Quelle... Ich habe diese in jeder Hinsicht zuverlässige Quelle kaum gefunden. Dies ist das Military Historical Magazine, Nr. 9 für 1964. Deshalb poste ich einfach den Originaltext, lesen Sie ihn und urteilen Sie selbst.
Kurz gesagt: eine weitere Einkesselung unserer Front im September 1941, bekannt als „Kiewer Kessel“. Ein weiterer Versuch, aus der Einkreisung herauszukommen. Die menschlichen Verluste der Roten Armee beliefen sich auf weniger als 600.000 (!) Menschen.
Am auffälligsten war die Episode, in der Augenzeugen berichten, dass der Frontkommandant (!) auf Augenhöhe mit gewöhnlichen Soldaten Bajonettangriffe ausgeführt habe.
Also der vollständige Text des Artikels
Die Wahrheit über den Tod von General M.P. Kirponos
Michail Petrowitsch Kirponos wurde am 9. Januar (neuer Stil 21) 1892 in der Stadt Vertievka (heute Verteevka), Bezirk Nezhinsky, Provinz Tschernigow, geboren.
Im Jahr 1915 wurde M.P. Kirponos als einfacher Soldat zum 126. Reserve-Infanterieregiment eingezogen. Nach dem Abschluss von Ausbilderkursen für den Umgang mit ausländischen Gewehren im Jahr 1916 und einer Militärsanitäterschule im Jahr 1917 wurde er als Kompaniesanitäter des 285. Olgopoler Infanterieregiments an die rumänische Front geschickt. Hier wurde er zunächst zum Vorsitzenden des Bezirkssoldatenkomitees, dann zum Vorsitzenden des Regimentskomitees, als Kamerad des Vorsitzenden des Revolutionskomitees der 5. Infanteriedivision und im November 1917 zum Vorsitzenden der Rada der 26. Infanteriedivision gewählt Korps.
Nach seiner Demobilisierung im Februar 1918 kehrte M.P. Kirponos in sein Heimatdorf zurück und wurde im Mai desselben Jahres Mitglied der RSDLP (b). In seiner Heimat begann er mit der Bildung von Rebellenabteilungen, die gegen die deutschen Besatzer und die Haidamaks kämpften. Im September 1918 trat M. P. Kirponos mit einer der Abteilungen der 1. Ukrainischen Aufständischen Division bei. Danach wurde er zum Kommandanten der Stadt Starodub ernannt und bildete das 22. sowjetische Ukrainische Regiment, das dann zum 2. Bogunsky-Regiment der 44. Infanteriedivision wurde. Im Juni 1919 wurde M.P. Kirponos zum Assistenten des Leiters der Divisionsschule der Roten Kommandeure ernannt. Für die Organisation und aktive Teilnahme am Partisanenkampf und an den Kämpfen an der Ukrainischen Front erhielt er vom Revolutionären Militärrat der UdSSR ein Diplom und eine registrierte Mauserpistole mit der Nummer 355205.
Im Jahr 1927, nach seinem Abschluss an der M. V. Frunze-Akademie, war er bis 1934 Stabschef der 41. Perekop-Gewehrdivision und von 1934 bis 1939 Leiter der Kasaner Infanterieschule, benannt nach dem Obersten Rat der Autonomen Sowjetischen Sozialisten der Tataren Republik. M.P. Kirponos nahm als Kommandeur der 70. Infanteriedivision am Finnlandfeldzug teil. Durch Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 21. März 1940 wurde dieser Division der Lenin-Orden und M.P. Kirponos der Titel Held der Sowjetunion verliehen. Von Juni 1940 bis Februar 1941 befehligte er die Truppen des Militärbezirks Leningrad und ab Februar 1941 die Truppen des Sondermilitärbezirks Kiew. Mit Beginn des Großen Vaterländischen Krieges wurde M.P. Kirponos Kommandeur der Truppen der Südwestfront.
Mitte September 1941 gelang es starken Gruppen nationalsozialistischer Truppen, große Kräfte unserer Südwestfront östlich von Kiew einzukesseln. Es ist bereits hinreichend geklärt, welche fatale Rolle die hartnäckige Missachtung der tatsächlichen Lage durch das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos unter der Leitung von I. W. Stalin spielte. Diese Ereignisse werden hauptsächlich in der militärhistorischen Literatur behandelt. Einige Fakten blieben jedoch lange Zeit geheim und verschiedene Versionen darüber verbreiteten sich. Zu diesen nicht ganz klaren Tatsachen gehört der Tod des Kommandeurs der Südwestfront, Generaloberst M.P. Kirponos.
Die Herausgeber des Military Historical Journal erhielten Briefe mit der Bitte um Klärung der Widersprüche in den in der Literatur gefundenen Informationen über seinen Tod. In den meisten Fällen basieren diese Informationen auf Gerüchten, die während des Krieges kursierten. Um die Umstände des tragischen Endes des Kommandanten der Südwestfront herauszufinden, wandten sich die Redakteure an die direkten Teilnehmer der Ereignisse. Ihre Beweise, ergänzt durch Archivdaten, werden in diesem Artikel vorgestellt.
Im Sommer 1941 unternahm die faschistische deutsche Führung wiederholt Versuche, Kiew im Sturm zu erobern. Im Juli und August kam es auf dem Vormarsch zur Hauptstadt der Ukraine zu heftigen Kämpfen, die dem Feind jedoch nicht eingenommen werden konnten. Dann beschloss das Nazi-Kommando, konvergierende Angriffe durchzuführen: von Norden mit einem Teil der Streitkräfte der Heeresgruppe Mitte (2. Armee und 2. Panzergruppe) und von Süden mit der 1. Panzergruppe, um die Hauptkräfte unserer Südwestfront östlich einzukreisen Kiew. Am 11. September, als die nördliche Angriffsgruppe des Feindes das Konotop-Gebiet erreichte und die südliche Angriffsgruppe vom Krementschug-Brückenkopf aus einen Angriff darauf entwickelte, wurde der Militärrat der südwestlichen Richtung (S. M. Budyonny, N. S. Chruschtschow, A. P. Pokrovsky) zu dem Die Südwestfront war unterstellt und berichtete dem Hauptquartier, dass der einzige wirkliche Ausweg aus der aktuellen Situation, um eine Katastrophe zu vermeiden, der Rückzug der Truppen vom Kiewer Felsvorsprung an die Linie des Flusses Psel sei. Da das Hauptquartier jedoch keine Ahnung vom wahren Ausmaß der Gefahr hatte, forderte es, Kiew um jeden Preis festzuhalten. Am 14. September schloss der Feind die Einkesselung. Der Militärrat der Südwestrichtung übernahm auf Initiative von N. S. Chruschtschow auf der Grundlage der tatsächlichen Situation die Verantwortung für die Umsetzung der von ihm vorgeschlagenen Entscheidung und wurde am 16. September mündlich durch den Leiter der operativen Abteilung des Hauptquartiers der Generalmajor I. Kh. Bagramyan an der Südwestfront erteilte dem Kommandeur Generaloberst M. P. Kirponos den Befehl, die Truppen der Südwestfront aus der Einkesselung 1 abzuziehen.
Da eine solche Entscheidung Stalins Befehl widersprach, fragte M.P. Kirponos das Hauptquartier, was mit der Umsetzung der Entscheidung des Oberbefehlshabers der südwestlichen Richtung zu tun sei. Und erst am 17. September um 23.40 Uhr antwortete B. M. Shaposhnikov im Namen Stalins, dass das Oberste Oberkommando die Aufgabe Kiews erlaubt habe, aber keine Anweisungen zum Abzug der Fronttruppen in die hintere Linie entlang des Flusses Psel gegeben habe.
Mitten in der Nacht des 18. September erteilte Generaloberst M.P. Kirponos im Dorf Werchojarowka (12 km nordwestlich von Piryatin), wo sich das Hauptquartier der Front befand, den Befehl an alle Frontarmeen (mit Ausnahme der 37. Armee, mit der dort hatte keinen Kontakt mehr), um zu kämpfen, um aus der Umgebung herauszukommen.
Dadurch verloren die Fronttruppen wertvolle Zeit, die für einen organisierten Rückzug und den Durchbruch der noch schwachen Einkesselungsfront hätte genutzt werden können.
Generaloberst I. S. Glebov, damals stellvertretender Leiter der Operationsabteilung des Hauptquartiers der Südwestfront, erzählt, wie sich die Kolonne des Militärrats und das Hauptquartier der Südwestfront aus der Einkesselung herauskämpften.
„Der Militärrat und das Fronthauptquartier sollten unter dem Deckmantel der 289. Infanteriedivision in Richtung Piryatin, Chernukha, Lokhvitsa vorrücken, konnten Chernukha jedoch nicht erreichen, da die Straßen bereits von feindlicher Infanterie und Panzern abgefangen wurden.“ Sie mussten sich weiter nach Süden zurückziehen – nach Kurenki, Piski, Gorodishche. Aber auch dort stellte sich heraus, dass die Übergänge vom Feind besetzt waren.
Am 19. September traf der Militärrat der Front in Gorodishche eine Entscheidung: Mit Einbruch der Dunkelheit in Richtung Woronka, Lokhvitsa, aufbrechen, wo die Truppen der Brjansk-Front einen Gegenangriff aus dem Nordosten starten sollten. Der Kontakt zu den Armeen und dem Generalstab ging verloren.
Auf Beschluss von General Kirponos wurden mehrere Gruppen unter dem Kommando von Generalmajor I. Kh. Bagramyan, Oberst Rogatschew (oder Rogatin) und anderen gebildet, die die feindliche Einkreisung in Richtung Senchi 2 durchbrechen sollten.
Mit Einbruch der Dunkelheit begann die Bewegung der Kolonne, die aus etwa 800 Personen, 5 – 7 gepanzerten Fahrzeugen, 3 – 4 Panzerabwehrkanonen, 4 – 5 schweren Maschinengewehren bestand.
Am Morgen des 20. September begann die Kolonne, sich dem Dorf Dryukovshchina südwestlich von Lokhvitsa zu nähern. Zu diesem Zeitpunkt flog ein deutsches Flugzeug zweimal über die Kolonne. Generaloberst M.P. Kirponos beschloss, tagsüber nicht umzuziehen, sondern in einer Schlucht mit einem Hain südöstlich und östlich von Dryukovshchina auf die Dunkelheit zu warten. An den Süd- und Osthängen der Schlucht wurde die Verteidigung durch die mir zur Verfügung stehenden Kräfte organisiert. Unsere Aufklärung ergab, dass eine kleine Gruppe deutscher Infanteristen in Dryukovshchina stationiert war. Dann trafen dort von Süden her mehrere weitere Fahrzeuge mit Infanterie und einer Gruppe Motorradfahrer ein.
Gegen 10 Uhr morgens erschienen deutsche Panzer aus dem Osten und Nordosten in Richtung der Schlucht. Zuerst waren es zehn, dann kamen sechs weitere. Nachdem sie etwa 40 Minuten in einer Entfernung von zwei bis drei Kilometern von uns gestanden hatten, drehten sie sich auf breiter Front um und bewegten sich mit mittlerer Geschwindigkeit auf die Schlucht zu, wobei sie auf deren Hänge und den Waldrand, auf Panzerabwehrkanonen usw. feuerten gepanzerte Fahrzeuge. Innerhalb von 20 bis 30 Minuten wurden unsere Panzerabwehrkanonen und gepanzerten Fahrzeuge zerstört. Wir alle, einschließlich Kirponos, Rykov und Burmistenko, versteckten uns im Hain. Während des Beschusses wurde M. I. Potapov durch eine Granatenexplosion schwer verletzt.
Nachdem sie unsere gepanzerten Fahrzeuge, Panzerabwehrkanonen und einen Teil der Bevölkerung zerstört hatten, zogen sich die deutschen Panzer 800 - 1000 m von der Schlucht zurück. Um sie herum gruppierten sich deutsche Maschinengewehrschützen.
Mitglied des Militärrats, Divisionskommissar E.P. Rykov, der glaubte, dass die Deutschen keinen Treibstoff und keine Munition hätten, schlug vor, sie sofort anzugreifen, durchzubrechen und nach Osten zu gehen. Generaloberst M.P. Kirponos und M.A. Burmistenko hatten keine Einwände.
E.P. Rykov befahl mir, Leute zusammenzurufen und die Panzer anzugreifen.
Gegen 13:00 Uhr zogen alle, die konnten, an den südöstlichen und östlichen Rand der Schlucht und begannen, schießend, nach Osten zu ziehen. Wir schafften nur 300 bis 400 Meter. Da wir schwere Verluste erlitten, befahl E.P. Rykov, uns in die Schlucht zurückzuziehen. Nachdem ich den Befehl zum Rückzug gegeben hatte, stand ich auf und wollte mich ebenfalls hinter Rykow zurückziehen, wurde aber am Bein verletzt.
Während dieser Schlacht befanden sich Generaloberst M.P. Kirponos und Mitglied des Militärrats M.A. Burmistenko am südöstlichen Rand und beobachteten die Ergebnisse der Schlacht.
