Im späten Frühjahr 1944 herrschte an der sowjetisch-deutschen Front relative Ruhe. Die Deutschen, die während der Winter-Frühlings-Kämpfe schwere Niederlagen erlitten hatten, verstärkten die Verteidigung, und die Rote Armee ruhte sich aus und sammelte Kraft für den nächsten Schlag.

Wenn Sie sich die Karte der damaligen Kämpfe ansehen, können Sie zwei große Projektionen der Frontlinie sehen. Die erste befindet sich auf dem Territorium der Ukraine, südlich des Flusses Pripjat. Die zweite, weit im Osten, liegt in Weißrussland, mit einer Grenze entlang der Städte Vitebsk, Orsha, Mogilev, Zhlobin. Dieser Felsvorsprung wurde „Weißrussischer Balkon“ genannt, und nach einer Diskussion, die Ende April 1944 im Hauptquartier des Obersten Oberkommandos stattfand, wurde beschlossen, mit der ganzen Kraft der Truppen der Roten Armee darauf zu stürzen. Die Operation zur Befreiung von Weißrussland erhielt den Codenamen „Bagration“.

Das deutsche Kommando hat eine solche Wendung nicht vorgesehen. Das Gelände in Weißrussland war bewaldet und sumpfig, mit einer Vielzahl von Seen und Flüssen und einem eher schlecht ausgebauten Straßennetz. Der Einsatz großer Panzer und mechanisierter Formationen war hier aus Sicht der Nazi-Generäle schwierig. Daher bereitete sich die Wehrmacht darauf vor, die sowjetische Offensive auf dem Territorium der Ukraine abzuwehren, und konzentrierte dort viel beeindruckendere Kräfte als in Weißrussland. So standen unter dem Kommando der Heeresgruppe „Nordukraine“ sieben Panzerdivisionen und vier Panzerbataillone „Tiger“. Und in der Unterordnung der Heeresgruppe "Mitte" - nur ein Panzer, zwei Panzer-Grenadier-Divisionen und ein Bataillon "Tiger". Insgesamt hatte Ernst Busch, der die Heeresgruppe Mitte befehligte, 1,2 Millionen Menschen, 900 Panzer und Selbstfahrlafetten, 9.500 Kanonen und Mörser und 1.350 Flugzeuge der 6. Luftflotte.

Die Deutschen haben in Belarus eine ziemlich mächtige und vielschichtige Verteidigung geschaffen. Seit 1943 werden befestigte Stellungen gebaut, oft auf der Grundlage natürlicher Hindernisse: Flüsse, Seen, Sümpfe, Hügel. Einige Städte an den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten wurden zu Festungen erklärt. Dazu gehörten insbesondere Orscha, Vitebsk, Mogilev ua Die Verteidigungslinien waren mit Bunkern, Unterständen, auswechselbaren Artillerie- und Maschinengewehrstellungen ausgestattet.

Nach dem Operationsplan des sowjetischen Oberkommandos sollten die Truppen der 1., 2. und 3. Weißrussischen Front sowie der 1. Baltischen Front die feindlichen Streitkräfte in Weißrussland besiegen. Die Gesamtzahl der sowjetischen Truppen in der Operation betrug ungefähr 2,4 Millionen Menschen, mehr als 5.000 Panzer, etwa 36.000 Kanonen und Mörser. Die Luftunterstützung wurde von der 1., 3., 4. und 16. Luftarmee (mehr als 5.000 Flugzeuge) bereitgestellt. So erlangte die Rote Armee eine bedeutende und in vielerlei Hinsicht überwältigende Überlegenheit gegenüber feindlichen Truppen.

Um die Vorbereitungen für die Offensive geheim zu halten, bereitete das Kommando der Roten Armee eine Menge Arbeit vor und führte sie durch, um die Geheimhaltung der Truppenbewegungen zu gewährleisten und den Feind in die Irre zu führen. Teile bewegten sich nachts an ihre ursprünglichen Positionen und beobachteten Funkstille. Bei Tageslicht blieben die Truppen stehen, ließen sich in den Wäldern nieder und tarnten sich sorgfältig. Parallel dazu wurde eine falsche Truppenkonzentration in Richtung Chisinau durchgeführt, Aufklärung im Kampf in den Verantwortungsbereichen der Fronten durchgeführt, die nicht an der Bagration-Operation teilgenommen hatten, ganze Staffeln mit Modellen militärischer Ausrüstung entnommen Weißrussland nach hinten. Im Allgemeinen erreichten die Maßnahmen ihr Ziel, obwohl die Vorbereitungen für die Offensive der Roten Armee nicht vollständig verdeckt wurden. So sagten Gefangene, die in der Aktionszone der 3. Weißrussischen Front gefangen genommen wurden, dass das Kommando der deutschen Truppen die Verstärkung der sowjetischen Einheiten feststellte und aktive Aktionen der Roten Armee erwartete. Aber der Zeitpunkt des Beginns der Operation, die Zahl der sowjetischen Truppen und die genaue Richtung des Streiks blieben ungeklärt.

Vor Beginn der Operation wurden belarussische Partisanen aktiver und verübten eine große Anzahl von Sabotageakten an der Kommunikation der Nazis. Allein zwischen dem 20. und 23. Juli wurden mehr als 40.000 Schienen gesprengt. Im Allgemeinen bereiteten die Aktionen der Partisanen den Deutschen eine Reihe von Schwierigkeiten, verursachten jedoch dennoch keine kritischen Schäden am Eisenbahnnetz, was sogar von einer solchen Aufklärungs- und Sabotagebehörde wie I. G. Starinov direkt festgestellt wurde.

Die Operation Bagration begann am 23. Juni 1944 und wurde in zwei Etappen durchgeführt. Die erste Phase umfasste die Operationen Vitebsk-Orsha, Mogilev, Bobruisk, Polotsk und Minsk.

Die Operation Vitebsk-Orsha wurde von den Truppen der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front durchgeführt. Die 1. Baltische Front des Armeegenerals I. Bagramyan traf mit den Streitkräften der 6. Garde und der 43. Armee an der Kreuzung der Heeresgruppen "Nord" und "Mitte" in der allgemeinen Richtung von Beshenkovichi. Die 4. Stoßarmee sollte auf Polozk vorrücken.

Die 3. Weißrussische Front, Generaloberst I. Chernyakhovsky, griff Bogushevsk und Senno mit den Streitkräften der 39. und 5. Armee und bei Borisov mit Einheiten der 11. Garde und der 31. Armee an. Um den operativen Erfolg der Front zu entwickeln, waren die pferdemechanisierte Gruppe von N. Oslikovsky (3. Garde-Mechanisiertes und 3. Garde-Kavalleriekorps) und die 5. Garde-Panzerarmee von P. Rotmistrov vorgesehen.

Nach der Artillerievorbereitung am 23. Juni gingen die Fronttruppen in die Offensive. Am ersten Tag gelang es den Streitkräften der 1. Ostseefront, 16 Kilometer in die Tiefe der feindlichen Verteidigung vorzudringen, mit Ausnahme der Richtung Polozk, wo die 4. Stoßarmee auf heftigen Widerstand stieß und wenig Erfolg hatte. Die Breite des Durchbruchs der sowjetischen Truppen in Richtung des Hauptangriffs betrug etwa 50 Kilometer.

Die 3. Weißrussische Front erzielte bedeutende Erfolge in Richtung Bogushevsky, durchbrach die mehr als 50 Kilometer breite deutsche Verteidigungslinie und eroberte drei brauchbare Brücken über den Luchesa-Fluss. Für die Vitebsker Gruppierung der Nazis drohte die Bildung eines "Kessels". Der Befehlshaber der deutschen Truppen beantragte die Erlaubnis zum Rückzug, aber das Wehrmachtskommando betrachtete Witebsk als Festung, und der Rückzug wurde nicht erlaubt.

Vom 24. bis 26. Juni umzingelten sowjetische Truppen die feindlichen Truppen in der Nähe von Witebsk und zerstörten die deutsche Division, die die Stadt bedeckte, vollständig. Vier weitere Divisionen versuchten, nach Westen durchzubrechen, was ihnen jedoch mit Ausnahme einer kleinen Anzahl unorganisierter Einheiten nicht gelang. Am 27. Juni kapitulierten die eingekreisten Deutschen. Etwa 10.000 Nazi-Soldaten und Offiziere wurden gefangen genommen.

Auch Orscha wurde am 27. Juni befreit. Die Streitkräfte der Roten Armee betraten die Autobahn Orscha-Minsk. Am 28. Juni wurde Lepel freigelassen. Insgesamt rückten Teile der beiden Fronten in der ersten Phase auf eine Entfernung von 80 bis 150 km vor.

Die Operation in Mogilev begann am 23. Juni. Es wurde von der 2. Weißrussischen Front, Generaloberst Zakharov, geleitet. In den ersten beiden Tagen rückten sowjetische Truppen etwa 30 Kilometer vor. Dann begannen die Deutschen, sich an das Westufer des Dnjepr zurückzuziehen. Ihre Verfolgung wurde von der 33. und 50. Armee durchgeführt. Am 27. Juni überquerten die sowjetischen Streitkräfte den Dnjepr, und am 28. Juni wurde Mogilev befreit. Die in der Stadt verteidigende 12. deutsche Infanteriedivision wurde vernichtet. Eine große Anzahl von Gefangenen und Trophäen wurden erbeutet. Die deutschen Einheiten zogen sich unter den Schlägen der Angriffsflugzeuge der Front nach Minsk zurück. Sowjetische Truppen bewegten sich auf den Fluss Beresina zu.

Die Bobruisk-Operation wurde von den Truppen der 1. Weißrussischen Front unter dem Kommando des Armeegenerals K. Rokossovsky durchgeführt. Nach dem Plan des Frontkommandanten wurde der Schlag in konvergierenden Richtungen von Rogachev und Parichi mit einer allgemeinen Richtung nach Bobruisk ausgeführt, um die deutsche Gruppe in dieser Stadt einzukreisen und zu zerstören. Nach der Eroberung von Bobruisk war geplant, eine Offensive gegen Pukhovichi und Slutsk zu entwickeln. Aus der Luft wurden die vorrückenden Truppen von etwa 2.000 Flugzeugen unterstützt.

Die Offensive wurde in einem undurchdringlichen Wald- und Sumpfgebiet durchgeführt, das von zahlreichen Flüssen durchzogen wurde. Die Truppen mussten eine Ausbildung absolvieren, um zu lernen, wie man auf Moorschuhen geht, Wasserhindernisse mit improvisierten Mitteln überwindet und auch Gati baut. Am 24. Juni griffen die sowjetischen Truppen nach einer mächtigen Artillerievorbereitung an und durchbrachen bis zur Mittagszeit die feindliche Verteidigung bis zu einer Tiefe von 5-6 Kilometern. Die rechtzeitige Einführung mechanisierter Einheiten in die Schlacht ermöglichte es, in einigen Gebieten eine Durchbruchtiefe von bis zu 20 km zu erreichen.

Am 27. Juni wurde die deutsche Bobruisk-Gruppe vollständig umzingelt. Im Ring befanden sich ungefähr 40.000 feindliche Soldaten und Offiziere. Die Front ließ einen Teil der Streitkräfte zurück, um den Feind zu zerstören, und begann, eine Offensive gegen Osipovichi und Slutsk zu entwickeln. Die eingekreisten Einheiten versuchten, nach Norden durchzubrechen. Im Bereich des Dorfes Titovka fand eine erbitterte Schlacht statt, in der die Nazis unter Artillerieschutz trotz Verlusten versuchten, die sowjetische Front zu durchbrechen. Um den Angriff zurückzuhalten, wurde beschlossen, Bomber einzusetzen. Mehr als 500 Flugzeuge bombardierten anderthalb Stunden lang ununterbrochen die Konzentration deutscher Truppen. Die Deutschen ließen die Ausrüstung zurück und versuchten, nach Bobruisk durchzubrechen, waren jedoch erfolglos. Am 28. Juni ergaben sich die Reste der deutschen Streitkräfte.

Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Heeresgruppe Mitte kurz vor der Niederlage stand. Deutsche Truppen erlitten große Verluste bei Toten und Gefangenen, eine große Menge an Ausrüstung wurde zerstört und von sowjetischen Streitkräften erbeutet. Die Vormarschtiefe der sowjetischen Truppen lag zwischen 80 und 150 Kilometern. Es wurden Bedingungen für die Einkreisung der Hauptkräfte der Heeresgruppe Mitte geschaffen. Am 28. Juni wurde Kommandant Ernst Busch seines Postens enthoben und Feldmarschall Walter Model trat an seine Stelle.

Truppen der 3. Weißrussischen Front erreichten den Fluss Beresina. Gemäß der Anweisung des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos wurde ihnen befohlen, den Fluss zu überqueren und unter Umgehung der Hochburgen der Nazis eine schnelle Offensive gegen die Hauptstadt der BSSR zu entwickeln.

Am 29. Juni eroberten die fortgeschrittenen Abteilungen der Roten Armee Brückenköpfe am Westufer der Beresina und vertieften sich in einigen Gebieten um 5 bis 10 Kilometer in die feindliche Verteidigung. Am 30. Juni überquerten die Hauptkräfte der Front den Fluss. In der Nacht des 1. Juli brach die 11. Gardearmee von Süden und Südwesten in die Stadt Borisov ein und befreite sie um 15:00 Uhr. Am selben Tag wurden Begoml und Pleschenitsy befreit.

Am 2. Juli schnitten sowjetische Truppen die meisten Rückzugswege für die feindliche Minsker Gruppierung ab. Die Städte Vileyka, Zhodino, Logoisk, Smolevichi, Krasnoye wurden eingenommen. Damit waren die Deutschen von allen wichtigen Verbindungen abgeschnitten.

In der Nacht des 3. Juli 1944 befahl der Kommandeur der 3. Weißrussischen Front, General der Armee I. Chernyakhovsky, dem Kommandeur der 5. Garde-Panzerarmee P. Rotmistrov in Zusammenarbeit mit der 31. Armee und der 2. Garde Tatsinsky Tank Korps, um Minsk aus nördlicher und nordwestlicher Richtung anzugreifen und bis zum Ende des Tages am 3. Juli die Stadt vollständig zu übernehmen.

Am 3. Juli um 9 Uhr morgens brachen sowjetische Truppen in Minsk ein. Die Kämpfe um die Stadt wurden vom 71. und 36. Schützenkorps der 31. Armee, der 5. Garde-Panzerarmee und den Tankern des Tatsinsky Guards Corps ausgetragen. Vom südlichen und südöstlichen Stadtrand wurde die Offensive gegen die belarussische Hauptstadt von Einheiten des 1. Don-Panzerkorps der 1. Weißrussischen Front unterstützt. Um 13:00 Uhr wurde die Stadt befreit.

Wie oben erwähnt, wurde Polozk zu einem großen Hindernis für die sowjetischen Truppen. Die Deutschen verwandelten es in ein mächtiges Verteidigungszentrum und konzentrierten sechs Infanteriedivisionen in der Nähe der Stadt. Die 1. Baltische Front mit den Streitkräften der 6. Garde und der 4. Stoßarmee sollte in konvergierenden Richtungen von Süden und Nordosten die deutschen Truppen umzingeln und zerstören.

Die Operation in Polozk begann am 29. Juni. Am Abend des 1. Juli gelang es den sowjetischen Einheiten, die Flanken der deutschen Gruppe abzudecken und den Stadtrand von Polozk zu erreichen. Es kam zu heftigen Straßenkämpfen, die bis zum 4. Juli andauerten. An diesem Tag wurde die Stadt befreit. Die Streitkräfte des linken Flügels der Front, die die sich zurückziehenden deutschen Einheiten verfolgten, gingen weitere 110 Kilometer nach Westen und erreichten die litauische Grenze.

Die erste Phase der Operation Bagration brachte die Heeresgruppe Mitte an den Rand der Katastrophe. Der Gesamtvormarsch der Roten Armee in 12 Tagen betrug 225-280 Kilometer. In der deutschen Verteidigung entstand eine etwa 400 Kilometer breite Lücke, die bereits sehr schwer vollständig zu überbrücken war. Trotzdem versuchten die Deutschen, die Situation zu stabilisieren, indem sie sich in Schlüsselbereichen auf individuelle Gegenangriffe stützten. Gleichzeitig baute Model eine neue Verteidigungslinie auf, auch auf Kosten von Einheiten, die aus anderen Sektoren der sowjetisch-deutschen Front verlegt wurden. Aber auch die 46 Divisionen, die in die "Katastrophenzone" geschickt wurden, hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Lage.

Am 5. Juli begann die Vilnius-Operation der 3. Weißrussischen Front. Am 7. Juli befanden sich Einheiten der Panzerarmee der 5. Garde und des Mechanisierten Korps der 3. Garde am Rande der Stadt und begannen, sie abzudecken. Am 8. Juli brachten die Deutschen Verstärkung nach Vilnius. Ungefähr 150 Panzer und Selbstfahrlafetten wurden konzentriert, um die Einkreisung zu durchbrechen. Einen wesentlichen Beitrag zum Scheitern all dieser Versuche leistete die Luftfahrt der 1. Luftarmee, die die wichtigsten Widerstandszentren der Deutschen aktiv bombardierte. Am 13. Juli wurde Vilnius eingenommen und die eingeschlossene Gruppe zerstört.

Die 2. Weißrussische Front entwickelte eine Offensive gegen Bialystok. Als Verstärkung wurde die 3. Armee von General Gorbatov an die Front verlegt. Während der fünftägigen Offensive rückten die sowjetischen Truppen ohne starken Widerstand 150 Kilometer vor und befreiten am 8. Juli die Stadt Novogrudok. In der Nähe von Grodno hatten die Deutschen bereits ihre Kräfte gesammelt, die Formationen der Roten Armee mussten eine Reihe von Gegenangriffen abwehren, aber am 16. Juli wurde auch diese weißrussische Stadt von feindlichen Truppen geräumt. Am 27. Juli befreite die Rote Armee Bialystok und erreichte die Vorkriegsgrenze der UdSSR.

Die 1. Weißrussische Front sollte den Feind in der Nähe von Brest und Lublin mit Streiks besiegen, die das befestigte Gebiet von Brest umgehen und die Weichsel erreichen. Am 6. Juli nahm die Rote Armee Kowel ein und durchbrach die deutsche Verteidigungslinie bei Siedlce. Nachdem die sowjetischen Truppen bis zum 20. Juli mehr als 70 Kilometer zurückgelegt hatten, überquerten sie den Westlichen Bug und marschierten in Polen ein. Am 25. Juli bildete sich in der Nähe von Brest ein Kessel, aber die sowjetischen Soldaten konnten den Feind nicht vollständig zerstören: Ein Teil der Nazi-Streitkräfte konnte durchbrechen. Anfang August wurde Lublin von der Roten Armee eingenommen und Brückenköpfe am Westufer der Weichsel erobert.

Die Operation Bagration war ein grandioser Sieg für die sowjetischen Truppen. Während der zweimonatigen Offensive wurden Weißrussland, ein Teil der baltischen Staaten und Polen befreit. Während der Operation verloren deutsche Truppen etwa 400.000 Menschen, die getötet, verwundet und gefangen genommen wurden. 22 deutsche Generäle wurden lebend gefangen genommen, 10 weitere wurden getötet. Die Heeresgruppe Mitte wurde besiegt.

Weißrussische Operation 1944
	Weißrussland, Litauen, östliche Regionen Polens.
	Sieg der Roten Armee. Befreiung von Weißrussland und Litauen. Der Einmarsch sowjetischer Truppen in Polen.
Gegner
PKNO, 1. Armee der polnischen Armee	BCR, belarussische Regionalverteidigung
Polen, Heimatarmee
Kommandanten
Ivan Bagramyan (1. Baltische Front)
Ivan Chernyakhovsky (3. Weißrussische Front)
Georgy Zakharov (2. Weißrussische Front)	Georg Reinhardt (3. Panzerarmee)
Konstantin Rokossovsky (1. Weißrussische Front)	Kurt von Tippelskirch (4. Feldarmee)
Georgy Zhukov (Koordinator der 1. und 2. Weißrussischen Front)
Alexander Vasilevsky (Koordinator der 3. weißrussischen und 1. baltischen Front)
Alexey Antonov (Entwicklung des Operationsplans)
	Walter Weiss (2. Feldarmee)
Seitenkräfte
(zum Zeitpunkt des Beginns der Operation) 2,4 Millionen Menschen, 36.000 Kanonen und Mörser, St. 5 Tausend Panzer, St. 5 Tausend Flugzeuge	(nach sowjetischen Angaben) 1,2 Millionen Menschen, 9500 Kanonen und Mörser, 900 Panzer und Selbstfahrlafetten, 1350 Flugzeuge
178.507 Tote/Vermisste 587.308 Verwundete, 2.957 Panzer und Selbstfahrlafetten, 2.447 Kanonen und Mörser, 822 Kampfflugzeuge	Genaue Verluste sind nicht bekannt. Sowjetische Daten: 381.000 Tote und Vermisste, 150.000 Verwundete, 158.480 Gefangene David Glantz: Schätzung von unten - 450.000 Gesamtverluste. Alexey Isaev: mehr als 500.000 Menschen Steven Zaloga: 300-350.000 Menschen, darunter 150.000 Gefangene (bis 10. Juli)

Belarussische Offensivoperation, "Bagration"- eine groß angelegte Offensivoperation des Großen Vaterländischen Krieges, die vom 23. Juni bis 29. August 1944 durchgeführt wurde. Es wurde so zu Ehren des russischen Kommandanten des Vaterländischen Krieges von 1812, P. I. Bagration, benannt. Eine der größten Militäroperationen in der Geschichte der Menschheit.

Bedeutung der Operation

Bei dieser umfangreichen Offensive wurde das Territorium von Weißrussland, Ostpolen und ein Teil des Baltikums befreit und die deutsche Heeresgruppe Mitte fast vollständig besiegt. Die Wehrmacht erlitt schwere Verluste, auch weil A. Hitler jeden Rückzug verbot. In der Folge konnte Deutschland diese Verluste nicht mehr ausgleichen.

Hintergrund der Operation

Bis Juni 1944 näherte sich die Frontlinie im Osten der Linie Vitebsk - Orsha - Mogilev - Zhlobin und bildete einen riesigen Felsvorsprung - einen tief in die UdSSR gerichteten Keil, den sogenannten "Weißrussischen Balkon". Wenn es der Roten Armee in der Ukraine gelang, eine Reihe beeindruckender Erfolge zu erzielen (fast das gesamte Territorium der Republik wurde befreit, erlitt die Wehrmacht schwere Verluste in der Kette der „Kessel“), dann beim Versuch, in Richtung der durchzubrechen Minsk Winter 1943-1944, die Erfolge waren im Gegenteil recht bescheiden.

