Linné ist der berühmteste schwedische Naturwissenschaftler. In Schweden wird er auch als Reisender geschätzt, der den Schweden ihr eigenes Land öffnete, die Besonderheiten der schwedischen Provinzen studierte und sah, „wie eine Provinz der anderen helfen kann“. Der Wert für die Schweden liegt nicht so sehr in Linnés Arbeit über die Flora und Fauna Schwedens, sondern in seinen Beschreibungen seiner eigenen Reisen; diese tagebucheinträge, gefüllt mit einzelheiten, kontrastreich, in klarer sprache gehalten, werden immer noch neu aufgelegt und gelesen. Linné ist eine jener Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur, mit der die endgültige Formung der literarischen schwedischen Sprache in ihrer modernen Form verbunden ist.

Karl war der Erstgeborene in der Familie (später bekamen Nils Ingemarsson und Christina vier weitere Kinder – drei Mädchen und einen Jungen).

1709 zog die Familie nach Stenbruchult, ein paar Kilometer von Roshult entfernt. Dort legte Niels Linneus neben seinem Haus einen kleinen Garten an, den er liebevoll pflegte; hier baute er Gemüse, Obst und verschiedene Blumen an, während er alle ihre Namen kannte. Auch Karl interessierte sich von Kindesbeinen an für Pflanzen, mit acht Jahren kannte er die Namen vieler Pflanzen, die in der Umgebung von Stenbruchult gefunden wurden; außerdem bekam er eine kleine fläche im garten für seinen eigenen kleinen garten.

1716-1727 studierte Karl von Linné in der Stadt Växjö: zunächst am Untergymnasium (1716-1724), dann am Gymnasium (1724-1727). Da Växjö etwa fünfzig Kilometer von Stenbruchult entfernt lag, war Karl nur in den Ferien zu Hause. Seine Eltern wollten, dass er Pfarrer studiert und künftig als ältester Sohn den Platz seines Vaters einnimmt, aber Karl lernte sehr schlecht, besonders in den Grundfächern Theologie und alte Sprachen. Er interessierte sich nur für Botanik und Mathematik; oft schwänzte er sogar den Unterricht, anstatt zur Schule zu gehen, ging er in die Natur, um Pflanzen zu studieren.

Dr. Johan Stensson Rotman (1684-1763), ein Bezirksarzt, der Logik und Medizin an der Linnaeus-Schule lehrte, überredete Nils Linneus, seinen Sohn zum Studium als Arzt zu schicken, und begann mit Karl individuell Medizin, Physiologie und Botanik zu studieren. Die Sorge der Eltern um das Schicksal von Karl hing insbesondere damit zusammen, dass es zu dieser Zeit sehr schwierig war, in Schweden eine Stelle für einen Arzt zu finden, gleichzeitig gab es keine Probleme, für einen Priester zu arbeiten .

Studium in Lund und Uppsala

An der Universität Uppsala traf Linné seinen Studienkollegen, den Studenten Peter Artedi (1705-1735), mit dem sie die Arbeit an einer kritischen Überarbeitung der damals bestehenden naturkundlichen Klassifikationen begannen. Linné befasste sich hauptsächlich mit Pflanzen im Allgemeinen, Artedi mit Fischen, Amphibien und Doldengewächsen. Es sollte beachtet werden, dass das Niveau der Lehre an beiden Universitäten nicht sehr hoch war und die Studenten die meiste Zeit mit Selbstbildung beschäftigt waren.

Manuskript von Linnés Werk (Dezember 1729)

1729 lernte Linnaeus Olof Celsius (1670-1756) kennen, einen Professor der Theologie, der ein begeisterter Botaniker war. Dieses Treffen erwies sich als sehr wichtig für Linné: Er ließ sich bald im Hause Celsius nieder und erhielt Zugang zu seiner umfangreichen Bibliothek. Im selben Jahr schrieb Linné ein kurzes Werk „Einführung in das Sexualleben der Pflanzen“ (lat. Praeludia sponsaliorum plantarum ), der die Hauptideen seiner zukünftigen Klassifizierung von Pflanzen nach Geschlechtsmerkmalen skizzierte. Diese Arbeit weckte großes Interesse in akademischen Kreisen in Uppsala.

Ab 1730 begann Linné unter der Leitung von Professor Olof Rudbeck Jr. als Demonstrator im Botanischen Garten der Universität zu unterrichten. Die Vorlesungen von Linné waren ein großer Erfolg. Im selben Jahr zog er in das Haus des Professors und begann in seiner Familie als Heimlehrer zu dienen. Linné lebte jedoch nicht allzu lange im Hause Rudbeck, der Grund dafür war ein schwankendes Verhältnis zur Frau des Professors.

Bekannt sind die Bildungsexkursionen, die Linné in diesen Jahren in der Nähe von Uppsala durchführte.

Auch zu einem anderen Medizinprofessor, Lars Ruberg, entwickelte Linnaeus ein gutes Verhältnis. Ruberg war ein Anhänger der Philosophie der Kyniker, er schien eine seltsame Person zu sein, schlecht gekleidet, aber er war ein talentierter Wissenschaftler und Besitzer einer großen Bibliothek. Linné bewunderte ihn und war ein aktiver Anhänger der neuen mechanistischen Physiologie, die auf der Tatsache beruhte, dass die gesamte Vielfalt der Welt ein einziges Gerät hat und auf eine relativ kleine Anzahl rationaler Gesetze reduziert werden kann, genau wie die Physik darauf reduziert wird Newtonsche Gesetze. Das Hauptpostulat dieser Lehre, „der Mensch ist eine Maschine“ (lat. homo machina est), in Bezug auf die Medizin, wie sie von Ruberg dargestellt wurde, sah so aus: „Das Herz ist eine Pumpe, die Lunge ist ein Blasebalg, der Magen ist ein Trog.“ Es ist bekannt, dass Linné ein Anhänger einer anderen These war – „Der Mensch ist ein Tier“ (lat. Homo-Tier). Im Allgemeinen trug eine solche mechanistische Herangehensweise an Naturphänomene dazu bei, viele Parallelen sowohl zwischen verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaft als auch zwischen Natur und soziokulturellen Phänomenen zu ziehen. Auf solchen Ansichten basierten die Pläne von Linné und seinem Freund Peter Artedi, die gesamte Naturwissenschaft zu reformieren – ihre Hauptidee war die Schaffung eines einzigen geordneten Wissenssystems, das leicht zu überprüfen wäre.

Linnaeus in "lappländischer" (traditioneller samischer) Tracht (1737). Gemälde des niederländischen Künstlers Martin Hoffmann ( Martin Hoffmann). In der einen Hand hält Linné ein Schamanen-Tamburin, in der anderen – seine später nach ihm benannte Lieblingspflanze – Linné. Die samische Tracht sowie das Herbarium der lappländischen Flora zusammen mit dem Manuskript der Flora von Lappland brachte Linné nach Holland

Nachdem Linnaeus am 12. Mai 1732 Gelder von der Royal Scientific Society of Uppsala erhalten hatte, reiste er nach Lappland und Finnland. Während seiner Reisen erforschte und sammelte Linné Pflanzen, Tiere und Mineralien sowie vielfältige Informationen über die Kultur und Lebensweise der lokalen Bevölkerung, einschließlich der Sami (Lappen). Die Idee dieser Reise gehörte größtenteils Professor Olof Rudbek Jr., der 1695 genau in Lappland reiste (diese Reise von Rudbek kann als erste wissenschaftliche Expedition in der Geschichte Schwedens bezeichnet werden) und später auf der Grundlage der gesammelten Materialien in Lappland schrieb er ein illustriertes Buch über Vögel, das er Linnaeus zeigte. Zurück nach Uppsala kehrte Linné im Herbst, am 10. Oktober, mit Sammlungen und Aufzeichnungen zurück. Im selben Jahr wurde es veröffentlicht Florula lapponica("Short Flora of Lappland"), in dem das sogenannte "Pflanzenreproduktionssystem" von 24 Klassen, basierend auf der Struktur von Staubblättern und Stempeln, erstmals im Druck erscheint.

Die Universitäten in Schweden stellten in dieser Zeit keine Doktortitel in Medizin aus, und Linnaeus konnte ohne Doktortitel nicht mehr in Uppsala lehren.

1733 beschäftigte sich Linné aktiv mit Mineralogie und schrieb ein Lehrbuch zu diesem Thema. Um Weihnachten 1733 zog er nach Falun, wo er anfing, Probenkunst und Mineralogie zu unterrichten.

1734 unternahm Linné eine botanische Reise in die Provinz Dalarna.

Niederländische Zeit

Am 23. Juni 1735 promovierte Linnaeus in Medizin an der Universität Harderwijk und verteidigte seine zu Hause angefertigte Dissertation „Die neue Hypothese des intermittierenden Fiebers“ (über die Ursachen der Malaria). Von Harderwijk ging Linnaeus nach Leiden, wo er einen kurzen Aufsatz veröffentlichte Systema naturae(„Das System der Natur“), das ihm den Weg in den Kreis der gelehrten Ärzte, Naturforscher und Sammler Hollands öffnete, die sich um den europäisch berühmten Professor der Universität Leiden Hermann Boerhaave (1668-1738) drehten. Jan Gronovius (1686-1762), Doktor der Medizin und Botaniker aus Leiden, half Linnaeus bei der Veröffentlichung von The System of Nature: Er war so begeistert von diesem Werk, dass er den Wunsch äußerte, es auf eigene Kosten drucken zu lassen. Der Zugang zu Boerhaave war sehr schwierig, aber nach der Veröffentlichung von The System of Nature lud er selbst Linnaeus zu sich ein, und bald war es Boerhaave, der Linnaeus überredete, nicht in seine Heimat zu gehen und einige Zeit in Holland zu bleiben.

Im August 1735 erhielt Linné unter der Schirmherrschaft von Freunden die Stelle des Kurators der Sammlungen und des Botanischen Gartens, George Clifford (1685–1760), Bürgermeister von Amsterdam, Bankier, einer der Direktoren der Niederländischen Ostindien-Kompanie und an begeisterter Hobby-Botaniker. Der Garten befand sich auf dem Gut Gartekamp in der Nähe der Stadt Haarlem; Linnaeus war an der Beschreibung und Klassifizierung einer großen Sammlung lebender exotischer Pflanzen beteiligt, die von Schiffen des Unternehmens aus aller Welt nach Holland geliefert wurden.

Linnés enger Freund Peter Artedy zog ebenfalls nach Holland; er arbeitete in Amsterdam und ordnete die Sammlungen von Albert Seb (1665-1736), Reisender, Zoologe und Apotheker. Leider ertrank Artedi am 27. September 1735 in einem Kanal, nachdem er nachts auf dem Heimweg gestolpert war. Zu diesem Zeitpunkt hatte Artedi seine allgemeine Arbeit über Ichthyologie abgeschlossen und auch alle Fische aus der Seba-Sammlung identifiziert und beschrieben. Linnaeus und Artedi vermachten einander ihre Manuskripte, aber für die Herausgabe von Artedis Manuskripten verlangte der Besitzer der Wohnung, in der er lebte, ein hohes Lösegeld, das Linnaeus dank der Unterstützung von George Clifford bezahlte. Später bereitete Linné das Manuskript seines Freundes für den Druck vor und veröffentlichte es 1738 unter dem Titel Ichthyologie. Darüber hinaus verwendete Linné Artedis Vorschläge zur Klassifizierung von Fischen und Schirmpflanzen in seinen Werken.

Im Sommer 1736 unternahm Linné eine Reise nach England, wo er mehrere Monate lebte; er traf berühmte Botaniker dieser Zeit, darunter Hans Sloan (1660-1753) und Johan Jacob Dillenius (1687-1747).

Carl von Linné
Gattung plantarum, Kapitel Verhältnis Opern. § elf.

Drei Jahre, die Linné in Holland verbrachte, sind eine der fruchtbarsten Perioden seiner wissenschaftlichen Biographie. In dieser Zeit erschienen seine Hauptwerke: die Erstausgabe Systema naturae("Das System der Natur", 1736), Bibliotheca botanica("Botanische Bibliothek", 1736), Musa Cliffortiana("Cliffords Banane", 1736), Fundamenta Botanica(„Grundlagen der Botanik“, „Grundlagen der Botanik“, 1736), Hortus Cliffortianus("Cliffords Garten", 1737), Flora Lapponica("Flora Lapplands", 1737), Gattung plantarum("Pflanzengattungen", 1737), Critica botanica (1737), Klassen plantarum("Klassen von Pflanzen", 1738). Einige dieser Bücher wurden mit wunderbaren Illustrationen des Künstlers George Ehret (1708-1770) herausgebracht.

In seine Heimat zurückgekehrt, verließ Linné diese nie wieder, aber drei Jahre Auslandsaufenthalt genügten, um seinen Namen bald weltberühmt zu machen. Erleichtert wurde dies durch seine zahlreichen in Holland veröffentlichten Werke (da schnell klar wurde, dass sie in gewissem Sinne den Grundstein für die Biologie als vollwertige Wissenschaft legten) und die Tatsache, dass er viele maßgebliche Botaniker dieser Zeit persönlich traf (trotz die Tatsache, dass er es nicht konnte, wurde als weltliche Person bezeichnet und er war schlecht in Fremdsprachen). Wie Linnaeus später diese Zeit seines Lebens beschrieb, „schrieb er in dieser Zeit mehr, entdeckte mehr und führte mehr wichtige Reformen in der Botanik durch als jeder andere vor ihm in seinem ganzen Leben“.

Kybele (Mutter Erde) und Linnaeus in Form eines jungen Apollo, der mit seiner rechten Hand den Schleier der Unwissenheit lüftet, in seiner linken eine Fackel trägt, die Fackel des Wissens, und mit seinem linken Fuß den Drachen der Lüge zertrampelt. Hortus Cliffortianus(1737), Frontispizdetail. Grafik durch Jan Vandelaar

Werke, die von Linnaeus in Holland veröffentlicht wurden

Die Veröffentlichung einer so großen Anzahl von Werken wurde auch möglich, weil Linné den Veröffentlichungsprozess seiner Werke oft nicht verfolgte, sondern seine Freunde dies in seinem Auftrag taten.

