Anna Anderson

Anna Anderson (Tchaikovskaya, Manakhan, Shantskovskaya) ist die berühmteste der Frauen, die sich als Großherzogin Anastasia ausgab, Tochter des letzten russischen Kaisers Nikolaus II. Und Kaiserin Alexandra Feodorovna. Versuchen wir herauszufinden, ob Anna Anderson Prinzessin Anastasia Romanova war oder nur ein weiterer Betrüger, ein Betrüger oder nur eine kranke Person ist.

Unbekannter Russe oder Anastasia Romanova

Das Gerücht, diese Frau sei Großherzogin Anastasia, wirbelte die Welt auf, nachdem ein Berliner Polizeibericht vom 17. Februar 1920 ein vor einem Selbstmordversuch gerettetes Mädchen registrierte. Sie hatte keine Papiere bei sich und weigerte sich, ihren Namen zu nennen. Sie hatte blondes Haar mit braunem Glanz und stechende graue Augen. Sie sprach mit einem ausgeprägten slawischen Akzent, daher war ihre Personalakte als „unbekanntes Russisch“ gekennzeichnet.

Seit dem Frühjahr 1922 wurden Dutzende von Artikeln und Büchern über sie geschrieben. Anastasia Chaikovskaya, Anna Anderson, später - Anna Manahan (mit dem Nachnamen ihres Mannes). Dies sind die Namen derselben Frau. Der Nachname auf ihrem Grabstein lautet Anastasia Manahan. Sie starb am 12. Februar 1984, aber auch nach ihrem Tod verfolgt ihr Schicksal weder ihre Freunde noch ihre Feinde.

Familie von Nikolaus II

Warum existierte der Mythos über die Rettung von Prinzessin Anastasia und dem einzigen Sohn von Nikolaus II., Zarewitsch Alexei, ein Jahrhundert lang? Schließlich wurde erst 1991 ein gemeinsames Grab mit den Überresten der königlichen Familie entdeckt, unter denen die Leichen des Prinzen und Anastasias fehlten. Und erst im August 2007 wurden in der Nähe von Jekaterinburg Überreste entdeckt, die vermutlich Zarewitsch Alexei und der Großherzogin gehörten. Ausländische Experten haben diese Tatsache jedoch nicht bestätigt.

Bestätigung des Todes von Anastasia Romanova

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Gründen, die es nicht zulassen, dass Anastasia in der Nacht des 17. Juli 1918 zusammen mit der gesamten königlichen Familie als tot angesehen wird:

• „1. Es gibt einen Augenzeugenbericht, der die verwundete, aber lebende Anastasia am frühen Morgen des 17. Juli 1918 im Haus am Voskresensky-Prospekt in Jekaterinburg (fast gegenüber dem Ipatiev-Haus) gesehen hat; es war Heinrich Kleinbezetl, ein Schneider aus Wien, ein österreichischer Kriegsgefangener, der im Sommer 1918 in Jekaterinburg als Lehrling beim Schneider Baudin arbeitete. Er sah sie am frühen Morgen des 17. Juli im Haus Baudin, wenige Stunden nach dem brutalen Massaker im Keller des Hauses Ipatiev. Es wurde von einem der Wächter (wahrscheinlich von den ehemaligen liberaleren Wächtern – Yurovsky ersetzte nicht alle ehemaligen Wächter) gebracht, einem der wenigen jungen Männer, die seit langem mit den Mädchen, den königlichen Töchtern, sympathisierten;
• 2. Es gibt viel Verwirrung in den Zeugenaussagen, Berichten und Geschichten der Teilnehmer an diesem blutigen Massaker – sogar in verschiedenen Versionen der Geschichten derselben Teilnehmer;
• 3. Es ist bekannt, dass die "Roten" nach dem Mord an der königlichen Familie mehrere Monate lang nach der vermissten Anastasia gesucht haben;
• 4. Es ist bekannt, dass ein (oder zwei?) Damenkorsetts nicht gefunden wurden. Keine der Ermittlungen der "Weißen" beantwortet alle Fragen, einschließlich der Ermittlungen des Ermittlers der Kolchak-Kommission, Nikolai Sokolov;
• 5. Bisher die Archive des Tscheka-KGB-FSB über den Mord an der königlichen Familie und über das, was die von Jurowski angeführten Tschekisten 1919 (ein Jahr nach der Hinrichtung) und die Offiziere des MGB (Beria-Abteilung) im Jahr 1946 getan haben wurden nicht geöffnet. Alle bisher bekannten Dokumente über die Hinrichtung der kaiserlichen Familie (einschließlich Yurovskys "Note") wurden aus anderen Staatsarchiven (nicht aus dem Archiv des FSB) beschafft."

Die Geschichte von Anastasia Romanova

Und damit zurück zur Geschichte von Anna Anderson. Eine Frau, die vor einem Suizidversuch gerettet wurde, wurde im Elisabethanischen Krankenhaus in der Lützowstraße untergebracht. Sie gab zu, dass sie versucht hatte, sich umzubringen, lehnte es jedoch ab, einen Grund oder einen Kommentar anzugeben. Bei der Untersuchung stellten die Ärzte fest, dass sie vor sechs Monaten ein Kind hatte. Für ein Mädchen „unter zwanzig Jahren“ war dies ein wichtiger Umstand. Auf Brust und Bauch des Patienten sahen sie zahlreiche Schnittwunden. Auf dem Kopf hinter dem rechten Ohr befand sich eine 3,5 cm lange Narbe, tief genug für einen Finger, sowie eine Narbe auf der Stirn an den Haarwurzeln. Am Fuß des rechten Beins war eine charakteristische Narbe von einer Stichwunde. Es entsprach vollständig der Form und Größe der Wunden, die das Bajonett des russischen Gewehrs zugefügt hatte. Es gibt Risse im Oberkiefer.

Am Tag nach der Untersuchung gestand sie gegenüber dem Arzt, dass sie Angst um ihr Leben habe: „Das macht deutlich, dass sie sich aus Angst vor Verfolgung nicht nennen will. Ein Eindruck von Zurückhaltung aus Angst. Mehr Angst als Zurückhaltung." In der Anamnese ist zudem vermerkt, dass der Patient an einer angeborenen orthopädischen Fußkrankheit Hallux valgus dritten Grades leidet.

„Die von den Ärzten der Dahldorfer Klinik bei der Patientin entdeckte Krankheit fiel absolut mit der angeborenen Krankheit von Anastasia Nikolaevna Romanova zusammen. Wie ein Podologe es ausdrückte: „Es ist einfacher, zwei gleichaltrige Mädchen mit denselben Fingerabdrücken zu finden, als mit Anzeichen eines angeborenen Hallux valgus.“ Die Mädchen, von denen wir sprechen, hatten immer noch die gleiche Größe, Fußgröße, Haar- und Augenfarbe und Porträtähnlichkeit. Aus den Daten der Krankenakte geht hervor, dass die Spuren von Anna Andersons Verletzungen vollständig denen entsprechen, die laut dem forensischen Ermittler Tomashevsky Anastasia im Keller des Ipatiev-Hauses zugefügt wurden. Dazu passt auch die Narbe auf der Stirn. Anastasia Romanova hatte seit ihrer Kindheit eine solche Narbe, daher ist sie die einzige Tochter von Nikolaus II., Die immer Frisuren mit Pony trug.

Anna Anderson

Anna nennt sich Anastasia

Später erklärte sich Anna zur Tochter von Nikolai Romanov, Anastasia, und sagte, sie sei nach Berlin gekommen, in der Hoffnung, ihre Tante, Prinzessin Irene, die Schwester von Zarin Alexandra, zu finden, aber sie erkannten sie im Palast nicht und hörten nicht einmal zu zu ihr. Laut „Anastasia“ versuchte sie aus Scham und Demütigung Selbstmord.

Es war nicht möglich, die genauen Daten und sogar den Namen der Patientin (sie hieß Anna Anderson) zu ermitteln - die „Prinzessin“ beantwortete die Fragen nach dem Zufallsprinzip, und obwohl sie die Fragen auf Russisch verstand, beantwortete sie sie auf einer anderen Slawische Sprache. Jemand behauptete jedoch später, dass der Patient perfekt Russisch sprach.

Ihre Manieren, ihr Gang und ihre Kommunikation mit anderen Menschen sind nicht ohne einen gewissen Adel. Darüber hinaus hat das Mädchen in Gesprächen recht kompetente Urteile über verschiedene Lebensbereiche abgegeben. Sie war in Kunst und Musik bewandert, kannte sich gut mit Geographie aus und konnte alle regierenden Personen europäischer Staaten frei aufzählen. In ihrem Aussehen war eine Rasse deutlich sichtbar, „blaues Blut“, die nur Personen regierender Dynastien oder adliger Herren und Damen in der Nähe des Throns eigen ist.

Die Nachricht, dass eine Frau erschien, die sich als Tochter des Zaren ausgab, erreichte die Großherzogin Olga Alexandrovna (Tante Anastasia) und ihre Mutter Kaiserin Maria Feodorovna (Anastasias Großmutter). Gemäß ihren Anweisungen begannen Leute, die die königliche Familie und Anastasia gut kannten, zu dem Patienten zu kommen. Sie sahen Anna genau an, stellten ihr Fragen über das Leben in Russland, über ihre Erlösung, über die Fakten aus Anastasias Leben, die nur denen bekannt waren, die dem Zaren am nächsten standen. Das Mädchen, verwirrt und verwirrt, erzählte und überraschte viele mit ihrem Bewusstsein. Trotz der richtigen, aber verwirrenden Antworten und einer leichten äußeren Ähnlichkeit wurde ein Urteil gefällt - das ist nicht Anastasia.

Anna oder Anastasia?

Verhör von Anastasia Romanova

Ein weiteres Hauptargument gegen Anderson als Anastasia war ihre kategorische Weigerung, Russisch zu sprechen. Viele Augenzeugen behaupteten auch, dass sie generell sehr schlecht verstand, wenn sie in ihrer Muttersprache angesprochen wurde. Sie selbst begründete ihren Widerwillen, Russisch zu sprechen, jedoch durch den Schock während der Haft, als die Wachen Mitgliedern der Familie des Kaisers verboten, sich in anderen Sprachen miteinander zu verständigen, da sie diese in diesem Fall nicht verstehen konnten. Darüber hinaus zeigte Anderson eine fast vollständige Unkenntnis orthodoxer Bräuche und Rituale.

Warum stellten sich die Mitglieder des Hauses Romanov in Europa und ihre Verwandten aus den deutschen Königshäusern Anfang der 1920er Jahre fast sofort als Gegner heraus? „Erstens sprach Anna Anderson scharf über Großherzog Kirill Wladimirowitsch („er ist ein Verräter“) – genau derjenige, der unmittelbar nach der Abdankung von Nikolaus II. Seine Wachkutsche aus Zarskoje Selo nahm und angeblich eine rote Schleife anlegte.

Zweitens enthüllte sie unbeabsichtigt ein großes Staatsgeheimnis, das den Bruder ihrer Mutter (Kaiserin Alexandra Feodorovna) betraf, über die Ankunft ihres Onkels Ernie von Hessen in Russland im Jahr 1916. Der Besuch war mit der Absicht verbunden, Nikolaus II. zu einem Separatfrieden mit Deutschland zu bewegen. Anfang der zwanziger Jahre war es noch ein Staatsgeheimnis

Drittens befand sich Anna-Anastasia selbst in einem so schwierigen physischen und psychischen Zustand (die Folgen der schweren Verletzungen im Keller des Ipatiev-Hauses und der sehr schwierigen zweijährigen Wanderschaft), dass die Kommunikation mit ihr für niemanden einfach war. Es gibt auch einen wichtigen vierten Grund, aber das Wichtigste zuerst.

Frage der Nachfolge auf dem russischen Thron

1922 wurde in der russischen Diaspora für die Stelle des „Kaisers im Exil“ die Frage entschieden, wer die Dynastie führen würde. Der Hauptkandidat war Kirill Vladimirovich Romanov. Er konnte sich, wie die meisten russischen Emigranten, nicht einmal vorstellen, dass sich die Herrschaft der Bolschewiki über lange sieben Jahrzehnte hinziehen würde. Das Erscheinen von Anastasia sorgte in den Reihen der Monarchisten für Verwirrung und Meinungsverschiedenheiten. Die folgenden Informationen über die körperliche und geistige Krankheit der Prinzessin und die Anwesenheit eines Thronfolgers, der in einer ungleichen Ehe geboren wurde (entweder von einem Soldaten oder von einem Leutnant bäuerlicher Herkunft), all dies trug nicht dazu bei zu ihrer sofortigen Anerkennung, ganz zu schweigen von der Erwägung ihrer Kandidatur für das Oberhaupt der Dynastie.

„Die Romanows wollten nicht in die Rolle des gesalbten Bauernsohns Gottes schlüpfen, der sich entweder in Rumänien oder in Sowjetrussland aufhielt. Als sie 1925 ihre Verwandten traf, war Anastasia schwer an Tuberkulose erkrankt. Ihr Gewicht erreichte kaum 33 kg. Die Menschen um Anastasia glaubten, ihre Tage seien gezählt. Und wer außer ihrer Mutter brauchte ihren "Bastard"? Aber sie überlebte, und nachdem sie sich mit Tante Olya und anderen nahestehenden Menschen getroffen hatte, träumte sie davon, ihre Großmutter, Kaiserinwitwe Maria Feodorovna, zu treffen. Sie wartete auf die Anerkennung ihrer Verwandten, und stattdessen verleugneten sie 1928, am zweiten Tag nach dem Tod der Kaiserinwitwe, mehrere Mitglieder der Familie Romanov öffentlich und erklärten, sie sei eine Betrügerin. Die zugefügte Beleidigung führte zu einem Bruch der Beziehungen.

