1867 hörte Alaska auf, Teil Russlands zu sein. Bis jetzt wird diese Seite der russischen Geschichte von vielen diagonal gelesen, was zu vielen Mythen führt. Wie die, die Katharina II. Alaska verkaufte und Russland Alaska pachtete. 7 Geheimnisse des Verkaufs von Alaska.

Russland und Amerika

Als Alaska verkauft wurde, hatten die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Amerika ihren Höhepunkt erreicht. Während des Krimkrieges betonte Amerika wiederholt, dass es im Falle einer Ausweitung des Konflikts keine antirussische Haltung einnehmen würde. Die Vereinbarung, Alaska zu verkaufen, wurde streng geheim getroffen. Überraschenderweise wurden die Informationen mit einem ziemlich hohen Geheimdienstniveau zu dieser Zeit nicht an Dritte weitergegeben. Die London Times schrieb damals mit Besorgnis über die gegenseitige "mysteriöse Sympathie", die zwischen Russland und den Vereinigten Staaten bestehe. Die Unzufriedenheit und Besorgnis Londons war berechtigt: Der Vertrag von 1867 machte nicht nur Russland und die Vereinigten Staaten zu engsten Nachbarn, sondern erlaubte den Amerikanern auch, britische Besitzungen in Nordamerika von allen Seiten zu umzingeln. Bei einer der Dinnerpartys zu Ehren der russischen Delegation erklärte der amerikanische General Welbridge: „Die Vorsehung hat angedeutet, dass es zwei große Hemisphären geben sollte, eine östliche und eine westliche. Die erste sollte von Russland vertreten werden und die zweite von den Vereinigten Staaten!“ Natürlich war es ein gutes diplomatisches Spiel, aber Tatsache bleibt, dass Russland Amerika bei seinem Aufstieg ernsthaft unterstützt hat. Der Kauf von Alaska stärkte die Staaten, das dafür bezahlte Geld zahlte sich in kurzer Zeit aus, aber das strategische Plus für die Vereinigten Staaten aus diesem Deal ist einfach nicht zu überschätzen.

enger Kreis

Der Deal, Alaska zu verkaufen, ist insofern einzigartig, als er in einem sehr engen Kreis zustande kam. Nur sechs Personen wussten von dem geplanten Verkauf: Alexander II., Konstantin Romanov, Alexander Gorchakov (Außenminister), Mikhail Reitern (Finanzminister), Nikolai Krabbe (Marineminister) und Edaurd Steckl (russischer Gesandter in den Vereinigten Staaten). ). Dass Alaska nach Amerika verkauft wurde, wurde erst zwei Monate nach der Transaktion bekannt. Ihr Initiator gilt traditionell als Finanzminister Reuters.

Ein Jahr vor der Übergabe von Alaska schickte er eine besondere Note an Alexander II., in der er auf die Notwendigkeit strengster Sparsamkeit hinwies und betonte, dass für das normale Funktionieren des Reiches ein dreijähriges Auslandsdarlehen von 15 Millionen Rubel erforderlich sei erforderlich. Im Jahr. So könnte sogar die von Reuters mit 5 Millionen Rubel angegebene Untergrenze des Transaktionsbetrags ein Drittel des Jahresdarlehens abdecken. Darüber hinaus zahlte der Staat der russisch-amerikanischen Gesellschaft jährliche Subventionen, und der Verkauf von Alaska ersparte Russland diese Ausgaben. RAK hat keinen Cent aus dem Verkauf von Alaska erhalten.

Noch vor der historischen Notiz des Finanzministers äußerte der Generalgouverneur von Ostsibirien, Muravyov-Amursky, die Idee, Alaska zu verkaufen. Er sagte, es sei im Interesse Russlands, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu verbessern, um seine Positionen an der asiatischen Küste des Pazifischen Ozeans zu stärken und mit Amerika gegen die Briten befreundet zu sein.

Alaska war für Russland eine echte Goldmine. Im wörtlichen und übertragenen Sinne. Eine der teuersten Anschaffungen Alaskas war das wertvolle Fell des Seeotters, das mehr als Gold kostete, aber durch die Gier und Kurzsichtigkeit der Bergleute bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wertvolle Tiere praktisch vernichtet wurden. Außerdem wurden in Alaska Öl und Gold entdeckt. Öl wurde damals für medizinische Zwecke verwendet, während das in Alaska gefundene Gold ironischerweise zu einem der Anreize wurde, Alaska so schnell wie möglich zu verkaufen.

Amerikanische Prospektoren begannen in Alaska anzukommen, und die russische Regierung befürchtete zu Recht, dass amerikanische Truppen den Prospektoren folgen würden. Russland war nicht kriegsbereit. Alaska zu verschenken, ohne einen Cent dafür zu bekommen, war gelinde gesagt unklug.

Mormonen und schleichende Kolonisation

Zehn Jahre vor dem Verkauf von Alaska sandte E. A. Stekl 1857 eine Depesche nach St. Petersburg, in der er ein Gerücht über die mögliche Auswanderung von Vertretern der religiösen Sekte der Mormonen aus den USA nach Russisch-Amerika verbreitete, die der amerikanische Präsident John Buchanan selbst deutete scherzhaft an. Obwohl es nur Gerüchte seien, schrieb Stekl besorgt, dass die russische Regierung im Falle einer Massenumsiedlung amerikanischer Sektierer in Alaska vor einer Alternative stehen würde: bewaffneten Widerstand leisten oder einen Teil ihres Territoriums aufgeben.

Darüber hinaus gab es eine "schleichende Kolonialisierung", die in der allmählichen Umsiedlung der Briten und Amerikaner auf dem Territorium des russischen Amerikas und angrenzender Länder bestand. BEIM Anfang der 1860er Jahre begannen britische Schmuggler trotz formeller Verbote der Kolonialverwaltung, sich im südlichen Teil von Arch. Alexander auf russischem Territorium niederzulassen. Dies könnte früher oder später zu Spannungen und kriegerischen Auseinandersetzungen führen.

Am 18. Oktober 1867 um 15:30 Uhr wurde die Flagge am Fahnenmast vor dem Haus des obersten Herrschers von Alaska geändert. Am Fahnenmast stellten sich amerikanische und russische Truppen auf. Auf ein Signal hin begannen zwei Unteroffiziere, die Flagge der russisch-amerikanischen Kompanie zu senken. Die Zeremonie verlor nicht an Feierlichkeit, bis sich die Fahne ganz oben in den Seilen verhedderte und der Maler nicht brach. Auf Befehl des russischen Kommissars eilten mehrere Matrosen herbei, um die Flagge zu entwirren, die in Fetzen am Mast hing. Sie hatten keine Zeit, dem Matrosen, der ihn als erster erreichte, von unten zuzurufen, damit er die Fahne nicht niederwerfe, sondern mit ihm herunterkomme, wenn er sie von oben werfe: die Fahne sei richtig gefallen auf den russischen Bajonetten. Verschwörungstheoretiker und Mystiker dürften sich an diesem Ort freuen.

Eduard Stekl war maßgeblich am Verkauf von Alaska beteiligt. Seit 1850 fungierte er als Geschäftsträger der russischen Botschaft in Washington und übernahm 1854 den Posten des Gesandten. Glass war mit einer Amerikanerin verheiratet und tief in die oberen Ränge der amerikanischen Gesellschaft integriert. Umfangreiche Verbindungen halfen ihm, den Deal durchzuführen, er setzte sich aktiv für die Interessen seiner Führung ein. Um den US-Senat zum Kauf Alaskas zu bewegen, zahlte er Bestechungsgelder und nutzte alle seine Verbindungen.

Stekl war unzufrieden mit seiner Belohnung von 25.000 Dollar und einer jährlichen Rente von 6.000 Rubel. Eduard Andreevich kam kurz in St. Petersburg an, reiste dann aber nach Paris ab. Bis zu seinem Lebensende mied er die russische Gesellschaft, so wie sie es tat. Nach dem Verkauf von Alaska geriet Glass in Verruf.

Wo ist das Geld, Zin?

Das wichtigste Geheimnis beim Verkauf von Alaska liegt in der Frage: "Wo ist das Geld?". Stekl erhielt einen Scheck über 7.035.000 Dollar – von den anfänglichen 7,2 Millionen Dollar behielt er 21.000 Dollar für sich und verteilte 144.000 Dollar als Bestechungsgelder an Senatoren, die für die Ratifizierung des Vertrags gestimmt hatten. 7 Millionen wurden per Banküberweisung nach London überwiesen, und bereits von London nach St. Petersburg wurden die für diesen Betrag gekauften Goldbarren auf dem Seeweg transportiert.

Beim Umtausch zuerst in Pfund und dann in Gold gingen weitere 1,5 Millionen verloren, aber dies war nicht der letzte Verlust. Die Bark „Orkney“ (Orkney), an der sich eine wertvolle Fracht befand, sank am 16. Juli 1868 auf dem Weg nach St. Petersburg. Ob damals Gold darin war, oder ob es die Grenzen von Foggy Albion überhaupt nicht verließ, ist unbekannt. Die Versicherungsgesellschaft, die das Schiff und die Ladung versicherte, meldete Insolvenz an, und der Schaden wurde nur teilweise erstattet.

