Lieber, lieber, lustiger Narr
Nun, wo ist er, wohin geht er?
Kennt er diese lebenden Pferde nicht?
Hat die Stahlkavallerie gewonnen?

Sergei Yesenin (aus dem Gedicht "Sorokoust")

Irgendwo in der Kuban-Steppe träumte Yesenin von diesem bewegenden Bild: Ein Fohlen rannte hinter einem Zug her. Daran erinnert der Dichter in einem Brief an seine Freundin.

Und - das Fohlen taucht plötzlich als Vater Makhno auf!

„Wir fuhren von Tikhoretskaya nach Pyatigorsk, plötzlich hörten wir Schreie, schauten aus dem Fenster und was wir hinter der Lokomotive sehen, dass es Kraft gibt, ein kleines Fohlen galoppiert, so galoppierend, dass uns sofort klar wurde, dass er es hatte entschied sich aus irgendeinem Grund, ihn zu überholen. Er rannte lange, aber am Ende wurde er müde und wurde an einer Station erwischt. Die Episode ist für jemanden unbedeutend, aber für mich sagt sie viel aus. Das stählerne Pferd besiegte das lebende Pferd, und dieses kleine Fohlen war für mich ein klares, liebes, gefährdetes Bild Dörfer und das Gesicht von Makhno. Sie und er in unserer Revolution sind diesem Fohlen durch die Anziehung von Arbeitskräften mit Eisen schrecklich ähnlich ... ".

Gedichte und das Element der Rebellion

Über diesen Mann sind Bände geschrieben worden. Aber Yesenins Zeilen sind vielleicht das Beste, was ich über Nestor Ivanovich Makhno gelesen habe. Ihr besonderer Preis ist, dass Yesenin selbst starb, weil er dasselbe erschöpfte Fohlen war. Und er, der Dichter, hat viel mit dem Ataman gemeinsam. Zuallererst - Schmerz für die Tragödie des Dorfes. Aber auch ein Verlangen nach Schönheit. Es ist bekannt, dass Makhno auch Gedichte schrieb. Und sie sind alles andere als graphomanisch:

Verfluche mich, verfluche mich
Wenn ich dich angelogen habe,
Erinnere dich an mich, erinnere dich
Ich habe für die Wahrheit gekämpft, ich habe für dich gekämpft.

Für dich, unterdrückte Bruderschaft,
Für die betrogenen Menschen.
Ich hasste Arroganz und Adel,
Ich hatte ein Maschinengewehr bei mir.

Und ein Karren, der wie eine Kugel fliegt,
Säbel glänzen fassungslos nach oben.
Warum haben sie sich von mir abgewandt?
Du, dem ich mein Leben gab?

In meinem Lied ist kein Wort des Vorwurfs,
Ich wage es nicht, den Leuten die Schuld zu geben.
Warum bin ich so einsam
Ich kann es nicht sagen oder verstehen.

Vergib mir, wer angreift
Ging mit mir und wurde von einer Kugel getroffen,
Ich sollte um dich weinen
Aber ich sehe die Augen deiner Frauen.

Hier werden sie dich zurückbringen, dich zurückzahlen
Und die Lampen gehen nicht aus...
Nun, Papa kann nichts dafür,
Er versteht es, nicht zu weinen, sondern sich zu rächen.

Yesenin lebte im Element der Volksrevolte im Gedicht "Pugachev".

Makhno führte das Element dieser Rebellion in seinem Leben aus.

Paris sehen und sterben

Mark Aldanov, ein berühmter russischer Schriftsteller im Ausland, sah Makhno in Paris. Es dauerte nicht lange, bis Nestor Ivanovich auf der Erde wandelte. Und er ähnelte nicht mehr dem einst gewaltigen Häuptling:

Vor ein paar Jahren zeigte man mir Makhno auf dem Friedhof in Paris, wo er die „strengen Befehle“ nicht erteilen konnte. Er folgte dem Sarg eines alten Politikers, der gute persönliche Beziehungen zu ihm pflegte. Etwa zehn Minuten lang ging ich zwei Schritte von ihm weg, ohne ihn aus den Augen zu lassen: Um diesen Mann ranken sich Legenden. An seinem Äußeren war nichts Auffälliges. Makhno hatte das Aussehen eines körperlich sehr schwachen, kranken, schwindsüchtigen Menschen, der außerdem unter der ewigen Bedrohung durch Angriffe lebte. Hier wäre ein Klischee angebracht: „sah sich um wie ein Tier“ … Makhno warf jedem, der sich ihm näherte, einen schnellen, misstrauischen Blick zu. Auf diese Weise erinnerte er mich an einen berühmten russischen Terroristen - er ging in Paris, nachdem er längst mit der Revolution gebrochen hatte, nicht gern auf den Bürgersteig; er ging weiter auf dem Bürgersteig, als würden die Leute vom Tor aus auf ihn stürmen ... Seine Augen waren wütend, aber ich sah die Ausdrücke "alles wissend", "alle Zweifel ein für alle Mal beseitigt" , usw., habe ich nicht in ihnen gesehen. Die Worte hier passen überhaupt nicht. Nein, an Makhnos Erscheinung war nichts Dämonisches: All dies ist Literatur.

Man kann sich leicht vorstellen, was er tat, als er vom Friedhof kam. Von friedlichen Angelegenheiten kannte Makhno nur Schuhmacherei. In Paris lernte er, aus bunten Zöpfen und Zwirnen frivole Schuhe für billige Mädchen aus Madame Telliers Nachbarinstitution zu weben – irgendwo zwischen den alttestamentarischen Sandalen von Sulamith und russischen Bastschuhen. Sorglose Mädchen haben sich nicht einmal vorgestellt, wie berühmt ihr düsterer Couturier war ...

Grausame Ironie des Schicksals: Die letzten Jahre lebte er in einer Großstadt.

Makhno hasste die Städte.

Bauernreich der Justiz

Die Stadt ist der Feind. Alle Schwierigkeiten, die auf den verwaisten Bauern fielen, verließen die Stadt. Die Stadt ist unersättlich. Mit tausend langen, gierigen Eisenhänden durchwühlt er Keller und Scheunen. Von ihm - Tod. Die Stadt wird ausgeraubt. Alle Macht, die es dem Bauern nicht erlaubt, auf Erden nach göttlichen Regeln zu leben, wurde in der Stadt erfunden, und sie ist nicht real, fremd, verheerend. Der Bauer ist nicht mit der Stadt unterwegs. Er ist schlimmer als die Pest, man kann ihn nicht mit Glockengeläut vertreiben. Also muss er getötet werden.

Hier ist die Haltung von Makhno, einem grausamen Praktizierenden des Bürgerkriegs, gegenüber der Stadt und den Stadtbewohnern. Das Aussehen und die Essenz der Intelligenz, die in der Stadt lebt und Gesetze erfindet, wie das Dorf ausgeraubt und gedemütigt werden kann, ist Old Man Makhno und seiner Schwarzerde-Armee instinktiv feindlich gesinnt.

Hier ist eine Beobachtung einer gewissen N. Sukhogorskaya über das Verhalten eines Makhnovisten, der auf einer Straße in der Stadt einen Mann mit Hut bemerkte:

Schauen Sie, in einem Hut ... Sie können einen Intellektuellen sehen, er würde fertig werden ...

Später wird dieser Satz von dem berühmten spanischen General, der an der Seite Francos kämpfte, auf seine Weise wiederholt: "Wenn ich das Wort "Intellektueller" höre, greift meine Hand nach dem Halfter."

Ich glaube nicht, dass das heutige bäuerliche Russland, das wieder einmal durch den städtischen Reformismus verstümmelt wurde, viel besser über seine Intelligenz denkt. Und das ist für uns die traurige Unsterblichkeit des makhnovistischen Erbes.

Aber er war auch Theoretiker. Naiv und unerwartet berührend. Wenn Städte keine wirkliche Freiheit geben, verlassen Sie die Städte. Ihr Lied wird gesungen, und es gibt keinen Platz für einen wirklich freien Mann. Gehen Sie fröhlich in die Dörfer, Steppen und Wälder. Gehen Sie zu Pater Makhno - und gemeinsam werden wir ein neues, besseres, sinnvolles Bauernleben aufbauen. Leben, versehen mit irdischen Früchten, die wir gemeinsam ernten werden. Wir werden selbst herausfinden, welche Macht wir haben werden ...

Sowjetische Historiker machten sich einhellig über Vaters politische Bildung in der Kindheit lustig. Auch wenn das im Großstadtrausch erstickte europäische Denken längst Ähnliches verkündet. Max Nordau und Oswald Spengler sprachen über die geistige Sterilität der Städte und blickten ihnen gleichzeitig in den Mund. Aber Pater Makhno hat sich nichts Neues einfallen lassen. In seiner idealen Republik Makhnovia wollte er einfach den alten Bauerntraum von Belovodie verwirklichen - ein freies und faires Königreich. Viele rastlose Russen haben sich einst über die Erde verstreut, um dieses Bauernreich der endgültigen Gerechtigkeit zu finden. Und einige wollten es dort bauen, wo sie leben, und Papa war einer von letzteren.

Erst jetzt baute er sein Reich der Gerechtigkeit mit Gewalt auf.

Auch seine Grausamkeit war naiv und daher umso schrecklicher.

Leben gegen ein Zigarettenetui

Makhno wird vorgeworfen, dass er keine Überzeugungen hatte - weder rote, noch weiße, noch grüne, nicht einmal Anarchisten, obwohl er sich formell zu Anarchisten zählte.

Das ist nicht wahr. Er hatte eine ständige Vorstellung von einer Bauernrepublik in Gulyai-Pole, und mit denen, die sich in diese Idee einmischten oder sie ausschalteten, handelte er heftig.

Zunächst waren es die Deutschen, die seinem Volk Brot und andere Früchte der freien Arbeit wegnahmen. "Jede ungerechte Macht hat kein Existenzrecht" - der Slogan von Old Man Makhno, der zum Rächer des Volkes wurde. Parteilichkeit begann, grob und rücksichtslos, grausam zu tierischer Gemeinheit und edel zu Heiligkeit. Die Kühnheit von Old Man Makhno verärgerte schließlich das deutsche Kommando in Kiew. Um den Rebellen zu vernichten, schickte er eine beträchtliche Streitmacht. Makhno zog sich zurück, machte einen taktischen Fehler, landete im Ring. Die methodischen Deutschen haben lange Zeit diejenigen ausgehöhlt, die von Artillerie umgeben sind ...

Aber der alte Mann hatte es bereits geschafft, durch den eisernen Ring zu sickern, und mit einem beispiellosen Marsch auf seinen Karren, nachdem er in einer Nacht sechzig Meilen zurückgelegt hatte, dem Massaker entkommen.

Dies wird dann wiederholt. Es wird Makhno schwer fassbar, unsichtbar, nirgendwo existierend und überall präsent machen. „Der Bandit Makhno wurde zerstört“, konnten sich die deutschen Kiewer Behörden über die Ankündigungen freuen, aber am fünften Tag danach spielte Makhno bereits in seinem Hauptquartier Karten mit den gefangenen Kommandanten, die geschickt wurden, um ihn zu fangen. Die Abteilung selbst wurde auf die grausamste bäuerliche Weise zerstört - Hand in Hand und unter der Wurzel. Und beim Kartenspiel geht es um das Leben gegen das silberne Zigarettenetui des Vaters. Makhno selbst spielte mit jedem der Deutschen. Gewonnen - gehen Sie mit einem Zigarettenetui auf allen vier Seiten. Hat nicht gewonnen - der Weg zur nächsten Wand.

Zwei Tage gespielt. Der alte Mann zupfte verzweifelt an seinen Karten, niemand konnte ein Leben gewinnen. Einmal spielte der Vater ehrlich, verlor. Und er erschoss einen Offizier, weil er es gewagt hatte, ihn zu schlagen ...

Und ein anderes Mal, nachdem er eine Abteilung Österreicher gefangen genommen hatte, entwaffnete er die Gefangenen, gab jedem fünfzig Rubel, eine Flasche Mondschein, und ließ ihn gehen ...

Spitzname Bescheiden

Die Gestalt des Vaters ist klein, dünn. Dun - und Pause. Aber sein Blick - er sah nicht in die Augen, sondern irgendwo über die Köpfe hinweg - war erschrocken von den einst eingefleischten Urks in der Orjol-Zentrale, in der Zuchthausstrafanstalt Akatuy. Und das Pseudonym des Sträflings Modest, das bis zum Ende bei ihm blieb, entsprach vollständig dem inneren Erscheinungsbild von Makhno.

Er war ein völlig uneigennütziger Mensch. Er wusste die Tat eines Mannes zu schätzen. Hier ist seine rechte Hand, die schreckliche Kiiko, die unter schmerzhaften Wutausbrüchen leidet und unbewaffnete Gefangene hackt. Einer weicht plötzlich mit einem verzweifelten Schlag aus, der Henker stürzt und kann sich lange nicht erholen. Makhno schweigt eine Weile, beeindruckt von diesem Bild, dann sagt er:

So musst du ums Leben kämpfen, ihn befreien! ..

Und selbst die Tatsache, dass er sich weigert, mit ihm zu dienen, ändert Makhnos Stimmung nicht. Er lässt den Gefangenen frei, und damit er nicht wieder in Partisanenhände gerät, gibt er ihm einen „unbegrenzten“ Pass: „Lass Okhrimenka als guten Menschen durchgehen. Ich erkläre es. Wer ihm nicht glaubt, ist ein Schurke. Alter Mann Makhno."

Und gleichzeitig ist Menschenleben in seinen Augen wenig wert. Das Projektil, das den Stadtblock erfolgreich drehte, liefert schmerzhaftes Vergnügen. Aus der Stadt geht eine Morddrohung aus. Die Stadt ist ihm abscheulich und schrecklich.

Rote und weiße Ehrenamtliche

Einst ging Old Man Makhno den Roten nach.

Seemann Pavel Dybenko wurde im Sommer 1919 zum Kommandeur der vierten ukrainischen Sowjetarmee ernannt. Zunächst forderte er Makhno in seinem Hauptquartier auf. Ich gab ihm ein paar Befehle.

Wofür ist das, - Makhno verstand nicht.

Erfüllen, - sagte Dybenko kurz. - Und wenn etwas nicht klar ist, habe ich Ihnen, Genosse, bereits Spezialisten geschickt.

Für den Anfang hat Makhno Spetsov in eine Kasematte gesteckt. Dann verhörte er alle. Vor allem mochte er nur den ehemaligen Hauptmann des zaristischen Generalstabs Wassiljew. Er war kein Narr im Trinken, und außerdem zeigte er sich bemerkenswert gut im praktischen Schießen mit der makhnovistischen Artillerie. Vasiliev blieb als Stabschef in der Gulyai-Polye-Armee.

Der Rest wurde nach einer Woche Haft zu Fuß nach Simferopol geschickt mit dem strengen Befehl, bei Todesstrafe nie wieder zurückzukehren.

So begann Makhnos Zusammenarbeit mit den sowjetischen Behörden zweideutig. Aber er hat mit Würde für die Roten gekämpft. Er wurde mit dem Orden des Roten Banners N4 für einen Überfall auf den Rücken der Weißen Armeen ausgezeichnet, der den Roten die Möglichkeit gab, Kräfte zu sammeln und die Gegenoffensive im Herbst 1919 zu starten. Denikin warf seine besten Generäle in die Schlacht gegen Makhno, aber ohne Erfolg. General Yakov Slashchev, ein talentierter Militärführer (der Prototyp von General Khludov in M. Bulgakovs Stück "Running"), gab seinen Mitstreitern zu, dass es sein Traum sei, wie Makhno zu kämpfen. Es war Makhnos Kavallerie, die Frunse half, die Krim zu stürmen. Während der Eroberung von Perekop wurden seine Truppen in das schwierigste Gebiet geworfen und fast vollständig niedergeschlagen (sie nahmen die türkische Mauer frontal ein) ...

Aber Makhno kämpfte auch gegen die Roten. Wie er vier verdammte russische Jahre lang gegen die Deutschen, gegen den Hetman, gegen Petliura, gegen die Weißen gekämpft hat ...

Gegen alle.

Er träumte von freien Sowjets, die das sinnvolle Leben der makhnovistischen Kommune regeln sollten. Über Volksselbstverwaltung ohne Parteieinfluss. Einmal, nachdem er Alexandrowsk, ein strategisch großes Zentrum, von den Roten erobert hatte, gab er ein Flugblatt heraus: "Ihre Stadt ist von der revolutionären aufständischen Armee der Makhnovisten besetzt. Diese Armee dient keiner politischen Partei, keiner Macht, keiner Diktatur. Weiter." im Gegenteil, sie will die Region von jeder politischen Macht, von jeder Diktatur befreien. Ihre Aufgabe ist es, die Handlungsfreiheit, das freie Leben der Werktätigen vor jeder Art von Ungleichheit und Ausbeutung zu schützen.“

Ja, naiv. Aber Naivität ist nur ein anderer Name für Reinheit. Politik wird zum schmutzigen Geschäft, wenn darin kein Platz mehr ist für den naiven Glauben, dass die Wahrheit besser ist als Profit.

Wer hat Nestor Makhno in die Geschichte eingetragen? Partisan? Ein Rächer? Ein unbeachteter Prophet gerechter Macht?

"Ich habe mich mit meinem Kopf in die Schlacht gestürzt ..."

Vier Jahre des Kampfes von Old Man Makhno, dieses "Ziehen von Arbeitskräften mit Eisen" mag bedeutungslos erscheinen. Wie ein Fohlen, das hinter einem seelenlosen Zugkoloss herrennt. Diese "Staatsleere" in einem riesigen Durchmesser von bis zu sechshundert Kilometern, in der sich das Drama der Makhnovshchina abspielte, ermüdete jedoch das Eisen. Die bis dahin unflexible bolschewistische Regierung brach ein. Lenin war der Erste, der ahnte, dass, wenn dem Volk jetzt keine Atempause gewährt würde, die Autorität der Behörden, die auf viel Blutvergießen bestanden, zu Asche werden würde. Nestor Makhno und viele Führer von Bauernaufständen in ganz Russland sind die Hauptakteure, die Lenin die NEP entrissen haben. Die Geschichte tastete vorsichtig, als würde sie die Augen schließen, nach anderen Wegen...

Nestor Ivanovich Makhno starb 1934 in einer Pariser Krankenstation für Arme an einer Grippe, die die chronische Tuberkulose verschlimmerte. Er ging und hinterließ der Nachwelt unbeantwortete Fragen und mehrere Gedichte.

Ich warf mich mit meinem Kopf in den Kampf,
Bitte den Tod nicht um Gnade
Und es ist nicht schuldig, dass er lebt
Bleiben Sie in diesem Kreis.

Wir vergossen Blut und Schweiß
Sie waren offen mit den Leuten.
Wir sind besiegt worden. Aber
Unsere Idee wurde nicht getötet.

Lass sie uns jetzt begraben
Aber unsere Essenz wird nicht in Vergessenheit geraten,
Sie wird zur rechten Zeit aufstehen
Und gewinnen. Ich glaube daran!

Der Name Nestor Makhno ist so abscheulich, dass es an sich schon schwierig ist, das Ausmaß seiner Persönlichkeit zu bestimmen: ob er ein gewöhnlicher anarchistischer Partisan oder eine unvergleichlich bedeutendere Figur war, die, wenn nicht in der ersten, dann in der zweiten, stand Reihe von Teilnehmern am für Russland so tragischen Bürgerkrieg. Mit anderen Worten, einer von denen, die seinen Verlauf beeinflussen konnten.

Hinter all den Mythen, mit denen der Name Makhno gewachsen ist, ist es am schwierigsten zu erkennen, dass dies so ist. Jedenfalls war Makhno neben den Führern des rebellischen Kronstadt mit seiner Revolutionären Aufstandsarmee der herausragendste Vertreter der „Volks“-Opposition gegen den Bolschewismus.

Wenn Kronstadt einen Monat lang niedergeschlagen wurde, hielt Makhno drei Jahre lang im Ring des Bürgerkriegs durch, nachdem er es geschafft hatte, Krieg mit den Haidamaks von Hetman Skoropadsky, Deutschen, Weißen, Roten zu führen - und trotzdem am Leben zu bleiben. Er allein hat erreicht, was keine den Bolschewiki entgegengesetzte Volksbewegung erreicht hatte: 1920 unterzeichneten die Aufständische Armee und der Rat der Volkskommissare der Ukraine ein Abkommen über politische Loyalität, über Meinungs- und Pressefreiheit (im Rahmen der "sozialistischen" Frequenz Band) und auf freie Wahl in die Vertreterräte aller sozialistischen Parteien ... Wenn Wrangel noch etwas länger auf der Krim durchgehalten hätte, könnte sich herausstellen, dass Makhno vom Rat der Volkskommissare das Territorium für die gefordert hätte Schaffung eines "freien Sowjetsystems". Natürlich waren für die reifen Bolschewiki des Modells von 1920 alle Klauseln des Abkommens nur eine taktische List, und alle „freien Räte“ wären am nächsten Tag, nachdem die Weißen ihre Waffen niedergelegt hatten, zerschlagen worden. Und doch ... Die Bolschewiki haben sich nie zu Verhandlungen mit den Aufständischen herabgelassen und alle Aufstände mit außergewöhnlicher Grausamkeit unterdrückt. Makhno zwang die Regierungspartei des ersten totalitären Staates neuen Typs im 20. Jahrhundert, mit dem Volk zu rechnen. Allein dafür erwarb er sich posthumen Ruhm.

Er war das fünfte, jüngste Kind in einer armen Familie eines Kutschers, der bei Mark Kerner diente, dem Besitzer einer Eisengießerei in Gulyai-Pole, einer kleinen Stadt in der Asowschen Steppe, deren Name ein Echo zu sein scheint die epische Zaporozhye-Zeit. Was wahr ist: Von der Insel Khortitsa am Dnjepr, von wo aus die Zaporizhzhya Sich ihre Freiheit und ihren Raub verschwendete, bis Gulyai-Pole sind es kaum fünfzig Meilen, und dass die Kosaken hierher gingen und in den Kämpfen mit den Krymchaks ihre legten Stirnlocken, an deren Stelle ihre Dörfer später zahlreiche Nachkommen wuchsen - kein Zweifel.

