Aus der Geschichte der Sicherheitsabteilungen der Polizeibehörde des Russischen Reiches. Bezirkssicherheitsabteilungen

Die Sicherheitsabteilung tauchte in den 1860er Jahren in Russland auf, als eine Welle des politischen Terrors über das Land fegte. Allmählich verwandelte sich die zaristische Geheimpolizei in eine Geheimorganisation, deren Mitarbeiter neben der Bekämpfung der Revolutionäre ihre eigenen privaten Aufgaben lösten.

Besondere Agentur

Eine der wichtigsten Rollen in der zaristischen Geheimpolizei spielten die sogenannten Spezialagenten, deren unauffällige Arbeit es der Polizei ermöglichte, ein wirksames System zur Überwachung und Verhinderung von Oppositionsbewegungen zu schaffen. Dazu gehörten Filer – „Überwachungsagenten“ und Informanten – „Hilfsagenten“.

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs gab es 70.500 Denunzianten und etwa 1.000 Späher. Es ist bekannt, dass in beiden Hauptstädten täglich 50 bis 100 Überwachungsagenten im Einsatz waren.

Anstelle des Füllers gab es eine ziemlich strenge Auswahl. Der Kandidat müsse "ehrlich, nüchtern, mutig, geschickt, entwickelt, schlagfertig, zäh, geduldig, ausdauernd, vorsichtig" sein. Sie nahmen in der Regel junge Leute, die nicht älter als 30 Jahre alt waren und ein unauffälliges Aussehen hatten.

Die Denunzianten wurden zum größten Teil unter den Trägern, Hausmeistern, Angestellten und Paßbeamten angeheuert. Hilfskräfte mussten alle verdächtigen Personen dem Bezirksvorsteher melden, der mit ihnen zusammenarbeitete.
Im Gegensatz zu Fillern waren Informanten keine Vollzeitbeschäftigten und erhielten daher kein festes Gehalt. Normalerweise erhielten sie für Informationen, die sich bei Überprüfung als „substanziell und nützlich“ herausstellten, eine Belohnung von 1 bis 15 Rubel. Manchmal wurden sie mit Sachen bezahlt. Also erinnerte sich Generalmajor Alexander Spiridovich daran, wie er neue Galoschen für einen der Informanten gekauft hatte. „Und dann hat er seine Kameraden im Stich gelassen, hat mit einer Art Raserei versagt. Das haben die Galoschen gemacht“, schrieb der Beamte.

Perlustratoren

Es gab Leute in der Kriminalpolizei, die eine ziemlich ungehörige Arbeit verrichteten - das Lesen persönlicher Korrespondenz, das sogenannte Durchlesen. Baron Alexander Benckendorff führte diese Tradition noch vor der Schaffung der Sicherheitsabteilung ein und nannte sie "eine sehr nützliche Sache". Nach der Ermordung Alexanders II. wurde die Lektüre persönlicher Korrespondenzen besonders aktiv.

"Schwarze Kabinette", die unter Katharina II. Geschaffen wurden, arbeiteten in vielen Städten Russlands - Moskau, St. Petersburg, Kiew, Odessa, Charkow, Tiflis. Die Verschwörung war derart, dass die Angestellten dieser Büros nichts von der Existenz von Büros in anderen Städten wussten.
Einige der "schwarzen Schränke" hatten ihre eigenen Besonderheiten. Laut der Zeitung Russkoye Slovo vom April 1917 haben sie sich in St. Petersburg auf das Lesen von Briefen von Würdenträgern spezialisiert, dann haben sie in Kiew die Korrespondenz prominenter Emigranten studiert - Gorki, Plechanow, Sawinkow.

Nach Angaben für 1913 wurden 372.000 Briefe geöffnet und 35.000 Auszüge angefertigt. Diese Produktivität ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der Illustratorenstab nur 50 Personen umfasste, zu denen 30 Postangestellte hinzukamen.
Es war eine ziemlich lange und mühselige Arbeit. Manchmal mussten Buchstaben entziffert, kopiert, Säuren oder Laugen ausgesetzt werden, um den verborgenen Text zu enthüllen. Und erst dann wurden verdächtige Briefe an die Fahndungsbehörden weitergeleitet.

Deins unter Fremden

Für eine effektivere Arbeit der Sicherheitsabteilung hat die Polizeibehörde ein umfangreiches Netzwerk von "internen Agenten" geschaffen, die verschiedene Parteien und Organisationen infiltrieren und die Kontrolle über ihre Aktivitäten ausüben. Gemäß den Anweisungen zur Rekrutierung von Geheimagenten wurden "verdächtige oder bereits in politische Angelegenheiten verwickelte, willensschwache Revolutionäre, die desillusioniert oder von der Partei beleidigt waren" bevorzugt.
Die Zahlungen für Geheimagenten lagen je nach Status und Vorteilen zwischen 5 und 500 Rubel pro Monat. Die Ochrana ermutigte ihre Agenten, auf der Parteileiter aufzusteigen, und half ihnen in dieser Angelegenheit sogar, indem sie höherrangige Parteimitglieder festnahm.

Mit großer Vorsicht behandelte die Polizei diejenigen, die freiwillig den Wunsch äußerten, dem Schutz der staatlichen Ordnung zu dienen, da sich unter ihnen viele zufällige Personen befanden. Wie ein Rundschreiben der Polizeibehörde zeigt, lehnte die Ochrana im Jahr 1912 die Dienste von 70 Personen "als nicht vertrauenswürdig" ab. So antwortete beispielsweise der von der Geheimpolizei rekrutierte Exilsiedler Feldman auf die Frage nach dem Grund für die Angabe falscher Informationen, dass er ohne Existenzmittel sei und um der Belohnung willen einen Meineid leistete.

Provokateure

Die Aktivitäten der angeworbenen Agenten beschränkten sich nicht auf Spionage und die Übermittlung von Informationen an die Polizei, sie provozierten häufig Aktionen, für die Mitglieder einer illegalen Organisation festgenommen werden konnten. Die Agenten meldeten Ort und Zeit der Aktion, und für die geschulte Polizei war es nicht mehr schwierig, die Verdächtigen festzunehmen. Laut dem Schöpfer der CIA, Allen Dulles, waren es die Russen, die die Provokation zur Kunst erhoben haben. Ihm zufolge "war dies das Hauptmittel, mit dem die zaristische Geheimpolizei die Spur der Revolutionäre und Dissidenten angriff." Die Kultiviertheit der russischen Provokateure Dulles im Vergleich zu den Charakteren von Dostojewski.

Der wichtigste russische Provokateur heißt Yevno Azef - sowohl ein Polizeiagent als auch der Führer der Sozialrevolutionären Partei. Nicht umsonst gilt er als Organisator der Morde an Großherzog Sergej Alexandrowitsch und Innenminister Plehwe. Asef war der bestbezahlte Geheimagent des Imperiums und erhielt 1.000 Rubel. im Monat.

Ein sehr erfolgreicher Provokateur war Lenins „Mitstreiter“ Roman Malinowski. Der Okhrana-Agent half der Polizei regelmäßig, unterirdische Druckereien ausfindig zu machen, berichtete von geheimen Treffen und konspirativen Treffen, aber Lenin wollte immer noch nicht an den Verrat seines Kameraden glauben. Am Ende erreichte Malinowski mit Hilfe der Polizei seine Wahl in die Staatsduma, noch dazu als Mitglied der bolschewistischen Fraktion.

Seltsame Inaktivität

Die Aktivitäten der Geheimpolizei waren mit Ereignissen verbunden, die ein zweideutiges Urteil über sich selbst hinterlassen haben. Eine davon war die Ermordung von Ministerpräsident Pjotr Stolypin. Am 1. September 1911 verwundete ein Anarchist und Geheimer Informant der Ochrana, Dmitry Bogrov, Stolypin im Kiewer Opernhaus ohne jegliches Eingreifen mit zwei Schüssen aus nächster Nähe tödlich. Außerdem waren in diesem Moment weder Nikolaus II noch Mitglieder der königlichen Familie in der Nähe, die nach dem Veranstaltungsplan beim Minister sein sollten.
An der Untersuchung des Mordes waren der Leiter der Palastwache Alexander Spiridovich und der Leiter der Kiewer Sicherheitsabteilung Nikolai Kulyabko beteiligt. Im Auftrag von Nikolaus II. Wurde die Untersuchung jedoch unerwartet eingestellt.
Einige Forscher, insbesondere Vladimir Zhukhrai, glauben, dass Spiridovich und Kulyabko direkt an der Ermordung von Stolypin beteiligt waren. Viele Fakten sprechen dafür. Erstens glaubten verdächtig leicht erfahrene Ochrana-Offiziere an Bogrovs Legende über einen gewissen Sozialrevolutionär, der Stolypin töten würde, und außerdem erlaubten sie ihm, mit einer Waffe in das Theatergebäude einzudringen, um den mutmaßlichen Mörder angeblich zu entlarven.

