneten sie rücksichtslos das Feuer von dort aus. US-Matrosen antworteten mit Maschinengewehren, töteten einen der Piraten und verletzten fünf. Nachdem die Amerikaner zwölf Mitglieder der Bande aus dem brennenden Schiff entfernt hatten, retteten sie im Wesentlichen ihr Leben.
Die Zahl der Angriffe und dementsprechend auch die Einnahmen der Korsaren stiegen und erreichten 2008 die Höhe von 150 Millionen Dollar. Nun hat sogar die UNO alle Länder der Welt "gesegnet", mit Hilfe ihrer Flotten und Luftstreitkräfte gegen Piraten zu kämpfen. Eine spezielle Schiffsgruppe wurde gebildet, mehrere Militäroperationen wurden durchgeführt. Neben NATO-Schiffen nahmen die Kriegsschiffe Russlands, Indiens, Pakistans, Japans und einer Reihe anderer Länder am Kampf gegen Piraten teil.
Trotzdem ließen die Piraten nicht nach und brachten ihre Produktion bis 2010 auf 238 Millionen Dollar. Und der Gesamtschaden durch ihre Aktionen belief sich auf 7 Milliarden. Dieser Betrag umfasste die Notwendigkeit einiger Schiffe, das Gefahrengebiet zu umgehen, sowie die Versicherungskosten usw.
Apropos Versicherung. Wenn jemand denkt, dass nur die Glücksritter von der Piraterie profitierten, dann ist das nicht ganz richtig. Somalische Angriffe erwiesen sich ganz unerwartet als vorteilhaft für einige Reeder. Sie versicherten ihre Schiffe und erhielten Versicherungsleistungen für die Beschlagnahme ihres Eigentums.
Es ist ein Fall bekannt, bei dem ein Schiff fast zwei Wochen lang vor der Küste Somalias trieb, als ob es um eine Pirateneinschiffung bat. Und dies geschah schließlich. Die Filibuster forderten vom Eigner gewöhnlich anderthalb Millionen Dollar für das Schiff, und er nahm es und lehnte ab, da die erhaltene Versicherung diesen Betrag überstieg. Das Schicksal der Besatzung störte ihn nicht sehr, obwohl es in einer solchen Situation nicht beneidenswert war ...
Die Wirksamkeit der Aktionen der interethnischen Marine hat die Korsarenaktivität um etwa 40 Prozent reduziert. Es wurde klar, dass die Antwort auf die Frage: "Wie kann man die somalischen Piraten besiegen?" Es ist notwendig, nicht nur im Meer zu suchen.

„Weiche“ oder „harte“ Macht?

Dann wurde entschieden, anders zu handeln. Zuerst bestochen die Amerikaner die größten Piratenführer, um ihren Raub zu stoppen und ihre Banden aufzulösen. Und sie haben viel Geld bezahlt. So wurden dem Anführer einer der Gruppen, Mohammed Abdi Hara, 20 Millionen Euro gezahlt.
Einige wurden bestochen, aber andere erschienen ...

Weißt du, dass…

1999 wurde der französische Tanker Chaumont in der Straße von Malakka gekapert. Die Piraten fesselten die Besatzungsmitglieder, leerten den Safe und flohen. 35 Minuten lang fuhr der nicht verwaltete Tanker durch einen engen Kanal, vermied jedoch eine Katastrophe.

Für gewöhnliche Piraten haben die Vereinigten Staaten mit Hilfe der UN eine Reihe komfortabler Gefängnisse zur Umerziehung geschaffen. In Gefängnissen wurden auch somalische Muslime aktiv dazu überredet, zum Christentum zu konvertieren, weil sie glaubten, dies würde sie davon abhalten, in das kriminelle Geschäft zurückzukehren.
Es gab jedoch Befürworter drastischerer Maßnahmen. So beauftragte die offizielle Regierung Somalias im Jahr 2008 das private französische Militärunternehmen Secopex, die Schifffahrt im Golf von Aden sicherzustellen. Nach Angaben der Führung dieser Struktur haben ihre Mitarbeiter den Küstenabschnitt im Nordosten Somalias gesäubert und dabei 300 Piraten vernichtet. Das hinderte sie jedoch nicht daran, noch einige Jahre hier zu arbeiten.
2009 forderten die offiziellen Behörden des Landes selbst Geld für die Küstenwache und versprachen, das Problem mit zwei oder drei ihrer Patrouillenschiffe zu lösen, sofern die internationale Marine die Hoheitsgewässer Somalias verlässt. Dem laufenden Piraten-Epos nach zu urteilen, wurde auch aus diesem Unterfangen nichts.
Die Situation wurde durch die Eskorte von Schiffen durch Wachen privater Militärunternehmen etwas verbessert. Kein einziges Schiff, das unter dem Schutz "privater Händler" fuhr, wurde von Piraten gekapert. Würde trotzdem! Die Söldner zögerten nicht, schwere Maschinengewehre einzusetzen. Wären da nicht die ziemlich hohen Kosten – etwa 35.000 Dollar für eine Gruppe von drei oder vier Wachen – wäre diese Lösung optimal. Aber nicht viele konnten es sich leisten.
Das Problem mit den Piraten ist wieder in der Luft...

