Geschichte von Galich Kostroma. Grigory Otrepiev

Biografie
Russischer Zarenbetrüger (1605-1606). Im Jahr 1601 erschien er in Polen unter dem Namen des Sohnes von Iwan IV. – Dmitri. 1604 überquerte er mit der polnisch-litauischen Abteilung die Grenze und wurde von einem Teil der Stadtbevölkerung, Kosaken und Bauern unterstützt. Als russischer Zar versuchte er, zwischen den polnischen und russischen Feudalherren zu manövrieren. Von Bojaren-Verschwörern unter der Führung von Wassili Schuiski getötet.
Die Geschichte des Betrügers, der den Namen Zarewitsch Dmitri annahm, ist eine der dramatischsten Episoden in der russischen Geschichte.
... Die Familie Otrepiev hatte langjährige Beziehungen zu Uglitsch, dem Wohnsitz des verstorbenen Zarewitsch Dmitri. Gregors Vorfahren kamen aus Litauen nach Russland. Einige von ihnen ließen sich in Galich nieder, andere in Uglitsch. Im Jahr 1577 erhielten der nicht amtierende „Neuankömmling“ Smirnoy-Otrepiev und sein jüngerer Bruder Bogdan ein Anwesen in Kolomna. Damals war Bogdan kaum 15 Jahre alt. Einige Jahre später bekam er einen Sohn namens Yuri. Etwa zur gleichen Zeit wurde Zar Iwans Sohn Dmitri geboren. Juschka erreichte in den allerletzten Regierungsjahren Fjodors das Erwachsenenalter.
Bogdan Otrepiev stieg in den Rang eines Bogenschützen-Zenturios auf und starb früh. Anscheinend hatte Bogdan den gleichen gewalttätigen Charakter wie sein Sohn. Das Leben des Zenturios wurde im Deutschen Viertel in Moskau beendet. Wo Ausländer frei mit Wein handelten, kam es häufig zu Schlägereien unter Alkoholeinfluss. In einem von ihnen wurde Bogdan von einem gewissen Litvin erstochen.
Nach dem Tod seines Vaters wurde Juschka von seiner Mutter großgezogen. Dank ihrer Bemühungen lernte der Junge, die Heilige Schrift zu lesen. Als die Möglichkeiten der Heimerziehung erschöpft waren, wurde er zum Studium nach Moskau geschickt, wo Otrepyevs Schwiegersohn, die Familie Efimiev, lebte, die eine besondere Rolle in Juschkas Leben spielen sollte. Es scheint, dass er im Haus des Diakons Efimiev das Schreiben lernte. (Nach seiner Tonsur wurde Grishka Otrepyev Buchkopist am Hofe des Patriarchen. Ohne kalligraphische Handschrift hätte er diese Position nie erhalten. In Moskauer Orden wurde kalligraphisches Schreiben geschätzt, und ordentliche Geschäftsleute wie Efimiev hatten eine gute Handschrift.)
Frühe Biografien schilderten den jungen Otrepiev als liederlichen Schurken. Unter Shuisky gerieten solche Rezensionen in Vergessenheit. Zur Zeit der Romanows verbargen die Schriftsteller ihre Überraschung über die außergewöhnlichen Fähigkeiten des jungen Mannes nicht, äußerten aber gleichzeitig den Verdacht, dass er nicht mit bösen Geistern kommunizierte. Der Unterricht wurde Otrepyev mit erstaunlicher Leichtigkeit vermittelt.
Armut und Waisenschaft erlaubten es einem fähigen Studenten nicht, auf eine herausragende Karriere zu hoffen. Yuri trat in den Dienst von Michail Romanow. Viele betrachteten die Romanows als Erben der Krone. Der Dienst an ihrem Hof versprach dem jungen Mann offenbar gewisse Perspektiven. Darüber hinaus befand sich das Familiennest der Otrepievs an der Monza, einem Nebenfluss der Kostroma, und dort befand sich auch das berühmte Kostroma-Erbe der Romanows, das Dorf Domnino. Die Nachbarschaft auf dem Anwesen spielte offenbar auch eine Rolle dabei, dass der Provinzadlige in den Moskauer Hof der Romanow-Bojaren ging.
Im souveränen Dienst fungierten die Otrepyevs als Bogenschützenkommandeure. Juschka „nahm die Ehre“ von Fürst Boris Tscherkasski an, das heißt, seine Karriere begann recht erfolgreich.
Die Schande, die dem Romanow-Kreis im November 1600 widerfuhr, hätte Otrepyev jedoch beinahe das Leben gekostet. Unter den Mauern des Romanow-Geländes fand eine echte Schlacht statt. Das bewaffnete Gefolge der Romanows leistete den zaristischen Bogenschützen verzweifelten Widerstand.
Yushka Otrepiev hatte Glück – er entging auf wundersame Weise der Todesstrafe im Kloster, denn er wartete als Bojarendiener auf den Galgen. Aus Angst vor Bestrafung kam Otrepiev ins Kloster. Der 20-jährige Adlige musste voller Hoffnung, Kraft und Energie die Welt verlassen und seinen weltlichen Namen vergessen. Von nun an wurde er ein bescheidener Mönch (Mönch) Gregory.
Während seiner Wanderungen besuchte Gregor das Zheleznoborsky-Kloster in Galich (einigen Berichten zufolge ließ er sich dort die Haare schneiden) und das Spaso-Evfimiev-Kloster in Susdal. Der Legende nach wurde Grishka im Spaso-Evfimiev-Kloster „unter das Kommando“ eines geistlichen Ältesten gestellt. Das Leben „unter dem Kommando“ erwies sich als schüchtern und der Mönch verließ das Kloster.
Der Übergang vom Leben in Bojarenhäusern zum Leben in Klosterzellen war zu abrupt. Der Mönch wurde durch die klösterliche Kleidung belastet und ging in die Hauptstadt.
Wie konnte Otrepjew es wagen, in Moskau wieder aufzutauchen? Erstens schickte der Zar die Romanows ins Exil und stoppte die Suche. Die Überlebenden der in Ungnade gefallenen Menschen verdienten bald Vergebung. Zweitens rettete das Mönchtum in Russland den Zeitgenossen zufolge Kriminelle oft vor der Bestrafung. Der in Ungnade gefallene Mönch landete in Chudov, dem vornehmsten Kremlkloster. Gregory nutzte die Schirmherrschaft: „Er schlug Archimaritan Pafnoty im Chudov-Kloster um ihn herum.“
Otrepiev lebte nicht lange unter der Aufsicht seines Großvaters. Der Archimandrit verlegte ihn bald in seine Zelle. Dort begann der Schwarze nach seinen eigenen Worten mit der literarischen Arbeit. „Sie leben im Chudov-Kloster mit Archimarit Paphnotius in der Zelle“, sagte er zu seinen Mönchskollegen, „er lobe die Moskauer Wundertäter Peter, Alexei und Jona.“ Otrepievs Bemühungen wurden gewürdigt und von diesem Moment an begann sein rasanter, fast sagenhafter Aufstieg.
Gregory war sehr jung und verbrachte nicht viel Zeit im Kloster. Paphnutius ernannte ihn jedoch zum Diakon. Die Rolle des Zellenwärters des einflussreichen Chudov-Erzminandriten konnte jeden zufriedenstellen, außer Otrepiev. Er verließ seine Zelle und begab sich zum patriarchalischen Gericht. Die Zeit wird kommen, und Patriarch Hiob wird sich damit rechtfertigen, dass er Grishka nur „zum Buchschreiben“ zu sich eingeladen hat. Tatsächlich kopierte Otrepiev nicht nur Bücher am patriarchalischen Hof, sondern verfasste auch Kanons für die Heiligen. Der Patriarch sagte, dass sowohl die Bischöfe als auch die Äbte und die gesamte heilige Kathedrale den Mönch Gregor kannten. Das war es wahrscheinlich. Im Rat und in der Duma erschien Patriarch Hiob mit einem ganzen Stab von Assistenten. Unter ihnen war Otrepiev. Gregory sagte zu seinen Freunden: „Der Patriarch, der meine Muße sah, lehrte mich, mich mit dem königlichen Gedanken zu beschäftigen, und ich gelangte in große Herrlichkeit.“ Otrepievs Aussage über seinen großen Ruhm kann nicht als bloße Prahlerei betrachtet werden.
Nach seinem Dienst bei den Romanows gewöhnte sich Otrepiev schnell an die neuen Lebensbedingungen. Als er zufällig in die klösterliche Umgebung geriet, fiel er dort sofort auf. Dem jungen ehrgeizigen Mann halfen nicht die Heldentaten der Askese, sondern die außergewöhnliche Empfänglichkeit der Natur voranzukommen. Innerhalb eines Monats erfuhr Gregory, wofür andere ihr Leben verbrachten. Die Kirchenmänner schätzten sofort Otrepievs lebhaften Geist und seine literarischen Fähigkeiten. Etwas zog ihn an und unterwarf andere Menschen. Dienst beim Großvater, Zellenwärter des Chudov-Archimandriten und schließlich beim Hofpatriarchen! Um in nur einem Jahr eine so herausragende Karriere zu machen, waren außergewöhnliche Qualitäten erforderlich. Otrepyev hatte es jedoch eilig – er musste das Gefühl gehabt haben, dass ihm ein sehr kurzes Leben bevorstand ...
