Zeichendefinition mit gemischter Akzentuierung. Charakterbetonungen

Der Begriff „Akzentuierung“ wurde erstmals von dem deutschen Psychiater und Psychologen, Professor für Neurologie an der Neurologischen Klinik der Universität Berlin, Karl Leonhard (K.Leonhard) eingeführt. Er entwickelte und beschrieb auch die bekannte Klassifikation der Persönlichkeitsakzentuierung. In unserem Land hat sich eine andere Klassifizierung von Akzenten verbreitet, die vom berühmten Kinderpsychiater Professor A. E. Lichko vorgeschlagen wurde. In beiden Ansätzen bleibt jedoch ein gemeinsames Verständnis der Bedeutung der Akzentuierung erhalten.

In der prägnantesten Form kann Akzentuierung definiert werden als die Disharmonie der Charakterentwicklung, die hypertrophierte Schwere ihrer individuellen Merkmale, die eine erhöhte Anfälligkeit des Individuums für bestimmte Arten von Einflüssen verursacht und die Anpassung an bestimmte Situationen erschwert.

Dabei ist es wichtig zu beachten, dass eine selektive Anfälligkeit gegenüber bestimmten Arten von Einflüssen, die mit der einen oder anderen Akzentuierung auftritt, mit einer guten oder sogar erhöhten Resistenz gegenüber anderen Einflüssen kombiniert werden kann. Ebenso können Schwierigkeiten bei der Anpassung der Persönlichkeit in einigen spezifischen Situationen (verbunden mit dieser Akzentuierung) mit guten und sogar gesteigerten Fähigkeiten zur sozialen Anpassung in anderen Situationen kombiniert werden. Gleichzeitig können diese „anderen“ Situationen selbst objektiv komplexer sein, aber nicht mit dieser Akzentuierung verbunden sein.

In den Arbeiten von K.Leonhard wird sowohl die Kombination „akzentuierte Persönlichkeit“ als auch „akzentuierte Charakterzüge“ verwendet. Trotzdem steht für ihn das Konzept der „Persönlichkeitsakzentuierung“ im Vordergrund. Schon die Klassifikation von K. Leonhard ist eine Klassifikation akzentuierter Persönlichkeiten. A. E. Lichko glaubt, dass es richtiger wäre, über Charakterakzentuierungen zu sprechen, weil es in Wirklichkeit um Charaktermerkmale und Charaktertypologien geht, über die wir sprechen. Höchstwahrscheinlich sollte berücksichtigt werden, dass die Verwendung beider Kombinationen fair ist - sowohl eine akzentuierte Persönlichkeit als auch eine Betonung des Charakters. In der russischen Psychologie hat sich eine Tradition entwickelt, den Unterschied in den Begriffen Persönlichkeit und Charakter klar und manchmal scharf zu betonen. Das bedeutet, dass der Persönlichkeitsbegriff weiter gefasst ist und Orientierung, Motive, Einstellungen, Intelligenz, Fähigkeiten usw. umfasst. Inzwischen wird in der westlichen Psychologie oft von "Persönlichkeit" gesprochen - sie meinen ihre Charakterologie. Dafür gibt es gewisse Gründe, denn Charakter ist nicht nur die Grundlage der Persönlichkeit (viele Leute denken so, obwohl dies umstritten ist), sondern auch eine integrative Erziehung. Das Beziehungssystem der Persönlichkeit, ihre Einstellungen, Orientierungen usw. finden ihren Ausdruck im Charakter. Wenden wir uns speziell den Beschreibungen verschiedener Akzente zu (egal in welcher Typologie - K. Leonhard oder A. Lichko), dann ist leicht zu erkennen, dass vieles darin die Persönlichkeit in ihren verschiedenen Aspekten charakterisiert. In Zukunft werden wir beide Begriffe gleichermaßen verwenden - eine betonte Persönlichkeit und eine Akzentuierung des Charakters.

Einer der häufigsten praktischen Fehler, vor denen wir warnen möchten, ist die Interpretation der Akzentuierung als etablierte Pathologie. Sehr oft ist eine solche Interpretation nicht nur in mündlichen Präsentationen und Vorträgen zu hören, sondern sogar in sehr soliden psychologischen Publikationen. So lesen wir in einem (im Großen und Ganzen sehr guten) Lehrbuch für Schulpsychologen: „In einer öffentlichen Schule sind unter „schwierigen“ Teenagern akzentuierte Jugendliche nicht häufiger als unter den anderen. Daraus folgt die Schlussfolgerung, dass psychopathologische (von mir hervorgehobene - A.R.) Charaktereigenschaften kein Faktor sind, der direkt Schulschwierigkeiten verursacht “(Psychologischer Dienst der Schule. M. 1995). Die Gleichsetzung von Akzentuierungen mit der Psychopathologie des Charakters ist jedoch falsch. Vielleicht hat dieses falsche Stereotyp eine so bemerkenswerte Stabilität und Verbreitung erlangt, weil das Konzept der „Akzentuierung“ auftauchte und zunächst hauptsächlich in der klinischen Psychologie verwendet wurde. Allerdings wurde schon in den Arbeiten von K. Leonhard besonders betont, dass akzentuierte Menschen nicht abnormal sind. Ansonsten sollte nur ein durchschnittliches Mittelmaß als Norm gelten und jede Abweichung davon als Pathologie betrachtet werden (K. Leonhard, 1981). K. Leonhard glaubte sogar, dass ein Mensch ohne Akzent natürlich nicht dazu neigt, sich in eine ungünstige Richtung zu entwickeln; aber es ist ebenso unwahrscheinlich, dass es sich positiv unterscheidet. Akzentuierte Persönlichkeiten hingegen zeichnen sich durch die Bereitschaft zum Besonderen aus, d. sowohl sozial positive als auch sozial negative Entwicklung. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Akzentuierung keine Pathologie, sondern eine extreme Variante der Norm ist.

Laut verschiedenen Quellen ist die Prävalenz von Akzentuierungen in einer Bevölkerung sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Zu diesen Faktoren gehören soziokulturelle Merkmale des Umfelds, Geschlechts- und Altersmerkmale etc. Laut K. Leonhard und seinen Mitarbeitern liegt der Anteil akzentuierter Persönlichkeiten in der erwachsenen Bevölkerung bei etwa 50 %. Die Autoren betonen jedoch ausdrücklich, dass in anderen Ländern das Verhältnis von akzentuierten und nicht akzentuierten Personen unterschiedlich sein kann.

Obwohl die Frage nach der Dynamik von Akzentuierungen im Allgemeinen noch nicht ausreichend entwickelt ist, lässt sich bereits jetzt eindeutig über das Phänomen der Schärfung akzentuierter Charakterzüge im Jugendalter sprechen. In Zukunft erfolgt offensichtlich ihre Glättung oder Kompensation sowie der Übergang expliziter Akzente zu verborgenen. Laut N. Ya Ivanov (siehe Tabelle 1.) ist die Prävalenz von Akzentuierungen in der Adoleszenz sowie in der frühen Adoleszenz bei Jungen und Mädchen unterschiedlich. Zudem variiert der Anteil der Akzentuierten je nach Art und Charakteristik der Bildungseinrichtung.

Üblicherweise entwickeln sich Akzente während der Charakterbildung und glätten sich mit dem Erwachsenwerden. Charakterzüge mit Hervorhebungen treten möglicherweise nicht ständig auf, sondern nur in bestimmten Situationen, in einer bestimmten Situation und werden unter normalen Bedingungen fast nicht erkannt. Soziale Fehlanpassungen mit Akzentuierungen fehlen entweder vollständig oder sind nur von kurzer Dauer.

Bei Akzentuierungen treten Verstöße nur bei einer bestimmten Art von psychischem Trauma in manchen schwierigen Situationen auf, nämlich nur dann, wenn sie sich an den „Ort des geringsten Widerstands“, an das „schwache Glied“ dieses Charaktertyps richten. Andere Schwierigkeiten und Umwälzungen, die diese Achillesferse nicht berühren, führen nicht zu Verletzungen und werden standhaft ertragen. Bei jeder Art der Betonung gibt es „Schwachstellen“, die sich von anderen Arten unterscheiden.

Charakterakzentuierungen sind extreme Varianten der Norm, bei denen bestimmte Charaktereigenschaften übermäßig verstärkt werden, wodurch sich eine selektive Verwundbarkeit gegenüber einer bestimmten Art von psychogenen Einflüssen mit guter und sogar erhöhter Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen offenbart ...

Es werden zwei Grade der Charakterakzentuierung unterschieden: explizit und versteckt

deutliche Akzentuierung. Dieser Grad der Akzentuierung bezieht sich auf die extremen Varianten der Norm. Es zeichnet sich durch das Vorhandensein ziemlich konstanter Merkmale aus. bestimmten Typ Charakter...

Im Jugendalter werden Charaktereigenschaften oft geschärft, und unter dem Einfluss psychogener Faktoren, die den „Ort des geringsten Widerstands“ ansprechen, kann es zu vorübergehenden Anpassungsstörungen und Verhaltensabweichungen kommen. Beim Heranwachsen bleiben Charaktereigenschaften recht ausgeprägt, werden aber kompensiert und stören in der Regel nicht bei der Anpassung.

versteckter Akzent. Dieser Grad sollte anscheinend nicht dem Extrem, sondern den üblichen Varianten der Norm zugeschrieben werden. Unter gewöhnlichen, gewohnheitsmäßigen Bedingungen kommen die Merkmale eines bestimmten Charaktertyps schwach zum Ausdruck oder treten überhaupt nicht auf. Selbst bei längerer Beobachtung, vielseitigen Kontakten und eingehender Kenntnis der Biografie ist es schwierig, sich eine klare Vorstellung von einem bestimmten Charaktertyp zu machen. Charakterzüge dieser Art können jedoch unter dem Einfluss jener Situationen und psychischen Traumata, die erhöhte Anforderungen an den „Ort des geringsten Widerstands“ stellen, deutlich, manchmal unerwartet, zum Vorschein kommen. Psychogene Faktoren anderer Art, selbst schwere, verursachen nicht nur keine psychischen Störungen, sondern offenbaren möglicherweise nicht einmal die Art des Charakters. Wenn solche Merkmale aufgedeckt werden, führt dies in der Regel nicht zu einer spürbaren sozialen Fehlanpassung ...