Familie Linné

1738, nachdem Linnaeus in seine Heimat zurückgekehrt war, verlobten er und Sarah sich offiziell, und im September 1739 fand ihre Hochzeit auf dem Bauernhof der Familie Moreus statt.

Ihr erstes Kind (später bekannt als Carl Linnaeus Jr.) wurde 1741 geboren. Sie hatten insgesamt sieben Kinder (zwei Jungen und fünf Mädchen), von denen zwei (ein Junge und ein Mädchen) im Säuglingsalter starben.

Eine Gattung blühender südafrikanischer Stauden aus der Familie der Schwertlilien ( Schwertlilien) wurde von Linné benannt Moraea(Morea) - zu Ehren der Frau und ihres Vaters.

Stammbaum der Familie Linnaean

Ingemar Bengtsson 1633-1693

Ingrid Ingemarsdotter 1641-1717

Samuel Brodersonius 1656-1707

Maria (Marna) Jörgensdotter-Schee 1664-1703

Johan Moræus ~1640-1677

Barbro Schwedberg 1649- ?

Hans Israelsson Stjarna 1656-1732

Sara Danielsdotter 1667-1741

Niels Ingemarsson Linneus Nicolaus (Nils) Ingemarsson von Linné 1674-1748

Christina Brodersonia Christina Brodersonia 1688-1733

Johan Hansson Moreus Johan Hansson Moraeus 1672-1742

Elisabeth Hansotter Elisabet Hansdotter Stjarna 1691-1769

Carl von Linné Carl (Carolus) von Linné Karl von Linne 1707-1778

Sarah Lisa Morea Sara Elisabeth (Elisabeth, Lisa) Moraea (Moræa) 1716-1806

Carl von Linne d.j. (Carl von Linné Jr. , 1741-1783) Elisabeth Christine, 1743-1782 Sara Magdalena, 1744-1744 Lovisa, 1749-1839 Sarah Christina, 1751-1835 Johannes, 1754-1757 Sofia, 1757-1830

Linné hatte drei Schwestern und einen Bruder, Samuel. Es war Samuel Linnaeus (1718-1797), der Niels Ingemarsson Linnaeus, ihren Vater, als Kleriker von Stenbruchult ablöste. Samuel ist in Schweden als Autor eines Buches über die Imkerei bekannt.

Reife Jahre in Stockholm und Uppsala

Nach seiner Rückkehr in seine Heimat eröffnete Linné eine Arztpraxis in Stockholm (1738). Nachdem er mehrere Hofdamen mit einem Sud aus frischen Schafgarbenblättern vom Husten geheilt hatte, wurde er bald Hofarzt und einer der angesagtesten Ärzte der Hauptstadt. Es ist bekannt, dass Linnaeus in seiner medizinischen Tätigkeit Erdbeeren aktiv verwendete, sowohl zur Behandlung von Gicht als auch zur Blutreinigung, zur Verbesserung des Teints und zur Gewichtsabnahme. 1739 erhielt Linnaeus, Leiter des Marinekrankenhauses, die Erlaubnis, die Leichen der Toten zu öffnen, um die Todesursache zu bestimmen.

Neben der medizinischen Praxis lehrte Linné in Stockholm an der Bergbauschule.

1739 beteiligte sich Linné an der Gründung der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (die in den Anfangsjahren ihres Bestehens eine private Gesellschaft war) und wurde ihr erster Vorsitzender.

Im Oktober 1741 trat Linné die Stelle eines Professors für Medizin an der Universität Uppsala an und zog in das Professorenhaus im Botanischen Garten der Universität (heute Linné-Garten). Die Position des Professors ermöglichte es ihm, sich auf das Schreiben von Büchern und Dissertationen über Naturgeschichte zu konzentrieren. Linné arbeitete bis zu seinem Lebensende an der Universität Uppsala.

1750 wurde Carl von Linné zum Rektor der Universität Uppsala ernannt.

Die bedeutendsten Veröffentlichungen der 1750er Jahre:

• Philosophia botanica("Philosophie der Botanik", 1751) - ein Lehrbuch der Botanik, das in viele europäische Sprachen übersetzt wurde und bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Vorbild für andere Lehrbücher blieb.
• Pflanzenart("Arten von Pflanzen"). Als Ausgangspunkt für die botanische Nomenklatur wird das Erscheinungsdatum des Werkes, der 1. Mai 1753, genommen.
• 10. Auflage Systema naturae("Das System der Natur"). Das Erscheinungsdatum dieser Ausgabe – 1. Januar 1758 – wird als Ausgangspunkt für die zoologische Nomenklatur genommen.
• Amoenitates academicae("Akademische Freizeit", 1751-1790). Eine zehnbändige Sammlung von Dissertationen, die Linnaeus für seine Schüler und teilweise von den Schülern selbst verfasst hat. Es erschien in Leiden, Stockholm und Erlangen: zu seinen Lebzeiten (1749 bis 1769) erschienen sieben Bände, nach seinem Tod (1785 bis 1790) drei weitere Bände. Die Themen dieser Arbeiten beziehen sich auf verschiedene Bereiche der Naturwissenschaften - Botanik, Zoologie, Chemie, Anthropologie, Medizin, Mineralogie usw.

1758 erwarb Linnaeus das Gut (Farm) Hammarby etwa zehn Kilometer südöstlich von Uppsala; ein Landhaus in Hammarby wurde sein Sommersitz (das Anwesen ist erhalten geblieben, jetzt ist es Teil des botanischen Gartens "Linneevsky Hammarby", der der Universität Uppsala gehört).

1774 erlitt Linné den ersten Schlaganfall (eine Gehirnblutung), wodurch er teilweise gelähmt war. Im Winter 1776-1777 gab es einen zweiten Schlag: Er verlor sein Gedächtnis, versuchte, sein Zuhause zu verlassen, schrieb, verwechselte lateinische und griechische Buchstaben. Am 30. Dezember 1777 ging es Linnaeus viel schlechter und am 10. Januar 1778 starb er in seinem Haus in Uppsala.

Als einer der prominenten Bürger von Uppsala wurde Linné in der Kathedrale von Uppsala begraben.

Apostel von Linné

Die Apostel von Linné waren seine Schüler, die ab Ende der 1740er Jahre an botanischen und zoologischen Expeditionen in verschiedenen Teilen der Welt teilnahmen. Die Pläne für einige von ihnen wurden von Linné selbst oder mit seiner Beteiligung entwickelt. Von ihren Reisen brachten die meisten „Apostel“ ihrem Lehrer Pflanzensamen, Herbarbelege und zoologische Präparate mit oder schickten sie. Expeditionen waren mit großen Gefahren verbunden: Von den 17 Jüngern, die üblicherweise zu den „Aposteln“ gezählt werden, starben sieben während der Reise. Dieses Schicksal ereilte unter anderem Christopher Tärnström (1703-1746), den allerersten „Apostel von Linné“; Nachdem Turnströms Witwe Linnaeus vorgeworfen hatte, es sei seine Schuld, dass ihre Kinder als Waisen aufwachsen würden, begann er, nur noch unverheiratete seiner Schüler auf Expeditionen zu schicken.

Beitrag zur Wissenschaft

Linnaeus legte den Grundstein für die moderne binominale (binäre) Nomenklatur, indem er die sogenannte einführte nomina trivialia, die später als spezifische Epitheta in den Binomialnamen lebender Organismen verwendet wurden. Die von Linné für jede Art eingeführte Methode zur Bildung eines wissenschaftlichen Namens wird immer noch verwendet (die zuvor verwendeten langen Namen, die aus einer großen Anzahl von Wörtern bestanden, gaben eine Beschreibung der Art, waren jedoch nicht streng formalisiert). Die Verwendung eines lateinischen Namens mit zwei Wörtern – dem Namen der Gattung, dann dem spezifischen Namen – ermöglichte die Trennung von Nomenklatur und Taxonomie.

Carl von Linné ist der Autor der erfolgreichsten künstlichen Klassifizierung von Pflanzen und Tieren, die zur Grundlage für die wissenschaftliche Klassifizierung lebender Organismen geworden ist. Er teilte die natürliche Welt in drei „Reiche“ ein: Mineralien, Pflanzen und Tiere, wobei er vier Ebenen („Ränge“) verwendete: Klassen, Ordnungen, Gattungen und Arten.

Er beschrieb ungefähr anderthalbtausend neue Pflanzenarten (die Gesamtzahl der von ihm beschriebenen Pflanzenarten beträgt mehr als zehntausend) und eine große Anzahl von Tierarten.

Seit dem 18. Jahrhundert begann sich zusammen mit der Entwicklung der Botanik die Phänologie aktiv zu entwickeln - die Wissenschaft von saisonalen Naturphänomenen, dem Zeitpunkt ihres Auftretens und den Gründen, die diese Zeitpunkte bestimmen. In Schweden war es Linné, der als erster begann, wissenschaftliche phänologische Beobachtungen durchzuführen (seit 1748); später organisierte er ein aus 18 Stationen bestehendes Beobachternetz, das von 1750 bis 1752 bestand. Eine der weltweit ersten wissenschaftlichen Arbeiten zur Phänologie war die Arbeit von Linnaeus aus dem Jahr 1756 Calendaria Florae; die Entwicklung der Natur in ihr wird zum größten Teil am Beispiel des Pflanzenreiches geschildert.

Die heutige Celsius-Skala verdankt die Menschheit zum Teil Linné. Ursprünglich hatte die Skala des Thermometers, erfunden von Linnaeus' Kollege an der Universität Uppsala, Professor Anders Celsius (1701-1744), null am Siedepunkt von Wasser und 100 Grad am Gefrierpunkt. Linné, der Thermometer zur Messung der Bedingungen in Gewächshäusern und Gewächshäusern verwendete, fand dies unbequem und „drehte“ 1745, nach dem Tod von Celsius, die Waage um.

Linnaeus-Sammlung

Carl von Linné hinterließ eine riesige Sammlung, die zwei Herbarien, eine Muschelsammlung, eine Insektensammlung und eine Mineraliensammlung sowie eine große Bibliothek umfasste. „Dies ist die größte Sammlung, die die Welt je gesehen hat“, schrieb er seiner Frau in einem Brief, den er nach seinem Tod zur Veröffentlichung vermachte.

Nach langen Familienstreitigkeiten und gegen die Anweisungen von Carl von Linné ging die gesamte Sammlung an seinen Sohn, Carl von Linné jr. (Insektensammlung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits unter Schädlingen und Feuchtigkeit gelitten). Der englische Naturforscher Sir Joseph Banks (1743-1820) bot an, seine Sammlung zu verkaufen, aber er lehnte ab.

Aber kurz nach dem plötzlichen Tod von Carl Linnaeus Jr. an einem Schlaganfall, der Ende 1783 folgte, schrieb seine Mutter (Carlus Linnaeus' Witwe) an Banks, dass sie bereit sei, ihm die Sammlung zu verkaufen. Er kaufte es nicht selbst, sondern überzeugte den jungen englischen Naturforscher James Edward Smith (1759-1828) davon. Potenzielle Käufer waren auch ein Schüler von Carl von Linné, Baron Claes Alströmer (1736–1794), die russische Kaiserin Katharina die Große, der englische Botaniker John Sibthorp (1758–1796) und andere, aber Smith erwies sich als schneller: schnell genehmigt Inventar an ihn geschickt, genehmigte er den Deal. Wissenschaftler und Studenten der Universität Uppsala forderten die Behörden auf, alles zu tun, um das Erbe von Linnaeus zu Hause zu lassen, aber König Gustav III. Von Schweden war zu dieser Zeit in Italien, und Regierungsbeamte antworteten, dass sie dieses Problem ohne sein Eingreifen nicht lösen könnten. .

Im September 1784 verließ die Sammlung Stockholm auf einer englischen Brigg und wurde bald sicher nach England geliefert. Die Legende, wonach die Schweden ihr Kriegsschiff aussandten, um die englische Brigg abzufangen, die die Linnaeus-Sammlung exportierte, hat keine wissenschaftliche Grundlage, obwohl sie in einem Stich aus R. Thorntons Buch "A New Illustration of the Linnaeus System" abgebildet ist.

Die von Smith erhaltene Sammlung umfasste 19.000 Herbarblätter, mehr als dreitausend Insektenexemplare, mehr als anderthalbtausend Muscheln, über siebenhundert Korallenexemplare, zweieinhalbtausend Mineralienexemplare; Die Bibliothek bestand aus zweieinhalbtausend Büchern, über dreitausend Briefen sowie Manuskripten von Carl von Linné, seinem Sohn und anderen Wissenschaftlern.

Linneismus

Schon zu seinen Lebzeiten erlangte Linné weltweite Berühmtheit, denn seine Lehren, die gemeinhin als Linnéismus bezeichnet wurden, verbreiteten sich Ende des 18. Jahrhunderts. Und obwohl Linnés Konzentration bei der Erforschung von Phänomenen auf die Materialsammlung und deren weitere Einordnung aus heutiger Sicht übertrieben erscheint und die Herangehensweise selbst sehr einseitig zu sein scheint, wurden die Aktivitäten Linnés und seiner Anhänger für ihre Zeit sehr stark wichtig. Der Geist der Systematisierung, der diese Tätigkeit durchdrang, half der Biologie, in relativ kurzer Zeit zu einer vollwertigen Wissenschaft zu werden und gewissermaßen die Physik einzuholen, die sich im 18. Jahrhundert infolge der wissenschaftlichen Revolution aktiv entwickelte.