Wechselbalg oder Prinzessin Anastasia Romanova?

Die Tatsache, dass Anna Anderson eine Betrügerin war und nicht Großherzogin Anastasia, wurde Großherzogin Olga sofort gemeldet. Die Großherzogin kann sich in keiner Weise beruhigen, sie wird von Zweifeln gequält und nimmt im Herbst 1925 Alexandra Teglyova, das ehemalige Kindermädchen von Anastasia und Maria, und mehrere mit der königlichen Familie gut vertraute Damen mit selbst geht nach Berlin.

Bei dem Treffen erkannte Anastasias Kindermädchen ihr Mündel in Anna nicht, nur die Farbe ihrer Augen stimmte vollständig überein. Diese Augen füllten sich plötzlich mit Freudentränen. Anna ging zu Tyeglyova und umarmte sie fest und begann zu weinen. Angesichts dieser rührenden Szene waren die Damen, die ankamen, verblüfft, nicht aber die Großherzogin. Als sie Anastasia 1916 zum letzten Mal sah, stellte sie auf den ersten Blick fest, dass das Mädchen, das vor ihr stand, nichts mit ihrer Nichte zu tun hatte.

Bei der Beantwortung der Fragen der anwesenden Damen entdeckte Anna Anderson eine gute Kenntnis der Bräuche und Ordnungen des Kaiserhauses. Sie erwähnte sogar eine Fingerverletzung und zeigte den ankommenden Damen die Narbe darauf. Sie gab auch die Zeit an - 1915, als der Diener die Kutschentür hart zuschlug und der Großherzogin in den Finger kniff.

Das Mädchen nannte liebevoll Teglyova Shura und erzählte von mehreren lustigen Vorfällen aus ihrer Kindheit. Sie fanden wirklich statt, und das ehemalige Kindermädchen zögerte. Die Frau war schon bereit, Anna Anderson als ihre Schülerin zu erkennen, als sie sich plötzlich mit dem Finger an diesen Fall erinnerte. Es ist nicht Anastasia passiert, sondern Maria - und zwar nicht in einer Kutsche, sondern in einem Zugabteil. Der Charme, der von einem Fremden aus süßen Erinnerungen gewebt wurde, löste sich auf. Aber es gab noch ein weiteres Beweisstück, das verifiziert werden musste.

Anastasias große Zehen hatten eine leichte Krümmung. Dies kommt bei jungen Mädchen nicht oft vor, und Tyeglyova überwand ihre Unbeholfenheit und bat Anna Anderson, ihre Schuhe auszuziehen. Sie zog, überhaupt nicht verlegen, ihre Schuhe aus. Die oberen Zehen sahen tatsächlich krumm aus, aber die Füße selbst passten nicht zu Anastasias. Bei der Tochter von Nikolaus II. Waren sie elegant und klein, aber hier sind sie breit und viel größer. Und noch ein Urteil - ein Betrüger.

königliche Familie

Leben von Anastasia Romanova

Der Bruch der Beziehungen zu den meisten Verwandten zwang Anna, ihre Rechte vor Gericht zu verteidigen. So erschienen im Leben von Anastasia forensische Experten. Die erste graphologische Untersuchung wurde 1927 durchgeführt. Sie wurde von einer Mitarbeiterin des Instituts für Graphologie in Prysna, Dr. Lucy Weizsäcker, durchgeführt. Lucy Weizsacker verglich die Handschrift auf den kürzlich geschriebenen Proben mit der Handschrift auf den Proben, die Anastasia zu Lebzeiten von Nikolaus II. Geschrieben hatte, und kam zu dem Schluss, dass die Proben derselben Person gehören.

1938 beginnt auf Drängen von Anna der Prozess und endet erst 1977. Er dauert 39 Jahre und ist einer der längsten Prozesse in der modernen Menschheitsgeschichte. Während dieser ganzen Zeit lebt Anna in Amerika, dann in ihrem eigenen Haus in dem Dorf im Schwarzwald, das ihr der Prinz von Sachsen-Coburg geschenkt hat.

1968 heiratet Anderson im Alter von 70 Jahren den Großindustriellen John Manahan aus Virginia, der davon träumte, eine echte russische Prinzessin zur Frau zu bekommen, und wird Anna Manahan. Interessant ist, dass sich Anna während ihres Aufenthalts in den USA mit Mikhail Golenevsky trifft, der vorgab, das „Wunder des geretteten Zarewitsch Alexei“ zu sein, und ihn öffentlich als ihren Bruder anerkennt.

1977 setzte der Prozess dem endgültig ein Ende. Das Gericht verweigerte Anna Manakhan das Recht, das Eigentum der königlichen Familie zu erben, da es die verfügbaren Beweise für ihre Beziehung zu den Romanows für unzureichend hielt. Die mysteriöse Frau, die ihr Ziel nie erreicht hat, stirbt am 12. Februar 1984.

Die Meinungen von Experten darüber, ob Anderson die echte Tochter des Kaisers oder eine einfache Hochstaplerin war, blieben umstritten. Als 1991 beschlossen wurde, die Überreste der königlichen Familie zu exhumieren, wurde auch eine Studie über Annas Beziehung zur Familie Romanov durchgeführt. DNA-Untersuchungen ergaben keine Zugehörigkeit Andersons zur russischen Königsfamilie.

Nun erteile ich das Wort dem amerikanischen Autor Peter Kurt, dessen Buch „Anastasia. Das Geheimnis der Anna Anderson“ (in der russischen Übersetzung „Anastasia. Das Geheimnis der Großherzogin“) wird von vielen als das beste in der Geschichtsschreibung dieses Rätsels angesehen (und wunderbar geschrieben). Peter Kurt war mit Anna Anderson persönlich bekannt. Folgendes schrieb er im Nachwort zur russischen Ausgabe seines Buches:

Geschichten über Anastasia Romanova

„Die Wahrheit ist eine Falle; es kann nicht besessen werden, ohne gefangen zu werden. Sie kann nicht gefangen werden, sie fängt den Mann."
Sören Kierkegaard

„Die Fiktion muss im Rahmen des Möglichen bleiben. Die Wahrheit ist nein."
Mark Twain

Diese Zitate wurden mir 1995 von einem Freund zugeschickt, kurz nachdem die Abteilung für Gerichtsmedizin des britischen Innenministeriums bekannt gegeben hatte, dass mitochondriale DNA-Tests von „Anna Anderson“ schlüssig bewiesen hatten, dass sie nicht Großherzogin Anastasia, die jüngste Tochter des Zaren, war Nikolaus II. Nach der Schlussfolgerung einer Gruppe britischer Genetiker in Aldermaston unter der Leitung von Dr. Peter Gill stimmt die DNA von Frau Anderson auch nicht mit der DNA von weiblichen Skeletten überein, die 1991 aus einem Grab in der Nähe von Jekaterinburg geborgen wurden und vermutlich der Zarin und ihren drei Töchtern gehörten , noch mit der DNA von Anastasias Verwandten mütterlicherseits und der väterlichen Linie, die in England und anderswo lebt. Zur gleichen Zeit ergab ein Bluttest von Karl Mauger, dem Urneffen der verschwundenen Fabrikarbeiterin Franziska Schanzkowska, eine mitochondriale Übereinstimmung, was darauf hindeutet, dass Franziska und Anna Anderson dieselbe Person sind. Nachfolgende Tests in anderen Labors, die dieselbe DNA untersuchten, führten zu derselben Schlussfolgerung.

… Ich kenne Anna Anderson seit mehr als einem Jahrzehnt und kenne praktisch jeden, der im letzten Vierteljahrhundert an ihrem Kampf um Anerkennung beteiligt war: Freunde, Anwälte, Nachbarn, Journalisten, Historiker, Vertreter der russischen Königsfamilie und die königlichen Familien Europas, die russische und europäische Aristokratie - ein breites Spektrum kompetenter Zeugen, die nicht zögerten, sie als königliche Tochter anzuerkennen. Meine Kenntnis ihres Charakters, alle Einzelheiten ihres Falles und, wie mir scheint, die Wahrscheinlichkeit und der gesunde Menschenverstand überzeugen mich, dass sie eine russische Großherzogin war.

Dieser Glaube von mir, obwohl umstritten (durch DNA-Forschung), bleibt unerschütterlich. Da ich kein Experte bin, kann ich die Ergebnisse von Dr. Gill nicht in Frage stellen; Wenn diese Ergebnisse nur zeigen würden, dass Mrs. Anderson kein Mitglied der Familie Romanov war, könnte ich sie vielleicht akzeptieren, wenn auch jetzt nicht leicht, dann doch mit der Zeit. Allerdings wird mich kein wissenschaftlicher Beweis oder forensischer Beweis davon überzeugen, dass Frau Anderson und Franziska Shantskowska dieselbe Person sind.

Ich bestätige kategorisch, dass diejenigen, die Anna Anderson kannten, die monate- und jahrelang neben ihr lebten, sie während ihrer vielen Krankheiten behandelten und betreuten, seien es Ärzte oder Krankenschwestern, die ihr Verhalten, ihre Haltung, ihr Auftreten beobachteten, – kann nicht glauben, dass sie 1896 in einem Dorf in Ostpreußen als Tochter und Schwester von Rübenbauern geboren wurde.“

Im Fall von Anastasia Romanova können wir also Folgendes sagen

• "ein. Anastasia Nikolaevna Romanova hatte eine angeborene Missbildung beider Füße „Hallux Valgus“ (Großzehenballen). Dies ist nicht nur auf einigen Fotografien der jungen Großherzogin zu sehen, sondern wurde nach 1920 sogar von ihr (zu Anastasia) nahestehenden Personen bestätigt, die nicht an die Identität von Anna Anderson glaubten (zum Beispiel die jüngere Schwester der Zarin Olga Alexandrowna - und sie kannte die kaiserlichen Kinder von Geburt an; dies bestätigte auch Pierre Gilliard, der Lehrer der königlichen Kinder, der seit 1905 am Hof ​​war). Es war nur ein angeborener Fall der Krankheit. (kleine Anastasia) Kindermädchen Alexandra (Shura) Teglev bestätigte auch Anastasias angeborene Schleimbeutelentzündung der großen Zehen.
• 2. Anna Anderson hatte auch eine angeborene Fehlstellung beider Füße „Hallux Valgus“ (Großzehenballen).
  Neben der Diagnose deutscher Ärzte (in Dahldorf 1920) wurde die Diagnose angeborener „Hallux Valgus“ bei Anna Anderson (Anna Tschaikowskaja) auch von dem russischen Arzt Sergei Mikhailovich Rudnev am St. Maria im Sommer 1925 (Anna Chaikovskaya-Anderson war dort in einem schweren Zustand, mit Tuberkulose-Infektionen): „An ihrem rechten Bein bemerkte ich eine schwere Deformität, offensichtlich angeboren: Der Daumen biegt sich nach rechts und bildet einen Tumor.“
  Rudnev bemerkte auch, dass „Hallux Valgus“ auf beiden Beinen war. (Siehe Peter Kurt. - Anastasia. Das Geheimnis der Großherzogin. M., Zakharova-Verlag, S. 99). Dr. Sergei Rudnev heilte und rettete ihr Leben im Jahr 1925. Anna Anderson nannte ihn „mein freundlicher russischer Professor, der mein Leben gerettet hat“.
• 3. Am 27. Juli 1925 kamen die Gilliards in Berlin an. Noch einmal: Shura Gilliard-Tegleva war Anastasias Kindermädchen in Russland. Sie besuchten die schwerkranke Anna Anderson in der Klinik. Shura Tegleva bat mich, ihr die Beine (Füße) der Patientin zu zeigen. Die Decke wurde vorsichtig weggedreht, Shura rief aus: "Bei ihr [bei Anastasia] war es dasselbe wie hier: das rechte Bein war schlimmer als das linke" (siehe Peter Kurts Buch, S. 121)
  Jetzt werde ich noch einmal die Daten der medizinischen Statistik "Hallux Valgus" (Schleimbeutelentzündung des großen Zehs) in Russland geben:
  - „Hallux valgus“ (HV) macht 0,95 % der befragten Frauen aus;
  - 89 % von ihnen haben den ersten HV-Abschluss (= 0,85 % der untersuchten Frauen);
  - der dritte Grad der HV hat 1,6 % davon (= 0,0152 % der untersuchten Frauen oder 1: 6580);
  - Die Statistik eines angeborenen Hallux valgus (im modernen Russland) beträgt 8:142.000.000 oder ungefähr 1:17.750.000!

Wir können davon ausgehen, dass sich die Statistik des angeborenen Hallux valgus im ehemaligen Russland nicht allzu sehr unterscheidet (wenn auch um ein Vielfaches, 1: 10.000.000 oder 1: 5.000.000). Die Wahrscheinlichkeit, dass Anna Anderson nicht Anastasia Nikolaevna Romanova war, liegt also zwischen 1:5 Millionen und 1:17 Millionen.