Wir zogen uns alle in die Schlucht zurück. Ein Sanitäter traf mich am Waldrand und begann, mich zu verbinden. Zu dieser Zeit kamen Generaloberst M.P. Kirponos, Mitglieder des Militärrats Rykow, Burmistenko und eine Gruppe von Offizieren vorbei, darunter Kirponos‘ Assistent, Major Gnenny, und Divisionskommissar Rykows Assistent, Oberpolitikkommissar Schadowski. Auf meine Frage, wie ich mich fühle, sagte M.P. Kirponos, dass sie sich auf der anderen Seite der Schlucht befinden würden. Bald näherten sich wieder feindliche Panzer der Schlucht, gefolgt von Infanterie mit Mörsern und Geschützen. Eine neue Durchkämmung der Schlucht und des Hains mit Feuer aller Art begann.
Danach traf ich weder die Mitglieder des Militärrats noch den Frontkommandanten mehr.
Zwei Tage später verließen die feindlichen Panzer das Gebiet und es blieb nur noch ein Infanteriekordon übrig. Aus diesem Grund flüchteten eine Gruppe von bis zu 30 Mann starken Kommandeuren und ich aus der Schlucht und machten uns nachts auf den Weg nach Osten, wobei wir besiedelte Gebiete und große Straßen umgingen. Wir gingen zu unseren Truppen nach Mlintsa.“
Das Kommando der südwestlichen Richtung ergriff Maßnahmen, um Kontakt mit General M.P. Kirponos aufzunehmen und ihn gemeinsam mit dem Fronthauptquartier aus der Gefahr zu retten. Diese Maßnahmen werden von Reserve-Generalmajor V. A. Sergeev beschrieben, der zu dieser Zeit Sonderaufgaben unter Marschall S. K. Timoschenko hatte, der am 13. September das Kommando über die Truppen in südwestlicher Richtung übernahm.
„Nachdem er das Hauptkommando der westlichen Richtung übergeben hatte“, schreibt General V. A. Sergeev, „ging Marschall S. K. Timoschenko am 11. September auf der Durchreise durch Moskau zum Hauptquartier des Oberbefehlshabers. Er befahl uns, die „ Garantien“, um vom Generalstab Daten über die Lage im Süden zu erhalten – in westlicher Richtung für die letzte Stunde. Als wir uns mit der Lage vertraut machten, wurde mir mitgeteilt, dass „die Lage an der Südwestfront schwierig ist, aber nicht.“ hoffnungslos“ und dass „es mit geschickter und fester Führung korrigiert werden kann.“
Am 13. September erreichten wir das Hauptquartier der südwestlichen Richtung, das damals 20 Kilometer von Poltawa entfernt lag, im Rasthaus des Regionalkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine. Dort traf sich S. K. Timoschenko mit einem Mitglied des Militärrats der Leitung N. S. Chruschtschow. Ohne eine Minute zu verlieren, begannen sie die Situation zu verstehen, die sich als viel ernster herausstellte, als sie uns im Generalstab beschrieben wurde.
Die Kommunikation zwischen dem Oberbefehlshaber der Südwestrichtung und den Truppen der Südwestfront war oft unterbrochen, so dass es schwierig war, sich ein genaues Bild vom Geschehen an der Front zu machen und daher radikale Maßnahmen zur Wiederherstellung zu ergreifen die Situation.
Am frühen Morgen des 14. September wies mich Marschall S. K. Timoschenko an, mit dem Kommandeur der Südwestfront, Generaloberst M. P. Kirponos, Kontakt aufzunehmen und sich vor Ort über die Lage zu informieren. Zu dieser Zeit befand sich das Hauptquartier der Südwestfront in Priluki, wohin ich sofort ging. Aber wir konnten nicht nach Priluki gelangen.
Als wir Lokhvitsa betraten, schossen die Deutschen auf uns und ich musste umkehren. Da ich die Situation nicht kannte, wagte ich es nicht, nach Priluki zu fahren. Auf dem Rückweg hatte ich aufgrund der Informationen verschiedener Personen eine Vorstellung von der Lage an der Front. Es stellte sich heraus, dass die Truppen und das Fronthauptquartier bereits umzingelt waren. Als ich zum Direktionshauptquartier zurückkehrte, meldete ich dies dem Oberbefehlshaber.
Am 15. September traf der Leiter der Einsatzabteilung der Südwestfront, Generalmajor I. Kh. Bagramyan, in Poltawa im Hauptquartier der Direktion ein. Er berichtete, dass der Feind mit Formationen der 1. und 2. Panzergruppe, nachdem er das Gebiet von Lokhvitsa und Lubny erreicht hatte, die letzten Kommunikationen der Front abfing. Einheiten der 21., 5., 37. und 26. Armee wurden umzingelt, nachdem sie zu diesem Zeitpunkt schwere Verluste erlitten hatten. Nachdem General I. Kh. Bagramyan die entsprechenden Anweisungen erhalten hatte, flog er am 16. September zum Fronthauptquartier.
In der Nacht des 17. September brachen der Militärrat und das Hauptquartier der südwestlichen Richtung nach Charkow auf. Oberbefehlshaber S. K. Timoschenko überließ mich General P. V. Kotelkov für Sonderaufgaben in Achtyrka mit der Aufgabe, Informationen über die Lage zu sammeln und je nach den Umständen vor Ort Entscheidungen zu treffen. General Kotelkov blieb in Achtyrka und ging am 18. September an die Front.
In Gadyach sah ich Gruppen von Soldaten und Offizieren, die aus der Einkesselung hervorkamen. Ihren Geschichten zufolge stellte sich heraus, dass sich unsere Truppen irgendwo in der Nähe von Piryatin befanden. Ich nahm ein Flugzeug vom Flughafen und flog die Route Gadyach, Lokhvitsa, Piryatin, Lubny, Gadyach entlang. Als wir über das Piryatin-Gebiet flogen, sahen wir große deutsche Panzerkolonnen, die von Norden und Süden aufeinander zukamen. Es war nicht möglich, die Situation herauszufinden, aber ich stellte fest, dass es in Richtung Gadyach einen freien Hals gab.
Als ich nach Gadyach zurückkehrte, organisierte ich im Hof des Bezirksparteikomitees eine Sammelstelle für Menschen, die die Einkreisung verließen. Von denen, die das Piryatin-Gebiet verließen, erfuhr ich, dass das Fronthauptquartier unter der Führung von M.P. Kirponos in Richtung des Dorfes Sencha unterwegs war.
Da von Gadjatsch keine Verbindung zum Hauptquartier der Direktion bestand, ging ich nach Zinkow und berichtete von dort aus Marschall Timoschenko über die Lage in Gadjatsch und über den angeblichen Aufenthaltsort von M.P. Kirponos. Sofort erhielt ich die Anweisung, nicht mit der Suche nach Kirponos aufzuhören. In der Nacht des 19. traf Generalmajor N. V. Feklenko ein, der von Marschall S. K. Timoschenko nach Gadyach geschickt worden war. Ich brachte ihn auf den neuesten Stand und ging zum Flugplatz.
Am frühen Morgen des 20. September flog ich, diesmal mit einem Verbindungsflugzeug, in die Gegend von Senchi. Dort sahen wir, wie sich deutsche Panzerkolonnen und motorisierte Infanterie dem Dorf und dem Wald westlich von Sencha näherten. Im Wald bemerkten wir eine große Gruppe unserer Truppen und mehrere Fahrzeuge.
Ich habe versucht, unseren Truppen die Ausgangsrichtung mitzuteilen. Er zeichnete schnell auf seiner Karte die Richtung zum Gadyach-Gebiet ein und schrieb mit einem dicken blauen Bleistift: „Gehen Sie in die angegebene Richtung, der Weg ist frei.“ Dann rollte ich die Karte zusammen, befestigte meine Pistole als Gewicht daran, entwirrte das lange Ende des weißen Verbandes und warf ihn in den Wald westlich des Dorfes Senchi.
Als ich nach Gadyach zurückkehrte, sah ich, dass N.V. Feklenko einen Kapitän befragte, der, wie sich herausstellte, aus dem Senchan-Wald gekommen war. Er berichtete, dass er im Gebiet westlich von Sencha das gesamte Kommando der Südwestfront unter der Führung von Generaloberst M.P. Kirponos gesehen habe.
S. K. Timoschenko wurde umgehend ein Bericht über die gleichzeitige Entsendung von drei Beamten zur Kommunikation mit M. P. Kirponos zugesandt. Ich weiß immer noch nicht, ob sie Kirponos getroffen haben oder nicht.
Genosse Feklenko und ich riefen unsere beiden Panzer und einen Panzerwagen und fuhren in das Dorf Raschewka. Gegen 14-15 Uhr klingelte im Gemeinderat, in dem wir wohnten, das Telefon (übrigens funktionierte die Telefonkommunikation in den Ortsteilen). Als ich mich zu erkennen gab, sagte jemand mit verängstigter, zitternder Stimme: „...K und B (offenbar Kirponos und Burmistenko – V.S.) – im Wald bei Sencha... gibt es einen heftigen Kampf... die Richtung.“ wurde gemeldet...“ Damit war das Gespräch beendet. Wir haben nie herausgefunden, wer von wo aus angerufen hat.
Nachdem wir auf ähnliche Weise den Aufenthaltsort von M.P. Kirponos herausgefunden hatten, schickten wir unsere beiden Panzer und Panzerwagen zu seiner Rettung. Am 20. September donnerten den ganzen Tag Artillerie- und Mörserkanonaden in der Gegend von Senchi. General Feklenko und ich erwarteten die Rückkehr der von uns geschickten Panzer bis zum Abend des 20. September, aber sie kehrten nie zurück.
Zu diesem Zeitpunkt näherte sich die deutsche motorisierte Infanterie Raschewka. Es war gefährlich, weiter im Dorf zu bleiben. Wir verließen unseren Adjutanten, Oberleutnant Peenchikovsky, im bedingten Erscheinen mit der Aufgabe: Wenn M.P. Kirponos auftauchte, führen Sie ihn über den Fluss Psel zum Ostufer, wo N.V. Feklenko und ich auf sie warten würden.
Als es völlig dunkel wurde, entkam Oberleutnant Peenchikovsky dem Hinterhalt, durchquerte den Fluss und meldete sich, als er uns traf, niemand rief an und niemand sonst erschien.
In der Zeit vom 18. bis 29. September kamen mehr als 10.000 Menschen aus der Einkreisung an unseren Sammelpunkten heraus, darunter eine Gruppe der Generäle I. Kh. Bagramyan, Alekseev, Sedelnikov, Arushanyan, Petukhov sowie Brigadekommissar Mikhailov, Colonel N.S. .Skripko und viele andere Offiziere. Aber wir haben nicht auf M.P. Kirponos gewartet.“
Nur wenige waren Zeugen des tragischen Endes. Einige von ihnen, wie M. A. Burmistenko und V. I. Tupikov, fielen auf dem Schlachtfeld in der Nähe des Dorfes Dryukovshchina, andere, wie M. I. Potapov, wurden schwer verwundet und unbewusst vom Feind gefangen genommen, andere, wie der Bürge des Kommandanten, Major A. N. Gnenny, persönlich lag ließen in den folgenden Kämpfen an der sowjetisch-deutschen Front ihr Leben. Der Tod von General Kirponos lag viele Jahre lang im Nebel der Ungewissheit. Auf dieser Grundlage wurden verschiedene Spekulationen über seinen Tod geboren. Die hartnäckigste Version war, dass Kirponos in einem kritischen Moment Selbstmord beging. 3. Wie dem auch sei, General M.P. Kirponos konnte der Einkreisung nicht entkommen. Unterdessen ruhen in Kiew am Denkmal des ewigen Ruhms die sterblichen Überreste des Befehlshabers der Truppen der Südwestfront.
Heutzutage ist der einzige überlebende Zeuge des Todes von General M. P. Kirponos der leitende politische Instruktor (heute Oberstleutnant der Reserve) V. S. Zhadovsky, der mit einem Mitglied des Militärrats der Südwestfront besondere Aufgaben hatte.
Nachfolgend drucken wir seine Geschichte ab, aufgezeichnet vom pensionierten Oberst I.E. Gostev.
„In der Nacht des 20. September“, sagte V. S. Zhadovsky, „zogen wir uns nach Osten zurück. Wir gingen zu Fuß, da wir unsere Autos in der Gegend von Woronka abgestellt hatten. Wir gingen mit der Absicht, Sencha zu erreichen und dort die Straße zum Ostufer zu überqueren.“ des Sula-Flusses. In der Nacht kämpften wir uns durch Voronki und machten uns auf den Weg nach Lokhvitsa.
Am 20. September gegen 8 Uhr morgens flüchtete unsere Kolonne, die keine 12 km von Lokhvitsa entfernt war, in eine tiefe Schlucht südöstlich und östlich des Gehöfts Dryukovshchina, bewachsen mit dichten Büschen, Eichen, Haselnüssen, Ahornbäumen usw Linden. Seine Länge beträgt ca. 700 – 800 m, die Breite 300 – 400 m und die Tiefe 25 Meter.