Gleichzeitig verlangsamte sich gegen Ende des Frühjahrs 1944 die Offensive im Süden, und das Oberste Oberkommando beschloss, die Richtung der Bemühungen zu ändern. Wie K. K. Rokossovsky feststellte,

Seitenkräfte

Daten über die Kräfte der Parteien unterscheiden sich in verschiedenen Quellen. Laut der Veröffentlichung „Operationen der sowjetischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg“ nahmen 1 Million 200.000 Menschen an der Operation von sowjetischer Seite (ohne hintere Einheiten) teil. Auf deutscher Seite - als Teil der Heeresgruppe "Mitte" - 850-900.000 Menschen (darunter etwa 400.000 im Rücken). Darüber hinaus nahmen in der zweiten Phase der rechte Flügel der Heeresgruppe Nord und der linke Flügel der Heeresgruppe Nordukraine an der Schlacht teil.

Vier Fronten der Roten Armee standen vier Armeen der Wehrmacht gegenüber:

• die 2. Armee des Heeresgruppenzentrums, die das Gebiet von Pinsk und Pripyat hielt, handelte 300 km östlich der Frontlinie;
• die 9. Armee des Heeresgruppenzentrums, die das Gebiet auf beiden Seiten der Beresina südöstlich von Bobruisk verteidigte;
• Die 4. Armee und die 3. Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte, die den Zusammenfluss von Beresina und Dnjepr sowie den Brückenkopf von Bychow bis zum Raum nordöstlich Orscha besetzten. Außerdem besetzten Einheiten der 3. Panzerarmee das Gebiet Witebsk.

Zusammensetzung der Parteien

Der Ausschnitt zeigt die Truppenaufteilung der deutschen und sowjetischen Truppen vom 22. Juni 1944 (die Korps der Wehrmacht und des Heeres der Roten Armee sind in der Reihenfolge ihrer Aufstellung von Nord nach Süd aufgeführt, Reserven werden gesondert zuerst angegeben ).

Deutschland

Heeresgruppenzentrum (Feldmarschall Ernst Busch, Stabschef Generalleutnant Krebs)

• 6. Luftflotte (Generaloberst von Greim)

* 3. Panzerarmee (Generaloberst Reinhardt) zusammengesetzt aus:

• • 95. Infanteriedivision (Generalleutnant Michaelis);
  • 201. Sicherheitsdivision (Generalleutnant Jacobi);
  • Kampfgruppe "von Gottberg" (SS-Brigadeführer von Gottberg);

* 9. Armeekorps (General der Artillerie Wutmann);

• • 252. Infanteriedivision (Generalleutnant Meltzer);
  • Korpsgruppe "D" (Generalleutnant Pamberg);
  • 245 Sturmgeschützbrigade (Hauptmann Knupling);

* 53. Armeekorps (General der Infanterie Gollwitzer);

• • 246. Infanteriedivision (Generalleutnant Müller-Büllow);
  • 206. Infanteriedivision (Generalleutnant Hitter);
  • 4. Luftfelddivision der Luftwaffe (Generalleutnant Pistorius);
  • 6. Flugplatzdivision der Luftwaffe (Generalleutnant Peschel);

* 6. Armeekorps (General der Artillerie Pfeiffer);

• • 197. Infanteriedivision (Generalmajor Hane);
  • 299. Infanteriedivision (Generalmajor Dschunke);
  • 14. Infanteriedivision (Generalleutnant Flerke);
  • 256. Infanteriedivision (Generalleutnant Wüstenhagen);
  • 667 Sturmgeschützbrigade (Hauptmann Ulman);
  • 281. Sturmgeschützbrigade (Hauptmann Fenkert);

* 4. Armee (General der Infanterie Tippelskirch) zusammengesetzt aus:

• • Panzergrenadier-Division "Feldherrnhalle" (Generalmajor von Steinkeller);

* 27. Armeekorps (General der Infanterie Völker);

• • 78. Angriffsdivision (Leutnant General Trout);
  • 25. Panzergrenadier-Division (Generalleutnant Schürmann;
  • 260. Infanteriedivision (Generalmajor Klammt);
  • 501. schweres Panzerbataillon (Major von Legat)

* 39. Panzerkorps (Artillerie-General Martinek);

• • 110. Infanteriedivision (Generalleutnant von Kurowski);
  • 337. Infanteriedivision (Generalleutnant Schünemann);
  • 12. Infanteriedivision (Generalleutnant Bamler);
  • 31. Infanteriedivision (Generalleutnant Ochsner);
  • 185. Sturmgeschützbrigade (Major Glossner);

* 12. Armeekorps (Generalleutnant Müller);

• • 18. Panzergrenadierdivision (Generalleutnant Tzutavern);
  • 267. Infanteriedivision (Generalleutnant Drescher);
  • 57. Infanteriedivision (Generalmajor Trowitz);

* 9. Armee (General der Infanterie Jordan) zusammengesetzt aus:

• • 20. Panzerdivision (Generalleutnant von Kessel);
  • 707. Infanteriedivision (Generalmajor Gittner);

* 35. Armeekorps (Generalleutnant von Lutzow);

• • 134. Infanteriedivision (Leutnant General Philip);
  • 296. Infanteriedivision (Generalleutnant Kulmer);
  • 6. Infanteriedivision (Generalleutnant Heine);
  • 383. Infanteriedivision (Generalmajor Gere);
  • 45. Infanteriedivision (Generalmajor Engel);

* 41. Armeekorps (Generalleutnant Hoffmeister);

• • 36. Infanteriedivision (Generalmajor Konradi);
  • 35. Infanteriedivision (Generalleutnant Richert);
  • 129. Infanteriedivision (Generalmajor von Larisch);

* 55. Armeekorps (Infanteriegeneral Herrlein);

• • 292. Infanteriedivision (Generalleutnant Jon);
  • 102. Infanteriedivision (Generalleutnant von Berken);

* 2. Armee (Generaloberst Weiss) zusammengesetzt aus:

• • 4. Kavallerie-Brigade (Generalmajor Holste);

* 8. Armeekorps (Infanteriegeneral Khon);

• • 211. Infanteriedivision (Generalleutnant Eckard);
  • 5. Jäger-Division (Generalleutnant Tumm);

* 23. Armeekorps (General der Pioniertruppen Thimann);

• • 203. Sicherheitsdivision (Generalleutnant Pilz);
  • 17. Panzer-Grenadier-Brigade (Oberst Kerner);
  • 7. Infanteriedivision (Generalleutnant von Rappard);

* 20. Armeekorps (General der Artillerie von Roman);

• • Korpsgruppe "E" (Generalleutnant Feltsmann);
  • 3. Kavallerie-Brigade (Oberstleutnant Boeselager);

Außerdem waren die ungarischen Einheiten der 2. Armee unterstellt: 5., 12. und 23. Reserve und 1. Kavalleriedivision. Die 2. Armee nahm nur an der zweiten Phase der belarussischen Operation teil.

* 1. Baltische Front (Armeegeneral Bagramyan) zusammengesetzt aus:

* 4. Schockarmee (Leutnant General Malyshev);

• • 83. Schützenkorps (Generalmajor Soldatow);
  • Verstärkungsteile;

* 6. Garde-Armee (Generalleutnant Tschistjakow);

• • 2. Garde-Schützenkorps (im Folgenden Guards Rifle Corps)(Generalleutnant Ksenofontow);
  • 22. Garde Schützenkorps (Generalmajor Ruchkin);
  • 23. Garde Gewehrkorps (Generalleutnant Ermakov);
  • 103. Schützenkorps (Generalmajor Fedyunkin);
  • 8. Haubitzen-Artillerie-Division;
  • 21. Durchbruchsartilleriedivision;

* 43. Armee (Generalleutnant Beloborodov);

• • 1. Schützenkorps (Generalleutnant Wassiljew);
  • 60. Schützenkorps (Generalmajor Lyukhtikov);
  • 92. Schützenkorps (Generalleutnant Ibyansky);
  • 1. Panzerkorps (Leutnant General Butkov);

* 3. Luftwaffe (Generalleutnant Papivin);

* 3. Weißrussische Front (Generaloberst Tschernjachowski) zusammengesetzt aus:

• • 5. Artilleriekorps;

* 11. Garde-Armee (Generalleutnant Galitsky);

• • 8. Garde Schützenkorps (Generalmajor Zavodovsky);
  • 16. Garde Schützenkorps (Generalmajor Vorobyov);
  • 36. Garde Schützenkorps (Generalmajor Shafranov);
  • 2. Panzerkorps (Generalmajor Burdeyny);
  • 7. Garde Division der Wachmörser (Raketenartillerie);

* 5. Armee (Leutnant General Krylov);

• • 45. Schützenkorps (Generalmajor Gorokhov);
  • 65. Schützenkorps (Generalmajor Perekrestov);
  • 72. Schützenkorps (Generalmajor Kazartsev);
  • 3. Garde Durchbruchartillerie-Division;

* 31. Armee (Generalleutnant Glagolev);

• • 36. Schützenkorps (Generalmajor Oleschew);
  • 71. Schützenkorps (Generalleutnant Koshevoy);
  • 113. Schützenkorps (Generalmajor Provalov);

* 39. Armee (Generalleutnant Ljudnikow);

• • 5. Wachen Schützenkorps (Generalmajor Bezugly);
  • 84. Schützenkorps (Generalmajor Prokofjew);

* Panzerarmee der 5. Garde (Marschall Rotmistrow);

• • 3. Garde Panzerkorps (Generalmajor Bobchenko);
  • 29. Panzerkorps (Generalmajor Fominykh);

* Pferdemechanisierte Gruppe (Leutnant General Oslikovsky);

• • 3. Garde Kavalleriekorps (Generalleutnant Oslikovsky);
  • 3. Garde mechanisiertes Korps (Generalleutnant Obukhov);

* 1. Luftwaffe (Generalleutnant Gromov);

* 2. Weißrussische Front (Generaloberst Sacharow) zusammengesetzt aus:

* 33. Armee (Generalleutnant Kryuchenko);

• • 70., 157., 344. Schützendivision;

* 49. Armee (Leutnant General Grishin);

• • 62. Schützenkorps (Generalmajor Naumov);
  • 69. Schützenkorps (Generalmajor Multan);
  • 76. Schützenkorps (Generalmajor Glukhov);
  • 81. Schützenkorps (Generalmajor Panjukow);

* 50. Armee (Leutnant General Boldin);

• • 19. Schützenkorps (Generalmajor Samara);
  • 38. Schützenkorps (Generalmajor Tereschkow);
  • 121. Schützenkorps (Generalmajor Smirnov);

* 4. Luftarmee (Generaloberst Werschinin);

* 1. Weißrussische Front (Armeegeneral Rokossovsky) zusammengesetzt aus:

• • Kavalleriekorps der 2. Garde (Generalleutnant Kryukov);
  • Kavalleriekorps der 4. Garde (Generalleutnant Pliev);
  • Kavalleriekorps der 7. Garde (Generalmajor Konstantinov);
  • Dnjepr-Flottille (Kapitän 1. Rang Grigoriev;

* 3. Armee (Leutnant General Gorbatov);

• • 35. Schützenkorps (Generalmajor Zholudev);
  • 40. Schützenkorps (Generalmajor Kusnezow);
  • 41. Schützenkorps (Generalmajor Urbanovich);
  • 80. Schützenkorps (Generalmajor Ragulya);
  • 9. Panzerkorps (Generalmajor Bakharov);
  • 5. Garde-Mörserdivision;

* 28. Armee (Generalleutnant Luchinsky);

• • 3. Garde Schützenkorps (Generalmajor Perchorowitsch);
  • 20. Schützenkorps (Generalmajor Shvarev);
  • 128. Schützenkorps (Generalmajor Batitsky);
  • 46. ​​Schützenkorps (Generalmajor Erastov);
  • 5. Durchbruchsartilleriedivision;
  • 12. Durchbruchsartilleriedivision;

* 48. Armee (Generalleutnant Romanenko);

• • 29. Schützenkorps (Generalmajor Andreev);
  • 42. Schützenkorps (Generalleutnant Kolganov);
  • 53. Schützenkorps (Generalmajor Gartsev);
  • 22. Durchbruchsartilleriedivision;

* 61. Armee (Generalleutnant Belov);

• • 9. Garde Schützenkorps (Generalmajor Popov);
  • 89. Schützenkorps (Generalmajor Janowski);

* 65. Armee (Generalleutnant Batov);

• • 18. Schützenkorps (Generalmajor Iwanow);
  • 105. Schützenkorps (Generalmajor Alekseev);
  • Panzerkorps der 1. Garde (Generalmajor Panov);
  • 1. Mechanisiertes Korps (Generalleutnant Krivoshein);
  • 26. Artilleriedivision;

* 6. Luftwaffe (Generalleutnant Polynin);

* 16. Luftwaffe (Generaloberst Rudenko);

Darüber hinaus umfasste die 1. Weißrussische Front die 8. Garde, die 47., 70., 1. polnische und 2. Panzerarmee, die nur an der zweiten Phase der weißrussischen Operation teilnahmen.

Operationsvorbereitung

rote Armee

Ursprünglich stellte sich das sowjetische Kommando die Bagration-Operation als Wiederholung der Schlacht von Kursk vor, so etwas wie die neue Kutuzov oder Rumyantsev, mit einem enormen Munitionsverbrauch und einem anschließenden relativ bescheidenen Vormarsch von 150-200 km. Da Operationen dieser Art - ohne Durchbruch in die Operationstiefe, mit langen, hartnäckigen Kämpfen in der taktischen Verteidigungszone um Zermürbung - eine große Menge an Munition und eine relativ kleine Menge an Treibstoff für mechanisierte Einheiten und bescheidene Kapazitäten für die Wiederherstellung erforderten Eisenbahnen entpuppte sich die tatsächliche Entwicklung des Betriebs für die sowjetische Führung als unerwartet.

Der Einsatzplan der belarussischen Operation wurde im April 1944 vom Generalstab entwickelt. Der allgemeine Plan war, die Flanken der deutschen Heeresgruppe Mitte zu zerschlagen, ihre Hauptkräfte östlich von Minsk einzukreisen und Weißrussland vollständig zu befreien. Es war ein äußerst ehrgeiziger und groß angelegter Plan, die gleichzeitige Zerschlagung einer ganzen Heeresgruppe war im Verlauf des Krieges nur sehr selten geplant.

Wesentliche personelle Veränderungen wurden vorgenommen. General V. D. Sokolovsky konnte sich in den Kämpfen des Winters 1943-1944 (Offensivoperation Orsha, Offensivoperation Vitebsk) nicht beweisen und wurde aus dem Kommando der Westfront entfernt. Die Front selbst war zweigeteilt: Die 2. Weißrussische Front (im Süden) wurde von G. F. Zakharov angeführt, der sich in den Kämpfen auf der Krim gut gezeigt hatte, I. D. Chernyakhovsky, der zuvor die Armee in der Ukraine befehligt hatte, wurde zum Kommandeur der ernannt 3. Weißrussische Front (im Norden).

Die direkte Operationsvorbereitung erfolgte ab Ende Mai. Konkrete Pläne gingen am 31. Mai in privaten Weisungen des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos bei den Fronten ein.

Nach einer Version sollte die 1. Weißrussische Front nach dem ursprünglichen Plan einen mächtigen Schlag aus dem Süden in Richtung Bobruisk, aber K.K. und zwei Hauptschläge liefern. Er begründete seine Aussage damit, dass sich die Armeen in der stark überschwemmten Polissya bei einem Durchbruch gegenseitig an die Köpfe stoßen, die Straßen im nahen Rücken verstopfen und infolgedessen die Truppen der Front nur eingesetzt werden könnten Teile. Laut K. K. Rokossovsky hätte ein Schlag von Rogachev nach Osipovichi, der andere von Ozarichi nach Slutsk ausgeführt werden müssen, während Bobruisk umzingelt wurde, das zwischen diesen beiden Gruppen blieb. Der Vorschlag von K. K. Rokossovsky löste hitzige Debatten im Hauptquartier aus, die Mitglieder des Hauptquartiers bestanden darauf, einen Schlag aus dem Gebiet von Rogachev zu führen, um eine Zerstreuung der Streitkräfte zu vermeiden. Der Streit wurde von I. V. Stalin unterbrochen, der erklärte, dass die Beharrlichkeit des Frontkommandanten von der Nachdenklichkeit der Operation spreche. So durfte K. K. Rokossovsky nach seiner eigenen Idee handeln.

G. K. Zhukov argumentierte jedoch, dass diese Version nicht wahr sei:

Eine gründliche Aufklärung der feindlichen Kräfte und Stellungen wurde organisiert. Die Extraktion von Informationen erfolgte in viele Richtungen. Insbesondere die Aufklärungsteams der 1. Weißrussischen Front eroberten etwa 80 "Sprachen". Die Luftaufklärung der 1. Ostseefront erfasste 1.100 verschiedene Schusspunkte, 300 Artilleriebatterien, 6.000 Unterstände usw. Es wurde auch eine aktive akustische, verdeckte Aufklärung durchgeführt, die Untersuchung feindlicher Stellungen durch Artilleriebeobachter usw. Aufgrund der Kombination verschiedener Aufklärungen Methoden und ihrer Intensität wurde die feindliche Gruppierung ziemlich vollständig enthüllt.

Das Hauptquartier versuchte, maximale Überraschung zu erreichen. Alle Befehle an die Befehlshaber der Einheiten wurden persönlich von den Befehlshabern der Armeen erteilt; Telefongespräche zur Vorbereitung der Offensive, auch in verschlüsselter Form, waren verboten. Die Fronten, die sich auf die Operation vorbereiteten, gingen in Funkstille. An vorderster Front wurden aktive Erdarbeiten durchgeführt, um Verteidigungsvorbereitungen zu simulieren. Minenfelder wurden nicht vollständig entfernt, um den Feind nicht zu alarmieren, beschränkten sich die Pioniere darauf, Sicherungen aus Minen zu schrauben. Die Konzentration der Truppen und Umgruppierungen wurden hauptsächlich nachts durchgeführt. Speziell eingesetzte Offiziere des Generalstabs in Flugzeugen patrouillierten in dem Gebiet, um die Einhaltung der Tarnmaßnahmen zu überwachen.

Die Truppen führten ein intensives Training durch, um das Zusammenspiel von Infanterie mit Artillerie und Panzern, Angriffsoperationen, das Erzwingen von Wassersperren usw. zu erarbeiten. Für diese Übungen wurden Einheiten nacheinander von der Frontlinie nach hinten zurückgezogen. Die Erprobung taktischer Techniken wurde unter möglichst kampfnahen Bedingungen und mit scharfem Feuer durchgeführt.

Vor der Operation führten Kommandeure aller Ebenen bis hin zu Kompanien Aufklärung durch und stellten vor Ort Aufgaben für Untergebene. Artillerieaufklärer und Luftwaffenoffiziere wurden zur besseren Interaktion in die Zusammensetzung der Panzereinheiten aufgenommen.

So wurde die Vorbereitung der Operation "Bagration" äußerst sorgfältig durchgeführt, während der Feind über die bevorstehende Offensive im Dunkeln gelassen wurde.

Wehrmacht

Wenn die Führung der Roten Armee die deutsche Gruppierung im Bereich der zukünftigen Offensive genau kannte, dann hatten die Führung der Heeresgruppe Mitte und der Generalstab der Bodentruppen des Dritten Reiches einen völligen Fehler Vorstellung von den Kräften und Plänen der sowjetischen Truppen. Hitler und das Oberkommando waren der Ansicht, dass in der Ukraine noch mit einer Großoffensive zu rechnen sei. Es wurde angenommen, dass die Rote Armee aus dem Gebiet südlich von Kowel in Richtung Ostsee zuschlagen und die Heeresgruppen "Mitte" und "Nord" abschneiden würde. Bedeutende Kräfte wurden eingesetzt, um die Phantombedrohung abzuwehren. So gab es in der Heeresgruppe „Nordukraine“ sieben Panzer-, zwei Panzer-Grenadier-Divisionen sowie vier Bataillone schwerer Panzer „Tiger“. In der Heeresgruppe "Mitte" gab es einen Panzer, zwei Panzer-Grenadier-Divisionen und nur ein Bataillon "Tiger". Im April legte das Kommando der Heeresgruppe Mitte seiner Führung einen Plan vor, die Frontlinie zu reduzieren und die Heeresgruppe in bessere Stellungen jenseits der Beresina zurückzuziehen. Dieser Plan wurde abgelehnt. Die Heeresgruppe "Mitte" verteidigte in denselben Stellungen. Vitebsk, Orsha, Mogilev und Bobruisk wurden zu "Festungen" erklärt und mit der Erwartung einer Rundumverteidigung befestigt. Für Bauarbeiten wurde weitgehend Zwangsarbeit der lokalen Bevölkerung eingesetzt. Insbesondere in der Zone der 3. Panzerarmee wurden 15-20.000 Einwohner zu solchen Arbeiten geschickt.

Kurt Tippelskirch (damals Kommandant der 4. Feldarmee) beschreibt die Stimmung in der deutschen Führung wie folgt:

Es gab noch keine Daten, die es ermöglicht hätten, die Richtung oder die Richtungen der zweifellos vorbereiteten russischen Sommeroffensive vorherzusagen. Da Flug- und Funkaufklärung meist unmissverständlich große Verlegungen russischer Streitkräfte feststellten, konnte man meinen, dass eine Offensive ihrerseits noch nicht unmittelbar drohte. Bisher wurden nur in einem Fall mehrwöchige intensive Eisenbahnbewegungen hinter den feindlichen Linien in Richtung Luzk, Kowel, Sarny-Gebiet registriert, denen jedoch keine Konzentration neu angekommener Kräfte in Frontnähe folgte . Manchmal war es notwendig, sich nur von Vermutungen leiten zu lassen. Der Generalstab der Bodentruppen erwog die Möglichkeit, die Offensive auf Kowel zu wiederholen, da er glaubte, dass der Feind die Hauptanstrengungen nördlich der Karpaten auf die Front der Heeresgruppe Nordukraine konzentrieren würde, um diese in die Karpaten zurückzudrängen . Die Heeresgruppen „Mitte“ und „Nord“ sagten einen „ruhigen Sommer“ voraus. Darüber hinaus war Hitler die Ölregion Ploiesti ein besonderes Anliegen. Bezüglich der Tatsache, dass der erste Schlag des Feindes nördlich oder südlich der Karpaten - höchstwahrscheinlich nördlich - erfolgen wird, war die Meinung einhellig.

Die Stellungen der Verteidigungstruppen in der Heeresgruppe Mitte wurden durch Feldbefestigungen ernsthaft verstärkt, die mit zahlreichen austauschbaren Stellungen für Maschinengewehre und Mörser, Bunkern und Unterstanden ausgestattet waren. Da die Front in Belarus lange Zeit stillstand, gelang es den Deutschen, ein entwickeltes Verteidigungssystem aufzubauen.

Aus Sicht des Generalstabs des Dritten Reiches dienten die Vorbereitungen gegen die Heeresgruppe Mitte nur dazu, „die deutsche Führung über die Richtung des Hauptangriffs irrezuführen und Reserven aus dem Raum zwischen den Karpaten und Kowel zurückzuziehen“. Die Lage in Weißrussland löste bei der Reichsführung so wenig Besorgnis aus, dass Feldmarschall Bush drei Tage vor Beginn der Operation in den Urlaub ging.

