Alle Menschen sind verschieden, jeder hat das Recht, anders zu sein als andere, anders zu sein als alle anderen. Die moderne Gesellschaft sollte darauf vorbereitet sein. Eine der auffälligsten sozialen Innovationen ist die inklusive Bildung, die es Kindern mit Behinderungen ermöglicht, gleichberechtigt mit allen anderen in normalen Klassen zu lernen. Bildung hat heute nicht nur die Form eines kostenlosen Guts angenommen, sondern hat auch begonnen, sich bestimmten Personengruppen anzupassen.

Rechtliche Seite

Inklusive Schulen deformieren gewissermaßen die Rolle des Lehrers und offenbaren sie von der anderen Seite. Der Lehrer ist gezwungen, mit einem behinderten Kind in der Klasse enger zusammenzuarbeiten, um einen besonderen Zugang zu ihm zu finden und ihm zu helfen, sich an das Team zu gewöhnen.

Lehrerinnen und Lehrer, die bereits Erfahrung in der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen im Unterricht haben, haben einige Regeln entwickelt, die es ihnen ermöglichen, den Lernprozess kompetent zu gestalten:

1) Schüler mit Behinderungen „wie jedes andere Kind in der Klasse“ akzeptieren,

2) sie in die gleichen Aktivitäten einbeziehen, obwohl sie unterschiedliche Aufgaben haben,

3) die Schüler in kollektive Lernformen und Gruppenproblemlösungen einbeziehen,

4) andere Strategien der kollektiven Beteiligung nutzen (Spiele, gemeinsame Projekte, Labor, Feldforschung etc.)

Kompatibilität ist das Hauptprinzip der Inklusion. In einem geschlossenen Raum interagieren völlig unterschiedliche Kinder, aus unterschiedlichen sozialen Milieus, mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Obwohl es in Massenschulen bereits durchaus üblich ist, Kindern mit Behinderungen und Menschen mit Behinderungen zu begegnen, bleibt dieses Phänomen immer noch eines, bei dem es zu Aggressionen kommen kann. Negative Emotionen können von Klassenmitgliedern und Lehrern sowie von den Eltern anderer Schüler ausgehen. Das Problem der Verträglichkeit und Verträglichkeit erfordert besondere Aufmerksamkeit, da es nicht durch zusätzliche Investitionen staatlicher Mittel gelöst wird – das ist etwas anderes, Menschliches. Der Prozess des Aufbaus von Beziehungen zwischen den Mitgliedern des pädagogischen Teams erfordert, dass sie aufmerksam und höflich sind. Die Menschen sollten in der Lage sein, andere für ein angenehmes Zusammenleben mit ihnen in derselben Gruppe zu tolerieren.

„Kompatibilität ist das Hauptprinzip der Inklusion“

Forscher Acht Prinzipien inklusiver Bildung identifizieren, die die Merkmale dieses Phänomens im Detail charakterisieren:

• Der Wert eines Menschen hängt nicht von seinen Fähigkeiten und Leistungen ab.
• Jeder Mensch ist fähig zu fühlen und zu denken.
• Jeder hat das Recht zu kommunizieren und gehört zu werden.
• Alle Menschen brauchen einander.
• Echte Bildung kann nur im Kontext echter Beziehungen stattfinden.
• Alle Menschen brauchen die Unterstützung und Freundschaft ihresgleichen.
• Für alle Lernenden kann es beim Fortschritt mehr darum gehen, was sie können, als was sie nicht können.
• Vielfalt bereichert alle Aspekte des menschlichen Lebens.

Es scheint, dass diese Punkte ziemlich offensichtlich und einfach sind, sie werden jeden Lehrer beeindrucken. In der Praxis ist es jedoch schwierig, ihre gemeinsame Umsetzung sicherzustellen. Hervorzuheben ist die Rolle des Lehrers bei der Organisation des Bildungsprozesses, damit sich jedes Kind in der Klasse wohlfühlt und den Unterrichtsstoff erfolgreich lernt, unabhängig von seinen persönlichen Eigenschaften. Es ist sehr wichtig, innerhalb der Klasse eine herzliche, vertrauensvolle Atmosphäre schaffen zu können, damit sich niemand benachteiligt fühlt. Das Klassenzimmer ist ein Ort, an dem Kinder sich öffnen, sich in verschiedenen Rollen ausprobieren und ihre Talente zeigen können.

Angepasste Bildungsprogramme

Heutzutage werden im Bildungsbereich die Begriffe "IEP" (individueller Lehrplan), "angepasstes Programm" aktiv verwendet. Gemäß Artikel 79 des Bundesgesetzes der Russischen Föderation über Bildung sollten die Bedingungen für die Organisation der Bildung von Kindern mit Behinderungen durch ein speziell entwickeltes Anpassungsprogramm festgelegt werden, das auf die Merkmale jedes Kindes zugeschnitten ist. Die Besonderheit eines solchen Programms besteht darin, dass es das Kind nicht zwingt, einer vereinfachten Version des Trainings zu folgen oder das Unterrichtsmaterial teilweise durchzugehen, sondern nur die Individualisierung der Methoden der Informationsaufnahme beinhaltet. So erhält der Schüler die gleiche Ausbildung wie seine Klassenkameraden, gleichzeitig wird ihm aber durch spezielle Methoden geholfen, sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen. Angepasste Bildungsprogramme sind in Russland noch ein neues Phänomen, in russischen Bildungseinrichtungen ist jedoch bereits eine Tendenz zur Individualisierung der Herangehensweise an die Schüler zu beobachten.

Inklusive Bildung ist ein neuer Trend, der sich gerade in der Gesellschaft entwickelt und verbreitet. Wie jedes soziale Phänomen hat Inklusion eine Reihe positiver und negativer Folgen, von denen einige im Folgenden erörtert werden.

„Es ist sehr wichtig, innerhalb der Klasse eine warme, vertrauensvolle Atmosphäre schaffen zu können, damit sich niemand benachteiligt fühlt“

Vorteile inklusiver Bildung

1. Ein Kind in einem Team sammelt wichtige soziale Erfahrungen durch die Interaktion mit Klassenkameraden. Er hat die gleiche Einstellung zu sich selbst wie zu allen anderen, fühlt seine Mängel nicht und nimmt sich nicht als ausgeschlossen, als Außenseiter wahr. Er unterliegt den gleichen Anforderungen wie alle anderen, wodurch sich die Entwicklung eines Kindes mit besonderen Bedürfnissen nicht wesentlich von der Entwicklung eines Kindes ohne besondere Bedürfnisse unterscheidet.

« Das erste Ziel der Einführung einer solchen Bildung ist, dass ein Kind mit besonderen Bedürfnissen eine Bildung erhalten kann.", - sagt ein Mitglied der internationalen Vereinigung "Autismus. Europe", Leiter des Zentrums für die Rehabilitation von Behinderten "Our Sunny World" und Berater des Rektors der Moskauer Staatlichen Universität für Psychologie und Pädagogik zur Unterstützung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen Igor Spitzberg.

2. Auf den ersten Blick schwierige Aufgaben, die den Schüler zwingen, sich an das Grundprogramm anzupassen, ermöglichen es, seine internen Komplexe und Probleme zu aktualisieren. Schwierigkeiten, die beim Kind im Lernprozess auftreten, lassen es irgendwie damit fertig werden, die inneren Ressourcen des Kindes aktivieren sich und helfen ihm, sich an seine Umgebung anzupassen.

3. Das Bildungspotenzial inklusiver Bildung zeigt sich auch in Bezug auf „normale“ Kinder. Ein Kind mit Behinderungen taucht in der Klasse auf, er ist anders als die anderen, er ist nicht so besonders. Die anderen Mitglieder des Teams müssen ihre Einstellung zu diesem Kind irgendwie bestimmen. Selbstbestimmung tritt ein, viele Fragen entstehen im Kopf: Wie geht man mit einem behinderten Menschen um? Kann man ihn als dieselbe Person betrachten? Verdient er Respekt?

Gelungene Selbstbestimmung ist für eine aufstrebende Persönlichkeit sehr wichtig: Dabei erkennt sie, dass ein Mensch so wahrgenommen werden muss, wie er ist, dass alle Menschen verschieden sind. Das Kind beginnt zu verstehen, dass äußere körperliche Mängel nicht das Wesen einer Person bestimmen.

« .. es ist toll, wenn ein "besonderes" Kind in der Klasse ist. Dies ist unglaublich nützlich und wichtig für gewöhnliche Kinder, sie lernen Barmherzigkeit und Aufmerksamkeit für jeden Menschen. Eine Gesellschaft, in der behinderte Menschen nicht von der Kindheit getrennt werden, wird viel menschlicher und edler», - Ansprüche Igor Spitzberg.

„Das Kind beginnt zu verstehen, dass äußere körperliche Mängel nicht das Wesen einer Person bestimmen“

Negative Merkmale inklusiver Bildung

1. Die ersten beiden Pluspunkte können zu einem psychischen Trauma werden, wenn das Kind unter den gegebenen Umständen nicht angemessen existieren kann.

Ein Schüler mit Behinderung kann im Team als „Lachmal“ fungieren. Andere Kinder sind noch keine voll ausgebildeten und reifen Persönlichkeiten, sie können einen behinderten Menschen unzureichend wahrnehmen, ihn beschimpfen und Anzeichen von Aggression äußern. Es ist möglich, dies zu vermeiden. Ein Beispiel für die richtige Einstellung gegenüber "besonderen" Kindern kann der Lehrer demonstrieren, es ist wichtig, dass er den anderen Kindern hilft, mit Behinderten in Kontakt zu kommen.

« Kinder können aufgrund ihrer Jugend und mangelnden Erfahrung grausam sein, aber das liegt alles in der Macht der Lehrer, die sie erziehen. Wenn Lehrer sich richtig verhalten, gewöhnen sich Kinder daran, dass es auch auf der Welt einen Platz für Menschen mit Behinderungen gibt.“, sagt der Psychotherapeut Irina Loginova.

2. Das dritte Plus kann auch in ein Minus umgewandelt werden. „Normale“ Kinder können unter der Anwesenheit behinderter Menschen im Klassenzimmer leiden. Der Lehrer hat doppelt so viel Papierkram, für den er keine Vergütung erhält, wodurch seine Arbeitsmotivation nicht steigt. Lehrerinnen und Lehrer müssen zusätzlich auf die Arbeit mit inklusiven Klassen vorbereitet werden, um unter den neuen Bedingungen effizient arbeiten zu können.

« Spezielle "Kinder werden den Rest der Klasse stark verlangsamen, entmutigen, den Lernprozess stören. Die Qualität der Bildung für normale Kinder wird abnehmen“, - überzeugte den Lehrer, Vizepräsidenten des Fonds für soziale und psychologische Unterstützung der Familie und des Kindes Tatjana Shishova.

Das Argument ist ziemlich gewichtig, aber die negativen Folgen sind reversibel.

« Ich kenne Schulen, die seit vielen Jahren inklusive Ansätze verfolgen, und es gibt keine Probleme mit der Qualität der Kindererziehung. Speziell entwickelte Länder-Bildungsstandards für Studierende mit Behinderung. Jedem Kind müssen die Bedingungen geboten werden, die es braucht, um sein Potenzial zu entfalten. Dazu führen wir großangelegte Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte durch, testen die Standards vorab. So lassen sich neben positiven Aspekten auch die Schwierigkeiten erkennen, mit denen Lehrer, Kinder und Eltern konfrontiert sind.", - sagt der stellvertretende Bildungsminister Kaganow V.Sch.

3. Nicht alle Schulen sind finanziell in der Lage, die notwendigen Voraussetzungen für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Der Staat stellt nicht genügend Mittel bereit, um ein barrierefreies Umfeld zu schaffen, also eine Schule, in der sich ein Kind mit Behinderung wohlfühlt.

« Wir sind besorgt, dass nur 20 % der Schulen Fragmente einer barrierefreien Umgebung haben", - sagt der Leiter des Bereichs Sonderpädagogik Bildungsministerium der Region Stawropol Natalia Timoschenko.

„Ein Beispiel für die richtige Einstellung gegenüber „besonderen“ Kindern kann ein Lehrer demonstrieren: Es ist wichtig, dass er anderen Kindern hilft, mit Menschen mit Behinderungen in Kontakt zu kommen.“

Inklusion in der Praxis

Die Motivation von Befürwortern und Gegnern, Kinder mit Behinderungen an allgemeinbildenden Schulen zu unterrichten, ist nachvollziehbar. Interessant ist, wie sich dies in der Realität widerspiegelt und wie das Konzept der inklusiven Bildung in russischen Schulen umgesetzt wird.

Der Begriff „inklusive Bildung“ ist in letzter Zeit in aller Munde. Ein bei einem Unfall verletzter Schüler kehrt in seine Klasse zurück, sitzt aber bereits im Rollstuhl, das ist Inklusion. Ein Kind mit Down-Syndrom geht in den Kindergarten, der dem Haus am nächsten ist – auch das ist Inklusion. Ist die Einbeziehung russischer Schul- und Vorschulkinder Übel oder Segen? Eltern gesunder Kinder werden mit den Schultern zucken: „Gott sei Dank geht uns das nichts an.“ Mehr als es betrifft! Denn Inklusion bedeutet die gemeinsame Bildung aller Kinder – sowohl gesunder als auch mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Abenteuer Inklusion in Russland.

Die Ratifizierung der UN-Konvention hat die Diskussion um inklusive Bildung auf eine andere Ebene gehoben – es geht nicht um die Frage, ob Inklusion nötig ist oder nicht, sondern um die konkreten Methoden ihrer Umsetzung und die dabei auftretenden Probleme.

Mehr als 40 Personen haben sich angemeldet, um bei den Anhörungen zu sprechen, und es ist nicht möglich, jeden Redner auch nur kurz zu zitieren. Man kann nur den Kern der Bedenken wiedergeben, die von Lehrern und Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen geäußert wurden.

Inklusion an sich ist eine sehr gute Initiative, die in vielen Ländern getestet und akzeptiert wurde, aber in Russland gibt es gewisse Probleme damit. Beginnen wir mit einer konkreten Tatsache: In der gesamten Region Wladimir gab es keinen Kindergarten, der ein blindes Kind aufnehmen würde. Es gibt keine spezialisierte Einrichtung, und gewöhnliche Menschen lehnen ein blindes Kind ab. Und vergebens glauben Sie, dass dieses Problem nur die Eltern eines blinden Kindes betrifft.

Wie würden Sie darauf reagieren, dass neben Ihrem Kind auch eine blinde Person oder ein Kind mit Zerebralparese in der Gruppe sein wird? Eltern sind in der Regel sehr negativ eingestellt. Und das nicht nur aus Angst vor "anderen", sondern aus rein praktischen Gründen - ein besonderes Kind wird die Aufmerksamkeit des Lehrers auf sich ziehen.

