"Die Geschichte von der Berufung der Varangianer" führte zu einer riesigen Literatur. Seit mehr als 200 Jahren streiten Wissenschaftler über diese Arbeit, wie legendär und wie zuverlässig sie ist. Die gegensätzlichsten Standpunkte werden geäußert. Eine Reihe von Wissenschaftlern verneinten oder bezweifelten die historische Grundlage des „Tale“, da es sich ihrer Meinung nach um spätere Vermutungen handelt, eine tendenziöse Kunstkonstruktion von Bogenschützen an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert und nur ein unbedeutender Teil ist davon hat lokale Legenden bewahrt.

Die Diskussion um die "warägische Frage" nahm manchmal einen akut politischen Charakter an. Die sogenannten Normannen wurden zu den bürgerlichen Wissenschaftlern gezählt, Feinden Russlands, die seine nationale Würde erniedrigten.

Die Zeit hat ein solches Urteil nicht bestätigt. Die varangianische „Berufung“ schmälerte Russlands Vergangenheit keineswegs. Die sogenannte ausländische Einmischung in sein Schicksal ist das Ergebnis normaler gesamteuropäischer Kontakte und der weltweiten ethnokulturellen Offenheit Russlands, das von Anfang an neben Russen mehr als 20 Völker, Stämme und Gruppen in seiner Bevölkerung umfasste . Nun liegen die Zeiten der politischen Vorwürfe und der „Feindsuche“ am Beispiel der Geschichte, hoffen wir, hinter uns.

Was die Bewertung der Quelle selbst betrifft, so wurde versucht, die Entstehung der "Geschichte" durch die Konfrontation zwischen den Chroniktraditionen von Kiew und Nowgorod, die Verwendung nördlicher Legenden im ideologischen und politischen Kampf um die Wende des 11. Jahrhunderts zu erklären und 12. Jahrhundert. Natürlich konnte die Situation, die zum Zeitpunkt der endgültigen Aufnahme des „Tale“ herrschte, ihre Präsentation nicht beeinträchtigen, aber sie kann kaum darauf beschränkt werden. Es besteht kein Zweifel, dass die Quelle zum Zeitpunkt ihrer endgültigen Aufzeichnung mehr als zwei Jahrhunderte von den darin aufgezeichneten Ereignissen entfernt ist. "Die Legende" hat sich anscheinend allmählich entwickelt. Laut einigen Forschern wurde es erstmals unter Großherzog Jaroslaw dem Weisen aufgezeichnet, um die Einheit und Legitimität des Fürstenhauses und die Verwandtschaft mit den skandinavischen Herrschern zu bestätigen. Anlass war der Heiratsantrag Jaroslaw Wladimirowitschs an die schwedische Prinzessin Ingigerd. In der Zukunft erschienen literarische Versionen der Geschichte. Um 1113 wurde die varangianische Legende von Nestor verwendet, um The Tale of Bygone Years zu erstellen. Später wurde auch dieser Text geändert.

Unabhängig davon, wie vielschichtig die "Geschichte" ist und in welcher Form sie bestimmte historische Fakten enthält, glaube ich, dass sie mit der Mehrheit der Wissenschaftler ein reales Ereignis aufgezeichnet hat, das mit dem Erscheinen skandinavischer Außerirdischer unter den Slawen und Finnen im Norden verbunden ist Osteuropa. Zumindest ein Teil der „Erzählung“ trägt nicht die Züge mündlicher Volkskunst, sondern gleicht eher einer sachlichen, protokollarischen Schilderung von Ereignissen.

Nach der Vertreibung der Varangianer traten die nordslawischen (Slowenien und Krivichi) und finnischen (Chud, Merya, vielleicht das Ganze) Stämme in Internecine-Kriege ein. Sie konnten sich nicht versöhnen und luden deshalb freiwillig den Skandinavier Rurik und seine Brüder ein, damit sie begannen, die Slawen und Finnen im Rahmen einer Vereinbarung zu verwalten und die Rechtsstaatlichkeit zu etablieren. Als Zentren der neuen Fürstentümer wurden Ladoga, Isborsk und die Region des Weißen Sees genannt. Zwei Jahre später, im Jahr 864, zog Rurik in das neu befestigte bzw. neu gegründete Nowgorod und verteilte es an seine Ehemänner Krivichi Polotsk, Meryan Rostov sowie Murom und Beloozero (hier nicht im Sinne von Rand, sondern Stadt). ) in den Ländern Murom und Vesi. Damit ist der erste autokratische Staat im Norden Osteuropas umrissen – „Oberrussland“, das an der Stelle einer Konföderation slawischer und finnischer Stämme entstand. Der Beginn der Rurik-Dynastie wurde gelegt, die Russland bis zum Ende des 16. Jahrhunderts regierte.

Der russische Staat konnte unter dem Einfluss innerer Bedürfnisse darin entstehen, und die Rurik-Dynastie konnte dennoch von außen kommen. Die Dynastien der meisten westeuropäischen Staaten waren ausländischen Ursprungs, was die Historiker jedoch nicht dazu veranlasste, an der autochthonen Herkunft der westeuropäischen Staatengebilde zu zweifeln: „Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass es den skandinavischen Neuankömmlingen gelungen ist, ein neues System der Macht und den Mechanismus seiner Arbeit etablieren.

"The Tale of the Calling of the Varangians" ist eine komplexe Quelle, die immer wieder Quellenanalysen erfordert. Beginnen wir mit Zweifeln und Widersprüchen in den Varianten von Chroniktexten.

Eine der auffälligen Diskrepanzen in den Chronikversionen der Geschichte ist, dass der skandinavische Rurik nach einigen Aufzeichnungen in Ladoga und nach anderen in Novgorod gelandet ist. Nach dem Historiker des Chronikschreibens A. A. Shakhmatov glaubte man einst, dass die Ladoga-Version, die 1118 vom namenlosen Herausgeber von The Tale of Bygone Years aufgezeichnet wurde, der Novgorod-Version untergeordnet sei.

"Legende" verursacht eine andere Verwirrung. Wenn die Varangianer vertrieben wurden, warum werden sie dann erneut gerufen, um Ordnung zu schaffen? Der Schlüssel zu diesem Widerspruch liegt meines Erachtens nicht darin, dass die Slawen und Finnen nicht in der Lage waren, interne Streitigkeiten selbst zu beschwichtigen, und „zur Auslieferung“ an die jüngsten Feinde gingen. Erklärung an anderer Stelle. Die nördlichen Stämme, die sich von lästigen Requisitionen befreit hatten, bereiteten sich darauf vor, einen neuen Ansturm der Skandinavier abzuwehren. Die Bedrohung war real. Rimberts „Life of St. Ansgar“ beschreibt einen Angriff der Dänen im Jahr 852 auf eine wohlhabende Stadt (ad urbem) im „Land der Slawen“ (in finibus Slavorum), die mit Ladoga verglichen werden kann. Dieser wahrscheinlich von Tributzahlungen begleitete Feldzug zeigte die wachsende Gefahr einer Expansion der Wikinger nach Osten. Die weitere Entwicklung der Ereignisse kann anhand der "Legende der Berufung der Varangianer" beurteilt werden. Die Bedeutung der Einladung von Fremden bestand offensichtlich darin, einen erfahrenen Kommandanten mit einer Abteilung von Kriegern, in diesem Fall Rurik, anzuziehen, damit er die slawischen und finnischen Konföderierten schützen konnte. Der Neuankömmling - ein Skandinavier, kannte natürlich die militärischen Methoden seiner Landsleute, einschließlich derjenigen, die mit räuberischen Piratenzielen nach Russland kamen. Die Wahl des Kommandanten erwies sich als erfolgreich, bis zum Ende des 10. Jahrhunderts wagten die Skandinavier nicht, die nördlichen Länder Russlands anzugreifen.

In "The Tale of the Calling of the Varangians" gibt es drei Brüder - einen Fremden. Wissenschaftler haben lange auf die seltsamen Namen von zwei von ihnen geachtet - Sineus und Truvor, kinderlos und irgendwie verdächtig zur gleichen Zeit im Jahr 864 gestorben. Die Suche nach ihren Namen in der altnordischen Onomastik führte zu keinen ermutigenden Ergebnissen. Es wurde festgestellt, dass die Handlung über drei fremde Brüder - die Gründer von Städten und Gründer von Dynastien - eine Art Folklore-Klischee ist. Ähnliche Legenden waren im Mittelalter in Europa verbreitet. Es gibt Legenden darüber, die Normannen nach England und Irland einzuladen. Vidukind von Corvey berichtet in der „Sächsischen Chronik“ (907) von der Gesandtschaft der Briten bei den Sachsen, die diesen anboten, „ihr riesiges großes Land zu besitzen, vollgestopft mit allerlei Segnungen“. Die Sachsen rüsteten Schiffe mit drei Prinzen aus.

Chronik Rurik, wenn wir ihn als identisch mit seinem dänischen Namensvetter betrachten (auf den wir später noch eingehen werden), hatte wirklich zwei Brüder Gemming und Harald, aber sie starben relativ früh (837 und 841) und konnten daher ihren Bruder nicht nach Russland begleiten. Wie dem auch sei, die Episode mit den beiden Brüdern lässt Zweifel an ihrer Authentizität aufkommen und beruht möglicherweise auf einem sprachlichen Missverständnis.

Eine gewisse Verwirrung hinterlassen auch die Städte oder Orte, in die Sineus und Truvor gingen, im ersten Fall "nach Beloozero", im zweiten - nach Izborsk. Beloozero wird in den letzten Worten des "Tale" nicht als Bezirk, sondern als Stadt bezeichnet. Nach archäologischen Forschungen von L.A. Golubeva wissen wir, dass Beloozero aus dem 10. bis 14. Jahrhundert stammt, also aus dem 9. Jahrhundert. gab es noch nicht. Eine Siedlung aus dem 9. bis 10. Jahrhundert, 15 km von Beloozero entfernt. Krutik ist finnisch-westlich, es gibt keinen Grund, es als Residenz des normannischen Herrschers zu betrachten. So ist die „Stadt des Sineus“ am Weißen See noch unbekannt. Lassen Sie uns hinzufügen, dass die Anwesenheit der Skandinavier im Bezirk Belozersky nach den archäologischen Funden nicht nur im 9., sondern auch im 10. Jahrhundert liegt. schwach verfolgt. Was Izborsk betrifft, so ist es nach den Beobachtungen von V. V. Sedov ein charakteristischer Komplex skandinavischer Produkte des 9. bis 10. Jahrhunderts. dort nicht gefunden. Wie Sedov schreibt, "hat Izborsk die Normannen anscheinend nicht akzeptiert und sich auf der Grundlage des Stammeszentrums eines der Zweige der Krivichi entwickelt"

Rerik stammte aus einer dänischen Adelsfamilie, den Skioldungs. Laut westlichen Quellen ist bekannt, dass er zwischen 837 und 840 war. und nach 850 gehörte Friesland mit seiner Hauptstadt Dorestad, erhalten vom fränkischen Kaiser. In dem Besitzvertrag von 850 hieß es, Rerik sei verpflichtet, treu zu dienen, Tribute und andere Abgaben zu zahlen und die Region vor dänischen Seeräubern zu verteidigen. Den Gegnern von Rerik gelang es, ihn aus Friesland zu vertreiben, und es gelang ihm, seinen Besitz zurückzugewinnen. 857 wurde ihm der südliche Teil des dänischen Königreichs in Jütland abgetreten, aber auch hier war es unruhig. Rerik musste seine Territorien verteidigen und die Grenzen seiner Nachbarn überfallen. Er unternahm Land- und Seefeldzüge nach Hamburg, Nordfrankreich, Dänemark, England, sogar bis zu seinen Besitzungen in Friesland, und 852 konnte er am Feldzug der dänischen Armee gegen das schwedische Birka (dies wurde oben erwähnt) teilnehmen und, was ist nicht ausgeschlossen, mit einer Abteilung dänischer Schiffbauer greifen die "Stadt der Slawen" an, in der Ladoga zu sehen ist. Rerik zog es besonders in die friesische Hauptstadt Dorestad, wo die Handelswege aus Mainz, England und Skandinavien zusammenliefen. Um den Besitz dieser Stadt und ihres Bezirks kämpfte er fast bis an sein Lebensende und erneuerte immer wieder seine Vasallenbeziehungen mit dem karolingischen Kaiser.

Rerik kämpfte um Macht und Land und sammelte Erfahrungen als Kommandant, Diplomat und Abenteurer. Nie fühlte er sich besiegt, immer wieder stellte er sich den Feinden. Es ist möglich, dass es dieser Wikinger dänischer Herkunft war, der in den Osten Europas gelangte und dort mehr Erfolg hatte als im Westen. Gleichzeitig ist es jedoch schwierig, die Daten von Reriks Aufenthalt in Russland und Westeuropa aufgrund ihrer Konventionalität in russischen Quellen zuverlässig zu vergleichen. Lücken über Reriks Aktivitäten in den fränkischen Chroniken in bestimmten Jahren, zB 864-866, lassen darauf schließen, dass er sich zu dieser Zeit in Russland aufgehalten haben könnte. Mit einem Wort, nach historischen Beweisen wird die konsequente Kompatibilität von Rerik dem Dänen und Rurik Ladoga offenbart.

