Staatsstreiche im Palast

Russland im Zeitalter der Palastputsche

Geschichte Russlands im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. war geprägt von einem scharfen Kampf adliger Gruppen um die Macht, der zu häufigen Wechseln der regierenden Personen auf dem Thron, Umverteilungen in ihrem unmittelbaren Umfeld führte. Sechs regiert über 37 Jahre – das charakterisiert die sogenannte Ära der Palastputsche.

Die Gründe für die Staatsstreiche im Palast waren laut den meisten Historikern:

Dekret von Peter 1 von 1722 über die Thronfolge;

eine große Anzahl direkter und indirekter Erben der Romanov-Dynastie;

Widersprüche zwischen der autokratischen Macht, der herrschenden Elite und der herrschenden Klasse.

IN. Klyuchevsky verband den Beginn der politischen Instabilität nach dem Tod von Peter 1 mit der "Autokratie" des letzteren, der beschloss, die traditionelle Thronfolge (als der Thron in direkter männlicher absteigender Linie überging) zu brechen - durch die Charta Vom 5. Februar 1722 erhielt der Autokrat das Recht, sich aus freiem Willen einen Nachfolger zu ernennen. „Selten hat sich die Autokratie so grausam bestraft wie in der Person von Peter mit diesem Gesetz vom 5. Februar“, schloss Klyuchevsky. Peter 1 hatte jedoch keine Zeit, einen Erben zu ernennen: Der Thron erwies sich als "dem Zufall überlassen und wurde sein Spielzeug". Von nun an bestimmte nicht mehr das Gesetz, wer auf dem Thron saß, sondern die Garde, die damals die „herrschende Kraft“ war.

Es gab eine große Anzahl direkter und indirekter Erben der Romanov-Dynastie. Insbesondere gab es drei Anwärter auf den Thron: Ekaterina Alekseevna, ihre jüngste Tochter Elizaveta Petrovna (die älteste Anna verzichtete 1724 für sich und ihre Nachkommen auf den russischen Thron) und der Enkel von Peter 1, dem Sohn von Zarewitsch Alexei, 10- jährige Peter Alekseevich . Die Frage, wer auf dem Thron Platz nehmen würde, sollte vom engeren Kreis des Kaisers, den höchsten Beamten und den Feldherren entschieden werden. Vertreter der Stammesaristokratie (vor allem die Fürsten Golitsyn, Dolgorukov) verteidigten die Rechte von Peter Alekseevich. Der „neue“ Adel, die „Küken von Petrovs Nest“, angeführt von A.D. Menschikow, hinter dem die Wachen standen, wünschte den Beitritt von Katharina.

In der Literatur wird sehr oft über die „Bedeutungslosigkeit“ der Nachfolger von Peter 1 gesprochen. Laut N.P. zum Beispiel als über die Angelegenheiten des Staates.

Nach dem Tod von Peter brechen die staatlichen Bindungen, rechtlich und moralisch, nacheinander, nach dieser Pause verblasst die Idee des Staates und hinterlässt ein leeres Wort in Regierungsakten. Das autokratischste Reich der Welt fand sich ohne etablierte Dynastie wieder, mit nur einigen ortlosen Überresten eines sterbenden Königshauses; erblicher Thron ohne legitime Thronfolge; ein Staat, der in einem Palast mit zufälligen und schnell wechselnden Herren eingesperrt ist; eine herrschende Klasse gemischter Zusammensetzung, wohlgeboren oder hochgradig bürokratisch, aber selbst völlig machtlos und im Minutentakt aufgewühlt; Gerichtsintrigen, Wachaktionen und polizeiliche Ermittlungen - alle Inhalte des politischen Lebens des Landes.

Palastputsche waren jedoch keine Staatsputsche, weil. verfolgte (mit Ausnahme der Ereignisse von 1730) nicht das Ziel radikaler Veränderungen in der politischen Macht und Staatsstruktur. Staatsstreiche wurden auf einen Wechsel der Thronfolger und Erschütterungen in der herrschenden Elite reduziert.

Initiatoren der Putsche waren verschiedene Palastgruppen, die jeweils versuchten, ihren Schützling auf den Thron zu heben. Zwischen den Nominierten (Partei Menschikow), die Katharina I. unterstützten, und dem alten Moskauer Adel (Gruppe Golitsyn-Dolgoruky), die die Kandidatur von Peter II. befürworteten, entbrannte ein erbitterter Kampf. Außerdem waren die Wachen die treibende Kraft hinter den Putschen . Es war mit der Unterstützung der Wacheinheiten von A.D. Menschikow und andere Mitarbeiter von Peter inthronisierten die Frau der verstorbenen Katharina 1 (1725-1727).

Trotz des häufigen Wechsels der Monarchen zeichnet sich die Hauptlinie der Regierungspolitik klar ab - die weitere Stärkung der Position der adligen Grundbesitzer und einige Maßnahmen zugunsten der aufstrebenden russischen Bourgeoisie. In einem Regierungsdekret wurde der Adel als "Hauptmitglied des Staates" bezeichnet. Der russische Adel erhielt Vorteil um Vorteil. Mit den Kindern selbst wuchs nun der Offiziersrang der Adelskinder heran: Mit Erreichen der Volljährigkeit wurden sie automatisch Offiziere. Die Dienstzeit der Adligen war auf 25 Jahre begrenzt. Viele der Adligen erhielten das Recht, überhaupt nicht zu dienen, die Urlaube der Adligen zur Verwaltung ihrer Güter wurden häufiger. Alle Beschränkungen für Transaktionen mit Adelsgütern wurden aufgehoben. Jene Adligen, die aktiv zur Behauptung einer regierenden Person auf dem Thron beitrugen, beklagten sich unentgeltlich über Land, Bauern und staatseigene Fabriken. Die Adligen erhielten das ausschließliche Recht zur Destillation. Im Interesse des Adels wurde die Erhebung innerstaatlicher Zölle abgeschafft.

2. Der Beitritt von Catherine eröffnete die Palastputsche Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Mai 1724 fand im Haupttempel Russlands - der Himmelfahrtskathedrale des Moskauer Kremls - die Krönungszeremonie der Frau des ersten russischen Kaisers statt. Der französische Botschafter J.-J. Campredon berichtete nach Paris: „Es ist sehr und besonders bemerkenswert, dass der Salbungsritus entgegen der Sitte an der Königin so vollzogen wurde, dass sie nachher als Herrscherin und Kaiserin anerkannt wurde Tod des Königs, ihres Mannes.“

Nahezu unbegrenzten Einfluss auf die zu staatlicher Tätigkeit völlig unfähige Katharina übte Menschikow aus. Er und Catherine hatten eine lange Freundschaft; Laut vielen Historikern brauchten sie einfach die Hilfe des anderen, um sich ihren Feinden zu stellen. Menschikow wurde der De-facto-Herrscher Russlands.

Die Herrschaft von Catherine dauerte nicht lange - bis zu ihrem Tod am 5. Mai 1727. Sie war eine schwache Herrscherin, die laut V.O. Klyuchevsky "sicher und sogar fröhlich, machte wenig Geschäft, entließ die Verwaltung."

Der Machtkampf in den Hoffraktionen entbrannte immer mehr. Unter der Kaiserin wurde der Oberste Geheime Rat mit weitreichenden Befugnissen eingerichtet, die die königliche Macht einschränkten (8. Februar 1726), was ein Beweis für die „Hilflosigkeit“ von Katharina I. wurde. Er erhielt große Befugnisse: Der Rat erhielt das Recht, hohe Beamte zu ernennen, Verwaltung der Finanzen, Verwaltung der Aktivitäten des Senats, der Synode und der Hochschulen. Der Supreme Privy Council umfasste A.D. Menschikow, P.A. Tolstoi, G.I. Golowkin, F.M. Apraksin, A.I. Osterman und der prominenteste Vertreter des alten Adels D.M. Golitsyn. In Anerkennung der Rolle der wirklichen Regierung des Landes hinter dem Rat sollte betont werden, dass er mit der Person der Kaiserin zusammen war. Die „Aufseher“ selbst erkannten, dass der Rat kaiserlich war, da Katharina darin „die Präsidentschaft regiert“ und ihre Pflicht darin besteht, „nur der Ablösung Ihrer Majestät“ zu dienen. Der Supreme Privy Council war ein rein "absolutistisches Gremium" und führte seine Abstammung auf die stillschweigenden Räte von Peter 1 zurück - es war Peter, der auf die Idee kam, ein kleines, flexibleres als der Senat, ständiges Gremium zu schaffen. Seine Schaffung entsprach der Aufgabe, die Macht in den Händen eines absoluten Monarchen zu konzentrieren. Das gleiche Ziel wurde unter Katharina durch die Umstrukturierung der Arbeit der Kollegien (Verkleinerung, Tendenz zur Einheit des Kommandos), des lokalen Staatsapparats, verfolgt. Ein Dekret vom 15. März 1727 befahl, „alle Gerichtshöfe sowie alle überflüssigen Verwalter und Kanzleien und ihre Ämter, Kammerherren und Semstvo-Kommissare und andere dergleichen zu verlassen und alle Repressalien und das Gericht wie zuvor auf den Weg zu bringen Gouverneure und Gouverneur.“ Catherine 1 befahl den Abzug von Armeeregimentern "aus ewigen Wohnungen" und die Umsiedlung in Vorstadtsiedlungen. Diese Maßnahme erleichterte zweifellos die Lage der Bauern, da der Unterhalt der Regimenter, laut Klyuchevsky, "eine schwere und beleidigende Last" auf das Dorf fiel; ständig "die Soldaten mit den Bauern" hatten "Streitigkeiten".

Die nächste Stütze des Throns waren die Wachregimenter von edler Zusammensetzung. Sie stellten am Hof ​​jene wirkliche Streitmacht dar, die sowohl zur Inthronisierung als auch zur Absetzung von Königen beitragen konnte. Daher versuchten die Herrscher auf jede erdenkliche Weise, die Unterstützung der Wache zu gewinnen, überschütteten sie mit Zeichen der Aufmerksamkeit und Gefälligkeiten.

Vor ihrem Tod ernannte die Kaiserin Peter Alekseevich zu ihrem Nachfolger. Diese Ernennung wurde von den Mitgliedern des Obersten Geheimrates, der Synode, den Präsidenten der Hochschulen und den Wachen gefordert. Insbesondere A.D. Bereits 1726 trat Menschikow heimlich an die Seite des Sohnes von Zarewitsch Alexei und plante, ihn mit seiner Tochter zu verheiraten. In der Hoffnung, seine führende Position zu halten, entschloss sich A.D. Menschikow mischte sich nicht in die Fürsten Dolgoruky und Golitsyn ein, als sie den 12-jährigen Enkel von Peter 1 (Sohn von Zarewitsch Alexei) - Peter 2 (1727-1730) - auf den Thron setzten. Menschikow beschloss, Peter 2 mit seiner Tochter zu heiraten. Aber er wurde von den Dolgorukis umgangen, die erfolgreicher darin waren, einen exzentrischen Jüngling um die Krone zu werben: Peter 2 machte einer der Dolgoruky-Prinzessinnen ein Angebot. Mit dem Beitritt von Peter Alekseevich gelang es Menschikow, der einzige Vormund des jungen Kaisers und im Wesentlichen der Regent des Staates zu werden. Der Prinz wurde jedoch bald schwer krank, was seine jüngsten Mitarbeiter und jetzt Feinde, die mit der außergewöhnlichen Stärkung von Menschikows Macht unzufrieden waren, vor allem Osterman und Dolgorukov, nicht lange ausnutzten. Während der fünfwöchigen Krankheit des Prinzen konnten sie Peter auf ihre Seite ziehen. 8. September Menschikow verkündete die Anordnung des Obersten Geheimrates zum Hausarrest und dann das Dekret des Kaisers, ihm seine Ränge und Auszeichnungen und sein Exil zu entziehen. Menschikow wurde von allen Posten entfernt, seines riesigen Vermögens beraubt und mit seiner Familie nach Sibirien verbannt.

Peter 2 zeigte keine Neigung zu Staatsangelegenheiten, aber er liebte leidenschaftlich die Jagd, Hunde und Feste. Laut einem Historiker war zu dieser Zeit die wichtigste staatliche Institution der Zwinger.

Aber auch Dolgoruky scheiterte. Kurz vor der Hochzeit erkrankte Peter 2 an Pocken und starb. Vor den „Obersten Führern“ (wie die Mitglieder des Obersten Geheimrates genannt wurden) stellte sich erneut das Problem der Thronfolge.

Nach einem Kampf hinter den Kulissen wurde beschlossen, die russische Krone an die Nichte von Peter dem Großen, die Tochter seines älteren Bruders Ivan, Anna Ivanovna, zu verraten.

Anna Iwanowna war die Herzoginwitwe von Kurland und lebte in Mitau. Die Führer machten sich daran, die autokratische zaristische Macht einzuschränken, und schickten Anna Iwanowna zusammen mit einer Einladung zum Thron geheime "Bedingungen" (Bedingungen), die im Geiste einer konstitutionellen Monarchie aufgestellt waren. Gemäß den "Bedingungen" war die zukünftige Kaiserin verpflichtet, ohne Zustimmung des Obersten Geheimen Rates keine hohen Beamten zu ernennen, keine Kriegs- und Friedensfragen zu lösen, keine öffentlichen Finanzen zu verwalten usw. Erst nachdem Anna sie unterzeichnet hatte , sie durfte den Thron besteigen. Viele Adlige aus verschiedenen Teilen Russlands versammelten sich in Moskau zu den Feierlichkeiten anlässlich der geplanten Hochzeit von Peter 2. So sehr die Führer auch versuchten, ihren Plan zur Begrenzung der königlichen Macht zu verbergen, dies wurde den breiten Schichten des Adels bekannt, die bereits so viel von dieser Macht erhalten hatten und hofften, noch mehr zu erhalten. Unter Adel und Klerus entfaltete sich eine breite Oppositionsbewegung. Die Bedingungen begrenzten die Autokratie, aber nicht im Interesse des Adels, sondern zugunsten seiner aristokratischen Elite, die im Obersten Geheimen Rat saß. Die Stimmung des einfachen Adels wurde in einer der Notizen, die von Hand zu Hand gingen, gut zum Ausdruck gebracht: "Gott schütze, dass aus einem autokratischen Souverän nicht zehn autokratische und starke Familien werden!" Bei einem großen Empfang bei der Kaiserin am 25. Februar 1730 wandte sich die Opposition direkt an Anna mit der Bitte, „eine Autokratie zu akzeptieren, wie sie Ihre glorreichen und lobenswerten Vorfahren hatten, und die, die ... vom Obersten Rat ... zur Zerstörung gesandt wurden die Punkte." Starker adliger Widerstand gegen die Anführer war offensichtlich, woraufhin die Kaiserin unter vorgetäuschter Empörung darüber, dass die Bedingungen der Anführer vom Adel nicht gebilligt wurden, das Dokument öffentlich zerriss und auf den Boden warf. Die Wachen waren auch hier in Alarmbereitschaft und drückten ihre volle Zustimmung zur Erhaltung der autokratischen zaristischen Macht aus. Das Manifest vom 28. Februar kündigte seine „Akzeptanz“ der „Autokratie“ an.

Die Regierungszeit von Kaiserin Anna dauerte 10 Jahre (1730-1740). Zu dieser Zeit kamen viele deutsche Adlige aus Kurland nach Russland, und im Land etablierte sich eine vollständige Fremdherrschaft. Die faule und rachsüchtige Königin verließ sich in allem auf ihren Liebling, die baltisch-deutsche Biron. Diese Zeit wurde Bironismus genannt, denn Biron, ein gieriger und mittelmäßiger Mann, verkörperte alle Schattenseiten der damaligen Herrscher: hemmungslose Willkür, schamlose Unterschlagung, sinnlose Grausamkeit. Überall wütete die Geheimpolizei, Todesurteile folgten nacheinander. Ein Zeitgenosse kommentierte treffend die geistigen Fähigkeiten des Günstlings der Königin: Biron spricht von Pferden und mit Pferden wie ein Mann und mit Menschen und Menschen wie ein Pferd.

Die Vorliebe eines Zeitarbeiters (ehemals Pferdepfleger) für Pferde war grenzenlos. Anna Iwanowna hatte jedoch auch eine Schwäche für Jagd, Hunde und Reiten, die Männern darin nicht nachstand. Es gab allerlei Gerüchte um die Macken der Kaiserin. Sie konnte zum Beispiel nicht einschlafen, ohne die Räubergeschichte zu hören. Auf ihren Befehl suchten sie überall nach „gesprächigen Frauen“, die wussten, wie man Gruselgeschichten erfindet und erzählt. Prinzen waren mit ihr als Narren. Die Hochzeit des Narren im „Eishaus“, das im Auftrag der Königin gebaut wurde, erlangte skandalöse und traurige Berühmtheit.

Das Problem des "Bironismus" hat mehr als einmal die Aufmerksamkeit von Historikern auf sich gezogen. Nach wie vor gibt es widersprüchliche Einschätzungen zu den staatlichen Aktivitäten von Anna Iwanowna. Einige Historiker sagen, dass während der Regierungszeit „die Deutschen wie Müll aus einem löchrigen Sack nach Russland fielen“, andere stimmen zu, dass Ausländer lange vor Annas Herrschaft „hinunterfielen“, und ihre Zahl war für das russische Volk nie beängstigend. Seit jeher kamen ausländische Spezialisten, um in Russland zu arbeiten, und Peter der Große öffnete ihnen die Türen des Landes besonders weit. Viele Befehle von Anna Iwanowna zielten nicht darauf ab, die Interessen von Ausländern zu schützen, sondern verteidigten im Gegenteil die Ehre der Russen. Zum Beispiel wurde unter Anna der für russische Offiziere schmerzhafte Gehaltsunterschied beseitigt: Sie begannen, so viel wie Ausländer zu erhalten, und nicht halb so viel wie unter Peter 1. So tat es der „Bironismus“. Ausländer nicht in besondere, fabelhafte Bedingungen versetzen. Auch die innere Lage des Landes während des „Bironismus“ wird in der Literatur als sehr dramatisch bezeichnet: „Das Volk und mit ihm die Staatswirtschaft“, schreibt Klyuchevsky, „waren aufgebracht. Der Handel ist zurückgegangen. Die Daten vieler anderer Historiker, insbesondere moderner, beweisen jedoch das Gegenteil, nämlich dass die Ideen über den Niedergang des Handels auf nichts beruhen. Die Außenpolitik Russlands während der Regierungszeit von Anna hat sich im Vergleich zur petrinischen Zeit nicht wesentlich verändert und ist nicht von den Grundsätzen des Zarentransformators abgewichen.

