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Die letzte Blume von Byzanz
10 Fakten über die russische Zarin Sophia Paleolog / Weltgeschichte

Wie die byzantinische Prinzessin den Papst täuschte und was sie im Leben Russlands veränderte. Mehr über Drittes Rom

"Sofia". Rahmen aus der Serie

1. Sofia Paleolog war die Tochter des Despoten von Morea (heute Peloponnes) Thomas Paleologos und Nichte des letzten Kaisers des Byzantinischen Reiches Konstantin XI.

2. Sophia wurde bei der Geburt benannt Zoey. Es wurde zwei Jahre nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 geboren und das Byzantinische Reich hörte auf zu existieren. Morea wurde fünf Jahre später gefangen genommen. Zoes Familie musste fliehen und fand Zuflucht in Rom. Um die Unterstützung des Papstes Thomas zu erhalten, konvertierte Palaiologos mit seiner Familie zum Katholizismus. Mit dem Glaubenswechsel wurde aus Zoya Sophia.

3. Der unmittelbare Vormund von Sophia Paleolog wurde ernannt Kardinal Vissarion von Nicäa, ein Befürworter der Union, dh der Vereinigung von Katholiken und Orthodoxen unter der Autorität des Papstes. Sophias Schicksal sollte durch eine vorteilhafte Ehe entschieden werden. 1466 wurde sie einem Zyprioten als Braut angeboten König Jacques II de Lusignan aber er weigerte sich. 1467 wurde sie als Ehefrau angeboten Fürst Caracciolo, ein edler italienischer reicher Mann. Der Prinz stimmte zu, woraufhin eine feierliche Verlobung stattfand.

4. Das Schicksal von Sophia änderte sich dramatisch, nachdem das bekannt wurde Großherzog von Moskau Iwan III verwitwet und auf der Suche nach einer neuen Frau. Vissarion von Nicäa entschied, dass die russischen Länder unter den Einfluss des Papstes gebracht werden könnten, wenn Sophia Paleolog die Frau von Ivan III wird.

Sofia Paleolog. Rekonstruktion aus dem Schädel von S. Nikitin

5. Am 1. Juni 1472 wurden in der Basilika der Heiligen Apostel Peter und Paul in Rom Ivan III und Sophia Palaiologos in Abwesenheit verlobt. Russischer stellvertretender Großherzog Botschafter Ivan Fryazin. Ehefrau war als Gäste anwesend. Herrscher von Florenz Lorenzo der Prächtige Clarice Orsini und Königin Katarina von Bosnien.

6. Während der Eheverhandlungen schwiegen Vertreter des Papstes über den Übergang von Sophia Palaiologos zum Katholizismus. Aber auch sie erwartete eine Überraschung - unmittelbar nach dem Überqueren der russischen Grenze kündigte Sophia dem sie begleitenden Bessarion von Nicäa an, dass sie zur Orthodoxie zurückkehren und keine katholischen Riten durchführen würde. Tatsächlich war dies das Ende des Versuchs, das Gewerkschaftsprojekt in Russland durchzuführen.

7. Die Hochzeit von Ivan III und Sophia Paleolog in Russland fand am 12. November 1472 statt. Ihre Ehe dauerte 30 Jahre, Sofia brachte ihrem Mann 12 Kinder zur Welt, aber die ersten vier waren Mädchen. Der im März 1479 geborene Junge namens Vasily wurde später Großherzog von Moskau Basil III.

8. Ende des 15. Jahrhunderts entbrannte in Moskau ein erbitterter Kampf um das Recht auf die Thronfolge. Der Sohn von Ivan III aus seiner ersten Ehe galt als offizieller Erbe Ivan Jung der sogar den Status eines Mitherrschers hatte. Mit der Geburt ihres Sohnes Vasily schloss sich Sophia Palaiologos jedoch dem Kampf um seine Rechte auf den Thron an. Die Moskauer Elite war in zwei Kriegsparteien gespalten. Beide fielen in Ungnade, aber am Ende blieb der Sieg bei den Anhängern von Sophia Palaiologos und ihrem Sohn.

9. Unter Sophia Palaiologos verbreitete sich die Praxis, ausländische Spezialisten nach Russland einzuladen: Architekten, Juweliere, Bergleute, Büchsenmacher, Ärzte. Für den Bau der Himmelfahrtskathedrale wurde Italien eingeladen Architekt Aristoteles Fioravanti. Auch andere Gebäude auf dem Territorium des Kremls wurden wieder aufgebaut. Auf der Baustelle wurde aktiv weißer Stein verwendet, weshalb der seit Jahrhunderten erhaltene Ausdruck „Weißstein-Moskau“ auftauchte.

10. Im Dreifaltigkeits-Sergius-Kloster wird ein seidenes Leichentuch aufbewahrt, das 1498 von den Händen von Sophia genäht wurde; ihr Name ist auf den Schleier gestickt, und sie nennt sich nicht Großherzogin von Moskau, sondern „Zarin von Zaregorodskaja“. Mit ihrer Einreichung begannen die russischen Machthaber, sich zunächst inoffiziell und dann auf offizieller Ebene Zaren zu nennen. 1514 in einer Vereinbarung mit Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Maximilian I Sophias Sohn Vasily III wird zum ersten Mal in der Geschichte Russlands zum Kaiser der Rus ernannt. Diese Charta wird dann verwendet Peter I als Beweis für ihr Recht, zum Kaiser gekrönt zu werden.

Die Hochzeit von Ivan III mit Sophia Paleolog im Jahr 1472. Stich des 19. Jahrhunderts.

Sofia Paleolog
Wie eine byzantinische Prinzessin in Russland ein neues Imperium aufbaute

Die Nichte des letzten Herrschers von Byzanz, die den Zusammenbruch eines Reiches überlebt hatte, beschloss, es an einem neuen Ort wiederzubeleben. Mutter des "Dritten Roms"

Ende des 15. Jahrhunderts begann sich in den um Moskau vereinigten russischen Ländern das Konzept zu entwickeln, wonach der russische Staat der Nachfolger des Byzantinischen Reiches sei. Einige Jahrzehnte später wird die These "Moskau - das dritte Rom" zum Symbol der Staatsideologie des russischen Staates.

Eine wichtige Rolle bei der Bildung einer neuen Ideologie und den Veränderungen, die damals in Russland stattfanden, sollte eine Frau spielen, deren Name fast jeder hörte, der jemals mit der russischen Geschichte in Berührung gekommen war. Sophia Paleolog, die Ehefrau von Großherzog Iwan III., trug zur Entwicklung der russischen Architektur, Medizin, Kultur und vieler anderer Lebensbereiche bei.

Es gibt eine andere Auffassung von ihr, wonach sie die "russische Katharina von Medici" gewesen sei, deren Intrigen die Entwicklung Russlands auf eine ganz andere Bahn gelenkt und das Staatsleben durcheinander gebracht habe.

Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Sophia Paleolog hat sich nicht für Russland entschieden - Russland hat sie, ein Mädchen aus der letzten byzantinischen Kaiserdynastie, als Frau für den Großherzog von Moskau ausgewählt.

Thomas Palaiologos, Sophias Vater

Byzantinisches Waisenkind am päpstlichen Hof

Zoya Paleologina, die Tochter des Despoten (so der Titel der Position) Morea Thomas Palaiologos, wurde in einer tragischen Zeit geboren. 1453 brach das Byzantinische Reich, der Nachfolger des antiken Roms, nach tausendjährigem Bestehen unter den Schlägen der Osmanen zusammen. Der Fall von Konstantinopel, bei dem Kaiser Konstantin XI., Bruder von Thomas Palaiologos und Onkel Zoe, starb, war ein Symbol für den Untergang des Reiches.

Das Despotat von Morea, eine von Thomas Palaiologos regierte Provinz von Byzanz, hielt bis 1460 an. In diesen Jahren lebte Zoya mit ihrem Vater und ihren Brüdern in Mystra, der Hauptstadt von Morea, einer Stadt neben dem antiken Sparta. Nachdem Sultan Mehmed II eroberte die Morea, Thomas Palaiologos ging auf die Insel Korfu und dann nach Rom, wo er starb.

Am Hofe des Papstes lebten Kinder aus der königlichen Familie des untergegangenen Reiches. Kurz vor dem Tod von Thomas Palaiologos konvertierte er zum Katholizismus, um Unterstützung zu gewinnen. Auch seine Kinder wurden Katholiken. Zoya wurde nach der Taufe im römischen Ritus Sophia genannt.

Vissarion von Nicäa

Ein 10-jähriges Mädchen, das in die Obhut des päpstlichen Gerichts gebracht wurde, hatte keine Möglichkeit, etwas selbst zu entscheiden. Kardinal Bessarion von Nicäa, einer der Urheber der Vereinigung, die Katholiken und Orthodoxe unter der gemeinsamen Autorität des Papstes vereinen sollte, wurde zu ihrem Mentor ernannt.