Gregor prahlte damit, dass er Zar in Moskau werden könne. Als Zar Boris davon erfuhr, befahl er, ihn in das Kirillow-Kloster zu verbannen. Doch rechtzeitig gewarnt gelang es Grigorij, nach Galitsch und dann nach Murom zu fliehen, und als er nach Moskau zurückkehrte, floh er 1602 daraus. Otrepiev lief nicht allein, sondern in Begleitung zweier Mönche – Varlaam und Misail – über die Absperrung. (Der Name von Otrepievs Komplize, dem „Dieb“ Varlaam, war jedem aus den Borisov-Manifesten bekannt. Varlaam kehrte einige Monate nach der Thronbesteigung des falschen Dmitri I. nach Russland zurück. Die Gouverneure des selbsternannten Zaren, für alle Fälle, hielten den „Dieb“ an der Grenze fest und durften nicht nach Moskau. Nach dem Tod des falschen Dmitri schrieb Varlaam das berühmte „Izvet“, in dem er Otrepiev nicht so sehr schimpfte, sondern sich rechtfertigte.)
Niemand in der Stadt verfolgte die abwandernden Mönche. Am ersten Tag unterhielten sie sich ruhig auf der zentralen Posadskaya-Straße, am nächsten Tag trafen sie sich in Ikonny Ryad, überquerten die Moskwa und mieteten dort einen Karren. Auch die umherziehenden Mönche in den Grenzstädten störte niemand. Otrepiev hielt offen einen Gottesdienst in der Kirche. Drei Wochen lang sammelten Freunde Geld für den Bau eines Provinzklosters. Die Mönche eigneten sich das gesamte gesammelte Silber an.
Die Behörden hatten keinen Grund, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um sie festzunehmen. Die Flüchtlinge passierten die Grenze ohne Zwischenfälle. Zunächst verbrachten die Mönche drei Wochen im Petschersk-Kloster in Kiew, dann zogen sie in den Besitz des Fürsten Konstantin Ostrozhsky in Ostrog. Otrepiev, der den Sommer in Ostrog verbracht hatte, gelang es, sich beim Magnaten einzuschmeicheln und erhielt von ihm ein großzügiges Geschenk.
Bei der Beschreibung seiner litauischen Wanderungen erwähnte der „Fürst“ seinen Aufenthalt in Ostrozhsky, den Übergang zu Gabriel Khoysky in Goshch in Wolhynien und dann nach Brachin, zu Wyshnevetsky. Otrepyev verließ den Patriarchenpalast und das Kreml-Tschudow-Kloster nicht, um sich in einem litauischen Provinzkloster zu begraben. Gregor legte seine Klostergewänder ab und erklärte sich schließlich zum Prinzen. Als Adam Vishnevetsky den König über das Erscheinen des Moskauer „Prinzen“ informierte, verlangte er ausführliche Erklärungen. Und Prinz Adam schrieb 1603 die Geschichte des Betrügers über seine wundersame Erlösung nieder.
Der „Zarewitsch“ erzählte ausführlich über die Geheimnisse des Moskauer Hofes, doch er begann zu fantasieren und ging kaum dazu über, die Umstände seiner wundersamen Erlösung zu beschreiben. Laut „Dmitry“ wurde er von einem gewissen Erzieher gerettet, der, nachdem er von den Plänen für einen brutalen Mord erfahren hatte, den Prinzen durch einen gleichaltrigen Jungen ersetzte. Der unglückliche Junge wurde im Bett des Prinzen erstochen. Die Mutterkönigin, die ins Schlafzimmer rannte und den ermordeten Mann ansah, dessen Gesicht bleigrau wurde, erkannte die Fälschung nicht.
Der „Prinz“ vermied es, genaue Fakten und Namen zu nennen, die durch die Überprüfung widerlegt werden könnten. Er gab zu, dass seine wundersame Erlösung für alle ein Rätsel blieb, auch für seine Mutter, die damals in einem Kloster in Russland schmachtete.
Der frischgebackene „Prinz“ in Litauen lebte in Sichtweite, und jedes seiner Worte war direkt vor Ort leicht zu überprüfen. Wenn „Dmitry“ versuchen würde, die allen bekannten Fakten zu verbergen, würde er als offensichtlicher Betrüger gebrandmarkt werden. Jeder wusste also, dass ein Moskauer in einer Soutane nach Litauen kam. Über seine Gelübde sagte der „Prinz“ Folgendes. Vor seinem Tod vertraute der Lehrer den von ihm geretteten Jungen der Obhut einer bestimmten Adelsfamilie an. Der „treue Freund“ behielt den Schüler in seinem Haus, doch vor seinem Tod riet er ihm, um Gefahren zu vermeiden, ins Kloster einzutreten und ein klösterliches Leben zu führen. Der junge Mann hat genau das getan. Er besuchte viele Klöster in Moskau und schließlich „erkannte ihn ein Mönch als Prinzen.“ Dann beschloss „Dmitry“, nach Polen zu fliehen ...
Anscheinend versuchte Otrepiev bereits im Kiewer Höhlenkloster, sich als Zarewitsch Dmitri auszugeben. In den Büchern des Entlassungsbefehls ist eine merkwürdige Aufzeichnung darüber erhalten, wie Otrepyev „zu Tode“ erkrankte und sich dem Abt der Höhlen öffnete und sagte, er sei Zarewitsch Dmitri. Der Abt der Höhlen zeigte Otrepiev und seinen Gefährten die Tür. „Vier von euch sind gekommen“, sagte er, „vier und gehen.“
Es scheint, dass Otrepiev den gleichen Trick mehr als einmal angewendet hat. Er gab nicht nur im Caves-Kloster vor, krank zu sein. Laut russischen Chroniken „erkrankte“ Grigory auf dem Anwesen von Vishnevetsky. Bei der Beichte offenbarte er dem Priester seine „königliche Herkunft“. Im Bericht Vishnevetskys an den König gibt es jedoch keine Hinweise auf diese Episode. Auf die eine oder andere Weise scheiterten die Versuche des Abenteurers, Unterstützung beim orthodoxen Klerus in Litauen zu finden. Im Kiewer Höhlenkloster wurde ihm die Tür gezeigt. In Ostrog und Gosh war es nicht besser. Der Betrüger erinnerte sich nicht gern an dieses Mal. Beim Geständnis von Vishnevetsky sagte der „Prinz“, er sei nach Ostrozhsky und Khoysky geflohen.
Die Jesuiten stellten den Fall ganz anders dar. Sie behaupteten, der Beschwerdeführer habe sich hilfesuchend an Ostrozhsky gewandt, doch er habe den Haiduks angeblich befohlen, den Betrüger aus dem Tor zu stoßen. Der „Prinz“ warf sein klösterliches Gewand ab, verlor sein treues Stück Brot und begann, den Jesuiten zufolge, in der Küche von Pan Khoysky zu dienen.
Noch nie zuvor hatte sich der Sohn eines Moskauer Adligen so tief gebeugt. Küchendiener... Nachdem er alle seine ehemaligen Gönner auf einmal verloren hatte, verlor Grigory jedoch nicht den Mut. Schwere Schicksalsschläge konnten jeden brechen, aber nicht ihn.
Die Rasstriga fand sehr bald neue und sehr mächtige Gönner unter den polnischen und litauischen Magnaten. Der erste von ihnen war Adam Wisniewiecki. Er versorgte Otrepiev mit einem anständigen Kleid und befahl, ihn in Begleitung seiner Führer in einer Kutsche zu transportieren.
Der polnische König Sigismund III. und die ersten Würdenträger des Staates, darunter Kanzler Lev Sapieha, interessierten sich für das Abenteuer des Magnaten. Im Dienst des Kanzlers stand ein gewisser Leibeigener Petruschka, ein Moskauer Flüchtling, ein gebürtiger Livländer, der im Alter von einem Jahr als Gefangener nach Moskau kam. Sapega ließ sich heimlich einer Intrige hingeben und verkündete, dass sein Diener, der jetzt Juri Petrowski hieß, Zarewitsch Dmitri aus Uglitsch gut kannte.
Beim Treffen mit dem Betrüger konnte Petruschka jedoch nichts sagen. Dann „erkannte“ Otrepiev, der den Fall rettete, selbst den ehemaligen Diener und begann ihn mit großer Zuversicht zu befragen. Auch hier erkannte der Leibeigene den „Prinzen“ an charakteristischen Zeichen: einer Warze in der Nähe der Nase und ungleicher Länge der Arme. Wie Sie sehen können, wurden Otrepyevs Zeichen dem Leibeigenen im Voraus von denen mitgeteilt, die die Inszenierung vorbereitet hatten.
Sapieha hat dem Betrüger einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Gleichzeitig begann Yuri Mnishek, ihn offen zu bevormunden. Einer von Mniszeks Lakaien „erkannte“ auch Zarewitsch Dmitri in Otrepiev.
Dies waren die Hauptpersonen, die in Litauen die königliche Herkunft von Otrepiev bestätigten. Zu ihnen gesellten sich die Moskauer Verräterbrüder Chripunow. Diese Adligen flohen in der ersten Hälfte des Jahres 1603 nach Litauen.
Unter Zar Boris verbreitete der Posolski-Orden die Version, dass Otrepjew vor dem Patriarchen geflohen sei, nachdem er als Ketzer bekannt gewesen sei. Er lehnte die elterliche Autorität ab, rebellierte gegen Gott selbst und fiel in das „Schwarzbuch“. Die Moskauer Behörden richteten solche Aussagen an das polnische Gericht. Sie versuchten zu beweisen, dass Otrepiev vom Gericht verurteilt worden sei. Dies gab ihnen einen Grund, von den Polen die Auslieferung des Flüchtlings zu fordern.
Natürlich hatten Vishnevetsky und Mnishek keinen Zweifel daran, dass sie es mit einem Betrüger zu tun hatten. Der Wendepunkt in der Karriere des Abenteurers kam erst, als hinter ihm echte Macht zum Vorschein kam.