Beschreibung von Hervorhebungsarten (nach K. Leonhard)

Hyperthymischer Typ

Ein auffälliges Merkmal des hyperthymischen Persönlichkeitstyps ist ein ständiger (oder häufiger) Aufenthalt in Hochstimmung. Hyperthymie kann trotz fehlender äußerer Gründe in Hochstimmung sein. Erhöhte Stimmung wird mit hoher Aktivität, Aktivitätsdurst kombiniert. Geselligkeit, erhöhte Gesprächigkeit sind charakteristisch. Sie sehen dem Leben optimistisch entgegen, ohne auch bei Schwierigkeiten den Optimismus zu verlieren. Schwierigkeiten werden aufgrund ihrer inhärenten Aktivität und Aktivität oft ohne große Schwierigkeiten überwunden.

festgefahrener Typ

Der feststeckende Persönlichkeitstyp zeichnet sich durch eine hohe Affektstabilität, die Dauer einer emotionalen Reaktion, Erfahrungen aus. Die Verletzung persönlicher Interessen und Würde wird in der Regel lange nicht vergessen und nie einfach vergeben. In dieser Hinsicht charakterisieren andere sie oft als rachsüchtige und rachsüchtige Menschen. Dafür gibt es Gründe: Das Erleben von Affekten ist oft mit Fantasien verbunden, das Ausbrüten eines Plans, um auf den Täter zu reagieren, Rache. Der schmerzliche Groll dieser Menschen ist in der Regel deutlich sichtbar. Sie können auch als sensibel und verwundbar bezeichnet werden, jedoch in Kombination und im Zusammenhang mit dem oben Gesagten.

emotionaler Typ

Das Hauptmerkmal einer emotionalen Persönlichkeit ist eine hohe Sensibilität und tiefe Reaktionen im Bereich subtiler Emotionen. Freundlichkeit, Freundlichkeit, Aufrichtigkeit, emotionale Reaktionsfähigkeit und hochentwickeltes Einfühlungsvermögen sind charakteristisch. Alle diese Merkmale sind in der Regel deutlich sichtbar und manifestieren sich ständig in den äußeren Reaktionen des Individuums in verschiedenen Situationen. Ein charakteristisches Merkmal ist eine verstärkte Weinerlichkeit („feuchte Augen“).

Unter Charakterbetonung als übertrieben verstanden ( akzentuiert) Charaktereigenschaften.
Gleichzeitig werden je nach Schweregrad zwei Varianten der Charakterakzentuierung unterschieden - explizit und versteckt. Explizite Akzentuierung zeichnet sich durch die Konstanz akzentuierter Charakterzüge aus, während bei verdeckter Akzentuierung Merkmale nicht ständig, sondern unter dem Einfluss bestimmter Situationen und Faktoren auftreten.

Es sollte beachtet werden, dass die Charakterakzentuierung trotz des schwerwiegenden Ausmaßes an sozialer Fehlanpassung eine Variante ihrer Norm ist. Dadurch, dass einzelne Charaktereigenschaften übermäßig verstärkt werden, offenbart sich die Anfälligkeit einer Person für bestimmte psychogene Interaktionen. Klinisch wird dies jedoch nicht als Pathologie angesehen.

Um zu verstehen, was Charakter ist und in welchen Fällen von Betonung gesprochen wird, ist es wichtig zu wissen, aus welchen Komponenten er besteht, was der Unterschied zwischen Charakter und Temperament ist.

Was ist ein Charakter?

Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet Charakter jagen, prägen. Die moderne Psychologie definiert Charakter als eine Reihe besonderer mentaler Eigenschaften, die sich in einer Person unter typischen und standardmäßigen Bedingungen manifestieren. Mit anderen Worten, Charakter ist eine individuelle Kombination bestimmter Persönlichkeitsmerkmale, die sich in seinem Verhalten, Handeln und seiner Einstellung zur Realität manifestieren.

Im Gegensatz zum Temperament wird der Charakter nicht vererbt und ist keine angeborene Eigenschaft einer Person. Sie zeichnet sich auch nicht durch Beständigkeit und Unveränderlichkeit aus. Die Persönlichkeit wird unter dem Einfluss geformt und entwickelt Umfeld, Erziehung, Lebenserfahrung und viele andere äußere Faktoren. So wird der Charakter jedes Menschen sowohl durch sein soziales Wesen als auch durch seine individuelle Erfahrung bestimmt. Die Folge davon ist eine unendliche Anzahl von Zeichen.

Doch trotz der Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist ( wie seine Erfahrung) im Leben der Menschen gibt es viele Gemeinsamkeiten. Dies liegt der Einteilung einer großen Zahl von Menschen in bestimmte Persönlichkeitstypen zugrunde ( nach Leonhard usw).

Was ist der Unterschied zwischen Charakter und Temperament?

Sehr oft werden Begriffe wie Temperament und Charakter als Synonyme verwendet, was nicht stimmt. Temperament wird als eine Reihe von spirituellen und mentalen Eigenschaften eines Menschen verstanden, die seine Einstellung zur umgebenden Realität charakterisieren. Dies sind die individuellen Merkmale des Individuums, die die Dynamik seiner mentalen Prozesse und seines Verhaltens bestimmen. Unter Dynamik werden wiederum das Tempo, der Rhythmus, die Dauer, die Intensität emotionaler Prozesse sowie die Merkmale des menschlichen Verhaltens - seine Mobilität, Aktivität, Geschwindigkeit - verstanden.

Somit charakterisiert das Temperament die Dynamik des Individuums und die Art seiner Überzeugungen, Ansichten und Interessen. Auch das Temperament eines Menschen ist ein genetisch bedingter Prozess, während der Charakter eine sich ständig verändernde Struktur ist.
Der antike griechische Arzt Hippokrates beschrieb vier Temperamentvarianten, die die folgenden Namen erhielten - sanguinisches, phlegmatisches, cholerisches, melancholisches Temperament. Weitere Studien zur höheren Nervenaktivität von Tieren und Menschen ( einschließlich der von Pavlov durchgeführten), bewiesen, dass die Grundlage des Temperaments eine Kombination bestimmter nervöser Prozesse ist.

Aus wissenschaftlicher Sicht bezeichnet Temperament die natürlichen Verhaltensmerkmale, die für eine bestimmte Person typisch sind.

Die Komponenten, die das Temperament bestimmen, sind:

Allgemeine Tätigkeit. Es manifestiert sich auf der Ebene der geistigen Aktivität und des menschlichen Verhaltens und äußert sich in unterschiedlichem Motivationsgrad und dem Wunsch, sich in einer Vielzahl von Aktivitäten zu manifestieren. Der Ausdruck der allgemeinen Aktivität ist für verschiedene Menschen unterschiedlich.
Motorik oder motorische Aktivität. Spiegelt den Zustand des motorischen und sprachmotorischen Apparates wider. Es manifestiert sich in der Geschwindigkeit und Intensität von Bewegungen, dem Sprechtempo sowie in seiner äußeren Beweglichkeit ( oder umgekehrt Zurückhaltung).
emotionale Aktivität. Ausgedrückt im Grad der Wahrnehmung ( Empfindlichkeit) auf emotionale Einflüsse, Impulsivität, emotionale Mobilität.

Temperament manifestiert sich auch im Verhalten und Handeln einer Person. Es hat auch einen äußeren Ausdruck – Gestik, Körperhaltung, Mimik und so weiter. Nach diesen Zeichen können wir über einige Eigenschaften des Temperaments sprechen.

Was ist eine Persönlichkeit?

Persönlichkeit ist ein komplexeres Konzept als Charakter oder Temperament. Als Begriff nahm es in der Antike Gestalt an, und die alten Griechen definierten es zunächst als „Maske“, die von einem Schauspieler im antiken Theater getragen wurde. In der Folge wurde der Begriff verwendet, um die tatsächliche Rolle einer Person im öffentlichen Leben zu bestimmen.

Unter einer Person wird heute ein bestimmtes Individuum verstanden, das Repräsentant seiner Gesellschaft, Nationalität, Klasse oder Mannschaft ist. Moderne Psychologen und Soziologen unterscheiden bei der Definition der Persönlichkeit zunächst ihr soziales Wesen. Ein Mann wird als Mann geboren, aber er wird eine Person im Prozess seiner sozialen und beruflichen Tätigkeit. Einige können infantil bleiben ( unreif und unerfüllt) Personen im Laufe des Lebens. Biologische Faktoren, Faktoren des sozialen Umfelds, Erziehung und viele andere Aspekte beeinflussen die Formung und Entwicklung einer Persönlichkeit.

Charakterbetonung nach Lichko

Die Taxonomie von Lichko ist speziell für die Adoleszenz konzipiert, und alle Arten von Akzentuierungen werden so beschrieben, wie sie in diesem Alter auftreten. Es ist für Kliniker bestimmt und behandelt Psychopathie, dh pathologische Charakterabweichungen.
Neben den Grundtypen enthält es eine Beschreibung von Misch- und Zwischentypen, die auf endogene Faktoren und frühkindliche Entwicklungsmerkmale zurückzuführen sind.
Besondere Aufmerksamkeit in der Systematik wird der Psychopathie geschenkt - Charakteranomalien, die das gesamte geistige Erscheinungsbild des Individuums bestimmen. Während des gesamten Lebens erfährt die Psychopathie keine drastischen Veränderungen, wodurch es für eine Person schwierig wird, sich an die Umgebung anzupassen.

Folgende Arten von Akzentuierungen nach Lichko werden unterschieden:

hyperthymischer Typ;
Zykloidentyp;
labiler Typ;
astheno-neurotischer Typ;
empfindlicher Typ;
psychasthenischer Typ;
schizoide Art;
epileptoide Art;
hysteroider Typ;
instabiler Typ;
konformer Typ.

Hyperthymischer Typ

Dieser Typ ist auch in der Leonhard-Klassifikation sowie bei anderen Psychiatern vorhanden ( zum Beispiel Schneider oder Gannushkin). Hyperthymische Jugendliche zeichnen sich von Kindheit an durch Mobilität, erhöhte Geselligkeit und sogar Gesprächigkeit aus. Gleichzeitig zeichnen sie sich durch übermäßige Unabhängigkeit und fehlende Distanz zu Erwachsenen aus. Von den ersten Lebensjahren an klagen Kindergärtnerinnen über ihre Unruhe und ihren Unfug.

Die ersten erheblichen Schwierigkeiten treten bei der Anpassung in der Schule auf. Gute schulische Fähigkeiten, ein lebhafter Geist und die Fähigkeit, alles im Handumdrehen zu erfassen, verbinden sich mit Unruhe, erhöhter Ablenkbarkeit und Disziplinlosigkeit. Dieses Verhalten wirkt sich auf ihr ungleichmäßiges Lernen aus - ein hyperthymisches Kind hat sowohl hohe als auch niedrige Noten in seinem Tagebuch. Eine Besonderheit solcher Kinder ist immer gute Laune, die sich harmonisch mit guter Gesundheit und oft blühendem Aussehen verbindet.

Am schmerzhaftesten und deutlichsten bei solchen Jugendlichen ist die Reaktion der Emanzipation. Der ständige Kampf um Unabhängigkeit führt zu ständigen Konflikten mit Eltern, Lehrern, Erziehern. Beim Versuch, der Fürsorge der Familie zu entkommen, rennen hyperthymische Teenager manchmal von zu Hause weg, wenn auch nicht für lange. Echte Fluchten aus der Heimat sind für diesen Persönlichkeitstyp selten.

Eine ernsthafte Gefahr für diese Teenager ist Alkoholismus. Dies liegt vor allem an ihrem unbändigen Interesse an allem und ihrer Promiskuität bei der Auswahl von Bekannten. Der Kontakt mit zufälligen Passanten und der Konsum von alkoholischen Getränken sind für sie kein Problem. Sie eilen immer dorthin, wo das Leben in vollem Gange ist, nehmen sehr schnell Manieren, Verhalten und modische Hobbys an.