Zhukhrai behauptet, dass Spiridovich und Kulyabko nicht nur wussten, dass Bogrov Stolypin erschießen würde, sondern auch auf jede erdenkliche Weise dazu beigetragen hätten. Stolypin ahnte offenbar, dass sich eine Verschwörung gegen ihn zusammenbraute. Kurz vor dem Mord ließ er folgenden Satz fallen: "Sie werden mich töten und die Mitglieder der Wache werden mich töten."

Okhrana im Ausland

1883 wurde in Paris eine ausländische Geheimpolizei gegründet, um russische Emigrantenrevolutionäre zu überwachen. Und es gab jemanden, dem man folgen konnte: Das waren die Führer des Volkswillens, Lev Tikhomirov und Marina Polonskaya, und der Publizist Pjotr Lawrow und der Anarchist Pjotr Kropotkin. Interessant ist, dass unter den Agenten nicht nur Besucher aus Russland, sondern auch französische Zivilisten waren.

Von 1884 bis 1902 wurde die ausländische Geheimpolizei von Pjotr Rachkovsky geleitet - dies war die Blütezeit ihrer Tätigkeit. Insbesondere unter Rachkovsky besiegten Agenten eine große Druckerei von Narodnaya Volya in der Schweiz. Aber auch Rachkovsky war in verdächtige Verbindungen verwickelt - ihm wurde Kollaboration mit der französischen Regierung vorgeworfen.

Als der Direktor des Polizeidezernats Plehve einen Bericht über Rachkovskys dubiose Kontakte erhielt, schickte er sofort General Silvestrov nach Paris, um die Aktivitäten des Leiters der ausländischen Geheimpolizei zu überprüfen. Silvestrov wurde getötet, und bald wurde auch der Agent, der über Rachkovsky berichtet hatte, tot aufgefunden.

Außerdem wurde Rachkovsky verdächtigt, an der Ermordung von Plehve selbst beteiligt gewesen zu sein. Hohe Gönner aus dem Umfeld von Nikolaus II. konnten trotz kompromittierender Materialien die Immunität des Geheimagenten sicherstellen.

CH. "Basis"-Organisation. Element (Unterteilung) bewässert. Untersuchung des zaristischen Russlands im System der Polizeibehörde des Innenministeriums (Ende des 19. - Anfang des 20. Jahrhunderts). Die ersten beiden O.o. gegründet in St. Petersburg - "Abteilung für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Ruhe in der Hauptstadt (1866) und in Moskau - "Geheime Ermittlungsabteilung im Büro des Moskauer Polizeichefs" (1880). 1900 wurde die dritte OO gegründet. in Warschau. Seit 1902 wurde in großen Städten und Städten mit der größten revolutionären Bewegung ein Netzwerk von Abteilungen (zunächst als "Suchabteilungen" bezeichnet) organisiert: Kasan, Kiew, Saratow, Tiflis und andere (1907 gab es bereits 27 Abteilungen). ihnen und von 1914 - 60). Normen, Begründung für die Organisation und Aktivitäten von O.o. gegeben in einer Reihe von Rechtsakten: Verordnung "Über die Organisation der Geheimpolizei im Reich" (1882), Verordnung über den Anfang. Durchsuchung, Dienststellen (1902), Vorläufige Dienststellenordnung (1904), Dienststellenordnung (1907). O.o. waren in doppelter Unterordnung: Nach den Ergebnissen der operativen Untersuchung unterstellten sie sich der Polizeibehörde des Innenministeriums und in Bezug auf die Organisation (Kampf-, Inspektions- und Wirtschaftsbereiche) dem separaten Gendarmeriekorps. Siehe Gendarmeriedirektion der Provinz (GZhU), Detektivtätigkeiten, Bezirkssicherheitsabteilung,. Volkov A. Petrograder Sicherheitsabteilung. - S., 1917; Osorgin MA Sicherheitsabteilung und ihre Geheimnisse. - M, 1917; Zhilinsky V.B. Organisation und Leben der Sicherheitsabteilung in den Tagen der Zarenherrschaft. - S., 1918; Mitglieder S.B. Moskau Ochrana und seine geheimen Mitarbeiter. - M, 1919; Spiridowitsch A.I. unter dem zaristischen Regime. Notizen des Leiters der Sicherheitsabteilung. - M, 1926; Shindzhikashvili D.I. Innenministerium des zaristischen Russlands in der Zeit des Imperialismus. - Omsk, 1974; Zhukhrai V.M. Geheimnisse der zaristischen Geheimpolizei: Abenteurer und Provokateure. -M., 1991; ; ; Reent Yu.A. Allgemeine und politische Polizei Russlands (1900-1917). - Rjasan, 2001; ; Osipow A.V. Geschichte der Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod. - N. Nowgorod, 2003.-T. ein.

12. Mai 2015

Die Sicherheitsabteilung tauchte in den 1860er Jahren in Russland auf, als eine Welle des politischen Terrors über das Land fegte. Allmählich verwandelte sich die zaristische Geheimpolizei in eine Geheimorganisation, deren Mitarbeiter neben dem Kampf gegen die Revolutionäre ihre privaten Aufgaben lösten ...

Besondere Agentur

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs gab es 70.500 Denunzianten und etwa 1.000 Späher. Es ist bekannt, dass in beiden Hauptstädten täglich 50 bis 100 Überwachungsagenten im Einsatz waren.

Im Gegensatz zu Fillern waren Informanten keine Vollzeitbeschäftigten und erhielten daher kein festes Gehalt. Normalerweise erhielten sie für Informationen, die sich bei Überprüfung als „substanziell und nützlich“ herausstellten, eine Belohnung von 1 bis 15 Rubel.

Manchmal wurden sie mit Sachen bezahlt. Also erinnerte sich Generalmajor Alexander Spiridovich daran, wie er neue Galoschen für einen der Informanten gekauft hatte. „Und dann hat er seine Kameraden im Stich gelassen, hat mit einer Art Raserei versagt. Das haben die Galoschen gemacht", schrieb der Beamte.

Perlustratoren

Einige der "schwarzen Schränke" hatten ihre eigenen Besonderheiten. Laut der Zeitung Russkoye Slovo vom April 1917 haben sie sich in St. Petersburg auf das Lesen von Briefen von Würdenträgern spezialisiert, dann haben sie in Kiew die Korrespondenz prominenter Emigranten studiert - Gorki, Plechanow, Sawinkow.

Es war eine ziemlich lange und mühselige Arbeit. Manchmal mussten Buchstaben entziffert, kopiert, Säuren oder Laugen ausgesetzt werden, um den verborgenen Text zu enthüllen. Und erst dann wurden verdächtige Briefe an die Fahndungsbehörden weitergeleitet.

Deins unter Fremden

Gemäß den Anweisungen zur Rekrutierung von Geheimagenten wurden "verdächtige oder bereits in politische Angelegenheiten verwickelte, willensschwache Revolutionäre, die desillusioniert oder von der Partei beleidigt waren" bevorzugt.

Die Zahlungen für Geheimagenten lagen je nach Status und Vorteilen zwischen 5 und 500 Rubel pro Monat. Die Ochrana ermutigte ihre Agenten, auf der Parteileiter aufzusteigen, und half ihnen in dieser Angelegenheit sogar, indem sie höherrangige Parteimitglieder festnahm.

Die Ochrana (bis 1903 hieß sie "Abteilung für den Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung"), eine lokale politische Untersuchungsbehörde im vorrevolutionären Russland, die der Polizeibehörde unterstellt war. Die Hauptaufgabe der Sicherheitsabteilungen war die Suche nach revolutionären Organisationen und einzelnen Revolutionären. Die Sicherheitsabteilungen hatten umfangreiche Spezialagenten sowohl der "Überwachung" - Spitzel als auch Geheimagenten (passive Informanten und aktive Teilnehmer an den Aktivitäten revolutionärer Organisationen - Provokateure).