Das sowjetische Bildungssystem ging von der Existenz von 8 Arten von Besserungsschulen aus. Auf der einen Seite wurden Kinder in Reservate getrieben, aber auf der anderen Seite hatten diese Reservate eine Finanzierung und Lehrer mit speziellen Kenntnissen und klaren Regeln.
Die Finanzierung von Schulen ist jetzt den Regionen überlassen, und Justizvollzugsanstalten sind ein teures Vergnügen, also schließen sie sie. Die Einführung der inklusiven Bildung diente als Grund, wenn auch formal und indirekt, aber als Grund für die Schließung solcher Einrichtungen, beispielsweise des Systems der Lecotheken und der Schulen für häusliche Bildung in Moskau. Nein, im Bildungsgesetz fordert niemand die Schließung von Justizvollzugsanstalten, aber eine solche Auslegung ist möglich.

Einige Beamte dachten, dass Inklusion eine Möglichkeit sei, Geld zu sparen. Im Justizvollzugskindergarten gibt es mehr Beschäftigte als im üblichen, es gibt weniger Gruppen, Sondervergütungen für die Tätigkeit von Fachkräften und andere Sonderkonditionen. All dies ist teuer für den regionalen Haushalt. Eine Korrekturschule ist ein Internat mit durchschnittlich 5-12 Kindern in einer Klasse, nicht nur Lehrer arbeiten, sondern auch Erzieher, und pro Schüler werden in der Regel um ein Vielfaches mehr Mittel bereitgestellt als für einen normalen Schüler.

Und jetzt wird Inklusion eingeführt – das heißt, alle Kinder können in Regelschulen und Kindergärten untergebracht werden. Hurra! Justizvollzugsanstalten werden nicht mehr benötigt, schließen wir sie. Und jetzt wird der Korrekturkindergarten mit dem üblichen zusammengelegt, in dem gemäß der Norm 20-25 Kinder pro Lehrer sind. Stellen Sie sich nun vor, dass 10 von 20 Kindern einige Entwicklungsmerkmale aufweisen. Würden Sie Ihr Kind in einen solchen Kindergarten schicken? Wer muss zu Hause bleiben – ein Kind mit besonderen Bedürfnissen oder ein normales Kind?

In der Schule ist die Situation ähnlich. Glauben Sie, dass ein gewöhnlicher Lehrer, der eine 72-stündige Ausbildung absolviert hat, mehrere Spezialisten ersetzen kann, die fünf Jahre lang Oligophrenopedagogik studiert haben? Die Anzahl der Kinder in einer Klasse wird von den Regionen festgelegt, und zwar nach wirtschaftlichen Erwägungen und nicht nach Interessen der Kinder.

Übrigens erhalten Lehrer-Defektologen Zulagen für ihre Arbeit. Es wird davon ausgegangen, dass der durchschnittliche Lehrer sie nicht benötigt. Nennen Sie nun mindestens einen Grund für einen gewöhnlichen, beschäftigten und überforderten Russischlehrer, Kinder mit besonderen Bedürfnissen unter den Schülern seiner Klasse zu sehen.

Kürzlich ereignete sich in Moskau eine Tragödie: Ein Kind wurde von einem Zug angefahren. Dieser Junge war sehbehindert, besuchte aber eine reguläre Schule. In einer Besserungsschule wird sehbehinderten Kindern beigebracht, die Entfernung zu einem Objekt korrekt zu bestimmen, und sie lassen Schüler niemals alleine ohne Begleitung gehen, und Inspektoren der Verkehrspolizei führen in solchen Schulen ständig Sonderunterricht durch. Dass für ein besonderes Kind in einer Regelschule keine Bedingungen geschaffen wurden, kostete ihn das Leben.

Unter den Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es Kinder mit psychischen Störungen. Nach dem neuen Bildungsgesetz können solche Kinder eine Regelschule besuchen. Gleichzeitig gibt es im Gesetz kein Kriterium, nach dem ein solches Kind in die nächste Klasse versetzt werden kann. Es gibt ein entwicklungsverzögertes Mädchen und es gibt einen Vierteltest, den dieses Mädchen schreiben muss, um in die nächste Klasse zu gelangen. Es ist klar, dass das Mädchen diese Kontrolle niemals schreiben wird. Dies sind Fragen zum Bildungsprozess. Wenn Sie anfangen, über die Verhaltensmerkmale von Kindern mit verschiedenen Behinderungen zu sprechen, wird die Anzahl der Fragen exponentiell zunehmen.

Die Einsparungen durch die Schließung von Korrekturschulen sind offensichtlich. Kommen mehrere Kinder mit besonderen Bedürfnissen auf eine Regelschule, ist es teurer, für jedes einzelne Bedingungen zu schaffen, als in einem Internat der Justizvollzugsanstalt. Wenn ein blindes oder taubes Kind oder ein autistisches Kind in die Klasse kommt, müssen die Lehrer die Lehrer zumindest in der Art der Kommunikation schulen. Blinde und gehörlose Menschen müssen den Stoff irgendwie erklären und Beziehungen zu autistischen Menschen aufbauen. Jeder Elternteil eines Kindes mit Autismus weiß, dass ein autistischer Mensch irgendwann, was für normale Menschen unvorhersehbar ist, „durchdrehen“ kann, zum Beispiel zu Boden fällt und schreit. Stellen Sie sich vor, der Lehrer wollte ein solches Kind in bester Absicht an sich drücken, um es zu beruhigen. Diese Experten wissen, dass autistische Menschen negativ auf Interaktionsversuche reagieren.

Bisher gibt es im Bildungssystem nicht genügend Fachkräfte, die Inklusion vor Ort organisieren und unterstützen könnten. Aber es gibt solche Spezialisten im System der Justizvollzugsanstalten, die jetzt aktiv zerstört werden, anstatt als Basis für die Ausbildung von Personal verwendet zu werden.

Bisher gibt es keine Bedingungen für Sonderkinder in russischen Schulen, und es besteht kein Wunsch, dies in den Schulen zu tun. In einer Schule wurde ein Junge im Rollstuhl, der vier Jahre in einer gewöhnlichen Grundschule studiert hatte, nur deshalb in eine Besserungsschule versetzt, weil der Unterricht in der Oberstufe in verschiedenen Räumen stattfand und niemand den Rollstuhl tragen konnte , und niemand hat die Schule mit einer Rampe ausgestattet.

Wenn es in der Region keine Justizvollzugsanstalten gibt, gibt es natürlich nichts zu tun, Sie müssen sie gründen und ausbilden, und wenn ja, warum sollten Sie sie dann auflösen? Auf dieser Basis lassen sich Ressourcenschulen aufbauen. Ein Kind mit Behinderungen nicht ins Weltall zu schicken, sondern dorthin, wo es Bedingungen gibt. Zum Beispiel hat eine Schule Lehrer, die mit Blinden arbeiten können und eine Umgebung für sie geschaffen haben, eine andere hat Lehrer für Gehörlose und eine dritte hat Rampen und Aufzüge. Sie können auch von einer Schule träumen, die über Einrichtungen für Kinder mit verschiedenen Arten von Behinderungen verfügt. Unter diesen Bedingungen können Kinder mit besonderen Bedürfnissen zusammen mit gewöhnlichen Kindern lernen. Das erste, was dafür benötigt wird, ist der Wunsch der Lehrer, eine zugängliche Umgebung zu schaffen, aber mal ehrlich, haben sie dafür Zeit?

Abseits stehen Kinder mit chronischen Krankheiten, die, da sie vollständig bereit sind, in einer regulären Schule zu studieren, nicht dorthin gelangen können. Aber damit ein Kind mit Epilepsie oder ein Diabetiker, sogar Insulinabhängiger, in einer regulären Schule lernen kann, würde eine normale Schulkrankenschwester ausreichen. Aber es wurde "optimiert". Aber jetzt gibt es in Schulen und Kindergärten keine Bedingungen für ein Kind mit Gastritis, das Kochen wurde verboten, Küchen wurden abgebaut und erhitzte Konzentrate und Schokolade werden den Kindern als Essen zu „Buffet“-Preisen angeboten. Die Früchte solcher Einsparungen werden Sie nicht warten lassen, denn selbst jetzt finden Sie in der ganzen Schule nur wenige Menschen mit der ersten Gesundheitsgruppe, und wenn Sie tiefer graben, dann sind diese wenigen nicht gesund, sondern unterbewertet.

Quelle und Fortsetzung:

Ich werde hinzufügen, dass die Idee der inklusiven Bildung bei Kindern gut ist, deren Besonderheit in motorischen Problemen liegt. Es genügt ihnen, Rampen und bequeme Schwellen zu bauen.

Aber Kinder mit eingeschränktem Hör-, Seh- und Geistesvermögen können unter modernen Bedingungen nicht in einer regulären Schule lernen.

Die Einstellung zur Inklusion ist für jeden anders, auch für Eltern, deren Kinder den ganzen Tag mit Menschen mit Behinderungen zusammen sind. Lehrt es Toleranz, die Fähigkeit, mit Andersartigen eine gemeinsame Sprache zu finden? Wie die Praxis zeigt - nicht sehr viel. Und ein anschaulicher Beweis dafür ist die Unzufriedenheit der Mehrheit der Eltern, über die wir heute sprechen werden.

Wort " Aufnahme" wird in Russland verwendet, um die Besonderheit des Unterrichtsprozesses von Kindern mit Behinderungen (HIA) zu charakterisieren. Aus dem Französischen übersetzt bedeutet inclusif "einschließlich". Das heißt, inklusive Bildung beinhaltet die Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen in einen einzigen Bildungsraum an einem gleiche Basis wie gewöhnliche Kinder.

Jeder hat eine andere Einstellung dazu, auch Eltern, deren Kinder den ganzen Tag neben Menschen mit Behinderungen sind. Lehrt es Toleranz, die Fähigkeit, mit Andersartigen eine gemeinsame Sprache zu finden? Wie die Praxis zeigt - nicht sehr viel. Und ein anschaulicher Beweis dafür ist die Unzufriedenheit der Mehrheit der Eltern, über die wir heute sprechen werden.

Grundprinzipien inklusiver Bildung

Grundprinzipien inklusive Bildung sind in ziemlich interessante Phrasen eingeschlossen, über die man lange nachdenken und streiten kann. Zum Beispiel:

Der Wert einer Person hängt nicht von Leistungen und Fähigkeiten ab.

Und wovon dann? Nur weil er geboren wurde?

Jeder hat die Fähigkeit zu denken und zu fühlen.

In gewisser Weise eine ziemlich zweifelhafte Aussage, denn manchmal scheint es, dass manche Leute nicht wissen, wie man im Prinzip denkt.

Die Menschen haben das Recht zu kommunizieren, und jeder sollte gehört werden.

Gute Aussage, aber eher utopisch. Es ist fast unmöglich, alle zu hören, besonders jetzt, wo jeder in sich versunken ist.

Bildung findet nur in realen Beziehungen statt.

Heute lässt sich eine exzellente Ausbildung auch aus der Ferne erwerben. Der Wunsch wäre vorhanden.

Eine Person braucht Freundschaft mit Gleichaltrigen.

Ein seltsames Prinzip, denn Nähe ist überhaupt nicht notwendig, um Freunde zu sein. Kinder können sich auch hassen, wenn sie gezwungen werden, mit denen zusammen zu sein, die ihnen unangenehm sind.

Wir betonen, dass wir nicht versuchen, jemanden davon zu überzeugen, dass die Prinzipien der Inklusion nicht wahr sind. Dass inklusive Bildung umgesetzt werden muss Russische Schulen steht außer Zweifel. Es ist nur so, dass die Prinzipien der inklusiven Bildung selbst etwas kategorisch klingen und den Wunsch nach Diskussion und Auseinandersetzung wecken.

Darüber hinaus versuchen wir, die Idee zu vermitteln, dass:

• Erstens ist es unmöglich, Inklusion mit Gewalt einzuführen – es ist notwendig, die Gesellschaft darüber zu informieren und zu versuchen, natürliche Ängste und Vorurteile zu überwinden;
• Zweitens sollte Inklusion für alle am Bildungsprozess Beteiligten bequem und komfortabel sein.

Leider steht die große Mehrheit unserer Gesellschaft der Entstehung noch immer ablehnend gegenüber Kinder mit Behinderungen in den Klassenzimmern, in denen ihre Kinder lernen. Und dies ist ein erheblicher Fehler des Staates, der die vollständige Umsetzung der Inklusion in russischen Bildungsorganisationen für lange Zeit "stoppen" kann.

Heute äußern Eltern gewöhnlicher Kinder auf verschiedenen Internetplattformen zunehmend ihren Unmut und ihre Empörung über die Einführung der Inklusion in unvorbereiteten Klassen gegenüber unvorbereiteten Kindern und Lehrern. Was beunruhigt die Eltern gewöhnlicher Kinder und wovor haben sie Angst?

Warum ist die Gesellschaft misstrauisch gegenüber der Einführung inklusiver Bildung?

Das auf dem Territorium der Russischen Föderation verabschiedete Behindertengesetz gewährleistet den Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen. Und das ist sehr gut. Viele Eltern haben jedoch sofort eine Frage: Wie können normale Kinder geschützt werden, die gezwungen sind, in Klassen mit Kindern mit Entwicklungsstörungen zu lernen? So grausam und zynisch es auch klingen mag, ein behindertes Kind ruft nicht immer positive Emotionen hervor.

Nicht immer gelingt es den umstehenden Menschen, beim Anblick ein an Ekel grenzendes Ekelgefühl in sich zu gewinnen besondere Kinder. Gleichzeitig verstehen sie intellektuell, dass sie sich einer Katastrophe für die Familie, einer Katastrophe für die gesamte Gesellschaft stellen mussten. Der Wunsch, ihr Kind vor allem Negativen zu schützen, lässt sie jedoch die Frage stellen: Warum sollten gewöhnliche Kinder von klein auf in dieses Unglück eines anderen stürzen? Es stellt sich heraus, dass der Staat und die Bildungsstrukturen, die sich um den Komfort von Kindern mit Entwicklungsstörungen kümmern, normalen Kindern ohne Pathologien diesen Komfort vollständig entziehen.

Einige Mütter und Väter sind ratlos: Warum sollten die Eltern eines Kindes mit offensichtlichen Problemen nicht klug sein und es in Sondereinrichtungen unterbringen? Schließlich wird er selbst sich wohler fühlen, wo die Umgebung ähnlich ist, wo das Baby nicht auffällt, wo sie nicht mit dem Finger auf ihn zeigen und hinter seinem Rücken lachen.

Inbrünstig Gegner inklusiver Bildung Wir sind sicher, dass die Notwendigkeit einer weiteren Sozialisierung von Kindern mit Behinderungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung ernsthafte Zweifel aufwirft. Schließlich wird dasselbe autistische Kind, selbst nachdem es die zugewiesene Zeit in einer Gesamtschule abgeleistet hat und die Bildung anderer Kinder mit seiner Anwesenheit auf jede erdenkliche Weise behindert hat, nirgendwo weiter hingehen. Er kommt in die Familie oder wird einem Internat übergeben.

Ist es in diesem Fall nicht einfacher, bei Indikationen zur Ausbildung, dem Wunsch und der Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, Privatlehrer einzuladen. Jetzt gibt es kein Problem mehr mit Homeschooling. Einen Lehrer zu Ihrem Kind einzuladen, ihm ein angenehmes Lernen zu ermöglichen, ist viel humaner, als zu versuchen, es in eine allgemeinbildende Schule einzuführen.

