Die Familie Romanov ist die Geschichte von Leben und Tod von Anastasia. Anastasia Romanova: Das Geheimnis der Großherzogin

Einige der berühmtesten Betrüger der Geschichte waren die falschen Dmitrys, Betrüger, die auf der Suche nach leichtem Geld mit unterschiedlichem Erfolg vorgaben, die Söhne von Iwan dem Schrecklichen zu sein. Ein weiterer "Anführer" in der Zahl der "falschen" Kinder war Familie Romanow. Trotz des tragischen Todes der kaiserlichen Familie im Juli 1918 versuchten viele in der Folge, sich als „überlebende“ Erben auszugeben. 1920 tauchte in Berlin ein Mädchen auf, das behauptete, sie sei die jüngste Tochter von Kaiser Nikolaus II. Prinzessin Anastasia Romanova.

Eine interessante Tatsache: Nach der Hinrichtung der Romanows tauchten in verschiedenen Jahren "Kinder" auf, die es angeblich geschafft haben, in einer schrecklichen Tragödie zu überleben. Die Geschichte hat die Namen von 8 Olga, 33 Tatyan, 53 Mari und bis zu 80 Alekseev bewahrt, natürlich alle mit dem Präfix false-. Trotz der Tatsache, dass die Tatsache des Betrugs in den meisten Fällen offensichtlich war, ist der Fall von Anastasia fast einzigartig. Es gab zu viele Zweifel an ihrer Person, und ihre Geschichte schien zu plausibel.

Zunächst lohnt es sich, sich an Anastasia selbst zu erinnern. Ihre Geburt war eher eine Enttäuschung als eine Freude: Alle warteten auf einen Erben, und Alexandra Fedorovna brachte zum vierten Mal eine Tochter zur Welt. Nikolaus II. selbst nahm die Nachricht von seiner Vaterschaft herzlich auf. Anastasias Leben war gemessen, sie wurde zu Hause erzogen, liebte das Tanzen und hatte einen freundlichen, lockeren Charakter. Wie es für die Töchter des Kaisers üblich war, führte sie im Alter von 14 Jahren das 148. Kaspische Infanterieregiment. Während des Ersten Weltkriegs nahm Anastasia aktiv am Leben der Soldaten teil, um die Verwundeten aufzuheitern, sie arrangierte Konzerte in Krankenhäusern, schrieb diktierte Briefe und schickte sie an Verwandte. In einem friedlichen Alltag fotografierte und nähte sie gerne, beherrschte den Umgang mit dem Telefon und unterhielt sich gerne mit ihren Freunden.

Das Leben des Mädchens wurde in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli abgebrochen, die 17-jährige Prinzessin wurde zusammen mit anderen Mitgliedern der kaiserlichen Familie erschossen. Trotz des unrühmlichen Todes sprach Anastasia noch lange in Europa, ihr Name erlangte fast weltweite Berühmtheit, als nach 2 Jahren in Berlin die Information auftauchte, dass sie es geschafft hatte zu überleben.

Sie entdeckten zufällig ein Mädchen, das vorgab, Anastasia zu sein: Ein Polizist rettete sie vor dem Selbstmord, indem er sie auf die Brücke brachte, als sie bereits Selbstmord begehen wollte, indem sie sich hinunterstürzte. Laut dem Mädchen war sie die überlebende Tochter von Kaiser Nikolaus II. Ihr richtiger Name war Anna Anderson. Sie versicherte, dass sie von einem Soldaten gerettet wurde, der die Familie Romanov erschoss. Sie machte sich auf den Weg nach Deutschland, um ihre Verwandten zu finden. Anna-Anastasia wurde zunächst in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, nach einer Behandlung reiste sie nach Amerika, um ihre Beziehung zu den Romanovs weiter zu beweisen.

Es gab 44 Erben der Familie Romanov, einige von ihnen gaben eine Erklärung zur Nichtanerkennung von Anastasia ab. Es gab jedoch diejenigen, die sie unterstützten. Vielleicht war der Grundstein in dieser Angelegenheit das Erbe: Die echte Anastasia sollte das gesamte Gold der kaiserlichen Familie besitzen. Der Fall ging schließlich vor Gericht, der Rechtsstreit dauerte mehrere Jahrzehnte, aber keine Seite konnte genügend überzeugende Beweise vorlegen, sodass der Fall eingestellt wurde. Gegner von Anastasia argumentierten, dass sie tatsächlich in Polen geboren wurde, in einer Bombenfabrik arbeitete und dort zahlreiche Verletzungen erlitt, die sie später als Schusswunden ausgab. Ein Ende der Geschichte von Anna Anderson wurde durch einen DNA-Test gesetzt, der einige Jahre nach ihrem Tod durchgeführt wurde. Wissenschaftler haben bewiesen, dass der Betrüger nichts mit der Familie Romanov zu tun hatte.

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Anastasia Nikolaevna Romanova - das Geheimnis der Großen

Prinzessinnen.

17. Juli "href="/text/category/17_iyulya/" rel="bookmark"> 17. Juli 1918, Jekaterinburg) - Großherzogin, vierte Tochter von Kaiser Nikolaus II. und Alexandra Fjodorowna. Erschossen mit ihrer Familie im Haus Ipatiev. Nach ihrem Tod erklärten sich etwa 30 Frauen zur „auf wundersame Weise erretteten Großherzogin“, doch früher oder später wurden sie alle als Betrügerinnen entlarvt: Sie wurde zusammen mit ihren Eltern, Schwestern und ihrem Bruder in der Kathedrale der Neuen Märtyrer Russlands als Märtyrerin verherrlicht beim Jahrestag des Bischofsrates der Russisch-Orthodoxen Kirche im August 2000. Zuvor, im Jahr 1981, wurden sie auch von der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland heiliggesprochen, die am 4. Juli nach dem Julianischen Kalender begangen wird.

Geburt

Sie wurde am 5. (18.) Juni 1901 in Peterhof geboren. Zum Zeitpunkt ihres Erscheinens hatte das Königspaar bereits drei Töchter - Olga, Tatjana und Maria. Das Fehlen eines Erben verschärfte die politische Situation: Nach dem von Paul I. verabschiedeten Thronfolgegesetz konnte eine Frau den Thron nicht besteigen, weshalb der jüngere Bruder von Nikolaus II., Michail Alexandrowitsch, als Erbe galt passte vielen nicht, und vor allem - der Kaiserin Alexandra Feodorovna. In dem Versuch, Gott um einen Sohn zu bitten, versinkt sie in dieser Zeit immer mehr in Mystik. Mit der Unterstützung der montenegrinischen Prinzessinnen Milica Nikolaevna und Anastasia Nikolaevna kam ein gewisser Philip, ein Franzose der Nationalität, am Hof an und erklärte sich zum Hypnotiseur und Spezialisten für Nervenkrankheiten. Philip sagte Alexandra Fedorovna die Geburt eines Sohnes voraus, jedoch wurde ein Mädchen, Anastasia, geboren. Nikolaus schrieb in sein Tagebuch:

Der Eintrag im Tagebuch des Kaisers widerspricht den Aussagen einiger Forscher, die glauben, dass Nikolai, enttäuscht von der Geburt seiner Tochter, lange Zeit nicht gewagt hat, das Neugeborene und seine Frau zu besuchen.

Auch Großherzogin Xenia, Schwester des amtierenden Kaisers, gedachte des Ereignisses:

Die Großherzogin wurde nach der montenegrinischen Prinzessin Anastasia Nikolaevna, einer engen Freundin der Kaiserin, benannt. Der "Hypnotiseur" Philip, nicht ratlos nach der gescheiterten Prophezeiung, sagte ihr sofort "ein erstaunliches Leben und ein besonderes Schicksal" voraus. Margaret Eager, Autorin der Memoiren Six Years at the Russian Imperial Court, erinnerte daran, dass Anastasia nach der Tatsache benannt wurde, dass der Kaiser die Studenten der Universität St. Petersburg, die an den jüngsten Unruhen teilgenommen hatten, begnadigte und wieder einsetzte, da der Name „Anastasia " bedeutet "zum Leben erweckt", das Bild dieses Heiligen hat normalerweise Ketten, die in zwei Hälften gerissen sind.

Der vollständige Titel von Anastasia Nikolaevna klang wie Ihre kaiserliche Hoheit, die Großherzogin von Russland, Anastasia Nikolaevna Romanova, sie verwendeten ihn jedoch nicht in einer offiziellen Rede, in der sie mit ihrem Vornamen und Patronym genannt wurden, und zu Hause nannten sie sie „klein, Nastaska, Nastya, pod“ - für ihre geringe Größe (157 cm) und eine runde Figur und einen „shvybzik“ - für Mobilität und Unerschöpflichkeit bei der Erfindung von Streichen und Streichen.

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen waren die Kinder des Kaisers nicht mit Luxus verwöhnt. Anastasia teilte sich ein Zimmer mit ihrer älteren Schwester Maria. Die Wände des Zimmers waren grau, die Decke mit Bildern von Schmetterlingen geschmückt. An den Wänden hängen Ikonen und Fotografien. Die Möbel sind weiß und grün, die Einrichtung ist einfach, fast spartanisch, eine Couch mit bestickten Kissen und eine Militärkoje, auf der die Großherzogin das ganze Jahr über schlief. Diese Koje bewegte sich im Raum, um sich im Winter in einem helleren und wärmeren Teil des Zimmers zu befinden, und im Sommer wurde sie manchmal sogar auf den Balkon gezogen, um eine Pause von Stickigkeit und Hitze einzulegen. Dieselbe Koje wurde in die Ferien in den Livadia-Palast mitgenommen, auf dem die Großherzogin während ihres sibirischen Exils schlief. Ein großer Raum nebenan, durch einen Vorhang in zwei Hälften geteilt, diente den Großherzoginnen als gemeinsames Boudoir und Badezimmer.

Das Leben der Großherzoginnen war ziemlich eintönig. Frühstück um 09:00 Uhr, zweites Frühstück um 13:00 Uhr oder sonntags um 12:30 Uhr. Um fünf Uhr - Tee, um acht - ein gemeinsames Abendessen, und das Essen war ziemlich einfach und unprätentiös. Abends lösten die Mädchen Scharaden und stickten, während ihr Vater ihnen vorlas.

Früh morgens sollte es ein kaltes Bad nehmen, abends ein warmes, dem ein paar Tropfen Parfüm zugesetzt wurden, und Anastasia bevorzugte Kotis Parfüm mit dem Duft von Veilchen. Diese Tradition hat sich seit der Zeit von Katharina I. erhalten. Als die Mädchen klein waren, trugen die Bediensteten Eimer mit Wasser ins Badezimmer, als sie größer wurden - dies war eine Pflicht für sie. Es gab zwei Bäder - das erste große, das aus der Zeit der Regierungszeit von Nikolaus I. übrig geblieben war (nach der erhaltenen Tradition hinterließ jeder, der darin badete, sein Autogramm an der Seite), das andere - kleinere - war für Kinder bestimmt .

Die Sonntage wurden mit besonderer Ungeduld erwartet - an diesem Tag besuchten die Großherzoginnen mit ihrer Tante Olga Alexandrowna die Kinderbälle. Besonders interessant war der Abend, an dem Anastasia mit jungen Offizieren tanzen durfte.

Wie andere Kinder des Kaisers wurde Anastasia zu Hause erzogen. Die Ausbildung begann im Alter von acht Jahren, das Programm umfasste Französisch, Englisch und Deutsch, Geschichte, Erdkunde, das Gesetz Gottes, Naturwissenschaften, Zeichnen, Grammatik, Rechnen sowie Tanz und Musik. Anastasia unterschied sich nicht im Fleiß in ihren Studien, sie konnte Grammatik nicht leiden, sie schrieb mit schrecklichen Fehlern und nannte Rechnen mit kindlicher Unmittelbarkeit "svin". Die Englischlehrerin Sydney Gibbs erinnerte sich, dass sie einmal versuchte, ihn mit einem Blumenstrauß zu bestechen, um ihre Note zu verbessern, und nachdem er sich weigerte, diese Blumen einem russischen Lehrer, Pjotr Wassiljewitsch Petrow, schenkte.

Grundsätzlich lebte die Familie im Alexanderpalast und besetzte nur einen Teil von mehreren Dutzend Zimmern. Manchmal zogen sie in den Winterpalast, obwohl es sehr groß und kalt war, wurden die Mädchen Tatyana und Anastasia hier oft krank.

Mitte Juni unternahm die Familie Fahrten mit der kaiserlichen Yacht Shtandart, meist auf den finnischen Schären, und landete von Zeit zu Zeit für kurze Ausflüge auf den Inseln. Die kaiserliche Familie verliebte sich besonders in eine kleine Bucht, die Shtandart Bay genannt wurde. Sie picknickten darin oder spielten Tennis auf dem Platz, den der Kaiser mit seinen eigenen Händen arrangierte.

Wir haben uns auch im Livadia-Palast ausgeruht. Das Hauptgebäude beherbergte die kaiserliche Familie, in den Nebengebäuden mehrere Höflinge, Wachen und Diener. Sie schwammen im warmen Meer, bauten Festungen und Sandtürme, gingen manchmal in die Stadt, um mit einer Kutsche durch die Straßen zu fahren oder Geschäfte zu besuchen. In St. Petersburg war dies nicht möglich, da jeder Auftritt der königlichen Familie in der Öffentlichkeit für Aufregung und Menschenmenge sorgte.

Sie besuchten manchmal die polnischen Güter der königlichen Familie, wo Nikolai gerne jagte.