So antwortete beispielsweise der von der Geheimpolizei rekrutierte Exilsiedler Feldman auf die Frage nach dem Grund für die Angabe falscher Informationen, dass er ohne Existenzmittel sei und um der Belohnung willen einen Meineid leistete.

Provokateure

Laut dem Schöpfer der CIA, Allen Dulles, waren es die Russen, die die Provokation zur Kunst erhoben haben. Ihm zufolge "war dies das Hauptmittel, mit dem die zaristische Geheimpolizei die Spur der Revolutionäre und Dissidenten angriff." Die Kultiviertheit der russischen Provokateure Dulles im Vergleich zu den Charakteren von Dostojewski.

Evno Fishelevich Azef ist ein russischer revolutionärer Provokateur, einer der Führer der Sozialrevolutionären Partei und gleichzeitig ein Geheimbeamter der Polizeibehörde.

Am Ende erreichte Malinowski mit Hilfe der Polizei seine Wahl in die Staatsduma, noch dazu als Mitglied der bolschewistischen Fraktion.

Seltsame Inaktivität

Am 1. September 1911 verwundete ein Anarchist und Geheimer Informant der Ochrana, Dmitry Bogrov, Stolypin im Kiewer Opernhaus ohne jegliches Eingreifen mit zwei Schüssen aus nächster Nähe tödlich. Außerdem waren in diesem Moment weder Nikolaus II. noch Mitglieder der königlichen Familie in der Nähe, die nach dem Veranstaltungsplan beim Minister sein sollten.

In Bezug auf die Tatsache des Mordes waren der Leiter der Palastwache Alexander Spiridovich und der Leiter der Kiewer Sicherheitsabteilung Nikolai Kulyabko an den Ermittlungen beteiligt. Im Auftrag von Nikolaus II. Wurde die Untersuchung jedoch unerwartet eingestellt.

Einige Forscher, insbesondere Vladimir Zhukhrai, glauben, dass Spiridovich und Kulyabko direkt an der Ermordung von Stolypin beteiligt waren. Viele Fakten sprechen dafür. Erstens glaubten verdächtig leicht erfahrene Ochrana-Offiziere an Bogrovs Legende über einen gewissen Sozialrevolutionär, der Stolypin töten würde, und außerdem erlaubten sie ihm, mit einer Waffe in das Theatergebäude einzudringen, um den mutmaßlichen Mörder angeblich zu entlarven.

Der Fall des Mörders von Stolypin - ein Geheimagent der Kiewer Sicherheitsabteilung Dmitry Bogrov.

Okhrana im Ausland

Von 1884 bis 1902 leitete Pjotr Rachkovsky die ausländische Geheimpolizei - dies war die Blütezeit ihrer Tätigkeit. Insbesondere unter Rachkovsky besiegten Agenten eine große Druckerei von Narodnaya Volya in der Schweiz. Aber auch Rachkovsky war in verdächtige Verbindungen verwickelt - ihm wurde Kollaboration mit der französischen Regierung vorgeworfen.

Pyotr Ivanovich Rachkovsky - Russischer Polizeibeamter, Leiter des Auslandsgeheimdienstes, Organisator politischer Ermittlungen in Russland.

Die Hauptrolle bei der Bildung von Sicherheitsabteilungen im Russischen Reich spielen der Innenminister V. K. Pleva und der Leiter der Moskauer Sicherheitsabteilung, Oberst S. V. Zubatov. Nach dem Projekt des Leiters der Moskauer Sicherheitsabteilung wurde die Struktur der Gendarmerie vor Ort organisiert, deren Hauptaufgabe die verdeckte und operative Sucharbeit war. Seit 1826 beschäftigen sich die Gendarmerieabteilungen in St. Petersburg, Moskau und Warschau mit solchen Aktivitäten.

Die Mitarbeiter von Benckendorff führten auch Operationen im Ausland durch, aber in den Provinzen erfüllte die Gendarmerie die Funktionen, die der Division der derzeitigen russischen Garde eigen sind. Viele Offiziere in den Provinzen verstanden die politische Situation im Reich einfach nicht, die Situation musste dringend korrigiert werden. Diese Reform kam mit 20 Jahren Verspätung, die ersten marxistischen Kreise entstanden bereits Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts in Nischni Nowgorod, und in den 90er Jahren besuchte Lenin sie mehr als einmal.

Das Führungspersonal der NGZhU, bestehend aus 37 Personen in Nischni Nowgorod, konnte die politischen Prozesse in der gesamten Provinz Nischni Nowgorod nicht physisch überwachen, und tatsächlich betrug die Bevölkerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits 1,6 Millionen Menschen. Nur zwei Schreiber dienten im Büro der NGJU, der Dokumentenfluss bei der Gendarmerieabteilung war ziemlich groß, es ist fraglich, ob zwei Personen in der Lage wären, eine solche Menge von Dokumenten mit allen Konsequenzen, insbesondere für die operative Arbeit, rechtzeitig zu bearbeiten.

Die Zahl der Mitarbeiter der NGJU wurde nicht erhöht, selbst während der Zunahme revolutionärer Aktivitäten im frühen zwanzigsten Jahrhundert. Infolgedessen befanden sich zu Beginn der Wirtschaftskrise von 1900 von 11 Bezirken der Provinz 9 außerhalb der Aufsicht der NGZhU.

Eine spezielle vorübergehende Abteilung zum Schutz von Ordnung und Sicherheit in Nischni Nowgorod wurde im November 1894 eingerichtet und dauerte bis zum 1. November 1896. Der Grund für das Erscheinen der Gendarmenabteilung in unserer Stadt war die Allrussische Kunst- und Industrieausstellung von 1896 und die Ankunft von Nikolaus II. In Nischni Nowgorod, die zeitlich mit ihrer Abhaltung zusammenfiel. Diese Gendarmenanstalt hat sich sehr gut bewährt. So erinnerte zum Beispiel der Revolutionär A. I. Piskunov von Nischni Nowgorod an das große Pogrom von 1896. Durch zahlreiche Verhaftungen und Deportationen wurde die bisher geleistete sozialdemokratische Arbeit grundlegend unterminiert und eine richtige Organisation konnte nicht aufgebaut werden. Wir mussten viel Arbeit investieren, um Verbindungen zu den Arbeitern herzustellen, bis wir die Fäden gefunden hatten, durch die wir eine Verbindung zum Kurbatov-Werk herstellten, und im Frühjahr 1900 hatten wir einen Kreis von Jugendlichen aus diesem Werk. Anschließend war er der wichtigste Kern der Organisation mit. - D. in der Stadt.

Angesichts der schwierigen politischen Situation mit sozialistischen Kreisen in Nischni Nowgorod wurde am 2. Oktober 1902 eine Suchabteilung gebildet und seit 1903 die Abteilung für den Schutz der öffentlichen Sicherheit und des Rechts und der Ordnung der Polizeiabteilung des Ministeriums für Innere Angelegenheiten des Russischen Reiches. Diese Reform kam 20 Jahre zu spät - die ersten marxistischen Kreise tauchten bereits Mitte der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts in Nischni Nowgorod auf, und in den 90er Jahren besuchte Wladimir Uljanow (Lenin) sie mehr als einmal.

Die Struktur der Abteilung bestand aus der Geschäftsstelle, der Abteilung für externe Überwachung und der verdeckten Abteilung für interne Überwachung. An der Spitze stand der Leiter der Abteilung, Kapitän Zasypkin, im Büro gab es einen Angestellten und drei Schreiber, und M. I. Rozhdestvensky, der zuvor als Polizeiaufseher in der Moskauer Sicherheitsabteilung gedient hatte, wurde zum ersten Angestellten ernannt. Auf Geschäftsreisen löste er dank seiner Erfahrung den Abteilungsleiter ab und wurde 1903 zum Überwachungsleiter ernannt. Zu Beginn der Arbeit hatte die Abteilung 18 untere Dienstgrade, mehrere Nachtwächter und Polizisten, um das Gebäude zu bewachen. Geheime Büroarbeiten wurden alphabetisch auf verschiedenfarbigen Karten durchgeführt. So wurden zum Beispiel Sozialdemokraten auf blauen Karten eingetragen, Sozialrevolutionäre auf roten, Anarchisten auf grünen, Studenten auf gelben, graue waren für Soldaten bestimmt. Den Kadetten und allen anderen Bürgern, die sich für Politik interessierten, wurden weiße Karten ausgestellt, dh fast die gesamte Intelligenz der Stadt befand sich "unter der Haube".