Eine der Formen des Linnéanismus war die Gründung von „Linné-Gesellschaften“ – wissenschaftliche Vereinigungen von Naturforschern, die ihre Aktivitäten auf der Grundlage der Ideen von Linné aufbauten. Noch zu seinen Lebzeiten, 1874, entstand in Australien die Linnean Society of New South Wales, die bis heute existiert.

Kurz nach der London Society erschien eine ähnliche Gesellschaft in Paris, die "Pariser Linnean Society". Ihre Blütezeit erlebte sie in den ersten Jahren nach der Französischen Revolution. Später entstanden ähnliche „Linnäische Gesellschaften“ in Australien, Belgien, Spanien, Kanada, den USA, Schweden und anderen Ländern. Viele dieser Vereine existieren noch heute.

Ehrungen

Schon zu seinen Lebzeiten erhielt Linné metaphorische Namen, die seine einzigartige Bedeutung für die Weltwissenschaft betonen. Sie riefen ihn an Princeps botanicorum(es gibt mehrere Übersetzungen ins Russische - „Der Erste unter den Botanikern“, „Prinz der Botaniker“, „Prinz der Botaniker“), „Nord-Plinius“ (in diesem Namen wird Linnaeus verglichen mit

Bei der Charakterisierung der wissenschaftlichen Tätigkeit von Linné wurden bereits in der Biographie alle seine Hauptwerke zur Botanik ausführlich beschrieben und jedes von ihnen gesondert charakterisiert. Über die Arbeit von Linné auf dem Gebiet der Zoologie, Mineralogie und Medizin wurde sehr wenig gesagt.

Die Bedeutung der Werke von Linné wird deutlicher, wenn man sie im Zusammenhang mit dem allgemeinen Stand der Naturwissenschaft zu Beginn seiner wissenschaftlichen Tätigkeit betrachtet.

Bevor wir uns dieser Frage zuwenden, wäre es angebracht, sich mit Linnés eigener Einschätzung seiner eigenen Tätigkeit am Beispiel seiner einzelnen Werke vertraut zu machen. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang das von Afzelius in seiner Autobiographie veröffentlichte Kapitel „Linnaei merita et inventa“. Hier präsentieren wir die Übersetzung dieses Kapitels.

Verdienste und Entdeckungen von Linné

Er baute die Botanik auf einem ehemals verfallenen Gelände von Grund auf auf, so dass man davon ausgehen kann, dass diese Wissenschaft seit seiner Zeit ein ganz anderes Gesicht und den Beginn einer neuen Ära erhalten hat.

1. Er bezeichnete vor allem die Blätter von Pflanzen genau, wodurch alle Pflanzenbeschreibungen ein neues Aussehen und eine neue Beleuchtung erhielten.
2. Er war der erste, der das Prolepsin Plantarum besaß, die seltenste Entdeckung in der Natur, in der Spuren des Schöpfers selbst vorkommen.

1. Er betrachtete die Transformationen (Veränderungen) der Pflanzen auf neue Weise und bewies damit die Grundlage der Fortpflanzung.
2. Er brachte das in Frage gestellte Geschlecht von Pflanzen ans Licht und zeigte die Wirkung von Pollen auf die Feuchtigkeit der Narbe.
3. Er baute das Fortpflanzungssystem als Ergebnis unzähliger Beobachtungen von Staubblättern und Stempeln in allen Pflanzen auf, die bis dahin vernachlässigt worden waren.
4. Er führte zuerst viele Fortpflanzungsteile unter ihren eigenen Namen in die Botanik ein, wie Kelch, Blütenhülle, Hülle, Schuppen, Flügel usw. Blumenkrone und Nektarien, Staubbeutel, Fruchtknoten, Griffel, Narbe, Schote und Bohne, Steinfrucht und Gefäß, außerdem viele Wörter, auch Nebenblatt und Hochblatt, Pfeil, Stiel und Blattstiel.
5. Er beschrieb neu, in Übereinstimmung mit der Anzahl, Form, Position und Proportion aller Teile der Fruchtkörper, die Geburt, von der man glaubte, dass sie nicht genau bestimmt werden könnten - und sie wurden erkannt; er entdeckte doppelt so viele Gattungen wie alle Autoren vor ihm.
6. Er grenzte erstmals die Pflanzenarten durch grundlegende Unterschiede ein und identifizierte auch die meisten indischen.
7. Er führte zum ersten Mal in alle Naturwissenschaften einfache Namen ein, zu seiner Klarheit und Kürze.
8. Die Sorten, die die Botanik überschwemmten, reduzierte er auf ihre Art.
9. Pflanzenlebensräume (Loca plantarum) fügte er den Arten als Begründung für die Pflanzenkultur hinzu.
10. Er erforschte pflanzliche Lebensräume (Stationes plantarum) als Grundlage für die Landwirtschaft.
11. Er entwickelte zunächst den Florakalender als Leitfaden für alle Aktivitäten in der Landwirtschaft und zeigte vom Blühen der Bäume den Zeitpunkt der Aussaat.
12. Er sah und beschrieb zuerst die Flora-Uhr.
13. Er entdeckte zuerst den Traum von Pflanzen.
14. Er wagte es, von Pflanzenhybriden zu sprechen und gab der Nachwelt Hinweise auf die Ursache [der Entstehung] von Arten (Specierum causam).
15. Er gründete Pan suecicus und Pandora suecica als Werke, die von allen Schichten des Volkes fortgesetzt werden sollten, da sie zuvor nicht wussten, wie man die Wirtschaft richtig verwaltet. (Diese Namen bezeichnen Linnés umfassendes Werk zur Erforschung von Futterpflanzen in Schweden.)
16. Er verstand besser als jeder andere vor ihm die Entstehung von Mineralien und zeigte, dass Kristalle aus Salzen entstehen und dass harte Steine ​​aus weichen (Felsen) entstehen, bestätigte die Abnahme von Wasser und bewies die 4 Hebungen des Landes, ganz zu schweigen davon, dass er sie als erster begründete die wahre Methode im Mineralreich.
17. Er allein entdeckte die Tiere mehr als alle vor ihm, und er war der allererste, der ihre generischen und spezifischen Eigenschaften auf natürliche Weise feststellte. Ihm sollte das Wissen über Insekten und ihre Eigenschaften zugeschrieben werden, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er als erster eine künstliche Methode fand, um Fische an ihren Flossen, Weichtiere an ihrem Panzer und Schlangen an ihren Schildern zu erkennen. Er klassifizierte Wale als Säugetiere, nackte Reptilien als Amphibien und trennte Würmer von Insekten.
18. Er zeigte in der Physiologie die lebendige Natur der medullären (Kern-)Substanz, unendlich in Reproduktion und Multiplikation; dass es niemals in Nachkommen reproduziert werden kann, es sei denn, es gehört zum Mutterorganismus; dass das, was nach dem Aussehen des Körpers produziert wird, dem Vater gehört, und nach dem Marksystem der Mutter gehört; wie komplexe Tiere (Animalia composita) zu verstehen sind; und das Gehirn wird durch elektrische Einflüsse erhalten, die durch die Lungen wahrgenommen werden.
19. In der Pathologie gab er die deutlichsten Anzeichen von Krankheiten, basierend auf den Prinzipien von Sauvage, aber stark verbessert; er weckte die Idee des Drüseninfarkts als Ursache schmerzhafter Todesfälle; Er erkannte als erster klar, dass Fieber von einer inneren Krankheit herrührt, die durch Erkältungen übertragen und durch Wärme zugezogen wird, und er bewies die Ansteckungskraft lebender Hautschuppen. Er war der erste, der Bandwürmer richtig erkannte.
20. Er führte Dulcamara, Herb., zunächst bei schwedischen Ärzten in die Praxis ein. Brittanica, Senega, Spigelia, Cynomorium, Conyza, Linnaea.
21. Er zeigte erstmals die Eigenschaften von Pflanzen, untermauerte damit die bisher mysteriösen Wirkprinzipien von Therapeutika, zeigte ihre Wirkungsweise auf und widerlegte die Toxizitätsvorstellungen der Praktiker.
22. Er stellte die Diät nach seiner eigenen Methode dar, basierend auf Beobachtungen und Erfahrungen, und gab ihr die Form der Experimentalphysik.
23. Er vernachlässigte nie die wirtschaftliche Nutzung der Pflanzen, sondern sammelte mit größter Aufmerksamkeit Arten, die frühere Naturforscher nur selten berücksichtigt hatten.
24. Er entdeckte die Organisation der Natur (Politia Naturae) oder die Göttliche Ökonomie und öffnete der Nachwelt den Weg zu einem unermesslichen neuen Gebiet.
25. Er stellte die Fauna an die erste Stelle der Wissenschaft und war der erste, der die Natur der nördlichen Regionen Skandinaviens bis ins kleinste erforschte; ganz zu schweigen davon, dass er den ersten und größten botanischen Garten hier im Land gründete, der vor ihm nicht einmal der Rede wert war, und dass er hier das erste Museum für Tiere in Weingeist gründete.

Während des 16. und 17. Jahrhunderts wissenschaftliche Botanik und Zoologie bestanden vor allem in einer einfachen Bekanntschaft mit lebenden Organismen und ihrer Beschreibung, indem sie sie in der einen oder anderen Reihenfolge auflisteten. Zu dem aktuellen Wissen über Pflanzen und Tiere, die in europäischen Ländern lebten, kamen im Laufe der Zeit immer mehr überseeische hinzu. Diese zunehmende Vielfalt lebender Organismen, die von der damaligen Wissenschaft erfasst wurde, trug wesentlich zur Anhäufung von Tatsachenwissen über sie bei und machte es im Laufe der Zeit immer schwieriger, sie zu überprüfen.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Schweizer Botaniker Kaspar Baugin veröffentlichte eine Sammlung (Pinax theatri botanici, 1623) aller damals bekannten Pflanzen, deren Gesamtzahl etwa sechstausend betrug. Dieses Werk war zu seiner Zeit von sehr großer wissenschaftlicher Bedeutung, da es alles zusammenfasste, was bisher in der Pflanzenkunde getan worden war. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass dieses Buch in unserer Zeit für uns wenig verstanden wird, obwohl das tatsächliche Wissen über Pflanzen in diesen Jahrhunderten ins Unermessliche gewachsen ist. Ihre geringe Zugänglichkeit für den Leser unserer Zeit liegt darin begründet, dass die Pflanzenbeschreibungen hier sehr oft so ungenau und widersprüchlich sind, dass man ihnen die betreffende Pflanze oft nicht mehr entnehmen kann. Gleichzeitig macht es die Ausführlichkeit der Beschreibungen dem Leser keineswegs leichter, sich eine klarere Vorstellung von der beschriebenen Pflanze zu machen. Auch die wortreichen Namen von Pflanzen, die man sich nicht merken kann, sind nur in seltenen Fällen verständlich.

Dieses Buch und ähnliche Schriften der damaligen Zeit waren auch für ihre Zeitgenossen sehr schwer zu verwenden, gerade wegen der Ungenauigkeit in der Beschreibung von Pflanzenorganen, der Ungenauigkeit beschreibender Begriffe, des Fehlens allgemein verständlicher Pflanzennamen usw. Man kann es sich vorstellen die Schwierigkeiten der Botaniker des 17. Jahrhunderts, die in der Natur aufgenommene Pflanzen mit ihren Beschreibungen in diesen Schriften vergleichen möchten.

Die Pflanze, die von einem solchen Code nicht erkannt wurde, wurde von anderen Autoren erneut beschrieben und natürlich auch ausdruckslos und erhielt einen neuen umständlichen Namen. Durch die terminologische Unschärfe und Heterogenität der Autoren wurden nachfolgende Leser somit in eine noch schwierigere Lage gebracht. Die Zahl solcher Beschreibungen nahm im Laufe der Zeit zu und der Berg an Beschreibungsmaterialien wurde immer chaotischer.

Die Schwierigkeiten, denen sich die Naturforscher in diesem Zusammenhang gegenübersahen, wurden noch dadurch vergrößert, dass diese Vielzahl von undeutlich charakterisierten Formen sehr schlecht klassifiziert war. Die Notwendigkeit der Klassifizierung war damals wirklich eine äußerste Notwendigkeit, da ohne sie keine Möglichkeit bestand, das beschreibende Material zu überprüfen. Es muss gesagt werden, dass die Notwendigkeit, Organismen auf dem Niveau der damaligen Wissenschaft zu klassifizieren, eine rein logische Notwendigkeit für die formale Ordnung der untersuchten Formen war. Letztere konnten nur so in einen gewissen Rahmen gestellt werden, der ihre Überprüfung ermöglichte.

Es ist nicht nötig, hier an die Klassifikationen von Pflanzen zu erinnern, die im Laufe der Zeit aufeinander folgten. Sie wurden natürlich nach und nach verbessert, waren aber weit davon entfernt, perfekt zu sein, vor allem wegen der unzureichenden Klarheit ihrer eigentlichen Grundlage und der Tatsache, dass sie nur auf hohe Kategorien angewendet werden konnten. Die Fructicisten, Calizisten oder Corollisten irrten und gerieten gleichermaßen in Schwierigkeiten, vor allem weil sie keine hinreichend klare Vorstellung von den Merkmalen der Pflanzenorgane hatten, auf denen ihre Klassifikationen basierten, d.h. auf die Früchte, Kelche oder Blütenkronen.

Ganz am Ende des XVII Jahrhunderts. und in den frühen Jahren des achtzehnten Jahrhunderts. Einige Fortschritte wurden bei der praktischen Abgrenzung von Pflanzengattungen (Tournefort) und bei dem Versuch, Arten zu identifizieren (John Ray), erzielt. Beide waren von derselben logischen Notwendigkeit bestimmt.

In dieser Hinsicht verbesserte sich die allgemeine Situation in der Wissenschaft, aber nicht viel, da die Anhäufung von beschreibendem Material die Wissenschaft vollständig unterdrückte und das Material selbst oft nicht in den Klassifizierungsrahmen passte. Die Situation in den Naturwissenschaften wurde völlig kritisch, und es schien bereits, als gäbe es keinen Ausweg mehr.