Die russischen Adligen sorgten sich nicht um die "Dominanz der Ausländer", sondern um die Stärkung der unkontrollierten Macht des ausländischen und russischen "starken Volkes", der oligarchischen Ansprüche eines Teils des Adels, unter Anna Ioannovna. Im Mittelpunkt des innerhalb des Adels geführten Kampfes stand daher keine nationale, sondern eine politische Frage.

Anna Ioannovna selbst nahm aktiv an der Regierung teil. Historiker bemerken ihre "Klarheit des Blicks und die Treue des Urteils, ständige Suche nach der Wahrheit", "methodische Denkweise, Liebe zur Ordnung". In der Regierungszeit von Anna kommt es zu einer weiteren Stärkung der relativen Unabhängigkeit der absolutistischen Macht. Dies wurde durch die Umgestaltung des öffentlichen Verwaltungssystems erleichtert. Sie begannen im Zeichen einer Rückkehr zu den Vorschriften von Petrus 1: Am 4. März 1730 folgte ein Manifest zur Abschaffung des Obersten Geheimen Rates und zur Wiederherstellung des Regierenden Senats „auf einer solchen Grundlage und in einer solchen Stärke wie dieser war unter Peter dem Großen." Bald wurde jedoch ein kleiner Rat unter der Kaiserin geschaffen, der in einem Dekret vom 18. Oktober 1731 den Namen Ministerkabinett erhielt. Dazu gehörten Osterman, Graf G.I. Golovkin und Prinz A.M. Tscherkasski; nach Golovkins Tod wurde er sukzessive durch P.I. Yaguzhinsky, A.P. Volynsky und A.P. Bestuschew-Rjumin. Tatsächlich war das Kabinett der direkte Nachfolger des Supreme Privy Council. Die Linie wurde in der Unterordnung der Kirche unter den Staat und der Umwandlung des Klerus in eine spezifische Art von Bürokratie fortgesetzt, die der Autokratie gehorsam war. So wurde am 15. April 1738 der Wirtschaftsrat aus dem Ressort der Synode herausgezogen und dem Senat übertragen. Mit ihr wurden auch die unter der Synode bestehenden Palast- und Staatsorden dorthin verlegt. Tatsächlich wurde die Synode zu einer bürokratischen Institution, die nur durch Gehälter aus der allgemeinen Staatskasse finanziert werden konnte. Während der Regierungszeit von Anna Ioannovna wurde dem Adel das Verfügungsrecht über die Güter zurückgegeben, was es ihnen ermöglichte, ihre Güter unter allen Kindern aufzuteilen. Von nun an wurden alle Güter als volles Eigentum ihrer Besitzer anerkannt. Die Erhebung der Kopfsteuer von den Leibeigenen wurde auf deren Eigentümer übertragen. Der Gutsbesitzer war nun verpflichtet, das Verhalten seiner Leibeigenen zu beobachten. Darüber hinaus verpflichtete die Regierung die Grundbesitzer jedoch, ihre Bauern in mageren Jahren zu ernähren. Daraus können wir schließen, dass der absolutistische Staat im Allgemeinen eine adelsfreundliche Politik verfolgte - der Adel war seine soziale Stütze.

Kurz vor ihrem Tod erklärte Anna Iwanowna Iwan Antonowitsch, den Sohn ihrer Nichte Anna Leopoldowna, zum Thronfolger und Biron zum Regenten (Herrscher) mit voller Macht. Biron blieb jedoch nicht lange an der Macht. Es wurde bekannt, dass er mit dem Anwärter auf den Thron - "Peters Tochter" Elizabeth - flirtete, mit ihr verhandelte und angeblich ihren ältesten Sohn heiraten wollte. Gerüchte verbreiteten sich, dass der Regent beabsichtigte, Ostermans Kabinettsminister, Feldmarschall B.K. Minich und andere einflussreiche Würdenträger. Aus Angst davor schlagen die gestrigen Verbündeten des Regenten einen Präventivschlag: Biron wurde in der Nacht vom 7. auf den 8. November 1740 verhaftet. Weniger als ein Monat ist seit dem Tod von Anna Ioannovna vergangen. Die Garde stürzte den verhassten Herrscher.

Anna Leopoldovna wird zur Regentin erklärt, aber sie sollte nicht länger als ein Jahr an der Macht bleiben. Die Unzufriedenheit mit ihr verursachte starke Unruhen in den Adels- und Wachregimentern. Bald darauf gelang der bis dahin im Schatten stehenden Tochter von Peter 1, Prinzessin Elizabeth, unterstützt von den Wachen, ein neuer Palastputsch und wurde zur Kaiserin ausgerufen. Sie regierte 20 Jahre lang (1741-1761).

Traditionell heißt es in der historischen Literatur, der Staatsstreich von 1741 sei „patriotischer“, „antideutscher“ Natur und der Höhepunkt des Kampfes des russischen Adels gegen die „fremde Vorherrschaft“ im Land. Tatsächlich waren die an der Verschwörung beteiligten Gardisten von der Idee inspiriert, eine starke autokratische Macht in Russland wiederherzustellen, die unter dem Babykaiser erschüttert worden war. Eine aktive Rolle bei der Vorbereitung des Staatsstreichs spielten "Ausländer" Johann Lestok und der französische Botschafter J. Chétardie. Es ist auch wichtig, dass es unter Elizabeth keine grundlegenden Änderungen in der Zusammensetzung der herrschenden Elite des Staatsapparats gab - nur die abscheulichsten Figuren wurden entfernt. Äußerlich schien es, als seien „neue“ Zeiten angebrochen. Das Ministerkabinett wurde abgeschafft und das persönliche Amt der Kaiserin eingerichtet, in seiner Funktion ähnlich dem Kabinett Peters des Großen. Die Kaiserin gründete die erste echte Universität - Moskau. Gleich am ersten Tag nach dem Putsch wurde ein temporäres Gremium geschaffen – „das Treffen der Herren Dr. Minister und Generäle“ aus 11 Personen, genannt „Rat der 11“. Die Rolle des Reichsrates wurde in Zukunft von eigens von Elisabeth einberufenen „Sitzungen“ übernommen, und 1756 wurde die Konferenz am königlichen Hof eingerichtet – der direkte Nachfolger des Obersten Geheimrates und des Ministerkabinetts. Man kann also von der Stabilität der höheren Räte unter der Person des Monarchen als einer Institution des russischen Absolutismus, seinem wesentlichen Element, sprechen. Ein geheimes Ermittlungsbüro ist erhalten geblieben - der Nachfolger der düsteren Erinnerung an den Preobraschenski-Orden.

Unter den Bedingungen der Zentralisierung degradierte das Kollegialsystem – die Ein-Mann-Leitung erwies sich als effektiver. Die Vorsitzenden der Kollegien trafen grundsätzlich selbst Entscheidungen, die Mitglieder der Kollegien unterzeichneten sie erst später. Unter Elisabeth wurde die Frage der Säkularisierung von Bischöfen und Klostergütern gestellt, aber keine endgültige Entscheidung getroffen.

Die oberste Macht erlangte für eine Weile Stabilität. Und die frivole Schönheit auf dem Thron gab sich der Unterhaltung hin. Sie war von fähigen Staatsmännern (Shuvalovs, Woronzow usw.) umgeben. Aber es waren auch ganz zufällige Leute darunter. Der höchste militärische Rang eines Generalfeldmarschalls wurde dem ehemaligen einfachen ukrainischen Kosaken A. K. Razumovsky verliehen, der nie in der Armee gedient hatte. Er wurde der Ehemann von Kaiserin Elizabeth, mit der sie heimlich heiratete.

Es gibt verschiedene Bewertungen der Aktivitäten von Elizabeth Petrovna. Einige Historiker argumentieren, dass ihre Zeit von Menschlichkeit und religiöser Toleranz, der Stärkung der Rolle des Adels im Staat, dem Aufblühen von Fertigung und Handel und der Weiterentwicklung der Bildung geprägt war; andere glauben, dass es keine grundlegenden und signifikanten Veränderungen in Staat und Gesellschaft gegeben hat. Wenn also über die Aktivitäten der amtierenden Person gesprochen wird, müssen beide Standpunkte berücksichtigt und berücksichtigt werden. Zum Beispiel war sie laut Klyuchevsky eine kluge und freundliche, aber unordentliche und eigensinnige russische Dame des 18. Jahrhunderts, die nach russischem Brauch zu Lebzeiten von vielen gescholten wurde und nach russischem Brauch alle nach dem Tod trauerten .

Nachdem Elizaveta Petrovna den Thron durch einen Putsch bestiegen hatte, fühlte sie sich nicht fest genug auf ihm. Um ihre Position zu stärken, beeilte sie sich daher, ihren Neffen Karl-Peter aus Kiel anzurufen - den Sohn ihrer Schwester Anna Petrovna und Herzog Karl Friedrich, den Enkel von Peter 1. Am 5. Februar 1762, fast unmittelbar nach dem Tod von Elisabeth wurde er offiziell zum russischen Thronfolger erklärt.

Am 25. August 1745 heiratet Peter 3 Prinzessin Sophia Frederica Augusta, die in der Orthodoxie Ekaterina Alekseevna hieß. Aus dieser Ehe wollte Catherine nur die Kaiserkrone und kein Glück in der Ehe mit Peter erhalten. Daher versuchte sie in ihren Manifesten und dann in den Notizen, ein hässliches und groteskes Bild eines betrogenen Ehepartners zu zeichnen. Diese tendenziöse Information wanderte in die Werke der Historiker. CM. Solovyov nannte Pyotr Fedorovich "einen außerirdischen Souverän", "einen geschworenen Feind Russlands", ein körperlich und geistig schwaches Wesen. Für V.O. Klyuchevsky, Peter 3 war „der unangenehmste“, von „allem Unangenehmen, das Kaiserin Elizabeth zurückgelassen hat“, einer begrenzten, unbedeutenden, betrügerischen, betrunkenen Person, einem Hasser auf alles Russische. Ihm zufolge „erhob sich der verhasste Geist der zweiten Bironovshchina erneut vor dem empörten Gefühl der verletzten nationalen Würde, und dieses Gefühl wurde durch die Angst geschürt, dass die russische Armee in Armeeregimenter zerstreut werden würde, die Biron bereits bedroht hatte. Die ganze Gesellschaft spürte in den Handlungen der Regierung von Peter 3 Streiche und Launen, den Mangel an Einheit des Denkens und eine bestimmte Richtung.

Zwar kann man die positiven Urteile über Petrus nicht ignorieren. Zum Beispiel sollte man einen Versuch beachten, eine unvoreingenommene Charakterisierung von Petrus zu geben. Er stellt fest, dass der Kaiser keineswegs ein unhöflicher Martinet war: Er liebte italienische Musik, spielte Geige, liebte Malerei, Bücher, zeigte ein beständiges Interesse an den Belangen der Kieler Universität und des St. Petersburger Kadettenkorps der Landadligen. Charakteristisch für ihn waren Freundlichkeit, Offenheit, Aufregung, Beobachtungsgabe, Witz, aber auch Jähzorn, Wut, Eile im Handeln.

Am 18. Februar 1762 wurde ein Manifest zur Gewährung von Freiheiten und Freiheiten an den russischen Adel herausgegeben - die Adligen wurden vom öffentlichen Dienst befreit. Die Entwicklung eines Würdegefühls unter den Adligen sollte auch durch die Abschaffung der Geheimkanzlei erleichtert werden: An die Stelle der außergerichtlichen Willkür trat nun ein normales Gerichtsverfahren bei politischer Anklage. Der Inhalt dieses Dekrets kann am deutlichsten in den folgenden Worten des Manifests zum Ausdruck gebracht werden: "Wir wollen die Grundbesitzer mit ihren Gütern und Besitztümern unverletzlich bewahren und die Bauern in ihrem gebührenden Gehorsam bewahren." Die Ermordung ihrer Bauern durch die Gutsbesitzer wurde als "tyrannische Qual" bezeichnet, die mit lebenslanger Verbannung geahndet wurde. Eine Linderung des Schicksals der Kirchen- und Klosterbauern war der Erlass über die vollständige Säkularisierung des unbeweglichen Kirchenvermögens; Kirchen- und Klosterbauern wurden aus ihren ehemaligen Festungen befreit, mit Land ausgestattet und gegen Zahlung einer jährlichen Luftsteuer, die 1762 auf einen Rubel pro männliche Seele festgesetzt wurde, in die Gerichtsbarkeit des Staates überführt. Diese Maßnahme entsprach der traditionellen Linie der Unterordnung der Kirche unter den absolutistischen Staat.

Handel und Industrie sowie Kaufleute wurden gefördert, eine Reihe von Dekreten zielte darauf ab, den Einsatz ziviler Arbeitskräfte in Manufakturen zum Vorteil der Kaufleute auszuweiten. Der Kaiser machte der Verfolgung der Altgläubigen wegen ihres Glaubens ein Ende. Er unternahm Schritte, um die Kampffähigkeit des Heeres und der Marine zu erhöhen. Der Kaiser versuchte, die militärische Disziplin in den Wachen zu stärken, aber seine Haltung gegenüber den Wachen war äußerst negativ. Peter verhehlte nicht seine Absicht, die Wachregimenter schließlich abzuschaffen, aber er beabsichtigte zunächst, sie in den Kampf mit Dänemark zu schicken. Die Armee wurde eilig nach preußischer Art wieder aufgebaut. All dies musste unter den Offizieren, insbesondere unter den Wachen, Widerstand gegen Petrus 3 hervorrufen. Sowohl der Klerus als auch ein Teil des Adels waren unzufrieden, schockiert über einige Possen des Kaisers, die Missachtung der Regeln der Hofetikette usw. Sie nutzten diese Unzufriedenheit aus.

So können wir feststellen, dass in der Gesetzgebung von Peter 3 Elemente neuer Trends vorhanden sind. Der allgemeine Kurs der Regierung des Landes war pro-edel. Nach der Thronbesteigung kündigte Peter sofort an, dass er in allem in die Fußstapfen von Peter dem Großen treten werde. Schon in den ersten Wochen seiner Regierungszeit achtete er besonders auf die Stärkung von Ordnung und Disziplin an den höchsten Stellen der Regierung und ging dafür selbst mit gutem Beispiel voran. Kontinuität in der Tätigkeit von Peter gegenüber seinem Vorgänger zeigte sich auch in der Auswahl des Führungspersonals.

Peter 3 regierte sechs Monate, danach wurde er von seiner Frau Ekaterina Alekseevna, einer intelligenten, ehrgeizigen Frau, die aus einer Familie armer deutscher Fürsten stammte, abgesetzt. In der Verschwörung, die sie inspirierte, spielten die Gardisten eine aktive Rolle. Ein Teil des Adels schloss sich den Verschwörern an, um den Erben Pawel Petrowitsch auf den Thron zu erheben, Katharina zur Regentin zu machen und mit ihrer Hilfe Russland in eine konstitutionelle Monarchie zu verwandeln. Um die Zahl der Gegner von Peter zu erhöhen, verbreiteten sich verschiedene Gerüchte über seine Absicht, Catherine zu töten und seine Lieblingselizaveta Vorontsova zu heiraten, orthodoxe Priester in pastorale Kleidung zu kleiden und ihre Bärte abzurasieren usw.

Am 29. Juni 1762, als der Tag von Peter und Paul nach dem Kirchenkalender gefeiert wurde, bestimmte Peter eine feierliche Zeremonie. Am Morgen zuvor begab sich der Kaiser mit seinem Gefolge nach Peterhof, wo Katharina auf ihn warten sollte. Aber es stellte sich heraus, dass sie vor ein paar Stunden nach St. Petersburg aufgebrochen war. Zu Pferd, in einer Gardeuniform und mit einem Säbel in der Hand, stellte sich Catherine an der Spitze der Garde in einer Juninacht ihrem Mann entgegen. Peter 3 musste abdanken. Und eine Woche später wurde Peter 3 von engen Mitarbeitern seiner Frau getötet. Die Frage der Thronfolge war nicht lange gelöst: Bald wurde der Thron des Russischen Reiches von Katharina 2 (1762-1796) besetzt.

3. Als verallgemeinerndes Fazit lässt sich sagen, dass die Zeit der Palastputsche bei aller Vielfalt der Ereignisse und Personen durch eine stabile gesellschaftspolitische Linie gekennzeichnet ist. Wie oben erwähnt, kam es in dieser Zeit zu einer erheblichen Ausweitung der Privilegien des Adels bei gleichzeitig noch größerer Versklavung der Bauern. Dies ist ein Manifest über die Gewährung von Freiheiten und Freiheiten für den russischen Adel - die Adligen wurden vom öffentlichen Dienst befreit. Dem Adel wurde das Verfügungsrecht über den Nachlass zurückgegeben, was ihm erlaubte, seinen Nachlass unter allen Kindern aufzuteilen. Von nun an wurden alle Güter als volles Eigentum ihrer Besitzer anerkannt. Die Erhebung der Kopfsteuer von den Leibeigenen wurde auf deren Eigentümer übertragen. Der Gutsbesitzer war nun verpflichtet, das Verhalten seiner Leibeigenen zu beobachten. Die Rechte der Leibeigenen wurden jedoch erheblich eingeschränkt: Es war ihnen verboten, ohne Zustimmung des Grundbesitzers in den Militärdienst einzutreten, es war ihnen verboten, Immobilien zu erwerben, Farmen und Verträge abzuschließen und Fabriken zu gründen. Leibeigene wurden nicht als Untertanen des Staates anerkannt, sondern galten als Untertanen ihrer Herren. Es war ihnen auch verboten, Wechsel zu geben und Bürgschaften ohne Zustimmung des Grundbesitzers zu übernehmen. Gleichzeitig wollte die Regierung den Untergang der Leibeigenen nicht und verpflichtete die Grundbesitzer, ihre Bauern in mageren Jahren zu ernähren. In der Zeit der politischen Instabilität machten die Regierenden Zugeständnisse an den Adel, um die soziale Basis ihres Regimes zu stärken, und das Schicksal der Bauern, insbesondere der Leibeigenen, blieb so schwierig wie zuvor.

