Die Macht einer Person über eine andere zerstört zuallererst denjenigen, der herrscht.

Lew Tolstoi

Das Fürstentum Wladimir-Susdal und seine Geschichte ist eine wichtige Seite in der russischen Geschichte, da es bereits um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert die Fürsten aus Wladimir waren, die die Herrschaft über andere Fürstentümer erlangten, wodurch es das Wladimir-Susdal-Fürstentum war. Das Land Susdal, das in Russland zu dominieren begann, und seine Fürsten begannen, den größten Einfluss auf die Politik und Lebensweise nicht nur ihres eigenen Fürstentums, sondern auch auf benachbarte auszuüben. Tatsächlich wurde das politische Zentrum Russlands im 13. Jahrhundert endgültig vom Süden (Kiew) in den Nordosten (Wladimir und Susdal) verlegt.

Geographische Lage

Das Fürstentum Wladimir-Susdal lag im nordöstlichen Teil Russlands, im Zusammenfluss von Oka und Wolga.

Karte des Wladimir-Susdal-Landes im 12.-13. Jahrhundert

Die größten Städte des Fürstentums: Wladimir, Susdal, Uglich, Tver, Moskau, Kostroma, Galich, Beloozero, Veliky Ustyug und andere. Grundsätzlich befanden sich die Städte im südlichen Teil des Fürstentums und je weiter nördlich - desto weniger Städte.

Die Grenzen des Fürstentums Wladimir-Susdal verliefen mit: der Republik Nowgorod, dem Fürstentum Smolensk, dem Land Tschernigow, den Fürstentümern Rjasan und Murom.

Fürsten

Nach Angaben des Fürstenkongresses von Lyubech wurde beschlossen, das Land Rostov-Susdal (wie das Fürstentum ursprünglich hieß) in die Kontrolle der Familie von Vladimir Monomakh zu übertragen. Daher wurde Yuri Dolgoruky, der Sohn von Monomakh, der erste Prinz hier.

Vollständige Liste der Prinzen:

• Juri Dolgoruki (reg. 1125-1155)
• Andrei Bogolyubsky (1157-1174)
• Wsewolod das große Nest (1176 - 1212)
• Juri Wsewolodowitsch (1218 - 1238)
• Jaroslaw Wsewolodowitsch (1238-1246)
• Alexander Newski (seit 1252).

Es genügt, sich die Liste anzusehen, um zu verstehen, dass diese Leute den größten Einfluss in Russland hatten. Die Wladimir-Susdal-Fürsten verfolgten hauptsächlich das Ziel der Unabhängigkeit von Kiew und der Unterordnung anderer Fürstentümer unter ihre Macht.

Besonderheiten

Die politischen Merkmale des Fürstentums Wladimir-Susdal bestanden in der starken Macht des Fürsten. Anders als in den meisten anderen Ländern war hier der Fürst das Oberhaupt und entschied über alle wichtigen Angelegenheiten. Schematisch lässt sich die politische Eigenart dieses Landes wie folgt darstellen.

Die starke Macht des Prinzen war möglich, weil es in diesen Ländern eine große Anzahl neuer Städte gab, in denen sich starke Bojaren noch nicht gebildet hatten. Infolgedessen hatte nur der Fürst wirkliche Macht, und die Veche hatte nur beratenden Charakter.

Im Allgemeinen sind die Merkmale der Entwicklung des Fürstentums in der bestimmten Zeit (12.-13. Jahrhundert) wie folgt:

• Unbegrenzte fürstliche Macht.
• Bevölkerungswachstum. Die Menschen zogen in diese Länder, weil sie vor nomadischen Überfällen relativ sicher waren.
• Die Landwirtschaft entwickelte sich im Fürstentum aktiv. Es gab viele Wälder, die als natürlicher Schutz dienten.
• Schnelles städtisches Wachstum. Dies gilt sowohl für neue Städte, die in dieser Zeit gebaut wurden (Moskau, Perejaslawl-Salesski und andere), als auch für alte Städte (Wladimir, Susdal, Rostow, Jaroslawl und andere).
• Geografische Lage am Schnittpunkt wichtiger Handelswege entlang der Wolga und Oka.

Wirtschaftliche Merkmale

Trotz seiner geografischen Lage verfügte das Wladimir-Susdal-Land über eine große Menge an Ackerland, was die Landwirtschaft zu einem Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region machte. Auch in diesen Ländern wurden andere Handwerke aktiv entwickelt: Fischen, Jagen, Bienenzucht.

Die Umsiedlung von Menschen aus dem Süden hatte großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Fürstentums. Sie zogen nicht nur um, sondern trugen auch kulturelle Elemente mit sich. Viele von ihnen waren Handwerker, wodurch sich das Handwerk im Wladimir-Susdal-Land sehr schnell zu entwickeln begann.

Entwicklung

Um die 30er Jahre des 12. Jahrhunderts entledigte sich das Fürstentum Wladimir-Susdal (damals noch Rostow-Susdal) der Macht Kiews. So entstand ein eigenes Fürstentum, das sich in Form einer politischen Struktur deutlich von anderen unterschied. In Wladimir war die fürstliche Macht stark. In vielerlei Hinsicht war dies der Grund für die Erhebung dieser Ländereien zu anderen. Es genügt, daran zu erinnern, dass das Regierungssystem in anderen Fürstentümern anders und weniger effektiv war: In Novgorod herrschten die Bojaren durch die Veche, und in den Ländern Galizien-Wolyns war die Macht des Fürsten mit der der Bojaren vergleichbar.

Ursprünglich hieß das Fürstentum Rostow-Susdal (unter Dolgoruky), dann Susdal-Land (unter Bogolyubsky) und erst dann Wladimir-Susdal-Land (unter dem Großen Nest).

Ein wichtiges Ereignis für dieses Fürstentum ereignete sich 1238 - es wurde von den Tataren-Mongolen besetzt. Darüber hinaus war es eines der ersten Fürstentümer für die Invasion der Mongolen, so dass der Hauptschlag auf das Land Wladimir-Susdal fiel. Infolgedessen erkannte das Fürstentum seit 1238 die mongolische Macht an und war von der Horde abhängig.

Kultur

Die Kultur des Wladimir-Susdal-Landes war vielfältig. Die Chronik blühte hier auf. Ein charakteristisches Merkmal der Annalen dieses Fürstentums ist die Betonung der Größe des Fürstentums gegenüber anderen sowie der besonderen Stellung der Stadt Wladimir.

Architektur und Bauwesen haben sich in diesen Ländern aktiv entwickelt. Bauherren verwendeten am häufigsten weißen Kalkstein. Der Höhepunkt des Baus fiel auf die Regierungszeit von Andrei Bogolyubsky und Vsevolod the Big Nest.

In der Stadt Wladimir wurden Steinmauern mit goldenen Toren errichtet und die Himmelfahrtskathedrale wurde ebenfalls gebaut. In diesem Tempel wurden die wichtigsten religiösen Heiligtümer des Fürstentums aufbewahrt. Später, während der Regierungszeit von Vsevolod the Big Nest, wurde die Dmitrievsky-Kathedrale in der Stadt gebaut. In Bogolyubovo wurde eines der einzigartigsten architektonischen Denkmäler des alten Russlands, die Kirche der Fürbitte auf dem Nerl, errichtet. Die Kirche wurde im Auftrag von Andrei Bogolyubsky am Ufer des Flusses Nerl gebaut.

Auch die Entwicklung der Malerei erregt Aufmerksamkeit. Die Fresken der Mariä-Himmelfahrts- und der Dmitrijewski-Kathedrale beispielsweise beeindrucken durch ihre Eleganz.

Als würde er voraussehen, dass Nordostrussland dazu bestimmt sein wird, als Bindeglied zwischen der vormongolischen Periode der russischen Geschichte und der gesamten nachfolgenden Geschichte des Moskauer Russlands zu dienen, spricht der Autor von The Tale of Igor's Campaign begeistert und mit Inspiration über die Mächtigen Susdaler Prinz Vsevolod das Große Nest (1176-1212 v. Chr.). ):

Großherzog Wsewolod!
Ich glaube nicht, dass du aus der Ferne fliegst
Das Gold des Tisches wegnehmen, um es zu beobachten?
Sie können die Ruder auf der Wolga streuen,
Und schütte die Helme nicht aus!
Selbst wenn du es wärst, wäre es Chaga am Bein,
Und koshchey im Schnitt(d.h. polowzische Gefangene würden ein paar Cent kosten. - BR).

Sein riesiges Fürstentum umfasste die alten Länder der Krivichi, teilweise der Vyatichi, und jene Gebiete, auf die die slawische Kolonisierung seit jeher gerichtet war: die Länder der Meri, Muroma, Ves, dh das Zusammenfließen von Wolga und Oka mit den fruchtbaren Susdal Opole und die Region Beloozero. Im Laufe der Zeit verlagerten sich die Grenzen des Rostow-Susdal-Landes weiter in die Taiga-Wälder - in die nördliche Dwina, nach Ustyug the Great und sogar bis zum Weißen Meer und berührten hier die Kolonien von Nowgorod.

Die Beziehungen der Slawen, die hierher kamen, mit der örtlichen finno-ugrischen Bevölkerung waren im Großen und Ganzen zweifellos friedlich. Beide Völker verschmolzen allmählich und bereicherten sich gegenseitig mit Elementen ihrer Kultur.

Die geografische Lage des Rostow-Susdal-Landes hatte seine Vorteile: Es drohten keine polowzischen Überfälle, da die Steppe weit entfernt war, hier hinter den undurchdringlichen Wäldern der Vyatichi konnten die Kiewer Fürsten, ihre Tyuns und Ryadovichi nicht als Gastgeber dienen kühn wie um Kiew. Varangianische Abteilungen drangen hier nicht direkt mit Wasser ein, wie in Ladoga oder Nowgorod, sondern durch ein System von Portagen in den Valdai-Wäldern. All dies schuf die relative Sicherheit Nordostrusslands. Andererseits gab es in den Händen der Susdal-Fürsten eine solche Hauptroute wie die Wolga, die "siebzig Bäuche in das Khvalis-Meer" floss, an deren Ufern die sagenhaft reichen Länder des Ostens lagen und bereitwillig Pelze kauften und Slawisches Wachs. Alle Novgorod-Routen nach Osten führten durch das Susdal-Land, und dies wurde von den Fürsten häufig genutzt, um die Wirtschaft von Novgorod gewaltsam zu beeinflussen.

Im 11. Jahrhundert, als die Wolga-Region und die Oka Teil der Kiewer Rus waren, fanden hier Aufstände statt: 1024 - in Susdal; um 1071 - an der Wolga, Sheksna und Beloozero, unterdrückt von Jan Vyshatich.

Zu dieser Zeit existierten bereits die Städte Rostow, Susdal, Murom, Rjasan, Jaroslawl usw. In den Schwarzerderegionen der Region Susdal wurden die örtlichen Bojaren reich, was die Möglichkeit hatte, sogar Novgorod mit Brot zu versorgen.

Die eigentliche Herrschaft dieser Regionen begann mit Wladimir Monomach, der als Junge „durch Wjatiche“ gehen musste, um ins ferne Rostow zu gelangen. Diese langen Jahre, als Monomach als Fürst von Perejaslawl auch das Rostower Erbe besaß, beeinflussten das Leben im Nordosten. Hier entstanden solche Städte wie Wladimir an der Kljasma, Perejaslawl, benannt im Gegensatz zum südlichen Zalesski, sogar die Namen der südlichen Flüsse wurden hierher übertragen. Hier baute Wladimir Städte, schmückte sie mit Gebäuden, hier führte er Krieg mit Oleg „Gorislavich“, hier, irgendwo an der Wolga, schrieb er seine „Anweisung“, „auf einem Schlitten sitzend“. Die Verbindung zwischen Susdal und dem russischen Perejaslawl (heute Perejaslaw-Chmelnizki) hielt das ganze 12. Jahrhundert an.

Das Rostow-Susdal-Land wurde 1132-1135 gleichzeitig mit anderen russischen Ländern von Kiew getrennt. Hier regierte einer der jüngeren Söhne von Monomakh - Yuri, der den charakteristischen Spitznamen Dolgoruky erhielt, anscheinend wegen seines unbändigen Verlangens nach fernen fremden Besitztümern. Seine Außenpolitik wurde von drei Richtungen bestimmt: Kriege mit Wolga-Bulgarien, einem Handelskonkurrenten Russlands, diplomatischer und militärischer Druck auf Nowgorod und erschöpfende nutzlose Kriege für Kiew, die die letzten neun Jahre seiner Herrschaft ausfüllten.

