Wenn ein moderner Russe die Worte „Blitzkrieg“, „Blitzkrieg“ hört, denkt er als Erstes an den Großen Vaterländischen Krieg und Hitlers gescheiterte Pläne für eine sofortige Eroberung der Sowjetunion. Diese Taktik wurde jedoch nicht zum ersten Mal von Deutschland angewendet. Zu Beginn des Krieges entwickelte der deutsche General A. Schlieffen, der später als Blitzkriegstheoretiker bezeichnet wurde, einen Plan zur "blitzschnellen" Vernichtung feindlicher Streitkräfte. Die Geschichte hat gezeigt, dass der Plan nicht erfolgreich war, aber es lohnt sich, ausführlicher über die Gründe für das Scheitern des Blitzkriegsplans zu sprechen.

Erster Weltkrieg: Ursachen, Teilnehmer, Ziele

Bevor man die Gründe für das Scheitern des Blitzkriegsplans analysiert, sollte man zunächst die Voraussetzungen für den Ausbruch der Feindseligkeiten analysieren. Der Konflikt wurde durch die Widersprüche zwischen den geopolitischen Interessen zweier politischer Blöcke verursacht: der Entente, zu der Großbritannien, Frankreich und das Russische Reich gehörten, und dem Dreibund, an dem Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien, und später (seit 1915) die Türkei. Kolonien, Märkte und Einflusssphären mussten neu verteilt werden.

Der Balkan wurde zu einem besonderen politischen Spannungsgebiet in Europa, wo viele slawische Völker lebten und die europäischen Großmächte oft die vielen Widersprüche zwischen ihnen ausnutzten. Anlass des Krieges war die Ermordung des Erben des Kaisers von Österreich-Ungarn Franz Ferdinand in Sarajevo, woraufhin Serbien ein Ultimatum von Österreich-Ungarn erhielt, dessen Bedingungen ihm praktisch die Souveränität entzogen. Trotz der Bereitschaft Serbiens zur Zusammenarbeit begann Österreich-Ungarn am 15. Juli (28. Juli, neuer Stil) 1914 einen Krieg gegen Serbien. Russland erklärte sich bereit, sich auf die Seite Serbiens zu stellen, was zur Kriegserklärung Deutschlands an Russland und Frankreich führte. Das letzte Mitglied der Entente – England – trat am 4. August in den Konflikt ein.

General Schlieffens Plan

Die Idee des Plans bestand im Wesentlichen darin, alle Kräfte dem Sieg in der einzigen entscheidenden Schlacht zu widmen, auf die der Krieg hinauslaufen würde. Die feindliche (französische) Armee sollte von der rechten Flanke umzingelt und zerstört werden, was zweifellos zur Kapitulation Frankreichs führen würde. Es war geplant, den Hauptschlag auf die einzig taktisch günstige Weise zu führen - durch das Territorium Belgiens. An der östlichen (russischen) Front sollte es eine kleine Barriere hinterlassen und auf die langsame Mobilisierung russischer Truppen zählen.

Eine solche Strategie schien gut durchdacht, wenn auch riskant. Aber was sind die Gründe für das Scheitern des Blitzkriegsplans?

Moltkes Veränderungen

Das Oberkommando, das das Scheitern der Blitzkriegspläne befürchtete, hielt den Schlieffen-Plan für zu riskant. Unter dem Druck unzufriedener Militärführer wurden einige Änderungen daran vorgenommen. Der Autor der Änderungen, Chef des deutschen Generalstabs H. I. L. von Moltke, schlug vor, den linken Flügel der Armee zum Nachteil der angreifenden Gruppierung auf der rechten Flanke zu stärken. Außerdem wurden zusätzliche Kräfte an die Ostfront geschickt.

Gründe für Änderungen am ursprünglichen Plan

1. Das deutsche Kommando hatte Angst, den rechten Flügel der Armee, der für die Einkreisung der Franzosen verantwortlich war, radikal zu stärken. Mit einer erheblichen Schwächung der Kräfte des linken Flügels, verbunden mit einer aktiven Offensive des Feindes, war der gesamte Rücken der Deutschen bedroht.

2. Widerstand einflussreicher Industrieller gegen die mögliche Übergabe der Region Elsass-Lothringen an den Feind.

3. Die wirtschaftlichen Interessen des preußischen Adels (Junker) machten es erforderlich, eine größere Truppengruppe zur Verteidigung Ostpreußens abzuzweigen.

4. Die Transportmöglichkeiten Deutschlands erlaubten es nicht, den rechten Flügel des Heeres in dem von Schlieffen angenommenen Umfang zu versorgen.

Feldzug 1914

In Europa gab es einen Krieg an der Westfront (Frankreich und Belgien) und Ostfront (gegen Russland). Aktionen an der Ostfront wurden als Ostpreußenoperation bezeichnet. Dabei fielen zwei russische Armeen, die dem verbündeten Frankreich zu Hilfe kamen, in Ostpreußen ein und besiegten die Deutschen in der Schlacht zwischen Gumbinnen und Goldap. Um einen Angriff der Russen auf Berlin zu verhindern, mussten die deutschen Truppen einen Teil der Truppen vom rechten Flügel der Westfront nach Ostpreußen verlegen, was schließlich einer der Gründe für das Scheitern des Blitzkriegs wurde. Wir stellen jedoch fest, dass dieser Transfer an der Ostfront den deutschen Truppen Erfolg brachte - zwei russische Armeen wurden umzingelt und etwa 100.000 Soldaten gefangen genommen.

An der Westfront ermöglichte die rechtzeitige Hilfe Russlands, das die deutschen Truppen zurückzog, den Franzosen, ernsthaften Widerstand zu leisten und die deutsche Blockade von Paris zu verhindern. Die blutigen Kämpfe an den Ufern der Marne (3. bis 10. September), an denen auf beiden Seiten etwa 2 Millionen Menschen teilnahmen, zeigten, dass der Erste Weltkrieg von einem blitzschnellen zu einem langwierigen wurde.

Kampagne von 1914: Zusammenfassung

Am Ende des Jahres lag der Vorteil auf der Seite der Entente. Die Truppen des Dreibundes wurden auf den meisten Schlachtfeldern geschlagen.

Im November 1914 besetzte Japan die deutsche Hafenstadt Jiaozhou im Fernen Osten sowie die Marianen-, Karolinen- und Marshallinseln. Der Rest des Pazifiks ging in die Hände der Briten über. In Afrika wurde damals noch gekämpft, aber es war klar, dass diese Kolonien für Deutschland verloren waren.

Die Kämpfe im Jahr 1914 zeigten, dass Schlieffens Plan eines schnellen Sieges nicht den Erwartungen der deutschen Führung entsprach. Welche Gründe für das Scheitern des Blitzkriegsplans bis jetzt offensichtlich geworden sind, soll weiter unten erörtert werden. Ein Zermürbungskrieg begann.

Infolge der Feindseligkeiten verlegte das deutsche Militärkommando Ende 1914 die wichtigsten Militäroperationen nach Osten, um Russland aus dem Krieg zurückzuziehen. So wurde Osteuropa Anfang 1915 zum Hauptschauplatz militärischer Operationen.

Gründe für das Scheitern des deutschen Blitzkriegsplans

Wie oben erwähnt, war der Krieg also Anfang 1915 in ein langwieriges Stadium eingetreten. Überlegen Sie abschließend, was die Gründe für das Scheitern des Blitzkriegsplans sind.

Zunächst stellen wir fest, dass die deutsche Führung die Stärke der russischen Armee (und der Entente insgesamt) und ihre Mobilisierungsbereitschaft arg unterschätzt hat. Hinzu kommt, dass die deutsche Armee unter Führung des Industriebürgertums und des Adels oft taktisch nicht immer richtige Entscheidungen traf. Einige Forscher argumentieren in diesem Zusammenhang, dass es Schlieffens ursprünglicher Plan war, der trotz seines Risikos Aussicht auf Erfolg hatte. Die Gründe für das Scheitern des Blitzkriegsplans waren jedoch, wie oben erwähnt, hauptsächlich die mangelnde Bereitschaft der deutschen Armee für einen langen Krieg sowie die Zerstreuung der Kräfte im Zusammenhang mit den Forderungen der preußischen Junker und Industriellen hauptsächlich aufgrund der von Moltke am Plan vorgenommenen Änderungen oder, wie sie oft als "Moltkes Fehler" bezeichnet werden.

In den frühen 40er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts versuchte die Hauptführung Deutschlands, ihren eigenen einzigartigen Plan zur Übernahme der Sowjetunion zu entwickeln. Die Einzigartigkeit der Idee war ihr zeitlicher Rahmen. Es wurde angenommen, dass die Beschlagnahme nicht länger als fünf Monate dauern würde. Die Entwicklung dieses Dokuments wurde sehr verantwortungsvoll angegangen, nicht nur Hitler selbst arbeitete daran, sondern auch sein enger Kreis. Alle verstanden, dass viele nachteilige Folgen eintreten könnten, wenn sie das Territorium eines riesigen Staates nicht schnell besetzen und die Situation nicht zu ihren Gunsten stabilisieren. Hitler verstand klar, dass er den Zweiten Weltkrieg bereits begonnen hatte und ziemlich erfolgreich, aber um alle gesetzten Ziele zu erreichen, sollten maximale Ressourcen, einschließlich mentaler, angezogen werden. Im Falle eines Scheiterns des Plans kann die Union von anderen Ländern, die kein Interesse am Sieg Nazideutschlands haben, auf vielfältige Weise unterstützt werden. Führer verstand, dass die Niederlage der UdSSR es Deutschlands Verbündetem ermöglichen würde, seine Hände in Asien vollständig zu lösen und die heimtückischen Vereinigten Staaten von Amerika daran zu hindern, sich einzumischen.
Der europäische Kontinent war fest in Adolfs Händen, aber er wollte mehr. Außerdem war er sich bewusst, dass die UdSSR (noch) nicht mächtig genug war und I. Stalin Deutschland nicht offen entgegentreten konnte, aber seine Interessen lagen in Europa, und um alle Neigungen zu beseitigen, musste er beseitigt werden den Gegner unerwünscht in der Zukunft.