Sophias Schicksal sollte durch Heirat geregelt werden. 1466 wurde sie dem zypriotischen König Jacques II de Lusignan als Braut angeboten, aber er lehnte ab. 1467 wurde sie Prinz Caracciolo, einem reichen italienischen Adelsmann, als Frau angeboten. Der Prinz stimmte zu, woraufhin eine feierliche Verlobung stattfand.

Braut auf der "Ikone"

Aber Sophia war nicht dazu bestimmt, die Frau eines Italieners zu werden. In Rom wurde bekannt, dass der Großfürst von Moskau Iwan III. verwitwet war. Der russische Prinz war jung, zum Zeitpunkt des Todes seiner ersten Frau war er erst 27 Jahre alt, und es wurde erwartet, dass er bald eine neue Frau suchen würde.

Kardinal Vissarion von Nicäa sah darin eine Chance, seine Idee des Uniatismus in den russischen Ländern zu verbreiten. Aus seiner Akte im Jahr 1469 Papst Paul II schickte einen Brief an Ivan III, in dem er die 14-jährige Sophia Paleolog als Braut vorschlug. Der Brief bezeichnete sie als „orthodoxe Christin“, ohne ihre Konversion zum Katholizismus zu erwähnen.

Iwan III. war nicht ohne Ehrgeiz, den seine Frau später oft spielte. Als er erfuhr, dass die Nichte des byzantinischen Kaisers als Braut vorgeschlagen wurde, stimmte er zu.

Viktor Muyzhel. "Botschafter Ivan Fryazin überreicht Ivan III ein Porträt seiner Braut Sophia Paleolog"

Die Verhandlungen hatten jedoch gerade erst begonnen – es galt, alle Details zu besprechen. Der nach Rom entsandte russische Botschafter kehrte mit einem Geschenk zurück, das sowohl den Bräutigam als auch sein Gefolge schockierte. In den Annalen spiegelte sich diese Tatsache in den Worten „Bring the Princess on the Icon“ wider.

Tatsache ist, dass es in Russland zu dieser Zeit überhaupt keine weltliche Malerei gab und das an Ivan III geschickte Porträt von Sophia in Moskau als „Ikone“ wahrgenommen wurde.

Sofia Paleolog. Rekonstruktion aus dem Schädel von S. Nikitin

Nachdem er jedoch herausgefunden hatte, was los war, war der Moskauer Prinz mit dem Aussehen der Braut zufrieden. In der historischen Literatur gibt es verschiedene Beschreibungen von Sophia Paleolog - von Schönheit bis Hässlichkeit. In den 1990er Jahren wurden Untersuchungen der Überreste der Frau von Ivan III durchgeführt, bei denen auch ihr Aussehen wiederhergestellt wurde. Sophia war eine kleine Frau (ca. 160 cm), die zu Korpulenz neigte, mit willensstarken Zügen, die man als nicht schön, dann als ziemlich hübsch bezeichnen kann. Wie dem auch sei, Ivan III mochte sie.

Das Scheitern von Vissarion von Nicäa

Die Formalitäten waren im Frühjahr 1472 erledigt, als eine neue russische Botschaft in Rom eintraf, diesmal für die Braut selbst.

Am 1. Juni 1472 fand in der Basilika der Heiligen Apostel Peter und Paul eine Verlobung in Abwesenheit statt. Stellvertretender Großherzog war der russische Botschafter Ivan Fryazin. Auch die Frau des Herrschers von Florenz, Lorenzo des Prächtigen, Clarice Orsini und die Königin von Bosnien, Katharina, waren zu Gast. Der Papst überreichte der Braut neben Geschenken eine Mitgift von 6.000 Dukaten.

Sophia Paleolog betritt Moskau. Miniatur der Front Chronicle

Am 24. Juni 1472 verließ ein großer Konvoi von Sophia Paleolog zusammen mit dem russischen Botschafter Rom. Die Braut wurde von einem römischen Gefolge begleitet, das von Kardinal Bessarion von Nicäa angeführt wurde.

Es war notwendig, durch Deutschland entlang der Ostsee und dann durch die baltischen Staaten, Pskow und Nowgorod nach Moskau zu gelangen. Dieser schwierige Weg war darauf zurückzuführen, dass Russland in dieser Zeit erneut politische Probleme mit Polen hatte.

Seit jeher waren die Byzantiner berühmt für ihre List und Täuschung. Dass Sophia Palaiologos diese Eigenschaften in vollem Umfang geerbt hat, fand Bessarion von Nicäa bald heraus, nachdem der Konvoi der Braut die Grenze Russlands überschritten hatte. Die 17-Jährige kündigte an, von nun an keine katholischen Riten mehr zu vollziehen, sondern zum Glauben ihrer Vorfahren, also zur Orthodoxie, zurückzukehren. Alle ehrgeizigen Pläne des Kardinals brachen zusammen. Versuche von Katholiken, in Moskau Fuß zu fassen und ihren Einfluss zu vergrößern, scheiterten.

12. November 1472 Sophia betrat Moskau. Auch hier gab es viele, die ihr gegenüber misstrauisch waren und sie als "römische Agentin" betrachteten. Nach einigen Informationen Metropolit Philipp, unzufrieden mit der Braut, weigerte sich, die Hochzeitszeremonie durchzuführen, weshalb die Zeremonie von der Kolomna abgehalten wurde Erzpriester Hosea.

Aber wie dem auch sei, Sophia Paleolog wurde die Frau von Ivan III.

Fjodor Bronnikow. "Treffen von Prinzessin Sophia Paleolog durch Pskower Posadniks und Bojaren an der Mündung des Embakh am Peipussee"

Wie Sophia Russland vom Joch befreite

Ihre Ehe dauerte 30 Jahre, sie gebar ihrem Mann 12 Kinder, von denen fünf Söhne und vier Töchter das Erwachsenenalter erreichten. Nach historischen Dokumenten zu urteilen, war der Großherzog an seine Frau und seine Kinder gebunden, wofür er sogar Vorwürfe von hochrangigen Ministern der Kirche erhielt, die glaubten, dies sei den Interessen des Staates abträglich.

Sophia vergaß nie ihre Herkunft und benahm sich, wie sich ihrer Meinung nach die Nichte des Kaisers verhalten sollte. Unter ihrem Einfluss wurden die Empfänge des Großherzogs, insbesondere die Empfänge der Botschafter, mit einem komplexen und farbenfrohen Zeremoniell ausgestattet, das dem byzantinischen ähnelt. Dank ihr wanderte der byzantinische Doppeladler in die russische Heraldik ein. Dank ihres Einflusses nannte sich Großherzog Iwan III. „Russischer Zar“. Unter dem Sohn und Enkel von Sophia Paleolog wird diese Benennung des russischen Herrschers offiziell.

Nach den Handlungen und Taten von Sophia zu urteilen, machte sie sich, nachdem sie ihre Heimat Byzanz verloren hatte, ernsthaft daran, sie in einem anderen orthodoxen Land zu bauen. Ihr zu helfen war der Ehrgeiz ihres Mannes, den sie erfolgreich spielte.

Als die Horde Khan Achmat bereitete eine Invasion russischer Länder vor und in Moskau diskutierten sie die Frage der Höhe der Tribute, mit denen Sie Unglück bezahlen können. Sophia mischte sich in die Angelegenheit ein. In Tränen ausbrechend, begann sie ihrem Mann Vorwürfe zu machen, dass das Land immer noch gezwungen sei, Tribut zu zahlen, und dass es an der Zeit sei, diese beschämende Situation zu beenden. Iwan III. war kein kriegerischer Mensch, aber die Vorwürfe seiner Frau berührten ihn bis ins Mark. Er beschloss, eine Armee zu sammeln und in Richtung Akhmat zu marschieren.

Zur gleichen Zeit schickte der Großherzog seine Frau und seine Kinder zuerst nach Dmitrov und dann nach Beloozero, weil er ein militärisches Scheitern befürchtete.

Aber es kam nicht zum Scheitern - am Fluss Ugra, wo sich die Truppen von Akhmat und Ivan III trafen, fand die Schlacht nicht statt. Nach dem sogenannten „Stehen auf der Ugra“ zog sich Akhmat kampflos zurück und die Abhängigkeit von der Horde endete vollständig.

Wiederaufbau aus dem 15. Jahrhundert

Sophia inspirierte ihren Ehemann, dass der Souverän einer so großen Macht wie er nicht in der Hauptstadt mit hölzernen Kirchen und Kammern leben konnte. Unter dem Einfluss seiner Frau begann Ivan III mit der Umstrukturierung des Kremls. Für den Bau der Himmelfahrtskathedrale wurde der Architekt Aristoteles Fioravanti aus Italien eingeladen. Auf der Baustelle wurde aktiv weißer Stein verwendet, weshalb der seit Jahrhunderten erhaltene Ausdruck „Weißstein-Moskau“ auftauchte.