Wie ich weiß, lautete die Entscheidung des Frontkommandos: für einen Tag in die Schlucht zu gehen und bei Einbruch der Dunkelheit anzustürmen und die Umzingelung zu durchbrechen. Sofort wurde eine Perimeterverteidigung organisiert, eine Überwachung eingerichtet und Aufklärungseinheiten ausgesandt. Bald berichteten die Späher, dass alle Straßen rund um den Shumeikovo-Hain von den Deutschen besetzt seien.
Um 10 Uhr morgens eröffneten die Deutschen aus Richtung Lokhvitsa schweres Mörserfeuer auf den Hain. Gleichzeitig kamen bis zu 20 Fahrzeuge mit Maschinengewehrschützen unter dem Deckmantel von 10 - 12 Panzern in die Schlucht. Sie umzingelten die Schlucht in einem engen Ring und feuerten Hurrikanfeuer darauf ab. Viele Tote und Verwundete tauchten sofort im Hain auf. In dieser Situation traf der Militärrat die Entscheidung, durch Gegenangriff und Nahkampf eine Lücke zu schließen, aus der Einkreisung auszubrechen und aus der Schlucht zu fliehen. Die Generäle mit Gewehren, Granaten und Benzinflaschen griffen zusammen mit allen anderen an. Aber die Kräfte waren ungleich. Unter dem verheerenden Feuer der Deutschen mussten wir uns mehrmals in die Schlucht zurückziehen. Es gab drei oder vier solcher Angriffe.
Bei einem dieser Angriffe wurde Generaloberst M.P. Kirponos am linken Bein verletzt – sein Schienbein war unterhalb des Knies gebrochen. Er musste in die Schlucht gezerrt werden. Dort schnitten wir zusammen mit Kirponos‘ Assistent, Major Gnenny, seinen Stiefel auf, nahmen ihn von seinem Fuß und verbanden die Wunde. Er konnte sich nicht mehr alleine fortbewegen und musste in dichten Büschen in der Nähe eines Risses im Hang der Schlucht sitzen.
„Äh, ich habe Pech mit meinem linken Bein“, sagte der Generaloberst damals. (Kurz zuvor, bei einem Autounfall in der Gegend von Boryspil, verletzte sich auch M.P. Kirponos am linken Bein.)
Da er verwundet war, erhielt M.P. Kirponos Informationen über die Situation und gab entsprechende Anweisungen. Die Nazis hörten erst in der Abenddämmerung auf zu schießen.
Gegen 7 Uhr abends explodierte in der Nähe einer Quelle in der Nähe der Lücke, an deren Rand M.P. Kirponos saß, etwa 3 bis 4 Meter von ihm entfernt eine feindliche Mine. Michail Petrowitsch packte ihn am Kopf und fiel auf die Brust. Ein Splitter durchschlug den Helm auf der linken Seite des Kopfes, der zweite traf die Brust in der Nähe der linken Jackentasche. Die Wunden erwiesen sich als tödlich. Nach 1 - 1,5 Minuten starb er. In diesem Moment befanden sich in seiner Nähe ein Mitglied des Militärrats der Front, der Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (Bolschewiki) der Ukraine M. A. Burmistenko mit einer dreiköpfigen Wache, der Assistent von M. P. Kirponos, Major A. N. Gnenny und ich .
Damit die Deutschen die Leiche nicht identifizieren und den Tod des Frontkommandanten feststellen konnten, zogen Major Gnenny und ich Michail Petrowitschs drapierten Mantel aus, schnitten ihn auf und verbrannten ihn, schnitten die Knopflöcher mit Abzeichen von der Tunika ab und entfernten sie Der Star des Helden der Sowjetunion Nr. 91 holte Dokumente aus der Tasche, einen Kamm, einen Schal, Briefe, und die Leiche wurde in einem Graben am Grund einer Schlucht begraben. Das Grab wurde von mir, Major Gnenny und drei Offizieren der Wache des Genossen ausgehoben. Burmistenko in seiner Anwesenheit. Genauer gesagt handelte es sich nicht um ein Grab, sondern um ein vertieftes kleines Loch, das sich links vom Weg befand, der am Grund der Schlucht entlangführte.
Am nächsten Tag, dem 21. September, versammelten Major Gnenny und ich eine Gruppe von Offizieren, Sergeanten und Soldaten und machten uns mit ihnen auf den Weg nach Osten. Wir verließen die Einkreisung am 23. Oktober im Gebiet der Stadt Fatezh, Region Kursk, bewaffnet, mit persönlichen Dokumenten und Parteiausweisen, in Militäruniform, mit Abzeichen.
Am 26. Oktober 1941 trafen Major Gnenny 4 und ich im Fronthauptquartier in der Stadt Valuiki ein und berichteten dem Kommando der Südwestfront (neue Formation) mündlich über die Umstände des Todes des Militärrats und des Abgeordneten Kirponos. Wir übergaben dem Frontkommando Dokumente, den Goldenen Stern des Helden der Sowjetunion und persönliche Gegenstände, die dem Abgeordneten Kirponos gehörten. In dem Memo, das wir am nächsten Tag verfassten, berichteten wir, wo die Leiche von M.P. Kirponos begraben wurde, was er trug und welche Verletzungen er hatte.“
Im September 1943 wurde der Bezirk Senchansky von den Nazi-Invasoren befreit und Ende Oktober auf Anweisung des Generalstabs V. S. Zhadovsky als einziger überlebender Augenzeuge des Todes von Generaloberst M. P. Kirponos, der den Ort kannte Seine Beerdigung wurde beauftragt, mit einer Gruppe von Offizieren des Volkskommissariats für Verteidigung zum Sterbeort von M.P. Kirponos zu gehen und seine sterblichen Überreste zu finden. Es wurde eine Sonderkommission eingesetzt, der Folgendes angehörte: ein Vertreter der Hauptpersonaldirektion des Volkskommissariats für Verteidigung, Oberstleutnant B. N. Borodin, ein Vertreter der Zeitung „Roter Stern“, Oberleutnant G. D. Krivich, ein Vertreter der Regionaldirektion Poltawa der NKWD A. V. Popov, der regionale forensische Sachverständige Arzt P. A. Golitsyn, der Sekretär des Senchansky Bezirksparteikomitees V. I. Kurys, der Leiter der Senchansky Regionalabteilung des NKWD I. M. Vlasov und der Leiter des Senchansky Bezirkskrankenhausarztes P. A. Rossokha. Anwohner unterstützten die Arbeit der Kommission. Die Kommission verfügte über einen Auszug aus dem Bericht von Gnenny und Zhadovsky, in dem die Grabstätte von M.P. Kirponos und die Zeichen der Leiche angegeben waren. Als die Kommission im Shumeikovo-Trakt ankam, fand sie das Grab, öffnete es und begann mit der Untersuchung der Überreste.
Im Bericht über die gerichtsmedizinische Öffnung des Grabes (Exhumierung) und Untersuchung des Leichnams vom 6. November 1943 heißt es, dass der Leichnam „ein stellenweise nicht verfaultes cremefarbenes gestricktes Seidenhemd und eine Unterhose desselben trägt.“ Material, khakifarbene Stoffreithose mit rotem Saum... Am unteren Teil des linken Schienbeins (nahe dem Fuß) befindet sich eine Bandage aus Flanell-Fußtuch... An den erhaltenen Leichenteilen können folgende Schäden vorliegen notiert: Im vorderen Teil des linken Scheitelbeins befindet sich ein dunkelbläulicher Fleck von 7 x 2,5 Zentimetern, - offenbar handelt es sich hierbei um den Rest eines ehemaligen Hämatoms. In der Mitte dieser Stelle ist bei einigen eine Aufrauhung des Knochens zu erkennen Vertiefung im Raum einer 20-Kopeken-Münze... Das sternale Ende der 2. linken Rippe ist gebrochen..."
In der Schlussfolgerung des Untersuchungsberichts gaben der forensische Experte der Region Poltawa, Arzt P.A. Golitsyn, und der Leiter des Regionalkrankenhauses Senchansky, Arzt P.A. Rossokha, an:
„Basierend auf den Exhumierungsdaten und der forensischen medizinischen Untersuchung der Leiche eines unbekannten Soldaten sollte der Schluss gezogen werden, dass diese Leiche, gemessen an der allgemeinen körperlichen Entwicklung, einem befehlshabenden Offizier im Alter von 40 bis 45 Jahren gehört. Analyse der Art der Verletzungen am Leichnam muss davon ausgegangen werden, dass der Verstorbene zu Lebzeiten Schrapnell-Schusswunden am Kopf, an der Brust und am linken Bein erlitten hat. Als Ursache dieser Verletzungen sind Wunden im Brustbereich anzusehen, die lebenswichtige Organe enthalten sein Tod.“ 5. Abschließend stellte die Kommission fest: „Im Grab wurde eine Leiche entdeckt – dort liegt die Leiche des ehemaligen Befehlshabers der Truppen der Südwestfront – Held der Sowjetunion, Generaloberst Genosse Michail.“ Petrowitsch Kirponos“ 6.
Das ist die Wahrheit über einen Mann, der bis zuletzt dem Militärdienst treu blieb und im Kampf gegen die Feinde unseres Vaterlandes auf dem Schlachtfeld fiel.
Südwestfront
Die Südwestfront wurde durch einen Beschluss des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos am 22. Oktober 1942 neu geschaffen und bestand aus der 21. und 63. (1. Garde, später 3. Garde) kombinierten Waffenarmee, der 5. Panzerarmee und der 17. Luftwaffe. Anschließend umfasste es zu verschiedenen Zeiten die 5. Schockarmee, die 6., 12., 46., 57., 62. (8. Garde) kombinierte Waffenarmee, die 3. Panzerarmee und die 2. I'm Airy. Im November 1942 starteten Fronttruppen in Zusammenarbeit mit Truppen der Stalingrad- und Don-Front eine Gegenoffensive bei Stalingrad und umzingelten die 330.000 Mann starke feindliche Gruppe (Schlacht um Stalingrad 1942–43) und im Dezember 1942 mit Unterstützung der Die Woronesch-Front führte 1942 die Operation am Mittleren Don durch und vereitelte schließlich den Plan des Feindes, die bei Stalingrad umzingelte feindliche Gruppe freizulassen. Im Januar 1943 nahm der vordere Teil seiner Streitkräfte an der Operation Ostrogozh-Rossoshan teil und startete in Zusammenarbeit mit der Südfront eine Offensive in Richtung Donbass. Die Fronttruppen überquerten unterwegs den Sewerski-Donez und erreichten nach einem Vormarsch von 200 bis 280 km am 19. Februar die Zugänge zu Dnepropetrowsk, zogen sich jedoch aufgrund der feindlichen Gegenoffensive Anfang März zum Fluss zurück. Sewerski Donez. Von August bis September 1943 führte die Südwestfront in Zusammenarbeit mit der Südfront die Donbass-Operation von 1943 durch, in deren Folge der Donbass befreit wurde. Im Oktober führten Fronttruppen die Saporoschje-Operation von 1943 durch, befreiten Saporoschje und zerstörten den feindlichen Brückenkopf am linken Dnjepr-Ufer. Am 20. Oktober wurde die Front in 3. Ukrainische Front umbenannt.
Kommandanten:
Kirponos Michail Petrowitsch (22.06.1941 – 20.09.1941), Generaloberst
(30.09.1941 - 18.12.1941), Marschall der Sowjetunion
Kostenko Fedor Yakovlevich (18.12.1941 - 08.04.1942), Generalleutnant
Timoschenko Semjon Konstantinowitsch (04.08.1942 – 07.12.1942), Marschall der Sowjetunion
(25.10.1942 - 27.03.1943), Generalleutnant, ab Dezember 1942 Generaloberst
Rodion Jakowlewitsch Malinowski (27.03.1943 - 20.10.1943), Generaloberst, Armeegeneral ab Ende April 1943.
Mitglieder des Militärrats:
Rykov E.P. (Juni - August 1941), Divisionskommissar
Burmistenko M. A. (August - September 1941), geheim. Zentralkomitee der Kommunistischen Partei (b) der Ukraine
Chruschtschow N. S. (September 1941 - Juli 1942), geheim. Zentralkomitee der Kommunistischen Partei (b) der Ukraine
Gurov K. A. (Januar – Juli 1942), Divisionskommissar
Scheltow A. S. (Oktober 1942 – Oktober 1943), Korpskommissar, ab Dezember 1942 Generalleutnant
Stabschefs:
Purkaev M. A. (Juni – Juli 1941), Generalleutnant
Tupikov V. I. (Juli – September 1941), Generalmajor
Pokrovsky A.P. (September - Oktober 1941), Generalmajor
Bodin P.I. (Oktober 1941 – März 1942 und Juni – Juli 1942), Generalmajor, ab November 1941 Generalleutnant
Bagramyan I. Kh. (April – Juni 1942), Generalleutnant
Stelmakh G. D. (Oktober – Dezember 1942), Generalmajor
Ivanov S.P. (Dezember 1942 – Mai 1943), Generalmajor, ab Januar 1943 Generalleutnant
Korzhenevich F.K. (Mai - Oktober 1943), Generalmajor, ab September 1943 Generalleutnant
Literatur:
Wir schreiben das Jahr 1941. Südwestfront. Memoiren, Essays, Dokumente.// - 2. Auflage, Lemberg, 1975. |
Südwestfront – operativ-strategischer Verband der sowjetischen Streitkräfte während des Großen Vaterländischen Krieges, betrieben in den Jahren 1941–1943; gegründet am 22. Juni 1941 auf der Grundlage des Kiewer Militärbezirks als Teil der 5., 6., 12. und 26. Armee. Anschließend umfasste es die 3., 9., 13., 21., 28., 37., 38., 40., 57., 61. Armee und die 8. Luftwaffenarmee. Generaloberst M.P. übernahm das Kommando über die Front. Kirponos. Mitglieder des Militärrats waren Korpskommissar N.N. Vashugin (erschoss sich am 30. Juni 1941), Divisionskommissar E.P. Rykov (bis August 1941), Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (b) der Ukraine M.A. Burmistenko (seit August 1941). An der Spitze des Fronthauptquartiers stand Generalleutnant M.A. Purkaev, der im Juli 1941 durch Generalmajor V.I. ersetzt wurde. Sackgassen.