Juri Dolgoruky wurde allmählich in seine südlichen Abenteuer hineingezogen. Es begann damit, dass Swjatoslaw Olegowitsch, 1146 aus Kiew vertrieben, sein feudaler Nachbar in den Fürstentümern, sich um Hilfe an Juri wandte. Nachdem Juri Wladimirowitsch eine Armee aus dem fernen Beloozero zu einem Verbündeten geschickt hatte, begann er zunächst Kriege mit seinen Nachbarn: Er selbst kämpfte erfolgreich mit Nowgorod und schickte Swjatoslaw in die Länder von Smolensk. Als Svyatoslav Olegovich erfolgreich operierte und im Oberlauf der Protva „auftankte“, kam ein Bote von Yuri zu ihm und lud ihn offensichtlich in die Grenzstadt Susdal ein, um die Siege zu feiern: „Komm zu mir, Bruder, nach Moskau." Niemand dachte damals, dass diese Stadt in den Wäldern von Vyatichi dazu bestimmt war, eine der größten Städte der Welt zu werden.

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Svyatoslavs Sohn kam zuerst von den Ufern der Protva nach Moskau und brachte Dolgoruky als Geschenk einen jagenden Geparden, das schnellste Tier, dem kein einziger Hirsch entkommen konnte. Dann, am 4. April 1147, kam Svyatoslav mit seinem Sohn Vladimir und einem Gefolge, zu dem auch ein neunzigjähriger Bojar gehörte, der auch seinem Vater Oleg "Gorislavich" gedient hatte, in Moskau an. Am nächsten Tag gab Yuri ein feierliches Fest. „Befiehl Gyurgi, ein Abendessen für die Starken zu arrangieren, ihnen große Ehre zu erweisen und Swjatoslaw viele Geschenke zu machen.“ So wurde Moskau zum ersten Mal erwähnt, zuerst die Burg des Bojaren Kuchka im Jahr 1156 - eine Grenzfestung im 13. Jahrhundert. - spezifische Fürstenstadt und im XV Jahrhundert. - die Hauptstadt des riesigen russischen Staates, den Ausländer mit Namen Moskowy nannten.

Neben Moskau baute oder befestigte Yuri Dolgoruky hier die Städte Yuryev-Polskaya, Dmitrov, Kosnyatin, Kideksha, Swenigorod, Pereyaslavl und andere.

In seinen südlichen Angelegenheiten, als er Kiew von seinem Neffen Izyaslav Mstislavich oder von seinem älteren Bruder Vyacheslav zurückeroberte, gewann Yuri entweder Schlachten und erreichte mit seinen Truppen fast die Karpaten oder floh schnell in einem Boot aus Kiew und hinterließ seinen Trupp und sogar geheime diplomatische Korrespondenz. VN Tatishchev bewahrte die folgende Beschreibung von Yuri Dolgoruky auf, die anscheinend auf ihm feindlich gesinnte Quellen in Kiew zurückgeht: „Dieser große Prinz war von beträchtlicher Größe, dick und mit einem weißen Gesicht; die Augen sind nicht sehr groß, die Nase ist lang und krumm; ein kleiner Brada, ein großer Liebhaber von Frauen, süßen Speisen und Getränken; mehr um Spaß als um Repressalien und Feindseligkeiten, aber all dies bestand in der Macht und Überwachung seiner Adligen und Günstlinge.

Juri starb 1157 in Kiew.

Der wahre Meister des Nordostens Russlands, hart, machthungrig, energisch, war der Sohn von Dolgoruky - Andrei Yuryevich Bogolyubsky (1157-1174).

Noch zu Lebzeiten seines Vaters, als Juri fest in Kiew regierte, reiste Andrei 1155 gegen die Befehle seines Vaters in das Land Susdal, anscheinend eingeladen von den örtlichen Bojaren. Nach dem Tod von Yuri Dolgoruky wurde Andrei zum Prinzen gewählt. "Rostoviten und Susdalen, die an alles gedacht hatten, gürteten Andrei." Rostow und Susdal, die alten Bojarenzentren, die den gesamten Lauf der Dinge beeinflussten, wollten zusammen mit allen anderen Ländern einen eigenen Fürsten, einen eigenen dynastischen Zweig erwerben, um die Bewegung von Fürsten zu stoppen, die nicht mit den Interessen verbunden waren dieses Landes. Andrej, der sich seit seiner Jugend durch seine ritterlichen Heldentaten im Süden einen Namen gemacht hatte, schien ein geeigneter Kandidat zu sein. Und er selbst tauschte wahrscheinlich gerne das instabile Glück eines Vasallenkriegers, der die eine oder andere Stadt zum Dienst erhielt, gegen den dauerhaften Besitz eines riesigen Landes ein, das bereits unter seinem Vater und Großvater in Ordnung gebracht wurde.

Der neue Prinz stellte sich jedoch sofort entschlossen nicht neben die Bojaren, sondern über sie. Er machte die relativ neue Stadt Wladimir zu seiner Hauptstadt, und seine Residenz war ein prächtiges Schloss aus weißem Stein in Bogolyubovo in der Nähe von Wladimir, das von seinen Handwerkern erbaut wurde. Die erste Handlung des Prinzen war die Vertreibung seiner jüngeren Brüder (sie könnten schließlich zu seinen Rivalen werden) und der alten Truppe seines Vaters, die sich in solchen Situationen immer in die Geschäftsführung einmischten. „Siehe, erschaffe, obwohl das autokratische Wesen des gesamten Susdal-Landes.“ Von diesem Zeitpunkt an musste Andrei sich vor den Bojaren hüten; Berichten zufolge verbot er den Bojaren sogar, an fürstlichen Jagden teilzunehmen - schließlich kennen wir Fälle, in denen Prinzen nicht von der Jagd zurückkehrten ...

Im Kampf um die Macht versuchte Andrei, sich auf die Kirche zu verlassen, indem er den Bischofsstuhl benutzte. Er wollte Fjodor als Bischof von Rostow sehen, der den Prinzen in allem unterstützte, aber die Kirchenbehörden von Kiew und Tsaregrad unterstützten ihn nicht, und 1168 wurde "Fedorets, der falsche Lord" als Ketzer hingerichtet.

Auf dem Gebiet der Außenpolitik handelte Andrei weiterhin in den gleichen drei Richtungen, die Dolgoruky skizziert hatte: Feldzüge gegen Wolga-Bulgarien, Feldzüge gegen Nowgorod und Kiew. Novgorod schlug die „Susdalen“ erfolgreich zurück, und Andrejs Truppen gelang es, Kiew 1169 einzunehmen und zu plündern. Es sei noch einmal betont, dass dieser von einem Zeitgenossen aus Kiew anschaulich beschriebene Raubzug weder zum wirtschaftlichen noch zum politischen Niedergang der ehemaligen Hauptstadt führte , wo sich bald fürstliche Linien verschanzten, nicht dem nordöstlichen Prinzen unterstellt. Als der Eroberer von Kiew Andrej 1174 versuchte, „von Hochmut erfüllt, stolz auf die Welmi“, die südrussischen Fürsten zu beseitigen, ließ man seinem Botschafter, dem Schwertkämpfer Michn, Kopf und Bart abschneiden und so entstellt zurückschicken bilden. Als Andrei Bogolyubsky den geschorenen Bojaren sah und von ihm die feste Weigerung der Fürsten hörte, zu gehorchen, "wurde das Bild seines Gesichts leer" und er "zerstörte seine Bedeutung mit Maßlosigkeit und wurde gereizt".

Der unternommene zweite Feldzug gegen Kiew brachte eine unerhörte Zahl von Fürsten und Truppen zusammen, endete aber in einer erfolglosen zweimonatigen Belagerung von Wyschgorod. "Und so kehrte die ganze Kraft von Andrei Prinz Suzhdalsky zurück ... denn sie kamen hochmütig und die Demütigen gingen nach Hause."

Die zu weit gefassten militärischen Pläne von Prinz Andrei, die weder durch Verteidigungsbedürfnisse noch durch die Interessen der Bojaren verursacht wurden, sollten die Beziehungen innerhalb des Fürstentums verschärfen. Konflikte mit den Bojaren wurden aller Wahrscheinlichkeit nach auch durch die Innenpolitik von Andrei Bogolyubsky verursacht, der versuchte, die Bojaren in die Hände zu bekommen. Hier im Nordosten Russlands riet der Schriftsteller Daniil Zatochnik dem Bojaren, seinen Hof und seine Dörfer abseits der fürstlichen Residenz zu errichten, damit der Prinz sie nicht ruiniere.

Legenden über die Anfänge Moskaus, die besagen, dass der Prinz diese Burg dem Bojaren Stepan Iwanowitsch Kuchka abgenommen hat, führen uns zu Andrej. Obwohl in den Annalen der Bau der fürstlichen Festung im Jahr 1156 mit dem Namen Juri verbunden ist, wissen wir, dass Juri dieses Jahr in Kiew war, sich mit den Polovtsy an der Zarubinsky-Furt versöhnte, den Metropoliten aus Konstantinopel traf und einen Feldzug gegen Volyn vorbereitete .

Der Fürst, der die Festung an der Stelle von Kutschkows Hof errichtete, ist offensichtlich Andrey Bogolyubsky. Die Bojaren konnten die Herrschaft ihrer Burgen nicht ruhig betrachten.

1173 konzipierte Andrei einen neuen Feldzug gegen Wolga-Bulgarien; An der Kampagne nahmen neben den Hauptstreitkräften von Wladimir, Murom und Rjasan Truppen teil. In "Gorodets" an der Wolga an der Mündung der Oka (Nischni Nowgorod, die moderne Stadt Gorki) wurde eine Sammlung für alle Trupps ernannt. Zwei Wochen lang warteten die Fürsten erfolglos auf ihre Bojaren: Sie "mochten" den Weg nicht und fanden, ohne direkten Ungehorsam zu zeigen, einen cleveren Weg, um dem unerwünschten Feldzug auszuweichen - sie "gingen nicht zu Fuß".

All diese Ereignisse zeugten von der extremen Spannung in der Beziehung zwischen dem „autokratischen“ Fürsten und den Bojaren, Spannungen, die das gleiche Ausmaß erreichten wie die Konflikte zwischen Fürsten und Bojaren damals am gegenüberliegenden Rand Russlands, in Galich. Im selben Jahr, 1173, verbrannten die galizischen Bojaren die Geliebte des Prinzen, die Mutter des Thronfolgers, auf dem Scheiterhaufen, und die Susdaler Bojaren selbst befreiten sich vom Militärdienst, indem sie eine Methode erfanden, ohne zu gehen zu gehen.

Das Jahr 1174, das Jahr des erfolglosen und unrühmlichen Feldzugs gegen das Kiewer Gebiet, beschleunigte die tragische Auflösung. Eine Gruppe von Bojaren, angeführt von den Kuchkovichi, plante 1174 (nach anderen Chroniken 1175) gegen Andrei. Zwanzig Verschwörer, darunter Jakim Kutschkowitsch, Peter, Kutschkowjat, die Haushälterin Anbal, feierten bei Peter in Bogoljubowo neben dem Fürstenpalast. Die Versammlung dürfte keinen besonderen Verdacht erregen, da sie am 29. Juni, dem Namenstag des Bojaren Peter, stattfand. Yakim Kuchkovich, der die Nachricht erhielt, dass der Prinz seinen Bruder hinrichten wollte, hielt eine Rede: „Der Tag, an dem er ihn hingerichtet hat, und wir morgen; aber Vorsehung über diesen Prinzen! Nachts gingen bewaffnete Verschwörer, nachdem sie Wein in einer Meduse getrunken hatten, in das Schlafzimmer des Prinzen und brachen die Türen auf. Andrei wollte das im Schlafzimmer hängende Schwert nehmen, aber es stellte sich heraus, dass die Verschwörer es umsichtig entfernten; Der Prinz, körperlich sehr stark, kämpfte lange Zeit im Dunkeln mit einer Menge betrunkener Bojaren, die mit Schwertern und Speeren bewaffnet waren. Schließlich gingen die Mörder und der Prinz, der als tot galt, ging nach unten. Als die Bojaren sein Stöhnen hörten, zündeten sie Kerzen an, fanden Andrei und erledigten ihn. Der Teil des Palastes, in dem diese blutige Tragödie stattfand, ist bis heute in Bogolyubovo erhalten.

Eine anthropologische Untersuchung des Skeletts von Andrei Bogolyubsky bestätigte die Worte der Chronik über die körperliche Stärke des Prinzen und die ihm zugefügten Wunden. Laut dem Schädel aus dem Grab von Andrei hat der berühmte Anthropologe M.M. Gerasimov stellte das Erscheinungsbild dieses herausragenden Herrschers wieder her, der sowohl Kommandant, Schriftsteller als auch Kunde hervorragender architektonischer Strukturen war. Informationen V: N. Tatishchev beschreibt Andrei Bogolyubsky wie folgt: Erstens schuf er wie Solomon einen prächtigen Tempel (Himmelfahrtskathedrale in Wladimir), zweitens „erweitere die Stadt Wladimir und vermehre alle Arten von Einwohnern darin, wie Kaufleute, listige Handarbeiter in verschiedene Handwerker bewohnt. Er war tapfer in der Armee und nur wenige Prinzen waren so tapfer, aber die Welt ist mehr als Krieg, und er liebte die Wahrheit mehr als eine große Errungenschaft. Er war klein, aber breit und stark, sein Haar war schwarz und lockig, seine Stirn war hoch, seine Augen waren groß und hell. Lebte 63 Jahre.