Die Einladung ausländischer Experten auf verschiedenen Gebieten wurde unter Sophia Paleolog zu einem weit verbreiteten Phänomen. Die Italiener und Griechen, die unter Iwan III. Botschafterposten übernahmen, werden damit beginnen, ihre Landsleute aktiv nach Russland einzuladen: Architekten, Juweliere, Münzer und Büchsenmacher. Unter den Besuchern gab es eine große Anzahl von professionellen Ärzten.

Sophia kam mit einer großen Mitgift nach Moskau, von der ein Teil von einer Bibliothek belegt war, die griechische Pergamente, lateinische Chronographen, alte östliche Manuskripte enthielt, darunter die Gedichte von Homer, die Werke von Aristoteles und Platon und sogar Bücher aus der Bibliothek von Alexandrien.

Diese Bücher bildeten die Grundlage der legendären verschollenen Bibliothek von Iwan dem Schrecklichen, die Enthusiasten bis heute zu finden versuchen. Skeptiker glauben jedoch, dass eine solche Bibliothek nicht wirklich existiert hat.

In Bezug auf die feindliche und vorsichtige Haltung der Russen gegenüber Sophia muss gesagt werden, dass sie sich für ihr unabhängiges Verhalten und ihre aktive Einmischung in Staatsangelegenheiten schämten. Ein solches Verhalten war für Sophias Vorgängerinnen als Großherzoginnen und einfach für russische Frauen untypisch.

Kampf der Erben

Zum Zeitpunkt der zweiten Ehe von Ivan III hatte er bereits einen Sohn von seiner ersten Frau - Ivan Molodoy, der zum Thronfolger erklärt wurde. Aber mit der Geburt von Kindern begann Sophia an Spannung zu wachsen. Der russische Adel teilte sich in zwei Gruppen auf, von denen eine Ivan the Young und die zweite Sophia unterstützte.

Die Beziehungen zwischen der Stiefmutter und dem Stiefsohn funktionierten nicht so sehr, dass Ivan III. Selbst seinen Sohn ermahnen musste, sich anständig zu verhalten.

Ivan Molodoy war nur drei Jahre jünger als Sophia und empfand keinen Respekt vor ihr, da er die neue Ehe seines Vaters offenbar als Verrat an seiner toten Mutter betrachtete.

Im Jahr 1479 brachte Sophia, die zuvor nur Mädchen geboren hatte, einen Sohn namens Vasily zur Welt. Als wahre Repräsentantin der byzantinischen Kaiserfamilie war sie bereit, ihrem Sohn um jeden Preis den Thron zu verschaffen.

Zu diesem Zeitpunkt wurde Iwan der Junge bereits in russischen Dokumenten als Mitherrscher seines Vaters erwähnt. Und 1483 heiratete der Erbe Tochter des Herrschers von Moldawien, Stephan des Großen, Elena Voloshanka.

Die Beziehung zwischen Sophia und Elena wurde sofort feindselig. Als Elena 1483 einen Sohn gebar Dmitri, Vasilys Aussichten, den Thron seines Vaters zu erben, wurden völlig illusorisch.

Die Rivalität der Frauen am Hof ​​von Ivan III war heftig. Sowohl Elena als auch Sophia wollten nicht nur ihre Rivalin, sondern auch ihren Nachwuchs loswerden.

Im Jahr 1484 beschloss Iwan III., seiner Schwiegertochter eine Mitgift aus Perlen zu schenken, die von seiner ersten Frau übrig geblieben war. Doch dann stellte sich heraus, dass Sophia es bereits ihrer Verwandten geschenkt hatte. Der Großherzog, wütend über die Willkür seiner Frau, zwang sie, das Geschenk zurückzugeben, und die Verwandte selbst musste zusammen mit ihrem Ehemann aus Angst vor Bestrafung aus den russischen Ländern fliehen.

Tod und Begräbnis der Großherzogin Sophia Paleolog

Der Verlierer verliert alles

1490 erkrankte der Thronfolger Iwan der Junge an „Beinschmerzen“. Speziell für seine Behandlung wurde aus Venedig gerufen Arzt Lebi Schidowin, aber er konnte nicht anders, und am 7. März 1490 starb der Erbe. Der Arzt wurde auf Befehl von Ivan III hingerichtet, und in Moskau kursierten Gerüchte, dass Ivan Young an den Folgen einer Vergiftung starb, die das Werk von Sophia Paleolog war.

Dafür gibt es jedoch keine Beweise. Nach dem Tod von Iwan dem Jungen wurde sein Sohn der neue Erbe, bekannt in der russischen Geschichtsschreibung als Dmitri Iwanowitsch Vnuk.

Dmitry Vnuk wurde nicht offiziell zum Erben erklärt, und deshalb setzte Sophia Paleolog ihre Versuche fort, den Thron für Vasily zu erreichen.

1497 wurde eine Verschwörung von Anhängern von Vasily und Sophia aufgedeckt. Wütend schickte Ivan III seine Teilnehmer zum Hackklotz, berührte aber seine Frau und seinen Sohn nicht. Sie standen jedoch in Ungnade, tatsächlich unter Hausarrest. Am 4. Februar 1498 wurde Dmitry Vnuk offiziell zum Thronfolger ausgerufen.

Der Kampf war jedoch noch nicht beendet. Bald gelang es Sophias Partei, sich zu rächen - diesmal wurden die Anhänger von Dmitry und Elena Voloshanka in die Hände der Henker gegeben. Die Auflösung erfolgte am 11. April 1502. Neue Anschuldigungen einer Verschwörung gegen Dmitry Vnuk und seine Mutter Ivan III hielten sie für überzeugend und schickten sie unter Hausarrest. Einige Tage später wurde Vasily zum Mitherrscher seines Vaters und Thronfolgers ernannt, und Dmitry Vnuk und seine Mutter wurden ins Gefängnis gesteckt.

Geburt eines Imperiums

Sophia Paleolog, die ihren Sohn tatsächlich auf den russischen Thron erhoben hat, hat diesen Moment selbst nicht erfüllt. Sie starb am 7. April 1503 und wurde in einem massiven Sarkophag aus weißem Stein im Grab der Himmelfahrtskathedrale im Kreml neben dem Grab beigesetzt. Maria Borissowna, die erste Frau von Ivan III.

Der zum zweiten Mal verwitwete Großherzog überlebte seine geliebte Sophia um zwei Jahre und starb im Oktober 1505. Elena Woloshanka starb im Gefängnis.

Vasily III, der den Thron bestiegen hatte, verschärfte zunächst die Haftbedingungen für einen Konkurrenten - Dmitry Vnuk wurde mit Eisenfesseln gefesselt und in eine kleine Zelle gebracht. 1509 starb der 25-jährige adlige Gefangene.

1514 wurde Vasily III in einer Vereinbarung mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Maximilian I., zum ersten Mal in der Geschichte Russlands zum Kaiser der Rus ernannt. Diese Urkunde wird dann von Peter I. als Beweis für seine Rechte verwendet, zum Kaiser gekrönt zu werden.

Die Bemühungen von Sophia Palaiologos, einer stolzen Byzantinerin, die sich daran machte, ein neues Reich aufzubauen, um das verlorene zu ersetzen, waren nicht vergebens.

Sie sagen, dass jede Stadt, die in der Antike oder im Mittelalter gegründet wurde, ihren eigenen geheimen Namen hat. Der Legende nach konnten ihn nur wenige Menschen kennen. Der geheime Name der Stadt enthielt ihre DNA. Nachdem der Feind das "Passwort" der Stadt erfahren hatte, konnte er es leicht in Besitz nehmen.

"Geheimer Name"

Nach alter städtebaulicher Tradition wurde zu Beginn der geheime Name der Stadt geboren, dann der entsprechende Ort gefunden, das „Herz der Stadt“, das den Weltenbaum symbolisierte. Darüber hinaus ist es nicht erforderlich, dass der Nabel der Stadt im „geometrischen“ Zentrum der zukünftigen Stadt liegt. Die Stadt ist fast wie die von Koshchei: „... sein Tod ist das Ende einer Nadel, diese Nadel ist in einem Ei, dieses Ei ist in einer Ente, diese Ente ist in einem Hasen, dieser Hase ist in einer Truhe, und Die Truhe steht auf einer hohen Eiche, und dieser Koschei-Baum schützt wie sein eigenes Auge ".

Interessanterweise haben antike und mittelalterliche Stadtplaner immer Hinweise hinterlassen. Die Liebe zum Rätsel zeichnete viele Berufsgruppen aus. Manche Freimaurer sind etwas wert. Vor der Entweihung der Heraldik in der Aufklärung übernahmen die Wappen der Städte die Rolle dieser Rebusse. Aber das ist in Europa. In Russland gab es bis zum 17. Jahrhundert überhaupt keine Tradition, die Essenz der Stadt, ihren geheimen Namen, im Wappen oder einem anderen Symbol zu verschlüsseln. Zum Beispiel wanderte Georg der Sieger von den Siegeln der großen Moskauer Fürsten und noch früher - von den Siegeln des Fürstentums Twer - in das Wappen Moskaus ein. Mit der Stadt hatte das nichts zu tun.