Der Erste Weltkrieg war eine Katastrophe für das Russische Reich und die Romanow-Dynastie. Im Februar 1917 erzitterte das Land, nachdem es Hunderttausende von Toten verloren hatte. In der Hauptstadt Petrograd organisierte die Bevölkerung Hungeraufstände, Studenten schlossen sich den streikenden Arbeitern an, und die zur Wiederherstellung der Ordnung entsandten Truppen rebellierten selbst. Zar Nikolaus II., hastig von der Front gerufen, wo er persönlich die kaiserliche Armee befehligte, erhielt ein Ultimatum: Abdankung. Für sich und seinen kränklichen 12-jährigen Sohn gab er den Thron auf, den seine Dynastie seit 1613 besetzt hatte.
Die provisorische Regierung stellte die Familie des ehemaligen Kaisers in Tsarskoe Selo, einem komfortablen Palastensemble in der Nähe von Petrograd, unter Hausarrest. Zusammen mit Nikolaus II., Kaiserin Alexandra Feodorovna und Zarewitsch Alexei gab es vier Töchter des Zaren, der Großherzoginnen Olga, Tatjana, Maria und Anastasia, von denen die älteste 22 Jahre alt und die jüngste 16 Jahre alt war. Abgesehen von der ständigen Überwachung erlebte die Familie während ihrer Haft in Zarskoje Selo praktisch keine Härten.
Im Sommer 1917 begannen Verschwörungen Kerensky zu beunruhigen: Einerseits versuchten die Bolschewiki, den ehemaligen Zaren zu stürzen; Andererseits wollten die Monarchisten, die dem Zaren treu blieben, Nikolaus II. retten und ihm den Thron zurückgeben. Aus Sicherheitsgründen beschloss Kerensky, seine königlichen Gefangenen nach Tobolsk zu schicken, einer abgelegenen sibirischen Stadt mehr als 1.500 Kilometer östlich des Uralgebirges. Am 14. August brachen Nikolaus II., seine Frau und fünf Kinder in Begleitung von etwa 40 Bediensteten in einem schwer bewachten Zug von Zarskoje Selo zu einer sechstägigen Reise auf.
... Im November ergriffen die Bolschewiki die Macht und schlossen einen Separatfrieden mit Deutschland und Österreich-Ungarn (der Vertrag von Brest-Litowsk wurde im März 1918 unterzeichnet). Der neue Führer Russlands, Wladimir Lenin, hatte viele Probleme, einschließlich der Frage, was er mit dem ehemaligen Zaren tun sollte, der nun sein Gefangener geworden war.
Als im April 1918 die Weiße Armee, Unterstützer des Zaren, entlang der Transsibirischen Eisenbahn in Richtung Tobolsk vorrückte, befahl Lenin, die Familie des Zaren nach Jekaterinburg am westlichen Ende der Straße zu transportieren. Nikolaus II. und seine Familie ließen sich in der zweistöckigen Residenz des Kaufmanns Ipatiev nieder und gaben ihr den ominösen Namen "House of Special Purpose".
Die Wachen, von denen die meisten ehemalige Fabrikarbeiter waren, wurden von dem ungehobelten und oft betrunkenen Alexander Avdeev kommandiert, der den ehemaligen Zaren Nikolaus gerne den Blutigen nannte.
Anfang Juli 1918 wurde Avdeev durch Yakov Yurovsky, den Leiter der örtlichen Tscheka-Abteilung, ersetzt. Zwei Tage später kam ein Kurier aus Moskau mit dem Auftrag, zu verhindern, dass der ehemalige Zar in die Hände der Weißen gerät. Die pro-monarchistische Armee, vereint mit dem 40.000 Mann starken tschechischen Korps, bewegte sich trotz des Widerstands der Bolschewiki stetig nach Westen in Richtung Jekaterinburg.
Irgendwann nach Mitternacht, in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918, weckte Yurovsky die Mitglieder der königlichen Familie, befahl ihnen, sich anzuziehen, und befahl ihnen, sich in einem der Räume im ersten Stock zu versammeln. Stühle wurden zu Alexandra und dem kranken Alexei gebracht, Nikolaus II., die Prinzessinnen, Dr. Botkin und vier Diener blieben stehen. Nachdem Yurovsky das Todesurteil verlesen hatte, schoss er Nikolaus II. In den Kopf - dies war ein Signal an andere Teilnehmer der Hinrichtung, das Feuer auf vorgegebene Ziele zu eröffnen. Wer nicht sofort starb, wurde mit Bajonetten erstochen.
Die Leichen wurden in einen Lastwagen geworfen und zu einer verlassenen Mine außerhalb der Stadt gebracht, wo sie verstümmelt, mit Säure übergossen und in einen Stollen geworfen wurden. Am 17. Juli erreichte die Regierung in Moskau eine verschlüsselte Nachricht aus Jekaterinburg: „Informiere Swerdlow, dass alle Familienmitglieder dasselbe Schicksal erlitten haben wie sein Oberhaupt. Offiziell starb die Familie während der Evakuierung.“
Auf der Sitzung des Präsidiums des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees am 18. Juli gab sein Vorsitzender ein per Direktverbindung erhaltenes Telegramm über die Hinrichtung des ehemaligen Zaren bekannt.
Am 19. Juli veröffentlichte der Rat der Volkskommissare ein Dekret über die Beschlagnahme des Eigentums von Nikolai Romanov und Mitgliedern des ehemaligen Kaiserhauses. Ihr gesamtes Eigentum wurde zum Eigentum der Sowjetrepublik erklärt. Die Hinrichtung der Romanows in Jekaterinburg wurde am 22. Juli offiziell veröffentlicht. Am Vorabend wurde auf einer Arbeiterversammlung im Stadttheater eine Botschaft ausgesprochen, die mit stürmischem Ausdruck der Freude aufgenommen wurde ...
Fast sofort tauchten Gerüchte darüber auf, wie wahr dieser Bericht war. Die Version, dass Nikolaus II. tatsächlich in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli hingerichtet wurde, wurde aktiv diskutiert, aber die ehemalige Königin, ihr Sohn und ihre vier Töchter wurden gerettet. Da die ehemalige Königin und ihre Kinder jedoch nirgendwo auftauchten, setzte sich die Schlussfolgerung vom Tod der gesamten Familie durch. Es stimmt, von Zeit zu Zeit gab es Bewerber für die Rolle der Überlebenden dieser schrecklichen Tragödie. Sie galten als Betrüger, und die Legende, dass nicht alle Romanows in dieser Nacht starben, wurde als Fantasie angesehen.
... 1988, mit dem Aufkommen von Glasnost, wurden sensationelle Fakten enthüllt. Der Sohn von Yakov Yurovsky gab den Behörden einen geheimen Bericht über den Ort und die Umstände der Beerdigung der Leichen. Von 1988 bis 1991 gab es Durchsuchungen und Ausgrabungen. Als Ergebnis wurden an der angegebenen Stelle neun Skelette gefunden. Nach sorgfältiger Computeranalyse (Vergleich von Schädeln mit Fotografien) und Vergleich von Genen (der sogenannte Vergleich von DNA-Abdrücken) wurde klar, dass fünf Skelette Nikolaus II., Alexandra und drei der fünf Kinder gehörten. Vier Skelette – drei Bedienstete und Dr. Botkin – ein Hausarzt.
Die Entdeckung der Überreste hat den Schleier der Geheimhaltung gelüftet, aber auch Öl ins Feuer gegossen. Zwei Skelette fehlten bei der Bestattung, die in der Nähe von Jekaterinburg gefunden wurde. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass es keine Überreste von Zarewitsch Alexei und einer der Großherzoginnen gibt. Wessen Skelett fehlt, Mary oder Anastasia, ist nicht bekannt. Die Frage bleibt offen: Fifty-Fifty.

Die Erinnerungen von Zeitgenossen bezeugen, dass Anastasia gut ausgebildet war, tanzen konnte, Fremdsprachen beherrschte, an Hausaufführungen teilnahm ... Sie hatte einen lustigen Spitznamen in der Familie: "Shvibzik" für Verspieltheit. Sie schien eher aus Quecksilber als aus Fleisch und Blut zu sein, war sehr witzig und besaß zweifellos eine Gabe für die Pantomime. Sie war so fröhlich und so in der Lage, jedem, der nicht in Stimmung war, die Falten zu vertreiben, dass einige um sie herum anfingen, sie „Sonnenstrahl“ zu nennen.
... Das Leben der jüngsten Tochter von Nikolaus II. endete im Alter von 17 Jahren. In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 wurden sie und ihre Angehörigen in Jekaterinburg erschossen.
Oder nicht erschossen? In den frühen 90er Jahren wurde das Begräbnis der königlichen Familie in der Nähe von Jekaterinburg entdeckt, aber die Überreste von Anastasia und Zarewitsch Alexei wurden nicht gefunden. Später wurde jedoch ein anderes Skelett, "Nummer 6", gefunden und als Eigentum der Großherzogin begraben. Ein kleines Detail lässt zwar an seiner Echtheit zweifeln - Anastasia war 158 cm groß und das begrabene Skelett war 171 cm groß ... Nun, die Prinzessin ist nicht im Grab aufgewachsen?
Es gibt noch andere Ungereimtheiten, die uns auf ein Wunder hoffen lassen ...

Trotz der scheinbaren Transparenz der Todesgeschichte der Familie des letzten russischen Zaren gibt es immer noch weiße Flecken darin. Zu viele Menschen waren nicht daran interessiert, die Wahrheit herauszufinden, sondern die Illusion der Wahrheit zu schaffen. Mehrere Untersuchungen, die in verschiedenen Labors in verschiedenen Ländern der Welt durchgeführt wurden, brachten weniger Klarheit als Verwirrung in die Sache.
Es ist bekannt, dass Anfang der 1990er Jahre die Beerdigung der königlichen Familie in der Nähe von Jekaterinburg entdeckt wurde, aber die Überreste von Anastasia (oder Mary) und Tsarevich Alexei wurden nicht gefunden. Später wurde jedoch ein anderes Skelett, "Nummer 6", gefunden und als Eigentum der Großherzogin begraben. Ein kleines Detail lässt jedoch Zweifel an seiner Echtheit aufkommen – Anastasia war 158 cm groß und das begrabene Skelett war 171 cm groß …
Weniger bekannt ist, dass Nikolaus II. sieben Zwillingsfamilien hatte, deren Schicksal ungeklärt ist. Zwei Gerichtsurteile in Deutschland, basierend auf der Untersuchung der DNA der Überreste von Ekaterinburg, zeigten, dass sie hundertprozentig mit der Familie Filatov übereinstimmen - den Zwillingen der Familie von Nikolaus II. ... Es kann also immer noch klar sein, wessen Überreste wurden unter dem Namen der Großherzogin Anastasia im Juli 1998 in St. Petersburg begraben (es gibt Zweifel an anderen damals begrabenen Überresten), und deren Überreste wurden im Sommer 2007 im Koptyakov-Wald gefunden.
Die offizielle Sichtweise: ALLE Familienmitglieder von Nikolaus II. und er selbst wurden 1918 in Jekaterinburg erschossen, und niemandem gelang die Flucht. Bewerber für die "Rolle" der überlebenden Anastasia und Alexei sind Betrüger und Betrüger mit einem begründeten Interesse daran, ausländische Bankeinlagen von Nikolaus II. Zu erhalten. Nach verschiedenen Schätzungen reicht die Höhe dieser Einlagen in England von 100 Milliarden bis 2 Billionen Dollar.
Diese offizielle Sichtweise wird durch Tatsachen und Beweise widerlegt, die es nicht zulassen, dass Anastasia in der Nacht des 17. Juli 1918 zusammen mit der gesamten königlichen Familie als tot angesehen wird:
- Es gibt einen Augenzeugenbericht, der die verwundete, aber lebende Anastasia am frühen Morgen des 17. Juli 1918 im Haus am Voskresensky-Prospekt in Jekaterinburg (fast gegenüber dem Ipatiev-Haus) gesehen hat; es war Heinrich Kleinbezetl, ein Schneider aus Wien, ein österreichischer Kriegsgefangener, der im Sommer 1918 in Jekaterinburg als Lehrling beim Schneider Baudin arbeitete. Er sah sie am frühen Morgen des 17. Juli im Haus Baudin, wenige Stunden nach dem brutalen Massaker im Keller des Hauses Ipatiev. Es wurde von einer der Wachen gebracht (wahrscheinlich von den ehemaligen liberaleren Wachen - Yurovsky ersetzte nicht alle ehemaligen Wachen) - einer der wenigen jungen Männer, die seit langem mit den Mädchen, den königlichen Töchtern, sympathisierten;
- Es gibt Verwirrung in den Zeugenaussagen, Berichten und Geschichten der Teilnehmer an diesem blutigen Massaker - sogar in verschiedenen Versionen der Geschichten derselben Personen;
- Es ist bekannt, dass die "Roten" nach der Ermordung der Königsfamilie mehrere Monate lang nach der vermissten Anastasia gesucht haben;
- Es ist bekannt, dass ein (oder zwei?) Damenkorsetts nicht gefunden wurden.
- Es ist bekannt, dass die Bolschewiki nach der Tragödie in Jekaterinburg geheime Verhandlungen mit den Deutschen über die Frage der russischen Zarin und ihrer Kinder im Austausch gegen russische politische Gefangene in Deutschland geführt haben!
- 1925 traf sich A. Anderson mit Olga Alexandrovna Romanova-va-Kulikovskaya, der Schwester von Nikolaus II. und Anastasias eigener Tante, die nicht anders konnte, als ihre Nichte zu erkennen. Olga Alexandrowna behandelte sie mit verwandter Wärme. „Ich kann das mit meinem Verstand nicht begreifen“, sagte sie nach dem Treffen, aber mein Herz sagt mir, dass das Anastasia ist! Später beschlossen die Romanovs, das Mädchen zu verlassen und erklärten sie zu einer Betrügerin.
- die Archive des Tscheka-KGB-FSB über den Mord an der Familie des Zaren und darüber, was die von Jurowski angeführten Tschekisten 1919 (ein Jahr nach der Hinrichtung) und die Offiziere des MGB (Berias Abteilung) 1946 im Wald von Koptyakovsky getan haben wurden noch nicht geöffnet. Alle bisher bekannten Dokumente über die Hinrichtung der königlichen Familie (einschließlich Yurovskys "Note") wurden aus anderen Staatsarchiven (nicht aus den Archiven des FSB) beschafft.
Wenn alle Mitglieder der königlichen Familie getötet wurden, warum haben wir dann immer noch keine Antworten auf all diese Fragen?