Adolf Hitler plante, den Krieg gegen die Sowjetunion zu beenden, bevor er den Krieg gegen Großbritannien beenden konnte. Es sollte das schnellste Unternehmen sein, das jemals in so kurzer Zeit ein riesiges Gebiet erobert hatte. Es war geplant, die Bodentruppen Deutschlands zur Durchführung von Kampfhandlungen zu entsenden. Die Luftwaffe wird jede notwendige Unterstützung leisten müssen, um ihr Militär zu decken und zu schützen. Alle Aktionen, die auf dem Territorium der Sowjetunion stattfinden sollen, müssen vollständig mit dem Kommando koordiniert werden und dürfen nicht mit den etablierten Interessen der Eroberung Großbritanniens kollidieren.
Es wurde gesagt, dass alle groß angelegten Aktionen, die darauf abzielen, eine Blitzeroberung gegen die UdSSR sorgfältig vorzubereiten, sorgfältig getarnt werden sollten, damit der Feind nichts davon erfahren und keine Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Hitlers größte Fehler

Viele Historiker, die die Situation bei der Entwicklung und Umsetzung eines Plans zur sofortigen Eroberung der Union seit mehreren Jahrzehnten studieren, kommen zu einem einzigen Gedanken - in Bezug auf das Abenteurertum und die Sinnlosigkeit dieser Idee. Auch die kommandierenden faschistischen Generäle gaben eine Einschätzung des Plans ab. Sie hielten es für den wichtigsten, man könnte sagen, fatalen Fehler - den starken Wunsch des Führers, das Territorium des Sowjetlandes bis zum endgültigen Ende des Krieges mit England zu besetzen.
Hitler wollte im Herbst des 40. Jahres mit der Aktion beginnen, aber seine Militärführer konnten ihn mit vielen überzeugenden Argumenten von dieser verrückten Idee abbringen. Die beschriebenen Ereignisse zeigen, dass Hitler von der Errichtung der vollständigen Weltherrschaft besessen war, und ein vernichtender und berauschender Sieg in Europa gab ihm nicht die Gelegenheit, einige der wichtigsten strategischen Entscheidungen nachdenklich zu treffen.
Der zweite, laut Historikern wichtigste Fehler im Plan bestand darin, dass sie sich ständig davon zurückzogen. Hitler änderte mehrmals seine Anweisungen, wodurch wertvolle Zeit verloren ging. Obwohl er sich mit hervorragenden Kommandanten umgab, deren Rat ihm helfen würde, das zu erreichen, was er wollte, und das Territorium des Landes der Räte zu erobern. Dem standen jedoch die persönlichen Ambitionen des Diktators gegenüber, die für den Führer höher waren als der gesunde Menschenverstand.
Ein wichtiger Fehler des Führers ist außerdem die Beteiligung nur eines Teils der kampfbereiten Divisionen. Wenn alle möglichen Kräfte beteiligt wären, könnten die Folgen des Krieges ganz andere sein, und jetzt würde die Geschichte ganz anders geschrieben werden. Zum Zeitpunkt der Offensive befand sich ein Teil der kampfbereiten Divisionen in Großbritannien sowie in Nordafrika.

Hitlers Hauptidee in Bezug auf die Blitzgeschwindigkeit der Arbeit des Plans

Er glaubte, dass der wichtige Punkt die Fähigkeit sei, Bodentruppen mit Hilfe aktiver Panzerangriffe zu brechen. Adolf sah den Zweck der Operation ausschließlich in der Teilung des bestehenden Russlands in zwei Teile entlang der Wolga und Archangelsk. Dies würde es ihm ermöglichen, die wichtigste Industrieregion des Landes in Betrieb zu halten, aber die volle Kontrolle darüber zu haben, sowie einen beispiellosen Schutzschild zu schaffen, der das Land in europäische und asiatische Teile teilt.
Darüber hinaus bestand die erste Priorität darin, die baltische Flotte ihrer Stützpunkte zu berauben, was es den Deutschen ermöglichen würde, eine russische Teilnahme an den Kämpfen auszuschließen.
Über zukünftige Eroberungsaktionen wurde völlige Geheimhaltung gewahrt. Nur ein gewisser Personenkreis war darin eingeweiht. Sie wurden beschuldigt, Maßnahmen zur Vorbereitung der Invasion ohne unnötige Verbreitung von Informationen zu koordinieren. Es kam so weit, dass das ganze Land eng in die Vorbereitung eingebunden war und nur wenige genau wussten, was passieren sollte und welche Aufgaben der faschistischen Armee übertragen wurden.

Ergebnis

Der Plan scheiterte. Tatsächlich geschah dies mit Zustimmung Hitlers, als er begann, sich von seinen beabsichtigten Zielen zurückzuziehen. Dies ist ein großes Plus für das gesamte russische Volk. Wir wissen nicht, wie wir jetzt leben würden, wenn der legendäre Plan zur sofortigen Eroberung Russlands, der im vierzigsten Jahr des zwanzigsten Jahrhunderts erstellt wurde, erfolgreich wäre und alle gesetzten Ziele erreichen würde drin. Man kann nur froh sein, dass die Oberbefehlshaber der deutschen Truppen mehrere Kardinalfehler begangen haben, die es ihm nicht ermöglichten, die Weltherrschaft zu erlangen und seine Ideologie auf der ganzen Welt zu etablieren.

Die Bedeutung des Wortes "Blitzkrieg" (Blitzkrieg - "Blitz", Krieg - "Krieg") ist vielen bekannt. Das ist militärische Strategie. Es impliziert einen Blitzangriff auf den Feind mit einer großen Menge militärischer Ausrüstung. Es wird davon ausgegangen, dass der Feind keine Zeit hat, seine Hauptstreitkräfte einzusetzen, und erfolgreich besiegt wird. Genau diese Taktik wandten die Deutschen an, als sie 1941 die Sowjetunion angriffen. Wir werden in unserem Artikel über diese Militäroperation sprechen.

Hintergrund

Die Blitzkriegstheorie entstand im frühen 20. Jahrhundert. Es wurde vom deutschen Kommandanten Alfred von Schlieffen erfunden. Die Taktik war sehr clever. Die Welt erlebte einen beispiellosen technologischen Boom, und dem Militär standen neue militärische Mittel zur Verfügung. Doch während des Ersten Weltkriegs scheiterte der Blitzkrieg. Die Unvollkommenheit der militärischen Ausrüstung und schwache Luftfahrt betroffen. Der schnelle Vormarsch Deutschlands auf Frankreich geriet ins Stocken. Die erfolgreiche Anwendung dieser Kriegsmethode wurde auf bessere Zeiten verschoben. Und sie kamen 1940, als das faschistische Deutschland eine blitzschnelle Besetzung durchführte, zuerst in Polen und dann in Frankreich.

"Barborossa"

1941 war die UdSSR an der Reihe. Hitler stürmte mit einem ganz bestimmten Ziel in den Osten. Er musste die Sowjetunion neutralisieren, um seine Dominanz in Europa zu festigen. England leistete weiterhin Widerstand und zählte auf die Unterstützung der Roten Armee. Dieses Hindernis musste beseitigt werden.

Um die UdSSR anzugreifen, wurde der Barbarossa-Plan entwickelt. Es basierte auf der Blitzkriegstheorie. Es war ein sehr ehrgeiziges Projekt. Die deutsche Kriegsmaschine war im Begriff, ihre ganze Macht auf die Sowjetunion zu entfesseln. Die Hauptkräfte der russischen Truppen wurden für möglich gehalten, durch die operative Invasion von Panzerdivisionen zu zerstören. Es wurden vier Kampfgruppen gebildet, die Panzer-, motorisierte und Infanteriedivisionen vereinten. Sie mussten zuerst weit hinter die feindlichen Linien vordringen und sich dann miteinander vereinen. Das ultimative Ziel des neuen Blitzkriegs war die Eroberung des Territoriums der UdSSR bis zur Linie Archangelsk-Astrachan. Vor dem Angriff waren sich Hitlers Strategen sicher, dass der Krieg mit der Sowjetunion sie nur drei bis vier Monate dauern würde.

Strategie

Die deutschen Truppen wurden in drei große Gruppen eingeteilt: „Nord“, „Mitte“ und „Süd“. "Norden" rückte auf Leningrad vor. "Center" eilte nach Moskau. "South" sollte Kiew und Donbass erobern. Die Hauptrolle bei dem Angriff wurde Panzergruppen zugewiesen. Sie waren zu viert, angeführt von Guderian, Goth, Gopner und Kleist. Sie sollten einen flüchtigen Blitzkrieg führen. Es war gar nicht so unmöglich. Die deutschen Generäle haben sich jedoch verkalkuliert.