Es gab eine Zeit, da hatte das fast jede Schule Korrekturklassen. Es wäre verständlich, Kinder mit Entwicklungsstörungen in solchen Klassen zu haben. Aber nicht im Klassenzimmer, wo gewöhnliche Kinder lernen.

Diejenigen, die mit der Präsenz von Kindern mit Behinderungen im Regelunterricht unzufrieden sind, sind überzeugt, dass es keine Unterschiede zwischen Kindern geben kann, egal ob mit oder ohne Abweichungen, bis Sie persönlich auf eine ähnliche Situation stoßen. Es gibt Unterschiede, und sie werden zu einem unüberwindbaren Hindernis für die Kommunikation in einem Team von Studenten. Kinder, die ihre Grausamkeit nicht verstehen, können der Psyche eines besonderen Babys irreparablen Schaden zufügen.

Wir betonen noch einmal, dass der Autor des Artikels nicht seine eigene Meinung zum Ausdruck bringt, sondern nur die kollektive Meinung der Mehrheit der interessierten Internetgemeinde wiedergibt. Der Schwerpunkt wurde auf die negative Einstellung zur inklusiven Bildung gelegt, weil dies die Meinung der Mehrheit ist und geändert werden muss. Schließlich ist es nicht so sehr der Ort, auf den es ankommt ein Kind mit Behinderungen unterrichten wie viel Verständnis für seine Bildungsbedürfnisse und umfassende Unterstützung sowohl von Gleichaltrigen als auch von anderen Teilnehmern des Bildungsprozesses und der gesamten Gesellschaft.

1 .Die ersten inklusiven Bildungseinrichtungen entstanden in Russland um die Jahreswende 1980-1990. In Moskau entstand 1991 auf Initiative des Moskauer Zentrums für Heilpädagogik und einer übergeordneten öffentlichen Organisation die Schule für inklusive Bildung "Ark" (Nr. 1321).

Seit Herbst 1992 begann RusslandProjektumsetzung „Integration von Menschen mit Behinderungen“. Als Ergebnis wurden in 11 Regionen Pilotstandorte für die integrierte Bildung von behinderten Kindern geschaffen. Basierend auf den Ergebnissen des Experiments wurden zwei internationale Konferenzen abgehalten (1995, 1998). Am 31. Januar 2001 verabschiedeten die Teilnehmer der Internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenz über die Probleme der integrierten Bildung das Konzept der integrierten Bildung für Menschen mit Behinderungen, das vom Ministerium für Bildung an die Bildungsbehörden der Subjekte der Russischen Föderation übermittelt wurde Bildung der Russischen Föderation am 16. April 2001. Um Lehrer auf die Arbeit mit Kindern mit Behinderungen vorzubereiten, hat das Kollegium des Bildungsministeriums der Russischen Föderation beschlossen, die Kurse „Grundlagen der Sonder- (Korrektions-) Pädagogik“ und „Besonderheiten der Psychologie von Kindern mit Behinderungen“ in die Lehrpläne der Pädagogischen Hochschulen vom 1. September 1996. Sofort gab es Empfehlungen an Einrichtungen der beruflichen Zusatzausbildung von Lehrern, diese Studiengänge in die Weiterbildungspläne für Lehrer an allgemeinbildenden Schulen aufzunehmen.

Nach Angaben des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation in den Jahren 2008-2009. Das Modell der integrativen Bildung wird als Experiment in Bildungseinrichtungen verschiedener Art in einer Reihe von Subjekten der Föderation eingeführt: Archangelsk, Wladimir, Leningrad, Moskau, Nischni Nowgorod, Nowgorod, Samara, Tomsk und anderen Regionen.

Arbeite in Moskaumehr als anderthalbtausend weiterführende Schulen , von denen nur 47 im Rahmen des Programms für inklusive Bildung sind.

Aktuelle russische Gesetzgebung im Bereich der inklusiven Bildung

Heute Inklusive Bildung auf dem Territorium der Russischen Föderation wird durch die Verfassung der Russischen Föderation, das Bundesgesetz „Über Bildung“, das Bundesgesetz „Über den sozialen Schutz von Menschen mit Behinderungen in der Russischen Föderation“ sowie das Übereinkommen über die Rechte des Kindes und Protokoll Nr. 1 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten.

2008 unterzeichnete Russland die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Artikel 24 der Konvention besagt, dass zur Verwirklichung des Rechts auf Bildung die Vertragsstaatensoll inklusive Bildung bieten auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen.

Ratifizierung der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen .

Moskauer Stadtduma plant bis Ende 2009 „Über die Bildung von Menschen mit Behinderungen in Moskau“, trotz des Fehlens eines ähnlichen Bundesgesetzes.

Andere Bildungsmöglichkeiten für Kinder mit Behinderungen

Neben der inklusiven Bildung gibt es in Russland weitere Möglichkeiten, Kinder mit Behinderungen zu erziehen:

Sonderschulen und Internate - Bildungseinrichtungen mit 24-Stunden-Aufenthalt von Studenten, die geschaffen wurden, um die Familie bei der Erziehung von Kindern, der Bildung unabhängiger Lebenskompetenzen, sozialem Schutz und der vollen Entfaltung der kreativen Fähigkeiten von Kindern zu unterstützen. Auch auf dem Territorium der Russischen Föderation gibt es ein System von Internaten für den sozialen Schutz, in denen verschiedene Bildungsprogramme von Sozialpädagogen durchgeführt werden. De jure sind solche Internate jedoch keine Bildungseinrichtungen und können kein Bildungszertifikat ausstellen. 2009 wurde mit der Entwicklung eines sonderpädagogischen Standards für Internate begonnen.

Korrektionsklassen der Sekundarschulen - eine Form der Differenzierung der Bildung, die es ermöglicht, die Probleme der rechtzeitigen aktiven Unterstützung von Kindern mit Behinderungen zu lösen. Positiv wirkt sich dabei aus, dass Kinder mit Behinderungen die Möglichkeit haben, an vielen schulischen Aktivitäten gleichberechtigt mit Gleichaltrigen aus anderen Klassen teilzunehmen, sowie dass Kinder näher am Wohnort lernen und in einer Familie aufwachsen.

Häuslicher Unterricht - eine Option zum Unterrichten von Kindern mit Behinderungen, bei der Lehrer einer Bildungseinrichtung und führen mit ihm direkt an seinem Wohnort Unterricht durch. In diesem Fall wird der Unterricht in der Regel von Lehrern der nächstgelegenen Bildungseinrichtung durchgeführt, in Russland gibt es jedoch auch spezialisierte Schulen für den häuslichen Unterricht von Kindern mit Behinderungen. Homeschooling kann ein allgemeines oder unterstützendes Programm sein, das auf die Fähigkeiten des Schülers zugeschnitten ist. Nach Abschluss der Ausbildung wird dem Kind ein Schulabschlusszeugnis allgemeiner Form ausgestellt, aus dem hervorgeht, in welchem ​​Programm es ausgebildet wurde.

Fernunterricht - Bereitstellung für behinderte Kinder mit Hilfe einer spezialisierten Informations- und Bildungsumgebung, die auf Mitteln zum Austausch von Bildungsinformationen aus der Ferne basiert (Satellitenfernsehen, Radio, Computerkommunikation usw.). Zur Durchführung des Fernunterrichts ist eine Multimedia-Ausstattung (Computer, Drucker, Scanner, Webcam usw.) erforderlich, mit deren Hilfe das Kind mit dem Fernlernzentrum verbunden wird. Während des Bildungsprozesses kommunizieren sowohl der Lehrer als auch das Kind online, und der Schüler erledigt Aufgaben, die ihm in elektronischer Form zugesandt werden, und sendet die Ergebnisse anschließend an das Fernlernzentrum.

Heute können Sie in Russland mit Hilfe des Fernunterrichts nicht nur eine weiterführende, sondern auch eine höhere Bildung erhalten - viele inländische Universitäten beteiligen sich aktiv an Fernstudienprogrammen.

Neben allgemeinbildenden Schulen, die im Rahmen des inklusiven Bildungsprogramms in der Hauptstadt betrieben werden für Kinder mit Behinderungen, die die Schaffung eines individuellen adaptiven Umfelds für sie gewährleisten - kompensatorische (234) und kombinierte (426) Arten von Kindergärten, Sonderschulen und Internate (54), Grundschulen - kompensatorische Kindergärten ( 29 ), weiterführende Bildungseinrichtungen "School of Home Education" (14), weiterführende Bildungseinrichtungen "School of Health" (81), Sanatorium-Waldschulen (4), Sanatoriumsinternate (3), Bildungszentren (2), Bildungseinrichtungen für Kinder, die psychologische, pädagogische, medizinische und soziale Hilfe benötigen (54), Einrichtungen der primären und sekundären Berufsbildung (45).

In naher Zukunft wird die Moskauer Stadtduma in erster Lesung den Gesetzesentwurf "Über die Bildung von Menschen mit Behinderungen in Moskau" prüfen.

Laut Gesetzentwurf soll die Zahl der behinderten Kinder in einer inklusiven Schule begrenzt werden – nicht mehr als 10 % für die gesamte Schule und nicht mehr als drei Personen in einer Klasse.

Wie der Abgeordnete der Moskauer Stadtduma, Yevgeny Bunimovich, erklärte, kann eine integrative Schule nicht 50 % der Kinder mit Behinderungen haben, denn dann wird es keine inklusive Schule sein, sondern eine spezialisierte, 10 % sind es .

Laut Tatjana Potjajewa, stellvertretende Vorsitzende der Moskauer Staatsduma-Kommission für Wissenschaft und Bildung, soll die Aufnahme behinderter Kinder in eine allgemeinbildende Schule erfolgen , das heißt, es muss zwingend sein, dass er an einer Gesamtschule studieren kann.

Am 1. September 2009 haben die Lehrer der Schule Nr. 518, die im Rahmen des Programms für inklusive Bildung arbeiten, Dmitri Medwedew, dass die Finanzierung inklusiver Schulen durchgeführt wird, sowie Massen-, Allgemeinbildung - pro Kopf. Die Kosten der Schule, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, besondere Kinder zu erziehen, passen laut Lehrern nicht in diesen Maßstab. Lehrerinnen und Lehrer sprachen sich für die Notwendigkeit aus, Kinder in der inklusiven Bildung genauso zu finanzieren wie in einer spezialisierten Justizvollzugsanstalt.

Im Jahr 2009 planten die Moskauer Behörden 63,1 Tausend Rubel für den Unterhalt eines Schülers, eines Schülers staatlicher Bildungseinrichtungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 wurden 48,8 Tausend Rubel aus dem Budget für einen Schüler einer weiterführenden Schule bereitgestellt.

Diese Mittel stehen nur zur Verfügung . Es ist ihnen untersagt, Computerausrüstung zu kaufen, laufende und größere Reparaturen durchzuführen, Nebenkosten oder Schulmahlzeiten zu bezahlen und sie für die Durchführung gesellschaftlich bedeutender Veranstaltungen zu verwenden.

- ein notwendiger Bestandteil inklusiver Bildung, der Kindern mit Behinderungen den Weg zum gemeinsamen Lernen mit Gleichaltrigen eröffnet.

Schuleingang

Für behinderte Kinder mit einer Verletzung des Bewegungsapparates muss am Eingang der Schule eine Rampe installiert werden. Die Rampe sollte so sanft sein (10-12o), dass ein Kind im Rollstuhl darauf selbstständig auf- und absteigen kann. Die Breite der Rampe muss mindestens 90 cm betragen.Die notwendigen Attribute der Rampe sind die Umzäunung (Höhe - mindestens 5 cm) und Handläufe (Höhe - 50-90 cm), deren Länge die Länge der Rampe überschreiten muss Rampe um 30 cm auf jeder Seite. Die Schutzschiene verhindert das Verrutschen des Kinderwagens. Türen müssen sich entgegen der Rampe öffnen, sonst kann das Kind im Kinderwagen herunterrutschen. Es wird empfohlen, den Eingang zur Schule mit einer Glocke auszustatten, um die Wachen zu warnen.

Für sehbehinderte Kinder müssen die äußersten Stufen der Treppe am Eingang der Schule farblich abgesetzt gestrichen werden. Treppen müssen mit Geländern ausgestattet sein. Die Tür muss auch in einer hellen Kontrastfarbe ausgeführt werden. Öffnungsteile sollten an Glastüren mit heller Farbe gekennzeichnet werden.

Das Innere der Schule

Korridore rund um die Schule müssen mit Handläufen ausgestattet sein. Die Breite der Türen muss mindestens 80-85 cm betragen, da sonst eine Person im Rollstuhl nicht durchpasst. Damit eine Person im Rollstuhl die oberen Stockwerke erreichen kann, müssen im Schulgebäude mindestens ein Aufzug (ggf. Zugangsbeschränkung für andere Schüler) sowie Treppenlifte vorhanden sein. Wenn die Schule über ein Münztelefon verfügt, sollte es in einer niedrigeren Höhe aufgehängt werden, damit ein Kind im Rollstuhl es benutzen kann.

Für sehbehinderte Kinder ist es notwendig, für eine Vielzahl von Reliefböden zu sorgen: Wenn sich die Richtung ändert, ändert sich auch das Bodenrelief. Es können sowohl Bodenfliesen als auch nur Teppiche sein. Die äußersten Treppen im Inneren der Schule sowie am Eingang müssen in hellen Kontrastfarben gestrichen und mit Geländern ausgestattet werden. Die Namen der Klassenzimmer sollten groß und farblich abgesetzt auf Tafeln geschrieben werden. Es ist notwendig, die Namen in Blindenschrift zu duplizieren.

Umkleideraum der Schule

Behinderte Kinder müssen eine Zone abseits der Gänge zuweisen und mit Handläufen, Bänken, Regalen und Haken für Taschen und Kleidung usw. ausstatten. Sie können diesen Zwecken auch einen separaten kleinen Raum zuweisen.

Schulkantine

Im Speisesaal sollte ein unpassierbarer Bereich für Studierende mit Behinderungen vorgesehen werden. Es wird empfohlen, die Breite des Gangs zwischen den Tischen für die freie Bewegung im Rollstuhl auf 1,1 m zu erhöhen. Es ist wünschenswert, dass diese Tische in unmittelbarer Nähe des Buffets im Speisesaal stehen. Gleichzeitig ist es unerwünscht, behinderte Kinder getrennt von anderen Klassenkameraden in den Speisesaal zu bringen.

Schultoilette

In Schultoiletten muss eine spezielle Toilettenkabine für Menschen mit Behinderungen mit einer Verletzung des Bewegungsapparates (einschließlich Rollstuhlfahrer) mit Abmessungen von mindestens 1,65 m x 1,8 m bereitgestellt werden. Die Breite der Tür in einer speziellen Kabine sollte vorhanden sein mindestens 90 cm betragen. In der Kabine in der Nähe einer Seite der Toilette sollte ein freier Platz zum Abstellen eines Rollstuhls vorhanden sein, um den Transfer vom Stuhl zur Toilette zu ermöglichen. Die Kabine muss mit Handläufen, Stangen, hängenden Trapezen usw. ausgestattet sein. Alle diese Elemente müssen fest fixiert sein. Mindestens ein Waschbecken in der Toilette sollte in einer Höhe von 80 cm über dem Boden vorhanden sein. Auf dieser Höhe werden Spiegelunterkante und elektrischer Händetrockner, Handtuch und Toilettenpapier platziert.