Otrepiev richtete seinen Blick von Anfang an auf die Kosaken. Jaroslaw Stepan, der in Kiew einen Ikonenladen betrieb, sagte aus, dass ihn die Kosaken und mit ihnen Grischka, der noch immer in klösterlicher Kleidung gekleidet war, besucht hätten. Bei den Tscherkassy (Kosaken) des Dnjepr sah ich Otrepyev im Regiment, aber bereits „geschoren“, der ältere Venedikt: Grishka aß Fleisch mit den Kosaken (offensichtlich war es beim Fasten, was die Verurteilung des Älteren zur Folge hatte) und „war genannt Zarewitsch Dmitri“.
Die Reise nach Saporoschje war mit dem mysteriösen Verschwinden Otrepiews aus Goscha verbunden. Nach der Überwinterung in Goshcheya verschwand Otrepiev mit Beginn des Frühlings „spurlos aus Goshcheya“. Es ist bemerkenswert, dass die Rasstriga sowohl mit den Goshchi- als auch mit den Zaporozhye-Protestanten kommunizierte. Im Sich wurde er in Begleitung des Vorarbeiters Gerasim Evangelik ehrenvoll empfangen.
Sich kochte. Die gewalttätigen Saporosch-Freien schärften ihre Säbel gegen den Moskauer Zaren. Informationen über den Angriff der Kosaken stimmen zeitlich mit Informationen über das Erscheinen eines selbsternannten Prinzen unter ihnen überein. In Saporoschje begann 1603 die Bildung der Rebellenarmee, die später am Moskauer Feldzug des Betrügers teilnahm. Die Kosaken kauften energisch Waffen und rekrutierten Jäger.
Boten vom Don kamen zum frischgebackenen „Prinzen“. Die Don-Armee war bereit, auf Moskau zu marschieren. Der Betrüger schickte seine Standarte zum Don – ein rotes Banner mit einem schwarzen Adler. Seine Boten arbeiteten daraufhin einen „Allianzvertrag“ mit der Kosakenarmee aus.
Während die Außenbezirke gedämpft beunruhigt waren, erschienen im Herzen Russlands zahlreiche aufständische Abteilungen. Die Godunow-Dynastie stand am Rande des Todes. Otrepyev spürte instinktiv, welche enormen Chancen ihm die aktuelle Situation eröffnet.
Kosaken, entlaufene Leibeigene, versklavte Bauern, die mit dem Namen Zarewitsch Dmitri verbunden sind, hoffen auf Befreiung von dem verhassten Leibeigenschaftsregime, das Godunow im Land errichtet hat. Otrepiev hatte die Gelegenheit, einen breiten Volksaufstand anzuführen.
Der falsche Dmitry-Otrepiev, der von Geburt und Erziehung her ein Adliger war, traute weder dem frei wandelnden Kosaken noch dem Komaritsky-Bauern, der in sein Lager kam. Der Betrüger könnte ein Kosakenführer werden, der Anführer einer Volksbewegung. Aber er bevorzugte die Absprache mit den Feinden Russlands.
Mit Hilfe des Moskauer Fürsten beschlossen die Jesuiten, das geschätzte Ziel des römischen Throns zu verwirklichen – die Unterordnung der russischen Kirche unter die päpstliche Herrschaft. Sigismund III. bat Wisniewiecki und Mnishek, den Prinzen nach Krakau zu bringen. Ende März 1604 wurde „Dmitri“ in die polnische Hauptstadt gebracht und von Jesuiten umgeben, die versuchten, ihn von den Wahrheiten des römisch-katholischen Glaubens zu überzeugen. Der „Zarewitsch“ erkannte, dass dies seine Stärke war, gab vor, Ermahnungen nachzugeben und empfing, wie die Jesuiten sagten, die Heilige Kommunion aus den Händen des päpstlichen Nuntius Rangoni und versprach, bei diesem Empfang den römisch-katholischen Glauben im Moskauer Staat einzuführen Der Tron.
Der Waffenstillstand mit Polen im Jahr 1600 gewährleistete nicht die Sicherheit der Westgrenzen Russlands. König Sigismund III. schmiedete Pläne für eine weitreichende Expansion im Osten. Er unterstützte den falschen Dmitri I. tatkräftig und schloss mit ihm einen Geheimvertrag. Als Gegenleistung für die vagesten Versprechungen verpflichtete sich der Betrüger, das fruchtbare Tschernigow-Seversk-Land an Polen zu übertragen. Otrepyev versprach Nowgorod und Pskow der Familie Mnishek, seinen unmittelbaren Gönnern. Der falsche Dmitri zögerte nicht, die russischen Ländereien umzugestalten, nur um seine Gläubiger zufrieden zu stellen. Aber die weitsichtigsten Politiker des Commonwealth, darunter Zamoyski, lehnten den Krieg mit Russland entschieden ab. Der König hielt seine Versprechen nicht. Die königliche Armee beteiligte sich nicht am Feldzug des falschen Dmitri I. Unter dem Banner von Otrepiev versammelten sich etwa zweitausend Söldner – allerlei Gesindel, Plünderer, angezogen von Profitgier. Diese Armee war zu klein, um in Russland einzugreifen. Aber die Invasion des Falschen Dmitry wurde von der Don-Kosaken-Armee unterstützt.
Trotz der Tatsache, dass die zaristischen Gouverneure, die dem Betrüger mit riesigen Kräften entgegentraten, träge und unentschlossen handelten, waren die Interventionisten bald von der Unrichtigkeit ihrer Berechnungen überzeugt. Nachdem sie unter den Mauern von Nowgorod-Sewerski eine Abfuhr erhalten hatten, verließen die meisten Söldner das Lager des Betrügers und gingen ins Ausland. Der namentlich genannte Schwiegervater des Betrügers und sein „Oberbefehlshaber“ Yuri Mnishek folgten ihnen. Die Invasion schlug fehl, aber die bewaffnete Unterstützung der Polen ermöglichte es dem Falschen Dmitri, die ersten, schwierigsten Monate auf dem Territorium des russischen Staates durchzuhalten, bis die Wellen des Volksaufstands den gesamten südlichen Rand des Staates erfassten. Hunger verschärfte die Situation.
Als Boris über das Auftauchen eines Betrügers in Polen informiert wurde, verbarg er seine wahren Gefühle nicht und sagte den Bojaren ins Gesicht, dass dies ihre Arbeit sei und dazu gedacht sei, ihn zu stürzen. Es scheint unverständlich, dass Godunow später denselben Bojaren eine Armee anvertraute und sie gegen den Betrüger schickte. Boris‘ Verhalten war nicht wirklich unerklärlich.
Der Adel war größtenteils misstrauisch gegenüber dem selbsternannten Kosakenkönig. Nur wenige niederrangige Gouverneure traten auf seine Seite. Häufiger übergaben die aufständischen Kosaken und Städter die Festung dem Betrüger, und der Gouverneur wurde gefesselt zu ihm gebracht.
Der ehemalige Bojarendiener und entmachtete Otrepiev, der sich auf dem Höhepunkt eines Volksaufstands gegen Godunow befand, versuchte, die Rolle eines Kosaken-Atamanen und eines Volksführers zu spielen. Dies ermöglichte es dem Abenteurer, der im richtigen Moment auftauchte, die Bewegung für egoistische Zwecke auszunutzen.
Otrepiev wurde von den meisten Söldnern im Stich gelassen und stellte hastig eine Armee aus Kosaken, Bogenschützen und Bürgern zusammen, die ständig zu ihm strömten. Der Betrüger begann, die Bauern zu bewaffnen und nahm sie in seine Armee auf. Die Armee des Falschen Dmitri wurde jedoch am 21. Januar 1605 in der Schlacht von Dobrynich von den zaristischen Statthaltern völlig geschlagen. Bei energischer Verfolgung konnten die Gouverneure den Betrüger fangen oder aus dem Land vertreiben, aber sie zögerten und stampften auf der Stelle herum. Die Bojaren haben Boris nicht verraten; aber sie mussten inmitten einer feindlichen Bevölkerung agieren, die gegen den Feudalstaat rebelliert hatte. Trotz der Niederlage des Falschen Dmitri erkannten bald viele Festungen im Süden seine Autorität an. Die Regimenter waren von einem langen Feldzug müde und die Adligen gingen ohne Erlaubnis nach Hause. Fast ein halbes Jahr lang gelang es den Gouverneuren nicht, Kromy einzunehmen, in dem sich der Ataman Korela mit dem Don-Volk zusammensetzte. Unter den verkohlten Mauern dieser Festung entschied sich das Schicksal der Dynastie.
Überwältigt von der Angst vor dem Betrüger schickte Godunow mehr als einmal heimliche Attentäter in sein Lager. Später befahl er, Dmitrys Mutter nach Moskau zu bringen und entlockte ihr die Wahrheit: ob der Zarewitsch lebte oder schon lange tot war.
Am 13. April 1605 starb Boris plötzlich im Kremlpalast. Es hieß, er habe aus Feigheit Gift genommen. Jacob Marzharet, der mit der Person des Zaren im Palast war, sagte aus, dass die Todesursache von Boris ein Schlaganfall gewesen sei.
Kurz vor seinem Tod beschloss Godunow, das Kommando über die Armee seinem geliebten Woiwoden Pjotr Basmanow anzuvertrauen, der sich im ersten Feldzug gegen den Betrüger hervorgetan hatte. Die Rolle des Retters der Dynastie war dem jungen und nicht allzu edlen Gouverneur zugedacht. Spätere Ereignisse zeigten, dass Boris eine fatale Fehleinschätzung gemacht hatte.