Am Tag nach der Ermordung des Prinzen erhoben sich die Bürger von Bogolyubov, die Meister der Palastwerkstätten und sogar die Bauern der umliegenden Dörfer in Aufruhr gegen die fürstliche Verwaltung: Die Häuser der Posadniks und Tiuns wurden geplündert, und die fürstlichen Verwalter selbst, einschließlich der "Kinder" und Schwertkämpfer, wurden getötet. Der Aufstand erfasste auch Wladimir.

Was waren die Vor- und Nachteile der Regierungszeit von Yuri Dolgoruky und Andrei Bogolyubsky?

Positiv war zweifellos der umfangreiche Städtebau, der nicht nur Festungen, sondern auch Mittelpunkt von Handwerk und Handel, wichtige wirtschaftliche und kulturelle Zentren des Feudalstaates war. Der Prinz, der vorübergehend auf seinem Erbe saß und jederzeit bereit war, in andere Länder zu springen, konnte keine Städte bauen. Yuri und Andrei (die die Monomakh-Politik fortsetzten) verbanden ihre Hauptinteressen mit dem Rostow-Susdal-Land, und dies war objektiv positiv. Einigen Quellen zufolge begann ein Zustrom von Kolonisten in neue Städte und neu entwickelte Länder, und die Bojaren genehmigten eine solche Politik von Yuri in den 1140er Jahren, während einer Zeit relativer Harmonie zwischen fürstlichen und Bojareninteressen.

Der Städtebau war einerseits das Ergebnis der Entwicklung der Produktivkräfte und andererseits ein mächtiger Faktor ihres weiteren Wachstums, das eine neue, erweiterte Basis erhielt.

Das Wachstum der Produktivkräfte wirkte sich nicht langsam auf die Entwicklung der Kultur aus. Die bis heute erhaltenen Bauten aus der Zeit Andrei Bogolyubskys zeugen vom tiefen Verständnis russischer Architekten für die Aufgaben ihrer Kunst. Subtile und tiefe mathematische Analyse der Proportionen, die Fähigkeit, die optischen Verzerrungen des zukünftigen Gebäudes vorherzusehen, die sorgfältige Nachdenklichkeit der Details, die die Harmonie des Ganzen betonen - diese Eigenschaften der Architekten von Andrei Bogolyubsky sind das Ergebnis einer allgemeinen hohen Entwicklung von Kultur. Die Kirche der Fürbitte auf dem Nerl, der Komplex des Bogolyubsky-Schlosses, der vom sowjetischen Forscher N.N. Woronin und die Goldenen Tore von Wladimir sind allesamt unvergängliche Kunstwerke, die es dem Chronisten ermöglichten, Andrei mit dem biblischen Zaren Solomon zu vergleichen, und uns die erstaunliche Schönheit der russischen Architektur am Vorabend der Entstehung der Geschichte von Igors Feldzug begreifen ließen. Am Hof ​​von Andrei Bogolyubsky entwickelte sich auch eine literarische Aktivität; Andrei selbst war Schriftsteller. Fragmente der Annalen von Andrejs Herrschaft sind erhalten geblieben.

Positiv zu bewerten sind die Aktivitäten von Yuri und Andrei und die Zentralisierung der Macht, die auf Kosten der Verletzung der Interessen der Fürsten und Bojaren ging. In normalen Friedenszeiten konnte dies aller Wahrscheinlichkeit nach in vernünftigen Grenzen bleiben, wenn die Macht des Großherzogs die Zentrifugalkräfte bändigte und sie in einen einzigen Kanal lenkte.

Die Nachteile der "Autokratie" im Rahmen des Fürstentums waren Konflikte, die aus dem Wachstum der fürstlichen Domäne auf Kosten der Bojarengüter und der Zersplitterung des Fürstentums in den Söhnen des Fürsten zugeteilte Apanage entstanden. Es führte zur Zerstückelung eines so jahrhundertealten Organismus wie des „Landes“ oder „Fürsten“ des 12. Jahrhunderts, der, wie wir gesehen haben, auf die alten Stammesverbände des 6. bis 8. Jahrhunderts zurückgeht. Es war äußerst irrational, zu zerstören, zu zerstückeln, was selbst eine Stammesgesellschaft erreichen konnte. Dieser Vorwurf gilt jedoch nicht für Andrei - er hat sein Fürstentum nicht unter den Kindern aufgeteilt; zwei seiner Söhne starben noch unter ihm, und der einzige Sohn, der seinen Vater überlebte, Georgij Andrejewitsch, der später König von Georgien wurde, wurde bei der dynastischen Umverteilung des Wladimir (in der alten Bojarenterminologie Rostow -Susdal) Fürstentum. Die Gefahr einer solchen Zersplitterung kam später ans Licht, als sich das „Große Nest“ des Fürsten Wsewolod auf alle Städte Nordostrusslands ausbreiten wollte.

Die negative Seite der Aktivitäten von Andrei Bogolyubsky war natürlich sein Verlangen nach Kiew, nach dem "russischen Land", dh nach dem Waldsteppenteil der Dnjepr-Region. Dieser Wunsch war in keiner Weise mit den täglichen Interessen der Bojaren von Susdal verbunden; Dies waren die persönlichen ehrgeizigen Pläne von Andrei, dem Enkel von Monomakh.

Die Wirtschaft der südrussischen Bojaren und Fürsten hat sich in den 200 Jahren des Kampfes gegen die Petschenegen und Polowetzer an die Bedürfnisse ständiger Verteidigung, ständiger Belagerungsbereitschaft und Feldzüge angepasst. Dies könnte mit der weit verbreiteten Entwicklung des Einkaufs (mit der Aufrechterhaltung der Einkäufe in den befestigten Bojarenhöfen) und dem zunehmenden Einsatz von Sklavenarbeitern im 12. Jahrhundert zusammenhängen, die es ermöglichten, unter solchen Bedingungen schnell die notwendigen Lebensmittelvorräte zu schaffen , und die Schaffung von eigentümlichen "Bauernstädten", dem Prototyp militärischer Siedlungen, wie die Grenze Izyaslavl auf Goryn. Die Hauptlast des ständigen Militärdienstes im Süden wurde zu diesem Zeitpunkt auf die vielen Tausend Berendey-Kavalleristen in Porosye verlagert.

Nichts davon befand sich im Wladimir-Land, das durch die Bryn-, Moskau- und Meshchersky-Wälder fest von der Polovtsian-Steppe eingezäunt war. Jede Kampagne verursachte eine scharfe Störung der feudalen Wirtschaft, ganz zu schweigen von ihrem extremen Ruin für die Menschen. In den fünf Jahren vor der Kutschkowitschi-Verschwörung organisierte Andrei Bogolyubsky fünf entfernte Feldzüge: gegen Nowgorod, die nördliche Dwina, gegen die Bulgaren und zwei Feldzüge gegen Kiew. Nach konservativsten Schätzungen mussten die Truppen in dieser Zeit unter dem Banner von Andrei etwa 8000 km (durch Wälder, Sümpfe und Wasserscheiden) zurücklegen, dh mindestens ein Jahr nur für eine Bewegung zum Ziel aufwenden, nicht mitgezählt langwierige Belagerungen und Manöver. Wir fügen hinzu, dass drei Fahrten erfolglos endeten. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Herrschaft mit einem bewaffneten Aufstand der Bojarenelite und einer Manifestation des Volkszorns gegen Vertreter der fürstlichen Verwaltung endete, die nicht von ihr abhängig waren.

Der Aufstand von 1174 in Bogoljubowo und Wladimir ähnelt dem Kiewer Aufstand von 1113, der ebenfalls nach dem Tod des Fürsten entstand, der die Geduld des Volkes überforderte.

Nach dem Tod von Andrei wandten Rostow und Susdal, die Zentren der alten örtlichen Bojaren, das von den Kiewer Bojaren erfundene System des fürstlichen Duumvirats an: Sie luden zwei von Andreis Neffen ein, kleine Fürsten, die für den örtlichen Adel nicht gefährlich waren.

Hier tauchte jedoch eine neue Stadt auf, die sich unter Andrei zu einem großen Handwerks- und Handelszentrum entwickelte - Wladimir. Die Leute von Wladimir akzeptierten Mikhail Yurievich, Bruder Andrei. Zwischen Rostow und Wladimir brach ein Krieg aus; Die Rostoviter, empört über den Aufstieg von Wladimir, drohten: „Lasst uns ihn verbrennen! Oder wir schicken unseren Posadnik wieder dorthin - schließlich sind dies unsere Leibeigenen, Maurer! In diesem Satz ist die Missachtung der demokratischen Schichten der Stadt, der Handwerker, Maurer, jener „Arbeiter“, die kurz zuvor entschieden gegen Schwertkämpfer und „Kinder“ vorgegangen sind und nun einen eigenen Fürsten haben wollen, anstößig nach Rostov und Susdal, ist in diesem Satz offensichtlich. Rostow gewann vorübergehend - Michail verließ Wladimir, und die Auserwählten der Bojaren begannen dort zu regieren, "hörten dem Bojaren zu, und ich werde den Bojaren für viele Ländereien lernen." Ihre "Kinder" "viele Nöte werden von Menschen mit Verkäufen und Virami verursacht."

Es endete damit, dass die Stadtbewohner von Wladimir, die "neuen kleineren Leute", Mikhail erneut einluden und beschlossen, fest für ihn einzutreten. Mikhail besiegte die Armee seiner Neffen und wurde der Prinz von Vladimir. Sein Bruder Vsevolod Yurievich war bei ihm. Der Sieg der Bürger von Wladimir hatte große Folgen - im alten Susdal kam es zu einer sozialen Spaltung. Die Stadtbewohner von Susdal luden Michail auch zu sich ein (1176) und sagten, dass sie, gewöhnliche Susdaler, nicht mit ihm kämpften, dass nur die Bojaren seine Feinde unterstützten, „halte dein Herz nicht gegen uns, sondern komm zu uns! ”

In diesen Jahren wird Moskau (Moskov, Kuchkovo) oft als eine Stadt erwähnt, die an der Kreuzung der Grenze des Landes Wladimir auf einer ausgetretenen Route von Tschernigow nach Wladimir liegt.

1177 starb der lange kranke Michail Jurjewitsch. Die Rostower Bojaren begannen erneut den Kampf um die politische Hegemonie und unterstützten ihren ehemaligen Kandidaten Mstislav Rostislavich Bezokoy gegen Vsevolod Yurievich, der von Städten wie Vladimir, Pereyaslavl Zalessky und Susdal nominiert wurde. Die arroganten Rostower Bojaren mischten sich gebieterisch in die Angelegenheiten des Prinzen ein: Als Mstislav sich mit seinem Onkel versöhnen wollte, erklärten die Bojaren: „Wenn Sie ihm Frieden geben, werden wir ihn nicht geben!“ Die Angelegenheit wurde durch die Schlacht bei Yuriev am 27. Juni 1177 gelöst, die Vsevolod den Sieg brachte. Die Bojaren wurden gefangen genommen und gefesselt; ihre Dörfer und Herden werden von den Eroberern eingenommen. Danach besiegte Vsevolod Rjasan, wo seine Feinde Zuflucht suchten. Rjasaner Prinz Gleb (aus Olgovichi) und Mstislav Bezokiy mit seinem Bruder Yaropolk wurden gefangen genommen.

Die Stadtbewohner von Wladimir, Bojaren und Kaufleute, waren Anhänger entschiedener Repressalien; sie kamen „viele mit Waffen“ an den Fürstenhof und forderten eindringlich die Hinrichtung. Trotz der Fürsprache von Svyatoslav von Chernigov, einem Freund von Vsevolod, wurden die gefangenen Rivalen geblendet und Gleb starb in Gefangenschaft.

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So begann die Herrschaft des „großen Vsevolod“, der die Wolga mit Rudern bespritzen und den Don mit Helmen aufheben konnte. Die Stärke des neuen Fürsten verdankte er seinem Bündnis mit den Städten, mit weiten Teilen der städtischen Bevölkerung.

