Der mythische erste Kaiser bestieg den Thron

Kaiser Jimmu. 1839-1892

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Die in den alten japanischen mythologischen und historischen Codes verfügbaren Informationen ermöglichten es, das Datum der Thronbesteigung des mythischen ersten Kaisers Jimmu zu ermitteln, von dem angeblich die kaiserliche Familie in Japan stammt. An diesem Tag bestand Jimmu, ein Nachkomme der Sonnengöttin Amaterasu, die Inthronisationszeremonie in der von ihm gegründeten Hauptstadt - in einem Ort namens Kashihara. Natürlich muss zu dieser Zeit weder über eine Staatlichkeit in Japan noch über die Existenz von Jimmu und den Japanern selbst gesprochen werden. Der Mythos wurde in den Alltag eingeführt und Teil der Geschichte. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Jimmus Inthronisationstag ein gesetzlicher Feiertag, an dem der jetzige Kaiser an Gebeten für das Wohl des Landes teilnahm. 1940 feierte Japan 2600 Jahre seit der Gründung des Reiches. Aufgrund der schwierigen außenpolitischen Lage mussten die Olympischen Spiele und die Weltausstellung abgebrochen werden. Das Symbol des letzteren sollte Jimmus Bogen und der goldene Drachen sein, die im Mythos auftauchten:

„Jimmus Armee kämpfte mit dem Feind, kämpfte, konnte ihn aber in keiner Weise besiegen. Dann war der Himmel plötzlich wolkenverhangen und es fing an zu hageln. Und ein erstaunlicher goldener Drachen flog herein und setzte sich auf die obere Kante des Bogens des Souveräns. Der Drachen leuchtete und funkelte, es war wie ein Blitz. Die Feinde sahen das und waren völlig verwirrt, sie hatten nicht einmal die Kraft zu kämpfen.“ Nihon shoki, Schriftrolle III.

Seit der Niederlage Japans 1945 im Zweiten Weltkrieg wurde Jimmu aufgrund der starken Assoziation seines Images mit Militarismus sehr selten und vorsichtig angesprochen.

701

Das erste Gesetzbuch wurde ausgearbeitet

Fragment des Taihoryo-Kodex. 702 Jahr

Nationalmuseum für japanische Geschichte

Zu Beginn des 8. Jahrhunderts wurde in Japan weiter aktiv an der Bildung von Machtinstitutionen und der Entwicklung von Normen für die Beziehungen zwischen Staat und Untertanen gearbeitet. Das japanische Staatsmodell hatte ein chinesisches Modell. Das erste japanische Gesetzbuch, das 701 ausgearbeitet und 702 verabschiedet wurde, hieß „Taihoryo“. Seine Struktur und einzelne Bestimmungen orientierten sich an chinesischen Denkmälern des Rechtsgedankens, aber es gab auch erhebliche Unterschiede. So wurden die Normen des Strafrechts in der japanischen Gesetzgebung mit viel weniger Sorgfalt entwickelt, was auch an den kulturellen Besonderheiten des japanischen Staates liegt: Er zog es vor, die Verantwortung für die Bestrafung der Schuldigen zu delegieren und die körperliche Bestrafung von Kriminellen durch Exil zu ersetzen, so um keine rituelle Unreinheit zu verursachen. kegare verursacht durch den Tod. Dank der Einführung des Taihoryo-Kodex nennen Historiker Japan im 8.-9. Jahrhundert einen „Rechtsstaat“. Trotz der Tatsache, dass bestimmte Bestimmungen des Kodex zum Zeitpunkt seiner Erstellung an Relevanz verloren haben, hat ihn bis zur Annahme der ersten japanischen Verfassung im Jahr 1889 niemand formell aufgehoben.

710 Jahr

Japans erste permanente Hauptstadt gegründet

Blick auf die Stadt Nara. 1868

Die Entwicklung der Staatlichkeit erforderte die Konzentration der Hofelite und die Schaffung einer dauerhaften Hauptstadt. Bis dahin baute sich jeder neue Herrscher eine neue Residenz. In einem Palast zu bleiben, der durch den Tod eines früheren Herrschers geschändet wurde, galt als gefährlich. Aber im VIII. Jahrhundert entsprach das Modell der nomadischen Hauptstadt nicht mehr dem Maßstab des Staates. Nara wurde die erste ständige Hauptstadt Japans. Der Ort für seinen Bau wurde auf der Grundlage der Geomantik ausgewählt Geomantie oder Feng Shui- eine Möglichkeit, Gebäude im Raum auszurichten, in der sie so angeordnet sind, dass sie die maximale Menge an positiver Energie erhalten und den negativen Einfluss beseitigen. Vorstellungen über die Sicherheit des Weltraums: Im Osten muss ein Fluss fließen, im Süden muss ein Teich und eine Ebene vorhanden sein, im Westen Straßen, im Norden Berge. Nach den Parametern der umgebenden Landschaft werden später Orte für den Bau von Städten, aber auch von Adelssitzen ausgewählt. Die Stadt Nara war im Plan ein Rechteck mit einer Fläche von 25 Quadratkilometern und kopierte die Struktur der chinesischen Hauptstadt Chang'an. Neun vertikale und zehn horizontale Straßen teilten den Raum in gleich große Viertel. Die zentrale Allee von Suzaku erstreckte sich von Süden nach Norden und ruhte an den Toren der Residenz des Kaisers. Tenno- der Titel des japanischen Kaisers - war auch die Bezeichnung des Polarsterns, der sich bewegungslos im Norden des Himmels befindet. Wie ein Stern überblickte der Kaiser seine Besitztümer im Norden der Hauptstadt. Die an die Schlossanlage angrenzenden Quartiere hatten das größte Prestige; die Versetzung aus der Hauptstadt in die Provinzen konnte für einen Beamten eine schreckliche Strafe sein.

769 Jahr

Sanfter Putschversuch

Mönch, der eine Trommel schlägt. XVIII-XIX Jahrhundert

Die Kongressbibliothek

Der politische Kampf in Japan nahm in verschiedenen historischen Epochen verschiedene Formen an, aber der rote Faden war das Fehlen von Versuchen, den Thron von denen zu besteigen, die nicht der kaiserlichen Familie angehörten. Die einzige Ausnahme war der Mönch Dokyo. Als Nachkomme der zwielichtigen Yuge-Familie aus der Provinz entwickelte er sich von einem einfachen Mönch zum allmächtigen Herrscher des Landes. Die Nominierung von Dokyo war umso überraschender, als die soziale Struktur der japanischen Gesellschaft das Schicksal eines Menschen starr bestimmte. Bei der Zuweisung von Hofrängen und der Verteilung von Staatsämtern spielte die Zugehörigkeit zu dem einen oder anderen Clan eine entscheidende Rolle. Dokyo tauchte Anfang der 50er Jahre im Stab der Hofmönche auf. Die Mönche jener Zeit erlernten nicht nur die chinesische Alphabetisierung, die notwendig war, um heilige buddhistische Texte zu lesen, die in China aus dem Sanskrit übersetzt wurden, sondern besaßen auch viele andere nützliche Fähigkeiten, insbesondere Heilung. Für Dokyo wurde der Ruhm eines erfahrenen Heilers begründet. Offenbar wurde er also 761 zu der erkrankten Ex-Kaiserin Koken geschickt. Dem Mönch gelang es nicht nur, die ehemalige Kaiserin zu heilen, sondern wurde auch ihr engster Berater. Laut der Nihon Ryoiki-Sammlung buddhistischer Legenden teilte Dokyo aus dem Yuge-Clan ein Kissen mit der Kaiserin und regierte das Himmlische Reich. Koken besteigt zum zweiten Mal unter dem Namen Shotoku den Thron und führt speziell für Dokyo neue Ämter ein, die gesetzlich nicht vorgesehen sind und dem Mönch die breitesten Befugnisse verleihen. Das Vertrauen der Kaiserin in Dokyo war bis 769 grenzenlos, als Dokyo mit seinem Glauben an die Weissagung erklärte, dass die Gottheit Hachiman des Usa-Tempels wünschte, dass Dokyo der neue Kaiser werde. Die Kaiserin forderte eine Bestätigung der Worte des Orakels, und diesmal äußerte Hachiman Folgendes: „Von der Zeit des Beginns unseres Staates bis zu unseren Tagen wurde bestimmt, wer der Souverän und wer der Untertan sein wird. Und es ist noch nicht vorgekommen, dass ein Untertan zum Souverän wurde. Der Thron der Himmelssonne muss dem Kaiserhaus vererbt werden. Lasst die Ungerechten vertrieben werden.“ Nach dem Tod der Kaiserin im Jahr 770 wurde Dokyo aller Ränge und Ämter enthoben und aus der Hauptstadt vertrieben, und eine misstrauische Haltung gegenüber der buddhistischen Kirche hielt noch mehrere Jahrzehnte an. Es wird angenommen, dass die schließlich 794 erfolgte Verlegung der Hauptstadt von Nara nach Heian auch durch den Wunsch des Staates verursacht wurde, den Einfluss buddhistischer Schulen loszuwerden - kein einziger buddhistischer Tempel wurde in die neue Hauptstadt verlegt von Nara.