Anfang

Am 22. Juni 1941 begann der Große Vaterländische Krieg. Deutsche Bomber überquerten als erste die Grenze zur Sowjetunion. Sie bombardierten russische Städte und Militärflugplätze. Es war ein kluger Schachzug. Die Zerstörung der sowjetischen Luftfahrt verschaffte den Invasoren einen ernsthaften Vorteil. Besonders schwere Schäden wurden in Weißrussland angerichtet. Bereits in den ersten Kriegsstunden wurden 700 Flugzeuge zerstört.

Dann traten die deutschen Bodendivisionen in den Blitzkrieg ein. Und wenn es der Heeresgruppe „Nord“ gelang, den Neman erfolgreich zu überqueren und sich Vilnius zu nähern, stieß das „Zentrum“ in Brest auf unerwarteten Widerstand. Natürlich hielt dies die Nazi-Eliteeinheiten nicht auf. Auf die deutschen Soldaten machte es jedoch Eindruck. Zum ersten Mal verstanden sie, mit wem sie es zu tun haben würden. Russen starben, gaben aber nicht auf.

Panzerschlachten

Der deutsche Blitzkrieg in der Sowjetunion ist gescheitert. Aber Hitler hatte eine große Chance auf Erfolg. 1941 verfügten die Deutschen über die fortschrittlichste militärische Ausrüstung der Welt. Daher wurde die allererste Panzerschlacht zwischen den Russen und den Nazis zu einem Massaker. Tatsache ist, dass sowjetische Kampffahrzeuge des Modells von 1932 wehrlos gegen feindliche Geschütze waren. Sie entsprachen nicht den modernen Anforderungen. Mehr als 300 leichte Panzer T-26 und BT-7 wurden in den ersten Kriegstagen zerstört. An manchen Orten stießen die Nazis jedoch auf ernsthaften Widerstand. Das Treffen mit den brandneuen T-34 und KV-1 war ein großer Schock für sie. Deutsche Granaten flogen von den Panzern ab, die den Eindringlingen wie beispiellose Monster erschienen. Aber die allgemeine Lage an der Front war immer noch katastrophal. Die Sowjetunion hatte keine Zeit, ihre Hauptstreitkräfte einzusetzen. Die Rote Armee erlitt enorme Verluste.

Chronik der Ereignisse

Zeitraum vom 22. Juni 1941 bis 18. November 1942 Historiker nennen die erste Phase des Großen Vaterländischen Krieges. Zu dieser Zeit gehörte die Initiative vollständig den Eindringlingen. In relativ kurzer Zeit besetzten die Nazis Litauen, Lettland, die Ukraine, Estland, Weißrussland und Moldawien. Dann begannen die feindlichen Divisionen mit der Belagerung von Leningrad, eroberten Nowgorod und Rostow am Don. Das Hauptziel der Nazis war jedoch Moskau. Dies hätte es der Sowjetunion ermöglicht, mitten ins Herz zu treffen. Allerdings geriet die Blitzoffensive schnell aus dem genehmigten Zeitplan. Am 8. September 1941 begann die Militärblockade Leningrads. Wehrmachtstruppen standen 872 Tage darunter, konnten die Stadt aber nie erobern. Der Kiewer Kessel gilt als die größte Niederlage der Roten Armee. Mehr als 600.000 Menschen starben dabei. Die Deutschen beschlagnahmten eine riesige Menge militärischer Ausrüstung, öffneten den Weg zum Asowschen Meer und zum Donbass, aber ... sie verloren wertvolle Zeit. Kein Wunder, dass der Kommandeur der zweiten Panzerdivision, Guderian, die Front verließ, in Hitlers Hauptquartier erschien und versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass die Hauptaufgabe Deutschlands im Moment die Besetzung Moskaus sei. Blitzkrieg ist ein mächtiger Durchbruch im Landesinneren, der für den Feind zu einer vollständigen Niederlage wird. Hitler hörte jedoch auf niemanden. Er zog es vor, Militäreinheiten des "Zentrums" in den Süden zu schicken, um Gebiete zu erobern, in denen wertvolle natürliche Ressourcen konzentriert sind.

Das Scheitern des Blitzkriegs

Dies ist ein Wendepunkt in der Geschichte Nazideutschlands. Jetzt hatten die Nazis keine Chance. Generalfeldmarschall Keitel soll auf die Frage, wann er zum ersten Mal bemerkt habe, dass der Blitzkrieg gescheitert sei, nur ein Wort geantwortet haben: "Moskau". Die Verteidigung der Hauptstadt wendete das Blatt des Zweiten Weltkriegs. Am 6. Dezember 1941 startete die Rote Armee eine Gegenoffensive. Danach verwandelte sich der "Blitz"-Krieg in eine Zermürbungsschlacht. Wie konnten feindliche Strategen sich so verkalkulieren? Als Gründe nennen einige Historiker den totalen russischen Offroad-Einsatz und strengen Frost. Die Eindringlinge selbst wiesen jedoch auf zwei Hauptgründe hin:

• erbitterter feindlicher Widerstand;
• voreingenommene Einschätzung der Verteidigungsfähigkeit der Roten Armee.

Natürlich spielte auch die Tatsache eine Rolle, dass russische Soldaten ihre Heimat verteidigten. Und sie haben es geschafft, jeden Zentimeter ihres Heimatlandes zu verteidigen. Das Scheitern des Blitzkriegs des faschistischen Deutschlands gegen die UdSSR ist eine große Leistung, die aufrichtige Bewunderung hervorruft. Und dieses Kunststück wurde von den Soldaten der multinationalen Roten Armee vollbracht.

Das entscheidende militärpolitische Ereignis des ersten Jahres des Großen Vaterländischen Krieges war die Niederlage der Nazihorden bei Moskau – ihre erste große Niederlage im Verlauf des gesamten Zweiten Weltkriegs.

Bis Ende April 1942 waren die Verluste der Wehrmacht an der Ostfront fast fünfmal höher als alle Verluste in Polen, Westeuropa und auf dem Balkan. Die Bedeutung dieses Ereignisses kann nicht überschätzt werden. Damit vereitelte die sowjetische Wehrmacht die Umsetzung des Barbarossa-Plans, mit dessen Hilfe der deutsche Faschismus den Weg zur Weltherrschaft freimachen wollte.

Die Strategie des Blitzkriegs oder "Blitzkriegs", die auf die vollständige Zerstörung des Sowjetstaates abzielte, schlug fehl. Zum ersten Mal wurde dem faschistischen Deutschland eine strategische Initiative abgerungen, und es sah sich der Aussicht auf einen langwierigen Krieg gegenüber. Auch der Mythos von der Unbesiegbarkeit der deutschen Militärmaschine wurde ausgeräumt.

Warum scheiterte der Plan eines "Blitzkriegs" gegen die UdSSR, der der militärpolitischen Führung Hitlers als universelles und unfehlbares Mittel zum Sieg erschien: die Niederlage von elf europäischen Staaten in weniger als zwei Jahren, begründet in Berlin, Ist das nicht ein überzeugender Beweis?

Die Frage ist alles andere als müßig. Sie behält bis heute ihre Aktualität. Immerhin wird die Strategie des Blitzkriegs bis heute in den offensiven, aggressiven Doktrinen und Plänen der Westmächte hochrangig zitiert. Das Prinzip des Blitzkriegs stand im Mittelpunkt von Israels „sechstägigem“ Eroberungskrieg gegen die arabischen Länder im Jahr 1967. Das gleiche Prinzip liegt jetzt dem neuesten amerikanischen Konzept der "Luft-Boden"-Kampfoperationen zugrunde, das in militärischen Handbüchern und Handbüchern festgelegt ist.

Es schien der Hitler-Führung, dass ein starker Blitzschlag ausreichen würde und der Erfolg im Kampf gegen die UdSSR garantiert wäre. Gleichzeitig stützte sich Nazideutschland auf die Nutzung seiner entwickelten militärisch-industriellen Basis sowie auf solche vorübergehenden, aber bedeutenden Vorteile wie die Militarisierung des Landes, die Ausbeutung der militärisch-wirtschaftlichen Ressourcen fast ganz Westeuropas langfristige Vorbereitung der Aggression, vollständige Mobilisierung von Truppen, deren Kern Erfahrung in der Führung moderner Kriegsführung, Geheimhaltung des strategischen Einsatzes und Überraschungsangriffs hatte.

Eine gleichzeitige Offensive von Sündengruppen gegen Moskau, Leningrad und das Donezbecken wurde ins Auge gefasst. Zusammen mit den Truppen der deutschen Satelliten bestand die Invasionsarmee aus 190 Divisionen, mehr als 4.000 Panzern und 5.000 Flugzeugen. Auf die Richtung der Hauptangriffe wurde eine 5-6-fache Überlegenheit der Streitkräfte sichergestellt.