Unterdessen bewegte sich der Falsche Dmitri langsam in Richtung Moskau und schickte Boten mit Briefen an die Einwohner der Hauptstadt. Als sich das Gerücht über die Annäherung des „wahren“ Zaren verbreitete, „brummte Moskau wie ein Bienenstock“: Einige eilten nach Hause, um Waffen zu holen, andere bereiteten sich auf ein Treffen mit dem „Sohn“ Grosnys vor. Fjodor Godunow, seine Mutter und die ihnen treuen Bojaren „schlossen sich halb tot vor Angst im Kreml ein“ und verstärkten die Wache. Die militärischen Maßnahmen zielten darauf ab, „das Volk einzudämmen“, denn Augenzeugen zufolge „hatte man in Moskau mehr Angst vor den Einwohnern als vor den Feinden oder Anhängern von Demetrius.“
Am 1. Juni trafen die Gesandten des falschen Dmitri Gawrila Puschkin und Naum Pleschtschejew in Krasnoje Selo ein, einem reichen Handelsplatz in der Nähe der Hauptstadt. Ihr Erscheinen war der Anstoß für einen lang erwarteten Aufstand. Krasnoseltsy zogen in die Hauptstadt, wo sich Moskauer ihnen anschlossen. Die Menge fegte die Wachen weg, drang in Kitay-Gorod ein und füllte den Roten Platz. Die Godunows wurden gegen die Menge der Bogenschützen geschickt, waren aber machtlos, mit den Menschen fertig zu werden. Vom Hinrichtungsgelände aus las Gavrila Puschkin die „charmanten Briefe“ des Betrügers mit dem Versprechen vieler Gefälligkeiten für die gesamte Bevölkerung der Metropole vor – von den Bojaren bis zu den „Schwarzen“.
Die Godunows könnten im Kreml „unter Belagerung“ sitzen, was Boris mehr als einmal rettete. Doch ihre Gegner sorgten dafür, dass die Festungstore nicht verschlossen wurden. Die Bojaren, die zum Volk traten, manche offen, andere hetzten heimlich gegen Fjodor Borisowitsch. Dmitrys ehemaliger Vormund Bogdan Belsky schwor öffentlich, dass er selbst den Sohn des Schrecklichen gerettet hatte, und seine Worte machten dem Zögern der Menge ein Ende. Das Volk brach in den Kreml ein und begann, die Gerichte der Godunows zu zerstören. Die Stadtbewohner zerstörten die Höfe vieler wohlhabender Leute und Kaufleute, die von der Hungersnot profitierten.
Nachdem er sich im Kreml niedergelassen hatte, versuchte Bogdan Belsky, im Namen von Dmitry zu regieren. Aber für den Betrüger schien er eine zu gefährliche Figur zu sein. Die abgesetzte Zarin war Belskys Schwester, und Otrepiev konnte ihm die Hinrichtung der Familie von Boris Godunow nicht anvertrauen. Belsky musste dem Bojaren Wassili Golitsyn weichen, der als Betrüger nach Moskau geschickt wurde.
Der falsche Dmitri zögerte und schob die Einreise nach Moskau hinaus, bis er alle Hindernisse aus dem Weg geräumt hatte. Seine Gesandten verhafteten Patriarch Hiob und verbannten ihn in Ungnade in ein Kloster. Hiob wurde nicht nur wegen seiner Loyalität gegenüber den Godunows eliminiert. Otrepiev machte sich über etwas anderes Sorgen. Als er Diakon war, diente der Betrüger dem Patriarchen und war ihm gut bekannt. Nach der Absetzung Hiobs erschien Fürst Wassili Golitsyn mit Bogenschützen im Hof der Godunows und befahl, Zarewitsch Fjodor Borisowitsch und seine Mutter zu erwürgen. Die Bojaren ließen die Asche von Boris nicht allein. Sie holten seinen Leichnam aus der Erzengel-Kathedrale und begruben ihn zusammen mit den sterblichen Überresten seiner Frau und seines Sohnes auf einem verlassenen Friedhof außerhalb der Stadt.
Am 20. Juli zog der falsche Dmitri feierlich in Moskau ein. Doch einige Tage später verschworen sich die Bojaren gegen ihn. Vasily Shuisky wurde für schuldig befunden, Gerüchte über den Betrug des neuen Zaren verbreitet zu haben, und wurde zum Tode verurteilt, nachdem er von False Dmitry dem Hof der Kathedrale übergeben worden war, der aus Geistlichen, Bojaren und einfachen Leuten bestand. Der falsche Dmitry ersetzte sie durch die Verbannung in die galizischen Vororte, kehrte dann aber Shuisky und seine beiden Brüder von der Straße zurück und gab ihnen nach Vergebung ihre Ländereien und Bojaren zurück.
Peter Hiob wurde abgesetzt und an seiner Stelle wurde der Erzbischof von Rjasan, der Grieche Ignatius, eingesetzt, der am 21. Juli den Falschen Dmitri zum Königreich krönte. Als Herrscher zeichnete sich der Betrüger durch seine Energie, seine großen Fähigkeiten und seine umfassenden Reformpläne aus. „Ich habe mich schon lange mit der Schärfe der Bedeutung und der Buchlehre in Versuchung geführt“, sagte Fürst Chworostinin über ihn.
Der falsche Dmitri führte den höheren Klerus als ständige Mitglieder in die Duma ein; etablierte neue Ränge auf polnische Art: Schwertkämpfer, Podchashiy, Podkarbiya. Er nahm den Titel Kaiser oder Cäsar an, verdoppelte die Gehälter der Soldaten; versuchte, die Situation der Leibeigenen zu lindern, indem er den Eintritt in die Erbknechtschaft verbot. Der falsche Dmitri wollte seinen Untertanen die Möglichkeit geben, zur Ausbildung nach Westeuropa zu reisen und Ausländer ihm näher zu bringen. Er träumte von der Bildung eines Bündnisses gegen die Türkei, dem Deutschland, Frankreich, Polen, Venedig und der Moskauer Staat angehören würden. Seine diplomatischen Beziehungen zum Papst und zu Polen verfolgten vor allem dieses Ziel sowie die Anerkennung seines Kaisertitels. Der Papst, die Jesuiten und Sigismund, die erwarteten, den Falschen Dmitri als unterwürfiges Instrument ihrer Politik zu sehen, haben sich verrechnet. Er hielt sich völlig zurück, weigerte sich, den Katholizismus einzuführen und die Jesuiten aufzunehmen. Der falsche Dmitri weigerte sich, Polen irgendwelche Landkonzessionen zu machen, und bot eine finanzielle Belohnung für die ihm geleistete Hilfe an.
Am 10. November 1605 fand in Krakau die Verlobung des Falschen Dmitri statt, der im Ritus durch den Moskauer Botschafter Wlassjew ersetzt wurde, und am 8. Mai 1606 wurde in Moskau auch die Ehe des Betrügers mit Marina Mnishek geschlossen.
Zar Dmitri war bei den Moskauern immer noch beliebt, aber sie waren verärgert über die Ausländer, die im Gefolge der Mnisheks in der Hauptstadt ankamen. Der mittellose Adel prahlte damit, dass er „seinen Zaren“ in Moskau eingesetzt hatte. Unter ihnen waren übrigens nicht so viele Polen: Einwanderer aus der Ukraine, Weißrussland und Litauen überwogen eindeutig, viele waren Orthodoxe. Aber ihre Bräuche, ihr Verhalten und ihre Kleidung unterschieden sich stark von denen in Moskau und waren dadurch bereits irritiert. Die Moskauer waren verärgert über die ständigen Salutschüsse von Schusswaffen, von denen der Adel und seine Diener süchtig wurden. Es kam so weit, dass der Verkauf von Schießpulver an Ausländer eingestellt wurde.
Die aufständischen Bojaren, angeführt von Wassili Schuiski, nutzten die Verärgerung der Moskauer gegen die Polen aus, die mit Marina nach Moskau kamen und sich verschiedene Verbrechen erlaubten, und schlugen in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai Alarm, was den flüchtenden Menschen bekannt gegeben wurde dass die Polen den Zaren schlugen und, indem sie die Menge zu den Polen schickten, selbst in den Kreml einbrachen.
Der falsche Dmitri, der die Nacht in den Gemächern der Königin verbrachte, eilte zu seinem Palast, um herauszufinden, was los war. Als der Zar sah, wie sich die Menschenmenge dem Kreml näherte (von den 100 „Deutschen“, die den Zaren bewachten, schickte Shuisky am Abend umsichtig 70 Menschen weg; der Rest konnte nicht widerstehen und legte ihre Waffen nieder), versuchte der Zar, durch das Fenster vom Fenster herunterzusteigen Gerüst zur Beleuchtung aufgestellt. Wenn es ihm gelungen wäre, den Kreml zu verlassen, wer weiß, wie die Dinge ausgegangen wären. Doch er stolperte, stürzte und verletzte sich am Bein. Der falsche Dmitry versuchte zunächst, sich zu verteidigen, floh dann zu den Bogenschützen, doch diese verrieten ihn unter dem Druck der Bojarendrohungen und er wurde von Valuev erschossen. Dem Volk wurde gesagt, der Zar sei ein Betrüger. Sein Körper wurde verbrannt und nachdem sie die Kanone mit der Asche geladen hatten, schossen sie in die Richtung, aus der er gekommen war.