Während der Grenzkämpfe von 1941 wehrten Truppen der Südwestfront Angriffe der deutschen Heeresgruppe Süd ab und versuchten, in der Panzerschlacht bei Dubno-Luzk-Brody eine Gegenoffensive zu starten. Mitte Juli stoppte die Südwestfront den Feind in der Nähe von Kiew (Kiew-Operation) und vereitelte in der zweiten Julihälfte bis Anfang August in Zusammenarbeit mit der Südfront seinen Versuch, sowjetische Truppen in der Ukraine am rechten Ufer zu besiegen. Doch im September 1941 wurden die Truppen der Südwestfront infolge eines tiefen Durchbruchs deutscher Truppen in die Ukraine am linken Ufer umzingelt und besiegt. Mehr als 500.000 sowjetische Soldaten wurden gefangen genommen. Der Befehlshaber der Front, Generaloberst Kirponos, der Stabschef der Front, Generalmajor Tupikow, und ein Mitglied des Militärrats der Front, Burmistenko, kamen bei dem Versuch, der Einkesselung zu entkommen, ums Leben.
Im September und November 1941 zogen sich die Reste der Streitkräfte der Südwestfront auf die Linie östlich von Kursk, Charkow und Isjum zurück. Im September 1941 wurde Marschall S.K. neuer Kommandeur der Südwestfront. Timoschenko, Mitglied des Militärrats – N.S. Chruschtschow, Stabschef - Generalmajor A.P. Pokrovsky, der im Oktober durch Generalmajor P.I. ersetzt wurde. Bodin (seit November 1941 - Generalleutnant). Im Herbst 1941 beteiligte sich die Südwestfront an der Verteidigungsoperation im Donbass. Von Dezember 1941 bis April 1942 wurde die Front von Generalleutnant F.Ya kommandiert. Kostenko, dann Marschall S.K., wurde erneut Frontkommandant. Timoschenko. Im Dezember 1941, während der Schlacht um Moskau, führte die Südwestfront mit den Kräften ihres rechten Flügels die Offensivoperation Jelez durch, und im Januar 1942 führte sie zusammen mit den Truppen der Südfront die Offensivoperation Barvenkovo-Lozovsky durch Nachdem er 100 km vorgerückt war, eroberte er einen Brückenkopf am rechten Ufer des Seversky Donets. Im April 1942 wurde Generalleutnant I. Kh. Stabschef der Südwestfront. Bagramyan.
Während der Schlacht um Charkow, die Ende Mai 1942 begann, versuchten die Truppen der Südwestfront, Charkow einzunehmen, wurden jedoch umzingelt und erlitten schwere Verluste. Im Juni 1941 wurde der Stabschef der Front, I.Kh. Bagramyan wurde von seinem Posten entfernt und durch Generalleutnant P.I. ersetzt. Bodin. Die Niederlage bei Charkow ebnete den deutschen Truppen den Weg nach Stalingrad. Am 12. Juli 1942 wurde die Südwestfront aufgelöst. Die darin operierenden 9., 28., 29. und 57. Armeen wurden an die Südfront verlegt, und die 21. Armee und die 8. Luftwaffe wurden an die Stalingrader Front verlegt, die auf der Grundlage der Kontrolle der Südwestfront entstand.
Am 25. Oktober 1942 entstand an der Kreuzung der Don-Front und der Woronesch-Front die Südwestfront der zweiten Formation. Dazu gehörten die 21. Armee, die 63. Armee (später 1. Garde und 3. Garde), die 5. Panzerarmee und die 17. Luftwaffe. Anschließend umfasste die Front auch die 5. Stoßarmee, die 6., 12., 46., 57., 62. (8. Garde-)Armee, die 3. Panzerarmee und die 2. Luftwaffenarmee. Das Kommando über die Front übernahm ein Generalleutnant (ab Dezember 1942 - Generaloberst, ab Februar 1943 - Armeegeneral). Die Truppen der Südwestfront nahmen an der Schlacht von Stalingrad teil, umgeben von einer Gruppe deutscher Truppen in der Nähe von Stalingrad (Operation Uranus), der Offensive Ostrogozh-Rossoshan von 1943, der Offensive des Mittleren Don von 1942 und der Offensive von Woroschilowgrad 1943, die Donbass-Offensivoperation von 1943 des Jahres, Kharkov-Verteidigungsoperation von 1943. Am 27. März 1943 wurde Generaloberst R.Ya. neuer Frontkommandant. Malinovsky (ab April 1943 - Armeegeneral). Nach der Schlacht von Kursk nahmen Truppen der Südwestfront an der Schlacht am Dnjepr teil, befreiten die Stadt Saporoschje und eroberten mehrere Brückenköpfe am Dnjepr. Am 20. Oktober 1943 wurde die Südwestfront in Dritte Ukrainische Front umbenannt.
Der Beginn des Krieges an der Südwestfront
Gemäß dem „Gewitter“-Plan wurde die südwestliche strategische Richtung als Hauptrichtung festgelegt, daher waren mehr Truppen auf dem Territorium des Kiewer Sondermilitärbezirks konzentriert als in den Gebieten Zapovovo und PribOVo zusammen. BIN. Vasilevsky erinnerte sich: „Apropos erwartete Richtung des Hauptangriffs des Feindes: B.M. Shaposhnikov glaubte, dass der Einsatz der Hauptkräfte der deutschen Armee nördlich der San-Mündung für Deutschland am vorteilhaftesten und daher am wahrscheinlichsten sei. Dementsprechend sah der Plan auch die Stationierung unserer Hauptkräfte in Abschnitten der Nordwest- und Westfront vor ... Bei der Überlegung wurde jedoch darauf hingewiesen, dass I.V. Stalin ging auf die wahrscheinlichste Richtung des Hauptangriffs eines potenziellen Feindes ein und brachte seinen Standpunkt zum Ausdruck. Seiner Meinung nach wird Deutschland versuchen, seine Hauptanstrengungen im Kriegsfall nicht auf die Mitte, sondern auf den Südwesten zu richten, um zunächst unsere reichsten Industrie-, Rohstoff- und Agrargebiete zu erobern. Dementsprechend wurde der Generalstab angewiesen, den Plan zu überarbeiten und die Konzentration der Hauptgruppe unserer Truppen in südwestlicher Richtung vorzusehen.“
Darüber hinaus verstärkte sich am Vorabend des Krieges die Gruppierung der sowjetischen Truppen in südwestlicher Richtung ständig.
Marschall I.Kh. Bagramyan, damals Leiter der operativen Abteilung des Hauptquartiers des Kiewer Sondermilitärbezirks, erinnerte sich: „In der zweiten Maihälfte erhielten wir eine Weisung vom Generalstab, in der dem Bezirkskommando befohlen wurde, dies zu akzeptieren.“ Militärbezirk Nordkaukasus das Kommando des 34. Schützenkorps mit Korpseinheiten, vier 12.000 Mann starken Schützendivisionen und einer Gebirgsschützendivision...
Ende Mai traf ein Zug nach dem anderen im Bezirk ein. Die Operationsabteilung verwandelte sich in eine Art Kontrollzentrum, in das alle Informationen über die Bewegung und den Zustand der ankommenden Truppen aus dem Nordkaukasus-Militärbezirk einflossen...
Noch bevor fünf Divisionen des Militärbezirks Nordkaukasus ihre Konzentration auf das Territorium unseres Bezirks abgeschlossen hatten, gab der Generalstab Anfang Juni bekannt, dass auf Anweisung des Volkskommissars für Verteidigung das Kommando der 19. Armee gebildet worden sei, das eintreffen werde in Tscherkassy bis zum 10. Juni. Die Armee wird alle fünf Divisionen des 34. Schützenkorps und drei Divisionen des 25. Schützenkorps des Nordkaukasus-Militärbezirks umfassen. An der Spitze steht der Kommandeur der Truppen des Nordkaukasus-Militärbezirks, Generalleutnant I.S. Konev.
Einen Tag später warnte der Generalstab das Bezirkskommando, sich auf den Empfang und Einsatz einer weiteren Armee vorzubereiten – der 16. Armee von Generalleutnant M.F. Lukin, aus Transbaikalien versetzt. Der Plan sah die Konzentration der Truppen von General Lukin auf dem Territorium des Kiewer Sondermilitärbezirks im Zeitraum vom 15. Juni bis 10. Juli vor.
Wir mussten also so schnell wie möglich die zweite Armee empfangen und auf dem Territorium des Bezirks stationieren. Das hat mich glücklich gemacht. Die Angst, dass wir im Kriegsfall keine Truppen in der Tiefe haben würden, verschwand wie von selbst. Jetzt ist es ganz klar geworden, dass der Volkskommissar und der Generalstab dafür gesorgt haben, indem sie den Befehl gegeben haben, die Bewegung aller Kräfte des Bezirks direkt an die Grenze vorzubereiten.“
Mit Blick auf die Zukunft ist anzumerken, dass der Chef des KOVO-Einsatzhauptquartiers vorzeitig zufrieden war. Nach dem 22. Juni wurden alle diese Truppen aus dem Bezirk abgezogen. „In den allerersten Kriegstagen“, schrieb G.K. Schukow, „die 19. Armee, eine Reihe von Einheiten und Verbänden der 16. Armee, die zuvor in der Ukraine konzentriert und kürzlich dorthin gebracht worden waren, mussten in westliche Richtung verlegt und sofort als Teil der Westfront in die Kämpfe einbezogen werden.“
Dennoch gab es an der Südwestfront immer noch mehr Truppen als an anderen Fronten. Es ist nicht verwunderlich, dass den Deutschen am 22. Juni kein tiefer Durchbruch in dieser Richtung gelang. Und die 9. und 18. Armee der Südfront, gegen die hauptsächlich die deutlich weniger kampfbereiten rumänischen Truppen vorgingen, hielten drei Wochen lang in Bessarabien aus.
Zu den Truppen der Heeresgruppe Süd, die direkt in südwestlicher Richtung operieren sollten, gehörten die 1. Panzergruppe des Generalfeldmarschalls von Kleist, die 6. und 17. Armee unter dem Kommando von Generalfeldmarschall von Reichenau und Generaloberst von Stülpnagel . Insgesamt waren sie mit etwa 1.200 Panzern, 1.200 Kampfflugzeugen, 16.000 Geschützen und Mörsern bewaffnet. Gleichzeitig sollten die 11. deutsche, 3. und 4. rumänische Armee sowie das ungarische Expeditionskorps, die dem Kommandeur der Gruppe Süd, Feldmarschall Gerd von Runstedt, unterstanden, die sowjetischen Truppen seitdem nur noch in südlicher Richtung eindämmen Über sie machten sich Hitler und seine Generäle keine Illusionen über ihre Verbündeten.
Die KOVO-Truppen in der ersten Staffel, die den Invasionstruppen entgegentraten, bestanden aus der 5., 6., 12. und 26. Armee. Zusammen mit der 9. und 18. Armee konnten sie 8.000 Panzer, 4.500 Kampfflugzeuge sowie 26.500 Geschütze und Mörser auf dem Schlachtfeld stationieren. Das Verhältnis der Arbeitskräfte zum Feind war nahezu gleich.
Der Operationsverlauf der Heeresgruppe Süd entsprach im Großen und Ganzen dem Plan Barbarossas. Die Deutschen konzentrierten ihre Angriffskräfte auf enge Gebiete und führten die Hauptangriffe an gefährdeten Stellen in der feindlichen Verteidigung aus. An der Kreuzung zwischen den befestigten Gebieten Wladimir-Wolynski und Strumilowski sollte der 1. Panzergruppe ein Durchbruch gelingen. Die mobilen panzermotorisierten Einheiten der 17. Armee mussten an der Kreuzung zwischen den befestigten Gebieten Rawa-Russki und Przemysl durchbrechen. Gleichzeitig wurden einige der deutschen Infanteriedivisionen zu Frontalangriffen abkommandiert, um die verteidigenden Einheiten der Roten Armee festzunageln.
