Im 19. Jahrhundert wurde in Tjumen (heute Agraruniversität des nördlichen Transurals) die Alexander-Real-Schule eröffnet. Die Behörden gaben ihr diesen Namen zu Ehren von Kaiser Alexander II., der unsere Stadt im Jahr 1837 besuchte. Dieses große Bildungsgebäude ist zu einer der erstaunlichsten Attraktionen von Tjumen geworden.

Die Geschichte der Schule begann im Jahr 1875, als er in unsere Stadt kam Generalgouverneur Westsibirien Nikolai Kaznakov. Nachdem er Tjumen bereist hatte, kam er zu dem Schluss, dass es hier nicht genügend Männergymnasium gab. Der Tjumener Kaufmann der 1. Zunft Prokopiy Podaruev war von der Idee inspiriert und beschloss, Mittel für den Bau einer solchen Bildungseinrichtung bereitzustellen. Um den Plan umzusetzen, kam der St. Petersburger Architekt Vorotilov zu uns und brachte einen Entwurf für ein zweistöckiges Backsteingebäude mit Halbkellergeschoss.

Der Bau der Bildungseinrichtung wurde von Bogdan Tsinke geleitet, der die Position des Stadtarchitekten von Tjumen innehatte. Die Schule wurde in nur einem Jahr gebaut. Das Ergebnis war ein luxuriöses Gebäude mit gemütlichen Zimmern, geräumigen Fluren und hohen, flachen Decken. Die Schule bestand aus zwei Abteilungen: einer naturwissenschaftlichen und einer technischen. Es gab auch einen Saal für künstlerisches und technisches Zeichnen, eine ausgezeichnete Bibliothek und ein ausgezeichnetes Museum. Im Untergeschoss befanden sich die Bibliothek und das Museum, die auf den Sammlungen des Direktors der Anstalt basierten, wo sich auch historische und physikalische Räume, ein Büro, ein chemisches Labor, ein Arztzimmer und die Wohnung des Direktors befanden. Im obersten Stockwerk befanden sich Klassenzimmer, eine Hauskirche im Namen Alexander Newskis, ein Studentenzimmer, ein Versammlungsraum, eine Teestube, Gymnastikkurse und ein Lehrerratszimmer. Und im Souterrain gibt es eine Turnhalle.

Die Architektur der Schule ist vielseitig. Dieses große Bildungsgebäude mit einem komplexen, gegliederten U-förmigen Grundriss mit Hofflügeln hat sich zu einem der besten in Russland entwickelt. Die Vorderfassade des Gebäudes war mit Vorsprüngen aus Brüstungen und rustizierten Pilastern verziert. Der Umfang der Schule war von einem stilisierten Bogengürtel unter dem Gesims umgeben. Im Inneren großer Prunkräume wurden paarige Pilaster verwendet. Am 15. September 1879 fand die erste Unterrichtsstunde an der Alexander-Real-Schule statt. Fotos aus den Archiven zufolge waren in den Klassen nicht mehr als 20 Schüler. Die Schule lehrte das Gesetz Gottes, Rechtswissenschaft, Trigonometrie, Geographie, Physik, Natur- und Zivilgeschichte, Russisch, Französisch und Deutsch sowie Zeichnen. Der Grad der Studentenvorbereitung war hoch; Schulabsolventen wurden bereitwillig in das St. Petersburger Polytechnische Institut aufgenommen.

Promi-Schmiede

Der Direktor der Schule, Ivan Yakovlevich Slovtsov, war ein anerkannter Wissenschaftler im In- und Ausland. Ihm verdankt die Bildungseinrichtung einen großen Teil ihres Ruhmes. Slovtsov wurde in Tjumen in der Familie eines Priesters geboren. Absolvent physikalisch und mathematisch Fakultät der Kasaner Universität, arbeitete am Omsker Militärgymnasium als Lehrer für Naturgeschichte. Auf der Grundlage der umfangreichen Sammlungen zu Zoologie, Botanik, Archäologie und Ethnographie, die Slovtsov in Omsk gesammelt hatte, wurde das erste Museum der Alexander-Real-Schule in Tjumen eröffnet. Später diente es als Sitz des regionalen Heimatmuseums. Innerhalb der Mauern der Alexander-Real-Schule studierten viele zukünftige herausragende Persönlichkeiten, die ihre Namen im ganzen Land berühmt machten: der Künstler Pavel Rossomakhin, der Arzt Stanislav Karnatsevich, der Sänger Alexander Labinsky usw.

Leonid Krasin, uns als Revolutionär und Verbündeter Lenins bekannt, studierte von 1880 bis 1887 an der Schule. Die Familie Krasin lebte in der Podaruevskaya-Straße. Heute ist das die Straße. Semakova, 7. Von 1889 bis 1892. Auch der zukünftige berühmte Schriftsteller Michail Prishvin studierte hier. I.I.  Ignatow, einer der reichsten Kaufleute in Tjumen, war M.M.s Onkel.  Prishvina. Ignatovs Haus befand sich in der Nowozagorodnaja-Straße, und der junge Mikhail lebte dort während seines Studiums. Heute ist es ein heruntergekommenes Haus in der Gosparovskaya-Straße 41. Man muss sagen, dass Prishvin einer der besten Schüler der echten Schule war. Und vor dem Großen Vaterländischen Krieg studierte N.I.  Kusnezow ist ein legendärer Geheimdienstoffizier, der einen unschätzbaren Beitrag zum Sieg im Großen Vaterländischen Krieg geleistet hat.

Rebellisch 1905

Die Revolution, die 1905 begann, ging auch an der Schule nicht spurlos vorüber. Die Studierenden streikten und forderten die Abschaffung der Gottesdienstpflicht und die Abschaffung der außerschulischen Betreuung. Den Jugendlichen zufolge wurde die Bildungseinrichtung von einem „Justizvollzugskolonie“-Regime dominiert und sie bestanden darauf, es zu ändern. Das Lehrpersonal kam den Studierenden in vielen ihrer Anforderungen halbwegs entgegen. Nach diesen Ereignissen trat Slowzow jedoch zurück. Stattdessen wurde P.A. Direktor der Schule.  Iwatschow. 1919 wurde die Alexander-Real-Schule geschlossen. Ein Jahr später wurde dort eine landwirtschaftliche Fachschule eröffnet, deren Direktor Pavel Avgustovich Marten wurde. Alle Lehrer der Fachschule verfügten über eine höhere Ausbildung, waren höflich und freundlich gegenüber den Schülern.

Sibirisches Mausoleum

Während der Kriegsjahre befand sich im Gebäude der Landwirtschaftlichen Fachschule ein Sarkophag mit Lenins Leichnam, der heimlich aus dem Moskauer Mausoleum dorthin gebracht wurde. Zur Aufbewahrung des Leichnams des Führers des Weltproletariats wurde das übliche Studentenauditorium Nr. 15 im zweiten Stock zugewiesen. Die landwirtschaftliche Fachschule wurde umzingelt Gusseisen-Ziegel Da das Gebäude durch einen Zaun von benachbarten Häusern isoliert war, wurde es rund um die Uhr von Wachen bewacht. Die Sicherheit der Mumie des Führers des Weltproletariats wurde durch ein spezielles Labor unter der Leitung von Professor B.I. gewährleistet.  Zbarsky. Der Laborleiter wohnte mit seiner Familie im ersten Stock des Gebäudes.

Es muss gesagt werden, dass Professor Zbarsky lange Zeit damit verbracht hat, einen Raum für die Aufbewahrung von Lenins Leichnam auszuwählen. Gesucht wurde ein Haus, in dem eine unterbrechungsfreie Stromversorgung gewährleistet werden konnte. Während des Krieges war es schwierig, einen solchen Ort zu finden. Zbarsky kam fast zu dem Schluss, dass Tjumen nicht geeignet sei, einen solchen „Ehrengast“ zu empfangen, aber im letzten Moment erinnerte er sich daran, dass sich mitten in der Stadt ein zweistöckiges Steingebäude mit festen Mauern und einem guten Mikroklima befand . Dies war die Landwirtschaftsschule. Das Gebäude hatte nur einen Nachteil: riesige Fenster zur Sonnenseite der Straße, die es schwierig machten, die notwendigen Bedingungen für die Lagerung von Leichen aufrechtzuerhalten. Deshalb wurden die Fenster mit Ziegeln verkleidet, wodurch der Raum dunkel wurde, wie in einem Mausoleum.