Zum Zeitpunkt der Einladung nach Russland hatte Rerik den Ruf eines erfahrenen Kriegers erlangt, der wusste, wie man sein eigenes Land verteidigt, fremdes angreift und Befehle der höchsten Macht - des fränkischen Kaisers - ausführt. Nordosteuropäer konnten ihn kennenlernen, und Rerik, ein ewiger Krieger und Wanderritter, der die Militär- und Marineangelegenheiten nicht nur der Skandinavier, sondern auch der Franken und Friesen gut kannte, nahm ihre Einladung als erfahrener Söldner auf bestimmten Verträgen an Bedingungen. Offensichtlich musste er die neuen Besitzer beschützen und sie gegen eine bestimmte Belohnung für sich und seine Mannschaft von den skandinavischen Tributen befreien. Wenn solche Forderungen von den Schweden kamen, war die Berufung auf den Dänen durchaus berechtigt, aber wenn die Dänen sich damit beschäftigten, dann war Rerik, der oft mit seinen Landsleuten verfeindet war, auch in diesem Fall ein geeigneter Kandidat. Es ist möglich, dass Rerik von Mittel- oder Südschweden nach Russland segelte, wo er sich mit der Botschaft von Ladoga traf. Für die Slawen bedeutete die Adresse "jenseits des Meeres" am häufigsten genau Schweden.

Nachdem er sich in Ladoga befestigt hatte, zog Rurik (jetzt nennen wir ihn mit dem russischen Vokal) bald ins Landesinnere zum Ilmenskoje-See, wo er der Legende nach „die Stadt über dem Wolchow niedermachte und sie Novgorod nannte“. So wurde Novgorod nach Ladoga die nächste Hauptstadt des Staates Rurik. Hier bedarf es einer Klarstellung. Zur Zeit von Rurik gab es noch keine Stadt mit diesem Namen. Wie archäologische Ausgrabungen gezeigt haben, entstand es an seiner heutigen Stelle kaum früher als im dritten Viertel des 10. Jahrhunderts, und der Name Novgorod wurde in die Texte der Geschichte aufgenommen, höchstwahrscheinlich unter dem Einfluss der Nowgorod-Priorität und der Ambitionen der Einheimischen Bojaren.

Über die russische Tätigkeitszeit von Rurik-Rerik sind nur spärliche fragmentarische Informationen erhalten. In diesem Zusammenhang sind neben der Geschichte die Aufzeichnungen der Nikon-Chronik aus dem 16. Jahrhundert von besonderem Interesse, die aus einer früheren, nicht erhaltenen Quelle stammen. Von ihnen erfahren wir unbekannte Details, zum Beispiel über ein Treffen von Slowenen und anderen Stämmen, die darüber diskutierten, wo sie nach einem Prinzen suchen sollten: unter ihren eigenen, Chasaren, Lichtungen, Donauern oder Varangianern.

Den Chronikdaten nach zu urteilen, regierte Rurik von 862 bis 879, also 17 Jahre. In dieser Zeit vereinigte er eine Reihe von Städten und Regionen, stärkte seine Macht, unterdrückte die Opposition und führte ungewöhnlich keine Kampagnen durch. Darüber hinaus griffen die von ihm gesandten Normannen Askold und Dir, die sich laut Nikon-Chronik in Kiew befestigt hatten, 865 Polozk an, die Rurik unterworfen waren. Ob sie abgewiesen wurden, ist unbekannt. Nach den Zeugnissen der Joachim-Chronik regierte der Nordfürst „ohne mit irgendjemandem Krieg zu führen“. Die Aussage der Vierten Chronik von Novgorod, dass er "überall zu kämpfen begann", bezieht sich, wenn auch einigermaßen zuverlässig, offenbar auf die Anfangszeit des Erscheinens des wararangischen Königs in Russland und die Konsolidierung von Städten und Orten für ihn und seine " Ehemänner". Die für seine Zeit seltsame militärische Passivität von Rurik, der Großherzog wurde, erklärt sich vielleicht aus der Tatsache, dass er in Osteuropa nicht mit seiner Heimat brach.

Über die weiteren Lebensumstände des „russischen Dänen“ erfahren wir aus der Botschaft der Joachim-Chronik. Diese Quelle stellt fest, dass Ruriks Frau die Norwegerin Efanda (Sfanda, Alfind) war, die seinen Sohn Igor zur Welt brachte. Der Sohn war minderjährig, als sein Vater 879 starb und Oleg, der in den russischen Chroniken entweder Statthalter oder Großherzog genannt wurde, an die Macht kam. Die Unsicherheit der Chroniken bezüglich des Status von Oleg erklärt sich aus der Tatsache, dass er ein Verwandter von Rurik und nicht sein Erbe war. Laut der Joachim-Chronik wird er „Prinz von Urman“ genannt, also norwegisch, Bruder von Efanda. Oleg, mit dem Spitznamen Prophet, setzte die geopolitischen Bestrebungen seines Vorgängers erfolgreich fort. Vor allem gelang ihm ein schicksalhaftes Geschäft - die Vereinigung des Nordens und des Südens des Landes. Kiew wurde Hauptstadt. In Europa wurde die Bildung eines mächtigen Staates - des "Reiches von Rurikovich" - abgeschlossen.

Ich denke, die Geschichte des russischen Volkes wird diese Zeilen nicht akzeptieren. Russland zeichnete sich seit jeher durch lebensspendende Beziehungen mit der ganzen Welt, einschließlich Skandinavien, aus. Die russisch-normannischen Kontakte in der Zeit der Staatsgründung bereicherten die Technologie und Kultur beider Länder und beschleunigten ihre Entwicklung. Die Varangianer brachten die besten Waffen, perfekte Schiffe, ihre Dekorationen, Fußkampftechniken nach Russland und trugen zur Organisation des eurasischen Handels bei. Von den Slawen und anderen osteuropäischen Völkern erhielten sie Pelze, Sklaven, Honig, Wachs, Getreide, übernahmen die Techniken des Kavalleriekampfes und orientalische Waffen und schlossen sich dem Bau von Städten an. Die Skandinavier, Slawen und Finnen bereicherten sich mit arabischem Silber, das von den „Warägern zu den Griechen“ und von den „Warägern zu den Arabern“ entlang der großen Wasserstraßen auf die europäischen Märkte strömte.

Die auf Ruriks Schild gegossenen Zahlen „862“ sind bei aller Konventionalität ein wichtiger Meilenstein im Leben Russlands und Skandinaviens. Dann betraten die Völker dieser Länder gemeinsam die Arena der europäischen Geschichte. Das Jahr 862 ist es wert, als staatliches Datum anerkannt zu werden, ohne sich der Tatsache zu schämen, dass es auf dem Schild eines normannischen Fremden eingeprägt ist.

Damals folgte jedoch eine Einladung aus Ladoga ... Warum mussten die Völker Nordrusslands die „Waräger“ zu ihrer Vereinigung rufen? Es gab mehrere Gründe, und Gründe nicht unwichtig. Es ist erwähnenswert, dass die Herrschaft in den slawischen Staaten immer erblich war. Natürlich war die Macht des Prinzen durch die Veche begrenzt, aber der erste Ankömmling konnte diese Position keineswegs beanspruchen. So trennt das „Veles-Buch“ die Fürsten sehr deutlich von den Bojaren und Gouverneuren, obwohl die Bojaren manchmal auch wichtige Unternehmen leiteten. In der Antike glaubte man, dass sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften vererbt werden. Daher wurde beispielsweise neben dem Bösewicht oft auch seine gesamte Familie hingerichtet. Und der Veche-Prinz konnte nur aus einer Familie gewählt werden, die das Recht dazu hatte – aus den Nachkommen der großen Führer der Vergangenheit. Dies wurde übrigens auch in annalistischer Zeit beobachtet. So kapriziös, so wütend die Nowgoroder Weche auch war, wenn sie widerspenstige Fürsten verjagte, aber kein einziges Mal einen Kandidaten aus ihrer eigenen Mitte aufstellte, so etwas wäre niemandem eingefallen. Ein neuer Fürst konnte nur aus fürstlichen Familien eingeladen werden, auch wenn sie nicht russisch, sondern litauisch, aber notwendigerweise mit den herrschenden Dynastien verwandt waren.