Der Verlauf der Feindseligkeiten

Die Vorphase der Operation begann symbolisch am dritten Jahrestag des deutschen Angriffs auf die UdSSR - dem 22. Juni 1944. Wie im Vaterländischen Krieg von 1812 war der Fluss Beresina eines der bedeutendsten Schlachtfelder. Sowjetische Truppen der 1. Baltischen, 3., 2. und 1. Weißrussischen Front (Kommandanten - Armeegeneral I. Kh. Bagramyan, Generaloberst I. D. Chernyakhovsky, Armeegeneral G. F. Zakharov, Armeegeneral K. K. Rokossovsky) durchbrachen mit Unterstützung von Partisanen die Verteidigung der deutschen Heeresgruppe Mitte in vielen Gebieten (Kommandant - Feldmarschall E. Busch, später - V. Modell), umzingelte und liquidierte große feindliche Gruppen in den Gebieten Witebsk, Bobruisk, Vilnius , Brest und östlich von Minsk, befreite die Gebiet von Weißrussland und seiner Hauptstadt Minsk (3. Juli), ein bedeutender Teil Litauens und seiner Hauptstadt Vilnius (13. Juli), die östlichen Regionen Polens und erreichte die Grenzen der Flüsse Narew und Weichsel sowie die Grenzen Ostpreußens.

Die Operation wurde in zwei Etappen durchgeführt. Die erste Phase fand vom 23. Juni bis 4. Juli statt und umfasste die folgenden Offensivoperationen an vorderster Front:

• Vitebsk-Orsha-Operation
• Mogilev-Operation
• Bobruisk-Operation
• Polozk-Operation
• Minsk-Operation

• Vilnius-Operation
• Šiauliai-Betrieb
• Bialystok-Operation
• Operation Lublin-Brest
• Kaunas-Operation
• Osovets-Operation

Partisanenaktionen

Der Offensive ging eine Aktion von Partisanen in beispiellosem Ausmaß voraus. In Belarus operierten zahlreiche Partisanenformationen. Nach Angaben des belarussischen Hauptquartiers der Partisanenbewegung schlossen sich im Sommer 1944 194.708 Partisanen den Truppen der Roten Armee an. Das sowjetische Kommando verband erfolgreich die Aktionen von Partisanenabteilungen mit militärischen Operationen. Das Ziel der Partisanen bei der Operation "Bagration" war zunächst, die feindliche Kommunikation zu deaktivieren und später - den Rückzug der besiegten Einheiten der Wehrmacht zu verhindern. In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni wurden massive Aktionen gestartet, um den deutschen Rücken zu besiegen. Eike Middeldorf sagte:

Die Pläne der Partisanen sahen die Begehung von 40.000 verschiedenen Explosionen vor, das heißt, tatsächlich wurde nur ein Viertel des Plans durchgeführt, es reichte jedoch aus, um eine kurzfristige Lähmung des Hecks zu verursachen des Heeresgruppenzentrums. Der Leiter der hinteren Kommunikation der Heeresgruppe, Oberst G. Teske, erklärte:

Eisenbahnen und Brücken wurden zum Haupteinsatzgebiet der Partisanentruppen. Darüber hinaus wurden Kommunikationsleitungen deaktiviert. All diese Aktionen erleichterten den Vormarsch der Truppen an der Front erheblich.

Vitebsk-Orsha-Operation

Wenn der „weißrussische Balkon“ insgesamt nach Osten hervorragte, war das Gebiet der Stadt Witebsk ein „Felsvorsprung auf einem Felsvorsprung“, der noch weiter aus dem nördlichen Teil des „Balkons“ herausragte. Die Stadt wurde zur „Festung“ erklärt, einen ähnlichen Status hatte das südlich gelegene Orscha. In diesem Abschnitt verteidigte die 3. Panzerarmee unter dem Kommando von General G. H. Reinhardt (der Name sollte nicht täuschen, es gab keine Panzereinheiten in der 3. Panzerarmee). Die Region Witebsk selbst wurde von ihrem 53. Armeekorps unter dem Kommando von General F. Gollwitzer ( Englisch). Orsha wurde vom 17. Armeekorps der 4. Feldarmee verteidigt.

Die Operation wurde an zwei Fronten durchgeführt. Die 1. Baltische Front unter dem Kommando des Generals der Armee I. Kh. Bagramyan operierte an der Nordflanke der zukünftigen Operation. Seine Aufgabe war es, Witebsk von Westen her zu umzingeln und die Offensive weiter südwestlich in Richtung Lepel zu entwickeln. Die 3. Weißrussische Front unter dem Kommando von Generaloberst I. D. Chernyakhovsky operierte weiter südlich. Die Aufgabe dieser Front bestand erstens darin, eine südliche "Klaue" der Einkreisung um Witebsk zu schaffen und zweitens Orscha unabhängig zu decken und einzunehmen. Infolgedessen sollte die Front das Gebiet der Stadt Borisov (südlich von Lepel, südwestlich von Vitebsk) erreichen. Für eingehende Operationen verfügte die 3. Weißrussische Front über eine Kavallerie-mechanisierte Gruppe (mechanisiertes Korps, Kavalleriekorps) von General N. S. Oslikovsky und der 5. Garde-Panzerarmee P. A. Rotmistrov.

Um die Bemühungen der beiden Fronten zu koordinieren, wurde eine spezielle Task Force des Generalstabs unter der Leitung von Marschall A. M. Vasilevsky eingerichtet.

Die Offensive begann am frühen Morgen des 22. Juni 1944 mit Aufklärungstruppen. Im Zuge dieser Aufklärung gelang es an vielen Stellen, in die deutsche Verteidigung einzubrechen und erste Schützengräben zu erobern. Der nächste Tag war der Hauptschlag. Die Hauptrolle spielten die 43. Armee, die Witebsk von Westen aus bedeckte, und die 39. Armee unter dem Kommando von I. I. Lyudnikov, die die Stadt von Süden umgab. Die 39. Armee hatte in ihrer Zone praktisch keine Gesamtüberlegenheit an Männern, aber die Konzentration der Truppen im Durchbruchsektor ermöglichte es, eine erhebliche lokale Überlegenheit zu schaffen. Die Front wurde sowohl westlich als auch südlich von Witebsk schnell gebrochen. Das 6. Armeekorps, das sich südlich von Witebsk verteidigte, wurde in mehrere Teile zerschnitten und verlor die Kontrolle. Innerhalb weniger Tage wurden der Korpskommandant und alle Divisionskommandanten getötet. Die restlichen Teile des Korps, die die Kontrolle und die Kommunikation untereinander verloren hatten, machten sich in kleinen Gruppen auf den Weg nach Westen. Die Bahnstrecke Vitebsk - Orsha wurde gekappt. Am 24. Juni erreichte die 1. Ostseefront die westliche Dwina. Der Gegenangriff der Einheiten der Heeresgruppe Nord von der Westflanke schlug fehl. In Beschenkowitschi wurde die „Korpsgruppe D“ umzingelt. Eine Kavallerie-mechanisierte Gruppe von N. S. Oslikovsky wurde in die Lücke südlich von Vitebsk eingeführt und begann, sich schnell nach Südwesten zu bewegen.

Da der Wunsch der sowjetischen Truppen, das 53. Armeekorps einzukreisen, nicht zu leugnen war, wurde der Befehlshaber der 3. Panzerarmee G.Kh. Am Morgen des 24. Juni traf Generalstabschef K. Zeitzler in Minsk ein. Er machte sich mit der Situation vertraut, gab jedoch keine Erlaubnis zum Rückzug, da er dazu nicht befugt war. A. Hitler verbot zunächst den Abzug des Korps. Nachdem Witebsk jedoch vollständig umzingelt war, genehmigte er am 25. Juni den Durchbruch, befahl jedoch, eine - die 206. Infanteriedivision - in der Stadt zu lassen. Schon zuvor hatte F. Gollwitzer die 4. Flugplatzdivision etwas nach Westen zurückgezogen, um einen Durchbruch vorzubereiten. Diese Maßnahme kam jedoch zu spät.

Am 25. Juni schlossen sich in der Gegend von Gnezdilovichi (südwestlich von Witebsk) die 43. und 39. Armee zusammen. In der Region Witebsk (Westteil der Stadt und südwestliche Umgebung) wurden das 53. Armeekorps von F. Gollwitzer und einige andere Einheiten umzingelt. Die 197., 206. und 246. Infanterie sowie die 6. Flugplatzdivision und ein Teil der 4. Flugplatzdivision stiegen in den "Kessel" ein. Ein weiterer Teil des 4. Flugfeldes wurde im Westen in der Nähe von Ostrovno umzingelt.

In Richtung Orsha entwickelte sich die Offensive eher langsam. Einer der Gründe für den ausbleibenden spektakulären Erfolg war die Tatsache, dass sich die stärkste der deutschen Infanteriedivisionen, die 78. Angriffsdivision, in der Nähe von Orscha befand. Sie war viel besser ausgerüstet als die anderen und hatte außerdem die Unterstützung von fast fünfzig Selbstfahrlafetten. Auch in diesem Bereich befanden sich Teile der 14. motorisierten Division. Am 25. Juni führte die 3. Weißrussische Front jedoch die 5. Garde-Panzerarmee unter dem Kommando von P. A. Rotmistrov in den Durchbruch ein. Sie unterbrach die Eisenbahn, die von Orsha nach Westen bei Tolochin führte, und zwang die Deutschen, sich aus der Stadt zurückzuziehen oder im "Kessel" zu sterben. Infolgedessen wurde Orsha am Morgen des 27. Juni freigelassen. Die Panzerarmee der 5. Garde rückte nach Südwesten auf Borisov vor.

Am Morgen des 27. Juni wurde Vitebsk vollständig von der eingekreisten deutschen Gruppe befreit, die am Tag zuvor ständig Luft- und Artillerieangriffen ausgesetzt war. Die Deutschen bemühten sich aktiv, aus der Einkreisung auszubrechen. Am Tag des 26. Juni wurden 22 Versuche registriert, den Ring von innen zu durchbrechen. Einer dieser Versuche war erfolgreich, aber der schmale Korridor wurde nach einigen Stunden versiegelt. Eine Gruppe von etwa 5.000 Menschen, die durchbrachen, wurde erneut um den Moshno-See herum eingekesselt. Am Morgen des 27. Juni kapitulierte General der Infanterie F. Gollwitzer mit den Resten seines Korps. F. Gollwitzer selbst, der Stabschef des Korps, Oberst Schmidt, der Kommandeur der 206. Infanteriedivision, Generalleutnant Hitter (Buchner fälschlicherweise als getötet aufgeführt), der Kommandeur der 246. Infanteriedivision, Generalmajor Müller-Bülow und andere wurden gefangen genommen.

Gleichzeitig wurden kleine Kessel in der Nähe von Ostrovno und Beshenkovichi zerstört. Die letzte große Gruppe der Einkreisung wurde vom Kommandeur der 4. Flugplatzdivision, General R. Pistorius ( Englisch). Diese Gruppe, die versuchte, durch die Wälder nach Westen oder Südwesten zu gehen, stieß am 27. Juni auf die 33. Flugabwehrdivision, die in Kolonnen marschierte, und wurde zerstreut. R. Pistorius starb im Kampf.

Die Streitkräfte der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front begannen in südwestlicher und westlicher Richtung Erfolge zu entwickeln. Ende Juni 28 befreiten sie Lepel und erreichten das Gebiet Borisov. Die sich zurückziehenden deutschen Einheiten waren ständigen und schwersten Luftangriffen ausgesetzt. Es gab wenig Widerstand von der Luftwaffe. Die Autobahn Vitebsk - Lepel war laut I. Kh. Bagramyan buchstäblich mit toten und kaputten Geräten übersät.

Infolge der Operation Vitebsk-Orsha wurde das 53. Armeekorps fast vollständig zerstört. Laut V. Haupt brachen zweihundert Menschen aus dem Korps zu den deutschen Einheiten durch, fast alle wurden verwundet. Auch Teile des 6. Armeekorps und der Korpsgruppe D wurden geschlagen, Witebsk und Orscha wurden befreit. Die Verluste der Wehrmacht überstiegen laut sowjetischen Anträgen 40.000 Tote und 17.000 Gefangene (die 39. Armee, die den Hauptkessel zerstörte, zeigte die besten Ergebnisse). Die Nordflanke der Heeresgruppe Mitte wurde weggefegt und damit der erste Schritt zur vollständigen Einkreisung der gesamten Gruppe getan.

Mogilev-Operation

Im Rahmen der Schlacht in Weißrussland war die Richtung von Mogilev Hilfstruppe. Laut G. K. Schukow, der die Operationen der 1. und 2. Weißrussischen Front koordinierte, war der schnelle Vorstoß der 4. deutschen Armee aus dem „Kessel“, der durch Streiks über Witebsk und Bobruisk nach Minsk entstanden war, sinnlos. Trotzdem wurde die Offensive organisiert, um den Zusammenbruch der deutschen Streitkräfte und den schnellsten Vormarsch zu beschleunigen.

Am 23. Juni, nach effektiver Artillerievorbereitung, begann die 2. Weißrussische Front, den Fluss Pronya zu erzwingen, entlang dem die deutsche Verteidigungslinie verlief. Da der Feind fast vollständig durch Artillerie unterdrückt wurde, bauten Pioniere in kurzer Zeit 78 leichte Brücken für Infanterie und vier 60-Tonnen-Brücken für schweres Gerät. Nach einigen Stunden Kampf sank die Zahl vieler deutscher Kompanien nach Aussagen von Häftlingen von 80-100 auf 15-20 Personen. Einheiten der 4. Armee gelang es jedoch, sich organisiert in die zweite Linie entlang des Basya-Flusses zurückzuziehen. Bis zum 25. Juni eroberte die 2. Weißrussische Front nur sehr wenige Gefangene und Fahrzeuge, dh sie hatte die hintere Kommunikation des Feindes noch nicht erreicht. Die Wehrmachtsarmee zog sich jedoch nach und nach nach Westen zurück. Sowjetische Truppen überquerten den Dnjepr nördlich und südlich von Mogilev, am 27. Juni wurde die Stadt umzingelt und am nächsten Tag angegriffen. Etwa zweitausend Gefangene wurden in der Stadt gefangen genommen, darunter der Kommandeur der 12. Infanteriedivision R. Bamler und der Kommandant von Mogilev G. G. von Ermansdorf, der später wegen zahlreicher schwerer Verbrechen für schuldig befunden und gehängt wurde.

Allmählich verlor der Abzug der 4. Armee die Organisation. Die Verbindung der Einheiten mit dem Kommando und untereinander war unterbrochen, die Einheiten wurden durcheinander gebracht. Die sich zurückziehenden Truppen waren häufigen Luftangriffen ausgesetzt, die schwere Verluste verursachten. Am 27. Juni gab der Kommandeur der 4. Armee, K. von Tippelskirch, per Funk den Befehl zum allgemeinen Rückzug nach Borisov und Beresina. Viele Rückzugsgruppen erhielten jedoch nicht einmal diesen Befehl, und nicht alle, die ihn erhielten, konnten sich daran halten.

Bis zum 29. Juni kündigte die 2. Weißrussische Front die Vernichtung oder Gefangennahme von 33.000 feindlichen Soldaten an. Unter den Trophäen befanden sich unter anderem 20 Panzer, vermutlich von der in der Gegend operierenden Kraftwagendivision Feldhernhalle.

Bobruisk-Operation

Die Bobruisk-Operation sollte eine südliche "Klaue" einer riesigen Einkreisung schaffen, die vom Hauptquartier des Obersten Oberkommandos konzipiert wurde. Diese Aktion wurde vollständig von der mächtigsten und zahlreichsten der an der Bagration-Operation beteiligten Fronten durchgeführt - der 1. Weißrussischen Front unter dem Kommando von K. K. Rokossovsky. Zunächst beteiligte sich nur der rechte Flügel der Front an der Offensive. Er wurde von der 9. Feldarmee von General H. Jordan bekämpft. Neben der Nähe von Vitebsk wurde die Aufgabe, die Flanke der Heeresgruppe Mitte zu zerschlagen, durch die Schaffung eines lokalen "Kessels" um Bobruisk gelöst. Der Plan von K. K. Rokossovsky stellte insgesamt das klassische "Cannes" dar: Von Südosten nach Nordwesten rückte die 65. Armee allmählich nach Norden ab (verstärkt durch das 1. Don-Panzerkorps), von Osten nach Westen die 3. Armee Ich bin eine Armee, zu der auch das 9. Panzerkorps gehört. Für einen schnellen Durchbruch nach Slutsk wurde die 28. Armee mit der Kavallerie-mechanisierten Gruppe von I. A. Pliev eingesetzt. Die Frontlinie im Operationsgebiet machte in der Nähe von Zhlobin eine Biegung nach Westen, und Bobruisk wurde unter anderem von A. Hitler zur „Festung“ erklärt, so dass der Feind selbst in gewisser Weise zur Umsetzung beitrug Sowjetische Pläne.

Die Offensive bei Bobruisk begann im Süden am 24. Juni, also etwas später als im Norden und in der Mitte. Schlechtes Wetter schränkte den Flugbetrieb zunächst stark ein. Zudem waren die Geländeverhältnisse in der Offensivzone sehr schwierig: Es galt, einen extrem großen, einen halben Kilometer breiten, sumpfigen Sumpf zu überwinden. Dies hielt die sowjetischen Truppen jedoch nicht auf, außerdem wurde die entsprechende Richtung bewusst gewählt. Da die deutsche Verteidigung im gut passierbaren Gebiet von Parichi ziemlich dicht war, beschloss der Kommandeur der 65. Armee, P. I. Batov, etwas nach Südwesten durch einen relativ schlecht bewachten Sumpf vorzudringen. Der Sumpf wurde entlang der Tore überwunden. P. I. Batov bemerkte:

Am ersten Tag durchbrach die 65. Armee die Verteidigung des Feindes, völlig betäubt von einem solchen Manöver, bis zu einer Tiefe von 10 km, und ein Panzerkorps wurde in den Durchbruch eingeführt. Ein ähnlicher Erfolg wurde von seinem Nachbarn an der linken Flanke erzielt - der 28. Armee unter dem Kommando von Generalleutnant A. A. Luchinsky.

Die 3. Armee von A. V. Gorbatov stieß dagegen auf hartnäckigen Widerstand. H. Jordan setzte seine mobile Hauptreserve, die 20. Panzerdivision, gegen sie ein. Dies verlangsamte den Fortschritt erheblich. Die 48. Armee unter dem Kommando von P. L. Romanenko, die links von der 28. Armee vorrückte, steckte aufgrund des äußerst schwierigen Geländes ebenfalls fest. Am Nachmittag verbesserte sich das Wetter, was es ermöglichte, die Luftfahrt aktiv zu nutzen: 2465-Einsätze wurden von Flugzeugen durchgeführt, aber die Fortschritte blieben unbedeutend.

Am nächsten Tag wurde an der Südflanke die kavalleriemechanisierte Gruppe von I. A. Pliev in den Durchbruch eingeführt. Der Kontrast zwischen der schnellen Offensive von P. I. Batov und dem langsamen Durchnagen der Verteidigung von A. W. Gorbatov und P. L. Romanenko war nicht nur für die sowjetische, sondern auch für die deutsche Führung spürbar. H. Jordan leitete die 20. Panzerdivision in den südlichen Sektor um, die jedoch, nachdem sie "von den Rädern" in die Schlacht eingetreten war, den Durchbruch nicht verhindern konnte, die Hälfte ihrer gepanzerten Fahrzeuge verlor und gezwungen war, sich nach Süden zurückzuziehen.

Infolge des Rückzugs der 20. Panzerdivision und der Einführung des 9. Panzerkorps in die Schlacht konnte die nördliche "Klaue" tief vordringen. Am 27. Juni wurden die von Bobruisk nach Norden und Westen führenden Straßen abgefangen. Die Hauptstreitkräfte der deutschen 9. Armee waren von einem Durchmesser von etwa 25 km umgeben.

H. Jordan wurde aus dem Kommando der 9. Armee entfernt, an seiner Stelle wurde General der Panzertruppen N. von Forman ernannt. Allerdings konnten personelle Veränderungen die Stellung der eingekreisten deutschen Einheiten nicht mehr beeinflussen. Es gab keine Kräfte, die in der Lage waren, einen vollwertigen Deblocking-Streik von außen zu organisieren. Ein Versuch der 12. Panzerdivision der Reserve, den „Korridor“ zu durchbrechen, scheiterte. Daher begannen die eingekreisten deutschen Einheiten, selbstständig energische Durchbruchsbemühungen zu unternehmen. Das 35. Armeekorps, das sich östlich von Bobruisk unter dem Kommando von Lutzow befindet, begann, sich auf einen Durchbruch nach Norden vorzubereiten, um sich der 4. Armee anzuschließen. Am Abend des 27. Juni unternahm das Korps, nachdem es alle Waffen und Gegenstände zerstört hatte, die nicht weggetragen werden konnten, einen Durchbruchsversuch. Dieser Versuch schlug im Allgemeinen fehl, obwohl es einigen Gruppen gelang, zwischen den sowjetischen Einheiten hindurchzugehen. Am 27. Juni wurde die Kommunikation mit dem 35. Korps unterbrochen. Die letzte organisierte Streitmacht in der Einkreisung war das 41. Panzerkorps von General Hoffmeister. Die Gruppen und einzelnen Soldaten, die die Kontrolle verloren hatten, versammelten sich in Bobruisk, wofür sie die Beresina an die Westküste überquerten - sie wurden ständig von Flugzeugen bombardiert. Chaos herrschte in der Stadt. Der Kommandeur der 134. Infanteriedivision, General Philip, erschoss sich aus Verzweiflung.

Am 27. Juni begann der Angriff auf Bobruisk. Am Abend des 28. unternahmen die Reste der Garnison den letzten Durchbruchsversuch, während 3.500 Verwundete in der Stadt zurückblieben. Der Angriff wurde von den überlebenden Panzern der 20. Panzerdivision angeführt. Es gelang ihnen, die dünne Barriere der sowjetischen Infanterie im Norden der Stadt zu durchbrechen, aber der Rückzug wurde unter Luftangriffen fortgesetzt und verursachte schwere Verluste. Am Morgen des 29. Juni wurde Bobruisk geräumt. Etwa 14.000 Soldaten und Offiziere der Wehrmacht konnten die Stellungen der deutschen Truppen erreichen - zum größten Teil trafen sie auf die 12. Panzerdivision. 74.000 Soldaten und Offiziere starben oder wurden gefangen genommen. Unter den Gefangenen war der Kommandant von Bobruisk, Generalmajor Haman.

Die Bobruisk-Operation wurde erfolgreich beendet. Die Zerstörung von zwei Korps, dem 35. Armeekorps und dem 41. Panzerkorps, die Gefangennahme ihrer beiden Kommandeure und die Befreiung von Bobruisk dauerte weniger als eine Woche. Im Rahmen der Operation Bagration führte die Niederlage der 9. deutschen Armee dazu, dass beide Flanken der Heeresgruppe Mitte frei blieben und die Straße nach Minsk von Nordosten und Südosten offen war.

Polozk-Operation

Nach der Zerschlagung der Front der 3. Panzerarmee bei Witebsk begann die 1. Baltische Front in zwei Richtungen erfolgreich zu werden: nach Nordwesten gegen die deutsche Gruppierung bei Polozk und nach Westen in Richtung Glubokoje.