Fräulein Unbekannt (Unbekannt - unknown)

Am 17. Februar 1920 wurde unter dem Namen Fräulein Unbekant ein vor einem Selbstmordversuch gerettetes Mädchen in das Protokoll der Berliner Polizei eingetragen. Sie hatte keine Papiere bei sich und weigerte sich, ihren Namen zu nennen. Sie hatte blondes Haar mit braunem Glanz und stechende graue Augen. Sie sprach mit einem ausgeprägten slawischen Akzent, daher war ihre Personalakte als „unbekanntes Russisch“ gekennzeichnet.
Seit dem Frühjahr 1922 wurden Dutzende von Artikeln und Büchern über sie geschrieben. Anastasia Chaikovskaya, Anna Anderson, später - Anna Manahan (mit dem Nachnamen ihres Mannes). Dies sind die Namen derselben Frau. Der Nachname auf ihrem Grabstein lautet Anastasia Manahan. Sie starb am 12. Februar 1984, aber auch nach ihrem Tod verfolgt ihr Schicksal weder ihre Freunde noch ihre Feinde.
... Am Abend des 17. Februar wurde sie in das Elisabeth-Krankenhaus in der Lützowstraße eingeliefert. Ende März wurde sie mit der Diagnose einer psychischen Erkrankung depressiver Natur in die neurologische Klinik Dahldorf verlegt, wo sie zwei Jahre lebte. Bei ihrer Untersuchung am 30. März in Dahldorf gab sie zu, dass sie versucht hatte, sich umzubringen, lehnte es jedoch ab, einen Grund oder Kommentar zu nennen. Während der Untersuchung wurde ihr Gewicht aufgezeichnet - 50 Kilogramm, Größe - 158 Zentimeter. Bei der Untersuchung stellten die Ärzte fest, dass sie vor sechs Monaten ein Kind hatte. Für ein Mädchen „unter zwanzig Jahren“ war dies ein wichtiger Umstand.
Auf Brust und Bauch des Patienten sahen sie zahlreiche Schnittwunden. Auf dem Kopf hinter dem rechten Ohr befand sich eine 3,5 cm lange Narbe, tief genug für einen Finger, sowie eine Narbe auf der Stirn an den Haarwurzeln. Am Fuß des rechten Beins war eine charakteristische Narbe von einer Stichwunde. Es entsprach vollständig der Form und Größe der Wunden, die das Bajonett des russischen Gewehrs zugefügt hatte. Es gibt Risse im Oberkiefer. Am Tag nach der Untersuchung gestand sie gegenüber dem Arzt, dass sie Angst um ihr Leben habe: „Das macht deutlich, dass sie sich aus Angst vor Verfolgung nicht nennen will. Ein Eindruck von Zurückhaltung aus Angst. Mehr Angst als Zurückhaltung." In der Anamnese ist zudem vermerkt, dass der Patient an einer angeborenen orthopädischen Fußkrankheit Hallux valgus dritten Grades leidet.
Die von den Ärzten der Dahldorfer Klinik bei der Patientin entdeckte Krankheit fiel absolut mit der angeborenen Krankheit von Anastasia Nikolaevna Romanova zusammen. Das Mädchen hatte die gleiche Körpergröße, Fußgröße, Haar- und Augenfarbe und eine Porträtähnlichkeit mit der russischen Prinzessin, und aus den Daten der Krankenakte ist ersichtlich, dass die Spuren der Verletzungen von Fräulein Unbekant denen vollständig entsprechen, die Laut dem Ermittler Tomashevsky wurden Anastasia im Keller des Ipatiev-Hauses zugefügt. Dazu passt auch die Narbe auf der Stirn. Anastasia Romanova hatte seit ihrer Kindheit eine solche Narbe, daher war sie die einzige der Töchter von Nikolaus II., Die immer Frisuren mit Pony trug.
Am Ende nannte sich das Mädchen Anastasia Romanova. Nach ihrer Version sah die wundersame Rettung so aus: Zusammen mit allen getöteten Familienmitgliedern wurde sie zur Begräbnisstätte gebracht, aber ein Soldat versteckte die halbtote Anastasia auf dem Weg. Mit ihm kam sie nach Rumänien, wo sie heirateten, aber was als nächstes passierte, war ein Misserfolg ...
In den nächsten 50 Jahren ließen Gespräche und Gerichtsverfahren darüber, ob Anna Anderson Anastasia Romanova war, nicht nach, aber am Ende wurde sie nie als "echte" Prinzessin anerkannt. Trotzdem wird bis heute heftig über das Mysterium von Anna Anderson debattiert ...
Gegner: Seit März 1927 haben Gegner der Anerkennung von Anna Anderson als Anastasia die Version vorgebracht, dass das Mädchen, das vorgab, die entflohene Anastasia zu sein, tatsächlich aus einer Bauernfamilie (aus Ostpreußen) namens Franziska Shantskovskaya stammte.
Diese Ansicht wird durch eine Untersuchung des Department of Forensic Medicine des Britischen Innenministeriums aus dem Jahr 1995 gestützt. Nach den Untersuchungsergebnissen sollen Untersuchungen der mitochondrialen DNA von „Anna Anderson“ überzeugend beweisen, dass sie nicht Großherzogin Anastasia, die jüngste Tochter von Zar Nikolaus II., ist. Laut einer Gruppe britischer Genetiker in Aldermaston unter der Leitung von Dr. Peter Gill stimmt die DNA von Frau Anderson weder mit der DNA von weiblichen Skeletten überein, die 1991 aus einem Grab in der Nähe von Jekaterinburg geborgen wurden und vermutlich der Zarin und ihren drei Töchtern gehörten, noch mit der DNA von Anastasias mütterlichen Verwandten und väterlicher Linie, die in England und anderswo lebt. Zur gleichen Zeit ergab ein Bluttest von Karl Mauger, dem Urneffen der verschwundenen Fabrikarbeiterin Franziska Schanzkowska, eine mitochondriale Übereinstimmung, was darauf hindeutet, dass Franziska und Anna Anderson dieselbe Person sind. Tests in anderen Labors, die dieselbe DNA untersuchten, führten zu demselben Ergebnis. Allerdings gibt es Zweifel an der Herkunft der DNA-Proben von Anna Anderson (sie wurde eingeäschert, und die Proben wurden aus dem Restmaterial eines 20 Jahre vor der Untersuchung durchgeführten chirurgischen Eingriffs entnommen).
Diese Zweifel werden durch die Aussagen von Menschen, die Anna-Anastasia persönlich kannten, noch verstärkt:
„… Ich kenne Anna Anderson seit mehr als einem Jahrzehnt und kenne fast alle, die im letzten Vierteljahrhundert an ihrem Kampf um Anerkennung beteiligt waren: Freunde, Anwälte, Nachbarn, Journalisten, Historiker, Vertreter der russischen Königsfamilie und den königlichen Familien Europas, der russischen und europäischen Aristokratie - von einer Vielzahl kompetenter Zeugen, die nicht zögerten, sie als königliche Tochter anzuerkennen. Meine Kenntnis ihres Charakters, alle Einzelheiten ihres Falles und, wie mir scheint, die Wahrscheinlichkeit und der gesunde Menschenverstand überzeugen mich, dass sie eine russische Großherzogin war.
Dieser Glaube von mir, obwohl umstritten (durch DNA-Forschung), bleibt unerschütterlich. Da ich kein Experte bin, kann ich die Ergebnisse von Dr. Gill nicht in Frage stellen; Wenn diese Ergebnisse nur zeigen würden, dass Mrs. Anderson kein Mitglied der Familie Romanov war, könnte ich sie vielleicht akzeptieren - wenn nicht jetzt einfach, dann zumindest mit der Zeit. Allerdings wird mich kein wissenschaftlicher Beweis oder forensischer Beweis davon überzeugen, dass Frau Anderson und Franziska Shantskowska dieselbe Person sind.
Ich bestätige kategorisch, dass diejenigen, die Anna Anderson kannten, die Monate und Jahre neben ihr lebten, sie während ihrer vielen Krankheiten behandelten und betreuten, seien es Ärzte oder Krankenschwestern, die ihr Verhalten, ihre Körperhaltung, ihr Auftreten beobachteten,“ kann nicht glauben, dass sie 1896 in einem Dorf in Ostpreußen als Tochter und Schwester von Rübenbauern geboren wurde.“
Peter Kurt, Autor von Anastasia. Das Geheimnis der Anna Anderson“ (in russischer Übersetzung „Anastasia. Das Geheimnis der Großherzogin“)

Anastasia in Anna wurde trotz allem von einigen ausländischen Verwandten der Familie Romanov sowie von Tatyana Botkina-Melnik, der Witwe von Dr. Botkin, die in Jekaterinburg starb, anerkannt.
Befürworter: Befürworter der Anerkennung von Anna Anderson als Anastasia machen darauf aufmerksam, dass Franziska Shantskovskaya fünf Jahre älter als Anastasia war, größer, vier Nummern größere Schuhe trug, nie Kinder zur Welt brachte und keine orthopädischen Fußkrankheiten hatte. Außerdem verschwand Franziska Schanzkowska zu einem Zeitpunkt aus dem Haus, als „Fräulein Unbekant“ bereits im Elisabeth-Krankenhaus in der Lützowstraße war.
Die erste graphologische Untersuchung wurde 1927 auf Wunsch der Gessenskys durchgeführt. Sie wurde von einer Mitarbeiterin des Instituts für Graphologie in Prysna, Dr. Lucy Weizsäcker, durchgeführt. Lucy Weizsacker verglich die Handschrift auf den kürzlich geschriebenen Proben mit der Handschrift auf den Proben, die Anastasia zu Lebzeiten von Nikolaus II. Geschrieben hatte, und kam zu dem Schluss, dass die Proben derselben Person gehören.
1960 wurde durch Beschluss des Hamburger Gerichts die Graphologin Dr. Minna Becker als Graphologische Sachverständige bestellt. Vier Jahre später berichtete die grauhaarige Dr. Becker vor dem Obersten Berufungsgericht des Senats über ihre Arbeit: "Ich habe noch nie so viele identische Zeichen in zwei Texten gesehen, die von verschiedenen Leuten geschrieben wurden." Eine weitere wichtige Bemerkung des Arztes ist erwähnenswert. Zur Prüfung wurden Handschriftproben in Form von Texten in deutscher und russischer Sprache zur Verfügung gestellt. In ihrem Bericht über russische Texte bemerkte Frau Anderson, Dr. Becker: "Es scheint, als ob sie wieder in eine vertraute Umgebung geriet."
Aufgrund der Unmöglichkeit, Fingerabdrücke zu vergleichen, waren Anthropologen an der Untersuchung beteiligt. Ihre Meinung wurde vom Gericht als "nahezu sichere Wahrscheinlichkeit" angesehen. Zu dem gleichen Ergebnis führten 1958 an der Universität Mainz von Dr. Eickstedt und Klenke sowie 1965 vom Gründer der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde, Professor Otto Rehe, durchgeführte Forschungen, nämlich:
1. Frau Anderson ist keine polnische Fabrikarbeiterin, Franziska Schanzkowska.
2. Frau Anderson ist Großherzogin Anastasia Romanova.
Die Gegner wiesen auf die Diskrepanz zwischen der Form von Andersons rechtem Ohr und dem Ohr von Anastasia Romanova hin und verwiesen auf eine Untersuchung aus den zwanziger Jahren.
Diese Zweifel wurden von einem der bekanntesten Forensiker Deutschlands, Dr. Moritz Furtmeier, ausgeräumt. 1976 entdeckte Dr. Furtmayer, dass Experten in einem absurden Zufall ein Foto von Dahldorfs Patientin verwendeten, das von einem umgekehrten Negativ aufgenommen wurde, um die Ohrmuscheln zu vergleichen. Das heißt, das rechte Ohr von Anastasia Romanova wurde mit dem linken Ohr von „Fräulein Unbekant“ verglichen und erhielt natürlich ein negatives Identitätsergebnis. Beim Vergleich desselben Fotos von Anastasia mit einem Foto des rechten Ohrs von Anderson (Tchaikovsky) erhielt Moritz Furtmayer eine Übereinstimmung in siebzehn anatomischen Positionen. Um die Identität vor einem westdeutschen Gericht zu erkennen, reichte die Übereinstimmung von fünf von zwölf Positionen völlig aus.
Wie sich ihr Schicksal ohne diesen fatalen Fehler entwickelt hätte, lässt sich nur erahnen. Noch in den sechziger Jahren bildete dieser Irrtum die Grundlage der Entscheidung des Hamburger Gerichts und dann des Obersten Berufungsgerichts im Senat.
...BEIM letzten Jahren Zu dem Rätsel, Anna Anderson als Anastasia zu identifizieren, wurde eine weitere wichtige Überlegung hinzugefügt, die zuvor aus unbekannten Gründen ignoriert wurde.
Die Rede ist von einer angeborenen Fehlbildung der Füße, die aus der Kindheit der Großherzogin bekannt war und die auch Anna Anderson hatte. Tatsache ist, dass dies eine sehr seltene Krankheit ist. In der Regel tritt diese Krankheit bei Frauen auf, die das Alter von 30-35 Jahren erreicht haben. Fälle von angeborenen Krankheiten sind isoliert und äußerst selten. Für die 142 Millionen Einwohner Russlands wurden in den letzten zehn Jahren nur acht Fälle dieser Krankheit registriert.
Einfach ausgedrückt beträgt die Statistik eines angeborenen Falles ungefähr 1: 17. Anna Anderson war also mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9999947 wirklich Großherzogin Anastasia!
Diese Statistik widerlegt die negativen Ergebnisse von DNA-Tests, die seit Jahren mit Geweberesten durchgeführt wurden, da die Zuverlässigkeit von DNA-Untersuchungen 1:6000 nicht überschreitet - dreitausendmal weniger zuverlässig als die Statistik von Anna-Anastasia! Gleichzeitig ist die Statistik einer angeborenen Krankheit tatsächlich die Statistik von Artefakten (daran besteht kein Zweifel), während die DNA-Forschung ein komplexes Verfahren ist, bei dem die Möglichkeit einer zufälligen genetischen Kontamination des ursprünglichen Gewebematerials oder sogar dessen besteht böswillige Substitution, kann nicht ausgeschlossen werden.