Die Überwachungsabteilung hatte 11 Füller angestellt, ab 1908 15, rekrutiert aus ehemaligen Unteroffizieren, die Abstufung ging von Juniorfüller, Füller bis Oberfüller. Am 10. August 1907 sandte Genosse Minister des Innenministeriums Makarov einen Brief Nr. 132539 an den Gouverneur von Nischni Nowgorod mit der Bitte, Überwachungsbeamte des LEO als Polizeiwachen anzumelden, um ihre magere Zulage zu erhöhen. Am 17. und 18. Dezember 1907 schrieb das Büro des Gouverneurs nur drei Füller als Wachen ein. 1908 erschien die Position des Leiters der externen Überwachung, davor galt in der Abteilung der leitende Filer Semenov als geheimer Leiter, und von 1903 bis 1908 wurde Rozhdestvensky, der leitende Filer Mochalov mit einem Gehalt von 100 Rubel, offizieller Leiter . Und am 25. Juli 1909 wurde eine Bäuerin aus dem Dorf Yuryevsky in der Provinz Wladimir, Matryona Antonovna Semenova, als Filerin mit einem Gehalt von 30 Rubel im Monat aufgenommen. Doch schon am 1. Dezember 1909, dem Absender des Kündigungsschreibens, ist die Arbeit hart und immer noch gefährlich.

Es war verboten, Füllstoffe zur Injektion zu verwenden, da diese schnell freigelegt wurden. Dies wurde durch den Erhalt der gleichen Zivilkleidung, die mit staatlichen Geldern gekauft wurde, durch die Füller erleichtert. Das Monatsgehalt dieser Mitarbeiter betrug 25-40 Rubel. Für das Beobachtungsobjekt wurde ein Spitzname gewählt - zum Beispiel erhielt Yakov Sverdlov den Spitznamen "Kid" und Genrikh Yagoda - "Eule". Ab dem 7. Juni 1904 konnten Füller als Zeugen geladen werden, aber diese Praxis führte eher zur Fälschung von Tatsachen.

Die verdeckte Abteilung der internen Überwachung bestand aus dem Abteilungsleiter, seinem Assistenten und den Geheimagenten selbst. Der Leiter der Abteilung selbst war damit beschäftigt, Agenten zu rekrutieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Für Treffen mit Agenten gab es zwei geheime Wohnungen, Hotelzimmer wurden angemietet. Die wertvollste Agentin während der revolutionären Ereignisse von 1905 war eine Frau unter dem Pseudonym „Preobraschenskaja“, ihr Name konnte bis heute nicht ermittelt werden. Im April 1912 durften der Angestellte Rozhdestvensky und der Überwachungsleiter Mochalov wegen Personalmangels mit Agenten zusammenarbeiten. Wenn der Agent versagt, ist mit einem tödlichen Ausgang zu rechnen. So wurden 1903 Agenten Pjatnizkij von Mitgliedern der RSDLP getötet, und 1906 wurde Agent Tatarow von Militanten der Sozialrevolutionären Partei liquidiert.

Neben politischen Agenten wurden auch Hilfsagenten rekrutiert. Diese Agentur bestand aus Wirtshausbesitzern und ihren Stammgästen, Volost- und Landbeamten sowie Bediensteten von Personen, die überwacht wurden. Agenten – „Tricks“ oder „Bekenner“ – waren Spezialagenten, die für jede erhaltene Information eine Vergütung verlangten. Aber sie waren eher lästig als hilfreich. So gab es beispielsweise 1912 in der Sicherheitsabteilung der Stadt selbst 8 Geheimagenten, 4 Hilfskräfte und 1 "Bekenner". Das Gehalt eines Agenten betrug 20 Rubel, wertvolle Agenten wurden mit 50-100 Rubel bezahlt. Laut Captain Greshner war der erste Leiter der Abteilung, Zasypkin, räuberisch gegenüber Agenten und bezog Agenten als Zeugen in Prozesse ein. Die Gendarmenabteilung von Nischni Nowgorod war mit der Rekrutierung von Agenten in der Provinz beschäftigt, aber aufgrund nicht der wärmsten Beziehungen zur Sicherheitsabteilung im Jahr 1906 mit der Zustimmung von Oberst Levitsky, einem reuigen Revolutionär, einem Einwohner der Stadt, der in erschien Die Gendarmerieabteilung wurde rekrutiert, und Kapitän Tereschtschenkow forderte die Polizeibehörde auf, den Agenten an die Sicherheitsabteilung zu versetzen. Übrigens wurde beim Empfang der Abteilung durch den amtierenden Kapitän des ermordeten Greshner, Kapitän Zaglukhinsky, nur ein Geheimagent an Kapitän Tereshchenko versetzt. Dies erregte während des Monats seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter einen starken Verdacht unter dem neuen Chef der Verschwendung von Agenten durch Zaglukhinsky.

Die Gendarmerie von Nischni Nowgorod war auch mit der Durchsicht der Postkorrespondenz beschäftigt. Der Prüfpunkt selbst erschien bereits 1894 in Nischni Nowgorod. Übrigens war für diese Handlungen laut Gesetz die Genehmigung des Bezirksgerichts erforderlich, aber für solche Kleinigkeiten war nicht genug Zeit, und Gesetzesverstöße wurden alltäglich. Bei der Post wurden zwei Hilfskräfte angeworben, die für nur 10-15 Rubel im Monat einen gigantischen Job machten. Die Ergebnisse waren sehr effektiv, die Gendarmerie enthüllte tief versteckte Revolutionäre, oft auf der Fahndungsliste, revolutionäre und parteiliche "Auftritte" wurden eröffnet. Zum Beispiel codierten die Revolutionäre Uljanow als "Ilyin", Krupskaya als "Katya". Die Pseudonyme für die Organisationen waren ebenfalls unprätentiös - die Menschewiki hießen "Mish" und die Bolschewiki "Boris". Die Pässe vieler Revolutionäre wurden "Stiefel" genannt. 1902 wurde die Zeitung Iskra in einem Brief gefunden, der aus dem Ausland kam, und 1903 wurden die identifizierten Empfänger der Zeitung, die Besitzer der Untergrunddruckerei und die Verteiler festgenommen.

Die Gendarmerie musste sich auch mit der Überprüfung anonymer Briefe befassen, aber wie immer lenkten die meisten nur von der Arbeit ab. Während der Verhöre wurden viele Informationen erhalten, aber es war nicht möglich, Tatsachen über Schläge gegen die Angeklagten zu finden, Raufereien blieben das Vorrecht der Polizei. Übrigens war es gerade wegen der Gesprächigkeit der an gemeinsamen Veranstaltungen beteiligten Polizisten, dass Informationen durchsickerten. Aufgrund der angespannten Beziehungen zur Gendarmenabteilung der Provinz musste die Sicherheitsabteilung jedoch häufig Polizeibeamte in alle Arten von Operationen einbeziehen.

Die Hauptaufgabe des neu angekommenen Abteilungsleiters, Captain Greshner, war die Suche nach Geheimagenten. Da er diese Arbeit kompetent unternahm, war das Ergebnis die Entdeckung und Schließung von zwei Druckereien bis Dezember 1904 und die Verhaftung aktiver Revolutionäre. Dabei halfen auch die Informationen der Moskauer Kollegen. Für besondere Spannungen sorgte das Dorf Sormovo, in dem 15.000 Arbeiter lebten. Die Arbeiter versammelten sich in bewaldeten Gebieten zu Versammlungen von mehreren hundert Menschen und postierten bewaffnete Wachen rund um das Gelände. Allein von 1903 bis 1904 wurden Polizisten in Sormovo sieben Mal von militanten Arbeitern beschossen, und bei Durchsuchungen wurden immer häufiger Pistolen und Revolver von Arbeitern beschlagnahmt. Aber dank Verhaftungen unter Agitatoren aus der Intelligenz von Nischni Nowgorod hatten die Streiks ab August 1904 nur wirtschaftliche Forderungen. Flugblätter wurden nur noch auf einem Hektographen gedruckt, was auch die Wahlkampfarbeit reduzierte.