Makhno landete 1906 im Alter von 17 Jahren im Alter von 17 Jahren im Gefängnis wegen Zwangsarbeit, was natürlich auch den Umständen des Ortes / der Zeit geschuldet war. Die von Narodnaja Wolja und der Sozialrevolutionären Partei gesäte Saat ging üppig auf. Russland schwärmte von der Revolution. In der Geschichte der ersten russischen Revolution fällt vor allem die Selbstvergessenheit auf, mit der sich Menschen „in den Terror“ gestürzt haben, die man sich hinter dem Stopfen selbstgebauter Bomben nicht so leicht vorstellen kann: irgendeine Art von Arbeitern, hoch Schüler, Angestellte von Bahn und Post, Lehrer. Die uralte Tyrannei forderte Rache. Die Explosion der Bombe kam der Vollstreckung des Urteils des Gerichtshofs der Gerechten gleich. "Draft Terror" in Russland in den Jahren 1906-1907 hat keine Entsprechungen in der Weltgeschichte. Aber von innen betrachtet sieht dieses Phänomen schrecklich und gewöhnlich aus. Und die Aktivitäten der Gulyai-Polye-Gruppe von Anarchisten, zu der auch der junge Makhno gehörte, gingen nicht über diese Mittelmäßigkeit hinaus: Sie besorgten Revolver, stellten Bomben her, raubten zunächst die Besitzer der Eisengießerei aus, in der sich gut die Hälfte der Gruppe befand arbeitete, dann jemand anderes von den örtlichen Reichen, dann ein Spirituosengeschäft ... Bei einem Überfall auf eine Postkutsche wurden ein Gerichtsvollzieher und ein Postbote getötet. Sie gerieten unter den Verdacht der Polizei. Verhaftet. Gericht. Strafmaß: 20 Jahre. Moskau Butyrki.

Dort traf er Pjotr ​​Arschinow, einen „ideologischen“ Anarchisten, den er selbst als Kommandeur der Aufständischen weiterhin seinen „Lehrer“ nannte. Dann - 17. Februar, die Abdankung des Königs, eine Generalamnestie ... Im brodelnden Moskau fand Makhno weder einen Platz noch eine Arbeit für sich. Er mochte überhaupt nicht, verstand Städte nicht. Achtundzwanzig Jahre alt, ohne einen Pfennig oder einen Reiseberuf, zog er nach Süden in seine Heimatstadt Gulyai-Polye. Und dann entpuppte er sich mit der Zeit plötzlich als gefragt: rund um die Menge, Kundgebungen, vage Vorahnungen, Vorsätze, Meetings – und er ist schlau, weiß, was er fragen, was er verlangen muss. Er wird von fünf Ausschüssen auseinandergezogen - und nichts, er ist nicht verloren, er präsidiert. Mutter Evdokia Ivanovna, die stolz auf ihren Jüngsten ist, will sein Leben wie die Menschen ordnen und findet eine Frau, die schöne Nastya Vasetskaya. Die Hochzeit summte 3 Tage lang. Aber vor seiner Frau war er?

Bereits im Juli 1917 ging die Macht in Gulyai-Pole an die Sowjets über. Makhno wurde natürlich Vorsitzender. Jetzt beschäftigt er sich mit der Bildung von Kommandos und der Beschaffung von Waffen, um im Herbst damit zu beginnen, den Gutsbesitzern Land zu enteignen. Makhno flirtet manchmal noch auf der Suche nach seinem „Thema“ in der Revolution: Dann geht er als Delegierter zum Provinzkongress der Sowjets nach Jekaterinoslaw, von wo er enttäuscht über den Kampf zwischen den Parteien zurückkehrt. Dann geht er nach Aleksandrovsk, wo er zusammen mit der Abteilung des Bolschewiki Bogdanov die Kosakenzüge entwaffnet und von der Front in ihre Heimatdörfer zurückrollt, und so bekommt er 4 Kisten mit Gewehren, aber unerwartet für sich selbst stellt er sich heraus Vorsitzender der Rechtskommission des Revolutionskomitees zu sein, die die Fälle von "Feinden der Revolution" klären soll. In dieser Papier- und Strafposition hält er es schließlich nicht mehr aus und explodiert: Er wird abgewiesen durch die Verhaftungen der Menschewiki und Sozialrevolutionäre – der gestrigen „Mitläufer“ in der Revolution, vor allem aber durch das Gefängnis. Sein erstes Gefängnis, in dem er saß und auf eine Zwangsarbeitsstrafe wartete. „Ich hatte immer wieder den Wunsch, das Gefängnis in die Luft zu sprengen, aber ich habe es nicht ein einziges Mal geschafft, genug Dynamit und Pyroxylin dafür zu bekommen ... Schon jetzt, sagte ich meinen Freunden, ist klar, dass ... die Parteien dem nicht dienen werden Menschen, aber die Menschen werden den Parteien dienen“ .

Im Januar 1918 kündigte er seinen Rücktritt aus dem Revolutionskomitee an und ging nach Gulyai-Pole, um seine eigene Revolution zu machen. Es war diese Zeit in Makhnos Memoiren, die in lyrischen Tönen gemalt ist: Er erzählt von den ersten Kommunen, die in den Gütern der ehemaligen Grundbesitzer gegründet wurden, von den ersten Kindergärten in Gulyai-Polye ...

Niemand wird jemals erfahren, was außerhalb dieser Idylle geblieben ist, was in diesen dunklen Wintermonaten in den abgelegenen Gegenden der Steppenukraine passiert ist. Gott weiß, was in den Städten geschah. In Kiew wurde nach dem Vertrag von Brest-Litowsk die erste Regierung der unabhängigen Ukraine inhaftiert, angeführt von Golubovich, einem Studenten im dritten Jahr. Die Macht der Zentralrada erstreckte sich jedoch nicht auf Städte wie Charkow oder Jekaterinoslaw: Hier herrschten revolutionäre Komitees, in denen sich die Bolschewiki und die linken Sozialrevolutionäre stritten. Der Kommissar der Schwarzmeerflotte, der linke sozialrevolutionäre Spiro, reagierte auf den Vorschlag des deutschen Kommandos, die Flotte in Sewastopol zu überfluten, indem er die Krim zu einer separaten unabhängigen Republik erklärte und die Mobilisierung von Menschen und Pferden anordnete ... Richtig, er wurde bald wegen Willkür verhaftet.

Alles endete unerwartet schnell: Im März 1918 besetzten die Deutschen die Ukraine und setzten den ihnen ergebenen Hetman Skoropadsky an die Spitze. Mehrere anarchistische und bolschewistische Kampfgruppen versuchten, sich der Invasion zu widersetzen, landeten jedoch bald in Rostow - auf dem mit den Deutschen "versöhnten" Territorium Russlands.

Ein weiterer "Fehler" in der Biographie von Makhno ist eine Reise durch Zarizyn nach Moskau. Er hat zwar mehrere richtige Schlussfolgerungen über die Natur der in der Hauptstadt heranreifenden Zentralregierung gezogen und sich mit dem „Apostel der Anarchie“ P.A. Kropotkin. Außerdem verirrte er sich auf der Suche nach einer Wohnung versehentlich in das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee, das im Kreml seinen Sitz hatte und Durchsuchungsbefehle verteilte. Dort fing Swerdlow ihn ab und fing an, sich nach dem Stand der Dinge in der Ukraine zu erkundigen, den südlichen Dialekt seines Gesprächspartners verstehend. Makhno sprach so gut er konnte. Swerdlow schlug vor, am nächsten Tag zu kommen und dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare alles genauer zu erzählen. Fantasie! In welchem ​​anderen Land könnte die Zimmersuche mit einem Treffen mit dem Regierungschef enden? Es kann jedoch nichts getan werden: So fand Makhnos Treffen mit Lenin statt.

Lenin stellte schnelle, konkrete Fragen: Wer, wo, wie reagierten die Bauern auf die Parole „Alles Weite den Sowjets“, rebellierten sie gegen die Rada und die Deutschen, und wenn ja, was fehlte den Bauernunruhen? zu einem weit verbreiteten Aufstand führen? Bezüglich der Losung „Alle Macht den Sowjets“ erklärte Makhno gewissenhaft, dass er diese Losung genau in dem Sinne verstehe, dass die Macht den Sowjets gehört. Zu den Leuten.

„In diesem Fall ist die Bauernschaft eurer Orte vom Anarchismus infiziert“, bemerkte Lenin.

- Ist es schlimm? fragte Makhno.

„Das will ich nicht sagen. Im Gegenteil, es wäre erfreulich, da es den Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus und seine Macht beschleunigen würde.

Offenbar war Lenin mit diesem Gespräch zufrieden: Er betrachtete den Anarchismus der Bauern als eine vorübergehende und bald heilbare Krankheit, die jedoch auf den Schultern eines Bauernaufstands die Chance bot, in die Ukraine einzudringen und dort eine bolschewistische Ordnung zu errichten. Makhno erhielt sofort einen falschen Pass, um in seine Heimat zurückzukehren, und eine Kette von unterirdischen bolschewistischen Auftritten. Ich nahm meinen Pass. Ich habe keine Weichen verwendet.

Makhno verließ Moskau am 29. Juni und erreichte seinen Heimatort, als die Situation bis zum Äußersten angespannt war. Die Behörden des Hetmans stellten die gesamte vorrevolutionäre Ordnung wieder her und bestraften grob die Unruhestifter von 1917. Makhno, als Frau verkleidet, ging, um sich sein Heimatdorf anzusehen. Gulyai-Pole wurde von einem magyarischen Bataillon unter dem Kommando österreichischer Offiziere besetzt. Die Besatzer haben Makhnos Haus niedergebrannt, zwei ältere Brüder erschossen sie nur wegen ihres Nachnamens, obwohl beide in keiner Weise an der Rebellion beteiligt waren. Von den „Kommunen“ blieb keine Spur. Ich musste wieder ganz von vorne anfangen. Aber wenn im 17. die Hauptsache darin bestand, Brandstifter "die Rede zu drücken", jetzt - warum? Es musste gehandelt werden. Rächen, töten, einen roten Hahn gehen lassen, einen Aufstand anzetteln – und in diesem Fall schien keine Grausamkeit übertrieben.

Makhno hat alte Raufbolde aufgespürt, die sich in den Dörfern versteckt haben - Tschubenko, Marchenko, Karetnikov, insgesamt acht Leute. Mit Äxten und Messern krochen sie nachts in das Anwesen des Gutsbesitzers Reznikov und schlachteten die ganze Familie ab - weil sie vier Offiziersbrüder hatte, die in der Hetman-Polizei dienten. Also bekamen sie die ersten 7 Gewehre, einen Revolver, 7 Pferde und 2 Sättel. Makhno triumphierte: Waren das nicht Offiziere, die seine unschuldigen Brüder töteten? Er hat sich gerächt. Hat da jemand gedacht, wie viele Brüder ihre Brüder rächen müssten, wenn der Knoten des Hasses gelöst würde? Nein. Dann fühlte sich jeder, der eine Waffe hatte, stark und im Recht und in der Wahrheit.

Am 22. September trafen die Makhnovisten in den Uniformen der souveränen Varta (Polizei) Leutnant Murkovsky auf der Straße. Makhno präsentierte sich als Chef einer Strafabteilung, die auf Befehl des Hetmans selbst aus Kiew entsandt wurde. Murkovsky, der keinen schmutzigen Trick spürte, sagte, dass er zum Gut seines Vaters gehen würde, um sich ein oder zwei Tage auszuruhen, um Wild zu jagen und um aufzuwiegeln.

„Sie, Herr Leutnant, verstehen mich nicht“, sagte der „Hauptmann“ der Wache plötzlich mit vor Erregung gebrochener Stimme. - Ich bin ein revolutionärer Makhno. Ihr Nachname scheint ziemlich bekannt zu sein?

Die Beamten boten Makhno Geld an, aber er lehnte es verächtlich ab. Dann stürmten die „Jäger“ wie Hasen in alle Richtungen über die Felder. Sie wurden mit Maschinengewehren abgeschlachtet... Oh, Makhno liebte die Provokation - klassisch, mit verzweifelten Lügen und Maskerade - er war ein Heuchler! Er liebte es, das Entsetzen in den Augen seiner Feinde zu sehen, wenn er ihnen plötzlich seinen Namen verkündete. Zu dieser Zeit kreisten Dutzende oder Hunderte winziger Abteilungen wie Partikel aus feurigem Phlogiston um die Ukraine und säten überall Feuer und Tod. Und erst als die durch Partisanenüberfälle brutal behandelten Bestrafer begannen, Dörfer niederzubrennen, Bauern zu töten und zu foltern, loderte die Flamme des Volkszorns in der Breite auf. Abteilungen von mehreren hundert Personen, bewaffnet mit Schrotflinten, Heugabeln und "Knüppeln", wurden tatsächlich zum Embryo der Aufstandsarmee von Makhno. Aber dafür mussten sie irgendwie organisiert werden.

Als Viktor Belash, der zukünftige Stabschef der Armee und einer der besten Strategen Makhnos, im von den Rebellen besetzten Gulyai-Pole ankam, war das erste, was er tat, alle verschiedenen Abteilungen in normale Regimenter zu bringen und ihre Kommandeure davon zu überzeugen die Notwendigkeit, den Befehlen des Hauptquartiers Folge zu leisten, denn eine neue Gefahr nahte: Von Südosten begannen Weiße in die "freie Region" einzudringen. Es galt, die Front zu organisieren und zu halten. Ein echter Bürgerkrieg bahnte sich an, aber vorerst fand man unter dem nächtlichen Baldachin Gemälde, die aus dem Mittelalter abgeschrieben zu sein schienen. Nehmen wir an, Belash fand in der Nähe von Orekhovo eine Abteilung von 200-Leuten, die um ein Feuer saßen. „In der Mitte hockte ein kräftiger Mann mittleren Alters. Langes schwarzes Haar hing ihr über die Schultern und fiel ihr über die Augen. - "Zitronen sind über das offene Feld verstreut, raus, Kadetten, gib uns Vo-o-o-ol!" er schrie.

„Das ist unser Vater Dermendzhi“, erklärte einer der Rebellen.

Plötzlich knatterten Maschinengewehre und Gewehre in der Stellung. Zwei Reiter galoppierten über den ganzen Steinbruch und riefen: „Die Deutschen rücken vor!“.

"Vater" rief: "Nun, Söhne, macht euch bereit ..."

"Nach vorne, nach vorne, mit einer Ziehharmonika!" die Menge brüllte. Und sie, stolpernd und in Eile, rannten in Unordnung zu der Stellung.

Dermendzhi war eine bekannte Person - er nahm am Aufstand auf dem Schlachtschiff Potemkin teil. Aber es drehten sich immer noch Abteilungen von Persönlichkeiten, die niemandem bekannt waren - Zverev, Kolyada, Patalahi, Old Man-Pravda. Belash sah auch Letzteres: Er entpuppte sich als beinloser Behinderter, der, nachdem er mit einem Karren in das Dorf eingefahren war, Menschen versammelte und mit der Hälfte seines Körpers schrie: „Hört zu, Leute! Lass uns auf deinem Shii sitzen, bis du uns einen Drink wie eine Rutsche gibst!

Es ist überraschend, dass Makhno es aus all diesen halb betrunkenen Freien geschafft hat, in wenigen Monaten eine absolut disziplinierte und paradoxe Einheit in seiner Manövrierfähigkeit zu schaffen, was von General Slashchev bemerkt wurde, den Denikin anwies, Operationen gegen Makhno durchzuführen.

Inzwischen änderte sich die Situation erneut: Bevor die Nachricht von der Revolution in Deutschland die Ukraine erreichte, kam es in Kiew zu einem weiteren Putsch: Der Hetman floh, die Macht ging an das Direktorium über, angeführt von dem sehr linken ukrainischen Sozialdemokraten Winnichenko, der als eine erste Pflicht, schickte eine Delegation nach Moskau, um mit den Bolschewiki über die Welt zu verhandeln. Durch eine böse Ironie des Schicksals ergriff während dieser Verhandlungen der ehemalige Kriegsminister der Direktion S. Petlyura die Macht, und die Bolschewiki besetzten Charkow ohne jegliche Verhandlungen, wo am 4. Januar 1919 Genosse Pjatakow, der erste Premierminister Minister der Roten Ukraine, erhielt eine Militärparade von den verfügbaren Kräften. Das Problem war, dass es nur 3 oder 4 Truppenregimenter gab, denn nach dem Brester Frieden, als Deutschland zusammen mit der Ukraine fast die Hälfte Russlands verschlang, dachte keiner der mutigsten Revolutionäre auch nur daran, dass seine Allmacht in einem Augenblick zusammenbrechen könnte. und die Ukraine wird sich der Revolution wieder "öffnen". Es stellte sich jedoch bald heraus, dass alle Arbeiten zur „Säuberung des Territoriums“ von ukrainischen Partisanen durchgeführt wurden. Niemand wusste, was für Leute sie waren, sie hatten Angst vor ihnen, verdächtigten sie des Nationalismus, der Kulaken und überhaupt, der Teufel weiß was, aber der bekannte Parteifreidenker V.A. Antonov-Ovseenko hatte keine Angst, auf diese Teile zu setzen. Und im Allgemeinen hat sich diese Strategie gerechtfertigt. Shchors und Bozhenko nahmen Kiew von den Petliuristen, Grigoriev eroberte Nikolaev und Kherson zurück, wo die Griechen und Franzosen nach einem 3-stündigen Artillerie-Duell von ihm geschlagen wurden, der eine Intervention einleitete, wonach er auch Odessa einnahm. Makhno hielt den Vormarsch der Weißen im Südosten zurück, und obwohl er nicht viel Erfolg hatte, schien die Barriere eine zuverlässige zu errichten, die wie alle Partisanen nur eines verlangte: Waffen. Wiktor Belash, der extra gekommen war, um Gewehre und Patronen in Charkow auszuschalten, wurde von Antonov-Ovseenko freundlich behandelt und voller Hoffnung zurückgelassen. Zusammen mit ihm ging eine Gruppe von Anarchisten der Nabat-Föderation nach Gulyai-Pole, um die Arbeit der Abteilung für kulturelle Aufklärung zu organisieren. Nachdem Makhno den Brigadekommissar Ozerov empfangen hatte, wurde er offiziell Kommandeur der Roten Brigade, der dem Kommandeur der 2. ukrainischen Armee, Genosse Skachko, unterstellt war. Zwar gab er ehrlich zu, dass es außer der Makhno-Brigade nie andere Einheiten in der Armee gab.
Natürlich hatte keiner der Bolschewiki mit einer so glücklichen Kombination von Umständen gerechnet. Während die Partisanen an den Fronten kämpften, konnten sie in Ruhe ihre Macht aufbauen, eine Tscheka gründen, Lebensmittelkommandos ins Dorf schicken und sich im Allgemeinen wie zu Hause fühlen, während sie die Partisanen beschimpften und diskutierten, ob es Zeit sei, sagen wir, „zu entfernen“. Makhno wegen mehrerer erfolgloser Schlachten. Außerdem fand am 10. April in Gulyai-Pole der für die Bolschewiki unverständliche dritte Kongress der „freien Räte“ statt, der die Mobilisierung in die Aufständische Armee ankündigte und mit ziemlich scharfen politischen Erklärungen endete: „Nieder mit der Kommissarmacht und den Ernennungen! ” - "Nieder mit den Tschetschenen - moderne Ochrana!" "Lang leben die frei gewählten Arbeiter- und Bauernsowjets!"

Die Kharkiv Izvestiya, die Hauptzeitung der roten Ukraine, antwortete sofort mit einem Artikel: "Nieder mit der Makhnovshchina!" Der Verfasser des Leitartikels erwähnte den Makhnovistenkongress und forderte, dass der „Schande“, die im „Königreich Makhno“ stattfände, ein Ende gesetzt und dafür Agitatoren, „Wagen der Literatur“ und Ausbilder für die Organisation entsandt würden der Sowjetmacht in die Region. Obwohl niemand wusste, was im "Königreich Makhno" vor sich ging, weil natürlich kein einziger Zeitungsklicker dort war.
In diesem Moment beschloss Antonov-Ovseenko, dem „Königreich Makhno“ einen Inspektionsbesuch abzustatten. Am 29. April traf am Bahnhof Gulyai-Pole die Front auf eine Troika. Im Dorf brach an der Front aufgereihte Truppen der "Internationale" aus. Auf Antonov zu kam „ein kleiner, jugendlicher, dunkeläugiger Mann mit einem Hut auf der einen Seite. Gegrüßt: Brigadekommandeur Batko Makhno. Vorne sind wir gut unterwegs. Es gibt einen Kampf um Mariupol." Es folgte ein persönliches Gespräch, nach dem Antonov-Ovseenko scharf an die Herausgeber von Izvestia schrieb: „Der Artikel ist voller sachlicher Lügen und provoziert direkt ... Makhno und seine Brigade ... verdienen nicht die Vereidigung der Beamten , sondern die brüderliche Dankbarkeit aller revolutionären Arbeiter und Bauern.

Commander-2 Skachko - bei der gleichen Gelegenheit: „Geben Sie Geld für die Brigade, Uniformen, Grabenwerkzeuge, mindestens die Hälfte des Personals für Telefonausrüstung, Lagerküchen, Patronen, Ärzte und einen Panzerzug auf der Linie Dolya-Mariupol zu.“ Nie zuvor war Makhno so sehr an einem Bündnis mit den Bolschewiki interessiert gewesen wie nach dem Besuch von Antonov-Ovseenko. Zu keinem von ihnen hatte er so kameradschaftliche Beziehungen aufgebaut. Er wartete auf Hilfe, die noch eines bezeugen würde: Vertrauen zu ihm.

Aber absolut nichts von dem, worum Antonov-Ovseenko gebeten hatte, wurde getan. Die Zeitungsverfolgung der Makhnovisten hörte nicht auf. Sie erhielten keine Waffen. Was kannst du tun? Die bolschewistischen Strategen von Denikins Hauptangriff warteten auf Zarizyn, aber er schlug Makhno zu, stürmte durch die Ukraine direkt nach Moskau. Und in diesem Moment plauderte der moralisch geschlagene Commander-2 Skachko und rechtfertigte sich damit, dass er Makhno nicht absichtlich mit Waffen versorgt hatte und deshalb Tausende von Menschen absichtlich zum Schlachten geschickt wurden, weil sie dachten, dass dies ausreichen würde. Natürlich hätte diese ganze Doppelzüngigkeitspolitik in einer Katastrophe enden müssen, aber vorerst ging alles gut. Als er am 1. April vor dem Plenum des Moskauer Sowjets sprach, versicherte Trotzki dem Publikum, dass die Südfront bald vor entscheidenden Veränderungen stehen würde, die er in außergewöhnlich rosigen Tönen malte. Der Sieg über die Weißen schien nahe und unvermeidlich, als eine Katastrophe ausbrach: Grigorievs Division, die aus Odessa zurückkehrte, fand in ihren Heimatdörfern gnadenlos operierende Lebensmittelkommandos vor und entbrannte in der halben Ukraine in Aufruhr.