Mögliche Gründe für die Nichtanerkennung
Warum stellten sich einige Mitglieder der Romanow-Dynastie in Europa und ihre Verwandten aus den königlichen Dynastien Deutschlands Anfang der 1920er Jahre fast sofort als scharfe Gegner von Anna-Anastasia heraus? Es gibt mehrere mögliche Gründe.
Erstens sprach Anna Anderson scharf über den Großherzog Kirill Vladimirovich ("er ist ein Verräter"), während letzterer den leeren Thron beanspruchte.
Zweitens enthüllte sie unbeabsichtigt ein großes Staatsgeheimnis über die Ankunft ihres Onkels Ernie von Hessen in Russland im Jahr 1916. Der Besuch war mit der Absicht verbunden, Nikolaus II. zu einem Separatfrieden mit Deutschland zu bewegen. Dies scheiterte, und beim Verlassen des Alexanderpalastes sagte Ernie sogar zu seiner Schwester, Kaiserin Alexandra: „Du bist nicht mehr die Sonne für uns“, wie alle deutschen Verwandten Alix in ihrer Kindheit nannten. Anfang der zwanziger Jahre war es noch ein Staatsgeheimnis, und Ernie Gessensky blieb nichts anderes übrig, als Anastasia der Verleumdung vorzuwerfen.
Drittens befand sich Anna-Anastasia, als sie 1925 ihre Verwandten traf, selbst in einem sehr schwierigen körperlichen und psychischen Zustand. Sie war an Tuberkulose erkrankt. Ihr Gewicht erreichte kaum 33 kg. Die Menschen um Anastasia glaubten, ihre Tage seien gezählt. Aber sie überlebte, und nachdem sie sich mit Tante Olya und anderen nahestehenden Menschen getroffen hatte, träumte sie davon, ihre Großmutter, Kaiserinwitwe Maria Feodorovna, zu treffen. Sie wartete auf die Anerkennung ihrer Verwandten, und stattdessen verleugneten sie 1928, am zweiten Tag nach dem Tod der Kaiserinwitwe, mehrere Mitglieder der Familie Romanov öffentlich und erklärten, sie sei eine Betrügerin. Die zugefügte Beleidigung führte zu einem Bruch der Beziehungen.
Darüber hinaus wurde 1922 in der russischen Diaspora die Frage entschieden, wer die Dynastie führen und den Platz des „Kaisers im Exil“ einnehmen würde. Der Hauptkandidat war Kirill Vladimirovich Romanov. Er konnte sich, wie die meisten russischen Emigranten, nicht einmal vorstellen, dass sich die Herrschaft der Bolschewiki über lange sieben Jahrzehnte hinziehen würde. Das Erscheinen Anastasias im Sommer 1922 in Berlin sorgte in den Reihen der Monarchisten für Verwirrung und Meinungsverschiedenheiten. Die folgenden Informationen über die körperliche und geistige Krankheit der Prinzessin und die Anwesenheit eines Thronfolgers, der in einer ungleichen Ehe geboren wurde (entweder von einem Soldaten oder von einem Leutnant bäuerlicher Herkunft), all dies trug nicht dazu bei zu ihrer sofortigen Anerkennung, ganz zu schweigen von der Erwägung ihrer Kandidatur für das Oberhaupt der Dynastie.
... Dies könnte das Ende der Geschichte der verschollenen russischen Prinzessin sein. Es ist erstaunlich, dass seit mehr als 80 Jahren niemand daran dachte, die medizinische Statistik der Hallux-valgus-Fußdeformität zu kennen! Merkwürdig, dass die Ergebnisse einer absurden Untersuchung des Vergleichs von „Anastasia Romanovas rechtem Ohr mit dem linken Ohr von „Fräulein Unbekant“ (!) trotz mehrfacher Handschriftprüfungen und persönlicher Beweise als Grundlage für verhängnisvolle Gerichtsentscheidungen dienten. Es ist überraschend, dass ernsthafte Menschen ernsthaft über die Frage der „Identität“ einer ungebildeten polnischen Bäuerin mit einer russischen Prinzessin diskutieren können und glauben, dass Francisca andere so viele Jahre lang mystifizieren konnte, ohne ihre wahre Herkunft preiszugeben ... Und das Letzte Es ist bekannt, dass Anastasia im Herbst 1919 irgendwo an der Grenze zu Rumänien einen Sohn zur Welt brachte (damals versteckte sie sich vor den Roten unter dem Namen Chaikovskaya, nach dem Namen der Person, die sie gerettet und mitgenommen hatte nach Rumänien). Was ist das Schicksal dieses Sohnes? Hatte wirklich niemand Interesse? Vielleicht ist es seine DNA, die mit der DNA der Romanov-Verwandten verglichen werden sollte, und nicht zweifelhafte „Gewebematerialien“?

NUR FAKTEN:
In der Zeit seit der Ermordung der königlichen Familie in Jekaterinburg sind etwa 30 Pseudo-Anastasius auf der Welt erschienen (laut Daten). Einige von ihnen sprachen nicht einmal Russisch und erklärten, dass der Stress im Ipatiev-Haus sie ihre Muttersprache vergessen ließ. In der Bank von Genf wurde ein spezieller Dienst eingerichtet, um sie zu „identifizieren“, und keiner der Kandidaten konnte die Prüfung bestehen. Zwar ist auch das Interesse der Bank, die Erbin des Betrags von rund 500 Milliarden Dollar zu ermitteln, nicht offensichtlich.
Unter den vielen offensichtlichen Betrügern gibt es neben Anna Anderson noch einige andere Anwärter.

Eleonore Krüger
In den frühen 1920er Jahren tauchte im bulgarischen Dorf Grabarevo eine junge Frau mit aristokratischer Haltung auf. Sie stellte sich als Eleanor Albertovna Kruger vor. Ein russischer Arzt war bei ihr, und ein Jahr später erschien ein großer, kränklich aussehender junger Mann in ihrem Haus, der unter dem Namen Georgy Zhudin in der Gemeinde registriert war. In der Gemeinde kursierten Gerüchte, Eleanor und Georgy seien Geschwister und gehörten der russischen Königsfamilie an. Sie äußerten jedoch keine Aussagen oder Ansprüche für irgendetwas.
George starb 1930 und 1954 - Eleanor. Der bulgarische Forscher Blagoy Emmanuilov glaubt, dass Eleanor die vermisste Tochter von Nikolaus II. Und George Zarewitsch Alexei ist. In seinen Schlussfolgerungen stützt er sich auf Eleanors Erinnerungen daran, wie „die Diener sie in einem goldenen Trog badeten, ihr Haar kämmten und sie ankleideten. Sie erzählte von ihrem eigenen königlichen Zimmer und von den darin gezeichneten Zeichnungen ihrer Kinder.
Darüber hinaus sagte in den frühen 50er Jahren in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Balchik eine russische Weiße Garde, die das Leben der hingerichteten kaiserlichen Familie detailliert beschrieb, Zeugen, dass Nikolaus II. Ihm befahl, Anastasia und Alexei persönlich aus dem Palast zu holen und versteckt sie in der Provinz. Er behauptete auch, die Kinder in die Türkei gebracht zu haben. Beim Vergleich der Bilder der 17-jährigen Anastasia und der 35-jährigen Eleonora Kruger aus Gabarevo stellten Experten eine erhebliche Ähnlichkeit zwischen ihnen fest. Auch die Geburtsjahre stimmen überein. Zeitgenossen von George behaupten, er sei krank gewesen und sprechen von einem großen, schwachen und blassen jungen Mann. Auf ähnliche Weise beschreiben russische Autoren auch Prinz Alexei, einen Patienten mit Hämophilie. 1995 wurden die Überreste von Eleonora und George in Anwesenheit eines Gerichtsmediziners und eines Anthropologen exhumiert. Im Sarg von George fanden sie ein Amulett - eine Ikone mit dem Antlitz Christi - eines von denen, mit denen nur Vertreter der höchsten Schichten der russischen Aristokratie begraben wurden.

Nadeschda Wladimirowna Iwanowa-Wassiljewa
Im April 1934 betrat eine junge Frau, sehr dünn und schlecht gekleidet, die Auferstehungskirche auf dem Semyonovsky-Friedhof. Sie kam zur Beichte und Hieromonk Athanasius (Alexander Ivanshin) schickte sie.
Während des Geständnisses gab die Frau dem Priester bekannt, dass sie die Tochter des ehemaligen Zaren Nikolaus II. - Anastasia Nikolaevna Romanova - sei. Auf die Frage, wie sie es geschafft habe, der Hinrichtung zu entkommen, antwortete die Fremde: „Sie können nicht darüber sprechen.“
Sie wurde aufgefordert, um Hilfe zu bitten, weil sie einen Pass bekommen musste, um zu versuchen, das Land zu verlassen. Es gelang ihnen, einen Pass zu bekommen, aber jemand berichtete dem NKWD über die Aktivitäten der „konterrevolutionären monarchistischen Gruppe“, und jeder, der der Frau half, wurde festgenommen.
Fall Nr. 000 wird immer noch im Staatsarchiv der Russischen Föderation (GARF) aufbewahrt und unterliegt keiner Offenlegung. Eine Frau, die sich Anastasia nannte, wurde nach endlosen Gefängnissen und Konzentrationslagern durch das Urteil des Sonderrates des NKWD zur Zwangsbehandlung in eine psychiatrische Klinik gebracht. Die Strafe erwies sich als unbestimmt, und 1971 starb sie in einer psychiatrischen Klinik auf der Insel Swijaschsk. Begraben in einem unbekannten Grab.
Ivanova-Vasilyeva verbrachte fast vierzig Jahre in den Mauern medizinischer Einrichtungen, aber sie wurde nie auf eine Blutgruppe getestet (!). Kein einziger Fragebogen, kein einziges Protokoll enthält Geburtsdatum und -monat. Nur das Jahr und der Ort, die mit den Daten von Anastasia Romanova übereinstimmen. Die Ermittler, die von der Angeklagten in der dritten Person sprachen, nannten sie „Prinzessin Romanova“ und keine Hochstaplerin. Und da sie wussten, dass die Frau von einem gefälschten, eigenhändig ausgefüllten Pass lebt, stellten die Ermittler ihr nie eine Frage nach ihrem richtigen Namen.

Natalia Petrowna Bilichodse
N. Bilikhodze lebte in Suchumi, dann in Tiflis. 1994 und 1997 beantragte sie beim Gericht in Tiflis die Anerkennung als Anastasia. Gerichtsverhandlungen fanden jedoch wegen ihres Nichterscheinens nicht statt. Sie behauptete, dass die GESAMTE Familie gerettet wurde. Sie starb im Jahr 2000. Eine genetische Untersuchung nach dem Tod bestätigte ihre Beziehung zur königlichen Familie (genauer gesagt zu den 1998 in St. Petersburg begrabenen Überresten) nicht.
Der Jekaterinburger Forscher Vladimir Viner glaubt, dass Natalia Belikhodze ein Mitglied der Zweitbesetzungsfamilie (Berezkins) war, die in Suchumi lebte. Dies erklärt ihre äußerliche Ähnlichkeit mit Anastasia und die positiven Ergebnisse von „22 in einem kommissionsgerichtlichen Beschluss in drei Staaten – Georgien, Russland und Lettland“ durchgeführten Untersuchungen monetäres Erbe der königlichen Familie, um es an Russland zurückzugeben.

„Wo ist die Wahrheit“, fragst du. Ich antworte: „Irgendwo da draußen ist die Wahrheit …“, denn es heißt „Die Fiktion muss innerhalb der Grenzen des Möglichen bleiben. Wahrheit ist nicht“ (Mark Twain).

Großherzogin Anastasia Nikolaevna, die vierte Tochter von Kaiser Nikolaus II. Und Kaiserin Alexandra Feodorovna, wurde am 5. (18.) Juni 1901 in Peterhof geboren.

Zar Nikolaus schrieb in sein Tagebuch: „Gegen 3 Uhr begann Alix starke Schmerzen zu verspüren. Um 4 Uhr stand ich auf und ging in mein Zimmer und zog mich an. Genau um 6 Uhr morgens wurde Tochter Anastasia geboren. Alles ging unter hervorragenden Bedingungen schnell und Gott sei Dank ohne Komplikationen. Da alles begann und endete, während alle noch schliefen, hatten wir beide ein Gefühl der Ruhe und Einsamkeit! Danach setzte er sich hin, um Telegramme zu schreiben und Verwandte in allen Teilen der Welt zu benachrichtigen. Zum Glück geht es Alix gut. Das Baby wiegt 11½ Pfund und ist 55 cm groß.

Der vollständige Titel von Anastasia Nikolaevna klang wie Ihre kaiserliche Hoheit, die Großherzogin von Russland, Anastasia Nikolaevna Romanova, sie verwendeten ihn jedoch nicht in einer offiziellen Rede, in der sie mit ihrem Vornamen und Patronym genannt wurden, und zu Hause nannten sie sie „klein, Nastaska, Nastya, pod“ - für ihre geringe Größe (157 cm) und eine runde Figur und einen "shvybzik" - für Mobilität und Unerschöpflichkeit bei der Erfindung von Streichen und Streichen.

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen waren die Kinder des Kaisers nicht mit Luxus verwöhnt. Anastasia teilte sich ein Zimmer mit ihrer älteren Schwester Maria.

Die Wände des Zimmers waren grau, die Decke mit Bildern von Schmetterlingen geschmückt. An den Wänden hängen Ikonen und Fotografien. Die Möbel sind weiß und grün, die Einrichtung ist einfach, fast spartanisch, eine Couch mit bestickten Kissen und eine Militärkoje, auf der die Großherzogin das ganze Jahr über schlief. Diese Koje bewegte sich im Raum, um sich im Winter in einem helleren und wärmeren Teil des Zimmers zu befinden, und im Sommer wurde sie manchmal sogar auf den Balkon gezogen, um eine Pause von Stickigkeit und Hitze einzulegen. Dieselbe Koje wurde in die Ferien in den Livadia-Palast mitgenommen, auf dem die Großherzogin während ihres sibirischen Exils schlief. Ein großer Raum nebenan, durch einen Vorhang in zwei Hälften geteilt, diente den Großherzoginnen als gemeinsames Boudoir und Badezimmer.

Früh morgens sollte es ein kaltes Bad nehmen, abends ein warmes, dem ein paar Tropfen Parfüm zugesetzt wurden, und Anastasia bevorzugte Kotis Parfüm mit dem Duft von Veilchen. Diese Tradition wird seit der Zeit von Kaiserin Katharina I. gepflegt. Als die Mädchen klein waren, trugen die Bediensteten Eimer mit Wasser ins Badezimmer, als sie größer wurden - es war ihre Verantwortung. Es gab zwei Bäder - das erste große, ein Überbleibsel aus der Regierungszeit von Kaiser Nikolaus I. (nach der erhaltenen Tradition hinterließ jeder, der darin badete, sein Autogramm an der Seite), das andere - kleinere - war für Kinder bestimmt.

Mit besonderer Ungeduld wurden die Sonntage erwartet - an diesem Tag besuchten die Großherzoginnen die Kirche und dann die Kinderbälle mit ihrer Tante Großherzogin Olga Alexandrowna. „Die Mädchen haben jede Minute genossen“, erinnerte sich Großherzogin Olga Alexandrowna. - Meine liebe Patentochter Anastasia hat sich besonders gefreut, glauben Sie mir, ich höre noch immer ihr Lachen durch die Zimmer schallen. Tänze, Musik, Scharaden – sie stürzte sich mit dem Kopf hinein.

Grundsätzlich lebte die Familie im Alexanderpalast und besetzte nur einen Teil von mehreren Dutzend Zimmern. Manchmal zogen sie in den Winterpalast.

Wir haben uns auch im Livadia-Palast ausgeruht. Das Hauptgebäude beherbergte die kaiserliche Familie, während die Nebengebäude mehrere Höflinge, Wachen und Diener beherbergten. Sie schwammen im warmen Meer, bauten Festungen und Sandtürme, gingen manchmal in die Stadt, um mit einer Kutsche durch die Straßen zu fahren oder Geschäfte zu besuchen. In St. Petersburg war dies nicht möglich, da jeder Auftritt der königlichen Familie in der Öffentlichkeit für Aufregung und Menschenmenge sorgte.