Dem "siegreichen Blitzkrieg" wurden 6-8 Wochen gegeben. In der UdSSR wartete die Strategie des "Blitzkriegs" jedoch auf einen vollständigen Zusammenbruch. Während der grandiosen Schlacht bei Moskau, die auf einer Front von über 1000 Kilometern ausgetragen wurde, drängten sowjetische Truppen den Feind 140 bis 400 Kilometer nach Westen zurück, zerstörten etwa 500.000 feindliche Soldaten und Offiziere, 1300 Panzer, 2500 Kanonen.

Der Feind war gezwungen, entlang der gesamten sowjetisch-deutschen Front in die Defensive zu gehen. In den Tagen der Schlacht bei Moskau informierte US-Präsident F. Roosevelt I.V. Stalin über die allgemeine Begeisterung in den Vereinigten Staaten für den Erfolg der Roten Armee.

Im August 1941 wurde der deutschen militärpolitischen Führung klar, dass der Krieg nicht nach Barbarossa-Plan verlief. Die Hauptaufgaben - die schnelle Niederlage der Roten Armee in alle Richtungen wurde nicht ausgeführt.

Das Vertrauen in einen baldigen Sieg begann allmählich zu schwinden. Die Formationen der Roten Armee führten immer häufiger organisierte Angriffe auf die Stellungen der Armeen der Wehrmacht durch. Wenn diese Aktionen in den ersten Kriegstagen schlecht durchdacht waren, zeigten sie im Laufe der Zeit ein immer höheres Maß an Vorbereitung.

Die deutsche Blitzkriegstaktik brachte nur in den ersten Kriegswochen greifbare Erfolge. Und dann verlangsamte sich der Vormarsch der Wehrmacht immer mehr.

Kurt von Tippelskirch schrieb wie folgt:

Aufgrund der Erfahrungen aus dem Krieg in Europa wurden von Panzerkeilen viel größere Ergebnisse erwartet: Die Russen hielten mit unerwarteter Festigkeit und Hartnäckigkeit stand, selbst wenn sie umgangen und umzingelt wurden.

Auf diese Weise kauften sie Zeit und sammelten alle neuen Reserven für Gegenangriffe aus den Tiefen des Landes, die außerdem stärker waren als erwartet.

Auf dieser Grundlage war Hitler der Ansicht, dass die bisher angewandten Taktiken zu viel Kraft erfordern und wenig Erfolg bringen.

Die „Kessel“, die während der Niederlage der Polarfront entstanden, wurden unerwartet zu den ersten „Stöcken“ im Getriebe des Blitzkriegs

„Die riesigen Kessel, die durch das schnelle Vorrücken von Panzerformationen entstanden, hatten zwangsläufig eine sehr langgestreckte Form, und die ausgedehnten Einkreisungskräfte waren sehr schwach.

Vor dem Heranrücken des Armeekorps wurden mobile Formationen nicht nur damit beauftragt, die inneren Fronten der Einkreisung zu halten, sondern auch alle Versuche abzuwehren, die eingekreisten Truppen zu befreien.

Dadurch waren die Einkreisungsfronten nicht überall gleich stark und die mobilen Einheiten mussten mehrere Tage oder sogar Wochen lang äußerst schwere Zweifrontenkämpfe austragen, was sich nachteilig auf ihre Kampfkraft auswirkte. Der Verlauf der Kämpfe in den Gebieten Uman und Smolensk bestärkte diese Meinung Hitlers.

Daher wollte er verhindern, dass große Taschen geschaffen und russische Streitkräfte in kleinen Gruppen in enger Zusammenarbeit zwischen Panzergruppen und Feldarmeen vernichtet werden. "

Das dämpfte jeden Tag den Optimismus der Deutschen. 26. August 1941 Goebbels diktiert eine Funkansprache an das deutsche Volk:

„Jedem ist klar, dass, wenn es uns gelingt, die Sowjetunion vor Beginn des Winters vom Erdboden zu tilgen, der Krieg um England praktisch auch verloren ist ...

Uns ist zu Ohren gekommen, dass die württembergischen Ortsverbände im Moment hauptsächlich damit beschäftigt sind, Fahnen und Girlanden zur Begrüßung der siegreichen Truppen zu besorgen ... Ich werde diesen Unsinn sofort einstellen.

„Die Stimmung der Truppe ist immer noch gut, obwohl die Verluste teilweise extrem hoch sind ... Man darf hoffen, dass trotz der Sturheit der Bolschewiki in naher Zukunft noch so entscheidende Erfolge erzielt werden, dass wir zumindest vor dem Start des Winters werden die Hauptziele unseres Ostfeldzugs erreichen.

In jenen Augusttagen beschließt Goebbels, ein Kriegsgefangenenlager zu besuchen. Nach seinem Besuch verstärkten sich die Zweifel an der Möglichkeit eines baldigen Sieges. Am 27. August 1941 macht er einen interessanten Eintrag:

"Das Kriegsgefangenenlager bietet ein schreckliches Bild. Ein Teil der Bolschewiki muss auf nacktem Boden schlafen. Der Regen gießt wie aus Eimern. Die meisten haben kein Dach über dem Kopf ... Kurz gesagt, das Bild ist nicht fröhlich. Die Typen sind es meistens nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe.

Darunter frische Bauernjungen mit freundlichen Gesichtern. Ich sprach mit ihnen und kam zu einem endgültigen Ergebnis über das, was mir über den Bolschewismus nicht ganz klar war.

Der Bolschewismus hat natürlich das russische Volk neu erschaffen. Wenn es noch nicht in alle Poren der Nation gedrungen ist, so ist es jedenfalls unbestreitbar, dass die 25 Jahre Erziehung und Regierung des Volkes nicht spurlos vorübergegangen sind und diese Bauernjungen berühren mussten.

Zwar möchte sich keiner dieser Kriegsgefangenen als Bolschewiki bezeichnen, aber sie sagen das natürlich, um einen guten Eindruck auf uns zu machen.

Niemand sagt etwas gegen Stalin. Alle sind überzeugt, dass Deutschland den Krieg gewinnen wird, aber sie sagen dies um noch größere Gunst zu ihren Gunsten.

Jeder hält das deutsche Volk für mutiger und fortschrittlicher als das russische Volk. Andererseits sind sie gar nicht so dumm und gar keine Tiere, wie man beim Betrachten unserer Wochenschauen den Eindruck bekommt.

Unsere Wachen leisten harte Arbeit. Täglich in diesem stinkenden Lager zu sein, Kontakt mit diesen Typen zu haben...

Wir wandern zwei Stunden im strömenden Regen durch das Lager, wir sehen eine Häftlingsgruppe von etwa 30 Personen hinter dem Drahtzaun. Sie haben sich etwas schuldig gemacht, und sie wollen sie mit einer schweren Strafe zum gesunden Menschenverstand zurückbringen.

Beim Besuch eines solchen Kriegsgefangenenlagers kann man einen seltsamen Blick auf die Menschenwürde in Kriegszeiten werfen.

Es ist nicht leicht für uns, diesen Krieg zu gewinnen."

Goebbels, der die sowjetischen Gefangenen sah und mit ihnen sprach, war überzeugt, dass der Krieg einfach nicht zu gewinnen war

Genau am selben Tag, an dem Ende des Sommers desselben Jahres eine Note des OKW über die strategische Position an die Kommandeure der Militärverbände gesendet wurde, manifestierten sich diese Zweifel noch deutlicher:

„Nicht weniger als die Schlacht im Atlantik sind die Schlachten im Mittelmeer wichtig. Voraussetzung für beides ist die Niederlage Sowjetrußlands.

Die Niederlage Russlands ist das unmittelbare und entscheidende Ziel des Krieges, das mit allen Kräften erreicht werden muss, die von anderen Fronten herangezogen werden können. Da dies 1941 nicht vollständig realisiert werden kann, sollte 1942 die Fortsetzung des Ostfeldzuges die erste Aufgabe sein ...

Erst nach der militärischen Niederlage Russlands sollten Kampfhandlungen im Atlantik und im Mittelmeer gegen England, möglichst mit Hilfe Frankreichs und Spaniens, mit voller Wucht eingeleitet werden.

Selbst wenn Russland in diesem Jahr ein vernichtender Schlag versetzt wird, ist es unwahrscheinlich, dass es vor dem Frühjahr 1942 möglich sein wird, Boden- und Luftstreitkräfte für entscheidende Operationen im Mittelmeer, im Atlantik und auf der Iberischen Halbinsel freizusetzen.

Bereits im August 1941 erkannte das OKW, dass es nicht möglich sein würde, die UdSSR 1941 zu besiegen

Aus dieser Analyse der Lage wird deutlich, dass sich die ursprüngliche Absicht, bereits im Herbst 1941 Operationen gegen die Briten im Nahen Osten durchzuführen und Truppen von der russischen Front abzuziehen, als unrealistisch herausstellte.

Gleichzeitig begann die Unzufriedenheit im deutschen Volk zu wachsen - der Krieg war nicht das, was die Invasoren gewohnt waren.

„Oft wird die Meinung geäußert, dass sich die Kampagne nicht so entwickelt, wie es aufgrund der zu Beginn der Operation veröffentlichten Berichte zu erwarten war ...

Jetzt scheint es, dass die Russen über eine riesige Menge an Waffen und Ausrüstung verfügen und dass sich ihr Widerstand verstärkt ».

"SD-Berichte deuten auf einen Rückgang der öffentlichen Stimmung hin ... Der Schwarzmarkt floriert im Land."