Sormoffs Plan im Jahr 1905

Die erste russische Revolution in Nischni Nowgorod begann am 14. Januar 1905 mit einem Streik der Arbeiter in der Molitow-Fabrik. Ende Januar - Anfang Februar streikten nicht nur die Arbeiter der meisten Fabriken in der Provinz, sondern auch Angestellte, Stadtangestellte und Angestellte von Apotheken, Angestellte von Druckereien streikten. Die Forderungen waren zunächst wirtschaftlicher Natur, die Gendarmerie führte aktive Verhaftungen unter Agitatoren durch, die den Sturz der Autokratie forderten, Armeeeinheiten wurden nach Sormovo gebracht. Im März ließen die Streiks nach, aber am 28. April wurde Kapitän Greshner auf Anordnung des Komitees der Sozialistischen Revolutionären Partei getötet. Gleich am Eingang der Sicherheitsabteilung wurde der Wachmann Kuritsyn bei der Verfolgung eines Terroristen tödlich verwundet. Der Mörder wurde gefasst und festgenommen, es stellte sich heraus, dass er ein Adliger der Provinz Pensa Nikiforov war. Am 12. August 1905 wurde der Terrorist durch ein Gerichtsurteil gehängt. Interessanterweise führten Verbindungen von Nikiforov zum Moskauer Molkereimillionär Chichkin. Bei einer Durchsuchung des Millionärs fanden sie revolutionäre Literatur, kompromittierende Korrespondenz und zwei Revolver. Zwar wurden die Geldsäcke unter soliden Garantien schnell aus der Haft entlassen.

Etwa einen Monat lang wurden die Aufgaben des Abteilungsleiters von Kapitän Zaglukhinsky wahrgenommen, Kapitän Treshchenkov übernahm von ihm. Zu dieser Zeit entwickelte sich im Dorf Sormovo eine schwierige Situation, bis zu tausend Arbeiter versammelten sich täglich und hörten den Reden von Rednern zu, die direkt zum Sturz der Autokratie aufriefen. Vor allem Kapitän Treshchenkov war empört über die Position des Gouverneurs, da er keine ernsthaften Maßnahmen ergriffen hatte, um regierungsfeindliche Versammlungen aufzulösen. Anfang Juli hielt das Nischni-Nowgorod-Komitee der SDAPR ein Treffen mit den Sozialrevolutionären und lokalen Menschewiki ab. Der allgemeine Beschluss lautete, am 9. Juli mit politischen Forderungen zu streiken. Mit den gemeinsamen Bemühungen der Kosaken und der Polizei wurden Gruppen von Demonstranten in verschiedenen Teilen der Stadt zerstreut. Am 10. Juli versammelte sich die Menge gegen 18 Uhr und ging zum Ostrozhnaya-Platz, wobei sie regierungsfeindliche Slogans riefen. Aber auf dem Platz wurden die Demonstranten von den Kosaken und der Polizei gestoppt. Auf der anderen Seite des Platzes versammelte sich eine Menge loyaler Untertanen des Souveräns und stürmte mit Fäusten auf die Demonstranten los. Der Apotheker Heinze zückte eine Waffe, feuerte auf die regierungsfreundlichen Bürger und verletzte den Taxifahrer Klotschjew. Der Mob riss den revolutionären Novizen zu Tode, und andere Kämpfer für das Glück des Volkes litten sehr unter dem Volk selbst. Am 11. Juli stachelten die Arbeiter des Sormovo-Werks die Hakenarbeiter zum Streik auf, aber sie gerieten in einen Kampf, und die Streikenden begannen, auf die Hakenarbeiter zu schießen, wobei sechs Menschen getötet wurden, darunter der Aufseher der Flusspolizei Tumanov. In der Zeitung „Proletary“ wurden diese Ereignisse farbenprächtig als Zusammenstöße zwischen Revolutionären und den „bösen Schwarzhundertern“ am 9., 10. und 11. Juli beschrieben.

Die Sicherheitsabteilung reagierte auf diese Ereignisse am 12. Juli, indem sie die Druckerei der RSDLP beschlagnahmte und die meisten Mitglieder der „technischen Gruppe“ der Partei festnahm. Am 8. September 1905 wurde eine weitere Druckerei liquidiert, zwei Parteimitglieder der „Technischen Gruppe“ bei der Arbeit erwischt. Die Aktion war sehr erfolgreich, da aktive Revolutionäre den Mangel an Propagandaliteratur beklagten. Darüber hinaus halfen die Durchsuchungen von Mitgliedern der RSDLP, Aspekte der Bildung eines Kampftrupps in Sormov aufzudecken, es wurden Literatur zur Herstellung von Sprengstoffen und die Charta einer Kampfgruppe gefunden. Gleichzeitig liquidierte die Gendarmenabteilung die „Bauerngruppe“ der Sozialrevolutionäre, die sich mit den Sozialdemokraten vereinigt hatte. Diese Aktionen normalisierten die Situation bis September, aber bereits am 1. Tag dieses Monats begannen Streiks, denen sich bis Oktober Seminaristen, Studenten und Studenten anschlossen.

Eine Zeichnung der Bombe, die der Kampfgruppe geliefert wurde

Hausgemachte Kanone des Arbeiters Parikov, der im Haus in der Nähe der Hauptbarrikade in Sormovo stand

Hausgemachte Bombe-mazedonisch, Sormovo-Produktion

Trotz des Manifests von Nikolaus II. über die Gewährung von Freiheiten verschlechterte sich die operative Situation in der Stadt. Auf den abgehaltenen Kundgebungen wurde für die Revolution und die Bildung bewaffneter Gruppen mit dem Ziel des Sturzes der Autokratie agitiert. Aber am 21. Oktober wurde in der Stadt eine patriotische Partei gegründet, und am 23. fand eine Demonstration der regierungsfreundlichen Partei statt, bei der weiße Fahnen auftauchten. Die größte Black Hundred-Vereinigung im Reich wurde "White Banner" genannt.

Im November eskalierte die Situation in Sormovo scharf. Die Arbeiter gründeten ihre eigene Miliz und setzten Polizisten und Gendarmen dem Beschuss aus, wenn diese auf den Straßen von Sormovo auftauchten. Die RSDLP hatte eine Stadt- und Kanavinskaya-Kampfgruppe. Anfang Dezember wurden die revolutionären Militanten systematisch bewaffnet. Alles endete mit einer Schießerei in Sormovo zwischen der Polizei und den Arbeitern, aber schon am nächsten Tag, dem 13. Dezember, bauten die Arbeiter Barrikaden und lieferten sich Gefechte mit den Truppen. Die Truppen hatten keine Verluste.

In Kanavin eröffneten am 14. Dezember die Wachen einer revolutionären Kundgebung in der Nähe des Bahnhofs das Feuer auf die angreifenden Schwarzhunderter, wobei zwei Angreifer starben. Danach verbarrikadierten sich die Revolutionäre im Bahnhofsgebäude. Aber schon am Morgen des 15. zwangen Armeeartilleristen sie nach mehreren Treffern auf das Bahnhofsgebäude zur Kapitulation.

Als Reaktion auf die Reden der Revolutionäre bildet Gouverneur Fredericks eine "patriotische Truppe" und bewaffnet sie. Der bewaffnete Aufstand wurde ziemlich schnell niedergeschlagen. Der Einsatz von Artillerie unter städtischen Bedingungen hat sich bewährt. Die Sicherheitsabteilung beginnt zusammen mit der Gendarmendirektion und der Polizei mit allgemeinen Durchsuchungen identifizierter Personen, die an revolutionären und terroristischen Aktivitäten beteiligt sind. Bereits bei den ersten Durchsuchungen Mitte Dezember wurden beim prominenten Revolutionär Zhdanovsky verschlüsselte Listen des Kampftrupps gefunden und zwei Laboratorien zur Herstellung von Bomben entdeckt. Am 17. Dezember wurden nach verdeckten Angaben zwei Terroristen festgenommen, die versuchten, die Polizeieinheit von Makaryevskaya in die Luft zu sprengen. Parallel dazu wurden Durchsuchungen bei den Militanten der Sozialistischen Revolutionären Partei durchgeführt, nur 50 Revolver wurden beschlagnahmt. Das Wichtigste war, dass bis Ende Dezember die Aktivitäten des Streikkomitees, das die revolutionären Maßnahmen koordinierte, unterdrückt wurden. Anfang 1906 wurden aktive Maßnahmen gegen Mitglieder der SDAPR ergriffen. Am 16. Februar wurde die Parteidruckerei liquidiert. Neben der üblichen Propagandaliteratur wurden viele mit Waffen und Sprengkörpern gefunden.

