Peter 1 Handel auf dem Wasser. Wirtschaftspolitik von Peter I

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Mit Inhalt

Einführung

1. Stand und Entwicklung der russischen Industrie unter Peter 1

2. Reform des Managementsystems unter Peter 1

3. Binnen- und Außenhandel nach Peter 1

4. Änderungen im Finanzsystem unter Peter 1

5. Militärreform von Peter 1

Fazit

Referenzliste

Einführung

Dieser Aufsatz behandelt das Thema: "Russland unter Peter 1".

Während der Regierungszeit von Peter 1 wurde Russland zu eine Großmacht mit einer effizienten Wirtschaft, einer mächtigen Armee und Marine, einer hoch entwickelten Wissenschaft und Kultur. All diese Errungenschaften wären im modernen Russland sehr wünschenswert.

Russlands Vormarsch war schnell und entschlossen. Peter behielt die Kraft seiner Gleichgesinnten, den Glauben an den Erfolg, er hatte es eilig, Zeit zu haben, um viel zu tun, und nicht umsonst wird die Petrine-Ära „Junges Russland“ genannt. Aber all diese Transformationen erfolgten oft durch Gewalt, durch das Leiden der Menschen, durch einen scharfen Bruch der Bräuche, Gewohnheiten, der Psychologie der Menschen, durch Extremismus, Intoleranz, Unwillen, mit den inneren Bedingungen für Reformen zu rechnen. Die Pflanzung des Neuen durchlief einen erbitterten Kampf mit dem Alten. Trotz der Tatsache, dass Peter ein Anhänger des westlichen Entwicklungspfades und des westlichen Rationalismus war, führte er seine Reformen auf asiatische Weise durch.

Es sollte auch betont werden, dass Peter bei dem Versuch, sich der westeuropäischen Zivilisation anzunähern und alles Fortschrittliche und Nützliche vorzustellen, die Originalität Russlands, seine doppelte eurasische Essenz, vergessen hat. Er glaubte, dass alle Ursprünge ihrer Rückständigkeit in asiatischen Wurzeln liegen. In seinem Streben nach Europa nahm Peter oft nur die äußeren Formen fortschrittlicher Ideen an und ignorierte die innere Essenz jahrhundertealter Traditionen.

Und doch kann die Bedeutung der großen Veränderungen im Leben Russlands, die in der Ära Peters des Großen vollzogen wurden, kaum überschätzt werden.

1. Staat und r industrielle Entwicklung Russland unter Peter 1

Zweifellos wurde die Entschlossenheit des jungen Zaren, grundlegende Reformen einzuleiten, von Misserfolgen im Krieg mit Schweden und der Türkei um den Zugang zur Ostsee und zum Schwarzen Meer beeinflusst. Militärische Misserfolge zeigten vor allem die Rückständigkeit der heimischen Metallurgie. Tatsächlich importierte Russland bis Anfang des 18. Jahrhunderts hauptsächlich aus Schweden Eisen, Kupfer, Zinn und Waffen. Der Krieg im Baltikum stoppte diese Lieferungen, sodass die Entwicklung unserer eigenen metallurgischen Produktion zu einem strategischen Problem wurde.

Die Regierung unternahm große Anstrengungen, um auf Kosten der Staatskasse Eisenhütten im Ural und in der Region Olonets zu bauen. Das erste Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts kann als eine Zeit aktiver staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft und Förderung der Privatwirtschaft charakterisiert werden. Die Übertragung staatlicher Unternehmen, insbesondere unrentabler, auf private "besondere" Eigentümer, Ausländer oder Handels- und Industrieunternehmen - die Kaufleute - ist zu einer weit verbreiteten Erscheinung geworden. Der Staat übernahm die Kosten für die Ausbildung von Arbeitern, lieferte Ausrüstung und entsandte Fachkräfte in diese Betriebe. Für besonders wichtige Industrien wurden verschiedene Privilegien gewährt, zinsgünstige Kredite, freie Grundstücke für den Bau neuer Fabriken.

Es sollte betont werden, dass diese Notmaßnahmen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung einer mächtigen materiellen Basis für die Armee spielten, die es ermöglichte, Schweden im Nordischen Krieg zu besiegen. Infolgedessen erhielt Russland Zugang zur Ostsee und gab sein Land zurück, das lange Zeit Teil des Fürstentums Nowgorod gewesen war. 1703 wurde die Stadt St. Petersburg gegründet, die 1713 die neue Hauptstadt Russlands wurde. Isaev I.A. Staats- und Rechtsgeschichte Russlands: Proc. für Universitäten auf spezial und die Richtung der Rechtswissenschaft“ / Mosk. Zustand legal akad. - M.: Jurist, 1998. - S.235.

Die ersten Manufakturen entstanden in Russland bereits im 17. Jahrhundert, spielten jedoch zu dieser Zeit keine bedeutende Rolle in der Wirtschaft. Ab dem 18. Jahrhundert begann die Manufakturzeit in der Volkswirtschaft, da das Manufaktursystem gegenüber der handwerklichen Produktion vorherrschend wurde. Seit dem 17. Jahrhundert wurden Manufakturen in Russland als westliche "Fabriken" bezeichnet, obwohl Fabriken, wie Sie wissen, auf einem System verschiedener Maschinen und freiberuflicher Arbeitskräfte basierten, die es zu dieser Zeit in Russland fast nicht gab.

Da es im Land fast keine freien Arbeiter gab, bestand das Hauptproblem bei der Organisation von Manufakturen darin, ihnen Lohnarbeiter zur Verfügung zu stellen. War es in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts noch möglich, freie („laufende“, entlaufene) Menschen zu finden, die nicht in die Leibeigenschaft gerieten, so wurde später, als sich der Prozess der Versklavung verschärfte und die Suche nach entlaufenen Bauern strenger wurde, Die Zahl der „taumelnden“ Menschen im Land ging stark zurück . Die Regierung erhöhte den Umfang der Zwangsarbeit, als ganze Dörfer und Dörfer Unternehmen zugewiesen wurden, zunächst nur für die Herbst-Winter-Periode und dann für immer. Zuev M. N. Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Lernprogramm. - M.: Trappe, 2002. - S.218.

Neben Staats- und Patrimonial-, Besitz- oder bedingten Manufakturen tauchten Manufakturen auf (lat. Possessio - bedingter Besitz). Seit 1721 war es per Dekret von Peter I. erlaubt, Leibeigene an Nichtadlige (Kaufleute, reiche Stadtbewohner unter Handwerkern) zu kaufen. In diesem Fall wurden die Bauern dem Betrieb zugeteilt und bildeten eine Einheit. Diese Bauern konnten nicht mehr einzeln verkauft werden; solche Manufakturen wurden nur unter bestimmten Bedingungen gekauft und verkauft. Die Aktivitäten der Eigentümer von Besitzmanufakturen wurden staatlich überwacht. Diese Besitzer wurden in der Folge von der Beamtenpflicht befreit, hatten Steuer- und Zollprivilegien. Auch verstreute Manufakturen entwickelten sich weiter, die auf der Grundlage des Handelskapitals entstanden und die heimische bäuerliche Produktion an Handels- und Industriekapital binden.

Im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts nahm die Manufakturproduktion merklich zu. Und wenn es Ende des 17. Jahrhunderts etwa 20 Manufakturen im Land gab, so gab es Mitte der 1720er Jahre bereits 205 Manufakturen und große Unternehmen handwerklicher Art, von denen 90 der Staatskasse und 115 dem Privatkapital gehörten. Es gab besonders viele metallurgische Unternehmen: 52 - in der Eisenmetallurgie, 17 - in der Nichteisenmetallurgie, die hauptsächlich im Ural und in Tula angesiedelt waren. Am Ufer des Onegasees wurden 1703 eine Eisengießerei und eine Eisenhütte errichtet, die den Grundstein für die Stadt Petrosawodsk legten. Darüber hinaus gab es in den 1720er Jahren 18 Sägewerke, 17 Schießpulverfabriken, 15 Tuchfabriken, 11 Lederfabriken sowie Unternehmen zur Herstellung von Glas, Porzellan, Papier usw. Livshits A.Ya. Wirtschaftsreform in Russland und ihr Preis. - M.: Prospekt, 2001. - S. 111.

Die Umwandlung des Urals in das größte Weltzentrum der Metallurgie war zu dieser Zeit ein bemerkenswertes wirtschaftliches Ereignis in Russland. 1699 wurden auf Initiative von Peter Eisenhütten an der Newa gebaut, die seit 1702 dem ehemaligen Tula-Schmied Nikita Demidov übertragen wurden. Die Uralfabriken der Demidovs und anderer Unternehmer waren auch nach europäischen Maßstäben auf dem fortgeschrittenen technischen Niveau. Die Produkte der Hüttenwerke waren von hoher Qualität, sie begannen, sie nach Europa zu exportieren, und bald setzte sich Russland bei der Roheisenproduktion in Europa durch. Wenn im Jahr 1700 150.000 Pud produziert wurden, dann im Jahr 1725 - etwa 800.000 Pud Gusseisen (1 Pud = 16 kg).

Um die metallurgische Produktion mit Rohstoffen zu versorgen, wurde die Suche nach verschiedenen natürlichen Ressourcen im Land stark gefördert. Alle glücklichen "Miner" für die Entdeckung neuer Lagerstätten sollten großzügig bezahlt werden. Im Jahr 1700 wurde der Erzorden gegründet, der später in Collegium Berg umbenannt wurde und nicht nur für die metallurgische Produktion, sondern auch für die geologische Erkundung zuständig war. Um die Suche nach Bodenschätzen anzukurbeln, verkündete die Regierung das Prinzip der „Bergbaufreiheit“, wonach jeder gegen eine geringe Gebühr den Untergrund zugunsten des Staates oder eines privaten Grundstückseigentümers erschließen könne.

Neben den großen Manufakturen verfügte die russische Wirtschaft noch über einen großen Handwerkssektor in den Städten sowie das Haushandwerk auf dem Land als integralen Bestandteil des natürlichen Feudalbesitzes, obwohl diese Manufakturen zunehmend auf Marktbeziehungen in der Person angewiesen waren Käufer von Produkten. Städtische und ländliche Handwerker stellten Stoffe, Leder und gefilzte Schuhe, Töpferwaren, Sättel, Geschirre und andere Produkte her. Im 18. Jahrhundert tauchten im Zusammenhang mit der neuen Lebensweise, die Peter I. aus Europa brachte, handwerkliche Spezialitäten auf: Flechter, Schnupfmacher, Uhrmacher, Kutschenmacher, Hutmacher, Friseure, Buchbinder usw. Zuev M. N. Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Lernprogramm. - M.: Trappe, 2002. -

Unter Peter I. wurde versucht, die kleine handwerkliche Produktion unter staatliche Kontrolle zu stellen. So sollten sich 1722 auf Anordnung des Königs Handwerker den Werkstätten anschließen. In den Geschäften wurden Vorarbeiter gewählt, die die Qualität der Produkte und das Verfahren zur Aufnahme in die Geschäftsorganisation überwachten. Um Lehrling zu werden, mussten Lehrlinge sieben Jahre lang das Handwerk beherrschen, diese wiederum konnten frühestens zwei Jahre später Meister werden. Diese Gildenorganisationen hatten zwar nicht die strenge Regulierung der Produktion und Vermarktung von Produkten, die es im mittelalterlichen Europa gab, und im Allgemeinen hatte dieses System keine solche Verteilung wie im Westen.

2. Verwaltungsreform Unter Petrus 1

Peter I. versuchte, interne Transformationen in Russland durchzuführen, um es auf die europäische Ebene zu bringen. Neben militärischen und diplomatischen Problemen befasste er sich intensiv mit allen Fragen der russischen Staatsverwaltung. 25 Jahre lang – von 1700 bis 1725 – verabschiedete er fast dreitausend verschiedene Gesetze und Verordnungen über die wirtschaftlichen, bürgerlichen und häuslichen Aspekte des Lebens der Bevölkerung, einschließlich der Verwaltungsstrukturen des Staates. Neben Reformen in der Industrieproduktion war die Reform des Systems der staatlichen und lokalen Verwaltung in erster Linie mit den militärischen Bedürfnissen des Landes verbunden. In den ersten Jahren seiner Regentschaft befasste sich der junge König gelegentlich und in Eile mit diesen Themen. Und erst in den letzten sieben oder acht Jahren seiner Regierungszeit erhielten die Aktivitäten aller Verwaltungsinstitutionen dank seiner Bemühungen einen ordnungspolitischen Rahmen und wurden nach einem bestimmten System geregelt.

Radikale umfassende Reformen im Bereich der Regierung waren der Notwendigkeit geschuldet, die absolute Monarchie zu stärken. Zunächst war es notwendig, eine harmonische Verwaltungsvertikale zu schaffen, die der obersten Autorität vollständig untergeordnet ist. Dies zielte auf eine radikale Umstrukturierung der gesamten Struktur der öffentlichen Verwaltung von oben nach unten. Kargalov V.V., Saveliev Yu.S., Fedorov V.A. Geschichte Russlands von der Antike bis 1917. - M.:

Hauptgegenstand der Umstrukturierung war die Boyar Duma, die sich ständig in die Angelegenheiten von Peters Vorgängern einmischte und nicht mehr dem Regime der absoluten Monarchie entsprach. 1699 richtete Peter anstelle der Boyar Duma das engste Büro von acht vertrauenswürdigen Personen ein, um bei der Lösung von Staatsangelegenheiten behilflich zu sein, das er Ministerrat nannte.

1711 schaffte er auch diese Struktur ab und schuf einen regierenden Senat aus neun von ihm ernannten Personen. Es war das höchste staatliche Organ mit gesetzgebender, administrativer und richterlicher Gewalt. Im Januar 1722 wurden neue Positionen des Generalstaatsanwalts und des Hauptstaatsanwalts des Senats eingerichtet, um die Aktivitäten des Senats zu überwachen.

Der Kaiser wurde zum Oberhaupt der Staatsmacht. Dieser Titel wurde Peter 1721 nach dem siegreichen Ende des Nordischen Krieges mit Schweden vom Senat verliehen und Russland zum Imperium ausgerufen. Von nun an hatten Peter und seine Erben unbegrenzte Macht, das Recht, strenge Vorschriften in Verwaltung, Ideologie, sozialem Leben und Kultur einzuführen.

Peter I. verbrachte viel Zeit damit, das veraltete Ordnungssystem zu reformieren. In den Jahren 1717-1718 wurde fast die gesamte zahlreiche, komplexe, verwirrende, unsystematische "Menge" von Orden durch Kollegien - neue Leitungsgremien - ersetzt. Im Gegensatz zu Orden, die in der Regel über regionale Zuständigkeiten verfügten, verfügten Kollegien über landesweite Befugnisse, was wiederum eine höhere Zentralisierung bewirkte. Insgesamt wurden elf Kollegien geschaffen: Das Militärkollegium war für die Armee zuständig, das Admiralitätskollegium für die Flotte, das Justizkollegium für die Gesetzgebung, das Manufakturkollegium für die Industrie usw. Später wurden die Rechte des Kollegiums dem Heiligen Synod verliehen, der die kirchlichen Angelegenheiten leitete, sowie dem Obermagistrat, der für die städtischen Angelegenheiten zuständig war. Kargalov V.V., Saveliev Yu.S., Fedorov V.A. Geschichte Russlands von der Antike bis 1917. - M.:

Die Boards wurden nach schwedischem Vorbild, aber unter Berücksichtigung russischer Gegebenheiten erstellt. Jeder von ihnen umfasste einen Präsidenten, einen Vizepräsidenten, Berater, Assistenten und einen Sekretär. Der Vorstandsvorsitzende war in der Regel ein Russe und der Vizepräsident ein Ausländer. Die Arbeit in den Kollegien war klar organisiert, im Gegensatz zum geordneten Durcheinander und Durcheinander. Peter hoffte aufrichtig, dass das Kollegialsystem nicht die alten Laster tragen würde: Willkür, Missbrauch, Bürokratie, Bestechung. Aber die Hoffnungen des Königs sollten sich nicht erfüllen, denn unter den Bedingungen der unglaublichen Stärkung der Rolle der Bürokratie wuchs das Ausmaß dieser Laster nur noch.

In den Jahren 1708-1710 wurde eine Provinzreform durchgeführt, wonach das ganze Land in acht Provinzen aufgeteilt wurde: Moskau, Ingermanland (St. Petersburg), Kiew, Smolensk, Kasan, Asow, Archangelsk, Sibirien. Die Provinzen wiederum wurden in Grafschaften unterteilt. In den Händen des Gouverneurs waren Verwaltungs-, Justiz-, Polizei- und Finanzfunktionen konzentriert, in deren Rahmen Steuern erhoben, rekrutiert, nach flüchtigen Bauern gesucht, Gerichtsverfahren geprüft und die Truppen mit Lebensmitteln versorgt wurden.

Anschließend kam Peter wiederholt auf das Problem der Reorganisation der Kommunalverwaltung zurück. 1719 wurde die zweite Provinzialreform durchgeführt, die Anzahl der Provinzen auf elf erhöht, die Provinzen in 50 Provinzen aufgeteilt, die den Kollegien und dem Senat direkt unterstanden. Gemäß der Reform erstreckte sich die Macht des Gouverneurs nur auf die Provinz der Provinzstadt, und in den übrigen Provinzen waren Woiwoden an der Macht, die den Gouverneuren in militärischen und gerichtlichen Angelegenheiten unterstellt waren.