"Herz der Stadt"

In Russland war der Tempel der Ausgangspunkt für den Bau der Stadt. Es war die Achse jeder Siedlung. In Moskau wurde diese Funktion jahrhundertelang von der Himmelfahrtskathedrale wahrgenommen. Der Tempel wiederum sollte nach byzantinischer Tradition auf den Reliquien des Heiligen errichtet werden. Gleichzeitig wurden die Reliquien meist unter dem Altar platziert (manchmal auch auf einer Seite des Altars oder am Eingang des Tempels). Es waren die Reliquien, die das „Herz der Stadt“ darstellten. Der Name des Heiligen war anscheinend der sehr "geheime Name". Mit anderen Worten, wenn die Basilius-Kathedrale der „Gründungsstein“ von Moskau wäre, dann wäre der „geheime Name“ der Stadt „Vasilyev“ oder „Vasilyev-grad“.

Wir wissen jedoch nicht, wessen Reliquien am Fuß der Himmelfahrtskathedrale liegen. In den Annalen findet sich davon keine einzige Erwähnung. Wahrscheinlich wurde der Name des Heiligen geheim gehalten.

Ende des 12. Jahrhunderts stand an der Stelle der heutigen Himmelfahrtskathedrale im Kreml eine Holzkirche. Hundert Jahre später baute der Moskauer Fürst Daniil Alexandrowitsch an dieser Stelle die erste Himmelfahrtskathedrale. Aus unbekannten Gründen baut Ivan Kalita jedoch nach 25 Jahren an dieser Stelle eine neue Kathedrale. Es ist interessant, dass der Tempel nach dem Vorbild der St.-Georgs-Kathedrale in Jurjew-Polski gebaut wurde. Es ist nicht ganz klar, warum? Die St.-Georgs-Kathedrale kann kaum als Meisterwerk der alten russischen Architektur bezeichnet werden. Da war also noch was?

Perestroika

Der Mustertempel in Yuryev-Polsky wurde 1234 von Prinz Svyatoslav Vsevolodovich auf dem Gelände auf dem Fundament der weißen Steinkirche von George gebaut, die 1152 gebaut wurde, als die Stadt von Yuri Dolgoruky gegründet wurde. Anscheinend wurde diesem Ort etwas erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Und der Bau desselben Tempels in Moskau sollte vielleicht eine Art Kontinuität betonen.

Die Himmelfahrtskathedrale in Moskau stand weniger als 150 Jahre, und dann beschloss Iwan III. plötzlich, sie wieder aufzubauen. Formaler Grund ist der Verfall der Bausubstanz. Obwohl anderthalbhundert Jahre für einen Steintempel weiß Gott nicht wie lange sind. Der Tempel wurde abgebaut und an seiner Stelle wurde 1472 mit dem Bau einer neuen Kathedrale begonnen. Am 20. Mai 1474 ereignete sich jedoch in Moskau ein Erdbeben. Die unvollendete Kathedrale wurde schwer beschädigt und Ivan beschließt, die Überreste abzubauen und mit dem Bau eines neuen Tempels zu beginnen. Architekten aus Pskow werden zum Bau eingeladen, aber aus mysteriösen Gründen lehnen sie den Bau kategorisch ab.

Aristoteles Fioravanti

Dann schickt Iwan III. auf Drängen seiner zweiten Frau Sophia Palaiologos Abgesandte nach Italien, die den italienischen Architekten und Ingenieur Aristoteles Fioravanti in die Hauptstadt bringen sollten. In seiner Heimat wurde er übrigens der „neue Archimedes“ genannt. Es sieht absolut fantastisch aus, denn zum ersten Mal in der Geschichte Russlands wird ein katholischer Architekt eingeladen, eine orthodoxe Kirche, die Hauptkirche des Moskauer Staates, zu bauen!

Aus Sicht der damaligen Tradition - ein Ketzer. Warum ein Italiener eingeladen wurde, der noch nie eine einzige orthodoxe Kirche gesehen hatte, bleibt ein Rätsel. Vielleicht, weil sich kein einziger russischer Architekt mit diesem Projekt befassen wollte.

Der Bau des Tempels unter der Leitung von Aristoteles Fioravanti begann 1475 und endete 1479. Interessanterweise wurde die Himmelfahrtskathedrale in Wladimir als Vorbild gewählt. Historiker erklären, dass Ivan III die Kontinuität des Moskauer Staates von der ehemaligen "Hauptstadt" Wladimir zeigen wollte. Aber auch das sieht nicht sehr überzeugend aus, denn in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts dürfte die einstige Autorität Wladimir kaum noch Imagewert gehabt haben.

Vielleicht lag dies an der Wladimir-Ikone der Muttergottes, die 1395 von der Himmelfahrtskathedrale in Wladimir in die von Ivan Kalita erbaute Himmelfahrtskathedrale in Moskau transportiert wurde. Die Geschichte hat jedoch keine direkten Hinweise darauf bewahrt.

Eine der Hypothesen, warum russische Architekten nicht zur Sache kamen und ein italienischer Architekt eingeladen wurde, hängt mit der Persönlichkeit der zweiten Frau von Johannes III., der byzantinischen Sophia Palaiologos, zusammen. Ein bisschen mehr dazu.

Sophia und der "lateinische Glaube"

Wie Sie wissen, förderte Papst Paul II. aktiv die griechische Prinzessin als Ehefrau von Ivan III. 1465 brachte ihr Vater Thomas Palaiologos sie mit seinen anderen Kindern nach Rom. Die Familie ließ sich am Hof ​​von Papst Sixtus IV. nieder.

Einige Tage nach ihrer Ankunft starb Thomas, nachdem er vor seinem Tod zum Katholizismus konvertiert war. Die Geschichte hat uns keine Informationen darüber hinterlassen, dass Sophia zum „lateinischen Glauben“ konvertierte, aber es ist unwahrscheinlich, dass die Palaiologos orthodox bleiben konnten, während sie am Hof ​​​​des Papstes lebten. Mit anderen Worten, Ivan III hat höchstwahrscheinlich einen Katholiken umworben. Darüber hinaus berichtet keine einzige Chronik, dass Sophia vor der Hochzeit zur Orthodoxie konvertierte. Die Hochzeit fand im November 1472 statt. Theoretisch sollte es in der Himmelfahrtskathedrale stattfinden. Kurz zuvor wurde der Tempel jedoch bis auf das Fundament demontiert, um mit dem Neubau zu beginnen. Das sieht sehr seltsam aus, denn etwa ein Jahr zuvor wurde von der bevorstehenden Hochzeit bekannt. Überraschend ist auch, dass die Trauung in einer eigens errichteten Holzkirche in der Nähe der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale stattfand, die unmittelbar nach der Zeremonie abgerissen wurde. Warum keine andere Kreml-Kathedrale gewählt wurde, bleibt ein Rätsel.

Was ist passiert?

Kommen wir auf die Weigerung der Pskower Architekten zurück, die zerstörte Himmelfahrtskathedrale wiederherzustellen. Eine der Moskauer Chroniken besagt, dass die Pskowiter die Arbeit wegen ihrer Komplexität angeblich nicht aufgenommen haben. Es ist jedoch kaum zu glauben, dass russische Architekten Ivan III, einen ziemlich harten Mann, bei einer solchen Gelegenheit ablehnen konnten. Der Grund für die kategorische Absage dürfte sehr gewichtig gewesen sein. Es war wahrscheinlich mit irgendeiner Häresie verbunden. Eine Häresie, die nur ein Katholik ertragen könnte - Fioravanti. Was könnte es sein?
Die von einem italienischen Architekten erbaute Himmelfahrtskathedrale weist keine „aufrührerischen“ Abweichungen von der russischen Architekturtradition auf. Das einzige, was zu einer kategorischen Ablehnung führen könnte, sind heilige Relikte.
Vielleicht könnten die Reliquien eines nicht-orthodoxen Heiligen zu einer „Hypotheken“-Reliquie werden. Wie Sie wissen, brachte Sophia viele Relikte als Mitgift mit, darunter orthodoxe Ikonen und eine Bibliothek. Aber wahrscheinlich kennen wir nicht alle Relikte. Es ist kein Zufall, dass sich Papst Paul II. so sehr für diese Ehe eingesetzt hat.

Wenn es während des Wiederaufbaus des Tempels zu einem Reliktwechsel kam, änderte sich nach russischer Tradition der Stadtplanung der „geheime Name“ und vor allem das Schicksal der Stadt. Menschen, die die Geschichte gut und subtil verstehen, wissen, dass mit Ivan III der Rhythmuswechsel Russlands begann. Dann das Großherzogtum Moskau.

12. November 1472 Ivan III heiratet zum zweiten Mal. Diesmal wird die griechische Prinzessin Sophia, die Nichte des letzten byzantinischen Kaisers Konstantin XI Palaiologos, zu seiner Auserwählten.