Polozk sorgte beim sowjetischen Kommando für Besorgnis, da diese nächste "Festung" nun über der Flanke der 1. Baltischen Front hing. I. Kh. Bagramyan machte sich sofort daran, dieses Problem zu beseitigen: Zwischen den Operationen Vitebsk-Orsha und Polozk gab es keine Pause. Im Gegensatz zu den meisten Schlachten der Operation Bagration war der Hauptfeind der Roten Armee bei Polozk neben den Überresten der 3. Panzerarmee die Heeresgruppe Nord, vertreten durch die 16. Feldarmee unter dem Kommando von General H. Hansen. Auf feindlicher Seite wurden nur zwei Infanteriedivisionen als Reserve eingesetzt.

Dem 29. Juni folgte ein Schlag gegen Polozk. Die 6. Garde und die 43. Armee umgingen die Stadt von Süden (die 6. Garde-Armee umging Polozk auch von Westen), die 4. Schockarmee - von Norden. Das 1. Panzerkorps erobert die Stadt Ushachi südlich von Polozk und rückt weit nach Westen vor. Das Korps eroberte mit einem Überraschungsangriff einen Brückenkopf am Westufer der Dwina. Der von der 16. Armee geplante Gegenangriff fand einfach nicht statt.

Die Partisanen leisteten den Angreifern beträchtliche Hilfe, indem sie kleine Gruppen des Rückzugs abfingen und manchmal sogar große Militärkolonnen angriffen.

Die Niederlage der Polozker Garnison im Kessel fand jedoch nicht statt. Karl Hilpert, der die Verteidigung der Stadt befehligte, verließ willkürlich die „Festung“, ohne abzuwarten, bis die Fluchtwege unterbrochen waren. Polozk wurde am 4. Juli befreit. Das Scheitern dieses Gefechts kostete Georg Lindemann, Kommandeur der Heeresgruppe Nord, den Posten. Es sei darauf hingewiesen, dass trotz des Fehlens von „Kesseln“ die Zahl der Gefangenen für eine Operation, die nur sechs Tage dauerte, erheblich war. Die 1. Baltische Front kündigte die Gefangennahme von 7.000 feindlichen Soldaten und Offizieren an.

Obwohl die Operation Polozk nicht mit einer ähnlichen Niederlage wie bei Witebsk gekrönt wurde, brachte sie bedeutende Ergebnisse. Der Feind verlor einen Stützpunkt und einen Eisenbahnknotenpunkt, die Flankenbedrohung der 1. Baltischen Front war beseitigt, die Stellungen der Heeresgruppe Nord wurden von Süden her flankiert und drohten in der Flanke getroffen zu werden.

Nach der Einnahme von Polozk gab es organisatorische Umstrukturierungen für neue Aufgaben. Die 4. Schockarmee wurde an die 2. Ostseefront verlegt, die 1. Ostseefront hingegen erhielt die 39. Armee von Tschernjachowski sowie zwei Armeen aus der Reserve. Die Frontlinie verschob sich 60 km nach Süden. All diese Maßnahmen waren mit der Notwendigkeit verbunden, die Kontrollierbarkeit der Truppen zu verbessern und sie vor den bevorstehenden Operationen in der Ostsee zu stärken.

Minsk-Operation

Am 28. Juni wurde Feldmarschall E. Bush aus dem Kommando der Heeresgruppe Mitte entfernt, sein Platz wurde von Feldmarschall V. Model eingenommen, der ein anerkannter Spezialist für Verteidigungsoperationen war. Mehrere neue Formationen wurden nach Weißrussland geschickt, insbesondere die 4., 5. und 12. Panzerdivision.

Rückzug der 4. Armee für die Beresina

Nach dem Zusammenbruch der Nord- und Südflanke bei Vitebsk und Bobruisk wurde die deutsche 4. Armee in eine Art Rechteck gezwängt. Die östliche "Mauer" dieses Rechtecks ​​​​wurde vom Fluss Drut gebildet, die westliche - von der Beresina, die nördliche und südliche - von sowjetischen Truppen. Im Westen lag Minsk, das Ziel der wichtigsten sowjetischen Angriffe war. Die Flanken der 4. Armee waren nicht wirklich bedeckt. Die Umgebung sah unmittelbar bevorstehend aus. Daher befahl der Heeresführer, General K. von Tippelskirch, einen allgemeinen Rückzug über die Beresina nach Minsk. Der einzige Weg, dies zu tun, war eine unbefestigte Straße von Mogilev durch Beresino. Die auf der Straße angesammelten Truppen und rückwärtigen Einrichtungen versuchten unter ständigen vernichtenden Angriffen von Angriffsflugzeugen und Bombern, die einzige Brücke zum Westufer der Beresina zu überqueren. Die Militärpolizei zog sich von der Regulierung des Übergangs zurück. Außerdem wurden die Zurückweichenden von Partisanen angegriffen. Zusätzlich wurde die Situation dadurch kompliziert, dass zahlreiche Gruppen von Soldaten von Einheiten, die in anderen Sektoren besiegt wurden, sogar aus der Nähe von Witebsk, sich den zurückziehenden Truppen anschlossen. Aus diesen Gründen war die Passage durch die Beresina langsam und von großen Opfern begleitet. Es sei darauf hingewiesen, dass der Druck der 2. Weißrussischen Front, die sich direkt vor der 4. Armee befand, unbedeutend war, da die Pläne des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos keine Vertreibung des Feindes aus der Falle vorsahen.

Schlacht südlich von Minsk

Nach der Zerschlagung von zwei Korps der 9. Armee erhielt K. K. Rokossovsky neue Aufgaben. Die 3. Weißrussische Front rückte in zwei Richtungen vor, nach Südwesten in Richtung Minsk und nach Westen nach Vileyka. Die 1. Weißrussische Front erhielt eine symmetrische Aufgabe. Nachdem sie bei der Operation Bobruisk beeindruckende Ergebnisse erzielt hatten, wandten sich die 65. und 28. Armee sowie die mechanisierte Kavalleriegruppe von I. A. Pliev strikt nach Westen, nach Slutsk und Nesvizh. Die 3. Armee von A. V. Gorbatova rückte nach Nordwesten in Richtung Minsk vor. Die 48. Armee von P. L. Romanenko wurde zu einer Brücke zwischen diesen Schockgruppen.

In der Offensive der Front lagen mobile Formationen an der Spitze - Panzer, mechanisierte Einheiten und kavalleriemechanisierte Gruppen. Die kavalleriemechanisierte Gruppe von I. A. Pliev, die sich schnell in Richtung Slutsk bewegte, erreichte die Stadt am Abend des 29. Juni. Da der Feind vor der 1. Weißrussischen Front größtenteils besiegt war, war der Widerstand schwach. Die Stadt Slutsk selbst war eine Ausnahme: Sie wurde von Einheiten der 35. und 102. Division verteidigt, die schwere Verluste erlitten. Die sowjetischen Truppen schätzten die Garnison von Sluzk auf etwa zwei Regimenter.

Angesichts des organisierten Widerstands in Sluzk organisierte General I. A. Pliev gleichzeitig einen Angriff von drei Seiten. Die Flankendeckung brachte Erfolg: Am 30. Juni um 11 Uhr morgens wurde Sluzk von einer Kavallerie-mechanisierten Gruppe mit Unterstützung der Infanterie, die die Stadt umgangen hatte, geräumt.

Am 2. Juli eroberte die kavalleriemechanisierte Gruppe von I. A. Pliev Nesvizh und schnitt der Minsker Gruppe den Fluchtweg nach Südosten ab. Die Offensive entwickelte sich schnell, nur kleine verstreute Gruppen von Soldaten leisteten Widerstand. Am 2. Juli wurden die Reste der deutschen 12. Panzerdivision von Puchowitschi zurückgeworfen. Am 2. Juli näherte sich das Panzerkorps der Front von K. K. Rokossovsky Minsk.

Kampf um Minsk

Zu diesem Zeitpunkt begannen deutsche mobile Reserven an der Front einzutreffen, die hauptsächlich von den in der Ukraine operierenden Truppen abgezogen wurden. Vom 26. bis 28. Juni traf die 5. Panzerdivision unter dem Kommando von General K. Dekker nordöstlich von Minsk in der Region Borisov ein. Es stellte eine ernsthafte Bedrohung dar, da es in den vergangenen Monaten kaum an Kampfhandlungen teilgenommen hatte und fast vollständig besetzt war (unter anderem wurde das Panzerabwehrbataillon im Frühjahr mit 21 Jagdpanzern IV / 48 umgerüstet). , und im Juni ein voll besetztes Bataillon von 76 "Panthern"), und bei der Ankunft in der Region Borisov wurde es durch das 505. schwere Bataillon (45 "Tiger" -Panzer) verstärkt. Der Schwachpunkt der Deutschen in diesem Bereich war die Infanterie: Dies waren entweder Sicherheits- oder Infanteriedivisionen, die erhebliche Verluste erlitten.

Am 28. Juni machten sich die 5. Garde-Panzerarmee, die pferdemechanisierte Gruppe von N. S. Oslikovsky und das 2. Garde-Panzerkorps auf den Weg, um die Beresina zu erzwingen und auf Minsk vorzurücken. Die 5. Panzerarmee, die mitten in der Schlachtordnung auf der Beresina marschierte, kollidierte mit einer Gruppe von General D. von Saucken (den Hauptkräften der 5. Panzerdivision und dem 505. Schweren Panzerbataillon). Die Gruppe von D. von Saucken hatte die Aufgabe, die Beresina-Linie zu halten, um den Rückzug der 4. Armee zu decken. Am 29. und 30. Juni kam es zu äußerst harten Kämpfen zwischen dieser Gruppe und zwei Korps der 5. Garde-Panzerarmee. Die 5. Garde-Panzerarmee rückte mit großen Schwierigkeiten und schweren Verlusten vor, aber während dieser Zeit überquerten die Kavallerie-mechanisierte Gruppe von N. S. Oslikovsky, das 2. Garde-Panzerkorps und die Pfeile der 11. Garde-Armee die Beresina und brachen den schwachen Widerstand der Polizei Einheiten und begann, die deutsche Division von Norden und Süden her zu decken. Die 5. Panzerdivision musste sich unter dem Druck von allen Seiten nach kurzen, aber heftigen Straßenkämpfen in Borissow selbst mit schweren Verlusten zurückziehen. Nach dem Zusammenbruch der Verteidigung bei Borisov zielte die kavalleriemechanisierte Gruppe von N. S. Oslikovsky auf Molodechno (nordwestlich von Minsk), und die 5. Garde-Panzerarmee und das 2. Garde-Panzerkorps zielten auf Minsk. Die rechtsflankierte 5. Combined-Arms Army bewegte sich zu dieser Zeit nach Norden, streng nach Westen, nach Vileika, und die linksflankierte 31. Armee folgte dem 2nd Guards Tank Corps. So gab es eine parallele Verfolgung: Sowjetische mobile Formationen überholten die sich zurückziehenden Kolonnen der eingekreisten Gruppe. Die letzte Grenze auf dem Weg nach Minsk war durchbrochen. Die Wehrmacht erlitt schwere Verluste, und der Anteil der Gefangenen war erheblich. Die Behauptungen der 3. Weißrussischen Front umfassten über 22.000 getötete und über 13.000 gefangene deutsche Soldaten. Zusammen mit einer großen Anzahl zerstörter und erbeuteter Fahrzeuge (fast 5.000 Fahrzeuge, laut demselben Bericht) kann der Schluss gezogen werden, dass die hinteren Dienste der Heeresgruppe Mitte schweren Schlägen ausgesetzt waren.

Nordwestlich von Minsk lieferte die 5. Panzerdivision der 5. Garde einen weiteren schweren Kampf. Panzerarmee. Am 1. und 2. Juli fand ein schwerer mobiler Kampf statt. Deutsche Tanker kündigten die Zerstörung von 295 sowjetischen Kampffahrzeugen an. Obwohl solche Behauptungen mit Vorsicht behandelt werden sollten, besteht kein Zweifel an den Verlusten der 5. Garde. Panzerarmee waren schwer. In diesen Kämpfen wurde der 5. TD jedoch auf 18-Panzer reduziert, und alle „Tiger“ des 505. schweren Bataillons gingen ebenfalls verloren. Tatsächlich verlor die Division die Möglichkeit, die Einsatzlage zu beeinflussen, während das Schlagpotential der sowjetischen Panzerverbände keineswegs ausgeschöpft war.

3. Juli 2. Garde. Das Panzerkorps näherte sich dem Stadtrand von Minsk und brach nach einem Umwegmanöver von Nordwesten in die Stadt ein. In diesem Moment näherte sich die Vorausabteilung der Rokossovsky-Front der Stadt von Süden und die 5. Garde rückte von Norden vor. Panzerarmee und aus dem Osten - die fortgeschrittenen Abteilungen der 31. kombinierten Waffenarmee. Gegen so zahlreiche und mächtige Formationen in Minsk standen nur etwa 1.800 reguläre Truppen. Es sei darauf hingewiesen, dass es den Deutschen am 1. und 2. Juli gelungen ist, mehr als 20.000 Verwundete und rückständige Soldaten zu evakuieren. Es blieben jedoch noch zahlreiche Nachzügler (meist unbewaffnet) in der Stadt. Die Verteidigung von Minsk war sehr kurz: Um 13:00 Uhr wurde die Hauptstadt von Belarus befreit. Dies bedeutete, dass die Überreste der 4. Armee und der Einheiten, die sich ihr anschlossen, mehr als 100.000 Menschen, zur Gefangenschaft oder Vernichtung verurteilt waren. Minsk fiel in die Hände der sowjetischen Truppen, die während der Kämpfe im Sommer 1941 stark zerstört wurden, außerdem verursachten zurückweichende Einheiten der Wehrmacht zusätzliche Zerstörungen in der Stadt. Marschall Vasilevsky erklärte: „Am 5. Juli besuchte ich Minsk. Der Eindruck, den ich hinterlassen habe, ist extrem schwer. Die Stadt wurde von den Nazis stark zerstört. Von den großen Gebäuden hatte der Feind keine Zeit, nur das Haus der belarussischen Regierung, das neue Gebäude des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei von Belarus, die Radiofabrik und das Haus der Roten Armee in die Luft zu jagen. Kraftwerk, Bahnhof, die meisten Industriebetriebe und Institutionen wurden gesprengt ""

Zusammenbruch der 4. Armee

Die eingekreiste deutsche Gruppe unternahm verzweifelte Versuche, nach Westen auszubrechen. Die Deutschen versuchten sogar Angriffe mit Klingenwaffen. Da die Heeresführung nach Westen floh, wurde die eigentliche Führung der Reste des 4. Feldheeres anstelle von K. von Tippelskirch durch den Kommandeur des 12. Armeekorps, W. Müller, wahrgenommen.

Der Minsker "Kessel" wurde mit Artilleriefeuer und Flugzeugen durchschossen, die Munition ging zur Neige, Vorräte fehlten vollständig, daher wurde unverzüglich ein Durchbruchsversuch unternommen. Dazu wurden die Eingeschlossenen in zwei Gruppen aufgeteilt, eine von W. Muller selbst angeführt, die andere vom Kommandeur der 78. Angriffsdivision, Generalleutnant G. Traut. Am 6. Juli unternahm eine Abteilung unter dem Kommando von G. Traut mit 3.000 Mann einen Versuch, bei Smilovichi durchzubrechen, kollidierte jedoch mit Einheiten der 49. Armee und wurde nach einem vierstündigen Kampf getötet. Am selben Tag unternahm G. Trout einen zweiten Versuch, aus der Falle zu kommen, aber bevor er die Übergänge über den Svisloch bei Sinelo erreichte, wurde seine Abteilung besiegt und G. Trout selbst wurde gefangen genommen.

Am 5. Juli wurde der letzte Funkspruch aus dem "Kessel" an das Kommando der Heeresgruppe gesendet. Sie sagte:

Auf diesen verzweifelten Appell gab es keine Antwort. Die äußere Front der Einkreisung verlagerte sich schnell nach Westen, und wenn es zum Zeitpunkt des Schließens des Rings ausreichte, 50 km zu passieren, um durchzubrechen, passierte die Front bald bereits 150 km vom Kessel entfernt. Von außen gelangte niemand in die Umzingelten. Der Ring schrumpfte, der Widerstand wurde durch massiven Beschuss und Bombenangriffe unterdrückt. Als am 8. Juli die Unmöglichkeit eines Durchbruchs offensichtlich wurde, entschloss sich W. Müller zur Kapitulation. Am frühen Morgen ging er, konzentriert auf Artilleriefeuer, auf die sowjetischen Truppen zu und ergab sich Einheiten des 121. Schützenkorps der 50. Armee. Sie schrieben sofort den folgenden Befehl:

"8. Juli 1944. An alle Soldaten der 4. Armee, die sich im Gebiet östlich des Ptich-Flusses befinden! Unsere Stellung wurde nach vielen Tagen schwerer Kämpfe hoffnungslos. Wir haben unsere Pflicht erfüllt. Unsere Kampfbereitschaft ist praktisch auf Null reduziert, und es gibt keinen Grund, mit einer Wiederaufnahme der Lieferungen zu rechnen. Nach Angaben des Oberkommandos der Wehrmacht befinden sich bereits russische Truppen in der Nähe von Baranowitschi. Der Weg entlang des Flusses ist blockiert, und wir können den Ring nicht alleine durchbrechen. Wir haben eine große Zahl von Verwundeten und Soldaten, die von ihren Einheiten abgekommen sind. Das russische Kommando verspricht: a) medizinische Versorgung aller Verwundeten; b) Offiziere, um Befehle und scharfe Waffen, Soldaten - Befehle zu hinterlassen. Wir sind verpflichtet: alle verfügbaren Waffen und Ausrüstungsgegenstände zu sammeln und in gutem Zustand zu übergeben. Machen wir dem sinnlosen Blutvergießen ein Ende! Ich bestelle: Stoppen Sie den Widerstand sofort; versammeln sich in Gruppen von 100 oder mehr Personen unter dem Kommando von Offizieren oder hochrangigen Unteroffizieren; konzentrieren Sie die Verwundeten an Sammelstellen; klar, energisch handeln, kameradschaftliche gegenseitige Hilfe zeigen. Je disziplinierter wir uns bei der Kapitulation zeigen, desto früher werden wir mit der Erlaubnis belegt. Diese Bestellung muss mündlich und schriftlich auf allen verfügbaren Wegen erfolgen. Generalleutnant und Kommandant XII Armeekorps.

Die Kommandeure der Roten Armee äußerten sich ziemlich selbstkritisch über die Aktionen zur Niederlage des Minsker "Kessels". Der Kommandeur der 2. Weißrussischen Front, General G. F. Zakharov, drückte seine extreme Unzufriedenheit aus:

Vom 8. bis 9. Juli wurde der organisierte Widerstand der deutschen Truppen jedoch gebrochen. Bis zum 12. Juli wurde die Säuberung fortgesetzt: Partisanen und reguläre Einheiten durchkämmten die Wälder und neutralisierten kleine Gruppen von Eingekreisten. Danach hörten die Kämpfe östlich von Minsk endgültig auf. Mehr als 72.000 deutsche Soldaten starben, mehr als 35.000 wurden gefangen genommen.

Die zweite Stufe der Operation

Am Vorabend der zweiten Phase der Operation Bagration versuchte die sowjetische Seite, den erzielten Erfolg so weit wie möglich auszunutzen, während die deutsche Seite versuchte, die Front wiederherzustellen. Zu diesem Zeitpunkt mussten sich die Angreifer mit den ankommenden feindlichen Reserven auseinandersetzen. Auch in dieser Zeit gab es neue personelle Veränderungen in der Führung der Streitkräfte des Dritten Reiches. Der Generalstabschef der Landstreitkräfte, K. Zeitzler, schlug vor, die Heeresgruppe Nord nach Süden abzuziehen, um mit ihrer Hilfe eine neue Front aufzubauen. Dieser Vorschlag wurde von A. Hitler aus politischen Gründen (Beziehungen zu Finnland) und auch wegen der Einwände des Marinekommandos abgelehnt: Das Verlassen des Finnischen Meerbusens verschlechterte die Kommunikation mit demselben Finnland und Schweden. Infolgedessen musste K. Zeitzler den Posten des Generalstabschefs aufgeben und wurde durch G. V. Guderian ersetzt.

Feldmarschall V. Model versuchte seinerseits, eine Verteidigungslinie von Vilnius über Lida und Baranovichi zu errichten und ein 400 km breites Loch in der Front zu schließen. Zu diesem Zweck verfügte er über die einzige noch nicht getroffene Armee der Mittelgruppe - die 2. - sowie über Verstärkungen und die Überreste der besiegten Einheiten. Insgesamt waren dies offensichtlich unzureichende Kräfte. V. Model erhielt erhebliche Unterstützung von anderen Sektoren der Front: Bis zum 16. Juli wurden 46 Divisionen nach Weißrussland verlegt. Diese Formationen wurden jedoch allmählich in die Schlacht eingeführt, oft "von den Rädern", und konnten den Verlauf der Schlacht nicht schnell ändern.

Šiauliai-Betrieb

Nach der Befreiung von Polotsk erhielt die 1. Baltische Front von I. Kh. Bagramyan den Auftrag, in nordwestlicher Richtung, in Richtung Dvinsk und im Westen, in Richtung Kaunas und Sventsyan anzugreifen. Der allgemeine Plan war, in die Ostsee vorzustoßen und die Heeresgruppe Nord von anderen Wehrmachtskräften abzuschneiden. Um zu verhindern, dass die Truppen der Front auf verschiedene Operationslinien gedehnt werden, wurde die 4. Stoßarmee an die 2. Weißrussische Front verlegt. Stattdessen wurde die 39. Armee von der 3. Weißrussischen Front versetzt. Auch Reserven wurden an die Front versetzt: Dazu gehörten die 51. Armee von Generalleutnant Ya. G. Kreizer und die 2. Garde-Armee von Generalleutnant P. G. Chanchibadze. Diese Umordnungen verursachten eine kleine Pause, da am 4. Juli nur zwei der Frontarmeen einen Feind vor sich hatten. Die Reservearmeen marschierten an die Front, die 39. war nach der Niederlage des "Kessels" von Vitebsk ebenfalls auf dem Marsch. Daher dauerte die Schlacht bis zum 15. Juli ohne die Teilnahme der Armeen von Ya. G. Kreizer und P. G. Chanchibadze.

In Erwartung eines Angriffs auf Dvinsk verlegte der Feind einen Teil der Streitkräfte der Heeresgruppe Nord in dieses Gebiet. Die sowjetische Seite schätzte die feindlichen Streitkräfte bei Dvinsk auf fünf neue Divisionen sowie eine Brigade von Sturmgeschützen, Sicherheits-, Pionier- und Strafeinheiten. Somit hatten die sowjetischen Truppen keine Überlegenheit gegenüber dem Feind. Darüber hinaus zwangen Unterbrechungen der Treibstoffversorgung die sowjetische Luftfahrt, ihre Aktivitäten stark einzuschränken. Aus diesem Grund kam die am 5. Juli begonnene Offensive am 7. zum Stillstand. Das Verändern der Schlagrichtung half nur ein wenig weiter, brachte aber keinen Durchbruch. Am 18. Juli wurde die Operation in Richtung Dwina eingestellt. Laut I. Kh. Baghramyan war er bereit für eine solche Entwicklung der Ereignisse:

Der Vormarsch nach Sventsiany war viel einfacher, da der Feind in dieser Richtung keine so bedeutenden Reserven einwarf und die sowjetische Gruppierung im Gegenteil mächtiger war als gegen Dvinsk. Das vorrückende 1. Panzerkorps durchschnitt die Eisenbahnlinie Vilnius-Dwinsk. Bis zum 14. Juli war die linke Flanke 140 km vorgerückt, verließ Vilnius nach Süden und bewegte sich in Richtung Kaunas.