Ein Telegramm von Grigoriev an Makhno wurde abgefangen: „Vater! Warum schaust du auf die Kommunisten? Schlag Sie! Ataman Grigorjew. Machno antwortete nicht. Am 17. Mai durchbrach Shkuros Kavallerie die Front an der Kreuzung der Makhno-Brigade und der 13. Armee der Südfront und legte an einem Tag etwa fünfzig Kilometer zurück. Es gab nichts, um die Lücke zu schließen. In der Reserve der 2. Armee gab es ein "internationales" Regiment mit 400 Bajonetten. Nach einer Woche des Kampfes erklärte Skachko melancholisch: "Makhno existiert eigentlich nicht."

Tatsächlich verwandelte sich die Brigade ohne Schusswaffen in eine Art blutigen Abschaum, in dem sich jedoch die Hufe der Pferde der kaukasischen Division Shkuro immer noch verhedderten. Makhno begann sich zurückzuziehen, als sein Schicksal entschieden war: Er wurde sofort zu den Rebellen gezählt, und am 25. Mai fand in der Wohnung von H. Rakowski, dem zweiten roten Ministerpräsidenten der Ukraine, eine Sitzung des Rates der Arbeiter und Bauern statt ' Die Verteidigung erfolgte mit der Tagesordnung: "Makhnovshchina und seine Liquidation." Beachten Sie, dass noch nichts passiert ist. Darüber hinaus gelang es den Makhnovisten, den Vormarsch der Weißen mit Bajonettangriffen buchstäblich zu stoppen. Es scheint, dass ein einfaches Gefühl der Selbsterhaltung die Bolschewiki dazu veranlasst haben sollte, Makhnos fiktiven Aufstand nicht zu bekämpfen, sondern ihn im Gegenteil zu unterstützen! Also nein, und das Gefühl der Selbsterhaltung ist weg! Wieso den? Offenbar hatte keiner der Bolschewiki eine Ahnung, welche Kräfte Denikin zu diesem Zeitpunkt an der Front konzentriert hatte. Aber am 26. Mai verabschiedete VUTsIK eine Verordnung über die sozialistische Landnutzung, dh über die Vergesellschaftung von Land für staatliche Farmen. Und vor diesem Hintergrund war der für den 15. Juni geplante Vierte Kongress der "Freien Sowjets" für die Bolschewiki völlig unnötig.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, traf Genosse Trotzki vor dem Revolutionären Militärrat der Republik in der Ukraine ein. Während er im Zug eilt, veröffentlicht er in seiner persönlichen Zeitung „On the Road“ den Artikel „Makhnovshchina“, der am 4. Juni von der Charkower „Iswestija“ nachgedruckt wurde. Darin werden alle Misserfolge der Roten Armee auf Makhno geschoben. „Kratz einen Makhnovisten und du wirst einen Grigorievianer finden. Und meistens ist es nicht nötig zu kratzen: Eine hektische Faust, die die Kommunisten anbellt, oder ein kleiner Spekulant ragt heraus. Es ist in den Schützengräben - Kulaken und Spekulanten?! Die defensiven Bemerkungen von Antonov-Ovseenko und Skachko waren nutzlos: Die Ukrainische Front hatte noch 2 Wochen zu bestehen, die 2. Armee wurde in die 14. Armee umgewandelt, Skachko wurde entfernt, Woroschilow nahm seinen Platz ein, der davon träumte, "Makhno zu bekommen", um zu ihm revolutionäre Gerechtigkeit widerfahren lassen ...

Makhno wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte nicht sterben und den Platz eines Revolutionärs hinter sich lassen. Am 9. Juni sandte er Trotzki (Kopien an Lenin, Kamenew) vom Bahnhof Gaichur zwei lange Botschaften, in denen er darum bat, von seinem Kommando entbunden zu werden: „Ich verstehe die Haltung der Zentralregierung mir gegenüber vollkommen. Ich bin absolut davon überzeugt, dass diese Regierung die Aufstandsbewegung für unvereinbar mit ihren staatlichen Aktivitäten hält. Sie glaubt auch, dass diese Bewegung mit mir persönlich verbunden ist ... Es ist notwendig, dass ich meinen Posten verlasse.

Plötzlich erscheint Makhno mit einer Abteilung von Reitern von mehreren hundert Personen, hauptsächlich alten Rebellen von 1918, in Aleksandrovsk und gibt seine Kommandoangelegenheiten auf, ohne auf Anfragen zum Schutz der Stadt zu reagieren. Es geht zum rechten Ufer des Dnjepr über und löst sich in den menschenleeren Räumen des roten Rückens auf.

Am 14. Juni gab der wütende Woroschilow den Befehl, den Kommissar der Ozerov-Brigade und den Kommandeur der Pioniereinheiten der Brigade zu erschießen, um sicherzustellen, dass Makhno gegangen war und es nicht möglich sein würde, ihn in einen Panzerzug zu locken "schöne Seele des jungen Idealisten" Mikhalev-Pavlenko. Makhnovistische Einheiten werden in die 14. Armee gegossen. Am 7. Juli schrieb Trotzki in der Hauptstadtzeitung Izvestiya Narodnogo Commissariat po militarnych delo: „Denikin stand am Rande des Todes, von dem er nur wenige Tage trennen konnte, aber er vermutete richtig den Abschaum kochender Kulaken und Deserteure. " Die Katastrophe von 1919 endete mit dem Scheitern der Roten Front bis nach Tula. Genosse Trotzki wollte keine Verantwortung übernehmen. Genosse Trotzki blieb sauber.

In der Zwischenzeit wartete Makhno am Bahnhof Novopomoshchnaya auf die Entwicklung der Ereignisse. Die Roten, die die Ukraine verließen, umgingen ihn, weil sie befürchteten, dass einige Einheiten, die sich nicht von ihrer Heimat trennen wollten, an ihm „bleiben“ würden. Nach dem Rückzug vom Dnjepr zum Novy Bug ging seine ganze ehemalige Brigade und einige rote Einheiten tatsächlich nach Makhno über. Sie waren bereit, bis zum Ende zu kämpfen. Nachdem die Front nach Norden gezogen war, bildeten die Weißen unter dem Kommando von General Slashchev zwei Divisionen gegen Makhno und beschlossen, ihn zu vernichten. Zu dieser Zeit wurde sogar die Legende von Oberst Kleist, dem deutschen Genie Makhno, unter den Weißen geboren. Er, ein deutscher Oberst, schämte sich nicht, Schlachten zu verlieren, aber die „Partisanen“, die „tollwütigen Bauern“, schämten sich. Anfang September unternahmen die Weißen ihre ersten Versuche, Makhno von seinen Positionen zu stoßen: Als Ergebnis hätte er fast Yelisavetgrad besetzt, gerettet auf Kosten eines heldenhaften Gegenangriffs der Offiziere. Vielleicht hätten die Makhnovisten die Schlacht gewonnen, wenn sie Munition gehabt hätten. Erst nachdem sie unter Uman zurückgerollt waren und die Verwundeten in geheimer Vereinbarung den Petliuristen übergeben hatten, erhielten sie zusätzlich eine gewisse Menge Munition, die ihnen half, die nächste Schlacht zu überstehen. Die Petliuristen hatten Angst vor den Weißen und waren bereit, jeden mit Patronen zu versorgen, nur um den Moment des Treffens mit Denikins Männern hinauszuzögern. Am 25. September verkündete Makhno plötzlich, dass der Rückzug beendet sei und der eigentliche Krieg morgen früh beginnen werde. Mit einem übernatürlichen Instinkt entschied er, dass er nur eine Chance hatte, die Armee zu retten: den Kern der Verfolger anzugreifen und ihn zu zerstören.

Die Schlacht von Peregonovka ist eines der seltsamsten Ereignisse des Bürgerkriegs. Über ihn sind mehrere Memoiren erhalten (Arshinov, Volin, mehrere Offiziere der Weißen Garde), aus denen hervorgeht, dass man es nicht als große Militäroperation bezeichnen kann. Es war nur ein wütender, brutaler Kampf, in dem sie wirklich nicht um das Leben, sondern um den Tod kämpften. Und gleichzeitig beeinflusste der Ausgang dieser Schlacht den gesamten weiteren Kriegsverlauf. Dreieinhalbtausend Partisanen entkamen der Einkreisung. Aber es stellte sich heraus, dass sie in den Weltraum der Geschichte geflüchtet waren.

Die nach Pjatikhatki, Jekaterinoslaw und Aleksandrovsk geschickte Aufklärung fand den Feind nicht. Die hinteren Garnisonen von Denikin waren äußerst schwach: Über dem Dnjepr, von Nikolaev bis Cherson, gab es keine Truppen, in Nikolaev - 150 Staatsgardisten. Natürlich ist Makhno in einer solchen Umgebung wie ein Phönix auferstanden und hat erneut nach Guyai-Pole und Berdyansk geflogen. Nachdem er den Hafen zerstört hatte, durch den die Versorgung der Freiwilligenarmee ging, und alle Eisenbahnen, die in die Nähe kamen, zerschreddert hatte, lähmte er tatsächlich Denikins Rücken. „Dieser Aufstand, der so weitreichende Ausmaße annahm, hat unser Hinterland erschüttert und unsere Front in der schwierigsten Zeit dafür geschwächt“, gab A.I. Denikin. Aber Makhno, der den Sieg für die Roten gesichert hatte, versuchte es zu seinem eigenen Untergang. Allerdings rechnete er mit etwas anderem: dass seine Heldentaten endlich nach ihren Verdiensten beurteilt würden. Er wollte der Revolution dienen. Er konnte einfach kein sanftmütiger Vollstrecker des Willens eines anderen sein. Und deshalb war er wie Ödipus dazu verdammt, von einer Enttäuschung zur nächsten zu gehen. Makhno schwelgte jedoch zunächst im Triumph.
Er befehligte erneut die Armee und war der einzige Besitzer des riesigen Territoriums auf beiden Seiten des Dnjepr. Aleksandrowsk, später, aber noch warmer Herbst, feierlicher Einzug in die Stadt: er ist mit "Mutter Galina" im himmelfarbenen Landau, begleitet von seinem ganzen malerischen Gefolge ...

Die Überraschung der Städter: Wird etwas passieren?

Ankündigung der Freiheiten an die Bevölkerung ...

In Alexandrowsk verwirklichte Makhno schließlich, wovon er sein ganzes Leben lang geträumt hatte: den Kongress der Unabhängigen Freien Räte des gesamten ihm unterworfenen Territoriums. Kurz vor dem Parteitag kam Genosse Lubim von den Linken Sozialrevolutionären zu Wolin. Es entstand ein interessantes Gespräch.

— Sie berufen einen Kongress der Arbeiter und Bauern ein. Es wird einen großen Unterschied machen. Aber was machst du? Keine Erklärung, keine Propaganda, keine Kandidatenliste! Und was passiert, wenn die Bauernschaft reaktionäre Abgeordnete zu Ihnen schickt, die die Einberufung einer Konstituierenden Versammlung fordern? Was werden Sie tun, wenn die Konterrevolutionäre Ihren Kongress scheitern lassen?

Volin fühlte die Verantwortung des Augenblicks:

„Wenn heute, auf dem Höhepunkt der Revolution, nach allem, was geschehen ist, die Bauern Konterrevolutionäre und Monarchisten zum Kongress schicken, dann – hören Sie – war mein Lebenswerk ein völliger Fehler. Und ich habe keine andere Wahl, als mein Gehirn aus dem Revolver zu blasen, den Sie auf dem Tisch sehen ...

"Ich meine es ernst", begann Lubim.

„Und das meine ich ernst“, antwortete Volin.

Makhno eröffnete den Kongress, weigerte sich jedoch, den Vorsitz zu führen. Dies überraschte die Bauern, aber allmählich gewöhnten sie sich daran und entwickelten und billigten in drei Tagen nach und nach die Prinzipien des „freien Sowjetsystems“, die für Makhno süßer klangen als die Ode „An die Freiheit“.

Inzwischen kamen die Weißen zur Besinnung und beschlossen, Makhno doch ein Ende zu bereiten. Infolgedessen waren die Rebellen gezwungen, Aleksandrovsk zu verlassen und die "Hauptstadt" ihrer Republik nach Jekaterinoslaw zu verlegen, das durch den Dnjepr und die Front von den Weißen eingezäunt war und sich wie eine Bogensehne zwischen den beiden Bögen des Dnjepr erstreckte. Slashchev, der erneut gegen die Partisanen vorging, erkannte, dass Makhno nach der Beherrschung des Territoriums seine Hauptqualität verloren hatte - Manövrierfähigkeit. Deshalb schlägt er, ohne seine Kräfte zu zerstreuen, an einer Stelle entlang der Eisenbahnlinie Pjatikhatki-Jekaterinoslaw zu. Die Front bricht. Die Hauptstadt Makhno ist in den Händen der Weißen. Aus dem Schlamm der Vorstadt greift der Vater achtmal an und versucht, die Stadt zurückzuerobern – vergebens! Das macht all seine Pläne zunichte. Er träumte davon, den Roten als Besitzer einer anarchistischen freien Republik mit der Hauptstadt in der größten Stadt der Ostukraine zu begegnen, aber wieder einmal entpuppte er sich als Kommandant einer aufrührerischen Partisanenabteilung, die auch von den Weißen ziemlich angeschlagen war.

Am 1. Januar fand das lang erwartete Treffen statt. Eine Welle gemeinsamer siegreicher Kundgebungen fegte durch. Am 4. Januar erteilte Commander-14 Uborevich einen geheimen Befehl, alle Bands von Makhno zu zerstören. Aber um offen gegen die Rebellen vorgehen zu können, brauchte es einen Vorwand. Er musste nicht lange warten. Am 8. Januar erhielt das Hauptquartier der Makhnovisten in Aleksandrovsk den kategorischen Befehl, die Aufständische Armee an die polnische Front zu verlegen. Weder formell noch faktisch gehorchte die Armee Uborevich oder irgendeinem roten Kommandanten. Die Roten wussten davon. Außerdem rechneten sie damit, dass die Makhnovisten dem Befehl, den Uborevich Yakir zugab, nicht Folge leisten würden.

Aber die Makhnovisten missachteten nicht nur den Befehl. Der Revolutionäre Militärrat der Aufständischen gab eine Erklärung ab, die die Bolschewiki nicht anders als als Versuch auffassen konnten, ihnen die politische Initiative zu entreißen. Es war eine kolossale Dreistigkeit. Ein Jahr vor dem Kronstädter Aufstand formulierte die Erklärung alle grundlegenden Postulate der am meisten gehassten Ketzerei für die Bolschewiki – „Für Sowjets ohne Kommunisten“. Darüber hinaus kam die Weigerung der Makhnovisten, an die polnische Front zu gehen, erwartungsgemäß zum Hauptquartier von Uborevich, vor allem, weil „50% der Kämpfer, das gesamte Hauptquartier und der Armeekommandant an Typhus erkrankt waren“.

Die Antwort stellte die Bolschewiki vollkommen zufrieden. Am 9. Januar unternahmen die Brigade von F. Levenzon und die Truppen der 41. Division, die zusammen mit den Makhnovisten Aleksandrovsk besetzten, einen Versuch, das Hauptquartier von Makhno zu erobern, das sich im besten Hotel der Stadt befindet. Das Hauptquartier schnitt zusammen mit dem "Vaterhundert" durch die Stadt, und Makhno selbst, gekleidet in ein Bauernkleid, verließ die Stadt in einem Karren, von niemandem bemerkt. Die Belohnung für ihn war eine weitere Erklärung von "Outlaws" ...

Von Typhus und militärischen Misserfolgen zog Machno erst im Frühjahr 1920 weg. Nach Angaben der Abteilung versammelte sich nacheinander die "Armee" - diesmal eine kleine, fünftausend, gut bewaffnete Abteilung von Leuten, die sicherlich beritten waren. Es begann eine der blutigsten Kampagnen, deren in den Vorjahren ausgetestete Mechanismen mit bedrückender Klarheit funktionierten.

Kommunisten wurden getötet. Die kommunistischen Organisationen wurden zerstört. In einem Dorf, in einem anderen, in einem dritten. Karren. Flugblätter. Blut. Daran ist nichts Romantisches. Außerdem gibt es keine Hoffnung. Aber darin liegt eine unzweifelhafte Wahrheit – die Wahrheit des Widerstands.

„Sterben oder siegen – das steht jetzt vor der Bauernschaft der Ukraine … Aber wir können nicht alle sterben, wir sind zu viele, wir sind die Menschheit, deshalb werden wir siegen“, so erlebte Makhno dies Gefühl von Größe. 1920 ist das Jahr der andauernden Bauernaufstände, der letzte Krieg der Bauern um ihre Rechte. Die Bauern haben es verloren. Verloren auf den Feldern entscheidender Schlachten, politisch verloren. Und obwohl die NEP - eine Art Friedensprotokoll - unterzeichnet wurde, schien es, als sie im 29. im Interesse der Bauernschaft erneut Land für Kolchosen wegnahm, stellte sich heraus, dass alle völlig verloren hatten. Es gibt niemanden, der die Rechte vor der Regierung verteidigt, und es gibt niemanden, der sich zur Revolte auflehnt.

Makhno war der letzte, der versuchte, seinen Nachkommen zumindest ein "Recht" zu verschaffen, das in der Revolution nur mit Gewalt erlangt wird.

Im Juni zog sich Wrangel von der Krim zurück, und Russlands "letzter und entscheidender Kampf" um seine Zukunft entbrannte im Süden der Ukraine. Das von der Wrangel-Regierung verabschiedete Gesetzespaket wäre 1917 zweifellos zu einer Heilmedizin für das Land geworden, aber 1920 musste die Pille mit Gewalt durchgesetzt werden: Die Kämpfe waren also von einer Intensität, die der Bürgerkrieg zuvor nicht kannte . Den ganzen Sommer über baumelte Makhnos Armee im roten Rücken und zerstörte sie methodisch: Entwaffnung von Einheiten, Zerstörung von Lebensmittelabteilungen (was ihr gelang, die Requisition von Lebensmitteln in den "Makhnovist" -Gebieten war völlig gescheitert). Und erst im Herbst, als Makhno in der Schlacht bei Izyum eine Kugel den Knöchel zerschmetterte, blieb die Armee einen ganzen Monat lang stehen und besetzte Starobelsk an der Grenze zu Russland, wo wirklich außergewöhnliche Dinge zu geschehen begannen.

Zuerst kam ein Vertreter der linken Sozialrevolutionäre ("Minderheit" - das heißt diejenigen, die die Zusammenarbeit mit den Bolschewiki anerkennen) nach Makhno und deutete an, dass wahre Revolutionäre angesichts eines solchen Kontrahenten wie Wrangel alle Unterschiede vergessen und sich vereinen sollten . Die Makhnovisten erkannten sofort, dass der Bote die Meinung bestimmter bolschewistischer Kreise wählte. Es fand eine Sitzung des Revolutionären Militärrates der Armee statt, bei der selbst die "Rotesten" unter den Makhnovisten, Kurylenko und Belash, in dem Sinne sprachen, dass der Kampf gegen die Bolschewiki nicht eingestellt werden sollte.

Makhno wehrte sich nicht: Er hielt an der Linie des schärfsten Agrarterrors fest, der ja auch in der Politik ein Argument war. Er machte deutlich, dass man diesmal nicht mit der Rede von „Versöhnung“ davonkomme – er habe eine Sense auf einem Stein gefunden, und wenn Verhandlungen, dann ernsthaft – mit Siegeln, Werbung und Garantien.

Und darin erwies sich seine Rechnung als richtig: Nur die Befürchtung, dass im Moment eines entscheidenden Angriffs auf Wrangel die Aufständische Armee wieder losziehen und losziehen würde, um den roten Rücken zu zerschlagen, zwang die Bolschewiki zu Verhandlungen. Im September traf Ivanov, autorisiert von der RVS der Juschfront, in Starobelsk ein, nicht mehr als linke Sozialrevolutionäre verkleidet. Am 29. September bestätigte das Zentralkomitee der KP(b)U, vertreten durch Rakowski, die Entscheidung, mit Makhno zu verhandeln.

Frage: Worauf rechnete Makhno beim Abschluss eines Abkommens mit den Bolschewiki? Schließlich kannte er sie gut. Nicht schlechter als sie sind. Und doch hoffte er, dass er dieses Mal fertig war und sie mit ihm rechnen müssten, zumindest gegenüber Wrangel. Nun, wer hätte gedacht, dass der "schwarze Baron" so schnell besiegt werden würde! Perekop-Befestigungen galten als uneinnehmbar. Und dass der Wind Wasser aus Sivash treibt ...

Am 2. Oktober wurde die Vereinbarung unterzeichnet. Beispiellos war nicht nur seine Bedeutung, die zum Beispiel eine Amnestie für Anarchisten und die Freiheit der anarchistischen Propaganda impliziert, sondern auch die von der Aufständischen Armee und der Regierung der Ukraine geschlossene Zustimmungsformel. Anscheinend war Makhno selbst von den Ergebnissen seines Sieges geblendet: Nach 8 Monaten verdammten Banditentums kam der lang ersehnte Frieden. Seine Wunde wurde von Moskauer Professoren behandelt, seine Kämpfer wurden in Vollzeitkrankenhäusern der Roten Armee ausgeruht!

Und was am wichtigsten ist, die Armee erhielt endlich eine Waffenlieferung, was der Gipfel des Vertrauens zu sein schien. Makhno wusste noch nicht, dass seine Eliteeinheiten, das 5.000 Mann starke „Karetnikow-Korps“, fast die Hauptrolle bei der Vertreibung der Sivash spielen müssten. Was ohne Waffen kaum möglich wäre. Aber sobald Wrangel fiel, war alles vorbei: Alle Klauseln des „Abkommens“ wurden sofort annulliert, die makhnovistischen Delegierten wurden in Charkow festgenommen, Makhno wurde „geächtet“. Mit so einer Gemeinheit hatte er nicht gerechnet. Jetzt musste er nur noch eines tun – auf seine besten Teile warten – die Krymchaks, um ernsthaft mit den Verrätern zu reden. Das Treffen sollte am 7. Dezember im Dorf Kermenchik stattfinden. Gelber Froststaub wirbelte in der Luft. Old Man sah zweihundert erschöpfte Reiter. Marchenko galoppierte mit einem schiefen Grinsen im Gesicht auf ihn zu:

- Ich habe die Ehre zu berichten, dass die Krimarmee zurückgekehrt ist ....