Die Reste des einstigen Staatensystems der Slawen – keineswegs eine „Veche-Republik“, sondern eine „Veche-Monarchie“, die bis ins 18 Recht, Könige zu wählen und wiederzuwählen, ihren Willen auf den Reichstagen zu diktieren, aber kein einziger Magnat versuchte auch nur, die Krone selbst anzuprobieren, obwohl er viel reicher war als der König und eine größere Armee unterhielt. Auch hier kamen nur von Geburt an der Krone würdige Kandidaten in Betracht. Wenn nicht von den Polen, dann aus Ungarn, Frankreich, Schweden, Litauen, Deutschland, Russland.
Es sei daran erinnert, dass mit leichter Hand N.M. Karamzin und den ersten Übersetzern schlich sich eine erhebliche Verzerrung der Ziele der nach Rurik geschickten Botschaft in die russische historische Literatur ein. Es wurde übersetzt: "Unser Land ist groß und reichlich, aber es gibt keine Ordnung darin - regiere und herrsche über uns." Obwohl das Wort „Ordnung“ in keiner Annale vorkommt. Überall steht entweder „da ist kein Outfit drin“ oder „die Kommode ist nicht drin.“ D.h. es gibt kein Lineal oder Führungssystem (im Mittelalter losgelöst von einem persönlichen Lineal undenkbar), und nicht "Befehl". Die Herrscherdynastie endete in der männlichen Linie. Höchstwahrscheinlich gab es im Süden noch Vertreter der alten Fürstenfamilien, aber sie waren Nebenflüsse der Khazaren, und natürlich konnte keine Rede davon sein, ihnen die Macht zu übertragen. Und Rurik war der Enkel von Gostomysl durch eine Tochterlinie und blieb sein rechtmäßiger Erbe. Dies wurde zuvor von den Slawen praktiziert. In tschechischen Legenden zum Beispiel forderten die Menschen nach dem Tod eines kinderlosen Tschechen die Herrschaft seines Neffen Krok von verwandten Polen. Ja, im Allgemeinen zeigt die Trennung der „Waräger-Rus“ von den Schweden, den Goten, den Norwegern und den Anglo-Jütländern durch die Annalen, dass es den Initiatoren der Einladung egal war, wen sie anrufen sollten. Sonst wäre es nicht nötig gewesen, eine Botschaft „nach Übersee“ zu schicken – im gesamten Baltikum wimmelte es von Wikingern.
Eine der nördlichen Chroniken berichtet, dass die slawischen und finnischen Stämme, die in der nordwestlichen Region lebten, nach ihren Katastrophen und Unruhen: „Und uns selbst entschieden haben: Wir werden einen Prinzen suchen, der uns besitzt und uns rechtmäßig gekleidet hat.“ Ryadil bedeutet beherrscht und gerichtet. Und hier liegt ein weiterer Grund, warum die „Waräger“ bevorzugt wurden. Wie bereits erwähnt, lebten diese Stämme nicht immer untereinander zusammen, sie hatten einige gegenseitige Ansprüche und Beschwerden. Dies bedeutet, dass die Nominierung von Vertretern eines Stammes in die Führung automatisch Unmut bei anderen hervorrufen könnte. Warum sie und nicht wir? Denken Sie immer noch nach, bevor Sie einreichen. Und die Folge wäre ein neuer Bürgerkrieg. Durch die Einladung der „Varangians-Rus“ erhielt niemand einen Vorteil gegenüber anderen. Es war ein für alle akzeptabler Kompromiss. Und eine Kandidatur von außen könnte theoretisch für Unparteilichkeit sorgen, fair urteilen und sich kleiden.
Wahrscheinlich gab es auch Faktoren, die Ruriks persönliche Wahl beeinflussten – schließlich hatte Gostomysl auch einige andere Töchter, die in ein fremdes Land verheiratet waren. Und sie, muss man meinen, hatten auch Nachkommen. Aber der laute Ruhm von Rurik in der Ostsee hat sicherlich beeinflusst - seine bemerkenswerte Position wird durch die Tatsache belegt, dass die Ladoga-Leute von ihm wussten und eine Idee hatten, wohin genau sie Botschafter schicken sollten. Außerdem griffen, wie wir gesehen haben, die dänischen Wikinger 852 Ladoga an. Aber die Varangianer waren es nicht gewohnt, sich mit einem einmaligen Überfall auf einen reichen Ort, den sie mochten, zufrieden zu geben. Häufiger besuchten sie auch in Zukunft den erkundeten Weg: So griffen sie beispielsweise Paris 6 Mal an. Darüber hinaus legten Piraten verschiedener Nationalitäten ihre Lieblingsrouten fest und bildeten mehr oder weniger dauerhafte „Interessensphären“. Also gingen hauptsächlich Dänen nach England, Norweger nach Frankreich usw. Folglich bestand die Gefahr, dass die Dänen wiederkommen würden. Aber es waren die Dänen, die die Todfeinde von Rurik waren, der Kampf gegen sie war eine lebenswichtige Angelegenheit für ihn, und dies erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass er auf den Ruf reagieren und der beste Verteidiger von Ladoga und seinen Verbündeten vor den nächsten Invasionen werden würde . Auch hier blieb er ein Ausgestoßener, der seine Interessen voll und ganz mit seiner neuen Heimat verbinden konnte. Mit einem Wort, alle "Profis" kamen zusammen.
, bezieht sich die letzte datierte Erwähnung der Aktionen von Rurik im Westen auf 854, als Lothar auf seine Schirmherrschaft verzichtete. Er konnte einige Zeit durchhalten, aber die angeheuerten varangianischen Trupps, deren Streitkräfte er einsetzte, würden einen langen und schwierigen Verteidigungskrieg einfach ablehnen - solche Aktionen versprachen keine Beute und zahlten keine Verluste aus. Die Einwohner von Ladoga hatten Verbindungen zu den Westslawen, und wenn sie von der Situation wüssten, in der sich Rurik befand, wäre dies ein zusätzliches Argument für die Wahl seiner Kandidatur. Natürlich hätte er das besetzte Gebiet nicht verlassen, wenn es ihm gut gegangen wäre. Das heißt, zum Zeitpunkt des Anrufs war er entweder bereits aus Jütland vertrieben oder erlitt eine Niederlage. Obwohl es sein kann, dass er einige Zeit zögerte, bis ihm die Aussichtslosigkeit eines weiteren Krieges klar wurde. Wie dem auch sei, in diesem Moment erwies sich die Einladung von Novgorod als sehr nützlich für ihn. Immerhin war er schon über fünfundvierzig, und das obdachlose Piratenleben in fremden Ecken wuchs nicht mehr seinem Alter entsprechend. Jahre verlangten nach einem dauerhafteren Unterschlupf (den er im Jütland-Abenteuer umzusetzen versuchte).
Chroniken sagen, dass Rurik das Angebot annahm und 862 mit den Brüdern Sineus und Truvor nach Russland kam. Er selbst setzte sich zur Herrschaft in Ladoga (obwohl die Annalen entsprechend der Situation ihrer Zeit oft Novgorod genannt werden), Sineus wurde nach Beloozero und Truvor nach Isborsk geschickt. Und zwei Jahre später, nach dem Tod der Brüder, gab er seinen Bojaren ihre Städte sowie Rostow, Polozk und Murom.
Sineus und Truvor, die 864 seltsamerweise über Nacht starben, werden in westlichen Quellen nirgendwo erwähnt, und die Frage ihrer bloßen Existenz wird heute als sehr umstritten angesehen - die Version ist weithin bekannt, dass es solche Brüder nie gegeben hat: Der Chronist hat die einfach falsch übersetzt Worte einiger dann die skandinavische Quelle: „Rurik, seine Verwandten (sine hus) und Kämpfer (thru voring)“. Höchstwahrscheinlich sprechen wir über verschiedene Abteilungen seiner Mitarbeiter. „Verwandte“ ermutigen Slawen, die nach einer erfolglosen Operation mit ihm gegangen sind, das Fürstentum seines Vaters wiederherzustellen. Und die „Kämpfer“ sind gewöhnliche varangianische Söldner. Bei seinen früheren Streifzügen nach Frankreich und Spanien handelte er immer mit den Norwegern. Auch ihre gemeinsame Feindschaft mit den Dänen, die damals bestrebt waren, Norwegen für sich zu unterwerfen, könnte sie näher bringen. Offensichtlich kamen die Norweger mit ihm nach Russland. Übrigens weist der vermerkte Übersetzungsfehler darauf hin, dass in der Zeit von Rurik einige frühere „Hof“-Chroniken aufbewahrt wurden, die später Material für Chronikrevisionen wurden. Und dass diese Chroniken nicht auf Russisch, sondern auf Normannen geschrieben wurden. Obwohl er theoretisch wirklich einige „Brüder“ aus seinem inneren Kreis haben könnte. Die Wikinger hatten einen Brauch der Zwillingsbildung, der als nicht weniger stark galt als die Blutsverwandtschaft.
Ein Blick auf die Karte genügt, um zu sehen, wie kompetent der Prinz seine Streitkräfte platzierte. Ladoga kontrollierte den Anfang der Wasserstraße "von den Warägern bis zu den Griechen". Und eine Passage in die Tiefen der russischen Länder aus dem Baltikum. Beloozero blockierte die Straße zur Wolga, „zu den Chasaren“. Und von Izborsk aus konnte der Trupp die Wasserstraße durch den Peipussee und den Velikaya-Fluss sowie Straßen aus dem Westen von Estland aus kontrollieren. So sicherte Rurik die Grenzen seines Fürstentums und deckte die möglichen Richtungen unerwünschter Durchdringungen aus der Ostsee ab.
Interessante Indizien ergeben sich aus der Tatsache, dass um 864 neue Städte unter die Herrschaft von Rurik fielen - insbesondere Rostow und Murom. Dies bedeutet, dass er die Politik von Novgorod Russland abrupt änderte und einen aktiven Kampf gegen die Khasaren begann. Weil die Oka und die obere Wolga Teil der Zone der „Interessen“ der Khasaren waren und die Stämme Muroma (Murom) und Merya (Rostov) Nebenflüsse des Khaganats waren. Darüber hinaus könnte der Grund für den Krieg auch darin liegen, dass die Meryaner, wie bereits erwähnt, früher Teil der Macht von Gostomysl waren. Informationen über den Zusammenstoß mit dem Khaganat werden vom jüdischen „Cambridge Anonymous“ bestätigt, das die Staaten und Völker auflistet, mit denen Khazaria in der zweiten Hälfte des 9. bis frühen 10. Jahrhunderts gekämpft hat. - Alania, Derbent, Zibukh (Circassians), Ungarn und Ladoga. Und daran, dass zwei wichtige Städte bei Rurik verblieben, sehen wir, dass der Kampf für ihn siegreich war. Natürlich! Konnten die Wälle und Palisaden, die Pecheneg- oder slawischen Abteilungen der khasarischen Gouverneure die wilden Berufskrieger und ihren Anführer aufhalten, die das uneinnehmbare Sevilla einnahmen?
Aber im Jahr 864 brach unter den Slowenen unter der Führung von Wadim dem Tapferen plötzlich ein Aufstand aus, über den die Nikon-Chronik berichtet. Was waren seine Gründe? Es müssen mehrere gewesen sein. Die ermutigenden Slawen, obwohl sie nahe Verwandte der Ladoga waren, lebten unter anderen Bedingungen, viele Unterschiede sollten sich zwischen ihnen in Sprache, Religion und Verhaltensstereotypen angesammelt haben. Bei Handels-, Ärzte- und Staatskontakten spielte dies keine besondere Rolle. Händler, die über die Ostsee segelten, gewöhnten sich an solche Unterschiede und tolerierten sie, wie könnten sie sonst Handel treiben? Aber der Unterschied machte sich sofort bemerkbar, als die meisten Ausländer nach Russland kamen und sich sogar unter dem Adel wiederfanden. Nun, Ruriks Kader war im Allgemeinen „international“, einschließlich eines erheblichen Teils der Normannen-Norweger, die Schlüsselposten unter dem Prinzen besetzten. Ja, und er selbst drehte sich als Exilant sein ganzes bewusstes Leben um die Franken, dann im Pöbel und heterogenen Umfeld der Wikinger, um die entsprechenden Gewohnheiten aufzugreifen, Anleihen in der Sprache. Das heißt, anstelle der „Slawenbrüder“, die sich die meisten Slowenen vorstellten und gerne sehen würden, kam die übliche Armee baltischer Schläger zu ihnen, die sich im Wesentlichen nicht von den früher vertriebenen Warägern unterschied.
Die Unzufriedenheit sollte durch politische Ursachen verschärft werden. Die Ostslawen waren an eine Veche-Herrschaft gewöhnt, die den Willen der Fürsten diktierte und wahrscheinlich besonders während der Zeit des Interregnums umherwanderte. Rurik hingegen begann, die Herrschaft in der Art westlicher Könige einzuführen - Ein-Mann-Herrschaft. Und vielleicht noch härter. Kirchenhierarchen beeinflussten die Könige, ihre Macht beschränkte sich auf große Feudalherren, bei ihnen blieben allerlei kollegiale „Dinge“, „Althings“, „Diäten“ lange erhalten. Aber Rurik war den alten slawischen Bojaren fremd, die neuen - von seinen Kämpfern - hatten es noch nicht geschafft, an Stärke zu gewinnen, und konnte ein Anführer, der es gewohnt war, an Bord eines Piraten-Drakkar im Alleingang zu befehlen, mit einer Veche und anderer "Kollegialität" betrachtet werden? Alle Quellen stimmen darin überein, dass die Wikinger trotz des heftigen Temperaments in ihren Feldzügen eiserne Disziplin hatten. Die Aufrechterhaltung eines professionellen Kaders erforderte außerdem Mittel, und zwar beträchtliche. Aber nach dem Zusammenbruch des Staates Gostomysl wurden solche Dinge wie Steuern wahrscheinlich vergessen. Und die Rückgabe der Steuerlast unter Rurik begann kaum jemandem gefallen. Daher ist der Hinweis der Annalen klar: „Im selben Sommer waren die Nowgorodianer beleidigt und sagten: Seien Sie also ein Sklave von uns und erleiden Sie auf jede erdenkliche Weise viel Böses von Rurik und seinesgleichen.“
Wahrscheinlich gibt es auch religiöse Gründe. Die Ostslawen waren vollständiger und konsequenter in der Lage, die Grundlagen der alten vedischen und mithraischen Religion zu bewahren. Unter den baltischen Wenden war derselbe Glaube bereits deutlich anders, da er Elemente der baltischen und germanischen Kulte absorbiert hatte, wo komplexe Lehren und Rituale durch Akte primitiven Götzendienstes ersetzt wurden. Nun, die varangianischen Trupps bekannten sich im Allgemeinen zu einem bestimmten vorgefertigten Konglomerat heidnischer Überzeugungen, die bis ans Limit vereinfacht wurden: „Du zu mir – ich zu dir“. Fragmente der Texte des Veles-Buches wurden bereits oben zitiert, um diese Unterschiede hervorzuheben. Von besonderer Abneigung sollte die Frage der Menschenopfer sein. Es ist nun bewiesen, dass vor der Ankunft der Waräger in Russland ein solcher Brauch nicht existierte. Aber die baltischen und westlichen Slawen hatten es. Obwohl es schwierig ist zu beurteilen, welche Stämme und wie weit verbreitet diese Praxis dort war. Westliche Quellen berichten über die Opfer von Gefangenen durch Pommersche, Polen, Rugier.
Und die Wikinger betrachteten solche Opfer als die einfachste und natürlichste Art, ihren strengen Göttern für Glück zu danken oder sie um neue Gefälligkeiten zu bitten. Es ist zum Beispiel bekannt, dass sogar der berühmte Pirat Hrolf, der getauft und Herzog der Normandie wurde, vor seinem Tod große Spenden für die Kirche leistete, aber gleichzeitig befahl, hundert Gefangene auf dem Altar in zu schlachten um Odin für alle Fälle zu besänftigen. Sie konnten ein Opfer über Bord schicken, um die Götter in einem Sturm zu besänftigen – was sich im Epos über Sadko widerspiegelte. Und die Praxis des Menschenopfers kam genau mit den Wikingern nach Russland.
Leo der Diakon sagt also, dass die Soldaten von Svyatoslav in Bulgarien Gefangene und Gefangene bei Vollmond erstochen und vor der entscheidenden Schlacht Hähne und Babys geschlachtet haben, obwohl in seiner Beschreibung dieser Ereignisse viele Betrügereien gefunden wurden, und diese Nachricht könnte sein gewöhnliche Verleumdung. Aber auch in den Kiewer Chroniken finden wir Hinweise auf solche Rituale. Darüber hinaus opferten sie bei besonders feierlichen Anlässen, zum Gedenken an einen militärischen Sieg oder um einen solchen zu erbitten, und vielleicht an einigen wichtigen Feiertagen auch Stammesgenossen, die per Los „aus den Jungen und Mädchen“ ausgewählt wurden.
Aber die Ostslawen unterschieden sich in ihren Bräuchen und psychologischen Stereotypen von den Sachsen, die sogar bereit waren, bis zum Tod zu kämpfen, indem sie das Recht ihrer Kinder, Brüder und Schwestern, zu den Göttern zu gehen, aufheben und ihre Brüste unter das Messer legen eines Geistlichen. Sicherlich war auch die Ladoga-Priesterschaft empört. Darüber hinaus wurde die Rolle der Heiligen Drei Könige im Leben der Gesellschaft untergraben. Unter Veche-Herrschaft mussten sie einen starken Einfluss auf die Stimmung der Massen ausüben, Politik und interne Entscheidungen mit dem „Wille der Götter“ koordinieren. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die Wikinger-Neuankömmlinge ihre Meinung berücksichtigt haben. Sie sind es gewohnt, bei ihren Feldzügen ohne die Vermittlung von Priestern mit den Göttern zu kommunizieren. Und der Hauptmanager in ihren einfachen Ritualen war derselbe Anführer. Übrigens ist es möglich, dass gerade die Lockerung der alten religiösen Grundlagen und die beginnende Verwirrung in Glaubensfragen später den Sieg des Christentums in Russland ermöglichten. Schließlich stellte sich heraus, dass das Bild des Allguten Christus für die Ostslawen ihrem üblichen Bild des guten Dazhbog viel näher kam als die blutigen baltischen Kulte.
Abschließend kann noch ein weiterer wahrscheinlicher Grund für den Aufstand genannt werden. Ruriks Armee ging an die Oka und die Wolga und führte Krieg mit den Khasaren. Und das Khaganat versöhnte sich kaum mit seinen Niederlagen und der Gefahr, andere slawische und finnische Untertanen aus seiner Macht zu verlieren. Als Diplomaten und Spione waren die khasarischen Kaufleute sehr erfahren. Und sie mussten ihr Bestes tun, um Unzufriedenheit mit Rurik zu schüren, versuchen, seinen Rücken zu untergraben und zu untergraben. Rurik unterdrückte den Aufstand jedoch. „Töte im selben Sommer Rurik Vadim den Tapferen und viele andere geschlagene Nowgoroder seiner Berater“ (Svetniks - das heißt Komplizen, Komplizen).
Und danach setzte er seine Bojarengouverneure in Beloozero, Izborsk, Rostov, Polotsk, Murom ein. Wahrscheinlich kam Nestor, der schwieg oder nichts von dem Aufstand wusste, genau aus dieser Tatsache zu dem Schluss, dass die Brüder von Rurik, die zuvor in Izborsk und Beloozero regiert hatten, zur gleichen Zeit starben. Und einige moderne Historiker gehen sogar noch weiter und erklären ihren synchronen Tod durch einen Aufstand. Aber der Nikon Chronicle spricht nur von einer Rede gegen Rurik Sloven, Krivichi und Ves werden in diesem Plan nicht erwähnt. Und schon das Wort „Svetniki“ deutet darauf hin, dass es eine Verschwörung gab und keinen allgemeinen Aufstand. Daher erscheint eine andere Erklärung logischer - dass Rurik in den ersten zwei Jahren versucht hat, auf der Grundlage freiwilliger Unterwerfung zu regieren, schließlich rief ihn die Bevölkerung der Region selbst an. Und erst nach der Rebellion begann er, „die Schrauben anzuziehen“ und ein starres Verwaltungssystem zu schaffen, indem er seine Gouverneure in den untergeordneten Städten ernannte.
Es gibt keine weiteren territorialen Erwerbungen für den Prinzen. Es ist davon auszugehen, dass er, nachdem er aus der geäußerten Unzufriedenheit Schlussfolgerungen gezogen hatte, die Zerbrechlichkeit seines Staates erkannte. Und er beschloss, sich vorerst mit dem Erreichten zufrieden zu geben und die innere Stärkung seines Staates und seiner Grenzen in Angriff zu nehmen. Archäologische Daten zeigen, dass erst in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts unter Rurik Steinmauern in Ladoga und Isborsk errichtet wurden. Spuren großer militärischer Siedlungen aus dieser Zeit wurden an der Wolga in der Nähe von Jaroslawl (Siedlung Timirevsk) und nicht weit von Smolensk (Gnezdovo) gefunden. Ausgrabungsdaten bezeugen die dort lebenden Skandinavier und einige Westslawen aus dem Baltikum. Offensichtlich waren diese Siedlungen Grenzposten und Zollkordons, die sich an den Grenzen des Staates befanden und die wichtigsten Straßen blockierten - den Weg „zu den Khasaren“ und „von den Warägern zu den Griechen“. Diese Annahme wird auch durch die Art der Funde bestätigt. Zum Beispiel gab es in Gnezdovo eine große Festung, zahlreiche arabische, byzantinische und europäische Münzen, hier wurden importierte Dinge und auch Waagen gefunden. Das heißt, vorbeiziehende Kaufleute hielten hier an, inspizierten, wogen und bewerteten ihre Waren, zahlten Zölle, bar oder in Naturalien. Offensichtlich wurde gerade dort verhandelt, die Umschlagplätze der Kaufleute befanden sich, ihre Rastplätze unter dem Schutz der örtlichen Garnison vor der weiteren Straße.
Es lohnt sich, einen wichtigen Aspekt von Ruriks Aktivitäten hervorzuheben. In der Ostsee und der Nordsee gingen zu dieser Zeit die Gräueltaten der Wikinger mit Macht und Kraft weiter. Sie terrorisierten England vollständig, plünderten und brannten mehrmals Städte entlang der Elbe, des Rheins, der Weser und der Mosel, überfielen wiederholt die Länder der baltischen Slawen und zerschlugen an der Ostküste hin und wieder Kurland. Bis zur Mitte des zehnten Jahrhunderts. sogar Jütland, an sich ein Piratennest, wurde von den Überfällen der Waräger völlig verwüstet. Nur in Russland, nachdem Rurik an die Macht kam, gab es keine Pirateninvasion mehr! Und das unbestrittene Verdienst von Rurik ist, dass Russland - übrigens der einzige europäische Staat, der Zugang zum Meer hatte - vor den baltischen Raubtieren geschützt wurde.
Zwar tauchten die Waräger an der Wolga auf - aber nur für den Handel mit den Khasaren. Der Prinz kämpfte nicht mehr mit dem Kaganat. Ja, und Khazaria hatte es anscheinend nicht eilig, das Gleichgewicht zu stören, das sich an seinen nördlichen Grenzen entwickelt hatte. Der Krieg mit Rurik bedrohte die Überfälle der baltischen Wikinger. Und die khasarischen Kaufleute, die auf der ganzen Welt handelten, wussten genau, was es war. Hier drohte der Fall mit solchen Verlusten, im Vergleich dazu würde der Tributverlust von Mary und Muroma wie eine Kleinigkeit aussehen. Andererseits ermöglichte die Aufrechterhaltung des Friedens mit den Varangianern, die Verluste, die durch den Sklavenstrom entstanden waren, der nun aus der Piraten-Ostsee durch Ladoga nach Khazaria strömte, mehr als auszugleichen. So strömten Ende des 9. oder Anfang des 10. Jahrhunderts, als mehrere normannische Staffeln das Kaspische Meer erreichten, mehr als 10.000 Sklaven und Sklaven aus Frankreich und den Niederlanden auf die Märkte des Ostens. Und zweifellos wurde das Fürstentum Ladoga durch die Abgaben, die auf einen solchen „Transit“ erhoben wurden, reich.
Und die moralische Seite davon? Aber damals hatten die Menschen ihre eigene Moral, anders als bei uns. Auch in christlichen Ländern, Westeuropa und Byzanz war Sklaverei an der Tagesordnung. Und wenn manchmal einige Bischöfe und Verräter Sklaven aus Almosen erlösten, dann nur wegen religiöser „Verletzung“ - Christen, die in die Gefangenschaft von Heiden oder Muslimen gerieten. Und die Institution der Sklaverei an sich empörte sie überhaupt nicht. Und kein einziger Denker oder Theologe widersetzte sich ihm. Ja, und für diejenigen, die sich in Gefangenschaft befanden, war es natürlich eine Tragödie, aber nicht das Ende des Lebens. Gewöhne dich daran, gewöhne dich daran. Ibn-Fadlan erzählt, wie in Bulgarien die Waräger, die Gefangene zum Verkauf brachten, mit denen scherzten, die gerade zur Auktion gestellt worden waren, und sie mit Delikatessen behandelten. Und die Mädchen selbst streichelten in Erwartung des nächsten Schnäppchens ihre Besitzer und flirteten mit ihnen. Wenn die Sklaven schließlich im arabischen Osten landeten, hatte die Frau die Chance, einen ehrenvollen Platz im Harem einzunehmen, und der Mann, ein Krieger bei irgendeinem Emir zu werden. Das heißt, einen noch höheren Status zu erlangen als die meisten Ureinwohner dieses Landes. Natürlich gab es noch andere Dinge, aber alle lebten in der Hoffnung auf das Beste.
Und man muss bedenken, dass es den Slowenen und den Krivichi mit den Merianern überhaupt nichts ausmachte, dass ihr Staat durch die Teilnahme an einem solchen Unternehmen zusätzlichen Gewinn erhält. Erlauben Sie ihrem Prinzen, Festungen zu bauen, eine Armee zu unterhalten, die sie schützt, und gleichzeitig seine Untertanen nicht mit unnötigen Steuern zu belasten. Nachdem Rurik seine Macht aufgebaut und das Fürstentum gestärkt hatte, begann er, eine ziemlich aktive internationale Politik zu verfolgen und Kontakte zu westlichen Staaten herzustellen. Im Jahr 871 spricht Ludwig der Deutsche in einem Brief an den byzantinischen Kaiser Basilius den Mazedonier von vier Kaganaten, die in diesem Gebiet in Europa existieren - Awaren, Bulgaren, Chasaren und Normannen. Was ist mit der Macht von Rurik gemeint. Übrigens weist allein die Tatsache, dass das russische Khaganat nach der Ankunft der Varangianer zum „Normannen“ wurde, auf seine Identität mit Lodoga und nicht mit Kiew hin. Sowie die Tatsache, dass Informationen über ihn von Deutschland nach Konstantinopel gelangen und nicht umgekehrt. Übrigens nannten sich später die ersten Kiewer Fürsten aus der Rurik-Dynastie „Kagans“.
Und dann blitzt Rurik wieder in westlichen Chroniken auf. In 873 - 874 Jahren. Er unternahm eine für diese Zeit sehr groß angelegte diplomatische Reise durch Europa, traf und verhandelte mit Karl dem Kahlen, Ludwig dem Deutschen und Karl dem Kühnen - Lothars Erbe. Ihr Gegenstand ist unbekannt. Richtig, G. V. Vernadsky wiederholt nach einigen westlichen Historikern die Version, dass Rurik sich darum bemühte, ihm trotzdem "Flachs in Friesland" zurückzugeben, aber das ist eindeutig Unsinn. Würde ein Mann, der ein riesiges und reiches Fürstentum besitzt, sich selbst in einem respektablen Alter über das Meer schleppen, um um ein elendes Stück Land zu betteln, auf dem er fast nie gelebt hat? Aber er konnte wirklich mit den Westmächten verhandeln, dass er unter bestimmten Bedingungen oder gegen irgendeine Art von Entschädigung durch gemeinsame Kräfte das Fürstentum seines Vaters zurückgeben könnte, da er dies als seine unerfüllte Lebenspflicht betrachtete. Vielleicht ging es um den Versuch, ein Bündnis gegen Dänemark, den Blutfeind von Rurik, zu schmieden. Wenn ja, dann waren seine Verhandlungen erfolglos. Allerdings kann hier noch eine weitere Hypothese aufgestellt werden, auf die wir später an geeigneter Stelle eingehen werden.
Aber andererseits festigt der Prinz zu dieser Zeit, vielleicht im Zuge der erwähnten Reisen, sein Bündnis mit Norwegen weiter. 874 kehrte er nach Ladoga zurück und heiratete Efanda aus der Familie der norwegischen Könige. (Vielleicht suchte er auch an den deutschen Höfen eine Braut?) Auch diese Ehe ist in westlichen Quellen überliefert. Und Ruriks rechte Hand und Berater wurde entweder oder war bereits der Bruder von Efanda Odda, der in Russland als Prophetischer Oleg bekannt ist.
Übrigens widerlegen die oben genannten Tatsachen vollständig die von einigen unserer Historiker aufgestellte Hypothese, dass Rurik ein einfacher Betrüger war, der von den Einwohnern Ladogas angeheuert wurde, um ihre Grenzen zu schützen, und dann gewaltsam die Macht ergriff und sich den Fürstentitel aneignete. Zunächst wurden seine erblichen Fürstenrechte in Ingelheim am Hofe Ludwigs des Frommen und dann Lothars anerkannt. Auch wenn wir seine Abstammung nicht berücksichtigen, können wir uns erinnern, dass er Flachs direkt vom Kaiser erhielt, dh er entsprach in der fränkischen Feudalhierarchie mindestens dem Grad eines Grafen. Und der Titel „Kagan“ entsprach bereits dem König. Und zweitens wurde der Herkunft trotz der Raubmorde auch in Skandinavien größte Bedeutung beigemessen, sodass der norwegische König seinen nahen Verwandten keinesfalls als einfachen wurzellosen Piraten ausgeben würde, selbst wenn er großes Glück hätte.
Obwohl der Prinz über sechzig war, hatte er immer noch die Kraft, mit Efanda einen Sohn zu zeugen. Und 879 starb Rurik und hinterließ Igor als seinen Erben, der laut den Annalen „dettesk velmi“ war. Und Oleg wurde der Vormund und Regent des Prinzen. Die Nachricht von der Erbschaft von Ruriks Besitztümern durch eine andere Person ist auch in den deutschen Chroniken verfügbar. Das heißt, es gab Kontakte zu Nordrussland, und die Ereignisse, die dort stattfanden, wurden bereits als notwendig erachtet, um sie zu verfolgen.