„Viele Bürger des Reiches äußern ihre Unzufriedenheit darüber, dass sich die Kampfhandlungen an der Ostfront zu lange hingezogen haben. Zunehmend sind Aussagen zu hören, dass sich die Offensive im Osten sehr langsam entwickle.

"Das Volk fordert endlich die Umsetzung unserer Prognosen und Versprechungen ... wir haben die bolschewistische Widerstandsstärke falsch eingeschätzt, wir hatten falsche Zahlen und haben unsere gesamte Informationspolitik darauf aufgebaut."

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Anfang September war Hitler noch davon überzeugt, dass der erfolgreiche Abschluss der Schlacht von Smolensk eine teilweise Niederlage der Roten Armee bedeuten würde.

Hitlers Adjutant Nikolaus von Below erinnerte sich:

„Trotz der Auseinandersetzungen mit dem OKH bewertete Hitler die militärische Lage im Sommer 1941 sehr positiv und war der Ansicht, dass Stalin gezwungen sein würde, seine letzten Reserven im September an die Front zu schicken.

Wenn diese Formationen ausgeblutet sind, wird der hartnäckige Widerstand aufhören, und unsere Truppen müssen nur noch vorwärts marschieren.

Dieser Optimismus war an manchen Tagen berechtigt, aber dann trafen wieder Berichte über hartnäckigen Widerstand und heftige Kämpfe ein. Insgesamt befand sich die Rote Armee in einem teils kontrollierten, teils ungeregelten Rückzug.

Es war noch offen, ob man in diesem Jahr eine Offensive gegen Moskau durchführen sollte oder nicht. Hitler war dagegen, gab aber dem Drängen der Bodentruppen nach. Am 6. September übergab Jodl Hitlers Weisung Nr. 35 an die Truppe.

Sie sprach von einem „entschiedenen Einsatz gegen die Heeresgruppe Timoschenko, die erfolglos Offensivoperationen vor der Front der Heeresgruppe Mitte durchführt. Es muss vor dem Wintereinbruch innerhalb der begrenzten Zeit, die noch zur Verfügung steht, entscheidend besiegt werden.

Nachdem die Masse der Truppen der Timoschenko-Gruppe bei dieser entscheidenden Einkreisungs- und Vernichtungsoperation besiegt worden ist, muss die Heeresgruppe Mitte beginnen, den Feind in Richtung Moskau zu verfolgen.

Es wurde die Zuversicht ausgedrückt, dass der Feind als Ergebnis dieser Schlacht keine nennenswerten Kräfte mehr haben würde, um seine Hauptstadt zu verteidigen. Dies wurde auch während der Erörterung der Lage gemeldet.

Hitler hegte die Hoffnung, die Armee der Roten Armee bei Smolensk sei Stalins letzte Reserve

Während der letzten Phase der Schlacht von Smolensk, die am 22. August begann, unternahm das Oberkommando unterdessen einen weiteren Versuch, eine Offensive einer Frontgruppe in westlicher Richtung zu organisieren und durchzuführen.

Die Brjansk-Front (seit dem 25. August waren die Truppen der Zentralfront darin enthalten) sollte die 2. Panzergruppe des Feindes, den Westen, besiegen - um die am 16. August gestartete Offensive fortzusetzen und die Velizh, Demidov zu erreichen, Smolensk, Reservelinie - Um die Jelnin-Operation abzuschließen, lassen Sie Jelnja frei und gehen Sie in die Region Roslavl.

An der gesamten Front, von Andreapol bis Novgorod-Seversky, fanden heftige Kämpfe statt. Auf dem rechten Flügel der Westfront führte der Feind einen schmierigen Panzerangriff durch, durchbrach die Verteidigung und drängte die 22. und 29. Armee auf das linke Ufer der westlichen Dwina zurück.

In der Nähe von Smolensk konnten die Truppen der Westfront aus Mangel an Kräften und Mitteln den Widerstand des Feindes nicht brechen, die 24. und 43. Armee der Reservefront haben die Offensivoperation von Jelnin erfolgreich abgeschlossen

"An der Front bei Jelnja greift der Feind von allen Seiten an. Nördlich dieses Sektors wird der Feind offenbar eine Generaloffensive (Stalin) starten. Der Feind zieht sich unter dem Druck unserer aus Toropets vorrückenden Einheiten nach vorne zurück des 6. Armeekorps"

Die Truppen der Westfront befreiten Jelnja und liquidierten bis zum 8. September den gefährlichen Felsvorsprung von Jelnja.

Im Norden lief es sehr schlecht. Am 8. September 1941 eroberten deutsche Truppen Schlüsselburg. Dies war der Beginn der Blockade von Leningrad, das vom Land abgeschnitten war. Die Kommunikation mit dem Land blieb nur über den Ladogasee und auf dem Luftweg.

In südlicher Richtung herrschte Unsicherheit. Obwohl die sowjetischen Truppen in den ersten Kriegswochen schwere Verluste erlitten, entzogen sie sich der von den Deutschen geplanten Umfassung und zogen ihre Kräfte organisiert über den Fluss Slutsch, den Westlichen Bug in seinem Oberlauf und den Dnjestr in der Region Mogilev zurück und nach Süden.

Anfang Juli gelang es den Truppen der Heeresgruppe "Süd", die sowjetische Verteidigung zu durchbrechen. Am 7. Juli erreichte die 11. deutsche Panzerdivision Berditschew, während das 3. motorisierte Korps der 1. Panzergruppe und die 6. Armee Schitomir erreichten.

Infolge dieses Durchbruchs drohte die Eroberung Kiews und die Einkreisung von Einheiten der 6. und 12. Armee der SWF südwestlich von Kiew.

Dann kam der Uman-Kessel.

Die Situation begann sich gegen die SWF zu formen. Am 22. August wurde den deutschen Truppen befohlen, die im Gebiet von Kiew verteidigenden sowjetischen Streitkräfte zu vernichten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Heeresgruppe Süd mit den Streitkräften der 1. Panzergruppe, der 11. Armee und der rumänischen Armeen ein großes Gebiet zwischen dem Südlichen Bug und dem Dnjepr erobert.

Am 30. August zog sich die 21. Armee nördlich der Brjansk-Front unerwartet zurück und öffnete die Flanke der Südwestfront. Teile der Wehrmacht stürmten sofort in den Durchbruch am Stadtrand von Tschernigow, und nur kleine Divisionen des 15. Schützenkorps blieben auf ihrem Weg. Neben zwei Regimentern der 45. Schützendivision, die in die Nähe von Tschernigow geschickt wurden, wurde die 204. Luftlandebrigade der 1. Luftlandestreitkräfte dorthin verlegt.

Die Fallschirmjäger und zwei Bataillone des 62. SD wurden beauftragt, den von der 2. deutschen Armee eroberten Brückenkopf an der Desna im Raum Vibli (südöstlich von Tschernigow) zu liquidieren.
Am Abend des 7. September teilte der Militärrat der Südwestfront dem Generalstab mit, dass die Situation an der Front noch komplizierter geworden sei.

Der Feind hat überlegene Kräfte konzentriert, entwickelt Erfolge in Richtung Konotop, Tschernigow, Oster und Krementschug, die Gefahr einer Einkreisung der Hauptgruppe der 5. Armee wurde klar identifiziert. Die Front machte ihre Hauptanstrengungen in Richtung Krementschug, um hier den feindlichen Brückenkopf zu beseitigen. An der Front waren keine Reserven mehr vorhanden.

"Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keinen besonderen Grund für ernsthafte Befürchtungen, aber andererseits darf man nicht vergessen, dass die militärische Entwicklung noch immer nicht so wünschenswert ist, wie sie es wäre. Was passieren könnte, wenn jetzt plötzlich der Winter käme, kann niemand sagen .

Außerdem gibt es eine bekannte Zwietracht zwischen dem Führer und Brauchitsch. Brauchitsch ist nicht hoch genug, um die großen Aufgaben zu erfüllen, die dem Oberbefehlshaber des Ostfeldzuges bevorstehen.

08.08.1941 Goebbels wird den Oberbefehlshaber der Bodentruppen V. Brauchitsch (im Bild) bezweifeln, dass er das Problem der Niederlage der UdSSR nicht lösen kann

„.... die grundsätzliche Meinungsverschiedenheit zwischen Hitler und Brauchitsch über die Durchführung der Operationen nach der Einnahme von Smolensk verschärfte sich. Hitler hielt sich an die Bestimmungen seiner ursprünglichen Weisung. Brauchitsch und Halder sowie die Generalmajore der Heeresgruppe Mitte, sah das Hauptziel der Operationen in der Vernichtung der russischen Streitkräfte.

Sie glaubten, dass der schnellste und sicherste Weg, dies zu tun, darin bestand, weiter auf Moskau vorzurücken.

Gleichzeitig muss der hartnäckige Widerstand der Russen überwunden werden: Moskau ist nicht nur Hauptstadt und Regierungssitz, sondern auch der größte Eisenbahnknotenpunkt, dessen Verlust die Handlungsfreiheit stark beeinträchtigen würde.

Hitler hingegen wollte zunächst, wie in der Weisung vorgesehen, entscheidende Erfolge im Norden und Süden erzielen und gleichzeitig wichtige Wirtschaftsregionen erobern, die ihm entscheidend erschienen.