Er war der Einzige, dem es gelang, die Macht nicht nur zu übernehmen, sondern sie auch fast ein Jahr lang zu halten.

Hinter den Mauern des Moskauer Kremls lauern wahrscheinlich mehr Geheimnisse als am Madrider Hof und in der Tat an anderen Königshöfen Europas zusammen. Eines dieser Geheimnisse ist ein Rätsel. Wer ist er wirklich? Prinz oder Armer? Monarch oder Mönch? Zweimal auferstanden? Zweimal getötet? Es gibt viele Fragen. Es gibt keine Antworten – nur Annahmen und Versionen.

Das Erscheinen des falschen Dmitri I. ist kein Zufall. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre es jemand anderes. Dazu führten sowohl die innere Situation in Russland als auch die internationale Situation am Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts. Mit dem Tod des letzten Sohnes von Iwan dem Schrecklichen wurde die Rurik-Dynastie unterbrochen und der Kampf um die Macht begann. Die Bojaren versuchten, ihr Leben auf polnische Weise zu gestalten: mit zahlreichen oligarchischen Freiheiten und gewählten Zaren. Gleichzeitig wollte das Commonwealth sein Territorium auf Kosten russischer Länder erweitern, und darüber hinaus intensivierte sich nach der Annahme der Brest-Union im Jahr 1596 die Expansion des Vatikans nach Osten. Vor diesem Hintergrund war es ganz natürlich, dass eine Person auftauchte, die in der Lage war, diese Wünsche zu erfüllen.

Am 15. Mai 1591 ereignete sich in der Stadt Uglitsch ein Ereignis, das sich eher nachteilig auf die weitere Entwicklung Russlands auswirkte. An diesem Tag starb der jüngste Sohn von Iwan IV. Dmitri, dem Halbbruder von Zar Fjodor Ioannowitsch. Die Hochzeit von Iwan dem Schrecklichen und Maria Nagoya, die siebte in Folge, wurde von der Kirche ebenso wie ihr Sohn nicht als rechtmäßig anerkannt. Daher wurde der kleine Dmitry nach dem Tod des Schrecklichen zusammen mit seiner Mutter und seinem Onkel als besonderer Prinz nach Uglitsch geschickt. Hier lebten sie unter der Aufsicht des Angestellten Michail Bityagowski. Am 15. Mai starb Dmitry an einer Stichwunde im Hals, die er sich zugezogen hatte, als er im Innenhof des Uglitsch-Palastes mit „lustigen Kerlen“ mit einem Messer spielte. Sofort gab es eine Version des gewaltsamen Todes. Die vor Kummer verstörte Mutter schrie, dass ihr Sohn abgeschlachtet worden sei, und der Onkel der Zarin Maria, Michail Nagoi, nannte die Mörder direkt: Bityagovskys Sohn und Neffen.

Gerüchte verbreiteten sich, dass dieser Tod für Boris Godunow notwendig war, der nach Zar Fedor regieren wollte, dass er Dmitri zuerst Gift schickte und als der Junge vor dem Gift gerettet wurde, befahl er, ihn abzuschlachten. Die von Nagimi angestiftete Menge zerstörte die Hütte des Angestellten, tötete Bityagovsky, seinen Sohn und mehr als zehn weitere Menschen. Das Haus des Diakons wurde geplündert. Vier Tage später traf eine Untersuchungskommission unter der Leitung von Wassili Schuiski aus Moskau in Uglitsch ein. Als Ergebnis ihrer Arbeit erschien eine weitere, offizielle Version des Geschehens: Dmitry, der an Epilepsie litt, verletzte sich bei einem Angriff versehentlich tödlich. Den Nackten wurde Anstiftung vorgeworfen, den Uglitschs Mord und Raub. Die Täter wurden an verschiedene Orte verbannt, Maria Naguya wurde zur Nonne geweiht, Dmitry wurde nicht in Moskau begraben, wo die Mitglieder der königlichen Familie begraben waren, sondern in der Uglitsch-Kathedrale. Zar Fedor kam nicht zur Beerdigung seines Bruders, das Grab ging bald verloren und wurde 1606 kaum entdeckt.
Im Laufe der Zeit änderte Vasily Shuisky seine Aussage mehr als einmal, aber erst als er selbst König wurde, und sogar unter den Romanows erhielt die Version von Dmitrys gewaltsamem Tod offizielle Anerkennung. Die Legende vom guten Prinzen verbreitete sich im Volk, was zahlreiche Gerüchte hervorrief. Doch während der rechtmäßige Zar in Moskau saß, interessierten sich nur wenige Menschen für die dynastische Frage. Erst nach dem Tod von Zar Fjodor Iwanowitsch, als die Dynastie endete, tauchte der Name Dmitri wieder auf den Lippen auf.

Gerüchte über die Erlösung des wahren Dmitri – des „guten Königs“ – verbreiteten sich weithin im Volk. Dies war der Hintergrund jener politischen Leidenschaften, die sich im Zuge des Kampfes um den Thron abspielten. In diesem Kampf gewann Boris Godunow, die Romanows und ihre Anhänger, die grausamer Schande ausgesetzt waren, verloren. Dies war der Prolog der Zeit der Unruhen. Die Anzeige gegen die Bojaren blühte auf und ihr Eigentum wurde beschlagnahmt. Dies kann vielleicht die Tatsache erklären, dass viele von ihnen später den Prätendenten als den echten Dmitry erkannten. Gleichzeitig verschärfte sich die Versklavung der Bauern und sie flohen in großer Zahl, oft auch in Raubüberfälle. Im Land sammelte sich brennbares Material an. Und wie so oft vor großen und schrecklichen Umwälzungen begannen „Zeichen“, die etwas Schreckliches ankündigten. Was erwartet wurde, ist eingetreten. Infolge von Missernten in den Jahren 1601–1603 kam es zu einer Hungersnot, der bis zu einem Drittel der Landesbevölkerung zum Opfer fielen. Es kam zu Unruhen. Überall verbreiteten sich Gerüchte, dass es Boris war, der die Ermordung von Dmitri, dem Sohn von Iwan dem Schrecklichen, angeordnet hatte. Boris Godunow kam mit der Situation nicht zurecht und am 13. Oktober 1604 betrat der falsche Dmitri I. den Moskauer Staat.
Wer ist er? Wo ist es hergekommen?

Die Antworten auf diese Fragen liegen in der Versionsebene. Unter ihnen gibt es sogar Folgendes: Der falsche Dmitri wurde speziell auf seine Rolle unter den Godunow-feindlichen Moskauer Bojaren vorbereitet. Unter Godunow bezeichnete der Botschafterorden den Betrüger in seinen Briefen wie folgt. Es wurde darauf hingewiesen, dass sein Name in Wirklichkeit Yuri Otrepiev war, dass er aus dem Adel Galiziens stammte und ein eher ausschweifendes Leben führte. Zar Boris selbst behauptete, dass Otrepiev seit seiner Kindheit als Sklave der Bojaren der Romanows und des Fürsten Boris Tscherkasski in Moskau lebte und mit dem Zusammenbruch der Romanows die Tonsur unter dem Namen Grigory annahm, was letztendlich zum Moskauer Wunder führte Kloster. Hier begann er damit zu prahlen, dass er König werden würde. Als Boris davon erfuhr, befahl er, in das entfernte Cyril-Kloster geschickt zu werden, doch Gregory gelang, rechtzeitig gewarnt, die Flucht und landete zusammen mit dem Mönch Varlaam in Kiew im Petschersk-Kloster. Die Kirche leistete auch ihren Beitrag zur Zusammenstellung des Bildes von Otrepyev. Patriarch Hiob erzählte der Herde, dass Grigorij während seines Zusammenlebens mit den Romanows gestohlen und die Mönchsgelübde abgelegt habe, um der Todesstrafe zu entgehen. Erst während der Herrschaft von Wassili Schujski und insbesondere der Romanows wurde Otrepjew nicht mehr als ausschweifender Schurke dargestellt, der sein Schicksal mit dem Schicksal der Familie Romanow in Verbindung brachte, die einer Verschwörung gegen Zar Boris beschuldigt wurde.