Schulwissenschaftliche und praktische Schülerkonferenz

Kommunale autonome Bildungseinrichtung

"Lyzeum №4"

"Die Berufung der Varangianer. Worum geht es in dem Streit?

Ich habe die Arbeit gemacht:

Pribylew Timofej Michailowitsch

Wissenschaftlicher Leiter:

Shayakhmetova

Venera Ruzalievna

Dauer 2012

EINLEITUNG

Das moderne Russland (Russische Föderation) ist ein riesiges Land, das sich fast 10.000 km von der Ostsee bis zum Pazifischen Ozean von Westen nach Osten und 5.000 km vom Arktischen Ozean bis zu den Steppen, Wüsten und Bergketten Zentral- und Ostasiens erstreckt.

Und wie und wann wurde der russische Staat geboren, welche historischen Ereignisse haben zu diesem Prozess beigetragen?

Protoslawen, die Vorfahren der Slawen, aus dem II. Jahrtausend v. lebten auf dem Territorium Mittel- und Osteuropas, von der Oder bis zu den Karpaten. Ungefähr im VI Jahrhundert. ANZEIGE Slawische Stämme begannen sich auf dem Territorium des modernen Russlands niederzulassen.

Auf dem Land unseres Landes lebten schon vor der Ankunft der Slawen finno-ugrische Völker, Balten und andere Stämme, und es gab bereits entwickelte Siedlungen auf dem Gelände zukünftiger slawischer Städte.

Die sich niederlassenden Slawen kamen mit der indigenen Bevölkerung zurecht, es gab eine gegenseitige Durchdringung der Kulturen - die Stämme übernahmen die Erfahrungen und Fähigkeiten des anderen. Der Name "Slawen" begann sich Mitte des ersten Jahrtausends nach Christus zu verbreiten. Zuerst wurden nur die Westslawen so genannt, die Ostslawen wurden "Ameisen" genannt. Aber bald wurde allen Stämmen, die slawische Sprachen sprachen, der Name "Slawen" zugewiesen.

Um das 6. Jahrhundert entstand aus einer einzigen slawischen Gemeinschaft eine ostslawische Gruppe von Stammesverbänden.

Ziel der Forschungsarbeit ist die Klärung der Umstände der Berufung der Waräger mit Hilfe annalistischer und wissenschaftshistorischer Daten und eine vergleichende Analyse der wissenschaftshistorischen und chronologischen Fassungen der Berufung der Waräger.