Dies ist ein Konflikt zwischen Hitler und Brauchitsch, die wachsende Unzufriedenheit wird mit dem Rücktritt des Oberbefehlshabers enden.

"Wir müssen das Volk schrittweise auf einen langen Krieg vorbereiten. Wir müssen es mit der Grausamkeit dieses Krieges vertraut machen und daran gewöhnen. Wir müssen der Verbreitung unbegründeter Illusionen ein Ende setzen.

Nachdem klar geworden ist, dass der Ostfeldzug nicht in der von uns eigentlich erwarteten Zeit abgeschlossen werden kann, soll das Volk wissen, vor welchen Schwierigkeiten wir stehen, damit wir es leichter haben, sie dazu zu bewegen, diese Schwierigkeiten mit uns zu überwinden.

Und ein früher Sieg wurde zu einer unvernünftigen Illusion

Am selben Tag, dem 10. September, begann die Einkreisung der Armeen der Roten Armee in der Nähe von Kiew. Am 10. September startete die 1. deutsche Panzergruppe zusammen mit der 17. Armee eine Offensive. In mehr als zweiwöchigen Kämpfen gelang es der 2. deutschen Armee, zur Desna vorzudringen und sie zu erzwingen. Am 10. September durchschnitt die 3. Panzerdivision des Modells in Zusammenarbeit mit den im Dorf Romny gelandeten Fallschirmjägern die Stellungen der 40. Armee.

Mit diesem Erfolg rückten die Deutschen schnell in den Rücken der sowjetischen Truppen nach Grayworon. Zur gleichen Zeit erreichte die 2. Panzergruppe, die ständig Gegenangriffe gegen ihre verlängerte Ostflanke abwehrte, am 14. September fortgeschrittene Einheiten den Raum Romny.

"Dem Feind, der nach Romny, Lokhvitsa und Nord-Podil, Khorol, durchgebrochen ist, wurde noch nichts entgegengestellt, außer den örtlichen Garnisonen und Jagdabteilungen, und der Vormarsch geht ohne Widerstand weiter. Die in diese Richtung geworfenen 279. und 7. Divisionen werden nur 14,9 sein, und dann nur mit Verteidigungsaufgaben - um zu verhindern, dass die Verteidigung der Piryatin- und Priluki-Knoten auf den unbedeckten Rücken der Fronttruppen trifft.

Schwere Abwehrkämpfe wurden von der 38. sowjetischen Armee geführt, ab dem 12. September begann sie sich nach Osten zurückzuziehen.

Dann, am 13. September, wird Adolf Hitler eine Versammlung einberufen, Halder wird das Geschehene wie folgt schildern:

Auszug aus vom Führer genehmigt. OKW-Notizen zur strategischen Lage am Ende des Sommers 1941:

1. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nicht absehbar, wie viele Kräfte mit Wintereinbruch von der Ostfront abgelöst werden können und wie viel für den Einsatz im nächsten Jahr benötigt werden.

2. Für den Fall, dass der Ostfeldzug im Laufe des Jahres 1941 nicht zu der vom Oberkommando seit langem für möglich gehaltenen vollständigen Vernichtung der sowjetischen Truppen führt, wird dies militärisch-politisch folgenden Einfluss auf die Gesamtlage haben:

a) die Möglichkeit eines japanischen Angriffs auf Russland wird zweifelhaft, aber gleichzeitig kann Amerika Japan einen unmittelbaren Grund für einen Angriff geben (unglaublich!);

b) es wird unmöglich sein, die Kommunikation zwischen Russland und England durch den Iran zu verhindern;

c) Die Türkei wird eine solche Entwicklung der Lage als sehr ungünstig für uns betrachten, aber gleichzeitig warten, bis sie von der endgültigen Niederlage Russlands überzeugt ist;

d) militärische Maßnahmen gegen die Türkei sind ausgeschlossen, also müssen Sie versuchen, die Türkei mit politischen Mitteln für sich zu gewinnen.

3. Im Mittelmeerraum gibt es keine Anzeichen für eine wesentliche Änderung der Situation. Der britische Vormarsch auf Es Sollum und der Durchbruch von Tobruk sind äußerst zweifelhaft.

In Ermangelung einer ernsthaften deutschen Bedrohung aus Syrien und dem Irak werden die britischen Positionen im Suezkanal zunehmend gestärkt. Die Konzentration großer feindlicher Kräfte für die Offensive in Libyen wird ungehindert (mit Hilfe der Amerikaner) durchgeführt.

Die Position der italienisch-deutschen Truppen in Libyen wird sich verschlechtern, wenn wir die Versorgung über das Mittelmeer nicht sicherstellen oder Tobruk einnehmen, bevor die britische Offensive beginnt. (Dies ist bis Oktober nicht möglich.)

4. Spanien wird sich erst dann für einen Kriegseintritt entscheiden, wenn die italienisch-deutsche Vorherrschaft im Mittelmeer sicher gesichert ist oder wenn es selbst angegriffen wird.

5. Frankreich wartet und bemüht sich, während sich die Lage zugunsten der Achse entwickelt, seine eigene Position zu verbessern.

6. England und Amerika verstehen, dass Deutschland auf dem Kontinent nicht besiegt werden kann.

Daher zielen sie darauf ab, die Versorgung unserer Truppen zu erschweren und in Kombination mit Luftangriffen die innere und internationale Position der Achsenmächte allmählich zu schwächen.

Die „Gefahr des Eindringens“ kann vorerst als gebannt angesehen werden. Die Überlegenheit der deutschen Luftfahrt ist bewiesen. Nur wenn es unseren Gegnern gelingt, die deutsch-französische Zusammenarbeit zu stören, kann unsere strategische Position im Mittelmeerraum und die daraus resultierende strategische Gesamtlage grundlegend verändert werden:

- Liquidation der deutsch-italienischen Stellungen in Nordafrika;

- die gesamte nordafrikanische Küste zu beherrschen;

- die Vorherrschaft auf See und in der Luft im Mittelmeerraum zu errichten;

- den Amerikanern Zugang zu Französisch-Marokko (Casablanca) und Französisch-Westafrika (Dakar) und durch sie zu unserem Einsatzgebiet zu verschaffen;

- all dies, um die strategischen Fähigkeiten der Achsenstaaten ernsthaft zu beeinträchtigen;

- die Blockadezone um Mitteleuropa weiter einzuengen;

- auf Italien so viel Druck auszuüben, dass es kapituliert.

Gleichzeitig werden unsere Gegner, die über den Iran Verbindungen zu Russland aufgebaut haben, seinen Widerstandswillen unterstützen, um zu verhindern, dass die deutschen Streitkräfte in die Ölregionen des Kaukasus vordringen. (Alles Obige sind die wahrscheinlichen Pläne unseres angelsächsischen Gegners.)

7. Unsere Lösungen. Das Ziel bleibt, England zu besiegen und zum Frieden zu zwingen. Die Luftfahrt allein reicht nicht aus, um ein solches Problem zu lösen. Die Hauptmethoden, um dieses Ziel zu erreichen, sind Invasion und Belagerung.

Eine Invasion ist der sicherste Weg, den Krieg schnell zu beenden!

Voraussetzungen für eine Invasion: a) Lufthoheit;

b) der massive Einsatz der effektivsten derzeit verfügbaren Kampfmittel gegen die britische Flotte, um die Briten daran zu hindern, unseren Seetransport erfolgreich zu bekämpfen; c) Massenproduktion hochwertiger selbstfahrender Landungskähne; d) die Schaffung großer Fallschirm- und Landetruppen.

Halder sagte unverblümt, England sei dazu verdammt, angegriffen zu werden

IHR Schicksal lag in den Händen der UdSSR und des sowjetischen Volkes

„All dies ist nur möglich, wenn die Pläne für die Produktion anderer Waffentypen geändert werden. Die notwendige Zeit ist vor dem Ende des Sommers 1942. Weitere Waffen und Ausrüstung sollten davon abhängig gemacht werden, ob wir England an der Peripherie angreifen oder direkt in die Inseln einfallen Mittelangriffe werden äußerst unterschiedlich sein.

Die Entscheidung hätte jetzt fallen sollen, aber das ist noch nicht möglich. Die Rüstungsproduktion muss so organisiert werden, dass jede der oben genannten Optionen umgesetzt werden kann.

Blockade: Jeden Monat müssen feindliche Schiffe mit einer Gesamtverdrängung von bis zu 1 Million Tonnen versenkt werden. Die Führung der Marine beabsichtigt, große Aufklärungstruppen und das Atlantik-Luftgeschwader einzusetzen, um die Küstenschifffahrt und die Kommunikation auf hoher See zu bekämpfen.

Der massive Einsatz neuer Flugzeugminen und Torpedos wird ebenso erwartet wie die Fortsetzung systematischer Überfälle auf Häfen und Werften. Diese Pläne konnten 1942 nicht vollständig umgesetzt werden.

Die Blockade Englands durch ausreichend große Luftstreitkräfte kann erst begonnen werden, wenn der Ostfeldzug im wesentlichen abgeschlossen und die Luftmacht wiederhergestellt und verstärkt ist. Um diese Pläne zu erfüllen, ist es nach Ansicht der Marineführung dringend erforderlich, die Bedingungen für eine erfolgreiche Fortsetzung des Kampfes im Atlantik durch die Eroberung neuer strategisch vorteilhafter Marinestützpunkte zu verbessern.