Sporthalle

Die Umkleidekabine, der Duschraum und die Toilette in der Turnhalle für behinderte Kinder mit Erkrankungen des Bewegungsapparates müssen ebenfalls mit breiten Durchgängen und Türen ausgestattet sein, deren Breite mindestens 90 cm betragen muss.Der Rollstuhl muss vollständig in die Duschkabine einfahren.

Schulbibliothek

Im Lesesaal der Schulbibliothek muss ein Teil der Ausleihe auf höchstens 70 cm abgesenkt werden, auch mehrere Tische sind auf dieser Höhe anzubringen.

Gemeinfreie Bücher und eine Kartei sollten in Reichweite (ausgestreckter Arm) einer Person im Rollstuhl liegen, d.h. nicht höher als 1,2 m mit einer Durchgangsbreite an den Regalen oder am Aktenschrank von mindestens 1,1 m.

Klassenzimmer

In Klassenzimmern braucht ein Kind mit einer Behinderung zusätzlichen Platz, um sich frei bewegen zu können. Die Mindestgröße des Schülersitzes für ein Kind im Rollstuhl (unter Berücksichtigung der Drehung des Rollstuhls) beträgt 1,5 x 1,5 m.

Für behinderte Kinder mit Erkrankungen des Bewegungsapparates sollte in der Nähe des Schreibtisches zusätzlicher Platz zur Verfügung gestellt werden, um einen Rollstuhl (wenn das Kind von einem Stuhl auf einen Stuhl wechselt), Krücken, Gehstöcke usw. Die Breite des Durchgangs zwischen den Tischreihen im Klassenzimmer sollte mindestens 90 cm betragen, die gleiche Breite sollte an der Eingangstür ohne Schwelle sein. Es ist auch wünschenswert, in der Nähe des Bretts einen freien Durchgang zu lassen, damit sich ein Kind im Rollstuhl oder auf Krücken dort sicher bewegen kann. Wenn der Unterricht in einem Klassenzimmer stattfindet, in dem sich die Tafel oder andere Geräte auf einer Erhöhung befinden, muss diese Erhöhung mit einer Rampe ausgestattet sein.

Sehbehinderte Kinder sollten mit einzelnen Schülerplätzen ausgestattet werden, die aus der Gesamtfläche des Raumes mit Reliefstruktur oder Teppichboden verteilt werden. Es ist notwendig, auf die Beleuchtung des Schreibtisches zu achten, an dem ein Kind mit Sehschwäche sitzt, und daran zu denken, dass das, was auf der Tafel steht, geäußert werden muss, damit es Informationen erhalten kann. Der Schreibtisch eines sehbehinderten Kindes sollte in den vorderen Reihen vom Lehrertisch und neben dem Fenster stehen. Wenn eine Vorlesungsform verwendet wird, sollte es einem sehbehinderten oder blinden Studenten erlaubt sein, ein Diktiergerät zu verwenden - dies ist seine Art, Notizen zu machen. Die Hilfsmittel, die in verschiedenen Unterrichtsstunden verwendet werden, sollten nicht nur optisch, sondern auch geprägt sein, damit ein blinder Schüler sie berühren kann.

Hörgeschädigte Kinder müssen Lernplätze mit elektroakustischen Geräten und individuellen Kopfhörern ausstatten. Damit sich hörgeschädigte Kinder besser orientieren können, sollten im Klassenzimmer Signalleuchten installiert werden, die Unterrichtsbeginn und Unterrichtsende anzeigen.

Schulbereich

Um die Sicherheit und ungehinderte Bewegung von Kindern mit Behinderungen auf dem Schulgelände zu gewährleisten, sollte ein glatter, rutschfester Asphaltbelag für Fußgängerwege vorhanden sein. Kleine Höhenunterschiede unterwegs müssen ausgeglichen werden. Gitterrippen auf Fußgängerwegen sollten senkrecht zur Bewegungsrichtung und in einem Abstand von nicht mehr als 1,3 cm zueinander angeordnet werden An mehreren Stellen sollte eine Rampe mit einer Breite von mindestens 90 cm vom Bordstein angeordnet werden der Bürgersteig Dazu wird empfohlen, die Oberfläche des Weges mit leitenden Reliefstreifen und hellen Kontrastfarben zu bedecken. Leuchtendes Gelb, leuchtendes Orange und leuchtendes Rot gelten als optimal zum Markieren.

Laut der Ministerin für Gesundheit und soziale Entwicklung, Tatiana Golikova, Stand August 2009, leben derzeit 12,2 % in Internaten. Die Zahl der erstmals als behindert anerkannten Kinder beträgt 67.121 Personen. 23,6% der behinderten Kinder leiden an Erkrankungen verschiedener Organe und Stoffwechselstörungen, 21,3% - psychische Störungen und .

Laut Tatyana Golikova, wenn im Jahr 2006 , dann ging dieser Indikator im Jahr 2008 zurück und betrug 191,8.

Nach Angaben des Bildungsministeriums im Studienjahr 2008-2009 , in den Korrekturklassen der gewöhnlichen Schulen - 148.074.000 Kinder mit Behinderungen. In Besserungsschulen und Internaten - 210.842.000 Kinder mit Behinderungen und Kinder mit Behinderungen.

In Moskau, so der Bürgermeister der Hauptstadt, Yuri Luzhkov, im September 2009, , davon 1,2 Tausend schwerhörige oder gehörlose Kinder.

Laut der Leiterin der Bildungsabteilung Olga Larionova, (Stand: Mai 2009). Die Hälfte von ihnen sind in weiterführenden Schulen, 35% - in speziellen Besserungsschulen, 5% - in technischen Schulen und Universitäten, 11% - in Kindergärten. Gleichzeitig erhalten etwa anderthalbtausend behinderte Kinder zu Hause eine allgemeinbildende Sekundar- und Zusatzausbildung – aus der Ferne.

Thema: Wie lange bleibt inklusive Bildung in Russland exklusiv?

1. Wer braucht heute inklusive Bildung? 2. Ist die Gesellschaft bereit für die Einführung inklusiver Bildung (Wahrnehmungsstereotype, rechtliche Rahmenbedingungen, Schulinfrastruktur, methodische Rahmenbedingungen, Lehrkräfte etc.)? 3. Welche Hindernisse bestehen in dieser Richtung? Wer kann helfen, sie zu beheben? 4. Wird sich etwas ändern, nachdem die Staats- und Regierungschefs der G8 sich mit den zivilen G8-Empfehlungen zur Bildung von Behinderten vertraut gemacht haben?

Vladimir Kolkov, Professor, Institut für Sozialpolitik und Sozialarbeit, Moskauer Universität für Geisteswissenschaften

1. Alle, insbesondere Kinder mit Behinderungen. Ein behindertes Kind ist eine Art Stigma, eine Verurteilung… Inklusive Bildung gibt ihm die Möglichkeit, seine Rechte auszuüben. Wie kann man einem Vorschulkind, das sich mit Gleichaltrigen auf dem Hof ​​​​unterhielt, erklären, dass er nicht zur nächsten Schule gehen wird, sondern zu einer besonderen? Dies ist die unbestrittene Unterstützung der Eltern, die ein solches Kind großziehen. Er hat gesundheitliche Probleme, aber wenn ein Kind mit Gleichaltrigen kommuniziert, wird seine Umgebung zu einem wichtigen Faktor für die soziale Integration. Inklusive schulische Bildung wird das Lernen zugänglicher machen und dabei die individuellen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen berücksichtigen. Es wird auch die Möglichkeit bieten, flexible Bildungstechnologien einzusetzen, die es ermöglichen, die Fähigkeiten sowohl begabter Kinder als auch von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen voll auszuschöpfen. Zivilgesellschaft - um das Potenzial zum Schutz der Menschenrechte zu realisieren, das zur Etablierung von Humanismus und Toleranz im System der Öffentlichkeitsarbeit beiträgt. Inklusive Bildung für den Staat soll zur Umsetzung verfassungsrechtlicher Garantien, Einhaltung internationaler Vereinbarungen beitragen.

Zur Umsetzung der Salamanca-Erklärung in Russland(Angenommen auf der Weltkonferenz über Bildung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen: Zugänglichkeit und Qualität. Salamanca (Spanien), 7.-10. Juni 1994) zu den Grundsätzen, Richtlinien und Praktiken im Bereich der Bildung von Personen mit besonderen Bedürfnissen, mit Unterstützung des Moskauer UNESCO-Büros, des Bildungsministeriums der Russischen Föderation und des Instituts für Strafvollzugspädagogik der Russischen Akademie für Bildung, das Konzept der integrierten Bildung von Menschen mit Behinderungen (mit besonderen Bildungsbedürfnissen) entwickelt. Das Konzept ist ein Versuch, internationale Standards unter Berücksichtigung russischer Besonderheiten umzusetzen.

2. Die Gesellschaft ist in Stücke gespalten. Erstens – das sind in der Regel nichtstaatliche (öffentliche) Organisationen und Elternvereine, die sich aktiv für die Idee der inklusiven Bildung einsetzen. Die zweite steht diesem Thema eher gleichgültig gegenüber, und die Verwaltung, Lehrer und Eltern von Kindern an allgemeinbildenden Schulen nehmen häufig eine ablehnende Haltung ein. Dies wird maßgeblich durch ihre mangelnde Bereitschaft bestimmt, ein Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Schule aufzunehmen. Anders als die Agentur für Soziale Information, die die Diskussion „Wie lange bleibt inklusive Bildung exklusiv?“ organisierte. (21. Juli, Independent Press Center) verzeichnen die meisten Medien ein klares Desinteresse an diesem Thema. Es ist unmöglich, die Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen zu ändern, ohne die Gesellschaft selbst anzusprechen. Ein anschauliches Beispiel für die öffentliche Meinungsbildung des westlichen Kinos. Wenn dies kein Actionfilm oder Science-Fiction ist, dann ist die Hauptfigur des Films entweder eine kranke Person oder ein Vertreter einer Minderheit, für die der Zuschauer Sympathie empfindet. Eine Reihe von Filmen ("Einer flog übers Kuckucksnest", "Rain Man", "Mercury Rising") wenden sich direkt an die Welt der Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes wie in einer anderen Dimension leben. Allgemeinbildende Schulen haben heute viele Probleme und nur wenige können inklusive Bildung einführen. Ich musste mit Schülern mit Behinderungen in einer regulären Gruppe arbeiten, ich muss zugeben, ich hatte gewisse Schwierigkeiten.

3. Objektive Hindernisse – die mangelnde Vorbereitung des größten Teils der pädagogischen und elterlichen Gemeinschaft auf die Einführung einer inklusiven Bildung. Subjektive können in Form der These „Es ist notwendig, aber die Gesellschaft ist aufgrund des Widerspruchs der aktuellen Situation noch nicht bereit“ dargestellt werden. Es gibt jedoch keinen Widerspruch. Inklusive Bildung ist ein Anspruch von Weltrang. Und das ist gerecht. In unserem Land läuft die Diskussion über inklusive Bildung darauf hinaus, den Trend zu diskutieren, Sonderschulen zu schließen und sie in die allgemeine Bildung zu überführen. Diese Position erscheint mir gefährlich. Wenn wir die Existenz von Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen anerkennen, müssen wir ihnen Lehrer zur Verfügung stellen und Bedingungen schaffen, unter denen sie eine Ausbildung erhalten und sich auf ein unabhängiges Leben vorbereiten können. Die Traditionen der häuslichen Sonderpädagogik sind einzigartig und werden von Fachleuten aus aller Welt anerkannt. Es geht nicht darum, etwas abzuschließen und jemand anderem zu übergeben. Der Kern der Diskussion um inklusive Bildung liegt meines Erachtens in der Beachtung der Rechte des Kindes, die sich im Recht auf Wahl einer sonderpädagogischen oder inklusiven Bildung verwirklichen, und der Bereitschaft, es in einer allgemeinbildenden Schule aufzunehmen.

4. Schon der Appell an inklusive Bildung auf dieser Ebene bedeutet die Erkenntnis dieses Problems und die Bereitschaft, es zu lösen.

Boris Belyavsky, stellvertretender Leiter der Abteilung für Sozialschutz von Kindern und Sonderpädagogik des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation

1. Im Idealfall wird inklusive Bildung idealerweise von der gesamten Gesellschaft benötigt, insbesondere von Kindern mit Behinderungen.

2. Leider ist die Gesellschaft noch nicht bereit für die umfassende Einführung inklusiver Bildung. Das Fehlen einer barrierefreien Umgebung für behinderte Kinder in Bildungseinrichtungen (Rampen, Aufzüge, ausgestattete Toiletten, Licht- und Tonsignale, Aufschriften in Blindenschrift) sowie technische Rehabilitationsmittel (schallverstärkende Geräte zur kollektiven und individuellen Nutzung für Gehörlose und Schwerhörige; Lesekomplexe für Blinde) ist nicht das Wichtigste, um das Recht von Kindern mit Behinderungen auf inklusive Bildung zu verwirklichen.

3. Das Schwierigste auf dem Weg zur Einführung inklusiver Bildung ist die Überwindung des Stereotyps der Wahrnehmung eines Kindes mit Behinderung durch die Lehrkräfte der Bildungseinrichtungen. Wie die Praxis zeigt, sind Grundschullehrer solchen Kindern gegenüber loyaler als Fachlehrer. Dies wird durch folgende Tatsache belegt: In den Klassen I-IV allgemeinbildender Schulen lernen Kinder mit geistiger Behinderung und geistiger Behinderung zusammen mit gesunden Gleichaltrigen und in der Klasse V werden sie in spezielle (Korrektur-) Bildungseinrichtungen des Typs VII-VIII versetzt oder spezielle (Korrektur-) Klassen . Die Arbeit an der inklusiven Bildung von behinderten Kindern in russischen Schulen begann Anfang der 80er Jahre mit der Eröffnung von Klassen für Kinder mit Hörbehinderungen in allgemeinbildenden Schulen (Nischni Nowgorod, Omsk usw.) und Gruppen in vorschulischen Bildungseinrichtungen (Moskau, St. Petersburg und andere) initiiert von Emilia Leonhard(Russischer Spezialist für Bildung und Rehabilitation von Kindern mit Hörbehinderungen, Schöpfer seiner eigenen Methodik, Leiter des Leonhard-Zentrums für Bildung und soziokulturelle Rehabilitation gehörloser und schwerhöriger Kinder (Moskau), Autor der Bücher „Ich mache nicht schweigen wollen“, „Immer zusammen“, „Entwicklungsrede von Kindern mit Hörbehinderung in der Familie“).