Die Familie spielt in der Regel eine entscheidende Rolle bei der Akzentuierung einer hyperthymischen Persönlichkeit. Die Faktoren, die die Akzentuierung bestimmen, sind Hyperprotektion, kleinliche Kontrolle, grausame Diktatur sowie dysfunktionale innerfamiliäre Beziehungen.

Zykloider Typ

Dieser Persönlichkeitstyp ist in der psychiatrischen Forschung weit verbreitet. Gleichzeitig werden im Jugendalter zwei Varianten der Zykloidenakzentuierung unterschieden - typische und labile Zykloide.

Typische Zykloiden in der Kindheit unterscheiden sich nicht wesentlich von ihren Altersgenossen. Allerdings erleben sie bereits mit Beginn der Pubertät die erste subdepressive Phase. Jugendliche werden lethargisch und reizbar. Sie können über Lethargie, Energielosigkeit und zunehmende Lernschwierigkeiten klagen. Die Gesellschaft beginnt, sie zu belasten, weshalb Teenager beginnen, die Gesellschaft von Gleichaltrigen zu meiden. Sehr schnell werden sie zu lethargischen Stubenhockern – sie schlafen viel, laufen wenig.

Jugendliche reagieren auf Äußerungen oder Aufforderungen zur Sozialisierung durch ihre Eltern mit Gereiztheit, manchmal Unhöflichkeit und Wut. Schwerwiegende Misserfolge in der Schule oder im Privatleben können jedoch die Depression vertiefen und heftige Reaktionen hervorrufen, oft mit Selbstmordversuchen. Oft fallen sie in diesem Moment unter die Aufsicht eines Psychiaters. Ähnliche Phasen in typischen Zykloiden dauern zwei bis drei Wochen.

Bei labilen Zykloiden sind die Phasen im Gegensatz zu typischen viel kürzer - mehrere gute Tage werden schnell durch mehrere schlechte ersetzt. Innerhalb einer Periode ( einzelphase) werden kurze Stimmungsschwankungen behoben - von schlechter Laune bis hin zu grundloser Euphorie. Oft werden diese Stimmungsschwankungen durch kleinere Neuigkeiten oder Ereignisse ausgelöst. Aber im Gegensatz zu anderen Persönlichkeitstypen gibt es keine übermäßige emotionale Reaktion.

Verhaltensreaktionen bei Jugendlichen sind moderat und delinquent ( Ausreißer von zu Hause, Bekanntschaft mit Drogen) ist für sie nicht charakteristisch. Das Risiko von Alkoholismus und suizidalem Verhalten besteht nur in der depressiven Phase.

labiler Typ

Dieser Typ wird auch als emotional labil, reaktiv labil und emotional labil bezeichnet. Das Hauptmerkmal dieses Typs ist seine extreme Stimmungsvariabilität.
Die frühe Entwicklung labiler Kinder erfolgt ohne besondere Veränderungen und sie heben sich nicht besonders von ihren Altersgenossen ab. Kinder sind jedoch anfälliger für Infektionen und bilden eine Kategorie der sogenannten „häufig kranken Kinder“. Sie sind durch häufige Mandelentzündung, chronische Lungenentzündung und Bronchitis, Rheuma, Pyelonephritis gekennzeichnet.

Mit der Zeit beginnen Stimmungsschwankungen zu bemerken. Gleichzeitig ändert sich die Stimmung häufig und übermäßig abrupt, während die Gründe für solche Änderungen unbedeutend sind. Es kann entweder der unfreundliche Blick eines zufälligen Gesprächspartners sein oder unpassender Regen. Fast jedes Ereignis kann einen labilen Teenager in Verzweiflung stürzen. Gleichzeitig können interessante Neuigkeiten oder ein neues Kostüm Sie aufheitern und von der bestehenden Realität ablenken.

Der labile Typ zeichnet sich nicht nur durch häufige und abrupte Veränderungen aus, sondern auch durch ihre erhebliche Tiefe. Gute Laune beeinflusst alle Aspekte des Lebens eines Teenagers. Es beeinflusst das Wohlbefinden, den Appetit, den Schlaf und die Arbeitsfähigkeit. Dementsprechend kann dieselbe Umgebung unterschiedliche Emotionen hervorrufen – Menschen wirken entweder niedlich und interessant oder langweilig und langweilig.

Labile Teenager sind extrem anfällig für Tadel, Verweise und Verurteilungen und machen sich innerlich große Sorgen. Oft können Probleme oder kleinere Verluste zur Entwicklung von reaktiven Depressionen führen. Gleichzeitig bringt ihnen jedes Lob oder Zeichen der Aufmerksamkeit aufrichtige Freude. Die Emanzipation beim labilen Typ erfolgt sehr moderat und äußert sich in Form von kurzen Blitzen. In der Regel fühlen sie sich in Familien, in denen sie Liebe und Fürsorge spüren, wohl.

Astheno-neurotischer Typ

Für die Persönlichkeit des astheno-neurotischen Typs sind Anzeichen einer Neuropathie von früher Kindheit an charakteristisch. Sie sind gekennzeichnet durch Weinerlichkeit, Schüchternheit, Appetitlosigkeit und unruhigen Schlaf mit Enuresis ( nächtliche Harninkontinenz).

Die Hauptmerkmale von Jugendlichen dieser Art der Betonung sind erhöhte Reizbarkeit, Müdigkeit und eine Neigung zu Hypochondrie. Irritation wird aus einem unbedeutenden Grund festgestellt und ergießt sich manchmal über Menschen, die versehentlich unter die heiße Hand fallen. Es wird jedoch schnell durch Reue ersetzt. Im Gegensatz zu anderen Typen gibt es weder eine ausgeprägte Affektkraft, noch Dauer, noch heftige Wut. Müdigkeit äußert sich in der Regel in geistigen Aktivitäten, während körperliche Aktivität besser vertragen wird. Die Neigung zur Hypochondrie äußert sich in sorgfältiger Pflege der eigenen Gesundheit, das Herz wird zu einer häufigen Quelle hypochondrischer Erfahrungen.

Flucht von zu Hause, Drogensucht und Alkoholismus sind für Jugendliche dieses Typs nicht typisch. Dies schließt jedoch andere Verhaltensreaktionen von Jugendlichen nicht aus. Sie fühlen sich zu Gleichaltrigen hingezogen, werden dieser aber schnell überdrüssig und suchen Ruhe oder Einsamkeit. Beziehungen zum anderen Geschlecht sind normalerweise auf kurze Ausbrüche beschränkt.

empfindlicher Typ

Kinder von früher Kindheit an sind durch erhöhte Ängstlichkeit und Schüchternheit gekennzeichnet. Sie haben vor allem Angst - Dunkelheit, Höhen, Tiere, laute Kollegen. Sie mögen auch keine übermäßig mobilen und schelmischen Spiele und meiden Kindergesellschaften. Dieses Verhalten erweckt den Eindruck, von der Außenwelt isoliert zu sein und lässt das Kind vermuten, dass das Kind eine Art Störung hat ( oft autistisch). Es ist jedoch erwähnenswert, dass sie mit denen, an die diese Kinder gewöhnt sind, sehr gesellig sind. Unter Babys fühlt sich der sensible Typ besonders wohl.

Sie sind extrem an enge Menschen gebunden, auch wenn sie sie kalt und hart behandeln. Sie heben sich von anderen Kindern durch Gehorsam ab, sie sind oft als häusliches und gehorsames Kind bekannt. Allerdings gibt es Schwierigkeiten in der Schule, weil es sie mit einer Menge von Gleichaltrigen, Aufregung und Kämpfen erschreckt. Trotzdem lernen sie fleißig, obwohl es ihnen peinlich ist, vor der Klasse zu antworten und viel weniger zu antworten, als sie wissen.

Die Pubertät vergeht normalerweise ohne besondere Ausbrüche und Komplikationen. Die ersten erheblichen Anpassungsschwierigkeiten treten im Alter von 18-19 Jahren auf. In dieser Zeit manifestieren sich die Hauptmerkmale des Typs maximal - extreme Beeindruckbarkeit und ein Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit.

Sensible Heranwachsende behalten ihre Kindheitsbindung an die Familie, weshalb die Emanzipationsreaktion eher schwach ausgeprägt ist. Übermäßige Vorwürfe und Belehrungen von außen führen zu Tränen und Verzweiflung und nicht zu dem für Heranwachsende charakteristischen Protest.

Sensible Menschen wachsen früh auf und entwickeln früh Pflichtbewusstsein und hohe moralische Ansprüche. Gleichzeitig werden diese Anforderungen sowohl an sich selbst als auch an andere gerichtet. Jugendliche drücken am schmerzhaftesten ein Gefühl der eigenen Minderwertigkeit aus, das mit zunehmendem Alter in eine Hyperkompensationsreaktion umschlägt. Dies äußert sich darin, dass sie Selbstbestätigung nicht auf der Seite ihrer Fähigkeiten suchen ( wo sie sich am meisten öffnen können), sondern wo sie ihre Minderwertigkeit spüren. Schüchterne und schüchterne Teenager setzen eine Maske der Prahlerei auf und versuchen, ihre Arroganz, Energie und ihren Willen zu zeigen. Aber sehr oft passieren sie, sobald die Situation es erfordert, dass sie handeln.

Ein weiteres schwaches Glied des sensiblen Typs ist die Einstellung anderer um sie herum. Sie reagieren äußerst empfindlich auf Situationen, in denen sie lächerlich gemacht oder verdächtigt werden oder wenn der geringste Schatten auf ihren Ruf fällt.

Psychasthenischer Typ

Manifestationen des psychasthenischen Typs können sowohl in der frühen Kindheit beginnen und sind durch Schüchternheit und Ängstlichkeit gekennzeichnet, als auch in einem späteren Zeitraum durch zwanghafte Ängste ( Phobien) und später durch Zwangshandlungen ( Zwänge). Phobien, das sind Ängste, beziehen sich meistens auf Fremde, neue Objekte, Dunkelheit, Insekten.
Die kritische Phase im Leben eines jeden Psychasthenikers ist die Grundschule. In dieser Zeit treten die ersten Voraussetzungen für Verantwortungsbewusstsein auf. Solche Anforderungen tragen zur Entstehung von Psychasthenie bei.

Die Hauptmerkmale des psychasthenischen Typs sind:

Unentschlossenheit;
Neigung zur Vernunft;
ängstliches Misstrauen;
Liebe zur Selbstbeobachtung;
die Bildung von Obsessionen - obsessive Ängste und Ängste;
die Bildung von Zwängen - obsessive Handlungen und Rituale.

Hier ist es jedoch wichtig, das ängstliche Misstrauen des psychasthenischen Jugendlichen klar von dem der astheno-neurotischen und sensiblen Typen zu unterscheiden. Dem Neurotiker ist also die Angst um seine Gesundheit inhärent ( Hypochondrie), und ein Teenager eines sensiblen Typs ist durch Angst vor der Einstellung anderer um ihn herum gekennzeichnet. Alle Ängste und Befürchtungen des Psychasthenikers richten sich jedoch auf eine mögliche, sogar unwahrscheinliche Zukunft ( futuristischer Fokus). Angst vor der Zukunft äußert sich in Gedanken wie „Egal wie schrecklich und irreparabel etwas passiert“ oder „Egal wie ein Unglück passiert“ und so weiter. Gleichzeitig sind reale Widrigkeiten, die bereits passiert sind, viel weniger beängstigend. Kinder haben die ausgeprägteste Angst um ihre Mutter – ganz gleich, wie sie krank wird und stirbt, auch wenn ihre Gesundheit keinen Anlass zur Sorge gibt. Die maximale Angst wird verstärkt, wenn die Eltern ( Mutter oder Vater) kommt zu spät von der Arbeit. In solchen Momenten findet das Kind keinen Platz für sich selbst, manchmal kann die Angst das Ausmaß von Panikattacken erreichen.