Bizerte, Ferrol, Cádiz, Gibraltar, Casablanca, Dakar können solche vorteilhaften Basen sein. Die Einnahme dieser Stützpunkte erfordert die volle Zustimmung Spaniens oder Frankreichs. Spanien wird offenbar unserem Druck nachgeben. Was das französische "Kolonialreich" betrifft, so gibt es keine Möglichkeit, Druck darauf auszuüben, da wir durch die vollständige Besetzung Frankreichs nur Bedingungen für den Übergang der französischen Flotte und der französischen Kolonien zum Feind schaffen werden.

„In der Erkenntnis, dass der Feind über ausreichende militärische und politische Mittel verfügt, um dasselbe Ziel zu erreichen, und dass die Besetzung dieser französischen Marinestützpunkte von entscheidender militärischer Bedeutung sein kann, sind wir verpflichtet, politische Einfluss- und Druckmittel einzusetzen, um den politischen Erfolg zu nutzen für militärische Zwecke. Ob ein solcher politischer Einfluss ausgeübt werden kann, hängt weniger von unserem guten Willen als vom guten Willen der französischen Regierung ab.“ (Wörtliche Wiedergabe des Textes der Denkschrift.)

Nicht weniger wichtig als die Schlacht im Atlantik ist die Schlacht im Mittelmeer. Voraussetzung für den Erfolg auf beiden Gebieten ist die Niederlage Sowjetrußlands.

Die Stellung Englands wird hoffnungslos, wenn es uns gelingt, die Widersprüche Frankreichs, Spaniens und der Türkei untereinander und ihre Widersprüche mit Italien so weit zu überwinden, dass alle diese drei Staaten am Krieg gegen England teilnehmen. Dies ist das höchste Ziel, aber es kann anscheinend nicht vollständig erreicht werden.

Wenn die Türkei mit uns geht, müssen wir ihr mit Waffen und Ausrüstung helfen. Auch die Materiallieferungen nach Spanien werden uns schwer auf den Schultern liegen. Durch die Eroberung der Marinestützpunkte Ferrol und Cádiz könnten wir die Liquidierung des englischen Marinestützpunktes Gibraltar erreichen.

Der politische Nutzen einer solchen Beschlagnahme wäre sehr groß, aber nur unter der Bedingung, dass das französische Kolonialreich sein Verhalten in Afrika nicht ändert. Die Idee eines bewaffneten Drucks Spaniens auf die französischen Kolonien in Afrika ist schwer umzusetzen. In diesem Fall wird Spanisch-Marokko von den anglo-französischen Truppen erobert, bevor die deutschen Truppen Zeit haben, dort anzukommen.

Und wenn Nordafrika in die Hände der Anglo-Franzosen fällt, wird die Eroberung von Gibraltar ihre Bedeutung verlieren.

Der Kriegseintritt Frankreichs an unserer Seite wird die Lage in Nordafrika für uns sofort entschärfen. Der Einsatz der französischen Flotte in unserem Interesse wäre von unschätzbarem Wert.

Aber dann würden sich alle Aktionen der Streitkräfte Frankreichs auf Westafrika beschränken, während weiter südlich eine starke englische Militärbasis gebildet würde. Wenn also Frankreich auf unserer Seite in den Krieg eintritt, muss es in der Lage sein, seine Position in Westafrika im Voraus zu stärken, und wir müssen bereit sein, es gebührend zu unterstützen. Bisher sind unsere Möglichkeiten dafür noch sehr begrenzt.

Fazit. Der Kriegseintritt der Türkei in jedem Fall (je früher, desto besser) wird uns große militärische Vorteile verschaffen. Die Türkei ist derzeit auch ohne deutsche Hilfe stark genug, um die anglo-russischen Streitkräfte zu Lande, in der Luft und auf See zu binden, und kann darüber hinaus bei der Eroberung der Vorherrschaft im Schwarzen Meer eine große Hilfe sein.

Anders verhält es sich mit Frankreich und Spanien. Es ist problematisch, ob diese Länder ohne unsere Hilfe in den Krieg ziehen können.

Unsere Nutzung spanischer Häfen wird kaum einen Unterschied machen. Der große Vorteil der Erweiterung der Versorgung des italienischen Operationsgebietes ist mit der Gefahr verbunden, Dakar von den Briten zu erobern. Diese Gefahr wird noch dadurch verstärkt, dass die französische Luftfahrt im Raum Dakar immer noch unzureichend ist.

8. Allgemeine Schlussfolgerungen. England verfolgt im Wesentlichen zwei politische und militärische Ziele. Durch die Aufnahme direkter Kontakte zu Sowjetrussland im Iran will sie den Widerstandswillen Russlands unterstützen, den Einmarsch deutscher Truppen in die ölführenden Regionen des Kaukasus zu verhindern und über kurz oder lang West- und Nordafrika als Gebiete zu besetzen für die Entfaltung des weiteren Kampfes.

Spanien und die Türkei sollten zumindest neutral bleiben. Für die weitere Kriegsführung müssen wir uns daher von Folgendem leiten lassen:

1. Die Niederlage Rußlands ist das unmittelbare und entscheidende Kriegsziel, zu dessen Erreichung alle an anderen Fronten nicht notwendigen Kräfte eingesetzt werden sollen. Da dieses Ziel im Laufe des Jahres 1941 nicht vollständig erreicht werden wird, muss die Fortsetzung des Ostfeldzugs im Jahr 1942 jetzt im Vordergrund unserer Planung stehen. Die Eroberung des Territoriums am Südflügel der Ostfront wird große politische und wirtschaftliche Vorteile bringen. Wir müssen uns weiterhin bemühen, die politische Position der Türkei zu unseren Gunsten zu ändern. Dies wird zu einer deutlichen Verbesserung unserer militärischen Position im Südosten führen.

2. Erst nach dem Ausschluss Rußlands als militärischem Faktor wird es möglich sein, mit der möglichen Unterstützung Frankreichs und Spaniens einen großangelegten Kampf gegen England im Mittelmeer und im Atlantischen Ozean zu beginnen. Doch selbst wenn Rußland in diesem Jahr weitgehend besiegt wird, werden wir erst im Frühjahr 1942 über die geeigneten Bodentruppen und Luftfahrzeuge für entscheidende Operationen im Mittelmeer, im Atlantischen Ozean und im eigentlichen Spanien verfügen.

3. Es ist wichtig, die politischen und militärischen Beziehungen zu Frankreich und Spanien nicht nur nicht vor dem nächsten Frühjahr abzubrechen, sondern sie im Gegenteil zu vertiefen, Frankreich unter seinem Einfluss zu halten und es zu zwingen, seine Positionen in Westafrika zu stärken, um es zu ordnen jede Offensive der Anglo-Amerikaner abwehren zu können.

Unsere Schwierigkeit bei der Aufrechterhaltung der Beziehungen zu Frankreich liegt darin, dass wir dabei die Interessen unseres Verbündeten Italien berücksichtigen müssen. Italien ist für uns aus militärischen Gründen zumindest für die nächste Zeit unbedingt erforderlich, um England zu besiegen, und daher sollten seine Möglichkeiten nicht ungenutzt bleiben.

4. Aus dem Vorstehenden kann geschlossen werden, dass eine größere Anzahl von U-Booten, unterstützt durch Flugzeuge, nur für eine erfolgreiche Belagerung Englands im nächsten Frühjahr verwendet werden kann.

5. Operationen im östlichen Mittelmeer werden erst möglich sein, wenn unsere Truppen in Transkaukasus einmarschieren.

6. Die Invasion Englands kann nur dann ernsthaft auf die Tagesordnung kommen, wenn trotz der Niederlage Russlands alle Mittel versucht werden, um Spanien oder Frankreich zur Teilnahme am Krieg auf der Seite der Achsenmächte zu bewegen, und die Schlacht im Atlantik und das Mittelmeer wird nicht zu einem solchen Erfolg führen, so dass die Niederlage Englands ganz offensichtlich wird.

Vordere Situation:

Die folgenden Luftaufklärungsdaten verdienen Beachtung. Bewegung von 10–12 feindlichen Infanteriekolonnen westlich von Mariupol nach Nordosten. Die Bewegung der Züge von Charkow nach Südwesten. Aus dem Zusammenfluss von Dnjepr und Desna - Bewegung nach Osten. (Anscheinend sind dies die rückwärtigen Einheiten, die sich bewegen.) Östlich des Valdai-Seenplateaus werden nachts in großem Umfang Grabungsarbeiten durchgeführt.

Betriebsumgebung:

An der Front der 11. Armee nördlich der Krim wurde ein Rückzug großer feindlicher Streitkräfte nach Osten festgestellt. Truppen der 17. Armee gruppieren ihre Kräfte neu, um die Offensive fortzusetzen. Die 1. Panzergruppe rückt schnell nach Norden vor. Die 6. und 2. Armee sowie die 1. Panzergruppe nähern sich allmählich. Es wird ein schrittweiser Abzug der Divisionen aus dem Dnjepr-Frontabschnitt und ihre Verlegung in die Zone der 17. Armee durchgeführt.