Beweise für Annas Beziehung zur Romanov-Dynastie

Bekannt ist auch, dass die Statistik eines angeborenen Falles dieser orthopädischen Erkrankung im Westen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch in Einzelfällen für die gesamte orthopädische Arztpraxis berechnet wurde.
Damit beendet die sehr seltene angeborene Beinfehlstellung „Hallux valgus“ von Großherzogin Anastasia und Anna Anderson die zähen (und teilweise grausamen) Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern von Anna Anderson.

Vladimir Momot veröffentlichte seinen Artikel („Vom Winde verweht“) im Februar 2007 in der amerikanischen Zeitung „Panorama“ (Los-Angeles, Zeitung „Panorama“). Er hat eine großartige Tat vollbracht, um die Wahrheit über Anna Anderson und die königliche Tochter Anastasia wiederherzustellen. Es ist erstaunlich, dass seit mehr als 80 Jahren niemand daran dachte, die medizinischen Statistiken der Hallux-valgus-Fußdeformität zu kennen! Wahrlich, diese Geschichte erinnert an die Geschichte vom Kristallschuh!

Jetzt können wir uns vollkommen und unwiderruflich sicher sein, dass Anna Anderson und Großherzogin Anastasia ein und dieselbe Person sind.“

Wer ist Anna Anderson wirklich, eine Hochstaplerin oder Anastasia Romanova? Wenn es sich bei Anna Anderson und Großherzogin Anastasia um ein und dieselbe Person handelt, bleibt zu klären, wessen sterbliche Überreste unter dem Namen Großherzogin Anastasia im Juli 1998 in St. Petersburg begraben wurden (allerdings gibt es Zweifel an anderen damals begrabenen sterblichen Überresten). , und dessen Überreste im Sommer 2007 im Koptyakovsky-Wald gefunden wurden.

Anastasia

Und schließlich ein Auszug aus der Geschichte von S. Sadalsky "Das Geheimnis der Prinzessin": Großherzogin Anastasia Nikolaevna Romanova - 5. Juni 1901 - Peterhof - 17. Juli 1918, Jekaterinburg. „Als ich Anfang der 80er Jahre durch den Willen des Schicksals begann, die BRD öfters zu besuchen, zeigte ich großes Interesse an den alten russischen Emigranten, die dort wie Fragmente der russischen Kultur noch erhalten waren. Ich habe mich an sie gewandt, und sie - an mich. Die Sowjets hatten damals Angst vor ihnen wie vor dem Weihrauch des Teufels.

Meine Neugier wurde durch meine Bekanntschaft mit Prinzessin Anastasia belohnt, die vor ihrem Tod nach Hannover kam, um sich von ihren Freunden und ihrer Jugend zu verabschieden.

Natürlich sagte ich ihr auf Russisch (sie antwortete auf Deutsch), dass ich während meiner Tour mit dem Sovremennik-Theater das Ipatiev-Haus in Swerdlowsk gesehen habe, dass die Einwohner der Stadt diesen Ort außerordentlich verehren und Blumen dorthin bringen.

Dann wurde das Haus auf Befehl des ersten Sekretärs des Regionalkomitees der Jelzin-Partei über Nacht abgerissen, aber die Bewohner nahmen alles Stein für Stein mit nach Hause und bewahren es als Schrein auf.

Die Prinzessin hörte zu und weinte und bat mich, mich vor diesem Ort zu verneigen. Sie starb 1984 in Amerika."

P.S.: „Heilige Prinzessin Anastasia Die jüngste Tochter, Anastasia, wurde 1901 geboren. Zuerst war sie ein Wildfang und Familiennarr. Sie war kleiner als die anderen; Sie hatte eine gerade Nase und schöne graue Augen. Später zeichnete sie sich durch gute Manieren und Feinsinn aus, hatte das Talent einer Komödiantin und liebte es, alle zum Lachen zu bringen. Sie war auch sehr nett und liebte Tiere. Anastasia hatte einen kleinen Hund der japanischen Rasse, den Liebling der ganzen Familie. Anastasia trug diesen Hund in ihren Armen, als sie in der schicksalhaften Nacht vom 4. auf den 17. Juli in den Keller von Jekaterinburg hinunterging, und der kleine Hund wurde zusammen mit ihr getötet.“

Basierend auf dem Artikel von Boris Romanov „Crystal Slippers of Princess Anastasia“

Bemerkungen

Witali Pawlowitsch Romanow

Ich bin auch überzeugt, dass sich Toska stark eingemischt hat
Cyril und sein Rudel wärmen sich aus der königlichen Schatzkammer und
Olya träumte davon, den Thron zu übernehmen. Die Gier danach
Familie ist für mich greifbar.

Der Großherzog selbst steht Ihnen zu Diensten.
Romanov Witali Pawlowitsch

Romanov Witali Pawlowitsch

Mein Nachname ist Romanow. Meine Herkunft hat mich nie interessiert. Jetzt bin ich ein alter Mann geworden und
Ich möchte wirklich wissen, wer ich bin? Vielleicht auch ein Scharlatan wie Anderson? Und Anastasia lebte 17 Jahre
in Russland, kannte aber die Sprache ihres Heimatlandes nicht. Die Schlussfolgerung liegt nahe – Ihr Anderson ist es
Betrüger. Romanov V.P. steht zu Ihren Diensten…

Viktoria

Weißt du, ich habe mich nie für den Zweiten Weltkrieg oder irgendeine Revolution interessiert. Ich habe mich immer für die Romanovs interessiert, den Romanov-Clan, wo sie geboren wurden, wie sie 300 Jahre Thron feierten. Aber am meisten interessierte ich mich "Interessiert an Anastasia. Hat sie überlebt oder ist sie entkommen? Diese Frage interessiert mich seit vielen Jahren. Ich kann einfach nicht glauben, dass sie, wie alle anderen, im Keller erschossen wurde. Sie hat so viel gelitten." Jahre, was beweist, dass sie diejenige war, Anastasia Romanova. Weißt du? Ich glaube, dass „Anna Anderson“ für sie diese Anastasia war. Schließlich hatte sie, während sie im Wald war oder wo sie 2 Jahre lang gelaufen ist, eine Krümmung ihrer Zehen. Und früher, wie Tyegleva sagte, hatte sie weiche, zarte Beine. !!Nein, es war Anastasia!

Uralhistoriker fanden die Überreste der königlichen Familie bereits 1976, aber die Ausgrabungen selbst wurden erst 1991 durchgeführt. Dann gelang es den Wissenschaftlern mit Hilfe vieler Untersuchungen zu beweisen, dass die gefundenen Körperfragmente Zar Nikolaus, Kaiserin Alexandra, drei Töchtern - Olga, Tatiana und Anastasia - sowie ihren Dienern gehörten. Mysteriös blieben nur die Leichen von Zarewitsch Alexej und Großherzogin Maria, die bei der allgemeinen Beerdigung nicht gefunden wurden. http://ura.ru/content/svrd/16-09-2011/news/1052134206.html .

Diese Nachricht schockierte die Menschheit. Das bolschewistische Regime schoss und erledigte mit Bajonetten den russischen Zaren Nikolaus II., Zarin Alexandra Fjodorowna, ihre vier Kinder und vier Diener im Keller eines kleinen Hauses im Ural.

Nach der Revolution und der Abdankung des Königs vom Thron verlor das Russische Reich seine frühere Macht, und in der Folge wurde die königliche Familie ins Exil geschickt und dann erschossen.

Seitdem wurden viele Vermutungen über ihren Tod aufgestellt. Sie sagen, dass die jüngste der Töchter des Zaren, Anastasia Nikolaevna Romanova, dem tragischen Schicksal des Restes der Familie entkommen ist. Sie wurde von einem russischen Soldaten gerettet, der anschließend erschossen wurde. So wurde die Legende von Anastasia geboren, die Historiker und Wissenschaftler seit vielen Jahrzehnten studieren.

Nach der offiziellen Version dankte Nikolaus nach der Februarrevolution von 1917 am 2. März ab. Der Kampf um die Macht zwischen den Menschewiki und den Bolschewiki endete mit dem Sieg der letzteren, und sie ergriffen die Macht im Staat, angeführt von Wladimir Uljanow (Lenin).

Sie schufen die Rote Armee und etablierten die kommunistische Herrschaft. Die verhaftete königliche Familie wurde nach Jekaterinburg (Ural) geschickt, aber einige Monate später befahl die bolschewistische Regierung im Juli 1918 aus Angst, dass die Weißen Garden versuchen würden, den Zaren zu befreien, die Hinrichtung der königlichen Familie, die in der durchgeführt wurde Keller des Hauses des Kaufmanns Ipatiev durch eine Gruppe Roter Garden unter dem Kommando von Yakov Yurovsky.

Die ganze Familie und die Bediensteten waren im Keller versammelt und sagten, dass sie jetzt fotografiert würden. Aber anstelle des Fotografen trat eine Gruppe Soldaten ein, und Yurovsky wandte sich an den Zaren und sagte, dass das russische Volk ihn zum Tode verurteilt habe. Sofort waren Schüsse zu hören. Dann untersuchten die Henker die Leichen und töteten diejenigen, die noch Lebenszeichen zeigten, mit Bajonetten.

Sie wollten die Leichen an einen sichereren Ort bringen, aber das Auto brach zusammen, und es wurde beschlossen, sie in der nahe gelegenen Ganina-Grube zu begraben. Sie gruben dort ein Grab, legten die Toten hinein und gossen Schwefelsäure und Kalk darauf. Aber wie einer der an der Hinrichtung beteiligten Soldaten sagte, wurden Anastasia und ihr jüngerer Bruder Zarewitsch Alexei woanders begraben.

Auf der Grundlage dieser Episode wurde die Legende geboren, dass Anastasia am Leben blieb. In einem Memorandum, das Yurovsky 1918 an seine Vorgesetzten in Moskau schickte, wurde nichts über die Episode mit Anastasia gesagt.

Die Truppen der Weißen Garde, die mit den Roten für die Wiederherstellung der Monarchie kämpften, besetzten bald Jekaterinburg und fanden keine Spuren des Zaren und seiner Familie, die heimlich in Ganina Yama begraben wurden.

Seitdem gab es viele Geschichten, die bis heute von Mund zu Mund gehen. Sie werden von verschiedenen Monarchisten und „Zeugen“ erzählt, basierend auf einem Ereignis, das die Welt erschütterte: Anastasia Romanova, die jüngste der vier Töchter des Zaren, blieb offenbar am Leben und trat nach einer Reihe von Höhen und Tiefen öffentlich unter den Namen Anna Anderson und forderte, sich als Großherzogin Romanova, die legitime Tochter des Zaren, anzuerkennen.

Anne Anderson, die erklärte, sie sei die Tochter des Königs, erregte die Weltgemeinschaft und spaltete sie in zwei gegensätzliche Lager. Ihre Geschichte klang sowohl für die Presse und das Salonpublikum als auch für die einfachen Menschen auf allen Kontinenten sehr überzeugend.

Obwohl nicht nur Anna die Anerkennung als Tochter von Nikolaus II. und Zarin Alexandra forderte, wurde sie bald zur einzigen Anwärterin, da sie mehr als ein halbes Jahrhundert lang beharrlich behauptete, sie sei die echte Großherzogin Anastasia Romanova.

Gegen Anna wurden gründliche Ermittlungen durchgeführt, denn wenn bewiesen worden wäre, dass sie die echte Anastasia war, wäre das riesige Vermögen des Zaren auf sie übergegangen, was völlig nicht im Interesse der engsten Verwandten von Nikolaus II. war, die alles verwirkten Rechte an der Erbschaft.

Alles begann am 27. Februar 1920 in Berlin, als ein junges Mädchen versuchte, sich das Leben zu nehmen, indem es von einer Brücke in den Landwehrkanal sprang. Sie wurde von einem Polizeisergeant gerettet und in eine psychiatrische Klinik gebracht. Da sie keine Papiere bei sich hatte, wurde sie als Fräulein Unbekannt, also ein unbekanntes Mädchen, geführt. Sie fing an, sich Anna Chaikovskaya zu nennen und blieb dort zwei Jahre.

Clara Peuthert, eine der Bewohnerinnen der psychiatrischen Klinik, versicherte, Anne sei eine der Töchter des Königs - Tatyana oder Anastasia. Nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, verbreitete Peitert die Nachricht und erlangte große Bekanntheit. Anna wurde von Journalisten, russischen Emigranten und sogar Personen, die der königlichen Familie nahestehen, besucht. Die Geschichte begann an Fahrt zu gewinnen.

Einige akzeptierten sie, andere nannten sie eine Hochstaplerin. Als sie das Krankenhaus verließ, wurde sie von vielen empfangen, die an sie glaubten, einschließlich Vertretern des Adels, die sich im Exil befanden. Sie boten ihr Schutz und halfen finanziell.

Anna hatte einen schwierigen Charakter, was durch ihr schwieriges Schicksal erklärt wurde. Zwischen 1922 und 1927 wurde sie in die Schweiz und in verschiedene deutsche Städte eingeladen. Einer der Verwandten der Königin brachte sie sogar in Seeon Castle unter. Maria, die Mutter des Königs, war überzeugt, dass Anna Anastasia war, während andere Verwandte dies bestritten, was der ganzen Geschichte noch mehr Mysterium hinzufügte.