Am Morgen des 22. Juni gelang den Panzern von Kleists ein erfolgreicher Durchbruch an der Kreuzung der 57. und 124. Schützendivision, denen es, wie fast überall, nicht rechtzeitig gelang, bis zu den Grenzbefestigungen vorzudringen. So entstand eine Lücke zwischen der 5. und 6. Sowjetarmee, in die das deutsche Kommando begann, schnell motorisierte Truppen einzuführen. Am Ende des Tages hatten die Deutschen Sokal eingenommen. Gleichzeitig wurde der Kommandeur der 5. Armee, Generalmajor M.I. Potapov war nicht in der Lage, sein 22. mechanisiertes Korps den ganzen Tag über auf die Lokalisierung des deutschen Durchbruchs zu konzentrieren, da seine Einheiten weit voneinander entfernt waren. Die Frontalangriffe der deutschen Infanterie auf den Ural wurden überall von den Soldaten des 15. Schützenkorps von Generalmajor I.I. abgewehrt. Fedyuninsky.
Auf der linken Flanke der Südwestfront verliefen die Kämpfe etwas anders. Im Abschnitt des Rawa-Russischen Festungsgebiets gelang es der Grenzabteilung von Major Ya.D., Schusspositionen einzunehmen. Maly, das 35. und 140. separate Maschinengewehrbataillon und die 41. Infanteriedivision von Generalmajor G.N. Mikusheva. Daher stießen die fünf deutschen Infanteriedivisionen, die die UR stürmten, sofort auf heftigen Widerstand. Die Schützeneinheiten wurden von zwei Artillerie-Regimentern der 41. Division unterstützt. Dann, am 22. Juni gegen 14:00 Uhr, wurde die hier organisierte Verteidigung durch die herannahenden Batterien des 209. Korps-Artillerieregiments, das mit 152-mm-Kanonen bewaffnet war, verstärkt. Dem Feind gelang es nicht, den Kampfauftrag des Tages zu erfüllen – die Einnahme von Rawa-Russkaja.
Das 92. Grenzkommando, das 52. und das 150. separate Maschinengewehrbataillon verteidigten die Zone Przemysl UR. Zunächst hatten die Deutschen in diesem Abschnitt einige Erfolge und eroberten am Nachmittag Przemysl. Aber die 99. Infanteriedivision von Oberst N.I. wurde in die Stadt gebracht. Dementieva. Durch einen gemeinsamen Gegenangriff von Schützen und Grenzsoldaten gelang es, die Deutschen aus Przemysl zu vertreiben und in ihre ursprünglichen Stellungen zurückzuwerfen.
Dennoch wurde an der Kreuzung der befestigten Gebiete Rawa-Russki und Przemysl die sowjetische Verteidigung durchbrochen. Das 14. deutsche motorisierte Korps schlug die 97. und 159. russische Schützendivision aus ihren Stellungen. Die 159. Division begann einen hastigen Rückzug und legte die Flanke der 6. Armee frei. Am Ende des Tages, am 22. Juni, entstand eine etwa 15 Kilometer breite Lücke zwischen der 6. und 26. Armee.
Kommandeur der 6. Armee, Generalleutnant I.N. Muzychenko beschloss, mit dem 4. Mechanisierten Korps einen Gegenangriff gegen den durchgebrochenen Feind zu starten. Das Hauptproblem bestand jedoch darin, dass das mechanisierte Korps am 22. Juni über die gesamte Front der Armee ausgedehnt war und es mindestens einen Tag dauerte, es zusammenzustellen. Da das Hauptquartier des Kommandanten von den Kommandeuren der Schützendivision, die unter dem starken emotionalen Einfluss der ersten Gefechte standen, Meldungen über die Übermacht des Feindes erhielt, zerstreute Muzychenko seine Panzer in alle bedrohlichen Richtungen. Dementsprechend erfolgte die Organisation des Gegenangriffs in Feuerordnung. Es gab keine genauen Informationen über den Feind, es gab keine Zeit für eine gründliche Aufklärung, es gab keine Luftunterstützung und die Kommunikation wurde ständig unterbrochen. Daher stürmten die Panzer, die zusammengebaut werden konnten, ohne Interaktion und ohne Infanterieunterstützung in die Schlacht. „Verpflichtungen des Kommandeurs der 6. Armee, General I.N. Für Muzychenko haben Gegenmaßnahmen die Situation nicht verbessert. Und am Ende des 24. Juni betrug der Verteidigungsabstand hier 40 Kilometer“, erklärte G.K. Schukow. Dennoch verteidigten die 41. und 99. Schützendivision weitere fünf Tage lang erfolgreich in befestigten Gebieten.
Insgesamt verschlechterte sich die Lage an der Front jedoch zunehmend. G.K. Schukow erinnerte sich: „Am 24. Juni um 17:00 Uhr hatte ich ein Gespräch über „Bodo“ mit dem Kommandeur der 5. Armee, General M.I. Potapow.
Schukow. Melden Sie die Situation.
Potapow. An der Front Vladova-Ustilug gibt es bis zu fünf Infanteriedivisionen und bis zu zweitausend Panzer [insgesamt hatte Kleist 700 davon. - Autor]. An der Schnittstelle zwischen der 5. und 6. Armee stehen mechanische Einheiten unbekannter Stärke. Der Feind führt den Hauptschlag in Richtung Wladimir-Wolynski - Luzk aus... Ich melde die Position unserer Armeeeinheiten am 24.6.41 um 14.20 Uhr. Die 87. Infanteriedivision besetzt mit zwei Regimentern befestigte Gebiete im Ustilug-Gebiet und kämpft umzingelt. Über die 124. Division habe ich seit gestern Abend keine Informationen mehr. Die 41. Panzerdivision bringt nach der Schlacht ihre Ausrüstung in Ordnung ... Ich fürchte vor allem einen Angriff feindlicher Panzereinheiten aus dem Süden in Richtung Luzk. Ich habe absolut keine Kraft, einen Angriff in südlicher Richtung abzuwehren ... Ich bitte Sie, Ihre Unterstützung mit Bomber-, Angriffs- und Kampfflugzeugen bei der Zerstörung der feindlichen Gruppierung Wladimir-Wolyn zu verstärken ... Ich habe keine Reserven. Das 9. Mechanisierte Korps verfügt über bis zu zweihundert alte Panzer. Überall ist der Telefonverkehr zerstört... Ich bitte um Anweisungen zum weiteren Vorgehen.
Schukow...Muzychenko führt erfolgreiche Schlachten nördlich von Kamenka-Strumilovskaya, Rava-Russkaya und weiter entlang der Staatsgrenze. Der Feind hat mit einer mächtigen Panzergruppe die Verbindung zwischen der 5. und 6. Armee durchtrennt und versucht, Brody einzunehmen ... Es werden Maßnahmen in Bezug auf die Luftfahrt ergriffen. Über Funk wurde nichts von Ihnen empfangen und nichts entziffert ... Schließen Sie die Zugänge zu Kowel von Norden her fest ab, stürzen Sie sich nicht mit Schützendivisionen in Gegenangriffe ohne Panzer. Denn das bringt nichts... Wie viele Panzer hat der Feind ungefähr an Ihrer Front verloren?
Potapow. Ich bin der 14. Luftdivision unterstellt, die heute Morgen über 41 Flugzeuge verfügte. Der Frontbefehl besagt, dass wir von der 62. und 18. Bomberdivision gedeckt werden. Ich weiß nicht, wo sie sind, ich habe keinen Kontakt zu ihnen. Es gibt 30 große KB-Panzer. Alle von ihnen sind ohne Granaten für 152-mm-Kanonen... Ungefähr hundert feindliche Panzer wurden zerstört.
Schukow. Die 152-mm-KB-Geschütze verschießen 1909-30-Granaten, also ordnen Sie die sofortige Ausgabe der betondurchdringenden Granaten 1909-30 an und setzen Sie sie ein. Sie werden die feindlichen Panzer mit aller Kraft treffen... Im Übrigen organisieren wir Hilfe. Auf Wiedersehen". .
An diesem Tag haben das Kommando der Südwestfront und der Vertreter des Hauptquartiers des Oberkommandos G.K. Schukow plante gemäß Weisung Nr. 3 eine Gegenoffensive mit dem Ziel, die feindliche Gruppe im Raum Luzk-Dubno-Brody zu besiegen. Schukow selbst bewertete dieses Dokument folgendermaßen: „General N.F. Watutin sagte, dass I.V. Stalin genehmigte den Richtlinienentwurf Nr. 3.
Was ist diese Richtlinie? - Ich fragte.
Die Weisung sieht den Übergang unserer Truppen zu Gegenoffensivaktionen mit der Aufgabe vor, den Feind in den Hauptrichtungen zu besiegen und außerdem Zugang zum feindlichen Territorium zu erhalten.
Aber wir wissen immer noch nicht genau, wo und mit welchen Kräften der Feind seine Angriffe durchführt“, wandte ich ein, „wäre es nicht besser, vor dem Morgen herauszufinden, was an den Fronten passiert?“ Und dann die richtige Entscheidung treffen.“ Trotzdem begann niemand etwas zu verstehen; am 22. Juni wurde die Weisung Nr. 3 an die Truppen übermittelt und G.K. Schukow wurde entsandt, um die Umsetzung als Vertreter des Hauptquartiers an der Südwestfront zu überwachen.
Die sowjetische Seite schickte mächtige Truppen in die Schlacht. Das 4., 8., 9., 15., 19. und 22. mechanisierte Korps gingen gegen Kleists Panzergruppe vor. Gleichzeitig waren Teile des 15. mechanisierten Korps bereits in die Kämpfe verwickelt, während alle anderen sich gerade konzentrierten oder gerade in Konzentrationsgebiete vordrangen. In der Zeit vom 24. Juni bis einschließlich 2. Juli kam es im Dreieck Luzk-Dubno-Brody zu heftigen Panzerschlachten. Ende des 29. Juni war für die sowjetische Führung klar, dass die Gegenoffensive gescheitert war. Das mechanisierte Korps verlor 75–80 Prozent seines Materials, und deshalb wurde beschlossen, es wann immer möglich aus der Schlacht zurückzuziehen. Am 30. Juni eroberten die Deutschen Kowel, Luzk und Riwne. Ihre Truppen waren nicht genug geschwächt, um eine weitere Offensive zu stoppen. Allerdings verlangsamte sich der deutsche Vormarsch auf diesem Frontabschnitt. Bevor Kleist weitermachen konnte, musste er sich neu formieren.
Ebenso ungünstig war die Situation auf der linken Seite. Am 27. Juni verließen die Schützeneinheiten der 6. und 26. Armee unter Androhung einer Einkesselung befestigte Gebiete. An der Schnittstelle zwischen diesen beiden Armeen operierten große mobile feindliche Einheiten frei. Am 29. Juni verließ die Rote Armee Lemberg.
Der Kommandeur der Südwestfront, M.P., sah keine echte Chance, eine starke Verteidigung in der Grenzzone zu schaffen. Kirponos gab den Befehl, mit dem Aufbau einer Verteidigungslinie entlang der alten Grenze zu beginnen. Doch am 2. Juli gelang dem 14. deutschen motorisierten Korps ein schneller Durchbruch und brach in Ternopil ein. Damit verletzten die Deutschen das Kommando und die Kontrolle der 6. Armee und gingen in den Rücken der 26. und 12. Armee. Der Abstand in der Frontlinie in diesem Bereich betrug fast 60 Kilometer.
Unter Berücksichtigung der traurigen Erfahrungen ähnlicher Fälle an der Nordwest- und Westfront sandte das Hauptquartier Kirponos den Befehl, sich vom Feind zu lösen und in Novograd-Volynsky, Korostensky, Starokonstantinovsky und Proskurovsky U Pax Fuß zu fassen, um es einzudämmen die Deutschen an der alten Grenze. P.A. Rotmistrov erinnerte sich: „Die Fronttruppen mussten sich innerhalb von sieben Tagen 120–200 km zurückziehen. Der Rückzug war entlang der Linien mit einer Geschwindigkeit von 25–35 km pro Tag geplant. Der allgemeine Rückzug der Fronttruppen erfolgte unter Bedingungen eines Mangels an Munition sowie Treibstoff und Schmiermitteln [die Munitions- und Treibstoffdepots befanden sich in Grenznähe und wurden von den Deutschen erobert. - Autor], unter dem ständigen Einfluss feindlicher Flugzeuge. Dies führte dazu, dass unsere Einheiten oft gezwungen waren, wertvolle militärische Ausrüstung zu verbrennen oder in die Luft zu sprengen.“
Das deutsche Kommando konnte nicht umhin, den allgemeinen Abzug der russischen Truppen zu bemerken. Runstedt befahl Kleist, dem Feind zuvorzukommen, um ihn daran zu hindern, auf Linien Fuß zu fassen, die für eine langfristige Verteidigung vorteilhaft wären. Die deutsche 11. Panzerdivision brach am 4. Juli einzelne russische Barrieren ein und brach in Schepetiwka ein. Gleichzeitig mussten Einheiten des 7. Schützenkorps, die auf die Shepetovsky UR vorrückten, unterwegs in den Kampf eingreifen und erlitten daher eine Niederlage. Der 11. Panzer entwickelte eine weitere Offensive, überquerte die Flüsse Sluch und Teterev und eroberte am 8. Juli Berdichev. Im Norden drang die deutsche 13. Panzerdivision unter Umgehung der Nowograd-Wolynski-Region in Schitomir ein. Deutsche Panzer standen auf der Autobahn nach Kiew und bereiteten sich auf einen direkten Angriff vor. Sie waren nur 131 Kilometer von der Hauptstadt der Ukraine entfernt.