2. Seit Herbst 1992 wurde im Rahmen des russisch-flämischen Abkommens mit der Durchführung des Projekts „Integration von Menschen mit Behinderungen“ begonnen. Als Ergebnis wurden in 11 Regionen Pilotstandorte für die integrierte Bildung von behinderten Kindern geschaffen. Basierend auf den Ergebnissen des Experiments wurden zwei internationale Konferenzen abgehalten (1995, 1998). Diesem Thema widmen Forscher des Instituts für Strafvollzugspädagogik der Russischen Akademie der Wissenschaften große Aufmerksamkeit. 31. Januar 2001 Teilnehmer der Internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenz über die Probleme der integrierten Bildung(Eigentliche Probleme des integrierten Lernens: verabschiedete das Konzept der integrierten Bildung von Menschen mit Behinderungen, das am 16. April 2001 vom Bildungsministerium der Russischen Föderation an die Bildungsbehörden der Teilstaaten der Russischen Föderation gesendet wurde (Schreiben Nr. 29/1524-6) . Um Lehrer auf die Arbeit mit Kindern mit Behinderungen vorzubereiten, hat das Kollegium des Bildungsministeriums der Russischen Föderation beschlossen, die Kurse „Grundlagen der Sonder- (Korrektions-) Pädagogik“ und „Besonderheiten der Psychologie von Kindern mit Behinderungen“ in die Lehrpläne der Pädagogischen Hochschulen vom 1. September 1996. Sofort gab es Empfehlungen an Einrichtungen der beruflichen Zusatzausbildung von Lehrern, diese Studiengänge in die Weiterbildungspläne für Lehrer an allgemeinbildenden Schulen aufzunehmen. Leider setzen nicht alle Institutionen die Entscheidung des Boards um.

4. Nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der G8 habe ich keine Hoffnung auf wesentliche Veränderungen im Bereich der Bildung von Menschen mit Behinderungen, insbesondere ihrer Einbeziehung in allgemeine Bildungsprogramme. Die mechanische Überführung von Kindern in die inklusive Bildung in naher Zukunft kann zu einer massiven Schließung von Sonder- (Justiz-) Bildungseinrichtungen führen. Gleichzeitig werden keine Bedingungen für die Bildung behinderter Kinder in Massenschulen geschaffen: Dies erfordert große zusätzliche Mittel. Das Finanzministerium und das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung der Russischen Föderation haben wie immer keine Mittel für die Bedürfnisse der Behindertenbildung. Ohne die Schaffung eines barrierefreien Umfelds und die Ausbildung von Lehrkräften wird die Bildung behinderter Kinder zur Formsache. Daher wird allgemeine Bildung für sie im Allgemeinen unzugänglich sein. Es gibt nur einen Ausweg – die Einbeziehung inklusiver Bildung für Menschen mit Behinderungen als eine der Richtungen in das nationale Projekt „Bildung“. Dies erfordert zunächst den Wunsch, dieses Problem zu lösen, seitens der Führung des Ministeriums für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation.

Andrej Babuschkin, Vorsitzender des Komitees für Bürgerrechte

1. In Russland wird inklusive Bildung zuallererst von den Behörden benötigt. Menschen, die aufgrund eingeschränkter gesundheitlicher Möglichkeiten keine Bildung haben, fallen aus sozialen, wirtschaftlichen, politischen Prozessen heraus. Der Staat sollte ihnen gleiche Chancen bieten. Zweitens den Behinderten selbst und ihren Angehörigen. Drittens Unternehmer. Unter den Behinderten gibt es viele Talente, die dank inklusiver Bildung zu Fachkräften werden könnten. Wir können sagen, dass inklusive Bildung für die Gesellschaft als Ganzes notwendig ist. Wenn wir Menschen daran hindern, eine Ausbildung zu erhalten, fühlen sie sich minderwertig. Solche Menschen werden an den Rand des Lebens gedrängt, wozu auch die Kriminalisierung gehört.

3. Das Haupthindernis ist meiner Meinung nach, dass in der russischen Gesellschaft alles auf einen gesunden Menschen ausgelegt ist, die soziale Sphäre zerstört wird. Obwohl der soziale Charakter unserer Gesellschaft in der Verfassung der Russischen Föderation erklärt wird, wird ihr weder personelle noch materielle Ressourcen oder die Aufmerksamkeit des Staates für dieses Problem zur Verfügung gestellt. Das Gerede über die Notwendigkeit der Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen wird schon lange geführt, bleibt aber immer noch Gerede. Es gibt weder eine entsprechende Abteilung im zuständigen Ministerium, in diesem Fall das Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation, noch Spezialisten. Dies ist eines der Haupthindernisse.

4. Das G8-Forum ist ein informationsstarker und willensstarker Impulsgeber zur Lösung dieses Problems. Aber die Tatsache, dass die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten einfach zusammenkamen und sich unterhielten, führte zu keiner Änderung. Etwas im Bildungssystem zu ändern bedeutet, Menschen mit Behinderungen Gebäude, Geld, Leistungen zu geben, ihnen die Möglichkeit zu geben, zum Bildungsort zu reisen, eine entsprechende Datenbank zu erstellen, Dutzende von organisatorischen, methodischen, administrativen, rechtlichen Maßnahmen. Aus den Gesprächen selbst geht hervor, dass sich daran nichts ändern wird. Ich denke, dass das Bundeszielprogramm für inklusive Bildung entwickelt werden sollte. Die Umsetzung des Programms sollte auf vier Ebenen kontrolliert werden (Bildungsbehörden, öffentliche Organisationen, Staatsanwaltschaft, Kontrollabteilung der Präsidialverwaltung). Im Allgemeinen ist dies ein sehr zeitaufwändiger Prozess, der viel Widerstand hervorrufen wird.

Svetlana Suvorova, Mitglied des Zentralrats der öffentlichen Bewegung "Bildung für alle!"

1. Alle brauchen gemeinsame Bildung – sowohl behinderte Kinder als auch ihre Altersgenossen: Sie werden in Zukunft zusammenleben. Dies wird Kindern mit Behinderungen die notwendige Erfahrung von Teamarbeit, Niederlagen und Siegen vermitteln, ihnen beibringen, zu kommunizieren, Freundschaften zu schließen. Andererseits kann die Präsenz von hilfsbedürftigen Behinderten in Kindergärten und Schulen, Kindergruppen zu einem Faktor der moralischen Erziehung gesunder Kinder werden. Natürlich mit entsprechender pädagogischer Begleitung. Vielleicht werden die gemeinsamen Aktivitäten von Kindern, die Hilfe und Unterstützung, die Kinder und Lehrer in Bezug auf behinderte Menschen zeigen können, endlich dazu beitragen, unsere Schule humaner zu machen. Gleichzeitig brauchen einige Kinder gerade die Sonder- (Justiz-) Bildung - Kindergärten und Schulen, die nach speziellen Programmen arbeiten und spezielle Techniken, Formen und Lehrmethoden anwenden. In einigen Fällen ermöglichen nur sie die Korrektur von Entwicklungspathologien, die sich direkt auf die Bildungschancen des Kindes auswirken. In den meisten entwickelten Ländern gibt es spezielle (Justiz-)Bildungseinrichtungen. In Russland gibt es landesweit etwas mehr als 1.600 davon – für Blinde und Sehbehinderte, für Gehörlose und Hörbehinderte und für Kinder mit schweren geistigen Behinderungen. Darüber hinaus nehmen diese Schulen Kinder auf, die nicht nur in Städten, sondern auch in abgelegenen Dörfern leben. Mir ist nicht ganz klar, was die hitzige Diskussion um die Zweckmäßigkeit der Existenz von Sonder- (Justiz-) Bildungseinrichtungen ausgelöst hat. Ich denke, selbst ein Laie versteht, dass es jahrelanger Arbeit von Psychologen, Logopäden und Sonderpädagogen bedarf, um ein gehörloses Kind in die Gesellschaft zu integrieren. Ein blind-taubes Kind einfach in einen Kindergarten oder eine öffentliche Schule zu stecken, ist keine inklusive Bildung! Dies wird ihm die Möglichkeit nehmen, als eine Person aufzuwachsen, die spricht, lesen, mit der Welt und anderen interagieren kann. Eine andere Sache ist interessant. Diskussionen zum Thema inklusive Bildung betreffen aus irgendeinem Grund Kindergärten und Schulen. Die ganze Zeit wird über die Notwendigkeit des gemeinsamen Aufenthalts von Kindern in diesen Bildungseinrichtungen gesprochen. Doch neben Kindergärten und Schulen gibt es verschiedene Formen der außerschulischen Arbeit mit Kindern (Kreise, Sektionen, Vereine, Künstlerhäuser). Den gemeinsamen Aktivitäten von gesunden Kindern und Kindern mit Behinderungen stehen praktisch keine Hindernisse entgegen. Warum, sagen wir, können sie nicht in einem Stofftierkreis, in einem Chor oder einem Kunstatelier lernen? Warum wird über diese Art der integrierten Bildung praktisch nicht gesprochen? Warum wird es nicht gefördert und entwickelt? Und warum diskutieren wir nicht über die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel für den Aufenthalt behinderter Kinder in diesen Einrichtungen? Eine weitere Form der Bildungs- und Entwicklungsarbeit mit Kindern sind Gesundheitscamps (Sommer und Winter). Warum existieren die meisten Gesundheitseinrichtungen separat – einige für Behinderte, andere für Gesunde?

2. In der Diskussion um die Perspektiven inklusiver Bildung sprechen wir immer von behinderten Kindern im Allgemeinen, von behinderten Menschen im Prinzip. Aber Menschen mit Behinderungen sind anders. Es gibt einen erheblichen Anteil von Kindern mit Behinderungen, die aus schulischer Sicht nicht behindert sind. Wer kann zum Beispiel erklären, warum selbst in einer so wohlhabenden Stadt wie Moskau ein Kind nach einer Krebsbehandlung nicht mit seinen Altersgenossen in einer regulären Schule lernt? Ja, laut Unterlagen ist er ein Schwerbehinderter, der sich zum Beispiel vom Sportunterricht befreien lassen kann. Aber er kann andere Klassen besuchen. Gleiches gilt für Kinder, die aufgrund von Wirbelsäulenverletzungen, Nierenerkrankungen, Diabetes und anderen Krankheiten behindert wurden. Aus medizinischer Sicht sind sie behindert, und aus pädagogischer Sicht sind sie vollkommen gesunde Kinder. Warum werden sie nicht in die Schulen aufgenommen, warum lernen sie zu Hause, deren Qualität viel schlechter ist als sonst, schon weil hier sogar die Zahl der Unterrichtsstunden viel geringer ist. Ganz zu schweigen von der zweifelhaften Qualität des Studiums von Physik, Chemie und den Grundlagen anderer naturwissenschaftlicher Disziplinen zu Hause. Das heißt, manche Kinder mit Behinderungen haben streng genommen nichts mit inklusiver Bildung zu tun. Tatsächlich sind sie normale Kinder im schulpflichtigen Alter mit bestimmten Gesundheitsproblemen. Dass sie nicht mit den anderen in Regelschulen lernen, liegt an den Schulbehörden und Schulleitern, die keine Verantwortung für Schüler übernehmen wollen, die zumindest minimale Aufmerksamkeit benötigen. Diese Kinder sitzen also zu Hause unter der Aufsicht ihrer Mütter oder Großmütter. Die Bereitschaft der Gesellschaft zur Einführung inklusiver Bildung wird maßgeblich von der Politik des Staates, der obersten Instanzen bestimmt. Sie lässt sich durch zwei Begriffe charakterisieren: „Segregation“ und „Diskriminierung“. Diese Politik zeigt sich besonders deutlich im Bereich Bildung und Arbeit. Wenn beispielsweise ein russischer Staatsbürger eine Behinderung ausgestellt hat und sogar, Gott bewahre, I- oder II-Gruppen, gilt die Verfassung der Russischen Föderation tatsächlich nicht mehr für ihn und wird durch ein anderes Dokument ersetzt - den Abschluss eines medizinischen und sozialen Untersuchung und ein individuelles Rehabilitationsprogramm (IPR). Was ich meine? Gemäß der Gesetzgebung ist eines der Instrumente des Sozialschutzes für behinderte Menschen die Gestaltung eines individuellen Rehabilitationsprogramms für sie, das alle Bedürfnisse einer behinderten Person in Bezug auf Sozialschutzmaßnahmen aufzeigt. Ich betone - "die Notwendigkeit von Sozialschutzmaßnahmen". Gleichzeitig mit der Zuordnung zu jeder behinderten Person der Behindertengruppen I, II oder III erstellt das IPR eine Bundesanstalt für medizinische und soziale Expertise (ITU). Gemäß dem Gesetz „Über den sozialen Schutz von Menschen mit Behinderungen in der Russischen Föderation“ (Artikel 8) „ist die Entscheidung der Einrichtung für medizinisches und soziales Fachwissen für die zuständigen staatlichen Behörden, Kommunalverwaltungen sowie Organisationen bindend, unabhängig von organisatorischen und rechtlichen Formen und Eigentumsformen" . In der Gesetzgebung ist alles durchdacht. Das Land verfügt über eine spezielle Einrichtung, die zu einem wirksamen Instrument für den sozialen Schutz von Behinderten werden könnte. Das der ITU unterstellte Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung der Russischen Föderation erlässt jedoch die Verordnung Nr. 535 vom 22. August 2005 „Über die Genehmigung der Klassifikationen und Kriterien, die bei der Durchführung der medizinischen und sozialen Untersuchung von Bürgern verwendet werden durch Landesärztliche und Soziale Untersuchungsanstalten." Abschnitt III des Dokuments enthält eine Klausel über die Einschränkung der Lernfähigkeit eines Bürgers: „Die Lernfähigkeit ist die Fähigkeit, Wissen (allgemeinbildend, beruflich usw.) beruflich, sozial, kulturell, alltäglich )". Das Papier identifiziert drei Gründe für Lernschwierigkeiten. Die erste ist die Fähigkeit zu lernen sowie eine Ausbildung auf einem bestimmten Niveau im Rahmen staatlicher Bildungsstandards in allgemeinen Bildungseinrichtungen unter Verwendung spezieller Lehrmethoden, eines speziellen Trainingsmodus, gegebenenfalls unter Verwendung technischer Hilfsmittel und Technologien, zu erhalten. Die zweite ist die Möglichkeit, nur in speziellen (Korrektur-) Bildungseinrichtungen für Studenten, Schüler mit Entwicklungsstörungen oder zu Hause nach speziellen Programmen zu lernen, wobei gegebenenfalls technische Hilfsmittel und Technologien verwendet werden. Die dritte ist die Lernbehinderung. Das heißt, die Verfassung der Russischen Föderation gibt allen Bürgern ausnahmslos das Recht auf Bildung. Die Möglichkeit, dieses verfassungsmäßige Recht für eine bestimmte Kategorie von Bürgern auszuüben, wird jedoch durch einen engen Personenkreis (ITU-Mitglieder) und eine Abteilungsverordnung des Gesundheitsministeriums geregelt. Sie bestimmen die Fähigkeit einer behinderten Person, ihr Recht auf Bildung auszuüben, ohne sich an Verfahrensvorschriften und Anwälte halten zu müssen, ohne die Mechanismen für die Durchführung einer unabhängigen Prüfung festzulegen. Anstelle eines Instruments des sozialen Schutzes der Bürger wird medizinisches und soziales Fachwissen tatsächlich zu einem Instrument der Einschränkung von Rechten, und das ist Diskriminierung. Natürlich liegt ein erheblicher Teil der Verantwortung für ein Dokument, das Menschen mit Behinderungen bewusst diskriminiert, bei dem Bildungsministerium, das es genehmigt hat. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation hat sich als wichtigste staatliche Behörde im Bildungsbereich tatsächlich geweigert, sich an der Gestaltung der staatlichen Bildungspolitik in Bezug auf Behinderte zu beteiligen. Nach dem Vorbild des Bundesministeriums begannen die Bildungsbehörden der Teilstaaten der Russischen Föderation, ihre Abteilungen und Abteilungen für Sonder- (Justiz-) Bildung zu liquidieren und zu reduzieren. Somit gibt es in unserem Land keine Leitungsstruktur, die an der Entwicklung der Bildung für Menschen mit Behinderungen interessiert ist und dementsprechend die Qualität ihrer Bildung sicherstellt. Die Problematik der Bildung von Menschen mit Behinderungen wird im Bundeszielprogramm zur Entwicklung des Bildungswesens 2006-2010 und im vorrangigen Bundesprojekt „Bildung“ nicht berücksichtigt. Derzeit sind die Rolle und der Ort der Bildung von Bürgern mit Behinderungen im Zuge von Reformen nicht festgelegt. Die Aufgaben zur Entwicklung und Umsetzung innovativer Technologien in diesem Bereich – inklusiver und Fernunterricht – wurden nicht festgelegt. Gesetzlich vorgeschriebene Maßnahmen zur Schaffung eines barrierefreien Umfelds für behinderte Menschen in Bildungseinrichtungen sind nicht geplant und werden nicht eingehalten. Die Hauptrichtungen der beruflichen Bildung und Ausbildung für die Arbeit junger Menschen mit Behinderungen wurden nicht formuliert. Durch die Bemühungen der Bundesbehörden wird die Bildung behinderter Menschen aus dem systemischen Prozess der Bildungsentwicklung ausgeklammert. Mit jedem neuen Gesetzgebungsakt oder normativen Dokument werden behinderte Menschen aus gleichberechtigten Bildungsfächern verdrängt. Die Einführung der Koedukation ist nicht nur eine mechanische Versetzung behinderter Kinder in Kindergärten und allgemeinbildende Schulen. Dies ist ein Prozess, der betriebswirtschaftliche, organisatorische, wirtschaftliche, regulatorische, methodische und personelle Unterstützung erfordert. Seit mehr als 20 Jahren entwickeln das Institut für Strafvollzugspädagogik der Russischen Akademie für Bildung und andere Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen Methoden und bieten integrierte Bildung für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf an. Die Früchte ihrer langjährigen Arbeit werden jedoch von den Organen, die die staatliche Bildungspolitik im Land umsetzen, nicht nachgefragt. Die intellektuellen Produkte russischer Wissenschaftler und Spezialisten auf dem Gebiet moderner Bildungsformen für behinderte Menschen - integriert, remote - werden von Deutschland, Großbritannien, Finnland und Litauen gekauft. Unsere Regierung hält es jedoch nicht für notwendig, Geld für die Bildung von Bürgern auszugeben, die sie für offensichtlich minderwertig hält. Die russischen Behörden wollen den zukünftigen Akademiker Pontryagin nicht in einem kleinen blinden Kind sehen!(Lev Semenovich Pontryagin (1908-1988), sowjetischer Mathematiker, Akademiker der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Im Alter von 14 Jahren verlor er infolge eines Unfalls sein Augenlicht) .