866

Errichtung der Kontrolle über die kaiserliche Familie

Schauspieler Onoe Matsusuke als Samurai des Fujiwara-Clans. Druck von Katsukawa Sunsho. 18. Jahrhundert

Das Metropolitan Museum of Art

Das wirksamste Instrument des politischen Kampfes im traditionellen Japan war der Aufbau familiärer Bindungen zum Kaiserhaus und die Besetzung von Positionen, die es ihnen ermöglichten, dem Herrscher ihren eigenen Willen zu diktieren. Dies gelang vor allem den Vertretern des Fujiwara-Clans, die lange Zeit Bräute an Kaiser lieferten und seit 866 ein Monopolrecht auf die Besetzung von Regentenposten erlangten. Sitzung und etwas später (seit 887) - Kanzler campacu. 866 wird Fujiwara Yoshifusa der erste Regent in der japanischen Geschichte, der nicht aus einer kaiserlichen Familie stammt. Die Regenten handelten im Auftrag der kleinen Kaiser, die keinen eigenen politischen Willen hatten, die Kanzler vertraten die erwachsenen Herrscher. Sie kontrollierten nicht nur die laufenden Angelegenheiten, sondern bestimmten auch die Reihenfolge der Thronfolge und zwangen die aktivsten Herrscher zur Abdankung zugunsten minderjähriger Erben, die in der Regel familiäre Bindungen zu Fujiwara hatten. Die Regenten und Kanzler erreichen bis 967 die größte Machtfülle. Der Zeitraum von 967 bis 1068 erhielt den Namen in der Geschichtsschreibung sekkan jidai -"die Ära der Regenten und Kanzler". Mit der Zeit verlieren sie an Einfluss, Positionen werden aber nicht abgeschafft. Die japanische politische Kultur ist durch die nominelle Bewahrung alter Machtinstitutionen gekennzeichnet, während neue geschaffen werden, die ihre Funktionen duplizieren.

894

Beendigung der offiziellen Beziehungen zwischen Japan und China

Sugawara Michizane. 18. Jahrhundert

Die Kongressbibliothek

Externe Kontakte des alten und frühmittelalterlichen Japans mit Mächten auf dem Festland waren begrenzt. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Botschaftsaustausche mit den Staaten der koreanischen Halbinsel, dem Staat Bohai Bohai(698-926) - der erste Staat der Tungus-Mandschus, der sich auf dem Territorium der Mandschurei, der Region Primorsky und im nördlichen Teil der koreanischen Halbinsel befindet. und China. Im Jahr 894 beruft Kaiser Uda Beamte ein, um die Einzelheiten einer weiteren Botschaft im Reich der Mitte zu besprechen. mittleren Zustand- Eigenname von China.. Beamte raten jedoch davon ab, überhaupt eine Botschaft zu entsenden. Darauf bestand besonders der einflussreiche Politiker und berühmte Dichter Sugawara Michizane. Hauptargument war die instabile politische Lage in China. Seitdem sind die offiziellen Beziehungen zwischen Japan und China für lange Zeit unterbrochen. Aus historischer Sicht hatte diese Entscheidung viele Konsequenzen. Das Fehlen eines direkten kulturellen Einflusses von außen führt zu der Notwendigkeit, die in der Vergangenheit gemachten Anleihen und die Entwicklung angemessener japanischer Kulturformen zu überdenken. Dieser Prozess spiegelt sich in fast allen Lebensbereichen wider, von der Architektur bis zur Belletristik. China gilt nicht mehr als Musterstaat, und in der Folge werden japanische Denker, um die Einzigartigkeit und Überlegenheit Japans gegenüber dem Mittleren Staat zu rechtfertigen, oft auf die politische Instabilität auf dem Festland und den häufigen Wechsel der herrschenden Dynastien verweisen.

1087

Einführung des Abdankungsmechanismus

Das System der direkten imperialen Kontrolle ist für Japan untypisch. Die wirkliche Politik wird von seinen Beratern, Regenten, Kanzlern und Ministern durchgeführt. Das entzieht dem regierenden Kaiser einerseits viele Befugnisse, macht es andererseits aber auch unmöglich, seine Person zu kritisieren. Der Kaiser übt in der Regel die heilige Regierung des Staates aus. Es gab auch Ausnahmen. Eine der Methoden, auf die Kaiser zurückgriffen, um politische Macht zu erlangen, war der Mechanismus der Abdankung, der es dem Herrscher ermöglichte, im Falle einer Machtübergabe an einen loyalen Thronfolger die Kontrolle auszuüben, ohne an rituelle Verpflichtungen gebunden zu sein. 1087 verzichtet Kaiser Shirakawa zugunsten seines achtjährigen Sohnes Horikawa auf den Thron, übernimmt dann die Tonsur, führt aber als Ex-Kaiser weiterhin die Angelegenheiten des Hofes. Bis zu seinem Tod, der ihn 1129 ereilte, diktierte Shirakawa seinen Willen sowohl den regierenden Kaisern als auch den Regenten und Kanzlern der Familie Fujiwara. Diese Art von Regierung, die von abdankten Kaisern durchgeführt wurde, wurde genannt insei- "das Brett aus der Kapelle." Obwohl der regierende Kaiser einen heiligen Status hatte, war der Ex-Kaiser das Oberhaupt des Clans, und gemäß der konfuzianischen Lehre mussten alle jüngeren Mitglieder des Clans seinem Willen folgen. Der konfuzianische Typ hierarchischer Beziehungen war auch unter den Nachkommen von Shinto-Gottheiten üblich.

1192

Gründung der Doppelherrschaft in Japan

Kampf der Clans Taira und Minamoto. 1862

Museum der Schönen Künste, Boston

Militärische Berufe sowie energische Methoden zur Konfliktlösung hatten im traditionellen Japan kein besonderes Ansehen. Zivilbeamte, die lesen und schreiben und Gedichte schreiben konnten, wurden bevorzugt. Im 12. Jahrhundert änderte sich die Situation jedoch. Vertreter von Provinzmilitärhäusern betreten die politische Arena, unter denen Taira und Minamoto einen besonderen Einfluss hatten. Taira gelang das zuvor Unmögliche – Taira Kiyomori übernahm den Posten des Ministerpräsidenten und schaffte es, seinen Enkel zum Kaiser zu machen. Die Unzufriedenheit anderer Militärhäuser und Vertreter der kaiserlichen Familie mit den Taira erreicht 1180 einen Höhepunkt, der zu einem langwierigen militärischen Konflikt führt, der als Taira-Minamoto-Krieg bezeichnet wird. 1185 gewinnt Minamoto unter der Führung des talentierten Verwalters und rücksichtslosen Politikers Minamoto Yoritomo. Anstatt jedoch den Hofaristokraten und Mitgliedern der kaiserlichen Familie die Macht zurückzugeben, beseitigt Minamoto Yoritomo konsequent Konkurrenten, erlangt die Position des alleinigen Anführers der Militärhäuser und erhält 1192 eine Ernennung vom Kaiser. sei taishogun- "der große Feldherr, der Schnuller der Barbaren." Von dieser Zeit bis zur Meiji-Restauration 1867-1868 wurde in Japan ein duales Machtsystem errichtet. Kaiser führen weiterhin Rituale durch, während Shogune, Militärherrscher, wirkliche Politik betreiben, für Außenbeziehungen zuständig sind und sich oft in die inneren Angelegenheiten der kaiserlichen Familie einmischen.

1281

Versuchte Eroberung Japans durch die Mongolen

Niederlage der Mongolen 1281. 1835-1836

1266 sandte Kublai Khan, der China erobert und das Yuan-Reich gegründet hatte, eine Nachricht an Japan, in der er die Anerkennung von Japans Vasallenschaft forderte. Er erhielt keine Antwort. Später wurden vergeblich mehrere weitere ähnliche Nachrichten gesendet. Khubilai begann mit der Vorbereitung einer Militärexpedition an die Küste Japans, und im Herbst 1274 plünderte die Flotte des Yuan-Reiches, zu der auch koreanische Abteilungen gehörten, mit einer Gesamtzahl von 30.000 Menschen die Inseln Tsushima und Iki und erreichte sie Hakata-Bucht. Die japanischen Truppen waren dem Feind sowohl zahlenmäßig als auch in der Bewaffnung unterlegen, kamen aber praktisch nicht zu einem direkten militärischen Zusammenstoß. Der entgegenkommende Sturm zerstreute die Schiffe der Mongolen, wodurch sie sich zurückziehen mussten. Kublai unternahm 1281 einen zweiten Versuch, Japan zu erobern. Die Feindseligkeiten dauerten etwas mehr als eine Woche, danach wiederholten sich die Ereignisse von vor sieben Jahren: Der Taifun begrub den größten Teil der riesigen mongolischen Flotte und plant, Japan zu erobern. Diese Kampagnen sind mit der Geburt von Ideen verbunden Kamikaze, was wörtlich übersetzt "göttlicher Wind" bedeutet. Für einen modernen Menschen ist Kamikaze in erster Linie Selbstmordpiloten, aber das Konzept selbst ist viel älter. Nach mittelalterlicher Vorstellung war Japan das „Land der Gottheiten“. Die Shinto-Gottheiten, die den Archipel bewohnten, schützten ihn vor äußeren schädlichen Einflüssen. Dies wurde durch den "göttlichen Wind" bestätigt, der Khubilai zweimal daran hinderte, Japan zu erobern.