Makhno schwieg. Mit Blick auf die Gesichter seiner Kameraden schloss Marchenko:

— Ja, Brüder, jetzt weiß ich, was Kommunisten sind...

Makhnos Überfälle von 1921 sind interessant zu verfolgen, außer für den Historiker: Auf der Karte gezeichnet, ähneln sie dem sich wiederholenden Tanz einer Art Insekt. Offensichtlich zeigte Frunzes Stellvertreter R. Eideman ein solches Interesse, bevor er feststellte, dass Makhno auf streng festgelegten Wegen ging, hier die Pferde wechselte, die Verwundeten hier zurückließ und die Waffenvorräte hier auffüllte ... Nachdem er die Flugbahn der berechnet hatte Abteilung, am 21. Juni Eideman zum ersten Mal, er gibt die Verfolgungstaktik auf und versetzt Makhno einen Gegenschlag. Und dann war da nur noch die Qual, die weitere 2 Monate anhielt.

Makhno war dem Untergang geweiht. Er lebte schon 1919, und das Jahr 1921 ist bereits gekommen. Die Revolution hat gewonnen. Die Gewinner genossen seine Früchte mit aller Kraft. Neue Positionen gelernt. Neue Jacken anprobieren. Die überschwängliche, verrückte Zeit von NEP nahte - die Zeit des Marktes und des vergänglichen Luxus des Seins ...

Makhno hingegen war Banditentum mit einer Handvoll derselben, die alles verloren hatten und zu allem bereit waren Partisanen. Was der Krieg sie gelehrt hat, wurde von den Menschen nicht mehr gebraucht und wurde für sie gefährlich. Die Makhnovisten mussten verschwinden. Das Sicherste ist zu sterben. Aber Makhno konnte sich nicht versöhnen. Der Krieg gab ihm alles - Liebe, Kameraden, menschlichen Respekt und Dankbarkeit, Macht ... Der Krieg kettete ihn mit Rache an sich selbst: Er tötete alle seine Brüder, brannte sein Haus nieder, gewöhnte sein Herz an Gleichgültigkeit und Rücksichtslosigkeit ... Er war es allein gelassen: Der Krieg zerstörte fast alle seine Freunde. Er wusste, warum sie fielen, warum sie sich nicht versöhnten, er kannte das Gesetz des Kampfes: Beuge dein Haupt – sie werden dich auf die Knie zwingen. Aber er kannte nur seine eigene Wahrheit, wollte die Wahrheit der veränderten Zeit nicht wissen: In dieser Zeit war eine neue Generation herangewachsen, die leben wollte, nicht kämpfen. Denn das ist das Gesetz der Jugend, das Gesetz des Lebens. Und er verstieß mit seinem 19. Lebensjahr in seinem Herzen gegen dieses Gesetz.

Er war überstark und trug den Tod in sich und wurde nicht mehr gebraucht. Während der Verfolgung der letzten Makhnovisten durch Panzerwagen, die Bauern - zum ersten Mal im gesamten Krieg! - sie zeigten den Vernichtungskommandos die Richtung ... Als sie die hageren, halb verrückten Gesichter der Rebellen betrachteten, verstanden die Bauern auch: äh, äh, aber was können Sie davon erwarten. Genügend. Böse, frech, verflucht - nichts wird aus ihnen kommen als Unruhe und Magerkeit....

An der Überquerung des Ingul traf Makhno eine Kugel am Hinterkopf, verließ seine Wange und öffnete sein Gesicht wie eine Säbelnarbe. Dies war seine letzte, 14. Wunde, die seinem Schicksal ein Ende setzen sollte, ähnlich jenen, die den Schicksalen fast aller seiner Kameraden zugefügt wurden.

Aber Makhno überlebte. Wahrscheinlich hat der Herr beschlossen, ihn bis zum Ende zu prüfen: ihn durch all die Bitterkeit von Verlust und Ausgestoßenen, Auswanderung, Verrat an Freunden, Armut zu schleppen ...

1934 löste ihn eine Grippe, überlagert von einer chronischen Tuberkulose, in einem Pariser Provinzkrankenhaus von irdischen Fesseln. Der unvergleichliche Partisan trank bis zuletzt den Kelch des irdischen Daseins.

Was wussten die meisten von uns bis vor kurzem über Nestor Makhno, besser bekannt als Makhnos „Vater“? Vielleicht nur, dass er der Kommandant der Armee der Anarchisten oder einfach der Anführer der Banditen war, die den ukrainischen Stadtbewohnern mit ihren Überfällen, Raubüberfällen, sinnlosen Morden, mit ihrer Konfrontation mit Weißen und Roten Angst einflößten. Wir kannten Makhno, den makhnovistischen Ehrenbürger, aus mehreren Filmen, aus einigen Büchern, in denen ihm keineswegs die Hauptrolle zugewiesen wurde. Zum ersten Mal erschien das Karikaturbild von Makhno im Stummfilm "Red Devils" auf der Leinwand. Später gab es Filme "Alexander Parkhomenko", "Walking through the Torments", die mehr als einmal nach dem Roman von Alexei Tolstoi gedreht wurden. Makhnovshchina, Banditentum, erzeugt von den uneingeschränkten Freien unter den schwarzen Bannern des Anarchismus, war auch in "His Excellency's Adjutant", im Film "Two Comrades Served" und natürlich in "The Elusive Avengers" zu sehen.
Und überall sahen wir dasselbe: zügellose Gewalt seitens der Makhnovisten gegenüber friedlichen Einwohnern, Raubüberfällen, Morden. Und überall erschien Nestor Makhno vor dem Publikum oder den Lesern als gerissener, feiger, verräterischer Anführer einer riesigen Bande.
Nestor Ivanovich Makhno sieht in der neuen Serie des Ersten Fernsehsenders „Die neun Leben von Nestor Makhno“ ganz anders aus. Es scheint, dass das Bild des Anarchistenführers bei den Zuschauern Sympathie wecken könnte. Ja, und wie man nicht mit dem "uneigennützigen Kämpfer für den Willen" der ukrainischen Dorfbewohner sympathisiert, zumal wir nicht dem finsteren "Vater" gegenüberstehen, an den wir uns erinnern, sondern einem Kämpfer für das Dorfglück des Volkes, einem talentierten Kommandanten, ein fast desinteressierter, unprätentiöser Mensch im Alltag. Eine Art ukrainischer Robin Hood.
Das entscheidende Verdienst bei der Schaffung eines so attraktiven Bildes des "Vaters" Makhno gehört zweifellos dem Hauptdarsteller des Films, dem Schauspieler Pavel Derevyanko. Meiner Meinung nach ist ihm die Rolle eines Menschen, dessen Schicksal und Herausbildung zu einer außergewöhnlichen Persönlichkeit und später sein völliger Zusammenbruch wir von seinem zwanzigsten Lebensjahr bis zu seinem Tod in einem fremden Land mit sechsundvierzig Jahren verfolgen, vollkommen gelungen.
Für den Zuschauer ist es schwierig zu beurteilen, wie genau die Autoren des Films die wahre Biografie von Nestor Makhno und die Ereignisse beschrieben haben, an denen er der Hauptteilnehmer war. Höchstwahrscheinlich basiert die Reihe von Ereignissen im Film weitgehend auf den Vorstellungen der Autoren. Schließlich widerspricht das Bild des „Vaters“ Makhno, anderer Helden des Films, zum Beispiel Lev Zadov, oft der Darstellung, zum Beispiel von Alexei Tolstoi in „Walking Through the Torments“. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Bild von Vadim Roshchin, der sich in Gulyaipole, der Hauptstadt der „Republik“ von Nestor Makhno, befindet und die Sitten eines anarchistischen Freien sieht, der zusammen mit den Makhnovisten an den Kämpfen um Jekaterinoslaw teilnimmt, geschrieben ist von einer Person, die Tolstoi nahe stand, von dem ehemaligen zaristischen Offizier Yevgeny Shilovsky. Einige Schlüsselereignisse im Leben von Nestor Makhno werden jedoch ziemlich genau angegeben.
Wir begegnen Nestor zum ersten Mal zur Zeit seiner Taufe im Jahr 1888. Das Filmmaterial der Taufe eines Säuglings mit der Soutane des Dorfpriesters, der Nestor taufte (später würde Nestor diesen Priester wegen Verrats, wegen Verletzung des Beichtgeheimnisses erschießen), beleuchtet von einer Kerze, kann als Prolog zu seiner Geschichte angesehen werden Leben. Die Autoren zeigen uns absichtlich, wie sie sagen, auf den Punkt, dass das Schicksal den Jungen, der geboren wurde, selbst an der Schwelle zum Leben vorherbestimmt hat, um in seiner Heimat ein schreckliches Feuer zu entfachen.
Der Anarchist Nestor und seine Freunde aus dem ukrainischen Dorf Gulyaipole begannen ihre „revolutionäre Aktivität“, indem sie eine Postkutsche mit Bankgeld überfielen. Gleichzeitig tötet Nestor selbst die Wache. In dieser ländlichen Bande spielt er keine große Rolle. Angeführt wird die Bande von seinem Dorfkollegen Semenyuta, der sich offenbar besser mit den Ideen des Anarchismus auskennt als seine Kameraden.
Diesen Raub nennen die frischgebackenen Anarchisten Enteignung. Aber wenn nach den Enteignungen, die beispielsweise von Mitgliedern der RSDLP wie Kamo zu Beginn des letzten Jahrhunderts durchgeführt wurden, das Geld für die Bedürfnisse der Partei verwendet wurde, bleiben die von ihnen gefangenen Gulyai-Polye-Anarchisten vierhunderttausend übrig in ihren Händen. Später, als Makhno bereits der Anführer und Kommandant von Tausenden von Anarchisten geworden war, würden seine Mitstreiter, alte Busenfreunde, die Gewohnheit nicht los, sich an der Beute zu beteiligen. Für den Raub der makhnovistischen "Schatzkammer" (jetzt würde es als gemeinsamer Fonds bezeichnet werden) wird einer von Nestors engsten Freunden erschossen.
Während des gesamten Films versuchen die Autoren, uns von der Desinteresse des "Vaters" zu überzeugen, aber irgendetwas glaubt nicht ganz an seine Skrupellosigkeit. Auch wenn er selbst versucht, sich nicht mit Raubüberfällen schmutzig zu machen, macht es das für diejenigen, die von den makhnovistischen Banditen bestohlen werden, nicht einfacher. Ja, und man glaubt nicht wirklich an seine Reinheit, wenn sein Freund, der „Buchhalter“, erschossen wird, weil er die makhnovistische „Schatzkammer“ gestohlen hat. Um die gleiche "Schatzkammer" anzuhäufen, musste gesammelt werden. Und woher kamen die Wertsachen, die von seiner Frau und kämpfenden Freundin Galya vor Kotovskys Reitern verstreut sind und den nach Rumänien fliehenden "Vater" mit den verbleibenden wenigen Gefolgsleuten einholen? Nun, so viel Gold musstest du plündern, um sie so zu werfen! Ja, und die Dorfbewohner töten den makhnovistischen Freund Fedos, den Seemann, mit einer Mistgabel für einen gewöhnlichen Raubüberfall. Sieht so aus, als hätten die makhnovistischen Freien sehr hart gebacken.
Kann man dem filmischen und echten Nestor Grausamkeit vorwerfen, wenn er wirklich den Tod von Kindern aus einer deutschen Kolonie erlebt, die von Granaten ihrer Mitarbeiter zerrissen werden? Nicht weniger ärgerlich ist er über den Unfalltod des Vaters und der Tochter der Danilevskys durch eine von seinem Kameraden gedankenlos geworfene Granate. „Batko“ trauert aufrichtig um seine ermordeten Mitstreiter, ganz zu schweigen davon, wie der Tod seiner Brüder seine Seele zerreißt.
Aber er war es, der so sehr um seine Freunde und um die unschuldig getöteten Kinder anderer Leute trauerte, beiläufig, beiläufig, den Offizieren, die zum Don gingen, den Befehl gab, im Herbstfluss zu ertrinken, und der ihnen nicht die Schulter abnehmen wollte Riemen, Auszeichnungen und zurück. Und die ganze Schuld dieser Offiziere war, dass sie ihre Ehre nicht opfern konnten. Ebenso routinemäßig schickt er gefangene Soldaten der Roten Armee in den Tod.
Wir erinnern hier an die wütenden Anschuldigungen der Herren „Demokraten“ und Liberalen gegen die Bolschewiki, die angeblich als erste den „Terror“ in den Weiten Russlands entfesselt haben. Vollständig, meine Herren! Die Bolschewiki, die im Oktober 1717 die Macht übernahmen, ließen sowohl die Mitglieder der von ihnen gestürzten bürgerlichen Regierung als auch die Generäle, die bald die Waffen gegen die neue Regierung erhoben, auf Bewährung frei. Und Grausamkeiten, bis hin zu Grausamkeiten, hat der Bruderkrieg in den Menschen geweckt, der unmittelbar nach einem weiteren, nicht weniger schrecklichen Weltmassaker begann, das keineswegs von den Bolschewiki entfesselt wurde. Wir dürfen nicht vergessen, dass die russischen Bauern zuerst in den Schützengräben, auf den Feldern dieses imperialistischen Gemetzels, in Grausamkeit und Hass gelehrt wurden.
Niemand wird das militärische Talent von Nestor Ivanovich Makhno bestreiten. Die legendären Maschinengewehrkarren tauchten erstmals in der Armee des "Vaters" auf. Er benutzte auch nicht triviale, mutige, manchmal schneidige Aktionen auf dem Schlachtfeld. Wir können den Worten von General Slashchev (dem Prototyp von Bulgakovs General Khludov) zustimmen, die ihm von den Drehbuchautoren zugeschrieben werden: Makhno ist ein Nugget. Viele solcher Nuggets gingen in den Jahren der Revolution in die Geschichte ein. Dies ist der Landsmann des "Vaters" Alexander Parkhomenko, der seine Banden zerschlagen hat und in einem der Kämpfe mit den Makhnovisten gestorben ist. Was ist mit Chapaev, Shchors, Kotovsky, Kochubey, Budyonny? Die überwältigende Mehrheit dieser talentierten Generäle, die aus dem Volk kamen, stellte sich auf die Seite der Bolschewiki. Es ist verständlich. Wenn derselbe Makhno versuchte, nur die Interessen der Dorfbewohner zu verteidigen, und in ihrem anarchistischen Verständnis, dann verteidigten die Bolschewistische Partei und ihre Partei in einem blutigen und gnadenlosen Kampf um die Macht die Interessen der gesamten Werktätigen. Aus solchen Nuggets, die es dank der Revolution und der Sowjetmacht geschafft haben, ihre Talente zu offenbaren, wurden während des Großen Vaterländischen Krieges Marschälle des Sieges gebildet. Die überwiegende Mehrheit von ihnen stammte, wie ich feststelle, aus dem Dorf. Dieses Dorf, das jetzt vom gegenwärtigen Regime rücksichtslos und gleichgültig getötet wird.
Nestor selbst nennt einen der Gründe, warum Makhno sich nicht mit den Bolschewiki vereinigen wollte: Die Bolschewiki sind für starke Macht, und die Anarchisten erkennen keine Macht an. Unter den Anarchisten beruht der Gehorsam, wie Dybenko dem Bolschewisten erklärte, auf der Autorität des gewählten Kommandanten. Hier war der "Vater" schlau. Auch bei den Bolschewiki beruhte die Macht zunächst auf der Autorität von Führern, Führern. Wer würde argumentieren, dass damals die Autorität der bolschewistischen Führer im Volk viel bedeutender war als die Autorität von Dutzenden Makhnos. Erst später, besonders in der Chruschtschow-Breschnew-Ära, hielten die Karrieristen, die sich an der Spitze befanden und manchmal sogar an die Macht gelangten, mit aller Kraft daran fest und ließen keine würdigeren, autoritäreren Rivalen zu es. Dies hat meiner Meinung nach das Sowjetsystem ruiniert.
Zur Zeit der Revolution und des Bürgerkriegs unterstützten die Bolschewiki Führer, die ganz unten im Volk auftauchten und die wohlverdiente Autorität unter den Massen genossen. Sie wurden ausgezeichnet und zu Recht ausgezeichnet. Dies wird durch die Verleihung von Nestor Machno mit einem der ersten Orden des Roten Banners der Schlacht - der höchsten Auszeichnung der jungen Sowjetrepublik - belegt.
Ja, in den blutigen Schlachten des Bürgerkriegs wurden von Seiten der Bolschewiki Fehler, Exzesse und sogar Verbrechen begangen. War nicht vieles von dem, was Leo Trotzki in Bezug auf denselben Makhno und seine Armee, in Bezug auf die Kosaken und sogar in Bezug auf die Rote Armee und einige Rote Kommandeure tat, ein Verbrechen? Immerhin war es Trotzki, der die sogenannte Dezimierung einführte – die Hinrichtung jedes Zehnten wegen Feigheit. Übrigens sieht das Bild von Trotzki im Film wie der berüchtigte Berezovsky aus, der jetzt lebt und aktiv gegen unseren Staat intrigiert.
In der Serie können Sie vieles von dem sehen, was wir siebzig Jahre nach der Zeit, die der Film erzählt, miterlebt und mitgemacht haben. Alle diese Skoropadsky-Petliuras haben mit der Ukraine fast dasselbe getan, was die Herren von Zhovtno-Blakyt heute oder vor kurzem tun. Und die Grenzkontrolle am Bahnhof „Kazachya Lopan“ mit der Aufforderung eines ukrainischen Beamten, dass alle Fahrgäste ausschließlich die ukrainische Sprache sprechen, mit regelrechter Fahrgastabzocke, mit dem kleinstädtischen Ehrgeiz der neuen Behörden – das ist alles wir sehen und hören jetzt. Sogar der Grenzbahnhof zwischen Russland und der Ukraine ist gleich geblieben. Sowohl im Namen als auch im Geiste.
Vielleicht, ohne es selbst zu wollen, zeigen die Autoren des Films dem Publikum überzeugend, dass das Geschwätz, unter dem unser gemeinsames großes Land in jenen fernen Jahren zerstört wurde, dem heutigen "demokratischen" Geschwätz sehr ähnlich ist. Es sei denn, sie haben damals nicht über Menschenrechte gesprochen.
Die Tragödie von Makhno und seinen Mitarbeitern, die Tragödie der besten Vertreter der Bewegung der Weißen Garde, die ihre Heimat verloren haben, ist enorm. Das muss am Ende seines Lebens der alte, kranke, fast vergessene Nestor Iwanowitsch selbst verstehen. Er erkennt, dass Tausende und Abertausende von Leben von ihm umsonst ruiniert wurden. Aber er findet nicht die Kraft, den Bolschewiki zu glauben, die aktiv eine mächtige Sowjetrepublik aufbauen. Er stirbt in einem fremden Land als ein freier Mann, der die Macht nicht anerkennt, ein Mensch, der an den Anarchismus glaubt.
Wir, Zuschauer, verstehen die Tragödie dieser Person, anderer, die sich nicht mit der neuen Regierung abgefunden haben oder unverdient durch böswillige, feige Verleumdung darunter gelitten haben. Diese Tragödie kann durch die gigantischen Erfolge und Errungenschaften, die unser gemeinsames, geeintes und unteilbares Land unter der Führung der Bolschewiki erreicht hat, verstanden, erklärt und gerechtfertigt werden.
Aber wie soll man nun die unermesslichen Verluste erklären, die die Völker, die unser Großes Vaterland bewohnten, erlitten haben? Schließlich wurde der Staat, der durch die Mühen und Qualen mehrerer Generationen aufgebaut wurde, zerstört, zusammengebrochen, geplündert, nicht wegen des Tabakgeruchs. Wir alle haben diesen großartigen Staat verloren, für dessen Wiederbelebung und Wohlstand ein wahrhaft ehrliches, hingebungsvolles russisches Volk gekämpft hat. Diese millionenschweren Opfer, die im Bürgerkrieg, in den Jahren des Aufbaus des Sozialismus, im Großen Vaterländischen Krieg gebracht wurden, waren verständlich und gerechtfertigt durch den großen Sieg, die Leistung von Korolev und Gagarin, die Größe des Sowjetstaates. Aber wie rechtfertigt man die aktuelle Verwüstung und die aktuellen Opfer? Und die Geschichte über das Leben und die Tragödie von Nestor Makhno lässt Sie ernsthaft darüber nachdenken.

L. BORISOV.

N. I. Makhno selbst, der von seinen Mitarbeitern respektvoll „Vater“ genannt wurde, als er kaum 30 Jahre alt war, wusste bis zu seinem Tod nicht einmal, wann er geboren wurde. Offiziell geben die Dokumente den 28. Oktober 1889 an. Aber vor kurzem, laut dem Buch der Registrierung von Personenstandsurkunden der Kreuzerhöhungskirche seines Heimatdorfes und jetzt des Bezirkszentrums der Region Zaporozhye, Gulyai-Polya (deren Name an die alten Kosaken-Freien erinnert). ) wurde festgestellt, dass Nestor Makhno am 26. Oktober 1888 geboren wurde. Offensichtlich hat seine Mutter, um den Einzug in die Armee hinauszuzögern, den kleinen, gebrechlichen Jungen für ein Jahr „verjüngt“, was ihm, wie wir später erfahren werden, unwissentlich das Leben rettete.

Nestor war der vierte Sohn einer großen Familie. Sein Vater, in seiner Jugend ein Leibeigener, diente fast sein ganzes Leben lang als Stallknecht für seinen ehemaligen Gutsbesitzer. Nach seinem Tod war die Familie in extremer Armut, aber Nestor schaffte es, die Grundschule zu beenden. Unser Held zeichnete sich von Kindheit an durch sein Temperament aus, aufbrausend, frech und hartnäckig. Ab seinem 12. Lebensjahr ging er zu den „Menschen“, aber sein streitsüchtiger Charakter erlaubte es ihm nicht, lange an einem Arbeitsplatz zu bleiben. Am längsten arbeitete er in einer kleinen Druckerei, wo er das Handwerk des Schriftsetzers erlernte. Später, bereits in Frankreich, waren ihm diese Fähigkeiten unerwartet nützlich ...