Eigens erfundene Zeichen und Rituale werden zum Schutz vor dieser Zukunftsangst. Wenn Sie beispielsweise zur Schule gehen, müssen Sie alle Luken umgehen und auf keinen Fall auf ihre Abdeckungen treten. Berühren Sie die Türklinken nicht, bevor Sie die Schule betreten. Beim nächsten Alarm für die Mutter ist es notwendig, einen selbst erfundenen Zauberspruch auszusprechen. Parallel zur Besessenheit hat ein psychasthenischer Teenager Unentschlossenheit. Jede, auch eine geringfügige Auswahl ( ins Kino gehen oder einen Saft aussuchen), kann Gegenstand langen und schmerzhaften Zögerns sein. Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, muss sie jedoch sofort ausgeführt werden, da Psychastheniker nicht warten können und extreme Ungeduld zeigen.

Wie bei anderen Typen sind auch hier Überkompensationsreaktionen feststellbar, in diesem Fall in Bezug auf ihre Unentschlossenheit. Eine solche Reaktion zeigt sich bei ihnen durch übertriebene Entschlossenheit in jenen Momenten, in denen Besonnenheit und Vorsicht geboten sind. Dies wiederum führt zu einer Tendenz zur Selbstbeobachtung über die Motive ihrer Handlungen und Handlungen.

Schizoider Typ

Das bedeutendste und schmerzhafteste Merkmal dieser Art ist die Isolierung und Isolation von der Außenwelt. Schizoide Charaktererscheinungen werden viel früher erkannt als bei anderen Typen. Schon in den ersten Lebensjahren spielt das Kind am liebsten alleine, greift nicht zu Gleichaltrigen und vermeidet lauten Spaß. Er zeichnet sich durch Kälte und unkindliche Zurückhaltung aus.

Andere Merkmale des schizoiden Typs sind:

Isolation;
Unfähigkeit, Kontakte herzustellen;
reduzierter Kommunikationsbedarf.

Oft bevorzugen solche Kinder die Gesellschaft von Erwachsenen gegenüber Gleichaltrigen und hören ihren Gesprächen manchmal lange zu. Am schwierigsten für die schizoide Psychopathie ist die Zeit der Pubertät ( Pubertät). In dieser Zeit kommen alle Charaktereigenschaften mit besonderer Wucht zur Geltung. Nähe und Isolation sind so auffällig wie möglich, denn Einsamkeit belastet einen schizoiden Teenager nicht im Geringsten. Er zieht es vor, in seiner eigenen Welt zu leben, während er andere mit Verachtung behandelt.

Manche Teenager versuchen ja auch mal, Bekanntschaften zu machen und irgendwelche Kontakte zu knüpfen. Meistens endet dies jedoch mit Misserfolg und Enttäuschung. Durch Misserfolge ziehen sie sich oft noch mehr in sich zurück.

Die Kälte der Schizoiden erklärt sich aus ihrem Mangel an Intuition ( Unfähigkeit, die Erfahrungen anderer Menschen zu durchdringen) und mangelnde Empathie ( Unfähigkeit, Freude oder Leid eines anderen zu teilen). Auf dieser Grundlage können die Handlungen eines schizoiden Teenagers grausam sein, und dies liegt nicht an dem Wunsch, jemanden zu verletzen, sondern an der Unfähigkeit, das Leiden anderer zu spüren. Auch die Reaktion der Emanzipation verläuft auf sehr eigentümliche Weise. In der Familie können schizoide Kinder die Vormundschaft ertragen, einer bestimmten Routine und einem bestimmten Regime gehorchen. Gleichzeitig reagieren sie heftig auf das Eindringen in ihre Interessen- und Hobbywelt. Auch in der Gesellschaft empören sie sich wütend über die bestehenden Regeln und Vorschriften und bringen ihren Protest mit Spott zum Ausdruck. Solche Urteile können in öffentlichen Reden lange gepflegt und umgesetzt werden.

Trotz Isolation und Isolation haben schizoide Jugendliche Hobbys, die normalerweise heller sind als andere. An erster Stelle stehen intellektuelle und ästhetische Hobbies ( Hobby). Meistens ist dies streng selektives Lesen. Jugendliche können sich für eine bestimmte Geschichtsepoche interessieren, das kann eine fest umrissene Literaturgattung oder eine bestimmte Richtung in der Philosophie sein. Darüber hinaus darf Begeisterung in keiner Weise korrelieren ( nicht verwandt sein) an ihre Bedürfnisse. Zum Beispiel kann es eine Leidenschaft für Sanskrit oder Hebräisch sein. Außerdem wird es nie ausgesetzt Andernfalls wird dies als Verletzung der Privatsphäre angesehen) und ist oft versteckt.
Neben intellektuellen Hobbys werden auch Hobbys vom handwerklich-körperlichen Typ vermerkt. Das können Gymnastik-, Schwimm- oder Yogaübungen sein. Gleichzeitig ist das Training mit einem völligen Desinteresse an kollektiven Sportspielen verbunden.

epileptoide Art

Charakteristisch für den epileptoiden Persönlichkeitstyp ist eine Tendenz zur Dysphorie – Niedergeschlagenheit mit Wutausbrüchen.

Weitere Merkmale des epileptischen Typs sind:

emotionale Explosivität;
ständige Spannung;
kognitiv ( geistig) Viskosität;
Steifheit;
Trägheit.

Gleichzeitig ist zu beachten, dass Steifheit und Trägheit in allen Bereichen der Psyche festgestellt werden - von der Motorik über die Emotionalität bis hin zum Denken. Schmerzlich schlechte Laune Dysphorie) kann Tage dauern. Dysphorie von bloßer Niedergeschlagenheit zu unterscheiden, ist eine zornige Färbung der Stimmung, kochende Gereiztheit und die Suche nach einem Objekt, an dem sich das Böse auslassen kann. All dies endet in der Regel mit affektiven ( emotional) nach Rängen. Manche Psychiater vergleichen solche Explosionen mit dem Bersten eines Dampfkessels, der zunächst lange kocht. Der Grund für die Explosion kann zufällig sein und die Rolle des letzten Tropfens spielen. Anders als bei anderen Typen sind emotionale Entladungen bei einem epileptoiden Jugendlichen nicht nur sehr stark, sondern auch sehr langanhaltend.

Die ersten Anzeichen einer Psychopathie finden sich in der frühen Kindheit. Solche Kinder zeichnen sich schon in jungen Jahren durch düsteren Zorn aus. Ihre Dysphorie manifestiert sich in Launen, dem Wunsch, andere absichtlich zu belästigen. Leider werden schon früh sadistische Tendenzen festgestellt - solche Kinder lieben es, Tiere zu quälen, die Jüngeren und Schwächeren zu schlagen und zu necken. Und sie tun das alles heimlich. Außerdem zeichnen sich solche Kinder durch die kindliche Genügsamkeit ihrer Kleidung und ihres Spielzeugs sowie durch ihre unbedeutende Genauigkeit aus. Auf jeden Versuch, ihre Sachen zu berühren, reagieren sie mit einer äußerst bösartigen Reaktion.

Das vollständige Bild der epileptischen Psychopathie entfaltet sich während der Pubertät, beginnend im Alter von 12-13 Jahren. Es ist vor allem durch ausgeprägte affektive ( emotional) Entladungen, die das Ergebnis einer anhaltenden und schmerzhaften Dysphorie sind. In solchen Kategorien gibt es Beschimpfungen, schwere Schläge, Wut und Zynismus. Oft ist der Grund für Ärger klein und unbedeutend, aber es geht immer um die persönlichen Interessen eines Teenagers. In einem Wutanfall kann ein solcher Teenager seine Fäuste auf einen Fremden werfen, einem Elternteil ins Gesicht schlagen oder ein Kleinkind die Treppe hinunterstoßen.

Die Anziehung zum anderen Geschlecht erwacht mit Macht, ist aber immer von düsteren Tönen der Eifersucht gefärbt. Sie verzeihen niemals Verrat, weder realen noch imaginären, und Flirten wird als ernsthafter Verrat interpretiert.

Die Emanzipationsreaktion verläuft bei epileptoiden Jugendlichen sehr schmerzhaft. Der Kampf um die Unabhängigkeit verursacht ihnen extreme Wut und Rachsucht. Sie fordern nicht so sehr Freiheit und Befreiung von der Macht, sondern Rechte - ihren Anteil an Eigentum und materiellem Reichtum. Es ist auch äußerst schmerzhaft für diese Art von Persönlichkeit, leidenschaftliche Reaktionen zu haben. Fast jeder neigt zum Spielen und Sammeln. Sehr oft werden sie von einem instinktiven Wunsch nach Bereicherung getrieben. Hobbys sind Sport, Musik und Singen.

Das Selbstwertgefühl ist einseitig. Die meisten Jugendlichen dieses Typs bemerken ihre Tendenz zu einer düsteren Stimmung und ihr Engagement für die Regeln und Genauigkeit. Sie erkennen jedoch ihre Besonderheiten in Beziehungen zu anderen nicht.

Hysteroider Typ

Merkmale des hysteroiden Charakters sind Egozentrismus, ein Durst nach ständiger Aufmerksamkeit für die eigene Person und Bewunderung. Menschen, die Gleichgültigkeit zeigen, zeigen solche Personen Hass.

Weitere Merkmale des hysterischen Persönlichkeitstyps sind:

erhöhte Suggestibilität;
Täuschung;
phantasieren;
Theatralik;
Neigung zum Zeichnen und Posieren;
Mangel an tiefen aufrichtigen Gefühlen mit einem großen Ausdruck von Emotionen.

Die Merkmale dieses Psychotyps werden schon in jungen Jahren beschrieben. Solche Kinder tolerieren es nicht, wenn andere gelobt oder anderen Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie haben schnell genug von allem, werfen Spielzeug und der Wunsch, Aufmerksamkeit zu erregen, steht an erster Stelle. Lob zu hören und Bewunderung zu sehen, wird zu ihrem einzigen Bedürfnis. Um dies zu erreichen, zeigen Kinder ihre künstlerischen Bedürfnisse maximal - lesen Sie Gedichte, tanzen Sie, singen Sie. Der Studienerfolg wird davon bestimmt, ob sie anderen als Vorbild dienen oder nicht.