Höchstwahrscheinlich gab es auf Orkney kein Gold. Es wurde während des Suchvorgangs nicht gefunden. Wohin ist es gegangen - das Hauptgeheimnis des Verkaufs von Alaska. Es gibt eine Version, in der dieses Geld für den Kauf von Materialien für Baustraßen verwendet wurde, aber es ist viel interessanter zu glauben, dass das Geld auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Was für ein Geheimnis ist es sonst?

Alexej Rudewitsch

Alaska ist flächengleich mit drei Frankreich. Dies ist nicht nur Klondike-Gold, sondern auch Wolfram, Platin, Quecksilber, Molybdän, Kohle. Und am wichtigsten ist die Erschließung riesiger Ölfelder, die bis zu 83 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen. Das sind zwanzig Prozent der gesamten US-Ölförderung. Zum Vergleich: Kuwait produziert etwa fünfundsechzig und die Vereinigten Arabischen Emirate - siebzig Millionen Tonnen pro Jahr.

Viele Zeitgenossen glauben fälschlicherweise, dass Katharina II. Alaska verkauft hat. Aber das ist nicht so. Eine ähnliche Aussage wurde bis zu einem gewissen Grad unter jungen Leuten nach dem Lied der Lyube-Gruppe "Don't play the stupid, America" ​​populär. Es heißt, dass die Kaiserin mit diesem Bereich nicht recht hatte. Auf dieser Grundlage zogen junge Leute, die die Geschichte nicht verstehen, eine Schlussfolgerung darüber, wer Alaska Amerika gegeben hat.

Geographische Lage

Heute ist Alaska das flächenmäßig größte, 49. Dies ist das kälteste Gebiet des Landes. Der größte Teil davon wird von arktischen und subarktischen Klimazonen dominiert. Hier sind strenge frostige Winter, begleitet von starken Winden und Schneestürmen, die Norm. Die einzige Ausnahme ist ein Teil der Pazifikküste, wo die klimatischen Bedingungen gemäßigt und durchaus bewohnbar sind.

Vor Verkauf

Die Geschichte Alaskas (vor seiner Übergabe an die Vereinigten Staaten) war mit dem Russischen Reich verbunden. Im 18. Jahrhundert gehörte diese Region ungeteilt den Russen. Ab wann die Geschichte Alaskas begann – die Besiedlung dieses kalten und unwirtlichen Landes – ist nicht bekannt. Die Tatsache, dass es in den ältesten Zeiten eine gewisse Verbindung zwischen Asien und Asien gab, steht jedoch außer Zweifel. Und es wurde entlang der mit einer Eiskruste bedeckten durchgeführt. Die Menschen in jenen Tagen überquerten leicht von einem Kontinent zum anderen. Die Mindestbreite der Beringstraße beträgt nur sechsundachtzig Kilometer. Eine solche Entfernung konnte jeder mehr oder weniger erfahrene Jäger auf Hundeschlitten überwinden.

Mit dem Ende der Eiszeit begann die Ära der Erwärmung. Das Eis schmolz und die Küsten der Kontinente verschwanden hinter dem Horizont. Die Menschen, die Asien bewohnten, wagten es nicht mehr, über die eisige Oberfläche ins Unbekannte zu schwimmen. Daher begannen die Indianer ab dem dritten Jahrtausend v. Chr., Alaska zu erobern. Ihre Stämme aus dem Gebiet des heutigen Kalifornien zogen nach Norden und hielten sich an die Pazifikküste. Allmählich erreichten die Indianer die Aleuten, wo sie sich niederließen.

Russische Erkundung Alaskas

In der Zwischenzeit begann das Russische Reich, seine Ostgrenzen schnell zu erweitern. In der Zwischenzeit pflügten Flotten aus europäischen Ländern ständig die Ozeane und Meere auf der Suche nach Orten für neue Kolonien, die Russen beherrschten den Ural und Sibirien, den Fernen Osten und die Länder des Hohen Nordens. Eine ganze Galaxie starker und mutiger Menschen reiste mit Schiffen nicht in tropische Gewässer, sondern in Richtung des Eises des rauen Nordens. Die berühmtesten Expeditionsleiter waren Semyon Dezhnev und Fedot Popov sowie Alexei Chirikov. Sie waren es, die 1732 dieses Land für den Rest der zivilisierten Welt öffneten – lange bevor Russland Alaska an Amerika übergab. Dieses Datum gilt als offiziell.

Aber es ist eine Sache, sich zu öffnen, und eine andere, ein neues Land auszustatten. Die allerersten russischen Siedlungen in Alaska entstanden erst in den achtziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts. Die Menschen waren in der Jagd und im Handel tätig: Jäger fingen Pelztiere und Kaufleute kauften sie auf. Allmählich begann sich dieses unversprochene Land in eine Gewinnquelle zu verwandeln, da wertvolles Fell zu allen Zeiten mit Gold gleichgesetzt wurde.

unrentable Kante

Anfangs wurden in diesen an Pelzen sehr reichen nördlichen Ländern die Interessen der Russen eifersüchtig gehütet. Die Jahre vergingen jedoch, und die totale Zerstörung derselben Füchse und Seeotter, Biber und Nerze konnte nicht unbegrenzt fortgesetzt werden. Die Pelzproduktion ging stark zurück. Allmählich verlor das russische Klondike seine kommerzielle Bedeutung. Die Situation wurde durch die Tatsache verschlimmert, dass die riesigen Ländereien praktisch noch nicht erschlossen waren. Das war der Anstoß, der erste Grund, warum Russland Alaska Amerika gab.

Ab den späten dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts begann sich am kaiserlichen Hof die Meinung zu bilden, dass Alaska eine verlustbringende Region sei. Außerdem kam der König allmählich zu dem Schluss, dass dieses Land außer Kopfschmerzen nichts bringen konnte. Von diesem Moment an begann die Geschichte des Verkaufs von Alaska an Amerika. Die Industriellen waren sich sicher, dass die Investition in dieses Land völliger Wahnsinn war, da sie sich nicht auszahlen konnten. Das russische Volk wird diese Eiswüste nicht besiedeln, zumal es Sibirien und Altai sowie den Fernen Osten gibt, wo das Klima viel milder und die Länder fruchtbar sind.

Die ohnehin schwierige Situation wurde durch den 1853 beginnenden Krimkrieg verschärft, der riesige Geldsummen aus der Staatskasse pumpte. Außerdem starb 1855 Nikolaus I., der von Alexander II. Auf dem Thron abgelöst wurde. Hoffnungsvoll blickten sie auf den neuen Kaiser. Die Menschen erwarteten neue Reformen. Aber welche Reformen werden ohne Geld durchgeführt?

Für immer und ewig

Wenn es darum geht, wer Alaska Amerika gegeben hat, erinnert sich aus irgendeinem Grund jeder an Kaiserin Katharina II. Viele sind sich sicher, dass sie das Dekret über die Übertragung von "Russisch-Amerika" nach Großbritannien unterschrieben hat. Angeblich ging es im Gespräch zunächst nicht ums Verkaufen, sondern nur ums Mieten für ein Jahrhundert. Sie erzählen sogar eine Geschichte, die vollständig bestätigt, dass Catherine Alaska verkauft hat. Als hätte die Kaiserin, die der russischen Sprache nicht gut mächtig war, eine Vertrauensperson beauftragt, eine Vereinbarung zu treffen. Derselbe vermasselte die Rechtschreibung: Anstatt „Alaska wird für ein Jahrhundert verlegt“ zu notieren, notierte diese Person aus Zerstreutheit: „given forever“, was für immer bedeutete. Also die Antwort auf die Frage: "Wer hat Alaska Amerika gegeben?" - "Ekaterina!" wird falsch sein. Sie müssen die Vergangenheit Ihres Landes noch sorgfältiger studieren.

Alaska: Geschichte

Katharina II. hat laut offizieller Geschichte nichts dergleichen getan. Bei ihr wurden diese Ländereien nicht verpachtet und noch mehr nicht verkauft. Dafür gab es keine Voraussetzungen. Die Geschichte des Verkaufs von Alaska begann erst ein halbes Jahrhundert später, bereits in der Zeit von Alexander II. Dieser Kaiser regierte in einer Zeit, in der zahlreiche Probleme auftauchten, deren Lösung sofortiges Handeln erforderte.

Natürlich beschloss dieser Herrscher, der den Thron bestieg, nicht sofort, die nördlichen Ländereien zu verkaufen. Ganze zehn Jahre hat es gedauert, bis die Frage reif war. Der Verkauf von Land für den Staat war zu allen Zeiten eine sehr beschämende Sache. Immerhin war dies ein Beweis für die Schwäche des Landes, seine Unfähigkeit, seine untergeordneten Gebiete in Ordnung zu halten. Das russische Finanzministerium brauchte jedoch dringend Geld. Und wenn sie es nicht sind - alle Wege sind gut.