Gleichzeitig mit der Provinzialreform sollte auch die Stadtreform durchgeführt werden. Peter wollte den Städten volle Selbstverwaltung geben, damit sie dort Bürgermeister wählen konnten. Im Gegensatz zu Westeuropa hatten die russischen Städte des frühen 18. Jahrhunderts jedoch noch keine reiche und einflussreiche Bourgeoisie gebildet, die die Stadtregierung übernehmen konnte. 1720 wurde in St. Petersburg der Obermagistrat eingesetzt, der die städtischen Güter in Russland leiten sollte. Lesebuch zur Staats- und Rechtsgeschichte Russlands. / Ed. Chibiryaeva S.A. - M.: Bylina, 2000.

Es sei darauf hingewiesen, dass sich das im Zuge der Reformen von Peter dem Großen geschaffene Verwaltungssystem als sehr stark herausstellte. Im Allgemeinen blieb es (mit einigen Änderungen) bis 1917 erhalten. Die Führungsstruktur, der Machtmechanismus und seine Funktionen blieben fast zwei Jahrhunderte lang unerschütterlich.

Peters Reformen richteten sich zweifellos gegen die alte Bojarenaristokratie, die keine Veränderung und die Stärkung einer starken Zentralmacht wollte. Gleichzeitig setzte Peter auf den lokalen Adel, der als fortschrittlicherer junger Stand den Kurs zur Stärkung der absoluten Monarchie unterstützte. Um den Adel wirtschaftlich zu unterstützen, erließ Peter 1714 ein Dekret über die einheitliche Erbfolge, wonach die beiden Formen des feudalen Grundbesitzes (Patrimonien und Stände) endgültig in einem einzigen Rechtsbegriff - dem "unbeweglichen Vermögen" - verschmolzen wurden. Beide Arten von Höfen wurden in jeder Hinsicht angeglichen, der Besitz wurde auch ein erblicher und kein bedingter Hof, sie konnten nicht zwischen Erben aufgeteilt werden. Güter wurden nur von einem der Söhne geerbt, normalerweise dem ältesten. Die verbleibenden Kinder erhielten eine Erbschaft in Geld und anderem Vermögen, sie mussten zum Militär- oder Zivildienst eintreten.

Dieses Dekret grenzte eng an die Einführung der Rangordnung im Jahre 1722 an. Gemäß dieser Tabelle wurden alle Positionen des Staats- und Militärdienstes in 14 Klassenränge unterteilt, von der niedrigsten - der vierzehnten - bis zur höchsten - der ersten. Gemäß der Tabelle mussten Angestellte aus dem Adel oder Bürgertum diese Stufen durchlaufen, um befördert zu werden. Dieses Dokument führte das Dienstaltersprinzip ein und beseitigte schließlich das zuvor aufgehobene Prinzip der Pfarrei, das stillschweigend noch im Land existierte. Am meisten interessiert an der Einführung dieses Ordens waren die Adligen, die nun in die höchsten staatlichen Ränge aufsteigen konnten, wirklich an die Macht kommen. Pawlenko N.I. Peter der Große. - M.: Wissen, 1990. - S.72.

Es ist angebracht, daran zu erinnern, dass der Adel unter Peter nicht die privilegierte Klasse war, zu der er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde. Sie waren immer noch Serviceleute, die im öffentlichen Dienst waren. Wenn die Adligen in vorpetrinischer Zeit nach Feldzügen nach Hause zurückkehrten, mussten sie sich unter Peter ab dem 15. Lebensjahr regulären Regimentern anschließen, einen langen Soldatendienst „von Grund auf“ absolvieren und erst danach einen Offiziersrang erhalten und dienen in der Armee bis ins hohe Alter oder Invalidität. Andererseits erhielt jeder Soldat, der in den Rang eines Offiziers aufstieg, den erblichen Adel.

Neben dem Dienstdienst wurde den Adligen auch der akademische Dienst übertragen. Hunderte junger Adliger mussten Militär- oder Marineangelegenheiten in Russland oder im Ausland studieren. Alle männlichen Adelskinder mussten Alphabetisierung, Tsifiri (Arithmetik) und Geometrie lernen, sonst durften sie nicht heiraten. Lesebuch zur Staats- und Rechtsgeschichte Russlands. / Ed. Chibiryaeva S.A. - M.: Bylina, 2000. - S.289.

Ein charakteristisches Merkmal der russischen Autokratie in vorpetrinischer Zeit war die vollständige Verschmelzung von Kirche und Staat. Während sich in Westeuropa die Kirche immer weiter von der staatlichen Verwaltung entfernte, gab es in Russland im 17. Jahrhundert einen sogenannten Kirchenstaat. Der König selbst fungierte sowohl als oberster Herrscher der Kirche als auch als Staatsoberhaupt; religiöse Ideen waren die wichtigsten im weltlichen Leben.

Peter I. zerstörte diese Tradition und führte eine Kirchenreform durch, die die Kirche vollständig dem Staat unterordnete. Nach dem Tod des Oberhauptes der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Andrian, im Jahr 1700 wurde das Patriarchat abgeschafft (das erst nach der Februarrevolution von 1917 wiederhergestellt wurde). 1721 wurde die Heilige Synode gegründet – ein besonderes „geistliches Gremium“, das die Angelegenheiten der Kirche verwaltete. An der Spitze des Heiligen Synods stand der Hauptprokurator, eine weltliche Person, normalerweise aus Wachoffizieren. Alle Mitglieder der Synode wurden vom Zaren selbst ernannt. Die wirtschaftlichen Rechte der Kirche wurden merklich eingeschränkt, ihre riesigen Grundstücke wurden beschnitten, ein Teil ihrer Einnahmen wurde in den Staatshaushalt abgezogen. Pushkarev S. G. Rückblick auf die russische Geschichte. - M.: Jurist, 2002. - S.158.

Beginnend mit Peter I. begann der Staat, sich in das religiöse Leben einzumischen, gefolgt von der obligatorischen Kommunion aller Orthodoxen. Durch die Synode wurde das Beichtgeheimnis abgeschafft, die Priester waren verpflichtet, dem Staatsgeheimnis über die bei der Beichte abgelegten Beichten von Gemeindemitgliedern Bericht zu erstatten, wenn sie staatliche Interessen berührten. Von nun an war die Kirche in allen weltlichen Angelegenheiten verpflichtet, den Anordnungen der weltlichen Obrigkeit Folge zu leisten.

3. Binnen- und Außenhandel Unter Petrus 1

Um den heimischen Markt zu erhalten und zu rationalisieren, wurde 1719 das College of Commerce gegründet. Später wurden die Main- und Stadtmagistrate eingerichtet, deren Aufgaben alle Arten der Unterstützung der Kaufleute, ihrer Selbstverwaltung und der Gründung von Zünften umfassten.

Um die Handelswege zu verbessern, begann die Regierung erstmals in der Geschichte des Landes mit dem Bau von Kanälen. So wurde 1703-1709 der Vyshnevolotsky-Kanal gebaut, der Bau des Mariinsky-Wassersystems, des Ladoga-Kanals (1718), kurz nach dem Tod von Peter, dem Wolga-Don-Kanal (1698), dessen Bau abgeschlossen wurde erst 1952 fertiggestellt, begann. Die Landstraßen waren sehr schlecht, während der Zeit der Regenfälle und Schlammlawinen wurden sie unpassierbar, was natürlich die Entwicklung regelmäßiger Handelsbeziehungen behinderte. Hinzu kamen noch viele Binnenzölle im Land, die auch das Wachstum des gesamtrussischen Marktes bremsten.

Es sei darauf hingewiesen, dass die Entwicklung des Binnenhandels durch "Geldhunger" gebremst wurde, das Land litt immer noch unter einem akuten Mangel an Währungsmetallen. Der Geldumsatz bestand hauptsächlich aus kleinen Kupfermünzen. Die Silberkopeke war eine sehr große Geldeinheit, oft wurde sie in mehrere Teile zerhackt, von denen jeder einen unabhängigen Umsatz machte.

1704 begann Peter I. mit einer Währungsreform. Es wurden Silberrubelmünzen oder einfach Rubel ausgegeben, die bis Peter der Große nur eine bedingte Zähleinheit blieben (der Rubel existierte nicht als Münze). Der Silbertaler wurde als Gewichtseinheit des Rubels genommen, obwohl der Silbergehalt im Rubel geringer war als im Taler. Auf den Rubel wurden ein Porträt von Peter I., ein Doppeladler, das Ausgabejahr und die Inschrift „Zar Peter Alekseevich“ gestempelt. Kolomiets A. G. Geschichte des Vaterlandes. - M.: BEK, 2002. - S.326.

Das neue Währungssystem basierte auf einem sehr einfachen und rationalen Dezimalprinzip: 1 Rubel \u003d 10 Griwna \u003d 100 Kopeken. Übrigens kamen viele westliche Länder viel später zu einem solchen System. Es wurden fünfzig Kopeken ausgegeben - 50 Kopeken, halbe fünfzig Kopeken - 25 Kopeken, Nickel - 5 Kopeken. Später wurden Altyn - 3 Kopeken und Fünf-Altyn - 15 Kopeken hinzugefügt. Die Prägung von Münzen wurde zu einem strikten und bedingungslosen Monopol des Staates, ein Verbot der Ausfuhr von Edelmetallen ins Ausland wurde verkündet. Pushkarev S.G. Rückblick auf die russische Geschichte. - M.: Jurist, 2002. - S.161. Im gleichen Zeitraum war die Suche nach einheimischen Silbervorkommen in Transbaikalien, im Gebiet Nertschinsk, von Erfolg gekrönt. Die Stärkung des Währungssystems wurde auch durch einen Anstieg der Exporte und eine positive Außenhandelsbilanz erleichtert.

Unter Peter I. wurden auch Goldmünzen ausgegeben: Caesars Rubel und Chervonets. Die ersten von ihnen wurden oft als militärische Auszeichnung für die unteren Ränge verwendet - Soldaten, während der Rubel wie eine Medaille um den Hals gehängt wurde. Chervonets hingegen dienten hauptsächlich dem Außenhandelsumsatz und hatten fast keine Verbreitung im Inland.

Anfangs war der Petrovsky-Rubel ziemlich wertvoll und entsprach 8 1/3 Spulen reinem Silber (1 Spule = 4,3 g). Später, als Folge negativer wirtschaftlicher Veränderungen im Land, „verlor der Rubel allmählich an Gewicht“, zuerst auf 5 5/6 und dann auf 4 Spulen. Kolomiets AG Die Geschichte der Heimat. - M.: BEK, 2002. - S.327.

Peters Reformen wirkten sich auch auf den Außenhandel aus, der sich vor allem dank des Zugangs zur Ostsee aktiv zu entwickeln begann. Die gezielte Merkantilismuspolitik der Regierung trug zur Stärkung der Außenhandelsorientierung der russischen Wirtschaft bei. Einer der Ideologen des Merkantilismus war der russische Denker und Ökonom I.T. Pososhkov, der 1724 das Buch von Armut und Reichtum veröffentlichte. Darin betonte er, dass das Land technisch fortgeschrittene Unternehmen auf der Grundlage einheimischer Rohstoffe gründen müsse, um selbstbewusst in den ausländischen Markt eintreten zu können.

Anhänger des Merkantilismus glaubten, dass das Land eine aktive Außenhandelsbilanz erreichen sollte, d.h. Überschuss der Einnahmen aus dem Warenexport über die Kosten des Warenimports in das Land. Zum Beispiel belief sich 1726 der Export aus Russland über die wichtigsten Seehäfen - St. Petersburg, Archangelsk, Riga - auf 4,2 Millionen Rubel und der Import auf 2,1 Millionen.

Ein obligatorisches Element des Merkantilismus ist die Errichtung strenger Zollschranken, um einheimische Produzenten vor ausländischen Konkurrenten zu schützen. So wurde 1724 ein Zolltarif eingeführt, wonach auf die Einfuhr ausländischer Waren wie Eisen, Leinwand, Seidenstoffe ein Zoll von bis zu 75% ihres Wertes erhoben wurde, um ihre Produktion im eigenen Land anzukurbeln . Auf niederländisches Leinen, Samt, Silber und andere Waren wurden bis zu 50 % Zoll erhoben, auf Waren, die in Russland in unzureichender Menge hergestellt wurden, bis zu 25 %: Wollstoffe, Schreibpapier, bis zu 10 % - auf Kupfergeräte, Fensterglas usw. .d.

Hohe Ausfuhrzölle wurden auf Rohstoffe erhoben, die für einheimische Unternehmer notwendig sind, damit sie das Land nicht verlassen. Der Staat behielt im Grunde den gesamten Außenhandel durch monopolistische Handelsgesellschaften und Bewirtschaftung in seinen Händen. Die Hauptwährung im Auslandsumlauf war nach wie vor der Silbertaler (Yefimok). Pushkarev S. G. Rückblick auf die russische Geschichte. - M.: Jurist, 2002. - S.160.

Auch in der Struktur des Außenhandels kam es zu erheblichen Veränderungen. Wenn zu Beginn des 18. Jahrhunderts hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe exportiert wurden, nahmen Mitte der 1720er Jahre die Herstellungsprodukte einen größeren Anteil ein: Uraleisen aus den Demidov-Fabriken, Leinen, Seile, Leinwand. Bei den Importen nahmen nach wie vor Luxusgüter für Mitglieder der Königsfamilie und des Adels sowie Kolonialwaren das größte Volumen ein: Tee, Kaffee, Gewürze, Zucker, Weine. Dank der energischen Aktionen von Peter hörte Russland ab 1712 zum ersten Mal in der Geschichte auf, Waffen in Europa zu kaufen.

In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts änderte sich auch die Geographie der russischen Außenhandelszentren. Wenn Archangelsk im 17. Jahrhundert die Hauptrolle im Handel mit dem Westen spielte, dann nahm St. Petersburg bald seinen Platz ein und später - Riga, Revel (Tallinn), Wyborg, Narva. Handelsbeziehungen mit Persien und Indien wurden entlang der Wolga über Astrachan und das Kaspische Meer mit China - über Kyakhta - geführt. Kolomiets AG Die Geschichte der Heimat. - M.: BEK, 2002. - S.328.

4. Veränderungen im Finanzsystem Unter Petrus 1

Der Krieg im Norden mit Schweden, die Feldzüge im Süden zum Asowschen Meer, der Bau der Flotte, Manufakturen, Kanäle und Städte forderten ständig enorme Staatsausgaben. Der russische Haushalt war in einem kritischen Zustand. Die Aufgabe wurde gestellt, um alle neuen Steuereinnahmen zu finden. Speziell autorisierte Personen - Profitmacher - wurden auf die Suche nach neuen Steuerobjekten geschickt. Ab 1704 wurde eine endlose Reihe neuer Steuern eingeführt: Mühle, Biene, Keller, Bad, Pfeife - von Öfen, Homute, Mütze, Schuh, Eisbrechen, Tränken, von Schismatikern, Kutschern, Wirtshäusern, von Bärten, Verkauf von Esswaren, Schärfen von Messern und andere "kleine Gebühren aller Art".

Zu den neuen Steuern kamen staatliche Monopole hinzu. Neben Harz, Pottasche, Rhabarber, Leim kamen neue Monopolwaren hinzu: Salz, Tabak, Kreide, Teer, Fischöl, Schmalz, Eichensärge. Der Fischfang wurde zum Lösegeld, Wein wurde nur noch in staatlichen Wirtshäusern verkauft.

Die Haupteinnahmen stammten aus direkten Steuern, die nur den "schändlichen" Gütern auferlegt wurden. Am Ende von Peters Regierungszeit wurden viele geringfügige Gebühren abgeschafft. Und um die Staatseinnahmen zu erhöhen, wurde anstelle der seit 1679 bestehenden Haushaltssteuer 1718-1724 eine Kopfsteuer von der Revisionsseele eingeführt, die nicht nur von einem Arbeiter, sondern auch von Jungen, alten Menschen gezahlt wurde und sogar diejenigen, die starben, aber noch in Revisionslisten aufgeführt waren. Die Gutsbesitzer zahlten jährlich 74 Kopeken zugunsten der Staatskasse, plus weitere 40-50 Kopeken an ihren Gutsbesitzer, und die Staatsbauern zahlten 1 Rubel 14 Kopeken jährlich nur an die Staatskasse. Karamzin N. M. Traditionen der Jahrhunderte. - M.: Wissen, 1988. - S.133.

Für eine genauere Erfassung des Landes begann man alle 20 Jahre eine Volkszählung der männlichen Bevölkerung durchzuführen. Basierend auf den Ergebnissen der Volkszählungen wurden Revisionsgeschichten (Listen) erstellt. Während der Volkszählung stieg die Zahl der Leibeigenen, da ehemalige Leibeigene, die zuvor nach dem Tod ihres Herrn die Freiheit erhalten hatten, dieser Kategorie gleichgestellt wurden.

Darüber hinaus wurden die schwarz gemähten Bauern der nördlichen Regionen, die gepflügten Bauern Sibiriens und die Völker der mittleren Wolga-Region, die zuvor keine Steuern gezahlt hatten, weil sie keine Leibeigenen waren, besteuert. Einzelne Paläste wurden hinzugefügt, d.h. ehemalige Servicekräfte (Kanoniere, Bogenschützen), bisher steuerbefreit. Die Kopfsteuer mußten nun auch die Städter zahlen - Städter, Spießer.