1336

Schisma innerhalb des Kaiserhauses

Ashikaga Takauji. Um 1821

Harvard-Kunstmuseum

Es wird traditionell angenommen, dass die japanische Kaiserlinie nie unterbrochen wurde. Dies erlaubt uns, von der japanischen Monarchie als der ältesten der Welt zu sprechen. In der Geschichte gab es jedoch Perioden der Spaltung der herrschenden Dynastie. Die schwerste und langwierigste Krise, während der Japan von zwei Souveränen gleichzeitig regiert wurde, wurde von Kaiser Godaigo provoziert. 1333 werden die Positionen des Ashikaga-Militärhauses unter der Leitung von Ashikaga Takauji gestärkt. Der Kaiser griff im Kampf gegen das Shogunat auf seine Hilfe zurück. Als Belohnung wollte Takauji selbst die Position des Shogun einnehmen und die Aktionen von Godaigo kontrollieren. Der politische Kampf nimmt die Form einer offenen militärischen Konfrontation an, und 1336 besiegen die Ashikaga-Truppen die kaiserliche Armee. Godaigo musste zugunsten eines neuen Kaisers, des bequemen Ashikaga, abdanken. Godaigo will sich mit den Umständen nicht abfinden und flieht in die Region Yoshino in der Provinz Yamato, wo er den sogenannten Südgerichtshof errichtet. Bis 1392 existierten in Japan zwei Machtzentren parallel – das Nordgericht in Kyoto und das Südgericht in Yoshino. Beide Höfe hatten ihre eigenen Kaiser, ernannten ihre eigenen Shogune, was es fast unmöglich machte, den rechtmäßigen Herrscher zu bestimmen. 1391 bietet der Shogun Ashikaga Yoshimitsu dem Südhof einen Waffenstillstand an und verspricht, dass von nun an der Reihe nach Vertreter der beiden Linien der kaiserlichen Familie den Thron beerben werden. Der Vorschlag wurde angenommen und die Spaltung beendet, aber das Shogunat hielt sein Versprechen nicht: Der Thron wurde von Vertretern des Nordgerichts besetzt. In historischer Perspektive wurden diese Ereignisse äußerst negativ wahrgenommen. Daher zogen sie es in den Geschichtsbüchern, die während der Meiji-Zeit geschrieben wurden, vor, über den Nordhof zu schweigen und nannten die Zeit von 1336 bis 1392 die Yoshino-Zeit. Ashikaga Takauji wurde als Usurpator und Gegner des Kaisers dargestellt, während Godaigo als idealer Herrscher beschrieben wurde. Die Spaltung innerhalb des Herrscherhauses wurde als inakzeptables Ereignis empfunden, an das nicht noch einmal erinnert werden sollte.

1467

Der Beginn der Zeit der feudalen Zersplitterung

Weder die Shogune der Minamoto-Dynastie noch die Vertreter der Ashikaga-Dynastie waren die alleinigen Herrscher, denen alle Militärhäuser Japans unterstellt waren. Oft fungierte der Shogun als Schiedsrichter bei Streitigkeiten, die zwischen dem Provinzmilitär auftraten. Ein weiteres Vorrecht des Shoguns war die Ernennung von Militärgouverneuren in den Provinzen. Positionen wurden erblich, was der Bereicherung einzelner Clans diente. Die Rivalität zwischen Militärhäusern um Positionen sowie der Kampf um das Recht, Oberhaupt eines bestimmten Clans genannt zu werden, ging nicht am Ashikaga-Clan vorbei. Die Unfähigkeit des Shogunats, die angehäuften Widersprüche zu lösen, führte zu großen militärischen Auseinandersetzungen, die 10 Jahre andauerten. Die Ereignisse von 1467-1477 wurden "die Wirren der Onin-Bummei-Jahre" genannt. Kyoto, die damalige Hauptstadt Japans, wurde praktisch zerstört, das Ashikaga-Shogunat verlor seine Befugnisse, das Land seinen zentralen Verwaltungsapparat. Die Zeit von 1467 bis 1573 wird als „Epoche der kriegführenden Provinzen“ bezeichnet. Das Fehlen eines wirklichen politischen Zentrums und das Erstarken provinzieller Militärhäuser, die beginnen, ihre eigenen Gesetze zu erlassen und neue Rang- und Positionssysteme in ihren Besitz einzuführen, lassen uns von einer feudalen Zersplitterung im Japan dieser Zeit sprechen.

1543

Ankunft der ersten Europäer

Portugiesische Karte von Japan. Um 1598

Die ersten Europäer, die japanischen Boden betraten, waren zwei portugiesische Kaufleute. Am 25. Tag des 8. Mondes im Jahr 12 Tenbun (1543) wurde eine chinesische Dschunke mit zwei Portugiesen an Bord an der Südspitze der Insel Tanegashima angespült. Die Verhandlungen zwischen den Außerirdischen und den Japanern wurden schriftlich geführt. Japanische Beamte konnten auf Chinesisch schreiben, verstanden aber die gesprochene Sprache nicht. Schilder wurden direkt auf den Sand gemalt. Es war möglich herauszufinden, dass der Müll versehentlich von einem Sturm an die Küste von Tanegashima gespült wurde und diese seltsamen Leute Kaufleute sind. Bald wurden sie in der Residenz von Prinz Tokitaka, dem Herrscher der Insel, empfangen. Neben verschiedenen seltsamen Dingen brachten sie Musketen mit. Die Portugiesen demonstrierten die Fähigkeit von Schusswaffen. Die Japaner wurden von Lärm, Rauch und Feuerkraft getroffen: Das Ziel wurde aus einer Entfernung von 100 Schritt getroffen. Sofort wurden zwei Musketen gekauft und japanische Schmiede angewiesen, eine eigene Produktion von Schusswaffen aufzubauen. Bereits 1544 gab es in Japan mehrere Waffenwerkstätten. In der Folge nahmen die Kontakte zu Europäern einen intensiven Charakter an. Neben Waffen verbreiteten sie das christliche Dogma im Archipel. 1549 kommt der jesuitische Missionar Francis Xavier in Japan an. Er und seine Schüler führen aktive Missionierungsaktivitäten durch und bekehren viele japanische Fürsten zum christlichen Glauben - daimyo. Die Besonderheit des religiösen Bewusstseins der Japaner nahm eine ruhige Haltung gegenüber dem Glauben an. Die Annahme des Christentums bedeutete nicht die Ablehnung des Buddhismus und des Glaubens an Shinto-Gottheiten. Anschließend wurde das Christentum in Japan unter Todesstrafe verboten, da es die Grundlagen der Staatsmacht untergrub und zu Unruhen und Aufständen gegen das Shogunat führte.

1573

Beginn der Vereinigung Japans

Unter den historischen Persönlichkeiten Japans sind die Generäle, die die drei großen Vereiniger genannt werden, vielleicht die bekanntesten. Dies sind Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu. Es wird angenommen, dass ihre Aktionen es ermöglichten, die feudale Fragmentierung zu überwinden und das Land unter dem neuen Shogunat zu vereinen, dessen Gründer Tokugawa Ieyasu war. Der Beginn der Vereinigung wurde von Oda Nobunaga gelegt, einem herausragenden Kommandanten, dem es dank des Talents seiner Kommandeure und des geschickten Einsatzes europäischer Waffen im Kampf gelang, viele Provinzen zu unterwerfen. 1573 vertreibt er Ashikaga Yoshiaki, den letzten Shogun der Ashikaga-Dynastie, aus Kyoto und ermöglicht damit die Bildung einer neuen Militärregierung. Ein seit dem 17. Jahrhundert bekanntes Sprichwort besagt: „Nobunaga knetete den Teig, Hideyoshi backte den Kuchen und Ieyasu aß ihn.“ Weder Nobunaga noch sein Nachfolger Hideyoshi waren Shogune. Nur Tokugawa Ieyasu gelang es, diesen Titel zu erlangen und seine Übertragung durch Erbschaft sicherzustellen, aber ohne das Handeln seiner Vorgänger wäre dies unmöglich gewesen.