Die übrigen Mitglieder der RSDLP beschlossen, ihre Bemühungen auf die Agitation der Bauern zu richten, aber aufgrund der geringen Mittel und des Mangels an Literatur war diese Aktivität nicht besonders erfolgreich. Bis August 1906 wurde dank guter Geheimdienstarbeit die verbleibende Gruppe von Mitgliedern der RSDLP identifiziert. Am 8. August wurden die Aktivitäten der Untergrunddruckerei unterdrückt, Massenverhaftungen durchgeführt. Die Sozialrevolutionäre begannen zusammen mit den Anarchisten, "Exe" auszuführen, um ihre Aktivitäten durchzuführen, dh sie verübten banale Raubüberfälle. Dank verdeckter Informationen konnten viele Enteigner festgenommen werden. Am 2. August wurde die auf freiem Fuß verbliebene Kampfgruppe der Sozialrevolutionären Partei (im Folgenden AKP genannt) liquidiert. Auch dank Agenten wurde eine Razzia unter Beteiligung von Moskauer AKP-Kämpfern auf die Staatsbank verhindert. Nur von April bis Oktober 1906 wurden 3 Vervielfältigungsapparate, 2 Druckpressen, 2 Hektographen, falsche Pässe, 21 Revolver, 3 Kanonen, 3 Bomben und Propagandaliteratur beschlagnahmt. Im September erstellt die Abteilung auf Anweisung von Stolypin Listen von Beamten, die Mitglieder revolutionärer Organisationen sind oder mit ihnen sympathisieren, zur weiteren Entlassung. Angriffe der Revolutionäre auf die Schwarzen Hundertschaften wurden recht häufig, andererseits mussten sich die Gendarmen selbst um die „Schwarzen Hundertschaften“ kümmern, damit sie keine Pogrome veranstalteten. Bis Ende des Jahres betrat die Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod den zentralen Suchbereich unter Unterordnung unter die Moskauer Sicherheitsabteilung. Die Reform wurde laut Trusevichs Projekt auf Initiative des Innenministers P. A. Stolypin durchgeführt.

Ab Anfang 1907 begannen Anarchisten, sich lautstark zu erklären. Besonders psychisch unausgeglichene Revolutionäre, die oft zu Sadismus neigten, gingen zu den Anarchisten, was ihre Gefahr für normale Bürger einschließlich erhöhte. Bereits am 10. März überfielen Anarchisten das Fabrikbüro und stahlen 1.165 Rubel. Zur gleichen Zeit wurde eine Gruppe anarchistischer Kommunisten gebildet, die sich von der AKP lossagten, sie waren es, die diesen Raub begangen haben, aber dank verdeckter Daten wurden fast alle bald festgenommen. Im August griffen die auf freiem Fuß gebliebenen Anarchokommunisten den Bahnhof Surovatikha an, erschossen zwei Gendarmen und raubten dann das Postamt von Kamenskoye aus. 12 Personen wurden in dem Fall festgenommen.

Anfang 1907 wurde die Zuständigkeit der Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod angesichts der aktiven revolutionären Propaganda unter Flussfahrern und Schiffsreparaturen auf das Hinterwasser ausgeweitet. Bereits im August liquidierten die Mitarbeiter der Niederlassung das Zentralbüro der AKP-Schifffahrtsorganisation. Infolge von Festnahmen in diesem Fall wurde bei einer Durchsuchung eine unterirdische Druckerei der Sozialrevolutionäre entdeckt. Auch die Gendarmen haben die RSDLP nicht vergessen. Im Juli wurden mehrere gefälschte Pässe, 58 Siegel verschiedener Institutionen und revolutionäre Literatur von Parteimitgliedern in verschiedenen Wohnungen beschlagnahmt. Dieser Fund trug dazu bei, eine Reihe von Revolutionären und ihre Anwesenheit aufzudecken. Seit Mai musste sich die Sicherheitsabteilung aktiv mit der Gewerkschaft der Lehrer auseinandersetzen, in der eine große Anzahl von Bürgern Mitglieder der RSDLP waren. Am 8. Oktober wurden nach einer Durchsuchung von Kasatkins einzigen revolutionären Broschüren 28 verschiedene Titel beschlagnahmt. Im August 1907 agitierten Mitglieder der AKP die Druckereien von Maschistow zum Streik, doch die Forderungen waren nur wirtschaftlicher Natur, und nach Verhandlungen mit dem Besitzer der Druckerei endete der Streik trotz Drohungen gegen die Arbeiter Mitglieder der AKP.

Der Beginn des Jahres 1908 war durch eine Verschärfung der Klassenverhältnisse auf dem Land gekennzeichnet, die mit der Stolypin-Reform und der mangelnden Bereitschaft der Bauern, die Gemeinde zu verlassen, verbunden war. Dies zwang die Bereitstellung zusätzlicher Kräfte. Am 19. Februar 1908 wurde Kapitän Treshchenkov durch Kapitän Erandakov ersetzt. Da die Anarcho-Kommunisten überwacht wurden, stand der neue Abteilungsleiter vor einer Überraschung. Während des Raubüberfalls auf die Malinowski Skete wurde ein Mitglied der anarchistischen Partei festgenommen, das einer geheimen Zusammenarbeit zugestimmt hatte. Dank seiner Informationen wurden Mitglieder einer Gruppe von Enteignern festgenommen, ein Waffendepot in Sormov liquidiert und dort auch eine geheime Druckerei der AKP liquidiert. Im April wurde aus verdeckten Quellen bekannt, dass eine Gruppe von Anarchisten, bestehend aus 13 Militanten, die Ermordung des Direktors des Werks in Sormovo, Moskvin, vorbereitete. Um Straftaten zu verhindern, wurden die Mitglieder der Gruppe durchsucht. Dabei wurden 2 Revolver, 92 revolutionäre Broschüren und verschiedene Gifte beschlagnahmt. Am 28. April fand im Haus des Kaufmanns Andreev eine Verhaftung und Durchsuchung statt, die die Polizei auf persönlichen Befehl des Gouverneurs durchführte. Da die Polizei ihre Aktionen nicht wie erwartet mit der Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod koordinierte, schadete sie der operativen Entwicklung der Gendarmen.

Am 4. März 1908 verurteilte ein vorläufiges Militärbezirksgericht den Bauern Pjotr Jegorowitsch Schtine zum Tode durch den Strang. Shtine beging den Mord an einem Theatermitarbeiter und leistete bei der Festnahme Widerstand gegen die Polizei. Am selben Tag wurden im Hof des 1. Gebäudes des Gefängnisses von Nischni Nowgorod nachts die folgenden Verbrecher gehängt: Kuznetsov, Potarakin und Khlebopashtsev, bekannte Enteigner und Mörder mit revolutionärer Romantik.

Zum ersten Mal sah sich die Sicherheitsabteilung mit Fällen von Verrat an ihren Mitarbeitern konfrontiert. In den Zellen der Revolutionäre im Gefängnis von Nischni Nowgorod wurden Bomben, Revolver und scharfe Waffen gefunden. Der Verdächtige wurde beim Tragen verbotener Gegenstände durchsucht, als Ergebnis wurden 3 Briefe eines leitenden Akteurs der Sicherheitsabteilung gefunden, der aufgrund kompromittierender Umstände sofort entlassen wurde. Ein weiterer beschämender Vorfall betraf den Verrat an einem Nachtwächter, der für die AKP-Kämpfer arbeitete und Beschreibungen von Füllern und Agenten gab.