Verschiedene Stände strebten nach allen möglichen Privilegien, um von der Zahlung von Steuern befreit zu werden. Die Erhebung der Steuern erfolgte immer mit großen Schwierigkeiten, mit enormen Rückständen, da die Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung sehr gering war. So beliefen sich die Zahlungsrückstände 1732 auf 15 Millionen Rubel, was das Doppelte der Einnahmen war.

Die Haupteinnahmequelle des Staatshaushalts waren, wie bereits erwähnt, die direkten Steuern der Bevölkerung - bis zu 55,5 % im Jahr 1724. Daneben spielten wie im 17. Jahrhundert indirekte Steuern und ein Lösegeldsystem für den Verkauf von Monopolgütern sowie Lösegelder für den Bau von Mühlen, Brücken etc. eine wichtige Rolle. Es verbreiteten sich verschiedene Sachpflichten wie Rekrutierung, Stationierung (Wohnung) und Unterwasser, wonach die Bauern die aufstehenden Truppenteile mit Nahrung und Futtergetreide zu versorgen hatten. Staatsbauern waren auch verpflichtet, verschiedene Arbeiten zugunsten des Staates zu verrichten: Post zu transportieren und Karren für Karren zuzuteilen, am Bau von Kanälen, Häfen und Straßen teilzunehmen. Karamzin N. M. Traditionen der Jahrhunderte. - M.: Wissen, 1988. - S.134.

Eine besondere Rolle bei der Auffüllung der Einnahmen der Staatskasse spielten Manipulationen mit kleinen Kupfermünzen. So betrug beispielsweise der Marktpreis für ein Pud Kupfer 7 Rubel, aber zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde aus dieser Masse Kupfergeld für 12 Rubel und bis 1718 für 40 Rubel geprägt. Die enorme Differenz zwischen dem Marktpreis von Kupfer und dem Nennwert einer Kupfermünze führte zu ihren endlosen illegalen Fälschungen - "Diebesgeld", steigende Preise und Geldentwertung, Verarmung der Bevölkerung.

Der wichtigste Haushaltsposten waren die Militärausgaben. So absorbierten beispielsweise die Feldzüge von Peter I. ungefähr 80-85% aller Einnahmen in Russland und kosteten 1705 96%. Während der Reformzeit des Petrus systematisch

Ausgaben für den Staatsapparat, für den Bau von St. Petersburg und den umliegenden Palästen, für verschiedene zeremonielle Veranstaltungen anlässlich militärischer Siege - „Siege“, großartige Feste usw. sowie staatliche Darlehen, insbesondere nach dem Tod von Peter I .

Um das Finanzsystem in den Jahren 1719-1721 zu rationalisieren und streng zu zentralisieren, wurden die höchsten staatlichen Organe geschaffen: das Kammerkollegium - um die Einnahmen des Landes zu verwalten, das Stabskollegium - um die Ausgaben zu verwalten, das Revisionskollegium - um das Finanzsystem zu kontrollieren als Ganzes. All dies geschah im Gegensatz zum vorherigen System, als jeder Orden seine eigenen Einnahmequellen hatte. Karamzin N. M. Traditionen der Jahrhunderte. - M.: Wissen, 1988. - S.135.

5. Militärreform Petra 1

Eine der bedeutendsten Transformationen von Peter I. sollte die Militärreform genannt werden, die es ermöglichte, die russische Armee den damaligen europäischen Standards anzunähern.

Ende des 17. Jahrhunderts löste Peter I. die Strelitzentruppen nicht so sehr wegen ihrer militärischen Inkompetenz auf, sondern aus politischen Gründen, da die Strelitzen in ihrer Masse die gegen Peter gerichteten Kräfte unterstützten. Infolgedessen blieb der König ohne Armee. Die in den Jahren 1699-1700 unter der Führung ausländischer Offiziere in den Kämpfen bei Narva hastig aufgestellten Regimenter zeigten eine völlige Unfähigkeit, den Schweden Widerstand zu leisten. Mit Hilfe seiner Mitstreiter der „lustigen Truppe“ machte sich Peter energisch an die Rekrutierung und Ausbildung einer neuen Armee. Und bereits 1708-1709 zeigte sie sich auf der Ebene der Armeen eines europäischen Landes.

Zunächst wurde das frühere Prinzip der Bildung einer Armee durch zufällige Soldaten aus Wanderern, Jägern, abhängigen Personen usw. aufgehoben.Zum ersten Mal wurde in Russland eine reguläre Armee auf der Grundlage der Rekrutierungspflicht geschaffen, die war gegründet ab 1705. Insgesamt wurden bis 1725 53 Rekruten durchgeführt, wonach mehr als 280.000 Menschen in Armee und Marine mobilisiert wurden. Zunächst wurde aus 20 Haushalten ein Rekrut in die Armee aufgenommen und ab 1724 nach den Grundsätzen der Kopfsteuer rekrutiert. Rekruten wurden militärisch ausgebildet, erhielten Uniformen und Waffen, während bis zum 18. Jahrhundert Soldaten - sowohl Adlige als auch Bauern - in voller Ausrüstung zum Dienst kommen mussten. Gumilyov L. N. Von Russland nach Russland. Essays zur russischen Geschichte. - M.: Logos, 1999. - S.244.

Peter I. nutzte das in Europa weit verbreitete Prinzip einer Söldnerarmee aus Ausländern fast nicht. Er bevorzugte die nationalen Streitkräfte. Interessanterweise wurde in Bezug auf Rekruten die folgende Regel aufgestellt: Wenn ein Rekrut aus Leibeigenen stammte, wurde er automatisch frei, und dann wurden auch seine nach der Befreiung geborenen Kinder frei.

Die russische Feldarmee bestand aus Infanterie-, Grenadier- und Kavallerieregimentern. Der Kaiser widmete zwei Regimentern besondere Aufmerksamkeit - Preobrazhensky und Semenovsky, die Peter in seiner Jugend in Moskau während des Kampfes um den Thron geschaffen und später in eine Palastwache umgewandelt hatte. Alle Adligen mussten vom Soldatenrang aus Wehrdienst leisten. So war es nach dem Dekret von 1714 verboten, Adlige, die den Militärdienst in den Garde-Regimentern nicht abgeleistet hatten, zu Offizieren zu befördern, was nicht allen adligen Kindern gefiel. Die fähigsten jungen Adligen wurden zum Studium (insbesondere maritime Angelegenheiten) ins Ausland geschickt.

Die Ausbildung der Offiziere erfolgte in den 1698-1699 gegründeten Militärschulen Bombardier (Artillerie) und Preobrazhenskaya (Infanterie). Auf Erlass von Peter wurden Anfang der 1720er Jahre 50 Garnisonsschulen gegründet, um Unteroffiziere auszubilden. Timoshina T.M. Wirtschaftsgeschichte Russlands: Lehrbuch / Ed. Prof. M.N. Chepurin. -8. Aufl. Ster. - M.: Anwaltshaus "Justitsinform", 2002. - S.80.

Peter I. widmete der Flotte besondere Aufmerksamkeit. Ende des 17. Jahrhunderts wurden in Woronesch und Archangelsk Schiffe gebaut. 1704 wurden die Admiralität und Werften in St. Petersburg gegründet, wohin sich der Bau von Schiffen der Marine verlagerte. Auf der Admiralitätswerft, wo zur gleichen Zeit

Bis zu 10.000 Menschen arbeiteten, von 1706 bis 1725 wurden etwa 60 große und mehr als 200 kleine Schiffe für die Baltische Flotte gebaut. Seeleute für die Flotte wurden auch durch Rekrutierung rekrutiert. Mitte der 1720er Jahre bestand die Marine aus 48 Schlachtschiffen und etwa 800 Galeeren und anderen Schiffen, auf denen etwa 28.000 Besatzungsmitglieder dienten. 1701 wurde in Moskau die Schule für Mathematik und Navigationswissenschaften gegründet, die sich im berühmten Sukharev-Turm befindet, wo Marineoffiziere ausgebildet wurden. Timoshina T.M. Dekret. op. - S.81.

Fazit

Es ist sehr schwierig, alle Transformationen von Peter I. zu bewerten. Diese Reformen sind sehr widersprüchlich, sie können nicht eindeutig bewertet werden. Das Wichtigste ist, dass Peter I. zum ersten Mal nach der Taufe Russlands einen energischen Versuch unternahm, das Land der europäischen Zivilisation näher zu bringen.

Peter I. betonte immer wieder, dass Russland den weltwirtschaftlichen Prozessen nicht länger verschlossen bleiben sollte, wenn es nicht weiterhin in der sozioökonomischen Entwicklung hinterherhinken und allmählich in eine schwere koloniale Abhängigkeit von fortgeschrittenen westlichen Ländern geraten wollte, wie dies bei vielen gescheiterten asiatischen Staaten der Fall war Traditionalismus zu beenden. Als Ergebnis von Peters Reformen gelang es Russland, seinen rechtmäßigen Platz im System der europäischen Staaten einzunehmen. Es ist zu einer Großmacht mit einer effizienten Wirtschaft, einer mächtigen Armee und Marine, einer hoch entwickelten Wissenschaft und Kultur geworden.

Peter strebte bei der Durchführung von Reformen in Russland nach einem idealen Staat auf der Grundlage gerechter und vernünftiger Gesetze, was sich jedoch als Utopie herausstellte. In der Praxis wurde im Land ein Polizeistaat ohne jegliche Institutionen sozialer Kontrolle geschaffen.

Peter übernahm fortschrittliche Technologien, wissenschaftliche, militärische und andere Errungenschaften im Westen und schien die Entwicklung der Ideen des Humanismus dort nicht zu bemerken, um so mehr wollte er sie nicht auf russischem Boden einführen. Unter Peter verschärfte sich die Leibeigenschaft der Bauern, wodurch die Reformaktivitäten des Zaren hauptsächlich durchgeführt wurden, da es im Land fast keine anderen Quellen des Wirtschaftswachstums gab. Die Mühsal der Reformen, die auf die Schultern der Bauern und der städtischen Bevölkerung fielen, war mehr als einmal die Ursache für große Volksaufstände in Zentralrussland, der Wolga-Region, der Ukraine und dem Don, zum Beispiel der von Kosaken angeführte Aufstand Kondraty Bulavin wurde 1707-1708 von den zaristischen Behörden brutal unterdrückt.

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Unter den Nachfolgern von Peter zu Katharina II

Peters unmittelbare Nachfolger setzten seine Handelspolitik fort, aber bald zeigten sich ihre Mängel und vor allem eine übermäßige kleinliche Regulierung von Handel und Industrie. Seitens der Kaufleute wurden Proteste erhoben, zu deren Prüfung 1727 in St. Petersburg eine besondere Kommission eingerichtet wurde. Unter den von ihr geprüften Anträgen befand sich eine Petition von in St. Petersburg lebenden englischen, holländischen und Hamburger Kaufleuten mit der Bitte, die Zölle auf importierte ausländische Waren zu senken. 1731 wurde ein Zolltarif erlassen, wonach die Zölle auf importierte Waren gesenkt und auf einige exportierte Waren vollständig kombiniert wurden. Die Preisbesteuerung wurde für die meisten Waren durch Zölle auf Gewicht, Maß und Rechnung ersetzt. Die Besteuerung von Waren, die Archangelsk passieren, mit einem zusätzlichen Zoll von 25 % wurde abgeschafft. 1731 wurde eine „Seecharta“ herausgegeben, wonach russischen Kaufleuten, die ihre Waren aus St. Petersburg, Archangelsk und Kola auf ihren eigenen Schiffen oder allgemein auf in Russland gebauten Schiffen schickten, viermal weniger Gebühren berechnet wurden als ihnen wurden durch den Tarif festgelegt; von der Einfuhr auf denselben Schiffen, um Betrug zu vermeiden, nahmen sie einen vollen Zoll. Wenn ein russischer Staatsbürger seine Waren auf ausländischen Schiffen freigab, zahlte er nur 3/4 des für Ausländer festgesetzten Zolls. Dank der Zollentlastung belebte sich der Handel; so wurden 1726 russische Waren aus St. Petersburg im Wert von 2 2/5 Millionen Rubel und 1751 - 4 1/4 Rubel ausgeführt; 1726 wurde es für 1 1/2 und 1751 für 3 3/4 Millionen Rubel nach St. Petersburg gebracht.

Peters letzter Befehl, drei russische Schiffe mit russischen Waren nach Spanien zu schicken, wurde unter Katharina I. ausgeführt: Die Schiffe waren mit Schmalz, Hanf, Seilen, Juft, Segeltüchern, Leinwand, Flachs und Kaviar beladen; die Schatzkammer lieferte 2/3 der Fracht aus sich selbst, der Rest wurde unter großen Schwierigkeiten bei den Kaufleuten gesammelt, von denen zwei auf Befehl der Regierung diese Reise antreten sollten. Die Schiffe kamen sicher in Cadiz an, und hier war die Ladung unter der Aufsicht des russischen Konsuls bald ausverkauft; aber dieses Beispiel fand keine Anhänger. Das gleiche Ergebnis hatte Versuche, einen aktiven Handel mit Italien und Frankreich zu beginnen. Erfolgreicher und länger war die Erfahrung der Kaufleute Bazhenov und Krylov, die Waren auf eigenen Schiffen nach Amsterdam und Hamburg schickten.

Im Allgemeinen blieb der russische Außenhandel noch in den Händen von Ausländern, zunächst überwiegend von Niederländern, ab den 1930er Jahren von Briten. Der Export von Eisen, Leinwand, Leinen und Rhabarber aus Rußland war in englischer Hand konzentriert. Die Briten brachten südeuropäischen Kaufleuten bei, Bestellungen für russische Waren bei englischen Handelsfirmen aufzugeben. Die Regierung versuchte immer wieder, direkte Handelsbeziehungen mit Frankreich aufzubauen, scheiterte jedoch, zum Teil aus politischen Gründen, vor allem am fehlenden Unternehmergeist der russischen und französischen Kaufleute. 1734 wurde zwischen Russland und England ein Abkommen geschlossen, das den Untertanen beider Staaten das Recht auf freie Schifffahrt und freien Handel in allen ihnen gehörenden Gebieten Europas einräumte und englische und russische Schiffe auf Grund größter Gunst zuließ. Sowohl die Russen in England als auch die Briten in Russland hatten das Recht, bis auf wenige Ausnahmen alle Arten von Waren zu transportieren, und es wurden auf beiden Seiten die gleichen Zölle gezahlt. Um Betrug und Fälschung auszuschließen, wurde eine „wahre Ehe“ gegründet, wobei die Verantwortung für die gute Qualität der Produkte den Inspektoren übertragen wurde. Dieser Vertrag wurde 1742 um weitere 15 Jahre verlängert.

Den gleichen Charakter hatte der Handelsvertrag von 1726 mit Preußen, der 1743 für 18 Jahre erneuert wurde. In Schweden war es 1735 durch eine Vereinbarung erlaubt, Brot für 50.000 Rubel, Hanf, Flachs und Masten zollfrei aus den Häfen der Ostsee auszuführen – ebenfalls für 50.000 Rubel. Nach einem zweijährigen Krieg wurde 1743 ein neuer Vertrag geschlossen, der den gegenseitigen Freihandel zwischen den Untertanen beider Staaten wiederherstellte. Die zollfreie Ausfuhr von Brot, Hanf und Flachs aus Russland war für eine doppelt so große Menge wie im Abkommen von 1735 erlaubt, und im Falle eines Ernteausfalls in Schweden durfte Brot dorthin exportiert werden, „wie viel es würde nicht bekommen“. Russische Pelze, Leder und Rinder gelangten über Polen nach Preußen, Schleswig, Sachsen und in die Türkei: Russische Kaufleute gingen selbst zu den Warenzielen und beschafften dort Waren, die für Russland benötigt wurden. Der Seehandel lief hauptsächlich über die Häfen der Ostsee, zwischen denen St. Petersburg eine dominierende Rolle spielte. Der Ausbau der Wyshnewolotsk-Wasserstraße und die Eröffnung des Ladoga-Kanals im Jahr 1728 trugen besonders zur Ausweitung des Handelsumsatzes bei. Neben St. Petersburg hatte Russland 6 Handelshäfen an der Ostsee: Riga, Revel, Pernov, Ahrensburg, Narva und Wyborg. 1737 wurde ihnen Gapsal angegliedert, 1747 - Friedrichsgam.

Die Beziehungen zum Osten erfuhren viele Veränderungen. Gemäß einem 1732 in Rasht geschlossenen Vertrag gab Russland die meisten seiner Eroberungen an Persien zurück. Dafür gewährte der Schah russischen Kaufleuten das Recht, zollfrei in Persien zu handeln, verpflichtete sich, die Russen vor jeglicher Willkür zu schützen und ihnen schnelle Gerechtigkeit zu verschaffen, ohne die in Persien übliche Bürokratie. Russland durfte Konsuln in den Städten unterhalten, um die Interessen seiner Kaufleute zu schützen. 1755 wurde eine russische Partnerschaft für den Handel mit Persien gegründet. Die Armenier, die ihn als ernsthaften Konkurrenten betrachteten und seine Schließung nicht erreichten, schlossen sich 1758 mit ihm zu einer "Persischen Handelsgesellschaft" mit einem Kapital von 600.000 Rubel zusammen. 1762 wurde es zusammen mit anderen Monopolgesellschaften geschlossen, da Peter III. feststellte, dass die damaligen russischen Handelsgesellschaften nur als Zufluchtsort für bankrotte Kaufleute dienten und „ nichts als die ungerechte Aneignung dessen, was allen gehört».