Im Jahr 1959 wurde auf der Grundlage der Fachschule das Landwirtschaftsinstitut Tjumen gegründet. Und an der Stelle des Lenin-Raums befindet sich heute ein Museum, das die Geschichte der Alexander-Real-Schule enthüllt.

Schule heute

Heutzutage befindet sich die Staatliche Agraruniversität des nördlichen Transurals im Gebäude der Aleksandrovsky Real School. Die Bildungseinrichtung ist ein regionales Zentrum für Bildungsaktivitäten, wissenschaftliche Unterstützung und Produktion von High-Tech-Produkten im agroindustriellen Komplex der Region Tjumen. Er beteiligt sich an der Gestaltung der regionalen Agrarpolitik und an der Umsetzung von Bundesprogrammen entsprechend seinem Tätigkeitsprofil, die an die Besonderheiten der natürlichen Gegebenheiten angepasst sind und sozioökonomisch Infrastruktur der Produktivkräfte der Region. Derzeit studieren mehr als 5.000 Studierende an der Universität.

Aleksandrovskoe echte Schule. Erbaut im Jahr 1880.

Die Geschichte der Schule (heute befindet sich in diesem Gebäude die Staatliche Agraruniversität des nördlichen Transurals) begann im Jahr 1875 mit der Ankunft des Generalgouverneurs von Westsibirien Nikolai Kasnakow in Tjumen.

Er war es, der nach einem Rundgang durch die Stadt sagte, dass es höchste Zeit sei, in Tjumen ein Männergymnasium zu eröffnen. Die Idee wurde von Prokopiy Podaruev, einem Tjumener Kaufmann der 1. Zunft, aufgegriffen und erklärte sogar, er sei bereit, Geld für den Bau einer Turnhalle bereitzustellen. Natürlich, nachdem die Stadtverwaltung den Standort für den Bau angegeben hat.

Nach einiger Zeit empfahl die Stadtduma, nachdem sie die Idee der Eröffnung eines Gymnasiums gründlich erörtert hatte, dem Bürgermeister: „Bei der Regierung eine Petition zu beantragen, um in der Stadt Tjumen eine 6-Klassen-Realschule mit 2 Abteilungen in den Klassen zu errichten.“ V und VI, Basic und Commercial, und höher eine zusätzliche Klasse mit drei Abteilungen – Allgemeine, mechanische und chemische Technologie.“

Die Duma bestand außerdem darauf, dass die ersten drei Klassen eröffnet werden, bevor mit dem Bau eines separaten Bildungsgebäudes begonnen wird. Für den Unterricht wurde vorerst das Privathaus des Kaufmanns Maslowski gewählt, in dem das ganze Jahr über Unterricht stattfand.

Der erste Unterricht fand am 15. September 1879 statt und bereits am 18. November desselben Jahres wurde die Schule mit Erlaubnis von Kaiser Alexander II. Alexandrovsky genannt. Dies war die zweite echte Schule in Westsibirien, die erste wurde zwei Jahre zuvor in Tomsk eröffnet.

Und während die Schüler bereits im Unterricht saßen und die Naturwissenschaften beherrschten, kam der Architekt Worotilow aus St. Petersburg nach Tjumen. Er brachte einen Entwurf für ein zweistöckiges Backsteingebäude mit Halbkeller vor – ein typisches Beispiel für ein großes Bildungsgebäude im eklektischen Stil.

Der Kaufmann Prokopiy Podaruev stellte wie versprochen Mittel für den Bau bereit. Verschiedenen Quellen zufolge gab er dafür 135.000 bis 200.000 Rubel aus. Der Bau der Schule wurde von Bogdan Tsinke geleitet – in diesen Jahren bekleidete er die Position des Stadtarchitekten von Tjumen.

Obwohl das Gebäude komplex gestaltet war (siehe den teilweise geteilten U-förmigen Grundriss mit Hofflügeln), wurde es in nur einem Jahr errichtet. Und im Herbst 1880 feierten Schüler und Lehrer eine Einweihungsparty.

Im Archiv befinden sich Fotografien aus dem Jahr 1880, die die ersten Studenten zeigen: an einigen Schreibtischen in einem Büro mit hoher Decke sitzend. Am Fenster hängt ein hellweißer Vorhang. An der gegenüberliegenden Wand steht ein schmaler und hoher weißer Kleiderschrank, der eher einem Kleiderschrank als einem Bücherregal ähnelt. Die Zahl der Schüler einer Klasse überschreitet nicht zwei Dutzend.

Der Unterricht fand in mehr als zwanzig Klassenzimmern und speziell ausgestatteten Klassenzimmern statt – Naturkunde, Zeichnen, Mechanik, Labore (klinisch und physikalisch), Säle (Zeichnen und Turnen) und Tischlerwerkstatt.

Der Studiengang umfasste das Gesetz Gottes, Russisch, Deutsch und Französisch, Trigonometrie, Physik, Geographie, Zivil- und Naturgeschichte, Zeichnen und Rechtswissenschaft. Den Lehrkräften stand es weitgehend frei, Lehrbücher und Lehrmittel nach eigenem Ermessen auszuwählen. Der Autor der Lehrbücher „Rückblick auf die russische Geschichte im Vergleich mit den wichtigsten Staaten“ und „Kurze Physische Geographie“ war beispielsweise der erste Direktor der Schule, Ivan Yakovlevich Slovtsov.

Wer wusste damals, wie viele der Studenten echte Berühmtheiten werden würden: Schriftsteller, Opernsänger, Biochemiker, Lehrer, Direktoren von Bildungseinrichtungen, Ärzte ... Die Namen des Schriftstellers Mikhail Prishvin, eines Ehrenbürgers von Tjumen, des herausragenden Arztes Stanislav sind fest mit diesem Gebäude verbunden, das sich heute in der Republic Street befindet Karnatsevich, der erste Direktor des Staatlichen Instituts für Bauwesen, korrespondierendes Mitglied der Architekturakademie der UdSSR Deutscher Krasin, Gründer des Salekhard District Drama Theatre Nikolai Bronnikov, Direktor des privaten Werbespots Tjumen Schule Kolokolnikov Viktor Kolokolnikov, Volkskommissar Leonid Krasin, Biochemiker Boris Slovtsov. Und dies ist keine vollständige Liste.

Ihr erster Direktor, Ivan Slovtsov, spielte eine große Rolle bei der Gründung der Schule. Durch seine Bemühungen entstanden hier eine Bibliothek mit einem Lagerbestand von etwa neuntausend Bänden und ein Museum, dessen Exponate größtenteils dem Direktor persönlich gehörten. Anschließend kaufte der Kaufmann Nikolai Chukmaldin die Exponate von Slovtsov und schenkte sie der Stadt, wodurch die Gründung des regionalen Heimatmuseums begann (heute der nach Ivan Slovtsov benannte Museumskomplex Tjumen).

Die Ereignisse der Revolution von 1905-1907 ließen die Schüler nicht gleichgültig. Im Januar 1906 forderten sie vom Lehrerrat die Gewährung des Rechts auf Versammlungen, Zirkel, Gewerkschaften, kostenlosen Theaterbesuch, Stadtbibliotheken, Auffüllung der Lehrbibliothek, Abschaffung der Gottesdienstpflicht, Abschaffung der außerschulischen Aufsicht und höflicher Umgang durch das Lehrpersonal.

Nach Meinung junger Menschen wurde die Schule von einem „Justizvollzugskolonie“-Regime dominiert und sollte daher geändert werden. Das Lehrpersonal stimmte vielen Forderungen der Studierenden zu. Zwar trat Regisseur Slovtsov nach solchen Ereignissen zurück und verließ Tjumen. An seine Stelle trat Pjotr ​​Iwatschow, den seine Zeitgenossen für einen starken und beharrlichen Mann hielten.