Mitte des 18. Jahrhunderts. die ersten Symptome des Zerfalls der feudalen Leibeigenschaftsordnung, des Beginns der Bildung des Kapitalismus, treten auf. Die ersten kapitalistischen Manufakturen entstehen, deren Gründer hauptsächlich Privatpersonen sind. Gleichzeitig beginnt der Einsatz freiberuflicher Arbeitskräfte. Beispielsweise wurde in den Manufakturen von Moskau von 1753 bis 1762 eine Zunahme der Lohnarbeiter (im Vergleich zum Zeitraum 1745-1752) um mehr als das Zweifache verzeichnet.

In Bezug auf das politische Leben des Landes kann festgestellt werden, dass der Hauptentwicklungstrend die weitere Konzentration und Bürokratisierung der Macht ist. Die Rolle des Senats verändert sich. Unter Catherine leitete der von ihr geschaffene Supreme Privy Council tatsächlich die Aktivitäten des Senats. Es wurde angenommen, dass dies ein flexibleres Leitungsgremium war, "rein absolutistisch"; so entsteht eine besondere, von anderen Institutionen unabhängige Kontrollzentrale unter dem Monarchen, der wirkliche Macht hatte. Seine Schaffung entsprach der Aufgabe, die Macht in den Händen eines absoluten Monarchen zu konzentrieren. Dann wurde jedoch unter der Herrschaft von Anna der Rat abgeschafft und der Regierende Senat auf dem gleichen Niveau wie unter Peter dem Großen wiederhergestellt. Das unter der Kaiserin geschaffene Kabinett war jedoch tatsächlich der Nachfolger des Obersten Geheimen Rates. Das Board of Economy wurde an die Abteilung des Senats übertragen (später, unter der Herrschaft von Elizabeth, wurde es zurückgegeben), die Befehle des Palastes und der Schatzkammer.

Auch das anhaltende Aufblühen der Vetternwirtschaft sollte beachtet werden. Tatsächlich landeten oft Personen, die dem Gericht am nächsten standen, an der Macht, die kein Recht dazu hatten, und beeinflussten manchmal nur mittelmäßig die Entscheidungen und Dekrete der regierenden Personen. Der Thron entpuppte sich als Herrscher, die bestenfalls mittelmäßig und schlimmstenfalls völlig politikfern waren. Deshalb blüht in dieser Zeit Günstlingswirtschaft, die Macht konzentriert sich in den Händen einflussreicherer Personen, die dem Monarchen nahe stehen, und im Laufe der Jahre hat sich der Kampf zwischen verschiedenen Palastfraktionen verschärft.

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Die Überanstrengung der Streitkräfte des Landes in den Jahren der Reformen von Peter dem Großen, die Zerstörung von Traditionen und die gewaltsamen Reformmethoden führten zu einer zweideutigen Haltung verschiedener Kreise der russischen Gesellschaft gegenüber dem Erbe von Peter und schufen die Bedingungen für politische Instabilität.

Ab 1725, nach dem Tod von Peter und bis Katharina II. 1762 an die Macht kam, wurden sechs Monarchen und viele hinter ihnen stehende politische Kräfte auf dem Thron ersetzt. Diese Veränderung erfolgte nicht immer auf friedliche und legale Weise. Daher nannte Klyuchevsky V. O. diese Zeit "die Ära der Palastputsche".

Der Hauptgrund, der die Grundlage für die Palastputsche bildete, waren die Widersprüche zwischen verschiedenen Adelsgruppen in Bezug auf das Erbe des Peter. Die Spaltung erfolgte entlang der Linie von Akzeptanz und Ablehnung von Reformen. Sowohl der neue Adel, der während der Regierungszeit Peters in den Vordergrund trat, als auch die Aristokratie versuchten, den Kurs der Reformen abzuschwächen. Aber jede von ihnen verteidigte ihre engstirnigen Klasseninteressen und Privilegien, was einen fruchtbaren Boden für interne politische Kämpfe schuf. Staatsstreiche im Palast wurden durch einen scharfen Kampf verschiedener Fraktionen um die Macht ausgelöst. Sie reduzierte sich in der Regel auf die Nominierung und Unterstützung des einen oder anderen Thronkandidaten. Eine aktive Rolle im politischen Leben des Landes begann zu dieser Zeit, die Wache zu spielen, die Peter als privilegierte Unterstützung der Autokratie erzog. jetzt übernahm sie das Recht, die Übereinstimmung der Persönlichkeit und der Politik des Monarchen mit dem Erbe zu kontrollieren, das der Kaiser hinterließ. Die Entfremdung der Massen von der Politik und ihre Passivität dienten als Nährboden für Palastintrigen und Staatsstreiche. Palastputsche wurden zu einem großen Teil durch das ungelöste Problem der Thronfolge im Zusammenhang mit der Annahme des Dekrets von 1722 provoziert, das den traditionellen Mechanismus der Machtübertragung brach.

Die Regierungszeit von Katharina 1.1725 - 1727.

Als er starb, hinterließ Peter keinen Erben. Die Meinung der Oberschicht über seinen Nachfolger war geteilt: "Küken von Petrovs Nest" A. D. Menschikow, P. A. Tolstoi, P. I. Yaguzhinsky, sprachen für seine zweite Frau Ekaterina und Vertreter des edlen Adels, D. M. Golitsyn, VV Dolgoruky , - für die Enkel von Peter Alekseevich. Der Ausgang des Streits wurde von den Wachen entschieden, die die Kaiserin unterstützten.

Der Beitritt von Catherine führte zu einer starken Zunahme der Rolle von Menschikow, der de facto zum Herrscher des Landes wurde. Versucht mit Hilfe der seine Machtgier etwas einzudämmen

Der Oberste Geheimrat (VTS), dem die ersten Gremien und der Senat unterstanden, führte zu nichts.

Der Zeitarbeiter beschloss, seine Position zu stärken, indem er seine Tochter mit Peters jungem Enkel verheiratete. P. Tolstoi, der sich diesem Plan widersetzte, landete im Gefängnis.

Im Mai 1727 starb Catherine und ernannte Peter Alekseevich, den Enkel von Peter, zu ihrem Nachfolger.

Die Regierungszeit von Peter II.1727 - 1730.

Peter wurde unter der Regentschaft der militärisch-technischen Zusammenarbeit zum Kaiser erklärt. Menschikows Einfluss am Hof ​​nahm zu, er erhielt sogar den Rang eines Generalissimus. Da er jedoch alte Verbündete verdrängte und keine neuen gewann, verlor er bald den Einfluss auf den jungen Kaiser (mit Hilfe von Dolgoruky und A. I. Osterman, einem Mitglied der militärisch-technischen Zusammenarbeit), und im September 1727 wurde er verhaftet und mit verbannt seine Familie nach Berezov, wo er bald starb. Der Sturz von Menschikow war im Wesentlichen ein Staatsstreich, da sich die Zusammensetzung der militärisch-technischen Zusammenarbeit (in der Adelsfamilien zu dominieren begannen) änderte und Osterman begann, eine Schlüsselrolle zu spielen; die Regentschaft der militärisch-technischen Zusammenarbeit wurde beendet, Peter II. erklärte sich zum vollwertigen Herrscher; Es wurde ein Kurs skizziert, der darauf abzielte, Peters Reformen zu überarbeiten.

Bald verließ der Hof St. Petersburg und zog nach Moskau, das den Kaiser durch die Anwesenheit reicherer Jagdgründe anzog. Die Schwester des Günstlings des Zaren, Ekaterina Dolgorukaya, war mit dem Kaiser verlobt, aber während der Vorbereitungen für die Hochzeit starb er an Pocken. Die Frage der Thronfolge stellte sich erneut, da es wieder kein Testament gab.

Die Regierungszeit von Anna Ioannovna. 1730-1740

Im Zusammenhang mit der politischen Krise lud die militärisch-technische Zusammenarbeit, die zu diesem Zeitpunkt aus 8 Personen bestand (5 Sitze gehörten den Dolgoruky und Golitsyns), die Nichte von Peter I., die Herzogin von Kurland Anna Ioannovna (eine Witwe, hatte keine starken Verbindungen in Russland) zum Thron. Nach einem Treffen in Mitava mit V. L. Dolgoruky unterschrieb Anna Ioannovna, die sich bereit erklärte, den Thron anzunehmen Zustand das begrenzte ihre Macht:

Verpflichtete sich, zusammen mit der militärisch-technischen Zusammenarbeit zu regieren, die tatsächlich zum obersten Regierungsorgan des Landes wurde;

- Ohne die Zustimmung des MTC hatte sie nicht das Recht, Gesetze zu erlassen, Steuern zu erheben, über die Staatskasse zu verfügen, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Güter zu gewähren und zu entziehen, Ränge über dem Rang eines Obersten;

- die Wache war der militärisch-technischen Zusammenarbeit unterstellt;

- Anna verpflichtete sich, nicht zu heiraten und keinen Erben einzusetzen;

- Bei Nichterfüllung einer dieser Bedingungen wurde ihr die Krone entzogen.

In Moskau angekommen, erkannte Anna Ioannovna jedoch sehr schnell die schwierige innenpolitische Situation (verschiedene Adelsgruppen schlugen Projekte zur politischen Neuordnung Russlands vor) und brach die Bedingungen, nachdem sie die Unterstützung eines Teils des Adels und der Wache gefunden hatte und stellte die Autokratie vollständig wieder her.

KI-Politik:

- die militärisch-technische Zusammenarbeit liquidiert und stattdessen das Ministerkabinett unter der Leitung von Osterman geschaffen hat;

- seit 1735 setzte sie die Unterschrift der Kaiserin mit den Unterschriften von drei Kabinettsministern gleich,

- unterdrückte Dolgoruky und Golitsyn;

- Einige Anforderungen des Adels erfüllt:

a) die Dienstzeit auf 25 Jahre begrenzt,

b) den Teil des Dekrets über die Einzelerbschaft aufheben, der das Verfügungsrecht der Adligen über den Nachlass während der Erbschaft einschränkte;

c) erleichterte die Erlangung des Offiziersrangs, indem Kleinkinder zum Militärdienst eingeschrieben werden konnten

d) schuf ein Kadetten-Adelskorps, nach dem Offiziersränge verliehen wurden.

- Per Dekret von 1836 wurden alle Werktätigen, einschließlich Zivilisten, für "ewig gegeben" erklärt, d. H. Sie wurden von den Eigentümern der Fabriken abhängig.

Da sie dem russischen Adel nicht traute und nicht den Wunsch und die Fähigkeit hatte, sich selbst in Staatsangelegenheiten zu vertiefen, umgab sich A. I. mit Menschen aus den baltischen Staaten. Ihr Liebling E. Biron spielte dabei eine Schlüsselrolle. Einige Historiker nennen die Regierungszeit von A. I. „Bironismus“ und glauben, dass ihr Hauptmerkmal die Dominanz der Deutschen war, die die Interessen des Staates vernachlässigten, Verachtung für alles Russische zeigten und eine Politik der Willkür gegenüber dem russischen Adel verfolgten.

1740 starb A. I. und ernannte ihre Nichte Anna Leopoldovna, das Baby John Antonovich (Ivan YI), zum Erben ihres Sohnes. Biron wurde unter ihm zum Regenten ernannt. Der Leiter des Militärkollegiums, Feldmarschall Münnich, führte einen weiteren Staatsstreich durch und drängte Biron beiseite, wurde aber seinerseits von Osterman aus der Macht gedrängt.

Die Regierungszeit von Elizabeth Petrovna.1741-1761.

Am 25. November 1741 führte Peters Tochter, gestützt auf die Unterstützung der Wachen, einen weiteren Staatsstreich durch und ergriff die Macht. Die Merkmale dieses Putsches waren, dass E. P. breite Unterstützung von einfachen Leuten der Städte und der unteren Garde hatte, und auch, dass dieser Putsch eine patriotische Färbung hatte, weil. richtete sich gegen die Dominanz eines Ausländers, und ausländische Diplomaten (Französisch Chetardie und Schwedischer Botschafter Nolken) versuchten, sich an seiner Vorbereitung zu beteiligen.

EP-Richtlinie:

- Wiederherstellung der von Peter geschaffenen Institutionen und ihres Status: Abschaffung des Ministerkabinetts, Rückgabe der Bedeutung des höchsten Staatsorgans an den Senat, Wiederherstellung der Berg- und Manufaktur-Kollegien.

- brachte die russischen und ukrainischen Adligen näher, die sich durch ihr großes Interesse an den Angelegenheiten des Landes auszeichneten. So wurde 1755 mit aktiver Unterstützung von I. I. Shuvalov die Moskauer Universität eröffnet;

- Binnenzölle zerstört, Einfuhrzölle erhöht (Protektionismus)

- Auf Initiative von I. Shuvalov begann der Übergang von der Kopfsteuer (eine direkte Steuer, die nur von Bauern und Stadtbewohnern gezahlt wurde) zu indirekten Steuern (die von allen nicht steuerpflichtigen Gütern gezahlt wurden).

- Die Einnahmen aus dem Verkauf von Salz und Wein haben sich verdreifacht;

- Die Todesstrafe wurde abgeschafft

- Die Sozialpolitik zielte darauf ab, den Adel zu einem privilegierten Stand zu machen und die Leibeigenschaft zu stärken, was sich darin widerspiegelte, dass die Gutsbesitzer das Recht erhielten, ihre Bauern als Rekruten zu verkaufen (1747) und sie nach Sibirien zu verbannen (1760).

Russland schloss sich der Koalition von Österreich, Frankreich, Schweden und Sachsen im Krieg gegen Preußen an.

Der Siebenjährige Krieg begann 1756, endete 1763 und brachte die Armee Friedrichs II. an den Rand der Katastrophe, und nur der Tod von E. P. am 25. Dezember 1761 rettete Preußen vor der vollständigen Niederlage. Ihr Erbe, Peter III., der Friedrich vergötterte, verließ die Koalition und schloss einen Friedensvertrag, in dem er alle im Krieg verlorenen Ländereien an Preußen zurückgab.

Während der 20-jährigen Herrschaft von HP gelang es dem Land, sich auszuruhen und Kraft für einen neuen Durchbruch zu sammeln, der in die Ära von Katharina II. fiel.

Die Regierungszeit von Peter III. 1761 - 1762

Der Neffe von E. P., Peter III. (der Sohn von Annas älterer Schwester und des Herzogs von Holstein) wurde in Holstein geboren und wurde von Kindheit an mit Feindseligkeit gegenüber allem Russischen und Ehrfurcht vor dem Deutschen erzogen. 1742 stellte sich heraus, dass er ein Waisenkind war, und E. P. lud ihn nach Russland ein und ernannte ihn sofort zu ihrem Erben. 1745 heiratete er die anhalt-zerbische Prinzessin Sophia Frederica Augusta (Ekaterina Alekseevna).

Peter wandte sich mit seinen pro-deutschen Sympathien, seinem unausgewogenen Verhalten, dem Friedensschluss mit Friedrich, der Einführung preußischer Uniformen und seinen Plänen, die Wachen für die Interessen des preußischen Königs in Dänemark zu kämpfen, gegen den Adel und die Wachen .

1762 unterzeichnete er ein Manifest über die Gewährung von Freiheiten und Freiheiten an den russischen Adel, das

Dann schaffte er das Geheime Ermittlungsbüro ab;

- die Verfolgung von Andersdenkenden beendet,

- Beschluss über die Säkularisierung von Kirchen- und Klostergütern,

- bereitete ein Dekret über die Gleichstellung aller Religionen vor.

Alle diese Maßnahmen entsprachen den objektiven Bedürfnissen der Entwicklung Russlands und spiegelten die Interessen des Adels wider.

Aber sein persönliches Verhalten, Gleichgültigkeit und sogar Abneigung gegen Russland, Fehler in der Außenpolitik und eine beleidigende Haltung gegenüber seiner Frau, die es schaffte, Respekt von Adel und Wachen zu erlangen, schufen die Voraussetzungen für seinen Sturz. Bei der Vorbereitung des Putsches ließ sich Catherine nicht nur von politischem Stolz, Machthunger und dem Instinkt der Selbsterhaltung leiten, sondern auch von dem Wunsch, Russland zu dienen.

Außenpolitik Russlands Mitte des 18. Jahrhunderts.

Aufgaben: Aufrechterhaltung des Zugangs zur Ostsee; Einfluss auf Polen und die Lösung des Schwarzmeerproblems.

1733-1734. Durch die Teilnahme Russlands am „Krieg um das polnische Erbe“ gelang es, den russischen Protegé am 3. August auf den polnischen Thron zu setzen.

1735-1739. Infolge des Krieges mit der Türkei gab Russland Asow zurück.

1741-1743. Der Krieg mit Schweden, das sich für die Niederlage im Nordischen Krieg rächen und die Ostseeküste zurückerobern wollte. Russische Truppen eroberten fast ganz Finnland und zwangen Schweden, die Rache aufzugeben.

1756-1762. Siebenjähriger Krieg.

Russland wurde in einen Krieg zwischen zwei europäischen Koalitionen hineingezogen - russisch-französisch-österreichisch und anglo-preußisch. Der Hauptgrund ist das Erstarken Preußens in Europa. Im August 1757 besiegte die russische Armee unter dem Kommando von Feldmarschall S. F. Apraksin nur dank des Korps von P. A. Rumyantsev die preußische Armee in der Nähe des Dorfes Groß-Egersdorf. Ohne die Offensive fortzusetzen, zog sich die Armee nach Memel zurück. Elizabeth setzte Apraksin ab. Der neue Oberbefehlshaber V. V. Fermor besetzte im Winter 1758 Königsberg. Im Sommer verlor die russische Armee in der Schlacht bei Zorndorf 22,6 000 (von 42 000) und die preußische 11 000 (von 32 000). Der Kampf endete fast unentschieden. 1759 wurde die russische Armee mit neuen Kanonen aufgefüllt - "Einhörner" (leicht, mobil, Schnellfeuer), General P. A. Saltykov wurde der neue Kommandant. Am 1. August 1759 besiegten russisch-österreichische Truppen die preußische Armee in der Nähe des Dorfes von Künersdorf. P

1760 eroberten die Abteilungen Totleben und Chernyshov Berlin. Preußens Lage war hoffnungslos. Russland kündigte seine Absicht an, Ostpreußen zu annektieren. Nachdem Peter 3 nach dem Tod von Elizabeth den Thron bestiegen hatte, brach er mit den Verbündeten und schloss Frieden mit Friedrich, wobei er alle besetzten Gebiete zurückgab.