Private Definition

Und dann, so eine der heute weit verbreiteten Versionen, wurde der Kampf gegen Piraten von ... Scheichs aus dem Emirat Abu Dhabi (VAE) übernommen. Aus irgendeinem Grund wurden die Araber nur drei Jahre nach Beginn des Piratenterrors der Bedrohung ihrer Öltanker überdrüssig und beschlossen zu handeln. Mit den von ihnen bereitgestellten 50 Millionen Dollar bildeten private Händler der Firma Blackwater die sogenannte Puntland Maritime Police Detachment. Puntland war der Name einer der autonomen Provinzen Somalias, in der die Piraterie besonders üppig blühte. Die Abteilung umfasste kolumbianische Söldner und Ausbilder aus Südafrika. Insgesamt waren etwa tausend Menschen mit Kleinwaffen, Booten, Leichtflugzeugen und Hubschraubern bewaffnet.
In Anbetracht der Tatsache, dass nach westlichen Angaben die Gesamtzahl der Piraten zu verschiedenen Zeiten tausend nicht überstieg, hätte die Puntland Maritime Police über genügend Streitkräfte verfügen müssen. Und diese Kräfte zogen in die Schlacht ...
Der Arbeit privater Händler wird die Hauptrolle bei der Lösung des Problems mit somalischen Piraten in Puntland in nur zwei Jahren zugeschrieben. Seit Mai 2012 wurden in der Küstenzone des Quasi-Staates keine Schiffe mehr gekapert.

Es gibt andere Anwärter

Die Streitkräfte der EU-Länder, die an Anti-Piraterie-Operationen im Golf von Aden teilgenommen haben, haben es jedoch nicht eilig, den Söldnern den Ruhm der Gewinner von Filibustern zu verleihen, und man kann das europäische Militär verstehen. Wie können Sie Ihren Steuerzahlern erklären, warum teure Aktionen mit den modernsten Kriegsschiffen nicht die gewünschte Wirkung erzielten und das Problem von gewöhnlichen privaten Händlern gelöst wurde, wenn auch gut bewaffnet?
Und dann, am 15. Mai 2012, startete die Marinefliegerei, die von Militärschiffen abhob, die im Golf von Aden patrouillierten, einen Raketenangriff auf Piratenbasen an Land. Nach Angaben des Kommandeurs der gemeinsamen europäischen Streitkräfte in der Region, Konteradmiral Duncan Potts, wurden Zivilisten durch gezielte Angriffe nicht verletzt, aber alle Piraten wurden auf einmal zerstört. Damit erklärt das EU-Militär, dass seit Mai 2012 Angriffe von Somaliern auf Handelsschiffe aufgehört haben. Seltsame Sache - was hat sie 2008 daran gehindert, einen solchen Schlag zu versetzen?
Eine weitere Kraft, die, obwohl sie nicht den Anspruch erhebt, der laute Ruhm der Gewinner von Filibusters zu sein, dennoch einen ziemlich bedeutenden Beitrag zur Beseitigung der Piraterie leisten könnte, ist die kenianische Armee. Im Oktober 2011 betrat es das Territorium Somalias, das zu zwei Dritteln von der 10.000-köpfigen islamistischen Gruppe Al-Shabaab kontrolliert wird, die ein Ableger von Al-Qaida ist. Kenianische und somalische Extremisten hatten ihre eigenen Konten für eine Reihe von Terroranschlägen, die sie in Nairobi, Mombasa und mehreren anderen Städten verübten. Es ist Zeit, die Rechnungen zu bezahlen.
Kenianische Truppen, unterstützt von US-Drohnen, haben Militante aus praktisch jeder Stadt und jedem Hafen des Landes vertrieben und sie in ländliche Gebiete im Norden des Landes gedrängt.
"Und was ist mit den Piraten?" wird der Leser fragen. Es stellt sich heraus, dass Al-Shabab-Kämpfer eine Reihe von Piratenstützpunkten kontrollierten und bis zu 20 Prozent ihres Einkommens als Entschädigung erhielten. Für dieses Geld haben religiöse Fanatiker die Abweichungen ihrer „Schützlinge“ von den strengen Regeln der Religion ignoriert und ihnen Trunkenheit, Ausschweifungen und Angriffe auf die Schiffe muslimischer Länder vergeben.
Offenbar haben die Kenianer bei der Abfertigung von Häfen nicht besonders voneinander getrennt. Deshalb herrschte nach ihrem Einsatz an der Küste Somalias im Golf von Aden ganze fünf Jahre Pause. Allerdings ist dies auch nur eine der Versionen ...