Belokamennaja

Drei Jahre nach der Hochzeit beginnt Ivan III mit der Einrichtung seiner Residenz mit dem Bau der Himmelfahrtskathedrale, die an der Stelle des demontierten Kalita-Tempels errichtet wurde. Ob dies am neuen Status liegt – der Großherzog von Moskau wird sich zu diesem Zeitpunkt als „Souverän von ganz Russland“ positionieren – oder ob seine Frau Sophia, unzufrieden mit der „elenden Situation“, die Idee „anregen“ wird , das ist schwer zu sagen. Bis 1479 wird der Bau des neuen Tempels abgeschlossen sein und seine Eigenschaften werden später auf ganz Moskau übertragen, das immer noch "weißer Stein" genannt wird. Die Großbauarbeiten werden fortgesetzt. Die Verkündigungskathedrale wird auf den Fundamenten der alten Schlosskirche der Verkündigung errichtet. Zur Aufbewahrung der Schatzkammer der Moskauer Fürsten wird eine Steinkammer gebaut, die später Schatzhof genannt wird. Anstelle der alten hölzernen Chöre für den Empfang von Botschaftern wird mit dem Bau einer neuen Steinkammer namens Embankment begonnen. Für offizielle Empfänge wird der Facettenpalast errichtet. Eine große Anzahl von Kirchen wird umgebaut und gebaut. Infolgedessen wird Moskau sein Aussehen komplett verändern und der Kreml wird sich von einer hölzernen Festung in eine "westeuropäische Burg" verwandeln.

Neuer Titel

Mit dem Erscheinen von Sophia verbinden viele Forscher das neue Zeremoniell und die neue Diplomatensprache – komplex und streng, steif und angestrengt. Die Heirat mit der adeligen Erbin der byzantinischen Kaiser wird es Zar Johannes ermöglichen, sich als politischer und kirchlicher Nachfolger von Byzanz zu positionieren, und der endgültige Sturz des Jochs der Horde wird es ermöglichen, den Status des Moskauer Prinzen auf unzugänglich zu übertragen hohes Niveau nationaler Herrscher des gesamten russischen Landes. „Iwan, Souverän und Großherzog“ verlässt die Regierungsakte und „Johannes, von Gottes Gnaden, Souverän von ganz Russland“ erscheint. Die Bedeutung des neuen Titels wird durch eine lange Liste der Grenzen des Moskauer Staates ergänzt: „Der Souverän von ganz Russland und der Großherzog von Wladimir und Moskau und Nowgorod und Pskow und Twer und Perm und Jugorski , Bulgarisch und andere."

göttlichen Ursprungs

In seiner neuen Position, deren Quelle teilweise die Ehe mit Sophia war, findet Ivan III die frühere Machtquelle unzureichend - die Nachfolge von seinem Vater und Großvater. Die Idee des göttlichen Ursprungs der Macht war den Vorfahren des Herrschers nicht fremd, aber keiner von ihnen drückte sie so fest und überzeugend aus. Auf den Vorschlag des deutschen Kaisers Friedrich III., Zar Iwan mit einem königlichen Titel zu belohnen, wird dieser antworten: „... durch die Gnade Gottes sind wir von Anfang an Herrscher über unser Land, von unseren ersten Vorfahren, und wir haben die Ernennung von Gott“, was darauf hinweist, dass der Moskauer Prinz in der weltlichen Anerkennung seiner Macht nichts braucht.

doppelköpfiger Adler

Um die Nachfolge des gefallenen Hauses der byzantinischen Kaiser bildlich darzustellen, wird auch ein bildlicher Ausdruck gefunden: Ab Ende des 15. Jahrhunderts wird das byzantinische Emblem – ein Doppeladler – auf dem königlichen Siegel erscheinen. Es gibt eine große Anzahl anderer Versionen darüber, woher der zweiköpfige Vogel "geflogen" ist, aber es ist unmöglich zu leugnen, dass das Symbol während der Hochzeit von Ivan III und der byzantinischen Erbin erschien.

Die besten Köpfe

Nach Sophias Ankunft in Moskau bildet sich am russischen Hof eine ziemlich beeindruckende Gruppe von Einwanderern aus Italien und Griechenland. In der Folge werden viele Ausländer einflussreiche öffentliche Ämter besetzen und mehr als einmal die wichtigsten diplomatischen Staatsaufträge wahrnehmen. Botschafter besuchten Italien mit beneidenswerter Regelmäßigkeit, aber oft stand die Lösung politischer Probleme nicht auf der Aufgabenliste. Sie kehrten mit einem weiteren reichen "Fang" zurück: Architekten, Juweliere, Münzer und Waffenhandwerker, deren Aktivitäten in eine Richtung gerichtet waren - um zum Wohlstand Moskaus beizutragen. Die besuchenden Bergleute werden im Petschora-Territorium Silber- und Kupfererz finden und in Moskau beginnen, Münzen aus russischem Silber zu prägen. Unter den Besuchern wird sich auch eine große Zahl von Fachärzten befinden.

Durch die Augen von Ausländern

Während der Regierungszeit von Ivan III und Sophia Paleolog erscheinen die ersten detaillierten Notizen von Ausländern über Russland. Vor einigen erschien Muscovy als ein wildes Land, in dem unhöfliche Moral herrscht. Zum Beispiel konnte ein Arzt für den Tod eines Patienten enthauptet, erstochen oder ertränkt werden, und als einer der besten italienischen Architekten, Aristoteles Fioravanti, aus Angst um sein Leben darum bat, in seine Heimat zurückzukehren, wurde ihm sein Eigentum entzogen und eingesperrt. Andere Reisende sahen Muscovy, diejenigen, die nicht lange in der Bärenregion blieben. Der venezianische Kaufmann Josaphat Barbaro war erstaunt über das Wohlergehen russischer Städte, "reichlich an Brot, Fleisch, Honig und anderen nützlichen Dingen". Der Italiener Ambrogio Cantarini bemerkte die Schönheit der Russen, sowohl Männer als auch Frauen. Ein anderer italienischer Reisender, Alberto Campenze, schreibt in einem Bericht für Papst Clemens VII. über den etablierten Grenzdienst der Moskowiter, das Verbot des Alkoholverkaufs außer an Feiertagen, aber vor allem ist er von der russischen Moral fasziniert. „Sich gegenseitig zu betrügen wird von ihnen als schreckliches, abscheuliches Verbrechen verehrt“, schreibt Campenze. - Ehebruch, Gewalt und öffentliche Ausschweifungen sind ebenfalls sehr selten. Unnatürliche Laster sind völlig unbekannt, und Meineid und Blasphemie werden überhaupt nicht gehört.

Neue Bestellungen

Äußere Utensilien spielten eine bedeutende Rolle bei der Erhöhung des Königs in den Augen des Volkes. Sofya Fominichna wusste davon am Beispiel der byzantinischen Kaiser. Üppiges Palastzeremoniell, luxuriöse königliche Gewänder, reiche Dekoration des Innenhofs - all dies war nicht in Moskau. Ivan III, bereits ein mächtiger Herrscher, lebte nicht viel breiter und reicher als die Bojaren. Einfachheit war in den Reden der engsten Untertanen zu hören - einige von ihnen kamen, wie der Großherzog, aus Rurik. Der Ehemann hörte von seiner Frau und ihren Begleitern viel über das Hofleben der byzantinischen Autokraten. Wahrscheinlich wollte er auch hier „echt“ werden. Allmählich tauchten neue Bräuche auf: Iwan Wassiljewitsch „begann sich majestätisch zu benehmen“, wurde vor den Botschaftern als „König“ bezeichnet, empfing ausländische Gäste mit besonderem Pomp und Feierlichkeit und befahl, als Zeichen besonderer Barmherzigkeit die königliche Hand zu küssen. Wenig später werden Gerichtsränge erscheinen - der Bettwart, der Kindergarten, der Reiter und der Souverän werden beginnen, die Bojaren für Verdienste zu bevorzugen.
Nach einer Weile wird Sophia Paleolog als Intrigante bezeichnet, sie wird des Todes ihres Stiefsohns Ivan the Young beschuldigt und sie werden mit ihrer Hexerei „Unordnungen“ im Staat rechtfertigen. Diese Scheinehe wird jedoch 30 Jahre dauern und vielleicht eine der bedeutendsten Ehen der Geschichte werden.

Sophia Paleolog war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten auf dem russischen Thron, sowohl in ihrer Herkunft als auch in ihren persönlichen Eigenschaften und auch wegen der Menschen, die sie in den Dienst der Moskauer Herrscher zog. Diese Frau hatte das Talent eines Staatsmannes, sie wusste, wie man Ziele setzt und Ergebnisse erzielt.

Familie und Abstammung

Die byzantinische Kaiserdynastie Palaiologos regierte zwei Jahrhunderte lang, von der Vertreibung der Kreuzfahrer im Jahr 1261 bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453.