Der amerikanische Journalist Gleb Botkin hat eine Reihe von Artikeln zu diesem Thema geschrieben. Anastasias Freundin aus Kindertagen, Prinzessin Xenia Leeds, die mit einem amerikanischen Industriemagnaten verheiratet war, lebte in den Vereinigten Staaten. Sie interessierte sich für Anna und lud sie ein, sie in den Vereinigten Staaten zu besuchen, wo Anna viele russische Emigranten traf, die an Botkins Artikel glaubten. Dort nahm Anne den Namen Anderson an.

Gemeinsam mit Anwalt Edward Fallows gründete der Journalist die Grand Russian Duchess Anastasia Corporation (Grandanor), die den Verkauf des Romanov-Anwesens abwickelte, als es vom informierten britischen Königshof an Anna/Anastasia übergeben wurde.

Anne Anderson kehrte 1931 nach Deutschland zurück, kehrte aber 1968 in die Vereinigten Staaten zurück, wo Botkin lebte. Dort lebte sie bis zu ihrem Tod 1984. An Lungenentzündung gestorben. Wenige Monate zuvor heiratete sie den 20 Jahre jüngeren Jack Manahan, der sich selbst "Schwiegersohn des Königs" nannte.

In den 1970er Jahren endete der Rechtsstreit, und keine Seite konnte feststellen, ob Anne Anderson die echte Anastasia war oder einfach vorgab, die Tochter von Nicholas II zu sein. Die faszinierende Legende ist ein Rätsel geblieben.

Die Materialien von InoSMI enthalten nur Einschätzungen ausländischer Medien und spiegeln nicht die Position der Redaktion von InoSMI wider.

„Gegen 15 Uhr bekam Alix starke Schmerzen. Um 4 Uhr stand ich auf und ging in mein Zimmer und zog mich an. Die Tochter wurde genau um 6 Uhr morgens geboren Anastasia. Alles ging unter hervorragenden Bedingungen schnell und Gott sei Dank ohne Komplikationen. Da alles begann und endete, während alle noch schliefen, hatten wir beide ein Gefühl der Ruhe und Einsamkeit! Danach setzte er sich hin, um Telegramme zu schreiben und Verwandte in allen Teilen der Welt zu benachrichtigen. Zum Glück geht es Alix gut. Das Baby wiegt 11½ Pfund und ist 55 cm groß."

So beschrieb der letzte russische Kaiser in seinem Tagebuch die Geburt seiner jüngsten, vierten Tochter, die am 18. Juni 1901 stattfand.

Die Geburt der kleinen Anastasia sorgte bei den Romanows nicht für Freude. Schwester von Nikolaus, Großherzogin Xenia Dazu schrieb sie so: „Was für eine Enttäuschung! 4. Mädchen! ... Mama hat mir ungefähr dasselbe telegrafiert und schreibt: "Alix hat wieder eine Tochter geboren!"

Nach den damals im Russischen Reich geltenden Gesetzen sogar eingeführt Paul I, Frauen konnten den Thron nur im Falle der Unterdrückung aller männlichen Linien der Familie erben. Dies bedeutete, dass der Erbe des Vaters von vier Töchtern Nikolaus II sollte sein jüngerer Bruder Michael sein.

Diese Aussicht gefiel dem Romanov-Clan nicht allzu sehr, aber Kaisers Frau Alexander Feodorovna und völlig sauer. Die Kaiserin hatte große Hoffnungen auf die vierte Geburt, aber ein Mädchen tauchte wieder auf. Alexandra Fedorovna gelang es erst beim fünften Versuch, einen Erben zur Welt zu bringen.

"Kubyshka", der das Rechnen nicht mochte

Großherzogin Anastasia stand die Thronbesteigung nicht bevor. Wie ihre Schwestern wurde sie zu Hause erzogen, was im Alter von acht Jahren begann. Auf dem Programm standen Französisch, Englisch und Deutsch, Geschichte, Erdkunde, das Gesetz Gottes, Naturwissenschaften, Zeichnen, Grammatik, Rechnen sowie Tanz und Musik.

Während des Studiums hatte „Ihre kaiserliche Hoheit die Großherzogin von Russland Anastasia Nikolaevna“ eine besondere Abneigung gegen Rechnen und Grammatik. Anastasia liebte Spiele, Tänze, Scharaden.

Für Mobilität und Hooligan-Disposition in der Familie wurde sie "shvybzik" genannt, und für ihre kleine Statur und eine zur Fülle neigende Figur - "Pod".

In Übereinstimmung mit den Traditionen der kaiserlichen Familie wurde jede der Töchter des Kaisers im Alter von 14 Jahren ehrenamtliche Kommandantin eines der russischen Regimenter. 1915 wurde Anastasia Ehrenkommandantin des 148. Kaspischen Infanterieregiments.

Maria und Anastasia im Krankenhaus in Zarskoje Selo. Foto: commons.wikimedia.org

Während des Ersten Weltkriegs organisierte Anastasia zusammen mit ihrer Schwester Maria Konzerte für verwundete Soldaten in Krankenhäusern, las ihnen vor und half ihnen, Briefe nach Hause zu schreiben.

Im Frühjahr 1917 erkrankten die Töchter des bereits abgedankten Nikolaus II. an Masern. Wegen der hohen Temperatur und der starken Drogen begannen die Mädchen ihre Haare zu verlieren und sie wurden kahl rasiert. Ihr Bruder Alexei, der von einer Krankheit verschont blieb, bestand darauf, dass er wie seine Schwestern tonsuriert wurde. In Erinnerung daran wurde ein Foto gemacht - die rasierten Köpfe der Kinder des Kaisers, die hinter dem schwarzen Vorhang hervorragen. Manche sehen dieses Bild heute als düsteres Omen.

Anastasia, Olga, Alexei, Maria und Tatjana nach Masern (Juni 1917) Foto: Commons.wikimedia.org

Das Leben unter Hausarrest für die Töchter von Nikolaus II. War nicht allzu belastend - die Mädchen wurden auch im Palast, in dem sie aufgewachsen waren, nicht verwöhnt, wenn nicht unter spartanischen, dann unter sehr harten Bedingungen.

Während ihres Aufenthalts in Tobolsk beschäftigte sich Anastasia mit Begeisterung mit dem Nähen und der Vorbereitung von Brennholz.

Geburtstag im Ipatiev-Haus

Im Mai 1918 wurde die Familie Romanov nach Jekaterinburg ins Haus gebracht Ingenieur Ipatjew. Am 18. Juni feierte Anastasia ihren 17. Geburtstag.

Von links nach rechts - Olga, Nikolai, Anastasia, Tatjana. Tobolsk (Winter 1917) Foto: Commons.wikimedia.org

Zu diesem Zeitpunkt interessierte sie sich fast nicht mehr für Kinderspaß - Anastasia war wie alle Mädchen in ihrem Alter besorgt über die relativ imaginären und realen Mängel ihrer eigenen Figur. Mit Ausbruch des Krieges wurde sie zusammen mit ihren Schwestern rauchsüchtig. In der letzten Zeit vor der Abdankung ihres Vaters fotografierte Anastasia gern und unterhielt sich gerne am Telefon.

In der Familie Romanov gab es im Allgemeinen nur wenige Menschen mit guter Gesundheit, und Anastasia gehörte nicht zu den Auserwählten. Die Ärzte glaubten, dass sie, wie ihre Mutter, Trägerin von Hämophilie war. Seit ihrer Kindheit litt sie unter Schmerzen in den Füßen – eine Folge einer angeborenen Verkrümmung ihrer großen Zehen. Anastasia hatte einen schwachen Rücken, aber sie vermied spezielle Übungen und Massagen, die darauf abzielten, diesen Mangel zu beheben.

In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 wurde Anastasia Romanova zusammen mit ihren Schwestern, ihrem Bruder, ihren Eltern und engen Mitarbeitern im Keller des Hauses des Ingenieurs Ipatiev erschossen.

Ein kurzes Leben mit einem traurigen Ende. Aber überraschenderweise wurde Anastasia nach ihrem Tod die berühmteste Vertreterin der Familie von Nikolaus II. In der Welt und verdunkelte vielleicht den Kaiser selbst.

Berliner Klinikmädchen

Die Geschichte der „wundersamen Errettung“ der Großherzogin Anastasia begeistert seit fast einem Jahrhundert die Gemüter. Über sie wurden Bücher geschrieben, Filme gedreht und 1997 erschien der abendfüllende Zeichentrickfilm Anastasia, der weltweit 140 Millionen Dollar einspielte. Für den besten Song wurde "Anastasia" sogar für einen Oscar nominiert.

Anastasia. Foto: Rahmen aus der Karikatur

Warum war es von der gesamten kaiserlichen Familie Anastasia, die einen solchen Ruhm erlangte?

Es geschah dank einer Frau namens Anna Anderson, die sich zur Großherzogin erklärte, der Hinrichtung entging.

Im Februar 1920 rettete ein Polizist in Berlin eine junge Frau, die versuchte, sich das Leben zu nehmen, indem sie von einer Brücke sprang. Aus den verwirrten Erklärungen der Dame ging hervor, dass sie in der Hauptstadt Deutschlands nach königlichen Verwandten suchte, diese sie jedoch angeblich ablehnten, woraufhin die Frau beschloss, Selbstmord zu begehen.

Anna Anderson. Foto: commons.wikimedia.org

Der gescheiterte Selbstmord wurde in eine psychiatrische Klinik gebracht, wo bei der Untersuchung zahlreiche Narben von Schusswunden an ihrem Körper gefunden wurden. Die Patientin verstand Russisch, aber die Ärzte glaubten immer noch, ihre Muttersprache sei Polnisch. In der Klinik nannte sie ihren Namen nicht und ließ sich generell nur ungern auf Gespräche ein.

1921 begannen in Europa besonders aktiv Gerüchte zu kursieren, dass eine der Töchter von Nikolaus II. Die Hinrichtung in Jekaterinburg überlebt haben könnte.

Beim Betrachten von Fotos der Töchter des russischen Kaisers, die in Zeitungen veröffentlicht wurden, stellte eine der Patientinnen der Klinik fest, dass ihre Nachbarin einer von ihnen sehr ähnlich war.

Damit begann das Epos von Anna Anderson - Anastasia.

„Ich habe mich hinter meiner Schwester Tatjana versteckt“

Russische Emigranten begannen, die Klinik zu besuchen und zu verstehen, ob die Unbekannte, die an Gedächtnisverlust litt, wirklich die Tochter des Kaisers ist.

Gleichzeitig sagten sie zunächst, dass die Patientin der psychiatrischen Klinik nicht Anastasia, sondern Tatjana sei.

Die meisten Besucher, die die Königstöchter kannten, waren überzeugt, dass die unbekannte Dame nichts mit den Kindern von Nikolaus II. zu tun hatte.

Aber sie achteten darauf, dass die "Prinzessin" alles im Handumdrehen erfasst - nachdem eine Besucherin, die versuchte, sie an die "königliche Vergangenheit" zu erinnern, ihr Episoden aus dem Leben der königlichen Töchter erzählte, gab sie diese Worte an die weiter als nächstes als ihre eigenen „Erinnerungen“.

Anna Anderson. Foto: commons.wikimedia.org

1922 erklärte sich Anna Anderson erstmals offen zu Anastasia Romanova.

„Ich war in der Nacht des Mordes mit allen zusammen, und als das Massaker begann, versteckte ich mich hinter meiner Schwester Tatyana, die erschossen wurde. Durch mehrere Schläge verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu Sinnen kam, stellte ich fest, dass ich im Haus eines Soldaten war, der mich gerettet hatte. Übrigens bin ich mit seiner Frau nach Rumänien gegangen, und als sie starb, habe ich beschlossen, mich alleine auf den Weg nach Deutschland zu machen“, sagte die Frau über ihre „wundersame Erlösung“.

Die Geschichten von Anna Anderson, die die Klinik verließ und Unterstützung von denen fand, die ihr glaubten, änderten sich im Laufe der Zeit und waren voller Widersprüche. Trotzdem waren die Meinungen über sie geteilt: Einige waren überzeugt, dass Anna Anderson eine Betrügerin war, andere bestanden auch fest darauf, dass sie wirklich Anastasia war.

"Anna Anderson gegen Romanovs"

1928 zog Anna Anderson in die Vereinigten Staaten, wo sie begann, aktiv für ihre Anerkennung als Anastasia zu kämpfen. Gleichzeitig erschien die "Romanow-Erklärung", in der die überlebenden Mitglieder des russischen Kaiserhauses jede Beziehung zu ihr entschieden leugneten.

Das Problem war jedoch, dass weniger als die Hälfte der 44 Romanows dieses Dokument unterzeichneten. Einige Romanovs unterstützten Anna Anderson hartnäckig, sie schlossen sich an Tatjana und Gleb Botkins, Kinder des letzten Lebensarztes des Hofes, zusammen mit der königlichen Familie getötet.

1928 stand Gleb Botkin an den Ursprüngen der Gründung der Aktiengesellschaft Grandanor (Großherzogin Anastasia von Russland) - also der russischen Großherzogin Anastasia.

Das Unternehmen beabsichtigte, die Interessen von Anna Anderson vor Gericht zu verteidigen und ihre Anerkennung durch Anastasia zu erwirken. Auf dem Spiel stand "königliches Gold" - die ausländischen Schätze der Romanows, die auf mehrere zehn Millionen Dollar geschätzt wurden. Bei Erfolg sollte Anna Anderson ihre alleinige Erbin sein.