Darüber hinaus wurde zu diesem Zeitpunkt eine weitere Kraft geschaffen, die das Rückgrat der fürstlichen Macht war - der Adel, dh die Dienst- und Militärschicht, die persönlich vom Fürsten abhing, der entweder Land für den vorübergehenden Besitz für den Dienst erhielt, oder Geldzahlung in Naturalien oder das Recht, einige fürstliche Einnahmen zu sammeln, von denen ein Teil für die Sammler selbst bestimmt war. Es gab noch keinen einzigen Begriff, aber in dieser Kategorie von Juniormitgliedern des Trupps und fürstlichen Ministerialen müssen wir „Kinder“, „Jungs“, „Gitter“, „Stiefsöhne“, „Gnaden“, „Schwertkämpfer“, „Virniki“ einschließen “, „Birichs“, „Tiuns“ usw. Einige von ihnen waren fast Sklaven, andere stiegen in die Position von Bojaren auf; diese Schicht war zahlreich und vielfältig. Im Schicksal dieser Menschen hing viel von ihren persönlichen Eigenschaften ab, vom Zufall, von der Großzügigkeit oder dem Geiz des Prinzen. Sie kannten das fürstliche Leben, verrichteten Palastdienste, kämpften, richteten, galoppierten Boten in fremde Länder, begleiteten Gesandtschaften, bereisten ferne Friedhöfe, stachen fürstliche Rivalen um die Ecke, legten sie in Ketten, nahmen an Kämpfen teil, organisierten Hunde- oder Falknereijagden, führte Buchhaltung für die fürstliche Wirtschaft, schrieb vielleicht sogar Chroniken. Sie alle hatten in Friedenszeiten ein Geschäft in einem riesigen Fürstentum, wo der Staat mit der persönlich fürstlichen Domäne verflochten war, und konnten im Krieg bereits den Hauptkern des fürstlichen Heeres, die Kavallerie der „Jungen“, bilden.

Mit einem dieser Menschen, der den Prinzen als einzigen Gönner betrachtet, lernen wir ihn durch seine eigene Petition kennen, die in einer komplizierten Sprache, aber mit großem Geschick und Gelehrsamkeit verfasst ist. Das ist Daniil der Spitzer [„Pseudo-Daniel“. Um 1230], der im 13. Er stammt von Leibeigenen ab, ist aber hervorragend gebildet, belesen und nach seinen eigenen Worten nicht so sehr mutig im Kampf, sondern klug, "stark in Plänen". Er verflucht die reichen Bojaren und bittet den Prinzen, ihn in seinen Dienst aufzunehmen:

„Mein Prinz, mein Herr! Wie die Eiche mit vielen Wurzeln befestigt ist, so ist unsere Stadt mit Ihrer Macht ... Der Kopf des Schiffes ist ein Feeder, und Sie, Prinz, mit Ihrem Volk ...

Der Frühling schmückt die Erde mit Blumen, und du, Prinz, hast uns mit deiner Gnade geschmückt ...

Es wäre besser für mich, Wasser in Ihrem Haus zu trinken, als Honig im Hof ​​der Bojaren zu trinken ... "

Klug, aber arm, gebildet, aber wurzellos, jung, aber untauglich für den Militärdienst, der ihm sofort einen breiten Weg eröffnen würde, will er seinen Platz im Leben in der Nähe des Prinzen finden. Er wird nicht reich, indem er eine reiche Braut heiratet, er will nicht in ein Kloster gehen, er ist nicht auf die Hilfe von Freunden angewiesen; alle seine Gedanken sind auf den Fürsten gerichtet, der keine Schätze anhäuft, sondern seine „Gnade“ nicht nur an Hausgenossen verteilt, sondern auch „aus anderen Ländern ... zufließend“ zu ihm.

Dieser "Daniel" ist ein Sprecher der Interessen des Wachstums im 12. Jahrhundert. eine Schicht von Dienstleuten, die zum größten Teil natürlich zum Heer, zum "jungen Trupp" des Fürsten gingen, aber ausnahmsweise auch einen Dienst forderten, der vor allem "Weisheit" erforderte. Die Anti-Bojaren-Gefühle dieser Leute erlaubten es der fürstlichen Macht, sich in ihrem Kampf gegen die stolzen und unabhängigen Bojaren auf sie zu verlassen.

Unter Wsewolod dem Großen Nest wurde das Fürstentum Wladimir dank der Unterstützung der Städte und des Adels gestärkt, erweitert und innerlich gestärkt und wurde zu einem der größten Feudalstaaten in Europa, der außerhalb Russlands weithin bekannt ist. Vsevolod konnte die Politik von Nowgorod beeinflussen, erhielt ein reiches Erbe in der Region Kiew, mischte sich manchmal in südrussische Angelegenheiten ein, jedoch ohne die grandiosen Ausgaben, die sein Bruder Andrei zu tragen hatte. Wsewolod kontrollierte fast vollständig die Fürstentümer von Rjasan; dort regierten sechs Glebovich-Brüder, die ständig miteinander verfeindet waren. Die Geschichte von Igors Kampagne sagt über Vsevolod: „Sie können die Schereschir lebendig an Land erschießen, die mutigen Söhne von Glebov“, das heißt, er kann die „mutigen Söhne von Glebov“ wie Brandgranaten mit griechischem Feuer werfen. Dies bedeutete den siegreichen Feldzug von 1183 gegen die Wolga-Bulgarien, an dem auf Befehl von Vsevolod vier Gleboviches teilnahmen. 1185 brachen sie aus dem Gehorsam aus, aber das wusste der Verfasser der Laie noch nicht, als er diesen Teil seines Gedichts schrieb. Das Fürstentum Wladimir war auch mit dem Fürstentum Perejaslaw-Russland verbunden. Vsevolod pflanzte hier seine Söhne ein, um zu regieren.

Wsewolod starb 1212. In seinem letzten Lebensjahr entbrannte ein Streit um die Thronfolge: Der Großherzog wollte das Fürstentum weiterhin unter der Führung der Stadt Wladimir, der neuen Hauptstadt, und seines ältesten Sohnes Konstantin belassen , ein gelehrter Schreiber und Freund der Rostower Bojaren, wollte zu den alten Tagen der Rostower Meisterschaft zurückkehren.

Dann berief Vsevolod so etwas wie einen Zemsky Sobor ein: „Der große Prinz Vsevolod rief alle seine Bojaren aus Städten und Gemeinden und Bischof John und Äbte und Priester und Kaufleute und Adlige und das ganze Volk.“ Dieser Repräsentantenkongress schwor dem zweiten Sohn Yuri die Treue. Nach dem Tod seines Vaters gelang es ihm jedoch erst 1218 zu regieren. Yuri Vsevolodich starb 1238 in einer Schlacht mit den Tataren am Fluss. Stadt.

Zu Beginn des XII Jahrhunderts. Vladimir-Susdal Rus wurde in mehrere Schicksale zwischen den zahlreichen Söhnen von Vsevolod the Big Nest aufgeteilt.

Das Fürstentum Wladimir-Susdal, der Kern des zukünftigen Moskauer Staates des 15. Jahrhunderts, ist eine helle Seite in der russischen Geschichte, und die feierlichen Zeilen, die ihm in der Geschichte von Igors Feldzug gewidmet sind, sind kein Zufall.

Die facettenreiche Kultur Nordostrusslands steht ganz im Einklang mit diesem bemerkenswerten Gedicht: Architektur aus weißem Stein, Skulpturen, die von einer besonderen mittelalterlichen Philosophie durchdrungen sind, Chroniken, polemische Literatur, Malerei und „Muster“ von Gold- und Silberhandwerkern, Volksepen über die Region und allrussische Helden.

Eine interessante Reflexion der allrussischen Kultur des X-XII Jahrhunderts. ist die Wladimir-Chronik von 1205/6, die möglicherweise unter Beteiligung des ältesten Sohnes von Vsevolod - Konstantin dem Weisen - erstellt wurde, über den Zeitgenossen sagten, er sei "ein großer Jäger zum Lesen von Büchern und habe viele Wissenschaften gelernt ... sammelte viele Urkunden der alten Fürsten und er selbst schrieb, so arbeiteten andere mit ihm.

Das ursprüngliche Gewölbe ist uns nicht erhalten, aber eine Kopie davon aus dem 15. Jahrhundert ist erhalten geblieben. in Smolensk und erstmals von Peter dem Großen in die wissenschaftliche Verbreitung eingeführt ("Radziwill"- oder "Kenigsberg"-Chronik). Das Gewölbe präsentiert die "Fälle der alten Fürsten" von Kiy bis Vsevolod the Big Nest.

Ein wertvolles Merkmal der Radziwill-Chronik ist das Vorhandensein von 618 farbenfrohen Miniaturen, die treffend "Fenster zur verschwundenen Welt" genannt werden.

AA Shakhmatov und A. V. Artsikhovsky stellte fest, dass die Zeichnungen wie der Text das Original wiederholen - den Code von 1205/6.Weitere Analysen ermöglichten die Feststellung, dass die Ersteller des Vladimir-Codes nicht die ersten Autoren und Künstler waren - sie verfügten über ein Ganzes Bibliothek illustrierter Annalen ("Gesicht"), die sowohl den Code von 997 als auch den Code von Nikon 1073/76 und Nestors Geschichte vergangener Jahre und die Kiewer Chronik der Ära von Monomakh und seinen Söhnen sowie verschiedene Chroniken enthielten der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. In den Händen von Wladimir-Bogenschützen gab es sogar solche Gesichtsannalen, aus denen sie mehr Zeichnungen als Text entnahmen. Wir können also beurteilen, dass die Kiewer Chronik von Peter Borislavich illustriert wurde, da die Radziwill-Chronik Miniaturen enthält, die Ereignisse darstellen, die im Text dieser Chronik nicht beschrieben werden und nur im Kiewer Code von 1198 (Ipatiev-Chronik) verfügbar sind: Treffen von Izyaslav Mstislavich mit dem ungarischen König, der Botschaft des Bojaren Pjotr ​​​​Borislavich an Vladimir Galitsky (1152) usw. Nirgendwo im Text der Radziwill-Chronik wird über die Beteiligung der Prinzessin an der Ermordung von Andrei Bogolyubsky und in der Figur von uns gesprochen sehen Sie neben den mörderischen Bojaren die Prinzessin, die die abgetrennte Hand ihres Mannes trägt. Andere Quellen bestätigen die Beteiligung der Prinzessin an der Verschwörung.

Das Vorhandensein von Illustrationen im Gewölbe von 997 wird durch die für die Mitte des 10. Jahrhunderts charakteristische Form der Schwerter und die Form der Kortschags, ebenfalls aus dem 10. Jahrhundert, bewiesen, die in allen Neuzeichnungen erhalten geblieben sind.

Von großem Interesse sind die Skizzen der ursprünglichen Ansicht der antiken Architektur von Kiew, Perejaslawl, Wladimir. Die Zehntkirche in Kiew (996) wurde 1240 von Batu und den Kopisten des 15. Jahrhunderts zerstört. war unbekannt, und auf der Miniatur ist es so dargestellt, wie es erst nach den Ergebnissen der Ausgrabungen des 20. Jahrhunderts restauriert wurde.

Die Quellenanschauungsmaterialien des Kodex von 1205/6, die sich auf verschiedene Chroniken des 11. und 12. Jahrhunderts beziehen, führen uns in das Feld des literarischen und politischen Kampfes jener Zeit ein, vielleicht sogar in größerem Umfang als der Chroniktext seitdem Die Auswahl der Plots zur Illustration drückt die subjektive Neigung des Illustrators besonders kühn aus. In den Miniaturen von Nikon von Tmutarakansky (1073-76) sind die Sympathie für Mstislav Tmutarakansky und die Feindseligkeit gegenüber Jaroslaw dem Weisen und seinem ältesten Sohn Izyaslav deutlich sichtbar. Der Künstler, der Miniaturen für die Chronik von Izyaslav malte, zeigte eine unerhörte Frechheit - er rächte sich an Nikon, indem er ihn in Form eines Esels (!) An der Stelle des Hegumen in der Kirche darstellte.

Die redaktionelle Bearbeitung von Nestors Werk durch Fürst Mstislav spiegelte sich in der reichen Bebilderung aller (auch kleiner) Episoden aus der Frühzeit von Mstislav wider. Ein merkwürdiges Merkmal der Kunstschule der Ära von Monomakh und Mstislav sind ironische Zeichnungen am Rand: eine Schlange (Sieg über die Polovtsianer), ein Hund (Streitigkeiten der Fürsten), eine Katze und eine Maus (ein erfolgreicher Feldzug im Jahr 1127) , ein Affe (verängstigte Torks), ein Löwe, der mit einem Knüppel geschlagen wird ( die Niederlage von Juri Dolgoruky, der einen Löwen in seinem Wappen hatte) usw. Eine dieser Ergänzungen ist von besonderem Interesse: als 1136 die Chernigov Olgovichi begann einer dieser blutigen Streitigkeiten, über die sie damals sagten: „Wir würden uns fast selbst zerstören? Es war wie ein Epigraph zur Geschichte des Zusammenbruchs der Kiewer Rus.

Die Wladimir-Chronik von 1205/06 war nicht nur ein Modell der luxuriösen Staatschronik eines Fürstentums – sie spiegelte die künstlerische Kultur Russlands über mehrere Jahrhunderte hinweg wider.

Anmerkungen

. Tatischtschew V.I. Russische Geschichte. M.; L., 1964, Bd. III, p. 206.