Um Aufmerksamkeit zu erregen, beginnen Kinder zu manipulieren, zeigen verschiedene demonstrative Reaktionen. Im Laufe der Zeit wird Suizidalität zur wichtigsten Verhaltensreaktion. In diesem Fall wir redenüber Demonstration und selbstmörderische Erpressung, nicht über ernsthafte Versuche. Selbstmorderpressung zeichnet sich durch sichere Methoden aus - Venenschnitte werden am Unterarm oder an der Schulter vorgenommen, Medikamente werden aus einer Hausapotheke ausgewählt ( Zitrone, Aktivkohle). Außerdem sind sie immer auf den Betrachter ausgelegt – Versuche, aus dem Fenster zu springen oder sich unter die Räder des Transporters zu werfen, werden vor den Augen der Anwesenden unternommen. Solche Suizidalität wird immer wieder signalisiert – diverse Abschiedsbriefe werden geschrieben, geheime Geständnisse abgelegt.

Teenager können die gescheiterte Liebe für ihre Versuche verantwortlich machen. Bei sorgfältiger Prüfung der Umstände stellt sich jedoch heraus, dass dies nur ein romantischer Schleier ist. Der einzige Grund für dieses Verhalten beim Hysteroidtyp ist verletzter Stolz und mangelnde Aufmerksamkeit. Eine selbstmörderische Demonstration, gefolgt von Aufregung und einem Krankenwagen, befriedigt den Egozentrismus eines hysterischen Teenagers beträchtlich.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die „Flucht in die Krankheit“ hysterischer Jugendlicher. Sehr oft porträtieren sie mysteriöse Krankheiten und versuchen manchmal sogar, in eine psychiatrische Klinik zu gelangen. Einmal drin, erlangen sie dadurch den Ruf, ungewöhnlich zu sein.

Hobbys, einschließlich Alkoholismus oder Drogenkonsum, sind ebenfalls demonstrativ. Hysteroide Persönlichkeiten behalten bereits im Erwachsenenalter die Züge kindlicher Opposition, Nachahmung und Infantilismus. In der Regel ist die Reaktion der Opposition ( Negativismus) manifestiert sich im Verlust der gewohnten Aufmerksamkeit und im Verlust der Idolrolle. Eine ähnliche Reaktion manifestiert sich auf die gleiche Weise wie in der Kindheit - Krankheit, Selbstmordverhalten, Versuche, denjenigen loszuwerden, auf den die Aufmerksamkeit gelenkt wurde. Wenn zum Beispiel ein anderes Familienmitglied auftaucht ( neues Baby, der neue Ehemann der Mutter), dann werden alle Versuche in seine Richtung gerichtet.

An diesem Punkt beginnen Teenager, sich mit Alkohol- oder Drogensucht, Weggehen und Fehlzeiten und manchmal sogar mit Diebstahl zu bemerkbar zu machen. Auf diese Weise scheinen sie zu sagen, dass sie ihnen ihre frühere Aufmerksamkeit zurückgeben sollen, sonst gehen sie vom Weg ab.
Die Hobbys dieses Psychotyps konzentrieren sich immer auf die eigene Egozentrik. Sie bevorzugen Ensembles, Bühnen, Theater. Das Selbstwertgefühl von Jugendlichen mit dieser Art von Charakter ist weit von Objektivität entfernt.

Instabiler Typ

Das Hauptmerkmal dieses Typs ist emotionale Labilität und instabiles Verhalten. In der frühen Kindheit zeichnen sich solche Kinder durch Ungehorsam und Unruhe aus, sind aber gleichzeitig im Gegensatz zu Hyperthymikern sehr feige und gehorchen leicht anderen Kindern. Ab dem Kindergarten lernen sie kaum noch die elementaren Verhaltensregeln und ab den ersten Schulklassen fehlt die Lust am Lernen.

Nur unter sehr strenger Aufsicht können sie Aufgaben erledigen und sich nicht davor drücken. Sie haben ein gesteigertes Verlangen nach Unterhaltung, Müßiggang und totalem Müßiggang. Sie rennen vor dem Unterricht weg, nur um die Straße entlang zu gehen. In ihrer Wahl sind sie extrem instabil und versuchen buchstäblich alles - sie stehlen und fangen an zu rauchen, während sie noch Kinder sind. Sie werden schnell erwachsen, verlieren das Interesse an ihren früheren Hobbys und sind ständig auf der Suche nach Nervenkitzel und neuen Sensationen. Damit verbunden ist auch die schmerzliche Reaktion der Emanzipation – Jugendliche suchen sich aus der Obhut zu befreien, um sich der Unterhaltung hinzugeben. Sie haben niemals wahre Liebe zu Verwandten, einschließlich Eltern, und sie behandeln ihre Probleme und Sorgen mit Gleichgültigkeit. Grundsätzlich nutzen sie ihre familiären Bindungen als Quelle materiellen Reichtums. Allein fühlen sie sich schlecht, da sie sich nicht beschäftigen können. Dadurch zieht es sie ständig zu Teenie-Gruppen aller Art. Feigheit und mangelnde Initiative erlauben es einem labilen Teenager jedoch nicht, den Platz eines Anführers in ihnen einzunehmen.

Teenager-Hobbys konzentrieren sich hauptsächlich auf das Glücksspiel. Diese Disziplinen, die harte Arbeit erfordern, ekeln sie an. Sie können nur arbeiten Notfall, aber bald ist alles schnell aufgegeben. Jede Schwierigkeit oder Androhung von Bestrafung für die Nichterfüllung der Arbeit löst eine Verhaltensreaktion aus - weglaufen. Instabile Teenager machen keine Pläne, träumen von nichts und keinem Beruf. Sie verblüffen mit ihrer völligen Gleichgültigkeit gegenüber der Zukunft.

Eines der Hauptmerkmale instabiler Typen ist ein schwacher Wille. Es ist diese Eigenschaft, die sie für einige Zeit in einem regulierten Regime halten kann. Sie können sich nur versöhnen, wenn der Müßiggang strenge Strafe droht und es keinen Ausweg gibt. Der Schwachpunkt des Instabilen ist die fehlende Aufsicht. Die Selbsteinschätzung von Jugendlichen ist weit von Objektivität entfernt, oft schreiben sich Jugendliche die gewünschten Eigenschaften zu.

Konformer Typ

Die Merkmale dieses Persönlichkeitstyps sind die ständige Bereitschaft, der Stimme der Mehrheit zu gehorchen, Stereotypisierung und Stereotypisierung, eine Tendenz zum Konservatismus. Das wichtigste konstante Merkmal ist jedoch ihre übermäßige Konformität ( Beachtung) in ihre vertraute Umgebung. Gleichzeitig kann der Druck der Gruppe sowohl real als auch imaginär sein.

Vertreter dieses akzentuierten Typus sind Menschen ihrer Umgebung. Ihre Hauptregel ist, wie alle anderen zu denken und wie alle anderen zu handeln. Der Wunsch, sich der Mehrheit anzuschließen, macht sie zu Nachahmern in allem - von Kleidung und Einrichtungsgegenständen bis hin zu Weltanschauungspunkten. Schon im Kindesalter macht sich das besonders bemerkbar bei der Wahl der Kleidung, Schulsachen, Hobbys. Wenn etwas Neues in der Gesellschaft auftaucht ( z.B. Stil), dann lehnen Vertreter des konformen Typs zunächst alles vehement ab. Aber sobald zum Beispiel ein neuer Trend in die Gesellschaft einfließt, ziehen sie sich selbst gleich an oder hören die gleiche Musik wie alle anderen.

Aufgrund des Wunsches, mit ihrer Umgebung im Einklang zu sein, können konforme Teenager nichts widerstehen. Daher sind sie eine Kopie ihrer Mikroumgebung. In einer guten Umgebung nehmen sie alles Gute auf, in einer schlechten Umgebung alle schlechten Sitten und Gebräuche. Nicht selten trinken solche Teenager zu viel für das Unternehmen oder sind in Gruppendelikte verwickelt.

Ihr beruflicher Erfolg ist vor allem auf zwei Eigenschaften zurückzuführen – den Mangel an Initiative und Kritik. Sie können hart arbeiten, solange die Arbeit keine ständige Eigeninitiative erfordert. Auch hochbelastende Arbeit ist ihnen angenehm, wenn sie klar geregelt ist. Sie sind auch bemerkenswert unkritisch. Alles, was ihr Umfeld sagt, wird für sie zur Wahrheit. Jugendliche neigen nicht dazu, ihre Gruppe zu wechseln und die Bildungseinrichtung zu wählen, in die die Mehrheit ihrer Kameraden geht. Der Initiative beraubt, werden Konformisten oft in Gruppendelikte verwickelt. Daher ist das schwerste seelische Trauma für sie der Ausschluss aus der Gruppe. Emanzipation ist schwach ausgeprägt und Hobbys werden durch das Umfeld des Teenagers und die damalige Mode bestimmt.

Zwischenarten der Akzentuierung

Neben den oben beschriebenen Typen unterscheidet Lichkos Einteilung auch Zwischen- und Amalgamtypen, die mehr als die Hälfte aller Akzentuierungen ausmachen. Es sind Kombinationen verschiedene Arten Akzente untereinander. Gleichzeitig werden die Merkmale einiger Typen ziemlich oft miteinander kombiniert, während andere fast nie miteinander kombiniert werden.

Zwischentypen umfassen die labil-zykloiden und konform hyperthymischen Typen sowie Kombinationen des labilen Typs mit den astheno-neurotischen und sensitiven Typen. Die Bildung von Zwischentypen ist auf Besonderheiten der Entwicklung in der Frühzeit, Erziehungsfaktoren und vor allem genetische Faktoren zurückzuführen.

Zwischen akzentuierte Typen sind:

schizoid-empfindlich;
schizoid-psychasthenisch;
schizoid-epileptoid;
hysteroid-epileptoid;
labil-zykloid;
konform hyperthymisch.

Der Amalgamtyp ist auch eine Variante des gemischten Typs, der durch die Schichtung von Merkmalen eines Typs auf dem Kern eines anderen aufgrund falscher Erziehung oder anderer Faktoren entsteht.

Optionen für Amalgamtypen sind:

schizoide instabil;
epileptoid-instabil;
Hysteroid-instabil;
konform instabil.

Klassifikation eines akzentuierten Charakters nach Leonhard

Leonhard unterschied zwölf Arten von Persönlichkeitsakzentuierungen. Vier Typen stehen in direktem Zusammenhang mit der Betonung des Charakters, sechs weitere beziehen sich auf die Betonung des Temperaments und zwei weitere auf die Betonung der Persönlichkeit.

Folgende Varianten der Zeichenakzentuierung nach Leonhard werden unterschieden:

demonstrativ;
pedantisch;
gesteckt;
erregbar.

festgefahrener Typ

Dies ist eine hartnäckige und hartnäckige Art von Charakter, die sich Veränderungen widersetzt und durch erhöhte Einbildung und Egoismus sowie einseitige Interessen gekennzeichnet ist. Menschen mit dem festgefahrenen Typ zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Unrechtsempfinden aus, wodurch sie sehr misstrauisch sind und lange Zeit dieselben Emotionen durchleben. Die Grundlage der festgefahrenen Persönlichkeitsakzentuierung ist die pathologische Persistenz des Affekts ( Emotionen).