Lokale Fehler hatten keinen Einfluss auf den Gesamtverlauf der Operation. Die 6. Garde-Armee ging am 23. Juli erneut in die Offensive, und obwohl ihr Vormarsch langsam und schwierig war, wurde Dvinsk am 27. Juli in Zusammenarbeit mit den nach rechts vordringenden Truppen der 2. Baltischen Front geräumt. Nach dem 20. Juli begann sich die Einführung neuer Streitkräfte auszuwirken: Die 51. Armee erreichte die Frontlinie und befreite Panevezys sofort, woraufhin sie sich weiter in Richtung Siauliai bewegte. Am 26. Juli wurde das 3. Guards Mechanized Corps in seiner Gasse in die Schlacht gezogen, die am selben Tag nach Siauliai ging. Der Widerstand des Feindes war schwach, von deutscher Seite gab es hauptsächlich getrennte Einsatzgruppen, so dass Siauliai bereits am 27. Juli eingenommen wurde.

Der Feind hat die Absicht des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos, die Nordgruppe abzuschneiden, ganz klar verstanden. J. Frisner, der Kommandeur der Heeresgruppe, machte A. Hitler am 15. Juli auf diese Tatsache aufmerksam und argumentierte, dass, wenn die Heeresgruppe die Front nicht reduziert und nicht abzieht, Isolation und möglicherweise eine Niederlage auf sie warten. Es blieb jedoch keine Zeit, die Gruppe aus der auftauchenden "Tasche" zurückzuziehen, und am 23. Juli wurde G. Frisner von seinem Posten entfernt und nach Süden nach Rumänien geschickt.

Das allgemeine Ziel der 1. Ostseefront war der Zugang zum Meer, daher wurde das 3. Garde-Mechanisierte Korps als mobile Frontgruppe fast im rechten Winkel gedreht: von Westen nach Norden. I. Kh. Bagramyan formalisierte diesen Zug mit der folgenden Reihenfolge:

Bis zum 30. Juli gelang es, die beiden Heeresgruppen voneinander zu trennen: Die Vorhut des 3. Garde-Mechanisierten Korps durchschnitt im Raum Tukums die letzte Eisenbahnstrecke zwischen Ostpreußen und den baltischen Staaten. Am 31. Juli fiel Jelgava nach einem ziemlich angespannten Angriff. Somit ging die Front an die Ostsee. Es entstand, mit den Worten von A. Hitler, "eine Lücke in der Wehrmacht". Zu diesem Zeitpunkt bestand die Hauptaufgabe der Front von I. Kh. Baghramyan darin, das Erreichte beizubehalten, da eine Operation in großer Tiefe zu einer Dehnung der Kommunikation führen würde und der Feind aktiv versuchte, die Landkommunikation zwischen den Armeen wiederherzustellen Gruppen.

Der erste der deutschen Gegenangriffe war ein Angriff in der Nähe der Stadt Birzhai. Diese Stadt lag an der Kreuzung zwischen der 51. Armee, die zum Meer durchgebrochen war, und dem Felsvorsprung der 43. Armee, die ihr rechts folgte. Die Idee des deutschen Kommandos war es, durch die Stellungen der 43. Armee zu gehen, die die Flanke zum Rücken der 51. Armee bedeckt, die zum Meer läuft. Der Feind setzte eine ziemlich große Gruppierung der Heeresgruppe Nord ein. Nach sowjetischen Angaben nahmen fünf Infanteriedivisionen (58., 61., 81., 215. und 290.), die motorisierte Nordlanddivision, die 393. Sturmgeschützbrigade und andere Einheiten an der Schlacht teil. Am 1. August gelang es dieser Gruppe, in die Offensive zu gehen, die 357. Schützendivision der 43. Armee einzukreisen. Die Division war ziemlich klein (4.000 Personen) und befand sich in einer schwierigen Situation. Der örtliche "Kessel" wurde jedoch anscheinend aufgrund mangelnder Kraft des Feindes keinem ernsthaften Druck ausgesetzt. Die ersten Versuche, die eingekreiste Einheit zu entsperren, schlugen fehl, aber die Kommunikation mit der Division wurde aufrechterhalten, sie hatte eine Luftversorgung. Die Situation wurde durch die von I. Kh. Bagramyan eingeworfenen Reserven umgekehrt. In der Nacht zum 7. August vereinigten sich das 19. Panzerkorps und die eingekreiste Division, die aus dem Inneren des "Kessels" schlug. Birzhai wurde auch behalten. Von den 3908 umzingelten Personen blieben 3230 in den Reihen und etwa 400 wurden verwundet. Das heißt, die Verluste an Menschen waren moderat.

Die Gegenangriffe der deutschen Truppen gingen jedoch weiter. Am 16. August begannen Angriffe im Gebiet Raseiniai und westlich von Siauliai. Die 3. deutsche Panzerarmee versuchte, die Rote Armee von der Ostsee zurückzudrängen und den Kontakt zur Heeresgruppe Nord wiederherzustellen. Einheiten der 2. Garde-Armee wurden zurückgedrängt, ebenso Einheiten der benachbarten 51. Armee. Bis zum 18. August wurden vor der 2. Garde-Armee die 7., 5., 14. Panzerdivision und die Panzerdivision "Großdeutschland" (im Dokument fälschlicherweise "SS-Division") installiert. Die Situation in der Nähe von Siauliai wurde durch die Einführung der 5. Garde-Panzerarmee in die Schlacht stabilisiert. Am 20. August begann jedoch eine Offensive von Westen und Osten in Richtung Tukums. Tukums ging verloren, und für kurze Zeit stellten die Deutschen die Landkommunikation zwischen Heeresgruppen Mitte und Nord wieder her. Die Angriffe der deutschen 3. Panzerarmee im Raum Siauliai schlugen fehl. Ende August gab es eine Pause in den Kämpfen. Die 1. Ostseefront hat ihren Teil der Operation Bagration abgeschlossen.

Vilnius-Operation

Die Vernichtung der 4. Wehrmachtsarmee östlich von Minsk eröffnete attraktive Perspektiven. Am 4. Juli erhielt I. D. Chernyakhovsky eine Anweisung vom Hauptquartier des Obersten Oberkommandos mit der Aufgabe, in der allgemeinen Richtung auf Vilnius, Kaunas vorzurücken und bis zum 12. Juli Vilnius und Lida zu befreien und dann einen Brückenkopf am Westufer von zu erobern der Nemann.

Ohne eine Betriebspause einzulegen, nahm die 3. Weißrussische Front am 5. Juli die Operation auf. Die Offensive wurde von der 5th Guards Tank Army unterstützt. Der Feind verfügte nicht über ausreichende Streitkräfte für eine direkte Konfrontation, Vilnius wurde jedoch von A. Hitler zu einer weiteren „Festung“ erklärt, und darin befand sich eine ziemlich große Garnison, die während der Operation zusätzlich verstärkt wurde und etwa 15.000 Menschen zählte . Es gibt auch alternative Standpunkte zur Größe der Garnison: 4.000 Menschen. Die 5. Armee und das Mechanisierte Korps der 3. Garde durchbrachen die feindliche Verteidigung und rückten am ersten Tag 20 km vor. Für Infanterie ist dies ein sehr hohes Tempo. Erleichtert wurde die Sache durch die Brüchigkeit der deutschen Abwehr: Dem Heer standen angeschlagene Infanterieverbände und nach vorne geworfene Bau- und Sicherungseinheiten auf breiter Front entgegen. Die Armee eroberte Vilnius von Norden her.

In der Zwischenzeit rückten die 11. Garde-Armee und die 5. Garde-Panzerarmee weiter nach Süden in das Gebiet von Molodechno vor. Gleichzeitig verlagerte sich die Panzerarmee allmählich nach Norden und umgab Vilnius von Süden her. Molodechno selbst wurde am 5. Juli von Kavalleristen des 3. Gardekorps eingenommen. In der Stadt wurde ein Lagerhaus mit 500 Tonnen Treibstoff erobert. Am 6. Juli versuchten die Deutschen, einen privaten Gegenangriff gegen die Panzerarmee der 5. Garde durchzuführen. Daran nahmen die 212. Infanterie- und 391. Sicherheitsdivision sowie die improvisierte Hoppe-Panzergruppe von 22 selbstfahrenden Artillerie-Reittieren teil. Der Gegenangriff hatte nach deutschen Angaben nur begrenzten Erfolg, wird aber von sowjetischer Seite nicht bestätigt; nur die Tatsache eines Gegenangriffs wird bemerkt. Es hatte keine Auswirkungen auf den Vormarsch nach Vilnius, aber die 11 die 5. Panzerdivision, Sicherheits- und Infanterieeinheiten). Am 7. und 8. Juli wurde die Stadt von Einheiten der Panzerarmee der 5. Garde aus dem Süden und des Mechanisierten Korps der 3. Garde aus dem Norden umzingelt. Die Garnison unter dem Kommando von Generalmajor R. Shtagel nahm eine Rundumverteidigung auf. Die Stadt wurde von der kombinierten Gruppe verschiedener Einheiten verteidigt, die für die Schlachten von 1944 üblich war, darunter die 761. Grenadier-Brigade, Artillerie- und Flugabwehrbataillone und andere.

Am 7. Juli brach in Vilnius ein Aufstand der polnischen nationalistischen Organisation der Heimatarmee aus (Operation Sharp Gates im Rahmen der Sturmaktion). Ihre Abteilungen, angeführt vom örtlichen Kommandanten A. Krzhizhanovsky, zählten laut verschiedenen Quellen 4 bis 10.000 Menschen, und es gelang ihnen, die Kontrolle über einen Teil der Stadt zu übernehmen. Die polnischen Rebellen konnten Vilnius nicht alleine befreien, aber sie unterstützten die Einheiten der Roten Armee.

Bis zum 9. Juli wurden die meisten wichtigen Einrichtungen der Stadt, einschließlich des Bahnhofs und des Flugplatzes, von Einheiten der 5. Armee und der 5. Garde-Panzerarmee erobert. Die Garnison wehrte sich jedoch hartnäckig.

I. L. Degen, ein Tanker, der am Angriff auf Vilnius teilnahm, hinterließ die folgende Beschreibung dieser Schlachten:

Der Oberstleutnant sagte, dass nur hundert Infanteristen, ein paar deutsche Panzer und mehrere Kanonen - ein oder zwei - den Feind verteidigten, und zählten. (…) Und wir, drei Panzer, krochen durch die Straßen der Stadt, ohne uns zu sehen. Die beiden vom Oberstleutnant versprochenen deutschen Waffen, anscheinend multipliziert mit nicht-sexueller Teilung, begannen sie, uns von allen Seiten mit Waffen zu treffen. Sie hatten kaum Zeit, sie zu zerstören. (…) Der Kampf mit den Deutschen in der Stadt wurde zusätzlich zu den sowjetischen Einheiten von den Polen mit rot-weißen Bandagen an den Händen (der polnischen Regierung in London unterstellt) und einer großen jüdischen Partisanenabteilung aktiv geführt. Sie hatten rote Bänder an den Ärmeln. Eine Gruppe Polen näherte sich dem Panzer. Ich sprang zu ihnen hinunter und fragte: "Brauchst du Hilfe?" Der Kommandant, wie es scheint, ein Oberst, schüttelte mir fast mit Tränen in den Augen die Hand und zeigte mir, wo die Deutschen am intensivsten auf sie feuerten. Es stellt sich heraus, dass sie am Tag zuvor ohne Unterstützung den Deutschen gegenüberstanden. Deshalb war der Generalleutnant so freundlich zu uns ... Sofort lief der Leutnant, den ich bereits im Regimentshauptquartier gesehen hatte, herein und übermittelte eine Bitte des Kommandanten - das Bataillon in derselben Richtung zu unterstützen das die Polen mir gerade angedeutet hatten. Gefunden im Keller des NP-Bataillonskommandanten. Der Bataillonskommandeur informierte mich über die Lage und stellte den Auftrag. Er hatte noch siebzehn Leute im Bataillon ... Ich kicherte: Nun, wenn drei Panzer als Panzerbrigade gelten, warum können dann nicht 17 Kämpfer ein Bataillon sein ... Eine 76-mm-Kanone war am Bataillon angebracht. Die Berechnung hatte noch zwei panzerbrechende Granaten übrig. Es war die gesamte Munitionsladung. Das Geschütz wurde von einem jungen Unterleutnant kommandiert. Natürlich konnten die Artilleristen das Bataillon nicht mit Feuer unterstützen. Ihre Köpfe waren mit einem Gedanken gefüllt: Was werden sie tun, wenn deutsche Panzer die Straße hinuntergehen?! Ab dem 9. Juli verließ mein Panzer das Schlachtfeld drei Tage lang nicht. Wir haben unsere räumliche und zeitliche Orientierung völlig verloren. Niemand brachte mir Granaten, und ich musste tausendmal nachdenken, bevor ich mir noch einen Schuss aus einer Panzerkanone erlaubte. Er unterstützte die Infanterie hauptsächlich mit dem Feuer von zwei Maschinengewehren und Raupen. Es gab keine Verbindung mit der Brigade und sogar mit Varivoda. Straßenkämpfe sind ein wahrer Albtraum, ein Horror, den das menschliche Gehirn nicht vollständig erfassen kann. (…) Am 13. Juli hörten die Kämpfe in der Stadt auf. Die Deutschen ergaben sich in Gruppen. Erinnern Sie sich, vor wie vielen Deutschen der Oberstleutnant mich gewarnt hat? Hundert Leute. Es stellte sich also heraus, dass es nur fünftausend deutsche Gefangene waren. Aber es gab auch keine zwei Panzer.

In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli durchbrach die 6. deutsche Panzerdivision, unterstützt von einem Teil der Division Großdeutschland, den Korridor nach Vilnius. Die Operation wurde persönlich von Generaloberst G. Kh. Reinhardt, dem Kommandeur der 3. Panzerarmee, geleitet. Dreitausend deutsche Soldaten kamen aus der "Festung". Andere, egal wie viele, starben oder wurden am 13. Juli gefangen genommen. Die sowjetische Seite kündigte den Tod von achttausend deutschen Soldaten in Vilnius und Umgebung und die Gefangennahme von fünftausend an. Bis zum 15. Juli hatte die 3. Weißrussische Front einen Brückenkopf über dem Memel erobert. Teile der Heimatarmee wurden von den sowjetischen Behörden interniert.

Während der Angriff auf Vilnius im Gange war, bewegte sich der Südflügel der Front leise nach Westen. Das Kavalleriekorps der 3. Garde eroberte Lida und erreichte am 16. Juli Grodno. Die Front überquerte den Neman. Eine große Wasserbarriere wurde mit moderaten Verlusten in schnellem Tempo passiert.

Teile der Wehrmacht versuchten, die Brückenköpfe jenseits des Neman zu neutralisieren. Zu diesem Zweck bildete die Führung der 3. deutschen Panzerarmee eine improvisierte Kampfgruppe aus Teilen der 6. Panzerdivision und der Division Großdeutschland. Es bestand aus zwei Panzerbataillonen, einem motorisierten Infanterieregiment und selbstfahrender Artillerie. Der Gegenangriff am 16. Juli richtete sich gegen die Flanke des 72. Schützenkorps der 5. Armee. Dieser Gegenangriff wurde jedoch in Eile durchgeführt, es gelang ihnen nicht, eine Aufklärung zu organisieren. In den Tiefen der sowjetischen Verteidigung in der Nähe der Stadt Wroblewizh stieß die Kampfgruppe auf die 16. Garde, die sich zur Verteidigung erhoben hatte. Panzerabwehrbrigade und verlor während der schweren Schlacht 63 Panzer. Der Gegenangriff geriet ins Stocken, die Brückenköpfe jenseits des Neman wurden von den Russen gehalten.

Kaunas-Operation

Nach der Schlacht um Vilnius zielte die 3. Weißrussische Front unter dem Kommando von I. D. Chernyakhovsky auf Kaunas und Suwalki, die letzten großen Städte auf dem Weg nach Ostpreußen. Am 28. Juli gingen die Truppen der Front in die Offensive und rückten in den ersten zwei Tagen 5-17 km vor. Am 30. Juli wurde die feindliche Verteidigung entlang der Neman durchbrochen; In der Zone der 33. Armee wurde das Panzerkorps der 2. Garde in die Lücke eingeführt. Der Ausgang der mobilen Einheit in den Operationsraum brachte die Kaunas-Garnison in Gefahr, eingekreist zu werden, sodass Wehrmachtseinheiten die Stadt am 1. August verließen.

Der allmähliche Anstieg des deutschen Widerstands führte jedoch zu einem relativ langsamen Vormarsch mit erheblichen Verlusten. Die Dehnung der Kommunikation, die Erschöpfung der Munition und die wachsenden Verluste zwangen die sowjetischen Truppen, die Offensive einzustellen. Darüber hinaus startete der Feind eine Reihe von Gegenangriffen an der Front von I. D. Chernyakhovsky. So griffen am 9. August die 1. Infanterie, die 5. Panzerdivision und die Division "Großdeutschland" die in der Mitte marschierende 33. Frontarmee an und bedrängten sie etwas. Mitte August führte ein Gegenangriff von Infanteriedivisionen im Raum Raseiniai sogar zu taktischen (Regiments-)Kesselungen, die jedoch bald durchbrochen wurden. Diese chaotischen Gegenangriffe führten am 20. August zum Austrocknen der Operation. Am 29. August ging die 3. Weißrussische Front auf Anweisung des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos in die Defensive, erreichte Suwalki und erreichte nicht mehrere Kilometer bis zur Grenze Ostpreußens.

Der Austritt an die alten Grenzen Deutschlands löste in Ostpreußen Panik aus. Trotz der Zusicherungen von Gauleiter E. Koch, dass sich die Lage am Rande Ostpreußens stabilisiert habe, begann die Bevölkerung die Region zu verlassen.

Für die 3. Weißrussische Front endeten die Kämpfe im Rahmen der Operation Bagration mit der Operation Kaunas.

Operationen in Bialystok und Osovets

Nach der Schaffung des Minsker "Kessels" erhielt General G. F. Zakharov wie andere Frontkommandanten die Aufgabe, sich tief nach Westen zu bewegen. Im Rahmen der Bialystok-Operation spielte die 2. Weißrussische Front eine Hilfsrolle - sie verfolgte die Überreste der Heeresgruppe Mitte. Die Front ließ Minsk hinter sich und bewegte sich streng nach Westen - nach Novogrudok und dann - nach Grodno und Bialystok. Die 49. und 50. Armee konnten an dieser Bewegung zunächst nicht teilnehmen, da sie weiterhin mit den im Minsker "Kessel" eingeschlossenen deutschen Einheiten kämpften. Somit blieb nur noch einer für die Offensive übrig - die 3. Armee. Am 5. Juli begann sie mit dem Umzug. Der feindliche Widerstand war zunächst sehr schwach: In den ersten fünf Tagen rückte die 3. Armee 120-125 km vor. Dieses Tempo ist für Infanterie sehr hoch und eher für einen Marsch als für eine Offensive charakteristisch. Am 8. Juli fiel Novogrudok, am 9. Juli erreichte die Armee den Neman.

Nach und nach baute der Feind jedoch eine Verteidigung vor den Truppen der Front auf. Am 10. Juli stellte die Aufklärung vor den Positionen der Front die Überreste des 12. und 20. Panzers und einen Teil von vier Infanteriedivisionen sowie sechs separate Regimenter auf. Diese Kräfte konnten die Offensive nicht stoppen, aber sie beeinflussten die operative Situation und verlangsamten das Tempo der Operation.

Am 10. Juli trat die 50. Armee in die Schlacht ein. Der Neman wurde gezwungen. Am 15. Juli näherten sich die Truppen der Front Grodno. Am selben Tag wehrten die Truppen eine Reihe von Gegenangriffen ab und fügten dem Feind schweren Schaden zu. Am 16. Juli wurde Grodno in Zusammenarbeit mit der 3. Weißrussischen Front befreit.

Der Feind verstärkte Einheiten in Richtung Grodno, aber diese Reserven reichten nicht aus, und außerdem erlitten sie selbst schwere Verluste in Kämpfen. Obwohl das Tempo der Offensive der Front stark nachließ, brachen die Truppen vom 17. bis 27. Juli zum Augustow-Kanal durch, eroberten am 27. Juli Bialystok zurück und erreichten die Vorkriegsgrenze der UdSSR. Die Operation fand ohne merkliche Einkreisung des Feindes statt, was auf die Schwäche der mobilen Formationen an der Front zurückzuführen ist: Die 2. Weißrussische Front hatte kein einziges Panzer-, Mechanisierungs- oder Kavalleriekorps, sondern nur Panzerinfanterie-Unterstützungsbrigaden. Im Allgemeinen erfüllte die Front alle ihr zugewiesenen Aufgaben.

In Zukunft entwickelte die Front eine Offensive gegen Osovets und besetzte am 14. August die Stadt. Auch der Brückenkopf hinter dem Narew war von der Front besetzt. Der Vormarsch der Truppen war jedoch eher langsam: Einerseits spielten ausgedehnte Verbindungen ihre Rolle, andererseits häufige Gegenangriffe des erstarkten Feindes. Am 14. August wurde die Bialystok-Operation beendet, und für die 2. Weißrussische Front endete auch die Operation Bagration.

Aufbauend auf dem Erfolg der 1. Weißrussischen Front

Nach der Befreiung von Minsk erhielt die Front von K. K. Rokossovsky wie andere die Anweisung, die Überreste der Heeresgruppe Mitte zu verfolgen. Das erste Ziel war Baranovichi, in Zukunft sollte es eine Offensive auf Brest entwickeln. Eine mobile Gruppierung der Front zielte direkt auf Baranovichi - die 4. Gardekavallerie, das 1. mechanisierte und das 9. Panzerkorps.

Bereits am 5. Juli stießen die Streitkräfte der Roten Armee auf die ankommenden Einsatzreserven des Feindes. Das 1. mechanisierte Korps trat in den Kampf mit der 4. Panzerdivision ein, die gerade in Weißrussland angekommen war, und wurde gestoppt. Außerdem erschienen an der Front ungarische Einheiten (1. Kavalleriedivision) und deutsche Infanteriereserven (28. leichte Division). Am 5. und 6. Juli gab es heftige Kämpfe, der Vormarsch war unbedeutend, nur die 65. Armee von P. I. Batov war erfolgreich.