1938 begann in Berlin der Prozess „Anna Anderson gegen Romanovs“, der sich über mehrere Jahrzehnte erstreckte. Es war eine Reihe von Gerichtsverfahren, die 1977 im Sande endeten. Das Gericht hielt die verfügbaren Beweise für Anna Andersons Beziehung zu den Romanovs für unzureichend, obwohl ihre Gegner nicht beweisen konnten, dass Anderson nicht wirklich Anastasia war.

Gegner von "Anastasia" aus dem Kreis der Romanows, die viel Geld für die Bezahlung von Privatdetektiven ausgegeben hatten, lieferten Beweise dafür, dass Anna Anderson tatsächlich Polin ist Franciska Shantskovskaya, ein Arbeiter in der Berliner Sprengstofffabrik. Die Wunden an ihrem Körper wurden dieser Version zufolge während einer Explosion im Unternehmen erhalten.

Anna Anderson arrangierte sogar eine Konfrontation mit den Shantskovskys, bei der sie sie als ihre Verwandte identifizierten.

Allerdings glaubten nicht alle ihren Aussagen, zumal die Shantskovskys Anna Francis manchmal selbst erkannten, manchmal verweigerten sie ihre Worte.

„Leider war sie es nicht“

Der lange Prozess machte die angebliche „Anastasia“ im Westen sehr berühmt und inspirierte Schriftsteller und Regisseure, Werke über ihr Schicksal zu schaffen.

Am Ende ihres Lebens fand sich Anna Anderson erneut in einer psychiatrischen Klinik wieder, diesmal in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia. Am 12. Februar 1984 starb sie an einer Lungenentzündung. Ihr Körper wurde laut Testament eingeäschert und die Asche in der Kapelle des Schlosses Zeon in Bayern beigesetzt.

Bis 2008 gaben zahlreiche DNA-Analysen der angeblichen Überreste der königlichen Familie, die 1991 gefunden wurden und von Experten in mehreren Labors in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden, eine eindeutige Schlussfolgerung - wir sprechen wirklich über die Familie von Nikolaus II. Und all ihre Vertreter starben wirklich im Haus von Ipatiev.

Eine Analyse von Anna Andersons Gewebeproben, die ihr zu Lebzeiten entnommen und in der Charlottesville-Klinik aufbewahrt wurden, ergab, dass sie nichts mit den Romanovs zu tun hatte. Aber zwei unabhängige DNA-Tests bestätigten ihre genetische Nähe zur Familie Shantskovsky.

Großherzogin Anastasia, um 1912. Foto: Commons.wikimedia.org

Anna Anderson war die berühmteste, aber bei weitem nicht die einzige falsche Anastasia. Ururenkel von Kaiser Nikolaus I., Prinz Dmitry Romanov sagte: „In meiner Erinnerung gab es 12 bis 19 selbsternannte Anastasius. Unter den Bedingungen der Nachkriegskrise wurden viele verrückt. Wir, die Romanovs, würden uns freuen, wenn sich Anastasia, sogar in der Person dieser Anna Anderson, als lebendig herausstellen würde. Aber leider war sie es nicht.

„Kinder des Kaisers“ als „Kinder des Leutnant Schmidt“

Es stellte sich heraus, dass der Prinz nur in einer Sache falsch lag - es gab viel mehr falsche Anastasius. Bis heute sind 34 „auf wundersame Weise gerettete Anastasias“ bekannt. Die meisten von ihnen zeigten keine solche Aktivität wie Anna Anderson, einige der "königlichen Herkunft" wurden posthum von allen möglichen Liebhabern historischer Geheimnisse zugeschrieben.

Wer gehörte nicht zu den "Anastasias" - und Bäuerinnen, die ihren Kindern vor ihrem Tod das "Geheimnis" verrieten, und Patienten in psychiatrischen Kliniken, und cleveren Betrügern, die manchmal überhaupt nichts mit Russland zu tun hatten. Die letzte der falschen Anastasias starb im Jahr 2000, aber einige ihrer Erben, diese Frauen, kämpfen immer noch darum, sich als Romanows anzuerkennen.

„Aber warum genau Anastasia?“ - Eine logische Frage eines neugierigen Lesers wird gehört.

Tatsächlich nicht nur Anastasia. Die „wie durch ein Wunder geretteten Kinder Nikolaus II.“ sind keine geringeren als die berühmten „Kinder des Leutnant Schmidt“ aus dem Goldenen Kalb. Forscher dieses Phänomens zählten 28 falsche Olgas, 33 falsche Tatyanas, 53 falsche Marys. Aber alle Rekorde wurden vom falschen Alexei gebrochen - es gibt heute mehr als 80 von ihnen. Und jeder hat seine eigene Heilsgeschichte, seine Unterstützer vertrauen auf die Wahrheit des Bewerbers.

All dies hat nichts mit dem tragischen Schicksal von Alexei, Anastasia, Maria, Tatiana und Olga Romanov als Geschichte zu tun Falscher Dmitri hat nichts mit dem Schicksal des unglücklichen Juniors zu tun Sohn von Iwan dem Schrecklichen.

Aber in der Geschichte kommt es manchmal vor, dass Betrüger einen deutlicheren Eindruck hinterlassen als diejenigen, deren Name sich als angeeignet herausstellte.

Sie unterzeichnete ihre Briefe an die Freiheit im Namen von Großherzogin Anastasia Romanova.

Diese Geschichte verfolgt mich jetzt seit fast zwanzig Jahren. Seitdem die Geschichte von Nadezhda Vladimirovna Ivanova-Vasilyeva, die sich als Großherzogin Anastasia Romanova ausgab, mit der Zeit gelb wurde, wurde sie in den Archiven der psychiatrischen Klinik von Kasan unter intensiver Überwachung entdeckt. Es gab viele falsche Prinzessinnen, aber keine von ihnen wurde von den Behörden so grausam behandelt. Ihr Leben ist zu einer Reihe andauernder Qualen in Lagern und psychiatrischen Anstalten geworden.

Und hier ist ein weiterer Anruf aus der Vergangenheit. In jüngerer Zeit wurden in den Archiven von Pompolit („E. P. Peshkova. Hilfe für politische Gefangene“) ihre Briefe an Stalin und Ekaterina Peshkova entdeckt.

Großherzogin Anastasia Romanova.

Moskau. Der Kreml. Roter Platz. Joseph Vissarionovich persönlich an Stalin. Dringend.

„Lieber Joseph Vissarionovich! Verzeihen Sie, dass ich Sie störe, aber ich möchte Sie dringend sprechen. Ich werde warten. Dies schreibt Ihnen die ehemalige Tochter von Nikolaus II., Die jüngste Anastasia Nikolaevna Romanova. Dann muss ich Ihnen mitteilen, dass mein Verwandter, der ehemalige König von England Edward Georgievich, zu mir kommen soll. Ich habe ihm einen Brief geschrieben und warte auf seine Ankunft. Ich warne Sie, Iosif Vissarionovich, dass ich verhaftet wurde, ich leide seit 20 Jahren in Gefängnissen, in Konzentrationslagern, im Exil. Ich war in Solovki und bin jetzt im Spezialkorps des NKWD. Mein ganzes Leben jedoch, ab dem 15. Lebensjahr, als Mädchen, als ich von einem Kommandeur der Roten Garde vor dem Tod gerettet, verwundet wurde, leide ich seitdem nur noch für meine Herkunft. Und so schrieb ich an meine Verwandten und ich möchte, dass mein Leiden ein Ende hat und sie mich von den Grenzen der Sowjetunion wegbringen. Ich schicke diesen Brief durch Ekaterina Pavlovna Peshkova, die Frau von Maxim Gorki. Hochachtungsvoll Ihre A. Romanova. 22. Juni 1938, Kasan.

Moskau, Kuznetsky Most, 24. Hilfe für politische Gefangene. Ekaterina Pavlovna persönlich Peshkova.

„Hallo, Geliebte, liebe Ekaterina Pawlowna! Ich sende Ihnen meine herzlichen Grüße. Verzeihen Sie, dass ich Sie störe, aber ich habe beschlossen, eine kleine Bitte zu stellen. Ich bitte Sie, lehnen Sie nicht ab, wenn Sie können, helfen Sie mir angesichts der Tatsache, dass mir in dem Kleiderlager, in dem ich mich befinde, einige Dinge gestohlen wurden und es niemanden gibt, den Sie fragen können ... Als ich in Moskau war 1934 erhielt ich ausländische Sachen durch die schwedische Botschaft von meiner Freundin Gretty Janson ... Bitte schicken Sie mir, wenn Sie können, so schnell wie möglich einen Mantel und einen Strumpf, wofür ich Ihnen aufrichtig dankbar bin und versuchen werde, Ihnen zu danken bei der ersten gelegenheit...

Die Tochter des ehemaligen Nikolaus II. schreibt Ihnen, vor 20 Jahren wurde ich vor dem Tod gerettet, verwundet, ein 15-jähriges Mädchen ... Jetzt bin ich 36 Jahre alt. Ich persönlich habe sehr gelitten, ich habe Entsetzen erlebt. Und jetzt bin ich froh, dass meine Verwandten von mir erfahren haben und wir zusammen sein sollten. Ich weiß nicht, ob sie mich aufgeben werden oder nicht. Ich sitze nur für eine meiner Ursprünge, an nichts anderem bin ich schuld. Ich hatte einen gefälschten Pass im Namen von Ivanova-Vasilyeva, aber dafür bin ich gegangen ...

Diese Briefe wurden in Pomppolits Archiv von Leah Dolzhanskaya gefunden, einer Historikerin, Archivarin, Mitarbeiterin des Forschungs- und Informations- und Bildungszentrums der Gedenkstätte und Autorin eines Buches über das Leben von Ekaterina Peshkova, der ersten Frau von Maxim Gorki.

Nadezhda Vladimirovna Ivanova-Vasilyeva schrieb Dutzende von Briefen und Petitionen. Alle sind in ihrer Krankengeschichte abgelegt und kamen natürlich nicht über die geschlossene Anstalt hinaus. Sie ahnte natürlich, dass sie ins Nirgendwo schrieb, weil sie nie eine Antwort erhielt. Die Gefangene versuchte, ihre Briefe durch die Krankenschwestern zu schmuggeln, wie der Eintrag in der Krankengeschichte belegt, und es gelang ihr einmal auf wundersame Weise. Es gab einen Mann, der so sehr an die Geschichte der „Königin“ glaubte, dass er keine Angst hatte, gegen die strengen Regeln des Sonderkorps zu verstoßen und Briefe aus der Institution des Regimes zu nehmen und sie dann nach Moskau zu liefern. Es war eine mutige Tat, die mit einem enormen Risiko behaftet war. Die in fliegender Handschrift geschriebenen Flugblätter aus den Kerkern erreichten die Adressatin - Ekaterina Peshkova. Und sie gingen ins Archiv.

Dem seltsamen Patienten, der sich durch Unglück und Aussehen, Manieren und Geschichten über das königliche Leben von den umliegenden Freunden abhob, wurde geglaubt. Wie allerdings in der kurzen Zeit ihres Lebens außerhalb der Gefängnis- und Krankenhausmauern, als sich laut Ermittlungen eine konterrevolutionäre Gruppe monarchistisch gesinnter Gläubiger um sie bildete.

Die Nonne Valeria Makeeva, die mit Ivanova-Vasilyeva eine Station teilte, erzählte mir, dass das Krankenhaus Nadezhda Vladimirovna nicht als Betrügerin betrachtete und jedes Jahr an ihrem Namenstag, dem 4. Januar, sogar Tee im Gebäude arrangiert wurde. Krankenschwestern und Kindermädchen brachten Gebäck von zu Hause mit den Worten: „Heute feiert die Königin!“ Der Chefarzt fragte Valeria einmal: "Was denken Sie, vielleicht ist unsere Patientin Großherzogin Anastasia Nikolaevna?"

Eine Teilnehmerin des Großen Vaterländischen Krieges, Antonina Mikhailovna Belova, die wegen „aufrührerischer Tagebucheinträge“ in einem Gefängniskrankenhaus landete und sich von 1952 bis 1956 auch mit der „Königin“ in derselben Abteilung befand, schrieb in einem Leserbrief: „Da ich viel über „Behandlung“ weiß, schweige ich beim Verlassen des Krankenhauses über alles. Aber nachdem ich von Ihrem Artikel gehört hatte, beschloss ich, von meinem persönlichen Treffen mit Anastasia zu erzählen. Mich trieb die Pflicht, Christ zu sein. Sie war die wahre jüngste Tochter des Zaren Nikolaus II. Sie hatte ein fast nicht-russisches Gesicht: fast oval, ihre Nase war länger als gewöhnlich, mit einem leichten Höcker. Dunkle Augenbrauen sind zum Nasenrücken verschoben, die Augen sind groß und scharf. Was mich am meisten erstaunt hat, war die veraltete, schöne, hohe Frisur... Anastasia erzählte mir von ihrer wundersamen Errettung, davon, dass ihr ein Ohrring mit Diamanten aus dem Ohr gerissen wurde. Sie hob eine Strähne ihres Haares: ihr Ohr war halb hässlich von unten abgerissen ... Ich war wie betäubt. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass es in Abschnitt 9 einen großen Gefangenen gab.“

Anastasia sagte: „Ich verlor das Bewusstsein und dann erinnere ich mich an nichts. Ich bin in einem Keller aufgewacht. Auf solch tragische Weise überlebte ich zu meinem Leidwesen, einer aus dem gesamten Haus Romanov; Mehr als einmal bat sie aus Neid auf die Mitglieder der hingerichteten Familie um den Tod.