Die Ergebnisse der Ära der "Palastputsche"

Palastputsche brachten keine Veränderungen im politischen, geschweige denn sozialen System der Gesellschaft mit sich und liefen auf den Kampf um die Macht verschiedener Adelsgruppen hinaus, die ihre eigenen, meist egoistischen Ziele verfolgten. Gleichzeitig hatte die Politik jedes der sechs Monarchen ihre eigenen Merkmale, die manchmal für das Land wichtig waren. Im Allgemeinen schufen die während der Regierungszeit von Elisabeth Petrowna erzielten sozioökonomischen Stabilisierungs- und außenpolitischen Erfolge die Voraussetzungen für eine beschleunigte Entwicklung.

Die Ära der Palastputsche in Russland.

1725 starb der russische Kaiser Peter I., ohne einen legitimen Erben zu hinterlassen und ohne den Thron an den Auserwählten zu übertragen. In den nächsten 37 Jahren kämpften seine Verwandten – Anwärter auf den russischen Thron – um die Macht. Diese Periode in der Geschichte wird genannt Ära der Palastputsche».

Ein Merkmal der Zeit der "Palastputsche" ist, dass die Übertragung der obersten Macht im Staat nicht durch Erben der Krone, sondern durch Gardisten oder Höflinge mit energischen Methoden durchgeführt wurde.

Eine solche Verwirrung entstand durch das Fehlen klar definierter Regeln für die Thronfolge in einem monarchischen Land, was zu einem Kampf zwischen den Anhängern des einen oder anderen Bewerbers untereinander führte.

Die Ära der Palastputsche 1725-1762.

Nach Peter dem Großen saßen auf dem russischen Thron:

• Katharina I. - Gemahlin des Kaisers,
• Peter II - Enkel des Kaisers,
• Anna Ioannovna - die Nichte des Kaisers,
• Ioann Antonovich - Großneffe des vorigen,
• Elizaveta Petrovna - Tochter von Peter I.,
• Peter III - der Neffe des vorherigen,
• Catherine II ist die Frau der vorherigen.

Im Allgemeinen dauerte die Ära der Umbrüche von 1725 bis 1762.

Katharina I. (1725–1727).

Ein Teil des Adels, angeführt von A. Menschikow, wollte die zweite Frau des Kaisers Katharina auf dem Thron sehen. Der andere Teil ist der Enkel von Kaiser Peter Alekseevich. Der Streit wurde von denen gewonnen, die von der Wache unterstützt wurden - der erste. Unter Katharina spielte A. Menschikow eine wichtige Rolle im Staat.

1727 starb die Kaiserin und ernannte den jungen Peter Alekseevich zum Thronfolger.

Peter II. (1727–1730).

Der junge Peter wurde Kaiser unter der Regentschaft des Obersten Geheimrates. Allmählich verlor Menschikow seinen Einfluss und wurde verbannt. Bald wurde die Regentschaft annulliert - Peter II. erklärte sich zum Herrscher, der Hof kehrte nach Moskau zurück.

Kurz vor der Hochzeit mit Catherine Dolgoruky starb der Kaiser an Pocken. Es gab keinen Willen.

Anna Ioannowna (1730–1740).

Der Oberste Rat lud die Nichte von Peter I., die Herzogin von Kurland Anna Ioannovna, ein, in Russland zu regieren. Die Herausforderin stimmte Bedingungen zu, die ihre Macht einschränkten. Aber in Moskau ließ sich Anna schnell ein, gewann die Unterstützung eines Teils des Adels und verstieß gegen das zuvor unterzeichnete Abkommen, indem sie die Autokratie zurückgab. Allerdings war es nicht sie, die regierte, sondern die Favoriten, von denen der berühmteste E. Biron ist.

1740 starb Anna, nachdem sie das Baby John Antonovich (Ivan VI) als Erbe ihres Großneffen unter dem Regenten Biron ausgewählt hatte.

Der Putsch wurde von Feldmarschall Münnich durchgeführt, das Schicksal des Kindes ist noch unklar.

Elisabeth Petrowna (1741-1761).

Wieder halfen die Wachen der einheimischen Tochter von Peter I., die Macht zu ergreifen. In der Nacht des 25. November 1741 wurde Elizabeth Petrovna, die auch von Bürgern unterstützt wurde, buchstäblich auf den Thron gebracht. Der Putsch hatte eine helle patriotische Färbung. Sein Hauptziel war es, Ausländer von der Macht im Land zu entfernen. Die Politik von Elizabeth Petrovna zielte darauf ab, die Angelegenheiten ihres Vaters fortzusetzen.

Peter III. (1761–1762).

Peter III. ist der verwaiste Neffe von Elizabeth Petrovna, dem Sohn von Anna Petrovna und dem Herzog von Holstein. 1742 wurde er nach Russland eingeladen und wurde Thronfolger.

Während des Lebens von Elizabeth heiratete Peter seine Cousine, Prinzessin Sophia Frederica Augusta von Anhalt-Zerbskaya, die zukünftige Katharina II.

Peters Politik nach dem Tod seiner Tante zielte auf ein Bündnis mit Preußen. Das Verhalten des Kaisers und seine Liebe zu den Deutschen entfremdeten den russischen Adel.

Es war die Frau des Kaisers, die den 37-jährigen Sprung auf den russischen Thron vollendete. Sie wurde erneut von der Armee unterstützt - den Wachregimentern Izmailovsky und Semenovsky. Catherine wurde wie einst auf den Thron gebracht - Elizabeth.

Catherine erklärte sich im Juni 1762 zur Kaiserin, und sowohl der Senat als auch die Synode schworen ihr die Treue. Peter III unterzeichnete die Abdankung.

Allgemeine Merkmale der Ära der Palastputsche

Die Ära der Palastputsche ist ein Zeitraum (37 Jahre) im politischen Leben Russlands im 18. Jahrhundert, als die Eroberung der politischen Macht durch eine Reihe von Palastputschen durchgeführt wurde. Der Grund dafür war das Fehlen klarer Regeln für die Thronfolge, begleitet vom Kampf der Hofparteien und in der Regel mit Unterstützung der Garde-Regimenter. Der Wunsch der Adligen und Bojaren, die unter Peter I. verlorene Macht, Freiheit und Privilegien zurückzugewinnen. Die Überanstrengung der Streitkräfte des Landes in den Jahren der Reformen Peters des Großen, die Zerstörung von Traditionen und die gewaltsamen Reformmethoden führten zu einer zweideutigen Haltung verschiedener Kreise der russischen Gesellschaft gegenüber dem Erbe Peters und schufen die Bedingungen für politische Instabilität.
Ab 1725, nach dem Tod von Peter I. und bis Katharina II. 1762 an die Macht kam, wurden sechs Monarchen und viele hinter ihnen stehende politische Kräfte auf dem Thron ersetzt. Diese Änderung erfolgte nicht immer auf friedliche und legale Weise, weshalb diese Zeit der V.O. Klyuchevsky nannte nicht ganz richtig, aber bildlich und treffend die „Epoche der Palastputsche“.

Der Kampf um die Macht nach dem Tod von Peter I

Als er starb, hinterließ Peter keinen Erben und hatte nur Zeit, mit schwächelnder Hand zu schreiben: „Gib alles ...“. Die Meinung der Führer über seinen Nachfolger war geteilt. „Chicks of Petrov’s Nest“ (A.D. Menshikov, P.A. Tolstoy, I.I. Buturlin, P.I. Yaguzhinsky und andere) sprachen für seine zweite Frau Ekaterina und Vertreter des Adels (D.M.

Golizyn, V. V. Dolgoruky und andere) verteidigten die Kandidatur ihres Enkels Pyotr Alekseevich. Der Ausgang des Streits wurde von den Wachen entschieden, die die Kaiserin unterstützten.
Der Beitritt von Katharina I. (1725-1727) führte zu einer starken Stärkung der Position von Menschikow, der de facto zum Herrscher des Landes wurde. Versuche, seine Machtgier und Gier mit Hilfe des unter der Kaiserin geschaffenen Supreme Privy Council (VTS), dem die ersten drei Colleges sowie der Senat unterstanden, etwas einzudämmen, führten zu nichts. Außerdem beschloss der Zeitarbeiter, seine Position zu stärken, indem er seine Tochter mit Peters jungem Enkel verheiratete. P. Tolstoi, der sich diesem Plan widersetzte, landete im Gefängnis.
Im Mai 1727 starb Katharina I. und nach ihrem Testament wurde der 12-jährige Peter II. (1727-1730) unter der Regentschaft der militärisch-technischen Zusammenarbeit Kaiser. Menschikows Einfluss am Hof ​​nahm zu und er erhielt sogar den begehrten Rang eines Generalissimus. Da er jedoch alte Verbündete verdrängte und keine neuen im Adel gewann, verlor er bald den Einfluss auf den jungen Kaiser und wurde im September 1727 verhaftet und mit seiner ganzen Familie nach Berezovo verbannt, wo er bald starb.
Eine bedeutende Rolle bei der Diskreditierung der Persönlichkeit von Menschikow in den Augen des jungen Kaisers spielten Dolgoruky sowie ein Mitglied der militärisch-technischen Zusammenarbeit, der Tutor des Zaren, der von Menschikow selbst für diese Position nominiert wurde - A.I. Osterman ist ein kluger Diplomat, der je nach Kräfteverhältnis und politischer Lage seine Ansichten, Verbündeten und Gönner ändern konnte.
Der Sturz von Menschikow war im Wesentlichen ein echter Palastputsch, da sich die Zusammensetzung der militärisch-technischen Zusammenarbeit änderte, in der aristokratische Familien (Dolgoruky und Golitsyn) zu dominieren begannen und die KI eine Schlüsselrolle zu spielen begann. Ostermann; die Regentschaft der militärisch-technischen Zusammenarbeit wurde beendet, Peter II. erklärte sich zum vollwertigen Herrscher, der von neuen Günstlingen umringt war; Es wurde ein Kurs skizziert, der darauf abzielte, die Reformen von Peter I. zu überarbeiten.
Bald verließ der Hof St. Petersburg und zog nach Moskau, das den Kaiser durch die Anwesenheit reicherer Jagdgründe anzog. Die Schwester des Günstlings des Zaren, Ekaterina Dolgorukaya, war mit Peter II. verlobt, aber während der Vorbereitungen für die Hochzeit starb er an Pocken. Und wieder stellte sich die Frage nach dem Thronfolger, denn. Mit dem Tod von Peter II. wurde die männliche Linie der Romanows unterbrochen, und er hatte keine Zeit, einen Nachfolger zu ernennen.

Voraussetzungen für Palastputsche

Der Hauptgrund, der die Grundlage für die Palastputsche bildete, waren die Widersprüche zwischen verschiedenen Adelsgruppen in Bezug auf das Erbe des Peter. Es wäre vereinfachend zu glauben, dass die Spaltung entlang der Linie von Akzeptanz und Ablehnung von Reformen erfolgte. Sowohl der sogenannte „neue Adel“, der in den Jahren Peters des Großen dank seines Diensteifers in den Vordergrund gerückt war, als auch die aristokratische Partei versuchten, den Reformkurs abzuschwächen, in der Hoffnung, in der einen oder anderen Form ein Ende zu setzen Erholung für die Gesellschaft und vor allem für sich selbst. Aber jede dieser Gruppen verteidigte ihre engen Klasseninteressen und Privilegien, was einen fruchtbaren Boden für interne politische Kämpfe schuf.
Staatsstreiche im Palast wurden durch einen scharfen Kampf verschiedener Fraktionen um die Macht ausgelöst. In der Regel kam es am häufigsten auf die Nominierung und Unterstützung des einen oder anderen Thronkandidaten an.
Zu dieser Zeit begannen die Wachen eine aktive Rolle im politischen Leben des Landes zu spielen, das Peter als privilegierte „Unterstützung“ der Autokratie erzog, die außerdem das Recht übernahm, die Konformität der Persönlichkeit und Politik zu kontrollieren der Monarchin an das Erbe, das ihr „geliebter Kaiser“ hinterließ.
Die Entfremdung der Massen von der Politik und ihre Passivität dienten als Nährboden für Palastintrigen und Staatsstreiche.
Palastputsche wurden zu einem großen Teil durch das ungelöste Problem der Thronfolge im Zusammenhang mit der Annahme des Dekrets von 1722 provoziert, das den traditionellen Mechanismus der Machtübertragung brach.

Hintergrund des Palastputsches

Ursachen von Palastputschen

1) Widersprüche zwischen verschiedenen Adelsgruppen in Bezug auf das petrinische Erbe. 2) Der scharfe Kampf verschiedener Gruppen um die Macht, der meistens auf die Nominierung und Unterstützung des einen oder anderen Kandidaten für den Thron hinauslief. 3) Die aktive Position der Wache, die Peter als privilegierte Stütze der Autokratie erzog, die sich darüber hinaus das Recht anmaß, die Übereinstimmung der Persönlichkeit und Politik der Monarchin mit dem Erbe zu kontrollieren, das ihr geliebter Kaiser hinterlassen hatte. 4) Die Passivität der Massen, absolut weit weg vom politischen Leben der Hauptstadt. 5) Verschärfung des Problems der Thronfolge im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Dekrets von 1722, das den traditionellen Mechanismus der Machtübertragung brach.

1) In Abkehr von der nationalpolitischen Tradition, wonach der Thron nur den direkten Erben des Königs vorbehalten ist, bereitete Petrus selbst eine Machtkrise vor. 2) Eine große Anzahl direkter und indirekter Erben beanspruchte nach dem Tod von Peter den russischen Thron; 3) Die bestehenden korporativen Interessen des Adels und des Stammesadels manifestierten sich in ihrer Gesamtheit. Bei der Analyse der Zeit der Palastputsche ist es wichtig, auf die folgenden Punkte zu achten. Erstens waren die Initiatoren der Putsche verschiedene Palastgruppen, die versuchten, ihren Schützling auf den Thron zu heben. Zweitens war die wichtigste Folge der Staatsstreiche die Stärkung der wirtschaftlichen und politischen Positionen des Adels. Drittens waren die Wachen die treibende Kraft hinter den Putschen. Tatsächlich war es die Garde im Berichtszeitraum, die über die Frage entschied, wer den Thron besteigen sollte.

Oberster Geheimrat

OBERSTER PRIVATER RAT - das höchste Organ der Staatsmacht im Russischen Reich (1726-1730); Es wurde am 8. Februar 1726 per Dekret von Katharina I. Alekseevna gegründet, offiziell als Beratungsgremium der Kaiserin, tatsächlich entschied es über alle wichtigen Staatsangelegenheiten. Während der Thronbesteigung von Kaiserin Anna Iwanowna versuchte der Oberste Geheimrat, die Autokratie zu seinen Gunsten einzuschränken, wurde jedoch aufgelöst.

Nach dem Tod von Kaiser Peter I. dem Großen (1725) bestieg seine Frau Ekaterina Alekseevna den Thron. Sie war nicht in der Lage, den Staat selbstständig zu regieren und schuf aus den prominentesten Mitarbeitern des verstorbenen Kaisers den Obersten Geheimen Rat, der die Kaiserin beraten sollte, was in diesem oder jenem Fall zu tun sei. Allmählich wurde die Lösung aller wichtigsten Fragen der Innen- und Außenpolitik in den Zuständigkeitsbereich des Obersten Geheimrates aufgenommen. Ihm wurden Kollegien unterstellt und die Rolle des Senats reduziert, was sich insbesondere in der Umbenennung von „Regierender Senat“ in „Hoher Senat“ niederschlug.

Ursprünglich bestand der Supreme Privy Council aus A.D. Menschikow, P.A. Tolstoi, A.I. Ostermann, F.M. Apraksina, G.I. Golovkina, D.M. Golitsyn und Herzog Karl Friedrich Holstein-Gottorp (Schwiegersohn der Kaiserin, Ehemann der Zarin Anna Petrowna). Zwischen ihnen entbrannte ein Kampf um Einfluss, in dem A.D. gewann. Menschikow. Ekaterina Alekseevna stimmte der Ehe des Erben von Zarewitsch Peter mit der Tochter von Menschikow zu. Im April 1727 n. Chr. Menschikow erreichte die Schande von P.A. Tolstoi, Herzog Karl-Friedrich wurde nach Hause geschickt. Nach der Thronbesteigung von Peter II. Alexejewitsch (Mai 1727), A.D. Menschikow und dem Obersten Geheimen Rat gehörten A.G. und V.L. Dolgorukovs und 1730 nach dem Tod von F.M. Apraksina - M.M. Golitsyn und V.V. Dolgorukow.

Die Innenpolitik des Obersten Geheimrates zielte hauptsächlich darauf ab, die Probleme im Zusammenhang mit der sozioökonomischen Krise zu lösen, die das Land nach dem langen Nordischen Krieg und den Reformen von Peter I. vor allem im Finanzsektor durchmachte. Die Mitglieder des Rates ("oberste Führer") bewerteten die Ergebnisse von Peters Reformen kritisch und erkannten die Notwendigkeit, sie entsprechend den tatsächlichen Möglichkeiten des Landes zu korrigieren. Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Obersten Geheimrates stand die Finanzfrage, die die Führer in zwei Richtungen zu lösen versuchten: durch Straffung des Rechnungswesens und der Kontrolle der Staatseinnahmen und -ausgaben und durch Einsparungen. Die Führer diskutierten über die Verbesserung der von Peter geschaffenen Steuer- und Verwaltungssysteme, die Reduzierung der Armee und der Marine und andere Maßnahmen zur Auffüllung des Staatshaushalts. Die Erhebung der Kopfsteuer und der Rekruten wurde von der Armee auf die Zivilbehörden verlagert, Militäreinheiten wurden vom Land in die Städte abgezogen, ein Teil der Offiziere aus dem Adel wurde in lange Ferien ohne Zahlung von Geldlöhnen geschickt. Die Hauptstadt des Staates wurde erneut nach Moskau verlegt.