Jede Ungerechtigkeit kann eine starke und gewalttätige Reaktion hervorrufen. Emotionen lassen jedoch nach, nachdem die Person "Gefühlen Luft gemacht hat". Wut lässt auch sehr schnell nach, besonders wenn der Täter bestraft werden kann. Wenn die emotionale Explosion nicht stattgefunden hat, setzt sich der Affekt viel langsamer fort. In Fällen, in denen eine festgefahrene Person weder mit Worten noch mit Taten reagieren konnte, können sich innere Spannungen hinziehen. Gleichzeitig muss man nur wieder an das denken, was passiert ist, da alle Emotionen zum Leben erwachen und eine neue Explosion sich zusammenbraut. Daher wird der Affekt bei einer solchen Person so lange anhalten, bis die inneren Erfahrungen vollständig verschwunden sind.

Solche Staus sind am ausgeprägtesten, wenn die persönlichen Interessen der akzentuierten Persönlichkeit betroffen sind. Und die Explosion wird zu einer Reaktion auf verletzten Stolz und verletzten Stolz. In diesem Fall kann der objektive moralische Schaden vernachlässigbar sein. Da die Beleidigung persönlicher Interessen nie vergessen wird, gelten Festgefahrene als rachsüchtige und rachsüchtige Menschen. Darüber hinaus sind sie extrem empfindlich, schmerzhaft empfindlich und leicht verletzlich.

Ebenso reagieren solche Psychotypen auf soziale Ungerechtigkeit. Deshalb gibt es unter ihnen oft Kämpfer für Zivilrecht und Freiheit.
Züge des Feststeckens treten auch im Falle des Versagens des Einzelnen auf, da der Ehrgeiz bei solchen Menschen sehr ausgeprägt ist. Infolgedessen zeigen sie Arroganz und Arroganz.

Pedantischer Typ

Bei Personen des pedantischen Typs wirken die Verdrängungsmechanismen sehr schwach. Sie zeichnen sich durch die Einhaltung einer bestimmten Ordnung aus, bilden Gewohnheiten und widerstehen jeglichen Veränderungen. Auch auf das Äußere des Koffers und die Kleinigkeiten legen sie großen Wert und verlangen das auch von anderen.

Pedantische Menschen treffen Entscheidungen extrem langsam, sie nehmen alle Probleme ernst, sowohl die Arbeit als auch den Haushalt. Pedanten können in ihren Diskussionen andere zur Weißglut bringen. Skrupellosigkeit und Pedanterie werden von der Umgebung als banale Langweiligkeit empfunden.

Das Hauptmerkmal dieses Charakters ist die totale Starrheit, die die Abneigung gegen Änderungen bestimmt. Auch aufgrund schwacher Verdrängungsmechanismen ( oder ihre völlige Abwesenheit.) traumatische Ereignisse werden von Pedanten sehr lange erlebt. Die Unfähigkeit, das Trauma aus der Erinnerung zu verdrängen, führt dazu, dass Pedanten immer wieder darauf zurückkommen. All dies führt zu noch größerer Unentschlossenheit und Unfähigkeit, schnell zu reagieren. Der pedantische Typus ist von Natur aus konfliktfrei, reagiert aber sehr stark auf Verstöße gegen die etablierte Ordnung.

Andere Eigenschaften einer pedantischen Persönlichkeit sind:

Pünktlichkeit;
Gewissenhaftigkeit;
Richtigkeit;
Fokus auf hohe Qualität;
Unentschlossenheit.

erregbarer Typ

Der erregbare Typ der akzentuierten Persönlichkeit ist gekennzeichnet durch erhöhte Impulsivität, schlechte Kontrolle von Trieben und Impulsen, Jähzorn und Sturheit. In einem Zustand emotionaler Erregung beherrschen sich solche Menschen nicht.

Das Hauptmerkmal ist Instinktivität - der Wunsch, ihre Bedürfnisse und Wünsche in diesem Moment zu befriedigen. Eine solche Erregbarkeit ist sehr schwer zu löschen, weshalb Menschen dieses Psychotyps oft ziemlich reizbar und intolerant gegenüber anderen sind. Im Moment der Aufregung denken sie nicht über die Konsequenzen nach, geben eine schwache Einschätzung des Geschehens ab und weisen jede Kritik zurück.

Impulsivität pathologischer Natur wird in allen Lebensbereichen festgestellt, auch in Neigungen. Solche Personen essen und trinken alles hintereinander, sind impulsiv und promiskuitiv im sexuellen Bereich. Die meisten von ihnen werden zu chronischen Alkoholikern. Sie denken weder an die Gefahr noch an die Folgen für sich und das Familienleben. Unter chronischen Alkoholikern findet man viele erregbare Persönlichkeiten. Promiskuität in sexuellen Beziehungen führt dazu, dass solche Menschen in jungen Jahren viele uneheliche Kinder haben, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Viele von ihnen können den Weg der Prostitution einschlagen.

Der erregbare Typ ähnelt in vielerlei Hinsicht der epileptischen Psychopathie. Dies äußert sich in der Schwere des Denkens, der Langsamkeit der Denkprozesse und der schwierigen Wahrnehmung der Gedanken anderer Menschen. Der Zustand ständiger emotionaler Erregung provoziert vielfältige Konflikte. Infolgedessen wurzeln solche Leute oft in keinem Team. Erschwerend kommt hinzu, dass einige von ihnen ihre Meinung nicht nur mit Geschrei und Demonstrationen aller Art, sondern auch mit Fäusten vertreten. Außerdem zeichnen sich solche Menschen durch destruktives Verhalten aus - die Zerstörung von Gegenständen, das Zerbrechen von Glas und dergleichen.

Demonstrativer Typ

Diese Art von akzentuiertem Charakter zeichnet sich durch ein ausgeprägtes demonstratives Verhalten, überlegte Artistik sowie Emotionalität und Beweglichkeit aus. Kinder dieses Typs zeichnen sich durch Fantasie und ein gewisses Maß an Täuschung aus. Außerdem lügen sie nicht vor dem Bösen, sondern versuchen auf diese Weise nur, sich in den Augen anderer zu schmücken.

Wenn sie älter werden, fantasieren sie weiter und nutzen Täuschung, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Dies erklärt sich dadurch, dass ihnen die gesprochenen Worte im Moment die Wahrheit erscheinen. Damit ist eine weitere Charaktereigenschaft verbunden - die Fähigkeit zu vergessen, woran sich eine Person nicht erinnern möchte.
Der demonstrative Typ zeichnet sich durch den ständigen Wunsch aus, im Rampenlicht zu stehen. Um Aufmerksamkeit zu erregen, neigen solche Menschen dazu, sich sehr schnell an eine neue Umgebung anzupassen. So zeichnet sich der demonstrative Typus durch Beweglichkeit und gleichzeitig Unbeständigkeit aus.

Angesichts ihrer Originalität des Denkens und Handelns können demonstrative Menschen andere mit sich herumreißen. Gleichzeitig konzentrieren sie sich oft auf sich selbst, was andere abschrecken kann.

Andere Arten von Leonhard-Akzentuierungen sind:

Hyperthymische Betonung. Dies sind sehr aktive Menschen, die sich durch Geselligkeit und Unruhe auszeichnen. In der Kommunikation mit ihnen überwiegen Gestik, aktive Mimik und andere nonverbale Kommunikationsmittel.
Disty Akzentuierung. Im Gegensatz zum vorherigen Typ sind dies ernsthafte Menschen, die oft depressiv sind. Sie zeichnen sich durch Schweigen, Pessimismus und geringes Selbstwertgefühl aus. In der Regel handelt es sich dabei um Stubenhocker.
Ängstliche Betonung. Dieser Typ ist durch Schüchternheit, Ängstlichkeit und Selbstzweifel gekennzeichnet. Sie sind besorgt über verschiedene Ängste, sie sind schmerzlich schwer, durch Schwierigkeiten zu gehen. Außerdem sind sie von klein auf verantwortungsbewusst, taktvoll und mit hohen moralischen Qualitäten ausgestattet.
erhabene Akzentuierung. Unterscheidet sich in Geselligkeit, Exaltation und Altruismus. Dies hindert solche Personen jedoch nicht daran, schnell in depressive Zustände zu verfallen.
Emotionale Akzentuierung. Dieser Typ zeichnet sich durch erhöhte Empathie aus – ein erhöhtes Gefühl der Verbundenheit und Sympathie für andere Menschen.
Zyklotypische Akzentuierung. Dieser Typ zeichnet sich durch eine Kombination von hyperthymischen und dysthymischen Merkmalen aus, die abwechselnd auftreten.

Psychopathien und Charakterbetonungen bei Jugendlichen

Laut dem sowjetischen Psychiater Gannushkin ( einer der Hauptforscher der Psychopathie) bezeichnet man als Psychopathie anhaltende Charakteranomalien, die das gesamte seelische Erscheinungsbild des Individuums bestimmen. Diese Anomalien verändern sich während des Lebens nicht und verhindern gleichzeitig, dass sich das Individuum an die Umwelt anpasst.

Die diagnostischen Kriterien für Psychopathie sind:

Gesamtheit;
Widerstand;
Verletzung der sozialen Anpassung.

Die oben genannten Kriterien dienen auch als diagnostische Kriterien für das psychopathische Syndrom bei Jugendlichen. Totalität bedeutet, dass sich pathologische Charakterzüge überall manifestieren – in der Familie, in der Schule, bei Gleichaltrigen, in Studium und Freizeit, in der Arbeit und in der Unterhaltung. Stabilität spiegelt die Unveränderlichkeit dieser Eigenschaften wider. Gleichzeitig sollte berücksichtigt werden, dass die Stabilität der pathologischen Merkmale eines Teenagers relativ ist. Dies erklärt sich aus der Tatsache, dass jede Art von Psychopathie ihr eigenes Entstehungsalter hat. Beispielsweise treten schizoide Züge bereits in der Kindheit auf, während ein instabiler Typ während der Pubertät blüht ( Pubertät). Es gibt auch einige Muster bei der Umwandlung von Zeichentypen. Mit Beginn der Pubertät können zuvor beobachtete hyperthymische Merkmale durch Zykloidismus ersetzt werden.

Trotz der Tatsache, dass der Grad der Charakteranomalien schwer zu quantifizieren ist, unterscheiden Psychologen und Psychiater immer noch Grade der Akzentuierung. Diese Abschlüsse basieren auf bestimmten Indikatoren.

Indikatoren, die den Schweregrad einer Psychopathie beeinflussen, sind:

Schweregrad, Dauer und Häufigkeit von Dekompensationen ( Pannen), Phasen;
die Schwere sozialer Verhaltensstörungen;
soziales Maß ( Arbeit, Familie) Fehlanpassung;
Maß an Selbstwertgefühl ( Kritik eines Psychopathen an seiner eigenen Person).

Darauf aufbauend werden bedingt drei Schweregrade der Psychopathie und zwei Grade der Charakterakzentuierung unterschieden. Bei jedem Typ werden Ausgleichszeiten unterschieden ( wenn die Persönlichkeit mehr oder weniger angepasst ist) und Dekompensation ( Perioden der Exazerbation oder Zusammenbrüche).