Und in unserem Land bestimmt der Standpunkt der Machtstrukturen weitgehend die Meinung der Öffentlichkeit. Die Einführung einer inklusiven Bildung ist nur ein Bestandteil des generellen Problems der Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen in unserem Land. Solange wir dieses große Problem nicht lösen, werden wir die privaten nicht erfolgreich lösen können.

3. Russland ist eines der wenigen entwickelten Länder, das kein Antidiskriminierungsgesetz hat, das das Recht von Bürgern mit Behinderungen auf Sonderschulung gewährleistet. In den USA wurde es 1975, in Schweden 1980, in den Niederlanden 1985 und im Vereinigten Königreich die Education Acts von 1985-1991 verabschiedet. In unserem Land wird seit mehr als 10 Jahren der Gesetzentwurf "Über die Bildung von Menschen mit Behinderungen" entwickelt. An seiner Gründung nahmen die größten Manager, Anwälte, Psychologen und Defektologen teil. Bereits im Januar 2001 beauftragte V. Putin seine Regierung, den Text des Gesetzentwurfs mit den Verfassern abzustimmen. Es wurde jedoch nicht umgesetzt, weshalb das Gesetz zum Schutz behinderter Menschen vor Diskriminierung im Bildungsbereich in Russland nicht verabschiedet wurde. Wir brauchen dieses Gesetz! Es ist notwendig, auf föderaler Ebene im Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation eine Einheit neu zu schaffen, die für die Entwicklung der Bildung für Menschen mit Behinderungen und der Sondervollzugserziehung zuständig ist. Fragen der Entwicklung der Bildung für Behinderte in die vorrangigen Bereiche für die Entwicklung des Bildungssystems der Russischen Föderation, das föderale Zielprogramm für die Entwicklung der Bildung für 2006-2010 und das vorrangige nationale Projekt „Bildung“ aufnehmen.

4. Vielleicht werden sich die Regierung der Russischen Föderation, das Ministerium für Bildung und Wissenschaft, das Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung sowie andere Abteilungen mit internationalen Dokumenten zum Schutz der Rechte und der Würde von Menschen mit Behinderungen vertraut machen und dies schrittweise tun damit beginnen, internationale Standards für die Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderungen und in das Leben unseres Landes einzuführen? Dann wird sich ihr Leben endlich in Richtung der Verringerung von Leid und Ungerechtigkeit verändern. Und diese Veränderungen werden sicherlich nicht nur Behinderte betreffen. Es wäre toll!

3. In der russischen Gesellschaft wurde wiederholt versucht, das Problem der Sozialisierung von Kindern mit Behinderungen zu lösen, beispielsweise durch die Schaffung spezieller Rehabilitationszentren. Ihr Hauptmerkmal war jedoch, dass gesunde Lehrer mit behinderten Kindern kommunizierten. Bei inklusiver Bildung kommunizieren gesunde Kinder mit Kindern mit Behinderungen. Der Artikel beschreibt die Erfahrungen der Sekundarschule Nr. 11 in Novokuibyshevsk, Region Samara, bei der Schaffung eines inklusiven Bildungssystems. Es erzählt von den Schwierigkeiten der Schule, den ersten Erfolgen und Misserfolgen, beschreibt ausreichend detailliert die physischen Elemente einer barrierefreien Umgebung. Besonderes Augenmerk wird auf den Prozess des Eintritts behinderter Kinder in den allgemeinen Bildungsprozess und außerschulische Aktivitäten, ihre Wahrnehmung durch normale Kinder, ihre Eltern und Lehrer gelegt. Es erzählt von den Aktivitäten zur Entwicklung einer toleranten Haltung gegenüber Kindern mit Behinderungen. Der Artikel kann bei der Analyse der Erfahrungen mit der Einführung inklusiver Bildung in Russland in einer bestimmten Region hilfreich sein.

Eine moderne Zivilgesellschaft ist ohne die aktive Beteiligung aller ihrer Mitglieder an verschiedenen Aktivitäten, die Achtung der Rechte und Freiheiten jedes Einzelnen und die Gewährleistung der notwendigen Garantien für Sicherheit, Freiheit und Gleichheit nicht möglich.

Dieses Thema ist besonders relevant bei den Aktivitäten, Menschen mit bestimmten körperlichen Behinderungen (wir würden sogar sagen - eher Merkmale) in unser soziales Umfeld einzubeziehen. Das Konzept einer behinderten Person ist von Natur aus fehlerhaft, wir schreiben diesen Menschen einen Minderwertigkeitskomplex zu, an den sie selbst zu glauben beginnen. Viele Möglichkeiten in Studium, Entwicklung und Sport bleiben ihnen verschlossen. Die Einstellung der einfachen Menschen gegenüber Behinderten ist geprägt von Vorurteilen und Vorurteilen. Darüber hinaus wird diese Einstellung in unserer Gesellschaft von Kindheit an gepflegt.

Unsere Gesellschaft steht vor dem akutesten Problem der Einbeziehung unserer Mitbürger, die einige Merkmale der körperlichen Entwicklung in die Gesellschaft aufweisen, dem Problem ihrer aktiven Anpassung, Sozialisierung und Entwicklung innerhalb der Gesellschaft und zum Nutzen der Gesellschaft.

Eine der Optionen zur Lösung dieses Problems ist die Entwicklung einer inklusiven Bildungseinrichtung in Russland mit folgenden Zielen:

Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen in den Bildungsprozess;

Sozialisation von Kindern mit Behinderungen in der modernen Gesellschaft;

Schaffung einer aktiven Verhaltenseinstellung bei Kindern mit Behinderungen, um sich selbstbewusst in der modernen Gesellschaft zu positionieren;

die Fähigkeit, Ihre Mängel in Tugenden umzuwandeln;

Veränderung der Einstellung der modernen Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen durch die oben erwähnte Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen in unsere Gesellschaft.

Das System der inklusiven Bildung umfasst Bildungseinrichtungen der Sekundar-, Berufs- und Hochschulbildung. Ihr Ziel ist es, ein barrierefreies Umfeld in der Aus- und Weiterbildung von Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Dieses Maßnahmenpaket umfasst sowohl die technische Ausstattung von Bildungseinrichtungen als auch die Entwicklung spezieller Schulungen für Lehrer und andere Schüler, die auf ihre Arbeit und die Entwicklung des Umgangs mit Menschen mit Behinderungen, die Entwicklung von Toleranz und die Änderung von Einstellungen ausgerichtet sind. Darüber hinaus sind spezielle Programme erforderlich, um den Anpassungsprozess von Kindern mit Behinderungen in einer allgemeinen Bildungseinrichtung zu erleichtern.

Das System der inklusiven Bildung steht in unserem Land noch am Anfang seiner Entwicklung, aber wir können bereits einige Beispiele für seine erfolgreiche Umsetzung nennen.

Die Sekundarschule Nr. 11 der Stadt Nowokujbyschewsk wurde 1962 gegründet. Es ist eines der ältesten der Stadt, mit eigenen Traditionen, einem gut ausgebildeten Lehrkörper. Seit 12 Jahren arbeitet die Schule aktiv mit dem Svetlyachok Children's Rehabilitation Center zusammen, das Kinder mit besonderen Bedürfnissen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Zerebralparese und geistiger Behinderung ausbildet.

Mit der Entwicklung der Stadt, dem Bevölkerungswachstum, konnte das Kinderrehabilitationszentrum die erhöhte Arbeitsbelastung nicht mehr bewältigen. Infolgedessen wurde beschlossen, auf der Grundlage der elften Schule ein integriertes Bildungssystem für Kinder mit Behinderungen einzuführen, da ihre Lehrer über einige Erfahrung in der Arbeit mit solchen Kindern verfügten.

Der Ausschuss für Familie, Mutterschaft und Kindheit der Stadtverwaltung analysierte die Leistungen der 11. Schule im Bereich der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen, bewertete das Personalpotential der Schule und lud die Schuldirektorin ein, an diesem Programm teilzunehmen. Dies erforderte die Bereitstellung erheblicher Mittel für die Ausstattung der physischen Umgebung in der Schule sowie für die Ausbildung von Lehr- und Servicepersonal.

Das Geld für das Programm wurde aus den regionalen und städtischen Haushalten bereitgestellt. Und das meiste kommt aus der Stadt. Die Worte des stellvertretenden Direktors für Bildungsarbeit: „Aber die Tatsache, dass die Stadt riesige Mittel bereitgestellt hat, denke ich ... und die Region einige Mittel bereitgestellt hat, damit wir eine barrierefreie Umgebung schaffen können ". Verschiedene kommerzielle Organisationen leisteten im Rahmen dieses Projekts Unterstützung bei der Vorbereitung der Schule. Dies drückte sich insbesondere in der Bereitstellung von Geldern und Materialien für die Instandsetzung und Sanierung von Räumlichkeiten aus. Das Verdienst bei der Gewinnung von Sponsoren gebührt hauptsächlich dem Direktor der Schule, der persönlich die Leiter verschiedener Organisationen mit der Bitte besuchte, alle mögliche Unterstützung zu leisten.

Die integrierte Bildung in der elften Schule wird durch spezielle Rechtsdokumente geregelt, für die die „Verordnung über die Organisation der integrierten Bildung“ erstellt wurde. Es enthält folgende Punkte:

Lehrerfunktionen

Voraussetzungen für integriertes Lernen und Barrierefreiheit in der Schule

Rechte und Pflichten der Eltern

Rechte und Pflichten von Kindern.

Darüber hinaus wurde eine Verordnung über den psychologischen, medizinischen und pädagogischen Rat entwickelt, die die Funktionen eines Schulpsychologen und enger Fachärzte getrennt vorschreibt.

Die Funktionen der Klassenlehrer und Fachlehrer haben sich gewandelt. Diese Bestimmung schreibt einen differenzierten Umgang mit verschiedenen Kindern im Rahmen eines einheitlichen allgemeinen Bildungsprozesses vor.

Muster von behördlichen und rechtlichen Dokumenten wurden vom Samara Center for Special Education bereitgestellt, das diesen Bereich überwacht. Auch das städtische Ressourcenzentrum leistete seinen Beitrag, das Vorschriften zur „Organisation der integrierten Bildung für Kinder mit Entwicklungsstörungen“ und „Analyse der Durchführung diagnostischer Testaufgaben in Mathematik“ sowie eine Reihe anderer Methoden erstellte.

Dennoch mussten viele Dokumente unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Schule sowie der Krankheitsmerkmale der Kinder in Eigenregie an der Schule fertig gestellt werden.

Die Einschulung von Kindern mit Behinderungen erfolgt in allen Phasen des Bildungsprozesses. Ein Kind kann von der ersten bis zur elften Klasse angemeldet werden. Dies erfordert einen schriftlichen Antrag des Kindes und seiner Eltern an die Schulleitung sowie eine Bescheinigung der Psychologischen, Medizinischen und Pädagogischen Kommission (PMPC), aus der hervorgeht, dass ein solcher Schüler aus gesundheitlichen Gründen nicht kontraindiziert ist a reguläre Schule. Bis heute hat die Schule keinen Antrag abgelehnt.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der inklusiven Bildung in der Region spielt die Informationsunterstützung dieses Prozesses und sozusagen ein PR-Unternehmen. Die Einschulung von Kindern mit Behinderungen erfolgt sowohl durch die Schule als auch durch verschiedene städtische Organisationen. Informationen werden in Stadtzeitungen, Radio und Fernsehen veröffentlicht. Der Satz wird in allen Klassen gemacht, von der ersten bis zur elften. Einzige Bedingung ist die Zustimmung der PMPK. Lehrer nehmen an verschiedenen Bildungskonferenzen teil, an denen Leiter anderer Bildungseinrichtungen der Stadt, Lehrer teilnehmen. Spezielle Präsentationen der Schule werden in verschiedenen Stadtvierteln abgehalten, um die Aufmerksamkeit von behinderten Kindern und ihren Eltern zu erregen.

Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Systems der inklusiven Bildung spielt die Ausbildung des Personals einer Bildungseinrichtung. Bei der Auswahl von Schullehrern, die mit der Arbeit mit Kindern mit Behinderungen betraut wurden, wurden deren bereits vorhandene Erfahrung in diesem Bereich, Kommunikationsfähigkeit, Stressresistenz, Lernfähigkeit und andere für eine solche Arbeit notwendige persönliche Eigenschaften berücksichtigt.

Die Einführung eines inklusiven Bildungssystems in einer bestimmten Schule begann mit der Ausbildung von Lehrkräften in speziellen Kursen und Seminaren, in denen die Teilnehmer bestimmten Aspekten des gemeinsamen Lernens sowie allgemeinen rechtlichen Fragen ausgesetzt wurden.

Das System der inklusiven Bildung umfasst die Schaffung einer physischen barrierefreien Umgebung, die spezielle Mechanismen und Geräte für das gemeinsame Lernen umfasst. Dementsprechend musste das Schulpersonal sowohl durch Rostekhnadzor als auch in der Organisation, die diese Geräte liefert, im Umgang mit diesen Geräten geschult werden.

Der Bildungsprozess an der Schule Nr. 11 basiert auf dem Prinzip der vollen Einbeziehung aller Kinder in den Bildungsprozess. Die einzige Ausnahme, wenn ich das so sagen darf, sind Heimarbeiter. Diejenigen, die derzeit keine Schule besuchen.

Bei der Organisation des Bildungsprozesses mussten die Besonderheiten solcher Kinder berücksichtigt und auf dieser Grundlage bereits eine Strategie zur Synchronisierung des Lernens mit normalen Kindern entwickelt werden. Bildung beginnt ab der ersten Klasse. Gleichzeitig erfolgte auch die Einschulung in die Oberstufe (5. Klasse). Laut sanitären Vorgaben sollen nicht mehr als 23 Kinder in den Klassen sein. Gleichzeitig sollte die Anzahl der Kinder mit Behinderungen 4 Personen in einer Klasse nicht überschreiten.

Der Unterrichtsplan einer inklusiven Schule richtet sich nach den allgemeinen schulrechtlichen Vorschriften. Lehrkräfte, die den Unterricht in inklusiven Klassen leiten, beteiligen sich an einer kalendarisch-thematischen Planung, in deren Rahmen die Arbeit mit Kindern mit Behinderung im Rahmen des allgemeinen Bildungsprozesses gesondert geplant wird, und variieren den zeitlichen Aufwand für bestimmte Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer schulischen Leistungen und Fähigkeiten. Gleichzeitig wird Kindern mit Entwicklungsstörungen etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt, da sie den Stoff etwas langsamer aufnehmen. Das Tempo des Unterrichts wird reduziert, sie erhalten nur die Aufgaben, die es ihnen ermöglichen, einige Grundkenntnisse zu erarbeiten. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf den allgemeinen Bildungsprozess sowie auf die Leistung anderer Kinder.

Die Schule wird hauptsächlich von Kindern mit Behinderungen besucht, bei denen Zerebralparese diagnostiziert wurde. Sie zeichnen sich durch eine schlechte Bewegungskoordination aus. In dieser Hinsicht ist die Form, verschiedene Aufgaben auszuführen und Fragen für solche Kinder zu beantworten, etwas anders. Sie versuchen, ihnen weniger schriftliche Aufgaben zu geben, und wenn nötig, erhalten sie entweder Karten mit den Antworten ihrer Wahl oder Formulare, auf denen solche Kinder Kreuze setzen (so etwas wie Tests).

Während der Prüfungszeit erhalten diese Kinder die Möglichkeit, den Prüfungsablauf selbst zu proben und ihre Fähigkeiten einzuschätzen. Wie bereit sind sie dafür und welche Hilfe brauchen sie bei der Vorbereitung und dem Bestehen der Prüfung? Dafür werden getrennte Zielgruppen zugewiesen und Lehrer sind wie Eltern neben solchen Kindern.

Auch das System zum Bestehen der Prüfung für solche Kinder weicht vom üblichen ab. Für sie bietet die Schule eine sanfte Form des Bestehens der Prüfung. Gleichzeitig entscheidet das Kind selbst, ob es die Prüfung ablegt oder nicht.

Gleichzeitig ist die leicht skeptische Haltung einiger Lehrkräfte gegenüber der Teilnahme von Kindern mit Behinderungen am USE anzumerken. Sie begründen dies mit ihrer ziemlich schnellen Ermüdung, Instabilität der Aufmerksamkeit, körperlichen Schwierigkeiten, die beispielsweise das Schreiben eines Aufsatzes verhindern. Die Vorbereitung auf die NUTZUNG wird derzeit allgemein durchgeführt, jedoch bleibt die Frage des Bestehens der NUTZUNG durch solche Kinder offen.

Die Organisation des gemeinsamen Lernens sieht nicht nur die Einbeziehung von Kindern mit Behinderungen in den Bildungsprozess vor, sondern auch ihre aktive Teilnahme am Schulleben. Beispiele hierfür können Matineen, Schul- und Stadtwettbewerbe, Unterhaltungsveranstaltungen im Rahmen des Schullehrplans sein. Gleichzeitig sind Kinder mit besonderen Bedürfnissen in der körperlichen Entwicklung nicht nur Zuschauer solcher Veranstaltungen, sondern nehmen auch aktiv daran teil. Das gemeinsame Schulleben fördert die gemeinsame Sozialisation der Kinder und ermöglicht die Überwindung von Stereotypen, die sich in der Gesellschaft gegenüber Menschen mit Behinderungen entwickelt haben.

Wie jedes neue Vorhaben war auch die Einführung eines inklusiven Bildungssystems in der Stadt Novokuibyshevsk mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Neben den oben beschriebenen, und das ist die Schulung des Personals und die Auswahl neuer Mitarbeiter, die bereit sind, im Rahmen dieses Programms zu arbeiten, bestand die Hauptschwierigkeit darin, die vorsichtige, manchmal sogar negative Haltung aller Teilnehmer an diesem Programm zu brechen Prozess zum gemeinsamen Lernen.

Erstens manifestierte es sich in der Einstellung von Eltern gesunder Kinder zu dieser Idee. Viele unterstützten sie nicht, weil sie befürchteten, dass dies die Leistung gewöhnlicher Schüler beeinträchtigen würde, aber die Praxis hat das Gegenteil bewiesen.

Zweitens zeigte sich unter den Lehrern trotz der langjährigen Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Rehabilitationszentrum "Svetlyachok" eine vorsichtige Haltung gegenüber solchen Kindern. Die Situation wurde durch eine Reihe von Trainings und Seminaren korrigiert, die gemeinsam mit Eltern und Lehrern zu den Problemen des gemeinsamen Lernens durchgeführt wurden.

Die Hauptteilnehmer des inklusiven Bildungsprojekts - Kinder - bemerkten jedoch seltsamerweise praktisch nicht, dass neue Schüler in ihren Klassen auftauchten, die sich sowohl im Aussehen als auch im Verhalten von ihnen unterschieden. Während der gesamten Laufzeit dieses Programms wurde kein einziger signifikanter Konflikt zwischen Kindern festgestellt. Je früher Kinder mit Behinderungen in den allgemeinen Kreis aufgenommen werden, desto erfolgreicher gelingt es offenbar, das gängige Klischee über die Minderwertigkeit von Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft zu ändern.

Lassen Sie uns ein paar Worte zu den Merkmalen des barrierefreien Umfelds sagen, das an der Schule im Rahmen des inklusiven Bildungsprogramms geschaffen wurde. Als Teil des Programms wurde für die Schule ein automatischer Aufzug angeschafft, der Kinder mit Behinderungen vom ersten in das oberste Stockwerk der Bildungseinrichtung befördern kann. Der Lift richtet sich sowohl an geschwächte Kinder als auch an Rollstuhlfahrer. Die Zugänge zum Gebäude wurden mit speziellen Rampen ausgestattet, die Rollstuhlfahrern einen problemlosen Zugang ermöglichen.

Im Inneren wurde das Gebäude mit Handläufen entlang der gesamten Länge der Schulkorridore und Erholungsbereiche ausgestattet, um die Bewegung von Kindern mit Behinderungen innerhalb des Gebäudes zu gewährleisten. Auch Schultoiletten und Klassenzimmer wurden saniert.

Für Kinder mit Behinderungen wurden spezielle Schreibtische mit Stützelementen für Bücher und Hefte angeschafft. Die Beleuchtung des Schulgeländes wurde gemäß den Anforderungen von SES und PMPK modernisiert. Die Schule führte Sicherheitselemente für Kinder mit Behinderungen ein, kaufte Geräte für die Turnhalle und einen Entspannungsraum.

Darüber hinaus wurde im Rahmen des inklusiven Bildungsprogramms ein mit einem hydraulischen Rollstuhllift ausgestatteter Kleinbus für die Bedürfnisse der Bildungseinrichtung angeschafft, der es ermöglicht, auch solche Kinder in den Bildungsprozess einzubeziehen, die sich nicht selbstständig bewegen können und an einem große Entfernung zur Schule.

Das Programm der inklusiven Bildung hat vor nicht allzu langer Zeit in Russland funktioniert. Dementsprechend ist es für uns noch zu früh, globale Schlüsse darüber zu ziehen, wie erfolgreich sie ist und ob sie die ihr übertragenen Aufgaben gerechtfertigt hat. Die ersten Ergebnisse sind jedoch recht ermutigend. Die Erfahrung der Sekundarschule Nr. 11 zeigt, dass dieses System mit dem richtigen Ansatz und angemessener Finanzierung durchaus erfolgreich sein kann.

Wir sehen, dass es keine nennenswerten Schwierigkeiten beim Eintritt von Kindern mit Behinderungen in das schulische Umfeld gibt. Sie nehmen sich gegenüber anderen Studierenden jeweils als gleichberechtigt wahr, und auch die gegenteilige Einstellung ist gleichberechtigt.

Die technische Ausstattung der Schule ermöglicht eine problemlose Teilnahme am Bildungsprozess und außerschulischen Aktivitäten.

Die Ausbildung des Lehrpersonals ermöglicht es diesen Kindern, das gesamte Wissen zu erwerben, das in Zukunft für die Zulassung zu höheren Bildungseinrichtungen und den Aufbau einer zukünftigen Karriere erforderlich ist.

Und vor allem verändert sich die Einschätzung von Kindern mit Behinderungen über ihren Platz in dieser Welt, in unserer Gesellschaft, in unserem Land.

– ein einzigartiger Lehrer, Doktor der Philosophie, Gründer und Direktor des Instituts für die Entwicklung funktioneller Gehirnsysteme in Hamburg (Deutschland). Seit mehr als 40 Jahren arbeitet sie als Psychologin und Sonderpädagogin mit Kindern mit schweren Entwicklungsstörungen (Down-Syndrom, Autismus, ADHS etc.) und hat eine Reihe von Methoden entwickelt, um solchen Schülern Lesen, Rechnen und andere Fächer beizubringen aus eigener Erfahrung. Zum Jahresende kam Christel Manske nach Russland, um ihr Buch vorzustellen „Jedes Kind ist etwas Besonderes“. Vor der Präsentation sprach sie in einem Interview mit Pravmir über ihre Methode der Arbeit mit besonderen Kindern sowie ihre Grundlage - die Werke von Lev Vygotsky und Alexei Leontiev.

- Heute beginnt in Russland der Weg zur Umsetzung gerade erst, und natürlich wird es viele Hindernisse geben. Wir erwarten eine negative Reaktion der Eltern und die Unfähigkeit gewöhnlicher Schüler, besondere Kinder zu akzeptieren, und die Fehler von Lehrern, die nicht ausreichend ausgebildet sind, und vor allem, während wir diesen Weg gehen, genau die Kinder, für die die Inklusion eingerichtet ist leiden. Was tun, wenn Inklusion im realen Leben bisher kein Schlagwort, sondern Stress für alle ist?

– Zunächst einmal müssen wir uns fragen, wie man Optimismus durch Inklusion in der Pädagogik erreichen kann. Außerdem sollte dieser Optimismus eine wissenschaftliche Grundlage haben, da Inklusion bisher nur eine moralische Grundlage hat.

Wir haben keine speziellen Programme für Lehrer, die sich dem Prozess mit neuem Wissen anschließen könnten – Materialien, methodische Bücher für Lehrer und so weiter. Im Moment haben wir nur Verlangen.

Vier Stufen der geistigen Entwicklung

Überlegen wir also zunächst einmal, welche Grundlagen nötig sind, um Inklusion zu ermöglichen. Wir gehen davon aus, dass es in derselben Klasse ungefähr gleichaltrige Kinder gibt, die sich aber auf verschiedenen psychischen Entwicklungsstufen befinden. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind, egal in welcher psychischen Entwicklungsstufe es sich befindet, am Unterricht teilnehmen und das tun kann, was es kann.

Das theoretische Konzept für die Arbeit mit Kindern ist die Theorie der Entstehung der Funktionssysteme des Gehirns. Es basiert auf der Theorie von Lev Vygotsky über die Stadien der geistigen Entwicklung vom Säugling bis zum Teenager. Vygotsky sagt, dass eine Person eine Einheit von Gefühl, Wahrnehmung, Denken und Gedächtnis ist. Diese vier Stufen der geistigen Entwicklung sollten bei der Durchführung eines inklusiven Unterrichts berücksichtigt werden.

Bei einem Säugling dominiert das Gefühl. Wenn er auf die Welt reagiert, indem er Freude oder Missfallen ausdrückt.

Bei einem kleinen Kind dominiert die Wahrnehmung. Alexei Leontiev nennt es "einen einzigen funktionalen Körper". Spielt ein Kleinkind beispielsweise mit einem bestimmten Objekt, so wird dieses Objekt als funktionales integrales Organ nur unter der Bedingung in das System integriert, dass die Sinneseinwirkungen des Kindes, mit deren Hilfe es dieses Objekt wahrnimmt, schmeckt, riecht, lauscht der Klang eines Gegenstandes wird von Sprache begleitet. Dann schließt sich das Funktionssystem. Das Kind muss die Tasse berühren, probieren und unbedingt benennen, sagen, dass es eine Tasse ist.

Für ein Vorschulkind dominiert das Denken. Es ist sehr wichtig, dass sich der Vorschulkind diese Tasse als inneres Bild vorstellt.

Und dann verlässt das Kind das Feld der geistigen Wahrnehmung – es muss nicht mehr auf die Tasse schauen, es muss gedanklich handeln. Die Erinnerung wird dominant, in unserem Fall an die Tasse. Und in diesem Stadium beginnt das Kind, Zeichen und Abstraktionen zu verwenden. Pjotr ​​Galperin nennt dies innere geistige Aktion.