Die Revolution von 1905 veränderte das Leben eines siebzehnjährigen Jungen, der die Parolen des sozialen Kampfes zu seiner persönlichen Berufung machte. Er schloss sich einer kleinen Gruppe von Anarcho-Kommunisten mit dem lauten Namen "Union of Poor Grain Growers" an, die kaum in Gulyai-Pole aufgetaucht war und von den Brüdern Semenyuki und Voldemar Anthony angeführt wurde. Nestor mochte die Ideen des Anarchismus, das Predigen von Anarchie, Gleichheit und Freiheit für alle. Die Anarcho-Kommunisten interessierten sich nicht besonders für die theoretische Seite ihrer Doktrin, waren aber eifrig zu kämpfen, da sie terroristische Aktionen gegen Regierungsbeamte und wohlhabende Einzelpersonen als eine natürliche Form des Kampfes für die Freiheit der Menschen betrachteten. Ebenso akzeptierten sie die Idee der „Enteignung der Enteigner“ in Form von Raubüberfällen auf staatliche Institutionen, Grundbesitzer und Unternehmer. Im Wesentlichen praktizierten sie die gewöhnlichste Kriminalität, aber zum größten Teil glaubten sie aufrichtig, dass dies der Kampf gegen die Klasse der Ausbeuter und den verhassten Staat sei. Erfolgreiche Aktionen brachten beträchtliche Gelder ein und wurden fröhlich "gewaschen", was dazu beitrug, das Verlangen des nervösen jungen Mannes nach Alkohol zu verstärken.

Nestor zeichnete sich schon in jungen Jahren durch seinen kühnen und rücksichtslosen Mut aus, der schnell ein beträchtliches Ansehen unter seinen Mitanarchisten gewann. Doch eine Gruppe exzentrischer Terroristen konnte sich nicht lange durchsetzen. 1907 wurde unser Held nach einem der nächtlichen Gefechte von der Polizei gefangen genommen. Dank der großen Bemühungen seiner Mutter gelang es ihm im Juli 1908, gegen Kaution aus dem Gefängnis von Jekaterinoslaw (dem heutigen Dnepropetrowsk) herauszukommen und sofort zu fliehen. Einige Tage später erkannten die Behörden dies und begannen erneut mit der Suche nach dem Terroristen.

Zum zweiten Mal versuchten sie ihn am 28. Juli desselben Jahres in einem sicheren Haus in Gulyai-Pole festzunehmen. Während der Festnahme entbrannte ein regelrechter Kampf. Auf beiden Seiten gab es Tote und Verwundete. Aber Nestor gelang es mit einer Gruppe von Mitarbeitern, aus dem umzingelten Haus zu fliehen und sich zu verstecken. Dann lockte ihn die Polizei mit einem gefälschten Telegramm in eine Falle. Am 26. August 1908 wurde er beim Verlassen des Zuges am Bahnhof Gulyai-Polye festgenommen.

Diesmal hatte die Polizei viele Beweise. Aber Makhno verzweifelte nicht und bereitete eine Flucht vor, die für Silvester vom 31. Dezember 1908 bis zum 1. Januar 1909 geplant war. Der Plan wurde jedoch von den engsten Mithäftlingen herausgegeben. Am 22. März 1910 verurteilte das Militärgericht N. I. Makhno zum Tode durch den Strang.

Aber gemäß der Metrik, einmal von der Mutter korrigiert, waren bis zur Volljährigkeit – 21 Jahre – sechs Monate nicht genug. Daher wurde die Todesstrafe mit der persönlichen Sanktion von Premierminister P. A. Stolypin durch lebenslange Zwangsarbeit im Butyrka-Gefängnis in Moskau ersetzt, wo er siebeneinhalb Jahre verbringen musste.

Diese Schlussfolgerung spielte eine große Rolle bei der ideologischen Bildung von N. I. Makhno. Trotz der Strenge des Regimes tauschten sich politische Gefangene, darunter nicht wenige Revolutionäre, intensiv aus, diskutierten aktuelle Probleme und Fragen der künftigen "gerechten" Weltordnung. Darüber hinaus war es möglich, Bücher aus der Gefängnisbibliothek zu erhalten, die zur Selbstbildung von Nestor Ivanovich beitrugen.

Nahezu sein gesamtes theoretisches Wissen lernte Makhno im Butyrka-Gefängnis, wo ihn das Schicksal mit dem prominenten Anarchisten P. A. Arshinov zusammenbrachte, in der Form, in der sie von den führenden russischen Theoretikern - M. I. Bakunin und P. A. Kropotkin - formuliert wurden.

Die Februarrevolution öffnete den Politischen (zu denen damals auch Terroristen revolutionärer Parteien gehörten) die Tore der Gefängnisse. In den ersten Tagen des März 1917 befand sich N. I. Makhno auf den lauten, von aufgeregten Menschenmassen überfüllten Straßen Moskaus. Ohne Verzögerung ging er sofort zu seinem Heimatort Gulyai-Pole. In dem spontan gebildeten Gemeinderat übernahm er bald eine führende Rolle und machte ihn, mit der Theorie des Anarchismus bestens vertraut, zu einer für die Dorfbewohner allgemein verständlichen Lehre, die ihrem natürlichen Wunsch nach einem friedlichen, freien und gedeihlichen Leben Ausdruck gab die Grundlage der direkten Selbstverwaltung im Geiste der Traditionen der kosakischen Freien.

In den ersten Monaten nach seiner Rückkehr aus dem Gefängnis gibt sich Makhno einer leidenschaftlichen Affäre mit Nastya Vasetskaya hin, mit der er im Gefängnis korrespondierte. Im Mai heirateten sie, und Makhno, der sich dem persönlichen Glück hingegeben hatte, zog sich für kurze Zeit fast aus dem Kampf zurück. Aber seine Mitarbeiter zwangen Nastya durch Erpressung und Morddrohungen, Gulyai-Pole heimlich von ihrem Ehemann zu verlassen. N. I. Makhno, der die wahren Gründe für die Flucht seiner Frau nicht kannte, hatte es schwer, diesen Schicksalsschlag zu erleben.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1917 wurde Makhno trotz seines relativ jungen Alters zu einer unbestreitbaren Autorität - "Vater" - in Gulyai-Pole und den umliegenden Dörfern. Seine Position wurde durch ein Bündnis mit dem schneidigen Ataman weiter gestärkt, der sich wie er selbst als Anarchist betrachtete, Marusya Nikiforova, die die friedlichen Bewohner von Melitopol und Berdyansk mit ihren Überfällen und Willkür in Angst und Schrecken versetzte. Nachdem sie sich ihren Streitkräften angeschlossen hatten, entwaffneten und beraubten sie Ende 1917/Anfang 1918 Züge, die von der Front kamen, ließen Soldaten auf allen vier Seiten frei, erschossen aber Offiziere.

Zu dieser Zeit betrachtete N. I. Makhno die Bolschewiki als seine natürlichen Verbündeten im Klassenkampf, aber da er vom Volk gewählt wurde, erkannte er ihre Macht über sich selbst nicht an. An der Spitze der Gulyai-Polye Mini-Republik stehend, begann der „Vater“, ohne die Zustimmung irgendeiner Autorität, soziale Veränderungen. Bereits im September 1917 unterzeichnete er ein Dekret über die Verstaatlichung des Bodens in den Gebieten, die seinem Rat unterstellt waren, und seine Umverteilung zugunsten der armen Bauern. Unter Bedingungen der schnellen Inflation und des Zusammenbruchs des früheren Systems der Wirtschaftsbeziehungen führte er einen direkten Sachtausch zwischen den Produzenten von Lebensmitteln und anderen Kategorien von Konsumgütern ein. Die Experimente, die Historiker mit den Bolschewiki in Verbindung bringen, wurden in Gulyai-Pole früher und entschiedener durchgeführt als von Lenin und seinen Anhängern in Russland ...

N. I. Makhno, der mit revolutionären Veränderungen beschäftigt war, bemerkte nicht einmal, wie Anfang 1918 im gesamten Raum vom Don bis zum Dnjepr ein ziemlich chaotischer, aber nicht weniger blutiger Kampf zwischen den Bolschewiki, die eine Offensive gegen die Ukraine starteten, und aufflammte Unterstützer der Zentralrada, die nach dem Sturz der Provisorischen Regierung zur einzig legitimen Autorität in der Ukraine wurde. Gegen die nach Osten vorrückenden Armeen der mitteleuropäischen Staaten waren sowohl die Bolschewiki der Ukraine als auch die Anarchisten des Asowschen Meeres machtlos. Zusammen mit anderen lokalen Revolutionären ging N. I. Makhno Ende April 1918 durch den Unteren Don nach Zarizyn (heute Wolgograd), wo er zum ersten Mal mit der Realität der neuen Macht konfrontiert wurde, die von den Bolschewiki errichtet wurde. Die Bürokratie übertraf alles, was unter dem zaristischen Regime war. Aber angesichts der Deutschen und Österreicher, die ohne die Zustimmung der Zentralrada, die sie berufen hatte, begannen, die alte Ordnung in der Ukraine wiederherzustellen, konnten nur die russischen Bolschewiki ein natürlicher Verbündeter des „Vaters“ sein. Um Pläne und Aussichten für einen gemeinsamen Kampf mit ihren Führern zu besprechen, reiste N. I. Makhno nach Moskau. Dort traf er sich mit Ya. M. Swerdlow und dann mit V. I. Lenin. Makhno schätzte den scharfen Verstand und die Energie des "Führers des Weltproletariats", aber er entschied für sich, dass die Bolschewiki, die einen mächtigen repressiven bürokratischen Apparat zur Aufrechterhaltung der Macht geschaffen hatten, bereits die Freiheit der Menschen und damit die Revolution erwürgt hatten.

Nach den falschen Dokumenten, die im Namen von I. Ya Shepel im Kreml erhalten wurden, kehrt Makhno sicher in seinen Heimatort zurück. Walk-Pole. Hier konnte er sich nur in einer illegalen Position befinden, aber seine Rückkehr war für keinen seiner Dorfbewohner ein Geheimnis, und um ihn herum begann sich schnell eine revolutionär-anarchistische Organisation zu erholen.

Bei der Durchführung seiner „revolutionären Operationen“ griff der „Vater“ auf unbekanntes Militärpersonal zurück, die von ihm und seinem Gefolge spontan erfundene Taktik schneller Überfälle, den Durchgang einer bewaffneten Abteilung in das Zentrum des Dorfes, das erobert werden sollte , unter dem Deckmantel eines Hochzeitszuges, der die Hauptteilnehmer der Operation in Offiziersuniformen kleidete usw. Die militärtechnische Erfindung der Rebellen N. I. Makhno, der legendäre Karren, war ebenfalls überraschend effektiv und wurde bald von den Roten und anderen Teilnehmern übernommen im Bürgerkrieg.

Die Haltung von N. I. Makhno gegenüber dem vom linken Flügel der ukrainischen Sozialisten angeführten Direktorium war sehr negativ. Er war angewidert von ihrer Inkonsistenz bei der Lösung sozialer Probleme und den Elementen des Nationalismus, die in ihrer politischen Rhetorik immer stärker wurden. Die Bolschewiki standen ihm dennoch näher, sowohl aufgrund ihres "Internationalismus" als auch aufgrund der Tatsache, dass sie die Idee der Macht der Sowjets bekräftigten. Und N. I. Makhno war der Anführer des Gulyai-Pole-Rates, der die Autorität eines höheren Staatsorgans über sich selbst nicht anerkannte. Er und die Bolschewiki hatten gemeinsame Gegner - die Kräfte des ukrainischen Verzeichnisses sowie die weiße Bewegung, die sich zu erheben begann. Das reichte aus, um den „Vater“ den Roten näher zu bringen.

Zu Beginn des Jahres 1919 begann sich die Situation nicht zugunsten der "anarchistischen Republik" N. I. Makhno zu entwickeln. Von Osten rückten Abteilungen der verstärkten Freiwilligenarmee und der Donkosaken vor, und in Charkow und Poltawa ging die Macht in die Hände der Bolschewiki über. Die auf Jekaterinoslaw vorrückenden Roten Truppen wurden vom ehemaligen baltischen Seemann P. E. Dybenko kommandiert, mit dem sich der Gesandte des "Vaters" am 26. Januar traf. Der Gesandte im Namen des Gulyai-Polye-Rates lehnte Dybenkos Vorschlag ab, mit vereinten Kräften gegen das ukrainische Verzeichnis vorzugehen. Es wurde jedoch eine Einigung über einen gemeinsamen Kampf mit den Weißen erzielt, die eine Offensive gestartet hatten, obwohl der "Vater", der dringend Munition brauchte, sich formell dem Oberkommando der Roten Armee unterstellte.

Den Makhnovisten gelang es nicht nur, den Ansturm der Freiwilligentruppen zurückzuhalten, sondern auch, indem sie eine Gegenoffensive organisierten, Ende März Mariupol zu erobern. Zur gleichen Zeit eroberte N. A. Grigoriev, der mit seinen Truppen auf die Seite der Bolschewiki überging, Nikolaev und Cherson und dann Odessa, das von den Franzosen, die in Panik flohen, dem Schicksal überlassen wurde.

Für einige Zeit wurde der Widerstand der Weißen im gesamten Raum vom Don bis zum Dnjestr gebrochen. Die Bolschewiki begannen jedoch sofort mit Willkür und Gewalt gegen die Bauernschaft der Südukraine, was zu Massenempörung führte. Niemand wollte Brot nach der von ihnen eingeführten "Überschussschätzung" geben. Aber diese Bauern, die zum ersten Mal tatsächlich mit kommunistischen Managementmethoden in Berührung kamen, waren Teil des „Ataman“ Grigoriev und des „Vaters“ Makhno. Darüber hinaus waren diese beiden Führer der lokalen Formationen der Schwarzmeer- und Asowschen Regionen empört über den schamlosen Wunsch der Bolschewiki, ihre Abteilungen außerdem selbst - "revolutionäre Helden" - unter direkte Kommissarkontrolle zu nehmen.

Allerdings handelten der „Ataman“ und der „Vater“ in dieser Situation anders. N. A. Grigoriev setzte im Frühjahr 1919 seine Truppen gegen die Bolschewiki ein und führte sie nach der Besetzung von Jekaterinoslaw nach Kiew. Aber N. I. Makhno, mit dem diese Rede nicht vereinbart wurde, reagierte nicht auf den Aufruf des "Ataman" zu gemeinsamen Aktionen. Während er der bolschewistischen Führung treu blieb, nahm er eine abwartende Haltung ein, wobei er gleichzeitig genau wusste, dass es keinen Grund gab, den Bolschewiki zu vertrauen. Diese Aktionen des "Vaters" bewahrten die Bolschewiki vor dem völligen Zusammenbruch, der ihnen in der Ukraine drohte. Es scheint, dass sie N. I. Makhno dankbar sein sollten, der ihnen in einem kritischen Moment treu blieb und auf Kosten unglaublicher Anstrengungen die Front gegen die Weißen im Asowschen Meer hielt. Nachdem sie jedoch den Aufstand der Grigorieviten kaum unterdrückt hatten, beschlossen sie sofort, den unabhängigen „Vater“ zu liquidieren.

Die Makhnovisten weigerten sich, auf die Forderung des Roten Kommandos nach dem Rücktritt von N. I. Makhno als Kommandeur der ihm treu ergebenen Rebellenabteilungen zu reagieren. Makhno wurde sofort zum Feind der Revolution erklärt, und die Streitkräfte der Roten Armee wurden von Norden gegen ihn eingesetzt. Aber der Hauptschlag kam aus dem Osten: Anfang Juni stürzte das Korps der Weißen Garde von General Shkuro die Verteidigung der Makhnovisten und eroberte Gulyai-Pole, während es einen der Makhno-Brüder erschoss.

Zu diesem Zeitpunkt wurde Galina Kuzmenko die Frau des "Vaters". 1894 in eine arme Bauernfamilie hineingeboren, studierte sie sechs Jahre am Gymnasium, schloss dann das Frauenlehrerseminar mit einer Goldmedaille ab und wurde als Lehrerin an die Gulyai-Pole-Grundschule geschickt. Durch die Kombination von seltener Schönheit mit einem natürlichen Geist, unbeugsamem Willen und unabhängiger Disposition wurde sie für N. I. Makhno zu einer zuverlässigen Lebenspartnerin und genoss ausnahmslos den Respekt der gesamten Umgebung des "Vaters".

Aber zurück zum Kampfgeschehen. Die durch die Trennung geschwächte Verbindung des „Vaters“ mit den Überresten der „Ataman“-Streitkräfte, obwohl die Truppen von A. I. Denikin die Roten am linken Ufer bedrängten, rettete beide für eine Weile. Die Unterseite des Rebellenführers traute sich jedoch nicht. Ein persönliches Treffen zwischen N. I. Makhno und A. N. Grigoriev im Dorf Sentovo in der Region Cherson am 27. Juli 1919 wurde zu einem blutigen Showdown zwischen ihnen und ihrem Gefolge, bei dem der „Ataman“ erschossen wurde. Danach schlossen sich die meisten Grigorieviten der Armee von N. I. Makhno an. Aber zu diesem Zeitpunkt hatten die Freiwilligentruppen bereits Charkow und Jekaterinoslaw und dann Odessa und Kiew besetzt. N. I. Makhno war die ganze Zeit gezwungen, sich zurückzuziehen. Mitte September wurde er in der Region Uman gegen die Streitkräfte von S. V. Petliura gedrückt.

N. I. Makhno und S. V. Petlyura empfanden weder Sympathie noch Vertrauen füreinander. Doch angesichts der Übermacht der Freiwilligenarmee mussten sie verhandeln. Aber der „Vater“ würde nicht lange zwischen Denikins und Petliurs Truppen eingeklemmt bleiben. Nachdem die Abteilungen von N. I. Makhno in den letzten Septembertagen die Denikin-Verteidigungslinie südlich von Uman durchbrochen hatten, stürmten sie auf unzähligen Straßen in Richtung Gulyai-Pole. Den weißen Militärführern gelang es nicht, den Plan des "Vaters" zu enträtseln, und das Erscheinen seiner Truppen, denen es bereits am 5. Oktober 1919 im Morgengrauen gelungen war, sich an der Kichkas-Brücke zu vereinen, kam für sie völlig überraschend. Und am 7. Oktober brach der „Vater“ in Gulyai-Pole ein, das sofort in Makhnograd umbenannt wurde. Dann wurden innerhalb weniger Tage Berdyansk, Mariupol und Nikopol eingenommen, wo riesige Vorräte an Waffen, Munition, Munition und Lebensmitteln konzentriert waren, die für die nach Moskau vorrückende Freiwilligenarmee bestimmt waren.

Zu dieser Zeit brach Denikins Front bei Orel, Woronesch und Kursk zusammen, und die Roten starteten eine Offensive gegen Charkow, wonach sie nach Kiew zurückkehrten. Die demoralisierten Überreste der Freiwilligenarmee rollten zurück nach Odessa, auf die Krim und nach Noworossijsk. Sie führten jedoch weiterhin hartnäckige Kämpfe mit den makhnovistischen Abteilungen in der Nähe von Jekaterinoslaw. Die Makhnovisten beherrschten die Feinheiten der Stellungskriegsführung nicht, und Ende November bis Anfang Dezember 1919 veränderte das militärische Glück N. I. Makhno.

Am 8. Dezember starteten die Weißen unter dem Kommando von General Ya. A. Slashchev einen Generalangriff auf Jekaterinoslav, und der "Vater", der erhebliche Verluste erlitten hatte, musste die Stadt verlassen. Die schwierigen Umstände, in denen sich die Makhnovisten befanden, wurden sofort von den Bolschewiki ausgenutzt, die aus dem Norden vorrückten und bereits mit den aufständischen Abteilungen in Kontakt standen. In dem Bemühen, die makhnovistische Bewegung zu eliminieren, boten sie ihren Teilnehmern an, sich den Reihen der Roten Armee anzuschließen, und entwaffneten und erschossen sogar diejenigen, die nicht bereit waren, zu ihnen überzugehen. Sie erschossen die Gefangenen, einschließlich der verwundeten Makhnovisten. Unter ihnen wurde auch der Bruder von N. I. Makhno, Grigory, getötet.

Die Situation wurde durch die Tatsache verkompliziert, dass in der makhnovistischen Armee eine Typhusepidemie wütete. Im Januar 1920 mähte die Krankheit auch den „Vater“ nieder, der mehrere Wochen lang auf der Schwelle von Leben und Tod stand. Da er zu dieser Zeit auf einem wenig bekannten Bauernhof versteckt war, verbreitete sich ein Gerücht über seinen Tod, und die Kämpfer der Rebellenabteilungen, eingezwängt in einen Schraubstock zwischen Roten und Weißen, hielten es größtenteils für das Beste, zu ihrem zurückzukehren Dörfer und versteckten die Waffen, die sie in ihren Händen hatten. Von der immer noch beeindruckenden Armee von gestern, die Zehntausende von Kämpfern in ihren Reihen zählt, scheint keine Spur mehr übrig zu sein. Aber sobald es dem „Vater“ besser ging und er begann, durch die Dörfer zu reisen, änderte sich die Situation sofort. Im Süden der Ukraine loderten die Flammen des Guerillakriegs erneut auf. Die Rebellenarmee erholte sich schnell und die Makhnovisten schafften es erneut, Gulyai-Pole mit einem Kampf einzunehmen.

Um den Aufstand zu unterdrücken, warfen die Bolschewiki ihre besten Kräfte in das Asowsche Meer, einschließlich der 1. Kavalleriearmee. Am 29. April 1920 griffen schneidige Budenoviten Gulyai-Pole mit überlegenen Kräften an. Nachdem N. I. Makhno erneut Wunder persönlicher Furchtlosigkeit demonstriert hatte, musste er sich zurückziehen. In den nächsten zwei Monaten wurde der Kampf mit wechselndem Erfolg fortgesetzt. Die Makhnovisten unternahmen schnelle Überfälle im gesamten linken Steppenufer und im Asowschen Meer, zerschmetterten die roten Abteilungen, hatten jedoch nicht die Kraft, die besetzten Siedlungen vor ihren überlegenen Streitkräften zu halten. Dieser Sachverhalt wurde von den auf der Krim eingegrabenen Weißen geschickt ausgenutzt. Trotz all der erlittenen Niederlagen, selbst nach dem Verlust von Nikolaev, Cherson und Odessa Anfang 1920, gelang es ihnen, hier genügend Streitkräfte zu sammeln, angeführt von General Baron P. N. Wrangel. Er nutzte den Kampf zwischen den Roten und den Makhnovisten am Rande der Krim und versuchte, ein Abkommen mit den Rebellen zu schließen. Sein Bote wurde jedoch auf Befehl von N. I. Makhno gehängt. Der „Vater“ würde keine Vereinbarungen mit den Weißen treffen. Aber auch die gefangenen roten Kommissare und Agitatoren erschoss er erbarmungslos.