An und Verkauf

Niemand fing jedoch an, darüber in die ganze Welt zu schreien. Die Frage, warum Russland Alaska Amerika gab, war heikel und politisch und erforderte unorthodoxe Lösungen. 1866 traf ein Delegierter des russischen Kaiserhofs in Washington, D.C. ein und begann geheime Verhandlungen über den Verkauf nördlicher Ländereien. Die Amerikaner zeigten sich gefällig, obwohl auch für sie der Zeitpunkt des Deals erfolglos war. Tatsächlich war in den Vereinigten Staaten der zwischen dem Süden und dem Norden entfesselte Bürgerkrieg kaum zu Ende gegangen. Daher war die Staatskasse vollständig aufgebraucht.

Zehn Jahre nach der Zeit, als Russland Alaska an Amerika abgab, hätten Käufer fünfmal mehr gefragt werden können, aber das russische Gericht wurde laut Historikern unter Druck gesetzt. Daher einigten sich die Parteien auf nur 7,2 Millionen Dollar in Goldäquivalent. Und obwohl es damals sehr anständiges Geld war, in Bezug auf aktuelle Komponenten etwa zweihundertfünfzig Millionen Dollar, wird jeder, der sich für die Frage interessiert, wer Alaska an Amerika gegeben hat, zustimmen, dass diese nördlichen Gebiete mehrere Größenordnungen gekostet haben mehr.

Ein Jahr später

Nach Abschluss des Abkommens kehrte der Vertreter des kaiserlichen Hofes nach Russland zurück. Und ein Jahr später wurde ein vom Präsidenten der Vereinigten Staaten unterzeichnetes dringendes Telegramm an den Namen desjenigen gesendet, der Alaska an Amerika übergeben hat - den amtierenden Alexander II. Es enthielt einen Geschäftsvorschlag: Russland wurde lautstark der ganzen Welt angeboten, Alaska zu verkaufen. Andererseits wusste niemand vor diesem Telegramm von dem Besuch des russischen Vertreters in Washington. Es stellte sich heraus, dass es Amerika war, das den Deal initiierte, aber nicht Russland. So wurden diplomatische und politische Konventionen von beiden Seiten geschickt gewahrt. In den Augen der ganzen Welt ist es Russland gelungen, seine Würde nicht zu verlieren. Und bereits im März 1867 wurde die gesetzliche Registrierung von Dokumenten durchgeführt. Und seit dieser Zeit existiert das „russische Alaska“ nicht mehr. Sie erhielt den Status einer amerikanischen Kolonie. Später wurde es in Distrikt umbenannt, und bereits 1959 wurde dieses nördliche Land zum neunundvierzigsten Bundesstaat der Vereinigten Staaten.

Zur Begründung

Heute, nachdem man erfahren hat, wer Alaska Amerika gegeben hat, kann man natürlich den russischen Kaiser Alexander II. verurteilen und schelten. Betrachtet man jedoch die politische und finanzielle Situation in Russland in jenen fernen Jahren genauer, ergibt sich ein sehr eindeutiges Bild, das seine Entscheidung teilweise rechtfertigt.

1861 wurde die Leibeigenschaft endgültig abgeschafft. Tausende Gutsbesitzer blieben ohne ihre Bauern zurück, was bedeutete, dass ein beträchtlicher Besitz seine stabile Einnahmequelle verlor. Daher begann der Staat, den Adligen eine Entschädigung zu zahlen, die ihre materiellen Verluste irgendwie decken sollte. Aber für die Schatzkammer beliefen sich diese Ausgaben auf zig Millionen königliche Rubel. Und dann brach der Krimkrieg aus, und wieder floss Geld wie ein Fluss aus der Staatskasse.

Schwierige Situation für Russland

Um die Kosten irgendwie wieder hereinzuholen, nahm der königliche Hof riesige Summen im Ausland auf. Ausländische Regierungen gaben mit großem Vergnügen nach, weil sie über unermesslichen natürlichen Reichtum verfügte. Im Reich entwickelte sich eine Situation, in der jeder zusätzliche Rubel eine Freude wurde, und vor allem eine, für die keine Zinsen auf Schuldscheine gezahlt werden mussten.

Deshalb ist Catherine, die große russische Kaiserin, gereift - mit diesem Thema hat nichts zu tun. Und es macht keinen Sinn, ihr die Schuld zu geben, außer vielleicht, dass der Staat einen vollständigen Niedergang erreicht hat, und das mit ihrer leichten Hand.

Schwierigkeiten beim Verkaufen

Alaska ist ein fernes nördliches Land, das ständig von ewigem Eis umgeben ist. Sie hat Russland keinen einzigen Cent gebracht. Und die ganze Welt wusste es sehr gut. Und so war der kaiserliche Hof sehr darum bemüht, einen Käufer für diese nutzlose Region der Eiseskälte zu finden. Am nächsten an Alaska waren die Vereinigten Staaten. Ihnen wurde von Russland angeboten, auf eigene Gefahr und Gefahr einen Deal abzuschließen. Der amerikanische Kongress, genauer gesagt viele Senatoren, stimmten einem solch zweifelhaften Kauf nicht sofort zu. Das Thema wurde zur Abstimmung gestellt. In der Folge stimmte mehr als die Hälfte der Senatoren kategorisch gegen die Übernahme: Der Vorschlag der russischen Regierung löste bei den Amerikanern keine Begeisterung aus. Und der Rest der Welt zeigte sich absolut gleichgültig gegenüber diesem Deal.

Auswirkungen

Und in Russland selbst blieb der Verkauf von Alaska völlig unbemerkt. Zeitungen haben auf ihren letzten Seiten darüber geschrieben. Einige Russen wussten nicht einmal, dass es existiert. Später, als die reichsten Goldreserven in diesem kalten nördlichen Land gefunden wurden, begann die ganze Welt miteinander zu wetteifern, um sowohl über Alaska als auch über den Verkauf zu sprechen, und verspottete den dummen und kurzsichtigen russischen Kaiser.

In ernsten politischen und finanziellen Angelegenheiten ist der Konjunktiv nicht akzeptabel. Keiner derjenigen, die später begannen, Alexander II. zu verurteilen, hat nie angedeutet, dass solch riesige Goldvorkommen in Alaska gefunden werden könnten. Aber wenn wir den Deal nicht von den heutigen Standpunkten aus betrachten, sondern von der Situation, die sich 1867 entwickelt hat, dann glauben viele, dass der russische Kaiser absolut richtig gehandelt hat. Und mehr noch, der Verkauf von Alaska durch Catherine ist nur eine müßige Fiktion, die jeder Grundlage entbehrt.

Fazit

Insgesamt wurden auf den Gebieten des ehemaligen "Russisch-Amerika" tausend Tonnen Gold abgebaut. Einige wurden dadurch sagenhaft reich, und einige verschwanden für immer in dieser verschneiten Wüste. Heute sind die Amerikaner sehr träge und lassen sich irgendwie zögernd in ihrem unwirtlichen Land nieder. In Alaska gibt es praktisch keine Straßen. Nur wenige Siedlungen werden entweder auf dem Luft- oder Wasserweg erreicht. Die Eisenbahn führt hier nur durch fünf Städte. Insgesamt leben in diesem Bundesstaat 600.000 Menschen.

Am 30. März 1867 schrumpfte das Territorium des Russischen Reiches um etwas mehr als anderthalb Millionen Quadratkilometer. Durch die Entscheidung des Kaisers und Autokraten Russlands Alexander II. Wurden das Territorium Alaskas und die nahe gelegene Gruppe der Aleuten an die Vereinigten Staaten von Amerika verkauft.

Um diesen Deal ranken sich bis heute viele Gerüchte – „Alaska wurde nicht verkauft, sondern nur verpachtet. Die Dokumente sind verloren, daher ist es unmöglich, sie zurückzugeben“, „Alaska wurde von Katharina II. der Großen verkauft, weil dies in dem Lied der Lube-Gruppe gesungen wird“, „der Deal über den Verkauf von Alaska muss für ungültig erklärt werden, weil das Schiff, das das Gold gegen Bezahlung transportierte, sank“ und so weiter. Alle in Anführungszeichen gesetzten Versionen sind kompletter Unsinn (insbesondere über Katharina II.)! Lassen Sie uns nun herausfinden, wie der Verkauf von Alaska tatsächlich stattgefunden hat und was diesen Deal verursacht hat, der für Russland äußerlich nicht vorteilhaft ist.

Die eigentliche Entdeckung Alaskas durch die russischen Seefahrer I. Fedorov und M.S. Gvozdev geschah 1732, aber offiziell wird angenommen, dass es 1741 von Kapitän A. Chirikov eröffnet wurde, der es besuchte und dachte, die Entdeckung zu registrieren. In den nächsten sechzig Jahren war das Russische Reich als Staat nicht an der Entdeckung Alaskas interessiert - russische Kaufleute beherrschten sein Territorium, kauften aktiv Pelze von einheimischen Eskimos, Aleuten und Indianern und gründeten russische Siedlungen in geeigneten Buchten des Bering Meerenge Küste, in der Handelsschiffe nicht schiffbare Wintermonate abwarteten.