1592

Versuchte militärische Expansion auf das Festland

Der japanische Kriegsherr Kato Kiyomasa jagt in Korea einen Tiger. Druck von 1896

Toyotomi Hideyoshi war nicht von adeliger Herkunft, aber militärische Verdienste und politische Intrigen ließen ihn zur einflussreichsten Person Japans werden. Nach dem Tod von Oda Nobunaga im Jahr 1582 befasst sich Hideyoshi mit dem Kriegsherrn Akechi Mitsuhide, der Oda verraten hat. Die Rache für den Meister erhöhte Toyotomis Autorität unter den Verbündeten, die unter seinem Kommando vereint waren, erheblich. Es gelingt ihm, die restlichen Provinzen zu unterwerfen und nicht nur den Oberhäuptern der Militärhäuser, sondern auch der kaiserlichen Familie näher zu kommen. 1585 wurde er zum Kanzler der Kampaku ernannt, die vor ihm ausschließlich von Vertretern der aristokratischen Familie Fujiwara besetzt war. Nun wurde die Legitimität seiner Handlungen nicht nur durch Waffen, sondern auch durch den Willen des Kaisers gerechtfertigt. Nach Abschluss der Vereinigung Japans versuchte Hideyoshi eine Expansion nach außen zum Festland. Das letzte Mal davor nahmen japanische Truppen im Jahr 663 an Feldzügen auf dem Festland teil. Hideyoshi plante, China, Korea und Indien zu erobern. Die Pläne waren nicht dazu bestimmt, in Erfüllung zu gehen. Die Ereignisse von 1592 bis 1598 werden als Imjin-Krieg bezeichnet. Während dieser Zeit führten Toyotomi-Truppen erfolglose Schlachten in Korea. Nach dem Tod von Hideyoshi im Jahr 1598 wurde die Expeditionstruppe dringend nach Japan zurückgerufen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts würde Japan keine militärische Expansion auf das Festland versuchen.

21. Oktober 1600

Vollendung der Vereinigung Japans

Shogun Tokugawa Ieyasu. 1873

Kunstgalerie von Greater Victoria

Der Gründer der dritten und letzten Shogun-Dynastie in der japanischen Geschichte war der Feldherr Tokugawa Ieyasu. Der Titel Sei Taishōgun wurde ihm 1603 vom Kaiser verliehen. Der Sieg in der Schlacht von Sekigahara am 21. Oktober 1600 ermöglichte es ihm, die Position des Leiters der Tokugawa-Militärhäuser zu übernehmen. Alle Militärhäuser, die auf der Seite der Tokugawa kämpften, wurden aufgerufen fudai daimyo, und die Gegner tozama daimyō. Erstere erhielten fruchtbares Land und die Möglichkeit, im neuen Shogunat ein öffentliches Amt zu bekleiden. Der Besitz der letzteren wurde beschlagnahmt und neu verteilt. Tozama Daimyo wurde auch die Möglichkeit genommen, an der Regierung teilzunehmen, was zu Unzufriedenheit mit der Politik der Tokugawa führte. Es sind die Menschen unter den Tozama-Daimyo, die die Hauptkraft der Anti-Shogun-Koalition werden werden, die 1867-1868 die Meiji-Restaurierung durchführen wird. Die Schlacht von Sekigahara beendete die Vereinigung Japans und ermöglichte die Gründung des Tokugawa-Shogunats.

1639

Erlass eines Dekrets über die Schließung des Landes

Schema der Belagerung der Burg Hara während der Unterdrückung des Aufstands in Shimabara. 17. Jahrhundert

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Die Herrschaft der Shogune der Tokugawa-Dynastie, auch Edo-Zeit (1603-1867) genannt, nach dem Namen der Stadt (Edo - modernes Tokio), in der sich die Residenz der Shogune befand, ist durch relative Stabilität und Abwesenheit gekennzeichnet von schweren militärischen Konflikten. Stabilität wurde unter anderem durch den Verzicht auf Außenkontakte erreicht. Beginnend mit Toyotomi Hideyoshi verfolgten die japanischen Militärherrscher eine konsequente Politik, um die Aktivitäten der Europäer auf dem Archipel einzuschränken: Das Christentum ist verboten, die Zahl der Schiffe, die in Japan einlaufen dürfen, ist begrenzt. Unter den Tokugawa-Shogunen ist der Prozess der Schließung des Landes abgeschlossen. 1639 wurde ein Dekret erlassen, nach dem sich mit Ausnahme einer begrenzten Anzahl holländischer Kaufleute keine Europäer in Japan aufhalten durften. Ein Jahr zuvor hatte das Shogunat Schwierigkeiten bei der Niederschlagung eines Bauernaufstands in Shimabara, der unter christlichen Parolen stattfand. Von nun an war es auch den Japanern verboten, den Archipel zu verlassen. Die Ernsthaftigkeit der Absichten des Shogunats wurde 1640 bestätigt, als die Besatzung eines Schiffes, das von Macau nach Nagasaki kam, um die Beziehungen wieder aufzunehmen, festgenommen wurde. 61 Menschen wurden hingerichtet und die restlichen 13 zurückgeschickt. Die Politik der Selbstisolation wird bis Mitte des 19. Jahrhunderts andauern.

1688

Der Beginn der kulturellen Blütezeit Japans

Karte der Stadt Edo. 1680

Ostasiatische Bibliothek - Universität von Kalifornien, Berkeley

Während der Herrschaft der Tokugawa-Shogune blühten urbane Kultur und Unterhaltung auf. In den Jahren von Genroku (1688-1704) kam es zu einer Welle kreativer Aktivitäten. In dieser Zeit entstehen der Dramatiker Chikamatsu Monzaemon, der später den Spitznamen „Japanese Shakespeare“ erhielt, der Dichter Matsuo Basho, ein Reformer des Haiku-Genres, sowie der Schriftsteller Ihara Saikaku, den die Europäer „Japanese Boccaccio“ nennen . Saikakus Werke waren weltlicher Natur und beschrieben den Alltag der Stadtbewohner, oft auf humorvolle Weise. Die Genroku-Jahre gelten als das goldene Zeitalter des Theaters kabuki und Puppentheater Bunraku. Zu dieser Zeit entwickeln sich nicht nur Literatur, sondern auch Handwerk aktiv.

1868

Meiji-Restauration und Modernisierung Japans

Japanische Kaiserfamilie. Farblithographie von Torahiro Kasai. 1900

Die Kongressbibliothek

Die Herrschaft der Militärhäuser, die mehr als sechs Jahrhunderte andauerte, wurde im Laufe der Ereignisse, die als Meiji-Restauration bekannt wurden, beendet. Eine Koalition von Kriegern aus den Domänen von Satsuma, Choshu und Tosa zwang Tokugawa Yoshinobu, den letzten Shogun in der japanischen Geschichte, die oberste Macht an den Kaiser zurückzugeben. Seit dieser Zeit begann eine aktive Modernisierung Japans, begleitet von Reformen in allen Lebensbereichen. Westliche Ideen und Technologien beginnen sich aktiv zu assimilieren. Japan begibt sich auf den Weg der Verwestlichung und Industrialisierung. Unter dem Motto fanden Verwandlungen während der Regierungszeit von Kaiser Meiji statt Wakon Yosai -"Japanischer Geist, westliche Technologie", der die Besonderheiten der japanischen Entlehnung westlicher Ideen widerspiegelte. Zu dieser Zeit wurden in Japan Universitäten eröffnet, ein System der obligatorischen Grundschulbildung eingeführt, die Armee modernisiert und die Verfassung verabschiedet. Während der Herrschaft von Kaiser Meiji wird Japan zu einem aktiven politischen Akteur: Es annektiert den Ryukyu-Archipel, entwickelt die Insel Hokkaido, gewinnt die chinesisch-japanischen und russisch-japanischen Kriege, annektiert Korea. Nach der Wiederherstellung der imperialen Macht gelang es Japan, an mehr militärischen Konflikten teilzunehmen als während der gesamten Zeit der Herrschaft der Militärhäuser.

2. September 1945

Kapitulation im Zweiten Weltkrieg, Beginn der amerikanischen Besatzung

Ansicht von Hiroshima nach dem 6. August 1945

Die Kongressbibliothek

Der Zweite Weltkrieg endete am 2. September 1945 mit der Unterzeichnung der vollständigen und bedingungslosen Kapitulation Japans an Bord der USS Missouri. Bis 1951 wird die amerikanische Militärbesetzung Japans andauern. In dieser Zeit findet eine komplette Neubewertung der Werte statt, die sich seit Beginn des Jahrhunderts im japanischen Denken etabliert haben. Auch eine einst unerschütterliche Wahrheit wie der göttliche Ursprung des Kaiserhauses unterliegt der Revision. Am 1. Januar 1946 wurde im Namen von Kaiser Showa ein Dekret über den Bau eines neuen Japan erlassen, das eine Bestimmung namens „Selbsternannter Kaiser eines Mannes“ enthielt. Dieses Dekret legt auch das Konzept der demokratischen Transformation Japans dar und lehnt die Idee ab, dass "das japanische Volk anderen Völkern überlegen ist und es sein Schicksal ist, die Welt zu regieren". Am 3. November 1946 wurde die neue japanische Verfassung verabschiedet, die am 3. Mai 1947 in Kraft trat. Gemäß Artikel 9 verzichtete Japan fortan „für alle Zeiten auf den Krieg als souveränes Recht der Nation“ und verkündete den Verzicht auf die Schaffung von Streitkräften.

1964

Der Beginn des Wiederaufbaus Japans nach dem Krieg

Die japanische Identität der Nachkriegszeit basierte nicht auf der Idee der Überlegenheit, sondern auf der Idee der Einzigartigkeit der Japaner. In den 1960er Jahren ein Phänomen genannt Nihonjinron -"Denken an die Japaner". Zahlreiche Artikel, die im Rahmen dieses Trends geschrieben wurden, demonstrieren die Einzigartigkeit der japanischen Kultur, die Besonderheiten des japanischen Denkens und bewundern die Schönheit der japanischen Kunst. Der Aufstieg des nationalen Selbstbewusstseins und die Neubewertung von Werten wurden von Weltklasse-Veranstaltungen in Japan begleitet. 1964 wurde Japan Gastgeber der Olympischen Sommerspiele, die erstmals in Asien stattfanden. Zu den Vorbereitungen für ihre Beteiligung gehörte der Bau städtischer Infrastruktureinrichtungen, die zum Stolz Japans geworden sind. Zwischen Tokio und Osaka wurden die heute weltweit bekannten Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge gestartet. Die Olympischen Spiele sind zu einem Symbol für die Rückkehr des veränderten Japans in die Weltgemeinschaft geworden.