Der Sommer 1920 verlief in blutigen Gefechten mit den Roten Truppen. Unterdessen gingen die Weißen Anfang September, nachdem sie ihre Kräfte gesammelt und das in der Südukraine herrschende Chaos genutzt hatten, in die Offensive. „Old Man“ fand sich wieder eingeklemmt zwischen den Weißen aus dem Süden und den Roten aus dem Norden. Sie gleichzeitig zu bekämpfen war undenkbar. Nach längerem Zögern schloss N. I. Makhno in den letzten Septembertagen ein Waffenstillstandsabkommen mit dem Kommando der in der Ukraine stationierten Einheiten der Roten Armee.

Zwischen dem makhnovistischen Hauptquartier und dem Kommando der Roten Armee herrschte weiterhin tiefes Misstrauen. Dank der Koordinierung ihrer Streitkräfte Mitte Oktober wurden die weißen Truppen jedoch in der Nähe von Nikopol und Kachowka gestoppt und Anfang November über Perekop hinaus zurückgedrängt. Die Roten unter dem Kommando von M. V. Frunze bereiteten zusammen mit den Streitkräften von N. I. Makhno die Eroberung der Krim vor. Nach dem entwickelten Plan sollten die makhnovistischen Truppen den verfaulten Siwaschsee überwinden und den Weißen, die ihre Stellungen bei Perekop verteidigten, in den Rücken fallen. Außerdem war geplant, die Offensive mit den Streitkräften der Kavallerie tief in die Krim hinein zu entwickeln.

Am 8. November überquerten die Rebellenabteilungen unter dem Feuer der Wrangel-Truppen den Sivash und schlugen am nächsten Tag einen mächtigen (und bereits letzten) Gegenangriff der Wrangel-Streitkräfte zurück, indem sie geschickt Maschinengewehrkarren gegen die heranstürmende Kavallerie einsetzten bei denen. Am 13. November brachen die makhnovistischen Reiter in Simferopol ein und erreichten zwei Tage später Sewastopol.

N. I. Makhno schloss ein Abkommen mit den Bolschewiki und erwartete nicht, dass die Wrangel-Truppen so schnell erledigt werden würden. Die endgültige Niederlage der Weißen brachte die Makhnovisten in eine aussichtslose Situation. Ihnen war klar, dass sie selbst das nächste Opfer der Bolschewiki sein würden. Und bereits am 23. November forderte M. V. Frunze den "Vater", mit der Reorganisation seiner Streitkräfte und der regulären Truppen der Roten Armee zu beginnen. Am nächsten Tag wurde der Befehl bereits in Form eines Ultimatums wiederholt, und am 26. November starteten die Roten Streitkräfte eine Operation zur Zerstörung der makhnovistischen Abteilungen.

Gulyai-Pole wurde am selben Tag umzingelt und angegriffen. Dem "Vater", der auf den Beginn der Feindseligkeiten wartete, gelang es jedoch, den Ring zu durchbrechen und die meisten seiner Streitkräfte in die offene Steppe zurückzuziehen. Es war nicht möglich, andere makhnovistische Abteilungen zu zerstören, die rechtzeitig über die Offensive der bolschewistischen Streitkräfte informiert wurden. Tapfere Überfälle und blutige Schlachten begannen erneut. Makhno war schwer fassbar. Er hatte jedoch keine Chance zu gewinnen ...

Divisionen der 1. Kavalleriearmee wurden gegen die Makhnovisten geworfen und am 5. März 1921 von Flugzeugen bombardiert. Die Kämpfer, die keinen Sinn für weitere Kämpfe sahen, begannen sich massiv in ihren Heimatdörfern zu zerstreuen. In einer der Schlachten wurde der „Vater“, der mit einem Maschinengewehr zurückschoss, schwer verwundet und unbewusst aus der Position gebracht.

Nachdem er sich kaum von seiner Wunde erholt hatte, verlegte N. I. Makhno im April das Zentrum des Partisanenkampfes in die Region Poltawa. Am 18. Mai gelang es ihm, die rote Kavallerie zu besiegen, die persönlich von S. M. Budyonny kommandiert wurde, der auf dem Pferd seines Ordonnanz nur knapp entkam. Die Rebellenkräfte begannen erneut schnell zuzunehmen, da die Bauern in ihre Reihen strömten. Aber im Allgemeinen blieb die Position des "Vaters" hoffnungslos. Im Juli wurde die Operation zur Liquidierung der makhnovistischen Bewegung von M. V. Frunze geleitet. Die Kommandeure trafen von Angesicht zu Angesicht aufeinander, aber der Gewinner von Wrangel konnte auf wundersame Weise entkommen. Die Kräfte der Bauernschaft der Steppenukraine waren jedoch erschöpft.

Dann entschied sich der unermüdliche "Vater" zu einem verzweifelten Überfall auf die Wolga, in der Hoffnung, die Bevölkerung dieser Orte zu führen. Aber er schaffte es nicht, weiter als den Don vorzudringen. Makhno erhielt erneut eine schwere, bereits die elfte im Bürgerkrieg, Wunde. Die roten Einheiten bedrängten und verfolgten ihn von allen Seiten, und es war keine Kraft mehr vorhanden, sie abzuwehren. Die einzige Rettung war die Versorgung des Dnjestr nach Rumänien. Und am 28. August brach eine kleine makhnovistische Abteilung, angeführt von einem verwundeten "Vater", mit einem Kampf gegen den Grenzvorposten der Roten auf die rumänische Seite des Flusses durch.

Zusammen mit N. I. Makhno gelang es auch seiner Frau, ins Ausland zu fliehen und mit ihrem Mann und seinen Kämpfern Schulter an Schulter zu kämpfen. Die Forderung der Sowjetregierung, Makhno auszuliefern, wurde von den Rumänen abgelehnt. Doch um den Kampf fortzusetzen, zog es der „Vater“ mit seiner Frau und engsten Vertrauten im April 1922 vor, nach Polen zu ziehen, dessen Regierung sich ebenfalls weigerte, ihn den Bolschewiki zur Vergeltung auszuliefern. Im Sommer dieses Jahres wurde seine Tochter namens Elena geboren.

N. I. Makhno gab die Hoffnung auf die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen die Bolschewiki nicht auf und sprach offen mit den ihn belagernden Journalisten darüber. Aber damit brachte er die polnische Regierung in eine missliche Lage, da der Rigaer Friedensvertrag mit Sowjetrussland bereits unterzeichnet war. Bald musste er über Danzig (das heutige Danzig, das damals den Status einer „freien Stadt“ hatte) und Brüssel nach Paris ziehen, wo sich Galina und ihre Tochter bereits niedergelassen hatten.

In den Vororten der französischen Hauptstadt Vincennes lebten N. I. Makhno und seine Familie zehn Jahre lang in bitterer Armut. Galina arbeitete als Wäscherin in einer nahe gelegenen Pension, und der "Vater" wechselte wie in seiner Jugend den Beruf - er war Maler, arbeitete in einer Druckerei. Ironischerweise war sein engster Freund in jenen Jahren der ehemalige weiße Offizier Ya.F. Korban. Enge Leute überzeugten Makhno, Memoiren zu schreiben, deren erster Band 1927 veröffentlicht wurde, und die anderen beiden nach dem Tod ihres Autors. Das Leben war langsam und ruhig. Krankheiten machten mir zu schaffen, alte Wunden schmerzten, Knochentuberkulose entwickelte sich ...

Im Juni 1934 wurde N. I. Makhno in ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, wo er am 25. Juli dieses Jahres starb. Er wurde eingeäschert und auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris begraben, einst die letzte Verteidigungsstätte der Pariser Kommunarden.

N. I. Makhno hinterließ in der Geschichte der Ukraine eine glänzende und bemerkenswerte Spur, da er sich aufrichtig als Anhänger des Anarchismus betrachtete und tatsächlich der letzte Vertreter des ursprünglichen Geistes der kosakischen Freien war, die das ukrainische Volk zur Revolte gegen die Unterdrücker aufriefen im Laufe seiner Geschichte. Solche Aufstände waren stets von schrecklichem Blutvergießen begleitet. Bei der Bewertung der Helden und Führer dieser Art von Aufständen sollte man jedoch ihren Mut, ihren Mut und ihren Einfallsreichtum, ihren persönlichen Heldenmut und die Fähigkeit, die Massen zu führen, würdigen. In dieser Hinsicht kann N. I. Makhno mit wenigen in der Weltgeschichte verglichen werden.

Wassili Golowanow

UNVERGLEICHLICHE PARTISANIN

Zeitschrift "Around the World", 2003, Nr. 1 (2748)

Der Name Nestor Makhno ist so abscheulich, dass es an sich schon schwierig ist, das Ausmaß seiner Persönlichkeit zu bestimmen: ob er ein gewöhnlicher anarchistischer Partisan oder eine unvergleichlich bedeutendere Figur war, die, wenn nicht in der ersten, dann in der zweiten, stand Reihe von Teilnehmern am für Russland so tragischen Bürgerkrieg. Mit anderen Worten, einer von denen, die seinen Verlauf beeinflussen konnten.

Hinter all den Mythen, mit denen der Name Makhno gewachsen ist, ist es am schwierigsten zu erkennen, dass dies so ist. Jedenfalls war Makhno neben den Führern des rebellischen Kronstadt mit seiner Revolutionären Aufstandsarmee der herausragendste Vertreter der „Volks“-Opposition gegen den Bolschewismus.

Wenn Kronstadt einen Monat lang niedergeschlagen wurde, hielt Makhno drei Jahre lang im Ring des Bürgerkriegs durch, nachdem er es geschafft hatte, Krieg mit Hetman Skoropadskys Haidamaks, Deutschen, Weißen, Roten zu führen - und immer noch am Leben zu bleiben. Er allein hat erreicht, was keine den Bolschewiki entgegengesetzte Volksbewegung erreicht hatte: 1920 unterzeichneten die Aufständische Armee und der Rat der Volkskommissare der Ukraine ein Abkommen über politische Loyalität, Meinungs- und Pressefreiheit (innerhalb der "sozialistischen" Frequenzband) sowie auf freie Wahlen in die Abgeordnetenräte aller sozialistischen Parteien ... Hätte Wrangel noch etwas länger auf der Krim durchgehalten, könnte sich herausstellen, dass Makhno vom Rat der Volkskommissare die gefordert hätte Territorium für die Schaffung eines "freien Sowjetsystems". Natürlich waren für die reifen Bolschewiki des Modells von 1920 alle Klauseln des Abkommens nur eine taktische List, und alle „freien Räte“ wären am nächsten Tag, nachdem die Weißen ihre Waffen niedergelegt hatten, zerschlagen worden. Und doch ... Die Bolschewiki haben sich nie zu Verhandlungen mit den Aufständischen herabgelassen und alle Aufstände mit außergewöhnlicher Grausamkeit unterdrückt. Makhno zwang die Regierungspartei des ersten totalitären Staates neuen Typs im 20. Jahrhundert, mit dem Volk zu rechnen. Allein dafür erwarb er sich posthumen Ruhm.

Er war das fünfte, jüngste Kind in einer armen Familie eines Kutschers, der bei Mark Kerner diente, dem Besitzer einer Eisengießerei in Gulyai-Pole, einer kleinen Stadt in der Asowschen Steppe, deren Name ein Echo zu sein scheint die epische Zaporozhye-Zeit. Was wahr ist: Von der Insel Khortitsa am Dnjepr, von wo aus die Zaporizhzhya Sich ihre Freiheit und ihren Raub verschwendete, bis Gulyai-Pole sind es kaum fünfzig Meilen, und dass die Kosaken hierher gingen und in den Kämpfen mit den Krymchaks ihre legten Stirnlocken, an deren Stelle ihre Dörfer später zahlreiche Nachkommen wuchsen - kein Zweifel.

Makhno landete 1906 im Alter von 17 Jahren im Alter von 17 Jahren im Gefängnis wegen Zwangsarbeit, was natürlich auch den Umständen des Ortes / der Zeit geschuldet war. Die von Narodnaja Wolja und der Sozialrevolutionären Partei gesäte Saat ging üppig auf. Russland schwärmte von der Revolution. In der Geschichte der ersten russischen Revolution fällt vor allem die Selbstvergessenheit auf, mit der Menschen "in den Terror" gestürzt sind, die man sich hinter dem Stopfen selbstgebauter Bomben nicht so leicht vorstellen kann: einige Arbeiter, Gymnasiasten , Angestellte von Eisenbahnen und Postämtern, Lehrer. Die uralte Tyrannei forderte Rache. Die Explosion der Bombe kam der Vollstreckung des Urteils des Gerichtshofs der Gerechten gleich. "Draft Terror" in Russland in den Jahren 1906-1907 hat keine Entsprechungen in der Weltgeschichte. Aber von innen betrachtet sieht dieses Phänomen schrecklich und gewöhnlich aus. Und die Aktivitäten der Gulyai-Polye-Gruppe von Anarchisten, zu der auch der junge Makhno gehörte, gingen nicht über diese Mittelmäßigkeit hinaus: Sie besorgten Revolver, stellten Bomben her, raubten zunächst die Besitzer der Eisengießerei aus, in der sich gut die Hälfte der Gruppe befand arbeitete, dann jemand anderes von den örtlichen Reichen, dann ein Spirituosengeschäft ... Bei einem Überfall auf eine Postkutsche wurden ein Gerichtsvollzieher und ein Postbote getötet. Sie gerieten unter den Verdacht der Polizei. Verhaftet. Gericht. Strafmaß: 20 Jahre. Moskau Butyrki.

Später wurde keiner der Teilnehmer an den Vergnügungen der unbeschwerten Jugend entweder ein enger Mitarbeiter von Makhno oder nur ein gewöhnlicher Teilnehmer an der Bewegung. Wenn sich die tektonischen Schichten der Geschichte zu bewegen beginnen, waschen die Banditen ihre Hände davon. Nur Makhno nahm ihre gewaltige Herausforderung an.

Dort traf er Pjotr ​​Arschinow, einen „ideologischen“ Anarchisten, den er selbst als Kommandeur der Aufständischen weiterhin seinen „Lehrer“ nannte. Dann - 17. Februar, die Abdankung des Königs, eine Generalamnestie ... Im brodelnden Moskau fand Makhno weder einen Platz noch eine Arbeit für sich. Er mochte überhaupt nicht, verstand Städte nicht. Achtundzwanzig Jahre alt, ohne einen Pfennig oder einen Reiseberuf, zog er nach Süden in seine Heimatstadt Gulyai-Polye. Und dann entpuppte er sich mit der Zeit plötzlich als gefragt: rund um die Menge, Kundgebungen, vage Vorahnungen, Vorsätze, Meetings – und er ist schlau, er weiß, was er fragen, was er fordern muss. Er wird von fünf Ausschüssen auseinandergezogen - und nichts, er ist nicht verloren, er präsidiert. Mutter Evdokia Ivanovna, die stolz auf ihren Jüngsten ist, will sein Leben wie die Menschen ordnen und findet eine Frau, die schöne Nastya Vasetskaya. Die Hochzeit summte 3 Tage lang. Aber vor seiner Frau war er?

Bereits im Juli 1917 ging die Macht in Gulyai-Pole an die Sowjets über. Makhno wurde natürlich Vorsitzender. Jetzt beschäftigt er sich mit der Bildung von Kommandos und der Beschaffung von Waffen, um im Herbst damit zu beginnen, den Gutsbesitzern Land zu enteignen. Makhno flirtet manchmal noch auf der Suche nach seinem „Thema“ in der Revolution: Dann geht er als Delegierter zum Provinzkongress der Sowjets nach Jekaterinoslaw, von wo er enttäuscht über den Kampf zwischen den Parteien zurückkehrt. Dann geht er nach Aleksandrovsk, wo er zusammen mit der Abteilung des Bolschewiki Bogdanov die Kosakenzüge entwaffnet und von der Front in ihre Heimatdörfer zurückrollt, und so bekommt er 4 Kisten mit Gewehren, aber unerwartet für sich selbst stellt er sich heraus Vorsitzender der Rechtskommission des Revolutionskomitees zu sein, die die Fälle von "Feinden der Revolution" klären soll. In dieser Papier- und Strafposition hält er es schließlich nicht mehr aus und explodiert: Er wird abgewiesen durch die Verhaftungen der Menschewiki und Sozialrevolutionäre – der „Mitläufer“ von gestern in der Revolution, vor allem aber durch das Gefängnis. Sein erstes Gefängnis, in dem er saß und auf eine Zwangsarbeitsstrafe wartete. „Ich hatte immer wieder den Wunsch, das Gefängnis in die Luft zu sprengen, aber nicht einmal gelang es mir, genug Dynamit und Pyroxylin dafür zu beschaffen … Schon jetzt, sagte ich meinen Freunden, ist klar, dass … es nicht die Parteien tun werden den Menschen dienen, sondern den Menschen – den Parteien“ .

Im Januar 1918 gab er seinen Austritt aus dem Revolutionskomitee bekannt und reiste nach Gulyai-Pole, um seine eigene Revolution zu machen. Es war diese Zeit in Makhnos Memoiren, die in lyrischen Tönen gemalt ist: Er erzählt von den ersten Kommunen, die in den Gütern der ehemaligen Grundbesitzer gegründet wurden, von den ersten Kindergärten in Gulyai-Polye ...

Niemand wird es jemals wissen; was außerhalb dieser Idylle blieb, was in diesen dunklen Wintermonaten in den abgelegenen Gegenden der Steppenukraine vor sich ging. Gott weiß, was in den Städten geschah. In Kiew wurde nach dem Vertrag von Brest-Litowsk die erste Regierung der unabhängigen Ukraine inhaftiert, angeführt von Golubovich, einem Studenten im dritten Jahr. Die Macht der Zentralrada erstreckte sich jedoch nicht auf Städte wie Charkow oder Jekaterinoslaw: Hier herrschten revolutionäre Komitees, in denen sich die Bolschewiki und die linken Sozialrevolutionäre stritten. Der Kommissar der Schwarzmeerflotte, der linke sozialrevolutionäre Spiro, reagierte auf den Vorschlag des deutschen Kommandos, die Flotte in Sewastopol zu überfluten, indem er die Krim zu einer separaten unabhängigen Republik erklärte und die Mobilisierung von Menschen und Pferden anordnete ... Richtig, er wurde bald wegen Willkür verhaftet.

Alles endete unerwartet schnell: Im März 1918 besetzten die Deutschen die Ukraine und setzten den ihnen gewidmeten Hetman Skoropadsky "auf das Brett". Mehrere anarchistische und bolschewistische Kampfgruppen versuchten, sich der Invasion zu widersetzen, landeten jedoch bald in Rostow - auf dem mit den Deutschen "versöhnten" Territorium Russlands.

Ein weiterer "Fehler" in Makhnos Biografie ist eine Reise durch Zarizyn nach Moskau. Zwar machte er mehrere richtige Schlussfolgerungen über die Natur der in der Hauptstadt heranreifenden Zentralregierung und traf sich mit dem „Apostel der Anarchie“ P. A. Kropotkin. Außerdem verirrte er sich auf der Suche nach einer Wohnung versehentlich in das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee, das im Kreml seinen Sitz hatte und Durchsuchungsbefehle verteilte. Dort fing Swerdlow ihn ab und fing an, sich nach dem Stand der Dinge in der Ukraine zu erkundigen, den südlichen Dialekt seines Gesprächspartners verstehend. Makhno sprach so gut er konnte. Swerdlow schlug vor, am nächsten Tag zu kommen und dem Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare alles genauer zu erzählen. Fantasie! In welchem ​​anderen Land könnte die Zimmersuche mit einem Treffen mit dem Regierungschef enden? Es kann jedoch nichts getan werden: So fand Makhnos Treffen mit Lenin statt.

Lenin stellte schnelle, konkrete Fragen: Wer, wo, wie reagierten die Bauern auf die Losung „Alle Macht den Sowjets“, rebellierten sie gegen die Rada und die Deutschen, und wenn ja, was fehlte, damit die Bauernunruhen zustande kamen? in einem weit verbreiteten Aufstand? In Bezug auf die Losung „Alle Macht den Sowjets“ erklärte Makhno fleißig, dass er diese Losung genau in dem Sinne versteht, dass die Macht den Sowjets gehört. Zu den Leuten.

In diesem Fall ist die Bauernschaft eurer Orte vom Anarchismus infiziert, bemerkte Lenin.

Aber ist es schlimm? fragte Makhno. - Das will ich nicht sagen. Im Gegenteil, es wäre erfreulich, da es den Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus und seine Macht beschleunigen würde.

Offenbar war Lenin mit diesem Gespräch zufrieden: Er betrachtete den Anarchismus der Bauern als eine vorübergehende und bald heilbare Krankheit, die jedoch auf den Schultern eines Bauernaufstands die Chance bot, in die Ukraine einzudringen und dort eine bolschewistische Ordnung zu errichten. Makhno erhielt sofort einen falschen Pass, um in seine Heimat zurückzukehren, und eine Kette von unterirdischen bolschewistischen Auftritten. Ich nahm meinen Pass. Ich habe keine Weichen verwendet.

Um ein vollwertiger Anführer zu sein, damit sein Image im richtigen Maße mit der Kraft des Charmes gefüllt wurde, brauchte er eine Frau, und es geht überhaupt nicht darum, dass er seine Frau, die schöne Nastya, buchstäblich verloren hat eine Abzweigung auf dem Weg nach Tsaritsyn. Er brauchte eine kämpfende Freundin, die seinen Titel als Vater nicht entehrte. Galina Andreevna Kuzmenko, eine 24-jährige Lehrerin an einer der Gulyai-Polye-Schulen, kam ihm lange so vor. Makhno beschloss zu heiraten. "... Sie gab eine Unterrichtsstunde, und plötzlich kommt ein kleiner Mann in Militäruniform herein, setzt sich an einen Tisch und sieht sie an. Dann stand er auf, und die Schüler schauten alle zu: "Lasst uns gehen ", sagt sie, "lass uns die Klasse verlassen." Sie sagte zu den Jungs, die bald zurückkehren werden, und ging mit ihm auf den Flur. Er hatte eine Waffe, er ließ sie auf den Boden fallen:
- Heb es auf.
Sie steht:
- Deins, nimm es.
Makhno brachte sie zum Schuldirektor Alexei Korpusenko und nahm sie mit: "Hier, das wird meine Frau." - "Aber was ist mit den Prüfungen?" war die einzige Antwort, die er finden konnte.
Sie folgte ihm für eine Minute und kehrte 50 Jahre später zurück, nachdem sie Krieg, Exil, Emigration, kasachische Lager und Deportation nach Dzhambul erlebt hatte: vielleicht nur, um mit ihren überlebenden Verwandten genug zu weinen und die Geschichte dieser Heiratsvermittlung zu erzählen ...