Allmählich wurde der Widerstand bei Baranowitschi gebrochen. Die Angreifer wurden von großen Luftstreitkräften (ca. 500 Bomber) unterstützt. Die 1. Weißrussische Front war dem Feind zahlenmäßig deutlich unterlegen, sodass der Widerstand allmählich schwächer wurde. Am 8. Juli wurde Baranovichi nach einem schweren Straßenkampf befreit.

Dank des Erfolgs bei Baranovichi wurden die Aktionen der 61. Armee erleichtert. Diese Armee rückte unter dem Kommando von General P. A. Belov durch Luninets in Richtung Pinsk vor. Die Armee operierte in äußerst schwierigen Feuchtgebieten zwischen den Flanken der 1. Weißrussischen Front. Der Fall von Baranovichi drohte die deutschen Truppen in der Region Pinsk einzuhüllen und zwang sie zu einem hastigen Rückzug. Während der Verfolgung leistete die Dnjepr-Flottille der 61. Armee erhebliche Unterstützung. Insbesondere in der Nacht des 12. Juli stiegen die Schiffe der Flottille heimlich auf den Pripyat und landeten ein Schützenregiment am Stadtrand von Pinsk. Den Deutschen gelang es nicht, die Landetruppe zu zerstören, am 14. Juli wurde Pinsk befreit.

Am 19. Juli wurde Kobrin, eine Stadt östlich von Brest, halb eingekreist und am nächsten Tag eingenommen. Der rechte Flügel der Front erreichte Brest von Osten her.

Gekämpft wurde auch auf dem linken Flügel der Front, der durch die undurchdringlichen Sümpfe von Polesye vom rechten Flügel getrennt war. Bereits am 2. Juli begann der Feind, Truppen aus Kowel, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, abzuziehen. Am 5. Juli ging die 47. Armee in die Offensive und befreite am 6. Juli die Stadt. Frontkommandant Konstantin Rokossovsky traf hier ein, um die Truppen direkt zu befehligen. Am 8. Juli wurde das 11. Panzerkorps zur Eroberung des Brückenkopfes am Westlichen Bug (die anschließende Aufgabe war, Lublin zu erreichen) in die Schlacht gezogen. Aufgrund von Desorganisation wurde das Korps überfallen und verlor unwiederbringlich 75-Panzer, der Korpskommandant Rudkin wurde von seinem Posten entfernt. Erfolglose Angriffe dauerten hier noch einige Tage an. Infolgedessen zog sich der Feind in der Nähe von Kowel organisiert 12 bis 20 Kilometer zurück und störte die sowjetische Offensive.

Operation Lublin-Brest

Beginn der Offensive

Am 18. Juli ging die 1. Weißrussische Front unter dem Kommando von K. K. Rokossovsky mit voller Kraft in die Offensive. Der linke Flügel der Front, der bisher weitgehend passiv geblieben war, trat in den Betrieb ein. Da die Operation Lemberg-Sandomierz im Süden bereits im Gange war, war es für die deutsche Seite äußerst schwierig, mit Reserven zu manövrieren. Die Gegner der 1. Weißrussischen Front waren nicht nur Teile der Heeresgruppe „Mitte“, sondern auch der von V. Model kommandierten Heeresgruppe „Nordukraine“. Dieser Generalfeldmarschall vereinte damit die Ämter des Kommandeurs der Heeresgruppen „Zentrum“ und „Nordukraine“. Um den Kontakt zwischen den Heeresgruppen aufrechtzuerhalten, befahl er, die 4. Panzerarmee hinter den Bug zurückzuziehen. Die 8. Garde-Armee unter dem Kommando von W. I. Tschuikow und die 47. Armee unter dem Kommando von N. I. Guseva ging zum Fluss und überquerte ihn sofort und betrat das Territorium Polens. K. K. Rokossovsky schreibt die Überquerung des Bugs dem 20. Juli zu, D. Glantz - dem 21. Juli. Wie dem auch sei, die Wehrmacht hat es versäumt, eine Linie entlang des Bugs zu schaffen. Darüber hinaus brach die Verteidigung des 8. deutschen Armeekorps so schnell zusammen, dass die Hilfe der 2. Panzerarmee nicht benötigt wurde und die Tanker gezwungen waren, die Infanteristen einzuholen. Die Panzerarmee von S. I. Bogdanov bestand aus drei Korps und stellte eine ernsthafte Bedrohung dar. Sie rückte schnell in Richtung Lublin vor, das heißt streng nach Westen. Das 11. Panzer- und 2. Garde-Kavalleriekorps, unterstützt von Infanterie, wandte sich nach Norden nach Brest.

Brest "Kessel". Angriff auf Lublin

Zu dieser Zeit wurde Kobrin auf dem rechten Flügel der Front entlassen. So begann sich in der Nähe von Brest ein lokaler „Kessel“ zu bilden. Am 25. Juli wurde die Einkreisung um die Einheiten der 86., 137. und 261. Infanteriedivision geschlossen. Drei Tage später, am 28. Juli, brachen die Reste der eingekreisten Gruppe aus dem „Kessel“ aus. Während der Niederlage der Brest-Gruppe erlitten die Deutschen schwere Verluste bei den Toten, was von beiden Kriegsparteien festgestellt wird (nach sowjetischen Anträgen blieben 7.000 Leichen deutscher Soldaten auf dem Schlachtfeld). Es wurden nur sehr wenige Gefangene gemacht - nur 110 Personen.

Inzwischen rückte die 2. Panzerarmee auf Lublin vor. Die Notwendigkeit einer frühen Gefangennahme hatte politische Gründe. JW Stalin betonte, dass die Befreiung von Lublin "... aufgrund der politischen Lage und der Interessen des unabhängigen demokratischen Polens dringend erforderlich ist". Die Armee erhielt den Befehl am 21. Juli und begann in der Nacht des 22. mit der Ausführung. Panzereinheiten rückten aus den Kampfverbänden der 8. Garde-Armee vor. Das 3. Panzerkorps schlug an der Verbindungsstelle zwischen den beiden deutschen Korps zu und durchbrach nach einem flüchtigen Kampf ihre Verteidigung. Am Nachmittag begann die Berichterstattung über Lublin. Die Autobahn Lublin - Pulawy wurde gesperrt, auf der Straße wurden die rückwärtigen Einrichtungen des Feindes abgefangen, die zusammen mit der Stadtverwaltung evakuiert wurden. Ein Teil der Streitkräfte der Panzerarmee hatte an diesem Tag wegen Unterbrechungen in der Treibstoffversorgung keinen Kontakt zum Feind.

Der Erfolg des ersten Tages des Durchbruchs nach Lublin führte zu einer Neubewertung der Fähigkeiten der Roten Armee. Am Morgen des 23. Juli wurde die Stadt von den Streitkräften des Panzerkorps gestürmt. Am Stadtrand waren die sowjetischen Streitkräfte erfolgreich, aber der Schlag in Richtung Loketka-Platz wurde pariert. Das Problem der Angreifer war ein akuter Mangel an motorisierter Infanterie. Dieses Problem wurde gemildert: In der Stadt brach ein Aufstand der Heimatarmee aus. An diesem Tag wurde S. I. Bogdanov, der den Angriff beobachtete, verwundet. General A., der ihn ersetzte. I. Radzievsky (vorher - der Stabschef der Armee) setzte den Angriff energisch fort. Am frühen Morgen des 24. Juli verließ ein Teil der Garnison Lublin, aber nicht alle konnten sich erfolgreich zurückziehen. Vor dem Mittag vereinigten sich Einheiten, die es von verschiedenen Seiten angreifen, im Zentrum der Stadt, und am Morgen des 25. Juli wurde Lublin geräumt.

Nach sowjetischen Angaben wurden 2228 deutsche Soldaten gefangen genommen, angeführt von SS-Gruppenführer H. Moser. Die genauen Verluste der Roten Armee während des Angriffs sind unbekannt, aber laut dem Zertifikat von Oberst I. N. Bazanov (Stabschef der Armee nach der Verwundung von S. I. Bogdanov) verlor die Armee vom 20. Juli bis 8. August 1433 Tote und fehlt. In Anbetracht der Verluste in der Schlacht bei Radzimin können die unwiederbringlichen Verluste der Armee während des Angriffs auf Lublin und des Angriffs sechshundert Menschen erreichen. Die Eroberung der Stadt erfolgte vorzeitig: Die von A. I. Antonov und I. V. Stalin unterzeichnete Anweisung zur Erstürmung von Lublin sah die Besetzung Lublins am 27. Juli vor. Nach der Eroberung von Lublin unternahm die 2. Panzerarmee einen tiefen Vorstoß entlang der Weichsel nach Norden mit dem endgültigen Ziel, Prag, die östlichen Vororte von Warschau, zu erobern. Das Vernichtungslager Majdanek wurde in der Nähe von Lublin befreit.

Beschlagnahme von Brückenköpfen

Am 27. Juli marschierte die 69. Armee bei Pulawy in die Weichsel ein. Am 29. eroberte sie den Brückenkopf bei Pulawy südlich von Warschau. Das Forcen verlief ziemlich reibungslos. Allerdings hatten nicht alle Divisionen den gleichen Erfolg.

Am 30. Juli erhielten die 69., 8. Garde, 1. polnische und 2. Panzerarmee von K. K. Rokossovsky den Befehl, Brückenköpfe jenseits der Weichsel zu erobern. Sowohl der Frontkommandant als auch das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos wollten auf diese Weise eine Basis für zukünftige Operationen schaffen.

1. Ziehen Sie an der Spitze der Pioniertruppen der Front die Hauptübergangsanlagen zum Fluss hoch. Weichsel und sichern den Übergang: 60. Armee, 1. Polnische Armee, 8. Garde-Armee. 2. Armeekommandanten: a) erstellen Armeepläne für die Überquerung des Flusses. Weichsel und verknüpft sie mit den operativen Aufgaben der Armee und der Nachbarn. Diese Pläne sollten die Probleme der Interaktion der Infanterie mit Artillerie und anderen Verstärkungsmitteln klar widerspiegeln und sich auf die zuverlässige Versorgung von Landegruppen und Einheiten konzentrieren, um deren Zerstörung am Westufer des Flusses zu verhindern. b) eine strenge Kontrolle über die Umsetzung des Treibplans organisieren und dabei Schwerfälligkeit und Desorganisation vermeiden; c) Kommandeure aller Grade darauf aufmerksam machen, dass die Soldaten und Kommandeure sich bei der Eroberung des Flusses hervorgetan haben. Weichsel, werden besondere Auszeichnungen mit Orden bis hin zum Titel Held der Sowjetunion verliehen. TsAMO RF. F. 233. Op. 2307. D. 168. L. 105–106

Am 31. Juli versuchte die polnische 1. Armee erfolglos, die Weichsel zu überqueren. Der Leiter der politischen Abteilung der polnischen Armee, Oberstleutnant Zambrovsky, wies auf die Gründe für das Scheitern hin und wies auf die Unerfahrenheit der Soldaten, den Mangel an Munition und organisatorische Fehler hin.

Am 1. August begann die 8. Garde-Armee bei Magnuszew die Weichsel zu überqueren. Ihr Brückenkopf sollte zwischen dem Puławy-Brückenkopf der 69. Armee und Warschau entstehen. Der ursprüngliche Plan sah vor, die Weichsel am 3. und 4. August zu überqueren, nachdem die 8. Garde-Armee mit Artillerie und Übergangseinrichtungen verstärkt worden war. V. I. Chuikov, der die Armee befehligte, überzeugte K. K. Rokossovsky jedoch, am 1. August zu beginnen, und rechnete mit der Überraschung des Streiks.

Vom 1. bis 4. August gelang es der Armee, ein riesiges Gebiet am Westufer des Flusses zu erobern, 15 km entlang der Front und 10 km in der Tiefe. Die Versorgung der Armee auf dem Brückenkopf wurde durch mehrere gebaute Brücken sichergestellt, darunter eine mit einer Tragfähigkeit von 60 Tonnen. Unter Berücksichtigung der Möglichkeit feindlicher Angriffe auf einen ausreichend langen Umfang des Brückenkopfs befahl K. K. Rokossovsky am 6. August den Einsatz des „Außenseiters“ der Kämpfe um den Brückenkopf, der 1. Armee der polnischen Armee, unter Magnuszew. Damit verschaffte sich die 1. Weißrussische Front zwei große Brückenköpfe für zukünftige Operationen.

Panzerschlacht bei Radzimin

In der Literatur gibt es keinen einzigen Namen für die Schlacht, die Ende Juli und Anfang August am Ostufer der Weichsel stattfand. Neben Radzimin ist er auch mit Warschau, Okunev und Volomin verbunden.

Die Operation Lublin-Brest stellte die Realität von Models Plänen in Frage, die Front entlang der Weichsel zu halten. Der Generalfeldmarschall konnte die Bedrohung mit Hilfe von Reserven abwehren. Am 24. Juli wurde die 9. Armee neu aufgestellt, die an der Weichsel ankommenden Kräfte wurden ihr unterstellt. Zwar war die Zusammensetzung der Armee zunächst äußerst mager. Ende Juli begann die 2. Panzerarmee ihre Kräfte zu erproben. Das ultimative Ziel von Radzievskys Armee war es, einen Brückenkopf hinter dem Narew (einem Nebenfluss der Weichsel) nördlich von Warschau in der Region Serock zu erobern. Unterwegs sollte die Armee Prag, einen Vorort von Warschau am Ostufer der Weichsel, erobern.

Am Abend des 26. Juli kollidierte die Motorrad-Avantgarde der Armee mit der 73. deutschen Infanteriedivision bei Garwolin, einer Stadt am Ostufer der Weichsel nordöstlich von Magnuszew. Dies war der Auftakt zu einem schwierigen mobilen Kampf. Das Panzerkorps der 3. und 8. Garde der 2. Panzerarmee zielte auf Prag. Das 16. Panzerkorps blieb in der Nähe von Demblin (zwischen den Brückenköpfen Magnushevsky und Pulawsky) und wartete darauf, dass die Infanterie es entlastete.

Die 73. Infanteriedivision wurde von separaten Einheiten der "Luftlandepanzer" -Division "Hermann Göring" (Aufklärungsbataillon und Teil der Artillerie der Division) und anderen verstreuten Infanterieeinheiten unterstützt. Alle diese Truppen wurden unter der Führung des Kommandeurs der 73. Infanteriedivision Fritz Franek zur Franek-Gruppe zusammengefasst. Am 27. Juli zerschmetterte der 3. TC das Aufklärungsbataillon des Hermann Göring, der 8. Garde. Auch TK gelang ein Durchbruch. Unter der Drohung der Deckung rollte die Franek-Gruppe nach Norden zurück. Zu dieser Zeit trafen Panzereinheiten ein, um der angeschlagenen Infanteriedivision zu helfen - den Hauptstreitkräften der Division Hermann Göring, 4. und 19. Panzer. Divisionen, SS-Divisionen "Viking" und "Dead Head" (in zwei Korps: dem 39. Panzer Dietrich von Saucken und dem 4. SS-Panzerkorps unter dem Kommando von Gille). Insgesamt bestand diese Gruppierung aus 51.000 Menschen mit 600-Panzern und selbstfahrenden Kanonen. Die 2. Panzerarmee der Roten Armee hatte nur 32.000 Soldaten und 425 Panzer und selbstfahrende Kanonen. (das sowjetische Panzerkorps entsprach ungefähr der deutschen Division). Darüber hinaus führte der schnelle Vormarsch der 2. TA zu einem Rückstau: Treibstoff und Munition wurden zeitweise geliefert.

Bis die Hauptkräfte des deutschen Panzerverbandes eintrafen, musste die Infanterie der Wehrmacht jedoch einen schweren Schlag des 2. TA ertragen. Am 28. und 29. Juli gingen die schweren Kämpfe weiter, Radzievskys Korps (einschließlich des sich nähernden 16. Panzers) versuchte, die Autobahn Warschau-Sedlec abzufangen, konnte aber die Verteidigung von Hermann Göring nicht durchbrechen. Die Angriffe auf die Infanterie der Franek-Gruppe waren viel erfolgreicher: Im Gebiet von Otwock wurde eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung gefunden, die Gruppe begann von Westen her umhüllt zu werden, wodurch sich die 73. Division unorganisiert zurückzog die Schläge. General Franek wurde spätestens am 30. Juli gefangen genommen (auf den 30. datiert Radzievskys Bericht über seine Gefangennahme). Die Franek-Gruppe wurde in einzelne Teile geteilt, erlitt schwere Verluste und rollte schnell nach Norden zurück.

Das 3. Panzerkorps zielte tief nach Nordwesten mit dem Ziel, Prag über Volomin einzuschließen. Es war ein riskantes Manöver, das in den folgenden Tagen fast zu einer Katastrophe führte. Das Korps durchbrach die enge Lücke zwischen den deutschen Streitkräften angesichts der Ansammlung feindlicher Kampfgruppen an den Flanken. Der 3. TC unterlag plötzlich einem Flankenangriff auf Radzimin. Am 1. August befiehlt Radzievsky der Armee, in die Defensive zu gehen, aber die 3. TC zieht sich nicht vom Durchbruch zurück.

Am 1. August schnitten Einheiten der Wehrmacht den 3. TC ab und schlugen Radzimin und Volomin zurück. Die Fluchtwege des 3. TC wurden an zwei Stellen abgefangen.

Der Zusammenbruch des eingekreisten Korps fand jedoch nicht statt. 2. August 8. Garde. Das Panzerkorps brach mit einem Schlag von außen durch einen engen Korridor in Richtung der Einkesselung. Es war zu früh, sich über die Rettung der Umzingelten zu freuen. Radzimin und Volomin und die 8. Garde blieben zurück. Der Panzer und das 3. Panzerkorps sollten sich gegen von mehreren Seiten angreifende feindliche Panzerdivisionen verteidigen. In der Nacht des 4. August am Standort der 8. Garde. vielleicht kamen die letzten großen Gruppen eingekreister Menschen heraus. Im 3. TC wurden zwei Brigadekommandanten in einem Kessel getötet. Am 4. August traf die sowjetische Infanterie, vertreten durch das 125. Schützenkorps und die Kavallerie (2. Garde-Kavalleriekorps), auf dem Schlachtfeld ein. Zwei frische Formationen reichten aus, um den Feind am 4. August vollständig aufzuhalten. Es sei darauf hingewiesen, dass die Streitkräfte der 47. und 2. Panzerarmee eine Suche nach den Soldaten des eingekreisten 3. Panzerregiments durchführten, die hinter der Frontlinie zurückgeblieben waren. Das Ergebnis dieser Aktivitäten war die Rettung von mehreren hundert Eingekreisten. Am selben Tag wurden die 19. Panzerdivision und Hermann Göring nach erfolglosen Angriffen auf Okunev aus Warschau abgezogen und begannen, zum Magnushevsky-Brückenkopf verlegt zu werden, mit dem Ziel, ihn zu zerstören. Die erfolglosen Angriffe der Deutschen auf Okunev wurden am 5. August (mit den Streitkräften der 4. Division) fortgesetzt, wonach die Streitkräfte der Angreifer versiegten.

Die deutsche (und im weiteren Sinne westliche) Geschichtsschreibung wertet die Schlacht von Radzimin nach den Maßstäben von 1944 als ernsthaften Erfolg der Wehrmacht. Es wird behauptet, das 3. Panzerkorps sei vernichtet oder zumindest besiegt worden. Informationen über die tatsächlichen Verluste der 2. Panzerarmee lassen jedoch Zweifel an der Gültigkeit der letzteren Aussage aufkommen. Vom 20. Juli bis 8. August verlor die Armee 1.433 Menschen, die getötet, vermisst und gefangen genommen wurden. Davon entfielen 799 Personen auf den Gegenangriff bei Volomin. Bei der tatsächlichen Stärke des Korps von 8-10.000 Soldaten erlauben uns solche Verluste nicht, über den Tod oder die Niederlage des 3. TC im Kessel zu sprechen, selbst wenn er allein alle erlitten hat. Es muss zugegeben werden, dass die Anweisung, den Brückenkopf jenseits des Narew zu besetzen, nicht ausgeführt wurde. Die Anweisung wurde jedoch zu einem Zeitpunkt erlassen, als es keine Informationen über die Anwesenheit einer großen Gruppe von Deutschen im Raum Warschau gab. Allein die Anwesenheit einer Masse von Panzerdivisionen im Raum Warschau machte es unrealistisch, mit der relativ kleinen 2. Panzerarmee nach Prag und erst recht über den Fluss durchzubrechen. Andererseits brachte ein Gegenangriff einer starken Gruppierung der Deutschen mit ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit bescheidene Ergebnisse. Die Verluste auf deutscher Seite können nicht genau festgestellt werden, da während des Zehntageszeitraums vom 21. bis 31. Juli keine Berichte der Wehrmachtsarmee über die entstandenen Verluste vorgelegt wurden. In den nächsten zehn Tagen meldete die Armee den Verlust von 2155 Toten und Vermissten.

Nach einem Gegenangriff in der Nähe von Radzimin wurde der 3. TC Minsk-Mazovetsky zur Erholung und Auffüllung sowie der 16. und 8. Garde zugeteilt. Panzerkorps wurden zum Magnushevsky-Brückenkopf verlegt. Ihre Gegner dort waren die gleichen Divisionen, "Hermann Göring" und die 19. Panzerdivision, wie bei Radzimin.

Beginn des Warschauer Aufstands

Mit dem Herannahen der 2. Panzerarmee nach Prag, dem östlichen Stadtteil Warschaus, beschlossen die Führer der unterirdischen „Heimatarmee“ einen großangelegten Aufstand im Westteil der Stadt. Die polnische Seite ging von der Doktrin der „zwei Feinde“ (Deutschland und UdSSR) aus. Dementsprechend war das Ziel des Aufstands zweifach: die Zerstörung Warschaus durch die Deutschen während der Evakuierung zu verhindern und gleichzeitig die Errichtung eines der UdSSR treu ergebenen Regimes in Polen zu verhindern sowie die Souveränität Polens zu demonstrieren und die Fähigkeit der Heimatarmee, ohne die Unterstützung der Roten Armee unabhängig zu handeln. Der Schwachpunkt des Plans war die Notwendigkeit, den Moment sehr genau zu berechnen, in dem die sich zurückziehenden deutschen Truppen keinen Widerstand mehr leisten könnten und die Einheiten der Roten Armee die Stadt noch nicht betreten würden. Am 31. Juli, als Einheiten der 2. Panzerarmee wenige Kilometer von Warschau entfernt waren, berief T. Bor-Komorowski eine Versammlung der Kommandeure der Heimatarmee ein. Es wurde beschlossen, den "Sturm" -Plan in Warschau umzusetzen, und am 1. August, wenige Stunden nachdem die Armee von A. I. Radzievsky in die Defensive gegangen war, begann der Aufstand.

Am Ende der Schlacht bei Radzimin wurde die 2. Panzerarmee geteilt. Das 3. Panzerkorps wurde zur Ruhe von der Front nach vorne zurückgezogen, die anderen beiden wurden zum Magnushevsky-Brückenkopf geschickt. Nur die 47. Armee blieb im Raum Warschau und operierte auf breiter Front. Später schloss sich die 1. Armee der polnischen Armee an. Anfangs leisteten diese Kräfte dem Aufstand keine Hilfe. Danach wurde von der Armee der polnischen Armee ein erfolgloser Versuch unternommen, die Weichsel zu erzwingen.