Eine Widerspiegelung dieser Position mag die von uns erwähnte Definition der Botanik sein, die von dem berühmten Leidener Professor Boerhaave gegeben wurde. Er sagte: "Die Botanik ist ein Teil der Naturwissenschaft, durch die Pflanzen erfolgreich und mit den geringsten Schwierigkeiten bekannt und in Erinnerung behalten werden."

Aus dieser Definition werden sowohl die Aufgaben der damaligen Botanik als auch der katastrophale Zustand der Terminologie und Nomenklatur in ihr vollständig deutlich. Tatsächlich befand sich die Zoologie in derselben Position.

All dies erkannte Linné, vielleicht tiefer als Boerhaave, noch als Student in Uppsala und machte sich daran, die Naturwissenschaften zu reformieren.

Wir haben bereits gesagt, dass Linné davon ausgegangen ist, dass „die Grundlage der Botanik die Teilung und Benennung der Pflanzen ist“, dass „der botanische Faden der Ariadne eine Klassifikation ist, ohne die Chaos ist“, und „die Naturwissenschaft selbst die Teilung und Benennung ist von Naturkörpern“.

Doch bevor es an die eigentliche Klassifizierung ging, war noch sehr viel Vorarbeit zu leisten, die er, wie gesagt, bravourös erledigt hat. Diese Arbeit ist eine terminologische Reform und die Schaffung eines universellen Klassifikationsschemas.

In den Grundlagen der Botanik wurde eine exakte, sehr aussagekräftige und einfache Terminologie entwickelt, und im System der Natur und in den Pflanzenklassen ein umfassendes System der Geschlechtergliederung, das durch Eleganz und Einfachheit besticht. Die Vollendung dieser Arbeiten brachte äußerst raschen Erfolg. Eine streng durchdachte Terminologie und ein einfaches Gliederungsschema ermöglichten es, mit bisher nicht gekannter Aussagekraft etwa tausend Gattungen ("Genera plantarum") zu skizzieren und Merkmale vieler hundert Arten ("Hortus Cliffortianus", "Flora Lapponica"). In den genannten Arbeiten wurde, wie bereits gesagt, die binomische Nomenklatur der Polynome perfektioniert, gerade im Zusammenhang mit der Definition der Kategorie „Gattung“.

Die Arbeiten dieser Zeit (1735-1738) vollendeten den größten Teil der Reformarbeit von Linné, aber nur die erste Stufe wurde in Bezug auf die Nomenklatur erreicht.

Als Ergebnis weiterer Arbeiten konnte Linnaeus 1753 "den Faden der Taxonomen von Ariadnin zu Arten spannen", diese Klassifikationskategorie mit Sicherheit umreißen und in "Species plantarum" in diesem Zusammenhang eine neue Nomenklaturtechnik vorschlagen - einfache Namen das wurde zur Grundlage der modernen Binomialnomenklatur. Über all dies haben wir bereits ausführlich genug gesprochen. An dieser Stelle sei nur daran erinnert, dass die methodische Grundlage dieser Arbeit die Prinzipien der aristotelischen Logik in Bezug auf Begriffe, ihre Klassifikation, Einteilung usw. waren.

Linné schreibt sich zu Recht die Entstehung der Botanik am Ort des vor ihm liegenden Chaos zu.

Wir haben gesehen, dass er eine Terminologie und eine präzise diagnostische Sprache entwickelt hat, er hat eine strenge Nomenklatur vorgeschlagen, er hat eine umfassende und praktisch sehr bequeme Klassifikation entwickelt. Auf der Grundlage all dessen überarbeitete er eine riesige Menge an Faktenmaterial, das zuvor von der Wissenschaft angesammelt wurde. Nachdem er alle zuverlässigen ausgewählt und die fehlerhaften und zweifelhaften verworfen hatte, systematisierte er die zuvor erhaltenen Informationen, dh machte sie wissenschaftlich.

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass einige Forscher bei der Bewertung der Aktivitäten von Linné oft sagen, dass er nur „die Vergangenheit zusammengefasst und nicht die Zukunft skizziert“ hat, oder, was dasselbe ist, „einen Epilog geschrieben hat, keinen Prolog ."

Bevor hiergegen Einwände erhoben werden, ist darauf hinzuweisen, dass die reformatorische Tätigkeit Linnés in besonderem Maße zum Fortschritt der Forschungsarbeiten und zur Anhäufung von Tatsachenwissen über Organismen beigetragen hat. Es genügt zu sagen, dass sich in dem halben Jahrhundert, das seit der Veröffentlichung der wichtigsten Werke von Linné über Botanik (1753) und Zoologie (1758) vergangen ist, die Zahl zuverlässig bekannter Organismen mehr als verzehnfacht hat.

Wenn sie sagen, dass Linné die Zukunft nicht skizziert, sondern nur die Vergangenheit zusammengefasst hat, meinen sie normalerweise, dass er nur ein künstliches Pflanzensystem entwickelt und sehr wenig für das natürliche System getan hat. Linné verstand, wie bereits gesagt, die Notwendigkeit einer natürlichen Methode und hat für seine Zeit viel in dieser Hinsicht getan. Es muss jedoch gesagt werden, dass in unserer Zeit unter der natürlichen Methode das natürliche oder phylogenetische System verstanden wird, wobei gleichzeitig die natürliche Methode im 18. Jahrhundert völlig vergessen wird. ist nichts anderes, als die Ähnlichkeiten von Organismen festzustellen und sie nach diesem Prinzip zu gruppieren. Dann war gerade die Ähnlichkeit gemeint und keineswegs Verwandtschaft im Sinne einer gemeinsamen Herkunft. Tatsache ist, dass der Entwicklungsgedanke damals noch nicht bekannt war. In Kants Theorie des Himmels (1755) aufblitzend, wurde sie nur ein halbes Jahrhundert später zur Grundlage der Kosmogonie (Kant-Laplace-Hypothese). Es dauerte ein weiteres halbes Jahrhundert, bis es sich in seiner ganzen Größe in Anwendung auf die lebende Natur in Darwins evolutionärer Lehre manifestierte.

Natürliche Methode von Linné und natürliche Klassifikationen späterer Autoren des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. grundsätzlich nicht unterschieden. Ihre Aufgabe ist es, die Ähnlichkeiten von Organismen festzustellen, um den schöpferischen Plan des "Schöpfers", ausgedrückt in der natürlichen Ordnung der Natur, zu verstehen.

Auch der Wunsch, in den Schriften von Linné den Anfang der evolutionären Idee zu finden, ist ebenso unbegründet wie Vorwürfe gegen ihn, kein Evolutionist zu sein.

Man sollte natürlich § 16 der Liste seiner Entdeckungen genau beachten, aus dem wir von Linnés tiefem Interesse an der Frage des Ursprungs der Arten und seinem Verständnis für die außerordentliche Bedeutung dieser Frage erfahren. Etwas später, in der dreizehnten Auflage von Systema Naturae (1774), schrieb Linnaeus Folgendes: Es gibt natürliche Ablösungen. Dass er selbst dann diese Pflanzen der Ordnungen durch Kreuzung so sehr miteinander vermischte, dass so viele Pflanzen auftauchten, wie es verschiedene Gattungen gibt. Dass dann die Natur diese Gattungspflanzen, mittels veränderlicher Generationen, aber ohne Veränderung der Blütenstruktur, untereinander vermischte und in bestehende Arten vermehrte, alles was möglich ist, Hybriden sollten von dieser Anzahl von Generationen ausgeschlossen werden - weil sie unfruchtbar sind.

Wir sehen, dass die kreative Rolle des „Schöpfers“ jetzt begrenzt ist. Er schuf, wie sich herausstellte, nur Vertreter der Ordnungen (von denen es 116 gab), die durch Hybridmischung Gattungen bildeten, und letztere wurden durch Hybridisierung ohne Beteiligung des "Schöpfers" von der Natur selbst ins Existierende fortgepflanzt Spezies. Es ist angebracht, sich daran zu erinnern, dass Linné vierzig Jahre zuvor schrieb: „Wir zählen so viele Arten, wie es verschiedene Formen gibt, die zuerst geschaffen wurden.“

Aus den Arbeiten von Linnés Schüler Gieseke, der die Ansichten seines Lehrers zur Frage der Zeichen natürlicher Ordnungen darlegte, ist auch bekannt, dass sich Linné bis ins hohe Alter mit diesen Fragen beschäftigte. Er sagte zu Gieseka: "Ich habe lange an der natürlichen Methode gearbeitet. Ich habe getan, was ich erreichen konnte. Es gibt noch mehr zu tun. Ich werde dies fortsetzen, solange ich lebe."

Die Pflanzenlehre, eine strenge Organographie, eine klare Terminologie, die Entwicklung des Fortpflanzungssystems, die Reform der Nomenklatur, die Beschreibung von etwa eintausendzweihundert Pflanzengattungen und die Etablierung von mehr als achttausend Arten sind die wichtigsten Teil von Linnés botanischem Werk, aber nicht das einzige, wie aus seiner Liste hervorgeht.

Er beschäftigte sich intensiv mit Pflanzenbiologie (Florakalender, Florauhr, Pflanzenschlaf) und vielen praktischen Fragen, von denen er das Studium von Futterpflanzen in Schweden hervorhob. Wie breit seine wissenschaftlichen Interessen waren, geht aus der zehnbändigen Sammlung von Dissertationen seiner Schüler ("Amoenitates Academicae") hervor. Von den neunzig botanischen Dissertationen sind fast die Hälfte floristisch-systematische Themen vertreten; etwa ein Viertel ist Heil-, Nahrungs- und Wirtschaftspflanzen gewidmet; etwa ein Dutzend beziehen sich auf Themen der Pflanzenmorphologie; mehrere Dissertationen entwickeln unterschiedliche Fragestellungen der Pflanzenbiologie; separate Themen widmen sich Pflanzenlebensräumen, botanischer Bibliographie, Terminologie, wissenschaftlichem Gartenbau und einer Dissertation zu einem Thema, das in unserem Land in letzter Zeit äußerst aktuell ist - der Wiedergeburt des Getreides.

Die Bedeutung von Linnés Arbeit als Zoologe ist fast so groß wie die der Botanik, obwohl er vor allem Botaniker war. Seine grundlegenden zoologischen Arbeiten gehören in die gleiche niederländische Schaffensperiode und sind besonders mit der Entstehung von Systema Naturae verbunden. Die von ihm entwickelte Tierklassifikation war zwar in weiten Teilen natürlicher als die botanische, hatte aber weniger Erfolg und bestand kürzer. Wir haben bereits gesagt, dass der besondere Erfolg der botanischen Klassifikation darauf zurückzuführen ist, dass sie gleichzeitig eine äußerst einfache Bestimmungsgröße war. Linnaeus teilte das Tierreich in sechs Klassen ein: Säugetiere, Vögel, Reptilien (jetzt Reptilien und Amphibien), Fische, Insekten (jetzt Arthropoden) und Würmer (viele Wirbellose, darunter Würmer).

Eine große Klassifikationsleistung für die damalige Zeit war die genaue Definition der Klasse der Säugetiere und die damit verbundene Zuordnung der Wale, zu denen schon der Vater der Ichthyologie, Artedi, zu den Fischen gehörte.

Es erscheint in unserer Zeit überraschend, dass bereits in der ersten Auflage von „Systema Naturae“ (1735) der Mensch von Linné unter die Menschenaffen gestellt wird.

Schon die erste Auflage des „System of Nature“ gab Anstoß zur Entwicklung der systematischen Zoologie, da das hier vorgestellte Gliederungsschema und die entwickelte Terminologie und Nomenklatur die beschreibende Arbeit erleichterten.

Dieser von Auflage zu Auflage zunehmende Abschnitt der "Systeme der Natur" erreichte in der 1758 erschienenen zehnten Auflage 823 Seiten und war bemerkenswert, da er die binomische Nomenklatur der Organismen konsequent durchführte, in deren Zusammenhang diese Auflage steht Ausgangspunkt in der modernen zoologischen Nomenklatur.

Linnaeus arbeitete besonders intensiv an der Klassifizierung von Insekten und beschrieb die meisten Gattungen und etwa zweitausend Arten (zwölfte Auflage 1766-1768). Er entwickelte auch die Grundlagen der Organographie, und in einem speziellen Aufsatz, The Foundation of Entomology (1767), wurde die Struktur des Körpers dieser Tierklasse skizziert. Parallel zur Flora of Sweden schrieb Linnaeus The Fauna of Sweden, dessen Bedeutung für die Faunistik dieselbe war wie die Ausgabe seiner Flora für floristische Werke. Nachfolgende Schriften zur Fauna wurden nach dem Vorbild von Linnaeus in The Fauna of Sweden geschrieben.

Mit der Untersuchungskunst, wie der angewandten Mineralogie, dem Schürfen von Mineralien, dem Studium von Mineralquellen, Höhlen, Bergwerken, dem Studium von Kristallen und der Klassifizierung von Steinen - der Lithologie - war Linné nicht nur diesbezüglich, sondern auch ganz auf dem Stand seiner Zeit die Entwicklung einiger von ihnen sehr vorangetrieben. . Geologen glauben, dass sein Name bereits verherrlicht worden wäre, wenn er nichts anderes als Paläontologie und Geologie geschrieben hätte.

Im Museum Tessinianum wurden unter anderem Trilobiten beschrieben, was den Beginn der Erforschung dieser Gruppe fossiler Krebstiere markierte, und in einem Sonderwerk „Über die Ostseekorallen“ beschrieb und porträtierte er die Korallen der Ostsee.