Kehren wir nach Kiew zurück. Im Petschersk-Kloster bestand Otrepyev wie in Chudov darauf, dass er der Sohn des Königs sei, und drei Wochen später schickte ihn der Abt vor die Tür. Das Gleiche tat Prinz Konstantin Ostrozhsky, bei dem Grigory versuchte, Zuflucht zu finden. Bis 1603 fand er Zuflucht in Gosh, dem Zentrum des Arianismus, einer Strömung im Christentum, die sowohl von Katholiken als auch von Orthodoxen als ketzerisch angesehen wurde. Dort legte er seine Klosterkleidung ab, begann, arianische Riten durchzuführen und an einer arianischen Schule zu studieren. Von hier aus ging er nach Saporoschje, wo er in der Abteilung des Saporischschja-Vorarbeiters Gerasim Evangelik ehrenhaft empfangen wurde, und später stand die vom Arianer Jan Buchinsky angeführte Kosakenabteilung an der Spitze der Armee des falschen Dmitri I. Der Übergang zu Der Arianismus schadete seinem Ruf. Die orthodoxe Kirche brandmarkte ihn als Ketzer. Dann begann er, die Schirmherrschaft eines eifrigen Anhängers der Orthodoxie, eines der reichsten Magnaten, Prinz Adam Vishnevetsky, zu suchen, dem er, als er im Sterben lag, seine „königliche“ Herkunft offenbarte: Man sagt, in der Kindheit wusste er um die Intrigen von Godunov, er wurde durch einen ähnlichen Jungen ersetzt, der erstach. Bereits während der Invasion versuchte Zar Boris, von Dmitrys Mutter die Wahrheit herauszufinden: Lebt ihr Sohn oder nicht? Aber sie antwortete: „Ich weiß es nicht!“

In der Zwischenzeit tauchten bei Vishnevetsky russische Leute auf, die den angeblich ermordeten Prinzen im Betrüger erkannten. Da der Fürst Gebietsansprüche auf Godunow hatte, erwies sich der wiederauferstandene „Zarewitsch“ als sehr nützlich. Dies gab ihm die Möglichkeit, Druck auf die russische Regierung auszuüben. Zu dieser Zeit knüpfte der „Prinz“ eine enge Beziehung zum Gouverneur von Sandomierz, Juri Mnishek, in dessen Tochter Marina verliebt war. Mnishek versprach, Marina mit ihm zu verheiraten, allerdings erst, nachdem er in Moskau regiert hatte, und übertrug ihm gleichzeitig Nowgorod und Pskow. Er half dem zukünftigen Schwiegersohn auch bei der Rekrutierung einer kleinen Armee polnischer Abenteurer, zu der sich 200 Saporischschja-Kosaken und eine kleine Abteilung des Don gesellten.
Der falsche Dmitri wurde auch von König Sigismund anerkannt, der versuchte, das Territorium des Commonwealth auf Kosten russischer Länder zu erweitern. Für das Versprechen von Smolensk und dem Sewersker Land an ihn sowie für die Einführung des Katholizismus im Moskauer Staat erlaubte er, wenn auch inoffiziell, allen, dem „Zarewitsch“ zu helfen. Auch der Papst versprach Hilfe.

Von Beginn des Feldzugs in Moskau an wurde Grigory Otrepiev zum falschen Dmitri erklärt und mit dem Fluch belegt. Aber die Moskauer glaubten es nicht: Viele sahen Otrepiev und wussten, dass er etwa 40 Jahre alt war, während der Prinz erst 24 Jahre alt war. Im ganzen Land begann sich ein Volksaufstand zu entfalten. Repression hat nicht geholfen. Boris verlor die Kontrolle über die Situation. Das Glück begleitete den Falschen Dmitri I., auch trotz der Niederlage durch die Regierungstruppen.
Am 13. April 1605 starb Boris Godunow plötzlich. Es wird angenommen, dass er vergiftet wurde. Sein Sohn Fjodor, der an die Macht kam, hatte nicht die Kraft, sie zu behalten. Gegen ihn reifte eine Verschwörung, angeführt vom Rjasaner Adligen Prokopy Lyapunov. Am 7. Mai trat die von P. F. Basmanov angeführte Armee auf die Seite des Betrügers, und V. I. Shuisky, der sich in Moskau aufhielt, begann plötzlich auszusagen, dass der wahre Prinz vor dem Mord gerettet worden sei. Dann gingen viele Bojaren von Moskau nach Tula, um den neuen Zaren zu treffen und ihm die Treue zu schwören. Dann erwürgten die von den Fürsten Golitsyn und Mosalsky angeführten Leute Fjodor Godunow und seine Mutter. Erst danach, am 20. Juni 1605, marschierte der falsche Dmitri I. in Moskau ein. Dorthin wurde auch Maria Naguya gebracht, die ihn als ihren Sohn Dmitry erkannte.

Bald wurde er auf den Thron gesalbt und somit zum rechtmäßigen König. Doch nun begann V. I. Shuisky, Gerüchte über den Betrug des neuen Zaren zu verbreiten, für den er zum Tode verurteilt und dann vom falschen Dmitry vergeben wurde. Dies war jedoch der Beginn der Bojarenverschwörung.
Es ist an der Zeit, dass der neue König die Rechnungen an diejenigen bezahlt, die ihm geholfen haben, den Thron zu besteigen. Alle unter Godunow Unterdrückten wurden aus dem Exil zurückgebracht, ihr Eigentum wurde ihnen zurückgegeben. Besonderes Augenmerk wurde auf die Familie Romanov gelegt. Dann begannen sehr sinnvolle Reformen. Die Handels-, Gewerbe- und Handwerksfreiheit sowie die Freizügigkeit wurden erklärt. Die Gehälter aller Militärangehörigen wurden verdoppelt und die Strafe für Richter wegen Bestechung verschärft. Der Patriarch und die Bischöfe erhielten ständige Sitze in der Bojarenduma. Die Lage der Bauern wurde erleichtert. Die beschleunigte Waffenproduktion begann und die Idee, die Krim zu erobern, entstand. Aber im Hinblick auf territoriale Zugeständnisse an Sigismund III. und sogar Mnishek sowie den Übergang zum Katholizismus vergaß der König es irgendwie sofort. Viele bemerkten dann, dass er überhaupt nicht grausam, manchmal sogar zu freundlich war. Und die Humanisten auf dem russischen Thron haben nie überlebt. Und die Verschwörung reifte. Die Fürsten Schuiski und Golitsyn informierten Sigismund III. über ihre Absicht, den Betrüger zu stürzen und den Königssohn Wladislaw an seine Stelle zu setzen. Doch die Lage des Königs selbst war eher prekär. Die Opposition wollte dem Falschen Dmitri, der zu einem gefährlichen Rivalen für den König geworden war, die Krone des Commonwealth anbieten. Nun stimmten die Interessen der russischen Bojaren und Sigismunds in Bezug auf den falschen Dmitri I. überein.

Am 8. Mai 1606 fand die Hochzeit von False Dmitry und Marina Mnishek statt, von der polnische Truppen unter der Führung ihres Vaters eintrafen. Die Polen erlaubten sich verschiedene Verbrechen, und die Verschwörer nutzten dies aus und schlugen in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai Alarm. Dem Volk wurde gesagt, dass die Polen den Zaren schlugen, und während sie sich mit den Polen befassten, brachen die Verschwörer in den Kreml ein. Der Zar versuchte sich zu retten, doch als er aus einem Fenster im zweiten Stock sprang, brach er sich das Bein, fiel in die Hände von Shuiskys Leuten und wurde getötet. Berichten zufolge wurde sein Körper verbrannt und nachdem er die Asche mit Schießpulver vermischt hatte, feuerten sie mit einer Kanone in die Richtung, aus der der Falsche Dmitri I. nach Moskau kam. Anderen zufolge wurde seine Leiche nach der Wahl von Wassili Schuiski zum König an ein Pferd gebunden, auf das Feld geschleift und in der Nähe der Straße begraben. Doch nachdem sich unter der Bevölkerung Gerüchte verbreiteten, dass über dem Grab ein blauer Schimmer zu erscheinen begann, wurde die Leiche ausgegraben und verbrannt. Bald jedoch verbreiteten sich Gerüchte über eine neue wundersame Rettung von Dmitry, und dann erschien der „Gerettete“ selbst. Aber das ist eine andere Geschichte.

„Geschichte der Menschheit. Russland / Grafikdesignerin O. N. Ivanova.“: Folio; Charkiw; 2013

Sammeln Sie mithilfe zusätzlicher Informationen und des Internets Informationen über Grigory Otrepiev. Schreiben Sie auf der Grundlage der erhaltenen Informationen (in einem Notizbuch) eine kurze historische Studie zum Thema „Grigori Otrepiev – ein Abenteurer im polnischen Dienst?“.

Antwort

Grigory Otrepiev – ein Abenteurer in polnischen Diensten?

Otrepiev gehörte zur armen Familie Nelidov, deren Vertreter, David Fariseev, von Iwan III. den wenig schmeichelhaften Spitznamen Otrepiev erhielt. Es wird angenommen, dass Yuri ein oder zwei Jahre älter war als der Prinz.

Yuris Vater Bogdan besaß ein Anwesen in Galich (Kostroma volost) unweit des Zhelezno-Borovsky-Klosters im Wert von 400 Vierteln (ca. 40 Hektar) und 14 Rubel Gehalt für den Dienst als Zenturio in den Bogenschützentruppen. Hatte zwei Kinder – Yuri und seinen jüngeren Bruder Wassili. Das Einkommen reichte wahrscheinlich nicht aus, da Bogdan Otrepjew gezwungen war, Land von Nikita Romanowitsch Zacharyin (Großvater des späteren Zaren Michail) zu pachten, dessen Anwesen gleich nebenan lag. Er starb sehr früh, in einer Schlägerei unter Alkoholeinfluss, erstochen in der deutschen Siedlung von einem gewissen „Litvin“, so dass seine Witwe mit der Erziehung seiner Söhne beschäftigt war.

Auch hier zeigte er sich von der guten Seite und stieg in eine hohe Position auf – was ihn bei der Repressalien gegen den „Romanow-Kreis“ fast umgebracht hätte. Auf der Flucht vor der Todesstrafe legte er im selben Kloster Zhelezny Borok unter dem Namen Gregor die Mönchsgelübde ab. Das einfache und unprätentiöse Leben eines Provinzmönchs reizte ihn jedoch nicht, er zog oft von einem Kloster zum anderen und kehrte schließlich in die Hauptstadt zurück, wo er unter der Schirmherrschaft seines Großvaters Elizar Zamyatny das aristokratische Chudov-Kloster betritt. Der gebildete Mönch wurde bald von Archimandrit Pafnuty bemerkt, und nachdem Otrepyev die Moskauer Wundertäter gelobt hatte, wurde er zum „Kreuzschreiber“ – er beschäftigte sich mit der Korrespondenz von Büchern und war als Schreiber in der „Zarsenduma“ anwesend.