Das Gebiet im Nordosten des altrussischen Staates wurde vom riesigen Fürstentum Wladimir-Susdal besetzt. Diese Ländereien waren einzigartig. Geografisch waren sie durch eine große Anzahl von Sümpfen und dichten Wäldern von den Haupthandelsrouten und den größten Zentren des alten Russland getrennt. Dementsprechend war die Entwicklung dieser Gebiete langsam. Die wertvollsten auf diesem Land waren Opolya - fruchtbares Land zwischen Wäldern. Der Besitz der Bojaren war gering und unentwickelt.

Die Besiedlung des Territoriums des Fürstentums

Vor der Ankunft der Ostslawen, wurde das Gebiet von finno-ugrischen Stämmen bewohnt:

• Ganz;
• Merya;
• Murom;
• Vyatichi;
• Krivichi.

Die ersten Slawen erschienen hier Ende des 9. Jahrhunderts. Sie wanderten aus, um den Überfällen der Nomaden zu entkommen . Aufgrund des großen Territoriums verlief die Umsiedlung friedlich. Die Hauptaktivitäten waren:

• Landwirtschaft;
• Viehzucht;
• Angeln;
• Salzbergbau;
• Bienenzucht;
• Jagd.

Entwicklung von Städten und Wirtschaftsformen

Ende des 10. - Anfang des 11. Jahrhunderts beginnen hier merkliche Veränderungen. Auf Beschluss des berühmten Lyubech-Kongresses werden die Gebiete an die jüngere Linie der Nachkommen von Vladimir Monomakh übertragen. Das Wachstum der Städte und der Wirtschaft beginnt. Rostow der Große, Susdal, Jaroslawl, Wladimir an Klyasma werden gegründet.

Das Wachstum der Städte wirkte sich nicht langsam auf die wirtschaftliche Entwicklung der Region aus. Die Länder begannen reich zu werden und wurden zu einem der bedeutendsten im Rahmen des altrussischen Staates.

Ab Mitte des 12. Jahrhunderts nahm der Zuzug von Siedlern aus dem Süden und Südwesten Russlands aufgrund der Bedrohung durch die Polowetzer stark zu. Die größten Städte in dieser Zeit waren Rostow und Susdal. Die neue Bevölkerung war für einige Zeit von Steuern befreit. Mit fortschreitender Besiedlung begann sich das Territorium in ein slawisches zu verwandeln. Darüber hinaus brachten die Siedler aus dem Süden entwickelte Formen der Wirtschaft mit: Pflug-Pflug-Landwirtschaft unter dem Duopol, neue Fischereifähigkeiten und Handwerke.

Im Gegensatz zum Süden gründeten Fürsten die Stadt im Nordosten. Entstanden im Süden erst Städte und dann fürstliche Macht, so war es im Norden genau umgekehrt. Zum Beispiel wurde Jaroslawl von Jaroslaw dem Weisen gegründet. Vladimir-on-Klyazma, wie Sie sich vorstellen können, Vladimir Monomakh.

Diese Situation ermöglichte es den Fürsten, die Ländereien zu ihrem Eigentum zu erklären und sie an Krieger und die Kirche zu verteilen. . Einschränkung der politischen Macht des Volkes. Infolgedessen begann sich hier eine patrimoniale Lebensweise zu bilden - eine besondere Art von Gesellschaftssystem, in dem der Prinz nicht nur das politische Oberhaupt, sondern auch der oberste Eigentümer aller Ländereien und Ressourcen des Territoriums ist.

Vorstandsgeschichte

Der erste Prinz, der die nordöstlichen Länder Russlands verherrlichte, war ein Nachkomme von Vladimir Monomakh. Unter ihm begann die aktive Entwicklung dieser Gebiete.

Viel Aufmerksamkeit wurde der Gründung neuer Dörfer und Städte geschenkt. Ihm wird die Schaffung von urbanen Zentren wie Dmitrov, Yuriev und Swenigorod zugeschrieben. Während der Regierungszeit von Juri Dolgorukow wurde die heutige Hauptstadt unseres Staates, die Stadt Moskau, erstmals erwähnt.

großartige Aufmerksamkeit Yuri bezahlte Außenpolitik. Unter ihm führen Regimenter Feldzüge in verschiedenen Ländern sowohl des altrussischen Staates als auch der Nachbarländer durch. Es war möglich, erfolgreiche Reisen in das Gebiet der Wolga Bulgarien zu unternehmen. Dreimal gelang es ihm, die Hauptstadt Kiew zu erobern.

Die Arbeit seines Vaters wurde von seinem Sohn Prinz Andrei Bogolyubsky fortgesetzt. Regierte von 1157 bis 1174. Andrei war ein Mann, der das Fürstentum als seine Heimat betrachtete. Er ging auch nach Kiew und konnte diese Stadt einnehmen. Bogolyubsky versuchte nicht, sich darin zu etablieren, sondern nutzte die Gebiete Südrusslands zur Plünderung. Erfolgreiche Feldzüge gegen viele russische Fürstentümer. Besonders hervorzuheben ist der Sieg des Prinzen über Nowgorod. Mehr als einmal kämpften die Fürsten von Wladimir-Susdal mit den Nowgorodianern und wurden besiegt. Es war Andrei, der die Lieferung von Wolga-Brot nach Nowgorod blockieren konnte, wodurch die Nowgoroder zur Kapitulation gezwungen wurden.

Ein wichtiger Teil der Regierungszeit von Prinz Andrei war das Problem seiner Beziehung zu den Bojaren. Tatsache ist, dass die Bojaren von ihrer eigenen Macht träumten. Bogolyubsky akzeptierte dies nicht. Er verlegte die Hauptstadt in die Stadt Wladimir. So nahm er den Bojaren die Möglichkeit, sich aktiv zu beeinflussen.

Das schien ihm nicht genug. Andrei hatte Angst vor Verschwörungen. Er gründete seinen eigenen Wohnsitz im Dorf Bogolyubovo, von dem er seinen Spitznamen erhielt. Das Dorf wurde an der Stelle errichtet, an der die von ihm aus Kiew gestohlene Ikone der Muttergottes von Wladimir gebracht wurde. Die Legende besagt, dass diese Ikone vom Apostel Lukas selbst gemalt wurde.

Der Hass der Bojaren auf den Prinzen war groß. Obwohl er sich in Bogolyubovo versteckt hatte, wurde er auch dort eingeholt. Mit Hilfe von Verrätern gelang es den Bojaren, Andrei zu töten. Zwanzig Personen schlossen sich der Verschwörung an. Keiner von ihnen war persönlich vom Prinzen gekränkt, im Gegenteil, viele genossen sein Vertrauen.

Der Tod von Bogolyubsky im Jahr 1174 hatte keinen wesentlichen Einfluss auf das Leben des Fürstentums. Seine Politik wurde von seinem jüngeren Bruder Vsevolod fortgesetzt, der in der Geschichte den Spitznamen "Big Nest" erhielt. Vsevolod hatte eine große Familie. Es gelang ihm, seine Nachkommen in allen Städten und bedeutenden Dörfern des Wladimir-Susdal-Landes anzusiedeln. Dank dieser Position konnte er schließlich die hartnäckigen Bojaren im Nordosten Russlands unterdrücken. In diesen Gebieten konnte er seine feste, alleinige Macht errichten. Allmählich beginnt Wsewolod, den übrigen Fürsten des russischen Landes aktiv seinen Willen zu diktieren.

Während der Regierungszeit von Vsevolod, dem "Großen Nest", erhielt das Fürstentum den Status eines großen, dh des ersten unter anderen russischen Ländern.

Der Tod von Vsevolod im Jahr 1212 löste einen neuen Streit aus. Da sein zweiter Sohn Juri zum Erben erklärt wurde, war der älteste Sohn Konstantin von Rostow mit der Entscheidung seines Vaters nicht einverstanden, und von 1212 bis 1216 kam es zu einem Machtkampf. Konstantin hat es gewonnen. Er regierte jedoch nicht lange. 1218 starb er. Und der Thron ging an Juri über, der später Nischni Nowgorod gründete.

Juri Wsewolodowitsch erwies sich als der letzte Fürst der unabhängigen Wladimir-Susdal-Rus. Er regierte bis 1238 und wurde in einer Schlacht mit den Mongolen am Stadtfluss enthauptet.

In der Zeit vom 11. bis 12. Jahrhundert erstarkte das Fürstentum, wuchs zu einem der Führer des altrussischen Raums heran und erklärte seine Ansprüche auf eine große politische Zukunft. Es war am Ende die siegreiche Seite, auf deren Grundlage später das Moskauer Fürstentum entstand, ein einziger Moskauer Staat und dann das russische Königreich.

Kultur des Fürstentums Wladimir-Susdal

Das Fürstentum ist eines der wichtigsten kulturellen Zentren des alten Russland. Hier blühte die Architektur auf. Unter den Fürsten Andrei und Vsevolod wurden verschiedene Gebäude geschaffen. Sie waren aus weißem Kalkstein und mit kunstvollen Schnitzereien verziert. Bis heute gelten viele Gebäude dieser Zeit, die uns überliefert sind, als Meisterwerke der altrussischen Kunst. Besonders hervorzuheben sind die Golden Gates of Vladimir, die Dmitrievsky und die Assumption Cathedral.

Unter den literarischen Werken kann man das „Wort“ und „Gebet“ von Daniil Zatochnik nennen. Diese Werke sind eine Zusammenstellung von Sprüchen aus der Bibel und den Gedanken des Autors.

Die Kultur des Fürstentums Wladimir-Susdal ist in vielerlei Hinsicht die Grundlage für die kulturelle Tradition, die später zur Basis im modernen Russland wurde.