Die Handelsbedingungen mit Zentralasien verbesserten sich etwas, nachdem die Kirgisen-Kaisatsky-Horde die russische Staatsbürgerschaft angenommen hatte (1731), insbesondere aufgrund der Gründung am Fluss. Festung Orsk, Troizk und Orenburg im Ural. Seit 1750 beginnt eine ziemlich häufige Karawanenbewegung von Buchara, Taschkent, Kaschgar nach Orenburg. Die Versuche russischer Kaufleute, mit Waren über Orenburg nach Zentralasien zu gelangen, blieben nicht erfolglos. In Balkh trafen russische Karawanen auf indische und tauschten Waren mit ihnen aus. Im Rahmen eines Abkommens mit der Türkei von 1739 wurde den Untertanen beider Staaten Freihandel gewährt; aber der russische Handel auf dem Schwarzen Meer sollte auf Schiffen türkischer Untertanen abgewickelt werden. Der von Katharina I. entsandten Botschaft gelang es, 1727 einen allgemeinen Vertrag mit der chinesischen Regierung abzuschließen, und 1728 einen weiteren, der den Freihandel zwischen Reichen festlegte. Für die Verhandlungen von Privatpersonen wurden zwei Grenzorte ernannt - Kyakhta und Tsuruhaitu; Das Recht, Karawanen nach Peking zu schicken, wurde nur der russischen Regierung gewährt, höchstens einmal alle drei Jahre, und die Zahl der Kaufleute in Karawanen sollte 200 nicht überschreiten. Von diesem Zeitpunkt an schickte die Regierung ihre Karawanen mit Pelzen nur noch nach Peking 6 Mal, zwischen 1728 und 1755 .G. Karawanenverhandlungen auf Kosten der Staatskasse erforderten erhebliche Kosten, die sich nicht durch Gewinne auszahlten, weshalb sie unter Peter III. Pelze wurden hauptsächlich nach China verkauft, Seide und Rhabarber wurden von dort bezogen.

Das Außenhandelsmonopol blieb in Kraft und war nicht nur für Kaufleute, sondern auch für Adelige von Interesse; Zum Beispiel erhielt Graf P. I. Shuvalov das ausschließliche Recht, Fett, Speck und Wald im Ausland zu lassen. Andererseits verdankt Russland der Energie desselben Schuwalows die Zerstörung (1. April 1753) der inneren Außenposten und die Abschaffung der inneren Zölle, die immer komplizierter und zunehmender wurden. Die folgenden Gebühren wurden abgeschafft: 1) Zölle (dh Rubel und Fair Duty); 2) von der Anmietung von Taxifahrern und schwimmenden Schiffen; 3) mit Branding-Klammern; 4) von Brücken und Transport; 5) Heben; 6) aus hellbraunem und hellbraunem Pferde- und Rindsleder und von Rindern; 7) kostenlos und Dump; 8) zehnte Sammlung von Eierfischen; 9) Briefpapier klein; 10) von einem Eisbrecher und einer Wasserstelle; 11) von Messvierteln; 12) aus dem Verkauf von Teer; 13) von Waagen für schwere Güter; 14) aus Steinmühlen und Töpferwaren; 15) von reisenden gedruckten Briefen; 16) Selbstbehalt von Weinlieferanten und Werbetreibenden; 17) mit Zollbrief. Nicht so sehr die Abgaben selbst waren lästig, sondern die Formalitäten, willkürliche Requirierungen und allerlei Druck seitens der Eintreiber (tsolovalnikov) und Steuerpächter. Diese Gebühren waren besonders schwierig für den ländlichen Kleinhandel, da alle Waren im Wert von mehr als 2 Griwna beim Zoll erfasst wurden. Anstelle der abgeschafften Gebühren wurde die Zollbesteuerung von ein- und ausgeführten Waren beim Grenzzoll um 13 % erhöht. Zum Zeitpunkt der Abschaffung der Binnenzölle wurde ihr jährlicher Betrag in ganz Russland mit Ausnahme Sibiriens auf 5-Jahres-Basis auf 903.537 Rubel festgelegt; und da es sich um mindestens 5% des Warenwertes im Inlandshandel handelte, wird der Gesamtumsatz des Inlandshandels auf 18 Millionen Rubel festgesetzt, während der Außenhandelsumsatz für Importe 6 und für Urlaub 7,5 Millionen Rubel erreichte .

Eine solch schwache Entwicklung des Binnenhandels weist auf die Dominanz der Subsistenz gegenüber der Geldwirtschaft hin. Der Zolltarif von 1757 hatte reinen Schutzcharakter: Einfuhrzölle wurden auf alle nicht lebensnotwendigen Gegenstände erhoben. Die Anzahl der Artikel, die für den Import oder Export verboten sind, wurde erhöht. Dieser Tarif galt nicht für livländische Häfen. Unter Peter III. wurde viel getan, um den Außenhandel zu erleichtern. Der Export von Getreide, der manchmal erlaubt, manchmal ohne hinreichende Gründe verboten war, begann ungehindert von allen Häfen aus durchgeführt zu werden. Der Export von Pökelfleisch und lebendem Vieh wurde erleichtert. Archangelsk erhielt alle Rechte, die der Hafen von St. Petersburg nutzte. Nach den Daten von 1758-68 waren neben Brot Hanf (ca. 2 1/4 Millionen Pfund pro Jahr), Flachs (692.000 Pfund), Leinsamen und Hanfsamen (120.000 Pfund) die wichtigsten Lebensmittel des russischen Urlaubs ), Hanf- und Leinöl (166.000 Pud), Hanfseile (19.000 Pud), Leinen und dergleichen (bis zu 7,5 Millionen Arshin), Schmalz (bis zu 1 Million Pud), Yuft und andere Leder (bis zu 200.000 Pfund), Pelze, meist billig, lebendes Geflügel, Seife, Pferdehaar, Borsten, Eisen, Kupfer. Die Freisetzung von Holzbalken, Masten und anderen Hölzern sowie Pech und Teer wurde in Form des Waldschutzes eingeschränkt, oft sogar ganz verboten. Seide und Rhabarber wurden aus asiatischen Transitwaren exportiert. Informationen über die Zahl der Importe liegen für St. Petersburg vor: hier Mitte des 18. Jahrhunderts. Tuch- und Wollprodukte im Wert von 827 000 Rubel, Indigo und andere Farbstoffe für 505 000, Weine und Wodka für 348 000, Zucker für 198 000, Kleinwaren für 146 000, Seidenstoffe für 108 000, frisches Obst für 82 000, Kurzwaren für 60 Tausend, Tee und Kaffee um 57 Tsd. Der Gesamtjahresumsatz aus Außenhandel und Zolleinnahmen in diesem Zeitraum drückt sich laut Storch in folgenden Zahlen aus:

1761 kamen 1779 Schiffe in russischen Häfen an, darunter 332 Schiffe in St. Petersburg und Kronstadt, 957 in Riga, 145 in Revel, 115 in Narva, 80 in Wyborg, 72 in Pernov, 37 in Friedrichsgam und 37 in Ahrensburg , Gapsal - 7.

Unter Katharina II. und Paul I

In der Überzeugung, dass „der Handel von dort entfernt wird, wo er verwendet wird, und dort angesiedelt wird, wo seine Ruhe nicht gestört wird“, erließ Katharina kurz nach ihrer Thronbesteigung ein Handelsdekret, das die Befehle von Peter III bestätigte, den Handel mit Brot zu erleichtern , Fleisch, Flachs sowie die Abschaffung des staatlichen Handels mit China; befahl, „Rhabarber und Pech im freien Handel zu haben, aber Kali und Pech, um Wälder zu retten, staatliche Güter zu belassen; schmale Leinwand kann frei ins Ausland exportiert werden, aber Leinengarn wird nicht hergestellt; den Verkauf von Tabak, Robben und Fischen zu unterbinden und die Freilassung von Bibern kostenlos zu machen. Auch der Zollhof, der Schemjakin 1758 für 2 Millionen Rubel geschenkt wurde, wurde zerstört. Im Jahr. 1763 wurde eine „Commission on Commerce“ gegründet.

Der von ihr entwickelte und 1767 in Kraft getretene Zollsatz legte hohe Zölle auf eingeführte Waren „für Heimtextilien und Dekorationen sowie für Genussmittel in Speisen und Getränken“; jene Produkte sind für den Import verboten, mit denen „wir uns im eigenen Staat mit Überfluss begnügen können“; Waren sind von der Abgabe befreit, "deren Produktion oder Fabriken im Staat noch nicht begonnen haben, um die Landwirtschaft oder ihre Handarbeit zu fördern". Überseeische Produkte und Waren, die in Russland „noch nicht in ausreichender Menge und nicht in vollkommener Güte“ hergestellt wurden, unterlagen einem Zoll von etwa 12%. Auf importierte Waren, „die auch in Russland hergestellt werden und diese Fabriken bis zu einer gewissen Perfektion gebracht haben“, wurden Zölle auf 30% des Preises festgesetzt, um die Fabriken zu ermutigen. „Dieser Überschuss von 30 % zur Förderung darf befriedigt werden; Wenn Sie nicht zufrieden sind, ist es sinnlos, solche Fabriken zu unterhalten. Die vorherrschende Rolle bei der Entwicklung des Außenhandels spielten nach wie vor die Niederländer und Briten, insbesondere letztere, die nach dem Vertrag von 1766 besondere Vorteile genossen: So konnten sie zum Beispiel Zölle in russischer Währung zahlen Preis von 1 Rubel. 25 Kop. für Efimok, während sie von anderen Ausländern mit Sicherheit mit Efimok in Höhe von 50 Kopeken belastet wurden. Die Haltung gegenüber den Briten hat sich geändert, seit während des angloamerikanischen Krieges russische Schiffe, wie auch Schiffe anderer Nationen, von den Briten wegen des Verdachts, militärische Schmuggelware zu transportieren, inspiziert und angehalten wurden, und auch Gegenstände, die für die Ausrüstung von Schiffen erforderlich waren für den Schmuggel genommen und sogar Lebensmittelvorräte. Die bewaffnete Neutralität setzte dem ein Ende (1780).

Die kontinentalen Staaten nutzten die Kühle zwischen Russland und England und schlossen nacheinander Verträge mit Russland, die ihnen die gleichen Rechte einräumten, die die Briten in unserem Land genossen. 1782 schloss Dänemark ein Abkommen mit Russland, 1785 - Österreich, 1786 - Frankreich, 1787 - dem Königreich Neapel und Portugal. Wir senkten die Zölle auf französische, ungarische, neapolitanische und portugiesische Weine, auf Marseiller Seife, Olivenöl, brasilianischen Indigo und Tabak sowie portugiesisches Salz, das nach Riga und Revel eingeführt wurde. Stattdessen hieß es: Die österreichische Regierung – eine Senkung der Zölle auf russische Pelze, Kaviar und Yuft; auf Französisch - die Befreiung russischer Schiffe von der Zahlung von Frachtzöllen und die Senkung der Zölle auf russisches Schmalz, Seife, Wachs, Band und Profileisen; auf Neapolitanisch – eine deutliche Senkung der Zölle auf russisches Eisen, Schmalz, Leder, Yuft, Seile, Pelze, Kaviar, Leinen und Hanfstoffe, auf Portugiesisch – eine Senkung der Zölle auf Bretter und Holz, aus Hanf, Hanföl und Samen, aus Bandeisen, Anker, Kanonen, Kerne und Bomben, aus Segeltuch; flämische, gleichberechtigte und leinene Kolomjankas; Schließlich verschaffte Dänemark russischen Schiffen erhebliche Vorteile bei der Durchfahrt durch den Sund.

Mit England wurde der Vertrag von 1766 nach 20 Jahren nicht erneuert. Die Ereignisse in Frankreich in den Jahren 1789-92 dienten als Anlass für eine scharfe Wende in der russischen Politik: Durch die Kündigung des Vertrags von 1786 verbot Katharina französischen Schiffen das Einlaufen in russische Häfen, verbot die Einfuhr jeglicher französischer Waren und den Handel mit ihnen Am 29. März 1793 schloss sie mit England einen Vertrag, in dem unter anderem beschlossen wurde, kein Brot oder andere Lebensmittel nach Frankreich zu schicken. Diese feindlichen Maßnahmen erstreckten sich auch auf die Handelsbeziehungen mit Holland und anderen Staaten, die unter französische Herrschaft fielen. Durch ein Dekret vom 20. Mai 1796 wurde niederländischen Schiffen der Zugang zu russischen Häfen verweigert.

Die Beziehungen zu den südeuropäischen Staaten über das Asowsche und das Schwarze Meer waren zu Beginn der Regierungszeit Katharinas unbedeutend. Der gesamte Handel zwischen Asow und dem Schwarzen Meer konzentrierte sich auf Tscherkassy, wo die Kubaner und Krimtataren griechische Weine, südliche Früchte, Pflanzenöle, Reis, Baumwolle und die Russen - Leder, Kuhbutter, Leinwand, Eisen - in und aus dem Geschäft brachten. Hanf, Seile, Fell, Leder. Russische Kaufleute reisten oft auf die Krim und lebten dort lange Zeit, genossen die Gunst der lokalen Regierung und zahlten moderate Zölle: 5 % für den Import und 4 % für den Export. Gemäß dem Vertrag von Kuchuk-Kaynardzhy (1774) erhielten russische Schiffe das Recht auf freie Schifffahrt in allen türkischen Gewässern und russische Kaufleute - alle Vorteile, die die Untertanen der beliebtesten Mächte in der Türkei genossen. Um den Handel in den von der Türkei neu erworbenen Häfen wiederzubeleben, führte Catherine für sie einen speziellen Vorzugszoll ein, dessen Sätze sowohl für Import- als auch für Urlaubswaren 25 % unter dem allgemeinen Zoll lagen. Die gesetzgeberische Tätigkeit ging zugunsten des Binnenhandels weiter: 1773 wurden die letzten Staatsmonopole abgeschafft; 1785 wurde die "Stadtordnung" veröffentlicht, die die Rechte der Kaufmannsklasse erweiterte; Es wurde von Dörfern zu 300 neuen Städten gegründet und umbenannt. Verbesserte Wasserstraßen; etablierte Kreditinstitute. Von 1762 bis 1796 stieg die Freigabe russischer Waren im Ausland um das Fünffache und der Import aus dem Ausland um das Vierfache:

Perioden	Export	Bringen
Perioden	Millionen Rubel
1863-1765	12,0	9,3
1766-1770	13,1	10,4
1771-1775	17,4	13,2
1776-1780	19,2	14,0
1781-1785	23,7	17,9
1786-1790	28,3	22,3
1791-1795	43,5	34,0
1796	67,7	41,9

Für Beträge bis zu 200.000 Rubel. Mitgebracht: Baumwolle, Leinen, Blei, Zink, Eisenblech, Nadeln, Handwerkszeug, Kurzwaren, Bänder, Seide und Wolle, Strümpfe, Schreibpapier, Fayence- und Porzellanwaren, pharmazeutische Waren, Käse, Pferde. Der gesamte Import belief sich im Durchschnitt auf 27.886.000 Rubel pro Jahr. 1763 kamen nicht mehr als 1.500 Seehandelsschiffe in die wichtigsten russischen Häfen und 1796 - 3.443.

Kaiser Paul I. erließ gleich zu Beginn seiner Regierungszeit eine Reihe von Dekreten, die den Verbotscharakter der 1793 gegen den Handel mit Frankreich ergriffenen Maßnahmen milderten. Durch zwei Dekrete vom 16. und 28. Februar 1797 erlaubte er aus Holland nicht nur alle Waren in nicht verbotenen Zöllen auf Schiffen neutraler Mächte zu transportieren, sondern auch einige französische: provenzalisches Öl, Konserven, Oliven, Sardellen, Weine, Wodka, pharmazeutische Materialien ; die Einfuhr anderer Waren war ebenso verboten wie alle direkten Beziehungen zu Frankreich. Mit Portugal wurden die für Russland vorteilhaften Handelsbeziehungen durch einen Vertrag von 1798 gesichert. 1800 wurde mit Preußen ein Abkommen über die bewaffnete Marineneutralität geschlossen; Verträge mit anderen Staaten, die sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Krieg mit Russland befanden, wurden unverändert bestätigt.

Der Handel mit China sollte nach den Regeln von 1800 einen reinen Austauschcharakter haben; es war unter Androhung einer Geldstrafe verboten, den Chinesen etwas gegen Geld zu verkaufen. Um die Interessen des russischen Handels zu schützen, wurden die ersten Kaufleute gewählt, die sich um die Preiserhöhung für russische Waren und die Senkung der Preise für chinesische Waren kümmern sollten. Gemäß dem 1800 veröffentlichten Kyakhta-Tarif für den Handel mit China sollten Zölle auf chinesisches Gold und Silber sowie auf russische Kupfermünzen und Banknoten erhoben werden; Zahlungsaufschub und Wechselübergabe nach Irkutsk, Tobolsk, Moskau und St. Petersburg waren nach wie vor erlaubt. Um die Handelsbeziehungen nach Zentralasien zu erleichtern, wurde die Ausfuhr ausländischer Gold- und Silbermünzen vom Grenzzoll dorthin erlaubt.