Ruhig im Zentrum der Ostfront. Der Feind führt kleine lokale Angriffe aus dem Raum Ostaschkow in westlicher Richtung durch. Starke Luftangriffe auf die 18. motorisierte Division. Erfolge des Schmidt Corps. Deutliche Vertiefung des Keils von Westen nach Leningrad. Druck auf Leebs Nordflanke (aus dem Gebiet Krasnaya Gorka).

Reicher Mann, Heusinger. Die Verteilung von Luftaufklärungseinheiten und Flugabwehreinheiten der Bodentruppen zur Durchführung von Herbstoperationen.

Nachmittag - Entwurf einer Antwort an Feldmarschall von Bock über Art und Ausmaß der Aktionen seiner Truppen bei der Herbstoperation.

Heusinger. Truppenverlegung der Heeresgruppe Nord in andere Sektoren für Herbsteinsätze.

General Paulus. Die Lage bei Leningrad. Ich versprach, dass Reinhardts Panzerkorps die Offensive fortsetzen würde. Die 8. Panzerdivision sollte mit der „Rochade“ beginnen.

General Wagner (Generalquartiermeister) mit Altenstadt. Die Verteilung der Sicherheitseinheiten in den hinteren Bereichen während der Herbsteinsätze.

General Wagner (eins). Vorbereitende Maßnahmen für die Truppenversorgung in den Herbstoperationen.

Atmosphäre am Abend:

An der Südfront. Die 2. und 1. Panzergruppe betraten den Einsatzraum. Der Ring um den Feind im Zusammenfluss von Desna und Dnjepr ist praktisch geschlossen. Es wird Kämpfe mit feindlichen Einheiten geben, die versuchen werden, aus der Einkreisung herauszukommen. Der Rest der Front ist außergewöhnlich ruhig; Zunächst einmal gibt es eine völlige Untätigkeit der Luftfahrt. Leningrad hat bedeutende Fortschritte gemacht. Der Ausgang unserer Truppen zur „inneren Umgehung der Befestigungen“ kann als abgeschlossen angesehen werden .

Die Rote Armee war das letzte Hindernis Hitlers, seiner Eroberungspläne

Die Lage an der Front: Die Landung unserer Truppen auf der Insel Muhu. Die Luftaufklärung wurde aufgrund des schlechten Wetters nur im südlichen Sektor der Ostfront durchgeführt. Vor der 11. Armee zieht sich ein Teil der feindlichen Truppen nach Osten, der andere nach Süden zurück.

Im Zusammenfluss von Desna und Dnjepr kommt es zu einem ungeordneten Rückzug feindlicher Kolonnen in Richtung Poltawa. Auf dem Rest der Front - nur vereinzelte Angriffe des Feindes. An der Front der 11. und 17. Armee verlangsamt sich die Bewegung unserer Einheiten aufgrund von Versorgungsschwierigkeiten.

Es besteht der Verdacht, dass der Feind an der gesamten Front in die Defensive übergehen wird. Seine Offensivaktionen im zentralen Sektor wurden merklich reduziert. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Feind einen Teil seiner Streitkräfte für die Verlegung nach Süden abzieht.

Verluste vom 22. Juni bis 10. September 1941: Verwundete - 11.125 Offiziere und 328.713 Unteroffiziere und Gefreite; getötet - 4396 Offiziere und 93 625 Unteroffiziere und Gefreite; vermisst - 387 Offiziere und 21.265 Unteroffiziere und Gefreite.

Insgesamt gingen 15.908 Offiziere und 443.603 Unteroffiziere und Gefreite verloren.

Die Gesamtverluste ohne Berücksichtigung der Kranken belaufen sich somit auf 459.511 Menschen, das sind 13,5 % der durchschnittlichen Truppenstärke an der Ostfront (3,4 Millionen Menschen).

Die Situation mit Panzern in der 2. Panzergruppe:

3. TD - kampfbereite Panzer - 20%, reparaturbedürftig und unwiederbringliche Verluste - 80%.

4. TD - kampfbereite Panzer - 29%, reparaturbedürftig und unwiederbringliche Verluste - 71%.

17. TD - kampfbereite Panzer - 21%, reparaturbedürftig und unwiederbringliche Verluste - 79%.

18. TD - kampfbereite Panzer - 31%, reparaturbedürftig und unwiederbringliche Verluste - 69%.

Deutsche Panzerdivisionen erlitten enorme Verluste, mehr als die Hälfte ihrer Fahrzeuge wurde beschädigt, verloren

"Die Lage am Abend: Im Süden geradezu klassische Entwicklung der Einkreisungsoperation. An der restlichen Ostfront ist es außergewöhnlich ruhig. Das Erscheinen neuer feindlicher Einheiten im Raum Ladogasee macht es erforderlich, die 8. zu bringen Panzerdivision ins Gefecht, Leningrad mit beachtlichem Erfolg.

Am 15. September schlossen die erste und zweite Panzergruppe der Deutschen den Ring im Gebiet Lokhvitsa und umgaben die Hauptkräfte der Südwestfront. Im Ring standen die 5., 26., 37. Armee und teilweise Einheiten der 21. und 28. Armee.

"Heeresgruppe Süd. Die Vorausabteilung der Leibstandarte "Adolf Hitler" erreichte die östlichen Zugänge zur Krim. Der Feind zieht sich nach Melitopol zurück. Der Einkreisungsring (östlich von Kiew) wird geschlossen
Das Tauwetter im Herbst verzögerte den Vormarsch beider deutscher Panzergruppen erheblich, die 17. Armee, um die Ostflanke der vorrückenden Truppen zu decken, begann mit ihrer rechten Flanke auf Poltawa vorzurücken, wandte sich dann aber mit großen Kräften nach Nordwesten.

Infolge dieser Offensive, des gleichzeitigen Angriffs der 6. Armee über den Dnjepr auf beiden Seiten von Kiew, der umgangen und am 19. September eingenommen wurde, und des weiteren Vordringens der 2. Armee aus dem Norden stellten sich die russischen Streitkräfte Kiew, Tscherkassy, ​​​​Lokhvitsa-Dreieck wurden von allen Parteien zusammengedrückt. Zu dieser Zeit schlugen Panzergruppen in erbitterten Kämpfen russische Versuche zurück, ihre Truppen aus dem Osten freizulassen. Die 4. und 2. Luftflotte, die in aufeinanderfolgenden Wellen agierten, unterstützten kontinuierlich die Bodentruppen.

19. bis 21. September. Belovs kavalleriemechanisierte Gruppe (2 kk) kämpfte erfolgreich um die Eroberung der Stadt Romny.

Halder schreibt am 19.:

"Die Situation an der Front. Die Operationen am Südflügel der Front entwickeln sich sehr erfolgreich. Östlich von Kiew wurden drei Kessel geschaffen, die von unseren großen Streitkräften blockiert werden. Die Panzergruppe von Guderian wird allmählich aus dem Kampfgebiet zurückgezogen und kann bereits mit der Umgruppierung beginnen, um eine neue Aufgabe auszuführen.

Die feindlichen Kräfte, die aus dem Nordosten und der Richtung Charkow herangeführt werden, machen immer noch wenig Sinn. Sie sind offenbar zu schwach, um den Lauf der Dinge zu beeinflussen.

Die Kamkov-Gruppe besetzte die Fronten Lyutenka und Belotserkovka. Somit wurde dieser Gegenangriff gegen den Rücken des deutschen 47. Panzerkorps geführt, das sich nach Süden bewegte, und trug zum Austritt aus der Einkreisung der Einheiten der 21. und 5. Armee bei.

452.720 Menschen wurden umzingelt, darunter etwa 60.000 Kommandopersonal. Der Feind bekam eine große Menge an Waffen und militärischer Ausrüstung. Der Frontkommandant M. P. Kirponos starb zusammen mit dem Stabschef V. I. Tupikov und einem Mitglied des Militärrates M. A. Burmistenko.

In der Zeit vom 18. bis 29. September verließen mehr als 10.000 Menschen die Einkreisung an unseren Sammelpunkten, darunter eine Gruppe von Generälen I.Kh..Skripko und viele andere Offiziere.

"Heeresgruppe Süd. Der Durchbruch der befestigten Stellungen bei Perekop hat begonnen. Die 1. Panzergruppe rückt in südöstlicher Richtung vor; die 17. Division rückt langsam vor.

Die Liquidierung der eingeschlossenen feindlichen Gruppierung im Raum östlich von Kiew nähert sich ihrem Ende.

Guderian zieht seine Truppen weiter nach Norden. An seiner Ostflanke (48. motorisiertes Korps) wurde der Feind zurückgedrängt ."

Als die Kämpfe am 26. September aufhörten, wurde klar, dass 150.000 sowjetische Soldaten getötet worden waren. 665.000 Soldaten der Roten Armee wurden gefangen genommen.

Die Verluste auf deutscher Seite beliefen sich auf 100.000 Tote und Verwundete. Historiker bezeichnen die Schlacht um Kiew als die größte einzelne Militäroperation der Geschichte.

Nur indem sie ihre letzten Reserven in den Kampf warf, die jetzt an anderen Stellen nicht beteiligt waren, gelang es der Stavka, ein riesiges Loch in der Frontlinie zu schließen und die fortgeschrittenen deutschen Panzereinheiten zu stoppen, die bereits auf Rostow am Don vorgerückt waren.

Am 30. September wurde den deutschen Streitkräften der Befehl erteilt, eine Generaloffensive gegen Moskau zu starten.