NACHRICHT Wladimir-Susdal Fürstentum Das Fürstentum Wladimir-Susdal (oder das Land Rostow-Susdal, wie es früher genannt wurde) besetzte das Gebiet zwischen den Flüssen Oka und Wolga, das reich an fruchtbaren Böden ist. Hier, zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Ein System des Großgrundbesitzes der Bojaren hatte bereits Gestalt angenommen. Die fruchtbaren Ländereien waren durch Wälder voneinander getrennt und wurden Opoly (vom Wort „Feld“) genannt. Auf dem Territorium des Fürstentums gab es sogar die Stadt Yuryev-Polsky (im Opolye gelegen). Trotz des im Vergleich zum Dnjepr-Gebiet raueren Klimas konnten hier relativ stabile Ernten erzielt werden, die zusammen mit Fischfang, Viehzucht und Forstwirtschaft ihre Existenz sicherten. Die Slawen kamen relativ spät hierher, nachdem sie hauptsächlich der finno-ugrischen Bevölkerung gegenüberstanden. Von Norden bis zur Wolga-Oka-Interfluve im 9. - 10. Jahrhundert. Ilmenische Slowenen kamen aus dem Westen - Krivichi, aus dem Südwesten - Vyatichi. Abgeschiedenheit und Isolation bestimmten das langsamere Tempo der Entwicklung und Christianisierung der lokalen Gebiete. Geographische Lage. Aufgrund seiner geografischen Lage war das Fürstentum Wladimir-Susdal von allen Seiten durch natürliche Barrieren geschützt - große Flüsse, sumpfige Sümpfe und undurchdringliche Wälder. Darüber hinaus wurde der Weg zu den Nomaden in den Ländern Rostow-Susdal von den südrussischen Fürstentümern blockiert, die die Hauptlast der feindlichen Überfälle abbekamen. Der Wohlstand des Fürstentums wurde auch durch die Tatsache begünstigt, dass es einen ständigen Zustrom von Menschen in diese Länder gab, die entweder vor den polowzischen Überfällen oder vor den unerträglichen Erpressungen der fürstlichen Gitter in die Wälder flohen. Es war auch wichtig, dass in den Ländern Nordostrusslands profitable Handelsrouten verliefen, von denen die wichtigste, die Wolga, das Fürstentum mit dem Osten verband. Es waren vor allem wirtschaftliche Faktoren, die hier zur Entstehung starker Bojaren beitrugen, die die örtlichen Fürsten dazu drängten, für die Abspaltung von Kiew zu kämpfen. Die Fürsten wandten sich erst spät der Region Zalessky zu - die Throne in den örtlichen Städten waren von geringem Prestige und für die jüngeren Fürsten in der Familie vorbereitet. Erst unter Wladimir Monomach, am Ende der Einheit der Kiewer Rus, begann der allmähliche Aufstieg der nordöstlichen Länder. Historisch gesehen wurde Wladimir-Susdal-Rus das erbliche "Vaterland" der Monomachowitsche. Zwischen den lokalen Landvolosts und den Nachkommen von Vladimir Monomakh wurden starke Bindungen geknüpft. Hier gewöhnten sie sich früher als in anderen Ländern daran, die Söhne und Enkel von Monomakh als ihre Fürsten wahrzunehmen. Der Zufluss des Erbes, der eine intensive wirtschaftliche Aktivität, das Wachstum und die Entstehung neuer Städte verursachte, bestimmte den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg der Region. Im Streit um die Macht verfügten die Rostow-Susdaler Fürsten über erhebliche Ressourcen. Juri Dolgoruky Der Herrscher von Nordostrussland war der Sohn von Wladimir Monomakh Juri, Spitzname Dolgoruky wegen seines ständigen Wunsches, seinen Besitz zu erweitern und Kiew zu unterwerfen. Unter ihm wurden Murom und Rjasan dem Land Rostow-Susdal angegliedert. Er hatte einen spürbaren Einfluss auf die Politik von Nowgorod. Yuri Dolgoruky kümmerte sich um die Sicherheit der Besitztümer und leitete den aktiven Bau befestigter Städte-Festungen entlang der Grenzen des Fürstentums. Unter ihm wurde das Fürstentum Rostow-Susdal zu einem riesigen und unabhängigen Fürstentum. Es schickt seine Trupps nicht mehr nach Süden, um gegen die Polovtsy zu kämpfen. Viel wichtiger war für ihn der Kampf gegen die Wolga-Bulgarien, die versuchten, den gesamten Handel an der Wolga zu kontrollieren. Juri Wladimirowitsch führte Feldzüge gegen die Bulgaren und kämpfte mit Nowgorod um kleine, aber strategisch und wirtschaftlich wichtige Grenzgebiete. Dies war eine unabhängige Politik ohne Rücksicht auf Kiew, die Dolgoruky in den Augen der Einwohner von Rostow, Susdal und Wladimir zu seinem Fürsten machte. Sein Name ist mit der Gründung neuer Städte in der Region verbunden - Dmitrov, Swenigorod, Yuryev-Polsky und 1147 mit der ersten Erwähnung von Moskau, das auf dem Gelände des beschlagnahmten Anwesens des Bojaren Kuchka gegründet wurde. In den Kampf um den Thron von Kiew verwickelt, vergaß Yuri Dolgoruky seine nordöstlichen Besitztümer nicht. Dort strebte auch sein Sohn Andrei, der zukünftige Prinz Bogolyubsky. Noch zu Lebzeiten seines Vaters floh er 1155 aus Kiew in das Land Rostow-Susdal, wahrscheinlich eingeladen, um von den örtlichen Bojaren zu regieren, und nahm die berühmte Ikone der Gottesmutter von Wladimir mit. 12 Jahre nach der Ermordung seines Vaters im Jahr 1169 unternahm er einen Feldzug gegen Kiew, eroberte es und unterwarf es einem grausamen Raub und Ruin. Andrei versuchte, Weliki Nowgorod seiner Macht zu unterwerfen. Die Chronik nennt Bogolyubsky „autokratisch“ wegen seiner Gier nach Macht, dem Wunsch, mit Autokratie zu regieren. Der Prinz begann damit, seine Brüder von den Rostow-Susdal-Tischen zu vertreiben. Anschließend regierten von ihm abhängige Verwandte unter seiner Aufsicht und wagten es nicht, irgendetwas ungehorsam zu sein. Dies ermöglichte es dem Prinzen, Nordostrussland vorübergehend zu festigen. Das Zentrum des politischen Lebens Russlands verlagerte sich nach Nordosten. Aber während der Regierungszeit von Andrei Bogolyubsky im Fürstentum Wladimir-Susdal (1157 - 1174) verschärfte sich der Kampf gegen die örtlichen Bojaren. Zunächst verlegte der Prinz die Hauptstadt des Fürstentums vom reichen Rostow in die kleine Stadt Vladimir-on-Klyazma. Hier wurden das uneinnehmbare Goldene Tor aus weißem Stein und die Himmelfahrtskathedrale errichtet. Unweit der Stadt, am Zusammenfluss zweier Flüsse - der Nerl und der Klyazma - gründete er seinen Landsitz - das Dorf Bogolyubovo, von dessen Namen er seinen berühmten Spitznamen erhielt. In der Bogolyubsky-Residenz wurde Andrei in einer dunklen Juninacht 1174 infolge einer Bojarenverschwörung getötet. Wsewolod das Große Nest Die Politik der Zentralisierung der russischen Ländereien um das Fürstentum Wladimir-Susdal wurde von Andreis Bruder Wsewolod dem Großen fortgesetzt Nest. Er ging brutal mit denen um, die an der Verschwörung gegen seinen Bruder teilnahmen, und der endgültige Sieg im Kampf zwischen dem Prinzen und den Bojaren war zugunsten des Prinzen. Von nun an nahm die fürstliche Macht die Züge einer Monarchie an. Nach seinem Bruder versuchte Wsewolod, Nowgorod zu unterwerfen, und schaffte es, die Grenze der Wolga Bulgarien über die Wolga hinaus zu schieben. "Die Wolga kann mit Rudern bespritzt und der Don mit Helmen ausgeschöpft werden", schrieb 1185 über Vsevolod, den Autor von The Tale of Igor's Campaign. Zu dieser Zeit war dieser Prinz der mächtigste Herrscher in Russland. Während seiner Jahre erschien der Titel des Großherzogs von Wladimir. Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Tod von Vsevolod the Big Nest (1212) waren die Ländereien des Fürstentums Wladimir-Susdal ein wohlhabender und reicher Besitz, bis 1238 eine neue Gefahr den wirtschaftlichen Aufschwung unterbrach - die mongolisch-tatarische Invasion unter der Auswirkungen, von denen das Land in mehrere kleine Besitzungen zerfiel. Im XII Jahrhundert. Fortsetzung der slawischen Besiedlung. Wie zuvor ging es in zwei Richtungen: von Nordwesten aus Weliki Nowgorod und den ihm unterstellten Gebieten und von Süden aus dem „Russischen Land“, wie Kiew und seine Ländereien damals genannt wurden. Infolge des Zuzugs von Siedlern wurden Waldgebiete für Ackerland gerodet. Unter dem Einfluss der Slawen nimmt die Bedeutung der Landwirtschaft in der Viehzucht und Fischwirtschaft der Ureinwohner zu. Im Gegenzug lernen die Siedler die wirtschaftlichen Erfahrungen lokaler Hirten, Jäger und Fischer kennen. Alte Städte wachsen, neue urbane Handels- und Handwerkszentren entstehen. Die Entwicklung der Region führte zur Bildung bedeutender Ackerflächen, insbesondere im fruchtbaren Oppeln. Die Landwirtschaft erforderte viel Arbeit und Ausdauer. Aber es belohnte den Bauern nicht immer. Es kam häufig zu Ernteausfällen aufgrund widriger Wetterbedingungen. Der durchschnittliche Roggenertrag aus einem Zehnten im 12. Jahrhundert. auf den besten Böden der Suzdal Opole war etwa 50 Pfund (800 kg). Die Viehzucht hat einen großen Platz in der Wirtschaft der Bauern behalten. Gezüchtet wurden Kühe, Schafe, Ziegen, Schweine und Pferde. Archäologen finden bei Ausgrabungen überall eiserne Sensen, mit denen Heu für Haustiere gemacht wurde. Pferde wurden für wirtschaftliche und militärische Zwecke gezüchtet. Im XII Jahrhundert. Gartenbau entstand. Das Hauptarbeitsinstrument darin war eine Holzschaufel, die entlang der Arbeitskante einen Eisenbeschlag hatte - ein „Stigma“. Solche Beschläge wurden bei Ausgrabungen in Susdal gefunden. An den „goldenen Toren“ der Geburtskathedrale in Susdal (Anfang 13. Jahrhundert) befindet sich ein Bild von Adam mit einer Schaufel in den Händen, begleitet von der Inschrift: „Adam grub die Erde mit einem Stigma“. Im XII Jahrhundert. beginnt mit der Gartenarbeit. Dann war es das Geschäft der Städter. Dies wird durch Ausgrabungen in Susdal bestätigt, als verkohlte Äpfel in ausgebrannten Gebäuden gefunden wurden und das Wurzelsystem eines Gartens auf dem Territorium eines Stadtguts entdeckt wurde. Traditionen berichten von Zucht aus dem 12. Jahrhundert. auf dem Gebiet des Fürstentums der Kirschgärten. Die Bevölkerung des Fürstentums Wladimir beschäftigte sich weiterhin mit der Jagd, dem Fischfang und der Bienenzucht. Bei Ausgrabungen auf dem Territorium von Vladimir, Murom, Susdal, Yaropolch Zalessky wurden eine große Anzahl von eisernen Angelhaken in verschiedenen Größen, Schwimmer aus Birkenrinde, Tongewichte für Netze, Knochennadeln zum Weben von Fischernetzen und Gewichte gefunden. Handwerk In den Städten Wladimir Russlands des 12. Jahrhunderts. Das Handwerk entwickelte sich in der gleichen Menge wie im übrigen Territorium des altrussischen Staates. Chroniken zeugen von der Entwicklung des Holzhandwerks. Archäologen in Vladimir, Susdal, Murom und Yaropolche-Zalessky fanden Sägen, Dechsel, Bohrer, Bohrer, Meißel, Schaber, Äxte, Meißel. Ein weiterer, nicht weniger alter Beruf ist die Töpferei. Ein Beweis für seine Entwicklung in der Region war der Bau von Wladimir Monomakh Ende des 11. Jahrhunderts. in Susdal der Himmelfahrtskathedrale von shshnfa. An den Ufern des Flusses In Kamenka wurden drei Sockelöfen eröffnet, in denen je Aufnahme bis zu 5.000 Ziegel gebrannt wurden. Das Aufblühen der Töpferei war mit der Herstellung verschiedener Arten von glasierten Fliesen und Ziegeln verbunden. Glasierte Fliesen wurden in verschiedenen Größen hergestellt: von kleinen Fliesen, die zur Verzierung der Wände von Kathedralen verwendet wurden, bis zu sehr großen Bodenfliesen (19 x 19 x 4 cm). Um die Fliesen zu bedecken, wurden rote, blaue, grüne, braune, schwarze und gelbe Glasuren verwendet. Ab Mitte des 12. Jahrhunderts. entsteht Steinmetzhandwerk. In Städten, vor allem in Wladimir, erschien eine spezielle Gruppe von Handwerkern und Maurern. Daher ist es kein Zufall, dass die Bojaren von Rostow und Susdal während der sozialen Krise im Fürstentum die Menschen in Wladimir verächtlich "Leibeigene und Freimaurer" nennen. Ende der 40er Jahre des 12. Jahrhunderts. In Susdal taucht ein Artel von Steinmetzen auf. Wahrscheinlich bestand es aus Einwanderern aus dem galizischen Land. Sie beteiligte sich am Bau von Kirchen aus weißem Stein in Pereyaslavl-Zalessky, Yuryev-Polsky, Susdal und der fürstlichen Vorstadtresidenz Kideksha. Schmiedekunst wurde weit verbreitet. Archäologen haben an verschiedenen Orten die Überreste eines Doms, rohe Öfen sowie zahlreiche Werkzeuge (Hämmer, Zangen, Ambosse, Stempel, Feilen, Hämmer) gefunden. Bei Ausgrabungen in der Nähe von Vyazniki wurden in Gebäuden aus dieser Zeit zahlreiche Stücke Sumpferz gefunden, was den Schluss zulässt, dass es im 12. Jahrhundert von der lokalen Bevölkerung abgebaut wurde. Ein Beispiel für Schmiedekunst sind die Kreuze der Mariä Himmelfahrt-Kathedrale und das Kreuz der Dmitrijewski-Kathedrale, gekrönt von einer kupferfarbenen Tauben-Wetterfahne. Zu den herausragenden Produkten der Schmiede von Wladimir gehören prächtige Kupferböden in der Geburts- und Himmelfahrtskathedrale in Wladimir. Unter den Schmieden stach eine besondere Kategorie hervor - die Büchsenmacher. Ihre Hände gehören dem Helm von Yaroslav Vsevolodovich und dem Beil von Andrei Bogolyubsky, die nicht nur Denkmäler der Schmiedekunst, sondern auch Schmuck sind. Unter den Produkten von Büchsenmachern sind uns zahlreiche Kettenhemden überliefert. Unter den Waffenproben dieser Jahre ist der Festungsbogen zu erwähnen, von dem sieben Pfeile erhalten geblieben sind. Die Länge jedes Pfeils beträgt 169 cm und das Gewicht 2,5 kg. Anscheinend hatte der Autor von The Tale of Igor's Campaign im Sinn, darauf hinzuweisen, dass der Prinz von Vladimir Vsevolod the Big Nest den Ryazan Glebovichi als "Shereshirs" gefeuert hat. Es gab auch eine Gruppe von Handwerkern, die Schilde herstellten. Russische Schmiede, einschließlich derer aus Wladimir, im 12. Jahrhundert. Sie kannten mindestens 16 verschiedene Spezialitäten und konnten bis zu 150 Arten von Eisen- und Stahlprodukten herstellen. Im Fürstentum Wladimir verbreitete sich das Weben und Spinnen fast überall. An vielen Stellen haben Archäologen verschiedene Stoff-, Filz-, Sackleinen- und Seilfragmente gefunden. Bei den Ausgrabungen wird eine große Anzahl von Knochen- und Bronzenadeln gefunden. Russische Stickerinnen kannten bis zu 50 Nähtechniken. In einem Halbunterstand in der Stadt Susdal wurde eine Kiste aus Birkenrinde gefunden, in der sich Dinge aus Stoff, Pelz, Leder und dicken Leinen- oder Seidenfäden befanden. Auf dem Stoff sind an einigen Stellen Reste einer Stickerei mit einem „Silberfaden“ erhalten geblieben. In einigen Städten und Dörfern existiert die Lederproduktion schon lange. Gerber kleideten Yuft und Marokko (spezielle Sorten von Kuh- und Ziegenhaut), aus denen Stiefel, gröberes Leder hergestellt wurden - für die Herstellung von Gürteln, Brieftaschen, Bastschuhen und anderen Haushaltsgegenständen. In Susdal fand N. N. Voronin "Sackgassen", das heißt Kuhrippen, die zum Reinigen von Häuten verwendet wurden. Die Bewohner der Region waren auch mit der Kunst des Knochenschnitzens vertraut. Bei den Ausgrabungen werden zahlreiche Gegenstände aus Knochen gefunden: Nadeln, Kämme, Pfeile, Piercings und Knöpfe. Das Schmuckhandwerk ist weit entwickelt. Kupfergießereien wurden in Wladimir, Susdal und Jaropolcha gefunden. Juweliere verwendeten bis zu 60 Gussformen für ihre Arbeit. Eine besondere Gruppe von Juwelieren waren Goldschmiede. Funde von Armbändern, Handgelenken, Silberhalsketten, Kolts, Perlen, Knöpfen und anderen Schmuckstücken, die mit der Technik der Vergoldung, Gravur, Körnung und Emaille hergestellt wurden, zeugen von der Vielfalt der Produkte der Juweliere von Vladimir. Die Meister von Wladimir waren führend in der Technik der Feuervergoldung und Schwärzung. Ein russischer Meister konnte aus einem Gramm Silber einen Faden von einem Kilometer ziehen. Die wirtschaftliche Entwicklung von Vladimir Rus war auch eng mit den alten Handelswegen verbunden, die durch sein Territorium verliefen. Zahlreiche Karneol- und Kristallperlen, Tränkgefäße und natürlich Schätze orientalischer Münzen (Dirgems) sprechen von Handelsbeziehungen mit den Ländern des Ostens. Es gab eine enge Beziehung zwischen dem Wladimir-Land und Nowgorod dem Großen, einen besonderen Platz in den Handelsbeziehungen zwischen ihnen nahm der Brothandel ein. Vladimir Rus hatte starke Kontakte mit dem Byzantinischen Reich und den Ländern Westeuropas. Flussrouten verliefen entlang der Oka, Klyazma, Nerl, aber neben Flussstraßen gab es auch Landstraßen. Die Sperrung von Handelsstraßen könnte den Durchgang von Händlern blockieren und die Handelsbeziehungen stören. Die Städte Rostov-Susdal Rus wurden in alte ("ältere") und neue (Vororte) unterteilt. Die ehemaligen Zentren der Stammesgewerkschaften - Rostow, Susdal, Murom, gehörten den Ältesten, Wladimir, Perejaslawl und neu entstehende städtische Zentren - zu den Vororten. Murom und Rostov werden erstmals unter 862 in Chroniken erwähnt. Ihre Bevölkerung war ethnisch heterogen (Slawen, Merya, Murom), aber im 12. Jahrhundert. das slawische Element überwog bereits in ihnen. In den Städten konzentrierte sich die Verwaltung des gesamten Bezirks – der Pfarrei. Daher beherbergten sie die Höfe von Prinzen, Posadniks, Tausenden, Bojaren und Mitgliedern des Trupps. Aber die Hauptbewohner der Städte waren Handwerker und Kaufleute. In jeder Stadt gab es Schmiede, Töpfer, Zimmerleute, Gold- und Silberschmiede und andere Spezialisten. Die Spezialisierung lag nicht auf dem Material, sondern auf dem fertigen Produkt. Der Sattler zum Beispiel musste das Lederhandwerk beherrschen, Steigbügel schmieden und Sattelbogenauflagen mit Minzmustern schmieden können. Handwerker siedelten sich in Gruppen nach der Ähnlichkeit der Berufe an. So gab es in den Städten Siedlungen (oder Enden) von Töpfern, Schmieden, Lederarbeitern usw. Die Häuser der Handwerker waren größer als ländliche Hütten, da die Wohnung oft mit einer Werkstatt kombiniert war. In einigen Häusern bereits im XII Jahrhundert. Es gab sogar Auspuffrohre - Raucher, die neben dem Ofen aufgestellt wurden. Utensilien der Bürger zeichneten sich durch große Vielfalt und beste Verarbeitung aus. Die Häuser hatten Lampen, Amphoren für Wein, Bronzekreuze, ausgeklügelte Schlösser und Schlüssel. Aber auch die Frauen der Handwerker und Bäuerinnen mahlten Mehl auf Mühlsteinen, spannen Garn und webten. Handwerker arbeiteten auf Bestellung und für den Markt. Einige Handwerker besaßen Plätze auf der Auktion und verkauften die Produkte selbst. In der Geschichte unserer Region lassen sich üblicherweise fünf Stadien des Städtebaus unterscheiden. Die erste hängt mit den Aktivitäten von Wladimir Monomach im Rostow-Susdal-Land zusammen, als zehn Festungsstädte gebaut wurden; die zweite folgte der Verlegung der Hauptstadt des Fürstentums von Rostow nach Susdal durch Juri Dolgoruky, als 22 Städte gebaut wurden; die dritte Phase fällt auf die Regierungszeit von Andrei Bogolyubsky, er baute vier Städte; In der fünften Phase wurden während der Zeit von Vsevolod the Big Nest sieben weitere Städte gebaut, und am Vorabend der mongolisch-tatarischen Invasion baute Prinz Yuri Vsevolodovich eine Stadt - Nischni Nowgorod. ___________________________________________________________ Bei der Erstellung des Berichts wurden Daten aus den Büchern verwendet: 1. Lehrbuch für die 10. Klasse "Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des 17. Jahrhunderts" (NI Pavlenko, IL Andreev) 2. "Geschichte Russlands seit der Antike bis in unsere Tage" (A.V. Veka)