Makhno verließ Moskau am 29. Juni und erreichte seinen Heimatort, als die Situation bis zum Äußersten angespannt war. Die Behörden des Hetmans stellten die gesamte vorrevolutionäre Ordnung wieder her und bestraften grob die Unruhestifter von 1917. Makhno, als Frau verkleidet, ging, um sich sein Heimatdorf anzusehen. Gulyai-Pole wurde von einem magyarischen Bataillon unter dem Kommando österreichischer Offiziere besetzt. Die Besatzer haben Makhnos Haus niedergebrannt, zwei ältere Brüder erschossen sie nur wegen ihres Nachnamens, obwohl beide in keiner Weise an der Rebellion beteiligt waren. Von den „Kommunen“ ist keine Spur mehr übrig. Ich musste wieder ganz von vorne anfangen. Aber wenn im 17. die Hauptsache darin bestand, Brandstifter "die Rede zu drücken", jetzt - warum? Es musste gehandelt werden. Zu rächen, zu töten, einen roten Hahn zu lassen, einen Aufstand anzuzetteln – und in diesem Fall schien keine Grausamkeit übertrieben.

Makhno spürte alte Raufbolde auf, die sich in den Dörfern versteckten – Chubenko, Marchenko, Karetnikov, insgesamt acht. Mit Äxten und Messern krochen sie nachts in das Anwesen des Gutsbesitzers Reznikov und massakrierten die ganze Familie - weil sie vier Offiziersbrüder hatte, die in der Hetman-Polizei dienten. Also bekamen sie die ersten 7 Gewehre, einen Revolver, 7 Pferde und 2 Sättel. Makhno triumphierte: Waren das nicht Offiziere, die seine unschuldigen Brüder töteten? Er hat sich gerächt. Hat da jemand gedacht, wie viele Brüder ihre Brüder rächen müssten, wenn der Knoten des Hasses gelöst würde? Nein. Dann fühlte sich jeder, der eine Waffe hatte, stark und im Recht und in der Wahrheit.

Am 22. September trafen die Makhnovisten in den Uniformen der souveränen Varta (Polizei) Leutnant Murkovsky auf der Straße. Makhno präsentierte sich als Chef einer Strafabteilung, die auf Befehl des Hetmans selbst aus Kiew entsandt wurde. Murkovsky, der keinen schmutzigen Trick spürte, sagte, dass er zum Gut seines Vaters gehen würde, um sich ein oder zwei Tage auszuruhen, um Wild zu jagen und um aufzuwiegeln.

Sie, Herr Leutnant, verstehen mich nicht, - sagte plötzlich der Wachhauptmann mit vor Aufregung brechender Stimme. - Ich bin ein revolutionärer Makhno. Ihr Nachname scheint ziemlich bekannt zu sein?

Die Beamten boten Makhno Geld an, aber er lehnte es verächtlich ab. Dann stürmten die "Jäger" wie Hasen in alle Richtungen über die Felder. Sie wurden mit einem Maschinengewehr beschossen... Oh, Makhno liebte die Provokation - klassisch, mit verzweifelten Lügen und Maskerade - er war ein Heuchler! Er liebte es, das Entsetzen in den Augen seiner Feinde zu sehen, wenn er ihnen plötzlich seinen Namen verkündete. Zu dieser Zeit kreisten Dutzende oder Hunderte winziger Abteilungen wie Partikel aus feurigem Phlogiston um die Ukraine und säten überall Feuer und Tod. Und erst als die durch Partisanenüberfälle brutal behandelten Bestrafer begannen, Dörfer niederzubrennen, Bauern zu töten und zu foltern, loderte die Flamme des Volkszorns in der Breite auf. Abteilungen von mehreren hundert Personen, bewaffnet mit Schrotflinten, Heugabeln und "Knüppeln", wurden tatsächlich zum Embryo der Aufstandsarmee von Makhno. Aber dafür mussten sie irgendwie organisiert werden.

JUNI 1919. KURZE CHRONIK DER EREIGNISSE
4. Juni- Die Ukrainische Front wurde abgeschafft, Trotzkis Befehl Nr. 1824 wurde erlassen, der den Kongress der Makhnovisten-Sowjets verbot.
6. Juni- der Aufruf des Presovnarkom der Ukraine, das Schwert des roten Terrors über die Führer der Kulaken-Konterrevolution zu richten. Am selben Tag brachen die Weißen Kosaken in das Gebiet Gulyai-Pole ein und schlugen in der Nähe von Swyaodukhovka das Regiment, das ihnen entgegengekommen war, angeführt von Putilov B. Veretelnikov. Die Bolschewiki sind sich endlich des Ausmaßes der Offensive der Weißen Garde bewusst.
7. Juni- Voroshilov und Mezhlauk fahren mit dem berühmten Panzerzug "Rudnev" nach Makhno mit der Bitte, "bis zum Letzten festzuhalten". Am selben Tag - Trotzkis Befehl "Überläufer nach Makhno - Hinrichtung".

Als Viktor Belash, der zukünftige Stabschef der Armee und einer der besten Strategen Makhnos, im von den Rebellen besetzten Gulyai-Pole ankam, war das erste, was er tat, alle verschiedenen Abteilungen in normale Regimenter zu bringen und ihre Kommandeure davon zu überzeugen die Notwendigkeit, den Befehlen des Hauptquartiers Folge zu leisten, denn eine neue Gefahr nahte: Von Südosten begannen Weiße in die "freie Region" einzudringen. Es galt, die Front zu organisieren und zu halten. Ein echter Bürgerkrieg bahnte sich an, aber vorerst fand man unter dem nächtlichen Baldachin Gemälde, die aus dem Mittelalter abgeschrieben zu sein schienen. Nehmen wir an, Belash fand in der Nähe von Orekhovo eine Abteilung von 200-Leuten, die um ein Feuer saßen. „In der Mitte hockte ein stämmiger Mann mittleren Alters herum. Lange schwarze Haare hingen ihm über die Schultern und fielen ihm über die Augen. „Zitronen sind über das offene Feld verstreut, raus, Kadetten, gebt uns ein b-o-o-ol!“ er schrie.

Das ist unser Vater Dermendzhi, - erklärte einer der Rebellen.

Plötzlich knatterten Maschinengewehre und Gewehre in der Stellung. Zwei Reiter galoppierten über den ganzen Steinbruch und riefen: „Die Deutschen rücken vor!“.

"Vater" rief: "Nun, Söhne, macht euch bereit ..."

"Nach vorne, nach vorne, mit einer Ziehharmonika!" die Menge brüllte. Und sie, stolpernd und in Eile, rannten in Unordnung zu der Stellung.

Dermendzhi war eine bekannte Person - er nahm am Aufstand auf dem Schlachtschiff Potemkin teil. Aber es drehten sich immer noch Abteilungen von Persönlichkeiten, die niemandem bekannt waren - Zverev, Kolyada, Patalahi, Old Man-Pravda. Belash sah auch Letzteres: Er entpuppte sich als beinloser Behinderter, der, nachdem er mit einem Karren in das Dorf eingefahren war, Menschen versammelte und mit der Hälfte seines Körpers rief: „Hört zu, Leute!

Es ist überraschend, dass Makhno es aus all diesen halb betrunkenen Freien geschafft hat, in wenigen Monaten eine absolut disziplinierte und paradoxe Einheit in seiner Manövrierfähigkeit zu schaffen, was von General Slashchev bemerkt wurde, den Denikin anwies, Operationen gegen Makhno durchzuführen.

Natalya Sukhogorskaya, die sich 1919 unwissentlich im Epizentrum von Makhnovshchina befand, beschrieb Gulyai-Pole wie folgt: „Als ich dort war, gab es 3 Gymnasien, eine höhere Grundschule, ein Dutzend Pfarrschulen, 2 Kirchen, eine Synagoge, Bäder, viele Mühlen und Ölmühlen, ein Kino. Bevölkerung "Die überwiegende Mehrheit sind Ukrainer. Es gibt wenige Großrussen in Gulyai-Pole - mehr Lehrer und Angestellte. Im Gegenteil, es gibt viele jüdische Kaufleute und Handwerker, die sehr leben freundlich zu den ukrainischen Dorfbewohnern."

Inzwischen änderte sich die Situation erneut: Bevor die Nachricht von der Revolution in Deutschland die Ukraine erreichte, kam es in Kiew zu einem weiteren Putsch: Der Hetman floh, die Macht ging an das Direktorium über, angeführt von dem sehr linken ukrainischen Sozialdemokraten Winnichenko, der als eine erste Pflicht, schickte eine Delegation nach Moskau, um mit den Bolschewiki über die Welt zu verhandeln. Durch eine böse Ironie des Schicksals ergriff während dieser Verhandlungen der ehemalige Kriegsminister der Direktion S. Petlyura die Macht, und die Bolschewiki besetzten Charkow ohne jegliche Verhandlungen, wo am 4. Januar 1919 Genosse Pjatakow, der erste Premierminister Minister der Roten Ukraine, erhielt eine Militärparade von den verfügbaren Kräften. Das Problem war, dass es nur 3 oder 4 Truppenregimenter gab, denn nach dem Brester Frieden, als Deutschland zusammen mit der Ukraine fast die Hälfte Russlands verschlang, dachte keiner der mutigsten Revolutionäre auch nur daran, dass seine Allmacht in einem Augenblick zusammenbrechen könnte. und die Ukraine wird sich der Revolution wieder "öffnen". Es stellte sich jedoch bald heraus, dass alle Arbeiten zur „Säuberung des Territoriums“ von ukrainischen Partisanen durchgeführt wurden. Niemand wusste, was für Leute sie waren, sie hatten Angst vor ihnen, verdächtigten sie des Nationalismus, der Kulaken und überhaupt, der Teufel weiß was, aber der bekannte Parteifreidenker V.A. Und im Allgemeinen hat sich diese Strategie gerechtfertigt. Shchors und Bozhenko nahmen Kiew von den Petliuristen, Grigoriev eroberte Nikolaev und Kherson zurück, wo die Griechen und Franzosen nach einem 3-stündigen Artillerie-Duell von ihm geschlagen wurden, der eine Intervention einleitete, wonach er auch Odessa einnahm. Makhno hielt den Vormarsch der Weißen im Südosten zurück, und obwohl er nicht viel Erfolg hatte, schien die Barriere eine zuverlässige zu errichten, die wie alle Partisanen nur eines verlangte: Waffen. Wiktor Belash, der extra gekommen war, um Gewehre und Patronen in Charkow auszuschalten, wurde von Antonov-Ovseenko freundlich behandelt und voller Hoffnung zurückgelassen. Zusammen mit ihm ging eine Gruppe von Anarchisten der Nabat-Föderation nach Gulyai-Pole, um die Arbeit der Abteilung für kulturelle Aufklärung zu organisieren. Nachdem Makhno den Brigadekommissar Ozerov empfangen hatte, wurde er offiziell Kommandeur der Roten Brigade, der dem Kommandeur der 2. ukrainischen Armee, Genosse Skachko, unterstellt war. Zwar gab er ehrlich zu, dass es außer der Makhno-Brigade nie andere Einheiten in der Armee gab.

Natürlich hatte keiner der Bolschewiki mit einer so glücklichen Kombination von Umständen gerechnet. Während die Partisanen an den Fronten kämpften, konnten sie in aller Ruhe ihre Macht ausbauen, eine Tscheka gründen, Lebensmittelkommandos ins Dorf schicken und sich im Allgemeinen wie zu Hause fühlen, während sie die Partisanen beschimpften und diskutierten, ob es an der Zeit sei, Makhno zu „entfernen“. wegen mehrerer erfolgloser Schlachten ? Außerdem fand am 10. April in Gulyai-Pole der für die Bolschewiki unverständliche dritte Kongress der „freien Räte“ statt, der Mobilisierungen für die Aufständische Armee ankündigte und mit ziemlich harten politischen Erklärungen endete: „Nieder mit der Macht der Kommissare und den Ernennungen! " - "Nieder mit den Tschetschenen - moderne Geheimpolizei!" "Lang leben die frei gewählten Arbeiter- und Bauernsowjets!"

Die Kharkov "Izvestiya" - die Hauptzeitung der roten Ukraine - reagierte sofort mit dem Artikel: "Nieder mit der Makhnovshchina!" Unter Hinweis auf den Makhnovisten-Kongress forderte der Verfasser des Leitartikels, den „schändlichen Dingen“, die im „Königreich Makhno“ vorgingen, ein Ende zu bereiten und dafür Agitatoren, „Wagen der Literatur“ und Instruktoren zu entsenden Organisation der Sowjetmacht in der Region. Obwohl niemand wusste, was im "Königreich Makhno" vor sich ging, weil natürlich kein einziger Zeitungsklicker dort war.

In diesem Moment beschloss Antonov-Ovseenko, dem "Königreich Makhno" einen Inspektionsbesuch abzustatten. Am 29. April traf am Bahnhof Gulyai-Pole die Front auf eine Troika. Im Dorf brach an der Front aufgereihte Truppen der "Internationale" aus. „Ein kleiner, jugendlicher, dunkeläugiger Mann mit einem Hut auf der einen Seite kam Antonov entgegen. Er salutierte: Brigadekommandant Batko Makhno. Wir halten uns erfolgreich an der Front. Es gibt einen Kampf um Mariupol.“ Es folgte ein persönliches Gespräch, nach dem Antonov-Ovseenko scharf an die Herausgeber von Izvestia schrieb: „Der Artikel ist voller sachlicher Lügen und provoziert direkt ... Makhno und seine Brigade ... verdienen nicht die Vereidigung der Beamten , sondern die brüderliche Dankbarkeit aller revolutionären Arbeiter und Bauern".

Commander-2 Skachko - bei der gleichen Gelegenheit: "Geben Sie Geld für die Brigade, Uniformen, Verschanzungswerkzeuge, mindestens einen halben Stab an Telefonausrüstung, Lagerküchen, Patronen, Ärzten und einen Panzerzug auf der Linie Dolya-Mariupol zu." Nie zuvor war Makhno so sehr an einem Bündnis mit den Bolschewiki interessiert gewesen wie nach dem Besuch von Antonov-Ovseenko. Zu keinem von ihnen hatte er so kameradschaftliche Beziehungen aufgebaut. Er wartete auf Hilfe, die noch eines bezeugen würde: Vertrauen zu ihm.

Aber absolut nichts von dem, worum Antonov-Ovseenko gebeten hatte, wurde getan. Die Zeitungsverfolgung der Makhnovisten hörte nicht auf. Sie erhielten keine Waffen. Was kannst du tun? Die bolschewistischen Strategen von Denikins Hauptangriff warteten auf Zarizyn, aber er schlug Makhno zu, stürmte durch die Ukraine direkt nach Moskau. Und in diesem Moment plauderte der moralisch geschlagene Commander-2 Skachko und rechtfertigte sich damit, dass er Makhno nicht absichtlich mit Waffen versorgt hatte und deshalb Tausende von Menschen absichtlich zum Schlachten geschickt wurden, weil sie dachten, dass dies ausreichen würde. Natürlich hätte diese ganze Doppelzüngigkeitspolitik in einer Katastrophe enden müssen, aber vorerst ging alles gut. Als er am 1. April vor dem Plenum des Moskauer Sowjets sprach, versicherte Trotzki dem Publikum, dass die Südfront bald vor entscheidenden Veränderungen stehen würde, die er in außergewöhnlich rosigen Tönen malte. Der Sieg über die Weißen schien nah und unvermeidlich, als eine Katastrophe ausbrach: Die aus Odessa zurückgekehrte Division Grigorjew fand in ihren Heimatdörfern gnadenlos operierende Lebensmittelkommandos vor und entbrannte in der halben Ukraine zum Aufstand.

Ein Telegramm von Grigoriev an Makhno wurde abgefangen: "Vater! Warum schaust du auf die Kommunisten? Schlag sie! Ataman Grigoriev." Machno antwortete nicht. Am 17. Mai durchbrach die Kavallerie von Shkuro die Front an der Kreuzung der Makhno-Brigade und der 13. Armee der Südfront und legte an einem Tag etwa fünfzig Kilometer zurück. Es gab nichts, um die Lücke zu schließen. In der Reserve der 2. Armee gab es ein "internationales" Regiment mit 400 Bajonetten. Nach einer Woche des Kampfes erklärte Skachko melancholisch: "Makhno existiert eigentlich nicht."

Tatsächlich verwandelte sich die Brigade ohne Schusswaffen in eine Art blutigen Abschaum, in dem sich jedoch die Hufe der Pferde der kaukasischen Division Shkuro immer noch verhedderten. Makhno begann sich zurückzuziehen, als sein Schicksal entschieden war: Er wurde sofort zu den Rebellen gezählt, und am 25. Mai fand in der Wohnung von H. Rakowski, dem zweiten roten Ministerpräsidenten der Ukraine, eine Sitzung des Rates der Arbeiter und Bauern statt ' Die Verteidigung erfolgte mit der Tagesordnung: "Makhnovshchina und seine Liquidation." Beachten Sie, dass noch nichts passiert ist. Darüber hinaus gelang es den Makhnovisten, den Vormarsch der Weißen mit Bajonettangriffen buchstäblich zu stoppen. Es scheint, dass ein einfaches Gefühl der Selbsterhaltung die Bolschewiki dazu veranlasst haben sollte, Makhnos fiktiven Aufstand nicht zu bekämpfen, sondern ihn im Gegenteil zu unterstützen! Also nein, und das Gefühl der Selbsterhaltung ist weg! Wieso den? Offenbar hatte keiner der Bolschewiki eine Ahnung, welche Kräfte Denikin zu diesem Zeitpunkt an der Front konzentriert hatte. Aber am 26. Mai verabschiedete VUTsIK eine Verordnung über die sozialistische Landnutzung, dh über die Vergesellschaftung von Land für staatliche Farmen. Und vor diesem Hintergrund war der für den 15. Juni geplante Vierte Kongress der "Freien Sowjets" für die Bolschewiki völlig unnötig.

Selbst als die Makhno-Brigade gebildet wurde, wurden ihr italienische Gewehre so gegeben, dass sie in diesem Fall ohne Patronen bleiben konnten. Denn weder deutsche noch russische Patronen, die im Kampf zu beschaffen waren, waren für italienische Gewehre geeignet ...

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, traf Genosse Trotzki vor dem Revolutionären Militärrat der Republik in der Ukraine ein. Während er im Zug eilt, veröffentlicht er in seiner persönlichen Zeitung „On the Road“ den Artikel „Makhnovshchina“, der am 4. Juni von der Charkower „Iswestija“ nachgedruckt wurde. Darin werden alle Misserfolge der Roten Armee auf Makhno geschoben. „Kratze einen Makhnovisten und du wirst einen Grigoryevite finden. Und meistens brauchst du nicht einmal zu kratzen: Eine hektische Faust, die die Kommunisten oder einen kleinen Spekulanten anbellt, sticht hervor.“ Es ist in den Schützengräben - Kulaken und Spekulanten?! Die defensiven Bemerkungen von Antonov-Ovseenko und Skachko waren nutzlos: Die Ukrainische Front hatte noch 2 Wochen zu bestehen, die 2. Armee wurde in die 14. Armee umgewandelt, Skachko wurde entfernt, Woroschilow nahm seinen Platz ein, der davon träumte, "Makhno zu bekommen", um zu ihm revolutionäre Gerechtigkeit widerfahren lassen ...

Makhno wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte nicht sterben und den Platz eines Revolutionärs hinter sich lassen. Am 9. Juni schickt er vom Bahnhof Gaichur zwei lange Botschaften an Trotzki (Kopien an Lenin, Kamenew), in denen er darum bittet, von seinem Kommando entbunden zu werden: „Ich verstehe die Haltung der Zentralregierung mir gegenüber vollkommen absolut überzeugt, dass diese Regierung die aufständische Bewegung für unvereinbar mit ihren staatlichen Aktivitäten hält. Sie glaubt auch, dass diese Bewegung persönlich mit mir verbunden ist ... Es ist notwendig, dass ich meinen Posten verlasse.“

Plötzlich erscheint Makhno mit einer Abteilung von Reitern von mehreren hundert Personen, hauptsächlich alten Rebellen von 1918, in Aleksandrovsk und gibt seine Kommandoangelegenheiten auf, ohne auf Anfragen zum Schutz der Stadt zu reagieren. Es geht zum rechten Ufer des Dnjepr über und löst sich in den menschenleeren Räumen des roten Rückens auf.

Am 14. Juni befahl der wütende Voroshilov, um sicherzustellen, dass Makhno gegangen war und es nicht möglich sein würde, ihn in einen Panzerzug zu locken, die Hinrichtung des Kommissars der Ozerov-Brigade und des Kommandanten der Pioniereinheiten der Brigade, der " schöne Seele des jungen Idealisten" Mikhalev-Pavlenko. Makhnovistische Einheiten werden in die 14. Armee gegossen. Am 7. Juli schrieb Trotzki in der Hauptstadtzeitung Izvestia Narodnogo Commissariat for Military Affairs: „Denikin stand am Rande des Todes, von dem er nur wenige Tage trennen konnte, aber er hat den Abschaum kochender Kulaken und Deserteure richtig erraten. " Die Katastrophe von 1919 endete mit dem Scheitern der Roten Front bis nach Tula. Genosse Trotzki wollte keine Verantwortung übernehmen. Genosse Trotzki blieb sauber.