Manchmal besuchten sie die polnischen Ländereien der königlichen Familie, wo Zar Nikolaus gerne jagte.

Trotz der weit verbreiteten Verleumdungskampagne gegen Grigory Efimovich Rasputin vertraute Anastasia, wie alle königlichen Kinder, dem Ältesten voll und ganz und teilte ihre Gefühle und Gedanken mit ihm.

Großherzogin Olga Alexandrowna erinnerte sich, wie sie einmal in Begleitung des Zaren in die Kinderzimmer ging, wo Rasputin die in weißen Nachthemden gekleideten Großherzoginnen für den kommenden Schlaf segnete. „Es schien mir, dass alle Kinder sehr an ihm hängen“, bemerkte die Großherzogin. „Sie hatten volles Vertrauen in ihn.“

Das gleiche gegenseitige Vertrauen und die gleiche Zuneigung zeigen sich in den Briefen von Elder Gregory, die er an die kaiserliche Familie schickte. Hier ein Auszug aus einem der Briefe aus dem Jahr 1019: „Liebe Kinder! Danke für die Erinnerung, für die süßen Worte, für das reine Herz und für die Liebe zu Gottes Volk. Liebe Gottes Natur, seine ganze Schöpfung, besonders das Licht. Die Gottesmutter beschäftigte sich mit Blumen und Kunsthandwerk“

Anastasia schrieb an Rasputin: „Mein geliebter, kostbarer, einziger Freund. Wie ich mich danach sehne, dich wiederzusehen. Heute habe ich dich in einem Traum gesehen. Ich frage immer Mama?, wenn du uns das nächste Mal besuchst, und ich freue mich, dass ich die Gelegenheit habe, dir diesen Glückwunsch zu schicken. Frohes neues Jahr und möge es Ihnen Gesundheit und Glück bringen. Ich denke immer an dich, mein lieber Freund, weil du immer nett zu mir warst. Ich habe dich lange nicht gesehen, aber jeden Abend habe ich mich unweigerlich an dich erinnert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Mama verspricht, wenn du wieder kommst, treffen wir uns auf jeden Fall bei Anya. Dieser Gedanke erfüllt mich mit Freude. Deine Anastasia“

Feinde der russischen Autokratie organisierten in St. Petersburg so schmutzige Gerüchte, dass die Brüder und Schwestern des Kaisers gegen Rasputin zu den Waffen griffen, und Ksenia Alexandrowna schickte ihrem Bruder einen besonders harten Brief, in dem sie Rasputin des „Whistismus“ beschuldigte und protestierte, dass dies „ betrügerischer alter Mann“ hatte uneingeschränkten Zugang zu Kindern . Von Hand zu Hand wurden anonyme Briefe und Karikaturen weitergegeben, die die Beziehung des alten Mannes zur Kaiserin, Mädchen und Anna Vyrubova darstellten. Aber die Heimtücke von Übeltätern und Neidern hatte keinen Einfluss auf die Beziehungen der kaiserlichen Familie zu Rasputin und dauerte bis zu seiner brutalen Ermordung am 17. Dezember 1916.

A. A. Mordvinov erinnerte daran, dass alle vier Großherzoginnen nach der Ermordung von Rasputin „ruhig und sichtlich deprimiert wirkten, sie saßen eng zusammengekauert“ auf dem Sofa in einem der Schlafzimmer, als würden sie erkennen, dass Russland in Bewegung geraten war, was bald werden würde unkontrollierbar. Auf Rasputins Brust wurde eine vom Kaiser, der Kaiserin und allen fünf Kindern unterzeichnete Ikone angebracht. Zusammen mit der gesamten kaiserlichen Familie war Anastasia am 21. Dezember 1916 bei der Beerdigung anwesend. Es wurde beschlossen, über dem Grab des Ältesten eine Kapelle zu errichten, aber aufgrund späterer Ereignisse wurde dieser Plan nicht verwirklicht.

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen schluchzte Anastasia nach ihrer Mutter und ihren älteren Schwestern am Tag der Kriegserklärung 1914 bitterlich.

Am Tag des vierzehnten Jahrestages wurde der Überlieferung nach jede der Töchter des Kaisers Ehrenkommandantin eines der russischen Regimenter. 1911, nach ihrer Geburt, wurde der Name St. Anastasia the Decider erhielt zu Ehren der Prinzessin das kaspische 148. Infanterieregiment. Er begann seinen Regimentsfeiertag am 22. Dezember, dem Tag des Heiligen, zu feiern. Die Regimentskirche wurde in Peterhof vom Architekten M.F. Werschbitski. Mit 14 Jahren wurde die jüngste Tochter des Kaisers sein ehrenamtlicher Kommandant (Oberst), worüber Nikolai einen entsprechenden Eintrag in sein Tagebuch machte. Von nun an wurde das Regiment offiziell als 148. Kaspisches Infanterieregiment Ihrer kaiserlichen Hoheit Großherzogin Anastasia bekannt.

Während des Krieges gab die Kaiserin viele der Palasträume für Krankenhausräume frei. Die älteren Schwestern Olga und Tatyana wurden zusammen mit ihrer Mutter barmherzige Schwestern; Maria und Anastasia, die für solch harte Arbeit zu jung waren, wurden Patroninnen des Krankenhauses. Beide Schwestern gaben ihr eigenes Geld, um Medikamente zu kaufen, lasen den Verwundeten vor, strickten Sachen für sie, schrieben nach ihrem Diktat Briefe nach Hause und unterhielten sie abends mit Telefongesprächen, nähten Wäsche, bereiteten Verbände und Flusen vor.

„Heute habe ich neben unserem Soldaten gesessen und ihm das Lesen beigebracht, er mag es wirklich“, bemerkte Anastasia Nikolaevna. - Er begann hier im Krankenhaus lesen und schreiben zu lernen. Zwei Unglückliche starben, und gestern saßen wir neben ihnen.

Maria und Anastasia gaben den Verwundeten Konzerte und taten ihr Bestes, um sie von ihren schweren Gedanken abzulenken. Sie verbrachten ihre Tage im Krankenhaus und brachen widerwillig ihre Arbeit zugunsten des Unterrichts ab. Anastasia erinnerte sich bis zu ihrem Lebensende an diese Tage: „Ich erinnere mich, wie wir vor langer Zeit das Krankenhaus besuchten. Ich hoffe, dass alle unsere Verwundeten am Leben bleiben. Fast alle wurden später aus Zarskoje Selo weggebracht. Erinnern Sie sich an Lukasow? Er war so unglücklich und gleichzeitig so nett und spielte immer wie ein Kind mit unseren Armbändern. Seine Visitenkarte blieb in meinem Album, aber das Album selbst blieb leider in Zarskoje. Jetzt bin ich im Schlafzimmer und schreibe auf den Tisch, und darauf sind Fotos von unserem geliebten Krankenhaus. Weißt du, es war eine wunderbare Zeit, als wir das Krankenhaus besuchten. Wir denken oft darüber nach, und unsere abendlichen Gespräche am Telefon und alles andere ... "

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen war Anastasia klein und dicht, mit blonden Haaren mit einem rötlichen Farbton und großen blauen Augen, die von ihrem Vater geerbt wurden. Das Mädchen zeichnete sich durch einen leichten und fröhlichen Charakter aus, sie liebte es, Bastschuhe zu spielen, verwirkte, in Serso konnte sie stundenlang unermüdlich durch den Palast eilen und Verstecken spielen. Sie kletterte leicht auf Bäume und weigerte sich oft aus reinem Unfug, zu Boden zu steigen. Sie war unerschöpflich an Erfindungen, zum Beispiel liebte sie es, die Wangen und Nasen ihrer Schwestern, Brüder und jungen Ehrendamen mit duftendem Karmin und Erdbeersaft zu bemalen. Mit ihrer leichten Hand wurde es Mode, Blumen und Bänder in ihr Haar zu weben, worauf die kleine Anastasia sehr stolz war. Sie war unzertrennlich von ihrer älteren Schwester Maria, verehrte ihren Bruder und konnte ihn stundenlang unterhalten, wenn eine andere Krankheit Alexei ins Bett brachte. Anna Vyrubova erinnerte sich: "Anastasia war wie aus Quecksilber und nicht aus Fleisch und Blut." Einmal kroch sie als kleines Mädchen, drei oder vier Jahre alt, bei einem Empfang in Kronstadt unter den Tisch und fing an, die Anwesenden an den Beinen zu kneifen, wobei sie einen Hund darstellte – wofür sie von ihrem Vater sofort eine scharfe Rüge erhielt .

Sie hatte auch ein klares Talent als Comic-Darstellerin und liebte es, andere zu parodieren und nachzuahmen, und sie tat es sehr talentiert und lustig. Einmal sagte Aleksey zu ihr: „Anastasia, du musst im Theater auftreten, es wird sehr lustig, glaub mir!“

Darauf erhielt er eine unerwartete Antwort, dass die Großherzogin nicht im Theater auftreten könne, sie habe andere Pflichten. Manchmal jedoch wurden ihre Witze nicht harmlos. Also neckte sie ihre Schwestern unermüdlich, als sie einmal mit Tatjana Schneebälle spielte, und schlug ihr so sehr ins Gesicht, dass die Älteste nicht auf den Beinen bleiben konnte; die Täterin selbst weinte jedoch zu Tode erschrocken lange Zeit in den Armen ihrer Mutter. Großherzogin Nina Georgievna erinnerte sich später daran, dass die kleine Anastasia ihre große Statur nicht verzeihen wollte, während der Spiele versuchte sie, ihre Rivalin zu überlisten, ihr Bein zu rahmen und sogar zu kratzen.

„Sie erreichte in ihren Witzen ständig einen gefährlichen Rand“, erinnerte sich Gleb Botkin, der Sohn eines Lebensarztes, der zusammen mit der königlichen Familie getötet wurde. „Sie war ständig in Gefahr, bestraft zu werden.“

Zeichnung der Großherzogin Anastasia

Die kleine Anastasia unterschied sich auch nicht in besonderer Genauigkeit und Liebe zur Ordnung. Halle Reeves, die Frau eines am Hof des letzten Kaisers akkreditierten amerikanischen Diplomaten, erinnerte sich daran, wie wenig Anastasia im Theater Schokolade aß und sich nicht die Mühe machte, abzuheben ihre langen weißen Handschuhe und schmierte sich verzweifelt Gesicht und Hände ein. Ihre Taschen waren ständig mit Pralinen und Crème Brûlée gefüllt, die sie großzügig mit anderen teilte.

Sie liebte auch Tiere. Zunächst lebte ein Spitz namens Shvybzik bei ihr, viele lustige und berührende Fälle wurden auch mit ihm in Verbindung gebracht. Also weigerte sich die Großherzogin, ins Bett zu gehen, bis der Hund zu ihr kam, und nachdem sie ihr Haustier verloren hatte, rief sie ihn mit einem lauten Bellen - und es gelang ihr, Shvybzik wurde unter dem Sofa gefunden. Als die Pommersche 1915 an einer Infektion starb, war sie mehrere Wochen untröstlich. Zusammen mit ihren Schwestern und ihrem Bruder begruben sie den Hund und begruben ihn in Peterhof auf der Kinderinsel. Sie hatte dann einen Hund namens Jimmy.

Sie zeichnete gerne und sehr gut, spielte gerne Gitarre oder Balalaika mit ihrem Bruder, strickte, nähte, schaute Filme, fotografierte gern, was damals angesagt war, und hatte ein eigenes Fotoalbum, liebte es telefonieren, lesen oder einfach nur im Bett liegen. Während des Krieges begann sie zu rauchen, wobei ihre älteren Schwestern ihr Unternehmen bildeten.

Die Großherzogin war nicht bei guter Gesundheit. Seit ihrer Kindheit litt sie unter Schmerzen in den Füßen – eine Folge einer angeborenen Verkrümmung ihrer großen Zehen. Sie hatte einen schwachen Rücken, obwohl sie mit aller Kraft die Massage vermied, die zur Kräftigung der Muskeln erforderlich war, und sich vor der Masseurin versteckte, die in den Schrank oder unter das Bett kam. Selbst bei kleinen Schnitten hörte die Blutung ungewöhnlich lange nicht auf, woraus die Ärzte schlossen, dass Anastasia nach ihrer Mutter eine Trägerin von Hämophilie ist.

Als General M.K. Diterichs, der an der Untersuchung des Mordes an der königlichen Familie beteiligt war: „Großherzogin Anastasia Nikolaevna war trotz ihrer siebzehn Jahre immer noch ein perfektes Kind. Sie machte vor allem durch ihr Aussehen und ihren fröhlichen Charakter einen solchen Eindruck. Sie war klein, sehr dicht, - "ein kleines Ei", wie ihre Schwestern neckten. Ihr Markenzeichen war es, die Schwächen der Menschen zu erkennen und gekonnt nachzuahmen. Es war ein natürlicher, begabter Komiker. Früher brachte sie alle zum Lachen, während sie einen künstlich ernsten Blick bewahrte.

Sie las die Stücke von Schiller und Goethe, liebte Malo und Moliere, Dickens und Charlotte Brontë. Sie spielte gut Klavier und spielte bereitwillig Stücke von Chopin, Grieg, Rachmaninow und Tschaikowsky mit ihrer Mutter zu vier Händen.

Der Französischlehrer Pierre Gilliard erinnerte sich so an sie: „Sie war eine verwöhnte Frau – ein Makel, den sie im Laufe der Jahre korrigierte. Sehr faul, wie es manchmal bei sehr fähigen Kindern der Fall ist, hatte sie eine hervorragende Aussprache des Französischen und spielte kleine Theaterszenen mit echtem Talent. Sie war so fröhlich und so in der Lage, jedem, der nicht in Stimmung war, die Falten zu vertreiben, dass einige ihrer Umgebung anfingen, sie "Sunbeam" zu nennen, als sie sich an den Spitznamen erinnerten, den sie ihrer Mutter am englischen Hof gegeben hatte.

Laut den Erinnerungen von Lily Den (Julia Alexandrovna von Den), einer engen Freundin von Alexandra Feodorovna, erkrankten die Kinder im Februar 1917, auf dem Höhepunkt der Revolution, eines nach dem anderen an Masern. Anastasia erkrankte als letzte, als der Palast von Zarskoje Selo bereits von den aufständischen Truppen umzingelt war. Der Zar war damals im Hauptquartier des Oberbefehlshabers in Mogilev, nur die Kaiserin mit den Kindern blieb im Palast.

In der Nacht des 2. März 1917 übernachtete Lily Den zusammen mit Großherzogin Anastasia im Crimson Room des Palastes. Um sich keine Sorgen zu machen, erklärten sie, dass die den Palast umgebenden Truppen und die fernen Schüsse das Ergebnis der durchgeführten Übungen seien.