1)Finden Sie heraus, warum die Wikinger genannt wurden.

2)Finden Sie heraus, wer sie gerufen hat (Stammesälteste oder Menschen), in welche Stadt (es gibt mehrere Versionen)

3)Finden Sie heraus, mit wem Rurik nach Russland kam.

)Vergleichen Sie Versionen der Anrufung der Varangianer aus verschiedenen Chroniken.

Merkmale der verwendeten Literatur

)"Die Geschichte vergangener Jahre" übersetzt von D. S. Likhachev. Funktion: Chronik. Der abgedeckte Zeitraum der Geschichte beginnt mit biblischen Zeiten im einleitenden Teil und endet mit dem Jahr 1117 (in der 3. Auflage).

2)N. M. Karamzin "Zur Geschichte des russischen Staates." Beschreibung: Ein Buch mit Ausschnitten aus 12 Bänden der gesammelten Werke von N. M. Karamzin. Darin können Sie Informationen vom Beginn der Bildung des slawischen Staates bis zum Interregnum (Sieben Bojaren) lesen.

)IN. Klyuchevsky "Kurs der russischen Geschichte" 1 Band. Beschreibung: ein Buch mit Vorträgen von V.O. Klyuchevsky.

)Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, hrsg. A. N. Sacharow. Besonderheit: ein Buch, in dem es um die Zeit vom Beginn der Bildung des slawischen Staates bis zum 17. Jahrhundert geht.

)CM. Solovyov "Zur Geschichte des alten Russland". Beschreibung: eine Enzyklopädie mit Ausschnitten aus 13 Bänden der gesammelten Werke von N.M. Karamzin S.M. Solowjow. Darin können Sie Informationen vom Beginn der Gründung des slawischen Staates bis zur Regierungszeit von Alexei Michailowitsch lesen.

)Bücher aus dem Internet:

DI. Ilovaisky "Über die imaginäre Berufung der Waräger". Beschreibung: eine Studie über die Berufung der Varangianer.

Novgorod Erste Chronik der Senior- und Junior-Ausgaben. // Vollständige Sammlung russischer Chroniken. Feature: Sammlung von Annalen.

A.N.Kirpichnikov "Die Legende von der Berufung der Waräger - Legenden und Realität." Beschreibung: eine Studie über die Berufung der Varangianer.

Kapitel 1. Ostslawen vor der Berufung von Rurik

In dem Waldgebiet, das Osteuropa damals war, waren die Flüsse die einzigen verfügbaren Straßen, und die Haupthandelsrouten führten an ihnen vorbei. Daher siedelten sich die Slawen hauptsächlich entlang der Flüsse an. Nachdem die Slawen die Region in der Nähe von Dnjestr, Bug und Dnjepr gemeistert hatten, kamen sie an den Oberlauf von Oka, Wolga, Don, West-Dwina, Wolchow, zu den Seen Ladoga und Ilmen, zum Weißen Meer.

Die Dregovichi lebten im Westen, später tauchten hier die Krivichi, Drevlyans und Polans auf. Die Ilmener Slowenen rückten noch weiter nach Norden vor. Ein anderer Zweig - Tolochans - wählte die Ufer des Polota-Flusses für die Ansiedlung.

Die Slawen lebten in kleinen Dörfern, die von einer Palisade umgeben waren. Hinter der Palisade lagen die Ländereien der Gemeinde. Mitglieder der Gemeinschaft bestellten gemeinsam das Land, weideten Vieh, jagten und fischten. Die Armut der nördlichen Böden machte den Reichtum der nördlichen Wälder mehr als wett, wo es viele Pelztiere gab, die im fernen Byzanz hoch geschätzt wurden. Ein beträchtliches Einkommen brachte auch die Imkerei.

Verwandte Familien wurden in Stammesgemeinschaften vereint, an deren Spitze Älteste standen, die gemeinsam den Haushalt führten. Enge Stammesgemeinschaften, die zu Stämmen vereint sind, mit Anführern an der Spitze. Die Ältesten und Anführer der Stämme umgaben sich mit erfahrenen Kriegern - Trupps. Der Anführer des Stammes wurde "Knez" genannt, daher das Wort "Prinz". Der Prinz verließ sich auf die Stärke des Trupps und unterwarf die Gemeindemitglieder. Die Lavianer waren sowohl mit ihren südlichen Nachbarn - Byzanz - als auch mit den nördlichen - den normannischen Staaten - im Handel tätig. An den wichtigsten Punkten dieser Handelswege („von den Warägern zu den Griechen“) entstanden die ersten slawischen Städte. Die meisten von ihnen erstreckten sich in einer langen Kette entlang der Hauptflussstraße Dnjepr-Wolchow. Gleichzeitig mit der Entstehung der Städte entstand das Problem ihres Schutzes und des Schutzes von Handel und Handelswegen. Die Städte begannen, sich zu bewaffnen, sich mit Mauern zu umgürten, ein militärisches Gerät einzuführen, sich mit Militärs einzudecken.

An der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert begannen Neuankömmlinge von den Küsten der Ostsee, die sogenannten Varangianer, auf den Flussrouten aufzutauchen. Die Ostsee wurde auch Varangian genannt. Die Varangianer kamen entweder zu Handelszwecken oder auf Ruf der Stammesführer, der ersten Fürsten, die ihre Militärtrupps aus ihnen rekrutierten, in die Länder der Slawen. Diese Varangianer wurden Teil der bewaffneten Klasse, die sich unter dem Einfluss äußerer Gefahren in großen Handelsstädten zu bilden begann.

So standen die slawischen Stämme an der Schwelle zur Entstehung der Staatlichkeit.

Kapitel 2

Historiker sind sich einig, dass der russische Staat um das 9. Jahrhundert herum entstand. Leider gibt es aus dieser Zeit keine schriftlichen Quellen. Die einzige schriftliche Quelle, die über die Ereignisse jener Jahre berichtet, ist die berühmte Chronik „The Tale of Bygone Years“, die vom legendären Mönch des Kiewer Pechersk-Klosters Nestor erstellt wurde. Die "Geschichte vergangener Jahre" enthält Legenden über die Herkunft der Slawen<#"justify">Die normannische Theorie wurde offiziell in den 30-40er Jahren des 18. Jahrhunderts während des "Bironismus" verbreitet, als viele der höchsten Positionen am Hof ​​von deutschen Adligen besetzt waren. Selbstverständlich war die gesamte erste Zusammensetzung der Akademie der Wissenschaften mit deutschen Wissenschaftlern besetzt. Einer von ihnen, nämlich der Professor der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften, der Deutsche G. 3. Bayer, der die russische Sprache und noch mehr Altrussisch nicht kannte, hat 1735 in seinen Abhandlungen in lateinischer Sprache „Der Ursprung der Russland“ und „Warjagen“ die Meinung vertreten, dass das altrussische Wort aus den Annalen – „Waräger“ – der Name der Skandinavier ist, die Russland die Staatlichkeit gaben. Später wurde diese Theorie von den deutschen Wissenschaftlern G.F. Miller und A.L. Schletzer.

Bayers Werke wurden von russischen Historikern des 18. Jahrhunderts hoch geschätzt. Tatishchev entlehnte sich von ihm die normannische Theorie des Ursprungs der Waräger-Rus, die er laut Bayer in seiner Geschichte darlegt. Der deutsche Wissenschaftler war ein Experte für die skandinavischen Sprachen, hielt es jedoch nicht für notwendig, sich zumindest einige Kenntnisse der Sprache des Landes anzueignen, dessen Geschichte er aufgriff. Es scheint mir, dass N. Nadezhdin sehr genau über Bayer gesagt hat: „Nur aufgrund einer unerklärlichen Seltsamkeit, in Russland zu leben, ein russischer Professor zu sein und russische Geschichte zu studieren, kannte er nicht nur kein Wort, sondern wollte es nicht einmal Russisch lernen."

Die normannische Theorie bestreitet den Ursprung des alten russischen Staates als Ergebnis der internen sozioökonomischen Entwicklung. Die Normannen verbinden den Beginn der Staatlichkeit in Russland mit dem Moment, als die Waräger zur Herrschaft in Nowgorod berufen wurden, und mit ihrer Eroberung der slawischen Stämme im Dnjepr-Becken. Sie glaubten, dass die Wikinger selbst, von denen Rurik mit seinen Brüdern war, es gab keinen Stamm und keine slawische Sprache ... sie waren Skandinavier, das heißt Schweden . Die slawischen Stämme wurden in den Schriften dieser "gelehrten" Männer als völlig wild und völlig unfähig dargestellt, einen eigenen Staat zu schaffen. Die "Berufung" selbst wurde als Eroberung der slawischen Länder dargestellt.

Die Schöpfer der normannischen Theorie haben ohne kritische Betrachtung einzelne Sätze aus der Chronik entnommen. 3. Bayer, G. Miller, A. Schletzer haben in den Chroniktexten Sätze über die "bestialische Lebensweise" der alten Slawen gefangen und sie willkürlich den Zeitgenossen des Chronisten zugeschrieben (obwohl eigentlich eine gegensätzliche Beschreibung der "Weisen". und bedeutungsvollen" Wiesen und ihre Waldnachbarn sind den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung zuzurechnen) und waren sehr erfreut über die Legende über die Berufung der Waräger durch die nördlichen Stämme, die sie behaupten ließ, die Normannen-Waräger hätten die Eigenstaatlichkeit herbeigeführt die wilden Slawen. Während seiner anschließenden zweihundertjährigen Reise wurde der Normannismus mehr und mehr zu einer einfachen antirussischen politischen Doktrin, die seine Propagandisten sorgfältig vor Kontakt mit Wissenschaft und kritischer Analyse schützten.

An sich ist diese Theorie barbarisch in Bezug auf unsere Geschichte und ihre Ursprünge im Besonderen. Praktisch auf der Grundlage dieser Theorie wurde der gesamten russischen Nation eine gewisse untergeordnete Bedeutung zugeschrieben, es scheint, dass dem russischen Volk auf der Grundlage zuverlässiger Tatsachen sogar in rein nationalen Fragen ein schreckliches Versagen zugeschrieben wurde.

Darüber hinaus argumentieren Anhänger der normannischen Theorie, dass der Begriff "Rus" selbst altschwedischen Ursprungs ist. So verwandeln sich alle, die die russischen Chroniken, Botschaften östlicher Schriftsteller und andere Quellen Russ nennen, in Waräger. Dann stellt sich heraus, dass die gesamte Anfangsgeschichte des altrussischen Staates von den Wikingern geschrieben wurde. Aber Rus, wie wir bereits gesagt haben, nannten mittelalterliche Quellen zunächst ein streng begrenztes Gebiet im mittleren Dnjepr, in dem sich Kiew befand, "die Mutter der russischen Städte". Wenn Nowgoroder oder Susdaler nach Kiew gingen, sagten sie, dass sie „nach Russland“ gingen. Lange vor dem Erscheinen der Varangianer war das Volk der Ross oder Russ bekannt. In den Berichten der Autoren des VI. Jahrhunderts - jordanischer und syrischer Schriftsteller - wird eine Beschreibung der Russen und der geografischen Lage ihres Landes im Mittellauf des Dnjepr gegeben.

M. V. Lomonosov, der die südlichen Quellen der altrussischen Staatlichkeit verteidigte und die Rolle der Skandinavier bei ihrer Entstehung leugnete, war ein scharfer Gegner dieser Theorie. Seine „Altrussische Geschichte“ war das erste Werk eines Antinormannisten, das Werk eines Kämpfers für die Ehre des russischen Volkes, für die Ehre seiner Kultur, Sprache, Geschichte, ein gegen die Theorie der Deutschen gerichtetes Werk. Er kannte die Vergangenheit Russlands, glaubte an die Stärke des russischen Volkes, an seine strahlende Zukunft.

Der Kampf gegen diese "Theorie" wurde von V.G. Belinsky, A.I. Herzen, N.G. Chernyshevsky und andere Die normannische Theorie wurde von den russischen Historikern S.A. Geodonov, I.E. Zabelin, A.I. Kostomarov, Ilovaisky D.I.

Neben Lomonosov widerlegen auch andere russische Historiker, darunter S. M. Solovyov, die normannische Theorie: „Die Normannen waren kein dominanter Stamm, sie dienten nur den Fürsten einheimischer Stämme; viele dienten nur vorübergehend; diejenigen, die aufgrund ihrer zahlenmäßigen Bedeutung für immer in Russland blieben, verschmolzen schnell mit den Eingeborenen, zumal sie in ihrem nationalen Leben keine Hindernisse für diese Fusion fanden. Von der Herrschaft der Normannen, der normannischen Zeit kann also am Anfang der russischen Gesellschaft keine Rede sein.

Der berühmte russische Historiker S.F. Platon<#"justify">Anhänger von M.V. Lomonosov zerstörte Schritt für Schritt den Haufen von Vermutungen, mit denen die Normannen versuchten, ihre Positionen zu behaupten und zu stärken. Viele Fakten (insbesondere archäologische) sind aufgetaucht, die die sekundäre und sekundäre Rolle der Waräger bei der Schaffung des russischen Staates zeigen.

Kapitel 3. Vergleichende Analyse von The Tale of Bygone Years und der Novgorod Chronicle

Wie spricht der Text von The Tale of Bygone Years von der Berufung der Varangianer?