Die Situation änderte sich 1799 etwas, aber nur äußerlich - das Territorium Alaskas gehörte offiziell als Entdecker zum Russischen Reich, aber der Staat war in keiner Weise an neuen Gebieten interessiert. Die Initiative zur Anerkennung des Eigentums an den nördlichen Ländern des nordamerikanischen Kontinents kam wiederum von sibirischen Kaufleuten, die ihre Papiere in St. Petersburg zusammenlegten und eine russisch-amerikanische Gesellschaft mit Monopolrechten für Mineralien und kommerzielle Produktion in Alaska gründeten. Die Haupteinnahmequellen für Kaufleute in den nordamerikanischen Territorien Russlands waren Kohlebergbau, Pelzrobbenfischerei und ... Eis, das am häufigsten in die USA geliefert wurde - die Nachfrage nach Alaska-Eis war stabil und konstant, weil es Kühlaggregate gab erst im 20. Jahrhundert erfunden.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts interessierte der Zustand in Alaska die Führung Russlands in keiner Weise - es befindet sich irgendwo „mitten im Nirgendwo“, für seine Instandhaltung wird kein Geld benötigt, es ist auch nicht erforderlich das militärische Kontingent dafür zu schützen und zu unterhalten, alle Angelegenheiten werden von den Kaufleuten der russisch-amerikanischen Unternehmen abgewickelt, die ordnungsgemäß Steuern zahlen. Und dann kommen Informationen aus genau diesem Alaska, dass dort Lagerstätten von einheimischem Gold gefunden wurden ... Ja, ja, und was dachten Sie - Kaiser Alexander II. Wusste nicht, dass er eine Goldmine verkaufte? Aber nein – er wusste und war sich seiner Entscheidung bewusst! Und warum hat er verkauft - jetzt werden wir es herausfinden ...

Die Initiative zum Verkauf Alaskas an die Vereinigten Staaten von Amerika ging auf den Bruder des Kaisers, Großherzog Konstantin Nikolajewitsch Romanow, zurück, der als Chef des russischen Marinestabs diente. Er schlug vor, dass sein älterer Bruder-Kaiser "zusätzliches Territorium" verkauft, weil die Entdeckung von Goldvorkommen dort sicherlich die Aufmerksamkeit Englands auf sich ziehen wird - ein langjähriger eingeschworener Feind des Russischen Reiches, und Russland kann es nicht verteidigen, und dort wirklich ist keine Militärflotte in den nördlichen Meeren. Wenn England Alaska erobert, wird Russland dafür absolut nichts bekommen, und auf diese Weise wird es möglich sein, zumindest etwas Geld zu gewinnen, das Gesicht zu wahren und die freundschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu stärken. Es sollte beachtet werden, dass das Russische Reich und die Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert äußerst freundschaftliche Beziehungen entwickelten - Russland weigerte sich, dem Westen zu helfen, die Kontrolle über die nordamerikanischen Gebiete zurückzugewinnen, was die Monarchen Großbritanniens wütend machte und die Kolonisten Amerikas dazu inspirierte, weiterzumachen der Befreiungskampf.

Die Verhandlungen über den Verkauf des Territoriums von Alaska wurden Baron Eduard Andreyevich Stekl, dem Gesandten des Russischen Reiches in den Vereinigten Staaten, anvertraut. Er erhielt einen für Russland akzeptablen Preis - 5 Millionen Dollar in Gold, aber Stekl beschloss, der amerikanischen Regierung einen höheren Betrag in Höhe von 7,2 Millionen Dollar in Rechnung zu stellen. Die Idee, ein nördliches Territorium zu kaufen, wenn auch mit Gold, aber völlig ohne Straßen, menschenleer und von einem kalten Klima geprägt, wurde von der amerikanischen Regierung von Präsident Andrew Johnson ohne Begeisterung aufgenommen. Baron Steckl intrigierte und bestach Kongressabgeordnete und Redakteure großer amerikanischer Zeitungen, um ein günstiges politisches Klima für den Landhandel zu schaffen.

Und seine Verhandlungen waren von Erfolg gekrönt – am 30. März 1867 kam es zu einem Vertrag über den Verkauf des Territoriums von Alaska an die Vereinigten Staaten von Amerika, der von offiziellen Vertretern beider Parteien unterzeichnet wurde. So kostete der Erwerb von einem Hektar des Territoriums von Alaska das US-Finanzministerium 0,0474 $ und für das gesamte Territorium von 1.519.000 Quadratkilometern 7.200.000 $ in Gold (in Bezug auf moderne Banknoten etwa 110 Millionen $). Am 18. Oktober 1867 wurden die nordamerikanischen Territorien von Alaska offiziell in den Besitz der Vereinigten Staaten überführt, zwei Monate zuvor erhielt Baron Stekl einen Scheck über 7 Millionen 200.000 US-Staatsanleihen, den er an die Baring-Brüder übertrug Londoner Bank auf das Konto des russischen Kaisers, wobei er seine Provision von 21.000 USD einbehält und 165.000 USD aus seiner eigenen Tasche an Bestechungsgeldern (Gemeinkosten) ausgibt.

Laut einigen modernen russischen Historikern und Politikern hat das Russische Reich einen Fehler begangen, als es Alaska verkaufte. Aber die Situation im vorletzten Jahrhundert war sehr, sehr schwierig – die Staaten erweiterten aktiv ihr Territorium, annektierten Nachbarländer und folgten der Doktrin von James Monroe von 1823. Und das erste große Geschäft war der Kauf von Louisiana – der Erwerb der französischen Kolonie in Nordamerika (2.100.000 Quadratkilometer besiedeltes und entwickeltes Gebiet) vom Kaiser von Frankreich, Napoleon I. Bonaparte, für lächerliche 15 Millionen Dollar in Gold. Übrigens befinden sich heute die Bundesstaaten Missouri, Arkansas, Iowa, Kansas, Oklahoma, Nebraska und bedeutende Gebiete einer Reihe anderer Staaten der modernen USA in diesem Gebiet ... Was die ehemaligen Gebiete Mexikos betrifft - das Gebiet aller Südstaaten der USA - sie wurden kostenlos annektiert.

Verkauf von Alaska

Die Frage nach dem Schicksal von Russisch-Amerika stellte sich in den frühen 1850er Jahren. Im Frühjahr 1853 überreichte der Generalgouverneur von Ostsibirien, Nikolai Muravyov-Amursky, Nikolai I. eine Notiz, in der er seine Ansichten über die Notwendigkeit, die Position Russlands im Fernen Osten zu stärken, und die Bedeutung enger Beziehungen zu Russland darlegte Die Vereinigten Staaten.

Der Generalgouverneur erinnerte daran, dass vor einem Vierteljahrhundert „die Russisch-Amerikanische Kompanie bei der Regierung beantragte, Kalifornien zu besetzen, das damals frei war und fast niemandem gehörte, und gleichzeitig ihre Befürchtungen zum Ausdruck brachte, dass dieses Gebiet bald das sein würde Beute der Vereinigten Staaten von Amerika ... Es ist unmöglich, dass nicht gleichzeitig vorhergesehen wurde, dass diese Staaten, die sich einmal am Ostozean niedergelassen haben, bald allen Seemächten dort den Vorrang geben und ein Bedürfnis danach haben würden gesamte Nordwestküste Amerikas. Die Herrschaft der nordamerikanischen Staaten über ganz Nordamerika ist so selbstverständlich, dass wir es nicht sehr bereuen sollten, dass wir uns vor fünfundzwanzig Jahren nicht in Kalifornien niedergelassen haben – früher oder später würden wir es abtreten müssen, aber nachgebend friedlich könnten wir im Gegenzug andere Vorteile von den Amerikanern erhalten. Jetzt, mit der Erfindung und Entwicklung der Eisenbahnen, müssen wir jedoch mehr als zuvor davon überzeugt sein, dass sich die nordamerikanischen Staaten unweigerlich über ganz Nordamerika ausbreiten werden, und wir können nicht umhin zu bedenken, dass sie früher oder später den Norden abtreten müssen Amerikaner unsere Besitztümer. Es war jedoch unmöglich, bei dieser Überlegung nicht an etwas anderes zu denken: was für Russland sehr natürlich ist, wenn nicht ganz Ostasien zu besitzen, dann die gesamte asiatische Küste des östlichen Ozeans zu beherrschen. Aufgrund der Umstände haben wir den Briten erlaubt, in diesen Teil Asiens einzudringen ... aber dies kann durch unsere enge Verbindung mit den nordamerikanischen Staaten noch verbessert werden.