Um Geld zu sparen, liquidierten die Führer eine Reihe lokaler Institutionen (Gerichtshöfe, Büros der Zemstvo-Kommissare, Waldmeisterbüros) und reduzierten die Zahl der örtlichen Angestellten. Einigen kleinen Beamten, die keinen Klassenrang hatten, wurden ihre Gehälter entzogen, und sie wurden gebeten, sich „von ihrer Arbeit zu ernähren“. Gleichzeitig wurden die Gouverneursposten wiederhergestellt. Die Führer versuchten, den Binnen- und Außenhandel wiederzubeleben, erlaubten den zuvor verbotenen Handel über den Hafen von Archangelsk, hoben die Handelsbeschränkungen für eine Reihe von Waren auf, hoben viele restriktive Zölle auf, schufen günstige Bedingungen für ausländische Kaufleute, revidierten den protektionistischen Zolltarif von 1724. 1726 wurde mit Österreich ein Bündnisvertrag geschlossen, der über mehrere Jahrzehnte das Verhalten Russlands auf der internationalen Bühne bestimmte.

Im Januar 1730, nach dem Tod von Peter II., luden die Führer die Herzoginwitwe von Kurland, Anna Iwanowna, auf den russischen Thron ein. Gleichzeitig wurde auf Initiative von D.M.

Golitsyn wurde beschlossen, das politische System Russlands durch die faktische Beseitigung der Autokratie und die Einführung einer begrenzten Monarchie nach schwedischem Vorbild zu reformieren. Zu diesem Zweck schlugen die Führer vor, dass die zukünftige Kaiserin besondere Bedingungen unterzeichnen sollte - „Bedingungen“, nach denen ihr die Möglichkeit genommen wurde, unabhängig politische Entscheidungen zu treffen: Frieden schließen und Krieg erklären, Regierungsposten ernennen, das Steuersystem ändern. Die eigentliche Macht ging auf den Obersten Geheimen Rat über, dessen Zusammensetzung durch Vertreter der höchsten Beamten, der Generäle und der Aristokratie erweitert werden sollte. Der Adel als Ganzes unterstützte die Idee, die absolute Macht des Autokraten zu begrenzen. Die Verhandlungen zwischen den Führern und Anna Iwanowna wurden jedoch im Geheimen geführt, was bei der Masse der Adligen den Verdacht einer Verschwörung zur Aneignung der Macht in den Händen der im Obersten Geheimen Rat (Golitsyn, Dolgoruky) vertretenen Adelsfamilien erweckte. Der Mangel an Einigkeit unter den Anhängern der Führer ermöglichte es Anna Iwanowna, die in Moskau ankam und sich auf die Wachen und einen Teil der Hofbeamten stützte, einen Staatsstreich durchzuführen: Am 25. Februar 1730 brach die Kaiserin die „Bedingungen“. und am 4. März wurde der Supreme Privy Council abgeschafft. Später wurden die meisten Mitglieder des Obersten Geheimrates (mit Ausnahme von Osterman und Golovkin, die die Golitsyns und Dolgorukovs nicht unterstützten) Repressionen ausgesetzt.

Ursachen von Palastputschen

Es wird angenommen, dass die Ära der Palastputsche in Russland von Peter I. vorbereitet wurde, der 1722 ein Dekret über die Thronfolge erließ. Dieses Dekret erlaubte jedem Verwandten des Kaisers, unabhängig von Geschlecht und Alter, den königlichen Thron zu beanspruchen. Denn Familien im 18. Jahrhundert waren groß, dann gab es in der Regel viele Kandidaten für die Kaiserkrone: Ehefrauen und Kinder, Cousins, Enkel und Neffen ... Das Fehlen eines einzigen legitimen Erben führte zu verstärkten Palastintrigen, dem Kampf um die Macht.

Merkmale von Palastputschen

Die Rolle der Wache

Im Kampf um die Macht gewann derjenige, der von der Wache unterstützt wurde, die zum Schutz der Hauptstadt und des Kaiserpalastes berufen war. Es waren die Wachregimenter, die zur Hauptkraft hinter den Palastputschen wurden. Daher versprach jeder Anwärter auf den Thron, der die Unterstützung der Gardisten gewinnen wollte, ihnen Geld, Ländereien und neue Privilegien.

1714 erließ Peter I. ein Dekret, das Adlige verbot, die nicht als Gefreite in den Wachen als Offiziere dienten.

Daher stammten 1725 in den Wachregimentern nicht nur Offiziere, sondern auch die meisten Gefreiten aus dem Adel. Aufgrund ihrer sozialen Homogenität konnte die Garde die Hauptkraft bei Palastputschen werden.

Wacheinheiten waren in dieser Zeit die privilegiertesten in der russischen Armee. Die Gardisten nahmen nicht an Feindseligkeiten teil, sie leisteten ausschließlich Zeremonien- und Palastdienste in der Hauptstadt. Das Gehalt der Soldaten der Garde war viel höher als das der Offiziere der Armee und der Marine.

Bevorzugung

Oft stellten sich durch einen Palastputsch Menschen auf den Thron, die nicht bereit waren, den Staat zu regieren. Die Folge der Staatsstreiche war daher Günstlingswirtschaft, dh der Aufstieg eines oder mehrerer Günstlinge des Monarchen, die enorme Macht und Reichtum in ihren Händen konzentrierten.

Das Sozialsystem Russlands

Es sollte ein wichtiges Merkmal der Palastrevolutionen beachtet werden: Sie führten nicht zu wesentlichen Veränderungen im Gesellschaftssystem Russlands. Kaiser und Günstlinge wechselten, Akzente in der Innen- und Außenpolitik, aber immer blieb: a) die absolute Macht des Monarchen; b) Leibeigenschaft; c) die politische Rechtlosigkeit des Volkes; d) ein Kurs zur Ausweitung der Privilegien des Adels auf Kosten anderer Stände. Die Stabilität der Macht wurde durch die wachsende und erstarkende Bürokratie sichergestellt.

Geschichte der Palastputsche

Auf dieser Seite Material zu den Themen:

• Video Palastputsche nach dem Tod von Peter 1: Ablauf und Gründe

• Die Rolle der Wache bei Palastputschen

• Die Ära der Palastputsche ist ein Weg, um an die Macht zu kommen

• Der vierte Palastputsch in Russland

• Erklären Sie, warum die Innenpolitik des Staatsstreichs im Palast von einer Monarchie regiert wurde

Fragen zu diesem Artikel:

• Warum wurde Peter I. gezwungen, ein Dekret über die Thronfolge zu erlassen?

• Welche wichtigen Ereignisse fanden 1740, 1741, 1741-1743, 1756-1763, 1761, 1762 statt?

• Was ist ein Palastputsch?

• Was sind die Ursachen und Merkmale von Palastputschen in Russland?

• Welche Rolle spielten die Wachen bei Palastputschen?

• Was ist Bevorzugung?

• Machen Sie einen Tisch "Die Ära der Palastcoups".

• Wie kam es zwischen 1725 und 1761 zur Stärkung der Positionen des russischen Adels?

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Palastputsche: Ursachen und Hauptereignisse

Der Tod von Kaiser Peter I. im Jahr 1725 führte zu einer langen Machtkrise. Nach dem bildlichen Ausdruck von V. O. Klyuchevsky wurde diese Periode unserer Geschichte "Palastputsche" genannt. 37 Jahre lang, vom Tod von Peter I. bis zur Thronbesteigung von Katharina II. (1725-1762), wurde der Thron von sechs regierenden Personen besetzt, die den Thron als Ergebnis komplexer Palastintrigen oder Staatsstreiche erhielten.

Ursachen für Palastputsche:

1. In Abkehr von der nationalen politischen Tradition, wonach der Thron nur an die direkten Erben des Königs überging, bereitete Peter selbst eine „Machtkrise“ vor (indem er das Dekret von 1722 über die Thronfolge nicht umsetzte, ohne sich selbst zum Erben einsetzen);

2. Nach dem Tod von Peter beanspruchte eine große Anzahl direkter und indirekter Erben den russischen Thron;

3. die bestehenden korporativen Interessen des Adels und Adels in ihrer Gesamtheit zum Ausdruck kamen.

Palastputsche, dass sie keine Staatsputsche seien, das heißt, sie verfolgten nicht das Ziel radikaler Veränderungen der politischen Macht und der Staatsstruktur

Bei der Analyse der Zeit der Palastputsche ist es wichtig, auf die folgenden Punkte zu achten.

1. Die Initiatoren der Staatsstreiche waren verschiedene Palastgruppen, die versuchten, ihren Schützling auf den Thron zu heben.

2. Die wichtigste Folge der Palastputsche war die Stärkung der wirtschaftlichen und politischen Positionen des Adels.

3. Die Wache war die treibende Kraft hinter den Putschen.

Katharinas Herrschaft Ich (1725-1727). Die Wachen stellten sich auf die Seite von Catherine.

1726 wurde unter Katharina I. der Oberste Geheimrat gegründet, der laut dem Historiker S. F. Platonov den Petrinischen Senat ersetzte. Dem Obersten Geheimen Rat gehörten A. D. Menschikow, F. M. Apraksin, G. I. Golovkin, D. M. Golitsyn, A. I. Osterman und P. A. Tolstoi an. Der Rat war kein oligarchisches Organ, das die Autokratie begrenzte. Es blieb eine bürokratische, wenn auch sehr einflussreiche Institution im System des Absolutismus, die der Kaiserin unterstellt war.

In dieser Zeit geschah Folgendes:

Abbau bürokratischer Strukturen;

Revision des Zolltarifs;

Ändern des Standorts der Armee und ihres Inhalts;

Auflösung des Selbstverwaltungssystems;

Wiederherstellung der Bedeutung des Landkreises als wichtigste territorial-administrative Einheit;

Änderung des Steuersystems, Senkung der Kopfsteuer.

Insgesamt waren die Aktivitäten von Katharina I. und ihren „obersten Führern“ von der Ablehnung des breit angelegten Reformprogramms Peters I. und dem Niedergang der Rolle des Senats geprägt. Handel und Industrie, die in der nachpetrinischen Ära die finanzielle und administrative Unterstützung des Staates verloren hatten, gerieten in ungünstige Verhältnisse. Beginn der Überarbeitung der Ergebnisse der Petersreformen.

Peter II. (1727-1730). Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1727 unterzeichnete Katharina I. ein Testament, das die Reihenfolge der Thronfolge festlegte. Der nächste Erbe wurde von Peter II bestimmt.

Der Thron wurde vom 12-jährigen Peter II. unter der Regentschaft des Obersten Geheimrates besetzt.

Der Oberste Geheimrat unter Peter II erfuhr bedeutende Änderungen. Darin wurden alle Angelegenheiten von den vier Prinzen Dolgoruky und zwei Golitsyns sowie A. I. Osterman verwaltet. Dolgoruky trat in den Vordergrund. Peter II starb an seinem Hochzeitstag (an Ivan Dolgorukys Schwester Ekaterina). Die Romanov-Dynastie endete in der männlichen Linie. Die Frage des Kaisers sollte vom Obersten Geheimen Rat entschieden werden.

Der kurze Machtaufenthalt des jungen Peter II. brachte keine wesentlichen Veränderungen im staatlichen und sozialen Leben der russischen Gesellschaft mit sich. Die Verlegung des königlichen Hofes von St. Petersburg nach Moskau Ende 1727, die Abschaffung des Obermagistrats 1728.

Anna Ioannowna (1730-1740). Nach langen Beratungen wählten die Führer die ältere Linie der Dynastie, die mit dem Bruder von Peter I. - Ivan V.

Golitsyn und V. L. Dolgoruky entwickelten die sogenannten Bedingungen - die Bedingungen, unter denen Anna Ioannovna die russische Krone aus den Händen der Führer annehmen konnte:

Erlassen Sie keine neuen Gesetze;

Beginnt mit niemandem Kriege und schließt keinen Frieden;

Treue Untertanen sollten nicht mit Steuern belastet werden;

Veräußern Sie die Einnahmen aus der Staatskasse nicht;

Adelsränge über dem Rang des Obersten werden nicht bevorzugt;

Nimm dem Adel nicht den Bauch, den Besitz und die Ehre;

Ländereien und Dörfer bevorzugen nicht.

Bereits zwei Wochen nach ihrer Ankunft in Moskau brach Anna vor den Führern die Auflagen und verkündete "ihre Wahrnehmung von Autokratie". Der Supreme Privy Council wurde 1731 durch ein Kabinett aus drei Ministern unter der Leitung von A. I. Osterman ersetzt. Vier Jahre später setzte Anna Ioannovna die Unterschriften von drei Kabinettsministern mit einer ihrer eigenen gleich.

Die Hauptrichtungen der Innenpolitik:

Die Abschaffung des Supreme Privy Council und die Rückkehr zum Senat in seiner früheren Bedeutung;

Die Rückkehr des Petrovsky-Systems für den Einsatz von Regimentern in den Provinzen und die Verantwortung der Grundbesitzer für die Zahlungen ihrer Bauern;

Fortsetzung der Strafpolitik gegenüber den Altgläubigen;

Schaffung eines neuen Gremiums - des Ministerkabinetts (1731);

Wiederaufnahme der Tätigkeit der Geheimkanzlei;

Gründung des Kadettenkorps (1732), nach dem adlige Kinder Offiziersränge erhielten;

Aufhebung des unbefristeten Dienstes der Adligen (1736). Außerdem wurde einer der Söhne einer Adelsfamilie aus dem Dienst entlassen, um das Gut zu verwalten.

Während der Regierungszeit von Anna Ioannovna wurde die Autokratie gestärkt, die Pflichten der Adligen reduziert und ihre Rechte gegenüber den Bauern erweitert.

Iwan VI. Antonowitsch. Nach dem Tod von Anna Ioannovna im Jahr 1740 wurde der russische Thron gemäß ihrem Testament von ihrem Urenkel Ivan Antonovich geerbt. Annas Günstling, E. I. Biron, wurde bis zu seiner Volljährigkeit zum Regenten ernannt, und weniger als einen Monat später wurde er auf Befehl von Feldmarschall B. K. Minich von den Wachen festgenommen. Seine Mutter, Anna Leopoldovna, wurde zur Regentin des Königskindes ernannt.

Elisabeth Petrowna (1741-1761). Ein weiterer Staatsstreich wurde unter direkter Beteiligung der Gardisten des Preobraschenski-Regiments durchgeführt.

Die Regierungszeit von Elizabeth war durch das Aufblühen der Günstlingswirtschaft gekennzeichnet. Einerseits war es ein Indikator für die Abhängigkeit des Adels von königlicher Großzügigkeit, andererseits war es eine Art, wenn auch eher zaghafter Versuch, den Staat an die Bedürfnisse des Adels anzupassen.

Während der Regierungszeit von Elizabeth wurden bestimmte Transformationen durchgeführt:

1. Es kam zu einer erheblichen Ausweitung der Adelsleistungen, die sozioökonomische und rechtliche Stellung des russischen Adels wurde gestärkt;

2. Es wurde versucht, einige der von Peter I. geschaffenen Orden und staatlichen Institutionen wiederherzustellen. Zu diesem Zweck wurde das Ministerkabinett abgeschafft, die Funktionen des Senats erheblich erweitert, die Berg- und Manufakturkollegs, der Chef und die Stadt Magistrate wurden wiederhergestellt;

3. viele Ausländer aus den Bereichen der öffentlichen Verwaltung und des Bildungswesens eliminiert;

4. Ein neues oberstes Organ wurde geschaffen – die Konferenz am Kaiserlichen Hof (1756) zur Lösung wichtiger Staatsfragen, die weitgehend die Funktionen des Senats duplizierte;

5. Die Kaiserin versuchte auch, neue Gesetze zu entwickeln;

6. es gab eine Verschärfung der Religionspolitik.

Im Großen und Ganzen wurde die Regierungszeit Elisabeths nicht zur „zweiten Ausgabe“ von Petrovskys Politik. Elizabeths Politik zeichnete sich durch Vorsicht und in einigen Aspekten - und ungewöhnliche Sanftmut aus. Indem es sich weigerte, die Todesstrafe zu sanktionieren, war es tatsächlich das erste in Europa, das die Todesstrafe abschaffte.

Peter III. (25. Dezember 1761 - 28. Juni 1762). Nach dem Tod von Elizabeth Petrovna im Jahr 1761 wurde der 33-jährige Peter III. Kaiser von Russland.

Peter III. kündigte Friedrich II. Russlands Absicht an, mit Preußen getrennt Frieden zu schließen, ohne die Verbündeten Frankreichs und Österreichs (1762). Russland gab alle während des Siebenjährigen Krieges besetzten Länder an Preußen zurück, verweigerte Kontributionen zum Ausgleich der entstandenen Verluste und ging ein Bündnis mit dem ehemaligen Feind ein. Außerdem begann Peter, sich auf einen absolut unnötigen russischen Krieg mit Dänemark vorzubereiten. In der Gesellschaft wurde dies als Verrat an den nationalen Interessen Russlands wahrgenommen.

Während der sechsmonatigen Regierungszeit von Peter III. wurden 192 Dekrete verabschiedet.

Die Säkularisierung von Kirchengütern zugunsten des Staates wurde angekündigt, was die Staatskasse stärkte (das Dekret wurde schließlich 1764 von Katharina II. umgesetzt);

Er stoppte die Verfolgung der Altgläubigen und wollte die Rechte aller Religionen angleichen.

Auflösung der Geheimkanzlei und Rückkehr aus dem Exil und unter Elisabeth Petrowna Verurteilte;

Handelsmonopole, die die Entwicklung des Unternehmertums behinderten, wurden abgeschafft;

Die Außenhandelsfreiheit wurde proklamiert usw.

Politisch klug und wirtschaftlich zweckmäßig trugen diese internen Veränderungen nicht zur Popularität des Kaisers bei. Seine Leugnung alles Russischen als „archaisch“, der Bruch mit Traditionen, die Neugestaltung vieler Ordnungen nach westlichem Vorbild verletzte das Nationalgefühl des russischen Volkes. Der Sturz von Kaiser Peter III. war eine ausgemachte Sache, und er geschah als Folge eines Palastputsches am 28. Juni 1762. Peter wurde zur Abdankung gezwungen und wenige Tage später wurde er getötet.