Im Mai beschloss die Sormovo-Organisation der AKP, nachdem sie wieder zu Kräften gekommen war und Informationen über die bevorstehenden Entlassungen erhalten hatte, eine Reihe von Attentatsversuchen auf Mitarbeiter der Werksverwaltung durchzuführen, um Arbeiter auf ihre Seite zu ziehen. Nach Geheimdienstangaben wurden Durchsuchungen durchgeführt, dabei aber nur verbotene Literatur gefunden. Leider war die Hauptstrafe für Terroristen die Deportation in abgelegene Provinzen des Reiches. Den nächsten Schlag versetzte die Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod der Provinzorganisation AKP. Am 8. Juni wurde nach Angaben des Agenten „Fünfzigster“ die technische Gruppe der AKP, die in einer legalen Druckerei die Zeitung „Sozialist“ herausgab, liquidiert. Im Juli wurden die Delegierten des Parteitags in Rjasan festgenommen. Im November identifizierte "Fünfzigste" zwei Moskauer Abgesandte der AKP. Am 22. März 1909 wurde dank desselben Agenten die geheime Druckerei der AKP liquidiert. Ebenfalls 1908 gaben die Agenten in den Militäreinheiten der Garnison von Nischni Nowgorod Installationsdaten sowohl an die Agitatoren, die mit der Umgebung des Soldaten arbeiteten, als auch an die Soldaten, die mit ihnen sympathisierten.

Anfang 1909 beschlossen die Anarchokommunisten, zu aktiven Aktionen überzugehen, sie wurden vom 17-jährigen Heinrich Yagoda geleitet. Es war der zukünftige Volkskommissar für innere Angelegenheiten, der die besuchenden Parteimitglieder über das Thema des Raubes lokaler Banken beriet, die Waffen aus Finnland erhalten wollten. Aber ein Agent tauchte unter den Anarchisten auf, und alle Unternehmungen der Terroristen scheiterten. Eine andere Gruppe von Anarchisten erpresste 50.000 Rubel von den Kamensky-Kaufleuten; um die Ernsthaftigkeit ihrer Absichten zu demonstrieren, wurden zwei Explosionen auf den Kamensky-Dampfern durchgeführt. Der unverschämte Terrorist rief den Eigner des Schiffes aus dem Hotelzimmer an. Kapitän Erandakov, der eine solche Entwicklung der Ereignisse erwartete, bereitete sich im Voraus vor. Er stellte sich als Bruder des Besitzers vor und begann, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen, und zu diesem Zeitpunkt stürmten bereits die Gendarmen in den Raum.

Am 22. März 1909 wurde dank desselben Agenten die geheime Druckerei der AKP liquidiert. Darüber hinaus beschrieb die Zeitung "Volgar", wie der Vater und der Sohn der Wlassows, die in der Druckerei an einer Reihe der Black-Hundred-Zeitung "Minin" arbeiteten, gleichzeitig die Proklamationen der Socialist Revolutionary Party über die "Boston" druckten. Schreibmaschine.

Ebenfalls Anfang des Jahres beschlossen AKP-Aktivisten, den Gouverneur zu töten, da er nachts völlig unbewacht zu seinen Mätressen fuhr. Aus irgendeinem Grund haben sie jedoch keinen Terroranschlag begangen. Im Allgemeinen kamen die Parteimitglieder nach den Durchsuchungen und Verhaftungen im März und der Beschlagnahme der Geheimdruckerei am 25. Mai wieder zu Kräften. Auch die Gendarmen haben die RSDLP nicht vergessen. Am 11. August wurden Verhaftungen vorgenommen, ein Vervielfältigungsgerät und 300 Broschüren mit kriminellem Inhalt beschlagnahmt und vor allem Korrespondenz mit wichtigen Informationen. Am 6. Dezember wurde laut Geheimdienstangaben die Parteibibliothek der RSDLP beschlagnahmt, nur 807 Bücher und Broschüren mit kriminellem Charakter wurden beschlagnahmt. Am 13. Dezember kam es zu Massenverhaftungen von Mitgliedern der RSDLP. Am 21. August sollte in Nischni Nowgorod ein Kongress der Muslimischen Union der AKP stattfinden. An der Arbeit des Kongresses sollten die Mitglieder der Staatsduma Gireev, Tukaev und der St. Petersburger Mullah Iskhakov teilnehmen. Auf persönlichen Befehl des Gouverneurs wurden die Kongressdelegierten durchsucht, aber nichts Verbotenes gefunden.

Das Jahr 1910 war geprägt von der Arbeit in Parteiorganisationen und verschiedenen Vereinen. Zum Beispiel half die Rotkreuzgesellschaft nicht nur den Familien verhafteter und verbannter Revolutionäre, sondern viele ihrer Mitglieder betrieben SR-Propaganda. Zwar mussten auch regierungsnahe Organisationen beobachtet werden. Am 1. August übertrug Kapitän Erandakov seine Angelegenheiten an Oberstleutnant Karaulov, 11 Personen wurden allein an Geheimagenten übergeben. Aber bereits am 1. September übergab Oberstleutnant Karaulov Fälle an Oberstleutnant Strekalovsky. Er begann sofort damit, die Agenten kennenzulernen, und ziemlich schnell enthüllte der Oberstleutnant der Gendarmerie einen betrügerischen Agenten namens "Rul" und begann, neue Agenten zu akquirieren. Gleichzeitig kommt ein Rundschreiben über die Beteiligung von Sicherheitsdiensten an Aktivitäten der Spionageabwehr. Zwei weitere Rundschreiben forderten, den islamischen und jüdischen Gesellschaften und Organisationen besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Und das alles ohne personelle Aufstockung der Abteilungen. Nach dem Besuch des Prüfers in der Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod erhielt Oberstleutnant Strekalovsky seinen ersten Verweis, weil er in einem Gesellschaftsclub Karten gespielt hatte, aber selbst ein Jahr später, nachdem er eine ähnliche Bemerkung erhalten hatte, spielte der tapfere Oberstleutnant immer noch. Da die revolutionären Organisationen unter einer "Obergrenze" der relativen Intelligenz standen, beschloss der neue Chef, sich eng mit allen Arten von Gesellschaften zu befassen. Insgesamt wurden 104 Vereine und Organisationen überprüft.

Das Jahr 1911 begann mit der Liquidierung einer Gruppe von Sormovo-Anarchokommunisten. Am 2. Februar wurden Aktivisten dieser Gruppe verhaftet, woraufhin ernsthafte Gruppen dieser Art erst 1917 auftauchten. Zwar organisierten die drei auf freiem Fuß gebliebenen Aktivisten im August einen Raubüberfall auf den Kaufmann Sotnikov und schickten ihm dann einen Brief, in dem sie mit seiner Ermordung drohten und 1.000 Rubel forderten. Aber bald verließen sie alle die Stadt, ohne den Kaufmann zu besuchen. Und am 23. September wurde der in der Stadt verbliebene Bomber Schamanin durchsucht, Revolver und revolutionäre Literatur beschlagnahmt. Ebenfalls am 30. April wurden bei aktiven Mitgliedern der RSDLP Durchsuchungen durchgeführt, jedoch wurde nur verbotene Literatur beschlagnahmt.

Das Urteil der Anarchisten an ihren Genossen. GKU GOPANO f.1866 op.1 d.143 l.1

Am 15. August 1907 berichtete die Flugblattzeitung Nischni Nowgorod, dass die Leiche von Dmitriev mit dem Spitznamen "Burzhuichik" in der Strafzelle im 1. Gebäude des Gefängnisses von Nischni Nowgorod gefunden wurde. Der Verdacht fiel auf die Zellengenossen: Kuznetsov, Sokolov und Potarakin. Patarakin wurde mit einer Bombe auf dem Blagoweschtschenskaja-Platz festgenommen, und Sokolow, Kusnezow und Dmitriew waren Mitglieder der Enteignungsbande „Terroristische Anarchisten“ von Sormowo, angeführt von einem gewissen Spiridonow.