Die Behörden in St. Petersburg reagierten sehr wohlwollend auf Muravyovs Note. Die Vorschläge des Generalgouverneurs von Ostsibirien zur Stärkung der Positionen des Imperiums in der Amur-Region und auf der Insel Sachalin wurden unter Beteiligung von Generaladmiral, Großherzog Konstantin Nikolajewitsch und Vorstandsmitgliedern der Russisch-Amerikanischen Gesellschaft eingehend untersucht . Eines der konkreten Ergebnisse dieser Arbeit war der Erlass des Kaisers vom 11. (23.) April 1853, der es der russisch-amerikanischen Gesellschaft erlaubte, "die Insel Sachalin aus denselben Gründen zu besetzen, aus denen sie andere in ihren Privilegien erwähnte Ländereien besaß, um zu verhindern keine ausländischen Siedlungen."

Die Russisch-Amerikanische Kompanie ihrerseits beeilte sich im Frühjahr 1854, aus Angst vor einem Angriff der englisch-französischen Flotte auf Nowo-Archangelsk, mit der Amerikanisch-Russischen Handelskompanie in San Francisco ein fiktives Abkommen über den Verkauf aller zu schließen sein Eigentum für 7 Millionen 600 Tausend Dollar für drei Jahre, einschließlich Landbesitz in Nordamerika. Aber bald erreichte Russisch-Amerika die Nachricht von einem offiziellen Abkommen zwischen dem RAC und der Hudson's Bay Company über die gegenseitige Neutralisierung ihrer territorialen Besitzungen in Amerika. „Aufgrund dieser glücklicherweise veränderten Umstände“, berichtete der russische Konsul in San Francisco, Pjotr ​​Kostromitinow, im Sommer 1854, „habe ich der aus den Kolonien übermittelten Akte keine weitere Bewegung gegeben.“ Obwohl die fingierte Tat sofort annulliert und die Kolonialbehörden wegen zu großer Unabhängigkeit gerügt wurden, starb die Idee eines möglichen Verkaufs des russischen Amerikas an die Vereinigten Staaten nicht nur nicht, sondern nach dem Ende des Krimkrieges weiterentwickelt.

Der Hauptbefürworter des Verkaufs von Russisch-Amerika war der jüngere Bruder von Alexander II., Großherzog Konstantin Nikolajewitsch, der im Frühjahr 1857 einen besonderen Brief zu diesem Thema an Außenminister Alexander Gortschakow schickte. Die meisten der einflussreichsten Staatsmänner hatten zwar keine prinzipiellen Einwände gegen den Verkauf russischer Besitztümer in Amerika, hielten es jedoch für notwendig, diese Frage im Vorfeld zu erörtern. Es wurde vorgeschlagen, zuerst die Lage in Russisch-Amerika zu ermitteln, in Washington den Boden zu sondieren und auf jeden Fall die praktische Durchführung des Verkaufs nicht zu überstürzen und ihn bis zum Ablauf der RAC-Privilegien im Jahr 1862 und der Liquidation des RAC aufzuschieben Vertrag über die Lieferung von Eis durch die amerikanisch-russische Handelsgesellschaft in San Francisco. Dieser Linie folgten Gorchakov und Mitarbeiter der Asienabteilung des Außenministeriums und vor allem Kaiser Alexander II. Selbst, der befahl, die Entscheidung über den Verkauf von Russisch-Amerika zu verschieben, bis der Vertrag mit dem Unternehmen in San Francisco geschlossen wurde liquidiert. Obwohl die US-Regierung den Erwerb russischer Besitztümer in Amerika für sehr profitabel hielt, bot sie als Belohnung nur 5 Millionen Dollar an, was laut Gorchakov "nicht den wahren Wert unserer Kolonien" widerspiegelte.

1865 genehmigte der Staatsrat von Russland nach langen Diskussionen die "Hauptgrundlagen" der neuen Satzung des RAC, und der Vorstand des Unternehmens erhielt sogar zusätzliche Vorteile von der zaristischen Regierung. Am 20. August (1. September) 1866 "erklärte" sich der Kaiser, dem RAC eine jährliche "Zulage" von 200.000 Rubel zu zahlen und eine Schuld gegenüber der Staatskasse in Höhe von 725.000 zu beseitigen.

Das Unternehmen gab sich damit nicht zufrieden und suchte weiter nach neuen Privilegien, die auch ihre negativen Seiten hatten: Die zaristische Regierung beteuerte nur ihre Meinung über die Zweckmäßigkeit der Abschaffung lästiger Besitztümer im fernen Amerika. Darüber hinaus verschlechterte sich der allgemeine Zustand der russischen Finanzen trotz der im Land durchgeführten Reformen weiter, und die Staatskasse benötigte ausländisches Geld.

Das Ende des Bürgerkriegs in den Vereinigten Staaten und der anschließende Freundschaftsbesuch des von Gustavus Fox angeführten amerikanischen Geschwaders in Russland im Sommer 1866 trugen in gewissem Maße zur Wiederbelebung der Idee bei, russische Kolonien in Amerika zu verkaufen. Der unmittelbare Grund für die Wiederaufnahme der Betrachtung des Schicksals von Russisch-Amerika war jedoch die Ankunft des russischen Gesandten in Washington, Eduard Stekl, in St. Petersburg. Er verließ die Vereinigten Staaten im Oktober 1866 und blieb bis Anfang des nächsten Jahres in der königlichen Hauptstadt. In dieser Zeit hatte er nicht nur Gelegenheit, sich mit seinen unmittelbaren Vorgesetzten im Auswärtigen Amt zu treffen, sondern auch mit Großherzog Konstantin und Finanzminister Mikhail Reitern zu sprechen.

Beide Staatsmänner äußerten sich nach Gesprächen mit Stekl "über die Abtretung unserer nordamerikanischen Kolonien". Der Verkauf russischer Besitzungen in Amerika erschien Reitern aus folgenden Gründen sinnvoll:

"ein. Nach den siebzig Jahren des Bestehens der Gesellschaft hat sie weder die Russifizierung der männlichen Bevölkerung noch die stabile Etablierung des russischen Elements erreicht und nicht im geringsten zur Entwicklung unserer Handelsschifffahrt beigetragen. Das Unternehmen bietet keinen nennenswerten Shareholder Value ... und kann nur durch erhebliche Spenden der Regierung unterstützt werden." Die Bedeutung der Kolonien in Amerika, so der Minister, habe noch weiter abgenommen, da "wir uns jetzt schon fest im Amur-Territorium mit unvergleichlich günstigeren klimatischen Bedingungen etabliert haben".

"2. Die Übertragung von Kolonien ... wird uns vor dem Besitz bewahren, den wir im Falle eines Krieges mit einer der Seemächte nicht verteidigen können. Reitern schrieb weiter über mögliche Begegnungen des Unternehmens mit unternehmungslustigen Kaufleuten und Seeleuten aus den Vereinigten Staaten: „Solche an sich unangenehmen Begegnungen könnten es leicht erforderlich machen, dass wir mit großem Aufwand Militär- und Seestreitkräfte in den nördlichen Gewässern der USA unterhalten Pacific Ocean, um die Privilegien eines Unternehmens aufrechtzuerhalten, das Russland oder sogar den Aktionären keine wesentlichen Vorteile bringt und zum Nachteil unserer freundschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.

Die einflussreichste Figur in der Diskussion um das Schicksal der russischen Besitzungen in Amerika blieb Großherzog Konstantin, der sich aus drei Hauptgründen für den Verkauf aussprach:

1. Der unbefriedigende Zustand des RAC, dessen Existenz durch „künstliche Maßnahmen und Geldspenden aus der Staatskasse“ gestützt werden muss.

2. Die Notwendigkeit, die Hauptaufmerksamkeit auf die erfolgreiche Entwicklung der Amur-Region zu richten, wo genau im Fernen Osten „die Zukunft Russlands vor uns liegt“.

3. Der Wunsch, ein „enges Bündnis“ mit den Vereinigten Staaten aufrechtzuerhalten und alles zu eliminieren, „das Anlass zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Großmächten geben könnte“.

Nachdem er sich mit den Überlegungen zweier einflussreicher Würdenträger vertraut gemacht hatte und die Meinung von Stekl, der sich ebenfalls für den Verkauf von Russisch-Amerika aussprach, gut kannte, kam Gortschakow zu dem Schluss, dass die Zeit gekommen sei, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Er schlug vor, ein "Sondertreffen" mit persönlicher Teilnahme von Alexander II. Abzuhalten. Dieses Treffen fand am 16. (28.) Dezember 1866 im Front Office des russischen Außenministeriums auf dem Palastplatz statt. Es nahmen teil: Alexander II., Großherzog Konstantin, Gorchakov, Reitern, der Leiter des Marineministeriums Nikolai Krabbe und Stekl. Alle Teilnehmer sprachen sich für den Verkauf der russischen Kolonien in Nordamerika an die Vereinigten Staaten aus, und die betroffenen Ressorts wurden angewiesen, ihre Ansichten für den Gesandten in Washington vorzubereiten. Zwei Wochen später übermittelte Reitern „aufgrund des von Seiner Kaiserlichen Majestät auf einer Sondersitzung verkündeten souveränen Willens“ Gortschakow seine Überlegungen, der es für notwendig erachtete, dafür zu sorgen, dass „russischen Untertanen und Bewohnern der Kolonien im Allgemeinen“ „die Recht, in diesen zu bleiben oder ungehindert nach Russland auszureisen. In jedem Fall behalten sie das Recht auf ihr gesamtes Eigentum, was auch immer es sein mag. Gleichzeitig machte der Minister besondere Vorbehalte hinsichtlich der Gewährleistung der Freiheit „ihrer liturgischen Riten“. Schließlich wies der Finanzminister darauf hin, dass die "Geldprämie" für die Abtretung der Kolonien mindestens 5 Millionen Dollar betragen sollte.