In der Zwischenzeit wartete Makhno am Bahnhof Novopomoshchnaya auf die Entwicklung der Ereignisse. Die Roten, die die Ukraine verließen, umgingen ihn, weil sie befürchteten, dass einige Einheiten, die sich nicht von ihrer Heimat trennen wollten, an ihm "bleiben" würden. Nach dem Rückzug vom Dnjepr zum Novy Bug ging seine ganze ehemalige Brigade und einige rote Einheiten tatsächlich nach Makhno über. Sie waren bereit, bis zum Ende zu kämpfen. Nachdem die Front nach Norden gezogen war, bildeten die Weißen unter dem Kommando von General Slashchev zwei Divisionen gegen Makhno und beschlossen, ihn zu vernichten. Zu dieser Zeit wurde sogar die Legende von Oberst Kleist, dem deutschen Genie Makhno, unter den Weißen geboren. Er, ein deutscher Oberst, schämte sich nicht, Schlachten zu verlieren, aber die "Partisanen", "rabiaten Bauern" - schämten sich. Anfang September unternahmen die Weißen ihre ersten Versuche, Makhno von seinen Positionen zu stoßen: Als Ergebnis hätte er fast Yelisavetgrad besetzt, gerettet auf Kosten eines heldenhaften Gegenangriffs der Offiziere. Vielleicht hätten die Makhnovisten die Schlacht gewonnen, wenn sie Munition gehabt hätten. Erst nachdem sie unter Uman zurückgerollt waren und die Verwundeten in geheimer Vereinbarung den Petliuristen übergeben hatten, erhielten sie zusätzlich eine gewisse Menge Munition, die ihnen half, die nächste Schlacht zu überstehen. Die Petliuristen hatten Angst vor den Weißen und waren bereit, jeden mit Patronen zu versorgen, nur um den Moment des Treffens mit Denikins Männern hinauszuzögern. Am 25. September verkündete Makhno plötzlich, dass der Rückzug beendet sei und der eigentliche Krieg am nächsten Morgen beginnen werde. Mit einem übernatürlichen Instinkt entschied er, dass er nur eine Chance hatte, die Armee zu retten: den Kern der Verfolger anzugreifen und ihn zu zerstören.

Die Schlacht von Peregonovka ist eines der seltsamsten Ereignisse des Bürgerkriegs. Über ihn sind mehrere Memoiren erhalten (Arshinov, Volin, mehrere Offiziere der Weißen Garde), aus denen hervorgeht, dass man es nicht als große Militäroperation bezeichnen kann. Es war nur ein wütender, brutaler Kampf, in dem sie wirklich nicht um das Leben, sondern um den Tod kämpften. Und gleichzeitig beeinflusste der Ausgang dieser Schlacht den gesamten weiteren Kriegsverlauf. Dreieinhalbtausend Partisanen entkamen der Einkreisung. Aber es stellte sich heraus, dass sie in den Weltraum der Geschichte geflüchtet waren.

Die nach Pjatikhatki, Jekaterinoslaw und Aleksandrovsk geschickte Aufklärung fand den Feind nicht. Die hinteren Garnisonen von Denikin waren äußerst schwach: Über dem Dnjepr, von Nikolaev bis Cherson, gab es keine Truppen, in Nikolaev - 150 Staatsgardisten. Natürlich ist Makhno in einer solchen Umgebung wie ein Phönix auferstanden und hat erneut nach Guyai-Pole und Berdyansk geflogen. Nachdem er den Hafen, durch den der Nachschub der Freiwilligenarmee ging, zerschmettert und alle Eisenbahnen, die in die Nähe kamen, zerschreddert hatte, lähmte er tatsächlich Denikins Rücken. „Dieser Aufstand, der so weitreichende Ausmaße angenommen hat, hat unser Hinterland erschüttert und unsere Front in der schwierigsten Zeit dafür geschwächt“, gab A.I. zu. Denikin. Aber Makhno, der den Sieg für die Roten gesichert hatte, versuchte es zu seinem eigenen Untergang. Allerdings rechnete er mit etwas anderem: dass seine Heldentaten endlich nach ihren Verdiensten beurteilt würden. Er wollte der Revolution dienen. Er konnte einfach kein sanftmütiger Vollstrecker des Willens eines anderen sein. Und deshalb war er wie Ödipus dazu verdammt, von einer Enttäuschung zur nächsten zu gehen. Makhno schwelgte jedoch zunächst im Triumph. Er befehligte erneut die Armee und war der einzige Besitzer des riesigen Territoriums auf beiden Seiten des Dnjepr. Aleksandrovsk, später, aber noch warmer Herbst, feierlicher Einzug in die Stadt: er ist mit "Mutter Galina" im himmelfarbenen Landau, begleitet von seinem ganzen malerischen Gefolge ...

Die Überraschung der Städter: Wird etwas passieren?

Ankündigung der Freiheiten an die Bevölkerung ...

In Alexandrowsk verwirklichte Makhno schließlich, wovon er sein ganzes Leben lang geträumt hatte: den Kongress der Unabhängigen Freien Räte des gesamten ihm unterworfenen Territoriums. Kurz vor dem Parteitag kam Genosse Lubim von den Linken Sozialrevolutionären zu Wolin.

Es entstand ein interessantes Gespräch.

Sie rufen einen Arbeiter- und Bauernkongress ein. Es wird einen großen Unterschied machen. Aber was machst du? Keine Erklärung, keine Propaganda, keine Kandidatenliste! Und was passiert, wenn die Bauernschaft reaktionäre Abgeordnete zu Ihnen schickt, die die Einberufung einer Konstituierenden Versammlung fordern? Was werden Sie tun, wenn die Konterrevolutionäre Ihren Kongress scheitern lassen?

Volin fühlte die Verantwortung des Augenblicks:

Wenn heute, mitten in der Revolution, nach allem, was geschehen ist, die Bauern Konterrevolutionäre und Monarchisten zum Kongress schicken, dann – hören Sie – war mein Lebenswerk ein völliger Fehler. Und ich habe keine andere Wahl, als mein Gehirn aus dem Revolver zu blasen, den Sie auf dem Tisch sehen ...

Ich meine es ernst, - begann Lubim.

Und ich meine es ernst, - antwortete Volin.

Makhno eröffnete den Kongress, weigerte sich jedoch, den Vorsitz zu führen. Dies überraschte die Bauern, aber allmählich gewöhnten sie sich daran und in 3 Tagen entwickelten und billigten sie allmählich die Prinzipien des "freien Sowjetsystems", das für Makhno süßer klang als die Ode an "An die Freiheit".

Inzwischen kamen die Weißen zur Besinnung und beschlossen, Makhno doch ein Ende zu bereiten. Infolgedessen waren die Rebellen gezwungen, Aleksandrovsk zu verlassen und die "Hauptstadt" ihrer Republik nach Jekaterinoslaw zu verlegen, das durch den Dnjepr und die Front von den Weißen eingezäunt war und sich wie eine Bogensehne zwischen den beiden Bögen des Dnjepr erstreckte. Slashchev, der erneut gegen die Partisanen vorging, erkannte, dass Makhno nach der Beherrschung des Territoriums seine Hauptqualität verloren hatte - Manövrierfähigkeit. Deshalb schlägt er, ohne seine Kräfte zu zerstreuen, an einer Stelle entlang der Eisenbahnlinie Pjatikhatki-Ekaterinoslaw zu. Die Front bricht. Die Hauptstadt Makhno ist in den Händen der Weißen. Aus dem Schlamm der Vorstadt greift der Vater achtmal an und versucht, die Stadt zurückzuerobern – vergebens! Das macht all seine Pläne zunichte. Er träumte davon, die Roten als Eigentümer einer anarchistischen freien Republik mit der Hauptstadt in der größten Stadt der Ostukraine zu treffen, aber er entpuppte sich erneut als Kommandant einer aufrührerischen Partisanenabteilung, die auch von den Weißen ziemlich angeschlagen war.

Am 1. Januar fand das lang erwartete Treffen statt. Eine Welle gemeinsamer siegreicher Kundgebungen fegte durch. Am 4. Januar erteilte Commander-14 Uborevich einen geheimen Befehl, alle Banden von Makhno zu zerstören. Aber um offen gegen die Rebellen vorgehen zu können, brauchte es einen Vorwand. Er musste nicht lange warten. Am 8. Januar erhielt das Hauptquartier der Makhnovisten in Aleksandrovsk den kategorischen Befehl, die Aufständische Armee an die polnische Front zu verlegen. Weder formell noch faktisch gehorchte die Armee Uborevich oder irgendeinem roten Kommandanten. Die Roten wussten davon. Außerdem rechneten sie damit, dass die Makhnovisten dem Befehl, den Uborevich Yakir zugab, nicht Folge leisten würden.

Aber die Makhnovisten missachteten nicht nur den Befehl. Der Revolutionäre Militärrat der Aufständischen gab eine Erklärung ab, die die Bolschewiki nicht anders als als Versuch auffassen konnten, ihnen die politische Initiative zu entreißen. Es war eine kolossale Dreistigkeit. Ein Jahr vor dem Kronstädter Aufstand formulierte die Erklärung alle grundlegenden Postulate der am meisten gehassten Ketzerei für die Bolschewiki – „Für Sowjets ohne Kommunisten“. Darüber hinaus erhielt das Hauptquartier von Uborevich wie erwartet die Weigerung der Makhnovisten, an die polnische Front zu gehen, vor allem, weil "50% der Kämpfer, das gesamte Hauptquartier und der Armeekommandant an Typhus erkrankt waren".

Die Antwort stellte die Bolschewiki vollkommen zufrieden. Am 9. Januar unternahmen die Brigade von F. Levenzon und die Truppen der 41. Division, die zusammen mit den Makhnovisten Aleksandrovsk besetzten, einen Versuch, das Hauptquartier von Makhno zu erobern, das sich im besten Hotel der Stadt befindet. Das Hauptquartier schnitt zusammen mit dem "Vaterhundert" durch die Stadt, und Makhno selbst, gekleidet in ein Bauernkleid, verließ die Stadt in einem Karren, von niemandem bemerkt. Die Belohnung für ihn war eine weitere Erklärung zum "Gesetzlosen" ...

Von Typhus und militärischen Misserfolgen zog Machno erst im Frühjahr 1920 weg. Nach Angaben der Abteilung versammelte sich nacheinander die "Armee" - diesmal eine kleine, fünftausend, gut bewaffnete Abteilung von Leuten, die sicherlich beritten waren. Es begann eine der blutigsten Kampagnen, deren in den Vorjahren ausgetestete Mechanismen mit bedrückender Klarheit funktionierten.

Kommunisten wurden getötet. Die kommunistischen Organisationen wurden zerstört. In einem Dorf, in einem anderen, in einem dritten. Karren. Flugblätter. Blut. Daran ist nichts Romantisches. Außerdem gibt es keine Hoffnung. Aber darin liegt eine unzweifelhafte Wahrheit – die Wahrheit des Widerstands.

„Sterben oder gewinnen – das steht jetzt vor der Bauernschaft der Ukraine … Aber wir können nicht alle sterben, wir sind zu viele, wir sind die Menschheit, deshalb werden wir siegen“ – so erlebte Makhno dieses Gefühl der Unermesslichkeit. 1920 ist das Jahr der andauernden Bauernaufstände, der letzte Krieg der Bauern um ihre Rechte. Die Bauern haben es verloren. Verloren auf den Feldern entscheidender Schlachten, politisch verloren. Und obwohl die NEP - eine Art Friedensprotokoll - unterzeichnet wurde, schien es, als sie im 29. im Interesse der Bauernschaft erneut Land für Kolchosen wegnahm, stellte sich heraus, dass alle vollständig verloren hatten. Es gibt niemanden, der die Rechte vor der Regierung verteidigt, und es gibt niemanden, der sich zur Revolte auflehnt.

Makhno war der letzte, der versuchte, seinen Nachkommen zumindest ein „Recht“ zu verschaffen, das in einer Revolution nur mit Gewalt erlangt werden kann.

Die Bauernschaft wollte nicht nach bolschewistischen Gesetzen leben. Sie wollten sich nicht in ein "Agrarproletariat" verwandeln. Sie war trotz aller Verluste des Bürgerkriegs immer noch zu stark, zu unabhängig. Sie verteidigte ihre Rechte vor den Weißen mit Waffen in deren Händen. Es war immer noch riesig und sich seiner Unermesslichkeit bewusst.

Im Juni zog sich Wrangel von der Krim zurück, und Russlands "letzter und entscheidender Kampf" um seine Zukunft entbrannte im Süden der Ukraine. Das von der Wrangel-Regierung verabschiedete Gesetzespaket wäre 1917 zweifellos zu einer Heilmedizin für das Land geworden, aber 1920 musste die Pille mit Gewalt durchgesetzt werden: Die Kämpfe waren also von einer Intensität, die der Bürgerkrieg zuvor nicht kannte . Den ganzen Sommer über baumelte Makhnos Armee im roten Rücken und zerstörte es methodisch: Entwaffnung von Einheiten, Zerstörung von Lebensmittelabteilungen (was ihr gelang, die Requisition von Lebensmitteln in den "Makhnovist" -Gebieten war vollständig gescheitert). Und erst im Herbst, als Makhno in der Schlacht bei Izyum eine Kugel den Knöchel zerschmetterte, blieb die Armee einen ganzen Monat lang stehen und besetzte Starobelsk an der Grenze zu Russland, wo wirklich außergewöhnliche Dinge zu geschehen begannen.

Zuerst traf ein Vertreter der linken Sozialrevolutionäre („Minderheiten“ – das heißt diejenigen, die die Zusammenarbeit mit den Bolschewiki anerkennen) in Makhno ein und deutete an, dass wahre Revolutionäre angesichts eines solchen Kontrahenten wie Wrangel alle Unterschiede vergessen und sich vereinen sollten. Die Makhnovisten erkannten sofort, dass der Bote die Meinung bestimmter bolschewistischer Kreise wählte. Es fand eine Sitzung des Revolutionären Militärrates der Armee statt, bei der selbst die "Rotesten" unter den Makhnovisten, Kurylenko und Belash, in dem Sinne sprachen, dass der Kampf gegen die Bolschewiki nicht eingestellt werden sollte.

Makhno wehrte sich nicht: Er hielt an der Linie des schärfsten Agrarterrors fest, der ja auch in der Politik ein Argument war. Er machte deutlich, dass man dieses Mal nicht davonkomme, von "Versöhnung" zu reden - er fand eine Sense auf einem Stein, und wenn Verhandlungen, dann ernsthaft - mit Siegeln, Werbung und Garantien.

Und darin erwies sich seine Rechnung als richtig: Nur die Befürchtung, dass im Moment eines entscheidenden Angriffs auf Wrangel die Aufständische Armee wieder losziehen und losziehen würde, um den roten Rücken zu zerschlagen, zwang die Bolschewiki zu Verhandlungen. Im September traf Ivanov, autorisiert von der RVS der Juschfront, in Starobelsk ein, nicht mehr als linke Sozialrevolutionäre verkleidet. Am 29. September bestätigte das Zentralkomitee der KP(b)U, vertreten durch Rakowski, die Entscheidung, mit Makhno zu verhandeln.

Frage: Worauf rechnete Makhno beim Abschluss eines Abkommens mit den Bolschewiki? Schließlich kannte er sie gut. Nicht schlechter als sie sind. Und doch hoffte er, dass er dieses Mal fertig war und sie mit ihm rechnen müssten, zumindest gegenüber Wrangel. Nun, wer hätte gedacht, dass der "schwarze Baron" so schnell besiegt werden würde! Perekop-Befestigungen galten als uneinnehmbar. Und dass der Wind Wasser aus Sivash treibt ...

Am 3. November 1920 schlossen sich die Weißen auf der Krim ein.Bereits am 5. November erhielt Karetnikovs Korps von Commander Kork den Befehl, den Siwasch zu überqueren und Stellungen auf der litauischen Halbinsel zu beziehen. Karetnikov war gegen das Abkommen mit den Bolschewiki. Er verstand, dass das Korps auf Amoklauf gesetzt wurde, und lehnte dies unter Berufung auf Geheimdienstdaten taktvoll ab. Nur Blut, das auf Augenhöhe vergossen wurde, konnte die Sache in diesem Bündnis besiegeln. Nachdem er in der Nacht des 8. November auf die Annäherung der 52. und 15. Division gewartet hatte, ging er mit ihnen zum Sturm und wurde überraschenderweise zum Retter der Roten, als die Kavallerie von General Barbovich auf sie fiel und sich am Rande verschanzte Küste der Krim. Die Makhnovisten wandten ihr übliches Manöver an: Sie neigten sich zur "Lava", gingen plötzlich in verschiedene Richtungen und ließen 200 Karren mit Maschinengewehren zurück, die mit Feuer auf dem Weg des Feindes peitschten. Nach der Eroberung von Simferopol wurde Karetnikovs Korps in die Region Jewpatoria zurückgezogen. Böse Gerüchte verbreiten sich. Es gab keine Verbindung mit Gulyai-Pole. Deshalb "zu einem Treffen gerufen" Karetnikov galoppierte - und wurde auf dem Weg getötet. Das Korps, das dank der Sympathie der roten Einheiten ohne Kommandeur blieb, verließ die Krim ohne Verluste. Aber auf dem Festland warteten frische Einheiten auf ihn, die nicht an der Niederlage von Wrangel beteiligt waren, was ihn während der wochenlangen Kämpfe praktisch zerstörte.

Am 2. Oktober wurde die Vereinbarung unterzeichnet. Beispiellos war nicht nur seine Bedeutung, die zum Beispiel eine Amnestie für Anarchisten und die Freiheit der anarchistischen Propaganda impliziert, sondern auch die von der Aufständischen Armee und der Regierung der Ukraine geschlossene Zustimmungsformel. Anscheinend war Makhno selbst von den Ergebnissen seines Sieges geblendet: Nach 8 Monaten verdammten Banditentums kam der lang ersehnte Frieden. Seine Wunde wurde von Moskauer Professoren behandelt, seine Kämpfer wurden in Vollzeitkrankenhäusern der Roten Armee ausgeruht!

Und was am wichtigsten ist, die Armee erhielt endlich eine Waffenlieferung, was der Gipfel des Vertrauens zu sein schien. Makhno wusste noch nicht, dass seine Eliteeinheiten, das 5.000 Mann starke „Karetnikow-Korps“, fast die Hauptrolle bei der Vertreibung der Sivash spielen müssten. Was ohne Waffen kaum möglich wäre. Aber sobald Wrangel fiel, war alles vorbei: Alle Klauseln des "Abkommens" wurden sofort annulliert, die makhnovistischen Delegierten wurden in Charkow verhaftet, Makhno wurde "geächtet". Mit so einer Gemeinheit hatte er nicht gerechnet. Jetzt blieb ihm nur noch eines zu tun – auf seine besten Seiten zu warten – die Krymchaks, um ernsthaft mit den Verrätern zu reden. Das Treffen sollte am 7. Dezember im Dorf Kermenchik stattfinden. Gelber Froststaub wirbelte in der Luft. Old Man sah zweihundert erschöpfte Reiter. Marchenko galoppierte mit einem schiefen Grinsen im Gesicht auf ihn zu:

Ich habe die Ehre zu berichten, dass die Krim-Armee zurückgekehrt ist ... Makhno schwieg. Mit Blick auf die Gesichter seiner Kameraden schloss Marchenko:

Ja, Brüder, jetzt weiß ich, was Kommunisten sind...

Makhnos Überfälle von 1921 sind interessant zu verfolgen, außer für den Historiker: Auf der Karte gezeichnet, ähneln sie dem sich wiederholenden Tanz einer Art Insekt. Offensichtlich zeigte Frunzes Stellvertreter R. Eideman ein solches Interesse, bevor er feststellte, dass Makhno auf streng festgelegten Wegen ging, hier die Pferde wechselte, die Verwundeten hier zurückließ und die Waffenvorräte hier auffüllte ... Nachdem er die Flugbahn der berechnet hatte Abteilung, am 21. Juni Eideman zum ersten Mal, er gibt die Verfolgungstaktik auf und versetzt Makhno einen Gegenschlag. Und dann war da nur noch die Qual, die weitere 2 Monate anhielt.

Makhno war dem Untergang geweiht. Er lebte schon 1919, und das Jahr 1921 ist bereits gekommen. Die Revolution hat gewonnen. Die Gewinner genossen seine Früchte mit aller Kraft. Neue Positionen gelernt. Neue Jacken anprobieren. Die überschwängliche, verrückte Zeit von NEP nahte - die Zeit des Marktes und des vergänglichen Luxus des Seins ...

Makhno hingegen war Banditentum mit einer Handvoll derselben, die alles verloren hatten und zu allem bereit waren Partisanen. Was der Krieg sie gelehrt hat, wurde von den Menschen nicht mehr gebraucht und wurde für sie gefährlich. Die Makhnovisten mussten verschwinden. Das Sicherste ist zu sterben. Aber Makhno konnte sich nicht versöhnen. Der Krieg gab ihm alles - Liebe, Kameraden, menschlichen Respekt und Dankbarkeit, Macht ... Der Krieg kettete ihn mit Rache an sich selbst: Er tötete alle seine Brüder, brannte sein Haus nieder, gewöhnte sein Herz an Gleichgültigkeit und Rücksichtslosigkeit ... Er war es allein gelassen: Der Krieg zerstörte fast alle seine Freunde. Er wusste, warum sie fielen, warum sie sich nicht versöhnten, er kannte das Gesetz des Kampfes: Beuge dein Haupt – sie werden dich auf die Knie zwingen. Aber er kannte nur seine eigene Wahrheit, wollte die Wahrheit der veränderten Zeit nicht wissen: In dieser Zeit war eine neue Generation herangewachsen, die leben wollte, nicht kämpfen. Denn das ist das Gesetz der Jugend, das Gesetz des Lebens. Und er verstieß mit seinem 19. Lebensjahr in seinem Herzen gegen dieses Gesetz.

Er war überstark und trug den Tod in sich und wurde nicht mehr gebraucht. Während der Verfolgung der letzten Makhnovisten durch Panzerwagen, die Bauern - zum ersten Mal im gesamten Krieg! - zeigten den Vernichtungskommandos die Richtung ... Als sie die hageren, halb verrückten Gesichter der Rebellen betrachteten, verstanden die Bauern auch: äh, äh, aber was können Sie davon erwarten. Genügend. Böse, frech, verflucht - nichts wird aus ihnen werden, außer Angst und Dünnheit ....

An der Überquerung des Ingul traf Makhno eine Kugel am Hinterkopf, verließ seine Wange und öffnete sein Gesicht wie eine Säbelnarbe. Dies war seine letzte, 14. Wunde, die seinem Schicksal ein Ende setzen sollte, ähnlich jenen, die den Schicksalen fast aller seiner Kameraden zugefügt wurden.

Aber Makhno überlebte. Wahrscheinlich hat der Herr beschlossen, ihn bis zum Ende zu prüfen: ihn durch all die Bitterkeit von Verlust und Ausgestoßenen, Auswanderung, Verrat an Freunden, Armut zu schleppen ...

1934 löste ihn eine Grippe, überlagert von einer chronischen Tuberkulose, in einem Pariser Provinzkrankenhaus von irdischen Fesseln. Der unvergleichliche Partisan trank bis zuletzt den Kelch des irdischen Daseins.