Später wiederum, so die offizielle Version, beginnt der „dunkle Grishka“ sehr unvorsichtig damit zu prahlen, dass er eines Tages den königlichen Thron besteigen wird. Metropolit Jona von Rostow übermittelt diese Prahlerei dem Zaren, und Boris befiehlt, den Mönch in das entfernte Kirillow-Kloster zu schicken, doch der damit betraute Schreiber Smirnoi-Wassiljew verschob dies auf Wunsch eines anderen Schreibers, Semjon Jefimjew Ausführung des Befehls, dann völlig vergessen, es ist immer noch unbekannt, wer, von wem gewarnt, Gregor nach Galich, dann nach Murom, zum Borisoglebsky-Kloster und weiter flieht - auf einem vom Abt erhaltenen Pferd durch Moskau zum Commonwealth , wo er sich selbst als „den auf wundersame Weise geretteten Prinzen“ bezeichnet.

Es wird angemerkt, dass diese Flucht verdächtig mit der Zeit der Niederlage des „Romanow-Kreises“ zusammenfällt, es wird auch angemerkt, dass Otrepyev von jemandem bevormundet wurde, der stark genug war, ihn vor der Verhaftung zu retten und ihm Zeit zur Flucht zu geben. Der falsche Dmitry selbst machte während seines Aufenthalts in Polen einmal einen Vorbehalt, dass ihm der Angestellte Wassili Schtschelkalow geholfen habe, der damals ebenfalls von Zar Boris verfolgt wurde.

Als 1604 ein Betrüger, der sich als Zarewitsch Dmitri (falscher Dmitri I.) ausgab, die russische Grenze überquerte und einen Krieg gegen Boris Godunow begann, gab die Regierung von Boris offiziell bekannt, dass sich unter dem Namen des Zarewitsch ein flüchtiger Mönch versteckte, und entließ Grishka Otrepyev. Gregory wurde zum Bann erklärt. Als der Falsche Dmitri davon erfuhr, zeigte er den Menschen in einigen von ihm besetzten Städten einen Mann, der behauptete, er sei Grigory Otrepyev, und derjenige, der vorgab, Dmitry zu sein, war nicht Otrepyev, sondern der wahre Prinz. Einigen Berichten zufolge wurde die Rolle von Otrepiev von einem anderen Mönch gespielt, dem „älteren“ Leonid (die Ältesten wurden damals Mönche genannt, nicht unbedingt im fortgeschrittenen Alter).

In diesem Zusammenhang führte die Regierung von Fjodor Godunow (April 1605) in die Formel des Eids an den Zaren eine Weigerung ein, „denjenigen zu unterstützen, der sich Dmitry nennt“ – und nicht „Otrepiev“. Dies ließ viele glauben, dass die Version von Otrepyev eine Lüge und Zarewitsch Dmitri echt sei. Bald regierte der falsche Dmitri I. auf dem Thron von Moskau und wurde, ob aufrichtig oder nicht, als der wahre Sohn von Iwan dem Schrecklichen anerkannt.

Nach der Ermordung des falschen Dmitri I. kehrte die Regierung von Wassili IV. Schuiski zur offiziellen Version zurück, dass der Betrüger Grigory Otrepyev sei. Dieser Zustand hielt auch unter den Romanows an. Der Name „Grishka (seit der Zeit von Paul I. - Grigory) Otrepiev“ blieb in der Liste der Anathematisierten erhalten, die jedes Jahr in der Woche der Orthodoxie bis zur Herrschaft von Alexander II. gelesen wurde.

N. M. Karamzin fungierte als entschiedener Verteidiger der Otrepiev-Version. Gleichzeitig wandte sich beispielsweise N. I. Kostomarov dagegen, den Betrüger mit Otrepiev zu identifizieren, und wies darauf hin, dass der falsche Dmitri I. in Bezug auf Bildung, Fähigkeiten und Verhalten eher einem polnischen Adligen dieser Zeit ähnelte und nicht einem Adligen aus Kostroma. mit dem klösterlichen und höfischen Leben der Hauptstadt vertraut. Darüber hinaus hätten Otrepiev als Sekretär des Patriarchen Hiob die Moskauer Bojaren vom Sehen kennen müssen, und es ist unwahrscheinlich, dass er es gewagt hätte, in Gestalt eines Prinzen vor ihnen zu erscheinen. Kostomarov berichtet auch über ein weiteres interessantes Detail aus dem Leben von Demetrius (dem falschen Dmitri I.). Als der falsche Dmitri I. nach Moskau vorrückte, nahm er eine Person mit, die sich Grigory Otrepyev nannte, und zeigte sie in verschiedenen Städten öffentlich, wodurch die offizielle Version, dass er mit Grigory identisch sei, zerstört wurde.

Beide Meinungen finden ihren Ausdruck in dramatischen Werken, die im 19. Jahrhundert über Boris Godunow geschrieben wurden; Karamzins Meinung wurde von A. S. Puschkin im Stück „Boris Godunow“ verewigt, Kostomarovs Meinung folgte A. K. Tolstoi im Stück „Zar Boris“.

V. O. Klyuchevsky vertrat folgende Meinung: „Nicht die Identität des Betrügers ist wichtig, sondern die Rolle, die er spielt, und die historischen Bedingungen, die der Betrüger-Intrige eine schreckliche zerstörerische Kraft verliehen.“

Die Diskussion zwischen Vertretern beider Standpunkte wurde bis ins 20. Jahrhundert aktiv fortgesetzt; Es wurden neue Informationen über die Familie Otrepiev entdeckt, die nach Ansicht von Befürwortern der Version der Identität dieser Charaktere die wohlwollende Haltung des falschen Dmitri I. gegenüber den Romanows erklären. Der Historiker Ruslan Grigoryevich Skrynnikov ist der Meinung, dass Otrepiev und False Dmitry identisch sind. Zur Stützung dieser Hypothese liefert er zahlreiche Beweise.

Im Juni 1605 fuhr Grigori Otrepiev unter den Freudenschreien der Stadtbewohner durch die Tore Moskaus. Das Volk begrüßte seinen Befreier – „den überlebenden Zarewitsch Dmitri Iwanowitsch“. Zu diesem Zeitpunkt war die Familie Godunow, die Russland regierte, bereits zerstört. Einen Monat später saß ein junger Mann mit einer zweifelhaften Biografie auf dem russischen Thron.

Sein erfolgreicher Feldzug wuchs aus kleinen Aufständen wie ein Schneeball. Ein einfacher Mönch aus einem kleinen Kloster hat unglaubliche Erfolge erzielt.

Wie gelang es dem unglücklichen Grishka Otrepyev, auf dem russischen Thron zu sitzen und einer der mächtigsten Dynastien ein Ende zu setzen? Fakten sammelte die interessantesten Fakten über die Persönlichkeit des falschen Dmitri I.

„Jüngerer Sohn“ von Iwan dem Schrecklichen auf dem „legitimen“ Thron

Am 20. Juni 1605 ließ sich ein neuer Herrscher in Moskau nieder. Er nannte sich den Sohn von Iwan dem Schrecklichen, Dmitri Iwanowitsch. Zu diesem Zeitpunkt war der herrschsüchtige Boris Godunow an Gicht gestorben, und seine Frau und sein Sohn zeigten völlige Apathie. Sie erteilten keine Befehle zum Schutz des Kremls und ließen den Betrüger tatsächlich freiwillig in die Hauptstadt. Der falsche Dmitry nutzte die Situation geschickt aus. Boris‘ Frau und sein Sohn wurden eingesperrt und wenige Tage später vergiftet. Aus der Familie Godunov blieb nur seine Tochter Xenia am Leben, die nicht aus freien Stücken zur Konkubine des falschen Dmitry wurde.

„Die letzten Minuten im Leben des falschen Dmitri I.“ Carl Wenig

Vor der Einnahme Moskaus hatte der Betrüger einen langen Weg zurückgelegt. Methodisch und geduldig stellte er die russischen Städte gegen den damals regierenden Boris Godunow. Wie Sie wissen, war Godunow ein strenger Monarch und regierte am liebsten durch Einschüchterung seiner Untertanen. Der falsche Dmitri hingegen versprach allen, die sich ihm anschließen, Privilegien. Im Laufe der Zeit verführte die Großzügigkeit des Betrügers sogar diejenigen, die Godunov nahe standen.

Der falsche Dmitri bestieg den Thron mit unterschiedlichem Erfolg. Sein Hauptvorteil im Kampf gegen Godunow bestand darin, dass der Monarch den listigen Otrepiev unterschätzte. Die leidenschaftlichen Reden des einsamen Betrügers fanden schnell Unterstützung. Seine Garnisonen, mit denen er nach Moskau ging, wurden ständig mit neuen Kräften aus ganz Russland versorgt. Städte ergaben sich der Gnade des wahren Herrschers. Selbst die Niederlagen, die der Falsche Dmitri gleich zu Beginn durch die zaristische Armee erlitt, konnten den Aufstand nicht brechen. Aber wer war wirklich ein so talentierter und geschickter Betrüger?

Yuri Bogdanovich Otrepiev – Adliger und Mönch

Porträt des falschen Dmitry. Gravur

Er war weder ein König noch von königlichem Blut. In seiner Jugend trug der falsche Dmitry den Namen Yuri und stammte aus einer Familie kleiner Landadliger. Der Junge verlor früh seinen Vater und um ein besseres Leben zu führen, schickte ihn seine Mutter in den Dienst der Romanow-Bojaren. Übrigens war es der Dienst in seiner Jugend in einer Adelsfamilie, der dem Betrüger den Weg zum königlichen Palast ebnete. Dort spionierte er die wichtigsten Traditionen, Regeln und Zeremonien des Hofes aus. Anschließend war es diese Information, die es ihm ermöglichte, das Volk von seiner königlichen Herkunft zu überzeugen.