Das Kommando der Südwestfront war sich der Bedrohung bewusst, die über Kiew drohte. Kleists Panzer, die in den Durchbruch stürmten, schafften es, mehr als 100 Kilometer entlang der Schitomir-Autobahn zurückzulegen. Sie stießen jedoch auf die erste Linie des Kiewer Festungsgebiets, wo unsere Truppen im Voraus vorgerückt waren, und konnten nicht weiter vorrücken. Am 9. Juli startete die 5. Armee einen starken Flankenangriff auf die ausgestreckten feindlichen Einheiten. CM. Shtemenko bemerkte: „Die 5. Armee unter der Führung von Generalmajor M.I. Potapov hielt Polesie und das angrenzende Gebiet fest. Sie leistete dem Feind starken Widerstand und fügte ihm erheblichen Schaden zu. Den Nazi-Truppen gelang es hier nicht, die Front schnell zu durchbrechen. Potapows Divisionen drängten sie von der Straße Luzk-Riwne-Schitomir ab und zwangen sie, einen sofortigen Angriff auf Kiew aufzugeben.“
Von Süden her startete Muzychenkos Armee, verstärkt durch das aus der Reserve eingetroffene 16. Mechanisierte Korps, einen Gegenangriff auf die deutschen Durchbruchtruppen. Die Deutschen steckten auch Bargeldreserven in die unmittelbaren Zugänge zu Kiew. Infolgedessen kam es auf der Linie Korosten – Irpen – Skvira zu langwierigen Kämpfen mit unterschiedlichem Erfolg, die fast zwei Wochen dauerten.
Bis Ende Juli 19 mussten die Truppen der Heeresgruppe Süd in die Defensive gehen. Sie brauchten einige Zeit, um sich neu zu formieren und erhebliche Verluste auszugleichen. Das Kommando der Südwestfront konnte Zeit gewinnen, um die Verteidigung Kiews weiter zu stärken.
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Die Namen der berühmten Marschälle und Generäle, die zu den direkten Architekten des Großen Sieges wurden, sind vielen bekannt. Schukow, Rokossowski, Konew, Malinowski ... Es gibt kaum jemanden in Russland, der diese Namen nicht kennt. Die Verdienste dieser und vieler anderer sowjetischer Militärführer wurden in der Geschichts- und Memoirenliteratur wiederholt beschrieben. Viel weniger Glück hatten in dieser Hinsicht die sowjetischen Militärführer (sowie einfache Offiziere und Soldaten), die in den ersten Tagen, Wochen und Monaten des Krieges fielen, ohne die Freude über den Sieg über die Nazis zu erleben. Aber wir alle schulden ihnen nicht weniger als diejenigen, die Berlin erreicht haben. Schließlich waren es diese Menschen, wahre Helden und Patrioten ihres Vaterlandes, die bis zum Letzten kämpften und versuchten, den Ansturm eines Feindes, der an Bewaffnung und technischer Ausrüstung überlegen war, an den Grenzen des Sowjetlandes zurückzuhalten. In diesem Artikel geht es um einen dieser Helden.
In der Zeit vor Beginn des Großen Vaterländischen Krieges galt der Kiewer Sondermilitärbezirk vom Oberkommando als einer der wichtigsten Militärbezirke des Landes. Der Kiewer Militärbezirk entstand am 17. Mai 1935 – als Ergebnis der Teilung des ukrainischen Militärbezirks in die Militärbezirke Kiew und Charkow. Im Jahr 1938 wurde beschlossen, den Kiewer Militärbezirk in den Kiewer Sondermilitärbezirk (im Folgenden KOVO genannt) umzuwandeln. In westlicher Richtung war seine Rolle entscheidend, da es das strategisch wichtige Gebiet der Ukrainischen SSR abdeckte. Bis 1941 umfasste es die Regionen Kiew, Winniza, Schitomir, Kamenez-Podolsk, Stanislaw, Ternopil, Tscherniwzi, Riwne, Wolyn, Lemberg und Drohobytsch der Ukrainischen SSR.
Der Bezirk war Grenzbezirk, und dies bestimmte seine strategische Bedeutung für die Verteidigung des Sowjetstaates. Im Bezirk war die größte Gruppe sowjetischer Truppen in westlicher Richtung stationiert. Natürlich musste ein so wichtiger Bezirk von einer Person kommandiert werden, die Moskau würdig war und dem Moskau vertraute. Seit der Gründung des Kiewer Sondermilitärbezirks wurde die Position des Kommandeurs von so berühmten sowjetischen Kommandeuren wie dem Armeekommandeur 2. Ranges Semjon Konstantinowitsch Timoschenko (1938–1940) und dem Armeegeneral Georgi Konstantinowitsch Schukow (1940–1941) besetzt.
Am 28. Februar 1941 wurde Georgi Schukow, der Sieger zweier großer Militärspiele wurde, bei denen die Offensive der sowjetischen Truppen in westlicher Richtung und dementsprechend die Verteidigung in westlicher Richtung geübt wurde, von Josef Stalin zum Chef ernannt des Generalstabs der Roten Armee. Es stellte sich die Frage, wer Georgi Konstantinowitsch als Kommandeur des Kiewer Sondermilitärbezirks ersetzen würde. Dies hätte ein ebenso würdiger und talentierter Militärführer sein sollen. Letztendlich entschied sich Stalin für Generalleutnant Michail Petrowitsch Kirponos. Der 49-jährige Generalleutnant Kirponos befehligte vor seiner Ernennung zum Kommandeur des Sondermilitärbezirks Kiew den Militärbezirk Leningrad. Er war ein Militärführer mit umfangreicher Kampferfahrung, der während des sowjetisch-finnischen Krieges den hohen Titel eines Helden der Sowjetunion erhielt.
Vom Bauernsohn zum roten Kommandanten
Wie viele sowjetische Militärführer war Michail Petrowitsch Kirponos, wie man sagt, ein Mann des Volkes. Er wurde am 22. Januar (9. Januar, alter Stil) 1892 in der Stadt Vertievka, Bezirk Nezhinsky, Provinz Tschernigow, in eine arme Bauernfamilie geboren. Seine Ausbildung beschränkte sich im Jugendalter auf ein Jahr Pfarrschule und drei Jahre Zemstvo-Schule. Da die Familie nicht viel Geld hatte, musste sie das Studium abbrechen und wie viele ihrer Altersgenossen aus dem Dorf einer Arbeit nachgehen. Seit 1909 arbeitete Kirponos als Wächter und Förster in den Forstbezirken der Provinz Tschernigow. 1911 heiratete er die Tochter eines Sattlers, Olympiada Poljakowa (1919 ließ er sich von ihr scheiden, hinterließ zwei Töchter und heiratete im selben Jahr Sofja Piotrowskaja). Als der Erste Weltkrieg begann, war Michail Kirponos bereits 22 Jahre alt.
1915 wurde der junge Mann zum Militärdienst eingezogen. Er absolvierte Ausbilderkurse an der Offiziersschützenschule Oranienbaum und wurde anschließend dem 216. Reserve-Infanterieregiment zugeteilt, das in Koslow (heute Stadt Mitschurinsk in der Region Tambow) stationiert war. Im Jahr 1917 wechselte Kirponos seine militärische Spezialität – er absolvierte eine Militärsanitäterschule und wurde im August desselben Jahres als Teil des 258. Olgopol-Infanterieregiments an die rumänische Front geschickt. Der 25-jährige Michail Kirponos wird Vorsitzender des Soldaten-Regimentskomitees und im November desselben Jahres Vorsitzender des Soldatenrats des 26. Armeekorps. 
Offenbar sympathisierte der junge Kirponos in diesen Jahren nicht nur mit der revolutionären Bewegung, sondern versuchte auch, sich aktiv daran zu beteiligen. So organisierte er die Verbrüderung mit österreichisch-ungarischen Soldaten, weshalb er im Februar 1918 verhaftet und aus der russischen Armee demobilisiert wurde. Gleichzeitig wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Russlands (Bolschewiki). Als er in seine Heimat zurückkehrte, wo deutsche und österreichisch-ungarische Truppen herrschten, schloss sich Michail Kirponos dem Partisanenkampf an und gründete eine kleine Abteilung, die sowohl gegen die Deutschen und Österreicher als auch gegen die Truppen der Zentralrada kämpfte. Nachdem Kirponos im August 1918 in die Rote Armee eingetreten war, wurde er als erfahrener Soldat fast sofort (im nächsten Monat September) zum Kompaniechef der 1. sowjetischen ukrainischen Schützendivision ernannt. Die Division wurde übrigens vom legendären Divisionskommandeur Nikolai Shchors kommandiert.
In der Roten Armee verlief die Karriere von Kirponos rasant – im Dezember, zwei Monate zuvor, wurde er, nachdem er eine Kompanie kommandiert hatte, Bataillonskommandeur und dann Stabschef und Kommandeur des 22. Ukrainischen Schützenregiments als Teil der 44. Schützendivision . In dieser Funktion nahm Regimentskommandeur Kirponos an den Kämpfen um die Einnahme von Berditschew, Schitomir und Kiew teil. Im Juli 1919 erfolgte eine neue Ernennung – Assistent des Leiters der Divisionsschule der Roten Vorarbeiter (Roten Kommandeure) derselben 44. Infanteriedivision. Hier beginnt der vorübergehende Niedergang von Kirponos, offenbar aufgrund seiner mangelnden militärischen Ausbildung. So wurde er im Mai 1920 Assistent des Leiters der Wirtschaftsabteilung der 2. Kiewer Schule der Roten Sterne und im Juni 1921, ein Jahr später, Leiter der Wirtschaftsabteilung, dann stellvertretender Kommissar der gleiche Schule. Im Jahr 1922 schloss Kirponos die 2. Kiewer Schule der Roten Feldwebel ab und erhielt so eine militärische Ausbildung, ohne seinen Schuldienst zu unterbrechen.
Nach seiner militärischen Ausbildung diente Kirponos noch ein Jahr lang an der Schule der Roten Sterne in Charkow (Oktober 1922 – September 1923), wo er die Position des stellvertretenden Leiters für politische Angelegenheiten innehatte. Es folgte ein Studium an der nach ihm benannten Militärakademie der Roten Armee. M.V. Frunze, den Kirponos 1927 abschloss und als Bataillonskommandeur dem 130. Bohunsky-Schützenregiment zugeteilt wurde. Bereits im Dezember 1928 kehrte er jedoch erneut in das System der militärischen Bildungseinrichtungen zurück – diesmal als stellvertretender Chef – Leiter der Bildungseinheit der nach ihm benannten Charkower Militärschule der Roten Sergeanten. Allrussisches Zentrales Exekutivkomitee. Von April 1929 bis März 1934 Kirponos diente in der 51. Perekop-Gewehrdivision – zunächst bis Januar 1931 als Assistent und dann als Stabschef der Division. 
Im März 1934 wurde Michail Kirponos zum Leiter und Militärkommissar der nach ihm benannten gemeinsamen Militärschule Tatarisch-Baschkirisch ernannt. Zentrales Exekutivkomitee der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik. Kirponos leitete diese militärische Bildungseinrichtung mehr als fünf Jahre lang – von März 1934 bis Dezember 1939. In dieser Zeit wurde die Schule mehrfach umbenannt – im Dezember 1935 wurde sie in Tatarisch-Baschkirische Militärinfanterieschule, benannt nach dem Zentralen Exekutivkomitee der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, im April 1936 in Kasaner Infanterieschule umbenannt. Zentrales Exekutivkomitee der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, im März 1937 - an die nach ihr benannte Kasaner Infanterie-Militärschule. Zentrales Exekutivkomitee der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik und schließlich im März 1939 an die nach ihr benannte Kasaner Infanterieschule. Oberster Rat der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik. Seit März 1937 wurde die Militärschule zu einer Allunionsschule und junge Menschen aus allen Unionsrepubliken der UdSSR konnten sich dort einschreiben. In den fünf Jahren, in denen Kirponos die Kasaner Schule leitete, wurden viele würdige Kommandeure ausgebildet und in die Armee entlassen, einige von ihnen erhielten hohe Auszeichnungen, darunter den Titel eines Helden der Sowjetunion. Kirponos selbst stieg während seiner Zeit als Leiter der Schule und des Colleges im Rang auf. Am 26. Oktober 1935 wurde ihm der Rang eines Brigadekommandeurs und vier Jahre später, am 4. November 1939, der Rang eines Divisionskommandeurs verliehen.