Als Stoeckl im März 1867 nach Washington zurückkehrte, erinnerte er Außenminister William Seward "an die Vorschläge, die in der Vergangenheit für den Verkauf unserer Kolonien gemacht wurden" und fügte hinzu, dass "die kaiserliche Regierung jetzt bereit ist, Verhandlungen aufzunehmen". Nachdem Seward die Zustimmung von Präsident Johnson eingeholt hatte, konnte er bereits während des zweiten Treffens mit Stekl am 2. März (14) die wichtigsten Bestimmungen des zukünftigen Vertrags erörtern.

Am 18. März 1867 unterzeichnete Präsident Johnson offizielle Beglaubigungen an Seward, und fast sofort fanden Verhandlungen zwischen dem Außenminister und Stekl statt, bei denen allgemein ein Vertragsentwurf über den Kauf russischer Besitztümer in Amerika für 7 Millionen Dollar vereinbart wurde.

Gemälde von Edward Leintze

Von links nach rechts: Beamter des Außenministeriums Robert Kau, William Seward, Beamter des Außenministeriums Wilhelm Jäger, Mitarbeiter der russischen Mission Wladimir Bodisko, Eduard Stekl, Karl Sumner, Friedrich Seward

Am 18. (30.) März 1867 um vier Uhr morgens wurde der Vertrag unterzeichnet. Zu den von Russland an die Vereinigten Staaten auf dem nordamerikanischen Kontinent und im Pazifischen Ozean im Rahmen des Vertrags abgetretenen Gebieten gehörten: die gesamte Alaska-Halbinsel (entlang der Linie, die entlang des Meridians 141 ° W verläuft), ein Küstenstreifen 10 Meilen südlich von Alaska entlang der Westküste von British Columbia; Alexandra-Archipel; Aleuten mit der Insel Attu; die Inseln der Mitte, Krys'i, Lis'i, Andreyanovsk, Shumagin, Trinity, Umnak, Unimak, Kodiak, Chirikov, Afognak und andere kleinere Inseln; Inseln im Beringmeer: ​​St. Lawrence, St. Matthew, Nunivak und die Pribylov-Inseln - St. Paul und St. George. Die Gesamtgröße des an Russland abgetretenen Landgebiets betrug 1.519.000 Quadratmeter. km. Zusammen mit dem Territorium wurden alle Immobilien, alle Kolonialarchive, offiziellen und historischen Dokumente in Bezug auf die übertragenen Gebiete an die Vereinigten Staaten übertragen.

Gemäß dem üblichen Verfahren wurde der Vertrag dem Kongress vorgelegt. Als die Sitzung des Kongresses gerade an diesem Tag endete, berief der Präsident eine außerordentliche Exekutivsitzung des Senats ein.

Das Schicksal des Vertrags lag in den Händen der Mitglieder des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats. Die Mitglieder des Komitees waren zu dieser Zeit: Charles Sumner aus Massachusetts – Vorsitzender, Simon Cameron aus Pennsylvania, William Fessenden aus Maine, James Harlan aus Iowa, Oliver Morton aus Indiana, James Paterson aus New Hampshire, Raverdy Johnson aus Maryland. Das heißt, es war Sache der Vertreter des Nordostens, über die Annexion des Territoriums zu entscheiden, an dem in erster Linie die Pazifikstaaten interessiert waren. Darüber hinaus mochte die Mehrheit ihren ehemaligen Kollegen, Außenminister Seward, eindeutig nicht.

Entscheidender Vertragsgegner war insbesondere Senator Fessenden. Während der Diskussion bemerkte der ätzende Senator, er sei bereit, den Vertrag zu unterstützen, "aber mit einer zusätzlichen Bedingung: den Außenminister zu zwingen, dort zu leben, und die russische Regierung, ihn dort zu behalten". Fessendens Witz stieß auf allgemeine Zustimmung, und Senator Johnson drückte seine Zuversicht aus, dass ein solcher Vorschlag "einstimmig angenommen würde".

Es war jedoch nicht die offensichtliche Feindseligkeit gegenüber der Johnson-Seward-Administration und nicht die ätzenden Witze von Fessenden, die die Haltung der Ausschussmitglieder zum neuen Vertrag bestimmten. Die meisten Senatoren und vor allem Sumner ließen sich von objektiven Daten und echten Vorteilen aus der Übernahme von Russisch-Amerika leiten.

Angesichts des Einflusses von Sumner im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und im Senat war es außerdem seine Position zum Vertrag, die entscheidend wurde. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses schlug zunächst sogar vor, den Vertrag aus der Diskussion zu nehmen, da er angeblich keine Aussicht auf Erfolg habe. In der Zukunft änderten sich Sumners Ansichten jedoch grundlegend, und am 8. April 1867 war er bereits ein starker Befürworter der Ratifizierung des Vertrags mit Russland. Die Änderung in Sumners Position war kein Zufall, sondern das Ergebnis einer gründlichen Untersuchung des Problems unter Einbeziehung einer großen Menge an Faktenmaterial. Eine wichtige Rolle spielte auch die Unterstützung des Senators durch Personen, die mit der Lage im pazifischen Norden am besten vertraut sind, darunter Experten der Smithsonian Institution.

All dies stärkte die Positionen der Befürworter des Vertrags erheblich und überzeugte Sumner schließlich von der Bedeutung des Beitritts zu Russisch-Amerika. Daraufhin beschloss der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten am 8. April, den Vertrag dem Senat zur Genehmigung vorzulegen.

Am selben Tag stellte Sumner den Vertrag dem Senat vor und hielt die berühmte dreistündige Rede zur Unterstützung der Ratifizierung, die einen großen und sogar entscheidenden Eindruck auf die Zuhörer machte. Es gab 37 Stimmen für die Ratifizierung und nur zwei dagegen. Sie waren Fessenden und Justin Morrill aus Vermont.

Am 3. (15.) Mai erfolgte die Ratifizierung ohne Komplikationen in St. Petersburg, und der offizielle Austausch der Ratifizierungsurkunden fand am 8. (20.) Juni 1867 in der amerikanischen Hauptstadt statt. Anschließend wurde der Vertrag gemäß dem festgelegten Verfahren gedruckt und dann in die offizielle Gesetzessammlung des Russischen Reiches aufgenommen.

Die Entscheidung, 7,2 Millionen Dollar im Rahmen des Abkommens bereitzustellen, wurde vom Repräsentantenhaus des US-Kongresses ein Jahr später, am 14. Juli 1868, getroffen (113 - "für", 43 - "gegen" und 44 Kongressabgeordnete nahmen nicht teil Die Wahl). Am 15. Juli wurde ein Geldeingang angeordnet, am 1. August hinterließ Stekl in der Staatskasse eine Quittung, dass er den gesamten Betrag vollständig erhalten hatte.

Das Schicksal der Erlöse aus dem Verkauf von Alaska ist ein beliebtes Thema von Zeitungsspekulationen. Die populärste Version ist, dass ein Schiff mit Gold aus Amerika im Finnischen Meerbusen sank. Aber in Wirklichkeit war alles weniger romantisch und tragisch.

Am 1. August wies Stekl die Riggs Bank an, 7.035.000 Dollar nach London an die Bank der Baring-Brüder zu überweisen. Die „fehlenden“ 165.000 wurden von ihm in den USA ausgegeben. Ein Telegramm nach St. Petersburg mit der Nachricht vom Abschluss des Abkommens kostete 10.000, 26.000 erhielt der Anwalt der russischen Mission, Robert Walker, 21.000 war die königliche Belohnung für den Abschluss des Abkommens an Stekl und einen anderen Mitarbeiter die Mission, Vladimir Bodisko. Den Rest des Geldes gab Stekl laut den Ermittlern für die Bestechung von Journalisten und Kongressabgeordneten aus. Zumindest lässt sich ein solcher Schluss aus der Anweisung Alexanders II. ziehen, die vom Gesandten ausgegebenen Gelder für „die Seiner Kaiserlichen Majestät bekannte Verwendung“ als tatsächliche Ausgabe anzurechnen. Solche Formulierungen gingen normalerweise mit Ausgaben geheimer und sensibler Art einher, zu denen auch Bestechungsgelder gehörten.