I. Schule zur Verbreitung landwirtschaftlicher und technischer Kenntnisse und Ausbildung von Lehrern.
Ende des 18. Jahrhunderts gehörte ein riesiges Grundstück in der Siedlung Khlynovskaya Vsekhsvyatskaya südlich der Kirche den Kaufleuten Afanasy, Philip und Fyodor Mashkovtsev. Im Jahr 1790, nach der Sanierung der Stadt, begannen die Kaufleute von Mashkovtsev mit dem Bau eines Wohngebäudes auf diesem Anwesen entlang der Spasskaya-Straße. Im Jahr 1815 schenkte Alexander Fedorovich Mashkovtsev das Anwesen einem gemeinnützigen Orden und im Gebäude wurde ein Provinzkrankenhaus eröffnet. ( Orden der öffentlichen Wohltätigkeit- 1775 von Katharina II. gegründete Provinzinstitutionen, die für die Organisation öffentlicher Schulen, Krankenhäuser, Notunterkünfte und Armenhäuser zuständig waren.) Nach der Zemstvo-Reform von 1864 gingen die meisten Angelegenheiten des Ordens an die Zemstvo.
Im Jahr 1854 wurde das Provinzkrankenhaus in ein neues Gebäude hinter der Glasisnaja-Straße (hinter dem heutigen Oktjabrski-Prospekt) verlegt. Der Standort an der Spasskaja wurde vom Orden des Provinzials Zemstvo geerbt. Hier in den Jahren 1867-1869. Der Zemstvo baute ein langes zweistöckiges Halbsteinhaus und mehrere andere Gebäude (entworfen vom Architekten N.A. Andrievsky). Im Jahr 1872 wurden diese Gebäude eröffnet Schule zur Verbreitung landwirtschaftlicher und technischer Kenntnisse und zur Ausbildung von Lehrern.

1. Vyatka Alexander Real School. Blick auf das Hauptgebäude von Südwesten. Foto vom Anfang des 20. Jahrhunderts. (von der Seite „Unsere Wjatka“).
Über dem Gesims befindet sich ein Schild: „Alexandrovsky Zemstvo Real School 1880-1900“. Auf dem Dach befindet sich ein Pavillon für ein Teleskop und meteorologische Instrumente.

In der zweiten Hälfte der 1860er Jahre. Die Bezirkssemstwos begannen mit großer Energie mit der Eröffnung von Grundschulen in ländlichen Gebieten. Das einzige Problem, das die Bezirkssemstwos nicht schnell alleine lösen konnten, war die Gewinnung guter Lehrer für neue Schulen. Es entstand die Idee, in Wjatka eine Schule für die Ausbildung von Landlehrern zu eröffnen, in der den Schülern nicht nur eine allgemeine Bildung, sondern auch Kenntnisse auf dem Gebiet der Landwirtschaft und des Handwerks vermittelt werden, damit zukünftige Volkslehrer die Bauern unterrichten können nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch rationelle Wirtschaftsweisen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass es nirgendwo in Russland eine solche Bildungseinrichtung gab, aber das tat der Sache keinen Abbruch. Bei den Sitzungen des Provinzialsemstwo wurde das Projekt der künftigen Schule immer deutlicher. Am 12. Dezember 1869 legte eine Sonderkommission des Zemstvo der Provinzversammlung ein Ausbildungsprogramm vor Lehrerschule. Die Versammlung genehmigte das Programm und stellte 25.000 Rubel für den jährlichen Unterhalt der Schule bereit und beauftragte die Kommission mit der Ausarbeitung einer Satzung für die Bildungseinrichtung. Die Zemstvo-Versammlung hoffte, dass es bei der Genehmigung der Charta durch die Regierung keine Schwierigkeiten geben würde und der Unterricht an der Schule im September 1870 beginnen würde. Im Frühjahr 1870 war die Charta fertig. Zuvor vorgeschlagener Name „Zemstvo-Lehrer-Landwirtschaftsschule“ wurde durch ein neues ersetzt - „Schule zur Verbreitung landwirtschaftlicher und technischer Kenntnisse und zur Ausbildung nationaler Lehrer“. Dann gab es jedoch Schluckauf. Zweimal lehnte das Ministerium für öffentliche Bildung die Satzung der Schule ab und forderte Änderungen. Der am meisten beanstandete Punkt seitens der Beamten war folgender Punkt: Das Lehrpersonal der Schule hätte laut Zemstvo die Rechte des öffentlichen Dienstes erhalten sollen – gleichberechtigt mit den Mitarbeitern öffentlicher Schulen. Weder 1870 noch 1871 wurde die Schule eröffnet. Schließlich wurden die Hauptwidersprüche gelöst: Die Schule wurde als private Bildungseinrichtung, genauer gesagt als Zemstvo, mit dem vollen Inhalt und der Verantwortung des Zemstvo eröffnet, jedoch unter der Aufsicht des Ministeriums für öffentliche Bildung. Im Januar 1872 genehmigte der Treuhänder des Kasaner Bildungsbezirks, Pjotr ​​​​Dmitrijewitsch Schestakow, die Satzung der Schule. Im Oktober desselben Jahres fanden die ersten Aufnahmeprüfungen statt, von 60 Kandidaten wurden 30 Personen zur Ausbildung zugelassen. Nach Klassen verteilte sich die Zusammensetzung der Schüler wie folgt: Bauernkinder - 11, Geistliche - 13, Bürger - 3, Kaufleute - 3. Später machten die Kinder von Bauern und Bürgern fast die Hälfte der Schüler aus, ein weiteres Drittel waren Kinder des Klerus, das heißt, die Zusammensetzung der Studenten war am demokratischsten.



2. Wjatka. Aleksandrovskoe echte Schule. Blick auf das Hauptgebäude von Südosten. Von einer Postkarte aus dem frühen 20. Jahrhundert.

3. Das Hauptgebäude der echten Schule, Foto aus dem Album „Leninorden, Gebiet Kirow“ (1979).

Bis 1872 hatte der Zemstvo 100.000 Rubel für die Errichtung der Schule ausgegeben. Drei Gebäude in der Spasskaja-Straße wurden für den Unterricht umgebaut. Klassenzimmer, Chemie- und Physiklabore, eine Turnhalle wurden ausgestattet und eine Bibliothek eingerichtet. Es entstanden ein Musterbauernhof mit Viehhof und ein Versuchsfeld von 30 Hektar (die Stadtgesellschaft stellte das Gelände unentgeltlich zur Verfügung) sowie mehrere Werkstätten: eine Schmiede, eine Gießerei, eine Schlosserei, eine Tischlerei und eine Buchbinderei. Später wurde in der Gießerei eine Werkstatt eröffnet Feuerwehrwerkstatt. Darüber hinaus erwarb die Schule eine Sammlung Öffentliches Museum Wjatka mit reichhaltigen Sammlungen von Exponaten zu Geschichte, Zoologie und Mineralogie. Die Schule gehörte hinsichtlich ihrer Ausstattung zu den besten weiterführenden Bildungseinrichtungen Russlands. Fast alle Schüler erhielten ein Stipendium (120 Rubel pro Jahr) aus Mitteln der Provinz- oder Bezirkssemstwos.
Das Schuljahr an der Schule war in zwei Semester unterteilt: Winter und Sommer. Im Sommersemester wurde besonderes Augenmerk auf die Feldarbeit gelegt, der Unterricht begann um 6 Uhr morgens. Es wurde angenommen, dass für künftige Landlehrer das frühe Aufstehen im Sommer unbedingt notwendig sei (drei Schüler wollten sich einer solchen Routine nicht anpassen und wurden ausgewiesen). Das Ausbildungsprogramm umfasste folgende Fächer: Gottes Gesetz, Russische Sprache, Geschichte, Mathematik, Zeichnen, Physik, Chemie, Geographie, Naturgeschichte, Zoologie, Botanik, Mineralogie, Gesang, Gymnastik (Wahlfach). Darüber hinaus wurden während der Wintersession Stunden für den Handwerksunterricht (in Workshops) und während der Sommersession für die Landwirtschaft (auf dem Feld, im Garten, auf dem Scheunenhof) bereitgestellt. Unter der Leitung eines Naturkundelehrers wurden Sommerausflüge in den Country Garden angeboten. Jede Woche waren drei Schüler auf dem Bauernhof und im Stall im Einsatz, zwei weitere in den Werkstätten; Darüber hinaus beeinträchtigte die Pflicht die Teilnahme am Unterricht nicht. Der Schulkurs wurde für die 4. und 5. Klasse konzipiert (5. Klasse – zusätzlich pädagogisch). Im Jahr 1874 wurde an der Schule eine Grundschule eröffnet, die im ersten Jahr 55 Schüler aufnahm. Zum Schulpersonal gehörten ein Direktor, fünf Lehrer und zwei Assistenten. Hier arbeiteten die besten Lehrer der Stadt. Der zweite Direktor der Schule wurde zum Kandidaten der mathematischen Wissenschaften, Pjotr ​​​​Aleksandrowitsch German, ernannt (sein Sohn A.P. German ist Wissenschaftler auf dem Gebiet der Bergbaumechanik und Akademiker). Die Schullehrer I.V. Ishorsky, V.G. Kotelnikov, M.L. Peskovsky, V.N.