Diese Chronik wurde in Kiew erstellt<#"justify">So klingt die Geschichte von Ruriks Berufung im Original in der Sprache des Chronisten Nestor. „Im Sommer 6367 (859 n. Chr.) an Imakh, Hommage an die Varangianer vom Meer an Chud, Slowene, Mary und alle Krivichi. Und Khozari an Imakh zu Lichtungen, Vityachs .... Im Sommer 6370 (861 n. Chr. ).X) die Varangianer auf See vertreiben, ihnen keinen Tribut geben und öfter in ihrem eigenen Besitz sein.Und es wird keine Wahrheit in ihnen geben, Generation für Generation und früheren Streit führen und öfter gegeneinander kämpfen.Und sich dafür entscheiden selbst: suchen wir einen Prinzen und gehen über das Meer zu den Varangianern, zu den Russen so und so. Entscheiden Sie sich für Rusichi, Chud, Meri, Krivichi und all dies: Unser Land ist groß und reichlich, aber es gibt kein Kleid es. Ja, geh, um zu regieren und über uns zu herrschen. Der älteste, Rurik, sitzt in der Nähe von Nowgorod, und der andere Sineus ist am Bela-See, und der dritte, Izborst Truvor. In zwei Jahren starben Ruriks Brüder. Und nachdem sie die Macht übernommen hatten , Rurik verteilte Hagel an seinen Mann.Nun fing Rurik an, alle Habseligkeiten zu essen.

Kann man dieser Nachricht vertrauen? Denn selbst bei oberflächlicher Betrachtung des Textes kommen Zweifel auf.

Wie kann man sich vorstellen, dass die siegreichen Stämme der Slawen und finno-ugrischen Völker, nachdem sie gerade die Neuankömmlinge „vom Meer“ Waräger im Jahr 861 vertrieben haben, im nächsten Jahr wieder dieselben Waräger zu sich rufen?

Wenn die Varangianer vertrieben wurden, warum werden sie dann erneut gerufen, um Ordnung zu schaffen? Der Schlüssel zu diesem Widerspruch liegt meines Erachtens nicht darin, dass die Slawen und Finnen nicht in der Lage waren, interne Streitigkeiten selbst zu beschwichtigen, und „zur Auslieferung“ an die jüngsten Feinde gingen. Erklärung an anderer Stelle. Die nördlichen Stämme, die sich von lästigen Requisitionen befreit hatten, bereiteten sich darauf vor, einen neuen Ansturm der Skandinavier abzuwehren. Die Bedrohung war real. Rimberts „Leben des heiligen Ansgar“ beschreibt einen Angriff der Dänen im Jahr 852 auf eine wohlhabende Stadt „im Land der Slawen“, die mit Ladoga verglichen werden kann. Dieser wahrscheinlich von Tributzahlungen begleitete Feldzug zeigte die wachsende Gefahr einer Expansion der Wikinger nach Osten. Die weitere Entwicklung der Ereignisse kann anhand der "Legende der Berufung der Varangianer" beurteilt werden. Die Bedeutung der Einladung von Fremden bestand offensichtlich darin, einen erfahrenen Kommandanten mit einer Abteilung von Kriegern, in diesem Fall Rurik, anzuziehen, damit er die slawischen und finnischen Konföderierten schützen konnte. Der Neuankömmling - ein Skandinavier, kannte natürlich die militärischen Methoden seiner Landsleute, einschließlich derjenigen, die mit räuberischen Piratenzielen nach Russland kamen. Die Wahl des Kommandanten erwies sich als erfolgreich, bis zum Ende des 10. Jahrhunderts wagten die Skandinavier nicht, die nördlichen Länder Russlands anzugreifen.

Und wenn sie trotzdem zuerst vertrieben und im nächsten Jahr einberufen wurden, dann ist die Frage, wer vertrieben und gerufen hat? Die vielsprachigen Stämme der Slavens, Krivichi und Meri, die über die dichten Wälder verstreut sind? Oder zu diesem Zeitpunkt hatten bereits einige lokale Staatsformationen Gestalt angenommen, die von lokalen Führern geleitet wurden. Aber wie kann man sich dann vorstellen, dass diese Führer, die gerade den Geschmack des Sieges erfahren haben, freiwillig Macht an Fremde abgeben? Schließlich wird der Eigenname vieler Völker nicht umsonst mit „Volk“ übersetzt. Sie haben einen fremden Stamm nicht einmal für Menschen in Betracht gezogen!

In der Geschichte von Ruriks Berufung tauchen drei außerirdische Brüder auf. Wissenschaftler haben lange auf die seltsamen Namen von zwei von ihnen geachtet - Sineus und Truvor, kinderlos und irgendwie verdächtig zur gleichen Zeit im Jahr 864 gestorben. Eine sorgfältige Untersuchung der skandinavischen Dokumente jener Jahre stellte sich heraus, dass die alten Skandinavier solche hatten Namen "von jenseits des Meeres" einfach nicht haben!

Es ist kein Geheimnis, dass die Handlung um drei fremde Brüder – die Gründer von Städten und Vorfahren von Dynastien – eine Art Folklore-Klischee ist. Ähnliche Traditionen und Legenden waren im Mittelalter in Europa allgegenwärtig.

Es wird vermutet, dass Sineus und Truvor nicht existierten, und der Chronist übermittelte buchstäblich die Worte der altschwedischen Sprache „sune hus“ und „thru varing“, was „mit seinem freundlichen und treuen Trupp“ bedeutet.

Ein weiterer Bericht über die Berufung von Rurik ist in den Annalen von Novgorod erhalten geblieben.

Obwohl die Nowgorod-Chronik eine Überarbeitung des Originaltextes von Nestor aus dem 13. Jahrhundert ist, wurde sie in der „Heimat“ der Ereignisse, die stattfanden, erstellt. Betrachten wir diese Version und finden Sie heraus, wie sie sich von der Kiewer Version unterscheidet und inwieweit diese Unterschiede sie der Realität jener Jahre näher bringen, als Novgorod gerade erst begann.

„In der Zeit von Kiew und Shchek und Khoriv hatten die Leute von Novgorod die Empfehlungen von Slowenien und Krivitsi und Merya: Slowene hatte ihre eigene Gemeinde und Krivitsi hatte ihre eigene und Mere hatte ihre eigene; jeder besitzt seine Art; und Chuds Art; und ein Tribut an die Dayah von der Varangianerin von ihrem Ehemann für weiße Veveritsi; und wenn sie sie schlagen, dann Gewalt gegen den Deahu durch Sloven, Krivich und Meryam und Chudi. Und vstasha Slowene und Krivitsi und Merya und Chyud zu den Varangianern, und ich fuhr über das Meer hinaus; und beginnen, sich selbst zu besitzen und Städte zu errichten. Und du selbst wirst gegen dich selbst kämpfen, und das Heer zwischen ihnen wird groß und zankend sein, und du wirst Hagel um Hagel aufkommen lassen, und es wird keine Wahrheit mehr in ihnen sein. Und er beschloss bei sich: "Lass uns nach einem Prinzen suchen, jemandem, der uns besitzen und uns rechtmäßig kleiden würde." Idosha über das Meer zu den Varangianern und Rkosha: "Unser Land ist groß und reichlich, aber wir haben keine Ausrüstung; komm zu uns, um zu regieren und über uns zu herrschen." Ich wählte 3 Brüder aus meiner Generation aus und umgürtete mit mir eine Gruppe von vielen und wunderbaren und kam nach Novgorod. Und grauhaarige Älteste in Nowgorod, sein Name ist Rurik, und andere sind grauhaarig auf Beleozero, Sineus; und Drittel in Izborsk, sein Name ist Truvor. Und von diesen Warägern, deren Entdecker mit dem Spitznamen Rus, und von denen wird das russische Land sprechen, und die Essenz des Volkes von Nowgorod bis heute stammt von der Familie Waräger.

Es ist ersichtlich, dass The Tale of Bygone Years Rurik die Gründung von Novgorod zuschrieb, dann existierte Novgorod laut Novgorod Chronicle bereits, als Rurik berufen wurde. Und die Einwohner von Nowgorod selbst riefen ihn an. Lag der Nowgoroder des 13. Jahrhunderts falsch, als er sich die Slowenen, Krivichi und Merya als Städter, Nowgoroder vorstellte? Stellen Sie sich vor, es geht nicht um Stadtbewohner, sondern um die Bevölkerung der Weiten des Nordens der osteuropäischen Tiefebene. Diese Weiten sind also in der Vereinigung der slawischen und nicht-slawischen Stämme enthalten. Aber eine solche Union muss eine Art Zentrum oder Hauptstadt haben. Novgorodian vom Anfang des 13. Jahrhunderts. sieht Nowgorod vernünftigerweise in einer solchen Hauptstadt. Wenn ferner ein Bündnis von Stämmen die Varangianer vertreibt, dann sollte man davon ausgehen, dass die Bewohner der weiten Weiten eine außerordentliche Einheit im Handeln haben.

Eine solche Einheit ist nur möglich, wenn die Vertreter dieser Stämme in einem Zentrum leben. Der Nowgorodianer betrachtet Novgorod als ein solches Zentrum.

Stellen Sie sich vor, dass diese Stämme die Varangianer vertrieben und Streit zwischen ihnen begann. Es scheint, dass diese Fehden unvermeidlich zur Auflösung von Stammesverbänden, zur Trennung der Stämme voneinander und zur Bildung ihrer Zentren führen müssen. Aus irgendeinem Grund löst sich die Union jedoch nicht nur nicht auf, sondern die verfeindeten Clans treffen im Gegenteil eine gemeinsame Entscheidung, einen neuen varangianischen Prinzen anzurufen, der diese Föderation "von Rechts wegen" regieren würde.

Und dann hat der Novgorod-Chronist Recht, wenn er glaubt, dass solche Aktionen von Slowenen, Krivichi und Meryans nur dann gezeigt werden könnten, wenn sie keine getrennten Stämme wären, sondern getrennte Teile eines Volkes, die sich nicht mehr zerstreuen könnten, sondern sich zusammen entwickeln müssten und daher sie fanden keinen anderen Ausweg als die Berufung des Fürsten, der die Aufgabe hatte, die kriegführenden Parteien zu versöhnen.

„Und steigen von Stadt zu Stadt auf“, betont der Novgorod Chronicle anstelle von Nestors Worten, dass „sie von Generation zu Generation steigen“.

Archäologische Funde auf dem Land von Novgorod beweisen, dass Novgorod ursprünglich aus mehreren Städten bestand. Sind es nicht sie, an die der Novgorod-Chronist denkt? Außerdem ist es schwer vorstellbar, warum die Stammeszentren kämpfen mussten, wenn sie Hunderte von Kilometern voneinander entfernt existierten. Es wäre einfacher für sie, sich zu zerstreuen, als zu kämpfen.

So die Novgorod-Version vom Beginn des 13. Jahrhunderts. über die Berufung von Rurik unterscheidet sich stark von der ursprünglichen Kiewer Aufzeichnung nicht nur durch die "Antikenisierung" der Existenz von Nowgorod, nicht nur durch die Behauptung seiner vom Prinzen unabhängigen Herkunft, sondern auch durch solche Details, die das Missverständnis des Kiewer Chronisten darüber korrigieren eine Gruppe von Stämmen, die in der Lage sind, trotz der Trennung durch riesige Weiten gemeinsam gegen die Varangianer vorzugehen, sie wieder zusammenzurufen, ihre eigenen Städte zu bauen, nicht um sich zu entzweien, sondern um sich wieder zu vereinen usw.

Das Bild der Ereignisse im Sinne von The Tale of Bygone Years ist aus Sicht der Wissenschaftler ungewöhnlich widersprüchlich über die gemischte ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung des Waldnordens. Im Gegenteil, der Text der Nowgorod-Chronik, der all diese Ereignisse auf das Territorium einer Stadt reduziert, beseitigt und erklärt die Widersprüche in der Chronik des Mönchs Nestor.

Darüber hinaus sind die berühmten Worte der Botschafter selbst über die Berufung eines fremden Herrschers in The Tale of Bygone Years, die klingen: „Unser Land ist groß und reichlich, aber es gibt keine Ordnung darin“, nur eine der Möglichkeiten Möglichkeiten, den Text der Chronik in die moderne Sprache zu übersetzen. Der Ausdruck „es gibt keine Ordnung“ wird oft wörtlich genommen, als Hinweis auf Chaos durch Anarchie. Das Wort „Ordnung“ kommt jedoch nicht in der Originalquelle vor. In The Tale of Bygone Years heißt es laut der Ipatiev-Liste auf Altslawisch: „Unser Land ist groß und reichlich, aber es gibt kein Kleid darin“, außerdem eine Reihe anderer Listen (zum Beispiel in der In derselben Vierten Chronik von Novgorod steht geschrieben: „Unser Land ist gut und groß, es ist reich an allem, aber es gibt keinen Arbeiter darin.“ Gleichzeitig verstehen Forscher das Wort Outfit in diesem Fall als Autorität für bestimmte Aktivitäten , um Machtfunktionen auszuüben, und unter dem Arbeiter - dem Herrscher des Fürstentums.

Somit ist die von M.V. Lomonosov, ein glühender Gegner der Theorie der Normannen, dass es nicht die Schwäche und die Unfähigkeit der Russen zu regieren seien, wie die Anhänger der normannischen Theorie hartnäckig zu behaupten versuchten, sondern die Klassenwidersprüche, die durch die Stärke der Normannen unterdrückt würden Der Varangianer-Trupp war einer der Gründe, die Varangianer anzurufen.

Über die Waräger schreibt Lomonossow folgendes: „Wer einem Volk den Namen der Waräger vorschreibt, argumentiert nicht richtig, viele starke Beweise versichern, dass sie aus verschiedenen Sprachstämmen bestanden. Sie waren nur durch eines vereint - durch Raub, der damals auf den Meeren üblich war.

Laut Lomonosov wurden alle nördlichen Völker Waräger genannt, als Beweis dafür verweist er auf schwedische, norwegische, isländische, slawische und griechische Historiker dieser Zeit. Die varangianischen Stämme waren kriegerisch und führten viele Feldzüge durch. Auf dem Weg durch das Land, in dem die Slawen und Chuds lebten, hielten sie regelmäßig im Gebiet der Stadt Kiew an, wo sie die Beute aufbewahrten.