Trotz der Tatsache, dass die Besiedlung der japanischen Inseln vor vielen Jahrtausenden begann, nahm die Staatlichkeit in Japan erst im 4. bis 6. Jahrhundert n. Chr. Gestalt an. Die Entstehungsgeschichte Japans und seine Entwicklung bis ins 6. Jahrhundert ist umstritten, da die Japaner vor der Einführung der chinesischen Sprache über keine Schriftsprache verfügten und dementsprechend keine verlässlichen Zeugnisse überliefert waren.

Als Vorfahren des japanischen Volkes gilt der Yamato-Stamm, der ab dem zweiten Jahrhundert v. Chr. Auf dem Territorium der japanischen Inseln lebte. Es gibt auch eine Version, dass der Yamato-Clan im III. Jahrhundert n. Chr. Die meisten Stämme unterwarf Japan, aus dem der Bericht über die Geburt des japanischen Volkes stammte.

Bis zum 6. Jahrhundert bestand der Großteil der Bevölkerung Japans aus Bauern, Sklaven und minderwertigen Bürgern, zu denen auch Ausländer gehörten. Im 6. Jahrhundert begann Japan, Zeichen der Zivilisation anzunehmen und begann sich in einem rasanten Tempo zu entwickeln, wodurch die große Kluft, die zwischen Japan und China bestand, verringert wurde.

Die dynamische Entwicklung Japans ist mit einer unglaublichen Fähigkeit verbunden, die Erfahrungen anderer Zivilisationen und Länder zu nutzen, ohne seine Einzigartigkeit zu verlieren. Dies bedeutet, die am weitesten fortgeschrittenen zu absorbieren und gleichzeitig man selbst zu bleiben und in seine Geschichte und Kultur nur die Merkmale einzubringen, die den Japanern innewohnen, die auf dem gesamten Weg der Entwicklung Japans sichtbar sind.

Ab dem 7. Jahrhundert kombinierten die japanischen Herrscher geschickt die Erfahrungen Chinas und Koreas, indem sie Wissenschaftler, Handwerker und Mönche in ihr Land zogen, und parallel dazu wurden junge Japaner nach Korea und China geschickt, um sich Wissen anzueignen.

Chinesisch galt als offizielle Schriftsprache Japans. In der Zukunft veränderte sich das Schreiben allmählich. Im 7.-8. Jahrhundert wurde in Japan eine ursprüngliche Silbenschrift erfunden. Kana besteht aus Katakana und Hiragana. Heute sind bis zu 40 % der japanischen Wörter chinesische Lehnwörter.

Das Staatsoberhaupt Japans war Tenno – „Himmlischer Meister“. Im Russischen wird "tenno" normalerweise mit Kaiser übersetzt. Es gibt eine Legende, dass die Kaiser Japans direkte Nachkommen der Sonnengöttin Amaterasu sind. Die offizielle Erwähnung des Kaisertitels von Japan erfolgte 608 im Prozess der staatlichen Beziehungen zwischen Japan und China, obwohl in der Entstehungsgeschichte Japans der Kaisertitel früher verwendet wurde.

Die Macht des Kaisers war in verschiedenen Zeitabschnitten der Entwicklung des Landes unterschiedlicher Natur. Bis zum 11. Jahrhundert war der Kaiser der souveräne Souverän seines Landes. 1185 gründete das Oberhaupt des Yoritomo-Clans eine alternative Samurai-Regierung - das Shogunat. Unter dem Shogunat ging die eigentliche Obermacht an die Shogune über – die obersten Militärherrscher. Und der Kaiser von Japan führte zeremonielle Handlungen durch und übte symbolisch Macht aus.

Seit dem 16. Jahrhundert hat sich Japan zu einem der geschlossensten Länder entwickelt. Unter Todesstrafe wurde den Einwohnern Japans verboten, das Land zu verlassen. Ausländer wurden aus dem Land vertrieben, mit Ausnahme der Holländer, die auf der kleinen Insel Dejima unweit von Nagosaki leben durften und mit denen die Handelsbeziehungen fortgesetzt wurden. Das Christentum, das sich dank Jesuitenmissionaren in Japan auszubreiten begann, wurde verboten.

Die Macht des Shogunats hielt bis 1867-1868 an, als der Ausbruch des Bürgerkriegs und die Unzufriedenheit der Massen zur Meiji-Revolution, der „erleuchteten Herrschaft“ und der Wiederherstellung der imperialen Herrschaft führten. Seitdem hat sich das Land wieder geöffnet und begann sich in allen Bereichen rasant zu entwickeln.

In dieser Lektion lernen Sie die ursprüngliche Kultur und Geschichte Japans kennen. Japan im 17.-19. Jahrhundert ist ein Land tapferer und mutiger Samurai, Handwerker, die Originalwaren herstellen, Kaufleute, die Handel treiben, sowie Bauern, die, wie in anderen Ländern zu dieser Zeit, die wenig beneidenswerte Position hatten. In dieser Lektion erfahren Sie mehr über Japan während der Tokugawa-Dynastie, die etwa 250 Jahre lang auf dem Thron regierte. Dies ist die Zeit der Schließung der japanischen Grenzen und der ursprünglichen Entwicklung Japans. Nur Kaiser Mutsuhito wird die japanischen Grenzen öffnen, aber das wird viel später geschehen.

Diese Lektion konzentriert sich auf die Entwicklung Japans während der Tokugawa-Dynastie.

XVII-XIX Jahrhundert in der Geschichte Japans wird die Periode genannt Edo. Der Name dieser Periode wurde von der damaligen Hauptstadt des Staates - der Stadt Edo (Abb. 1) (modernes Tokio) - gegeben. XVII-XIX Jahrhundert - dies ist die Ära, in der Japan von einer feudalen Militärelite regiert wurde, angeführt von Tokugawa-Dynastie. 1603 konnte der Vertreter der Ieyasu Tokugawa-Dynastie seine Gegner besiegen und den Titel erringen Shogun. Der Shogun ist der militärische und politische Führer des Landes, der Anführer. Unter den Shogunen wurde jedoch auch der Kaisertitel beibehalten. Kaiser waren zu dieser Zeit mehr Hohepriester als die wirklichen Herrscher Japans. Trotzdem konnte sich die Tokugawa-Dynastie bis 1868 an der Macht halten.

Reis. 1. Stadt Edo - die Hauptstadt Japans ()

Die Edo-Zeit ist durch eine klare Einteilung der Gesellschaft in Klassen gekennzeichnet. Das Klassensystem der damaligen Zeit war 4 Güter(Ein Nachlass ist eine soziale Gruppe von Personen, die mit bestimmten Rechten und Pflichten ausgestattet sind, die vererbt werden): Samurai, Bauern, Handwerker und Kaufleute. Für jeden dieser Besitztümer waren die Position, die Möglichkeiten klar definiert, jeder Teil des Lebens eines Japaners dieser Zeit gesetzlich vorgeschrieben.

Der führende Nachlass war der Nachlass Samurai (wie Krieger in Japan genannt wurden) (Abb. 2). Samurai hatten eine Vielzahl von Privilegien. Nur sie hatten in Friedenszeiten die Möglichkeit, 2 Schwerter mit sich zu führen: lang und kurz (Abb. 3). Dies zeigte, dass die Samurai das Recht hatten, zu bestrafen, wie sie es für richtig hielten. Wenn sich einer der Vertreter der unteren Klassen in Gegenwart eines Samurai unangemessen verhielt, hatte er das Recht, den Täter hinzurichten. Samurai machten das 10. der Bevölkerung Japans aus und waren eine beeindruckende Kraft. Wenn die blutigen Kriege enden, haben die Samurai nichts zu tun. Samurai sind Krieger und sie sind nicht an ein friedliches Leben angepasst, weil sie nicht wissen, wie man etwas Friedliches tut. Es stellte sich die Frage: Was machen Samurai in Frieden? Einige der Samurai wurden Söldner. Andere eröffneten Schulen für Kampfkünste und wurden Meister ihres Handwerks, wie etwa der Schwertkunst (Abb. 4). Einige der Samurai wurden Beamte, und einige versuchten, den Lauf der Entwicklung des Staates zu ändern, und forderten erneut Kriege. Mehr als einmal mussten die Shogune Samurai-Aufstände unterdrücken.

Reis. 2. Japanische Samurai ()

Reis. 3. Samuraischwerter ()

Reis. 4. Japanische Samurai ()

Position Kaufleute (Abb. 5) und Handwerker(Abb. 6) war sogar noch schlimmer. Die meisten Städte gehörten entweder den Shogunen oder den Fürsten. In solchen Städten waren der Willkür der Samurai-Beamten keine Grenzen gesetzt. Es gab nur wenige große Shogun-Städte, in denen die Stellung von Kaufleuten und Handwerkern erträglich war, zum Beispiel Osaka, Hakata, Kyoto.