4. Gedenkbuch der Provinz Wjatka für 1873, Lehrpersonal der Zemstvo-Schule.

Wie bereits erwähnt, gelang es dem Zemstwo mit großer Mühe, die Schule zu eröffnen. Später kam es weiterhin zu Spannungen zwischen dem Vyatka Zemstvo und dem Treuhänder des Kasaner Bildungsbezirks, Schestakow, bezüglich der Schule. Der erste Direktor der Schule wurde vom Zemstwo als ungeeignet für die Position angesehen und entlassen. Der Treuhänder erhob Einspruch, weil der Direktor ohne sein Wissen entlassen worden sei. Es stellte sich unter anderem heraus, dass der Treuhänder den Doppelcharakter der Bildungseinrichtung: pädagogisch und landwirtschaftlich, missbilligte. Nach Ansicht des Treuhänders sei der Lehrplan angeblich zu umfangreich gewesen und eines hätte organisiert werden sollen: ein Lehrerseminar oder eine Landwirtschaftsschule. Es wurde argumentiert, dass Absolventen keine Lehrtätigkeit annehmen wollen und sich nach dem Schulabschluss nach anderen Berufen umsehen würden. Der Treuhänder schlug eine Änderung des Lehrplans vor, drohte jedoch im Falle von Ungehorsam damit, die Schule zu verlassen, ohne das Recht zu haben, den Absolventen den Titel eines Nationallehrers und Leistungen für den Militärdienst zu verleihen. Darüber hinaus betrachteten die Bezirkssemstwos ihre Grundschulen (in denen Absolventen der Schule in Wjatka Lehrer werden sollten) genau als Schulen, die praktisches Wissen in Landwirtschaft und Handwerk vermitteln. Der Glazov Zemstvo hatte bereits einen Antrag auf Eröffnung einer solchen Schule gestellt, wurde jedoch abgelehnt. Durch diese Spannungen wurde die Existenz der Bildungseinrichtung in Frage gestellt. (Übrigens war es der Treuhänder des Kasaner Bildungsbezirks P.D. Schestakow, der I.N. Uljanow zum Inspektor der öffentlichen Schulen der Provinz Simbirsk ernannte.)
Im Jahr 1878 besuchte der Minister für öffentliche Bildung, Graf D. A. Tolstoi, die Stadt Wjatka, um Bildungseinrichtungen zu inspizieren. Neben anderen Schulen der Stadt besuchte er auch die Zemstvo-Schule. Wie zu erwarten war, war der Minister, der die klassische Bildung befürwortete, mit dem Programm der Schule nicht einverstanden. Der Zemstvo und der Pädagogische Rat wandten sich an den Minister mit der Bitte um Rat: Was tun mit der Schule? Er schlug vor, die Schule in eine echte Schule oder in ein Lehrerseminar umzuwandeln – basierend auf bereits entwickelten Programmen für solche Bildungseinrichtungen.
Der berühmteste Schüler der Schule war später Stepan Khalturin; ihm zu Ehren wurde zu Sowjetzeiten eine Gedenktafel am Gebäude angebracht (sie ist bis heute nicht erhalten). Zwar studierte er hier nur ein Jahr und wurde wegen schlechter schulischer Leistungen exmatrikuliert. Es sollte jedoch beachtet werden, dass Khalturin in seinem Fach eine klare Eins hatte und die schlechten Noten eine Folge der Tatsache waren, dass er seinem Unterricht wenig Aufmerksamkeit schenkte. Die meiste Zeit verbrachte er damit, Bücher zu lesen, die er sich aus der öffentlichen Bibliothek oder von Freunden ausgeliehen hatte. Später ermöglichten ihm die in der Schule erworbenen handwerklichen Fähigkeiten eine Anstellung als Zimmermann im Winterpalais, wo nur geschickte Handwerker aufgenommen werden konnten. Allerdings bekam Khalturin einen Job im Palast mit einem Ziel: eine Explosion auszulösen und den Kaiser zu töten. Sein Bruder, Pjotr ​​​​Khalturin, studierte an derselben Schule, schloss sie erfolgreich ab und diente als öffentlicher Lehrer an den Schulen des Orjol-Bezirks und wurde später Agronom. Im Jahr 1921 war Pjotr ​​​​Nikolajewitsch in Wjatka bei einer Kundgebung zur Eröffnung eines Denkmals für seinen Bruder anwesend.

5. Wjatka. Aleksandrovskoe echte Schule. Foto vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
Hinter dem Hauptgebäude auf der Straße. Spasskaya zeigt zwei weitere Schulgebäude. Über dem Steinhaus mit sechs Fenstern an der Fassade (erbaut 1823 als Küche im Provinzkrankenhaus) wurde später ein zweites Holzgeschoss eingebaut (Fotos 6 und 13). Das dritte Schulhaus (aus Holz) wurde 1795 erbaut und 1873 als Wohnung für den Schuldirektor gekauft (das Gebäude ist nicht erhalten).

6. Gebäude der Aleksandrovsky Real School (Häuser Nr. 65 und 67 in der Spasskaya-Straße), modernes Erscheinungsbild.

7. Wjatka, Blick auf die Stadt von der Westseite. Postkarte aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Auf diesem Foto sind neben dem Hauptgebäude auch die Nebengebäude der Schule an der Straße zu erkennen. Glacis und Schulgarten.

8. Wjatka. Moskovskaya-Straße am Eingang zur Stadt. Rechts ist der Garten der echten Schule.

II. Aleksandrovskoe echte Schule.
Im Jahr 1880 wurde die Zemstvo-Schule in Wjatka in eine echte Schule umgewandelt. Der landwirtschaftliche Betrieb und die Werkstätten der ehemaligen Schule wurden geschlossen (mit Ausnahme der Werkstatt für Feuerwehrautos, die als eigenständige Einrichtung vom Zemstvo übernommen wurde). Am 1. Oktober 1880 fand die feierliche Eröffnung der eigentlichen Schule statt. Während der Zeremonie gab der stellvertretende Treuhänder des Kasaner Bildungsbezirks bekannt, dass der Kaiser auf Antrag des Vyatka Zemstvo die Benennung der Schule gestattet habe Alexandrowski(mit diesem Namen - Aleksandrovskoe Vyatskoe zemstvo echt- Schule und existierte bis 1918). Alle Schüler der bisherigen Schule – 120 Personen in fünf Klassen – wurden in die neue Bildungseinrichtung versetzt. Die erste richtige Schule in der Provinz Wjatka wurde in der Kreisstadt Sarapul eröffnet – 1873 wurde die Schule in Wjatka die zweite. Die Wjatka-Schule wurde dem Ministerium für öffentliche Bildung unterstellt; die Aufrechterhaltung erfolgte jedoch weiterhin ausschließlich auf Kosten des Zemstwo. Sie waren für die Angelegenheiten der Schule zuständig Kuratorium(zuständig für die materielle Unterstützung) und Pädagogischer Rat(Bildungsprozess). Listen der Kuratoren und Lehrer der Schule von 1880 bis 1917 finden Sie in den „Denkwürdigen Büchern der Provinz Wjatka“. Zu den Schülern der Schule gehörten der Architekt I. A. Charushin, der Kunstkritiker N. G. Mashkovtsev, die Künstler N. N. Khokhryakov, A. A. Rylov und A. I. Denshin, der Schriftsteller A. S. Green.