Das Fürstentum Rostow-Susdal ging an den jüngsten Sohn von Jaroslaw dem Weisen, Vsevolod Pereyaslavsky, und wurde seinen Nachkommen als Familienbesitz zugewiesen. Im XII - der ersten Hälfte des XIII Jahrhunderts

Das Land Rostow-Susdal erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Fruchtbares Land, riesige Wälder, zahlreiche Flüsse und Seen schufen eine Gelegenheit für die Entwicklung der Landwirtschaft und Viehzucht.

Die für den Bergbau verfügbaren Eisenerzvorkommen trugen zur Entwicklung der handwerklichen Produktion bei. Die wichtigsten Handelswege nach Süden, Osten und Westen verliefen im Rostow-Susdaler Land, was die starke Entwicklung des Handels hier bestimmt hat. Die nordöstlichen Länder Russlands waren durch Wälder und Flüsse gut vor polowzianischen Überfällen geschützt, die Bewohner der südlichen Länder anzogen, die unter häufigen Angriffen von Nomaden litten. Das Bevölkerungswachstum im Fürstentum Rostow-Susdal war für seine wirtschaftliche Entwicklung von großer Bedeutung. Die Zahl der Städte wuchs. Vor der Invasion von Batu entstanden Städte wie Vladimir, Pereyaslavl-Zalessky, Kostroma, Twer, Nischni Nowgorod und andere. Im 11.-12. Jahrhundert entwickelte sich hier ein großer fürstlicher, bojarischer und kirchlicher Landbesitz. Die Feudalherren beschlagnahmten das Land der ländlichen Nachbargemeinden und versklavten Smerds.

Yuri Dolgoruky begann einen Kampf mit Nowgorod und Wolga Bulgarien, um das Land seines Fürstentums zu erweitern. Rjasan und Murom gerieten unter den Einfluss des Fürsten Rostow-Susdal. Juri Dolgoruky hat viele Jahre lang einen anstrengenden und völlig unnötigen Kampf für sein Fürstentum um die großherzogliche Tafel von Kiew geführt. Nach dem Tod von Yuri Dolgoruky wurde sein Sohn Andrei Yuryevich Bogolyubsky, der bis 1174 regierte, Prinz des Fürstentums Rostow-Susdal. Wie sein Vater kämpfte er weiter mit Nowgorod und Wolga Bulgarien und versuchte, die Grenzen seines Fürstentums zu erweitern.

Es war Andrei Bogolyubsky, der den Kampf um die Hegemonie der Rostow-Susdal-Fürsten in den russischen Ländern begann. Er, der den Titel des Großherzogs aller Länder Russlands beanspruchte, eroberte 1169 Kiew und beging dort eine vollständige Niederlage, wobei er die Polovtsy darin übertraf. Nachdem Andrei Bogolyubsky jedoch den Titel des Großfürsten von Kiew erlangt hatte, blieb er im Gegensatz zu seinem Vater nicht in Kiew, sondern kehrte in sein Fürstentum zurück. Die Versuche des ehrgeizigen und machthungrigen Fürsten, Nowgorod, die Fürsten aller russischen Länder, zu unterjochen, um sie um das Fürstentum Rostow-Susdal zu vereinen, scheiterten. In diesen Aktionen von Prinz Andrei Bogolyubsky manifestierte sich die Idee, die Länder zu vereinen, d. H. Herstellung der staatlichen Einheit. Aber es wurde nicht von allen Fürsten verwirklicht. Andrei Bogolyubsky verfolgte in seinem Fürstentum eine herrische Politik. Er stärkte seine Macht und griff die Rechte und Privilegien der Bojaren an. Zwischen ihnen und dem Prinzen entbrannte ein ernsthafter Kampf. Andrei Bogolyubsky befasste sich mit den widerspenstigen Bojaren, vertrieb sie aus dem Fürstentum und beraubte sie ihrer Ländereien. Im Kampf gegen die Bojaren stützte er sich auf die Handels- und Handwerksbevölkerung der Städte, auf Dienstleute - Kombattanten. In dem Bemühen, sich weiter von den Bojaren zu trennen und sich auf die Stadtbewohner zu verlassen, verlegte Andrei die Hauptstadt vom Bojaren Rostow in die junge Handels- und Handwerksstadt Wladimir. In Bogolyubovo bei Wladimir richtete der Prinz seine Residenz ein, für die er den Spitznamen Bogolyubsky erhielt. Der gebieterische Prinz konnte die Bojaren nicht brechen. Es gab eine Verschwörung der Bojaren, in deren Folge Andrei Bogolyubsky 1174 in seiner Residenz getötet wurde. Danach tobten im Fürstentum Wladimir-Susdal Bojarenkämpfe. 1176 bestieg Andrejs Bruder Wsewolod das Große Nest, der bis 1212 regierte, den Fürstenthron. Er erhielt einen solchen Spitznamen für eine große Familie. Unter Vsevolod erreichte das Fürstentum Wladimir-Susdal seine höchste Macht und seinen größten Wohlstand.

Der Prinz setzte die Politik seines Bruders fort. Er sprach mit den Fürsten von Rjasan mit Waffengewalt, löste das Problem mit den südrussischen Fürsten und Nowgorod mit politischen Methoden. Der Name Vsevolod war in allen russischen Ländern bekannt. Der Autor von "The Tale of Igor's Campaign" schrieb über die Macht des Prinzen von Wladimir und stellte fest, dass die zahlreichen Regimenter von Vsevolod die Wolga mit Rudern bespritzen und den Don mit Helmen ausschöpfen könnten. Nach dem Tod von Vsevolod the Big Nest begann ein Streit zwischen seinen Söhnen um die profitabelsten Fürsten und ihre Kämpfer, um Steuern im Wladimir-Susdal-Land zu erhalten. Im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts existierten auf seinem Territorium 7 Fürstentümer. Alle von ihnen vereinigten sich schließlich politisch unter der Führung des Fürsten von Wladimir.

Das Sozialsystem des Fürstentums Wladimir-Susdal:

Die herrschende Klasse war die Klasse der Feudalherren, zu der Bojaren, Bojarenkinder und freie Diener gehörten. Eine wichtige Rolle spielte der Klerus, der über großen Landbesitz verfügte. In den Dokumenten des XII Jahrhunderts. auch Adlige werden erwähnt, die als fürstliche Diener bezeichnet wurden und für ihren Dienst eine Vergütung in Form von Geld- oder Landzuwendungen erhielten.