Sophias Onkel Konstantin XI. ist als letzter Kaiser von Byzanz bekannt. Er starb bei der Eroberung der Stadt durch die Türken. Von den Hunderttausenden Einwohnern gingen nur 5.000 in die Defensive, ausländische Seeleute und Söldner, angeführt vom Kaiser selbst, kämpften gegen die Eindringlinge. Als Konstantin sah, dass die Feinde siegten, rief er verzweifelt aus: „Die Stadt ist gefallen, aber ich lebe noch“, woraufhin er, nachdem er die Zeichen der kaiserlichen Würde abgerissen hatte, in die Schlacht stürmte und getötet wurde.

Sophias Vater, Thomas Palaiologos, war der Herrscher des Despotats Morea auf der Halbinsel Peloponnes. Von ihrer Mutter, Katharina von Akhai, stammte das Mädchen aus einer adeligen genuesischen Familie von Centurione.

Das genaue Geburtsdatum von Sophia ist unbekannt, aber ihre ältere Schwester Elena wurde 1431 geboren und ihre Brüder 1453 und 1455. Daher haben höchstwahrscheinlich diejenigen Forscher Recht, die behaupten, dass sie zum Zeitpunkt ihrer Heirat mit Ivan III im Jahr 1472 nach den damaligen Vorstellungen bereits einige Jahre alt war.

Leben in Rom

1453 eroberten die Türken Konstantinopel und fielen 1460 auf dem Peloponnes ein. Thomas gelang es, mit seiner Familie auf die Insel Korfu und dann nach Rom zu fliehen. Um den Standort des Vatikans zu garantieren, konvertierte Thomas zum Katholizismus.

Thomas und seine Frau starben 1465 fast gleichzeitig. Sophia und ihre Brüder standen unter der Schirmherrschaft von Papst Paul II. Die Ausbildung junger Palaiologos wurde dem griechischen Philosophen Bessarion von Nicäa anvertraut, dem Autor des Projekts zur Vereinigung der orthodoxen und der katholischen Kirche. Übrigens stimmte Byzanz 1439 dem oben genannten Bündnis zu und rechnete mit Unterstützung im Krieg gegen die Türken, wartete jedoch nicht auf Hilfe europäischer Herrscher.

Der älteste Sohn von Thomas, Andrew, war der legitime Erbe der Palaiologoi. Anschließend gelang es ihm, von Sixtus IV. zwei Millionen Dukaten für eine Militärexpedition zu erhalten, die er jedoch für andere Zwecke ausgab. Danach wanderte er durch europäische Innenhöfe in der Hoffnung, Verbündete zu finden.

Andrews Bruder Manuel kehrte nach Konstantinopel zurück und trat seine Rechte auf den Thron gegen Unterhalt an Sultan Bayezid II. Ab.

Heirat mit Großfürst Ivan III

Papst Paul II. hoffte, Sophia Palaiologos zu seinem eigenen Vorteil zu heiraten, um mit ihrer Hilfe seinen Einfluss auszuweiten. Aber obwohl der Papst ihr eine Mitgift von 6.000 Dukaten gab, hatte sie weder Land noch militärische Macht hinter sich. Sie hatte einen berühmten Namen, der nur die griechischen Herrscher abschreckte, die sich nicht mit dem Osmanischen Reich streiten wollten, und Sophia lehnte Ehen mit Katholiken ab.

Der griechische Botschafter unterbreitete Iwan III. einen Heiratsantrag an eine byzantinische Prinzessin, zwei Jahre nachdem der Großherzog von Moskau 1467 verwitwet worden war. Ihm wurde ein Miniaturporträt von Sophia überreicht. Ivan III stimmte der Ehe zu.

Sophia wuchs jedoch in Rom auf und wurde im Geiste des Uniatismus erzogen. Und das Rom der Renaissance war der Ort der Konzentration aller Laster der Menschheit, und dieser moralische Verfall wurde von den Päpsten der katholischen Kirche angeführt. Petrarca schrieb über diese Stadt: "Es genügt, Rom zu sehen, um den Glauben zu verlieren." All dies war in Moskau bekannt. Und trotz der Tatsache, dass die Braut unterwegs unmissverständlich ihr Bekenntnis zur Orthodoxie demonstrierte, missbilligte Metropolit Philip diese Heirat und vermied die Hochzeit des Königspaares. Der Ritus wurde von Erzpriester Hosea von Kolomna durchgeführt. Die Hochzeit fand unmittelbar am Tag der Ankunft der Braut statt - dem 12. November 1472. Ein solcher Ansturm wurde durch die Tatsache erklärt, dass es sich um einen Feiertag handelte: den Tag der Erinnerung an Johannes Chrysostomus - den Schutzpatron des Großherzogs.

Trotz der Befürchtungen der Eiferer der Orthodoxie hat Sophia nie versucht, die Grundlage für religiöse Konflikte zu schaffen. Der Legende nach brachte sie mehrere orthodoxe Schreine mit, darunter die byzantinische wundertätige Ikone der Muttergottes „Blessed Sky“.

Die Rolle von Sophia in der Entwicklung der russischen Kunst

In Russland stand Sophia vor dem Problem des Mangels an ausreichend erfahrenen Architekten großer Gebäude. Es gab gute Pskower Handwerker, aber sie hatten Erfahrung darin, hauptsächlich auf einem Kalksteinfundament zu bauen, während Moskau auf zerbrechlichem Lehm, Sand und Torfmooren steht. So stürzte 1474 die fast fertiggestellte Himmelfahrtskathedrale des Moskauer Kremls ein.

Sophia Paleolog wusste, welcher der italienischen Spezialisten in der Lage war, dieses Problem zu lösen. Einer der ersten, der von ihr eingeladen wurde, war Aristoteles Fioravanti, ein talentierter Ingenieur und Architekt aus Bologna. Neben vielen Bauwerken in Italien entwarf er auch Brücken über die Donau am Hof ​​des ungarischen Königs Matthias Corvinus.

Vielleicht hätte Fioravanti nicht zugestimmt, zu kommen, aber kurz zuvor wurde er fälschlicherweise beschuldigt, Falschgeld verkauft zu haben, außerdem begann die Inquisition unter Sixtus IV. an Fahrt zu gewinnen, und der Architekt hielt es für gut, nach Russland zu gehen und seinen Sohn mitzunehmen ihm.

Für den Bau der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale errichtete Fioravanti eine Ziegelei und identifizierte als geeignete Vorkommen weißen Steins in Myachkovo, von wo sie hundert Jahre zuvor Baumaterial für den ersten steinernen Kreml bezogen. Der Tempel sieht aus wie die alte Himmelfahrtskathedrale von Wladimir, aber im Inneren ist er nicht in kleine Räume unterteilt, sondern eine große Halle.

1478 ging Fioravanti als Chef der Artillerie mit Ivan III auf einen Feldzug gegen Nowgorod und baute eine Pontonbrücke über den Wolchow. Später nahm Fioravanti an Feldzügen gegen Kasan und Twer teil.

Italienische Architekten bauten den Kreml um und gaben ihm ein modernes Aussehen, errichteten Dutzende von Kirchen und Klöstern. Sie berücksichtigten russische Traditionen und kombinierten sie harmonisch mit ihren neuen Produkten. In den Jahren 1505-1508 wurde unter der Leitung des italienischen Architekten Aleviz der Neue die Kreml-Kathedrale von Michael dem Erzengel errichtet, bei deren Bau der Architekt die Zakomaras nicht wie zuvor glatt, sondern in Form von Muscheln herstellte. Diese Idee gefiel allen so gut, dass sie in der Folge überall eingesetzt wurde.

Sophias Beteiligung am Konflikt mit der Horde

Historiker V. N. Tatishchev führt in seinen Schriften Beweise dafür an, dass Ivan III. Unter dem Einfluss seiner Frau in Konflikt mit der Goldenen Horde Khan Akhmat geriet und sich weigerte, ihm Tribut zu zollen, da Sophia von der abhängigen Position des russischen Staates sehr unterdrückt wurde. Wenn das stimmt, handelte Sophia unter dem Einfluss europäischer Politiker. Die Ereignisse entwickelten sich wie folgt: 1472 wurde der tatarische Überfall zurückgeschlagen, aber 1480 ging Achmat nach Moskau und schloss ein Bündnis mit dem König von Litauen und Polen, Kasimir. Ivan III war sich des Ergebnisses der Schlacht nicht sicher und schickte seine Frau mit der Schatzkammer nach Beloozero. In einer der Annalen wird sogar vermerkt, dass der Großherzog in Panik geriet: „Der Schrecken hat mich auf n gefunden, und ich wollte vom Ufer weglaufen, und ich habe meine Großherzogin Roman und die Schatzkammer mit ihr nach Beloozero geschickt.“

Die Venezianische Republik suchte aktiv nach einem Verbündeten, der helfen würde, den Vormarsch des türkischen Sultans Mehmed II. zu stoppen. Der Vermittler bei den Verhandlungen war der Abenteurer und Kaufmann Jean-Battista della Volpe, der Güter in Moskau hatte und uns als Ivan Fryazin bekannt war. Er war Botschafter und Leiter des Hochzeitszuges von Sophia Paleolog. Russischen Quellen zufolge empfing Sophia freundlicherweise Mitglieder der venezianischen Botschaft. Aus all dem folgt, dass die Venezianer ein doppeltes Spiel spielten und versuchten, Russland durch die Großherzogin in einen schwierigen Konflikt mit schlechten Aussichten zu stürzen.