Schwere Psychopathie

Gekennzeichnet durch die Tatsache, dass kompensatorische ( schützend)-Mechanismen sind nicht entwickelt, und wenn sie vorhanden sind, werden sie äußerst schwach exprimiert. Während der Exazerbationsphase werden sehr schwere Psychosen, Dysphorie und Depressionen beobachtet. Verhaltensverstöße erreichen tendenziell das Niveau von Straftaten und Suizid. Es gibt auch eine ständige und erhebliche soziale Fehlanpassung, und sogar bei Kindern. Jugendliche brechen die Schule früh in der Grundschule ab, arbeiten fast nie, außer unter Zwangsarbeitsbedingungen. Bei Erwachsenen zeigt sich eine völlige Unfähigkeit, familiäre und freundschaftliche Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Ausgeprägter Grad an Psychopathie

Sie zeichnet sich dadurch aus, dass es zwar Ausgleichsmechanismen gibt, diese aber instabil und kurzlebig sind. Grund der Dekompensation ( Verschlimmerung) können als die unbedeutendsten Momente dienen. Arbeit oder Studium ist intermittierend – mal hetzt es, dann geht es wieder los. Vorhandene Fähigkeiten bleiben immer unrealisiert. Konflikte sind in einer Familie oder einem Arbeitsteam ständig präsent, und Beziehungen zu Menschen sind von krankhafter Abhängigkeit geprägt. Kritikalität gegenüber dem eigenen Zustand ( Selbstachtung) ist instabil.

Mittlerer Grad an Psychopathie

Es zeichnet sich durch ausgeprägte Kompensationsmechanismen aus, wodurch Exazerbationen selten registriert werden. Zusammenbrüche sind normalerweise von kurzer Dauer und ihre Intensität ist proportional zur Schwere des psychischen Traumas. Die Periode der Dekompensation äußert sich in einer Verschärfung pathologischer Merkmale oder Verhaltensstörungen, erreicht jedoch nicht das Niveau einer Psychose. Soziale Anpassung ist vorhanden, aber reduziert oder begrenzt. Trotz pathologischer Merkmale kann die produktive Aktivität aufrechterhalten werden. Darüber hinaus können in den unterschiedlichsten Bereichen mitunter hervorragende Ergebnisse erzielt werden.
Die Beziehungen zu nahen Menschen sind durch Disharmonie, häufige Konflikte und pathologische Bindung gekennzeichnet.

Psychopathische Entwicklung und marginale Psychopathie

Es kommt vor, dass bei der Entstehung von Psychopathie der entscheidende Faktor die nachteiligen Auswirkungen der Umwelt sind. Eine solche Psychopathie wird auch Soziopathie oder marginale Psychopathie genannt. Zahlreiche Studien in diesem Bereich haben gezeigt, dass schwierige Jugendliche nicht mehr als 55 Prozent aller nuklearen ( Stimmt) Psychopathie. Der Restanteil entfällt auf die psychopathische Entwicklung.

Bei der Diagnose dieser Charakteranomalie ist es wichtig, nicht nur die wichtigsten akzentuierten Merkmale zu identifizieren, sondern auch den schädlichen Einfluss der Umwelt anzugeben. Oft ist das falsch defekt) Erziehung.

Die häufigsten Arten fehlerhafter Erziehung, die die Entstehung von Psychopathie beeinflussen, sind:

Hypoprotektion. Diese Art der fehlerhaften Erziehung ist durch einen Mangel an Sorgfalt und Kontrolle über das Verhalten gekennzeichnet. Gleichzeitig beschränkt sich Hypoprotektion nicht auf die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse, das heißt, Kinder gehen nicht nackt und hungern. Grundsätzlich betrifft dies den Mangel an Aufmerksamkeit, Fürsorge und echtem Interesse der Eltern an den Angelegenheiten eines Teenagers. Hypoprotektion kann auch versteckt werden, wenn die Kontrolle über das Verhalten eines Teenagers scheinbar ausgeübt wird, aber tatsächlich ist es nur ein Formalismus. Diese Art der Erziehung ist besonders gefährlich, wenn sie durch instabile und konforme Typen akzentuiert wird. Dadurch finden sich Jugendliche in asozialen Unternehmen wieder und nehmen schnell einen schlechten Lebensstil an. Auch bei hyperthymischer, epileptoider und schizoider Akzentuierung ist die mangelnde Sorgfalt sehr nachteilig.
Dominanter Überschutz. Diese Art der fehlerhaften Erziehung ist gekennzeichnet durch übertriebenen Schutz, kleinliche Kontrolle und sogar Überwachung. Eine solche ständige Kontrolle wächst zu einem ganzen System von permanenten Verboten heran. Ständige Verbote und die Unfähigkeit, zumindest kleinere Entscheidungen selbst zu treffen, verwirren den Teenager wiederum. Sehr oft schaffen Kinder und Jugendliche das folgende Wertesystem - mit Erwachsenen ist für ihn alles unmöglich, aber für seine Altersgenossen ist alles möglich. Diese Art der Erziehung erlaubt es einem Teenager nicht, sein eigenes Handeln zu analysieren und Unabhängigkeit zu lernen. Außerdem wird das Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein unterdrückt, der Teenager hört auf, für sein eigenes Handeln verantwortlich zu sein. Hyperprotektion ist für hyperthymische Jugendliche am gefährlichsten, da sie zu einem starken Anstieg der Emanzipationsreaktion führt. Teenager oder sogar Kinder rebellieren auf aggressivste Weise gegen Unterdrückung.
Emotionale Ablehnung. Gekennzeichnet durch emotionale Kälte, Mangel an Fürsorge und Zuneigung. Bei dieser Art der fehlerhaften Erziehung fühlt sich das Kind oder der Jugendliche ständig belastet und als Belastung im Leben seiner Eltern. Oft findet eine solche fehlerhafte Erziehung im Rahmen einer versteckten emotionalen Ablehnung seitens der Eltern statt, wenn sie die wahren Nöte mit ihrem Sohn oder ihrer Tochter nicht erkennen. Angeblich unterdrückt der gesunde Menschenverstand bei ihnen diese Ablehnung von Kindern als unwürdig. Manchmal verwandelt sich eine solche Ablehnung in eine Reaktion der Hyperkompensation in Form von betonter Fürsorge und übertriebener Aufmerksamkeit. Eine solche falsche Einstellung wird jedoch von einem Kind und insbesondere einem Teenager gut empfunden. Ein schizoider Teenager reagiert auf solche Unaufrichtigkeit, indem er sich in sich selbst zurückzieht und eine noch größere Mauer zwischen sich und seiner Familie errichtet. Der instabile Typ beeilt sich, in der Gesellschaft von Freunden nach einem Ventil zu suchen.
Begriffe missbräuchlicher Beziehungen. Diese Art fehlerhafter Erziehung äußert sich in offenen und strengen Repressalien für Bagatelldelikte. Gleichzeitig wird das Kind sehr oft einfach „vom Bösen heruntergerissen“. Missbräuchliche Beziehungen sind jedoch nicht auf ein Kind oder einen Teenager beschränkt. Eine ähnlich schwere und raue Atmosphäre dominiert die gesamte Umgebung. Sehr oft werden brutale Repressalien vor neugierigen Blicken verborgen, und die Familie sieht „gesund“ aus. Die Erziehung unter Bedingungen grausamer Beziehungen ist sehr gefährlich für die epileptischen und konformalen Typen. In diesem Fall besteht ein hohes Risiko einer psychopathischen Entwicklung. Geistige Gleichgültigkeit und Schläge spiegeln sich jedoch auf ungesunde Weise bei anderen Persönlichkeitstypen wider. In solchen Familien besteht das höchste Risiko, eine Psychopathie zu entwickeln.

Diagnose von Charakterbetonungen und Psychopathie

Verschiedene Fragebögen und Tests werden verwendet, um akzentuierte Persönlichkeiten zu diagnostizieren. Am universellsten und bekanntesten ist der MMPI-Test – der mehrdimensionale Persönlichkeitsfragebogen von Minnesota. Es enthält 550 Fragen ( Kurzfassung 71) und 11 Skalen, von denen 3 bewertend sind. Sie werden evaluativ genannt, da sie die Aufrichtigkeit des Themas und den Grad der Zuverlässigkeit der Ergebnisse messen. Die restlichen 9 Skalen sind einfach. Diese Skalen bewerten Persönlichkeitsmerkmale und bestimmen ihren Typ.

Die Eigenschaften der Basisskalen im MMPI-Test sind wie folgt:

erste Skala ( Hypochondrie-Skala) misst die Merkmale des astheno-neurotischen Persönlichkeitstyps;
zweite Skala ( Depressionsskala) zeigt einen hypothymischen Persönlichkeitstyp an;
dritte Skala ( Hysterie-Skala) entwickelt, um Personen zu identifizieren, die zu neurotischen Konversionsreaktionen neigen ( hysterisch) Typ;
vierte Skala ( Psychopathie-Skala) - diagnostiziert einen soziopathischen Persönlichkeitstyp;
fünfte Skala- dient nicht der Diagnose eines Persönlichkeitstyps, sondern der Bestimmung männlicher oder weiblicher Persönlichkeitsmerkmale ( von der Gesellschaft auferlegt);
sechste Skala ( paranoide Skala) charakterisiert Empfindlichkeit und diagnostiziert den paranoiden Typ;
siebte Skala ( Angst und Psychose) dient der Diagnose eines ängstlichen und misstrauischen Persönlichkeitstyps;
Achte Skala ( Schizophrenie und Autismus-Skala) bestimmt den Grad der emotionalen Entfremdung, zeigt den schizoiden Typ und das autistische Spektrum an;
neunte Skala ( Hypomanie-Skala) weist auf einen hyperthymischen Persönlichkeitstyp hin.

Dem Test ist ein Formular beigefügt, in dem die Antworten des Probanden festgehalten werden. Wenn das Subjekt der Aussage zustimmt, setzt es in der Zelle gegenüber der Frage ein „+“ -Zeichen ( Rechts), wenn Sie nicht einverstanden sind, dann das Zeichen "-" ( falsch). Auf der Rückseite seiner Antworten gibt der Experimentator ( Psychologe, Psychotherapeut) erstellt ein Persönlichkeitsprofil des Probanden unter Berücksichtigung des Werts der Korrekturskala.

Neben dem MMPI-Test werden der Cattell-Fragebogen und der Schmishek-Test in der Diagnostik von Akzentuierungen und Psychopathie eingesetzt. Der erste Fragebogen ist eine weit verbreitete Methode zur Erfassung individueller Persönlichkeitsmerkmale und soll individuell-persönliche Beziehungen beschreiben. Der Schmishek-Test konzentriert sich auf die Diagnose der Akzentuierung nach Leonhard.

Schmishek-Test zur Diagnose der Betonungsart nach Leonhard

Der Shmishek-Fragebogen ist ein Persönlichkeitsfragebogen, der die Art der Persönlichkeitsakzentuierung nach Leonhard diagnostizieren soll. Der Test besteht aus 97 Fragen ( Es gibt auch eine gekürzte Version), auf die Sie mit „Ja“ oder „Nein“ antworten müssen. Als nächstes wird die Anzahl der Antworten, die mit dem Schlüssel übereinstimmten, mit dem Wert des Koeffizienten multipliziert, der jeder Betonungsart entspricht. Wenn die resultierende Zahl mehr als 18 beträgt, zeigt dies die Schwere dieser Art der Betonung an, während der maximale Indikator 24 Punkte beträgt.