Da es auf dem Territorium des Fürstentums Wladimir-Susdal viele große Städte gab, hatte die städtische Bevölkerung einen erheblichen politischen Einfluss.

Die feudal abhängige Bevölkerung bestand aus Bauern, die auf Ländereien lebten, die Prinzen, Bojaren und anderen Feudalherren gehörten.

An der Spitze des Fürstentums Wladimir-Susdal stand der Großherzog, der großen politischen Einfluss hatte. Bei seinen Aktivitäten stützte er sich auf einen Rat aus Bojaren und Geistlichen, eine fürstliche Truppe und feudale Kongresse. Zur Lösung wichtiger Fragen konnte eine Volksversammlung – eine Veche – einberufen werden.

Im Fürstentum Wladimir-Susdal gab es ein Palast-Patrimonial-Regierungssystem. Es zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: Der Butler stand an der Spitze des Systems; Vertreter der Fürstenmacht am Boden waren Posadniks (Stellvertreter) und Wolostels, die die Funktionen der Verwaltung und des Gerichts wahrnahmen; Anstelle eines Gehalts für ihren Dienst erhielten sie "Lebensmittel" - einen Teil der von der Bevölkerung gesammelten.

Russian Truth handelte im Wladimir-Land. Am Ende des XIII - Anfang des XIV Jahrhunderts. Metropolitan Justice wurde zusammengestellt, die eine Reihe von Normen der russischen Wahrheit und neue Bestimmungen enthielt.

Fürstentum Galizien-Wolyn

Das Fürstentum Galizien-Wolyn mit seinen fruchtbaren Böden, dem milden Klima, dem von Flüssen und Wäldern durchzogenen Steppenraum war das Zentrum einer hochentwickelten Landwirtschaft und Viehzucht. Die Handelswirtschaft entwickelte sich in diesem Land aktiv. Eine Folge der weiteren Vertiefung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung war die Entwicklung des Handwerks, die zum Wachstum der Städte führte. Die größten Städte des Fürstentums Galizien-Volyn waren Vladimir-Volynsky, Przemysl, Terebovl, Galich, Berestye, Kholm. Zahlreiche Handelswege führten durch die Länder Galich und Volyn. Die Wasserstraße von der Ostsee zum Schwarzen Meer verlief entlang der Flüsse Weichsel - Westlicher Bug - Dnjestr, Landhandelswege führten in die Länder Südosteuropas. Die Donau war der Landhandelsweg mit den Ländern des Ostens. Im galiziisch-wolynischen Land wurde früh ein großer fürstlicher und bojarischer Landbesitz gebildet.

Bis Mitte des 12. Jahrhunderts war das galicische Land in kleine Fürstentümer aufgeteilt. 1141 vereinte Fürst Wladimir Wolodarevich von Przemysl sie und verlegte die Hauptstadt nach Galich. Das Fürstentum Galich erreichte seine höchste Macht unter seinem Sohn Jaroslaw Osmysl (1151-1187), der diesen Spitznamen wegen seiner hohen Bildung und seiner Kenntnis von acht Fremdsprachen erhielt. Jaroslaw Osmysl besaß unbestrittene Autorität, sowohl in innerrussischen als auch in internationalen Angelegenheiten.

Gesellschaftsordnung

Ein Merkmal der sozialen Struktur des Fürstentums Galizien-Wolyn war, dass dort eine große Gruppe von Bojaren geschaffen wurde, in deren Händen fast der gesamte Landbesitz konzentriert war.

Innerhalb der Bojaren gab es einen ständigen Kampf um Land, um Macht. Bereits im XII Jahrhundert. "Galizische Männer" widersetzen sich allen Versuchen, ihre Rechte zugunsten fürstlicher Macht und wachsender Städte einzuschränken. Eine andere Gruppe bestand aus Dienstfeudalherren, deren Landbesitz aus fürstlichen Zuschüssen, von Fürsten beschlagnahmtem und neu verteiltem Bojarenland sowie unbefugten Beschlagnahmen von Gemeindeland bestand. In den allermeisten Fällen besaßen sie das Land bedingt, während sie dienten, dh für den Dienst und unter der Bedingung des Dienstes. Dienende Feudalherren versorgten den Prinzen mit einem Heer aus feudal abhängigen Bauern. Galizische Fürsten verließen sich im Kampf gegen die Bojaren auf sie. Die herrschende Klasse des Fürstentums Galizien-Wolyn umfasste auch einen großen Kirchenadel in der Person von Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten von Klöstern und anderen, die auch riesige Ländereien und Bauern besaßen. Kirchen und Klöster erwarben Grundbesitz durch Stipendien und Schenkungen von Fürsten. Oft beschlagnahmten sie wie Prinzen und Bojaren kommunale Ländereien und verwandelten die Bauern in klösterliche oder kirchlich feudale Menschen. Der Großteil der Landbevölkerung im Fürstentum Galizien-Wolyn waren Bauern. Sowohl freie als auch abhängige Bauern wurden Smerds genannt. Die vorherrschende Form des bäuerlichen Landbesitzes war der kommunale, später "dvorishche" genannte Besitz. Nach und nach zerfiel die Gemeinde in einzelne Höfe.

Der Prozess der Bildung von Großgrundbesitz und der Bildung einer Klasse von Feudalherren wurde von einer Zunahme der feudalen Abhängigkeit der Bauern und dem Aufkommen von Feudalrenten begleitet. Arbeitsrente im XI - XII Jahrhundert. sukzessive durch Mietprodukte ersetzt. Die Höhe der Feudalabgaben wurde von den Feudalherren nach eigenem Ermessen festgelegt. Die brutale Ausbeutung der Bauern verschärfte den Klassenkampf, der oft die Form von Volksaufständen gegen die Feudalherren annahm. Eine solche Massenaktion der Bauern war zum Beispiel ein Aufstand im Jahre 1159 unter Jaroslaw Osmomysl. Kholopstvo im Fürstentum Galizien-Wolyn überlebte, aber die Zahl der Leibeigenen nahm ab, viele von ihnen wurden auf den Boden gepflanzt und mit den Bauern verschmolzen.

Im Fürstentum Galizien-Wolyn gab es über 80 Städte. Die zahlreichste Gruppe der städtischen Bevölkerung waren Handwerker. Die Städte beherbergten Schmuck-, Töpfer-, Schmiede- und Glaswerkstätten. Sie arbeiteten sowohl für den Kunden als auch für den Markt, intern oder extern. Der Salzhandel brachte große Einnahmen. Als ein wichtiges Handels- und Industriezentrum. Galich erlangte schnell auch die Bedeutung eines Kulturzentrums. Es schuf die berühmte Galizien-Volyn-Chronik.

Politisches System

Ein Merkmal des Fürstentums Galizien-Wolyn war, dass es lange Zeit nicht in Schicksale aufgeteilt war. Nach dem Tod von Daniil Romanovich brach es in die Länder Galizien und Wolyn auf, und dann begann sich jedes dieser Länder der Reihe nach aufzuteilen. Eine weitere Besonderheit war, dass die Macht im Wesentlichen in den Händen der großen Bojaren lag. Da die galicisch-wolynischen Fürsten keine breite wirtschaftliche und soziale Basis hatten, war ihre Macht brüchig. Sie wurde vererbt. An die Stelle des verstorbenen Vaters trat der älteste der Söhne, den die übrigen Brüder „an Stelle ihres Vaters ehren“ sollten. Eine verwitwete Mutter genoss bei ihren Söhnen erheblichen politischen Einfluss. Trotz des Vasallensystems, auf dem die Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Fürstenhauses basierten, war jeder fürstliche Besitz weitgehend politisch unabhängig. Obwohl die Fürsten die Interessen der Feudalherren insgesamt zum Ausdruck brachten, konnten sie dennoch nicht die Fülle der Staatsgewalt in ihren Händen konzentrieren. Die galicischen Bojaren spielten eine wichtige Rolle im politischen Leben des Landes. Sie verfügte sogar über die fürstliche Tafel – sie lud die Fürsten ein und entließ sie. Die Geschichte des Fürstentums Galizien-Wolyn ist voller Beispiele, als die Fürsten, die die Unterstützung der Bojaren verloren hatten, gezwungen waren, ihre Fürstentümer zu verlassen. Charakteristisch sind auch die Kampfformen zwischen den Bojaren und widerspenstigen Fürsten. Gegen sie luden sie die Ungarn und Polen ein, töteten anstößige Fürsten (so wurden die Igorevich-Fürsten 1208 gehängt) und entfernten sie aus Galizien (1226). Es gibt einen solchen Fall, als sich 1231 der Bojar Volodislav Kormilchich, der nicht zur Dynastie gehörte, selbst proklamierte. Prinz. Oft standen auch Vertreter des geistlichen Adels an der Spitze der gegen den Prinzen gerichteten Bojarenaufstände. In einer solchen Situation waren die mittleren und kleinen Feudalherren sowie die Stadtoberen die Hauptstütze der Fürsten.

Die Fürsten von Galizien-Wolyn hatten bestimmte administrative, militärische, gerichtliche und gesetzgeberische Befugnisse. Insbesondere ernannten sie Beamte in Städten und Wolost, statteten sie mit Landbesitz unter der Bedingung des Dienstes aus, formal waren sie Oberbefehlshaber aller Streitkräfte. Aber jeder Bojar hatte seine eigene militärische Miliz, und da die Regimenter der galizischen Bojaren denen des Prinzen oft zahlenmäßig überlegen waren, konnten die Bojaren im Falle von Meinungsverschiedenheiten mit dem Prinzen mit militärischer Gewalt streiten. Die oberste Justizgewalt der Fürsten ging im Falle von Meinungsverschiedenheiten mit den Bojaren auf die Bojarenelite über. Schließlich erließen die Fürsten Urkunden zu verschiedenen Regierungsfragen, die jedoch von den Bojaren oft nicht anerkannt wurden. Die Bojaren übten ihre Macht mit Hilfe des Rates der Bojaren aus. Es bestand aus den größten Landbesitzern, Bischöfen und Personen, die die höchsten Regierungsämter innehatten. Die Struktur, die Rechte, die Zuständigkeiten des Rates wurden nicht definiert. Der Bojarenrat wurde in der Regel auf Initiative der Bojaren selbst einberufen. Der Fürst hatte kein Recht, einen Rat nach Belieben einzuberufen, konnte ohne seine Zustimmung keinen einzigen Staatsakt erlassen. Er wachte eifrig über die Interessen der Bojaren und mischte sich sogar in die Familienangelegenheiten des Prinzen ein. Diese Körperschaft, die formal nicht die höchste Autorität war, kontrollierte tatsächlich das Fürstentum.

Im Fürstentum Galizien-Wolyn entstanden früher als in anderen russischen Ländern ein Palast und eine Patrimonialverwaltung. Im System dieser Verwaltung spielte das Gericht oder der Butler eine bedeutende Rolle. Er leitete im Grunde alle Angelegenheiten des Fürstenhofes, er war mit der Führung einzelner Regimenter betraut, bei Kriegshandlungen bewachte er das Leben des Fürsten. Unter den Palastbeamten werden ein Drucker, ein Stolnik, ein Kelchmann, ein Falkner, ein Jäger, ein Stallknecht usw. erwähnt. Der Drucker war für das Büro des Fürsten zuständig, war der Hüter der Schatzkammer des Fürsten, die gleichzeitig war auch das fürstliche Archiv. In seinen Händen war das Siegel des Prinzen. Der Stolnik war für die Tafel des Fürsten zuständig, bediente ihn während der Mahlzeiten und war für die Qualität der Tafel verantwortlich. Chashnich kümmerte sich um Seitenwälder, Keller und alles, was mit der Versorgung der Tafel des Prinzen mit Getränken zu tun hatte. Der Falkner war für die Vogeljagd zuständig. Der Jäger war für die Jagd auf das Tier verantwortlich. Die Hauptaufgabe des Stallmeisters bestand darin, der Kavallerie des Prinzen zu dienen. Zahlreiche fürstliche Keykeeper handelten unter der Kontrolle dieser Beamten. Die Positionen von Butler, Drucker, Steward, Bräutigam und anderen verwandelten sich allmählich in Palastränge.

Das Gebiet des Fürstentums Galizien-Wolyn war ursprünglich in Tausende und Hunderte aufgeteilt. Als die tausend und sozki mit ihrem Verwaltungsapparat allmählich Teil des Palast- und Patrimonialapparats des Fürsten wurden, entstanden an ihrer Stelle die Positionen von Woiwoden und Wolosteln. Dementsprechend wurde das Territorium des Fürstentums in Woiwodschaften und Wolost aufgeteilt. In den Gemeinden wurden Älteste gewählt, die für Verwaltungs- und Kleingerichtsverfahren zuständig waren. Posadniks wurden vom Prinzen ernannt und direkt in die Städte geschickt. Sie besaßen nicht nur administrative und militärische Macht, sondern übten auch richterliche Funktionen aus und erhoben Abgaben und Abgaben von der Bevölkerung.