Die Moskauer Diplomatie verschwendete jedoch auch keine Zeit: Das Krim-Khanat von Girey erklärte sich bereit, mit den Russen zu interagieren. Akhmats Feldzug endete mit "Standing on the Ugra", wodurch sich der Khan ohne allgemeinen Kampf zurückzog. Akhmat erhielt nicht die versprochene Hilfe von Casimir wegen des Angriffs auf sein Land durch den Verbündeten Mengli Giray von Ivan III.

Schwierigkeiten in familiären Beziehungen

Die ersten beiden Kinder (Mädchen) von Sophia und Ivan starben im Säuglingsalter. Es gibt eine Legende, dass die junge Prinzessin eine Vision von St. Sergius von Radonezh, dem Schutzpatron des Moskauer Staates, hatte, und nach diesem Zeichen von oben gebar sie einen Sohn, den zukünftigen Vasily III. Insgesamt wurden in der Ehe 12 Kinder geboren, von denen vier im Säuglingsalter starben.

Aus seiner ersten Ehe mit einer Prinzessin aus Twer hatte Iwan III. einen Sohn, Iwan Mladoy, den Thronfolger, der jedoch 1490 an Gicht erkrankte. Aus Venedig wurde der Arzt Mister Leon entlassen, der mit seinem Kopf für seine Genesung bürgte. Die Behandlung wurde mit solchen Methoden durchgeführt, die die Gesundheit des Prinzen völlig ruinierten, und im Alter von 32 Jahren starb Ivan Mladoy unter schrecklichen Qualen. Der Arzt wurde öffentlich hingerichtet, und am Hof ​​bildeten sich zwei Kriegsparteien: Die eine unterstützte die junge Großherzogin und ihren Sohn, die andere unterstützte Dmitri, den kleinen Sohn von Iwan dem Jüngeren.

Ivan III zögerte mehrere Jahre, wem er den Vorzug geben sollte. 1498 krönte der Großherzog Dmitrys Enkel, aber ein Jahr später änderte er seine Meinung und gab Vasily, Sophias Sohn, den Vorzug. 1502 befahl er, Dmitry und seine Mutter einzusperren. Ein Jahr später starb Sophia Paleolog. Für Ivan war das ein schwerer Schlag. In Trauer unternahm der Großherzog mehrere Pilgerfahrten zu Klöstern, wo er eifrig dem Gebet nachging. Er starb zwei Jahre später im Alter von 65 Jahren.

Wie war das Aussehen von Sophia Paleolog

1994 wurden die Überreste der Prinzessin entfernt und untersucht. Der Kriminalist Sergei Nikitin stellte ihr Aussehen wieder her. Sie war kleinwüchsig – 160 cm groß, kräftig gebaut. Dies wurde von der italienischen Chronik bestätigt, die Sophia sarkastisch Fett nannte. In Russland gab es andere Schönheitsideale, denen die Prinzessin voll und ganz entsprach: Fülle, schöne, ausdrucksstarke Augen und schöne Haut. Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Prinzessin im Alter von 50-60 Jahren starb.

Sophia Fominichna Paleolog, sie ist Zoya Paleologina (geboren ungefähr 1455 - Tod 7. April 1503) - Großherzogin von Moskau. Ehefrau von Iwan III., Mutter von Wassili III., Großmutter von Iwan IV. dem Schrecklichen. Herkunft - das byzantinische Kaiserhaus der Palaiologos. Ihr Vater, Thomas Palaiologos, war der Bruder des letzten Kaisers von Byzanz, Konstantin XI, und Despot von Morea. Sophias Großvater mütterlicherseits war Centurione II Zaccaria, der letzte fränkische Prinz von Achaia.

Profitable Ehe

Der Legende nach brachte Sophia ihrem Ehemann einen „Knochenthron“ (heute als „Thron von Iwan dem Schrecklichen“ bekannt) als Geschenk mit: Sein Holzrahmen war mit Platten aus Elfenbein und Walross-Elfenbein mit eingeschnitzten biblischen Szenen bedeckt Sie.

Sophia brachte auch mehrere orthodoxe Ikonen mit, darunter vermutlich eine seltene Ikone der Muttergottes „Gesegneter Himmel“.

Die Bedeutung der Ehe von Ivan und Sophia

Die Hochzeit des Großherzogs mit der griechischen Prinzessin hatte wichtige Folgen. Es gab schon Fälle, in denen russische Prinzen griechische Prinzessinnen heirateten, aber diese Ehen waren nicht so wichtig wie die Hochzeit von Iwan und Sophia. Byzanz wurde nun von den Türken versklavt. Der byzantinische Kaiser galt früher als Hauptbeschützer des gesamten östlichen Christentums; jetzt wurde der Moskauer Souverän ein solcher Beschützer; mit der Hand von Sophia erbte er sozusagen die Rechte des Palaiologos und assimilierte sogar das Wappen des Oströmischen Reiches - den Doppeladler; Auf den Siegeln, die an den Buchstaben aufgehängt waren, begannen sie, auf der einen Seite einen doppelköpfigen Adler und auf der anderen Seite das ehemalige Moskauer Wappen, Georg den Sieger, darzustellen, der den Drachen tötet.

Der byzantinische Orden begann in Moskau immer stärker zu wirken. Obwohl die letzten byzantinischen Kaiser überhaupt nicht mächtig waren, hielten sie sich in den Augen aller um sie herum sehr hoch. Der Zugang zu ihnen war sehr schwierig; Viele verschiedene Hofränge füllten den prächtigen Palast. Die Pracht der Palastbräuche, luxuriöse königliche Gewänder, die mit Gold und Edelsteinen glänzen, die ungewöhnlich reiche Dekoration des königlichen Palastes - all dies hob in den Augen des Volkes die Person des Souveräns sehr hervor. Alle verneigten sich vor ihm wie vor einer irdischen Gottheit.

In Moskau war es nicht dasselbe. Der Großherzog war bereits ein mächtiger Souverän, aber er lebte etwas breiter und reicher als die Bojaren. Sie behandelten ihn respektvoll, aber einfach: Einige von ihnen stammten von bestimmten Fürsten und stammten wie der Großherzog auch von ihnen ab. Das unprätentiöse Leben des Zaren und die einfache Behandlung der Bojaren konnten Sophia nicht gefallen, die um die königliche Größe der byzantinischen Autokraten wusste und das Hofleben der Päpste in Rom sah. Von seiner Frau und vor allem von den Leuten, die mit ihr kamen, konnte Iwan III. viel über das Hofleben der byzantinischen Könige erfahren. Ihm, der ein echter Autokrat werden wollte, müssen viele byzantinische Gerichtsurteile sehr gefallen haben.

Und so tauchten nach und nach neue Bräuche in Moskau auf: Iwan Wassiljewitsch begann sich majestätisch zu benehmen, in den Beziehungen zu Ausländern wurde er "König" genannt, er begann Botschafter mit großartiger Feierlichkeit zu empfangen, er etablierte den Ritus, den König zu küssen Hand als Zeichen besonderer Barmherzigkeit. Dann kamen die Gerichtsränge (Jaselnichiy, Stallmeister, Bettzeug). Der Großherzog begann, die Bojaren für Verdienste zu bevorzugen. Neben dem Sohn des Bojaren erscheint zu dieser Zeit ein weiterer niedrigerer Rang - der Kreisverkehr.

Die Bojaren, früher Ratgeber, Dumafürsten, mit denen der Souverän wie gewöhnlich alle wichtigen Angelegenheiten wie mit Genossen beriet, wurden nun zu seinen demütigen Dienern. Die Gnade des Souveräns kann sie erheben, Zorn kann sie zerstören.

Am Ende seiner Regierungszeit wurde Ivan III ein echter Autokrat. Diese Änderungen gefielen vielen Bojaren nicht, aber niemand wagte es auszudrücken: Der Großherzog war sehr streng und wurde streng bestraft.

Innovationen. Sophias Einfluss

Seit der Ankunft von Sophia Palaiologos in Moskau wurden Beziehungen zum Westen, insbesondere zu Italien, aufgebaut.

Ein aufmerksamer Beobachter des Moskauer Lebens, Baron Herberstein, der zweimal als Botschafter des deutschen Kaisers unter Ivanovs Nachfolger nach Moskau kam, nachdem er viel Bojarengespräch gehört hatte, bemerkt in seinen Notizen über Sophia, dass sie eine ungewöhnlich schlaue Frau war, die hatte einen großen Einfluss auf den Großherzog, der auf ihre Anregung viel tat . Sogar die Entschlossenheit von Ivan III, das tatarische Joch abzuwerfen, wurde ihrem Einfluss zugeschrieben. In Bojarengeschichten und Urteilen über die Prinzessin ist es nicht einfach, Beobachtung von Verdacht oder Übertreibung zu trennen, die von Feindseligkeit geleitet werden.