Das gleiche Geld, das London erreichte, wurde für den Kauf von Dampflokomotiven und anderer Eisenbahnausrüstung für die Eisenbahnen Kursk-Kiew, Rjasan-Koslowskaja und Moskau-Rjasan ausgegeben.

Mit dem Kauf von Russisch-Amerika machten die Vereinigten Staaten, wie die späteren Ereignisse zeigten, eines der profitabelsten Geschäfte in ihrer Geschichte. Dieses Gebiet erwies sich als reich an natürlichen Ressourcen, darunter Öl und Gold. Es nahm eine vorteilhafte strategische Position ein und sicherte den vorherrschenden Einfluss der Vereinigten Staaten im Norden des Kontinents und auf dem Weg zum asiatischen Markt. Zusammen mit den Hawaii- und Aleuten-Inseln wurde Alaska zu einer Hochburg des US-Einflusses in den Weiten des Pazifischen Ozeans.

Text von N.N. Bolchowitinow aus: Geschichte des russischen Amerikas: in 3 Bänden. M., 1999. V.3. S. 425-488.
(mit Ergänzungen aus anderen Quellen)

Aus irgendeinem Grund glauben die meisten Menschen, dass Katharina II. Alaska an die Vereinigten Staaten verkauft hat. Aber das ist eine grundlegend falsche Meinung. Dieses nordamerikanische Territorium wurde fast hundert Jahre nach dem Tod der großen russischen Kaiserin an die Vereinigten Staaten übertragen. Lassen Sie uns also herausfinden, wann und an wen Alaska verkauft wurde und vor allem, wer es getan hat und unter welchen Umständen.

Russisches Alaska

1732 betraten die Russen erstmals Alaska. Es war eine Expedition unter der Leitung von Mikhail Gvozdev. 1799 wurde die Russian-American Company (RAC) speziell für die Entwicklung Amerikas unter der Leitung von Grigory Shelekhov gegründet. Ein bedeutender Teil dieses Unternehmens gehörte dem Staat. Die Ziele seiner Aktivitäten waren die Erschließung neuer Territorien, Handel, Pelzhandel.

Während des 19. Jahrhunderts erweiterte sich das von der Gesellschaft kontrollierte Territorium erheblich und umfasste zum Zeitpunkt des Verkaufs Alaskas an die Vereinigten Staaten mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometer. Die russische Bevölkerung wuchs und zählte 2,5 Tausend Menschen. Pelzhandel und -handel brachten gute Gewinne. Aber in den Beziehungen zu den lokalen Stämmen war alles andere als rosig. So zerstörte der Stamm der Tlingit-Indianer 1802 die russischen Siedlungen fast vollständig. Sie konnten nur durch ein Wunder gerettet werden, denn zufällig segelte gerade zu dieser Zeit ein russisches Schiff unter dem Kommando von Yuri Lisyansky mit mächtiger Artillerie nicht weit entfernt, was den Verlauf der Schlacht entschied.

Dies war jedoch nur eine Episode der allgemein erfolgreichen ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die russisch-amerikanische Gesellschaft.

Beginn der Probleme

Während des Krimkrieges (1853-1856), der für das Russische Reich schwierig war, traten erhebliche Probleme mit überseeischen Gebieten auf. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Einnahmen aus dem Handel und der Gewinnung von Pelzen die Kosten für den Unterhalt Alaskas nicht mehr decken.

Der erste, der es den Amerikanern verkaufte, war der Generalgouverneur von Ostsibirien, Nikolai Nikolajewitsch Muravyov-Amursky. Er tat dies 1853 mit dem Argument, dass Alaska eine natürliche Einflusszone der Vereinigten Staaten sei und früher oder später immer noch in den Händen der Amerikaner sein werde und Russland seine Kolonisierungsbemühungen auf Sibirien konzentrieren sollte. Darüber hinaus bestand er auf der Übertragung dieses Territoriums an die Vereinigten Staaten, damit es nicht in die Hände der Briten fiele, die es von Kanada aus bedrohten und sich zu diesem Zeitpunkt in einem offenen Krieg mit dem Russischen Reich befanden. Seine Befürchtungen waren teilweise berechtigt, da England bereits 1854 einen Versuch unternahm, Kamtschatka einzunehmen. In diesem Zusammenhang wurde sogar vorgeschlagen, das Territorium Alaskas fiktiv an die Vereinigten Staaten zu übertragen, um es vor dem Angreifer zu schützen.

Aber bis dahin musste Alaska gepflegt werden, und das Russische Reich der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zog ein solches Programm finanziell nicht durch. Selbst wenn Alexander II. gewusst hätte, dass dort in hundert Jahren Öl in großen Mengen gefördert werden würde, hätte er seine Entscheidung, dieses Gebiet zu verkaufen, kaum geändert. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Alaska mit hoher Wahrscheinlichkeit Russland gewaltsam weggenommen werden würde und es aufgrund der Abgeschiedenheit in der Ferne nicht in der Lage sein würde, dieses entfernte Territorium zu schützen. Es ist also gut möglich, dass die Regierung einfach das kleinere von zwei Übeln gewählt hat.

Mietversion

Es gibt auch eine alternative Version, wonach das Russische Reich Alaska nicht an die Vereinigten Staaten verkauft, sondern einfach an die Staaten verpachtet hat. Die Laufzeit der Transaktion betrug nach diesem Szenario 99 Jahre. Die UdSSR forderte die Rückgabe dieser Gebiete bei Ablauf der Frist nicht, da sie das Erbe des Russischen Reiches einschließlich seiner Schulden aufgegeben hatte.

Wird Alaska also immer noch verkauft oder verpachtet? Die Variante der Vermietung zur Zwischennutzung findet unter seriösen Fachleuten nur wenige Anhänger. Sie basiert auf einer angeblich erhaltenen Kopie des Abkommens in russischer Sprache. Aber es existierte bekanntlich nur in Englisch und Französisch. Dies sind also höchstwahrscheinlich nur Spekulationen einiger Pseudohistoriker. Wirkliche Fakten, die es uns erlauben würden, die Leasing-Version ernsthaft in Betracht zu ziehen, liegen derzeit jedenfalls nicht vor.

Warum Katharina?

Aber warum wurde die Version, die Catherine Alaska verkaufte, so populär, obwohl sie eindeutig falsch ist? Immerhin hatte unter dieser großen Kaiserin die Erschließung überseeischer Territorien gerade erst begonnen, und dann war von einem Verkauf keine Rede mehr. Außerdem wurde Alaska im Jahr 1867 verkauft. Catherine starb 1796, also 71 Jahre vor diesem Ereignis.

Der Mythos, dass Catherine Alaska verkauft hat, entstand vor relativ langer Zeit. Richtig, es bezieht sich auf den Verkauf des Vereinigten Königreichs, nicht der Vereinigten Staaten. Mit der realen Situation hat dies jedoch noch nichts zu tun. Das Postulat wurde schließlich in den Köpfen der meisten unserer Landsleute verankert, dass es die große russische Kaiserin war, die diesen fatalen Deal nach der Veröffentlichung des Liedes der Lyube-Gruppe „Don’t play the stupid, America ...“ gemacht hat.

Natürlich sind Klischees eine sehr hartnäckige Sache, und sobald sie in die Menschen eindringen, kann ein Mythos beginnen, sein eigenes Leben zu führen, und dann ist es ohne spezielle Ausbildung und Wissen bereits sehr schwierig, Wahrheit von Fiktion zu trennen.

Ergebnisse

Deshalb haben wir im Laufe einer kurzen Studie über die Details des Verkaufs von Alaska an die Vereinigten Staaten mit einer Reihe von Mythen aufgeräumt.

Erstens verkaufte Katharina II. Überseegebiete an niemanden, die erst unter ihr ernsthaft erkundet wurden, und der Verkauf wurde von Kaiser Alexander II. Abgeschlossen. In welchem ​​Jahr wurde Alaska verkauft? Sicherlich nicht 1767, sondern 1867.

Zweitens war sich die russische Regierung sehr wohl bewusst, was sie verkaufte und welche Mineralreserven Alaska hatte. Trotzdem wurde der Verkauf als gutes Geschäft angesehen.

Drittens gibt es die Meinung, dass Alaska, wenn es 1867 nicht verkauft worden wäre, immer noch zu Russland gehören würde. Aber das ist angesichts der beträchtlichen Entfernungen zu den zentralen Teilen unseres Landes und der Nähe der nordamerikanischen Anspruchsberechtigten zu diesem Gebiet zu unwahrscheinlich.

Sollten wir den Verlust von Alaska bedauern? Eher nein als ja. Die Aufrechterhaltung dieses Territoriums hat Russland viel mehr gekostet, als es zum Zeitpunkt des Verkaufs davon profitiert hat oder in absehbarer Zukunft haben könnte. Außerdem ist alles andere als sicher, dass Alaska hätte gehalten werden können und trotzdem russisch bleiben würde.