Im Zusammenhang mit dem Studium beider hat er die Bedeutung der Fossilien für die Feststellung der fernen Vergangenheit des Landes richtig verstanden, wie er die Bedeutung der letzten Meeresterrassen für eine neuere Zeit richtig eingeschätzt hat. Aus seinen Beschreibungen von Aufschlüssen mit ihren wechselnden Schichten geht hervor, dass er sich sehr für die Bildung von Sedimentgesteinen interessierte (The System of Nature, 1768). Neben der Klassifizierung von Mineralien gab er auch eine Klassifizierung von Kristallen an; die Sammlung des letzteren in seinem Museum belief sich auf anderthalbhundert Naturexemplare.

Als ausgebildeter Arzt und zu Beginn seiner Praxis war Linnaeus in den Jahren 1739-1741 als praktizierender Arzt in Stockholm äußerst beliebt und war gleichzeitig Leiter des Admiralitätskrankenhauses. Mit dem Umzug nach Uppsala hätte er fast die Arztpraxis aufgegeben. Als Professor, der drei medizinische Kurse unterrichtete, war er äußerst beliebt. Diese Kurse sind „Materia medica“ („Die Lehre von den Heilmitteln“), „Semiotica“ („Semiologia“ – „Die Lehre von den Krankheitszeichen“) und „Diaeta naturalis“ („Die Lehre von der Ernährung“).

In Verbindung mit der Lektüre dieser Kurse schrieb Linnaeus detaillierte Studienführer. Die „Materia medica“ wurde bereits früher ausführlich besprochen, und hier genügt es, daran zu erinnern, dass dieses Werk von Linné (1749) zu einem klassischen Leitfaden der Pharmakologie geworden ist.

Genera Morborum (Generationen von Krankheiten, 1759) ist eine Klassifikation von Krankheiten nach ihren Symptomen. Die Grundlage der Klassifikation wurde von Linnaeus der Arbeit des französischen Arztes und Naturforschers Sauvage entlehnt, etwas überarbeitet und erweitert. Insgesamt wurden hier elf Krankheitsklassen aufgestellt. Der Zweck dieses Buches ist es, eine Anleitung zum Erkennen von Krankheiten an ihrer äußeren Manifestation zu geben.

In dem von Linné sehr geschätzten Buch Clavis Medicinae duplex (Doppelschlüssel zur Medizin, 1766) wird eine Zusammenfassung seiner Vorlesungen und Daten zur allgemeinen Pathologie und Therapie vorgelegt.

Linnés Vorlesungen über Diätetik waren besonders erfolgreich, und dieser Kurs selbst war vielleicht sein Favorit. Von ihm bereits 1734 in Form von Notenentwürfen begonnen, wurde es über Jahrzehnte immer weiter ergänzt und erweitert. Diese Vorträge wurden zu Linnés Lebzeiten nicht veröffentlicht. Der Erfolg des Kurses bei den Studenten mag auch daran liegen, dass der Professor neben der Erläuterung der Regeln der therapeutischen Ernährung und allem, was dazu gehört, viele hygienische und hygienische Informationen, Ratschläge und rein praktische Anweisungen für den Alltag berichtete , etc.

Linnés persönlicher Verdienst in der praktischen Medizin war die Einführung bestimmter pflanzlicher Heilmittel in die medizinische Praxis, die teilweise in den modernen Arzneibüchern erhalten sind, sowie die Entwicklung einer Methode zur Bekämpfung von Bandwürmern.

Wenn man über die Bedeutung von Linnés Tätigkeit als Arzt spricht, kann man nicht umhin, darauf hinzuweisen, was normalerweise mit seinem Namen verbunden ist - der Beginn der Erforschung von Tierkrankheiten. Schon während der Lapplandreise achtete Linné darauf, da er sich für Schäden an der Haut von Hirschen interessierte. Einer seiner Schüler wurde später der erste Tierarzt in Schweden.

Abschließend ist festzuhalten, dass Linné mit seinen Reformen und seinem ordnenden Einfluss jahrzehntelang die Entwicklung der wichtigsten Richtungen in Botanik und Zoologie bestimmte.

Carl Linnaeus (schwedisch Carl Linnaeus, Carl Linné, lat. Carolus Linnaeus, nach Erhalt des Adels im Jahr 1761 - Carl von Linné; 23. Mai 1707, Roskhult - 10. Januar 1778, Uppsala) - Schwedischer Naturforscher und Arzt, Schöpfer einer Einheit System der Pflanzen- und Tierwelt, das das biologische Wissen der gesamten Vorperiode verallgemeinerte und weitgehend rationalisierte und ihm schon zu seinen Lebzeiten Weltruhm einbrachte. Einer der Hauptverdienste von Linnaeus war die Definition des Konzepts einer biologischen Art, die Einführung der aktiven Verwendung der binominalen (binären) Nomenklatur und die Etablierung einer klaren Unterordnung zwischen systematischen (taxonomischen) Kategorien.

Linné ist der berühmteste schwedische Naturforscher. In Schweden wird er auch als Reisender geschätzt, der den Schweden ihr eigenes Land öffnete, die Besonderheiten der schwedischen Provinzen studierte und sah, „wie eine Provinz der anderen helfen kann“. Der Wert für die Schweden liegt nicht so sehr in Linnés Arbeit über die Flora und Fauna Schwedens, sondern in seinen Beschreibungen seiner eigenen Reisen; diese tagebucheinträge, voller einzelheiten, kontrastreich, in klarer sprache gehalten, werden immer noch neu aufgelegt und gelesen. Linné ist eine jener Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur, die mit der endgültigen Bildung der literarischen schwedischen Sprache in ihrer modernen Form in Verbindung gebracht werden.

Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (1739, einer der Gründer der Akademie), der Pariser Akademie der Wissenschaften (1762) und einer Reihe anderer wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien.

frühe Jahre

Carl von Linné wurde am 23. Mai 1707 in Südschweden geboren – im Dorf Roshult in der Provinz Småland. Sein Vater ist Nils Ingemarsson Linnaeus (schwedisch Nicolaus (Nils) Ingemarsson Linnæus, 1674-1748), ein Dorfpriester, der Sohn eines Bauern; Mutter - Christina Linnæa (Linne), geb. Brodersonia (schwedisch: Christina Linnæa (Brodersonia), 1688-1733), Tochter eines Dorfpriesters. Der Nachname Linnaeus (Linnæus) ist der lateinische schwedische Name für die Linde (Lind): Als Nils Ingemarsson zum Studium an die Universität Lund ging, ersetzte er nach damaligem Brauch seinen richtigen Nachnamen durch ein lateinisches Pseudonym und wählte as Es ist ein Wort, das mit dem Symbol der Familie Ingemarsson verbunden ist – einer großen dreiläufigen Linde, die auf dem Land seiner Vorfahren in der Gemeinde Hvitavrid in Südschweden aufgewachsen ist. In Schweden wird Linné normalerweise Carl von Linné genannt, nach dem Namen, den er nach seiner Erhebung in den Adelsstand annahm; in der Tradition der englischen Literatur, ihn Carl von Linné zu nennen, das heißt mit dem Namen, den er bei der Geburt erhielt.

Karl war der Erstgeborene in der Familie (später bekamen Nils Ingemarsson und Christina vier weitere Kinder – drei Mädchen und einen Jungen).

1709 zog die Familie nach Stenbrukhult (schwedisch) russisch, ein paar Kilometer von Roshult entfernt. Dort legte Niels Linneus neben seinem Haus einen kleinen Garten an, den er liebevoll pflegte. Auch Karl interessierte sich seit frühester Kindheit für Pflanzen.

1716-1727 studierte Carl von Linné in der Stadt Växjö: zunächst am Untergymnasium (1716-1724), dann am Gymnasium (1724-1727). Da Växjö etwa fünfzig Kilometer von Stenbruchult entfernt lag, war Karl nur in den Ferien zu Hause. Seine Eltern wollten, dass er sich zum Pfarrer ausbilden lässt und künftig als ältester Sohn die Stelle seines Vaters einnimmt, aber Karl lernte sehr schlecht, besonders in den Grundfächern – Theologie und alte Sprachen. Er interessierte sich nur für Botanik und Mathematik; oft schwänzte er sogar den Unterricht, anstatt zur Schule zu gehen, ging er in die Natur, um Pflanzen zu studieren.

Dr. Johan Stensson Rothmann (Deutsch) Russisch (1684-1763), ein Bezirksarzt, der an Linnés Schule Logik und Medizin lehrte, überredete Niels Linneus, seinen Sohn zum Arztstudium zu schicken, und begann mit Karl individuell Medizin, Physiologie und Botanik zu studieren. Die Sorge der Eltern um das Schicksal von Karl hing insbesondere damit zusammen, dass es zu dieser Zeit sehr schwierig war, in Schweden eine Stelle für einen Arzt zu finden, gleichzeitig gab es keine Probleme, für einen Priester zu arbeiten .

Studium in Lund und Uppsala

Lund war die nächstgelegene Stadt zu Växjö, die eine höhere Bildungseinrichtung hatte. 1727 bestand Linné sein Examen und wurde an der Universität Lund eingeschrieben, wo er begann, Naturgeschichte und Medizin zu studieren. Linnaeus interessierte sich am meisten für die Vorlesungen von Professor Kilian Stobeus (schwedisch) Russisch. (1690-1742). Linnaeus ließ sich im Haus des Professors nieder; mit Hilfe von Stobeus ordnete er weitgehend die Informationen, die er aus Büchern und eigenen Beobachtungen gesammelt hatte.

Im August 1728 wechselte Linné auf Anraten von Johan Rotman an die größere und ältere Universität von Uppsala, die bereits 1474 gegründet wurde – dort gab es mehr Möglichkeiten, Medizin zu studieren. Zu dieser Zeit arbeiteten in Uppsala zwei Medizinprofessoren, Olof Rudbek Jr. (1660-1740) und Lars Ruberg (schwedisch) russisch. (1664-1742).

An der Universität Uppsala traf Linné seinen Studienkollegen, den Studenten Peter Artedi (1705-1735), mit dem sie die Arbeit an einer kritischen Überarbeitung der damals bestehenden naturkundlichen Klassifikationen begannen. Linné befasste sich hauptsächlich mit Pflanzen im Allgemeinen, Artedi mit Fischen, Amphibien und Schirmpflanzen. Anzumerken ist, dass das Niveau der Lehre an beiden Universitäten nicht sehr hoch war und die Studierenden die meiste Zeit im Selbststudium tätig waren.

Manuskript von Linnaeus 'Praeludia sponsaliorum plantarum (Dezember 1729)

1729 lernte Linnaeus Olof Celsius (schwedisch) russisch kennen. (1670-1756), Professor der Theologie, der ein begeisterter Botaniker war. Dieses Treffen erwies sich als sehr wichtig für Linné: Er ließ sich bald im Hause Celsius nieder und erhielt Zugang zu seiner umfangreichen Bibliothek. Im selben Jahr verfasste Linné ein kurzes Werk „Einführung in das Sexualleben der Pflanzen“ (lat. Praeludia sponsaliorum plantarum), das die Grundgedanken seiner künftigen Klassifikation von Pflanzen nach Geschlechtsmerkmalen skizzierte. Diese Arbeit weckte großes Interesse in akademischen Kreisen in Uppsala.

Ab 1730 begann Linné unter der Leitung von Professor Olof Rudbeck Jr. als Demonstrator im Botanischen Garten der Universität zu unterrichten. Die Vorlesungen von Linné waren ein großer Erfolg. Im selben Jahr zog er in das Haus des Professors und begann in seiner Familie als Heimlehrer zu dienen. Linné lebte jedoch nicht allzu lange im Haus der Rudbecks, Grund dafür war ein schwankendes Verhältnis zur Frau des Professors.

Bekannt sind die Bildungsexkursionen, die Linné in diesen Jahren in der Nähe von Uppsala durchführte.

Auch zu einem anderen Medizinprofessor, Lars Ruberg, entwickelte Linnaeus ein gutes Verhältnis. Ruberg war ein Anhänger der Philosophie der Kyniker, er schien eine seltsame Person zu sein, schlecht gekleidet, aber er war ein talentierter Wissenschaftler und Besitzer einer großen Bibliothek. Linné bewunderte ihn und war ein aktiver Anhänger der neuen mechanistischen Physiologie, die darauf beruhte, dass die gesamte Vielfalt der Welt eine einzige Struktur hat und auf eine relativ kleine Anzahl rationaler Gesetze reduziert werden kann, so wie die Physik reduziert wird Newtonsche Gesetze. Das Hauptpostulat dieser Lehre „der Mensch ist eine Maschine“ (lat. Homo machina est) in Bezug auf die Medizin, wie sie von Ruberg dargestellt wurde, sah so aus: „Das Herz ist eine Pumpe, die Lunge ein Blasebalg, der Magen ist ein Trog.“ Es ist bekannt, dass Linné ein Anhänger einer anderen These war – „der Mensch ist ein Tier“ (lat. Homo animal est). Im Allgemeinen trug eine solche mechanistische Herangehensweise an Naturphänomene dazu bei, viele Parallelen sowohl zwischen verschiedenen Bereichen der Naturwissenschaft als auch zwischen Natur und soziokulturellen Phänomenen zu ziehen. Auf solchen Ansichten bauten Linnaeus und sein Freund Peter Artedy Pläne zur Reform der gesamten Naturwissenschaft auf; Ihre Idee war es, ein einziges geordnetes Wissenssystem zu schaffen, das leicht zu überprüfen wäre. 12. Mai 1732 Linnaeus ging nach Lappland.

Die Idee dieser Reise gehörte größtenteils Professor Olof Rudbek Jr., der 1695 genau in Lappland reiste (diese Reise von Rudbek kann als die erste wissenschaftliche Expedition in Schweden bezeichnet werden) und später, basierend auf den in Lappland gesammelten Materialien, Er schrieb und illustrierte ein Buch über Vögel, das er Linnaeus zeigte.