Alexandra Feodorovna beabsichtigte, "so lange wie möglich die Wahrheit vor ihnen zu verbergen". Am 2. März um 9 Uhr erfuhren sie von der erzwungenen Abdankung des Zaren.

Am Mittwoch, dem 8. März, erschien Graf Pavel Benkndorf im Palast mit der Nachricht, dass die Provisorische Regierung beschlossen habe, die kaiserliche Familie in Zarskoje Selo unter Hausarrest zu stellen. Es wurde vorgeschlagen, eine Liste der Personen zu erstellen, die bei ihnen bleiben möchten. Lily Dan bot sofort ihre Dienste an.

Am 9. März wurden die Kinder über die Entmachtung ihres Vaters informiert. Einige Tage später kehrte Zar Nikolaus zurück. Das Leben unter Hausarrest war ziemlich erträglich. Ich musste die Anzahl der Gerichte während des Abendessens reduzieren, da das Menü der königlichen Familie von Zeit zu Zeit öffentlich bekannt gegeben wurde und es sich nicht lohnte, einen zusätzlichen Grund anzugeben, um den ohnehin wütenden Mob zu provozieren. Provokateure und blutrünstige Russlandverräter beobachteten oft durch die Stäbe des Zauns, wie die Familie im Park spazieren ging, und begegneten ihr manchmal mit Pfeifen und Fluchen, sodass die Spaziergänge verkürzt werden mussten.

Am 22. Juni 1917 wurde beschlossen, die Köpfe der Mädchen zu rasieren, da ihre Haare aufgrund der anhaltenden Temperatur und der starken Medikamente ausfielen. Alexei bestand darauf, auch rasiert zu werden, was bei seiner Mutter zu großem Unmut führte.

Trotz allem ging die Erziehung der Kinder weiter. Der gesamte Prozess wurde von Pierre Gilliard, Französischlehrer, geleitet; Nicholas selbst unterrichtete die Kinder in Erdkunde und Geschichte; Baroness Beckshavden übernahm den Englisch- und Musikunterricht; Mademoiselle Schneider unterrichtete Rechnen; Gräfin Gendrikova - Zeichnung; Dr. Evgeny Sergeevich Botkin - Russisch; Alexandra Fjodorowna - Das Gesetz Gottes.

Die Älteste, Olga, besuchte trotz abgeschlossener Ausbildung oft den Unterricht und las viel, um das bereits Gelernte zu verbessern.

Zu dieser Zeit bestand für die Familie des ehemaligen Königs noch Hoffnung, ins Ausland zu gehen; aber der englische König Georg V., der Cousin des Zaren, beschloss, kein Risiko einzugehen und zog es vor, die königliche Familie zu opfern, und verursachte damit einen Schock in seinem eigenen Kabinett.

Letztendlich beschloss die Provisorische Regierung, die Familie des ehemaligen Zaren nach Tobolsk zu verlegen. Am letzten Tag vor der Abreise hatten sie Zeit, sich von den Dienern zu verabschieden, ihre Lieblingsplätze im Park, Teiche, Inseln zum letzten Mal zu besuchen. Alexey schrieb in sein Tagebuch, dass es ihm an diesem Tag gelang, seine ältere Schwester Olga ins Wasser zu stoßen. Am 12. August 1917 fuhr ein Zug unter der Flagge der Mission des Japanischen Roten Kreuzes streng vertraulich vom Abstellgleis ab.

Am 26. August traf die kaiserliche Familie mit dem Schiff „Rus“ in Tobolsk ein. Das für sie bestimmte Haus war noch nicht ganz fertig, also verbrachten sie die ersten acht Tage auf dem Schiff.

Schließlich wurde die kaiserliche Familie unter Eskorte in das zweistöckige Gouverneurshaus gebracht, wo sie fortan wohnen sollten. Die Mädchen erhielten ein Eckschlafzimmer im zweiten Stock, wo sie alle auf denselben Armeekojen untergebracht wurden, die aus dem Alexanderpalast erbeutet wurden. Anastasia dekorierte ihre Ecke zusätzlich mit ihren Lieblingsfotos und -zeichnungen.

Das Leben in der Villa des Gouverneurs war ziemlich eintönig; Die Hauptunterhaltung besteht darin, Passanten vom Fenster aus zu beobachten. Von 9.00 bis 11.00 Uhr - Unterricht. Eine Stunde Pause für einen Spaziergang mit meinem Vater. Wieder Unterricht von 12.00 bis 13.00 Uhr. Abendessen. Von 14.00 bis 16.00 Uhr Spaziergänge und einfache Unterhaltung wie Hausaufführungen oder im Winter - Skifahren von einer selbst gebauten Rutsche. Anastasia hat nach ihren eigenen Worten begeistert Brennholz geerntet und genäht. Weiter auf dem Stundenplan folgten der Abendgottesdienst und das Zubettgehen.

Im September durften sie zum Morgengottesdienst in die nächste Kirche gehen. Wieder bildeten die Soldaten einen lebendigen Korridor bis zu den Kirchentüren. Die Haltung der Anwohner gegenüber der königlichen Familie war wohlwollend, zum Missfallen der neuen selbsternannten Autoritäten.

Anastasia begann unerwartet an Gewicht zuzunehmen, und der Prozess verlief ziemlich schnell, so dass sogar die Kaiserin besorgt an ihre Freundin schrieb: „Anastasia wurde zu ihrer Verzweiflung fett und sieht genauso aus wie Mary vor ein paar Jahren - die gleiche große Taille und die gleichen kurzen Beine ... Hoffen wir, dass es mit dem Alter verschwindet ...

Anastasia schrieb an Großherzogin Xenia Alexandrovna: „Heutzutage haben wir fast die ganze Zeit die Sonne, und es fängt schon an zu wärmen, es ist so schön! Deshalb versuchen wir, mehr in der Luft zu sein. - Wir reiten nicht mehr vom Berg (obwohl er noch steht), da er verwüstet und über den Graben gegraben wurde, damit wir nicht reiten würden, na, lass es sein; es scheint, dass sie sich damit vorerst beruhigt haben, da es vielen lange Zeit als Dorn im Auge erscheint. Schrecklich dumm und schwach, wirklich. Nun, jetzt haben wir einen neuen Beruf gefunden. Holz zu sägen, zu hacken und zu hacken ist nützlich und macht viel Spaß damit zu arbeiten. Es kommt schon ganz gut raus. Und damit helfen wir vielen mehr, und das ist Unterhaltung für uns. Wir reinigen auch die Wege und den Eingang, verwandelten uns in Hausmeister. - Obwohl ich mich noch nicht in einen Elefanten verwandelt habe, aber es könnte noch in naher Zukunft sein, weiß ich nicht, warum es plötzlich wenige Bewegungen gibt, obwohl ich es nicht weiß. - Ich entschuldige mich für die schreckliche Handschrift, etwas, das die Hand nicht gut bewegt. Wir werden diese Woche alle fasten und bei uns zu Hause singen. Waren endlich in der Kirche. Und dort kann man auch die Kommunion empfangen. - Nun, wie geht es euch allen und was tut ihr? Wir haben nichts Besonderes zu schreiben. Jetzt müssen wir fertig werden, denn jetzt gehen wir auf unseren Hof, arbeiten usw. - Alle umarmen dich fest, und ich auch und alle anderen auch. Alles Gute, Tante Liebling"

Im April 1918 beschloss das Präsidium des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees der vierten Einberufung, den ehemaligen Zaren nach Moskau zu verlegen, um ihn vor Gericht zu stellen. Nach langem Zögern beschloss Alexandra, ihren Mann zu begleiten, Maria musste „um Hilfe“ mit ihr gehen.

Der Rest musste in Tobolsk auf sie warten, Olgas Aufgabe war es, ihren kranken Bruder zu pflegen, Tatjana den Haushalt zu führen, Anastasia „alle zu unterhalten“. Doch anfangs war die Unterhaltung knapp, am letzten Abend vor der Abreise schloss niemand die Augen, und als schließlich am Morgen Bauernkarren für König, Königin und Begleitpersonen vor die Haustür gebracht wurden, drei Mädchen - „Drei Gestalten in Grau“ verabschiedeten die, die mit Tränen gingen, bis zum Tor.

In dem leeren Haus ging das Leben langsam und traurig weiter. Wir lasen uns gegenseitig vor und gingen herum. Anastasia schaukelte, malte und spielte immer noch mit ihrem kranken Bruder. Laut den Erinnerungen von Gleb Botkin, dem Sohn eines Lebensarztes, der zusammen mit der königlichen Familie starb, sah er eines Tages Anastasia im Fenster und verneigte sich vor ihr, aber die Wachen vertrieben ihn sofort und drohten, zu schießen, wenn er es wagte wieder so nah kommen.

Am 3. Mai 1918 wurde klar, dass aus irgendeinem Grund die Abreise des ehemaligen Zaren nach Moskau abgesagt wurde und Nikolai, Alexandra und Maria stattdessen gezwungen waren, im Haus des Ingenieurs Ipatiev in Jekaterinburg zu bleiben, das von der neuen Regierung angefordert wurde speziell um die königliche Familie unterzubringen. In einem mit diesem Datum versehenen Brief befahl die Kaiserin ihren Töchtern, „Medikamente ordnungsgemäß zu entsorgen“ - dieses Wort bedeutete Schmuck, den sie verstecken und mitnehmen konnten. Unter der Anleitung ihrer älteren Schwester Tatjana nähte Anastasia den restlichen Schmuck in ihr Korsett ein – mit einer guten Kombination von Umständen sollte es sich für sie den Weg zur Erlösung erkaufen. Am 19. Mai wurde schließlich beschlossen, dass die verbleibenden Töchter und Alexei, der zu diesem Zeitpunkt stark genug geworden war, zu ihren Eltern und Maria in das Ipatiev-Haus in Jekaterinburg kommen würden. Am nächsten Tag, dem 20. Mai, gingen alle vier wieder an Bord des Dampfers „Rus“, der sie nach Tjumen brachte. Augenzeugen zufolge wurden die Mädchen in verschlossenen Kabinen transportiert, Alexei fuhr mit seinem Batman namens Nagorny, der Zugang zu ihnen war sogar einem Arzt verboten.

Am 22. Mai kam das Schiff in Tjumen an, und dann wurden vier Kinder mit einem Sonderzug nach Jekaterinburg gebracht. Gleichzeitig behielt Anastasia eine ausgezeichnete Stimmung bei, in einem Brief, in dem sie über die Reise berichtete, sind humorvolle Noten zu hören: „Mein lieber Freund, ich werde Ihnen sagen, wie wir gefahren sind. Wir stiegen früh morgens aus, stiegen dann in den Zug und ich schlief ein, und alle anderen folgten mir. Wir waren alle sehr müde, weil wir die ganze Nacht zuvor nicht geschlafen hatten. Der erste Tag war sehr stickig und staubig, und wir mussten an jeder Station die Vorhänge zuziehen, damit uns niemand sehen konnte. Eines Abends schaute ich hinaus, als wir an einem kleinen Haus hielten, da war kein Bahnhof, und man konnte nach draußen schauen. Ein kleiner Junge kam auf mich zu und fragte: "Onkel, gib mir eine Zeitung, wenn du eine hast." Ich sagte: "Ich bin kein Onkel, sondern eine Tante, und ich habe keine Zeitung." Zuerst verstand ich nicht, warum er entschied, dass ich „Onkel“ sei, und dann erinnerte ich mich daran, dass meine Haare kurz geschnitten waren und wir zusammen mit den Soldaten, die uns begleiteten, lange über diese Geschichte lachten. Generell hat der Weg viel Spaß gemacht, und wenn Zeit ist, erzähle ich euch die Reise von Anfang bis Ende. Leb wohl, vergiss mich nicht. Alle küssen dich. Deine Anastasia“

Am 23. Mai um 9 Uhr kam der Zug in Jekaterinburg an. Hier wurden der Französischlehrer Gilliard, der Matrose Nagorny und die mit ihnen eintreffenden Hofdamen von den Kindern entfernt. Die Besatzungen wurden zum Zug gebracht und um 11 Uhr morgens wurden Olga, Tatjana, Anastasia und Alexei schließlich zum Haus des Ingenieurs Ipatiev gebracht.

Das Leben im „Sonderhaus“ war eintönig, langweilig – mehr aber auch nicht. Aufstehen um 9 Uhr, Frühstück. Um 14.30 Uhr Mittagessen, um 17.00 Uhr Nachmittagstee und Abendessen um 8. Die Familie ging um 22.30 Uhr ins Bett. Anastasia nähte zusammen mit ihren Schwestern, ging im Garten spazieren, spielte Karten und las ihrer Mutter spirituelle Veröffentlichungen vor. Wenig später lernten die Mädchen Brot backen und widmeten sich dieser Tätigkeit mit Begeisterung.

Am Dienstag, dem 18. Juni 1918, feierte Anastasia ihren letzten, 17. Geburtstag. Das Wetter war an diesem Tag hervorragend, erst am Abend brach ein kleines Gewitter los. Flieder und Lungenkraut blühten. Die Mädchen backten Brot, dann wurde Alexei in den Garten gebracht und die ganze Familie schloss sich ihm an. Um 20 Uhr aßen wir zu Abend und spielten mehrere Kartenspiele. Zur gewohnten Zeit um 22:30 Uhr ins Bett gegangen.

Es wird offiziell angenommen, dass die Entscheidung zur Hinrichtung der königlichen Familie am 16. Juli vom Uralrat im Zusammenhang mit der Möglichkeit, die Stadt den Truppen der Weißen Garde zu übergeben, und der angeblich entdeckten Verschwörung zur Rettung der königlichen Familie endgültig getroffen wurde. In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli um 23:30 Uhr überreichten zwei Sonderkommissare des Uralrats dem Kommandeur der Sicherheitsabteilung P. Z. Ermakov und dem Kommandanten des Hauses, dem Kommissar für außerordentliche Ermittlungen, einen schriftlichen Hinrichtungsbefehl Kommission Ya.Ya. Jurowski. Nach einem kurzen Streit über die Hinrichtungsmethode wurde die königliche Familie geweckt und unter dem Vorwand einer möglichen Schießerei und der Gefahr, durch von den Wänden abprallende Kugeln getötet zu werden, aufgefordert, in den Kellereckraum hinunterzugehen.