Reis. 5. Japanischer Kaufmann (rechts) ()

Reis. 6. Japanische Handwerker ()

Aber das Schlimmste war die Stellung der Bauernschaft (Abb. 7) weil der Bauer keine Rechte hatte. Sie waren der Hauptteil der Steuerzahler, und die Feudalherren der Samurai behandelten sie nach Belieben.

Reis. 7. Japanische Bauern ()

Wie andere Völker der pazifischen Region im 17. bis 19. Jahrhundert. Die Japaner mussten sich mit der zunehmenden Aktivität der Europäer in der Region auseinandersetzen. Der erste Shogun, Ieyasu Tokugawa (Abb. 8), war Ausländern gegenüber misstrauisch, erlaubte aber dennoch Handel und Ansiedlung auf dem Territorium der japanischen Inseln. Aber im Laufe der Zeit begannen sich die Beziehungen zwischen Japanern und Europäern zu verschlechtern. Der Grund dafür ist größtenteils die Tatsache, dass die Aufstände, die sich gegen die Tokugawa-Shogune erhoben, oft genau genommen wurden christlicher Charakter. 1612 wurde ein Dekret erlassen, das den Tokugawa-Untertanen verbot, zum Christentum zu konvertieren.. Die Shogune verlangten von allen ihren Untertanen, dieser Religion abzuschwören. Bald begannen Repressionen gegen Christen auf den Inseln. Der Handel mit den Westmächten begann stark zurückzugehen.

Reis. 8. Der japanische Shogun Ieyasu Tokugawa ()

1635 wurde ein Dekret erlassen, das den Japanern verbot, das Staatsgebiet zu verlassen. Den Japanern, die sich zum Zeitpunkt des Erlasses außerhalb des Landes aufhielten, wurde die Rückkehr untersagt.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war die logische Folge dieser Politik das Verbot für Ausländer, Japan unter Todesstrafe zu besuchen. Das Land war vollständig von der Möglichkeit des Kontakts mit der westlichen Welt isoliert.. Diese Politik hat zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt. Einerseits konnte sich Japan erfolgreich gegen europäischen Einfluss wehren. Die dominierenden Konfessionen im Land waren Buddhismus und Shinto. Andererseits konnte Japan auf diese Weise nicht von den wissenschaftlichen Errungenschaften lernen, die Europa nach Asien brachte. In der Geschichtswissenschaft gibt es unterschiedliche Einschätzungen zur "Schließung Japans", aber Tatsache bleibt, dass Japan aus der Zeit des 17.-19. Jahrhunderts herauskommen konnte. ein Land mit eigener Tradition, Kultur und eigenen Vorstellungen von Außenpolitik.

Besonders beliebt während der Tokugawa waren jene religiösen Strömungen und Lehren, die die Macht des Shogun unterstützten. Ja, das war bekannt die Lehren von Zhu Xi (Abb. 9). Diese Doktrin verteidigte die Ideale der Unterordnung der Jüngeren unter die Älteren, die Unverletzlichkeit der Traditionen. Solche Übungen trugen zum Anwachsen der nationalistischen Atmosphäre im Land bei. Die Japaner wurden zur führenden Nation erklärt und glaubten, dass ihr Weg der treueste und richtigste auf der ganzen Welt sei.

Die Tokugawa-Dynastie hielt sich lange an der Macht, etwa 250 Jahre. Im Laufe der Zeit, nämlich im 19. Jahrhundert, gab es jedoch einen berühmten Meiji-Revolution, während dessen die Macht in Japan in die Hände der Kaiser zurückkehrte. Kaiser Mutsuhito von Japan (Abb. 10) machte viele wichtige Neuerungen, wie z öffnete Japan für den Außenhandel Unter ihm tauchten wieder Ausländer in Japan auf, er führte Japan auf den Weg der Modernisierung. Es war unter dem Kaiser Mutsuhito Japan ist zurück auf der Weltbühne.

Reis. 10. Kaiser von Japan Mutsuhito ()

Referenzliste

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Hausaufgaben

1. Welche vier Ländereien gab es während der Tokugawa-Ära in Japan?

2. Warum in der japanischen Geschichte des XVII-XIX Jahrhunderts. Edo-Zeit genannt?

3. Warum hat Japan seine Grenzen zu Europa geschlossen?

4. Wann beginnt die „Öffnung Japans“?

Die Geschichte Japans wird nicht ab einem bestimmten Datum gezählt. Die Besiedlung der Gebiete begann vor etwa 40.000 Jahren, obwohl damals natürlich von keinem Staat die Rede war. Die alten Japaner lebten in kleinen Gemeinschaften von 20-30 Menschen, jagten, fischten und sammelten. Ungefähr drei Jahrhunderte v. Chr. wurden Technologien des Reisanbaus und der Schmiedekunst aus Korea und China auf die Inseln gebracht. Landwirtschaft bedeutete eine sesshafte Lebensweise, und der Reisanbau, der eine ständige Bewässerung erforderte, führte dazu, dass die Gemeinden begannen, in die Flusstäler zu ziehen. Mit dem Aufkommen der Landwirtschaft begannen sich Stammesgewerkschaften zu Kleinstaaten zusammenzuschließen.

Die erste Erwähnung der auf dem Territorium des modernen Japans gelegenen Staaten erschien in den chinesischen Chroniken des 1. Jahrhunderts n. Chr. Drei Dutzend von Hundert, die in den historischen Chroniken dieser Jahre erwähnt werden, stellten Kontakte zu China her und schickten ihre Botschaften und Ehrungen dorthin.

Unter der Herrschaft des Yamato-Stammes begann sich das Land allmählich zu vereinen. Es war Yamato, der Japan eine kaiserliche Dynastie bescherte, deren erster Vertreter Kaiser Jimmu war, der angeblich 660 v. Chr. den Thron bestieg. Die meisten Historiker neigen jedoch dazu, Jimma als mythologische Figur zu betrachten, und die eigentliche Entstehung der Dynastie wird der Zeit nicht vor der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Zugeschrieben.

Kofun-Zeit

Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. war die Vereinigung der Kleinstaaten zu einer Art Bundesstaat unter der Herrschaft des Kaisers, der mit seinem Hofstaat in der Hauptstadt lebte, praktisch abgeschlossen. Jeder neue Kaiser zog in eine neue Hauptstadt, da es ihm die Sitte nicht erlaubte, an dem Ort zu leben, an dem das Grab seines Vorgängers verblieb. Und erst im Jahr 710 wurde die ständige Hauptstadt des Staates, die Stadt Heijo-kyo (heutiges Nara), gegründet, und nur 9 Jahre zuvor wurde das erste Gesetzbuch ausgearbeitet, das formell bis zur Verabschiedung der Verfassung gültig war im Jahr 1889.

Um die Mitte des 6. Jahrhunderts begann sich der Buddhismus auszubreiten. Trotz des Widerstands der Shinto-Priester, der zu Konflikten und mehreren Kriegen führte, gewann die Lehre im Laufe der Zeit in den oberen Schichten der aristokratischen Gesellschaft an Popularität und wurde zur Staatsreligion. Die unteren Schichten der Gesellschaft praktizierten jedoch weiterhin Shinto.

645 kam der aristokratische Fujiwara-Clan an die Macht, der die eigentliche Macht in seinen Händen konzentrierte, während dem Kaiser nur die Rolle des Hohepriesters blieb.

Nara- und Heinan-Zeit

Der Countdown der Zeit beginnt mit dem Bau der Hauptstadt Heijo auf dem Gebiet der modernen Stadt Nara. Damals waren der Hauptstadt mehr als 60 Provinzen unterstellt, die jeweils von einem eigenen, aus der Mitte ernannten Gouverneur geleitet wurden. Nach dem einige Jahre zuvor verabschiedeten Gesetzbuch galten das Land und die darauf lebende Bevölkerung als Eigentum des Staates. Während der Nara-Zeit, die etwa 80 Jahre dauerte, nahm der Einfluss des Buddhismus stark zu. Die größten Tempel und Klöster wurden in der Hauptstadt gebaut. Einem buddhistischen Mönch aus einer zwielichtigen Provinzfamilie gelang es, die damals lebende Kaiserin Koken, die bei ihrer zweiten Thronbesteigung den Namen Shotoku erhielt, so sehr zu unterwerfen, dass er sogar Kaiser werden wollte. Der Tod der Kaiserin störte jedoch seine Pläne, und um den Einfluss der Buddhisten auf Mitglieder der kaiserlichen Familie zu vermeiden, wird die Hauptstadt in die Stadt Heian verlegt. In der neuen Hauptstadt wurde kein einziger buddhistischer Tempel gebaut.

Während der darauffolgenden Heian-Zeit konzentrierte sich die eigentliche Macht in den Händen des Fujiwara-Clans. Mehrere Jahrhunderte lang heirateten die Mädchen dieses Clans Mitglieder des Kaiserhauses, wodurch die Familienbande immer mehr gefestigt wurden. Dies führte dazu, dass sich in Schlüsselpositionen häufig Personen befanden, die zu staatlicher Tätigkeit nicht fähig waren.