Faltblatt "Weißes Banner". GKU GOPANO f.1866 op.1 d.167 l.167

1912 fanden im Werk Sormovo 7 Streiks statt, wirtschaftliche Forderungen waren die wichtigsten, aber der letzte im November war rein politischer Natur. Die Arbeit der Abteilung wurde durch eine große Gruppe neu angekommener Arbeiter erschwert, die für die Erweiterung der Produktion eingesetzt wurden. Auch haben sich viele Arbeitnehmer nicht an ihrem neuen Wohnort gemeldet. Am 14. April wurden Mitglieder der RSDLP, die sich versammelt hatten, um über die Organisation der Wahlen zur Staatsduma zu diskutieren, aufgrund eines verdeckten Hinweises festgenommen. Im August wurde der Sozialdemokrat Kondratjew wegen Propaganda unter den Soldaten festgenommen, doch die Suche ergab kein kompromittierendes Material. Im November begann ein Streik von Arbeitern in Sormovo gegen die Hinrichtung von Seeleuten aus Sewastopol. Dies zwang die Sicherheitsabteilung, der Sormovo-Gruppe der RSDLP, die zu diesem Zeitpunkt offensichtlich stärker geworden war, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

1913 war das letzte Jahr der Arbeit der Sicherheitsabteilung von Nischni Nowgorod. Die Hälfte der verbleibenden Mitarbeiter wurde im Juni in die Gendarmerieabteilung der Provinz Nischni Nowgorod versetzt, um in einem Suchzentrum zu arbeiten. Schon Anfang des Jahres begannen die Vorbereitungen für den Besuch von Nikolaus II. in Nischni Nowgorod. Aus dem ganzen Reich kamen Orientierungshilfen für Revolutionäre, die Geheimdienstangaben zufolge einen Attentatsversuch auf den Zaren vorbereiteten. Zum Schutz des Souveräns wurde ein Maßnahmenplan entwickelt. Darüber hinaus erhielt die Polizeibehörde am 24. Januar einen Bericht über Gouverneur Khvostov, der bei den Wahlen zur Staatsduma den prominenten Kadetten Savelyev legal von den Listen gestrichen hatte, was die Position der rechten Kräfte in scharf untergraben hatte die Stadt. Doch angesichts des 300-jährigen Jubiläums der Romanow-Dynastie und der Ankunft des Zaren trat all dies in den Hintergrund. Seit Anfang des Jahres begann die mühevolle Arbeit, die Dokumente aller Einreisenden zu prüfen. Die Besatzung des Zarenschiffes wurde ausgewählt und getestet. Die ganze Stadt wurde in 14 Bezirke eingeteilt, Pässe wurden an den Orten der erhabenen Person eingeführt. 255 Füller arbeiteten in der Stadt. Am 15. und 16. Mai kam es zu Massendurchsuchungen unzuverlässiger Personen. Da die Koordination zwischen den neu eingetroffenen Angehörigen der Gendarmerie und der Polizei sowie alle Vorarbeiten bestens liefen, erfüllte die Sicherheitsabteilung ihre letzte wichtige Aufgabe erfolgreich. Es sei darauf hingewiesen, dass in den Kampf gegen den Terrorismus nicht nur eine zu liberale Gesetzgebung eingegriffen hat, sondern auch ein mangelndes Verständnis von Nikolaus II. selbst für viele Prozesse im Land.

Quellen
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2. GKU TsANO Fonds 2 Inventar 7 Fall 430
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5. V. I. Lenin und die revolutionären Arbeiter von Nischni Nowgorod. Gorki, 1986.
6. GKU GOPANO-Fonds 1866 op. 2 Fall 67.
7. Zeitung "Volgar" vom 24. März 1909.
8. Einfach wie es ist, wirklich. Erinnerungen der Einwohner von Nischni Nowgorod über V. I. Lenin. Gorki 1988.
9. Ryzhakov Denis Germanovich „Politische Untersuchungsorgane im Kampf gegen die SDAPR und die Sozialrevolutionäre Partei in den Jahren 1902-1917.“ Kurzfassung der Dissertation für den Grad des Anwärters der Geschichtswissenschaften. Nischni Nowgorod, 2009.

Okhrana ist eine lokale Polizeidienststelle in Russland. Sie war zuständig für die politische Überwachung und Ermittlungen, hatte Agenten für die Überwachung – Filer und Geheimagenten, die zu politischen Parteien und Organisationen entsandt wurden. Erschien erstmals 1866 in St. Petersburg, 1880 in Moskau und Warschau. Nach der Februarrevolution 1917 abgeschafft.

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SICHERHEITSABTEILUNG

Die Okhrana ist eine lokale politische Körperschaft. Untersuchung des zaristischen Russland. Zum ersten Mal O. o. gegründet 1866 in St. Petersburg, 1880 in Moskau und Warschau. 1917. Ursprünglicher Name. - "Amt für den Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung", seit 1903 - O. o. 1914 waren es 26 o. Formal waren sie Teil des Amtes der Polizeichefs und Bürgermeister und behielten alle Rechte auf Unabhängigkeit. Institutionen, Organe der Polizeibehörde. Hauptsächlich O.s Aufgabe über. war Politiker. detektiv revolutionär. org-tion und otd. Revolutionäre. Die Festnahme und Ermittlung anhand des von O. o. gesammelten Materials erfolgte durch die Lippen. Gendarmerieverwaltung. Betrieben mit Hilfe umfangreicher Spezial. Agenten sowohl der "Überwachung" - Spitzel als auch Geheimagenten "in der untersuchten Umgebung" (passive Informanten und aktive Teilnehmer an den Aktivitäten revolutionärer Organisationen - Provokateure). Hauptsächlich ein Teil jedes O. über. war das allgemeine Büro, in mehrere unterteilt. Tabellen nach den Funktionen von O. o. Eigentümliche Äste von 7 großen O. o. (Petersburg, Moskau, Warschau, Kiew, Odessa, Charkow, Tiflis) waren von con. 19. Jahrhundert „Geheime Zensurabteilungen“ oder „Schwarze Kabinette“ bei Postämtern, die im Auftrag von O. o. Durchsicht der Korrespondenz. Moskau O.o. versuchte, die Rolle des politischen Organisators zu beanspruchen. Untersuchung in ganz Russland und seinem "methodologischen" Zentrum (siehe Zubatovshchina). O.o. Die Hauptstädte hatten spezielle "Füllerabteilungen" ("fliegend" in Moskau seit 1897 und "zentral" in St. Petersburg seit 1906), die ihre Aktivitäten tatsächlich auf dem Territorium ausübten. in ganz Russland, sowie spezielle "Registrierungsbüros", um die Sicherheit aller in der Hauptstadt ankommenden Personen zu überprüfen. Zusätzlich zu O. o. erstreckten sich die Aktivitäten von To-Rykh auf das Territorium. Lippen. oder Gebiet; 1906–14 gab es 10 Bezirksgebiete; jeder von ihnen vereinigte O.'s Tätigkeit darüber. und Lippen. Gendarmenabteilungen im "Bezirk" von mehreren. Provinzen, von 3 (Odessa) bis 12 (Moskau), was ihnen eine gewisse Unabhängigkeit und größere Effizienz im Kampf gegen die Revolution verlieh. Bewegung. O.o. bis 1914: Petersburg, Moskau, Baku, Belostok, Warschau, Wilna, Wladiwostok, Don, Jekaterinoslaw, Irkutsk, Kiew, Lodz, Nischni Nowgorod, Nikolaew, Odessa, Perm, Riga, Samara, Saratow, Sewastopol, Taschkent, Tiflis, Tomsk, Charkow, Tschita, Jaroslawl. Bezirksbezirke: Petersburg, Moskau, Warschau, Wilna, Kiew, Odessa, Riga, Samara, Taschkent, Charkow. Lit.: Der Sturz des zaristischen Regimes. Stenographisch Berichte über Verhöre und Zeugenaussagen aus dem Jahr 1917 im Notfall Konsequenzen. Commissions of the Provisional Prospect, Bd. 1-7, L., 1924-27; Kozmin B. P., S. V. Zubatov und seine Korrespondenten, M.-L., 1928; Spiridovich A.I., Unter dem zaristischen Regime. Notizen des Leiters der Sicherheitsabteilung, M., 1926; Wolkow A., Petrogr. Sicherheitsabteilung, P., 1917; Chlenov S. B., Moskau. Okhrana und seine geheimen Mitarbeiter, M., 1919; Zhilinsky V., Organisation und Leben der Sicherheitsabteilung während der Zeit der Zarenherrschaft, "GM", 1917, Nr. 9-10; Eroshkin N.P., Essays zur Geschichte des Staates. vorrevolutionäre Institutionen. Russland, Moskau, 1960. L. P. Eroshkin. Moskau.

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