Moskau war damals sehr unattraktiv. Hölzerne kleine Gebäude, zufällig platziert, krumme, ungepflasterte Straßen, schmutzige Plätze - all dies ließ Moskau wie ein großes Dorf aussehen, oder besser gesagt, eine Ansammlung vieler Dorfgüter.

Nach der Hochzeit verspürte Iwan Wassiljewitsch selbst das Bedürfnis, den Kreml in eine mächtige und uneinnehmbare Zitadelle umzubauen. Alles begann mit der Katastrophe von 1474, als die von Pskower Handwerkern erbaute Himmelfahrtskathedrale einstürzte. Sofort verbreiteten sich Gerüchte unter den Leuten, dass der Ärger wegen des „Griechen“ gekommen sei, der zuvor im „Latinismus“ gewesen sei. Während die Gründe für den Zusammenbruch geklärt wurden, riet Sophia ihrem Mann, Architekten aus Italien einzuladen, die damals die besten Meister Europas waren. Ihre Kreationen könnten Moskau an Schönheit und Majestät den europäischen Hauptstädten gleichstellen und das Ansehen des Moskauer Souveräns wahren sowie die Kontinuität Moskaus nicht nur zum Zweiten, sondern auch zum Ersten Rom betonen.

Einer der besten italienischen Baumeister dieser Zeit, Aristoteles Fioravanti, erklärte sich bereit, für 10 Rubel Gehalt pro Monat (damals anständiges Geld) nach Moskau zu gehen. In 4 Jahren baute er einen für die damalige Zeit großartigen Tempel - die Mariä Himmelfahrt-Kathedrale, die 1479 geweiht wurde. Dieses Gebäude ist bis heute im Moskauer Kreml erhalten.

Dann begann der Bau anderer Steinkirchen: 1489 wurde die Verkündigungskathedrale errichtet, die die Bedeutung der Hauskirche des Zaren hatte, und kurz vor dem Tod von Iwan III. wurde die Erzengelkathedrale anstelle der einstigen verfallenen Kirche wieder aufgebaut. Der Souverän plante den Bau einer Steinkammer für feierliche Treffen und Empfänge ausländischer Botschafter.

Dieses von italienischen Architekten erbaute Gebäude, bekannt als Kammer der Facetten, ist bis heute erhalten geblieben. Der Kreml wurde wieder von einer Steinmauer umgeben und mit schönen Toren und Türmen geschmückt. Für sich selbst befahl der Großherzog, einen neuen Steinpalast zu bauen. Nach dem Großherzog begann auch der Metropolit, Ziegelkammern für sich selbst zu bauen. Die drei Bojaren bauten sich im Kreml auch Steinhäuser. So begann Moskau allmählich mit Steingebäuden zu bauen; aber diese Bauten gehörten lange Zeit und danach nicht mehr zum Brauch.

Geburt von Kindern. Staatsangelegenheiten

Ivan III und Sophia Paleolog

1474, 18. April - Sophia gebar die erste (schnell verstorbene) Tochter Anna, dann eine weitere Tochter (die ebenfalls so schnell starb, dass sie keine Zeit hatten, sie zu taufen). Enttäuschungen im Familienleben wurden durch Aktivitäten in Staatsangelegenheiten kompensiert. Der Großherzog konsultierte sie bei staatlichen Entscheidungen (1474 kaufte er die Hälfte des Rostower Fürstentums auf und ging ein freundschaftliches Bündnis mit dem Krim-Khan Mengli Giray ein).

Sophia Paleolog nahm aktiv an diplomatischen Empfängen teil (der venezianische Gesandte Cantarini bemerkte, dass der von ihr organisierte Empfang "sehr majestätisch und liebevoll" war). Einer Legende zufolge, die nicht nur von russischen Chroniken, sondern auch vom englischen Dichter John Milton zitiert wird, konnte Sophia 1477 den tatarischen Khan überlisten, indem sie erklärte, sie habe ein Zeichen von oben über den Bau einer Kirche zu St. und der Aktionen des Kreml. Diese Legende stellt Sophia als resolute Natur dar („sie hat sie aus dem Kreml vertrieben, das Haus abgerissen, obwohl der Tempel nicht gebaut wurde“).

1478 - Russland hört tatsächlich auf, der Horde Tribut zu zollen; Noch 2 Jahre bis zum vollständigen Sturz des Jochs.

1480 reiste Iwan Wassiljewitsch erneut auf „Rat“ seiner Frau mit der Miliz zum Fluss Ugra (in der Nähe von Kaluga), wo die Armee des tatarischen Khan Akhmat stationiert war. "Auf der Ugra stehen" endete nicht mit einem Kampf. Der einsetzende Frost und Nahrungsmangel zwangen den Khan und seine Armee zum Aufbruch. Diese Ereignisse setzten dem Joch der Horde ein Ende.

Das Haupthindernis für die Stärkung der Macht des Großherzogs brach zusammen und der Souverän, der sich auf seine dynastische Verbindung mit dem "orthodoxen Rom" (Konstantinopel) durch seine Frau Sophia stützte, erklärte sich selbst zum Nachfolger der souveränen Rechte der byzantinischen Kaiser. Das Moskauer Wappen mit Georg dem Sieger wurde mit dem Doppeladler - dem alten Wappen von Byzanz - kombiniert. Darin wurde betont, dass Moskau der Erbe des Byzantinischen Reiches ist, Iwan III. „der König der gesamten Orthodoxie“, die russische Kirche der Nachfolger der griechischen ist. Unter dem Einfluss von Sophia erlangte das Zeremoniell des großherzoglichen Hofes einen bis dahin ungekannten Glanz, ähnlich dem byzantinisch-römischen.

Rechte auf den Moskauer Thron

Sophia begann einen hartnäckigen Kampf, um das Recht auf den Moskauer Thron für ihren Sohn Vasily zu rechtfertigen. Als sie acht Jahre alt war, versuchte sie sogar, eine Verschwörung gegen ihren Ehemann zu organisieren (1497), aber er wurde aufgedeckt, und Sophia selbst wurde wegen Verdachts auf Magie und Verbindung mit der „Zauberin“ (1498) und zusammen mit verurteilt Zarewitsch Wassili wurde der Schande ausgesetzt.

Aber das Schicksal war ihr gnädig (in den Jahren ihrer 30-jährigen Ehe brachte Sophia 5 Söhne und 4 Töchter zur Welt). Der Tod des ältesten Sohnes von Ivan III, Ivan the Young, zwang Sophias Ehemann, seinen Zorn in Gnade zu verwandeln und die Verbannten nach Moskau zurückzubringen.

Tod von Sophia Paleolog

Sophia starb am 7. April 1503. Sie wurde im großherzoglichen Grab des Himmelfahrtsklosters im Kreml beigesetzt. Die Gebäude dieses Klosters wurden 1929 abgebaut und die Sarkophage mit den Überresten der Großherzoginnen und Kaiserinnen in die Kellerkammer der Erzengelkathedrale im Kreml transportiert, wo sie sich heute befinden.

Nach dem Tod

Dieser Umstand sowie die gute Erhaltung des Skeletts von Sophia Paleolog ermöglichten es Experten, ihr Aussehen nachzubilden. Die Arbeit wurde im Moskauer Büro für forensische medizinische Untersuchung durchgeführt. Anscheinend besteht keine Notwendigkeit, den Wiederherstellungsprozess im Detail zu beschreiben. Wir stellen nur fest, dass das Porträt mit allen wissenschaftlichen Methoden reproduziert wurde.

Eine Untersuchung der Überreste von Sophia Paleolog zeigte, dass sie klein war - etwa 160 cm.Der Schädel und jeder Knochen wurden sorgfältig untersucht, und als Ergebnis wurde festgestellt, dass der Tod der Großherzogin im Alter von 55 bis 60 Jahren eintrat . Als Ergebnis der Untersuchung der Überreste wurde festgestellt, dass Sophia eine rundliche Frau mit willensstarken Gesichtszügen und einem Schnurrbart war, der sie überhaupt nicht verwöhnte.

Als das Erscheinen dieser Frau vor den Forschern auftauchte, wurde einmal mehr deutlich, dass in der Natur nichts zufällig passiert. Wir sprechen über die erstaunliche Ähnlichkeit von Sophia Paleolog und ihrem Enkel, Zar Ivan IV the Terrible, dessen wahres Aussehen uns aus der Arbeit des berühmten sowjetischen Anthropologen M. M. Gerasimov bekannt ist. Der Wissenschaftler, der an dem Porträt von Ivan Vasilyevich arbeitete, bemerkte die Merkmale des mediterranen Typs in seinem Aussehen und verband dies genau mit dem Einfluss des Blutes seiner Großmutter Sophia Paleolog.