Die Kadetten der Schule erinnerten sich an Kirponos als hervorragenden Kommandanten und Erzieher – seine eigentliche Berufung war die militärpädagogische Tätigkeit. Darüber hinaus war Kirponos als Schulleiter auch in die administrative und wirtschaftliche Arbeit eingebunden – schließlich schien zu dieser Zeit auch die Organisation der normalen Schulversorgung recht komplex und zugleich eine sehr notwendige Angelegenheit . Auch die parteipolitische Tätigkeit blieb für Kirponos die wichtigste – seit dem Ende des Ersten Weltkriegs, als er zum Vorsitzenden des Regimentssoldatenkomitees gewählt wurde, engagierte sich Kirponos aktiv in sozialen Aktivitäten. Als überzeugter Kommunist nahm er aktiv an allen Parteiversammlungen in Schule und Hochschule teil. Natürlich musste er sich ganz im Sinne der Zeit an der Denunziation der „Feinde des Volkes“ beteiligen. Gleichzeitig ist anzumerken, dass Kirponos immer, wie sie sagen, „wusste, wann er aufhören musste“ – wo es echte Oppositionelle gegen den sowjetischen Kurs gab und wo es Menschen gab, die versehentlich verdächtigt wurden. Für einige Kadetten, Kommandeure und Lehrer der Schule spielte er die Rolle eines Fürsprechers. Dass Kirponos ein aktiver Kommunist war und Stalins Politik bedingungslos unterstützte, spielte natürlich auch eine Rolle für seine spätere steile Militärkarriere. Besonders wenn man bedenkt, dass es in den späten 1930er Jahren war. Viele Kommandeure der Roten Armee wurden unterdrückt und ihre Positionen mussten durch jemanden ersetzt werden.
Sowjetisch-finnischer Krieg und Aufstieg
Unterdessen verschlechterte sich die militärpolitische Lage an den sowjetischen Grenzen erheblich. In nordwestlicher Richtung geriet die Sowjetunion in Konflikt mit Finnland. Am 28. November 1939 wurde der Nichtangriffspakt gekündigt und am 30. November 1939 wurde den an der sowjetisch-finnischen Grenze stationierten sowjetischen Truppen der Befehl zur Offensive erteilt. Der offizielle Grund für den Ausbruch der Feindseligkeiten war der Artilleriebeschuss sowjetischen Territoriums aus Finnland. Eine beeindruckende sowjetische Truppengruppe, bestehend aus der 7., 8., 9. und 14. Armee, wurde gegen Finnland konzentriert. Von den ersten Kriegstagen an wurde der Bedarf an kompetenten und talentierten Kommandeuren spürbar, und deshalb wandte sich das Volkskommissariat für Verteidigung der UdSSR der Praxis zu, hochrangige Kommandeure aus anderen Militärformationen und militärischen Bildungseinrichtungen in die aktive Armee zu versetzen . Im Dezember 1939 erhielt der Divisionskommandeur Michail Kirponos, der damals Leiter der Kasaner Infanterieschule war, eine neue Ernennung zum Kommandeur der 70. Infanteriedivision, die Teil der 7. Armee der Roten Armee war. Damit wurde dem Schulleiter, der bis auf eine kurzfristige Teilnahme am Bürgerkrieg über keine wirkliche Erfahrung in der Führung militärischer Verbände verfügte, großes Vertrauen entgegengebracht und es eröffneten sich sozusagen Möglichkeiten für einen weiteren beruflichen Aufstieg im Falle einer erfolgreichen Führung der anvertrauten Schützendivision. 
Die Siebte Armee konzentrierte sich auf die Karelische Landenge. Bis November 1939 umfasste es neben dem Hauptquartier der Armee auch das 19. und 50. Schützenkorps sowie die 24., 43., 49., 70., 90., 123., 138., 142. und 150. Schützendivision, drei Panzerbrigaden und sechs Artillerieregimenter der RGK, drei Hder RGK. Zu den Luftstreitkräften der Armee gehörten die 1. und 68. leichte Bomberbrigade, die 16. Hund die 59. Jagdfliegerbrigade, bestehend aus 12 Fliegerregimenten und 644 Flugzeugen.
Die 70. Schützendivision, die vom Divisionskommandeur Kirponos kommandiert werden sollte, war Teil des 19. Schützenkorps der 7. Armee und umfasste drei Schützenregimente (68., 252. und 329. Regiment), zwei Artillerieregimenter (221 1. leichtes Artillerieregiment und 227. Haubitzen-Artillerie-Regiment), 361. Panzerbataillon, 204. Chemie-Panzerbataillon. Im Februar 1940 wurde das 28. Panzerregiment mit T-26 in die Division aufgenommen. Am 30. November 1939 betrat die Division finnisches Territorium. Kirponos, der die Division am 25. Dezember 1939 übernahm, löste ihren bisherigen Kommandeur, Oberst Fjodor Alexandrowitsch Prochorow, ab. Letzterem muss man zugute halten, dass er seine Kämpfer hervorragend vorbereitet hat und die Division als eine der besten der Armee galt. Unter dem Kommando von Kirponos begann sie am 11. Februar 1940 am Durchbruch der berühmten „Mannerheim-Linie“ teilzunehmen. Vom 11. bis 14. Februar besetzten Divisionseinheiten einen Teil der Feldbefestigungen der Region Karkhul, am 17. Februar nahmen sie an der „Schlacht um die Inseln“ und vom 21. bis 23. Februar an der Eroberung der Insel Liisaari (Nord-Berezovy) teil ). Am 26. Februar wurde die Division vom 19. Schützenkorps zum 10. Schützenkorps überführt. Ihren Kämpfern gelang es, einen Teil der Halbinsel Koivisto (Kieperort) sowie der Inseln Pukinsaari (Ziege) und Hannukkalansaari (Maysky) zu besetzen.
Am 29. Februar wurde die Division dem 28. Schützenkorps übergeben, das an den Kämpfen um die Stadt Trongsund (Vysotsk) und dann um die Insel Ravansaari (Maly Vysotsky) teilnahm. Die berühmteste Leistung der Division war die nächtliche Überquerung des Eises der Wyborger Bucht. Nach einem sechstägigen Angriff hinter den feindlichen Linien besetzte die Division im März 1940 einen Brückenkopf am Nordufer der Bucht und übernahm die Kontrolle über die Straße Wyborg-Hamina. Dieser Divisionswurf spielte eine entscheidende Rolle beim Angriff auf Wyborg, der vom Oberkommando zwangsläufig unbemerkt blieb. Die Division wurde mit dem Lenin-Orden ausgezeichnet, und das 252. Schützen- und das 227. Haubitzen-Artillerie-Regiment erhielten den Orden des Roten Banners. Am 21. März 1940 wurde Divisionskommandeur Michail Petrowitsch Kirponos mit dem hohen Titel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet und erhielt den Lenin-Orden und die Goldstern-Medaille.
Die erfolgreiche Führung der 70. Infanteriedivision, die im sowjetisch-finnischen Krieg ihre Tapferkeit und Kampfausbildung unter Beweis stellte, wurde im wörtlichen und übertragenen Sinne zur „schönsten Stunde“ des Divisionskommandeurs Kirponos. Von dieser Zeit an begann sein schneller, aber leider nur kurzer Aufstieg in die Führungspositionen der Roten Armee. Zuvor leitete Kirponos fünf Jahre lang die Militärschule und stieg innerhalb von vier Jahren nur um einen Rang auf. Aber die Leistung der 70. Infanteriedivision trug dazu bei, dass der Divisionskommandeur auffiel. Im April 1940, einen Monat nach der Überquerung der Wyborger Bucht, wurde Michail Kirponos zum Kommandeur des 49. Schützenkorps ernannt, das Teil des Kiewer Sondermilitärbezirks war. Doch bereits im Juni desselben Jahres, zwei Monate nach seiner Ernennung zum Korpskommandeur, erhielt Kirponos die nächste kolossale Beförderung – er wurde zum Kommandeur des Leningrader Militärbezirks ernannt. Am 4. Juni 1940 wurde Michail Petrowitsch Kirponos der militärische Rang eines „Generalleutnants“ verliehen (im Zusammenhang mit der Einführung der Generalränge in der Roten Armee).
Kiewer Sondermilitärbezirk
Allerdings blieb auch Michail Kirponos nicht lange auf dem Posten des Kommandeurs des Leningrader Militärbezirks. Bereits im Februar 1941, weniger als ein Jahr nach seiner Ernennung zum Leningrader Militärbezirk, wurde Kirponos zum Kommandeur des Kiewer Sondermilitärbezirks ernannt. Am 22. Februar 1941 wurde Michail Petrowitsch Kirponos der nächste militärische Dienstgrad „Generaloberst“ verliehen. Die Ernennung zum Kiewer Sondermilitärbezirk zeigt, dass das Oberkommando Michail Kirponos vertraute und offenbar gerade nach seiner erfolgreichen Führung von Einheiten der 70. Infanteriedivision während des Sowjetisch-Finnischen Krieges in ihm einen vielversprechenden Kommandeur sah, der dazu fähig war Bereiten Sie Truppen strategisch wichtiger Bezirke vor und befehligen Sie sie effektiv.
Offenbar hoffte Stalin, als er Kirponos zum Kommandeur des wichtigsten Militärbezirks im westlichen Verteidigungssystem ernannte, dass Kirponos den Bezirk auf den kommenden Krieg vorbereiten könne, ohne beim Feind Verdacht zu erregen. Schließlich verfügte Kirponos während des Bürgerkriegs über umfangreiche Erfahrung in der Teilnahme an der Partisanenbewegung – er befehligte zunächst seine eigene Rebellenabteilung und diente dann in Shchors‘ Division. Das Kommando über eine Partisanenformation erfordert Kreativität im Denken, Vielseitigkeit und die Fähigkeit, selbstständig Entscheidungen zu treffen, was den Kommandeuren regulärer Armeeeinheiten manchmal fehlt. Darüber hinaus musste Kirponos nicht nur militärische und politische Führung, sondern auch die Funktionen eines Verwalters und Lieferanten vereinen. Generell ist anzumerken, dass es kein Fehler war, Kirponos für die Position des Bezirkskommandanten zu wählen – der Generaloberst entsprach in seinen persönlichen und beruflichen Qualitäten wirklich den in ihn gesetzten Hoffnungen. Allerdings hatte der neue Kommandant dennoch einen Nachteil: zu wenig Erfahrung im Kommando aktiver Kampfeinheiten.
Wenn Sie die Zeit der Teilnahme am Bürgerkrieg in der Division Shchors und später am sowjetisch-finnischen Krieg nicht berücksichtigen, entfiel der größte Teil des Militärdienstes von Michail Petrowitsch auf militärische Lehrtätigkeiten - er hatte verschiedene Positionen im Militär inne Bildungsinstitutionen. Auch Armeegeneral Georgi Konstantinowitsch Schukow, von dem Kirponos das Kommando über den Sondermilitärbezirk Kiew übernahm, machte auf diesen Mangel aufmerksam: „Ich war froh, dass der Sondermilitärbezirk Kiew an einen so würdigen Kommandeur ging. Natürlich verfügte er wie viele andere noch nicht über die notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen, um einen so großen Grenzbezirk zu leiten, aber Lebenserfahrung, harte Arbeit und natürliche Intelligenz garantierten, dass sich Michail Petrowitsch zu einem erstklassigen Truppenbefehlshaber entwickeln würde. (Zitiert aus: Meretskov K. A. Im Dienst des Volkes. St. Petersburg, 2003). Das heißt, trotz des Mangels an Erfahrung erkannte Schukow Kirponos dennoch als einen vielversprechenden Kommandanten an und war überzeugt, dass der Generaloberst sein Führungstalent voll entfalten könnte, indem er sich mit den Nuancen der Führung des Bezirks befasste.
Ivan Khristoforovich Bagramyan, der damals im Rang eines Oberst als Leiter der operativen Abteilung und stellvertretender Stabschef des Kiewer Sondermilitärbezirks diente, erinnert sich an die Ernennung von Kirponos zum Kommandeur des Bezirks: „Kurz nach seiner Ankunft wurde der Der neue Kommandant ging durch das Hauptquartier. Offenbar wollte er sich schnell mit der Lage und den Menschen vertraut machen. Er besuchte uns auch in der operativen Abteilung. Seine schlanke, gut gebaute Figur wurde von einer sorgfältig gebügelten Jacke eng anliegend getragen. Der goldene Stern des Helden glitzerte auf seiner Brust. Ein blasses, glattrasiertes Gesicht fast ohne Falten. Schwarze Augenbrauen hingen über großen blauen Augen. Dunkles, dichtes Haar wird sorgfältig bis zum Scheitel gekämmt. Nur hellgraues Haar an den Schläfen und tiefe Falten in den Lippenwinkeln verrieten, dass dieser junge Mann bereits auf die Fünfzig zuging“ (Zitiert aus: Bagramyan I.Kh. So begann der Krieg. M., 1971).
Kommandant Kirponos widmete den Fragen der Kampfausbildung der Truppen große Aufmerksamkeit. Das Kommando der Roten Armee war sich vollkommen darüber im Klaren, dass der wahrscheinlichste Feind der Sowjetunion Deutschland war, und widmete der Vorbereitung der Militäreinheiten und Formationen des Kiewer Sondermilitärbezirks große Aufmerksamkeit. Zunächst bestand die Aufgabe darin, Maßnahmen im Falle eines feindlichen Panzerangriffs zu üben. Andererseits wurde Wert darauf gelegt, die Ausbildung der eigenen Panzereinheiten zu verbessern. So war der häufigste Gast des Bezirkskommandanten, Generaloberst Kirponos, im mechanisierten Korps, wo er die Fähigkeit der Besatzungen, Panzer zu bedienen, und der Panzereinheiten, im Gefecht kohärent zu agieren, testete.