Lomonosov erwähnte die Waräger - die Russen - und schrieb: "" Die Waräger und die Preußen stammten aus derselben Generation ... "" Und Rurik wurde seiner Meinung nach von den Warägern - den Russen - in den Besitz der Slawen berufen. während er sich auf den Chronisten Nestor bezieht.

Lomonosov stellt eine Hypothese über die Herkunft des Namens der preußischen Familie auf: "" Als Rurik mit seinen Brüdern mit der ganzen Familie und mit den Varangianern zogen die Russen zu den Slawen von Nowgorod, dann die verbleibenden Einwohner nach ihnen an ihren früheren Orten wurden in Porussen oder die restlichen Russen umbenannt. Basierend auf alten Quellen schrieb Lomonosov: dass Litauen, Zhmut und Podlyakhia Rus genannt wurden. Schon vor der Ankunft von Rurik bei den Nowgorodianern und der Ausbreitung entlang der südöstlichen Küste des Varangischen Meeres können wir auf dieser Grundlage sagen, dass sich das Territorium der Varangianer - Russ bis an die östlichen Grenzen von Weißrussland und möglicherweise bis nach Staraya Rusa erstreckte. von dem es seinen Namen hat. Zu dieser Zeit unterwarfen sich mehrere Völker Rurik: Slawisch - Nowgorod, Izborsk, Polozk, von Chud - Messen, alle Muroma, d.h. Rostov, Belo - See, Murom-Land. Die Südslawen - Lichtungen, Krivichi, Drevlyans, Nordländer und andere - wurden teilweise von ihren Ältesten regiert und teilweise den Khasaren Tribut gezollt. Die Nordslawen von ihren neuen Besitzern wurden die Russen genannt.

Ein weiterer möglicher Grund (zusätzlich zu den oben genannten) für den Anruf von Rurik war seine Blutsverwandtschaft mit einem der Nowgoroder Posadniks - Gostomysl. Die ersten Legenden über Gostomysl erschienen im 15. Jahrhundert. in der Ersten Sofia-Chronik, die besagt, dass die Ilmen-Slowenen die Stadt Nowgorod gründeten und den älteren Gostomysl darin pflanzten.

In den Annalen des Novgorod-Buches der Grade wird angegeben, dass Gostomysl in hohem Alter starb. Sein Grab befindet sich angeblich im Gebiet des Bolotov-Hügels in der Nähe von Novgorod. Laut der Ioakimov-Chronik aus dem 17. Jahrhundert lud Gostomysl vor seinem Tod (844) seinen Enkel Rurik ein, den Sohn von Umilyas Tochter, der mit einem der westslawischen Prinzen von der Insel Rügen (dem heutigen Rügen in Deutschland) verheiratet war. , in Novgorod zu regieren, um die dynastische Nachfolge zu beobachten.

Der Chronik zufolge ist Gostomysl ein sehr mutiger Mann und ein weiser Herrscher. Seine eigenen Untertanen wurden zutiefst respektiert und geehrt, weil er ein großer Richter war, und die Nachbarn, die einen Krieg mit ihm fürchteten, schickten ihm Geschenke und Tribute. Viele ausländische Herrscher kamen zu Wasser und zu Land, um seinen Hof zu sehen, ihn um Rat zu fragen, schmecken Sie seine Weisheit.

Die Chronik berichtet, dass Gostomysl vier Söhne und drei Töchter hatte. Die Töchter heirateten benachbarte Fürsten. Einige Söhne starben eines natürlichen Todes. Andere starben im Krieg. Daher gab es niemanden, der die Macht erben konnte. Aber eines Tages sah Gostomysl im Traum, wie aus dem Schoß seiner mittleren Tochter Umila ein großer und fruchtbarer Baum wuchs, der die gesamte Große Stadt bedeckte und von dessen Früchten alle Menschen seines Landes ernährt wurden. Gostomysl verlangte, seinen Traum zu deuten. Die Zauberer-Propheten erklärten, dass der Sohn von Umila der Erbe sein würde, der zum Aufblühen seines Landes führen würde. Vor seinem Tod versammelte Gostomysl die Ältesten der Slawen, Rus, Chud, Vesi, Mary, Krivichi Dregovichi, erzählte ihnen von seinem Traum und schickte das auserwählte Volk "über das Meer" - für seinen Enkel.

Leider wurde noch keine genaue Bestätigung dieser Legende gefunden, aber eine solche Kombination von Umständen war durchaus möglich, und in der Geschichte vieler europäischer Staaten gibt es Beispiele dafür, dass sie in Ermangelung eines direkten gesetzlichen Erben in männlicher Linie sie Wenden Sie sich an Erben in der weiblichen Linie.

Somit kann Rurik als völlig legitimer "Erbe" des Herrschers der slawischen Länder angesehen werden.

Lässt jedoch einige Zweifel an der genauen Datierung der in der "Geschichte vergangener Jahre" dargelegten Ereignisse aufkommen.

Warum schrieb der Chronist das Erscheinen von Rurik dem Jahr 862 zu? Sie können versuchen, dies zu erklären. Die Chronik wurde während der Zeit von Jaroslaw dem Weisen erstellt, dh in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts (und die erste Version wurde 1039 fertiggestellt). Der Chronist musste sich auf die Ereignisse vor fast anderthalb Jahrhunderten (für ihn) beziehen, und er konnte sich hauptsächlich auf Volkslegenden verlassen, die natürlich keine genauen Daten festlegen. Der Chronist argumentierte wie folgt: Prinz Igor war, wie er wusste, ein Zeitgenosse des byzantinischen Kaisers Roman I. Lekapin, und deshalb mussten sie ihre Karrieren zur gleichen Zeit beenden. Der Kaiser zog sich um 945 von der politischen Szene zurück (obwohl er nicht starb), und der Chronist schrieb die Legende von Igors Tod demselben Jahr zu. (Dass er Daten aus der Erschaffung der Welt verwendet hat, ändert am Verlauf der Argumentation nichts. In Klammern vermerken wir auch, dass in denselben byzantinischen Quellen auch Igor im Jahr 949 als lebendig erwähnt wird.)

Weiter argumentierte er wie folgt: Nach mittelalterlichen Vorstellungen beträgt das menschliche Alter 33 Jahre, und wenn Sie 33 von 945 abziehen, erhalten Sie 912 und machten 912 zum Datum von Igors Regierungszeit und dem Tod seines Vorgängers Oleg. Dann wiederholte er die Operation, subtrahierte 33 von 912 - und erhielt 879, das Datum von Olegs Machtübernahme und dem Tod von Rurik. Und ist kein erstaunlicher Zufall, der Sie alarmiert: Sowohl Oleg (879 - 912) als auch Igor (912 - 945) regierten für genau denselben Zeitraum, und dieser Zeitraum entspricht der epischen Zahl „dreißig Jahre und drei Jahre“! Aber Rurik kam als reifer Ehemann und Oberhaupt seiner Art nach Russland. Daher wäre es zu viel, ihm ein volles Jahrhundert zu geben, 33 Jahre – und der Chronist teilte diese Zahl in zwei Hälften und subtrahierte von 879 nicht 33, sondern nur 17. Und er bekam 862, was somit zum „Beginn der russischen Staatlichkeit“ wurde ."

So wird 2012 ein weiteres Jubiläum gefeiert - 1150 Jahre russische Staatlichkeit.

Kapitel 4

Die weiteren Lebensumstände des ersten russischen Fürsten sind in der Joachim-Chronik beschrieben. Diese Quelle stellt fest, dass Rurik einen Sohn hatte, Igor. Der Sohn war minderjährig, als sein Vater 879 starb und Oleg, der in den russischen Chroniken entweder Statthalter oder Großherzog genannt wurde, an die Macht kam. Die Unsicherheit der Chroniken bezüglich des Status von Oleg erklärt sich aus der Tatsache, dass er ein Verwandter von Rurik und nicht sein Erbe war. Laut der Joachim-Chronik wird er der "Prinz von Urman" genannt, dh Norweger, der Bruder von Ruriks Frau. Oleg, mit dem Spitznamen Prophet, setzte die Bestrebungen seines Vorgängers erfolgreich fort. Vor allem gelang ihm ein schicksalhaftes Geschäft - die Vereinigung des Nordens und des Südens des Landes. Kiew wurde Hauptstadt. In Europa wurde die Bildung eines mächtigen Staates - des "Reiches von Rurikovich" - abgeschlossen.

Der Gründer der neuen Dynastie und sein Nachfolger, die in einem fremden Land regierten, erkannten, dass sie lokale Interessen berücksichtigen und die internen Aufgaben des jungen russischen Staates erfüllen sollten. Die Tribute und der unregelmäßige Handel und die Fahrten wurden durch den wachsenden regelmäßigen Direkt- und Zwischenhandel Russlands mit Skandinavien ersetzt. Nicht nur Münzen, sondern auch russische und orientalische Dinge kamen in zunehmendem Maße in die Länder der Wikinger. In dieser Zeit nahmen die Kontakte zwischen Ost- und Nordeuropa stark zu. Skandinavische Neuankömmlinge, ob Krieger, Hofelite, Kaufleute, Handwerker, schlossen sich dem lokalen Leben an, ließen sich bereitwillig in russischen Städten nieder, bauten Schiffe und schmiedeten Waffen, stellten Schmuck her und traten später in den Dienst russischer Fürsten. Wo sie ihre skandinavischen Nachbarn auszahlten, wo sie ihre militärischen, diplomatischen und kaufmännischen Aktivitäten förderten, stärkten die varangianischen (normannischen) Führer Russlands ursprünglich das Land, bauten neue Festungen, schufen eine Armee aus mehreren Stämmen und rüsteten sie mit schweren Waffen aus ihre eigenen Zwecke die militärische Aktivität der Waräger, die sich auf Weiten der russischen Ebene befanden. Sie setzten sie als ausländische Söldner in der Staatsarmee ein. Anstelle disparater Stammesgebiete entstand ein einheitlicher Wirtschafts- und Gesellschaftsraum. Die Handlungen der Herrscher Russlands trugen zur Sicherheit der nördlichen Länder bei und erweiterten den internationalen Handel. Die Wahl von Rurik scheint sich militärisch gerechtfertigt zu haben. Bis Ende des zehnten Jahrhunderts. Die Skandinavier griffen die Regionen Ladoga und Nowgorod nicht an und zogen Handel, Transport und zwischenstaatliche Verbindungen dem Krieg vor. Das sieht auf den ersten Blick paradox aus. Die kriegerischen Varangianer, die zu einem festen Bestandteil der alten russischen herrschenden Klasse wurden, brachten mehreren Generationen der Bewohner Nordrusslands keine Schocks, sondern Frieden. Sein Wirtschaftswachstum beschleunigte sich. Vielleicht war dies einer der Gründe für den starken politischen und militärischen Impuls, der aus dem Norden kam und zur Bildung eines gesamtrussischen Staates beitrug.

Zum Gedenken an den 1000. Jahrestag Russlands 1861-1862. In Novgorod wurde ein mehrfiguriges Denkmal errichtet, das vom Bildhauer M. O. Mikeshin und seinen Assistenten geschaffen wurde. Unter den Hauptfiguren sehen wir Rurik in Form eines Kriegers mit Helm, Kettenhemd und Schwert. Auf dem Schild steht das Jahr 862. Russland war damals vielleicht das erste Land in Europa, in dem dem Normannen, in diesem Fall dem Gründer der Dynastie und, wie sie dachten, des Staates, ein Denkmal errichtet wurde.

Die auf Ruriks Schild gegossenen Zahlen „862“ sind bei aller Konventionalität ein wichtiger Meilenstein im Leben Russlands und Skandinaviens. Dann betraten die Völker dieser Länder gemeinsam die Arena der europäischen Geschichte. Das Jahr 862 ist es wert, als staatliches Datum anerkannt zu werden, ohne sich der Tatsache zu schämen, dass es auf dem Schild eines normannischen Fremden eingeprägt ist. Dazu ermutigt auch die Geschichte von der Berufung der Varangianer, die wertvolle Momente historischer Wahrheit bewahrt hat.

Russland zeichnete sich seit jeher durch lebensspendende Beziehungen mit der ganzen Welt, einschließlich Skandinavien, aus. Die russisch-normannischen Kontakte in der Zeit der Staatsgründung bereicherten die Technologie und Kultur beider Länder und beschleunigten ihre Entwicklung. Von den Slawen und anderen osteuropäischen Völkern erhielten die Skandinavier Pelze, Sklaven, Honig, Wachs, Getreide, übernahmen die Techniken des Kavalleriekampfes und der östlichen Waffen und schlossen sich dem Bau von Städten an. Die Skandinavier, Slawen und Finnen bereicherten sich mit arabischem Silber, das von den „Warägern zu den Griechen“ und von den „Warägern zu den Arabern“ entlang der großen Wasserstraßen auf die europäischen Märkte strömte.

Der Einfluß der Waräger auf Rußland war zweifellos ziemlich bedeutend. Neben Gesetzgebung und Staatlichkeit bringen die Skandinavier Militärwissenschaft und Schiffbau mit. Konnten die Slawen auf ihren Booten nach Konstantinopel segeln und es erobern, das Schwarze Meer befahren? Tsargrad wird von Oleg, dem warägischen König, mit seinem Gefolge gefangen genommen, aber er ist jetzt ein russischer Prinz, was bedeutet, dass seine Schiffe jetzt russische Schiffe sind, und sicherlich sind dies nicht nur Schiffe, die aus dem warangischen Meer kamen, sondern auch geschnitten Hier unten in Russland. Die Wikinger brachten die Fähigkeiten der Navigation, des Segelns, des Orientierungslaufs an den Sternen, die Wissenschaft des Umgangs mit Waffen und die Militärwissenschaft nach Russland.