Ende des 9. Jahrhunderts beendete Japan die bis dahin recht begrenzten offiziellen Beziehungen zu China. Wenn China bis zu diesem Moment als eine Art Standard galt, entwickelte Japan in den folgenden Jahrhunderten aufgrund des Fehlens chinesischen Einflusses eine einzigartige und isolierte Kultur, die alle früheren Anleihen auf ihre eigene Weise überarbeitete.

Kaiser Gosanjo, der Mitte des 11. Jahrhunderts den Thron bestieg, hatte keine familiären Bindungen zur Familie Fujiwara und wollte das Land alleine regieren. Nachdem er 1086 zugunsten seines minderjährigen Sohnes abgedankt hatte, regierte er den Staat tatsächlich vom Kloster aus. Nachfolgende Herrscher taten dasselbe, und bis 1156 wurde das Land von Mönchskaisern regiert.

Kamakura-Zeit

Ab dem 12. Jahrhundert begannen die Militärclans der Provinzen, zunehmend Einfluss auf das politische Leben des Staates auszuüben. Die Hauptrivalität entfaltet sich zwischen den Clans Taira und Minamoto. Die glücklichere Taira, die Verbindungen zur kaiserlichen Dynastie aufbaute, erregte die Unzufriedenheit und den Neid ihrer Rivalen, was zu einem langwierigen Krieg führte, in dem letztere siegten. Der Vertreter des Minamoto Yoritomo-Clans, der alle Konkurrenten konsequent eliminiert hat, erhält vom Kaiser die Position des Sei Taishogun, und in Japan wird seit vielen Jahrhunderten eine tatsächliche Doppelmacht etabliert. Die Verwaltung äußerer Rituale bleibt hinter dem Kaiserhaus, und alle wirkliche Macht gehört den Militärherrschern der Shogune. In Yoritomos Heimatstadt Kamakura wurde eine neue Regierung (Shogunat) gegründet.

1274 machten sich die Mongolen, nachdem sie China erobert hatten, auf den Weg, um Japan zu erobern. Die 30.000 Mann starke Flotte, die zuvor die Inseln Iki und Tsushima geplündert hat, wird in die Hakata-Bucht geschickt. Die japanischen Truppen, die sowohl an Zahl als auch an Bewaffnung den Mongolen unterlegen waren, waren zur Niederlage verurteilt, aber ein Taifun fegte über die feindliche Flotte hinweg, und es kam nicht zu einem direkten Zusammenstoß. Ein zweiter Versuch der Mongolen im Jahr 1281 endete mit dem gleichen Ergebnis – ein Sturm, der geflogen war, begrub die meisten mongolischen Schiffe. Damals wurde offenbar das Konzept „Kamikaze“ geboren, was wörtlich übersetzt „göttlicher Wind“ bedeutet, der Feinde zerstört.

Muromachi-Zeit

1333 führte die Spaltung zwischen Kaiser Godaigo und seinem ehemaligen Mitarbeiter Ashikaga Takauji zu einer offenen militärischen Konfrontation. Der Sieg bleibt bei Takauji und der Kaiser muss um sein Leben fliehen. Er wählt Yoshino als seinen neuen Wohnsitz und errichtet das Südgericht. Zur gleichen Zeit besteigt ein weiterer Kaiser den Thron in Kyoto, unterstützt vom Ashikaga-Clan. Der Bezirk Muromachi, in dem sich Regierungsgebäude befanden, gab dieser Periode der Geschichte des Landes seinen Namen. Bis 1392 gab es in Japan parallel zwei Kaiser und zwei Höfe – Nord- und Südstaat, von denen jeder seine eigenen Shogune ernannte.

Weder der Ashikaga-Clan noch die ihnen vorangegangene Minamoto-Shogun-Dynastie besaßen jedoch die volle Macht – die Militärhäuser der Provinz standen in ständiger Rivalität um Positionen und die Schirmherrschaft des Herrscherhauses. Natürlich blieb jemand benachteiligt, was schließlich zu einer bewaffneten Konfrontation führte. Infolge des zehnjährigen militärischen Konflikts von 1467-1477 wurde die Hauptstadt Kyoto zerstört und das Ashikaga-Shogunat verlor die Macht. Der Verlust der zentralen Kontrolle führte zur Stärkung der provinziellen Militärclans, von denen jeder begann, seine eigenen Gesetze innerhalb seiner Domänen zu erlassen. Japan trat in eine Periode feudaler Zersplitterung ein, die über 100 Jahre andauerte.

Zu dieser Zeit kamen die ersten Europäer ins Land, die sich als Kaufleute entpuppten, die unter anderem Musketen mitbrachten. Auf der Grundlage der gekauften Muster stellen die Japaner die tatsächliche Herstellung von Schusswaffen her. Nach den Kaufleuten treffen Missionare ein, die einige japanische Feudalherren zum Christentum bekehren. Die religiöse Toleranz der Japaner erlaubte durchaus die Ausübung mehrerer Religionen gleichzeitig, die Annahme des Christentums bedeutete keine Abkehr vom Glauben ihrer Vorfahren, sondern trug zum Aufbau starker Kontakte zu Europäern bei.

Azuchi-Momoyama-Zeit

Ihren Namen verdankt sie den Schlössern Azuchi und Momoyama, die Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi gehörten.

Die unruhige Zeit der feudalen Zersplitterung endete 1573 mit der Vertreibung des letzten Shoguns Ashikaga aus Kyoto, weil er an einer Verschwörung gegen einen der zukünftigen Einiger Japans, Oda Nobunaga, teilgenommen hatte. Ab 1568 zerstörte Oda seine Feinde systematisch und konsequent, indem er unter anderem mit buddhistischen Schulen kämpfte, die einige Provinzen vollständig kontrollierten. Nach dem Tod von Nobunaga wurde die Vereinigung des Landes von seinem Mitarbeiter Toyotomi Hideyoshi fortgesetzt, der die nördlichen Provinzen sowie die Inseln Shikoku und Kyushu unterwarf.

Hideyoshi beschlagnahmte Waffen von Mönchen und Bauern, zwang die Samurai, in die Städte zu ziehen, führte eine Prüfung des Staatslandes und eine Volkszählung durch. Per Sondererlass wurden alle christlichen Missionare des Landes verwiesen, um sie einzuschüchtern, mussten sogar mehrere Dutzend katholische Mönche hingerichtet werden.

Nach der Vereinigung des Landes begann Hideyoshi, eine Expansion auf das Festland zu planen und träumte davon, China und Korea zu erobern. Sein Tod setzte jedoch dem erfolglosen Feldzug auf der koreanischen Halbinsel ein Ende, woraufhin Japan bis Ende des 19. Jahrhunderts Versuche aufgab, in andere Länder einzudringen.

Edo-Zeit

Die Vereinigung Japans wurde von Tokugawa Ieyasu vollendet, der sein Land von der Burg Edo aus regierte. 1603 wurde er der Gründer der letzten Shogun-Dynastie. Während dieser Zeit wurde ein 5-Klassen-System geschaffen: Samurai, Bauern, Handwerker, Kaufleute und "eta" - Parias der japanischen Gesellschaft, die sich mit der schmutzigsten Arbeit beschäftigten. Es war unmöglich, den Status zu ändern.

Nachdem sich Tokugawa 1615 mit seinen letzten Gegnern auseinandergesetzt hatte, trat eine Zeit friedlicher Ruhe ein. Ein Versuch eines Bauernaufstands in Shimabara, der christliche Parolen an seiner Basis hatte, führte dazu, dass das Shogunat ein Dekret erließ, das den Europäern verbot, sich im Land aufzuhalten, und den Japanern, seine Grenzen zu verlassen. Von 1639 bis Mitte des 19. Jahrhunderts trat Japan in eine Zeit der freiwilligen Selbstisolation ein.

Das friedliche Leben führte zum Aufblühen von Kultur, Kreativität und verschiedenen Handwerken. Literatur und Theater entwickelten sich aktiv.

Allerdings war die Einschränkung der Kontakte zur Außenwelt nicht jedermanns Sache. Die Kaufleute brauchten Märkte, und die Außenwelt wollte die Existenz Japans nicht ignorieren. 1853-54 zwang der amerikanische Offizier Parry die japanische Regierung, mehrere kommerzielle Seehäfen zu eröffnen. Seine Aktionen, verbunden mit einem Komplex angehäufter Probleme, führten zu Unzufriedenheit mit dem Shogunat, das unter dem Druck des Militärs gezwungen war, die Macht an den Kaiser zu übertragen. Die Herrschaft der Militärhäuser aus dem 6. Jahrhundert ist beendet.

Meiji-Zeit

Nach der Restauration zog der Kaiser in die neue Hauptstadt Tokio. Eine Zeit aktiver Reformen beginnt: Klassen werden abgeschafft, Religionsfreiheit erklärt und die Grundschulpflicht eingeführt. Die Regierung kauft Land von den feudalen Landbesitzern und führt eine Verwaltungsreform durch. Die Wehrpflicht wird eingeführt. Das Transportsystem und die Kommunikation entwickeln sich. Viele Studenten gehen in den Westen, und ausländische Lehrer werden nach Japan eingeladen. 1889 wurde die erste Verfassung angenommen und ein Parlament geschaffen.