Laut der "Aussage" von Yakov Yurovsky ahnten die Romanovs bis zum letzten Moment nichts. Auf Wunsch der Kaiserin wurden Stühle in den Keller gebracht, auf denen sie und Nikolai sich mit ihrem Sohn im Arm niederließen. Anastasia stand mit ihren Schwestern dahinter. Die Schwestern brachten mehrere Taschen mit, Anastasia nahm auch ihren geliebten Hund Jimmy mit, der sie während des gesamten Exils begleitete.

Nach dem brutalen Mord im Zimmer der Großherzoginnen wurde die letzte Zeichnung von Anastasias Hand gefunden - eine Schaukel zwischen zwei Birken.

Der Ort der Zerstörung der königlichen Leichen war der Trakt "Vier Brüder", der sich wenige Kilometer vom Dorf Koptyaki unweit von Jekaterinburg befindet. Eine seiner Gruben wurde von Yurovskys Team für die Beerdigung der Überreste der königlichen Familie und der Bediensteten ausgewählt.

Es war nicht möglich, den Ort von Anfang an geheim zu halten, da die Straße nach Jekaterinburg buchstäblich neben dem Trakt vorbeiführte, wurde die Prozession am frühen Morgen von einer Bäuerin aus dem Dorf Koptyaki Natalya Zykova gesehen , und dann mehrere weitere Personen. Die Männer der Roten Armee, die mit Waffen drohten, vertrieben sie.

Später, am selben Tag, waren im Trakt Granatenexplosionen zu hören. An einem seltsamen Vorfall interessiert, kamen die Einheimischen einige Tage später, als die Absperrung bereits entfernt worden war, zum Trakt und schafften es, in Eile, unbemerkt von den Henkern, mehrere Wertgegenstände (anscheinend der königlichen Familie) zu finden.

Vom 23. Mai bis 17. Juni 1919 führte der Ermittler Sokolov eine Erkundung des Gebiets durch und befragte die Dorfbewohner. Vom 6. Juni bis 10. Juli begannen auf Befehl von Admiral Kolchak die Ausgrabungen der Ganina-Grube, die wegen des Rückzugs der Weißen aus der Stadt unterbrochen wurden.

Die Heiligsprechung der Familie des letzten Zaren im Rang neuer Märtyrer wurde erstmals 1981 von der orthodoxen Auslandskirche vorgenommen. Die Vorbereitungen für die Heiligsprechung in Russland begannen 1991. Mit dem Segen von Erzbischof Melchisedek wurde am 7. Juli ein Päpstliches Kreuz im Trakt installiert. Am 17. Juli 1992 fand die erste Bischofsprozession zur Grabstätte der sterblichen Überreste der königlichen Familie statt.

Im Jahr 2000 wurde die Entscheidung zur Heiligsprechung der königlichen Familie von der Russisch-Orthodoxen Kirche getroffen. Im selben Jahr begann mit dem Segen des Patriarchen der Bau des Klosters Ganina Yama.

Am 21. Oktober 2000 legte Seine Eminenz Vincent, Erzbischof von Jekaterinburg und Verkhoturye, den Grundstein für die zukünftige Kirche zu Ehren der Heiligen Königlichen Passionsträger. Das Kloster ist größtenteils aus Holz gebaut und beherbergt sieben Hauptkirchen.

Russischer Dichter N.S. Gumilyov, der während des Ersten Weltkriegs ein Fähnrich der russischen Armee war und 1916 in der Krankenstation von Zarskoje Selo war, widmete Großherzogin Anastasia Nikolaevna an ihrem Geburtstag das folgende Gedicht:

Heute ist Anastasias Tag Und wir wollen durch uns Liebe und Liebkosung von ganz Russland Danke. Was für eine Freude, uns zu gratulieren Du, das beste Bild unserer Träume, Und setzen Sie eine bescheidene Unterschrift Am Ende der Begrüßungsverse. Das am Vortag vergessen Wir waren in erbitterten Kämpfen Wir sind der Feiertag des fünften Juni Lasst uns in unseren Herzen feiern. Und wir tragen zu einem neuen Abschnitt Herzen voller Freude Erinnerung an unsere Treffen Mitten im Zarskoje-Selo-Palast.

Einige der berühmtesten Betrüger der Geschichte waren die falschen Dmitrys, Betrüger, die auf der Suche nach leichtem Geld mit unterschiedlichem Erfolg vorgaben, die Söhne von Iwan dem Schrecklichen zu sein. Ein weiterer „Anführer“ in der Zahl der „falschen“ Kinder war die Familie Romanov. Trotz des tragischen Todes der kaiserlichen Familie im Juli 1918 versuchten viele in der Folge, sich als „überlebende“ Erben auszugeben. 1920 tauchte in Berlin ein Mädchen auf, das behauptete, sie sei die jüngste Tochter von Kaiser Nikolaus II., Prinzessin Anastasia Romanova.

Eine interessante Tatsache: Nach der Hinrichtung der Romanows tauchten in verschiedenen Jahren „Kinder“ auf, die es angeblich geschafft haben, in einer schrecklichen Tragödie zu überleben. Die Geschichte hat die Namen von 8 Olga, 33 Tatyan, 53 Mari und bis zu 80 Alekseev bewahrt, natürlich alle mit dem Präfix false-. Trotz der Tatsache, dass die Tatsache des Betrugs in den meisten Fällen offensichtlich war, ist der Fall von Anastasia fast einzigartig. Es gab zu viele Zweifel an ihrer Person, und ihre Geschichte schien zu plausibel.

Maria und Anastasia Romanov im Krankenhaus in Zarskoje Selo

Anna Anderson - gefälschte Anastasia Romanova

Großherzogin Anastasia, um 1912

Anastasia, Olga, Alexei, Maria und Tatyana rasierten sich nach Masern kahl (Juni 1917)

Die falschen Romanows, die der Hinrichtung entkommen sind, sind die größte Gruppe von Betrügern in der russischen Geschichte.

Maria Fjodorowna

Nikolaus I

Alexandra Fjodorowna

Alexander II

Maria Alexandrowna

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen waren die Kinder des Kaisers nicht mit Luxus verwöhnt. Anastasia teilte sich ein Zimmer mit ihrer älteren Schwester Maria. Die Wände des Zimmers waren grau, die Decke mit Bildern von Schmetterlingen geschmückt. An den Wänden hängen Ikonen und Fotografien. Die Möbel sind weiß und grün, die Einrichtung ist einfach, fast spartanisch, eine Couch mit bestickten Kissen und eine Militärkoje, auf der die Großherzogin das ganze Jahr über schlief. Diese Koje bewegte sich im Raum, um sich im Winter in einem helleren und wärmeren Teil des Zimmers zu befinden, und im Sommer wurde sie manchmal sogar auf den Balkon gezogen, um eine Pause von Stickigkeit und Hitze einzulegen. Dieselbe Koje wurde in den Urlaub in den Livadia-Palast mitgenommen, auf dem die Großherzogin während ihres sibirischen Exils schlief. Ein großer Raum nebenan, durch einen Vorhang in zwei Hälften geteilt, diente den Großherzoginnen als gemeinsames Boudoir und Badezimmer.

Das Leben der Großherzoginnen war ziemlich eintönig. Frühstück um 9 Uhr, zweites Frühstück sonntags um 13.00 oder 12.30 Uhr. Um fünf Uhr - Tee, um acht - ein gemeinsames Abendessen, und das Essen war ziemlich einfach und unprätentiös. Abends lösten die Mädchen Scharaden und stickten, während ihr Vater ihnen vorlas.

Früh morgens sollte es ein kaltes Bad nehmen, abends ein warmes, dem ein paar Tropfen Parfüm zugesetzt wurden, und Anastasia bevorzugte Kotis Parfüm mit dem Duft von Veilchen. Diese Tradition hat sich seit der Zeit von Katharina I. erhalten. Als die Mädchen klein waren, trugen die Diener Eimer mit Wasser ins Badezimmer, als sie größer wurden, war es ihre Verantwortung. Es gab zwei Bäder - das erste große, das aus der Zeit der Regierungszeit von Nikolaus I. übrig geblieben war (nach der erhaltenen Tradition hinterließ jeder, der darin badete, sein Autogramm an der Seite), das andere - kleinere - war für Kinder bestimmt .

Die Sonntage wurden mit besonderer Ungeduld erwartet - an diesem Tag besuchten die Großherzoginnen mit ihrer Tante - Olga Alexandrovna - Kinderbälle. Besonders interessant war der Abend, an dem Anastasia mit jungen Offizieren tanzen durfte.

Wie andere Kinder des Kaisers wurde Anastasia zu Hause erzogen. Die Ausbildung begann im Alter von acht Jahren, das Programm umfasste Französisch und Englisch, Geschichte, Erdkunde, das Gesetz Gottes, Naturwissenschaften, Zeichnen, Grammatik sowie Tanzen und Unterricht in guten Manieren. Anastasia unterschied sich nicht im Fleiß in ihren Studien, sie konnte Grammatik nicht leiden, sie schrieb mit schrecklichen Fehlern und nannte Rechnen mit kindlicher Unmittelbarkeit "svin". Der Englischlehrer Sidney Gibbs erinnerte sich, dass sie einmal versuchte, ihn mit einem Blumenstrauß zu bestechen, um ihre Note zu verbessern, und nachdem er sich geweigert hatte, gab sie diese Blumen einem Russischlehrer, Petrov.

Grigori Rasputin

Wie Sie wissen, wurde Grigory Rasputin Kaiserin Alexandra Feodorovna am 1. November 1905 vorgestellt. Die Krankheit des Zarewitsch wurde geheim gehalten, daher führte das Erscheinen eines „Muschik“, der dort fast sofort bedeutenden Einfluss erlangte, am Hof zu Vermutungen und Gerüchten. Unter dem Einfluss ihrer Mutter gewöhnten sich alle fünf Kinder daran, dem „heiligen Alten“ vollkommen zu vertrauen und ihre Gefühle und Gedanken mit ihm zu teilen.

Das gleiche gegenseitige Vertrauen und die gleiche Zuneigung zeigen sich in den Briefen von „Elder Gregory“, die er an die kaiserliche Familie schickte. Hier ein Auszug aus einem der Briefe von 1909:

Anastasia schrieb an Rasputin:

Mein geliebter, kostbarer, einziger Freund.

Wie ich mich danach sehne, dich wiederzusehen. Heute habe ich dich in einem Traum gesehen. Ich frage Mama immer, wann du uns das nächste Mal besuchst, und ich freue mich, dass ich die Gelegenheit habe, dir diesen Glückwunsch zu schicken. Frohes neues Jahr und möge es Ihnen Gesundheit und Glück bringen.

Ich denke immer an dich, mein lieber Freund, weil du immer nett zu mir warst. Ich habe dich lange nicht gesehen, aber jeden Abend habe ich mich unweigerlich an dich erinnert.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Mama verspricht, wenn du wieder kommst, treffen wir uns auf jeden Fall bei Anya. Dieser Gedanke erfüllt mich mit Freude.

Deine Anastasia.

Sophia Ivanovna Tyutcheva, die Gouvernante der kaiserlichen Kinder, war schockiert, dass Rasputin uneingeschränkten Zugang zu den Kinderzimmern hatte, und meldete dies dem Zaren. Der Zar unterstützte ihre Forderung, aber Alexandra Feodorovna und die Mädchen selbst waren ganz auf der Seite des „Heiligen Ältesten“.

Auf Drängen von Kaiserin Tyutchev wurde sie entlassen. Höchstwahrscheinlich erlaubte sich der „heilige alte Mann“ keine Freiheiten, aber in Petersburg verbreiteten sich so schmutzige Gerüchte, dass die Brüder und Schwestern des Kaisers gegen Rasputin zu den Waffen griffen und Xenia Alexandrovna ihrem Bruder einen besonders harten Brief schickte, in dem sie Rasputin beschuldigte "Khlysty", protestiert dagegen, dass dieser "hinterhältige alte Mann" uneingeschränkten Zugang zu Kindern hat. Anonyme Briefe und Karikaturen wurden von Hand zu Hand weitergegeben, die die Beziehung des alten Mannes zur Kaiserin, Mädchen und Anna Vyrubova darstellten. Um den Skandal zu löschen, musste Nikolai zum großen Missfallen der Kaiserin Rasputin vorübergehend aus dem Palast entfernen und pilgerte zu heiligen Stätten. Trotz Gerüchten hielten die Beziehungen der kaiserlichen Familie zu Rasputin bis zu seiner Ermordung am 17. Dezember 1916 an.

A. A. Mordvinov erinnerte daran, dass alle vier Großherzoginnen nach der Ermordung von Rasputin „ruhig und sichtlich deprimiert wirkten, sie saßen eng zusammengekauert“ auf dem Sofa in einem der Schlafzimmer, als würden sie erkennen, dass Russland in Bewegung geraten war, was bald werden würde unkontrollierbar. Auf Rasputins Brust wurde eine vom Kaiser, der Kaiserin und allen fünf Kindern unterzeichnete Ikone angebracht. Zusammen mit der gesamten kaiserlichen Familie war Anastasia am 21. Dezember 1916 bei der Beerdigung anwesend. Es wurde beschlossen, über dem Grab des „Heiligen Alten“ eine Kapelle zu errichten, aber aufgrund späterer Ereignisse wurde dieser Plan nicht verwirklicht.

Ich erinnere mich, wie wir vor langer Zeit das Krankenhaus besuchten. Ich hoffe, dass alle unsere Verwundeten am Leben bleiben. Fast alle wurden später aus Zarskoje Selo weggebracht. Erinnern Sie sich an Lukasow? Er war so unglücklich und so nett zugleich und spielte immer wie ein Kind mit unseren Armbändern. Seine Visitenkarte blieb in meinem Album, aber das Album selbst blieb leider in Zarskoje. Jetzt bin ich im Schlafzimmer und schreibe auf den Tisch, und darauf sind Fotos von unserem geliebten Krankenhaus. Weißt du, es war eine wunderbare Zeit, als wir das Krankenhaus besuchten. Wir denken oft darüber nach, und unsere abendlichen Gespräche am Telefon und alles andere ...

Unter Hausarrest

Laut den Erinnerungen von Lily Den (Julia Alexandrovna von Den), einer engen Freundin von Alexandra Feodorovna, erkrankten die Kinder im Februar 1917, mitten in der Revolution, nacheinander an Masern. Anastasia erkrankte als letzte, als der Palast von Zarskoje Selo bereits von den aufständischen Truppen umzingelt war. Der Zar befand sich damals im Hauptquartier des Oberbefehlshabers in Mogilev, nur die Kaiserin mit ihren Kindern blieb im Palast.