Es gibt zwei Versionen dieser Technik - Erwachsene und Kinder.
Sie bestehen aus der gleichen Anzahl von Fragen und haben dementsprechend auch die gleichen Arten von Akzentuierungen. Der Unterschied liegt in der Formulierung der Fragen, dh die Kinderversion enthält Fragen, die für Kinder geeignet sind, der Erwachsene - für Erwachsene. Theoretische Grundlage beider Möglichkeiten ist die Theorie der akzentuierten Persönlichkeiten, nach der alle Persönlichkeitsmerkmale in grundlegende und zusätzliche unterteilt werden. Die Hauptmerkmale sind der Kern der Persönlichkeit, sie bestimmen den Charakter einer Person.

Psychologe. Was ist dieser Arzt? Psychologie Kurse. Klinischer Psychologe. Die Arbeit eines Psychologen. Kinder- und Familienpsychologe. Bei einem Beratungsgespräch mit einem Psychologen

Sie sind hypertrophiert und manifestieren sich in Form von "Schwachstellen" in der Psyche des Individuums - seiner selektiven Anfälligkeit gegenüber bestimmten Einflüssen bei guter und sogar erhöhter Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen Einflüssen. Separate akzentuierte Charaktereigenschaften sind normalerweise ziemlich kompensatorisch. In schwierigen Situationen kann eine Person mit einem akzentuierten Charakter jedoch eine Verhaltensverletzung erfahren. Akzentuierungen des Charakters, seine "Schwachstellen" können offensichtlich und versteckt sein, manifestieren sich in Extremsituationen. Personen mit persönlicher Akzentuierung sind anpassungsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen und anfälliger für psychische Traumata. Und wenn eine ungünstige Situation an einer „Schwachstelle“ auftritt, ändert sich das gesamte Verhalten solcher Personen dramatisch – Akzentmerkmale beginnen zu dominieren (Abb. 95).

Die Typen akzentuierter Persönlichkeiten sind noch nicht endgültig bestimmt. Sie werden von K. Leonhard und A. E. Lichko beschrieben. Allerdings geben diese Autoren eine allzu bruchstückhafte Klassifikation von Akzentuierungen an. Wir unterscheiden nur vier Typen akzentuierter Persönlichkeiten: erregbar, affektiv, instabil, ängstlich (Tabelle 12).

Reis. 95. Struktur des Charakters

Anders als Charakterakzentuierungen bewirken sie keine allgemeine soziale Fehlanpassung des Individuums.

Charakterbetonungen, die sich intensiv in der Jugend manifestieren, können im Laufe der Zeit kompensiert werden und sich unter widrigen Umständen in eine „marginale“ Psychopathie verwandeln.

Arten von Zeichenakzentuierungen

Zu den wichtigsten Arten der Zeichenakzentuierung gehören:

erregbar;
affektiv;
instabil;
Ängstlich;

Manchmal grenzt die Betonung an verschiedene Arten von Psychopathie, daher werden bei ihrer Charakterisierung Typologien, psychopathologische Schemata und Begriffe verwendet. Die Psychodiagnostik der Art und Schwere der Akzentuierung wird mit dem „Pathocharakteristika-Diagnosefragebogen“ (entwickelt von A. E. Lichko und N. Ya. Ivanov) und dem MMPI-Persönlichkeitsfragebogen (dessen Skala Zonen mit akzentuierten und pathologischen Manifestationen des Charakters umfasst) durchgeführt. .

Charakterbetonung nach A. Lichko

Je nach Ausprägungsgrad von Charaktereigenschaften werden Charaktere in mittel (normal), ausgeprägt (akzentuiert) und über die Norm hinaus (Psychopathie) eingeteilt.

Die zentralen oder ausschlaggebenden Beziehungen des Individuums sind die Beziehung des Individuums zu seinen Mitmenschen (dem Team) und die Beziehung des Individuums zur Arbeit. Das Vorhandensein zentraler Kernbeziehungen und der durch sie bedingten Eigenschaften in der Charakterstruktur ist von großer praktischer Bedeutung für die Erziehung eines Menschen.

Es ist unmöglich, individuelle Charakterfehler (z. B. Unhöflichkeit und Hinterlist) zu überwinden und individuelle positive Eigenschaften (z. B. Höflichkeit und Wahrhaftigkeit) zu kultivieren, ohne die zentralen Kernbeziehungen der Persönlichkeit, nämlich die Einstellung zu Menschen, zu ignorieren. Mit anderen Worten, es ist unmöglich, nur eine bestimmte Eigenschaft zu bilden, es ist möglich, nur ein ganzes System zusammenhängender Eigenschaften zu erziehen, während das Hauptaugenmerk auf die Bildung der zentralen, ausschlaggebenden Beziehungen des Individuums gerichtet wird, nämlich auf die Beziehungen zu anderen und Arbeit.

Die Integrität des Charakters ist jedoch nicht absolut. Es hängt damit zusammen. dass die zentralen Kernbeziehungen den Rest nicht immer ganz und gar bestimmen. Darüber hinaus ist der Grad der Integrität des Charakters individuell eigenartig. Es gibt Menschen mit einem ganzheitlicheren und weniger ganzheitlichen oder widersprüchlichen Charakter. Gleichzeitig ist zu beachten, dass, wenn der quantitative Ausdruck des einen oder anderen Charaktermerkmals die Grenzwerte erreicht und sich an der Normgrenze befindet, die sogenannte Charakterakzentuierung entsteht.

Charakterbetonung- es handelt sich um extreme Varianten der Norm durch Verstärkung einzelner Merkmale. Charakterakzentuierung unter sehr ungünstigen Umständen kann zu pathologischen Störungen und Veränderungen im Persönlichkeitsverhalten, zu Psychopathie führen, aber es ist falsch, sie mit Pathologie gleichzusetzen. Charaktereigenschaften werden nicht durch biologische Gesetze (Erbfaktoren), sondern durch soziale (soziale Faktoren) bestimmt.

Die physiologische Basis des Charakters ist eine Mischung aus Eigenschaften wie höherer Nervenaktivität und komplexen stabilen Systemen vorübergehender Verbindungen, die sich als Ergebnis individueller Lebenserfahrung entwickelt haben. In dieser Legierung spielen die Systeme temporärer Verbindungen eine wichtigere Rolle, da der Typ des Nervensystems alle sozialen Eigenschaften der Persönlichkeit formen kann. Aber erstens sind die Verbindungssysteme bei Vertretern verschiedener Typen des Nervensystems unterschiedlich ausgebildet und zweitens manifestieren sich diese Verbindungssysteme je nach Typ auf besondere Weise. Zum Beispiel kann die Charakterstärke sowohl bei einem Vertreter eines starken, erregbaren Typs des Nervensystems als auch bei einem Vertreter eines schwachen Typs angesprochen werden. Aber es wird je nach Art unterschiedlich erzogen und manifestiert.

Versuche, eine Charaktertypologie zu konstruieren, sind in der Geschichte der Psychologie immer wieder unternommen worden.

Alle Typologien menschlicher Charaktere gingen und gehen von einer Reihe allgemeiner Ideen aus.

Die wichtigsten sind die folgenden:

der Charakter einer Person wird ziemlich früh in der Ontogenese geformt und manifestiert sich für den Rest seines Lebens als mehr oder weniger stabil;
jene Kombinationen von Persönlichkeitsmerkmalen, die in den Charakter einer Person eingehen, sind nicht zufällig. Sie bilden klar unterscheidbare Typen, die es ermöglichen, eine Typologie von Zeichen zu identifizieren und aufzubauen.

Die meisten Menschen gemäß dieser Typologie können in Gruppen eingeteilt werden.

Eine der merkwürdigen Charakterklassifikationen gehört dem berühmten russischen Wissenschaftler A.E. Lichko. Diese Einteilung basiert auf Beobachtungen von Jugendlichen.

Charakterbetonung ist laut Lichko eine übermäßige Stärkung einzelner Charaktereigenschaften (Abb. 6), bei der Abweichungen in der Psychologie und im Verhalten einer Person auftreten, die nicht über die Norm hinausgehen und an Pathologie grenzen. Solche Akzentuierungen als vorübergehende Zustände der Psyche werden am häufigsten in der Adoleszenz und frühen Adoleszenz beobachtet. Der Autor der Klassifikation erklärt diesen Faktor wie folgt: „... unter der Einwirkung psychogener Faktoren, die „am Ort des geringsten Widerstands ansetzen, können vorübergehende Anpassungsstörungen und Verhaltensabweichungen auftreten“. Zeichen, die sich in der Kindheit manifestieren, bleiben ziemlich ausgeprägt, verlieren ihre Schärfe, können aber mit zunehmendem Alter wieder deutlicher werden (insbesondere wenn eine Krankheit auftritt).

In der heutigen Psychologie werden 10 bis 14 Typen (Typologien) von Charakteren unterschieden.

Sie können als harmonisch und disharmonisch definiert werden.

Harmonische Charaktertypen zeichnen sich durch eine ausreichende Entwicklung der Hauptcharakterzüge ohne Isolation, Isolation, ohne Übertreibung in der Entwicklung eines einzigen Merkmals aus.

Disharmonische manifestieren sich mit der Identifizierung verschiedener Charaktereigenschaften und werden als akzentuiert oder akzentuiert bezeichnet.

Bei 20-50% der Menschen sind einige Charaktereigenschaften so scharf, dass es zu einer „Verzerrung“ des Charakters kommt - als Folge verschlechtert sich die Interaktion mit Menschen, es treten Schwierigkeiten und Konflikte auf.

Die Schwere der Akzentuierung kann rachtisch sein: von mild, nur in der unmittelbaren Umgebung wahrnehmbar, bis zu extremen Optionen, wenn Sie darüber nachdenken müssen, ob keine Krankheit vorliegt - Psychopathie. Psychopathie ist eine schmerzhafte Charakterdeformität (unter Beibehaltung des Intellekts einer Person), wodurch die Beziehungen zu anderen Menschen stark verletzt werden. Aber im Gegensatz zur Psychopathie erscheinen Charakterbetonungen uneinheitlich, im Laufe der Jahre können sie sich vollständig glätten und sich der Norm annähern. Charakterbetonungen finden sich am häufigsten bei Heranwachsenden und jungen Männern (50-80%), da diese Lebensabschnitte am entscheidendsten für die Charakterbildung, die Manifestation von Originalität und Individualität sind. Dann können Akzente geglättet oder im Gegenteil verstärkt werden und sich zu Neurosen oder Psychopathien entwickeln.

Reis. 6. Zeichenakzentuierungsschema nach E. Filatova und A.E. Hoden

Wir können zwölf disharmonische (akzentuierte) Charaktertypen (nach der Typologie von K. Leonhard) betrachten und ihre positiven und negativen Eigenschaften beschreiben, die sich auf die berufliche Tätigkeit einer Person auswirken können - wir brauchen dies, um die Grundlagen der Persönlichkeitsdifferenzierung in Bezug auf die Charakterologie einer Person zu bestätigen Eigenschaften.