Sozioökonomische Entwicklung. Eine Besonderheit der gesellschaftlichen Entwicklung Russlands war eine erhebliche Ausweitung der Privilegien des Adels, deren Erhalt durch die relative Instabilität der Staatsmacht erleichtert wurde.

die Ära der "Palastputsche" in den Jahren 1725-1762, als im Russischen Reich der Machtwechsel hauptsächlich durch Staatsstreiche stattfand, die von Adelsgruppen mit Unterstützung von Wachregimentern durchgeführt wurden. 1725 inthronisierte A. D. Menschikow Katharina I., 1727 gelang es den Dolgorukows, Menschikow von Peter II. zu vertreiben, 1740 stürzte die Garde E. I. Biron, 1741 stürzte Elizaveta Petrovna ihren Ehemann Peter III. Im übertragenen Sinne bezeichnet der Begriff einen „stillen“ Putsch, einen Machtwechsel, der meist von den engsten Verbündeten des Machthabers oder Führers der Partei oder Gruppe durchgeführt wird.

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Staatsstreiche im Palast

Machtwechsel als Ergebnis des Kampfes von Gruppierungen innerhalb der herrschenden Klasse, während sie sich auf die Armee (ihren privilegierten Teil) verlassen. Im modernen Sprachgebrauch - ein "leiser" Machtwechsel.

Die Periode (Epoche) der Palastputsche in der russischen Geschichte wird gewöhnlich als 1725 - 1762 bezeichnet, als im Russischen Reich die oberste Macht hauptsächlich durch Staatsstreiche von Hand zu Hand überging, die von Adelsgruppen mit Unterstützung und Hilfe der Wache durchgeführt wurden. Während 1725 - 1761. Es gab sechs Monarchen auf dem russischen Thron.

Hintergrund und Merkmale von Palastputschen. Im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts begann in der Geschichte Russlands eine Periode, die nach dem bildlichen Ausdruck des Historikers V.O. Klyuchevsky, der Name der "Epoche der Palastputsche". In dieser Zeit begann der Kampf der Hoffraktionen um die Macht, was durch die Tatsache erleichtert wurde, dass es nach dem Tod von Kaiser Peter I. im Januar 1725 keine direkten Erben des russischen Throns in männlicher Linie gab (siehe Schema „The Romanow-Dynastie“). Gemäß dem Gesetz über die Thronfolge, verursacht durch den Fall von Zarewitsch Alexei Petrowitsch, musste der Kaiser selbst einen Nachfolger ernennen, hatte aber keine Zeit. Der Kampf um den Thron zwischen Adelsgruppen brachte hauptsächlich Frauen aus der königlichen Familie oder Kinder an die Macht. Ihre Veränderung lag in der Natur von Palastputschen. Dies wurde durch die streng egoistischen Interessen hauptsächlich zweier Adelsgruppen erklärt: betitelte, aber nicht wohlgeborene Adelige (A. D. Menschikow, P. Tolstoi, G. I. Golovkin, F. M. Apraksin, P. I. Yaguzhinsky, I. I. Buturlin), die ihre Erhebung Peter I. verdankten und die „Rangtabelle“ (siehe den Artikel „Rangtabelle“ in der Anthologie) und der wohlgeborene erbliche Adel (D. M. Golitsyn, Dolgorukov, N. V. Repnin), die glaubten, dass das Regieren ihr ursprüngliches Recht sei. Zwischen ihnen entbrannte ein Kampf um die Macht und die damit verbundenen neuen Vorteile und Privilegien.

Während der bürokratische Regierungsapparat noch Gestalt annahm, spielten die Wachen zunächst eine große Rolle im Land. Die Wachregimenter wurden hauptsächlich auf Kosten der Kinder der Adligen aufgefüllt und waren eine Art Offiziersschule. Gleichzeitig wurde die Wache sowohl zum persönlichen Schutz des Kaisers als auch zur Organisation der Kontrolle über die Aktivitäten verschiedener Institutionen eingesetzt. Es hing weitgehend von der Position der Wachregimenter ab, die den Thron in St. Petersburg besetzen würden (siehe Diagramm „Voraussetzungen für Palastputsche“). Die Klasseninteressen der Hofgruppen beeinflussten die Position der Wache. Zwischen den "unbedeutenden Erben des nördlichen Riesen" (A. S. Puschkin) begann ein Kampf um den Thron.

Der Palastputsch von 1725 und die Regierungszeit von Katharina I. Am 28. Januar 1725 wurde auf einer Sitzung des Senats die Frage der Nachfolge von Peter I. entschieden. Die Hauptkandidaten waren Katharina I. Alekseevna selbst und der Sohn von Zarewitsch Alexei, der in den Kasematten der Peter-und-Paul-Festung starb, der neunjährige Peter (siehe Diagramm „Die Romanow-Dynastie“).

Vertreter des neuen Adels waren mit der Kandidatur von Katharina I. zufrieden, sie verwiesen auf ihre Krönung im Jahr 1724.

Die alte wohlgeborene Aristokratie, deren Anführer D.M. Golitsyn wollte Peter II. zum Zaren und Katharina I. zur Regentin proklamieren.

Bei einer Sitzung des Senats hat Seine heitere Hoheit Prinz A.D. Menschikow schickte Wachen, um Katharina I. zu unterstützen, wodurch sie eine vollwertige Kaiserin wurde. So fand am Tag des Todes von Kaiser Peter I. der erste Palastputsch des 18. Jahrhunderts statt.

Als Schützling der Wachen und des neuen Adels spielte Katharina I. Alekseevna die Rolle einer Marionette in ihren Händen (siehe Diagramm "Die Herrschaft von Katharina I."). Nachdem die A.D. Menshikova versuchte, ihre Position zu stärken, daher wurde das Prinzip der Dienstzeit weiterentwickelt, weil. Auch das Prinzip der edlen Geburt des ungeborenen Menschikow passte nicht zu den Wachen.

Am 8. Februar 1726 unterzeichnete Katharina I. ein Dekret über ein neues oberstes Staatsorgan - den Obersten Geheimrat. Es entstand als Ergebnis eines Kompromisses zwischen A.D. Menshikov und D. M. Golitsyn (Siehe den Artikel „Dekret über die Errichtung des Obersten Geheimrats“ in der Anthologie).

Es bestand aus sechs Personen: aus dem ungeborenen Adel - N.I. Panin, S.F. Apraksin, A.I. Osterman, G.I. Golovkin, P. Tolstoi und aus der wohlgeborenen Aristokratie - D.M. Golitsyn.

Vertreter des neuen Adels hofften, den wohlgeborenen Adel zu beruhigen, indem sie ihm den Anschein von Macht gaben.

Die alte Aristokratie versuchte, die Macht und den Einfluss von Menschikow einzuschränken.

Mitglieder des Obersten Geheimrates legten Katharina I. eine "Stellungnahme zum Obersten Geheimrat" vor, in der festgestellt wurde, dass alle staatlichen Entscheidungen von dieser neuen Behörde, der Armee und der Marine, getroffen wurden und die Kollegien dafür zuständig waren. Dieser Schritt kann als Versuch angesehen werden, die Autokratie einzuschränken und eine aristokratische Regierungsform einzuführen. Aber bald, am 6. Mai 1727, starb Katharina I.

Palastputsch von 1727 Thronbesteigung von Peter II. Catherine I, auf Drängen von A.D. Menschikow ernannte den zwölfjährigen Zarewitsch Peter II. Alexejewitsch zu ihrem Nachfolger. Er verlobte sich mit seiner Tochter A.D. Menschikow beanspruchte daher die Regentschaft und die volle Macht. Aber der neue Adel unterstützte Peter II. Alekseevich nicht und nominierte Elizabeth Petrovna. Elizabeths Anhängern gelang es, den Putsch durchzuführen. Dadurch ging die Macht auf die Seite des alten Adels über. HÖLLE. Menschikow wurde verhaftet, aller Ränge und Ränge beraubt, sein Eigentum wurde beschlagnahmt und mit seiner Familie nach Beresow verbannt, wo er zwei Jahre später starb.

Nach dem Putsch kündigten die Fürsten Dolgorukovs die Schwester von Prinz Ivan Dolgorukov als Braut von Peter II. an. Zu dieser Zeit verwaltete die alte wohlgeborene Aristokratie alle Angelegenheiten des Landes, dachte jedoch nicht daran, Peters Reformen fortzusetzen und nationale Probleme zu lösen. Alle ihre Aktivitäten drückten sich in der Verlegung des Hofes nach Moskau aus, in einer betonten Missachtung der Flotte, der Institutionen Peters und von St. Petersburg. Die Führer in Person der Dolgorukovs wollten das Patriarchat wiederherstellen, änderten ihre Handels- und Industriepolitik, versäumten es jedoch, die Interessen des russischen Handels im Ausland zu verteidigen. Viele Handelskonsulate in Frankreich und Spanien wurden liquidiert, ausländische Kaufleute handelten zollfrei in Russland, und die Rolle des Hafens von St. Petersburg fiel. Die Führer wollten die Industrie "feuern", aber es gelang ihnen nicht, weil Peter II. starb.

Der Palastputsch von 1730 und die Herrschaft von Anna Ioannovna. Am 19. Januar 1730 starb Peter II. im Alter von 15 Jahren und erneut stellte sich die Frage nach einer Thronfolge.

Die Fürsten Dolgorukov wollten die Braut von Peter II, ihrem Verwandten, inthronisieren. Dies geschah jedoch nicht, da Katharina I. im Falle des Todes von Peter II. Den Thron an Anna und Elizabeth übertrug (siehe Diagramm „Die Romanow-Dynastie“).

Die Nachkommen von Zar Ivan V Alekseevich (1682 - 1696), Bruder und Mitherrscher von Zar Peter I., waren zwei Töchter - Catherine und Anna. Die Wahl fiel auf Anna Ioanovna (Ivanovna) (1730 - 1740) - die Herzogin von Kurland. Sie war Witwe und lebte wie ein durchschnittlicher Grundbesitzer. Diese Wahl war darauf zurückzuführen, dass die Fürsten Dolgorukov und Golitsyn, die die Mehrheit im Obersten Geheimen Rat hatten, entschieden, dass ein günstiges Umfeld geschaffen wurde, um das politische System des Landes zu ändern und es in eine aristokratische Oligarchie (die Macht der wenigen), und Anna Iwanowna, die formal keine Thronrechte hatte, wird ganz von ihnen abhängen.

Der Oberste Geheimrat stellte Anna Bedingungen – die Bedingungen, unter denen sie auf den Thron eingeladen wurde. Unter diesen Bedingungen war es der zukünftigen Kaiserin verboten, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Staatsgelder auszugeben, Staatseinnahmen zu verteilen, einen Thronfolger zu wählen, einen Lieblings-E.I. Biron, um dem Adel (Adel) ohne Gerichtsverfahren das Leben zu nehmen. Das Kommando über die Truppen ging an den Obersten Geheimrat über.

Am 15. Februar 1730 unterzeichnete Anna die Bedingungen und traf in Moskau ein. Beim feierlichen Empfang im Kremlpalast anlässlich der Krönung Annas überreichte der Adel zwei Petitionen, in denen die Aufhebung der Auflagen gefordert wurde. Anna unterzeichnete die Petitionen mit den Forderungen der Adligen, brach die Bedingungen und nahm den Titel einer Autokratin an. Sie hob das Dekret über die Einzelerbschaft auf, verkürzte die Dienstzeit für die Adligen, schaffte den Obersten Geheimrat ab und schickte die Führer nach Sibirien, ins Gefängnis oder hingerichtet.

Traditionell wird die Regierungszeit von Anna Ioannovna als Zeit deutscher Vorherrschaft geschätzt. "Sie fielen wie Müll aus einem löchrigen Sack, steckten im Hof ​​fest, setzten sich auf den Thron, kletterten zu allen profitablen Stellen im Management" (V. O. Klyuchevsky). Anna brachte ihre Lieblings-E.I. nach Moskau. Biron, ein halbgebildeter Bräutigam, dem sie den Titel eines Herzogs von Kurland verlieh. Ohne irgendwelche Ämter am Hof ​​zu bekleiden, leitete er alle Angelegenheiten des Staates. Die Ernennung zu Regierungsposten, die Ausgabe öffentlicher Gelder, Auszeichnungen und Privilegien hingen von ihm ab. Veruntreuung und Denunziationen blühten im Land auf. Es gab kein stabiles System in der Struktur der Leitungsgremien. Der Supreme Privy Council wurde durch den Senat ersetzt, aber ein Jahr später wurde der Senat vom Kabinett Ihrer Majestät mit beratenden und exekutiven Funktionen beiseite geschoben.

Diese Aktionen erregten die Unzufriedenheit des Adels. Gleichzeitig waren die von ihr getroffenen Entscheidungen typisch für das damalige Russland. In ihrer Politik stützte sich Anna Ioannovna auf die Adligen. Sie nahm die Verteilung von Land an sie wieder auf, schuf zwei neue Wachregimenter und eröffnete Bildungseinrichtungen für die Kinder von Adligen. Sie begrenzte die Dienstzeit der Adligen auf 25 Jahre usw. Sie erhöhte auch die Rechte der Landbesitzer gegenüber den Bauern. Als sie 1740 starb, ernannte Anna Ioanovna Ivan Antonovich, den neugeborenen Enkel ihrer Schwester Ekaterina, zu ihrem Nachfolger und E.I. Biron. Dies legitimierte seine Macht.

Palastputsch von 1740 Kaiser Ivan VI Antonovich. 23. Oktober 1740 E.I. Biron gab zwei Manifeste zur Regentschaft heraus, aber seine Situation wurde durch den Kampf im Lager seiner eigenen Anhänger kompliziert. Feldmarschall B.K. eilte an die Macht. Minich, Leiter des Kollegiums für auswärtige Angelegenheiten A. I. Osterman und Mutter des neugeborenen Kaisers Anna Leopoldovna.

Iwan VI. Antonowitsch (1740-1741) blieb Kaiser, und Anna Leopoldowna (1740-1741) wurde Regentin. Anna Leopoldovna hatte keine soziale Unterstützung im Land, sie hatte Angst vor der Wache, verstärkte die Polizeiaufsicht und versuchte, sich mit Hilfe immer neuer Repressionen an der Macht zu halten.

Inzwischen, im Sommer und Herbst 1741, bildete sich um Elizaveta Petrovna ein Kreis von Freunden und Helfern. Elizabeth wurde von den Auslandsbotschaften Schwedens und Frankreichs unterstützt. Schweden bot Militärhilfe an, Frankreich - Geld.

Nach Drohungen von Anna Leopoldovna stand Elizaveta Petrovna an der Spitze der Verschwörung.

Der Palastputsch von 1741 und die Herrschaft von Elizabeth Petrovna. Am 25. November 1741 fand ein Putsch statt, und Elizaveta Petrovna entpuppte sich als Staatsoberhaupt. Sie wurde von den Wachen inthronisiert und verließ sich während ihrer gesamten Regierungszeit bis 1761 auf sie.

Elizabeth entfernte Ausländer von allen Posten im Staatsapparat. Vertreter des neuen Adels nahmen ihre Plätze ein und unterstützten die neue Kaiserin. Dies sind Trubetskoy, Razumovsky, Shuvalov, Bestuzhev-Ryumin und andere. Die Rolle des Senats wurde wiederhergestellt, die Wahlsteuern wurden gesenkt und die Rekrutierungsnormen im Interesse der Landbesitzer geändert.

Der russische Adel wurde nach Herkunfts- und Stellungsrecht zum Herrn des Landes. Die Regierungszeit von Elizabeth Petrovna bereitete das Aufblühen der Rechte und Freiheiten des Adels vor. 1754 wurde die Noble Bank gegründet, 1761 wurde das New Genealogical Book erstellt. Die Adligen forderten sogar die Entlassung aus dem Dienst, was jedoch nicht geschah.

Elizaveta Petrovna unterzeichnete keine Todesurteile, sie förderte die Wissenschaften und Künste.

Auch Elisabeths Außenpolitik war erfolgreich. Russland besiegte Preußen im Siebenjährigen Krieg (1756-1762) (siehe historische Karte "Der Siebenjährige Krieg 1756-1763"). In der ersten Phase des Krieges gewann Preußen, aber 1757 wurde den Preußen ein schwerer Schlag versetzt, und im Herbst 1760 marschierten russische Truppen in Berlin ein (siehe Diagramm zum Siebenjährigen Krieg), aber zu dieser Zeit starb Elizaveta Petrovna .

Der Palastputsch von 1762. Der Sohn des Herzogs von Holstein, Karl Peter Ulrich, wurde Nachfolger von Elisabeth Petrowna. Er war sowohl der Enkel väterlicherseits von Karl XII als auch der Enkel mütterlicherseits von Kaiser Peter I. Karl Peter Ulrich nahm nach seiner Thronbesteigung den Namen Peter III. Fedorovich (1761 - 1762) an. Er war ein glühender Verehrer des preußischen Königs Friedrich II., also schloss er Frieden mit Preußen und gab ihr alle Ländereien, die Russland im Siebenjährigen Krieg erobert hatte. (Siehe historische Karte "Siebenjähriger Krieg")

Das Ergebnis einer solchen Politik war, dass er die ganze Gesellschaft gegen sich aufbrachte. Als Anhänger des preußischen Drills versuchte er, sich auf die holsteinische Garde zu stützen, und diese drohte mit einem neuen Bironismus. Daher führten die Wachen nach sechs Monaten seiner Regierungszeit am 28. Juni 1762 eine Verschwörung gegen Peter III. durch und führten den letzten Palastputsch im 18. Jahrhundert durch, wodurch seine Frau Katharina II. Alekseevna auf den russischen Thron erhoben wurde.

Kaiser Peter III. wollte am 29. Juni seinen Namenstag in Peterhof feiern. Die Abwesenheit des Kaisers in der Hauptstadt ausnutzend und befürchtend, dass die Verschwörung entdeckt werden könnte, führten am 28. Juni 1762 Wachoffiziere unter der Führung der Brüder Orlov und der Frau des Kaisers, Ekaterina Alekseevna, einen Palastputsch durch. Wachregimenter unterstützten begeistert den neuen Herrscher, der in der Kasaner Kathedrale in St. Petersburg zur autokratischen Kaiserin ausgerufen wurde. Im Winterpalast wurde das Manifest zur Thronbesteigung von Katharina II. verlesen. Sie wurde vom Senat und der Synode vereidigt. Am nächsten Tag unterzeichnete Peter III die Abdankung. Ein paar Tage später starb er (anscheinend wurde er von Alexei Orlov und den Wachen getötet). In der Hauptstadt wurde bekannt, dass der Kaiser an einer Hämorrhoidenkolik gestorben war. Er wurde ohne königliche Ehrungen im Alexander-Newski-Kloster beigesetzt.