9. Klassenheft eines Schülers der 6. Klasse der Aleksandrovsky Vyatka Zemstvo Real School
Koshkareva Alexandra für 1904-1905. Museum von Slobodsky

Der berühmteste Schüler der Vyatka Real School war Alexander Green (Grinevsky). Er schaffte es nicht, das College abzuschließen. In seiner „Autobiographical Tale“ erinnerte sich Green an seine Schulzeit: „In Geschichte, dem Gesetz Gottes und Geographie hatte ich Noten von 5, 5-, 5+, aber in Fächern, die nicht Gedächtnis und Vorstellungskraft erforderten, sondern Logik und Intelligenz, ich bekam zwei Noten.“ und Einheiten: Mathematik, Deutsch und Französisch fielen meiner Leidenschaft für die Lektüre der Abenteuer von Kapitän Hatteras und dem Edlen Herzen zum Opfer, während meine Kollegen schnell so knifflige Dinge aus dem Russischen ins Deutsche übersetzten: „Haben Sie erhalten?“ „Der Apfel, den dein Bruder dir gegeben hat.“ – „Nein, ich habe keinen Apfel bekommen, aber ich habe einen Hund und eine Katze“ – ich kannte nur die Worte: Kopf, Gund, Ezel und Elefant. Mit der französischen Sprache war die Situation noch schlimmer. Mein Vater, ein Buchhalter im Stadtkrankenhaus Zemstvo, löste fast immer Probleme mit Begeisterung und arbeitete bis dahin an einem schwierigen Problem Abends, aber es gab keine Zeit, in der er nicht die richtige Lösung gab, bevor ich mit der Lektion begann, und mich dabei auf Ihr Gedächtnis verließ. Die Lehrer sagten:
„Grinevsky ist ein fähiger Junge, er hat ein ausgezeichnetes Gedächtnis, aber er ist... boshaft, wild, frech...“
Diese Passage zeigt übrigens, dass der Fremdsprachenunterricht in einer echten Schule sehr gut war. Die Atmosphäre in der Schule war respektabel: Green erwähnt Parkettböden, Gemälde und ein großes wunderschönes Aquarium im Lehrerzimmer. Die Lehrer der Schule waren nicht nur Experten in ihrem Fach, sondern auch gute Pädagogen. Darauf deutet die folgende Episode der Geschichte hin: „Als ich in der ersten Klasse irgendwo gelesen hatte, dass Schulkinder eine Zeitschrift herausgaben, habe ich selbst eine Ausgabe einer handschriftlichen Zeitschrift (ich habe vergessen, wie sie hieß) zusammengestellt und mehrere Bilder hineinkopiert Aus der „Picturesque Review“ und anderen Zeitschriften verfasste er selbst einige Geschichten, Gedichte – Dummheit, wahrscheinlich außergewöhnlich – und zeigte sie allen. Mein Vater brachte die Zeitschrift heimlich vor mir zum Direktor – einem rundlichen, gutmütigen Mann Und dann riefen sie mich eines Tages ins Büro des Direktors und überreichten mir die Zeitschrift mit den Worten:
- Nun, Grinevsky, du solltest mehr davon machen als nur Streiche ...“
Leider kannte Grinevsky die Grenzen von Streichen nicht und die Regeln waren damals sehr streng. Nach der Lektüre von Puschkins „Insektensammlung“ verfasste Grinevsky ein Epigramm über Lehrer („Der Kommissar, eine dicke Ameise, ist stolz auf seine Dicke ...“). Grinevsky wurde ausgewiesen. Nach seinen Erinnerungen zu urteilen, spielte der Unmut des oben genannten Inspektors die Hauptrolle.

10. Schüler der Vyatka Alexander Real School.
Daher - ROO „Akademie der russischen Symbole „MARS““

Echte Schulen im Russischen Reich - weiterführende Bildungseinrichtungen, deren Programm anders ist klassische Turnhallen Dem Studium der exakten und Naturwissenschaften kam eine bedeutende Rolle zu. In Gymnasien basierte der Lehrplan hauptsächlich auf dem Studium der Geisteswissenschaften klassisch Sprachen, Latein und Altgriechisch. In der Satzung der Realschulen von 1872 wurde als Ziel eine „allgemeine, den praktischen Bedürfnissen angepasste Bildung und der Erwerb technischer Kenntnisse“ festgelegt. Der Schulkurs war auf sechs Klassen ausgelegt; ab der fünften Klasse erfolgte die Ausbildung in zwei Abteilungen – meistens Und kommerziell(Absolventen der kaufmännischen Fakultät traten am häufigsten in den Dienst von Handelsfirmen und Banken). In der Hauptabteilung durfte eine zusätzliche siebte Klasse mit drei Gruppen eröffnet werden: allgemein (zur Vorbereitung auf den Hochschulzugang), mechanisch-technisch und chemisch-technisch (zur Vorbereitung auf technische Institute). Im Jahr 1880 wurde die Satzung der Realschulen geändert: In den Grundschulklassen wurde das Studium der allgemeinbildenden Fächer gestärkt und die mechanisch-technischen und chemisch-technischen Gruppen in der Abschlussklasse abgeschafft. Fächer, die in echten Schulen unterrichtet wurden (gemäß der Charta von 1880): Das Gesetz Gottes, Kalligraphie (in den ersten beiden Klassen), Russische Sprache, Geschichte, Geographie, Fremdsprachen (Deutsch und Französisch), Mathematik, Physik , Naturgeschichte (d. h. Botanik, Zoologie und Mineralogie), Zeichnen, Zeichnen, Schreiben und Buchhaltung (nur in der kaufmännischen Abteilung). Gesang und Gymnastik wurden als Wahlfächer unterrichtet.
Im Jahr 1910 zählte die Wjatka-Realschule insgesamt 427 Schüler, davon gehörten 178 (41) der Bauernklasse, 127 der städtischen Klasse und 122 anderen an (d. h. auch hier war die Zusammensetzung der Schüler recht demokratisch). . In diesem Jahr wurden 69 Personen in die erste Klasse aufgenommen und 47 erreichten die 6. Klasse. In den ersten sechs Klassen gab es Parallelgruppen (heutzutage werden sie mit den Buchstaben „A“ und „B“ bezeichnet), die Gruppe bestand aus 22 bis 35 Personen Studenten. In diesem Jahr wurden 36 Personen in die siebte Klasse aufgenommen. Die Studiengebühren betrugen 1910 30 Rubel. Einige Studenten studierten kostenlos und erfolgreiche Studenten erhielten Zemstvo-Stipendien. Zusätzlich gab es ein Stipendium in Höhe von 150 Rubel benannt nach N. A. Milyutin, bereits in der Fachschule etabliert.