Moskau, Kuznetsky Most, 24, - Die Adresse von Pompolit wurde wie ein Passwort von Hand zu Hand weitergegeben. Es war die letzte Hoffnung für die „Volksfeinde“ und ihre Familien.

Fünfzehn Jahre lang, bis Juli 1938, operierte ein Dienst legal in der UdSSR, der auf jede erdenkliche Weise versuchte, das Schicksal der Menschen zu lindern, die unter die Mühlsteine ​​der Repression fielen! Zwar konnte Pompoli im Gegensatz zum politischen Roten Kreuz, das bis 1922 bestand, keinen Rechtsschutz gewähren, dennoch war seine Hilfe von unschätzbarem Wert. Er unterstützte die Gefangenen und ihre Familien mit Geld, Essen, Kleidung, Medikamenten, beantragte eine Überprüfung des Falls und verkürzte die Haftzeit. In den letzten sechs Monaten hat die Organisation praktisch nicht funktioniert. 1937 erhielt Ekaterina Pawlownas Assistent Mikhail Vinaver 25 Jahre, und Peshkova war machtlos. Sie konnte niemandem mehr helfen.

Auf dem Brief von Ivanova-Vasilyeva befindet sich eine handschriftliche Notiz von Ekaterina Pavlovna: „Geisteskrank. EP.“ Dies bedeutete, dass die Briefe nicht zugelassen würden und unter Verschluss blieben. Aber war es damals überhaupt möglich, etwas zu tun, ohne zu riskieren, bestenfalls für verrückt erklärt zu werden?

Ich traf den Namen Ivanova-Vasilyeva zum ersten Mal in der Ermittlungsakte von A.F. Ivanshin. Dies ist der Fall der unterirdischen kirchlich-monarchistischen Organisation von 1934 - sagt Leah Dolzhanskaya. - In Pomppolits Archiv wurden mehrere Briefe von Ivanova-Vasilyeva gefunden. So ist ein Brief von „Romanova Anastasia Nikolaevna“ aus dem Konzentrationslager Vishera (1933) erhalten geblieben, in dem sie darum bittet, ihre in Deutschland lebende Tante Ksenia Alexandrovna Dolgorukova zu informieren, damit sie ihr materielle Unterstützung zukommen lasse. Warum hat Ekaterina Pavlovna eine Notiz "psychisch krank" gemacht? Es kann zwei Optionen geben. Vielleicht schien es ihr, und es ist sehr wahrscheinlich, dass der Autor der Briefe wirklich an einer Geisteskrankheit leidet (schließlich wurde die königliche Familie erschossen, und das ist eine bekannte Tatsache). Gleichzeitig verstand Ekaterina Pavlovna, dass es möglich war, das Leben einer leidenden Gefangenen nur zu retten, indem man sie für „geisteskrank“ erklärte. Diese Notiz befindet sich nur auf den letzten Briefen von 1938, als Pompoli seine Arbeit fast beendet hatte.

Wer war diese seltsame Ivanova-Vasilyeva? Warum trug sie wie ein Kreuz den Namen einer anderen Person und war sich bewusst, dass sie niemals freigelassen werden würde?

Kranker Betrüger oder Großherzogin?

Erst letztes Jahr wurde mir im Staatsarchiv der Russischen Föderation (GARF) erstmals die Akte Nr. 15977 ausgestellt. Bisher endeten alle meine Durchbruchsversuche zum Fall eines politischen Häftlings in einer ständigen Ablehnung.

Ich blättere durch die Seiten. Vernehmungsprotokolle, Zeugenaussagen. In der Spalte „Dienstort und Stellung“ gab die festgenommene Frau an, Fremdsprachenlehrerin zu sein, auf die Frage nach ihrem Vermögensstatus antwortete sie „nicht verfügbar“ und verweigerte die Auskunft über das Vermögen ihres Vaters. Im Absatz „soziale Herkunft“ steht „aus dem Adel“. Das Verhör war lapidar unterschrieben: „A. Romanova“.

Es ist erstaunlich und unerklärlich, dass die Ermittler, nachdem sie festgestellt hatten, dass die Gefangene mit einem falschen Pass lebt, nicht einmal versuchten, ihren richtigen Namen herauszufinden.

In dem Etui ist ein dicker Papierumschlag mit der Aufschrift „Vertraulich“ gesäumt. Was ist da: Fotos, Geheimdokumente? Der Kriminalfall ist fast 80 Jahre alt...

Journalistische Neugier lässt einen den Umschlag im Licht betrachten, aber leider ist nichts zu sehen. Es bleibt nur, einen offiziellen Brief an die Führung des GARF zu schreiben, mit der Bitte, das im Umschlag enthaltene Geheimnis zu enthüllen. Die Antwort ist enttäuschend: Im Umschlag liegt ein ärztliches Attest.

Ich habe dieses Dokument bereits in den Archiven der Kasaner Psychiatrischen Klinik gesehen. Hier einige Fragmente: „Die Testperson ist mittelgroß, asthenisch gebaut, sieht viel älter aus als das angegebene Alter ... Im unteren Drittel beider Schulterknochen befinden sich laut Schlussfolgerung eines Spezialisten ausgedehnte weiche Narben , von Schussursprung ... Im Oberkiefer fehlen die meisten Zähne.“ Das Gesetz stellte auch fest, dass „eine Kommunikation nur im Rahmen eines Gesprächs über ihre angeblich königliche Herkunft möglich ist. Sie ist völlig erfüllt von wahnhaften Gedanken über ihre Herkunft aus der Familie Romanov ... Dieser Unsinn kann in keiner Weise korrigiert werden.

Kombiniertes Porträt. Rechts - Großherzogin Anastasia, links - Nadezhda Ivanova-Vasilyeva.

Nach der Rehabilitation wurde Nadezhda Vladimirovna Ivanova-Vasilyeva in eine klinische psychiatrische Klinik verlegt und dann außer Sichtweite - in ein Internat für Psychochroniker auf der Insel Sviyazhsk, wo sie ihre Tage beendete. Sie wurde als herrenlos begraben. Es ist nur bekannt, in welchem ​​Teil des Dorffriedhofs.

Hätte die Großherzogin überleben können? Es wird ein Augenzeugenbericht beschrieben, der angeblich am frühen Morgen des 17. Juli 1918 die verwundete, aber lebende Anastasia im Haus am Voskresensky-Prospekt in Jekaterinburg (fast gegenüber dem Ipatiev-Haus) gesehen haben soll. Es war ein gewisser Wiener Schneider Heinrich Kleinbezetl, ein österreichischer Kriegsgefangener, der im Sommer 1918 in Jekaterinburg als Lehrling bei dem Schneider Baudin arbeitete. Am frühen Morgen des 17. Juli, wenige Stunden nach dem brutalen Massaker im Keller des Ipatiev-Hauses, wurde die Prinzessin von einem der Wächter, der wahrscheinlich mit der Familie sympathisierte, in dieses Haus gebracht.

Natürlich ist nicht auszuschließen, dass die Aussage des Wiener Schneiders nur ein Hirngespinst ist. Und das ist durchaus verständlich. Ein unter mysteriösen Umständen begangener Mord sorgt immer wieder für Gerüchte. Vor allem, wenn es sich bei den Opfern um berühmte Persönlichkeiten handelt, insbesondere um gekrönte Persönlichkeiten. Verschiedene Personen beanspruchten ihre Rechte auf die Rolle von Mitgliedern der königlichen Familie. Vor allem gab es falsche Alekseev und Pseudo-Anastasy. Als bei einer Beerdigung in der Nähe von Jekaterinburg die Überreste von zwei Menschen verschwanden, verbreiteten sich Gerüchte über eine wundersame Rettung mit neuer Kraft.

Aber wie Sie wissen, befanden sich erst 2007, einen halben Kilometer von der Hauptgrabstätte entfernt, die Überreste von Zarewitsch Alexei und Großherzogin Maria. Experten bestätigten ihre Echtheit bereits im Jahr 2008, aber diese Fragmente sind immer noch unvergraben und warten auf ihre letzte Ruhestätte im Safe des Staatsarchivs von Russland.

Die offizielle Sichtweise: Alle Familienmitglieder von Nikolaus II. und er selbst wurden 1918 in Jekaterinburg erschossen, und niemandem gelang die Flucht. Und alle Anwärter auf die Rolle von Anastasia und Alexei, die überlebt haben, sind Betrüger.

Nachdem alle Mitglieder der königlichen Familie als Heilige heiliggesprochen wurden, hat die russisch-orthodoxe Kirche die Ergebnisse der genetischen Untersuchung noch nicht anerkannt und nicht offiziell an der Bestattungszeremonie der Überreste der königlichen Familie im Grab der Peter-und-Paul-Kathedrale teilgenommen In 1998. Im Jahr 2000 wurden die ermordeten Romanows als Märtyrer des Glaubens verherrlicht. Um die aktuelle Position der Kirche zu klären, rief ich das Moskauer Patriarchat an.

Wir werfen niemandem Fälschungen vor und vertrauen wissenschaftlichen Schlussfolgerungen, schon weil die Kirche kein Forschungsinstitut ist, das die Ergebnisse einer Untersuchung verifizieren kann, erklärt Vakhtang Kipshidze, Leiter der analytischen Abteilung der Synodalen Informationsabteilung der Russisch-Orthodoxen Kirche , aber unsere zurückhaltende Haltung gegenüber den Überresten hängt damit zusammen, dass es bei der Probennahme für Forschungszwecke nicht genügend Offenheit gab. Die königliche Familie wurde heiliggesprochen, das heißt, heiliggesprochen, und die Menschen wollen sicher sein, dass die Reliquien, die sie anbeten, die Überreste derselben Menschen sind. Und Unsicherheit können wir uns nicht leisten. Zweifel lassen sich leicht ausräumen, indem Proben, die öffentlich entnommen wurden, erneut untersucht werden.

Das Rätsel um den mysteriösen Gefangenen blieb bei ihr. Und wir werden wahrscheinlich nie erfahren, wer sie wirklich war. Eine Adlige mit gebrochener Psyche? Oder Anastasia?

Maria Fjodorowna

Nikolaus I

Alexandra Fjodorowna

Alexander II

Maria Alexandrowna

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen waren die Kinder des Kaisers nicht mit Luxus verwöhnt. Anastasia teilte sich ein Zimmer mit ihrer älteren Schwester Maria. Die Wände des Zimmers waren grau, die Decke mit Bildern von Schmetterlingen geschmückt. An den Wänden hängen Ikonen und Fotografien. Die Möbel sind weiß und grün, die Einrichtung ist einfach, fast spartanisch, eine Couch mit bestickten Kissen und eine Militärkoje, auf der die Großherzogin das ganze Jahr über schlief. Diese Koje wanderte im Zimmer umher, um sich im Winter in einem helleren und wärmeren Teil des Zimmers zu befinden, und im Sommer wurde sie manchmal sogar auf den Balkon gezogen, um eine Pause von Stickigkeit und Hitze einzulegen. Dieselbe Koje wurde in den Urlaub in den Livadia-Palast mitgenommen, auf dem die Großherzogin während ihres sibirischen Exils schlief. Ein großer Raum nebenan, durch einen Vorhang in zwei Hälften geteilt, diente den Großherzoginnen als gemeinsames Boudoir und Badezimmer.

Das Leben der Großherzoginnen war ziemlich eintönig. Frühstück um 9 Uhr, zweites Frühstück sonntags um 13.00 oder 12.30 Uhr. Um fünf Uhr - Tee, um acht - ein gemeinsames Abendessen, und das Essen war ziemlich einfach und unprätentiös. Abends lösten die Mädchen Scharaden und stickten, während ihr Vater ihnen vorlas.

Früh morgens sollte es ein kaltes Bad nehmen, abends ein warmes, dem ein paar Tropfen Parfüm zugesetzt wurden, und Anastasia bevorzugte Kotis Parfüm mit dem Duft von Veilchen. Diese Tradition hat sich seit der Zeit von Katharina I. erhalten. Als die Mädchen klein waren, trugen die Diener Eimer mit Wasser ins Badezimmer, als sie größer wurden, war es ihre Verantwortung. Es gab zwei Bäder - das erste große, das aus der Zeit der Regierungszeit von Nikolaus I. übrig geblieben war (nach der erhaltenen Tradition hinterließ jeder, der darin badete, sein Autogramm an der Seite), das andere - kleinere - war für Kinder bestimmt .

Die Sonntage wurden mit besonderer Ungeduld erwartet - an diesem Tag besuchten die Großherzoginnen mit ihrer Tante - Olga Alexandrovna - Kinderbälle. Besonders interessant war der Abend, an dem Anastasia mit jungen Offizieren tanzen durfte.