Nach den ersten Aufstandserfolgen begannen Wehrmacht und SS mit der schrittweisen Vernichtung von Teilen der Heimatarmee. Der Aufstand wurde schließlich Anfang Oktober niedergeschlagen.

Die Frage, ob die Rote Armee den Aufstand unterstützen konnte und ob die sowjetische Führung dazu bereit war, ist umstritten. Eine Reihe von Historikern argumentiert, dass der Zwischenstopp in der Nähe von Warschau hauptsächlich mit dem Wunsch von I. V. Stalin zusammenhängt, den Deutschen die Möglichkeit zu geben, den Aufstand zu beenden. Die sowjetische Position lief darauf hinaus, dass die Unterstützung des Aufstands aufgrund der Dehnung der Kommunikation und der daraus resultierenden Versorgungsunterbrechungen sowie des erhöhten Widerstands des Feindes äußerst schwierig war. Die Ansicht, dass die Offensive bei Warschau aus rein militärischen Gründen gestoppt wurde, wird von einigen westlichen Historikern geteilt. Es besteht also kein Konsens in dieser Frage, aber es kann festgestellt werden, dass die Heimatarmee tatsächlich die Deutschen im aufständischen Warschau eins zu eins bekämpft hat.

Kampf um Brückenköpfe

Die 8. Garde-Armee besetzte mit den Hauptstreitkräften die Verteidigung des Magnushevsky-Brückenkopfs, und zwei weitere Divisionen wurden aufgrund der Befürchtungen von KK Rokossovsky vor möglichen deutschen Gegenangriffen an der Ostküste im Gebiet Garvolin konzentriert. Die Schläge der deutschen 19. Panzerdivision und der aus Radzimin abgezogenen Division Hermann Göring fielen jedoch nicht auf die Rückseite des Brückenkopfes, sondern auf seine Vorderseite, auf seinen südlichen Teil. Darüber hinaus bemerkten die sowjetischen Truppen die Angriffe der 17. Infanteriedivision und der 45. Infanteriedivision, die nach dem Tod in den "Kesseln" von Minsk und Bobruisk neu organisiert wurden. Um diese Kräfte zu bekämpfen, verfügte V. I. Chuikov neben der Infanterie über eine Panzerbrigade und drei Regimenter selbstfahrender Artillerie. Außerdem trafen nach und nach Verstärkungen am Brückenkopf ein: Am 6. August wurden eine polnische Panzerbrigade und ein Regiment schwerer IS-2-Panzer in die Schlacht geworfen. Am Morgen des 8. August war es dank des Flugabwehrschirms, der von den neu angekommenen drei Flugabwehrdivisionen aufgehängt wurde, möglich, Brücken über den Fluss zu bauen. Über die Brücken überquerte das aus der 2. Panzerarmee abgezogene Panzerkorps der 8. Garde den Brückenkopf. Dieser Moment wurde zu einem Wendepunkt im Kampf um den Magnushevsky-Brückenkopf, in den folgenden Tagen ließ die Aktivität des Feindes nach. Auch die Einführung der "frischen" 25. Panzerdivision half nicht. Dann traf das 16. Panzerkorps der 2. Panzerarmee ein. Bis zum 16. August hatte der Feind aufgehört anzugreifen.

Diese Schlacht wurde der 8. Garde-Armee sehr hart gegeben. Vom 1. bis 26. August beliefen sich ihre Gesamtverluste auf mehr als 35.000 Menschen. Der Brückenkopf wurde jedoch gehalten.

Am Brückenkopf von Pulawy vereinigte die 69. Armee am 2. August mit Unterstützung der polnischen Armee zwei kleine Brückenköpfe bei Pulawy zu einem einzigen, 24 km entlang der Front und 8 km in der Tiefe. Vom 5. bis 14. August versuchten die Deutschen, den Brückenkopf zu zerstören, scheiterten jedoch. Danach konsolidierte die Armee von V. Ya. Kolpacchi schließlich die Brückenköpfe und schuf bis zum 28. August einen Brückenkopf von 30 mal 10 km.

Am 29. August ging die Front in die Defensive, obwohl der rechte Flügel der Front weiterhin private Operationen fortsetzte. Ab diesem Datum gilt die Operation „Bagration“ als abgeschlossen.

Polnisches Komitee für Nationale Befreiung

Am 21. Juli 1944, nachdem die Rote Armee die Curzon-Linie überschritten und polnisches Territorium betreten hatte, wurde eine provisorische Regierung Polens, auch bekannt als Polnisches Komitee für Nationale Befreiung, gebildet. Es wurde unter aktiver Beteiligung der UdSSR und unter völliger Missachtung der polnischen Exilregierung in London geschaffen, weshalb viele Historiker es für eine Marionette halten. Dem Polnischen Komitee für Nationale Befreiung gehörten Vertreter der Polnischen Arbeiterpartei, der Polnischen Sozialistischen Partei, der Parteien „Strongist of the People“ und „Strongist of the Democrats“ an. Am 27. Juli trafen Mitglieder des Polnischen Komitees für Nationale Befreiung in Lublin ein (daher ein anderer Name für dieses Gremium – „Lubliner Komitee“). Ursprünglich von niemandem außer der UdSSR, die nicht als Regierung Polens anerkannt wurde, kontrollierte er tatsächlich den befreiten Teil des Landes. Die Mitglieder der Exilregierung wurden gezwungen, entweder im Exil zu bleiben oder dem Lublin-Komitee beizutreten.

Operationsergebnisse

Der Erfolg der Operation "Bagration" übertraf die Erwartungen des sowjetischen Kommandos erheblich. Als Ergebnis einer zweimonatigen Offensive wurde Weißrussland vollständig geräumt, ein Teil der baltischen Staaten zurückerobert und die östlichen Regionen Polens befreit. Im Allgemeinen wurde auf einer Front von 1.100 km ein Vortrieb bis in eine Tiefe von 600 km erreicht. Außerdem gefährdete die Operation die Heeresgruppe Nord in der Ostsee; sorgfältig gebaute Linie, die Linie "Panther", konnte sich herumbewegen. In der Folge erleichterte diese Tatsache die baltische Operation erheblich. Als Ergebnis der Eroberung von zwei großen Brückenköpfen jenseits der Weichsel südlich von Warschau - Magnushevsky und Pulawski (sowie des Brückenkopfs bei Sandomierz, der von der 1. Ukrainischen Front während der Operation Lemberg-Sandomierz erobert wurde) wurde eine Reserve geschaffen den zukünftigen Weichsel-Oder-Betrieb. Im Januar 1945 begann die Offensive der 1. Weißrussischen Front von den Brückenköpfen Magnushevsky und Pulavsky und hielt nur an der Oder an.

Aus militärischer Sicht führte die Schlacht in Weißrussland zu einer groß angelegten Niederlage der deutschen Streitkräfte. Weit verbreitet ist die Ansicht, dass die Schlacht in Weißrussland die größte Niederlage der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg ist. Die Operation Bagration ist ein Triumph der sowjetischen Theorie der Militärkunst aufgrund der gut koordinierten Offensivbewegung aller Fronten und der Operation, den Feind über den Ort der im Sommer 1944 begonnenen Generaloffensive falsch zu informieren. Auf der Ebene der sowjetisch-deutschen Front war die Operation Bagration die größte in einer langen Reihe von Offensiven. Sie verschlang deutsche Reserven und schränkte die Fähigkeit des Feindes ernsthaft ein, sowohl andere Offensiven an der Ostfront als auch den Vormarsch der Alliierten in Westeuropa abzuwehren. So wurde beispielsweise die Division "Großdeutschland" vom Dnjestr nach Siauliai verlegt und damit der Möglichkeit beraubt, an der Abwehr der Operation Yasso-Chisinau teilzunehmen. Die Division "Hermann Göring" musste Mitte Juli ihre Stellung bei Florenz in Italien verlassen und wurde an der Weichsel in die Schlacht geworfen, Florenz wurde Mitte August befreit, als Einheiten der "Göring" erfolglos den Magnushevsky-Brückenkopf stürmten .

Verluste

UdSSR

Die menschlichen Verluste der Roten Armee sind ziemlich genau bekannt. Sie beliefen sich auf 178.507 Tote, Vermisste und Gefangene sowie 587.308 Verwundete und Kranke. Dies sind selbst nach den Maßstäben des Zweiten Weltkriegs hohe Verluste, die in absoluten Zahlen die Opfer nicht nur bei erfolgreichen, sondern sogar bei vielen erfolglos abgeschlossenen Operationen deutlich übersteigen. Zum Vergleich: Die Berliner Operation kostete die Rote Armee 81.000 unwiederbringliche Verluste, die Niederlage bei Charkow im Frühjahr 1943 - etwas mehr als 45.000 unwiederbringliche. Solche Verluste hängen mit der Dauer und dem Umfang der Operation zusammen, die auf schwierigem Gelände gegen einen geschickten und energischen Feind durchgeführt wird, der gut vorbereitete Verteidigungslinien besetzt.

Deutschland

Die Frage der menschlichen Verluste der Wehrmacht ist umstritten. Die häufigsten unter westlichen Wissenschaftlern sind die folgenden Daten: 26.397 Tote, 109.776 Verwundete, 262.929 Vermisste und Gefangene und insgesamt 399.102 Menschen. Diese Zahlen stammen aus zehntägigen Verlustmeldungen der Bundeswehr. Die äußerst geringe Zahl der Getöteten ist darauf zurückzuführen, dass viele der Toten als vermisst gemeldet wurden, teilweise wurde die gesamte Division als vermisst erklärt.

Diese Zahlen werden jedoch kritisiert. Insbesondere der amerikanische Historiker der Ostfront, D. Glantz, machte darauf aufmerksam, dass der Unterschied zwischen der Stärke der Heeresgruppe Mitte vor und nach dem Einsatz viel größer war. D. Glantz betonte, dass es sich bei den Daten der Zehn-Tages-Berichte um minimum minimorum handelt, dh sie stellen eine Mindestschätzung dar. Der russische Forscher A. V. Isaev schätzte in einer Rede im Radiosender Echo of Moscow die deutschen Verluste auf etwa 500.000 Menschen. S. Zaloga schätzte die deutschen Verluste bis einschließlich der Kapitulation der 4. Armee auf 300-350.000 Menschen.

Es ist auch zu beachten, dass in allen Fällen die Verluste der Heeresgruppe "Mitte" berechnet werden, ohne die Verluste der Heeresgruppen "Nord" und "Nordukraine" zu berücksichtigen.

Nach offiziellen sowjetischen Daten, die vom Sowjetischen Informationsbüro veröffentlicht wurden, wurden die Verluste der deutschen Truppen vom 23. Juni bis 23. Juli 1944 auf 381.000 Tote, 158.480 Gefangene, 2.735 Panzer und Selbstfahrlafetten, 631 Flugzeuge und 57.152 Fahrzeuge geschätzt. Es ist anzunehmen, dass diese Daten, wie es bei Schadensersatzansprüchen üblich ist, deutlich überschätzt werden. Die Frage der Wehrmachtsopfer in Bagration ist jedenfalls noch nicht erledigt.

Um anderen Ländern die Bedeutung des Erfolgs zu demonstrieren, wurden 57.600 in der Nähe von Minsk gefangene deutsche Kriegsgefangene durch Moskau marschiert - etwa drei Stunden lang ging eine Kolonne von Kriegsgefangenen durch die Straßen Moskaus, und nach dem Marsch wurden die Straßen gewaschen und gereinigt.

Sie demonstrieren deutlich das Ausmaß der Katastrophe der Heeresgruppe Mitte, der Verlust von Führungspersonal:

Demonstrieren Sie das Ausmaß der Katastrophe
3 Panzerarmee
53. Armeekorps	General der Infanterie Gollwitzer	gefangen
206 Infanteriedivision	Generalleutnant Hitter ( Englisch)	gefangen
4 Flugplatzdivision	Generalleutnant Pistorius
6 Flugplatzdivision	Generalleutnant Peschel ( Englisch)
246 Infanteriedivision	Generalmajor Müller-Bülow	gefangen
6. Armeekorps	General der Artillerie Pfeiffer ( Englisch)
197 Infanteriedivision	Generalmajor Hane ( Englisch)	fehlen
256 Infanteriedivision	Generalmajor Wüstenhagen
39 Panzerkorps	General der Artillerie Martinek
110 Infanteriedivision	Generalleutnant von Kurowski Englisch)	gefangen
337 Infanteriedivision	Generalleutnant Schönemann ( Englisch)
12. Infanteriedivision	Generalleutnant Bamler	gefangen
31. Infanteriedivision	Generalleutnant Ochsner ( Englisch)	gefangen
12. Armeekorps	Generalleutnant Müller	gefangen
18 motorisierte Division	Generalleutnant Zutavern	Selbstmord begangen
267 Infanteriedivision	Generalleutnant Drescher ( Englisch)
57. Infanteriedivision	Generalmajor Trowitz ( Englisch)	gefangen
27. Armeekorps	General der Infanterie Völkers	gefangen
78 Angriffsdivision	Generalleutnant Forelle Englisch)	gefangen
260 Infanteriedivision	Generalmajor Klamt Deutsch)	gefangen
Ingenieurdienst der Armee	Generalmajor Schmidt	gefangen
35. Armeekorps	Generalleutnant von Lützow Englisch)	gefangen
134. Infanteriedivision	Generalleutnant Philipp	Selbstmord begangen
6. Infanteriedivision	Generalmajor Heine Englisch)	gefangen
45. Infanteriedivision	Generalmajor Engel	gefangen
41 Panzerkorps	Generalleutnant Hoffmeister ( Englisch)	gefangen
36. Infanteriedivision	Generalmajor Conradi ( Englisch)	gefangen
Kommandant von Bobruisk	Generalmajor Haman Englisch)	gefangen
Ersatzteile
95. Infanteriedivision	Generalmajor Michaelis	gefangen
707 Infanteriedivision	Generalmajor Gere ( Englisch)	gefangen
motorisierte Division "Feldherrnhalle"	Generalmajor von Steinkeller	gefangen

Diese Liste basiert auf Carell, ist unvollständig und deckt keine Verluste ab, die während der zweiten Phase der Operation entstanden sind. Es fehlt also ein Generalleutnant. Franek, der Kommandeur der 73. Infanteriedivision, der in den letzten Julitagen bei Warschau gefangen genommen wurde, der Kommandant von Mogilev, Generalmajor Ermansdorf und andere. Es zeigt jedoch das Ausmaß der Erschütterung der Wehrmacht und den Verlust hoher Offiziere der Heeresgruppe Mitte.

1944 führte die Rote Armee eine Reihe von Offensivoperationen durch, wodurch die Staatsgrenze der UdSSR auf ihrer gesamten Länge von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer wiederhergestellt wurde. Die Nazis wurden aus Rumänien und Bulgarien, aus den meisten Teilen Polens und Ungarns vertrieben. Die Rote Armee betrat das Gebiet der Tschechoslowakei und Jugoslawiens.

Zu diesen Operationen gehörte die Niederlage der Nazi-Truppen auf dem Territorium von Belarus, die unter dem Codenamen "Bagration" in die Geschichte einging. Dies ist eine der größten Offensivoperationen der Roten Armee gegen die Heeresgruppe Mitte während des Großen Vaterländischen Krieges.

An der Operation "Bagration" nahmen die Armeen von vier Fronten teil: der 1. Weißrusse (Kommandant K. K. Rokossovsky), der 2. Weißrusse (Kommandant G. F. Zakharov), der 3. Weißrusse (Kommandant I. D. Chernyakhovsky), der 1. Baltikum (Kommandant I. Kh. Bagramyan ), Streitkräfte der Dnjepr-Militärflottille. Die Länge der Front der Feindseligkeiten erreichte 1100 km, die Bewegungstiefe der Truppen - 560-600 km. Die Gesamtzahl der Truppen zu Beginn der Operation betrug 2,4 Millionen Menschen.

Die Operation Bagration begann am Morgen des 23. Juni 1944. Nach dem Artillerie- und Luftfahrttraining in den Richtungen Vitebsk, Orsha und Mogilev gingen die Truppen der 1. Baltischen, 3. und 2. Weißrussischen Front in die Offensive. Am zweiten Tag griffen Truppen der 1. Weißrussischen Front die feindlichen Stellungen in Richtung Bobruisk an. Die Aktionen der Fronten wurden von Vertretern des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos, der Marschälle der Sowjetunion, G. K. Zhukov und A. M. Vasilevsky, koordiniert.

Weißrussische Partisanen fügten den Kommunikations- und Kommunikationsleitungen der Besatzer schwere Schläge zu. In der Nacht zum 20. Juni 1944 begann die dritte Etappe des „Eisenbahnkriegs“. In dieser Nacht sprengten die Partisanen mehr als 40.000 Schienen.

Ende Juni 1944 umzingelten und zerstörten sowjetische Truppen die feindlichen Gruppen Vitebsk und Bobruisk. In der Region Orscha wurde eine Gruppierung liquidiert, die die Richtung Minsk abdeckte. Die Verteidigung des Feindes im Gebiet zwischen der westlichen Dwina und Prypjat wurde gebrochen. Die erste Feuertaufe in der Nähe des Dorfes Lenino in der Region Mogilev wurde von der nach T. Kosciuszko benannten 1. polnischen Division durchgeführt. Französische Piloten des Normandie-Neman Aviation Regiment nahmen an den Kämpfen um die Befreiung von Belarus teil.

Am 1. Juli 1944 wurde Borisov befreit und am 3. Juli 1944 Minsk. In der Region Minsk, Vitebsk und Bobruisk wurden 30 Nazi-Divisionen umzingelt und zerstört.

Sowjetische Truppen setzten ihre Offensive nach Westen fort. Am 16. Juli befreiten sie Grodno und am 28. Juli 1944 Brest. Die Eindringlinge wurden vollständig aus dem belarussischen Land vertrieben. Zu Ehren der Roten Armee - des Befreiers von Belarus von den Nazi-Invasoren - wurde der Mound of Glory auf dem 21. Kilometer der Moskauer Autobahn gegossen. Die vier Bajonette dieses Denkmals symbolisieren die vier sowjetischen Fronten, deren Soldaten an der Befreiung der Republik beteiligt waren.

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23. Juni, Minsk / Korr. BELTA/. Die Vorbereitungen für die weißrussische Offensivoperation begannen im Frühjahr 1944. Auf der Grundlage der militärpolitischen Lage und der Vorschläge der Militärräte der Fronten entwickelte der Generalstab seinen Plan. Nach seiner umfassenden Diskussion im Hauptquartier des Obersten Oberkommandos am 22. und 23. Mai wurde eine endgültige Entscheidung getroffen, eine strategische Offensivoperation durchzuführen. Seine Vorstufe begann symbolisch am dritten Jahrestag des deutschen Angriffs auf die UdSSR - dem 22. Juni 1944.

An diesem Tag verlief die Front mit einer Länge von über 1100 km in Weißrussland entlang der Linie des Nescherdo-Sees, östlich von Vitebsk, Orsha, Mogilev, Zhlobin, entlang des Flusses Pripyat und bildete einen riesigen Felsvorsprung. Hier verteidigten sich die Truppen der Heeresgruppe Mitte, die über ein gut ausgebautes Eisenbahn- und Autobahnnetz zum weiten Manövrieren entlang innerer Linien verfügte. Die faschistischen deutschen Truppen besetzten eine im Voraus vorbereitete Verteidigung in der Tiefe (250-270 km), die auf einem entwickelten System von Feldbefestigungen und natürlichen Linien basierte. Verteidigungslinien verliefen in der Regel entlang der Westufer zahlreicher Flüsse, die weite sumpfige Auen hatten.

Die belarussische Offensivoperation mit dem Codenamen „Bagration“ begann am 23. Juni und endete am 29. August 1944. Seine Idee war es, die feindliche Verteidigung mit gleichzeitigen tiefen Schlägen in sechs Sektoren zu durchbrechen, seine Truppen zu zerstückeln und sie in Teile zu zerlegen. In Zukunft sollte es Minsk in konvergierenden Richtungen angreifen, um die wichtigsten feindlichen Streitkräfte östlich der Hauptstadt von Belarus einzukreisen und zu zerstören. Dann sollte die Offensive in Richtung der Grenzen Polens und Ostpreußens fortgesetzt werden.

Hervorragende sowjetische Militärführer nahmen an der Vorbereitung und Durchführung der Operation Bagration teil. Ihr Plan wurde vom General der Armee A. I. Antonov entwickelt. Die Truppen der Fronten, deren Streitkräfte die Operation durchführten, wurden von den Armeegenerälen K. K. Rokossovsky, I. Kh. Bagramyan, den Generalobersten I. D. Chernyakhovsky und G. F. Zakharov kommandiert. Die Fronten wurden von Vertretern der Stavka-Marschälle der Sowjetunion G. K. Zhukov und A. M. Vasilevsky koordiniert.

Die 1. baltische, 1., 2., 3. weißrussische Front nahmen an den Kämpfen teil - insgesamt 17 Armeen, darunter 1 Panzer- und 3 Luft-, 4 Panzer- und 2 kaukasische Korps, eine pferdemechanisierte Gruppe, die Dnjepr-Militärflottille , 1. Armee von die polnische Armee und belarussische Partisanen. Während der Operation schnitten die Partisanen die Rückzugswege des Feindes ab, eroberten und bauten neue Brücken und Übergänge für die Rote Armee, befreiten unabhängig voneinander eine Reihe regionaler Zentren und beteiligten sich an der Liquidierung eingekreister feindlicher Gruppen.

Die Operation bestand aus zwei Phasen. Am ersten (23. Juni - 4. Juli) wurden Operationen in Vitebsk-Orsha, Mogilew, Bobruisk, Polozk und Minsk durchgeführt. Als Ergebnis der 1. Phase der belarussischen Operation wurden die Hauptkräfte des Heeresgruppenzentrums besiegt. In der zweiten Phase (5. Juli - 29. August) wurden die Operationen Vilnius, Bialystok, Lublin-Brest, Siauliai, Kaunas durchgeführt.

Am ersten Tag der strategischen Offensivoperation "Bagration" am 23. Juni 1944 befreiten die Truppen der Roten Armee den Bezirk Sirotinsky (seit 1961 - Shumilinsky). Die Truppen der 1. Baltischen Front gingen zusammen mit den Truppen der 3. Weißrussischen Front am 23. Juni in die Offensive, umzingelten am 25. Juni 5 feindliche Divisionen westlich von Vitebsk und liquidierten sie am 27. Juni, die Hauptkräfte der Front wurden gefangen genommen Lepel am 28. Juni. Die Truppen der 3. Weißrussischen Front, die die Offensive erfolgreich entwickelten, befreiten Borisov am 1. Juli. Die Truppen der 2. Weißrussischen Front befreiten Mahiljou am 28. Juni, nachdem sie die feindliche Verteidigung entlang der Flüsse Pronja, Basja und Dnjepr durchbrochen hatten. Bis zum 27. Juni umzingelten die Truppen der 1. Weißrussischen Front 6 deutsche Divisionen im Raum Bobruisk und liquidierten sie bis zum 29. Juni. Gleichzeitig erreichten die Fronttruppen die Linie Svisloch, Osipovichi, Starye Dorogi.