Neben der Kampfausbildung blieb die wichtigste Tätigkeit der Truppen des Kiewer Sondermilitärbezirks der Bau und die Ausrüstung von Verteidigungsanlagen in den Grenzgebieten. Trotz aller Bemühungen des Kommandanten erlebte der Bezirk jedoch viele Probleme, die für die gesamte Rote Armee in der Vorkriegszeit charakteristisch waren. Zunächst geht es um schwache Bewaffnung und Personalmangel in Einheiten und Verbänden. Nach den Memoiren von I.Kh. Bagramyan, allein im Kiewer Sondermilitärbezirk, fehlten 30.000 Militärangehörige. Und das, obwohl Militärschulen von einem dreijährigen auf ein zweijähriges Studium umgestellt und Lehrgänge für Unterleutnants zur beschleunigten Ausbildung des Führungspersonals geschaffen wurden. Was die Versorgung der Truppen mit Waffen und Ausrüstung betrifft, so mangelte es überall an Kommunikationsausrüstung, Spezialausrüstung und Fahrzeugen. Das alles konnte nicht von heute auf morgen aufgeholt werden – die Volkswirtschaft des Landes arbeitete bereits am Limit.
Krieg
Am 22. Juni 1941 griffen Nazideutschland und seine Satelliten die Sowjetunion an. Zu den ersten, die den Schlag erlitten, gehörten die Militäreinheiten und Formationen des Kiewer Sondermilitärbezirks. Am Tag des Kriegsbeginns wurde der Kiewer Sondermilitärbezirk in die Südwestfront umgewandelt. Generaloberst Michail Kirponos wurde zum Kommandeur der Truppen der Südwestfront ernannt. Die Truppen der Südwestfront zählten 957.000 Soldaten und Offiziere. Der Bezirk war mit 12,6 Tausend Artilleriegeschützen und Mörsern, 4.783 Panzern und 1.759 Flugzeugen bewaffnet. Hitlers Heeresgruppe Süd mit 730.000 Soldaten und Offizieren, 9,7.000 Artilleriegeschützen und Mörsern, 799 Panzern und 772 Flugzeugen war gegen die Südwestfront konzentriert. Das heißt, auf den ersten Blick waren die sowjetischen Truppen nicht nur hinsichtlich der Arbeitskräfte, sondern auch hinsichtlich der Waffen deutlich überlegen. In Wirklichkeit sah die Situation jedoch anders aus. Erstens erhielt die Heeresgruppe Süd fast unmittelbar nach Kriegsbeginn Verstärkung aus 19 Divisionen, außerdem schlossen sich ihr ungarische, rumänische, italienische und slowakische Truppen an. Die Südwestfront erhielt keine Verstärkung in solchen Mengen, und der Zustand ihrer technischen Flotte ließ, obwohl sie auf den ersten Blick der deutschen in Bezug auf die Anzahl der Panzer, Flugzeuge und Artilleriegeschütze überlegen war, viel zu wünschen übrig. Zweitens waren nur wenige sowjetische Divisionen in unmittelbarer Nähe der Grenze stationiert, während der Feind mit der gesamten „Faust“ der Heeresgruppe Süd auf einmal zuschlug, was die zahlenmäßige Überlegenheit gegenüber den sowjetischen Truppen im Grenzgebiet sicherte und die Fähigkeiten der Truppen nivelliert der Südwestfront in den späteren Phasen der Feindseligkeiten um mehr, da sie nacheinander in die Feindseligkeiten eintraten und dementsprechend ihre Vorteile bei einer größeren Anzahl von Personal nicht ausnutzen konnten.
Am 22. Juni 1941 erteilte das Hauptquartier des Oberbefehlshabers Generaloberst Kirponos den Befehl, eine Gegenoffensive der sowjetischen Truppen mit den Streitkräften der 5. und 6. Armee durchzuführen und Lublin einzunehmen. Diese Aufgabe an sich schien schwierig zu bewältigen, aber Kirponos hatte keine andere Wahl, als zu versuchen, sie zu vollenden. Im Frontkommando traten gegensätzliche Standpunkte auf. Das Mitglied des Militärrats der Front, Korpskommissar Nikolai Nikolajewitsch Waschugin, sprach sich für die sofortige Ausführung des Befehls des Oberbefehlshabers des Hauptquartiers zur Gegenoffensive aus. Die entgegengesetzte Position vertrat der Stabschef der Front, Generalleutnant Maxim Alekseevich Purkaev. Er verstand, dass die Fronttruppen einfach keine Zeit haben würden, sich auf einen Vergeltungsschlag zu konzentrieren, und schlug vor, eine Verteidigung zu organisieren, die den Feind so lange wie möglich zurückhält, um befestigte Gebiete im Inneren des Bezirks zu schaffen.
Michail Petrowitsch Kirponos hatte eine etwas andere Idee: Er schlug vor, den Stützpunkt der nach Kiew entsandten deutschen Gruppe mit den Kräften von drei mechanisierten Korps und Schützendivisionen der 5. und 6. Armee anzugreifen. Ziel des Gegenangriffs war die vollständige Zerstörung der feindlichen Vorhut und die maximale Eindämmung der 1. Panzerarmee unter dem Kommando von General Ewald von Kleist (zur Panzerarmee gehörten fünf Panzerdivisionen der Wehrmacht). Der Offensivschlag der sowjetischen Truppen blieb jedoch erfolglos. Es gab keine Interaktion zwischen den mechanisierten Korps. Organisatorische Fehleinschätzungen führten zur Erschöpfung der Ressourcen eines Teils der alten Panzerfahrzeuge, die hauptsächlich mit den mechanisierten Korps der Front ausgerüstet waren. Schließlich wurde die 34. Panzerdivision umzingelt und konnte erst nach dem Verlust aller Panzer zu den eigenen Truppen durchbrechen. Über die Gründe für organisatorisches Versagen spricht P.V. Burkin weist auf die unzureichende praktische Erfahrung von General Kirponos in der Führung großer Militärverbände hin. Tatsächlich befehligte er, bevor er Bezirkskommandeur wurde, nur eine Schützendivision, die darüber hinaus keine Panzereinheiten hatte. Dementsprechend hatte Kirponos keine Erfahrung in der Organisation des Zusammenspiels mechanisierter Formationen (siehe: Burkin P.V. General Kirponos: Erfahrung historischer und anthropologischer Forschung).
Dennoch gelang es den Truppen der Südwestfront bis zu einem gewissen Grad, den Vormarsch des Feindes in Richtung Kiew erheblich zu behindern. Obwohl der Plan zur Gegenoffensive scheiterte, stoppten sowjetische Truppen Wehrmachtseinheiten in 20 km Entfernung. westlich von Kiew. Dies zwang die Nazis, ihre Angriffstaktik zu ändern. Die Wehrmachtsführung weigerte sich vorübergehend, Kiew zu stürmen und richtete alle ihre Kräfte auf die linke Frontflanke. Der Feind drängte die 6. und 12. sowjetische Armee in den Süden der Ukraine und schnitt sie nach und nach von den Hauptkräften der Südwestfront ab. Im Raum Tarashi war eine Vergeltungsoffensive der 26. Armee geplant, die jedoch letztendlich vom Feind gestoppt wurde. Die Wehrmacht warf die 26. Armee nach Nordosten zurück, woraufhin sich die Lage der Südwestfront noch weiter verschlechterte. Feindliche Formationen näherten sich Kiew. Das Oberkommando forderte die sofortige Beibehaltung der Hauptstadt der Sowjetukraine. Am 8. August organisierte Kirponos einen Gegenangriff auf die Stellungen des Feindes und warf alle ihm zur Verfügung stehenden Kräfte auf ihn - die 175. und 147. Gewehrdivision, die an der Verteidigung Kiews beteiligt waren, die 206. und 284. Reservedivision sowie die 2. und 6. Luftlandedivision Brigaden. Am 9. August traten die 5. Luftlandebrigade und die Kiewer Volksmiliz in die Schlacht ein. Infolgedessen begann die Wehrmacht einen schrittweisen Rückzug aus Kiew. Bis zum 16. August wurde der Feind durch den heldenhaften Einsatz der sowjetischen Truppen in seine ursprünglichen Stellungen zurückgedrängt. Die Verteidigung Kiews spielte in der ersten Phase des Großen Vaterländischen Krieges eine entscheidende Rolle, da sie den Vormarsch feindlicher Truppen tief in das sowjetische Territorium erheblich verlangsamte und das Hitler-Kommando zwang, die Flugbahn der Hauptkräfte der Wehrmacht zu ändern. So verzögerte sich Hitlers Offensive gegen Moskau um einen ganzen Monat, der unter Kriegsbedingungen sehr wichtig war.
Da Hitlers Truppen von Moskau nach Süden umgeleitet wurden, bestand die Hauptaufgabe darin, sich aus Kiew zurückzuziehen. Sowohl Kirponos selbst als auch die Marschälle Budyonny und Shaposhnikov bestanden darauf. Allerdings erteilte Stalin keine Erlaubnis zum Truppenabzug. Infolgedessen waren bis zum 14. September die 5., 21., 26. und 37. Armee umzingelt. Zehntausende sowjetische Truppen starben bei der Einkesselung oder beim Versuch, sie zu durchbrechen. Die Truppen der Südwestfront wurden vom Feind getrennt und umzingelt. 20. September in das 15 km entfernte Dorf Dryukovshchina. südwestlich von Lokhvitsa näherten sich das Hauptquartier der Südwestfront und der 5. Armee mit Begleitkräften. Hier wurden sie von Einheiten der 3. Panzerdivision Hitlers angegriffen. Der Artilleriekommandant der 5. Armee, Generalmajor Sotensky, und seine Stabsoffiziere wurden gefangen genommen. Die Gesamtzahl der Hauptquartierkolonne betrug zu diesem Zeitpunkt etwa tausend Personen, darunter etwa 800 Kommandeure – Generäle und Stabsoffiziere sowie eine Kommandantenkompanie.
Die Kolonne zog sich in den Shumeikovo-Hain zurück. Zu der Kolonne gehörten der Frontkommandant selbst, General Kirponos, der Frontstabschef Tupikow, die Mitglieder des Militärrats der Front Burmistenko und Rykow, der Kommandeur der 5. Armee Potapow und andere hochrangige Frontkommandeure. Wehrmachtseinheiten griffen den Shumeikovo-Hain in drei Richtungen an. Die Schlacht dauerte fünf Stunden. Generaloberst Michail Kirponos wurde am Bein verletzt, dann trafen ihn Splitter einer Mine in der Brust, weshalb er starb. Untergebene begruben den Frontkommandanten hier im Hain. Auch Stabschef Tupikow, Mitglied des Militärrats Burmistenko und viele andere Kommandeure kamen in der Schlacht ums Leben. Der Kommandeur der 5. Armee, General Potapov, wurde gefangen genommen.
Im Dezember 1943 wurden die sterblichen Überreste des Generalobersten der Sowjetunion, Michail Petrowitsch Kirponos, im Botanischen Garten in Kiew umgebettet. EIN V. Fomina und zog 1957 in den Park der ewigen Herrlichkeit. General Kirponos gelang es nie, sein zweifellos vorhandenes militärisches Führungstalent vollständig zu offenbaren. Er starb gleich zu Beginn des Krieges und wurde Zeuge seiner tragischsten Momente – des Rückzugs der sowjetischen Truppen und der Besetzung eines großen Teils des Territoriums der Sowjetukraine. Dennoch können wir mit Zuversicht sagen, dass General Kirponos einen enormen Beitrag zur Verteidigung des Landes vor der Aggression Nazi-Deutschlands geleistet hat. Nachdem er deutsche Truppen in der Nähe von Kiew festgehalten hatte, verzögerte er den Angriff auf Moskau und ermöglichte so die Konsolidierung der Streitkräfte der Roten Armee zur Verteidigung der sowjetischen Hauptstadt. Trotz all dieser Fehler und Fehleinschätzungen bei der Truppenführung, auf die viele moderne Historiker achten, ging General Kirponos den Weg eines sowjetischen Soldaten mit Ehre und starb auf dem Schlachtfeld, im Kampf, ohne sich dem Feind zu ergeben. Es bleibt nur, den Artikel mit Worten aus den Memoiren des Marschalls der Sowjetunion Kirill Semenovich Moskalenko über Generaloberst Kirponos abzuschließen: „Er war militärisch ein tapferer Mann und erwies sich als mutiger und willensstarker Befehlshaber ... der Tapfere.“ „Der mutige General starb in den Tagen schwerer Prüfungen und hinterließ eine gute und strahlende Erinnerung in den Herzen derer, die ihn kannten …“ (Moskalenko K.S. In südwestlicher Richtung. M., 1975).
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