Tobolsk

Jekaterinburg

Es gibt Hinweise darauf, dass Tatyana, Maria und Anastasia nach der ersten Salve überlebten und durch Schmuck gerettet wurden, der in die Korsetts der Kleider eingenäht war. Später zeigten Zeugen, die vom Ermittler Sokolov verhört wurden, dass Anastasia von den königlichen Töchtern am längsten dem Tod widerstand, bereits verwundet, sie musste mit Bajonetten und Gewehrkolben erledigt werden. Laut den vom Historiker Edward Radzinsky entdeckten Materialien blieb Anna Demidova, Alexandras Dienerin, die es schaffte, sich mit einem mit Juwelen gefüllten Kissen zu schützen, am längsten am Leben.

Zusammen mit den Leichen ihrer Verwandten wurde Anastasias Leichnam in Laken gewickelt, die aus den Betten der Großherzoginnen stammen, und zur Beerdigung in den Trakt der Vier Brüder gebracht. Dort wurden die durch Gewehrkolbenschläge und Schwefelsäure bis zur Unkenntlichkeit entstellten Leichen in eine der alten Minen geworfen. Später fand der Ermittler Sokolov hier die Leiche von Jimmys Hund. Nach der Hinrichtung wurde im Zimmer der Großherzoginnen die letzte Zeichnung von Anastasias Hand gefunden - eine Schaukel zwischen zwei Birken.

Charakter. Zeitgenossen über Anastasia

Anastasia in einer anderen mimischen Szene

Sie hatte auch ein klares Talent als Comic-Darstellerin und liebte es, andere zu parodieren und nachzuahmen, und sie tat es sehr talentiert und lustig. Einmal sagte Alexei zu ihr:

Sie zeichnete gerne und sehr gut, spielte gerne Gitarre oder Balalaika mit ihrem Bruder, strickte, nähte, schaute Filme, fotografierte gern, was damals angesagt war, und hatte ein eigenes Fotoalbum, liebte es telefonieren, lesen oder einfach nur im Bett liegen. Während des Krieges begann sie heimlich vor ihren Eltern zu rauchen, wobei sie von ihrer älteren Schwester Olga begleitet wurde.

Die Großherzogin war nicht bei guter Gesundheit. Seit ihrer Kindheit litt sie unter Schmerzen in den Füßen – eine Folge einer angeborenen Krümmung der großen Zehen, dem sogenannten Lat. hallux valgus- ein Syndrom, nach dem sie später mit einem der Betrüger identifiziert wird - Anna Anderson. Sie hatte einen schwachen Rücken, obwohl sie mit aller Kraft die Massage vermied, die zur Kräftigung der Muskeln erforderlich war, und sich vor der Masseurin versteckte, die in den Schrank oder unter das Bett kam. Selbst bei kleinen Schnitten hörte die Blutung ungewöhnlich lange nicht auf, woraus die Ärzte schlossen, dass Anastasia nach ihrer Mutter eine Trägerin von Hämophilie ist.

Wie General M. K. Diterikhs, der an der Untersuchung des Mordes an der königlichen Familie beteiligt war, aussagte:

Zeichnung der Großherzogin Anastasia

Der Französischlehrer Gilliard erinnerte sich so an sie:

Entdeckung von Überresten

Überqueren Sie die Ganina-Grube

Der Vier-Brüder-Trakt liegt wenige Kilometer vom Dorf Koptyaki entfernt, unweit von Jekaterinburg. Eine seiner Gruben wurde von Yurovskys Team für die Beerdigung der Überreste der königlichen Familie und der Bediensteten ausgewählt.

Amerikanische Wissenschaftler glaubten, dass der vermisste Körper Anastasia gehörte, weil keines der weiblichen Skelette Anzeichen von Unreife wie ein unreifes Schlüsselbein, unreife Weisheitszähne oder unreife Rückenwirbel aufwies, die sie im Körper einer siebzehnjährigen Frau zu finden erwarteten. jähriges Mädchen.

Als die sterblichen Überreste der kaiserlichen Familie 1998 schließlich beigesetzt wurden, wurde die 1,70 m lange Leiche unter dem Namen Anastasia beerdigt. Fotos des Mädchens neben ihren Schwestern, die sechs Monate vor dem Attentat aufgenommen wurden, zeigen, dass Anastasia es war Sieben Monate vor dem Mord schrieb ihre Mutter sieben Monate vor dem Mord in einem Brief an eine Freundin: „Anastasia ist zu ihrer Verzweiflung dick geworden und sieht genauso aus wie Maria a vor ein paar Jahren - die gleiche riesige Taille und die gleichen kurzen Beine ... Hoffen wir, dass es mit dem Alter vergeht ... "Wissenschaftler halten es für unwahrscheinlich, dass sie in den letzten Monaten ihres Lebens stark gewachsen ist. Ihre tatsächliche Größe betrug ungefähr 5 ' 2".

Die Zweifel wurden 2007 endgültig ausgeräumt, nachdem die Überreste eines jungen Mädchens und eines Jungen auf der sogenannten Porosenkovsky-Wiese entdeckt wurden, die später als Zarewitsch Alexei und Maria identifiziert wurden. Die genetische Untersuchung bestätigte die ersten Befunde. Im Juli 2008 wurden diese Informationen offiziell vom Untersuchungsausschuss der Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation bestätigt, der besagte, dass eine Untersuchung der 2007 auf der alten Koptyakovskaya-Straße gefundenen Überreste ergab, dass die entdeckten Überreste Großherzogin Maria und Zarewitsch Alexei gehören , der der Erbe des Kaisers war.

Falsche Anastasia

Die berühmteste der falschen Anastasias ist Anna Anderson

Gerüchte, dass eine der Töchter des Zaren fliehen konnte - entweder durch Flucht aus dem Haus von Ipatiev oder sogar vor der Revolution, als sie durch eine der Dienerinnen ersetzt wurde, begannen fast unmittelbar nach der Hinrichtung der Zarenfamilie unter russischen Emigranten zu kursieren. Versuche einer Reihe von Menschen, den Glauben an die mögliche Rettung der jüngeren Prinzessin Anastasia für egoistische Zwecke zu nutzen, führten zum Erscheinen von mehr als dreißig falschen Anastasias. Eine der berühmtesten Betrügerinnen war Anna Anderson, die behauptete, ein Soldat namens Tschaikowsky habe es geschafft, sie verwundet aus dem Keller des Ipatiev-Hauses zu ziehen, nachdem er gesehen hatte, dass sie noch am Leben war. Eine andere Version derselben Geschichte wurde von dem ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen Franz Svoboda im Prozess präsentiert, in dem Anderson versuchte, ihr Recht zu verteidigen, Großherzogin genannt zu werden und Zugang zum hypothetischen Erbe ihres „Vaters“ zu erhalten. Svoboda erklärte sich selbst zu Andersons Retter, und seiner Version zufolge wurde die verwundete Prinzessin in das Haus "eines Nachbarn, der in sie verliebt war, eines gewissen X", transportiert. Diese Version enthielt jedoch eine ganze Menge offensichtlich unglaubwürdiger Details, etwa über Verstöße gegen die Ausgangssperre, an die in diesem Moment undenkbar war, über angeblich in der ganzen Stadt geklebte Plakate, die die Flucht der Großherzogin ankündigten, und über allgemeine Durchsuchungen , die zum Glück nichts gab. Thomas Hildebrand Preston, damals britischer Generalkonsul in Jekaterinburg, wies solche Fälschungen zurück. Obwohl Anderson bis zu ihrem Lebensende ihre „königliche“ Herkunft verteidigte, das Buch „I, Anastasia“ schrieb und mehrere Jahrzehnte lang Rechtsstreitigkeiten führte, wurde zu ihren Lebzeiten keine endgültige Entscheidung getroffen.

Genetische Analysen haben nun bisherige Vermutungen bestätigt, dass es sich bei Anna Anderson tatsächlich um Franzska Schanzkowska handelte, eine Arbeiterin in einer Berliner Sprengstofffabrik. Infolge eines Arbeitsunfalls wurde sie schwer verletzt und erhielt einen seelischen Schock, von dessen Folgen sie sich für den Rest ihres Lebens nicht befreien konnte.

Eine weitere falsche Anastasia war Evgenia Smith (Evgenia Smetisko), eine Künstlerin, die in den USA „Memoiren“ über ihr Leben und ihre wundersame Erlösung veröffentlichte. Es gelang ihr, erhebliche Aufmerksamkeit auf ihre Person zu lenken und ihre finanzielle Situation ernsthaft zu verbessern, indem sie auf das Interesse der Öffentlichkeit spekulierte.

Gerüchte über die Rettung von Anastasia wurden durch Nachrichten über Züge und Häuser angeheizt, die die Bolschewiki auf der Suche nach der vermissten Prinzessin durchsuchten. Während einer kurzen Haft in Perm im Jahr 1918 berichtete Prinzessin Elena Petrovna, die Frau von Anastasias entferntem Verwandten, Prinz Ivan Konstantinovich, dass die Wachen ein Mädchen in ihre Zelle brachten, das sich Anastasia Romanova nannte, und fragte, ob das Mädchen die Tochter von war der Zar. Elena Petrovna antwortete, dass sie das Mädchen nicht erkannte und die Wachen sie mitnahmen. Dem anderen Bericht verleiht ein Historiker mehr Glaubwürdigkeit. Acht Zeugen berichteten von der Rückkehr einer jungen Frau nach einem offensichtlichen Rettungsversuch im September 1918 an einem Bahnhof an der Alternate Route 37, nordwestlich von Perm. Diese Zeugen waren Maxim Grigoriev, Tatyana Sytnikova und ihr Sohn Fyodor Sytnikov, Ivan Kuklin und Marina Kuklina, Vasily Ryabov, Ustina Varankina und Dr. Pavel Utkin, der Arzt, der das Mädchen nach dem Vorfall untersuchte. Einige Zeugen identifizierten das Mädchen als Anastasia, als ihnen von Ermittlern der Weißen Armee Fotos der Großherzogin gezeigt wurden. Utkin erzählte ihnen auch, dass ein verletztes Mädchen, das er im Hauptquartier der Tscheka in Perm untersuchte, ihm sagte: "Ich bin die Tochter des Herrschers, Anastasia."

Gleichzeitig gab es Mitte 1918 mehrere Berichte über junge Leute in Russland, die sich als entflohene Romanows ausgaben. Boris Solovyov, der Ehemann von Rasputins Tochter Maria, betrog Geld von russischen Adelsfamilien für den angeblich entflohenen Romanov, der eigentlich mit dem Erlös nach China wollte. Solovyov fand auch Frauen, die bereit waren, sich als Großherzoginnen auszugeben, und trug so zur Einführung der Täuschung bei.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass tatsächlich eine oder mehrere Wachen einen der überlebenden Romanovs retten könnten. Yakov Yurovsky forderte die Wachen auf, in sein Büro zu kommen und die Dinge zu überprüfen, die sie nach dem Mord gestohlen hatten. Dementsprechend gab es eine Zeit, in der die Leichen der Opfer unbeaufsichtigt im Lastwagen, im Keller und auf dem Flur des Hauses lagen. Einige Wachen, die nicht an den Morden beteiligt waren und mit den Großherzoginnen sympathisierten, blieben einigen Informationen zufolge bei den Leichen im Keller.

Die letzte der falschen Anastasias, Natalya Bilikhodze, starb im Jahr 2000.

Nach der Veröffentlichung von Sergo Berias Buch „Mein Vater ist Lavrenty Beria“ kamen Gerüchte wieder auf, in denen sich der Autor beiläufig an ein Treffen im Foyer des Bolschoi-Theaters mit der angeblich geretteten Anastasia erinnert, die Äbtissin eines namenlosen bulgarischen Klosters wurde.

Gerüchte über eine "wundersame Rettung", die sich gelegt zu haben schienen, nachdem die königlichen Überreste 1991 einer wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen worden waren, wurden mit neuer Kraft wieder aufgenommen, als in der Presse veröffentlicht wurde, dass eine der Großherzoginnen unter den gefundenen Leichen fehlte (es war nahm an, dass es Maria war) und Zarewitsch Alexei. Einer anderen Version zufolge war Anastasia, die etwas jünger als ihre Schwester und fast ebenso komplex war, möglicherweise nicht unter den Überresten, sodass ein Identifizierungsfehler wahrscheinlich war. Diesmal beanspruchte Nadezhda Ivanova-Vasilyeva die Rolle der geretteten Anastasia, die den größten Teil ihres Lebens in der psychiatrischen Klinik in Kasan verbrachte, wo sie von den sowjetischen Behörden eingewiesen wurde, die angeblich die überlebende Prinzessin fürchteten.

Heiligsprechung

Die Heiligsprechung der Familie des letzten Zaren im Rang neuer Märtyrer wurde erstmals von der Orthodoxen Kirche im Ausland vorgenommen (1981), die Vorbereitungen für die Heiligsprechung in Russland begannen im selben Jahr, 1991, als die Ausgrabungen in Ganina Yama wieder aufgenommen wurden. Mit dem Segen von Erzbischof Melchisedek wurde am 7. Juli ein Päpstliches Kreuz im Trakt installiert. Am 17. Juli 1992 fand die erste Bischofsprozession zur Grabstätte der sterblichen Überreste der königlichen Familie statt.

Über die heilige Herrschaft der großen Märtyrerin, Zarin Alexandra, Zarewna Olga, Tatiano, Maria, Anastasia, zusammen mit Zarewitsch Alexi und den Märtyrern Elisabeth und Barbara! Nehmen Sie dieses warme Gebet aus unserem reuigen Herzen an, das zu Ihnen gebracht wird, und bitten Sie den allbarmherzigen Herrn und Retter Jesus Christus um Vergebung für uns und unseren gefallenen Vater, sogar bis zum siebten Knie. Wie du in deinem irdischen Leben deinem Volk unzählige Gnaden erwiesen hast, so erbarme dich jetzt uns Sündern und bewahre uns vor heftigen Leiden, vor Leiden der Seele und des Körpers, vor den Elementen, die sich mit Erlaubnis gegen uns erheben Gott, vor den Kämpfen des Feindes und dem Mörder und dem brüderlichen Blutvergießen. Stärke unseren Glauben und unsere Hoffnung und bitte den Herrn um Geduld und alles, was in diesem Leben nützlich und für die spirituelle Errettung nützlich ist. Tröste uns Trauernde und führe uns zum Heil. Amen.

Das Bild von Anastasia in Literatur und Kinematographie

Gedicht von Nikolai Gumilyov

Sonstiges

Anmerkungen

Zu Hause galt er jedoch als Scharlatan und wurde wegen Ausübung der Medizin ohne entsprechende Ausbildung sogar strafrechtlich verfolgt.
Makeevich, A.; Makeewitsch, G. Warten auf den Thronfolger. Zesarevich Alexej. Abgerufen am 21. August 2008.
Massie (1967), p. 153

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