Der Traum seiner Mutter sollte jedoch nicht wahr werden. Yuri Otrepiev sah nicht gut aus: unterschiedlich lange Arme, ein unangenehmes Gesicht, geringe Statur, stämmiger Körper. Militärische und gerichtliche Laufbahnen waren nicht möglich. Dem jungen Mann wurde empfohlen, als Mönch den Schleier zu tragen, wo er den Namen Gregory erhielt. Besondere Erfolge erzielte Mönch Gregor im Chudsky-Kloster. Die fleißige Arbeit des jungen Mannes (Gregori lernte Kalligraphie und schrieb Kanons) wurde von Patriarch Hiob bemerkt. Auf seinen Wunsch hin wurde der junge Mönch zum Diakon ernannt.

Geburt eines Hochstaplerkönigs

Die Biografie von Grigory Otrepyev nimmt erneut eine scharfe Wendung. Im Jahr 1600 musste er aufgrund der Repressionen Godunows aus dem südlich gelegenen Chudsky-Kloster fliehen. Nach mehreren Monaten des Wanderns landete Grigory in Kiew, wo ihm die Idee kam, sich Dmitri Iwanowitsch zu nennen. Gregory hatte das richtige Alter für die Rolle und war mit den Hofbräuchen bestens vertraut. Der polnische König Sigismund selbst, der Boris Godunow insgeheim hasste, war an der Schaffung des Bildes des falschen Dmitri beteiligt. Die Zeit der Unruhen war äußerst vorteilhaft für den polnischen Monarchen, der davon träumte, den russischen Thron zu besteigen. Der falsche Dmitri versteckte sich mehrere Jahre lang in Polen und verschickte „aufschlussreiche“ Briefe durch ganz Russland. Natürlich gab Sigismund nie offen zu, dem Betrüger geholfen zu haben.

Von diesem Moment an verschwindet Grishka Otrepyev und Zarewitsch Dmitri wird geboren. Durch mehrere Jahre aktiver Propaganda gelang es dem Betrüger, eine anständige Miliz auf seiner Seite zu gewinnen. Zu seinen „Untertanen“ gehörten sowohl polnische Soldaten als auch Donkosaken. Im Herbst 1604 überquerte die mehr als 3.000 Mann starke Armee des Falschen Dmitri den Dnjepr und zog nach Moskau.

Der Sohn des Galich-Adligen Bogdan Otrepiev. Er stand der Familie der Romanow-Bojaren nahe und diente unter Michail Nikititsch. Um 1601 floh er aus dem Kloster. Der weitverbreiteten Version zufolge war es Grigori Otrepjew, der sich später als Zarewitsch Dmitri ausgab und unter dem Namen Dmitri I. den russischen Thron bestieg.

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✪ Die Herrschaft des falschen Dmitri I. und das Phänomen des Betrugs (erzählt von Andrey Svetenko und Armen Gasparyan)

✪ Geschichte Russlands | Zeit der Probleme | Falscher Dmitry I (Teil 2)

✪ Boris Godunow. Pater Pimen - Chronist und Grigory Otrepiev.

Untertitel

Festgelegte Fakten

Das Kind erwies sich als sehr fähig, es lernte leicht Lesen und Schreiben und seine Erfolge waren so groß, dass beschlossen wurde, es nach Moskau zu schicken, wo er später in die Dienste von Michail Nikititsch Romanow trat. Auch hier zeigte er sich von der guten Seite und stieg in eine hohe Position auf – was ihn bei der Repressalien gegen den „Romanow-Kreis“ fast umgebracht hätte. Auf der Flucht vor der Todesstrafe Er legte die Gelübde als Mönch im selben Kloster Zhelezny Borok unter dem Namen Gregor ab. Das einfache und unprätentiöse Leben eines Provinzmönchs reizte ihn jedoch nicht, er zog oft von einem Kloster zum anderen und kehrte schließlich in die Hauptstadt zurück, wo er unter der Schirmherrschaft seines Großvaters Elizar Zamyatny das aristokratische Chudov-Kloster betritt. Der gebildete Mönch wurde bald von Archimandrit Pafnuty bemerkt, und nachdem Otrepyev die Moskauer Wundertäter gelobt hatte, wurde er zum „Kreuzschreiber“ – er beschäftigte sich mit der Korrespondenz von Büchern und war als Schreiber in der „Zarsenduma“ anwesend. .

Dort, so heißt es in der offiziellen Version der Godunow-Regierung, beginnt der künftige Bewerber mit der Vorbereitung auf seine Stelle; Es gibt Zeugnisse der Chudov-Mönche, dass er sie nach den Einzelheiten der Ermordung des Fürsten sowie nach den Regeln und der Etikette des Hoflebens befragte. Später wiederum, so die offizielle Version, beginnt der „dunkle Grishka“ sehr unvorsichtig damit zu prahlen, dass er eines Tages den königlichen Thron besteigen wird. Metropolit Jona von Rostow übermittelt diese Prahlerei dem Zaren, und Boris befiehlt, den Mönch in das abgelegene Kirillov-Kloster zu schicken, doch der damit betraute Schreiber Smirnoy-Wassiljew verschiebt dies auf Wunsch eines anderen Schreibers, Semyon Efimyev die Ausführung des Befehls, dann völlig vergessen, es ist noch unbekannt, von wem gewarnt, Gregor flieht nach Galich, dann nach Murom, zum Borisoglebsky-Kloster und weiter - auf einem vom Abt erhaltenen Pferd, durch Moskau zum Commonwealth, wo er sich selbst als „den auf wundersame Weise geretteten Prinzen“ bezeichnet.

Es wird angemerkt, dass diese Flucht verdächtig mit der Zeit der Niederlage des „Romanow-Kreises“ zusammenfällt, es wird auch angemerkt, dass Otrepyev von jemandem bevormundet wurde, der stark genug war, ihn vor der Verhaftung zu retten und ihm Zeit zur Flucht zu geben. Der falsche Dmitri selbst machte während seines Aufenthalts in Polen einmal einen Vorbehalt, dass ihm der Beamte Wassili Schtschelkalow geholfen habe, der damals ebenfalls von Zar Boris verfolgt wurde.

Identifikationsproblem

Viele Zeitgenossen (natürlich nur diejenigen, die Dmitry für einen Betrüger und nicht für einen echten Prinzen hielten) waren sich bereits nicht sicher, ob der falsche Dmitry I und Grigory Otrepyev dieselbe Person waren. In der modernen Geschichtsschreibung wird dieses Thema seit dem 19. Jahrhundert diskutiert. N. M. Karamzin fungierte als entschiedener Verteidiger der Otrepyev-Version. Gleichzeitig wandte sich beispielsweise N. I. Kostomarov dagegen, den Betrüger mit Otrepiev zu identifizieren, und wies darauf hin, dass der falsche Dmitri I. in Bezug auf Bildung, Fähigkeiten und Verhalten eher einem polnischen Adligen dieser Zeit ähnelte und nicht einem Adligen aus Kostroma. mit dem klösterlichen und höfischen Leben der Hauptstadt vertraut. Darüber hinaus hätten Otrepiev als Sekretär des Patriarchen Hiob die Moskauer Bojaren gut vom Sehen kennen müssen, und es ist unwahrscheinlich, dass er es gewagt hätte, in Gestalt eines Prinzen vor ihnen zu erscheinen. Kostomarov berichtet auch über ein weiteres interessantes Detail aus dem Leben von Demetrius (dem falschen Dmitri I.). Als der falsche Dmitri I. nach Moskau vorrückte, nahm er eine Person mit, die sich Grigory Otrepyev nannte, und zeigte sie in verschiedenen Städten öffentlich, wodurch die offizielle Version, dass er mit Grigory identisch sei, zerstört wurde.

V. O. Klyuchevsky war der folgenden Meinung: „Nicht die Persönlichkeit des Betrügers ist wichtig, sondern die von ihm gespielte Rolle und die historischen Bedingungen, die der Betrüger-Intrige eine schreckliche zerstörerische Kraft verliehen.“

S. F. Platonov schrieb wie folgt: „Man kann nicht davon ausgehen, dass der Betrüger Otrepjew war, aber es kann auch nicht argumentiert werden, dass Otrepjew nicht er sein könnte: Die Wahrheit bleibt uns immer noch verborgen.“

Machen wir ein paar einfache Berechnungen. Otrepiev floh im Februar 1602 ins Ausland, verbrachte etwa ein Jahr im Chudov-Kloster, d. Die Beweiskette ist geschlossen. Tatsächlich besiegte Boris erst im Jahr 1600 die Bojaren Romanow und Tscherkasski. Und hier ist ein weiterer beredter Zufall: Im Jahr 1600 verbreitete sich das Gerücht über die wundersame Erlösung von Zarewitsch Dmitri in ganz Russland, was wahrscheinlich auf Otrepyevs Rolle schließen ließ.

„Anscheinend hat Otrepyev bereits im Kiew-Pechersk-Kloster versucht, sich als Zarewitsch Dmitri auszugeben. In den Büchern des Entlassungsbefehls finden wir eine merkwürdige Aufzeichnung darüber, wie Otrepjew „zu Tode“ erkrankte und sich dem Abt der Höhlen öffnete und sagte, er sei Zarewitsch Dmitri.

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