11. Wjatka. Schüler der Aleksandrovsky Real School. 1916

Am Vorabend des Jahres 1917 besaß die Vyatka Real School drei Gebäude in der Spasskaya-Straße, ein Studentenwohnheim im Innenhof (erbaut 1899 nach dem Entwurf des Architekten I.A. Charushin; heute beherbergt das Gebäude das regionale Zentrum für Adoption, Vormundschaft und Treuhandschaft). ), Nebengebäude für die Glasisnaja-Straße (an ihrer Stelle steht das Gebäude Nr. 2 einer in den 1980er Jahren erbauten medizinischen Hochschule) und ein Garten an der Ecke Glasisnaja-Straße und Moskowskaja-Straße (der Garten wurde vor langer Zeit abgeholzt, das Gelände gehört einer Maschine). Werkzeugfabrik). Im Bericht der Lippen. Die Regierung von Semstwo stellte 1910 fest, dass „das Hauptgebäude äußerst unbefriedigend ist“ (hauptsächlich, weil das Gebäude für eine solche Anzahl von Studenten bereits zu eng war). Die Frage des Baus eines neuen Gebäudes durch die Provinzversammlung von Semstwo wurde mehrmals erörtert. Ein Projekt wurde ausgearbeitet, Mittel für die Beschaffung von Baumaterialien bereitgestellt, der Bau fand jedoch nie statt.

12. Das Hauptgebäude der echten Schule (Haus Nr. 67 in der Spasskaja-Straße), moderne Ansicht.

13. Das zweite Bildungsgebäude der echten Schule (Haus Nr. 65 in der Spasskaya-Straße).
Ein interessantes Detail sind die alten Außenrahmen, die Türen öffnen sich nach außen.

14. Das Gebäude des Internats (Wohnheim) einer echten Schule, erbaut 1899 nach dem Entwurf des Architekten I. A. Charushin. Ein Beispiel für den „Ziegel“-Stil. Foto von D. Zonov.

15. Wjatka. Viertel Nr. 53 mit Grund- und Berufsschulgrundstücken, Anfang. 20. Jahrhundert Schema aus dem Buch von A. G. Tinsky „Vyatka. Main Street“.
1 – das zweistöckige Hauptgebäude aus Halbstein der echten Schule (1869)
2 – Halbsteingebäude einer echten Schule (erbaut 1823 als Küche des Krankenhauses des Ordens der öffentlichen Wohltätigkeit)
3 – zweistöckiges Holzhaus mit einer Wohnung für den Direktor einer echten Schule (erbaut 1795, für die Schule 1873 gekauft)
4 – zweistöckiges Steingebäude des echten Schulwohnheims (1899, Architekt I. A. Charushin)
5-8 - einstöckige Holzgebäude einer echten Schule, eines Badehauses
9 – echter Schulgarten
10 – zweistöckiges Studentenwohnheim einer Berufsschule in Halbsteinbauweise
11 – Steingebäude der Berufsschulwerkstätten
12 – einstöckiges Steingebäude der Schulwerkstätten zur Verbreitung landwirtschaftlicher und technischer Geräte. Kenntnisse und Ausbildung der Lehrer (1874)
13-20 - Feuerwehrwerkstattgebäude des Provinzsemstwo.

III. Geschichte der Schulgebäude nach 1917.
1918 wurden die Schulgebäude von Einheiten der Roten Armee besetzt und 1920 an das Wjatka-Institut für öffentliche Bildung übertragen. Nach der Befreiung aus den Militärquartieren befanden sich die Gebäude in einem schlechten Zustand: Elektrische Leitungen waren entfernt oder gerissen, Zentralheizungsheizkörper waren geplatzt, Inventar wurde gestohlen. Das Institut und die Abteilung für öffentliche Bildung führten Reparaturen durch. Von 1922 bis 1935 befanden sich in den Gebäuden der eigentlichen Schule eine Sanierungsfachschule und anschließend ein Krankenhaus. Seit 1980 gehören die Gebäude zur medizinischen Fakultät (College). 1967-1968 An der Fassade des Hauptgebäudes der Schule wurden zwei Gedenktafeln angebracht: „In diesem Haus studierte der herausragende revolutionäre Arbeiter Stepan Nikolajewitsch Khalturin in den Jahren 1874–1875.“ Und „In diesem Gebäude sprach im Juni 1921 der Vorsitzende des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees, M. I. Kalinin, mit Studenten und Lehrern des Pädagogischen Instituts.“ Zwei Häuser einer echten Schule auf der Straße. Spasskaya sind als historische und kulturelle Denkmäler registriert. Derzeit sind sie verlassen, in einem schlechten Zustand und stürzen allmählich ein.