Linnaeus kehrte im Herbst, dem 10. Oktober, mit Sammlungen und Aufzeichnungen aus Lappland zurück. Im selben Jahr erschien Florula lapponica („Kurze Flora Lapplands“), in der das sogenannte „Pflanzenreproduktionssystem“ von 24 Klassen, basierend auf der Struktur von Staubblättern und Stempeln, erstmals im Druck erscheint.

Die Universitäten in Schweden stellten in dieser Zeit keine Doktortitel aus, und Linnaeus, der keinen Doktortitel hatte, konnte nicht mehr in Uppsala lehren.

1733 beschäftigte sich Linné aktiv mit Mineralogie und schrieb ein Lehrbuch zu diesem Thema. Um Weihnachten 1733 zog er nach Falun, wo er anfing, Proben und Mineralogie zu unterrichten.

1734 unternahm Linné eine botanische Reise in die Provinz Dalarna.

Linnaeus in der "Lappland"-Tracht (in der Nationaltracht der Sami) (1737). Gemälde des niederländischen Künstlers Martin Hoffman. Es ist zu sehen, dass Linné in seiner rechten Hand seine Lieblingspflanze hält, die wenig später nach ihm benannt wurde – Linné. Die samische Tracht sowie das Herbarium der lappländischen Flora zusammen mit dem Manuskript der Flora von Lappland brachte Linné nach Holland

Niederländische Zeit

Im Frühjahr 1735 ging Linné zur Promotion nach Holland, begleitet von einem seiner Studenten. Vor seiner Ankunft in Holland besuchte Linné Hamburg. Am 23. Juni erhielt er seinen MD von der Universität Harderwijk mit einer Dissertation mit dem Titel „A New Intermittent Fever Hypothesis“ (über die Ursachen von Malaria). Von Harderwijk ging Linnaeus nach Leiden, wo er ein kleines Werk Systema naturae („System der Natur“) veröffentlichte, das ihm den Weg in den Kreis gelehrter Ärzte, Naturforscher und Sammler Hollands öffnete, der sich um Hermann Boerhaave (1668 -1738), ein Professor an der Universität Leiden, der europäischen Ruhm genoss. .

Im August 1735 erhielt Linnaeus unter der Schirmherrschaft von Freunden den Posten des Kurators der Sammlungen und des Botanischen Gartens, George Clifford (englisch) russisch. (1685-1760), Bürgermeister von Amsterdam und Direktor der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Der Garten befand sich auf dem Gut von Hartekamp (Nid.) Russisch. in der Nähe der Stadt Haarlem; Linnaeus war an der Beschreibung und Klassifizierung einer großen Sammlung lebender exotischer Pflanzen beteiligt, die von Schiffen des Unternehmens aus aller Welt nach Holland geliefert wurden.

Linnés enger Freund Peter Artedi zog ebenfalls nach Holland. Er arbeitete in Amsterdam und ordnete die Sammlungen von Albert Seba (1665-1736), Reisender, Zoologe und Apotheker. Artedi schaffte es, seine verallgemeinernde Arbeit über Ichthyologie abzuschließen, und außerdem alle Fische aus der Seb-Sammlung zu identifizieren und zu beschreiben; Leider ertrank Artedi am 27. September 1735 in einem Kanal, nachdem er nachts auf dem Heimweg gestolpert war. Linnaeus und Artedi vermachten einander ihre Manuskripte, aber für die Herausgabe von Artedis Manuskripten verlangte der Besitzer der Wohnung, in der er lebte, ein hohes Lösegeld, das Linnaeus dank der Unterstützung von George Clifford bezahlte. Später bereitete Linné das Manuskript seines Freundes für den Druck vor und veröffentlichte es (Ichtyologia, 1738). Linnaeus verwendete auch Artedis Vorschläge zur Klassifizierung von Fischen und Regenschirmen in seiner Arbeit.

Im Sommer 1736 lebte Linné für mehrere Monate in England, wo er sich mit den damals berühmten Botanikern Hans Sloan (1660-1753) und Johan Jacob Dillenius (1687-1747) traf. Drei Jahre, die Linné in Holland verbrachte, sind eine der produktivsten Perioden seiner wissenschaftlichen Biographie. In dieser Zeit entstanden seine Hauptwerke: Neben der Erstausgabe von Systema naturae („System der Natur“) gelang Linnaeus die Herausgabe der Bibliotheca Botanica („Botanische Bibliothek“ – ein systematischer Katalog botanischer Literatur), Fundamenta Botanica ("Foundations of Botany" - eine Sammlung von Aphorismen über die prinzipiellen Beschreibungen und Klassifikationen von Pflanzen), Musa Cliffordiana ("Clifford's banana" - eine Beschreibung einer in Cliffords Garten wachsenden Banane, in diesem Werk fertigt Linnaeus eine der ersten Skizzen an das natürliche Pflanzensystem), Hortus Cliffortianus (deutsch) russisch. ("Clifford's Garden" - eine Beschreibung des Gartens), Flora Lapponica ("The Lappland flora" - eine vollständige Ausgabe; eine gekürzte Version dieses Werks, Florula lapponica, wurde 1732 veröffentlicht), Genera plantarum ("Pflanzengattungen" - Eigenschaften von Pflanzengattungen), Classes plantarum ("Klassen von Pflanzen" - ein Vergleich aller damals bekannten Pflanzensysteme mit dem System von Linné selbst und die erste vollständige Veröffentlichung des natürlichen Pflanzensystems von Linné), Critica botanica ( eine Reihe von Regeln für die Namensbildung von Pflanzengattungen). Einige dieser Bücher sind mit wunderbaren Illustrationen des Künstlers George Ehret ausgestattet. (1708-1770).

1738 reiste Linnaeus zurück nach Schweden und besuchte unterwegs Paris, wo er sich mit den Botanikern, den Brüdern Jussieu, traf.

Familie Linné

1734, zu Weihnachten, lernte Linnaeus seine zukünftige Frau kennen: Ihr Name war Sara Lisa Morea (Schwed. Sara Elisabeth (Elisabet, Lisa) Moraea (Moræa), 1716-1806), sie war die Tochter von Johan Hansson Moreus (Schwed. Johan Hansson Moraeus (Moræus), 1672-1742), Stadtarzt in Falun. Zwei Wochen nachdem sie sich kennengelernt hatten, machte ihr Linnaeus einen Heiratsantrag. Im Frühjahr 1735, kurz vor der Abreise nach Europa, verlobten sich Linnaeus und Sarah (ohne formelle Zeremonie). Linnaeus erhielt teilweise Geld für die Reise von seinem zukünftigen Schwiegervater.

1738, nach ihrer Rückkehr aus Europa, verlobten sich Linnaeus und Sarah offiziell, und im September 1739 fand auf dem Bauernhof der Familie Moreus eine Hochzeit statt.

Ihr erstes Kind (später bekannt als Carl Linnaeus Jr.) wurde 1741 geboren. Sie hatten insgesamt sieben Kinder (zwei Jungen und fünf Mädchen), von denen zwei (ein Junge und ein Mädchen) im Säuglingsalter starben.

Die Gattung blühender südafrikanischer Stauden aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) wurde von Linnaeus zu Ehren seiner Frau und ihres Vaters Moraea (Morea) genannt.

Wappen von Linné

Morea-Blume - eine Pflanze, die von Linnaeus zu Ehren seiner Frau Sarah Lisa Morea und ihres Vaters benannt wurde

Reife Jahre in Stockholm und Uppsala

Nach seiner Rückkehr in seine Heimat eröffnete Linné eine Arztpraxis in Stockholm (1738). Nachdem er mehrere Hofdamen mit einem Sud aus frischen Schafgarbenblättern vom Husten geheilt hatte, wurde er bald Hofarzt und einer der angesagtesten Ärzte der Hauptstadt. Es ist bekannt, dass Linnaeus in seiner medizinischen Arbeit aktiv Erdbeeren verwendete - sowohl zur Behandlung von Gicht als auch zur Blutreinigung, zur Verbesserung des Teints und zur Gewichtsreduktion. 1739 erhielt Linnaeus, Leiter des Marinekrankenhauses, die Erlaubnis, die Leichen der Toten zu öffnen, um die Todesursache zu bestimmen.

Neben der medizinischen Praxis lehrte Linné in Stockholm an der Bergbauschule.

1739 beteiligte sich Linnaeus an der Gründung der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (die in ihren Anfangsjahren eine private Gesellschaft war) und wurde ihr erster Vorsitzender.

Im Oktober 1741 trat Linné die Stelle eines Professors für Medizin an der Universität Uppsala an und zog in das Professorenhaus im Botanischen Garten der Universität (heute Linné-Garten). Die Position des Professors ermöglichte es ihm, sich auf das Schreiben von Büchern und Dissertationen über Naturgeschichte zu konzentrieren. Linné arbeitete bis zu seinem Lebensende an der Universität Uppsala.

Im Auftrag des schwedischen Parlaments nahm Linné an wissenschaftlichen Expeditionen teil – 1741 nach Öland und Gotland, den schwedischen Inseln in der Ostsee, 1746 – in die Provinz Västergötland (schwedisch) russisch. (Westschweden) und 1749 - in die Provinz Schonen (Südschweden).

1750 wurde Carl von Linné zum Rektor der Universität Uppsala ernannt.

Die bedeutendsten Veröffentlichungen der 1750er Jahre:
Philosophia botanica ("Philosophie der Botanik", 1751) ist ein Lehrbuch der Botanik, das in viele europäische Sprachen übersetzt wurde und bis Anfang des 19. Jahrhunderts ein Vorbild für andere Lehrbücher blieb.
Species plantarum ("Pflanzenart"). Als Ausgangspunkt für die botanische Nomenklatur wird das Erscheinungsdatum des Werkes, der 1. Mai 1753, genommen.
10. Auflage von Systema naturae ("Das System der Natur"). Das Erscheinungsdatum dieser Ausgabe, der 1. Januar 1758, wird als Ausgangspunkt für die zoologische Nomenklatur genommen.
Amoenitates academicae ("Akademische Freizeit", 1751-1790). Eine Sammlung von Dissertationen, die Linnaeus für seine Studenten und teilweise von den Studenten selbst verfasst hat.

1758 erwarb Linnaeus den Hof Hammarby (schwed. Hammarby) etwa zehn Kilometer südöstlich von Uppsala (heute Linnaeus Hammarby). Das Landhaus in Hammarby wurde sein Sommersitz.

1774 erlitt Linné den ersten Schlaganfall (eine Gehirnblutung), wodurch er teilweise gelähmt war. Im Winter 1776/77 gab es einen zweiten Schlag. Am 30. Dezember 1777 ging es Linnaeus viel schlechter und am 10. Januar 1778 starb er in seinem Haus in Uppsala.

Als einer der prominenten Bürger von Uppsala wurde Linné in der Kathedrale von Uppsala begraben.

Apostel von Linné
Hauptartikel: Linnäische Apostel

Die Apostel von Linné waren seine Schüler, die ab Ende der 1740er Jahre an botanischen und zoologischen Expeditionen in verschiedenen Teilen der Welt teilnahmen. Die Pläne für einige von ihnen wurden von Linné selbst oder mit seiner Beteiligung entwickelt. Von ihren Reisen brachten die meisten „Apostel“ ihrem Lehrer Pflanzensamen, Herbarbelege und zoologische Präparate mit oder schickten sie. Expeditionen waren mit großen Gefahren verbunden; Von den 17 Jüngern, die üblicherweise als „Apostel“ bezeichnet werden, starben sieben während ihrer Reisen, unter ihnen war der erste „Apostel von Linné“, Christopher Tärnström (schwedisch) russisch. (1703-1746). Nachdem seine Witwe Linné vorwarf, es sei seine Schuld, dass ihre Kinder als Waisen aufwachsen würden, begann er, nur noch unverheiratete Schüler auf Expeditionen zu schicken.

Beitrag zur Wissenschaft

Linnaeus legte den Grundstein für die moderne binomische (binäre) Nomenklatur, indem er die sogenannten nomina trivialia in die Praxis der Taxonomie einführte, die später als spezifische Epitheta in den binomischen Namen lebender Organismen verwendet wurden. Die von Linné für jede Art eingeführte Methode zur Bildung eines wissenschaftlichen Namens wird immer noch verwendet (die zuvor verwendeten langen Namen, die aus einer großen Anzahl von Wörtern bestanden, gaben eine Beschreibung der Art, waren jedoch nicht streng formalisiert). Die Verwendung des lateinischen Namens aus zwei Wörtern - dem Namen der Gattung, dann dem Artnamen - ermöglichte die Trennung der Nomenklatur von der Taxonomie.

Carl von Linné ist der Autor der erfolgreichsten künstlichen Klassifizierung von Pflanzen und Tieren, die zur Grundlage für die wissenschaftliche Klassifizierung lebender Organismen geworden ist. Er teilte die natürliche Welt in drei „Reiche“ ein: Mineralien, Pflanzen und Tiere, wobei er vier Ebenen („Ränge“) verwendete: Klassen, Ordnungen, Gattungen und Arten.

Er beschrieb ungefähr anderthalbtausend neue Pflanzenarten (die Gesamtzahl der von ihm beschriebenen Pflanzenarten beträgt mehr als zehntausend) und eine große Anzahl von Tierarten.

Zum Teil verdankt Linné der Menschheit die aktuelle Celsius-Skala. Ursprünglich hatte die Skala des Thermometers, erfunden von Linnés Kollege an der Universität Uppsala, Professor Anders Celsius (1701–1744), null am Siedepunkt von Wasser und 100 Grad am Gefrierpunkt. Linné, der Thermometer zur Messung der Bedingungen in Gewächshäusern und Gewächshäusern verwendete, fand dies unbequem und „drehte“ 1745, nach dem Tod von Celsius, die Waage um.

Linnaeus-Sammlung

Carl von Linné hinterließ eine riesige Sammlung, die zwei Herbarien, eine Muschelsammlung, eine Insektensammlung und eine Mineraliensammlung sowie eine große Bibliothek umfasste. „Dies ist die größte Sammlung, die die Welt je gesehen hat“, schrieb er seiner Frau in einem Brief, den er nach seinem Tod zum Lesen vermachte.