Dank der Skandinavier entwickelt sich der Handel in Russland. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts bestand das alte Russland nur aus einigen Siedlungen auf dem Weg der Skandinavier nach Byzanz, dann begannen die Waräger mit den Eingeborenen Handel zu treiben, einige ließen sich einfach hier nieder - wer wird ein Prinz, wer wird ein Kämpfer, der Kaufmann bleibt. Infolgedessen setzen die Slawen und Waräger gemeinsam ihre Reise "von den Warägern zu den Griechen" fort. So tritt Russland dank seiner warägischen Fürsten erstmals auf die Weltbühne und nimmt am Welthandel teil.

Prinzessin Olga versteht bereits, wie wichtig es ist, Russland zu einem der anderen Staaten zu erklären, und ihr Enkel, Prinz Wladimir, beendet, was sie begonnen hat, indem sie die Taufe Russlands durchführt und damit Russland aus der Ära der Barbarei versetzt, aus der andere Staaten vor langer Zeit gegangen sind , ins Mittelalter.

Somit ist trotz der offensichtlichen Widersprüche in den Chronikquellen klar, dass The Tale of Bygone Years immer noch echte Fakten in seiner Grundlage enthält - die Ankunft der Waräger nach Russland ist ein historisches Ereignis, das die Entwicklung der russischen Staatlichkeit positiv beeinflusst hat.

Rurik Norman Varangian

Fazit

1150 Jahre sind seit den fraglichen Ereignissen vergangen. Natürlich ist es jetzt unmöglich, sich genau vorzustellen, wie der Prozess von Ruriks Herrschaft stattgefunden hat. Es scheint mir, dass die stolzen und keineswegs schwachen slawischen Stämme nicht nur einen Fremden anrufen konnten, um ihr Volk zu führen, und noch mehr einen Seeräuber, der damals die Mehrheit der Varangianer war. Ich bin immer noch geneigt zu glauben, dass Rurik wirklich ein Blutsverwandter eines der slawischen Führer (Posadniks) war. Und er nahm den Titel des ersten russischen Prinzen per Geburtsrecht an.

Verzeichnis der verwendeten Literatur

1."Die Geschichte vergangener Jahre" übersetzt von D. S. Likhachev. Perm, Buchverlag Perm, 1991

2.N. M. Karamzin "Zur Geschichte des russischen Staates." Moskau, Aufklärung, 1990.

.IN. Klyuchevsky "Kurs der russischen Geschichte" 1 Band Moskau, "Thought", 1987.

.Geschichte Russlands von der Antike bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, hrsg. A. N. Sacharow. Moskau, "AST", 1997.

.CM. Solovyov "Zur Geschichte des alten Russlands", Moskau, Drofa-Verlag, 1997.

.Bücher aus dem Internet:

DI. Ilovaisky "Über die imaginäre Berufung der Waräger"

Novgorod Erste Chronik der Senior- und Junior-Ausgaben. Vollständige Sammlung russischer Chroniken.

EIN. Kirpichnikov "Die Legende von der Berufung der Varangianer - Legenden und Realität" A. Degtyarev, I. Dubov "Anfänge des Vaterlandes. Russische Geschichte»

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). Die Varangianer aus Übersee erhoben Tribute von den Chuds und von den Slowenen und von den Mary und von den Krivichi. Und die Khasaren nahmen von den Lichtungen und von den Nordländern und von den Vyatichi eine Silbermünze und ein Eichhörnchen aus dem Rauch.
Im Jahr 6368 (860).
Im Jahr 6369 (861 ).
Im Jahr 6370 (862). Sie vertrieben die Varangianer über das Meer und gaben ihnen keinen Tribut und begannen, sich selbst zu regieren, und es gab keine Wahrheit unter ihnen, und Clan stand gegen Clan, und sie hatten Streit und begannen, miteinander zu kämpfen. Und sie sagten sich: "Lasst uns nach einem Fürsten suchen, der über uns herrschen und nach Recht richten würde." Und sie gingen über das Meer zu den Warägern, nach Russland. Diese Varangianer wurden Rus genannt, während andere Schweden und andere Normannen genannt werden und Angels und auch andere Gotländer - wie diese. Die Russen sagten zu Chud, Slowenen, Krivichi und allen: "Unser Land ist groß und reichlich, aber es gibt keine Ordnung darin. Komm, herrsche und herrsche über uns." Und drei Brüder wurden ausgewählt mit ihren Sippen, und sie nahmen ganz Rußland mit sich, und sie kamen, und die Ältesten setzten sich, Rurik , in Novgorod, und der andere, Sineus, auf Beloozero, und der dritte, Truvor, in Izborsk. Und von diesen Varangianern wurde das russische Land mit einem Spitznamen versehen. Novgorodians sind jene Leute aus der Familie Varangian, und davor waren sie Slowenen. Zwei Jahre später starben Sineus und sein Bruder Truvor. Und ein Rurik übernahm alle Macht und begann, Städte an seine Männer zu verteilen - Polozk an diesen, Rostow an diesen, Beloozero an einen anderen. Die Varangianer in diesen Städten sind Nachodniki, und die indigene Bevölkerung in Nowgorod ist slowenisch, in Polotsk - Krivichi, in Rostov - Merya, in Beloozero - alle, in Murom - Murom, und Rurik regierte über alle. Und er hatte zwei Ehemänner, nicht seine Verwandten, sondern die Bojaren, und sie baten um Urlaub nach Zargrad mit ihresgleichen. Und sie machten sich auf den Weg entlang des Dnjepr, und als sie vorbeifuhren, sahen sie eine kleine Stadt auf dem Berg. Und sie fragten: "Wessen Stadt ist das?". Derselbe antwortete: "Es gab drei Brüder" Kiy "Shchek und Khoriv, ​​​​die diese Stadt bauten und verschwanden, und wir sitzen hier, ihre Nachkommen, und zollen Tribut Khasaren ". Askold und Dir blieben in dieser Stadt, sammelten viele Waräger und begannen, das Land der Wiesen zu besitzen. Rurik regierte in Nowgorod."

Aus dem Text geht hervor, dass sie sich nicht an alle Waräger um Hilfe wandten, sondern an die Waräger-Rus. Und es waren diese Varangians-Rus, die zusammen mit Rurik zu den Slowenen kamen. Mit dem Aufkommen von Rurik und dem Zustrom der Varangianer-Rus verbindet der Chronist die Tatsache, dass alle ostslawischen Stämme den Spitznamen Rus erhielten. Der Chronist findet dies in den griechischen Chroniken bestätigt.

„Im Jahr 6360 (852), indicta 15, als er anfing zu regieren Michael , begann aufgerufen zu werden Russisches Land. Wir haben davon erfahren, weil Russland unter diesem König nach Konstantinopel kam, wie es in den griechischen Annalen darüber geschrieben steht.
„Im Jahre 6374 (866). Askold und Dir zogen in den Krieg gegen die Griechen und kamen im 14. Regierungsjahr Michaels zu ihnen. Der König befand sich damals auf einem Feldzug gegen die Agarier, hatte bereits die Schwarzen erreicht River, als der Eparch ihm eine Nachricht schickte, dass Russland auf Tsargrad marschiert.
So verbindet der Chronist mit dem Erscheinen der Varangianer, Rus genannt, in Nowgorod und Kiew das Erscheinen von Rus in den griechischen Chroniken im Zusammenhang mit dem Feldzug von Askold und Dir gegen Tsargrad einige Jahre nach der Einnahme von Kiew.
Für uns ist auch die Geschichte von der Berufung der Waräger wichtig, weil Nestor auch hier, wie im undatierten Teil der Chronik, die Waräger hartnäckig den Schweden und den Normannen gegenüberstellt. Ich habe diesen Ort besonders hervorgehoben. Dies zeigt einmal mehr, dass die Waräger-Rus nichts mit Skandinavien, den Schweden und den Normannen zu tun hatte.

Die Bildung des russischen Staates ist untrennbar mit einem solchen Ereignis verbunden Heute gibt es hitzige Diskussionen zwischen Historikern darüber, ob dieses Ereignis in der Geschichte des Landes stattfindet oder ob es von den Chronisten geschickt erfunden wurde. Zuerst müssen Sie herausfinden, wer diese Varangianer sind - die Nachkommen russischer Prinzen. Nach der Theorie einiger Wissenschaftler wurden die skandinavischen Wikinger in der Antike Waräger genannt. Aus einigen Quellen ist auch der byzantinische Ursprung der Waräger bekannt. Mit diesem Begriff bezeichnete man ab dem 11. Jahrhundert Krieger, die am Hof ​​der byzantinischen Kaiser eine Sonderstellung einnahmen. Nach altrussischen Quellen galten Söldner von jenseits des Meeres (in diesem Fall der Ostsee) unabhängig von ihrer Nationalität als Waräger.

Laut Chronik fand im Herbst 862 die Berufung der Varangianer statt, dieses Datum ist natürlich sehr willkürlich, aber sie taucht in vielen schriftlichen Quellen dieser Jahre auf. Die Hauptquelle, die detaillierte Informationen über den Ursprung dieses Ereignisses enthält, ist The Tale of Bygone Years. Die Waräger erschienen jedoch lange vor ihrer Berufung in Russland. Es ist bekannt, dass ab dem 9. Jahrhundert die Stämme der Slowenen, Chuds, Krivichi und anderer regelmäßig den Soldaten Tribut zollten, die hinter den Varangianern, dh den Varangianern, herkamen. Bis 862 wurden diese Krieger von den vereinten Kräften der slawischen Stämme aus den russischen Ländern vertrieben, aber bald nach diesem Ereignis begannen heftige Internecine-Kriege zwischen den Stämmen selbst. Zu diesem Zeitpunkt beschlossen ihre Vertreter, die Herrschaft des Prinzen von der Seite zu fordern, und machten sich auf die Suche nach ihm über das Meer.

Die ersten Varangianer, die zur Herrschaft in fremden Ländern berufen wurden, waren drei Brüder: Rurik, Sineus und Truvor, die die Städte Izborsk und Ladoga sowie die Ufer des Weißen Sees besetzten. Übrigens gibt es heute eine gewisse Sichtweise, nach der die Namen Sineus und Truvor fiktive Chronisten sind. Gleichzeitig gibt es viele Quellen, die darauf hindeuten, dass diese Namen wirklich existierten und unter den alten Skandinaviern sehr verbreitet waren. Die Verwaltung der ersten Fürsten der Länder bestand darin, von ihnen Tribute zu erheben, um die Truppen im Kriegsfall zu erhalten. 864 zog er von Ladoga in die neue und gut befestigte Stadt Nowgorod und übergab Polozk, Beloozero, Murom und Rostov, die Hauptstadt der Krivichs, der Herrschaft seiner Brüder. Diese Landverteilung trägt zur Bildung des ersten autokratischen Staates im Norden Europas namens Oberrussland bei. So erfolgte die Berufung der Waräger in die russischen Länder und der Beginn der Herrschaft des herrschenden Landes wurde bis zum Ende des 16. Jahrhunderts gelegt.

Dieses Ereignis hört nie auf, die Gedanken moderner Forscher und Geschichtsinteressierter zu erregen. Zum Beispiel kann man in dem der Berufung gewidmeten Kapitel von The Tale of Bygone Years viele Widersprüche finden. Wenn die Waräger aus den russischen Ländern vertrieben wurden, warum wurde dann beschlossen, sich an sie zu wenden, um den Prinzen anzurufen? Historiker erklären dieses seltsame Verhalten unserer Vorfahren wie folgt: Die Stämme, die von den Erpressungen einiger Eindringlinge befreit wurden, bereiteten sich auf einen neuen, vernichtenderen Angriff anderer vor. Die Gefahr eines skandinavischen Angriffs auf die nordrussischen Länder war sehr real. Die Berufung der Varangianer zur Herrschaft und die Wahl von Rurik als Manager trugen zur Wahrung des Friedens in den slawischen Ländern bei und schützten sie auch vor Angriffen zuvor feindlicher Skandinavier.

Die Bildung des russischen Staates ist mit dem Namen Rurik verbunden. Die heutige Existenz dieser historischen Figur wird durch viele Tatsachen bestätigt, jedoch dauern Streitigkeiten darüber an, wer Rurik wirklich war. Einige Wissenschaftler identifizieren ihn mit einem gewissen wandernden dänischen Ritter Rorik, der ein ausgezeichneter Krieger war und seinen Herren tapfer diente, ihr Land kompetent verteidigte und erfolgreiche Überfälle auf das Land ihrer Nachbarn unternahm. Als die Waräger in die russischen Länder gerufen wurden, hatte Rorik unschätzbare Erfahrungen als Diplomat, Kommandant und Abenteurer gesammelt. Vielleicht war er es, der von den Gesandten der alten russischen Stämme als Prinz berufen wurde.

Trotz aller Streitigkeiten der Wissenschaftler darüber, ob die Ältesten der Stämme das Richtige getan haben, indem sie einen Ausländer zur Herrschaft über ihr Land aufriefen, hatte dieses Ereignis einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Landes als Ganzes. Die Varangianer brachten gute Waffen mit, die in der Lage waren, sich vor dem Ansturm des Feindes zu schützen, perfekte Schiffe, die zur Organisation des Handels zwischen Russland und anderen europäischen Staaten beitrugen. Gleichzeitig erhielten sie von den slawischen Völkern Honig, Wachs und Getreide. Die Skandinavier wurden durch arabisches Gold bereichert, das entlang der berühmten Seewege „von den Warägern zu den Arabern“ und „von den Warägern zu den Griechen“ in ihr Land strömte.