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Essay über die Geschichte Russlands

„Die Ära der Palastputsche in XVIII Jahrhundert"

2010

1. Einleitung

2.1 Ursachen für Palastputsche

2.2. Die Ära der Palastputsche

3. Fazit

4. Referenzliste

Einführung

Schuld an der Instabilität der obersten Macht im 18. Jahrhundert in Russland war ausgerechnet Peter I., der 1722 die „Charta über das Erbe des Throns“ herausgab. Dieser Rechtsakt sicherte dem Autokraten das Recht, sich selbst einen beliebigen Nachfolger zu ernennen Diskretion.

Damit erweiterte sich der Kreis möglicher Anwärter auf den Thron.

Nach dem Tod von Peter I. verschärfte sich der Kampf um den russischen Thron zwischen den Prätendenten, die die Interessen verschiedener Adelsgruppen zum Ausdruck brachten. Der Ersatz des Throns wurde meistens mit Hilfe von Palastputschen durchgeführt, an denen die adligen Wachen teilnahmen. Sie wurden relativ leicht durchgeführt, weil sie nicht darauf abzielten, die Politik des Staates radikal zu ändern. Jeder, der zur höchsten Macht in Russland gelangte, trug ausnahmslos auf die eine oder andere Weise zur Stärkung der Positionen des Adels bei, indem er seine Klassenprivilegien ausbaute und die Macht über die Leibeigenen stärkte. Nicht ohne Grund wird die Ära der Palastputsche in Russland daher als die Zeit der Bildung des Adelsreiches bezeichnet.

Ursachen von Palastputschen

Ironischerweise war Peter I. aufgrund seines plötzlichen Todes nicht in der Lage, sein eigenes Dekret über die Thronfolge anzuwenden. Im Herbst 1724 erkältete sich der Zar, als er half, Soldaten aus einem Schiffbrüchigen an der Küste in der Nähe von St. Petersburg zu retten. Im Januar, als seine Lage hoffnungslos wurde, begann Peter am Vorabend seines Todes, dem 27. Januar, ein Testament zu verfassen, und hatte keine Zeit, seine Pläne auszuführen. Von dem, was er schrieb, blieben nur die Worte: „Gib alles ...“

Zu seinen Erben gehören:

Enkel Peter, Sohn des hingerichteten Zarewitsch Alexej;

zweite Frau Ekaterina Alekseevna

eine Gefangene aus Livland, die den Namen Marta Skavronskaya trug,

Schüler von Pfarrer Gluck, den Peter 1704 kennenlernte, 1712 heiratete und den er 1724 mit der Kaiserkrone krönte. Sie hatten zwei Söhne, Peter und Pavel, die im Kindesalter starben, und zwei Töchter: Anna, die verheiratet war mit Herzog von Holstein und Elisabeth, die unverheiratet und kinderlos blieben.

Neben dieser dynastischen Linie gab es noch eine weitere - die Nachkommen von Zar Ivan Alekseevich, dem Halbbruder von Peter I., der zwei Töchter hatte - Anna und Catherine. Die erste heiratete Peter 1711 mit dem Herzog von Kurland, die zweite mit dem Herzog von Mecklenburg.

Bei der Analyse der Zeit der Palastputsche ist es wichtig, auf die folgenden Punkte zu achten.

Erstens waren die Initiatoren der Putsche verschiedene Palastgruppen, die versuchten, ihren Schützling auf den Thron zu heben.

Der Hauptgrund, der die Grundlage für die Palastputsche bildete, waren die Widersprüche zwischen verschiedenen Adelsgruppen in Bezug auf das Erbe des Peter. Es wäre vereinfachend zu glauben, dass die Spaltung entlang der Linie von Akzeptanz und Ablehnung von Reformen erfolgte. Sowohl der sogenannte „neue Adel“, der in den Jahren Peters des Großen durch seinen Diensteifer in den Vordergrund trat, als auch die aristokratische Partei versuchten, den Reformkurs abzumildern, in der einen oder anderen Form hoffend, ihm eine Atempause zu verschaffen für die Gesellschaft und vor allem für sich selbst. Aber jede dieser Gruppen verteidigte ihre engen Klasseninteressen und Privilegien, was einen fruchtbaren Boden für interne politische Kämpfe schuf.

Zweitens war die wichtigste Folge der Staatsstreiche die Stärkung der wirtschaftlichen und politischen Positionen des Adels.

Die Entfremdung der Massen von der Politik und ihre Passivität dienten als Nährboden für Palastintrigen und Staatsstreiche.

Drittens waren die Guards die treibende Kraft hinter den Putschen, ja, sie waren es, die im Berichtszeitraum über die Thronfrage entschieden.

Zu dieser Zeit begannen die Wachen eine aktive Rolle im politischen Leben des Landes zu spielen, das Peter als privilegierte „Unterstützung“ der Autokratie erzog, die außerdem das Recht übernahm, die Konformität der Persönlichkeit und Politik zu kontrollieren der Monarchin an das Erbe, das ihr „geliebter Kaiser“ hinterließ.

Im Allgemeinen wäre es am richtigsten, die Zeit der Palastputsche als eine Zeit der Entwicklung des Adelsreiches von den Formationen Peters des Großen bis zu einer neuen großen Modernisierung des Landes unter Katharina 2 zu bewerten. Im zweiten Viertel - der Mitte des 18. Jahrhunderts gab es keine größeren Reformen, die Regierungszeit von Elisabeth Petrowna wird als Zeit der Gegenreformen geschätzt).

Die Ära der Palastputsche

Putsch zugunsten von Ekaterina Alekseevna

Der Beitritt von Katharina I. (1725-1727) führte zu einer starken Stärkung der Position von Menschikow, der de facto zum Herrscher des Landes wurde. Versuche, seine Machtgier und Gier mit Hilfe des unter der Kaiserin geschaffenen Supreme Privy Council (VTS), dem die ersten drei Colleges sowie der Senat unterstanden, etwas einzudämmen, führten zu nichts. Außerdem beschloss der Zeitarbeiter, seine Position zu stärken, indem er seine Tochter mit Peters jungem Enkel verheiratete.

Im Mai 1727 starb Katharina I. und nach ihrem Testament wurde der 12-jährige Peter II. (1727-1730) Kaiser unter der Regentschaft der militärisch-technischen Zusammenarbeit. Menschikows Einfluss am Hof ​​nahm zu und er erhielt sogar den begehrten Rang eines Generalissimus.

Da er jedoch alte Verbündete verdrängte und keine neuen im Adel gewann, verlor er bald den Einfluss auf den jungen Kaiser und wurde im September 1727 verhaftet und mit seiner ganzen Familie nach Berezovo verbannt, wo er bald starb.

Eine bedeutende Rolle bei der Diskreditierung der Persönlichkeit von Menschikow in den Augen des jungen Kaisers spielten Dolgoruky sowie ein Mitglied der militärisch-technischen Zusammenarbeit, der Tutor des Zaren, der von Menschikow selbst für diese Position nominiert wurde - A.I. Osterman ist ein kluger Diplomat, der je nach Kräfteverhältnis und politischer Lage seine Ansichten, Verbündeten und Gönner ändern konnte.

Der Sturz Menschikows war im Grunde ein echter Palastputsch, weil sich die Zusammensetzung der militärisch-technischen Zusammenarbeit geändert hat. In der aristokratische Familien zu dominieren begannen (Dolgoruky und Golitsyn) und die KI eine Schlüsselrolle zu spielen begann. Ostermann; die Regentschaft der militärisch-technischen Zusammenarbeit wurde beendet, Peter II. erklärte sich zum vollwertigen Herrscher, der von neuen Günstlingen umringt war; Es wurde ein Kurs skizziert, der darauf abzielte, die Reformen von Peter I. zu überarbeiten.

Bald verließ der Hof St. Petersburg und zog nach Moskau, das den Kaiser durch die Anwesenheit reicherer Jagdgründe anzog. Die Schwester des Favoriten des Zaren, Ekaterina Dolgorukaya, war mit Peter II. verlobt, aber während der Vorbereitungen für die Hochzeit starb er an Pocken. Und erneut stellte sich die Frage nach dem Thronfolger, denn mit dem Tod von Peter II. Wurde die männliche Linie der Romanows unterbrochen und er hatte keine Zeit, einen Nachfolger zu ernennen.

Unter den Bedingungen einer politischen Krise und Zeitlosigkeit beschloss die militärisch-technische Zusammenarbeit, die zu diesem Zeitpunkt aus 8 Personen bestand (5 Sitze gehörten Dolgoruky und Golitsyn), die Nichte von Peter I., die Herzogin von Kurland Anna Ioannovna, einzuladen , auf den Thron. Es war auch äußerst wichtig, dass sie keine Unterstützer und keine Verbindungen in Russland hatte. Infolgedessen war es möglich, mit einer Einladung auf den glänzenden St. Petersburger Thron zu winken, ihre eigenen Bedingungen aufzuerlegen und ihre Zustimmung zur Begrenzung der Macht des Monarchen zu erhalten.

Anna Ioannovna und ihre "Bedingungen"

Nach dem Tod von Peter II. stellte sich erneut die Frage der Thronfolge. Dolgorukys Versuch, die ehemalige königliche Braut Catherine Dolgoruky zu inthronisieren, war erfolglos. Die Familie Golitsyn, die traditionell mit den Dolgoruky konkurrierte, ernannte Anna von Kurlyandskaya, die Nichte von Peter I., zur Erbin. Anna Ioannovna erhielt die Krone auf Kosten der Unterzeichnung der Bedingungen, wodurch ihre Macht zugunsten des Obersten Geheimen Rates eingeschränkt wurde. In Russland wurde anstelle einer absoluten Monarchie eine begrenzte Monarchie errichtet.

Die Mehrheit der Aristokraten (und Vertreter anderer Bevölkerungsgruppen) mochte diese Vorstellung von den "obersten Führern" jedoch nicht. Sie betrachteten die Bedingungen als Versuch, in Russland ein Regime zu errichten, in dem die gesamte Macht zwei Familien gehören würde - Golitsyn und Dolgoruky. Nachdem Anna Ioannovna die Bedingungen öffentlich zerrissen hatte, wurde der Dolgoruky-Clan Repressionen ausgesetzt. ". Sie löste die militärisch-technische Zusammenarbeit auf und schuf stattdessen das von Osterman geleitete Ministerkabinett.

Nach und nach befriedigte Anna die dringendsten Bedürfnisse des russischen Adels: Ihre Lebensdauer war auf 25 Jahre begrenzt; der Teil des Dekrets über die einheitliche Erbfolge, der das Verfügungsrecht der Adligen über den Nachlass beschränkte, wurde aufgehoben; einfacher, einen Offiziersrang zu bekommen. Eine genaue Beschreibung der Persönlichkeit der neuen Kaiserin wurde von V.O. Klyuchevsky: „Groß und fettleibig, mit einem Gesicht, das eher männlich als weiblich ist, von Natur aus gefühllos und durch die frühe Witwenschaft noch gefühlloser ... unter Hofabenteuern in Kurland, wo sie wie ein russisch-preußisch-polnisches Spielzeug herumgeschoben wurde, sie, Mit bereits 37 Jahren brachte er einen bösen und schlecht gebildeten Geist mit einem heftigen Durst nach verspäteten Vergnügungen und grober Unterhaltung nach Moskau.

Die Regierungszeit von Anna Ioannovna war eine Zeit heftiger Kämpfe um den Thron. Ihr allmächtiger Favorit Biron, Feldmarschall B. Kh. Minich, derselbe Osterman und das neue Gesicht der Hofpolitik, Artemy Petrovich Volynsky, nahmen an dem Kampf teil.

Infolgedessen wurde Volynsky wegen Hochverrats und eines versuchten Staatsstreichs gegen Anna hingerichtet.

Bereits 1730 kümmerte sich Anna Ioannovna um die Erbfolge. Da sie keine eigenen Kinder hatte, setzte sie ihre ganze Hoffnung auf ihre Nichte Elisabeth Christina von Mecklenburg. Nachdem sie bei der Taufe den Namen Anna Leopoldovna erhalten hatte, wurde sie zur Nachfolgerin erklärt. Vielmehr wurde das zukünftige Kind von Anna Leopoldovna zum Erben erklärt.

Per Dekret vom 17. Dezember 1731 setzte der Autokrat Peters "Erbe-Charta" von 1722 wieder in Kraft, und dann leistete die Bevölkerung Russlands einen Treueeid auf den ungeborenen Sohn der königlichen Nichte.

1732 kam Prinz Anton Ulrich von Braunschweig Bevern Blackenburg von Lüneburg nach Russland, der Nachkomme einer der ältesten Königsfamilien Europas - der Welfen. Er kam unter dem Deckmantel des Eintritts in den russischen Dienst nach Russland, aber seine Hauptaufgabe bestand darin, der Ehemann von Anna Leopoldovna zu werden. 1739 fand seine Verlobung und Heirat mit Anna Leopoldovna statt, und 1740 wurde der lang ersehnte Erbe geboren.

Somit wurde die Bedrohung durch mögliche Bewerber - Elizabeth Petrovna und Karl Peter Ulrich von Holstein (der zukünftige Peter III) - beseitigt. Anna Ioannowna stirbt 1740. In Russland braut sich trotz der Proklamation eines Erben - John VI (einige Autoren nennen ihn John III) - ein weiterer Palastputsch zusammen ... Biron wird zum Regenten ernannt.

Birons Regentschaft - Minichs Putsch

Die kurze Zeit der Regentschaft von Ernst-Johann Biron in historischen Werken wird recht eindeutig erfasst und bewertet. Die Regentschaft von Biron, die mit aktiver Unterstützung derselben Munnich, Osterman, Cherkassky möglich wurde, dauerte nicht länger als drei Wochen. Dies spricht nur für die Unfähigkeit von E. I. Biron, den Staat unabhängig zu verwalten, für seine Unfähigkeit (oder vielmehr seinen Unwillen), sich mit denen zu konsolidieren, die ihm nützlich sein könnten.

Obwohl Biron das Regentschaftsrecht erhalten hat, kämpft er weiter gegen Minich. Auch diese Zeit ist geprägt von der Auseinandersetzung zwischen der Regentin und Anna Leopoldowna. Außerdem stellt Biron schließlich gegen sich und die Frau der Prinzessin - Anton Ulrich - wieder her.

Die Unzufriedenheit mit dem Regenten reifte im Land. Am 8. November 1740 fand ein weiterer Palastputsch statt, nur Feldmarschall B. Kh. Minich war die „Seele“ der Verschwörung. Übrigens wird angenommen, dass der erste "klassische" Palastputsch von Feldmarschall B. Kh. Minich durchgeführt wurde. Der überaus ehrgeizige Minich rechnete mit einem der ersten Plätze im Staat, erhielt aber vom Regenten weder neue Ämter noch den erhofften Titel eines Generalissimus. Adjutant G. Kh. Manstein beschreibt ausführlich die Verhaftung von Biron und seiner Familie in seinen Aufzeichnungen über Russland. Mit anderen Worten, die Deutschen haben gegen die Deutschen geputscht. Neben den Deutschen litten natürlich auch die russischen Anhänger des Regenten. Zum Beispiel A. P. Bestuzhev-Ryumin - später ein bekannter Politiker der elisabethanischen Herrschaft.

Das Manifest wurde auch im Namen des Babykaisers veröffentlicht, woraus folgte, dass der ehemalige Regent die gesetzlichen Rechte von ihm, dem Kaiser, seinen Eltern verletzte und im Allgemeinen die Kühnheit hatte, alle möglichen "... bösen Dinge" zu tun Dinge zu reparieren." Damit erhielt der Palastputsch eine offizielle Rechtfertigung! Historiker haben diesen Coup immer eindeutig bewertet. So schreibt S. M. Solovyov: „Russland wurde einem unmoralischen und mittelmäßigen Ausländer als Preis für eine schändliche Verbindung präsentiert! Es war unerträglich."

"Patriotischer" Putsch von Elizabeth Petrovna

Am 25. November 1741 fand ein weiterer (und nicht der letzte im 18. Jahrhundert) Palastputsch statt, der von Elizabeth Petrovna, der jüngsten Tochter von Peter I., initiiert wurde.

Über diesen Putsch ist viel geschrieben worden, und fast die gesamte historische (und noch mehr Belletristik) Literatur interpretiert dieses Ereignis als einen „Triumph des russischen Geistes“, als das Ende der Fremdherrschaft, als das einzig mögliche und sogar völlig legale Handlung.

V. O. Klyuchevsky nennt Elizabeth wie folgt: "Der legitimste aller Nachfolger und Nachfolger von Peter I." Seit 1725 wurde bei jedem Herrscherwechsel der Name der Zarin Elisabeth genannt, aber jedes Mal ging die Krone an jemand anderen. Elizabeth war immer sehr ruhig, was Ratschläge und Aufrufe zum Handeln im Sinne der Thronbesteigung anging. Es muss gesagt werden, dass "Petrovs Tochter" 1741 nur unter dem Einfluss der Angst vor einer unbekannten Zukunft der Überzeugung ihres Gefolges erlag.

In der öffentlichen Meinung erlangte Elizabeth durch den Willen der politischen Umstände einen Ruf als Anführerin einer bestimmten „russischen“ Partei, die sich gegen die Dominanz von Ausländern an den Höfen von Anna Ioannovna und Anna Leopoldovna stellte. In dieser Hinsicht war Elisabeth von 1741 das genaue Gegenteil von Elisabeth von 1725.

Nach dem Tod von Peter galten seine Töchter zusammen mit Catherine als die wichtigsten Förderer von Ausländern. Elizabeth im Bündnis mit Anna Petrovna waren Symbole des holsteinischen Einflusses auf den russischen Hof. (Außerdem galt Elisabeth zu diesem Zeitpunkt als Braut des später an einer vorübergehenden Krankheit verstorbenen Lübecker Fürstbischofs Karl-August).

Es sei darauf hingewiesen, dass Elizabeth keine besondere russische Patriotin war, sie wurde einfach zum Gravitationszentrum dieser Hofgruppe, die im Moment von der Macht entfernt wurde. Die patriotischen Gefühle von Elizabeths Anhängern wurden weniger durch die Ablehnung von Ausländern als durch ihre eigenen Interessen verursacht.