Wie andere Kinder des Kaisers wurde Anastasia zu Hause erzogen. Die Ausbildung begann im Alter von acht Jahren, das Programm umfasste Französisch und Englisch, Geschichte, Erdkunde, das Gesetz Gottes, Naturwissenschaften, Zeichnen, Grammatik sowie Tanzen und Unterricht in guten Manieren. Anastasia unterschied sich nicht im Fleiß in ihren Studien, sie konnte Grammatik nicht ertragen, sie schrieb mit schrecklichen Fehlern und nannte das Rechnen mit kindlicher Unmittelbarkeit "Schweineei". Der Englischlehrer Sidney Gibbs erinnerte sich, dass sie einmal versuchte, ihn mit einem Blumenstrauß zu bestechen, um ihre Note zu verbessern, und nachdem er sich geweigert hatte, gab sie diese Blumen einem Russischlehrer, Petrov.

Grigori Rasputin

Wie Sie wissen, wurde Grigory Rasputin Kaiserin Alexandra Feodorovna am 1. November 1905 vorgestellt. Die Krankheit des Zarewitsch wurde geheim gehalten, daher führte das Erscheinen eines „Muschik“, der dort fast sofort bedeutenden Einfluss erlangte, am Hof ​​zu Vermutungen und Gerüchten. Unter dem Einfluss ihrer Mutter gewöhnten sich alle fünf Kinder daran, dem „heiligen Alten“ vollkommen zu vertrauen und ihm ihre Gefühle und Gedanken mitzuteilen.

Großherzogin Olga Alexandrowna erinnerte sich, wie sie einmal in Begleitung des Zaren in die Kinderzimmer ging, wo Rasputin die in weißen Nachthemden gekleideten Großherzoginnen für den kommenden Schlaf segnete.

Das gleiche gegenseitige Vertrauen und die gleiche Zuneigung zeigen sich in den Briefen von „Elder Gregory“, die er an die kaiserliche Familie schickte. Hier ein Auszug aus einem der Briefe von 1909:

Anastasia schrieb an Rasputin:

Mein geliebter, kostbarer, einziger Freund. Wie ich mich danach sehne, dich wiederzusehen. Heute habe ich dich in einem Traum gesehen. Ich frage Mama immer, wann du uns das nächste Mal besuchst, und ich freue mich, dass ich die Gelegenheit habe, dir diesen Glückwunsch zu schicken. Frohes neues Jahr und möge es Ihnen Gesundheit und Glück bringen. Ich denke immer an dich, mein lieber Freund, weil du immer nett zu mir warst. Ich habe dich lange nicht gesehen, aber jeden Abend habe ich mich unweigerlich an dich erinnert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Mama verspricht, wenn du wieder kommst, treffen wir uns auf jeden Fall bei Anya. Dieser Gedanke erfüllt mich mit Freude. Deine Anastasia.

Sofya Ivanovna Tyutcheva, die Gouvernante der kaiserlichen Kinder, war schockiert, dass Rasputin uneingeschränkten Zugang zu den Kinderzimmern hatte, und meldete dies dem Zaren. Der Zar unterstützte ihre Forderung, aber Alexandra Feodorovna und die Mädchen selbst waren ganz auf der Seite des „Heiligen Ältesten“.

Auf Drängen von Kaiserin Tyutchev wurde sie entlassen. Aller Wahrscheinlichkeit nach erlaubte sich der „heilige alte Mann“ keine Freiheiten, aber in Petersburg verbreiteten sich so schmutzige Gerüchte, dass die Brüder und Schwestern des Kaisers gegen Rasputin zu den Waffen griffen und Xenia Alexandrowna ihrem Bruder einen besonders harten Brief schickte, in dem sie Rasputin beschuldigte des „Khlystismus“, der dagegen protestiert, dass dieser „betrügerische alte Mann“ uneingeschränkten Zugang zu Kindern hat. Anonyme Briefe und Karikaturen wurden von Hand zu Hand weitergegeben, die die Beziehung des alten Mannes zur Kaiserin, Mädchen und Anna Vyrubova darstellten. Um den Skandal zu löschen, musste Nikolai zum großen Missfallen der Kaiserin Rasputin vorübergehend aus dem Palast entfernen und pilgerte zu heiligen Stätten. Trotz Gerüchten hielten die Beziehungen der kaiserlichen Familie zu Rasputin bis zu seiner Ermordung am 17. Dezember 1916 an.

A. A. Mordvinov erinnerte sich, dass alle vier Großherzoginnen nach der Ermordung Rasputins „ruhig und sichtlich deprimiert wirkten, sie saßen eng aneinander gepresst“ auf dem Sofa in einem der Schlafzimmer, als würden sie erkennen, dass Russland in Bewegung geraten war, was passieren würde bald unkontrollierbar. Auf Rasputins Brust wurde eine vom Kaiser, der Kaiserin und allen fünf Kindern unterzeichnete Ikone angebracht. Zusammen mit der gesamten kaiserlichen Familie war Anastasia am 21. Dezember 1916 bei der Beerdigung anwesend. Es wurde beschlossen, über dem Grab des „heiligen Ältesten“ eine Kapelle zu errichten, aber aufgrund späterer Ereignisse wurde dieser Plan nicht verwirklicht.

Maria und Anastasia gaben den Verwundeten Konzerte und taten ihr Bestes, um sie von ihren schweren Gedanken abzulenken. Sie verbrachten ihre Tage im Krankenhaus und brachen widerwillig ihre Arbeit zugunsten des Unterrichts ab. Anastasia erinnerte sich bis zu ihrem Lebensende an diese Tage:

Ich erinnere mich, wie wir vor langer Zeit das Krankenhaus besuchten. Ich hoffe, dass alle unsere Verwundeten am Leben bleiben. Fast alle wurden später aus Zarskoje Selo weggebracht. Erinnern Sie sich an Lukasow? Er war so unglücklich und gleichzeitig so nett und spielte immer wie ein Kind mit unseren Armbändern. Seine Visitenkarte blieb in meinem Album, aber das Album selbst blieb leider in Zarskoje. Jetzt bin ich im Schlafzimmer und schreibe auf den Tisch, und darauf sind Fotos von unserem geliebten Krankenhaus. Weißt du, es war eine wunderbare Zeit, als wir das Krankenhaus besuchten. Wir denken oft darüber nach, und unsere abendlichen Gespräche am Telefon und alles andere ...

Unter Hausarrest

Laut den Erinnerungen von Lily Den (Julia Alexandrovna von Den), einer engen Freundin von Alexandra Feodorovna, erkrankten die Kinder im Februar 1917, mitten in der Revolution, nacheinander an Masern. Anastasia erkrankte als letzte, als der Palast von Zarskoje Selo bereits von den aufständischen Truppen umzingelt war. Der Zar befand sich damals im Hauptquartier des Oberbefehlshabers in Mogilev, nur die Kaiserin mit ihren Kindern blieb im Palast.

Letztendlich beschloss die Provisorische Regierung, die Familie des ehemaligen Zaren nach Tobolsk zu verlegen. Am letzten Tag vor der Abreise hatten sie Zeit, sich von den Dienern zu verabschieden, ihre Lieblingsplätze im Park, Teiche, Inseln zum letzten Mal zu besuchen. Alexey schrieb in sein Tagebuch, dass es ihm an diesem Tag gelang, seine ältere Schwester Olga ins Wasser zu stoßen. Am 12. August 1917 fuhr ein Zug unter der Flagge der Mission des Japanischen Roten Kreuzes streng vertraulich vom Abstellgleis ab.

Tobolsk

Jekaterinburg

Es gibt Hinweise darauf, dass Tatyana, Maria und Anastasia nach der ersten Salve überlebten und durch Schmuck gerettet wurden, der in die Korsetts der Kleider eingenäht war. Später zeigten Zeugen, die vom Ermittler Sokolov verhört wurden, dass Anastasia von den königlichen Töchtern am längsten dem Tod widerstand, bereits verwundet, sie musste mit Bajonetten und Gewehrkolben erledigt werden. Nach den vom Historiker Edward Radzinsky entdeckten Materialien blieb Anna Demidova, Alexandras Dienerin, die es schaffte, sich mit einem mit Juwelen gefüllten Kissen zu schützen, am längsten am Leben.

Zusammen mit den Leichen ihrer Verwandten wurde Anastasias Leichnam in Laken gewickelt, die aus den Betten der Großherzoginnen stammen, und zur Beerdigung in den Trakt der Vier Brüder gebracht. Dort wurden die durch Gewehrkolbenschläge und Schwefelsäure bis zur Unkenntlichkeit entstellten Leichen in eine der alten Minen geworfen. Später fand der Ermittler Sokolov hier die Leiche von Jimmys Hund. Nach der Hinrichtung wurde im Zimmer der Großherzoginnen die letzte Zeichnung von Anastasias Hand gefunden - eine Schaukel zwischen zwei Birken.

Charakter. Zeitgenossen über Anastasia

Anastasia in einer anderen mimischen Szene

Nach den Erinnerungen von Zeitgenossen war Anastasia klein und dicht, mit blonden Haaren mit einem rötlichen Farbton und großen blauen Augen, die von ihrem Vater geerbt wurden. Das Mädchen zeichnete sich durch einen leichten und fröhlichen Charakter aus, sie liebte es, Bastschuhe zu spielen, verwirkte, in Serso konnte sie stundenlang unermüdlich durch den Palast eilen und Verstecken spielen. Sie kletterte leicht auf Bäume und weigerte sich oft aus reinem Unfug, zu Boden zu steigen. Sie war unerschöpflich an Erfindungen, zum Beispiel liebte sie es, die Wangen und Nasen ihrer Schwestern, Brüder und Hofdamen mit duftendem Karmin und Erdbeersaft zu bemalen. Mit ihrer leichten Hand wurde es Mode, Blumen und Bänder in ihr Haar zu weben, worauf die kleine Anastasia sehr stolz war. Sie war unzertrennlich von ihrer älteren Schwester Maria, verehrte ihren Bruder und konnte ihn stundenlang unterhalten, wenn eine andere Krankheit Alexei ins Bett brachte. Anna Vyrubova erinnerte sich: "Anastasia war wie aus Quecksilber und nicht aus Fleisch und Blut." Einmal kroch sie als kleines Mädchen, drei oder vier Jahre alt, bei einem Empfang in Kronstadt unter den Tisch und fing an, die Anwesenden an den Beinen zu kneifen, wobei sie einen Hund darstellte – wofür sie von ihrem Vater sofort eine scharfe Rüge erhielt .

Sie hatte auch ein klares Talent als Comic-Darstellerin und liebte es, andere zu parodieren und nachzuahmen, und sie tat es sehr talentiert und lustig. Einmal sagte Alexei zu ihr:

Darauf erhielt er eine unerwartete Antwort, dass die Großherzogin nicht im Theater auftreten könne, sie habe andere Pflichten. Manchmal jedoch wurden ihre Witze nicht harmlos. Also neckte sie ihre Schwestern unermüdlich, als sie einmal mit Tatjana Schneebälle spielte, und schlug ihr so ​​sehr ins Gesicht, dass die Älteste nicht auf den Beinen bleiben konnte; die Täterin selbst weinte jedoch zu Tode erschrocken lange Zeit in den Armen ihrer Mutter. Großherzogin Nina Georgievna erinnerte sich später daran, dass die kleine Anastasia ihre große Statur nicht verzeihen wollte, während der Spiele versuchte sie, ihre Rivalin zu überlisten, ihr Bein zu rahmen und sogar zu kratzen.

Die kleine Anastasia unterschied sich auch nicht in besonderer Genauigkeit und Liebe zur Ordnung. Halle Reeves, die Frau eines am Hof ​​​​des letzten Kaisers akkreditierten amerikanischen Diplomaten, erinnerte sich daran, wie wenig Anastasia im Theater Schokolade aß und sich nicht die Mühe machte, abzuheben ihre langen weißen Handschuhe und schmierte sich verzweifelt Gesicht und Hände ein. Ihre Taschen waren ständig mit Pralinen und Crème Brûlée gefüllt, die sie großzügig mit anderen teilte.

Sie liebte auch Tiere. Zunächst lebte ein Spitz namens Shvybzik bei ihr, viele lustige und berührende Fälle wurden auch mit ihm in Verbindung gebracht. Also weigerte sich die Großherzogin, ins Bett zu gehen, bis der Hund zu ihr kam, und nachdem sie ihr Haustier verloren hatte, rief sie ihn mit einem lauten Bellen - und es gelang ihr, Shvybzik wurde unter dem Sofa gefunden. Als 1915 eine Pommersche an einer Infektion starb, war sie mehrere Wochen untröstlich. Zusammen mit ihren Schwestern und ihrem Bruder begruben sie den Hund und begruben ihn in Peterhof auf der Kinderinsel. Sie hatte dann einen Hund namens Jimmy.

Sie zeichnete gerne und sehr gut, spielte gerne Gitarre oder Balalaika mit ihrem Bruder, strickte, nähte, schaute Filme, fotografierte gern, was damals angesagt war, und hatte ein eigenes Fotoalbum, liebte es telefonieren, lesen oder einfach nur im Bett liegen. Während des Krieges begann sie heimlich vor ihren Eltern zu rauchen, wobei sie von ihrer älteren Schwester Olga begleitet wurde.