Anwendung der vier Schritte in der inklusiven Bildung

Ein inklusiver Unterricht sollte alle diese vier Schritte durchlaufen. Zum Beispiel beginnen wir eine Unterrichtsstunde in einem Klassenzimmer, wo ein Kind auf der Ebene der infantilen Wahrnehmung ist und lernt zu zeigen, ob es etwas will oder nicht. Vygotsky sagt, dass dies das Stadium des Fühlens mit den Sinnen ist. Das Organ, mit dem ein Kind in diesem Alter die Welt lernt, ist die Sprache: Wie schmeckt dieser Apfel, ist er süß? Wenn es süß ist, freut sich das Kind, wenn es sauer ist, kann es weinen. Wir geben dem Kind ein Objekt, das entweder dazu führt, dass es mit diesem Objekt interagieren möchte, oder dass es Ablehnung hervorruft. Und auch alle anderen Kinder der Klasse wiederholen die Aktion mit dem Apfel.

Es ist wichtig, dass jedes Kind in jeder Phase seiner geistigen Entwicklung zeigen kann, was es will, was ihm gefällt.

Es ist ein Bedürfnis, das sehr tief in uns verwurzelt ist, der Kern liegt in uns. Manche Kinder verlernen, dieses Bedürfnis zu zeigen, und es ist sehr wichtig, dies zu verhindern. Daher ist diese erste Stufe für alle Kinder obligatorisch.

Dann bringen wir das Kind auf die nächste Ebene. Hat dem Kind der Apfel geschmeckt, hat er geschmeckt, sagen wir: „Es hat dir geschmeckt, behalte ihn für dich. Fühlen, riechen und schmecken. Apfel heißt auf Deutsch apfel, und wenn das Kind dieses Wort nicht wiederholen kann, bringen wir ihm bei, einen Apfel mit dem Buchstaben „A“ zu bezeichnen. Der Laut „a“ wird zum Wort für das Kind.

Als nächstes beginnen wir ein Rollenspiel, die Kinder spielen Arzt. Alle Kinder wissen, dass sie beim Arztbesuch den Mund aufmachen und „a“ sagen müssen. Das weiß auch ein Kind, das in der Entwicklung zurückbleibt. Und der Laut „a“ gewinnt in diesem Rollenspiel an Bedeutung und bezeichnet die ganze Erfahrung des Arztbesuchs. Das heißt, der Laut „a“ wird nicht mechanisch untersucht, sondern als Wort mit Bedeutung. Denn das Wort ist die kleinste semantische Einheit.

Wenn ich jetzt einem geistig behinderten Kind den Buchstaben „a“ zurufe, wird es sich sofort an das gesamte Rollenspiel erinnern. Dieses Kind wird natürlich nicht wie seine Klassenkameraden in der Lage sein, diese Geschichte in Worten nachzuerzählen, aber es wird sich definitiv an die Bedeutung der Geschichte erinnern. Es ist für alle Kinder interessant, Buchstaben in einem solchen semantischen Kontext zu lernen, und nicht nur in einem abstrakten. Wie Leontiev sagt: "Ich werde mich immer an die genannte Aktion erinnern."

Jetzt können wir mit dem Kind den Buchstaben „A“ schreiben oder ihm einen Holzbuchstaben „A“ geben und ihn ausmalen, Plastilin darauf kleben und so weiter. Das heißt, wir bringen dem Kind bei, den Buchstaben "A" zu schreiben.

Dann verlassen wir die Zone der visuellen und taktilen Wahrnehmung und gehen zur dritten Stufe über. Wenn wir uns eine Handlung vorstellen, zum Beispiel wie wir eine Kerze ausblasen, dann können wir diese Handlung symbolisieren, indem wir unseren Zeigefinger an unseren Mund führen und darauf pusten. Dies wird die Symbolik für das Ausblasen der Kerze sein.

Ähnlich verhält es sich mit dem Arztbesuch – zuerst gab es ein Rollenspiel, und jetzt macht das Kind eine Geste, indem es den Zeigefinger an den Mund führt und den Mund öffnet, und symbolisiert damit die Handlung des Arztbesuchs. Auch kranke Kinder mit schwerer geistiger Behinderung können diese Aktion symbolisieren.

Der nächste Schritt ist jeweils, wenn das Kind diese Handlung als bestimmtes Zeichen schreiben kann. Das heißt, selbst wenn einem sehr schwachen und geistig behinderten Kind ein Holzbuchstabe „A“ gezeigt wird, wird es sich sowohl an den zweiten Schritt erinnern, in dem es ein Rollenspiel gespielt hat, als auch an die Symbolisierung dieser Aktion, indem es seinen Finger an seinen hält Mund und kann den Buchstaben „A“ sagen.

Dann geben wir den Kindern den ersten Comic-Text über den Arztbesuch. Kinder schauen sich das Bild zunächst einfach an und beschreiben es. Und wieder erkennt auch ein geistig behindertes Kind in diesem Bild, worum es geht. Und wenn auf diese Weise ein ganzes Alphabet zusammengestellt wird, dann lernen Kinder es zu lesen, zuerst nach Silben und dann nach ganzen Wörtern und Sätzen.

So vermeidest du Stress im Studium

Oberstes Ziel des Unterrichts ist es, dass kein einziges Kind im Unterricht durchfällt. Wenn ein Kind im Unterricht versagt, dann versagt eigentlich die Inklusion, nicht das Kind. Also, wie führt man eine Unterrichtsstunde so durch, dass jedes Kind darin lernen kann und nicht scheitert? Nehmen Sie zum Beispiel einen inklusiven Biologieunterricht in der ersten Klasse. Thema des Unterrichts ist „Gefährdete Vogelarten“ am Beispiel des Uhus.

Der erste Schritt ist zu fühlen. Wir haben uns eine ausgestopfte Eule aus dem Museum ausgeliehen. Das Mädchen Hilda ist blind, aber sie fühlt die ausgestopften Federn mit ihren Händen, sie sucht mit ihren Händen, wo die Augen sind, und als sie den Schnabel fühlt, sagt sie, dass er hart wie ein Nagel ist. Dann antworte ich, dass dies das Organ ist, mit dem die Eule frisst. Dann spürt sie seine Krallen mit ihren Händen. Sie hat noch nie Krallen gesehen, hat keine Ahnung, was das ist. Dann sagt sie, dass er harte Nägel hat. Über Federn sagt sie, dass es Wolle ist. Und ich erkläre ihr, dass das Federn sind.

Es ist für alle Kinder interessant, einen so wunderbaren Vogel zu berühren und aus der Nähe zu sehen. Während der Bekanntschaft mit diesem Stofftier lernen Kinder verschiedene Konzepte. Zum Beispiel, dass es Flusen gibt, dass es Federn gibt, dass es verschiedene Körperteile gibt und so weiter.

Flora ist 4 Jahre alt, hat das Down-Syndrom und steht zwischen Kleinkind und Vorschulkind. Sie untersucht die Eule: Hier sind Flügel, Ohren, Bauch und sagt: „Es stellt sich heraus, dass die Eule ein Gesicht wie ich hat. Die Eule hat ein Herz wie ich!“

Nachdem alle Kinder den Vogel berührt und betrachtet haben, gehen sie zur zweiten Stufe über – der Wahrnehmung. Können die Kinder noch gar nicht sprechen, markieren sie die Eule mit einer Geste und sagen „U“.

In der nächsten Symbolisierungsstufe machen wir eine solche Eule oder Eule aus Luftballons und kleben sie mit verschiedenen Federn. Wir zeichnen eine Eule mit verschiedenen Kunsttechniken.

Dann kommt die Stufe der Abstraktion. Kinder, die gerade anfangen zu schreiben, schreiben die Wörter „Eule“ oder „Eule“ vollständig. Andere Kinder schreiben eine Geschichte über eine Eule. Und so sammeln alle Kinder Bekanntschaftserfahrungen mit dem Uhu.

Alle zusammen

Für inklusive Klassen haben wir spezielle Bücher mit parallelen Texten erstellt. Das heißt, wir haben zwei Bücher, von denen eines für ein Niveau konzipiert ist, auf dem Kinder nur Buchstaben oder Silben lesen können, es sehr wenig Text gibt, und das zweite für Kinder, die den ganzen Text lesen können. Außerdem sind die Bilder in beiden Büchern gleich, das ist sehr wichtig, da das Bild den gesamten Inhalt des Textes generiert. Der einzige Unterschied zwischen den Büchern ist die Komplexität des Textes, aber alle Kinder erhalten im Unterricht die gleichen Inhalte.

Und unser Ziel ist, dass alle Kinder, die im Unterricht sind, das Thema des Unterrichts fühlen, wahrnehmen, denken und sich merken können. Das heißt, alle vier Stufen der geistigen Entwicklung zu durchlaufen, über die wir gesprochen haben, und auch über das Thema im Kommunikationsprozess zu sprechen.

Ziel des Unterrichts ist die gemeinsame Kommunikation von Lehrern mit Kindern und Kindern im Kinderteam. Alle Kinder gehen denselben Weg innerhalb derselben Unterrichtsstunde.

– Das meinen Sie, wenn Sie in Ihrem Buch „Jedes Kind ist etwas Besonderes“ schreiben, dass geistig behinderte Menschen nicht geboren werden, sondern werden, indem Sie Vygotskys Worte als Beispiel zitieren: „Wir sind dafür verantwortlich, ob ein Kind geistig behindert wird oder nicht“ ?

– Ja, Vygotsky sagt, dass die Entwicklung nach allgemeinen Gesetzen abläuft. Das Gesetz der Ontogenese gilt für alle Kinder, daher ist dieses Konzept sowohl für gewöhnliche Kinder als auch für besondere Kinder geeignet. Die Bildung neuer seelischer Systeme unterliegt bei allen Kindern den allgemeinen seelischen Gesetzmäßigkeiten. Und das Kind wird ohne die Bildung neuer Funktionssysteme nicht leben können.

Jedes Kind, das um sein Leben kämpft, handelt sehr klug, jede Handlung hat einen Sinn. Vor allem, wenn es sich um ein geistig behindertes Kind handelt bzw.

– Leider, vor allem aufgrund der Schuld unserer Gesellschaft, haben Eltern oft Schuldgefühle, sie denken, dass sie ihr Kind vor der Gesellschaft verstecken müssen. Wie man Eltern erklärt, dass ein Kind nicht in vier Wänden versteckt werden muss, dass es für die Entwicklung des Kindes sehr wichtig ist, mit anderen zu interagieren, in der Gesellschaft zu sein?

Alle Kinder wollen lernen. Alle Kinder wollen sich entwickeln. Alle Kinder wollen fühlen, wahrnehmen, denken und sich erinnern.

Wir müssen ihnen solche Klassen anbieten, in denen das alles möglich ist. Selbst gewöhnliche Kinder haben im gewöhnlichen Unterricht nicht immer Erfolg, und viele gewöhnliche Kinder sind in der Schule enttäuscht.

Sie müssen verstehen, dass es nicht wichtig ist, ob ich am Ende meines Studiums als Abiturientin Integrale berechnen kann, sondern dass ich bewundern und mich dafür interessieren kann, was ich tue. Alle Kinder in der High School lernen das Thema Integrale, aber ich habe schon mehrmals Mathematiklehrer gefragt, was Integrale sind, und sie können mir nichts erklären. Sie lernten die Definition auswendig, verstanden aber nie, was es im Wesentlichen war. Sie studierten auch Geschichte, konnten aber nicht verstehen, was damals wirklich geschah. Sie lasen ein Buch, fühlten aber beim Lesen nichts.

Als ich Professor an einer Universität war, gab ich meinen Studenten als Hausaufgabe, eine Passage aus Vygotsky zu lesen, wo er schreibt, dass jede geistige Behinderung auf einen sozialen Kontext zurückzuführen ist, nicht auf einen biologischen. Dieser Aufsatz hat mein Leben einst so sehr beeinflusst, dass ich mich mit der ganzen Welt versöhnt habe. Alle meine Schüler haben diese Passage gelesen und wunderbare Essays zu diesem Thema geschrieben. Aber als ich fragte: "Was haben Sie gefühlt, als Sie Vygotskys Aufsatz gelesen haben?", sagten alle dreißig Studenten, dass sie nichts gefühlt hätten. Dann bin ich aufgestanden und habe meine Professur verlassen und nicht mehr gelehrt.

Wenn wir nichts fühlen, lernen wir nichts. Wenn wir keine inneren Bilder haben, haben wir auch nichts gelernt. Ein Genie ist nicht jemand, der ein paar Fähigkeiten hat, sondern jemand, der innerhalb der vier Schritte, über die wir gesprochen haben, vollständig ist. Dann unterscheidet sich ein Gehörloser nicht mehr so ​​sehr von einem Normalhörenden. Und dieser Gedanke sollte das Ziel eines inklusiven Unterrichts sein, er sollte die Grundlage sein.

Inklusion stellt uns eine sehr interessante und schwierige Frage, sie lässt uns darüber nachdenken, wie man Klassen für Kinder richtig aufbaut. Dies ist eine großartige Gelegenheit für uns, uns zu ändern. So haben wir die Möglichkeit, die kulturhistorische Schule und Tradition bestmöglich zu rehabilitieren. Ich sehe keinen besseren Weg zur Inklusion.

– Wenn Eltern über inklusive Bildung nachdenken, befürchten sie, dass die Lerngeschwindigkeit normaler Kinder verlangsamt wird, wenn sie in der Klasse eines Kindes mit Behinderungen sind. Dieses Problem ist besonders charakteristisch für russische Schulen, wo es einen ständigen Wettlauf um Punkte und Ergebnisse gibt und die Wichtigkeit der Einheitlichen Staatsprüfung erzwingt.

– Als ich Eltern zu einem Unterricht einlud und ein geistig behindertes Kind mitnahm, mit ihm nach meinem Ermessen arbeitete, waren alle überzeugt, dass das Kind arbeiten könne, dass es in den Unterricht einbezogen werde. An der Universität habe ich ein Seminar mit dem Titel „Es gibt keine schlechten Studenten“ gegeben. Ich habe mit einem Kind eine Demonstrationsstunde gemacht, und dann mussten die Schüler aufgrund ihrer Beobachtungen dieselbe Unterrichtsstunde vor allen anderen mit demselben Kind durchführen. Es war schwierig für die Studenten, sie bereiteten sich für das ganze Semester nur auf eine solche Unterrichtsstunde vor. Aber dann gaben sie zu, dass sie in einer solchen Lektion mehr gelernt hatten als im Rest der Ausbildung.

Natürlich passieren solche Prozesse nicht von alleine, wir müssen sie selbst erfühlen, gemeinsam mit Eltern und Lehrern, mit Professoren an der Uni, erst dann kann sich etwas ändern.

Es gibt immer wieder Lehrer, die Angst haben, Unterricht zu geben, besonders vor einem großen Publikum, aber man muss es versuchen. Und heute bin ich optimistisch, weil ich sehe, dass Eltern, Lehrer und Schüler alle lernen wollen.