Ein Interessenkonflikt führt zu einem Krieg mit Russland, in dem Japan gewinnt und sein Territorium erweitert. 1910 steigt sie durch die Annexion Koreas noch weiter an.

Weltkrieg und Nachkriegszeit

Die Politik des aggressiven Militarismus führt 1931 zur Besetzung der Mandschurei, gefolgt von der Bombardierung Shanghais. Der Zweite Chinesisch-Japanische Krieg begann 1937 und dauerte bis 1945. Erst die Niederlage im Zweiten Weltkrieg und die Unterzeichnung einer bedingungslosen Kapitulation durch den Kaiser beendeten Japans militaristische Bestrebungen.

Das kriegszerstörte Land, das zwei Atombombenangriffe überlebte und von den Amerikanern besetzt wurde, verlor auch einen Teil seines Territoriums. Unter der Führung des amerikanischen Generals MacArthur begann die Reform der politischen und wirtschaftlichen Struktur des Staates. 1947 wurde eine neue Verfassung verabschiedet, die Japan verbot, eigene Streitkräfte zu haben.

Der Ursprung Japans geht auf eine Zeit zurück, als es die Japaner selbst noch nicht gab. Gegenstände der materiellen Kultur aus der Jomon-Ära (8000-3000 v. Chr.) weisen darauf hin, dass die ersten Bewohner des Archipels Siedler aus Südostasien waren. Die Migrationsrouten dieses alten Volkes verliefen durch die Inseln des philippinischen Archipels. Es waren diese Menschen – die Proto-Ains – die den südlichen Teil des zukünftigen Japan kolonisierten. Nur wenige ihrer Nachkommen, die Ainu, haben bis heute überlebt. Nach ihnen, aber viel später (vor etwa 4000 Jahren), kamen Vertreter der südmongolischen Rasse, die der modernen Bevölkerung des Landes nahe standen, durch den Ryukyu-Archipel zu den japanischen Inseln.

Vor 3000 Jahren war die Bevölkerung des Archipels recht bunt gemischt. Der Großteil der Menschen waren Ainu, die mit Jagen, Fischen und Sammeln beschäftigt waren. Im Norden (Insel Hokkaido) tauchten die Eskimos und Aleuten auf, und im Süden Neuankömmlinge aus Australien und Polynesien, die bereits mit der primitiven Landwirtschaft vertraut waren. In der Mitte des ersten Jahrtausends v. Die Eskimos und Aleuten wurden vollständig von den nördlichen Ainu absorbiert, während sich die südlichen Ainu-Stämme im Gegenteil unter den entwickelteren Austronesiern assimilierten und auflösten.

Wenig später eilte ein Strom protojapanischer Stämme, die bereits mit Bronzewerkzeugen vertraut waren, durch die koreanische Halbinsel zu den japanischen Inseln, die anschließend alle anderen Nationalitäten verschlang und die alleinigen Besitzer des Archipels wurden. Es waren die Proto-Japaner, die die Bronzezeit auf die Inseln brachten (die Yayoi-Periode, IV-III Jahrhundert v. Chr. - III Jahrhundert n. Chr.).

Aus dem 3. Jahrhundert ANZEIGE Auf dem Territorium Japans werden mehrere Protostaaten gebildet. Die Umsiedlung der Chinesen und Koreaner vom Festland begann. Der erste Staat - Yamato - entstand im 5.-6. Jahrhundert. In religiösen Überzeugungen wurde der Kult der Sonnengöttin Amaterasu zum wichtigsten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Japaner bereits als ethnische Gruppe entwickelt. Im 5. Jahrhundert Die Hieroglyphenschrift wurde aus China und im 6. Jahrhundert auf den Archipel gebracht. - Buddhismus. Die Rivalität der Clans verursachte die unvermeidliche Zentralisierung der Macht und im 7. Jahrhundert. nach den Reformen von Prinz Shotoku und dem Staatsstreich der Taika zum Sturz der mächtigen Soga-Familie und zur Schaffung eines zentralisierten Staates unter Führung der kaiserlichen Familie.

710 wurde die Hauptstadt Nara gebaut und 794 Kyoto.

Neben staatlichem (kaiserlichem) Eigentum begannen sich private Landbesitzungen (shoen) herauszubilden, deren Eigentümer Anspruch auf einen Teil oder das gesamte Einkommen hatten. Der Prozess der Bildung des Militäradels begann, der im Laufe der Zeit zu einer ernsthaften Bedrohung für die Aristokratie und das Kaiserhaus werden wird. Am Ende des XII Jahrhunderts. Nach dem Sieg des Hauses Minamoto über das Haus Taira wurde das erste Shogunat mit einer Residenz in Kamakura gegründet. Gleichzeitig wurde die Samurai-Klasse gegründet.

Versuche der Mongolen in den Jahren 1274 und 1281 Japan zu erobern brachte ihnen keinen Erfolg. 1333 fiel die Regierung der Shoguns und die Macht ging vollständig in die Hände des Kaiserhauses über. Doch bereits 1338 etablierte sich die Macht der Shogune aus dem Haus Ashikaga wieder im Land. Bis zum 15. Jahrhundert Es gibt einen Übergang vom Landbesitz (shoen) zu großen Fürstentümern, angeführt von einflussreichen Fürsten - Daimyo. Es gibt Handel mit China und Korea.

1542 erschienen die ersten Europäer in Japan - die Portugiesen, 1584 - die Spanier. Durch die Aktivitäten der Missionare begann sich das Christentum auszubreiten.

Ende des 16. Jahrhunderts. Die Generäle Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu begannen eine Bewegung für die Vereinigung des Landes. Darüber hinaus unternahm Toyotomi einen Versuch, Korea zu erobern (1590-1598), der fehlschlug.

1600 kam der Engländer William Adams nach einer zweijährigen Reise auf einem holländischen Schiff in Japan an, wo er bis an sein Lebensende blieb. Nachdem er das Vertrauen des mächtigen japanischen Herrschers Tokugawa Ieyasu gewonnen hatte und viele Jahre lang sein engster Berater war, hatte er nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf die japanische Regierung, sondern wurde im Wesentlichen zu einer Quelle, aus der die Japaner Informationen über Geographie bezogen , Mathematik, Schiffbau und Navigation. Adams ist der Prototyp des Protagonisten des berühmten Romans „Shogun“ des amerikanischen Schriftstellers James Kleyvel und des gleichnamigen mehrteiligen Films nach seinen Motiven.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In Japan wird die Freiheit der freien Städte liquidiert, ein Landbesitzsystem etabliert - Samurai, Bauern, Handwerker und Kaufleute. Dennoch war die Vereinigung relativ, eine Reihe von unabhängigen Fürstentümern blieb bestehen. Gleichzeitig wurden Dekrete erlassen, die die Kommunikation mit der Außenwelt einschränkten, was teilweise durch Volksaufstände und missionarische Aktivitäten von Christen verursacht wurde. Eine solche "Schließung" des Landes führte zu einer erheblichen Verzögerung in der Entwicklung von Wissenschaft und Technologie, verhinderte aber auch die Kolonialisierung des Landes und sicherte fast 250 Jahre friedliches Leben.

Im 18. Jahrhundert. große Fürstentümer werden zerstört, der Großteil der Samurai-Klasse verarmt. Die politische und wirtschaftliche Krise ermöglichte es den Amerikanern, Japan 1854 gewaltsam zu „öffnen“. Ungleiche Verträge mit den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern führten zu einer Einschränkung der Souveränität des Landes, gaben aber gleichzeitig der kapitalistischen Entwicklung des Landes nach der Meiji-Revolution (1867-1868) Auftrieb. Die Verfassung von 1889 schaffte die feudalen Stände ab und konsolidierte die Reichsmacht, wodurch erstmals ein Einheitsstaat geschaffen wurde.

New Japan beginnt mit der aktiven Entwicklung. 1895, nach dem Sieg über China, gingen ihr die Insel Taiwan und die Inseln Penghuledao zusammen mit einer bedeutenden Geldspende zu. Mit der Unterstützung Großbritanniens besiegt Japan 1904-1905 Russland. und erhält den südlichen Teil von Sachalin und annektiert 1910 Korea. Während des Ersten Weltkriegs beschlagnahmt Japan deutsche Konzessionen in China und deutsche Inseln im Pazifik. Japans Industrieproduktion hat sich während des Krieges mehr als verdoppelt. 1931 besetzte Japan die Mandschurei und schuf einen „Nebenstaat“ Mandschukuo.

Die rasante Entwicklung des Staates wurde im Zweiten Weltkrieg unterbrochen, als Japan sich auf die Seite Deutschlands und Italiens stellte. 1945 wurde die Kwantung-Armee besiegt, die Mandschurei befreit, die Städte Hiroshima und Nagasaki einem Atombombardement ausgesetzt.

Nach dem Ende des Kalten Krieges machte Japan eine echte wissenschaftliche und technologische Revolution und wurde zu einem der führenden Länder der Welt, was bis heute anhält.