Die Großherzogin war nicht bei guter Gesundheit. Seit ihrer Kindheit litt sie unter Schmerzen in den Füßen – eine Folge einer angeborenen Krümmung der großen Zehen, dem sogenannten Lat. hallux valgus- ein Syndrom, nach dem sie später mit einem der Betrüger identifiziert wird - Anna Anderson. Sie hatte einen schwachen Rücken, obwohl sie mit aller Kraft die zur Kräftigung der Muskeln erforderliche Massage vermied und sich vor der Masseurin versteckte, die in den Schrank oder unter das Bett kam. Selbst bei kleinen Schnitten hörte die Blutung ungewöhnlich lange nicht auf, woraus die Ärzte schlossen, dass Anastasia nach ihrer Mutter eine Trägerin von Hämophilie ist.

Wie General M. K. Diterikhs, der an der Untersuchung des Mordes an der königlichen Familie beteiligt war, aussagte:

Zeichnung der Großherzogin Anastasia

Der Französischlehrer Gilliard erinnerte sich so an sie:

Entdeckung von Überresten

Überqueren Sie die Ganina-Grube

Der Vier-Brüder-Trakt liegt wenige Kilometer vom Dorf Koptyaki entfernt, unweit von Jekaterinburg. Eine seiner Gruben wurde von Yurovskys Team für die Beerdigung der Überreste der königlichen Familie und der Bediensteten ausgewählt.

Es war nicht möglich, den Ort von Anfang an geheim zu halten, da die Straße nach Jekaterinburg buchstäblich neben dem Trakt vorbeiführte, wurde die Prozession am frühen Morgen von einer Bäuerin aus dem Dorf Koptyaki Natalya Zykova gesehen , und dann mehrere weitere Personen. Die Männer der Roten Armee, die mit Waffen drohten, vertrieben sie.

Später, am selben Tag, waren im Trakt Granatenexplosionen zu hören. An einem seltsamen Vorfall interessiert, kamen die Einheimischen einige Tage später, als die Absperrung bereits entfernt worden war, zum Trakt und schafften es, in Eile, unbemerkt von den Henkern, mehrere Wertgegenstände (anscheinend der königlichen Familie) zu finden.

Amerikanische Wissenschaftler glaubten, dass der vermisste Körper Anastasia gehörte, weil keines der weiblichen Skelette Anzeichen von Unreife wie ein unreifes Schlüsselbein, unreife Weisheitszähne oder unreife Rückenwirbel aufwies, die sie im Körper einer siebzehnjährigen Frau zu finden erwarteten. jähriges Mädchen.

Als die sterblichen Überreste der kaiserlichen Familie 1998 schließlich beigesetzt wurden, wurde die 1,70 m lange Leiche unter dem Namen Anastasia begraben. Fotos des Mädchens neben ihren Schwestern, die sechs Monate vor dem Attentat aufgenommen wurden, zeigen, dass Anastasia es war Sieben Monate vor dem Mord schrieb ihre Mutter sieben Monate vor dem Mord in einem Brief an eine Freundin: „Anastasia ist zu ihrer Verzweiflung dick geworden und sieht genauso aus wie Maria a vor ein paar Jahren - die gleiche große Taille und die gleichen kurzen Beine ... Hoffen wir, dass es mit dem Alter vergeht ... "Wissenschaftler halten es für unwahrscheinlich, dass sie in den letzten Monaten ihres Lebens stark gewachsen ist. Ihre wahre Größe betrug ungefähr 5 ' 2".

Die Zweifel wurden 2007 endgültig ausgeräumt, nachdem die Überreste eines jungen Mädchens und eines Jungen auf der sogenannten Porosenkovsky-Wiese entdeckt wurden, die später als Zarewitsch Alexei und Maria identifiziert wurden. Die genetische Untersuchung bestätigte die ersten Befunde. Im Juli 2008 wurden diese Informationen offiziell vom Untersuchungsausschuss der Staatsanwaltschaft der Russischen Föderation bestätigt, der besagte, dass eine Untersuchung der 2007 auf der alten Koptyakovskaya-Straße gefundenen Überreste ergab, dass die entdeckten Überreste Großherzogin Maria und Zarewitsch Alexei gehören , der der Erbe des Kaisers war.

Falsche Anastasia

Die berühmteste der falschen Anastasias ist Anna Anderson

Gerüchte, dass eine der Töchter des Zaren fliehen konnte - entweder durch Flucht aus dem Haus von Ipatiev oder sogar vor der Revolution, als sie durch eine der Dienerinnen ersetzt wurde, begannen fast unmittelbar nach der Hinrichtung der Zarenfamilie unter russischen Emigranten zu kursieren. Versuche einer Reihe von Menschen, den Glauben an die mögliche Rettung der jüngeren Prinzessin Anastasia für egoistische Zwecke zu nutzen, führten zum Erscheinen von mehr als dreißig falschen Anastasias. Eine der berühmtesten Betrügerinnen war Anna Anderson, die behauptete, ein Soldat namens Tschaikowsky habe es geschafft, sie verwundet aus dem Keller des Ipatiev-Hauses zu ziehen, nachdem er gesehen hatte, dass sie noch am Leben war. Eine andere Version derselben Geschichte wurde von dem ehemaligen österreichischen Kriegsgefangenen Franz Svoboda im Prozess präsentiert, in dem Anderson versuchte, ihr Recht zu verteidigen, Großherzogin genannt zu werden und Zugang zum hypothetischen Erbe ihres „Vaters“ zu erhalten. Svoboda erklärte sich selbst zu Andersons Retter, und seiner Version zufolge wurde die verwundete Prinzessin in das Haus eines "Nachbarn gebracht, der in sie verliebt war, ein gewisser X". Diese Version enthielt jedoch eine ganze Menge offensichtlich unglaubwürdiger Details, etwa über Verstöße gegen die Ausgangssperre, an die in diesem Moment undenkbar war, über angeblich in der ganzen Stadt geklebte Plakate, die die Flucht der Großherzogin ankündigten, und über allgemeine Durchsuchungen , die zum Glück nichts gab. Thomas Hildebrand Preston, damals britischer Generalkonsul in Jekaterinburg, wies solche Fälschungen zurück. Obwohl Anderson bis zu ihrem Lebensende ihre „königliche“ Herkunft verteidigte, das Buch „I, Anastasia“ schrieb und mehrere Jahrzehnte lang Rechtsstreitigkeiten führte, wurde zu ihren Lebzeiten keine endgültige Entscheidung getroffen.

Genetische Analysen haben nun bisherige Vermutungen bestätigt, dass es sich bei Anna Anderson tatsächlich um Franzska Schanzkowska handelte, eine Arbeiterin in einer Berliner Sprengstofffabrik. Infolge eines Arbeitsunfalls wurde sie schwer verletzt und erhielt einen seelischen Schock, von dessen Folgen sie sich für den Rest ihres Lebens nicht befreien konnte.

Eine weitere falsche Anastasia war Evgenia Smith (Evgenia Smetisko), eine Künstlerin, die in den USA „Memoiren“ über ihr Leben und ihre wundersame Erlösung veröffentlichte. Es gelang ihr, erhebliche Aufmerksamkeit auf ihre Person zu lenken und ihre finanzielle Situation ernsthaft zu verbessern, indem sie auf das Interesse der Öffentlichkeit spekulierte.

Gerüchte über die Rettung von Anastasia wurden durch Nachrichten über Züge und Häuser angeheizt, die die Bolschewiki auf der Suche nach der vermissten Prinzessin durchsuchten. Während einer kurzen Haft in Perm im Jahr 1918 berichtete Prinzessin Elena Petrovna, die Frau von Anastasias entferntem Verwandten, Prinz Ivan Konstantinovich, dass die Wachen ein Mädchen in ihre Zelle brachten, das sich Anastasia Romanova nannte, und fragte, ob das Mädchen die Tochter von war der Zar. Elena Petrovna antwortete, dass sie das Mädchen nicht erkannte und die Wachen sie mitnahmen. Dem anderen Bericht verleiht ein Historiker mehr Glaubwürdigkeit. Acht Zeugen berichteten von der Rückkehr einer jungen Frau nach einem offensichtlichen Rettungsversuch im September 1918 an einem Bahnhof an der Alternate Route 37, nordwestlich von Perm. Diese Zeugen waren Maxim Grigoriev, Tatyana Sytnikova und ihr Sohn Fyodor Sytnikov, Ivan Kuklin und Marina Kuklina, Vasily Ryabov, Ustina Varankina und Dr. Pavel Utkin, der Arzt, der das Mädchen nach dem Vorfall untersuchte. Einige Zeugen identifizierten das Mädchen als Anastasia, als ihnen von Ermittlern der Weißen Armee Fotos der Großherzogin gezeigt wurden. Utkin erzählte ihnen auch, dass ein verletztes Mädchen, das er im Hauptquartier der Tscheka in Perm untersuchte, ihm sagte: "Ich bin die Tochter des Herrschers, Anastasia."

Gleichzeitig gab es Mitte 1918 mehrere Berichte über junge Leute in Russland, die sich als entflohene Romanows ausgaben. Boris Solovyov, der Ehemann von Rasputins Tochter Maria, betrog Geld von russischen Adelsfamilien für den angeblich entflohenen Romanov, der eigentlich mit dem Erlös nach China wollte. Solovyov fand auch Frauen, die bereit waren, sich als Großherzoginnen auszugeben, und trug so zur Einführung der Täuschung bei.

Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass tatsächlich eine oder mehrere Wachen einen der überlebenden Romanovs retten könnten. Yakov Yurovsky forderte die Wachen auf, in sein Büro zu kommen und die Dinge zu überprüfen, die sie nach dem Mord gestohlen hatten. Dementsprechend gab es eine Zeit, in der die Leichen der Opfer unbeaufsichtigt im Lastwagen, im Keller und auf dem Flur des Hauses lagen. Einige Wachen, die nicht an den Morden beteiligt waren und mit den Großherzoginnen sympathisierten, blieben einigen Informationen zufolge bei den Leichen im Keller.

Die letzte der falschen Anastasias, Natalya Bilikhodze, starb im Jahr 2000.

Nach der Veröffentlichung von Sergo Berias Buch „Mein Vater ist Lavrenty Beria“ kamen Gerüchte wieder auf, in denen sich der Autor beiläufig an ein Treffen im Foyer des Bolschoi-Theaters mit der angeblich geretteten Anastasia erinnert, die Äbtissin eines namenlosen bulgarischen Klosters wurde.

Gerüchte über eine "wundersame Rettung", die sich gelegt zu haben schienen, nachdem die königlichen Überreste 1991 einer wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen worden waren, wurden mit neuer Kraft wieder aufgenommen, als in der Presse veröffentlicht wurde, dass eine der Großherzoginnen unter den gefundenen Leichen fehlte (es war nahm an, dass es Maria war) und Zarewitsch Alexei. Einer anderen Version zufolge war Anastasia, die etwas jünger als ihre Schwester und fast ebenso komplex war, möglicherweise nicht unter den Überresten, sodass ein Identifizierungsfehler wahrscheinlich war. Diesmal beanspruchte Nadezhda Ivanova-Vasilyeva die Rolle der geretteten Anastasia, die den größten Teil ihres Lebens in der psychiatrischen Klinik in Kasan verbrachte, wo sie von den sowjetischen Behörden eingewiesen wurde, die angeblich die überlebende Prinzessin fürchteten.

Heiligsprechung

Die Heiligsprechung der Familie des letzten Zaren im Rang neuer Märtyrer wurde erstmals von der Orthodoxen Kirche im Ausland vorgenommen (1981), die Vorbereitungen für die Heiligsprechung in Russland begannen im selben Jahr, 1991, als die Ausgrabungen in Ganina Yama wieder aufgenommen wurden. Mit dem Segen von Erzbischof Melchisedek wurde am 7. Juli ein Päpstliches Kreuz im Trakt installiert. Am 17. Juli 1992 fand die erste Bischofsprozession zur Grabstätte der sterblichen Überreste der königlichen Familie statt.

Über die heilige Herrschaft der großen Märtyrerin, Zarin Alexandra, Zarewna Olga, Tatiano, Maria, Anastasia, zusammen mit Zarewitsch Alexi und den Märtyrern Elisabeth und Barbara! Nehmen Sie dieses warme Gebet aus unserem reuigen Herzen an, das zu Ihnen gebracht wird, und bitten Sie den allbarmherzigen Herrn und Retter Jesus Christus um Vergebung für uns und unseren gefallenen Vater, sogar bis zum siebten Knie. Wie du in deinem irdischen Leben deinem Volk unzählige Gnaden erwiesen hast, so erbarme dich jetzt uns Sündern und bewahre uns vor heftigen Leiden, vor Leiden der Seele und des Körpers, vor den Elementen, die sich mit Erlaubnis gegen uns erheben Gott, vor den Kämpfen des Feindes und dem Mörder und dem brüderlichen Blutvergießen. Stärke unseren Glauben und unsere Hoffnung und bitte den Herrn um Geduld und alles, was in diesem Leben nützlich und für die spirituelle Errettung nützlich ist. Tröste uns Trauernde und führe uns zum Heil. Amen.

Das Bild von Anastasia in Literatur und Kinematographie

Gedicht von Nikolai Gumilyov

Sonstiges

Anmerkungen

1. Zu Hause galt er jedoch als Scharlatan und wurde wegen Ausübung der Medizin ohne entsprechende Ausbildung sogar strafrechtlich verfolgt.
2. Makeevich, A.; Makeewitsch, G. Warten auf den Thronfolger. Zesarevich Alexej. Abgerufen am 21. August 2008.
3. Massie (1967), p. 153