Der Zolltarif von 1797 unterschied sich von dem Tarif von 1782 durch höhere Proviantabgaben. Den beiden „führenden“ Handelshäfen der Krim, Feodosia und Evpatoria, gewährte Paulus völlige Freiheit für die Ankunft von Schiffen aller Nationen, „mit der Tatsache, dass jeder natürliche russische Untertan und Ausländer nicht nur Waren in diese Häfen bringt, sondern kostenlos, sondern liefern sie auch an alle anderen Orte Halbinseln auf der gleichen rechten Seite. Im Falle des Versands solcher Waren in das Innere des Reiches wurden sie in Perekop mit Zöllen gemäß dem Tarif bezahlt, ebenso wie Waren, die aus dem übrigen Russland auf die Krim eingeführt wurden. Während dieser Regierungszeit wurde viel für die Entwicklung des Handels in den inneren Regionen des Reiches getan: Der Oginsky-Kanal wurde fertiggestellt, der das Dnjepr-Becken mit dem Neman-Becken verband; Zur Umgehung des Sees wurde der Sieverser Kanal gegraben. Ilmen; Der Syassky-Kanal wurde begonnen und die Arbeiten am Bau des Mariinsky-Kanals fortgesetzt.

In den letzten Regierungsjahren von Paul I. wurden unter dem Einfluss äußerer politischer Ereignisse mehrere Handelsbefehle erlassen. So wurde laut Erlass vom 6. März 1799 angeordnet, alle Schiffe, die sich zu dieser Zeit in russischen Häfen befanden und der Hamburger Bevölkerung gehörten, festzunehmen, da der Kaiser seit einiger Zeit „die Neigung der Hamburger bemerkt hatte Regierung gegenüber anarchistischen Regeln und das Festhalten an der Herrschaft der französischen Diebe der legitimen Macht.“ Durch ein Dekret vom 12. Oktober desselben Jahres wurde dänischen Handelsschiffen das Einlaufen in russische Häfen untersagt, „aufgrund der von der Regierung in Kopenhagen und im gesamten dänischen Königreich eingerichteten und geduldeten Klubs aus denselben Gründen wie denen, die landesweit Empörung hervorriefen in Frankreich und stürzte die legitime königliche Macht". Beide Befehle wurden im Oktober desselben Jahres annulliert, als der Kaiser feststellte, dass sowohl die Hamburger Regierung als auch der dänische König alle seine Anforderungen erfüllten, "zum Wohle des Generals vorgeschlagen". Im November 1800 wurde angeordnet, alle Arten englischer Waren in allen Geschäften und Läden zu beschlagnahmen und ihren Verkauf vollständig zu verbieten. Am 8. Februar 3801 wurden „aufgrund der von Frankreich ergriffenen Maßnahmen zum Schutz und zur Sicherheit russischer Schiffe“ Handelsbeziehungen mit dieser Macht wieder zugelassen. Gleichzeitig wurde es verboten, russische Waren nicht nur nach England, sondern auch nach Preußen zu exportieren, da England nach Abbruch des direkten Handels mit Russland "beschlossen hat, ihn über andere Nationen zu führen". Am 11. März 1801 ordnete der Kaiser an, dass russische Häfen, Landgrenzen und Zollabfertigung keine russischen Waren ohne besonderes Hoch fangen. es wurde kein Befehl ausgegeben. Im Jahr 1800 wurden Waren im Wert von 61,5 Millionen Rubel exportiert und 46,5 Millionen Rubel eingeführt.

Im 19. Jahrhundert

Unter Alexander I

Kaiser Alexander I., der am 12. März 1801 regierte, „in dem Wunsch, dem Handel einen freien und ungehinderten Verkehr zu ermöglichen“, ordnete am 14. März per Dekret an, „das zuvor verhängte Verbot der Ausfuhr verschiedener russischer Waren“ sowie eine Embargo von englischen Schiffen und eine Beschlagnahme des Eigentums englischer Kaufleute. Bald endete der Streit mit England über den neutralen Handel mit dem Frieden, der am 5. Juni 1801 in St. Petersburg geschlossen wurde. Es wurde anerkannt, dass eine neutrale Flagge die Fracht des Feindes nicht bedeckte und dass kriegführende Mächte neutrale Schiffe, auch unter Eskorte, stoppen und sie im Falle eines unbegründeten Verdachts für Schäden entschädigen konnten. Am 26. September 1802 wurde in Paris ein Abkommen mit Frankreich auf der Grundlage eines Handelsvertrags von 1786 geschlossen. Gemäß dem Tilsit-Vertrag von 1807 verpflichtete sich Alexander, falls England nicht innerhalb von 5 Monaten Frieden mit Napoleon schloss, fortzufahren das „Kontinentalsystem“. Der 24. Oktober desselben Jahres erließ eine Brucherklärung mit England; danach wurde ein Embargo gegen englische Schiffe verhängt und 1808 die Einfuhr englischer Waren nach Russland verboten.

Das kontinentale System versetzte unserer Landwirtschaft einen schweren Schlag, indem es den Verkauf russischer Rohstoffe auf dem Seeweg ins Ausland blockierte, ohne der verarbeitenden Industrie zu nützen, da die Produkte russischer Betriebe und Fabriken noch nicht mit ausländischen konkurrieren konnten, die zu uns durchdrangen die Landgrenze. In den Küstenstädten lagen riesige Massen russischer Urlaubsgüter brach, und gleichzeitig konnten wir viele Kolonialprodukte, die zum Beispiel für Fabriken benötigt wurden, nicht beschaffen. Farbstoffe. Unser Binnenhandel hat sich abgeschwächt, der Wechselkurs ist gefallen. Angesichts der offensichtlichen Unmöglichkeit, ein für Russland schädliches System aufrechtzuerhalten, erlaubte Alexander I. ab 1811 die Einfuhr von Kolonialwaren unter amerikanischer Flagge und verbot die Einfuhr ausländischer Luxusgüter, die auf dem Landweg zu uns kamen, hauptsächlich aus Frankreich. Die Änderung der russischen Handelspolitik führte zusammen mit einer Reihe politischer Umstände zu einem Bruch mit Frankreich und einer neuen Annäherung an England. 1814 wurden die Handelsbeziehungen mit Frankreich und Dänemark wieder aufgenommen, 1815 mit Portugal.

Damals hatte in unserem europäischen Handel die 1810 veröffentlichte „Handelsordnung für 1811“ noch zolltarifliche Geltung, die die zollfreie Einfuhr vieler für Handwerk und Fabriken benötigter Rohwaren erlaubte und die Einfuhr untersagte aus Leinen, Seide, Wolle; Ausfuhrzölle auf Flachs, Hanf, Schmalz, Leinsamen, Harz und Segeltuch wurden angehoben. In Bezug auf die wirtschaftliche Annäherung an die europäischen Staaten erklärte sich der Kaiser auf dem Wiener Kongress bereit, die Schwere dieser Situation zu mildern, aber es wurde beschlossen, dies schrittweise zu tun. Gemäß dem Tarif von 1816 war die Einfuhr von gegerbtem Leder, Gusseisen, vielen Produkten aus Eisen, Kupfer und Zinn, vielen Sorten von Baumwoll- und Leinenstoffen noch immer verboten; andere Produkte sind jedoch gegen Zahlung eines Zolls von 15 - 35 % der Kosten erlaubt (Samt, Batist, Stoffe, Teppiche, Decken, hochwertiges Bügeleisen, Besteck, Waffen, Pelze usw.). Es wurde beschlossen, sowohl auf Silber als auch auf Banknoten Zölle zu erheben, wobei (für 1817) 4 Rubel gezählt wurden. Banknoten im Wert von 1 Silberrubel; von Waren, die nicht nach Gewicht, sondern nach Preis besteuert werden - nur in Banknoten. Der Tarif von 1816 wurde bereits 1819 bei folgender Gelegenheit durch einen neuen ersetzt. Durch Artikel XVIII des Wiener Vertrages haben sich Rußland, Österreich und Preußen gegenseitig verpflichtet, „um den Erfolg der Landwirtschaft in allen Teilen des ehemaligen Polens so weit wie möglich zu fördern, den Fleiß seiner Bewohner zu stimulieren und ihre zu etablieren Wohlergehen, fortan und für immer die freie und unbegrenzte Zirkulation aller Boden- und Industrieprodukte dieser Regionen zwischen all ihren polnischen Regionen zu ermöglichen. Dieses Dekret, ergänzt durch die Konventionen vom 24. August 1818 und 21. April 1819, gewährte Österreich und Preußen solche Privilegien für die Ausfuhr von Waren in russische Besitzungen, dass unsere Regierung den früheren Zoll in Kraft und im Jahr 1819 nicht länger aufrechterhalten konnte ausgestellt war neu, die nachsichtigste gegenüber ausländischen Provenienzen, die jemals in Russland in Kraft war. Der Zoll auf ausländische Waren bestand nach diesem Tarif aus zwei Teilen: dem eigentlichen Zoll und dem Konsum. Die erste wurde vom Importeur bezahlt, die letzte - zusammen mit der ersten - vom russischen Verbraucher. Zusammengenommen lagen diese beiden Teile in den meisten Fällen sehr nahe an den Zollsätzen von 1797, und der Verbrauchsteil war um ein Vielfaches höher als der Zollteil. Hier sind einige Beispiele:
Aufgaben:

Produktname	Importiert, Cop.	Verzehr		Gesamt
Produktname	Importiert, Cop.	reiben.	Polizist.	reiben.	Polizist.
für Zucker aus Pud	40	3	35	3	75
auf Gusseisen aus Pud	9		81		90
auf Stahl aus einem Pud	7,5		17,5		25
auf Heusensen	3		27		30
auf Schreibpapier	2 1 / 6		12 5 / 6		15
auf Kaliko	13,5		26,5		40
auf dem Segeltuch und gleich	3 / 4		79 1 / 4		80

Eine Steigerung von mehr als 15 Millionen Rubel. die Einfuhr ausländischer Produkte musste unsere Fertigungsindustrie beeinträchtigen: Viele Fabriken wurden geschlossen; die Zahl der Zuckerraffinerien wurde von 51 auf 29 reduziert. Die beunruhigte Regierung nahm mehrere Teiländerungen an den Tarifen von 1819 vor und erließ 1822 einen strengen Schutzzoll, „erwogen“, wie das Manifest sagt, „mit dem Erfolg seiner eigene Industrie, gleichberechtigt mit den zu diesem Thema in anderen Staaten herausgegebenen Institutionen“. Besonders hohe Zölle wurden auf importierte Produkte, Halbfabrikate und Luxusgüter erhoben; gemäßigter - rohe Werke; Fast alle Urlaubsgüter wurden vergleichsweise leicht besteuert, viele wurden zollfrei exportiert.

Unter Alexander I. machte unser Handel auf dem Schwarzen Meer dank der geografischen Lage von Noworossija und den Bedenken der Regierung große Fortschritte. 1803 wurden alle Einfuhr- und Feiertagszölle für die Schwarzmeerregion um 25 % gesenkt; 1804 erlaubt " über Odessa allerlei Transitgüter nach Moldawien, in die Walachei, nach Österreich und Preußen sowie von dort über das Meer schicken". Der Frieden von Bukarest im Jahr 1812 bestätigte die freie Einfahrt russischer Schiffe in die Kiliya-Mündung der Donau und die freie Schifffahrt entlang dieses Flusses. Das von Paul I. der Taurischen Halbinsel gewährte Freihafenrecht wurde auf Odessa ausgedehnt. Am Kaspischen Meer wurde der Handel durch Feindseligkeiten gegen Persien behindert; erst nach Abschluss des Gulistan-Vertrags (1813) lebte der russisch-persische Handel wieder auf, was durch das Geschenk im Jahr 1821 an alle Händler in Transkaukasien, Russen und Ausländer, Befreiung für 10 Jahre von der Zahlung von Zöllen und Zöllen, mit Ausnahme der Zoll 5% auf aus Persien importierte Waren. Der Handel mit Zentralasien entlang der kirgisischen Grenze entwickelte sich weiter, was durch die Erlaubnis für Kaufleute - alle drei Gilden - erleichtert wurde, hier Außenhandel zu betreiben, und für Menschen aller Klassen - Tauschhandel. Handelskarawanen, die von Orenburg nach Buchara und zurück fuhren, wurden von einem Militärkonvoi bewacht. Um die Einfuhr von Waren in die abgelegenen Regionen Sibiriens – Ochotsk und Kamtschatka – zu fördern, erlaubte die Regierung dort die zollfreie Einfuhr von Lebensgütern, Medikamenten und Werkzeugen; Urlaubsgüter wurden zu einem moderaten Satz verzollt. 1825 wurden Waren im Wert von 236 1/3 aus Russland exportiert, 195 Millionen Rubel nach Russland gebracht und 53 Millionen Rubel an Zöllen eingenommen.

Unter Nikolaus I

Die bevormundende Handels- und Industriepolitik brachte nicht die erwarteten Früchte. Unter dem Schutz des Zolls, der für viele ausländische Produkte prohibitiv ist, hat die Fabrikproduktion weder quantitativ noch qualitativ genügend Fortschritte gemacht. Trotz hoher Zölle verdoppelte sich die Einfuhr ausländischer Waren von 1825 bis 1850 wertmäßig, insbesondere vervierfachte sich die Wareneinfuhr. Ausländer dominierten immer noch unseren Außenhandel: In den 1930er Jahren gehörten nur 14 % aller Schiffe, die ins Ausland fuhren, Russen (einschließlich Finnen). Und selbst diese wenigen russischen Schiffe trafen in ausländischen Häfen nicht immer auf die Gastfreundschaft, die ausländische Handelsschiffe in Russland seit langem genießen. So durften russische Schiffe in den dreißiger Jahren in Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika nur mit einer Ladung russischer Waren ankommen; Mautgebühren von unseren Schiffen in England wurden mit dem Doppelten der für andere üblichen Sätze erhoben. In Frankreich mußten unsere Handelsschiffe, selbst mit russischer Ware, viel mehr Zölle und sonstige Abgaben zahlen als die Schiffe der meistbegünstigten Nationen. Der Zuschlag auf russische Schiffe wurde auch in anderen Staaten erhoben, mit Ausnahme von Schweden, Norwegen und den Hansestädten. Von den 7182 Schiffen, die in russische Häfen einliefen und sie verließen, waren nur 987 Russen.1825 wurden Waren im Wert von 64 aus Russland exportiert und 51 Millionen Rubel eingeführt. Silber; 1850 für 98 exportiert und für 94 Millionen Rubel gebracht. Silber.

Unsere Beziehungen zu den europäischen Staaten wurden von Zeit zu Zeit durch Handelsabkommen besiegelt. So wurde es 1828 abgeschlossen und 1835-38. Der Vertrag wurde mit Schweden, 1832 mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1845 mit dem Königreich der beiden Sizilien, 1846 mit Frankreich, 1847 mit der Toskana, 1850 mit Belgien und Griechenland, 1851 mit Portugal erneuert. Durch den letzten Vertrag war es übrigens verboten, chinesische und indische Waren auf russischen Schiffen nach Portugal zu bringen; Für Waren, die auf russischen Schiffen nach Portugal und auf portugiesischen Schiffen nach Russland verbracht wurden, wurde ein zusätzlicher Zoll von 20 % erhoben. Der richtige Kurs T. mit Polen, das bis 1850 zollrechtlich als fremder Staat galt, wurde in den Wirren von 1830 und 1831 verletzt, aber 1834 wiederhergestellt: fast alle Verbote wurden aufgehoben, alle Waren außer Baumwollprodukten, Es war erlaubt, von Polen nach Russland zu bringen, aber nur auf der Grundlage von Warenursprungszeugnissen.

Die größte Bedeutung erlangte Preußen in unserem Handel entlang der Landgrenze, dessen Umsatz mit Rußland im zweiten Viertel des Jahrhunderts von 6 auf 25 Millionen Rubel anstieg. Unser Urlaub dort stieg von 4,0 auf 10,9 und der Import von dort - von 1,6 auf 14,4 Millionen Rubel; Der Handelsumsatz mit Österreich stieg von 6 auf 12 Millionen Rubel. Preußen kaufte Brot, Flachs, Hanf, Holz, Schmalz, Leder und Borsten in Rußland, nicht so sehr für sich selbst, als für den Export über Danzig, Königsberg und Memel nach Großbritannien, Holland, Frankreich und andere Staaten. Neben diesen Waren wurden Pelze und Vieh nach Österreich exportiert. Pelze waren auf der Leipziger Messe Gegenstand eines bedeutenden Handels, während Vieh in die Bukowina geschickt und der Rest des Verkaufs nach Olmütz und Wien gestohlen wurde. Meist wurden Manufakturwaren aus Preußen und Österreich herbeigeschafft; außerdem kamen von dort Seide, Traubenweine, Sensen und Sicheln.