Man muss ein wirklich toller Mensch sein, um sich auch gegen den gesunden Menschenverstand wehren zu können.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Der Verkauf von Alaska ist ein einzigartiger Deal, der 1867 zwischen den Regierungen des Russischen Reiches und den Vereinigten Staaten geschlossen wurde. Der Deal hatte einen Wert von 7,2 Millionen Dollar, der an die russische Regierung übergeben wurde, die im Gegenzug 1,5 Millionen Quadratkilometer Territorium an die Vereinigten Staaten übergab. Überraschenderweise ranken sich bis heute viele Legenden und Gerüchte um diese Transaktion, zum Beispiel den Verkauf von Alaska durch Katharina II. Heute werden wir uns den Verkauf von Alaska genauer ansehen und alle Nuancen dieser Transaktion verstehen.

Hintergrund verkaufen

Alaska wurde 1732 von den russischen Seefahrern Fedorov und Gvozdev entdeckt. Anfangs interessierte dieses Gebiet den russischen Kaiser überhaupt nicht. Sie war nur für Kaufleute interessant, die aktiv mit Einheimischen handelten und wertvolle Pelze von ihnen kauften. Vor allem aus diesem Grund tauchten an der Küste der Beringstraße Handelsdörfer auf, die von russischen Seeleuten organisiert wurden.

Die Situation um Alaska begann sich 1799 zu ändern, als dieses Gebiet offiziell als Teil des Russischen Reiches anerkannt wurde. Die Grundlage für diese Anerkennung war die Tatsache, dass es die russischen Seefahrer waren, die dieses Land zuerst entdeckten. Doch trotz der offiziellen Anerkennung Alaskas als Teil Russlands zeigte die russische Regierung kein Interesse an diesem Land. Ebenso hängt die Entwicklung der Region allein von den Kaufleuten ab.

Für das Russische Reich war dieses Territorium nur als Einnahmequelle von Bedeutung. Alaska verkaufte Pelze, die auf der ganzen Welt geschätzt wurden. Das manische Verlangen russischer Kaufleute nach Profit führte jedoch dazu, dass diese Region subventioniert wurde. Das Imperium musste Hunderttausende Rubel ausgeben, um dieses Land zu erhalten.

Verkaufsinitiatoren

1853 machte der Gouverneur von Ostsibirien Muravyov-Amursky zum ersten Mal einen offiziellen Vorschlag über die Notwendigkeit, Alaska als subventionierte Region zu verkaufen, die keine große nationale Bedeutung hat. Laut dem Gouverneur könnte der Verkauf dazu beitragen, Russlands Position an der Pazifikküste zu stärken, was angesichts der realen Widersprüche mit England sehr wichtig sei. Darüber hinaus könnte es die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten erheblich verbessern.

Der Hauptinitiator des Verkaufs von Alaska war Prinz Konstantin Nikolayevich Romanov. Er trat mit einem Angebot an seinen Bruder heran, dieses Land zu verkaufen, und hob wichtige Gründe für dieses Ereignis hervor:

• Goldfund in Alaska. Paradoxerweise wurde diese positive Entdeckung dem Kaiser als möglicher Vorwand für einen Krieg mit England präsentiert. Konstantin Romanov sagte, dass Gold sicherlich die Briten anziehen würde, also müsse das Land entweder verkauft oder für den Krieg vorbereitet werden.
• Schwache Entwicklung der Region. Es wurde festgestellt, dass Alaska extrem unterentwickelt ist und große Investitionen erfordert, die das Imperium nicht hat.

Verhandlung

Der Verkauf von Alaska wurde durch gute Beziehungen zwischen den USA und Russland ermöglicht. Dies sowie die mangelnde Bereitschaft zu Verhandlungen mit England dienten als Grundlage für die Aufnahme von Verhandlungen zwischen den beiden Mächten.

Mit den Verkaufsverhandlungen wurde Baron Eduard Andrejewitsch Stekl betraut. Er wurde zu Verhandlungen geschickt, nachdem er schriftliche Anweisungen von Alexander 2 über die Höhe des Verkaufs erhalten hatte - 5 Millionen US-Dollar. Selbst nach heutigen Maßstäben erscheint dieser Betrag groß, wenn wir von 1867 sprechen, war es nur ein kolossaler Betrag, denn selbst 100 Dollar waren Geld, das nur bei einem reichen Menschen zu finden war.

Der russische Botschafter beschloss, es anders zu machen, und ernannte den Betrag von 7,2 Millionen Dollar. US-Präsident Andrew Johnson kritisierte den ursprünglichen Vorschlag, da es auf diesem Land überhaupt keine Infrastruktur und keine Straßen gab. Aber es gab Gold ...

Die offiziellen Vollmachten des Botschafters wurden am 18. März 1867 unterzeichnet, und die Verhandlungen begannen buchstäblich am nächsten Tag, die 12 Tage dauerten. Die Verhandlungen fanden unter absoluter Geheimhaltung statt, daher war der Verkauf von Alaska für alle anderen Länder der Welt eine große Überraschung.

Der Vertrag über den Verkauf von Alaska an die Vereinigten Staaten wurde am 30. März 1867 unterzeichnet. Das Dokument wurde in Washington unterzeichnet. Gemäß den Bedingungen dieses Abkommens verpflichtete sich Russland, seinen Partnern Alaska sowie die Aleuten zu übertragen. Der Vertrag wurde von den Regierungen beider Länder ratifiziert, und die Vorbereitungen für die Übertragung des Territoriums begannen.

Verlegung Alaskas von Russland in die USA

Die Übergabe von Alaska fand am 18. Oktober 1867 um 15:30 Uhr statt. Von diesem Moment an galt Alaska offiziell als Territorium der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Zeremonie fand in Novoarkhangelsk ohne protzige Dekoration statt. Tatsächlich lief es darauf hinaus, dass die russische Flagge gesenkt und die US-Flagge gehisst wurde. Während das erste erfolgreich war, war das zweite schwierig. Historiker bemerken, dass sich die amerikanische Flagge beim Hissen in den Seilen verhedderte. Die Versuche der Matrosen, die Flagge zu entwirren, führten dazu, dass sie diese komplett abrissen und die Flagge fiel, wodurch der offizielle Teil der Veranstaltung gestört wurde.

Geldüberweisungen wurden zwei Monate zuvor an den russischen Botschafter überwiesen.

Reaktion anderer Länder

Der Verkauf von Alaska erfolgte unter absoluter Geheimhaltung. Anschließend sorgte die offizielle Veröffentlichung in England und Frankreich für einen wahren Schock. Besonders bezeichnend ist die Reaktion der britischen Presse, die eine Verschwörung zwischen Russland und den Vereinigten Staaten sowie eine beispiellose Sympathie zwischen den Mächten ankündigte. Dies veranlasste die Briten, auch deshalb vorsichtig zu sein, weil ihre nordamerikanischen Kolonien nun vollständig umzingelt waren.

Gleichzeitig ist es wichtig festzuhalten, dass der Verkauf von Alaska in erster Linie den Amerikanern in die Hände gespielt hat. Von dieser Zeit an begann der Aufstieg der Vereinigten Staaten.

Es sei darauf hingewiesen, dass der russische Kaiser bereits 1866 sagte, sein Land benötige dringend Kapital. Viele Historiker verbinden damit den Verkauf dieses Landes.

Wo ist das Geld geblieben

Dies ist wahrscheinlich die wichtigste Frage, die viele einheimische Historiker in Bezug auf den Verkauf von Alaska stellen. Wohin ging das Geld, das das Imperium so dringend brauchte? Wir haben also bereits gesagt, dass die Kosten für den Verkauf von Alaska 7,2 Millionen betrugen. Stekl, der die Verhandlungen leitete, stellte sich auf 21.000 ein, weitere 144.000 schickte er als Bestechungsgelder an verschiedene Senatoren. Die restlichen sieben Millionen wurden auf ein Londoner Bankkonto überwiesen, um dort Gold zu kaufen. Die Durchführung einer Finanzoperation zum Verkauf von Rubel, zum Kauf von Pfund, zum Verkauf von Pfund und zum Kauf von Gold kostete die russische Regierung weitere 1,5 Millionen. So wurde ein Konvoi mit Gold im Gesamtwert von 5,5 Millionen von London nach St. Petersburg geschickt. Das Gold wurde auf der englischen Fregatte Orkney transportiert. Aber das Unglück ereilte ihn, und am 16. Juli 1868 sank das Schiff. Die Versicherungsgesellschaft, die die Fracht begleitete, erklärte sich für insolvent und konnte keine Entschädigung zahlen. Somit verschwand das Geld aus dem Verkauf von Alaska effektiv. Viele Historiker äußern immer noch Zweifel, dass sich auf dem englischen Schiff wirklich Gold befand, da sie glauben, dass das Schiff leer war.

Literatur

• Geschichte Russlands 19. Jahrhundert. P.N. Zyrjanow. Moskau, 1999 "Aufklärung".
• Russisch-amerikanische Beziehungen: Alaska. N.N. Bolchowitinow. Moskau, 1990 Wissenschaft.
• Wie wir Alaska verloren haben. S.V. Fetisov. Moskau, 2014 "Biblio-Globus".