Nach langen Familienstreitigkeiten und gegen die Anweisungen von Carl von Linné ging die gesamte Sammlung an seinen Sohn, Carl von Linné jr. (Insektensammlung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits unter Schädlingen und Feuchtigkeit gelitten). Der englische Naturforscher Sir Joseph Banks (1743–1820) bot an, seine Sammlung zu verkaufen, aber er lehnte ab.

Aber kurz nach dem plötzlichen Tod von Carl Linnaeus Jr. an einem Schlaganfall Ende 1783 schrieb seine Mutter (die Witwe von Carl Linnaeus) an Banks, dass sie bereit sei, ihm die Sammlung zu verkaufen. Er kaufte es nicht selbst, sondern überzeugte den jungen englischen Naturforscher James Edward Smith (1759-1828) davon. Potenzielle Käufer waren auch ein Schüler von Carl von Linné, Baron Claes Alströmer (1736–1894), die russische Kaiserin Katharina die Große und der englische Botaniker John Sibthorpe (englisch) russisch. (1758-1796) und andere, aber Smith war schneller: Er genehmigte schnell das ihm zugesandte Inventar und genehmigte den Deal. Wissenschaftler und Studenten der Universität Uppsala forderten die Behörden auf, alles zu tun, um das Erbe von Linnaeus zu Hause zu lassen, aber König Gustav III. Von Schweden war zu dieser Zeit in Italien, und Regierungsbeamte antworteten, dass sie dieses Problem ohne sein Eingreifen nicht lösen könnten. .

Im September 1784 verließ die Sammlung Stockholm auf einer englischen Brigg und wurde bald sicher nach England geliefert. Die Legende, wonach die Schweden ihr Kriegsschiff aussandten, um die englische Brigg abzufangen, die die Linnaeus-Sammlung raubte, hat keine wissenschaftliche Grundlage, obwohl sie in einem Stich aus R. Thorntons Buch "A New Illustration of the Linnaeus System" abgebildet ist.

Die von Smith erhaltene Sammlung umfasste 19.000 Herbarblätter, mehr als dreitausend Insektenexemplare, mehr als anderthalbtausend Muscheln, über siebenhundert Korallenexemplare, zweieinhalbtausend Mineralienexemplare; Die Bibliothek bestand aus zweieinhalbtausend Büchern, über dreitausend Briefen sowie Manuskripten von Carl von Linné, seinem Sohn und anderen Wissenschaftlern.

Linneismus

Schon zu seinen Lebzeiten erlangte Linné weltweite Berühmtheit, denn seine Lehren, die gemeinhin als Linnéismus bezeichnet wurden, verbreiteten sich Ende des 18. Jahrhunderts. Und obwohl Linnés Konzentration bei der Erforschung von Phänomenen auf die Materialsammlung und deren weitere Einordnung aus heutiger Sicht übertrieben erscheint und die Herangehensweise selbst sehr einseitig zu sein scheint, wurden die Aktivitäten Linnés und seiner Anhänger für ihre Zeit sehr stark wichtig. Der Geist der Systematisierung, der diese Tätigkeit durchdrang, half der Biologie, in relativ kurzer Zeit zu einer vollwertigen Wissenschaft zu werden und gewissermaßen die Physik einzuholen, die sich im 18. Jahrhundert infolge der wissenschaftlichen Revolution aktiv entwickelte.

1788 gründete Smith in London die Linnean Society of London ("Lonnean Society of London"), deren Zweck "die Entwicklung der Wissenschaft in all ihren Erscheinungsformen" erklärt wurde, einschließlich der Bewahrung und Entwicklung der Lehren von Linnaeus. Heute ist diese Gesellschaft eines der maßgeblichsten wissenschaftlichen Zentren, insbesondere auf dem Gebiet der biologischen Systematik. Ein bedeutender Teil der Linnaean-Sammlung wird immer noch in einem speziellen Depot der Gesellschaft aufbewahrt (und steht Forschern zur Verfügung).

Bald nach der Londoner Gesellschaft erschien eine ähnliche Gesellschaft in Paris - Société linnéenne de Paris ("Pariser Linnean Society") (fr.) Russisch.. Ihre Blütezeit kam in den ersten Jahren nach der Französischen Revolution.

Später ähnliche linnäische Gesellschaften (fr.) Russisch. erschienen in Australien, Belgien, Spanien, Kanada, USA, Schweden und anderen Ländern.

Ehrungen

Schon zu seinen Lebzeiten erhielt Linné metaphorische Namen, die seine einzigartige Bedeutung für die Weltwissenschaft betonen. Er hieß Princeps botanicorum (es gibt mehrere Übersetzungen ins Russische - „Erster unter den Botanikern“, „Prinz der Botaniker“, „Prinz der Botaniker“), „Nord-Plinius“ (unter diesem Namen wird Linné mit Plinius dem Älteren verglichen, Autor von Naturkunde), „Zweiter Adam“ sowie „Herr des Paradieses“ und „Der Tierwelt Namen geben“. Wie Linné selbst in einer seiner Autobiografien schrieb: „Ein großer Mann kann aus einer kleinen Hütte kommen.“

Auszeichnungen und Adel

1753 wurde Linné zum Ritter des Ordens des Polarsterns, Schwedens zivilem Verdienstorden, ernannt.

Am 20. April 1757 wurde Linné der Adelstitel verliehen, sein Name als Adliger wurde nun als Carl von Linné geführt (die Entscheidung, ihn in den Adelsstand zu erheben, wurde 1761 genehmigt). Auf dem von ihm selbst erfundenen Familienwappen befand sich ein dreigeteilter Schild, der in drei Farben schwarz, grün und rot bemalt war und die drei Naturreiche (Mineralien, Pflanzen und Tiere) symbolisierte. In der Mitte des Schildes war ein Ei. Die Spitze des Schildes war mit einem Spross der Nördlichen Linnaea, einer Lieblingspflanze von Carl Linnaeus, umrankt. Unter dem Schild stand der Wahlspruch in lateinischer Sprache: Famam extendere factis („Mehre Ruhm mit Taten“).

Dem Sohn eines armen Priesters einen Adelstitel zu verleihen, selbst nachdem er Professor und berühmter Wissenschaftler geworden war, war in Schweden keineswegs ein gewöhnliches Phänomen.

Benannt nach Linné

Taxa

Linnaea (Linnaea Gronov.) ist eine Gattung von nördlichen immergrünen kriechenden Sträuchern, die später in eine separate Familie Linnaeaceae - Linnaeaceae (Raf.) Backlund - getrennt wurden. Die Pflanze wurde vom holländischen Botaniker Jan Gronovius nach Linnaeus benannt. Die einzige Art dieser Gattung, Linnaea north (Linnaea borealis), ist das offizielle Blumensymbol von Linnaeus' Heimatprovinz Småland.
Eine der großblumigen Hybridsorten der Pfingstrose (Paeonia) ist ‘Linné’.
Malva Linnaeus (Malva Linnaei M.F. Ray). Eine Art ein- oder zweijähriges Kraut mit rosa, blauen oder violetten Blüten, das im Mittelmeerraum beheimatet ist und in Australien oft wild vorkommt.
Weißdorn (Crataegus linnaeana Pojark.). Ein wild wachsender Baum in Süditalien; als Obstpflanze im westlichen Mittelmeerraum, unter anderem in Frankreich, angebaut

Linné nördlich

Pfingstrose ‘Linné’

Linné und die Moderne

Wie Professor G. Bruberg, ein moderner Erforscher des Lebens von Linné, schreibt, ist Karl Linné, der trotz seiner bescheidenen Herkunft ein weltberühmter Wissenschaftler wurde, „ein wichtiges Element der schwedischen Nationalmythologie“, „ein Symbol für den Einzug eines armes und erschöpftes Volk in ein Stadium der Reife, Stärke und Macht" . Diese Haltung gegenüber Linné wird umso verständlicher, als die Jugend des Wissenschaftlers in die Zeit fiel, als Schweden mit dem Tod von König Karl XII. im Jahr 1718 den Status einer Großmacht verlor.

2007 wurde auf dem Territorium des ethnografischen Parks Skansen in Stockholm anlässlich des 300. Geburtstags des Wissenschaftlers der „Linnaeus-Pfad“ angelegt. Es hat 12 Haltestellen, darunter den Kräutergarten (in dem Sie Vertreter verschiedener Klassen von Linnés "sexuellem" Klassifizierungssystem finden), die "Krunan-Apotheke" (der medizinischen Phase in seinem Leben gewidmet) sowie die Bereiche von Skansen - "Schweden", das Linné einst besuchte: Lappland, Mittelschweden, Småland.

Banknoten im Wert von 100 schwedischen Kronen mit einem Porträt von Linné

Die moderne schwedische 100-Kronen-Banknote zeigt ein Porträt von Linné von Alexander Roslin (1775). Auf der Rückseite der Banknote ist eine Biene zu sehen, die eine Blume bestäubt.

Ihre Aufmerksamkeit wird auf die Biographie von Carl von Linné gelenkt. Dieser Mann (Lebensjahre - 1707-1778) ist ein berühmter schwedischer Naturforscher. Weltberühmt wurde der Wissenschaftler durch das von ihm geschaffene System der Flora und Fauna. Die unten dargestellte Biographie von Carl von Linné führt Sie in die wichtigsten Ereignisse seines Lebens und seine wissenschaftlichen Errungenschaften ein.

Herkunft und Kindheit des zukünftigen Wissenschaftlers

Der zukünftige Naturforscher wurde in Südschweden in der Gegend von Roshult geboren. Die Biographie von Carl von Linné beginnt am 25. Mai 1707. Damals wurde er geboren. Der Vater des Jungen war ein Dorfpfarrer, der ein Holzhaus und einen Garten besaß, wo Carl zum ersten Mal in die Welt der Pflanzen eingeführt wurde. Der zukünftige Wissenschaftler sammelte sie, trocknete, sortierte und bildete Herbarien. Karl erhielt seine Grundschulbildung an einer örtlichen Schule. Interessanterweise hielten die Lehrer Linné für ein handlungsunfähiges Kind.

Ausbildung an der Universität, wissenschaftliche Expedition

In der Hoffnung auf eine medizinische Ausbildung für ihren Sohn beschlossen die Eltern, ihn an eine Universität in Lund zu schicken. Ein Jahr später zog Linné nach Uppsala. Der zukünftige Wissenschaftler erhielt hier eine höhere botanische Ausbildung. Nach einiger Zeit wurde die Biographie von Carl Linnaeus von einem wichtigen Ereignis geprägt. Die Schwedische Königliche Gesellschaft beschloss, Carl auf eine wissenschaftliche Expedition nach Lappland zu schicken. Von der Reise brachte Linné eine große Sammlung von Mineralien, Tieren und Pflanzen mit. Am 9. November 1732 legte der Wissenschaftler der Royal Society einen Bericht über das vor, was er während der Expedition gesehen hatte.

„Flora Lapplands“ und „System der Natur“

Die Flora von Lappland ist das erste botanische Werk von Carl von Linné, das auf dieser Reise basiert. Berühmt wurde er jedoch mit einem sehr kleinen Werk (nur 12 Seiten), das 1735 in Leiden (Holland) veröffentlicht wurde. Der Aufsatz heißt „Das System der Natur“.

Karl schuf eine Klassifikation der organischen Welt. Jede Pflanze und jedes Tier erhielt zwei lateinische Namen. Der erste von ihnen diente als Bezeichnung der Gattung und der zweite - der Art. John Ray (Lebensjahre - 1627-1705) in die Biologie eingeführt in Bezug auf Individuen, die sich nicht mehr voneinander unterscheiden, als sich die Kinder derselben Eltern unterscheiden. Carl von Linné identifizierte alle damals bekannten Tier- und Pflanzenarten.

Ein wichtiges Verdienst von Linné ist, dass der Wissenschaftler in der 10. Auflage seines 1759 erschienenen Werkes „Das System der Natur“ das Konzept der binären Nomenklatur aufgriff und in Gebrauch nahm. Binarius bedeutet im Lateinischen „doppelt“. Jeder wird dementsprechend mit zwei lateinischen Namen bezeichnet - spezifisch und generisch. Das Konzept der „Art“ wurde von Linnaeus definiert, indem sowohl ein physiologisches Kriterium (das Vorhandensein fruchtbarer Nachkommen) als auch ein morphologisches Kriterium verwendet wurde, über das John Ray sprach. Carl etablierte die Unterordnung zwischen den folgenden Kategorien des Systems: Variation, Art, Gattung, Ablösung (Ordnung), Klasse. Alle allgemein anerkannten botanischen und zoologischen Nomenklaturen in lateinischer Sprache stammen genau aus diesem Werk.

Leben in Holland, neue Werke

Linnaeus, der in Holland (Gartkali) den Doktor der Medizin erhalten hatte, verbrachte zwei Jahre in Leiden. Hier entwickelte er brillante Ideen, um alle 3 Naturreiche in einem System zu organisieren. In Holland veröffentlichte der Wissenschaftler seine Hauptwerke. Es ist jedoch erwähnenswert, dass der wichtigste Platz in Linnaeus 'Klassifikation in der Zoologie vom "System der Natur" und in der Botanik - von der Arbeit "Pflanzenarten" - eingenommen wurde. 1761 erschien die zweite Auflage dieses botanischen Werkes. Es beschrieb 7540 Arten und 1260 Pflanzengattungen. In diesem Fall werden die Sorten getrennt unterschieden.

6 Klassen von Tieren

Was wir weiter im Detail betrachten werden, unterteilt alle Tiere in sechs Klassen: Insekten, Würmer, Fische, Amphibien, Vögel, Säugetiere. Die Klasse der Amphibien umfasste Reptilien und Amphibien, und Würmer umfassten alle zu seiner Zeit bekannten Formen von Wirbellosen (mit Ausnahme von Insekten). Der Vorteil der vom Wissenschaftler vorgeschlagenen Einteilung besteht darin, dass eine Person der Ordnung der Primaten der Klasse der Säugetiere zugeordnet wird. Linné hat es also in das System des Tierreichs aufgenommen.