16. Wjatka. Aleksandrovskoe echte Schule. Postkartenanfang 20. Jahrhundert

IV. Erinnerungen an die Schule.
Die dritte Ausgabe des Almanachs „Vyatka Notes“ enthält Fragmente aus den Memoiren des Agronomen V. I. Yuferev (1876-1962). Yuferev spricht unter anderem über sein Studium an der Alexander-Real-Schule in den 1890er Jahren. Ich gebe Ihnen hier einen kleinen Ausschnitt.
„Sobald klar war, dass ich in die Schule aufgenommen wurde, nähten sie eine Uniform für mich. Sowohl in der echten Schule als auch in der Turnhalle war das Tragen einer Uniform Pflicht... Ich sollte eine haben Jacke aus schwarzem Stoff oder Cheviot, gegürtet mit einem breiten Ledergürtel mit Kupferabzeichen, die gleiche Hose ohne Hose. Die Galauniform ist eine schwarze einreihige Uniform mit Stehkragen und einer Menge Kupferknöpfen mit gelbem Saum und einem auf der Vorderseite befestigten Kupferabzeichen aus zwei ineinander verschlungenen Blättern mit den Buchstaben „RU“ in der Mitte. Der Mantel ist ebenfalls aus schwarzem Stoff im Offiziersschnitt mit einer Falte und einer Lasche auf der Rückseite. Kupferknöpfe... Ein obligatorischer Bestandteil der Uniform, wenn ein Schüler zur Schule ging, war ein Schulranzen für Bücher auf seinen Schultern, Leder mit einer haarigen Oberfläche, Gott bewahre, dass er mit einem Schulranzen unter dem Arm zur Schule kam: er würde fliegen , egal was. Sie werden sich freuen, im Gegensatz zu den Realisten. Das waren die kleinen Soldaten, die durch die Stadt liefen, nicht irgendein gewöhnlicher Kerl.
Ich habe mich schnell an meine neuen Kameraden gewöhnt. Ich hatte keine Angst vor ihnen, sie waren alle meine Altersgenossen, es gab keine älteren Menschen, die über die Kinder befehligen konnten. Und gegenüber vielen meiner Kollegen hatte ich sogar einen gewissen Vorteil. Als ich in der Weite des Flusses und des Waldes aufwuchs, war ich ein körperlich starker Junge; es hat mich nichts gekostet, jemanden zu besiegen. Und tatsächlich erinnere ich mich an Faustkämpfe mit meinen Kameraden in der ersten Klasse, und zwar genau auf Fäuste, weil... Ich habe mich in diesem Sport hervorgetan. Dies waren keine Kämpfe, die durch Wut oder Hass verursacht wurden. Sie kämpften spielerisch. Die Pausen waren kurz und dann zerstreuten sie sich friedlich.
Ich erinnere mich auch gut an das Lehrpersonal unter der Leitung des Direktors und des Inspektors. Und kein Wunder, denn Viele Lehrer brachten unsere Klasse zum College-Abschluss.
Der Regisseur war Wassili Lwowitsch Nikologorski – ein Mann von beeindruckendem Aussehen, der durch eine gewisse Fülle des Körpers begünstigt wurde. Besonders beeindruckend wirkte er, als er später den Rang eines eigentlichen Staatsrats, also eines zivilen Generals, erhielt... Für uns Studenten regierte er als Direktor, als Vorgesetzter im Empyrean. Er war uns gegenüber in den Ereignissen des gewöhnlichen Lebens nicht herablassend. Die gescheiterten Schüler wurden nicht wegen Repressalien zu ihm gezerrt; davon war er weit entfernt ... Er unterrichtete Geschichte. In der ersten Hälfte der Unterrichtsstunde forderte er die Schüler auf, die Aufgabe zu beantworten, und erzählte dann die Lektion beim nächsten Mal. Er sprach gut, daher war es interessant, ihm zuzuhören. Als er sich der Geschichte zuwandte, nahm er seine Goldbrille ab, wischte sie und seine Augen mit einem Taschentuch ab und begann dann, über die Herrschaft verschiedener Könige zu sprechen ...
Inspektor Alexander Nikitich Panteleevsky unterrichtete Physik und Mathematik (Algebra). Er war ein Gewitter für unseren Bruder und unsere Schüler. Mir ist immer noch unklar, warum er solche Angst erzeugt hat. Er schrie die Übeltäter nie an, verlor nie die Beherrschung oder erhob auch nur seine Stimme. Doch als der Klassensprecher den Schüler zum Inspektor rief, sank ihm dennoch das Herz ...
Bei schwerwiegenden Verstößen, wie z. B. Tabakrauchen oder allgemeiner Disziplinlosigkeit eines Schülers, die mehr als einmal aufgedeckt wurden, wurden entweder die Eltern oder Erziehungsberechtigten zur entsprechenden Beratung hinzugezogen. Die schwerste Strafe war die Entlassung eines Schülers aus der Schule, in Ausnahmefällen mit der Ausstellung eines sogenannten „Wolfspasses“, also einer Bescheinigung, die dem Bestraften das Recht entzog, eine andere Schule zu besuchen Bildungseinrichtung. Mir scheint jedoch, dass diese Maßnahme eher mythischen Charakter hatte, den Charakter einer Drohung. Ich kann mich nicht erinnern, dass während meines siebenjährigen Schulaufenthalts jemand solch grausamer Strafe ausgesetzt war ...
Seit meiner Kindheit habe ich die Angewohnheit beibehalten, abends um 21 Uhr eine halbe Stunde, eine Stunde lang, durch die Straßen zu laufen. Ich folgte dieser Gewohnheit in Wjatka. Aber in gewöhnlicher Kleidung – in Uniform – war es natürlich unmöglich, solche Spaziergänge zu machen. Und so zog ich im Winter den großen Mantel meines Vaters an und setzte mir eine Pelzmütze mit Ohrenklappen auf. In dieser Form traf ich den Kommissar furchtlos auf der Straße. Ich war beruhigt, dass er mich nicht erkennen würde ...
Der Lehrer des Gesetzes war der Erzpriester der Wladimir-Kirche, Pater Dr. Alexey Emelyanov. Er war schon ein alter Mann, es war leicht, von ihm zu lernen, und er sparte nicht an Noten. O. Alexey war kein Unbekannter in der Wissenschaft. Er schrieb ein Buch über Naturgeschichte, brachte es einmal zum Unterricht und zeigte es uns ...
Während unseres Aufenthalts in der echten Schule mussten wir einmal im Jahr beichten und die Kommunion empfangen. Der Abschluss dieses Verfahrens wurde durch die Ausstellung einer besonderen Bescheinigung des Priesters mit dem dazugehörigen Kirchensiegel bescheinigt. Mit dem Ende der Realschule entfiel die Verpflichtung und ich habe mein ganzes Leben lang nie beichten müssen. Manchmal tadelte mich meine Mutter dafür. Aber auch die Religiosität ist verschwunden...
Von dem Moment an, als ich die Schule betrat, erschien Grigory Ivanovich Pinegin anstelle des verstorbenen Russischlehrers Knyazev... Gr. IV. Außerdem war er als Bibliothekar an der Studentenbibliothek tätig. Wenn ich in der Stadtbibliothek in Orlov die günstigsten Konditionen gefunden habe, dann solltest du versuchen, ein interessantes Buch von Gr zu bekommen. IV. Er ließ mich nicht in die Nähe des Bücherregals. Der Student konnte sich kein Buch aussuchen, das ihm gefiel. GR. IV. stand in der Nähe des Schranks und versorgte die Schüler nach eigenem Ermessen mit Büchern, wobei er meist allerlei uninteressanten Kram verteilte. Aus diesem Grund nutzten Studierende die Studierendenbibliothek kaum.
Generell war die Versorgung mit Büchern, zumindest bei mir, sehr schlecht. Den Schülern war es nicht gestattet, Bücher aus der öffentlichen Stadtbibliothek auszuleihen, und es gab nirgendwo andere Buchquellen. Zwar bekam ich am Ende der Ausbildung Zugang zu einer Privatbibliothek, aber irgendwie fing es dort nicht an. Ich bin mehrmals gegangen und habe aufgehört. So saß ich während der gesamten sieben Jahre meines Aufenthalts an der echten Schule, mit Ausnahme der Ferien, völlig ohne Bücher in Wjatka. Aber als ich in Orlow ankam, stürzte ich mich andererseits gierig auf Bücher ...
Naturgeschichte wurde von Sergei Nikolaevich Kosarev gelehrt, einem relativ jungen Mann mit einem intelligenten Gesicht, aber einem völlig kahlen Schädel. Er las sein Thema interessant, versuchte zu veranschaulichen, was er erzählte, und brachte verschiedene Pflanzen und Früchte mit. Eines Tages brachte er Äpfel mit, schnitt sie und gab sie jedem Schüler in Stücke. Als wir im Sommer verreisten, versorgte er uns mit Geräten zum Einlegen von Insekten, speziellen Stecknadeln und Kästen, in denen man Schmetterlinge und Käfer feststecken konnte.
Früher war es so, dass ich mich, sobald ich zu Hause ankam, noch am selben Tag beeilte, um alle möglichen Insekten zu fangen. Von da an begann ich, mich für das Sammeln von Herbarien zu interessieren. Die gesammelten Pflanzen wurden anhand von Bestimmungsbüchern identifiziert, anschließend getrocknet und auf Papier geklebt. Am Ende habe ich ein ziemlich großes Herbarium gesammelt ...
An der echten Schule gab es ein Landwirtschaftsmuseum. Serge. Nick. war dafür verantwortlich. Das Museum war sonntags geöffnet. Es kamen Besucher. Serge. Nick. Er war immer anwesend, ging durch das Museum und gab Erklärungen ... Man hatte das Gefühl, dass er ein guter Mensch war und sich mit seinem Fach auskannte.
Unser Deutscher Ernst Augustowitsch Westerman genoss bei seinen Schülern großes Ansehen. Das war ein großer Mann. Er kämmte seine Haare nach hinten. Sein roter, in zwei Hälften geteilter Bart reichte bis zur Mitte seiner Brust und fiel ihm, wenn der Wind wehte, über die Schultern. Mit seinem Bart fiel er allen ins Auge. Er war gutaussehend, hatte eine beeindruckende Haltung ... Seine Schüler wurden für seine sanfte und faire Haltung, für die Sorgfalt, mit der er sein Fach unterrichtete, äußerst respektiert ... Die Grundlagen wurden in Erns Unterricht gelegt. Aug., waren mir später sehr nützlich, als ich nach dem Abitur das Polytechnikum in Riga besuchte, wo fast alle Spezialfächer auf Deutsch unterrichtet wurden...
Generell hatte ich eine Vorliebe für das Erlernen von Fremdsprachen und habe dann, nachdem ich alle Bildungseinrichtungen abgeschlossen hatte, selbstständig weitergemacht, zunächst Deutsch, dann Englisch und schließlich Französisch...
Turnlehrer wechselten häufig. Dies waren alles Militärs – Offiziere verschiedener Ränge, Sergeants. Die sogenannten unteren Ränge durften nicht unterrichten. Einige der Lehrer waren gute Turner, sie selbst zeigten den Schülern verschiedene Turntricks.
Für den Sommerunterricht auf dem Schulhof und für den Winterunterricht in einer speziellen Hochhalle wurden Instrumente und Geräte gebaut – Barren, Stuten, Seile zum Klettern von Hand …
Im Jahr 1896 schloss ich mein Studium an einer richtigen Schule ab und blieb nicht in einer einzigen Klasse. Nach Abschluss erhielt ich zwei Zertifikate mit Noten – eines für sechs Klassen und das zweite für die siebte, zusätzliche Klasse. Die Noten lauteten wie folgt: für sechs Klassen: „sehr gut“ – 3, „gut“ – 9, „befriedigend“ – 3; für die siebte Klasse „ausgezeichnet“ – 2, „gut“ – 9, „befriedigend“ – 1. Daraus ist ersichtlich, dass ich über all die Jahre fest an meiner Verhaltensweise festgehalten habe – für die B-Klassen zu lernen.
Die Schule ist vorbei. Wir alle atmeten erleichtert auf und fühlten uns frei ...“