Der Adrianopel-Vertrag von 1829 bestätigte die Stärke des Handelsabkommens von 1783, und der Zoll auf alle importierten und verkauften Waren wurde auf 3% ihres Wertes festgesetzt, der durch einen Sondertarif festgelegt wurde. 1846 wurde ein neuer Vertrag geschlossen, in dem sich die Türkei verpflichtete, alle bis dahin bestehenden Binnenhandelsgebühren durch einen Zoll von 2 % zu ersetzen und außerdem Rußland die Rechte der Meistbegünstigten zu gewähren. Dank eines langen Friedens entwickelte sich der Handel in Südrussland schnell: Die Freigabe aus den Schwarzmeerhäfen vervierfachte sich in 20 Jahren (von 1830 bis 1850), und der Import stieg um das Dreifache; die Zahl der ankommenden Schiffe im Jahr 1850 erreichte 2758. Weizen war hier der Hauptexport, während Obst, Wein, Olivenöl, Seide, Baumwolle und verschiedene Kolonialwaren eingeführt wurden. Der Turkmenchay-Friedensvertrag von 1829 stellte die Handelsbeziehungen mit Persien wieder her, und der russisch-persische Handel lebte vorübergehend wieder auf: Urlaube nach Persien stiegen auf 5,5, Importe auf 2 3/4 Millionen Rubel; aber unter dem Einfluß der englischen Konkurrenz fiel ersterer 1832 auf 900.000 Rubel und letzterer auf 450.000 Rubel. Trotz der Ermutigung und der Vorteile für die russischen Kaufleute waren die Ferien bis zur Mitte des Jahrhunderts nur auf 1,5 Millionen Rubel und die Importe auf bis zu 8,5 Millionen Rubel gestiegen.

Zweimal im Jahr kamen zentralasiatische Karawanen an die Grenzpunkte: im Frühling und am Ende des Sommers. Ihre nächste Route von Buchara nach Chiwa war wegen des Wassermangels und wegen der Feindschaft zwischen den Bucharen und den Khivan unbequem; der zweite Weg ging nach Petropawlowsk, der dritte, nicht sicher vor den Kirgisen - nach Troizk. Um den Weg durch die Steppen zu sichern, griffen Kaufleute aus Buchara, Kokand und Tataren dazu, kirgisische Fuhrleute von jenen Clans anzuheuern, die für den Sommer an die russischen Grenzorte wanderten und für den Winter nach Süden zogen. So wurden Baumwolle, Papiergarn, weicher Müll aus Zentralasien nach Russland gebracht, und Kattun, Chintz, Leder, Glas und Produkte daraus, Farben, Gusseisen, Eisen, Stahl, Kupfer, Zinn, Zink und Produkte aus diesen Metallen dorthin exportiert, Quecksilber, Silber. Orenburger und sibirische Kaufleute beteiligten sich an diesem Handel. Zu Beginn des 2. Viertels des 19. Jahrhunderts. In den 1940er Jahren, insbesondere seit Kankrin (1844) in den Ruhestand trat, wurden in der russischen Gesellschaft Einwände gegen die Extreme des Protektionismus laut. 1846 wurden einige Zölle gesenkt; im selben Jahr wurde ein Sonderausschuss unter dem Vorsitz des Tengoborsky eingesetzt, der einen neuen Tarif entwickelte, der am 21. April 1851 genehmigt wurde. Die Zahl der Verbote wurde reduziert, Zölle auf Farben, Baumwoll- und Metallprodukte sowie Kurzwaren wurden erhoben gesenkt; Zölle auf den Verkauf von Waren wurden teilweise gesenkt und teilweise abgeschafft. Zu Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. der gesamte Jahresumsatz des russischen Außenhandels belief sich beim Export auf 107, beim Import auf bis zu 86 Millionen Rubel, unter Einbeziehung des Königreichs Polen, das seit 3851 zollrechtlich mit dem Reich verbunden war. Die Bestimmungsländer unserer Seeschiffe und die Herkunft importierter Waren wurden in den Jahren 1849-1851 verteilt. auf die folgende Weise.

Im Urlaub:

Durch Import:

Von 1855 bis 1900

Der Krieg mit der Türkei und den drei mit ihr verbündeten Mächten zog viele Volkskräfte von der produktiven Arbeit ab, weshalb der Umsatz des russischen Außenhandels innerhalb von zwei Jahren erheblich zurückging: Exporte, die 1853 147 Millionen Rubel erreichten. ser., fiel 1854 auf 67 und 1855 auf 39 Millionen; Import von 102 sank auf 70 und 72 Millionen Rubel. ser. Nach dem Friedensschluss lebte der Handel auf und weitete sich von Jahr zu Jahr mehr aus. Am Ende der Regierungszeit von Alexander II. erreichten die Exporte eine halbe Milliarde und die Importe 622 Millionen Rubel. Die Entwicklung des Handels wurde am meisten durch die Befreiung der Bauern, die Senkung der Zölle auf importierte Waren, den Ausbau des Eisenbahnnetzes, das unter Alexander II. von 1.000 auf 21.000 Werst anstieg, die Abschaffung der Landwirtschaft, die Abschaffung der Kopfsteuer der Bürger und Bauern, Zemstvo-Institutionen, Justizreform, Stadtstellung 1870

1857 wurde ein neuer Tarif in Kraft gesetzt, Tengoborsky beteiligte sich an der Entwicklung der Grundlagen dafür. Unter 299 Artikeln des Zolltarifs von 1850 wurden Zölle gesenkt und Einfuhrverbote unter 12 Artikeln aufgehoben. Besonders erleichtert wurde die Einfuhr von Roh- und Halbfabrikaten. 1859 und 1861 die Zollsätze von 1857 wurden zweimal um 10 % erhöht, aber auch danach die Zollbesteuerung, die sich auf 1850-1852 belief. 34 % des Preises, nicht mehr als 16 %. Durch den Tarif von 1868 wurden die Zölle im allgemeinen wieder auf 12,8 % des Einfuhrwertes gesenkt. Mit fast allen Staaten wurden Handelsverträge auf der Grundlage gegenseitiger Gunst geschlossen: mit Frankreich - 1857 und 1874, mit England und Belgien - 1858, mit Österreich-Ungarn - 1860, mit Italien - 1863. , mit den Hawaii-Inseln - 1869 mit der Schweiz - 1872 mit Peru - 1874 und mit Spanien - 1876.

Mit China wurden mehrere Abkommen geschlossen, die für Russland vorteilhaft waren. Gemäß dem Vertrag von Tien-Jing von 1858 standen den Russen alle jene chinesischen Häfen offen, in denen Außenhandel erlaubt war. Der Pekinger Zusatzvertrag von 1860 erlaubte den Untertanen beider Staaten den Tauschhandel entlang der gesamten Grenzlinie und bestätigte das Recht russischer Kaufleute, jederzeit von Kyachta nach Peking und unterwegs in Urga und Kalgan zu reisen Einzelhandel, mit dem einzigen Zweck, dass sich nicht mehr als 200 Menschen an einem Ort versammeln. 1869 wurden Sonderregeln für den russisch-chinesischen Überlandhandel erlassen, auf deren Grundlage der Handel ab einer Entfernung von 100 chinesischen Li (ca. 50 Werst) von der Grenzlinie zollfrei abgewickelt werden konnte; Russen erhielten das Recht, in der Mongolei zollfrei zu handeln. Der Zoll auf Waren, die von russischen Kaufleuten nach Tien-Ching gebracht wurden, wurde um 2/3 gegenüber dem allgemeinen Außenzoll gesenkt; auf chinesische Waren, die von russischen Kaufleuten in Tien Jing für den Export auf dem Landweg nach Russland gekauft wurden, wurden keine Zölle erhoben, es sei denn, diese Waren waren bereits in einem Hafen verzollt worden; Waren, die für den gleichen Zweck in Kalgan gekauft wurden, wurden nur durch einen Durchgangszoll bezahlt, die Hälfte des Betrags für die Ausfuhr. Schließlich wurden Waren, die aber in einem Auslandstarif genannt sind, mit einem Zoll gemäß dem russischen Zusatztarif abgefertigt; auf Waren, die weder in dem einen noch in dem anderen vorkamen, wurden in der Regel Zölle in Höhe von 5 % des Wertes erhoben.

Der russisch-chinesische Handel entwickelte sich jedoch schlecht, was vor allem auf die Konkurrenz der Briten zurückzuführen war, die ihre Waren billiger verkauften. Insbesondere der Handel mit Tee in Kyakhta wurde durch die Öffnung der westrussischen Grenze für dessen Import etwas reduziert. Bereits 1852 wurde eine Expedition unter dem Kommando von Admiral Putyatin nach Japan geschickt, dem es gelang, ein Handelsabkommen mit der japanischen Regierung abzuschließen: Drei Häfen wurden für russische Schiffe in Japan geöffnet - Shimoda, Hakodate und Nagasaki, zu denen Ieddo gehörte 1858 hinzugefügt und Osaka. 1867 wurde mit Japan ein Abkommen geschlossen, mit dem die für den russischen Handel vorteilhaften Bestimmungen der vorangegangenen Verträge ergänzt wurden.

Dank der Stärkung der Handelsbeziehungen mit dem Ausland und moderater Zölle auf importierte Waren stieg der Außenhandelsumsatz in 20 Jahren (1856-1876) von 160 auf 400 für Feiertage und von 122 auf 478 Millionen Kreditrubel für Importe. Der rasche Anstieg der Importe, die den Wert der Exporte überflügelten, erweckte Befürchtungen. Um das Wachstum der Importe zu bremsen, und auch im Interesse der Fiskalen, die Gold für den bevorstehenden Krieg benötigten, wurde beschlossen, ab 1877 unter Beibehaltung des bisherigen Nominals Zölle auf alle importierten Waren in Gold zu erheben Preise. Damit wurde die Zollbesteuerung sofort um das 1,5-fache erhöht, wenn wir den Wechselkurs nicht im Jahr 1876, sondern in den fünf darauffolgenden Jahren berücksichtigen. Am 3. Juni 1880 wurde die zollfreie Einfuhr von Gusseisen und Eisen eingestellt und die Zölle auf Metallprodukte erhöht; Am 16. Dezember 1880 wurden die Zölle auf alle zollfreien Waren im Allgemeinen um 10 % erhöht; Am 12. Mai 1881 wurden die Zölle auf Jute und Juteprodukte erhoben, am 19. Mai desselben Jahres - auf Zement; 1. Juni 1882 für viele Posten des Zolls in Höhe von bis zu 7,5 Millionen Rubel; Am 16. Juni 1884 wurden Zölle auf Kohle und Koks eingeführt und erhöht - auf nicht im Handel befindliches Roheisen; Am 15. Januar 1885 wurden die Zölle auf Tee, Holzöl, Hering und einige andere Artikel erhöht; Am 19. März 1885 wurden landwirtschaftliche Maschinen und Geräte belagert; Am 10. Mai 1885 wurden die Zölle auf Kupfer und Kupferprodukte erhöht; Am 20. Mai 1885 wurden die Regeln für die Handelsbeziehungen zwischen dem Reich und Finnland geändert und viele Zollsätze angehoben; Am 3. Juni 1885 wurden die Abgaben auf 167 Zollartikel erhöht. All diese Zulagen sollten die Zolleinnahmen um 30 Millionen Rubel erhöhen, aber in Wirklichkeit stiegen die Einnahmen entlang der europäischen Grenze nicht. Die Erhebung von Zöllen mit dem Ziel des Zollschutzes für verschiedene Industrien wurde nach 1885 fortgesetzt; So wurden beispielsweise am 31. März 1886 die Zölle auf Kupfer und Kupferprodukte erneut erhöht, am 3. Juni auf Ziegel, Alaun, Soda, Schwefelsäure, Vitriol und Leim, am 12. Juli auf Kohle, die in die südlichen Häfen gebracht wurde , 1887 - für Roheisen, Eisen und Stahl, die nicht im Handel sind, für Kohle und Koks und für einige andere Güter von untergeordneter Bedeutung.

Seit der Einführung der Erhebung von Zöllen in Goldwährung ist der Wechselkurs des Kreditrubels nicht nur nicht gestiegen, sondern von 85 Kop gefallen. im Jahr 1876 auf 67 im Jahr 1877 und auf 63 Kopeken. in den nächsten fünf Jahren. 1887 sank der Kurs auf 55,7, 1888 stieg er auf 591/2, 1889 auf 66. Ab Anfang 1890; Der Wechselkurs des Kreditrubels begann zu steigen und erreichte in der ersten Hälfte des Jahres 77, was den in Kreditwährung ausgedrückten Zollschutz der Industrie verringerte. Infolgedessen wurde es ab Mitte 1890 für notwendig erachtet, alle Zölle bis auf wenige Ausnahmen unterschiedslos um 20 % zu erhöhen. Gleichzeitig wurden die Arbeiten an der Revision des Tarifs von 1868 abgeschlossen, die mit der Einführung eines neuen Tarifs am 1. Juli 1891 endeten, der alle Teil- und allgemeinen Erhöhungen leicht modifizierte und in das System einführte Preise, die ihm vorausgegangen sind. Wie groß der Unterschied zwischen den Tarifen der letzten beiden Tarife ist, lässt sich anhand der folgenden Beispiele beurteilen:

Zollgebühren pro Pud:

Produkt	zum Kurs von 1868	zum Kurs von 1891
Gusseisen	5 Kop.	45-52,5 Kop.
Eisen	20-25 Kop.	90 Kop. - 1 reiben. 50 Kop.
Schienen	20 Kop.	90 Kop.
Maschinen, Fabriken, ausgenommen Kupfer	zollfrei	2 reiben. 50 Kop.
Dampflokomotiven	75 Kop.	3 reiben. 00 Kop.

Im Durchschnitt pro Einwohner stieg der Handelsumsatz in der 2. Periode gegenüber der ersten um 44,6 %, in der 3. gegenüber der zweiten um 81,9 %, in der 4. gegenüber der dritten um 34,0 %. Im Jahr 1900 wurden Waren im Wert von 716.391.000 exportiert und 626.806.000 Rubel eingeführt. Gleichzeitig mit der Erhöhung der Zölle auf importierte Rohstoffe, Maschinen und Werkzeuge in Russland wurden in einigen ausländischen Kontinentalstaaten die Zölle auf russisches Getreide und Rohstoffe erhöht, was trotz Änderungen in unserer Handelspolitik durch die erhöhte Einfuhr von verursacht wurde billige landwirtschaftliche Produkte aus Übersee auf die europäischen Märkte. funktioniert. Zum ersten Mal erhob Deutschland 1879 Zölle auf importiertes Brot und einige andere landwirtschaftliche Erzeugnisse. Diese Zölle stiegen allmählich an und erreichten 1892: 37,9 für Weizen und Roggen, 30,3 für Hafer und 30 Kopeken für Gerste. aus pud. 1892 und 1893 Deutschland hat mit 22 Staaten, darunter allen unseren Konkurrenten in der Vermarktung von Brot, Vereinbarungen getroffen, wonach die Zölle auf Getreideprodukte, Butter, Eier, Vieh, Holz und einige andere landwirtschaftliche Produkte für diese Staaten um 30-40 % gesenkt wurden. Damit wurde Russland faktisch vom deutschen Markt verdrängt. Nach erfolglosen Einigungsversuchen wurden in Rußland 15, 20, 25 % Zollnachlässe auf aus Deutschland kommende Waren gewährt. Letztere reagierte mit einer 50-prozentigen Erhöhung der Abgaben auf russische Agrarprodukte, in deren Folge eine Aufstockung der Abgaben auf deutsche Provenienzen in Russland in gleicher Höhe erfolgte und deutsche Schiffe mit einer erhöhten letzten Steuer belegt wurden: 1 Rubel. statt 5 kop. mit Flossen. Dann begannen die Verhandlungen, die am 29. Januar 1894 zu einer Vereinbarung für einen Zeitraum von 10 Jahren führten. Die Zölle auf russischen Weizen und Roggen wurden auf 26,5 Kopeken, auf Hafer auf 21 1/5 Kopeken und auf Gerste auf 15 Kopeken gesenkt. Darüber hinaus werden für 10 Jahre keine Zollerhöhungen auf Ölsaaten, Forstprodukte und Pferde sowie zollfreie Einfuhren von Kleie, Kuchen, Samen von Futtergräsern, Borsten, Wild, Fellen, Wolle und einigen anderen Waren garantiert. Insgesamt wurden die Zölle auf russische Waren in Höhe von (nach der Berechnung für 1895) etwa 13,5 Millionen Rubel gesenkt. Für Deutschland senkte Russland die Zölle auf 120 Waren und Warengruppen, insgesamt (für 1895) 7 Millionen Rubel (zum Kurs von 1/15 Imperial). Die Vorteile dieses Abkommens werden auf alle europäischen Staaten und die nordamerikanischen Vereinigten Staaten ausgedehnt. In den letzten 20 Jahren wurden weitere Abkommen geschlossen: mit China – 1881, mit Korea – 1889, mit Frankreich (Zusatzabkommen) – 1893, mit Österreich-Ungarn – 1894, mit Dänemark, Japan und Portugal – 1895 , mit Bulgarien - 1897 So hat Russland mit allen europäischen Staaten Handelsabkommen, die ihm das Meistbegünstigungsrecht sichern, mit Ausnahme von Rumänien, wo für alle Staaten der gleiche gemeinsame Zolltarif gilt. Von den asiatischen Staaten hat Russland kein Handelsabkommen nur mit Siam, von den amerikanischen Staaten ist es nur mit den Vereinigten Staaten und Peru durch Abkommen verbunden.