Darüber hinaus gibt es unerbittliche Tatsachen, die darauf hindeuten, dass Elizabeth mit französischen und schwedischen Einflussagenten - Chétardie und Nolken - zusammengearbeitet hat und dass ausländische Gerichte eine wichtige Rolle in dem (im Wesentlichen) regierungsfeindlichen Abenteuer der Prinzessin gespielt haben.

Die Putschnacht ging nicht nur in die Geschichtsbücher, sondern auch in die Legenden ein. Der Satz, mit dem die Prinzessin die Wachen zum Sturm führte, ist bekannt: „Weißt du, wessen Tochter ich bin?“ Das war völlig ausreichend - die Autorität von Peter war in allen Bereichen der Gesellschaft zu groß.

Elizabeths Sieg brachte eine neue Generation von Höflingen und prominenten Politikern an die Macht - die Familie Shuvalov, M. I. Vorontsov.

Natürlich verschwand der deutsche Einfluss am russischen Hof praktisch.

Nachdem sie sich jedoch auf dem Thron etabliert hatte, erklärte Elizabeth ihren Erben des Holstein-Gottorp-Prinzen Karl-Peter-Ulrich, des Sohnes von Anna Petrovna, dessen Frau Sophia-Augusta-Frederick Anhalt-Zerbstskaya (Fike) einige Zeit später wurde. Die junge Prinzessin hat die Lektionen, die ihr die russische Staatsstreichgeschichte beigebracht hat, gut gelernt - sie wird sie erfolgreich zum Leben erwecken.

186 Tage von Peter III

Der Putsch vom 28. Juni 1762 (9. Juli, nach einem neuen Stil) in der russischen und sowjetischen historischen Literatur wurde immer eindeutig interpretiert - die kluge, entschlossene, patriotische Catherine stürzt ihren unbedeutenden Ehepartner (Rand- und Verräter russischer Interessen).

V. O. Klyuchevsky sprach über dieses Ereignis folgendermaßen: „Zu dem empörten Nationalgefühl mischte sich in ihr (Ekaterina) ein selbstzufriedenes Bewusstsein, das sie schafft und dem Vaterland ihre eigene Regierung gibt, obwohl sie illegal ist, aber sie verstehen und befolgen wird Interessen besser als die gesetzlichen.“

... Catherine plante bereits 1756 ihre zukünftige Machtergreifung. Während einer schweren und langwierigen Krankheit von Elizabeth Petrovna machte die Großherzogin ihrem "englischen Kameraden" H. Williams klar, dass man nur den Tod der Kaiserin abwarten sollte. (England war in diesem Moment ein sehr profitabler politischer Kurswechsel in Russland).

Elisabeth starb jedoch erst 1761 und ihr rechtmäßiger Erbe Peter III. bestieg den Thron.

Während seiner kurzen Regierungszeit setzte Peter eine Reihe von Maßnahmen in Gang, die seine Position stärken und seine Figur beim Volk beliebt machen sollten. Also schaffte er das Geheime Ermittlungsbüro ab und gab den Adligen die Möglichkeit, auf seinem Gut zwischen Dienst und unbeschwertem Leben zu wählen. ("Manifest über die Gewährung von Freiheit und Freiheiten an den russischen Adel").

Es wird jedoch angenommen, dass die Ursache des Putsches genau die extreme Unbeliebtheit von Peter III. Unter den Menschen war. Ihm wurden vorgeworfen: Respektlosigkeit gegenüber russischen Heiligtümern und der Abschluss eines „schändlichen Friedens“ mit Preußen.

Tatsächlich führte Peter Russland aus dem Krieg, der die menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen des Landes erschöpfte und in dem Russland seine verbündeten Pflichten gegenüber Österreich erfüllte (das heißt, es gab kein „russisches Interesse“ am Siebenjährigen Krieg). .

Peter machte jedoch einen unverzeihlichen Fehler, als er seine Absicht erklärte, Schleswig von Dänemark zurückzuerobern. Die Wachen waren besonders besorgt, was Catherine tatsächlich beim bevorstehenden Putsch unterstützte.

Außerdem hatte Peter es nicht eilig, gekrönt zu werden, und er hatte tatsächlich keine Zeit, alle Formalitäten zu erfüllen, die er als Kaiser erfüllen musste. Friedrich II. riet Peter in seinen Briefen beharrlich, die Krone so schnell wie möglich aufzusetzen, aber der Kaiser beachtete den Rat seines Idols nicht. Daher war er in den Augen des russischen Volkes wie ein "falscher Zar".

Was Catherine betrifft, so sagte derselbe Friedrich II.: „Sie war eine Ausländerin, am Vorabend einer Scheidung“, und der Putsch war ihre einzige Chance (Peter betonte mehr als einmal, dass er sich von seiner Frau scheiden und Elizabeth heiraten würde Voronzowa).

Das Signal für den Beginn des Putsches war die Verhaftung eines Offiziers – des Transfiguration Passek. Alexei Orlov (Bruder des Favoriten) brachte Ekaterina am frühen Morgen nach St. Petersburg, wo sie sich an die Soldaten des Izmailovsky-Regiments und dann an die Semyonoviten wandte. Es folgten ein Andachtsgottesdienst in der Kasaner Kathedrale und der Eid des Senats und der Synode.

Am Abend des 28. Juni wurde ein „Feldzug nach Peterhof“ durchgeführt, wo Peter III. kommen sollte, um seinen Namenstag und den Namenstag des Erben Pavel zu feiern. Die Unentschlossenheit des Kaisers und eine Art kindlicher Gehorsam haben ihre Aufgabe erfüllt - keine Ratschläge und Handlungen der ihm nahestehenden Personen konnten Peter aus einem Zustand der Angst und Benommenheit bringen.

Er gab den Kampf um die Macht und im Wesentlichen um sein Leben ziemlich schnell auf. Der abgesetzte Autokrat wurde nach Ropsha gebracht, wo er nach Ansicht der meisten Historiker von seinen Gefängniswärtern getötet wurde.

Friedrich II. kommentierte dieses Ereignis: „Er ließ sich stürzen wie ein Kind, das in den Schlaf geschickt wird.“

Staatsstreich und Machtübernahme von Katharina II

Ein neuer Putsch wurde, wie die vorherigen, von den adligen Regimentern der Garde durchgeführt; sie richtete sich gegen den Kaiser, der seine nationalen Sympathien und persönlichen Skurrilitäten kindlich kapriziöser Natur sehr scharf zum Ausdruck brachte.

Der Putsch von 1762 brachte eine Frau auf den Thron, die nicht nur klug und taktvoll, sondern auch äußerst talentiert, äußerst gebildet, entwickelt und aktiv war. Die Kaiserin wollte Recht und Ordnung in der Regierung; Bekanntschaft mit Angelegenheiten zeigte ihr, dass Unordnung nicht nur in den Einzelheiten der Regierung, sondern auch in den Gesetzen herrscht; ihre Vorgänger kümmerten sich ständig darum, die ganze Masse der seit dem Gesetzbuch von 1649 angehäuften Einzelgesetze in ein systematisches Gesetzbuch einzubringen, und kamen damit nicht zurecht.

Die ersten Regierungsjahre Katharinas waren eine schwierige Zeit für sie. Sie selbst kannte die aktuellen Staatsangelegenheiten nicht und hatte keine Assistenten: Der Hauptgeschäftsmann von Elizabeths Zeit, P. I. Shuvalov, starb; Sie hatte wenig Vertrauen in die Fähigkeiten anderer alter Adliger.

Ein Graf N. I. Panin genoss ihr Vertrauen. Unter Katharina wurde Panin für die Außenpolitik Russlands verantwortlich. Katharina verbrachte die ersten Jahre ihrer Regierungszeit mit harter Arbeit damit, Russland und die Lage der Dinge kennenzulernen, Berater auszuwählen und ihre persönliche Machtposition zu stärken.

Gründen. Sie wollte nicht nur das Gesetzesmaterial straffen, sondern neue gesetzgeberische Normen schaffen, die helfen würden, Ordnung und Gesetzmäßigkeit im Staat herzustellen, sie wollte neue Gesetze schaffen und nicht das Alte in ein System bringen. Bereits 1765 begann Ekaterina fleißig, gesetzgeberische Grundsätze festzulegen und arbeitete, ohne irgendjemanden über den Inhalt ihrer Arbeit zu informieren. Die von Catherine vorbereiteten Artikel waren ihr berühmter Orden in seinem

Originalausgabe. Catherine begründete ihre Prinzipien der neuen russischen Gesetzgebung auf der Grundlage des philosophischen und journalistischen Denkens der zeitgenössischen europäischen Literatur. Laut Catherine lebte das alte Russland also mit Außerirdischen

Moral, die europäisch hätte umgestaltet werden sollen, weil Russland ein europäisches Land ist. Peter begann diese Änderung mit der Einführung europäischer Bräuche, und es gelang ihm. Jetzt setzt Catherine diese Arbeit fort und führt paneuropäische Gesetze in russische Gesetze ein.

Anfang. Gerade weil sie Europäer sind, können sie Rußland nicht fremd sein, auch wenn sie wegen ihrer Neuartigkeit so erscheinen mögen. Catherine gab den Beamten den Orden, und sie reduzierten alles, was sie für unnötig hielten. 1775 wurden „Institutionen zur Verwaltung von Provinzen" veröffentlicht. Statt der bisherigen 20 Provinzen, die es 1766 gab, erschienen 1795 bereits einundfünfzig Provinzen nach diesen „Institutionen über Provinzen". Zuvor waren die Provinzen in Provinzen und die Provinzen in Grafschaften unterteilt; Jetzt sind die Provinzen direkt in Grafschaften unterteilt. Zuvor wurde die regionale Teilung zufällig durchgeführt, weshalb sich herausstellte, dass beispielsweise die Provinz Moskau 2.230.000 Einwohner hatte und Archangelsk nur 438.000, aber inzwischen

der zahlenmäßige Personalbestand der Verwaltung war in beiden Provinzen etwa gleich. Mit der neuen Verwaltungseinteilung wurde nun als Regel angenommen, dass jede Provinz 300 bis 400.000 Einwohner und im Bezirk 20 bis 30 Einwohner haben sollte

tausend. Catherine versuchte, die Stärke der Verwaltung zu erhöhen,

Abteilungen trennen und in die Führung einbeziehen

Erdelemente. Die Bauerngesetzgebung zur Zeit Katharinas schränkte die Rechte der Bauern weiter ein und stärkte die Macht des Grundbesitzers über ihn. Während der Bauernunruhen 1765-1766 erhielten die Gutsbesitzer das Recht

ihre Bauern nicht nur in eine Siedlung in Sibirien zu verbannen (das ist schon früher passiert), sondern auch zur Zwangsarbeit, "aus Frechheit" gegenüber dem Grundbesitzer. Der Gutsbesitzer konnte den Bauern jederzeit den Soldaten überlassen, ohne die Rekrutierungszeit abzuwarten. Dekret von 1767 an die Bauern

Es war verboten, Klagen gegen die Grundbesitzer einzureichen. Während der Regierungszeit von Katharina wurden die Säkularisierung des Kirchenlandes, die Entwicklung der Nachlassgesetzgebung, die Justizreform, die gesetzliche Konsolidierung des Privateigentums, Maßnahmen zur Ausweitung des Handels und des Unternehmertums und die Einführung von Papiergeld durchgeführt.

Die historische Bedeutung der Ära Katharina ist gerade deshalb außerordentlich groß, weil in dieser Ära die Ergebnisse der Vorgeschichte aufsummiert wurden, die historischen Prozesse, die sich früher entwickelt hatten, abgeschlossen wurden, historische Figur, unabhängig von ihren persönlichen Fehlern und Schwächen.

Fazit

Palastputsche brachten keine Veränderungen im politischen und noch mehr im sozialen System der Gesellschaft mit sich und liefen auf den Kampf um die Macht verschiedener Adelsgruppen hinaus, die ihre eigenen, meist egoistischen Interessen verfolgten. Gleichzeitig hatte die spezifische Politik jedes Monarchen seine eigenen Merkmale, die manchmal für das Land wichtig waren. Im Allgemeinen schufen die sozioökonomische Stabilisierung und die während der Regierungszeit Elisabeths erzielten außenpolitischen Erfolge die Voraussetzungen für eine beschleunigte Entwicklung und neue Durchbrüche in der Außenpolitik, die unter Katharina II. Eintreten würden.

Referenzliste

Minikh I.E.» Russland und der russische Hof in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts

S. F. Platonov "Vorträge zur russischen Geschichte".

Zeitschrift "Heimat"

http://wale-life.ru/2010/01/05/jepokha-dvorcovykh-perevorotov.html

http://storytime.ru/

Anhang 1

Zeittafel

Regierungsjahre
1725 - 1762	die Ära der "Palastputsche"
1725 - 1727	die Regierungszeit von Peters Frau Catherine (das Land wird tatsächlich von Menschikow regiert)
1727 - 1730	auf dem Thron, der Enkel von Peter, Peter II. Alekseevich (Sieg des Adels, Verhaftung und Verbannung von Menschikow)
	Peters Nichte, Anna Ioannovna, wurde auf den Thron eingeladen
1730 - 1740	Anna Ioannovna regiert, die eigentliche Macht gehört ihrem Lieblingsbiron. Fremdenherrschaft und Repression. Nach dem Tod von Anna Ioannovna bestieg der Enkel ihrer Schwester, der Säugling Ivan Antonovich, den Thron.
	Staatsstreich der Streitkräfte des Preobraschenski-Regiments Palast Staatsstreiche 1725-1762 Testarbeit >> Geschichte Porträt einer der historischen Figuren Epoche Palast Staatsstreiche: F. Lefort, F. Prokopovich, F. ... Merkmale der Zeit " Palast Staatsstreiche" Palast Staatsstreiche als soziales Phänomen XVIII Jahrhundert « Epoche Palast Staatsstreiche" der nächste wurde benannt... Epoche Palast Staatsstreiche (6) Zusammenfassung >> Geschichte Abteilung: Patriotische Geschichte ABSTRACT " EPOCHE PALAST PAARE"(RUSSLAND VON PETER i ... Macht XVIII Jahrhundert. Meiner Meinung nach der Hauptgrund Palast Staatsstreiche serviert ... die Vielfalt der Ereignisse und Gesichter Epoche Palast Staatsstreiche zeichnet sich durch eine stabile Linie aus... Epoche Palast Staatsstreiche (3) Zusammenfassung >> Geschichte ... Epoche Palast Staatsstreiche von 1725 bis 1762 1. Ursachen Palast Staatsstreiche in Russland verantwortlich für die Instabilität der obersten Macht in XVIII Jahrhundert ... Epoche Palast Staatsstreiche (7) Zusammenfassung >> Geschichte Und treffend genannt " Epoche Palast Staatsstreiche". Die Gründe dafür Epoche Staatsstreiche und Leiharbeiter, verwurzelt, ... Anna - traurig Epoche Russisches Leben XVIII Jahrhundert, die Zeit der Leiharbeiter, ... und davor. In der Mitte XVIII in. die ersten Zersetzungserscheinungen treten auf ...

Er starb am 28. Januar 1725, ohne einen Thronfolger zu ernennen. Ein langer Kampf verschiedener Adelsgruppen um die Macht begann.

1725 n. Chr. Menschikow - ein Vertreter des neuen Stammesadels - inthronisierte die Witwe von Peter dem 1. - Katharina die 1. Um ihre Macht zu stärken, gründete die Kaiserin 1726 den Supreme Privy Council. Es umfasste Mitarbeiter von Peter dem 1.: A.D. Menschikow, Graf P.A. Tolstoi, F.M. Apraksin, M.M. Golitsyn. Von 1726 bis 1730 entschied der Rat, der die Macht des Senats einschränkte, tatsächlich über alle Staatsangelegenheiten.

Unterstützt von den Wachen, mit der Hilfe von Frankreich und Schweden, verhaftete und sperrte sie den kleinen Kaiser, den verbannten I. Minich, A.I. Osterman und andere Ausländer, die die Macht beanspruchten. Während ihrer Regierungszeit gab es eine Rückkehr zu den Petrusorden und deren Stärkung.

Elizabeth verfolgte eine Politik der Stärkung der Rechte und Privilegien des Adels. Die Gutsbesitzer erhielten das Recht, Bauern als Rekruten zu verkaufen. Zollgebühren wurden abgeschafft.

Die aggressive Politik Preußens zwang Russland, ein Bündnis mit Österreich, Frankreich und Schweden einzugehen. Die 100.000ste russische Armee wurde auf das Gebiet Österreichs gegen Preußen geschickt.

Im Sommer 1757 fügten russische Truppen nach dem Einmarsch in Preußen den Preußen in der Nähe des Dorfes Groß-Egersdorf eine vernichtende Niederlage zu. 1758 wurde Königsberg eingenommen. Im selben Jahr fand die Hauptschlacht mit den Hauptstreitkräften König Friedrichs II. bei Zorndorf statt. Die russische Armee unter dem Kommando von General P.S. Saltykow zerstörte mit Unterstützung der verbündeten österreichischen Truppen in einer blutigen Schlacht praktisch die preußische Armee. Die Eroberung Berlins 1760 brachte Preußen an den Rand des Abgrunds. Sie wurde davor durch den Tod von Kaiserin Elizabeth Petrovna gerettet, der am 25. Dezember 1761 stattfand.

Nach dem Tod von Elizabeth Petrovna bestieg ihr Neffe Peter 3. (1761-1762) den Thron, der den Krieg beendete und alle zuvor eroberten Ländereien an den preußischen König Friedrich 2. zurückgab. Er schloss Frieden mit Preußen und ging ein Militärbündnis mit Friedrich II. ein. Peter III. verstand die Überzeugungen und Bräuche der russisch-orthodoxen Kirche nicht und vernachlässigte sie. Die preußische Politik verursachte Unzufriedenheit mit seiner Herrschaft und ließ die Popularität seiner Frau Sophia Friedrich Augusta von Zerbst wachsen. Anders als ihr Mann konvertierte sie als Deutsche zur Orthodoxie, fastete und besuchte Gottesdienste. Nach orthodoxen Traditionen wurde sie.

Am 29. Juni 1762 übernahm Catherine mit Hilfe der Gardisten der Regimenter Izmailovsky und Semenovsky die Macht. Peter III. unterzeichnete den Verzichtsakt, woraufhin er durch die Hände von Sicherheitsbeamten starb.