Als Ergebnis der Minsker Operation wurde Minsk am 3. Juli befreit, östlich davon wurden Formationen der 4. und 9. deutschen Armee (über 100.000 Menschen) umzingelt. Während der Operation Polozk befreite die 1. Baltische Front Polozk und entwickelte eine Offensive auf Siauliai. In 12 Tagen rückten die sowjetischen Truppen 225-280 km mit einem durchschnittlichen Tagestempo von bis zu 20-25 km vor und befreiten den größten Teil von Belarus. Die Heeresgruppe Mitte erlitt eine katastrophale Niederlage, ihre Hauptkräfte wurden umzingelt und besiegt.

Mit der Freilassung der sowjetischen Truppen an die Linie von Polozk, See. Naroch, Molodechno, westlich von Nesvizh, eine 400 km lange Lücke in der strategischen Front des Feindes. Versuche des faschistischen deutschen Kommandos, es mit separaten Divisionen zu schließen, die hastig aus anderen Richtungen verlegt wurden, konnten keine nennenswerten Ergebnisse bringen. Vor den sowjetischen Truppen ergab sich die Gelegenheit, eine unerbittliche Verfolgung der Überreste der besiegten feindlichen Truppen zu beginnen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der 1. Stufe der Operation erteilte das Hauptquartier den Fronten neue Weisungen, wonach sie eine entscheidende Offensive nach Westen fortsetzen sollten.

Infolge der Feindseligkeiten während der belarussischen Operation wurden 17 feindliche Divisionen und 3 Brigaden vollständig zerstört, 50 Divisionen verloren mehr als die Hälfte ihrer Zusammensetzung. Die Nazis verloren etwa eine halbe Million Menschen, getötet, verwundet, gefangen genommen. Während der Operation Bagration vollendeten die sowjetischen Truppen die Befreiung von Weißrussland, befreiten Teile Litauens und Lettlands, marschierten am 20. Juli in Polen ein und näherten sich am 17. August den Grenzen Ostpreußens. Am 29. August erreichten sie die Weichsel und organisierten die Verteidigung an dieser Linie.

Die belarussische Operation schuf die Voraussetzungen für den weiteren Vormarsch der Roten Armee nach Deutschland. Für die Teilnahme daran wurden mehr als 1.500 Soldaten und Kommandanten der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen, mehr als 400.000 Soldaten und Offiziere wurden mit Orden und Orden ausgezeichnet, 662 Formationen und Einheiten erhielten Ehrentitel nach den Namen der Städte und Orte, an denen sie teilnahmen befreit.

Nordwestlich und südöstlich der Stadt Witebsk gingen unsere Truppen in die Offensive. Hunderte von sowjetischen Kanonen verschiedener Kaliber und Mörser entfesselten mächtiges Feuer auf den Feind. Die Artillerie- und Luftvorbereitung für die Offensive dauerte mehrere Stunden. Zahlreiche deutsche Befestigungen wurden zerstört. Dann, nach dem Sperrfeuer, ging die sowjetische Infanterie zum Angriff über. Unsere Kämpfer unterdrückten die überlebenden feindlichen Feuerpunkte und durchbrachen die stark befestigte Verteidigung in beiden Sektoren der Offensive. Sowjetische Truppen, die südöstlich der Stadt Witebsk vordrangen, unterbrachen die Eisenbahnlinie Witebsk-Orscha und beraubten damit die feindliche Gruppierung von Witebsk der letzten Eisenbahnlinie, die sie mit dem Rücken verband. Der Feind erleidet enorme Verluste. Deutsche Schützengräben und Schlachtfelder sind übersät mit den Leichen der Nazis, kaputten Waffen und Ausrüstung. Unsere Truppen erbeuteten Trophäen und Gefangene.

In Richtung Mogilev gingen unsere Truppen nach schwerem Artilleriebeschuss und Bombardierung feindlicher Stellungen aus der Luft in die Offensive. Die sowjetische Infanterie überquerte schnell den Fluss Pronya. Der Feind baute am Westufer dieses Flusses eine Verteidigungslinie, die aus zahlreichen Bunkern und mehreren Schützengräben mit vollem Profil bestand. Die sowjetischen Truppen durchbrachen die feindliche Verteidigung mit einem mächtigen Schlag und rückten, aufbauend auf ihrem Erfolg, bis zu 20 Kilometer vor. In den Gräben und Verbindungsgängen lagen viele feindliche Leichen. Nur in einem kleinen Gebiet wurden 600 getötete Nazis gezählt.

***
Die nach dem Helden der Sowjetunion Zaslonov benannte Partisanenabteilung griff die deutsche Garnison in einer Siedlung in der Region Witebsk an. In einem erbitterten Nahkampf töteten die Partisanen 40 Nazis und erbeuteten große Trophäen. Die Partisanenabteilung "Gewitter" entgleiste an einem Tag 3 deutsche Militärstaffeln. 3 Dampflokomotiven, 16 Waggons und Plattformen mit militärischer Ladung wurden beschädigt.

Sie haben Weißrussland befreit

Petr Filippovich Gavrilov Geboren am 14. Oktober 1914 im Tomsker Gebiet in einer Bauernfamilie. In der Armee seit Dezember 1942. Eine Kompanie der 34. Garde-Panzerbrigade der 6. Garde-Armee der 1. Baltischen Front unter dem Kommando von Oberleutnant der Garde, Pjotr ​​Gawrilow, am 23. Juni 1944, als sie die Verteidigung in der Nähe des Dorfes Sirotino, Bezirk Schumilinski, Oblast Witebsk, durchbrach, zerstörte zwei Bunker, zerstreute und zerstörte bis auf ein Nazi-Bataillon. Die Kompanie verfolgte die Nazis am 24. Juni 1944, betrat die westliche Dwina in der Nähe des Dorfes Ulla, eroberte einen Brückenkopf an seinem Westufer und hielt ihn, bis sich unsere Infanterie und Artillerie näherten. Für den Mut und den Mut, der beim Durchbruch der Verteidigung und der erfolgreichen Überquerung der westlichen Dwina gezeigt wurde, wurde Oberleutnant Gavrilov Petr Filippovich der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen. Nach dem Krieg lebte und arbeitete er in Swerdlowsk (seit 1991 - Jekaterinburg). Gestorben 1968.
Abdulla Zhanzakov wurde am 22. Februar 1918 im kasachischen Dorf Akrab geboren. Seit 1941 in der Armee an den Fronten des Krieges. Der Maschinenpistolenschütze des 196. Guards Rifle Regiment (67. Guards Rifle Division, 6. Guards Army, 1. Baltic Front), Guard Corporal Abdulla Zhanzakov, zeichnete sich besonders in der strategischen Offensivoperation von Belarus aus. In der Schlacht am 23. Juni 1944 nahm er am Angriff auf die feindliche Festung in der Nähe des Dorfes Sirotinovka (Bezirk Shumilinsky) teil. Er machte sich heimlich auf den Weg zum deutschen Bunker und bewarf ihn mit Granaten. Am 24. Juni zeichnete er sich aus, als er die westliche Dwina in der Nähe des Dorfes Buy (Bezirk Beschenkowitschi) überquerte. In der Schlacht bei der Befreiung der Stadt Lepel am 28. Juni 1944 durchbrach er als erster die hohe Böschung der Bahngleise, nahm darauf eine vorteilhafte Stellung ein und unterdrückte mehrere feindliche Feuerstellen mit automatischem Feuer, Sicherstellung des Erfolgs seines Zugaufstiegs. In der Schlacht am 30. Juni 1944 starb er beim Überqueren des Ushacha-Flusses in der Nähe der Stadt Polozk. Wachkorporal Zhanzakov Abdulla wurde posthum der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen.

Nikolai Jefimowitsch Solowjow wurde am 19. Mai 1918 in der Region Twer in eine Bauernfamilie geboren. Während des Großen Vaterländischen Krieges in der Armee seit 1941. Besonders hervorgetan hat er sich während der Offensivoperation Vitebsk-Orsha. In der Schlacht am 23. Juni 1944, als er die feindliche Verteidigung in der Nähe des Dorfes Medved im Bezirk Sirotinsky (heute Shumilinsky) unter Beschuss durchbrach, sorgte er für die Kommunikation zwischen dem Divisionskommandeur und den Regimentern. Als er am 24. Juni nachts in der Nähe des Dorfes Scharipino (Bezirk Beschenkowitschi) die westliche Dwina überquerte, stellte er eine Drahtverbindung über den Fluss her. Für Mut und Heldentum, die er bei der Überquerung der westlichen Dwina gezeigt hat, wurde Solovyov Nikolai Efimovich der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen. Nach dem Krieg lebte und arbeitete er in der Region Twer. Gestorben 1993.

Alexander Kuzmich Fedyunin Geboren am 15. September 1911 in der Region Rjasan in einer Bauernfamilie. Während des Großen Vaterländischen Krieges in der Armee seit 1941. Besonders zeichnete er sich während der Befreiung von Belarus aus. Am 23. Juni 1944 brach das Bataillon unter dem Kommando von A. K. Fedyunin als erstes in den Bahnhof Sirotino (Gebiet Witebsk) ein, zerstörte bis zu 70 feindliche Soldaten, erbeutete 2 Kanonen, 2 Lager mit Munition und militärischer Ausrüstung. Am 24. Juni überquerten vom Bataillonskommandanten angeführte Kämpfer die westliche Dwina in der Nähe des Dorfes Dvorishche (Bezirk Beschenkowitschi, Gebiet Witebsk), schossen feindliche Außenposten ab und verschanzten sich auf dem Brückenkopf, wodurch sichergestellt wurde, dass der Fluss von anderen Einheiten überquert wurde das Regiment. Für die geschickte Führung der Einheit, den Mut und das Heldentum, die während der Befreiung von Belarus gezeigt wurden, wurde Fedyunin Alexander Kuzmich der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen. Nach Kriegsende diente er weiterhin in den Streitkräften, lebte und arbeitete in der Stadt Shakhty im Rostower Gebiet. Gestorben 1975.

Vor 70 Jahren wurde in Weißrussland eine der größten Operationen der Roten Armee im Großen Vaterländischen Krieg, die Operation Bagration, durchgeführt. Während dieser Operation (23. Juni - 29. August 1944) verloren die deutschen Streitkräfte 289.000 Tote und Gefangene, 110.000 Verwundete, sowjetische Truppen eroberten Weißrussland zurück und ein bedeutender Teil Litauens betrat das Territorium Polens.

Was haben die Parteien geplant?

Die Ausarbeitung eines Plans für die belarussische Operation wurde vom sowjetischen Generalstab (unter der Führung von Marschall Vasilevsky) im April 1944 begonnen.

Während der Entwicklung kamen einige Meinungsverschiedenheiten des Kommandos ans Licht. Der Kommandeur der 1. Weißrussischen Front, General Rokossovsky, wollte mit den Streitkräften der 3. Armee von General Gorbatov, in der etwa 16 Gewehrdivisionen konzentriert werden sollten, einen Hauptschlag in Richtung Rogachev führen.

Das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos hielt es für notwendig, zwei Schläge zu versetzen. Es sollte zwei konvergierende Schläge liefern - von Vitebsk und von Bobruisk, beide in Richtung Minsk. Außerdem sollte es das gesamte Territorium von Weißrussland und Litauen besetzen, an die Ostseeküste (Klaipeda), an die Grenze Ostpreußens (Suwalki) und an das Territorium Polens (Lublin) gehen.

Infolgedessen setzte sich der Standpunkt von Stavka durch. Der Plan wurde am 30. Mai 1944 vom Hauptquartier des Obersten Oberkommandos genehmigt. Der Beginn der Operation "Bagration" war für den 19. bis 20. Juni geplant (am 14. Juni wurde der Beginn der Operation aufgrund von Verzögerungen beim Transport von Truppen, Ausrüstung und Munition auf den 23. Juni verschoben).

Die Deutschen erwarteten eine Generaloffensive der Roten Armee im Süden auf dem Territorium der Ukraine. Von dort aus konnten unsere Truppen tatsächlich einen mächtigen Schlag sowohl in den Rücken der Heeresgruppe Mitte als auch in die für die Deutschen strategisch wichtigen Ölfelder von Ploiesti führen.

Daher konzentrierte das deutsche Kommando seine Hauptkräfte im Süden und übernahm in Weißrussland nur lokale Operationen. Der sowjetische Generalstab bestärkte die Deutschen in dieser Meinung auf jede erdenkliche Weise. Dem Feind wurde gezeigt, dass die meisten sowjetischen Panzerarmeen in der Ukraine "bleiben". Auf dem zentralen Sektor der Front wurden tagsüber intensive Ingenieurs- und Pionierarbeiten durchgeführt, um falsche Verteidigungslinien zu schaffen. Die Deutschen glaubten an diese Vorbereitungen und begannen, die Zahl ihrer Truppen in der Ukraine zu erhöhen.

Schienenkrieg

Am Vorabend und während der Operation Bagration leisteten belarussische Partisanen der vorrückenden Roten Armee wirklich unschätzbare Hilfe. In der Nacht vom 19. auf den 20. Juni begannen sie im Rücken der feindlichen Truppen einen Eisenbahnkrieg.

Die Partisanen eroberten Flussübergänge, schnitten den Rückzug des Feindes ab, untergruben Gleise und Brücken, zerstörten Züge, unternahmen Überraschungsangriffe auf feindliche Garnisonen und zerstörten feindliche Verbindungen.

Infolge der Aktionen der Partisanen wurden die wichtigsten Eisenbahnlinien vollständig deaktiviert und der feindliche Transport auf allen Straßen teilweise gelähmt.

Als dann während der erfolgreichen Offensive der Roten Armee die deutschen Kolonnen begannen, sich nach Westen zurückzuziehen, konnten sie sich nur auf großen Autobahnen bewegen. Auf kleineren Straßen wurden die Nazis unweigerlich Opfer von Partisanenangriffen.

Betriebsbeginn

Am 22. Juni 1944, am Tag des dritten Jahrestages des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges, wurde in den Sektoren der 1. und 2. Weißrussischen Front eine Aufklärung durchgeführt.

Und der nächste Tag war der Tag der Rache der Roten Armee für den Sommer 1941. Am 23. Juni gingen die Truppen der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front nach Artillerie- und Luftfahrtvorbereitung in die Offensive. Ihre Aktionen wurden vom Marschall der Sowjetunion Vasilevsky koordiniert. Unseren Truppen stand die 3. Panzerarmee des Generals Reinhardt gegenüber, die den nördlichen Frontabschnitt verteidigte.

Am 24. Juni starteten die Truppen der 1. und 2. Weißrussischen Front eine Offensive. Ihre Aktionen wurden vom Marschall der Sowjetunion Schukow koordiniert. Ihre Gegner waren die 9. Armee von General Jordan, die im Süden in der Region Bobruisk Stellungen besetzte, sowie die 4. Armee von General Tippelskirch (in der Region Orsha und Mogilev). Die deutsche Verteidigung wurde bald gehackt - und die sowjetischen Panzertruppen, die die befestigten Gebiete blockierten, drangen in den Operationsraum ein.

Die Niederlage deutscher Truppen bei Vitebsk, Bobruisk, Mogilev

Während der Operation "Bagration" gelang es unseren Truppen, in die "Kessel" einzudringen und mehrere eingekreiste deutsche Gruppen zu besiegen. So wurde am 25. Juni das befestigte Gebiet von Witebsk eingekreist und bald besiegt. Die dort stationierten deutschen Truppen versuchten, sich nach Westen zurückzuziehen, scheiterten jedoch. Etwa 8.000 deutsche Soldaten konnten aus dem Ring ausbrechen, wurden aber erneut umzingelt – und kapitulierten. Insgesamt starben in der Nähe von Vitebsk etwa 20.000 deutsche Soldaten und Offiziere, und etwa 10.000 wurden gefangen genommen.

Das Hauptquartier skizzierte die Einkreisung von Bobruisk am achten Tag der Operation, aber in Wirklichkeit geschah dies am vierten. Die erfolgreichen Aktionen der Truppen der 1. Weißrussischen Front führten zur Einkreisung von sechs deutschen Divisionen im Bereich der Stadt Bobruisk. Nur wenige Einheiten konnten durchbrechen und den Ring verlassen.

Bis Ende Juni 29 rückten die Truppen der 2. Weißrussischen Front bis zu einer Tiefe von 90 km vor, überquerten den Dnjepr und befreiten die Stadt Mogilev. Die 4. deutsche Armee begann den Rückzug nach Westen, nach Minsk - konnte aber nicht weit kommen.

Der Luftraum lag hinter der sowjetischen Luftfahrt und die Aktionen der Piloten verursachten dem Feind ernsthaften Schaden.

Die Rote Armee nutzte aktiv die Taktik konzentrierter Angriffe von Panzerverbänden und anschließender Ausgänge in den Rücken der deutschen Truppen. Die Überfälle des Panzerwachkorps zerstörten die rückwärtige Kommunikation des Feindes, desorganisierten das Verteidigungssystem, blockierten die Rückzugswege und vollendeten seine Einkreisung.

Kommandantenersatz

Zum Zeitpunkt des Beginns der Operation Bagration war Feldmarschall Bush Kommandeur der deutschen Heeresgruppe Mitte. Während der Winteroffensive der Roten Armee gelang es seinen Truppen, Orscha und Witebsk zu halten.

Allerdings konnte Bush den sowjetischen Truppen während der Sommeroffensive nicht widerstehen.

Bereits am 28. Juni wurde Bush auf seinem Posten durch Feldmarschall Model ersetzt, der im Dritten Reich als Meister der Verteidigung galt. Der neue Kommandeur der Heeresgruppe Mitte, Feldmarschall Model, zeigte operative Flexibilität. Er besetzte die Verteidigung nicht mit den ankommenden Reserven, sondern startete, nachdem er sie zu einer Faust gesammelt hatte, einen Gegenangriff mit den Streitkräften von sechs Divisionen und versuchte, die sowjetische Offensive auf der Linie Baranovichi-Molodechno zu stoppen.

Das Modell stabilisierte die Situation in Weißrussland bis zu einem gewissen Grad und verhinderte insbesondere die Einnahme Warschaus durch die Rote Armee, einen stetigen Austritt in die Ostsee und einen Durchbruch nach Ostpreußen auf den Schultern der sich zurückziehenden deutschen Armee.

Aber selbst er war machtlos, das Heeresgruppenzentrum zu retten, das in den "Kesseln" von Bobruisk, Witebsk und Minsk zerstückelt und systematisch vom Boden und aus der Luft zerstört wurde, und konnte die sowjetischen Truppen in West-Weißrussland nicht aufhalten.

Befreiung von Minsk

Am 1. Juli brachen sowjetische fortgeschrittene Einheiten bis zur Kreuzung der Autobahnen Minsk und Bobruisk vor. Sie sollten den deutschen Einheiten, die sich aus Minsk zurückzogen, den Weg versperren, sie festhalten, bis sich die Hauptstreitkräfte näherten, und sie dann zerstören.

Panzertruppen spielten eine besondere Rolle bei der Erzielung hoher Vormarschgeschwindigkeiten. Bei einem Überfall durch Wälder und Sümpfe hinter den feindlichen Linien überflügelte die 4. Garde-Panzerbrigade, die Teil des 2. Garde-Panzerkorps war, die Hauptstreitkräfte der sich zurückziehenden Deutschen um mehr als 100 Kilometer.

In der Nacht des 2. Juli stürmte die Brigade die Autobahn nach Minsk entlang, stellte sich sofort in eine Kampfformation und brach von Nordosten in die Außenbezirke der Stadt ein. Das 2. Garde-Panzerkorps und die 4. Garde-Panzerbrigade wurden mit dem Orden des Roten Banners ausgezeichnet.

Kurz nach den Tankern des 2. Garde-Panzerkorps drangen die fortgeschrittenen Einheiten der 5. Garde-Panzerarmee in die nördlichen Außenbezirke von Minsk ein. Unter Druck auf den Feind begannen Panzereinheiten, unterstützt von den Truppen der 3. Weißrussischen Front, die zur Rettung kamen, Viertel für Viertel vom Feind zurückzuerobern. Mitten am Tag marschierte das Panzerkorps der 1. Garde von Südosten in die Stadt ein, gefolgt von der 3. Armee der 1. Weißrussischen Front.

Am späten Abend wurde die Hauptstadt von Belarus von den Eindringlingen befreit. Am selben Tag, um 22:00 Uhr, begrüßte Moskau die siegreichen Soldaten mit 24 Salven aus 324 Kanonen. 52 Formationen und Einheiten der Roten Armee erhielten den Namen „Minsk“.

Die zweite Stufe der Operation

Am 3. Juli vollendeten die Truppen der 3. und 1. Weißrussischen Front die Einkreisung der 100.000 Mann starken Gruppierung der 4. und 9. deutschen Armee östlich von Minsk im Dreieck Borisov-Minsk-Cherven. Es war der größte belarussische "Kessel" - seine Liquidation dauerte bis zum 11. Juli.

Mit dem Einmarsch der Roten Armee in die Linie Polozk-Narotsch-See-Molodechno-Nesvizh entstand eine riesige, 400 Kilometer lange Lücke in der strategischen Front der deutschen Truppen. Vor den sowjetischen Truppen ergab sich die Gelegenheit, mit der Verfolgung der besiegten feindlichen Truppen zu beginnen.

Am 5. Juli begann die zweite Phase der Befreiung von Belarus. Die Fronten, die eng zusammenarbeiteten, führten in dieser Phase erfolgreich fünf Offensivoperationen durch: Siauliai, Vilnius, Kaunas, Bialystok und Brest-Lublin.

Die Rote Armee besiegte nacheinander die Reste der sich zurückziehenden Formationen der Heeresgruppe Mitte und fügte den aus Deutschland, Norwegen, Italien und anderen Regionen hierher verlegten Truppen schwere Verluste zu.

Ergebnisse und Verluste

Während der Operation Bagration besiegten die Truppen der vorrückenden Fronten eine der mächtigsten feindlichen Gruppierungen, die Heeresgruppe Mitte: Ihre 17 Divisionen und 3 Brigaden wurden zerstört, und 50 Divisionen verloren mehr als die Hälfte ihrer Stärke.

Die deutschen Streitkräfte erlitten schwere Verluste an Arbeitskräften - unwiederbringliche (getötete und gefangene) 289.000 Menschen, 110.000 Verwundete.

Verluste der Roten Armee - unwiderruflich 178,5 Tausend Menschen, 587 Tausend Verwundete.

Sowjetische Truppen rückten 300-500 Kilometer vor. Die Weißrussische SSR, ein Teil der Litauischen SSR und die Lettische SSR wurden befreit. Die Rote Armee rückte in das Gebiet Polens ein und rückte bis an die Grenzen Ostpreußens vor. Während der Offensive wurden die großen Wasserbarrieren der Beresina, Neman und Weichsel überquert und wichtige Brückenköpfe an ihren Westufern erobert. Es wurden Bedingungen für Streiks bis weit nach Ostpreußen und in die zentralen Regionen Polens geschaffen.

Es war ein strategischer Sieg.