Russlands Binnenhandel ist viel weniger erforscht als sein Außenhandel. Sein Gesamtumsatz ist unbekannt; aber ohne Zweifel sind sie um ein Vielfaches größer als der Außenhandelsumsatz. Die Jahresproduktion der Landwirtschaft wird auf 3,5 Milliarden Rubel geschätzt, die Viehzucht und alle anderen landwirtschaftlichen Industrien auf 2,5 Milliarden; die bergbau- und verarbeitende industrie – fabrik, handwerk und haus – fügt dieser wertmasse weitere 3 milliarden hinzu. Somit kann die gesamte Jahresproduktion von Konsumgütern auf 9 Milliarden Rubel geschätzt werden. Etwa die Hälfte dieser Produktmasse wird vor Ort verbraucht, ohne auf die Märkte zu gelangen, so dass der Wert der im Inland zirkulierenden Waren auf 4,5 Milliarden Rubel geschätzt werden kann. Der Binnenhandelsumsatz Russlands wird anhand von Gewerbesteuerdaten und Handelsdokumenten auf etwa die gleiche Höhe geschätzt.

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Es ist schwer, dem bekannten Historiker Immanuel Wallerstein zu widersprechen, der argumentierte, dass der Moskauer Staat (zumindest bis 1689) zweifellos außerhalb des Rahmens des „europäischen Europas“ stehen sollte. Fernand Braudel, Autor der brillanten Monografie Time of the World (Librairie Armand Colin, Paris, 1979; russische Ausgabe M., Progress, 1992), stimmt Wallerstein durchaus zu, argumentiert jedoch, dass Moskau nie absolut von der europäischen Wirtschaft abgeschottet war, noch vor der Eroberung von Narva oder vor den ersten britischen Siedlungen in Archangelsk (1553 - 1555)

Europa hat den Osten mit der Überlegenheit seines Geldsystems, der Attraktivität und Verlockung von Technologie und Waren mit all seiner Macht stark beeinflusst.

Aber hielt sich beispielsweise das türkische Reich fleißig von diesem Einfluss fern, so zog sich Moskau allmählich nach Westen.

Ein Fenster zum Baltikum zu öffnen, der neuen englischen Moskauer Kompanie die Ansiedlung in Archangelsk zu ermöglichen - das bedeutete einen eindeutigen Schritt nach Europa.

Der am 5. August 1583 unterzeichnete Waffenstillstand mit den Schweden schloss jedoch Russlands einzige Ausfahrt in die Ostsee und behielt nur den unbequemen Hafen von Archangelsk am Weißen Meer. Daher war der Zugang nach Europa schwierig.

Die Schweden verboten jedoch nicht den Durchgang von Waren, die von Russen durch Narva importiert oder exportiert wurden.

Der Austausch mit Europa wurde auch über Revel und Riga fortgesetzt. Ihr positiver Saldo für Russland wurde in Gold und Silber bezahlt.

Die Holländer, Importeure von russischem Getreide und Hanf, brachten Säcke mit Münzen, die jeweils zwischen 400 und 1.000 Reichstaler enthielten (die offizielle Münze der Niederlande nach den Generalständen von 1579). 1650 wurden 2755 Säcke nach Riga geliefert, 1651. - 2145, in 1652 - 2012 Taschen. 1683 brachte der Handel über Riga Russland einen positiven Saldo von 832.928 Reichstalern ein.

Russland blieb an sich halbgeschlossen, nicht weil es angeblich von Europa abgeschnitten oder gegen den Austausch war. Die Gründe lagen eher im gemäßigten Interesse der Russen im Westen, im schwankenden politischen Gleichgewicht Russlands.

Die Erfahrung Moskaus ist bis zu einem gewissen Grad mit der Erfahrung Japans verwandt, jedoch mit dem großen Unterschied, dass sich letzteres nach 1638 durch eine politische Entscheidung der Weltwirtschaft verschloss.

Die Türkei war im 16. und frühen 17. Jahrhundert der wichtigste Auslandsmarkt für Russland. Das Schwarze Meer gehörte den Türken und wurde von ihnen gut bewacht, weshalb am Ende der Handelswege, die durch das Dontal und das Asowsche Meer führten, Waren ausschließlich auf türkische Schiffe umgeladen wurden. Reiterboten verkehrten regelmäßig zwischen der Krim und Moskau.

Die Einnahme des Unterlaufs der Wolga (die Einnahme von Kasan und Astrachan Mitte des 16. Jahrhunderts) öffnete den Weg nach Süden, obwohl die Wasserstraße durch schwach friedliche Gebiete führte und gefährlich blieb.

Russische Kaufleute schufen jedoch Flusskarawanen, die sich zu großen Abteilungen zusammenschlossen.

Kasan und in noch größerem Maße Astrachan wurden zu Kontrollpunkten des russischen Handels in Richtung der unteren Wolga, Zentralasien, China und Iran. Handelsreisen eroberten Qazvin, Shiraz, die Insel Ormuz (die von Moskau aus drei Monate dauerte).

Die russische Flotte, die in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Astrachan gegründet wurde, operierte aktiv im Kaspischen Meer. Andere Handelswege führten nach Taschkent, Samarkand und Buchara bis nach Tobolsk, das damals die Grenze des sibirischen Ostens war.

Obwohl wir keine genauen Zahlen haben, die das Volumen des russischen Handelsaustausches zwischen den südöstlichen und westlichen Richtungen ausdrücken, scheint die vorherrschende Rolle der Märkte des Südens und Ostens offensichtlich.

Russland exportierte rohe Häute, Pelze, Eisenwaren, grobes Leinen, Eisenprodukte, Waffen, Wachs, Honig, Lebensmittel sowie wieder exportierte europäische Produkte: flämische und englische Stoffe, Papier, Glas und Metalle.

Nach Russland aus den östlichen Staaten Gewürze, chinesische und indische Seide im Transit durch den Iran; Persischer Samt und Brokat; Die Türkei lieferte Zucker, Trockenfrüchte, Goldgegenstände und Perlen; Zentralasien lieferte preiswerte Baumwollprodukte.

Es scheint, dass der Osthandel für Russland positiv war. Dies gilt jedenfalls für staatliche Monopole (dh für einen Teil der Börsen). Das bedeutet, dass die Handelsbeziehungen mit dem Osten die russische Wirtschaft belebten. Der Westen hingegen verlangte von Russland nur Rohstoffe und versorgte sie mit Luxusgütern und geprägten Münzen.

Und der Osten verachtete Fertigprodukte nicht, und wenn Luxusgüter einen Teil des Warenstroms nach Russland ausmachten, dann waren mit ihnen Farbstoffe und viele billige Konsumgüter.

Geschichte Russlands im 18.-19. Jahrhundert Milov Leonid Wassiljewitsch

§ 4. Handel

Der geografisch arbeitsteilige Binnenhandel stützte sich stark auf den Getreidehandel. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Hauptgetreidefluss war mit Moskau und dem Moskauer Gebiet verbunden. Getreideprodukte, Hanf, Hanföl, Honig, Schmalz, Häute usw. wurden hierher aus der nächstgelegenen Schwarzerderegion entlang der Oka und des Moskwa-Flusses geliefert. Der Getreidefluss durch Nischni Nowgorod und den Vyshnevolotsk-Kanal eilte nach St. Petersburg. Brot aus der Wolga-Region ging in die zentralen Provinzen. Hanf, Wolle, Schmalz und andere Viehprodukte sowie Wachs, Pottasche, Salpeter wurden aus der Ukraine ins Zentrum des Landes gebracht.

Der Binnenhandel der petrinischen Ära wie im 17. Jahrhundert bestand aus mehreren Ebenen. Die niedrigste Ebene sind Auktionen auf dem Land und in der Grafschaft. wo man, seltener zwei- oder dreimal in der Woche, die Bauernschaft, kleine lokale Kaufleute, versammelte. Und die höchste Handelsstufe ist der Großhandel großer Kaufleute. Messen waren seine wichtigsten Dirigenten. Die wichtigsten von ihnen im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. - Dies ist die Makarievskaya-Messe in der Nähe von Nischni Nowgorod und die Svenskaya-Messe in der Nähe der Mauern des Svensky-Klosters in der Nähe von Brjansk.

Natürlich gab es neben ihnen ein riesiges Netzwerk kleiner Messehändler in ganz Russland. Allerdings war die Sättigung der Handelsgeschäfte in bestimmten Gebieten unterschiedlich. Am stärksten gesättigt war die riesige Region des Industriezentrums Russlands.

Ein indirekter Indikator für die Intensität des Warenverkehrs kann die Höhe der jährlichen Zollzahlungen sein, da unter Peter I. ein ausgedehntes Netz von Binnenzollbehörden weiter betrieben wurde. Nach Angaben für 1724–1726 hatte die Moskauer Provinz von den inneren Provinzen die höchsten Gebühren (141,7 Tausend Rubel), die die Gebühren in anderen Gebieten bei weitem überstiegen. In der Provinz Nischni Nowgorod betrug die Sammlung 40.000 Rubel, in der Provinz Sevsk 30,1 Tausend Rubel und in der Provinz Jaroslawl 27,7 Tausend Rubel. Als nächstes kommen die Provinz Nowgorod (17,5 Tausend Rubel), Kaluga (16,5 Tausend Rubel). Simbirskaya (13,8 Tausend Rubel). Orlovskaya (13,7 Tausend Rubel). Smolensk (12,9 Tausend Rubel) und Kasan (11 Tausend Rubel) (unsere Berechnung. - L. M.). In anderen russischen Provinzen ist die Intensität des Handelsumsatzes im Allgemeinen 2-3 mal schwächer (3-6 Tausend Rubel an Zöllen).

Für die Entwicklung des Handels unternimmt Peter I. den Bau einer Reihe von Kanälen, die die Wasserstraßen verschiedener Flusseinzugsgebiete vereinen. Also 1703-1708. Der Vyshnevolotsky-Kanal wurde in den 1920er Jahren gebaut. Die Becken der Flüsse Oka und Don wurden durch den Ivanovskoye-See verbunden, die Projekte der Kanäle Tichwin und Mariinsky wurden abgeschlossen und der Bau des Wolga-Don-Kanals begann. Der letzte Bau geriet zwar ins Stocken, aber es wurde eine Verteidigungslinie errichtet, die den Nogai-Horden den Weg versperrte, um die russischen Dörfer der Wolga-Region zu überfallen.

Der Außenhandel begann in der russischen Wirtschaft der Petrinischen Ära eine große Rolle zu spielen. Bis 1719 hatte der Hafen von Archangelsk einen Jahresumsatz von 2 Millionen 942 Tausend Rubel. (davon Export 74,5%). Bis 1726 erreichte der Umsatz des Hafens von St. Petersburg 3 Millionen 953 Tausend Rubel. (Export etwa 60%). Zwar war der Umsatz von Archangelsk zu diesem Zeitpunkt um etwa das 12-fache gesunken.

Astrachan war das traditionelle Handelszentrum mit den Ländern des Ostens. Mitte der 20er Jahre. 18. Jahrhundert Die jährliche Zollgebühr erreichte hier 47,7 Tausend Rubel. Wenn Sie die Höhe einer solchen Gebühr für St. Petersburg (218,8 Tausend Rubel) nennen, wird deutlich, dass der Umsatz des Hafens von Astrachan viermal geringer war. Aber gleichzeitig wurden allein hier bis zu 44,2 Tausend Rubel an „Fischzöllen“ gezahlt, was fast so hoch ist wie die Zollsteuer und die enorme Rolle der Astrachan-Fischerei unterstreicht.

Besonders hervorzuheben ist die wachsende Rolle des Hafens von Riga, dessen Jahresumsatz Mitte der 20er Jahre liegt. war über 2 Millionen Rubel. (die Höhe der Zollgebühren beträgt 143,3 Tausend Rubel). Nach St. Petersburg wurde es zum wichtigsten Zentrum des russischen Außenhandels und öffnete den Weg zum europäischen Markt für die riesige südwestliche Region des Landes. Über die westliche Dwina, damals noch den Handelsweg entlang des Dnjepr, gingen große Mengen so sperriger Güter (ungünstig im Landhandel) wie Hanf, Flachs, Leinwand, Leder, Schmalz, Honig, Wachs, Getreide usw. ins Ausland war nur wegen der Stromschnellen des Dnjepr eine Sackgasse, aber auch wegen der Feindseligkeit der Nachbarstaaten. In der Ukraine am linken Ufer gab es jedoch eine Reihe von Städten, die ausländische Verhandlungen über griechische Kaufleute führten, die sich dort niederließen, und lokale Kaufleute (Kiew, Nischyn, Tschernihiw usw.).

An der Ostseeküste begann Russland, Häfen wie Revel (Zoll 15,7 Tausend Rubel), Narva (10,4 Tausend Rubel), Wyborg (13,9 Tausend Rubel) zu nutzen.

Staatsgüter und Handelsmonopole. Der Außenhandel spielte eine sehr wichtige Rolle bei den Einnahmen der Staatskasse. Unter Peter I. stieg die Zahl der Waren, die nur von der Schatzkammer gehandelt wurden, deutlich an. Das sind nicht nur Kaviar, Fischleim, Rhabarber, Teer, Pottasche, sondern auch Hanf, Leinsamen und Hanfsamen, Tabak, Yuft, Kreide, Salz, Teer, zerrissenes und eingelegtes Schmalz, Rindsleder, Borsten, Fischöl usw. Kaufleute, wenn sie konnten, kauften sie das Recht, mit dieser oder jener Ware zu handeln, aus der Staatskasse und wurden Monopolisten. Nicht selten vergab der Zar selbst solche Monopolrechte. So hatte AD Menschikow ein Monopol auf den Export von Teer, Robbenfellen und Fischprodukten aus Archangelsk. Seit 1719 begann die Liste der Staatsgüter rapide zu sinken. Bei Ernteausfällen verbot der Staat den Export von Getreide ins Ausland (der Getreidehandel war zwar noch sehr gering). Der Export von ukrainischem Salpeter wurde verboten.

Bereits beim Bau großer Manufakturen bemühte sich Peter I. um den Schutz des jungen Unternehmertums, durch gesonderte Dekrete verbot er die Einfuhr bestimmter Produkte aus dem Ausland. Das Einfuhrverbot für Metallnadeln folgte unmittelbar nach dem Bau der Nadelfabrik durch die Ryumins und I. Tomilin. Sobald die russische Produktion von Leinen, Seidenprodukten und Strümpfen etabliert war, wurde die Einfuhr dieser Waren aus dem Ausland sofort verboten. Im Interesse der heimischen Tuchindustrie wurde der Export von Wolle verboten. Die bevormundende Politik gegenüber russischen Industriellen (die mit den Grundsätzen des Merkantilismus übereinstimmte) endete mit der Schaffung des Zolltarifs von 1724. Dieses höchst interessante Gesetz war ein sehr flexibles Instrument der Handels- und Industriepolitik. Er stellte eine starke Barriere gegen das Eindringen selbst hochwertiger Produkte westlicher Länder, wenn die heimische Industrie die Inlandsnachfrage vollständig befriedigte (der Zoll betrug in diesem Fall 75%).

Dieser Tarif entsprach natürlich nicht den Bedürfnissen des Adels, der an ausländischen Waren interessiert war, und die Kaufleute wollten auch andere Tarife. 1731 wurde ein anderer Tarif verabschiedet, der keinen so ausgeprägten Schutzcharakter hatte.

Aus dem Buch Geschichte des antiken Griechenlands Autor Andrejew Juri Viktorowitsch

4. Handel Eine ziemlich bevölkerungsreiche Handels- und Handwerkspolitik mit ihren vielfältigen Bedürfnissen, die mit zunehmender Komplexität des städtischen Lebens immer mehr wachsen, Mangel an Getreide und verschiedenen Arten von Rohstoffen für das Handwerk, einerseits Überschüsse an Wein und Öl, Aktien

Aus dem Buch Ein kurzer Kurs in russischer Geschichte Autor Klyuchevsky Vasily Osipovich

XI. Handel Aus der Unterentwicklung des Kunsthandwerks und der Vorherrschaft der ursprünglichen Industrie lässt sich bereits schließen, welche Handelsgüter das Land auf den Markt brachte und was es selbst brauchte: Es stellte landwirtschaftliche Produkte, Pelze und Rohwaren im Allgemeinen, erforderlich

Autor Kovalev Sergej Iwanowitsch

Handel Die allmähliche Trennung von Handwerk und Landwirtschaft, die sich in den ersten vier Jahrhunderten der römischen Geschichte nachweisen lässt, ist untrennbar mit der Entwicklung des Binnenhandels verbunden. Ein professioneller Handwerker verkaufte seine Produkte normalerweise selbst.