24 Pflanzenklassen

Carl von Linné hörte hier nicht auf. Sein Beitrag zur Biologie betraf nicht nur die Klassifizierung von Tieren, sondern auch von Pflanzen. Linné teilte alle ihre in der Natur vorkommenden Arten in 24 Klassen ein. Der Wissenschaftler erkannte das Vorhandensein ihres Geschlechts.

Als Grundlage der von ihm geschaffenen Klassifikation, die als sexuell (sexuell) bezeichnet wird, legte er die charakteristischen Merkmale von Stempeln und Staubblättern an. Der Wissenschaftler glaubte, dass die Fortpflanzungsorgane die beständigsten und wichtigsten Körperteile von Pflanzen sind. Linnaeus teilte gemäß den Besonderheiten der Anordnung der Stempel (der weiblichen Organe einer Pflanze) alle Klassen in Gruppen ein.

Beachten Sie, dass das System von Carl von Linné künstlich war. Pflanzengruppen wurden darin anhand einzelner Merkmale unterschieden. Dies führte zwangsläufig dazu, dass es zahlreiche Fehler von Carl von Linné gab. Sein System spielte jedoch eine große Rolle bei der Entwicklung der Wissenschaft, und der Ansatz dieses Wissenschaftlers ist interessant.

Zwei Klassifikationen von Linné

Es wird angenommen, dass die Hauptverdienste von Carl Linnaeus die Schaffung einer binären Nomenklatur sowie die Standardisierung und Verbesserung der Terminologie in der Botanik sind. Anstelle der bisherigen, sehr umständlichen Definitionen führte der Wissenschaftler klare und prägnante Namen ein, die eine Auflistung von Pflanzenmerkmalen in einer bestimmten Reihenfolge enthielten. Carl von Linné unterschied folgende einander untergeordnete Kategorien des Systems lebender Organismen: Varietäten, Arten, Gattungen, Ordnungen und Klassen. Der Wissenschaftler verstand, dass das von ihm geschaffene System künstlich war, dass seine Klassifizierung bedingt war, da die Zeichen dafür willkürlich gewählt wurden. Linné, der nach Perfektion strebte, schlug eine andere Klassifizierung vor. Er verteilte alle Pflanzen in Ordnungen (oder vielmehr Familien), die ihm natürlich erschienen.

Vorträge in Uppsala, Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten

Linné unternahm mehrere weitere Reisen zu wissenschaftlichen Zwecken, woraufhin er sich in Uppsala niederließ. 1742 wurde er Professor für Botanik an der dortigen Universität. Studenten aus aller Welt strömten zu Carl von Linné, um seinen Vorlesungen zu lauschen. Eine besondere Rolle im Unterricht spielte der Botanische Garten der Universität. Linné sammelte darin mehr als 3000 Pflanzen aus aller Welt. Dieser Garten wurde später auch zoologisch. Linné verfasste 1751 das Lehrbuch „Philosophie der Botanik“. Darüber hinaus veröffentlichte er mehrere bedeutende Arbeiten und viele Artikel in Zeitschriften wissenschaftlicher Gemeinschaften in London, St. Petersburg, Uppsala, Stockholm und anderen Städten. Die Verdienste von Carl von Linné blieben nicht unbeachtet. Der Wissenschaftler wurde 1762 Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften.

Die Verdienste des Wissenschaftlers bei der Klassifizierung von Pflanzen

So gab Carl von Linné, dessen Beitrag zur Wissenschaft wir kurz besprochen haben, zum ersten Mal eine genaue Beschreibung der Gattungen und Arten von 10.000 Pflanzen. Der Wissenschaftler selbst entdeckte und beschrieb etwa 1,5 Tausend Arten. Er machte auf die Bewegung ihrer Blätter und Blüten aufmerksam, obwohl Carl von Linné nicht versuchte, die Mechanik dieses Prozesses zu erklären. Die von ihm geschaffene Klassifizierung der Flora war einfach, wenn auch künstlich. Es basierte auf der Lage und Größe der Stempel und Staubblätter der Blume. Die von Linné übernommene Klassifikation hat weltweite Anerkennung gefunden.

Carl von Linné und die Evolutionstheorie

Dieser Wissenschaftler war jedoch kein Befürworter der Evolutionstheorie in der Biologie. Er behauptete in Übereinstimmung mit der Legende aus der Bibel, dass die ersten Organismenpaare auf einer paradiesischen Insel geschaffen und anschließend vermehrt und verbreitet wurden. Zunächst glaubte Carl von Linné, dass jede Art seit dem Tag der Schöpfung keinem Wandel unterworfen sei. Später bemerkte er jedoch, dass durch Kreuzung neue Arten gewonnen werden können. Trotzdem argumentierte der Wissenschaftler, dass die Argumentation über die Variabilität von Organismen eine Abweichung von den Dogmen der Religion darstellt und daher verwerflich ist.

So legte Linné der künstlichen Klassifikation von Pflanzen die Idee der Unveränderlichkeit aller Arten zugrunde. Obwohl er kein Evolutionist war, wurde die von ihm geschaffene statische Systematik zum Eckpfeiler der Weiterentwicklung der Naturwissenschaften. Viele Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Evolution forschten, wandten sich den Werken von Carl von Linné zu. Aus dieser Sicht ist sein Beitrag zur Wissenschaft groß. Die Doppelnamen von Tieren und Pflanzen glätteten nicht nur das vor ihm beobachtete Chaos bei der Klassifizierung von Flora und Fauna. Nach einiger Zeit wurden diese Namen zu einem wichtigen Mittel, mit dem die Artverwandtschaft bestimmt wurde. Das Natursystem von Carl von Linné spielte somit eine herausragende Rolle in der Evolutionstheorie.

Andere Klassifikationen und Schriften von Linné

Karl klassifizierte auch Mineralien und Böden, Krankheiten (nach Symptomen), entdeckte die heilenden und giftigen Eigenschaften vieler Pflanzen. Er ist Autor mehrerer Arbeiten, hauptsächlich in Zoologie und Botanik sowie auf dem Gebiet der praktischen und theoretischen Medizin. So wurden in der Zeit von 1749 bis 1763 drei Bände mit Arzneimitteln geschrieben, 1763 - "Generationen von Krankheiten", 1766 - "Schlüssel zur Medizin".

Die letzten Jahre des Lebens, das Schicksal des Vermächtnisses

1774 erkrankte der Wissenschaftler schwer. Das Leben von Carl von Linné endete am 10. Januar 1778 in Uppsala. Seine Witwe verkaufte die Sammlungen, Manuskripte und Bibliotheken von Linnaeus an Smith, einen englischen Botaniker. Er gründete 1788 die Linnean Society in London. Und heute existiert es und ist eines der größten wissenschaftlichen Zentren der Welt.

Wer ist Carl von Linné, Beitrag zur Wissenschaft, was sind seine? Wofür ist dieser Naturwissenschaftler bekannt? Betrachten wir heute.

Wie hat Carl von Linné gelebt, was ist seine Biographie?

Der zukünftige Wissenschaftler wurde 1707 in Schweden in der Familie eines örtlichen Priesters geboren. Die Familie lebte nicht gut, sein Vater hatte ein kleines Stück Land, auf dem der junge Naturforscher erstmals die Pflanzenwelt entdeckte. Auf den Grundstücken seiner Eltern sammelte der Junge verschiedene Kräuter und Blumen, trocknete sie und legte die ersten Herbarien seines Lebens an.

Wie viele herausragende Persönlichkeiten zeigte Karl als Kind keine großen Ambitionen in Bezug auf die Wissenschaft. Die Lehrer hielten ihn für unbegabt und wenig vielversprechend und schenkten ihm daher nicht viel Aufmerksamkeit.

Die Zeit verging, der zukünftige Wissenschaftler wuchs auf, aber das Interesse an der lebenden Welt ließ nicht nach. Seine Eltern schickten ihn jedoch an die Lund Medical University, wo Karl viele wissenschaftliche Disziplinen studierte, darunter Chemie und Biologie.

Nach seiner Versetzung an die Universität Uppsala im Jahr 1728 lernte der junge Mann seinen Kollegen Peter Artedi kennen. Später begann Karl in Zusammenarbeit mit ihm mit der gemeinsamen Arbeit an der Überarbeitung naturkundlicher Klassifikationen.

1729 traf Charles mit Professor Olof Celsius zusammen, der sich leidenschaftlich für Botanik interessierte. Dieses Ereignis erwies sich für den jungen Mann als schicksalhaft, da der junge Mann die Möglichkeit erhielt, auf die wissenschaftliche Bibliothek zuzugreifen.

Erste wissenschaftliche Expedition

1732 schickte die Royal Scientific Society Karl nach Lappland, von wo das zukünftige Genie eine ganze Sammlung von Mineralien, Pflanzen und Tieren mitbrachte. Später legte Linnaeus einen Bericht vor, den er "Flora of Lappland" nannte, aber diese Arbeiten verherrlichten den zukünftigen Wissenschaftler nicht.

Dieser Bericht berührt jedoch sehr wichtige Punkte. Linné erwähnt ein solches Konzept erstmals als eine Klassifikation von Pflanzen, die aus 24 Klassen besteht. Die schwedischen Universitäten jener Jahre waren nicht in der Lage, Diplome auszustellen, und daher war es notwendig, in ein anderes Land zu ziehen. Nach dem Abschluss einer solchen Bildungseinrichtung hatte die junge Fachkraft weder das Recht, eine wissenschaftliche noch eine Lehrtätigkeit auszuüben.

Umzug nach Holland

Im ersten Jahr seines Aufenthalts in Holland verteidigt Linnaeus seine Dissertation und wird Doktor der Medizin. Dennoch legt der Wissenschaftler seine Leidenschaft für die Botanik nicht zurück und verbindet medizinische Praxis und wissenschaftliche Tätigkeit.

1735 präsentiert Linné sein herausragendes Werk mit dem Titel „Das System der Natur“. Es ist diese Arbeit, die den Wissenschaftler verherrlichen und die Grundlage für die Klassifizierung von Pflanzen- und Tierarten bilden wird.

Linnaeus schlug die sogenannte binäre Nomenklatur zur Benennung von Arten vor (die bis heute verwendet wird). Jede Pflanze und jedes Tier wurde mit zwei lateinischen Wörtern bezeichnet: das erste - wurde von der Gattung bestimmt, das zweite - von der Art.

Die Klassifizierung der Pflanzen war einfach. Die Anzahl und Lage der Blätter, die Größe der Staubblätter und Stempel, die Größe der Pflanzen und andere Kriterien standen im Mittelpunkt der Bestimmung der Gattungszugehörigkeit.

Die binäre Nomenklatur wurde begeistert aufgenommen und hat sich schnell und einfach in der wissenschaftlichen Welt etabliert, da sie dem völligen Chaos bei der Klassifizierung von Objekten in der belebten Welt ein Ende setzte.

Dieses Werk wurde zehnmal neu aufgelegt. Der Grund dafür liegt in der Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Denkens und der Entdeckung neuer Pflanzenarten. Die endgültige Version wurde der wissenschaftlichen Welt im Jahr 1761 präsentiert, in der Linné 7540 Arten und 1260 Pflanzengattungen beschreibt. Die Zugehörigkeit zur gleichen Gattung bestimmte den Verwandtschaftsgrad von Objekten der Pflanzenwelt.

In seinen botanischen Arbeiten hat der Wissenschaftler erstmals das Vorhandensein von Geschlechtern in Pflanzen bestimmt. Diese Entdeckung wurde auf der Grundlage der Untersuchung der Struktur von Stempeln und Staubblättern gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde angenommen, dass Pflanzen keine Geschlechtsmerkmale aufweisen.

Der Wissenschaftler selbst entdeckte etwa anderthalbtausend neue Pflanzenarten, denen er eine genaue Beschreibung gab und den Platz in der von ihm erstellten Klassifikation festlegte. So wurde das Pflanzenreich durch die Schriften von Linné stark erweitert.

Leidenschaft für Zoologie

Linnaeus trug auch zur Zoologie bei. Der Wissenschaftler klassifizierte auch die Tierwelt, in der er folgende Klassen aussonderte: Insekten, Fische, Amphibien, Vögel, Säugetiere und Würmer. Carl ordnete die menschliche Spezies ziemlich genau der Klasse der Säugetiere, der Ordnung der Primaten, zu.

Auch nachdem er sich von der Möglichkeit der interspezifischen Kreuzung und der Entstehung neuer Arten überzeugt hatte, hielt Karl noch an der theologischen Theorie der Entstehung des Lebens fest. Jede Abweichung von religiösen Dogmen betrachtete Linné als Apostasie und verdiente Tadel.

Andere Klassifikationen

Ein neugieriger Geist ließ ihm keine Ruhe. Bereits auf der "Steigung" des Lebens unternahm der Wissenschaftler Versuche, Mineralien, Krankheiten und medizinische Substanzen zu klassifizieren, aber es gelang ihm nicht, seinen früheren Erfolg zu wiederholen, und diese Arbeiten wurden von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht begeistert wahrgenommen.

letzten Lebensjahre

1774 erkrankte der Wissenschaftler schwer. Im Kampf um sein Leben verbrachte er ganze vier Jahre und 1778 starb der herausragende Botaniker. Dennoch sind seine Verdienste um die Wissenschaft kaum zu überschätzen, da Linné Botanik und Zoologie „begründete“ und die Richtungen der weiteren Entwicklung maßgeblich bestimmte. In London gibt es bis heute eine wissenschaftliche Gesellschaft, die den Namen eines großen Wissenschaftlers trägt und gleichzeitig eines der führenden wissenschaftlichen Zentren ist.