Die Ausbildung erfolgte in 6 Jahrgangsstufen, davon erfolgte in I-IV die Allgemeinbildung, ab der Jahrgangsstufe V gab es neben der Hauptabteilung zunächst auch die kaufmännische Ausbildung. Außerdem gab es zunächst eine zusätzliche VII. Klasse mit den Abteilungen Chemietechnik und Mechanik. Anschließend wurden weitere Abteilungen geschlossen: 1886 die kaufmännische Abteilung, 1889 die chemisch-technologische Abteilung und eine zusätzliche VII. Klasse, 1893 wurde anstelle der mechanischen Abteilung eine Vorbereitungsklasse eingerichtet;

Der Unterricht fand in mehr als 20 Klassenzimmern und speziell ausgestatteten Klassenzimmern statt – Naturkunde, Zeichnen, Mechanik, Labore (klinisch und physikalisch), Säle (Zeichnen und Turnen), Tischlerwerkstatt.

Der Studiengang umfasste: Das Gesetz Gottes, Russisch, Deutsch und Französisch, Trigonometrie, Physik, Geographie, Zivil- und Naturgeschichte, Zeichnen, Rechtswissenschaft. Lehrer verschiedener Fächer hatten die Möglichkeit, Lehrbücher und Lehrmittel nach eigenem Ermessen auszuwählen. Der Autor der Lehrbücher „Überblick über die russische Geschichte im Vergleich mit den wichtigsten Staaten“ und „Kurze Physische Geographie“ war beispielsweise Regisseur Slovtsov.

Das Lehrpersonal unter I. Ya. Slovtsov bestand aus 12 Personen. Der Schulinspektor (stellvertretender Direktor) war ein Absolvent der Universität St. Petersburg, A. Ya. Siletsky, und ein Kandidat derselben Universität, A. D. Petrov, arbeitete als Klassenwächter (er leitete auch die Wetterstation). Das Gesetz Gottes wurde vom Absolventen des Tobolsker Seminars I. P. Lepyokhin gelehrt, Mathematik vom Kandidaten der Universität St. Petersburg P. G. Zakharov und Absolvent der Universität Charkow P. I. Pereshivalov, Geschichte und Geographie vom Absolventen der Moskauer Universität I. F. Vinokhodov, Schreibkunst und Zeichnen von N. V. Kuzmin , Absolvent der Stroganow-Schule für Technisches Zeichnen. Der Deutschlehrer Ya. I. Miller absolvierte die Saratov Real School und F. L. Kaufman erhielt die Fähigkeiten eines Deutsch- und Französischlehrers an den Universitäten Bonn und Brüssel.

Die Ausbildung wurde bezahlt, aber zunächst wurden 10 nach N. G. Kaznakov und P. I. Podaruev benannte Stipendien eingerichtet, um talentierten Studenten zu helfen. Am 19. März 1881 wurde an der Schule die Bruderschaft des Heiligen Großherzogs Alexander Newski gegründet, um Schülern aller Bildungseinrichtungen in Tjumen zu helfen. In einigen Fällen zahlte die Studentenverbindung Studiengebühren für begabte Kinder aus armen Familien, in anderen versorgte sie die Schüler mit Essen, Kleidung, Lehrbüchern usw.

Der Bau des Gebäudes begann am 31. Mai 1877, am Tag des 40. Jahrestages des Besuchs des russischen Thronfolgers Großfürst Alexander Nikolajewitsch in Tjumen, zu dessen Ehren die Schule ihren Namen erhielt. Das Gebäude wurde am Aleksandrowskaja-Platz (heute Platz der Revolutionskämpfer), an der Ecke Zarskaja-Straße (heute Republik-Straße) und Telegraphnaja-Straße (heute Krasina-Straße, benannt nach einem der berühmten Absolventen der Schule) errichtet.

Der Stil des Gebäudes ist vielseitig. Projekt des Architekten

Architekturdenkmal (regional) Aleksandrovskoe Real School in Tjumen (Tyumen Real School) - eine weiterführende Bildungseinrichtung der 6. Klasse, die zwischen 1879 und 1919 existierte. Der Amerikaner D. Kennan stellte die Ausstattung der Schule auf Augenhöhe mit dem Massachusetts Institute of Technology in Boston. Zu den Absolventen zählen der Volkskommissar L. B. Krasin, der Schriftsteller M. M. Prishvin, der Opernsänger A. M. Labinsky und andere. Heute beherbergt das Schulgebäude das Hauptgebäude der Staatlichen Agraruniversität des nördlichen Transurals.

Geschichte der Schule

Während einer Informationsreise nach Tjumen im Juni 1875 äußerte der neu ernannte Generalgouverneur von Westsibirien N. G. Kaznakov die Idee, dass die Stadt ein Männergymnasium benötigen müsse. Der Kaufmann der 1. Zunft P.I. Podaruev äußerte im Beisein des Generalgouverneurs den Wunsch, auf eigene Kosten eine Turnhalle zu bauen, nachdem die Stadt das Baugrundstück erworben hatte. Nachdem die Stadtduma verschiedene Optionen erörtert hatte, wies sie den Bürgermeister an, bei der Regierung eine Petition zur Gründung einer Stadt einzureichen. Tjumen 6-Klassen-Realschule mit 2 Abteilungen in den Klassen V und VI, einer Grund- und Handelsklasse und einer höheren Zusatzklasse mit drei Abteilungen – allgemein, mechanisch und chemisch-technologisch, so dass die Eröffnung der ersten drei Klassen bereits in Kürze möglich war Mögliche Zeit, vor dem Bau eines Hauses für eine echte Schule in einem Privathaus. Mit Beschluss des Staatsrates vom 25. April 1878 wurde dem Antrag auf Errichtung einer Schule stattgegeben. Am 15. September 1879 fand die erste Schulung statt; am 18. November desselben Jahres erhielt die Schule mit Genehmigung von Kaiser Alexander II. den Namen Alexandrovsky. Es war die zweite echte Schule, die in Westsibirien entstand (die erste erschien 1877 in Tomsk). Bis zur Inbetriebnahme des Gebäudes am Alexanderplatz studierten die Studierenden im ersten Studienjahr im Haus des Kaufmanns Maslowski. Ihr erster Direktor, Iwan Jakowlewitsch Slowzow, spielte eine große Rolle bei der Gründung der Schule. Durch seine Bemühungen entstanden eine Bibliothek mit einem Lagerbestand von etwa 9.000 Bänden und ein Museum, dessen Exponate größtenteils dem Direktor persönlich gehörten. Anschließend kaufte der Kaufmann N. M. Chukmaldin die Exponate aus Slovtsov und schenkte sie der Stadt, wodurch die Gründung des Tjumener Regionalmuseums für Heimatkunde begann, das 1926 in eine völlig unabhängige Struktur aufgeteilt wurde. Die Ereignisse der Revolution von 1905-1907 ließen die Schüler nicht gleichgültig. Im Januar 1906 forderten sie vom Lehrerrat die Gewährung des Rechts auf Versammlungen, Vereine, Gewerkschaften, kostenlosen Theaterbesuch, Stadtbibliotheken, die Einrichtung von studentischen Hilfsfonds, die Auffüllung der Lehrbibliothek, die Abschaffung der Anwesenheitspflicht Gottesdienste, die Abschaffung der außerschulischen Betreuung und der höfliche Umgang des Lehrpersonals. Den Schülern zufolge wurde die Schule von einem „Justizvollzugskolonie“-Regime dominiert und sollte daher geändert werden. Das Lehrpersonal stimmte vielen Forderungen der Studierenden zu. Stimmt, nach solchen Ereignissen...