Aus dem Buch Geschichte Roms (mit Illustrationen) Autor Kovalev Sergej Iwanowitsch

Handel Das Wachstum der lokalen Produktion vor dem Hintergrund einer allgemeinen Verbesserung der Lage in den Provinzen, die Entwicklung des Transportwesens, die Erhöhung der Verkehrssicherheit und so weiter. führte in der Kaiserzeit zu einer bedeutenden Wiederbelebung des italoprovinziellen und interprovinziellen Handels. Im 1. Jahrhundert

Aus dem Buch Geschichte Russlands vom Anfang des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Autor Bochanow Alexander Nikolajewitsch

§ 4. Handel Der Binnenhandel, der auf der geographischen Arbeitsteilung beruhte, stützte sich stark auf den Getreidehandel. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Hauptgetreidefluss war mit Moskau und dem Moskauer Gebiet verbunden. Entlang der Oka und der Moskwa werden Getreideprodukte, Hanf, Hanföl,

Aus dem Buch Irland. Landesgeschichte von Neville Peter

HANDEL Im 16. Jahrhundert wurde die wirtschaftliche Entwicklung durch die Stellung der Anführer der gälischen Clans behindert. Dies geschah aufgrund der finanziellen Pacht, die sie Kaufleuten auferlegten, die versuchten, mit den gälischen Gebieten Handel zu treiben. Daher Handel innerhalb und außerhalb Irlands (immer klein)

Aus dem Buch „Illustrierte Geschichte der Ukraine“ Autor Gruschewski Michail Sergejewitsch

15. Handel Aus den gleichen Gründen, die Dekotr-Orte über dem Blau, über den großen Städten machten, waren Handel und Handelsstraßen von großer Bedeutung. Auf ukrainischem Boden gibt es, wie wir bereits wissen, seit langem Handel mit den Küstenorten des Schwarzen Meeres und mit dem Kaspischen Meer

Aus dem Buch Geschichte Dänemarks der Autor Paludan Helge

Messen von Skone, die im XIII und XIV Jahrhundert stattfanden. stellte im 15. Jahrhundert einen internationalen Markt für Waren aller Art dar. auf den Heringshandel beschränkt. Die Holländer kamen auf ihren Schiffen vorbei und kauften Getreide aus Preußen, hauptsächlich aus Danzig; Preußische Kaufleute

Aus dem Buch Galla von Bruno Jean-Louis

HANDEL Die Gallier sind keine Kaufleute. Sie haben diesen Geist nicht. Sie versorgen sich lieber mit natürlichen Ressourcen oder plündern, was sie selbst nicht produzieren können. Gleichzeitig waren in Gallien seit der Jungsteinzeit Handelsnetze ansässig. Zunächst einmal für den Transport in den Süden

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Handel Unterschiede in den geologischen, orographischen, hydrographischen und klimatischen Bedingungen zwischen einzelnen Gebieten der Maya-Region bedingten eine bemerkenswerte Vielfalt an natürlichen Ressourcen in jedem von ihnen. Obwohl, um ihre elementaren Bedürfnisse zu befriedigen, die Völker davon

Aus dem Buch Maya People Autor Rus Alberto

Handel Oft beschreiben Ethnographen Maya-Gemeinden als vollständig oder fast vollständig isoliert, als seien sie vom Leben des Landes ausgeschlossen. Tatsächlich werden die Maya durch den Handel in die regionale Wirtschaft und dementsprechend in das nationale Leben hineingezogen. Auf den indischen Märkten

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Handel "Mütter der ukrainischen Städte" - Kiew, vyrisshі zmogutnіv bis zur Hauptstadt der größten europäischen Staatsmacht, liegt an einer so wichtigen Handelsroute "von den Warägern zu den Griechen" wie der Dnipro mit einer Universität von doplivіv. Handel und bula tim chinnik, sho eingeflößt

Aus dem Buch Große Geschichte der Ukraine Autor Golubez Nikolaj

Handel In dieser Welt, wie bei den Wiklikanern der Region Chmelnyzkyj, wird sich das revolutionäre Lob beruhigen, der ukrainische Handel wird sich normalisieren. Auf dem Weg zu den Ostsee-Anlegestellen und in Richtung Königsberg und Danzig geht es im Tausch gegen Kunsthandwerk von der Ukraine in die weite Welt Syriens

Aus dem Buch Weltgeschichte. Band 3 Eisenzeit Autor Badak Alexander Nikolajewitsch

Handel Die Herstellung von Produkten, die speziell für den Verkauf bestimmt waren, war in der homerischen Gesellschaft sehr schwach entwickelt. Zwar enthalten die Gedichte Erwähnungen einzelner Tauschfälle, zum Beispiel des Tausches von Gefangenen gegen Stiere, Waffen, Wein. Umtauschartikel ein

Autor Kerov Valery Vsevolodovich

4. Handel 4.1. Der Binnenhandel expandierte schnell. Der wichtigste Faktor für das schnelle Wachstum des Handels war die Entwicklung der kleinbäuerlichen Warenproduktion, die Zunahme der landwirtschaftlichen Spezialisierung der Regionen und die Zunahme der Nachfrage. Bäuerlicher Handel mit Handwerksprodukten u

Aus dem Buch Ein kurzer Kurs in der Geschichte Russlands von der Antike bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts Autor Kerov Valery Vsevolodovich

5. Handel In der Ära nach der Reform beschleunigte sich das Wachstum des Binnen- und Außenhandels. Die Rohstoffwirtschaft wurde immer größer.5.1. Binnenhandel in den 60-90er Jahren. um ein Vielfaches erhöht. Der bedeutendste war der Getreidemarkt, der für eine Verdreifachung sorgte

Veröffentlichungen, 11:00 08.06.2019

Kaufleute unter Peter I: Privilegien, Subventionen und Regulierung mit Korruption

Die Umwandlung Russlands in einen absolutistischen Staat veränderte die Klassenzusammensetzung der Bevölkerung. Besonders deutlich stieg die Zahl der Vertreter der Handwerksberufe. Kaufleute wurden für den König zur wichtigsten Entwicklungsquelle des Landes, was jedoch nur zu einer Einschränkung ihrer Rechte und Möglichkeiten führte.

Alexander Minzhurenko, Kandidat der Geschichtswissenschaften, Abgeordneter der Staatsduma der ersten Einberufung, erzählt in der sechsten Folge seiner Untersuchung von den Folgen zahlreicher Reformen von Peter I. für die Kaufmannsklasse.

Der Übergang Russlands zum Absolutismus brachte ausnahmslos bedeutende Änderungen im rechtlichen Status aller sozialen Schichten der russischen Gesellschaft mit sich. Die radikalen Reformen von Peter I. betrafen verschiedene Lebensbereiche. Auch die Rechte der Kaufleute wurden ernsthaft revidiert.

Einerseits unterstützte Peter I. die Kaufleute als Schöpfer der neuen Wirtschaft des Landes, leistete ihnen große Hilfe und Unterstützung, schützte und erweiterte ihre Rechte und Privilegien. Aber andererseits dachte dieser Reformator in erster Linie an den Ausbau und die Stärkung des Staates. Und um einen absolutistischen Staat zu schaffen, war eine kolossale bürokratische Maschinerie mit einer großen Anzahl von Beamten und einer konstant großen regulären Armee und Marine erforderlich.

Die Bildung und Aufrechterhaltung zweier neuer Säulen der absoluten Monarchie erforderte gigantische Mittel in einem Umfang, von dem die Staatskasse früherer Perioden nicht einmal träumen konnte. Und alle haben für die Schaffung dieses neuen Staates bezahlt: die Bauern, die eine lästige Seelensteuer mit einer Masse neuer Steuern erhalten haben, und die Geistlichen, die laut Priestern vom antichristlichen Zaren einfach „ausgeraubt“ wurden, und die Aristokratie und die wohlhabenden Kaufleute.

Peter I. führte den „Raub“ der Kaufleute jedoch umsichtig und mit dem Verständnis aus, dass Kaufleute ein Huhn sind, das regelmäßig goldene Eier legt. Und deshalb musste sie bei diesem Prozess der kontinuierlichen Reproduktion des Geldes auf jede erdenkliche Weise helfen. Und Peter I. beginnt mit all seiner unermüdlichen Energie und seinem Umfang, die Kaufleute nicht nur bei ihren Bestrebungen zu unterstützen, sondern drängt sie auch sehr hartnäckig zu neuen Arten von Aktivitäten. Mit Hilfe des Staates von Kaufleuten vertrieben, bildet sich eine Klasse von Industriellen-Unternehmern.

Tatsächlich waren Kaufleute schon vor Peter dem Großen nicht nur im reinen Handel tätig. Nicht selten gründeten sie Handwerksbetriebe und Manufakturen. Es ist bekannt, wie Kaufleute bei der Gewinnung von Salz, Erzen und anderen Mineralien aufstiegen. Sie beschäftigten sich auch mit der Verarbeitung von Rohstoffen. Der Handel war für viele zukünftige Industrielle eine Phase der anfänglichen Akkumulation von Kapital. Und es war natürlich.

In vielen Fällen wartete Peter also nicht auf diese seiner Meinung nach langsame Anhäufung von Startkapital, sondern begann, es fast gewaltsam den Kaufleuten zuzuweisen, wodurch sie buchstäblich gezwungen wurden, sich auf ein neues Geschäft einzulassen. Subventionen und Privilegien fielen wie aus einem Füllhorn auf die Handelsindustriellen. Peter musste dringend eine Handels- und Marine schaffen, für die Kupfer, ein Segeltuch und vieles mehr benötigt wurden.

Der akute Geldbedarf zwang Peter I., den Binnenhandel als wichtigste Einnahmequelle des Staates zu nutzen. Der Handel wurde verschiedenen neuen Steuern unterworfen, die seinen Umsatz nur einschränken konnten.

Darüber hinaus erklärte Peter I. den Verkauf eines Teils der Waren auf dem Inlandsmarkt zum staatlichen Monopol, um den maximalen Gewinn für die Staatskasse aus dem Handel zu ziehen. Diese Kategorie umfasste Salz, Tabak und andere Waren, deren Handel oft an einzelne Kaufleute, Klöster oder direkt von staatlichen Institutionen durchgeführt wurde.

Die petrinische Ära ist vor allem für den Wunsch des Staates bekannt, das wirtschaftliche, soziale und sogar private Leben zu regulieren. Der königliche Erlass vom 16. Januar 1721 bestimmte auch den rechtlichen Status des Kaufmannsstandes. Durch dieses Dokument wurde die gesamte städtische Bevölkerung mit Ausnahme von Ausländern, Adligen, Geistlichen und "gemeinen Leuten" in zwei Zünfte aufgeteilt. Die Firmen der Gäste, die Handelsleute des Wohnzimmers und die Tuchhunderte wurden liquidiert.

Die erste Gilde umfasste große Kaufleute, Bankiers und Kapitäne von Handelsschiffen. Zur zweiten Gilde gehörten die mittleren Kaufleute, Kaufleute für Kleinwaren und „Nahrungsvorräte“ sowie Handwerker.

Aber dieses Dekret zog nicht nur neue soziale und rechtliche Grenzen zwischen Personen unterschiedlichen Wohlstandsniveaus, sondern beeinträchtigte auch ernsthaft die Interessen der Kaufleute, indem es ihre ausschließlichen Handelsrechte verletzte. Das Dekret beseitigte das Handelsmonopol der Kaufleute, das sie seit der Ratsordnung von 1649 hatten. Der Handel durfte nun von Personen "jeden Ranges" mit Ausnahme des Militärs ausgeübt werden.

Konkurrenten Kaufleute hervorgebracht und Peters Dekret über das gleiche Erbe von 1714. Der Zar war besorgt über die Zersplitterung der Landgüter während des Generationenwechsels und verbot, sie unter seinen Söhnen aufzuteilen. Von nun an konnte der gesamte Landbesitz nach dem Tod des Eigentümers nur noch vollständig an den ältesten der Brüder gehen. Den jüngeren Söhnen adliger Familien wurde direkt empfohlen, Handelsgeschäfte zu tätigen.

Natürlich trugen verschiedene Subventionen und die direkte staatliche Finanzierung von Handel und Unternehmertum zur Wiederbelebung und zum Wachstum der Wirtschaft insgesamt bei. Aber solch ein aktives direktes Eingreifen des Staates in das Wirtschaftsleben des Landes mit der Infusion riesiger Mengen an Staatsgeldern führte unweigerlich zu einem beispiellosen Anstieg von Korruption, Vetternwirtschaft und Veruntreuung.

Die Regeln des freien und fairen Wettbewerbs wurden oft verletzt, und viele angesehene Kaufleute, die nicht in staatliche Programme aufgenommen wurden, konnten nicht mit Handelsunternehmen konkurrieren, die von der Regierung bevormundet wurden. Und viele der höchsten Regierungsbeamten stürzten sich selbst in Handel und Produktion und gründeten hastig Unternehmen mit Staatsgeldern.

So baute Prinz Alexander Menschikow eine Segelfabrik auf Klyazma, und andere engste Mitarbeiter von Peter I. (Apraksin, Tolstoi, Shafirov) gründeten eine Seidenfirma. Sie erhielt enorme Subventionen vom Staat und das Recht, ihre Waren 50 Jahre lang zollfrei zu verkaufen, sowie die Freiheit von Steuern, Ansehen und anderen Privilegien.

Der protektionistische Zoll von 1724 traf auch die Interessen und Rechte vieler russischer Kaufleute. Dies geschah, um günstige Bedingungen für die Entstehung und Entwicklung neuer heimischer Industrien - Produktionsunternehmen - zu schaffen.

Um solche Industrien zu schützen, hat die Regierung extrem hohe und sogar unerschwingliche Zölle auf die Einfuhr solcher ausländischer Waren erhoben. Betrugen die üblichen Einfuhrzölle 10-20 % und erreichten bis zu 30-40 %, so stiegen die Schutzzölle auf 50-75 % des Wertes der eingeführten Waren. Dies berührte die Interessen jener russischen Kaufleute, die hauptsächlich mit diesen Warengruppen handelten. Und sie klagten über die Verletzung ihrer Interessen und Rechte, dass sie gegenüber anderen Kaufleuten ungleich behandelt würden.

Gleichzeitig schuf Peter I. die günstigsten Bedingungen für Kaufleute, die am Export russischer Produkte und Produkte beteiligt sind. In den meisten Fällen wurden aus dem Land exportierte Waren mit einem niedrigen (bis zu 3 %) Zoll belegt. Und wenn russische Kaufleute Waren auf ihren eigenen Schiffen exportierten, wurde der Zoll um den Faktor drei gesenkt.

Freimütig kopierte Peter die westeuropäischen Erfahrungen und fing an, verschiedene Unternehmen von verstreuten Unternehmern zusammenzuschustern („nach ostindischer Art“). Diese Unternehmen wurden vom Finanzministerium finanziert und standen unter strenger Kontrolle des Staates. Während der Regierungszeit von Peter I. haben Handelsunternehmen in Russland keine Wurzeln geschlagen. Kaufleute zogen es vor, getrennt voneinander über ihre Angestellten zu handeln.

So war die Zeit der Reformen Peters des Großen von einer Art „Verstaatlichung“ der Handelstätigkeit und ihrer strengen Regulierung begleitet. Der König versuchte, alles im Land den Interessen des Staates unterzuordnen. Von hier aus erlebten viele Kaufleute sowohl die Schirmherrschaft der Regierung als auch viele der von ihr auferlegten Beschränkungen.

Allerdings fielen nicht alle Handelsbereiche in das Blickfeld von Peter I., so dass mittlere und kleine Kaufleute frei mit traditionellen Waren handelten. Für sie äußerte sich die Regulierung der Handelstätigkeit durch den Staat in den meisten Fällen in der Bestechung von Beamten. Auch große Kaufleute litten unter Korruption, und zwar in großem Umfang.

Peter selbst, der um das weit verbreitete Laster und die massive Verletzung der Rechte der Kaufleute wusste, bekämpfte dieses Übel entschlossen, aber es gelang ihm nicht, ein wirksames System zum Schutz der Rechte der Kaufleute zu schaffen.

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Mit Inhalt

Einführung

1. Stand und Entwicklung der russischen Industrie unter Peter 1

2. Reform des Managementsystems unter Peter 1

3. Binnen- und Außenhandel nach Peter 1

4. Änderungen im Finanzsystem unter Peter 1

5. Militärreform von Peter 1

Fazit

Referenzliste

Einführung

1. Staat und r industrielle Entwicklung Russland unter Peter 1

2. Verwaltungsreform Unter Petrus 1

3. Binnen- und Außenhandel Unter Petrus 1

4. Veränderungen im Finanzsystem Unter Petrus 1

Zu den neuen Steuern kamen staatliche Monopole hinzu. Neben Harz, Pottasche, Rhabarber, Leim kamen neue Monopolwaren hinzu: Salz, Tabak, Kreide, Teer, Fischöl, Schmalz, Eichensärge. Der Fischfang wurde zum Lösegeld, Wein wurde nur noch in staatlichen Wirtshäusern verkauft.

5. Militärreform Petra 1

Eine der bedeutendsten Transformationen von Peter I. sollte die Militärreform genannt werden, die es ermöglichte, die russische Armee den damaligen europäischen Standards anzunähern.

Fazit

Peter strebte bei der Durchführung von Reformen in Russland nach einem idealen Staat auf der Grundlage gerechter und vernünftiger Gesetze, was sich jedoch als Utopie herausstellte. In der Praxis wurde im Land ein Polizeistaat ohne jegliche Institutionen sozialer Kontrolle geschaffen.

AufführenLiteratur

Gumilyov L.N. Von Russland nach Russland. Essays zur russischen Geschichte. - M.: Logos, 1999. - 674 S.

Zuev M. N. Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Lernprogramm. - M.: Trappe, 2002. - 896s.

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