Dmitri Bykow

Eigentlich geht es bei Dostojewski ganz darum, wie die Frage auf einer Ebene gestellt und die Antwort auf einer anderen gegeben wird. In Schuld und Strafe wird es auf einer abstrakt-moralischen Ebene gegeben: Ist es möglich, eine alte Frau zu töten, warum nicht eine alte Frau zu töten, und die Antwort wird auf physiologischer Ebene gegeben: Es ist möglich zu töten, aber statt Ein Übermensch, der Mörder wird sich als zerschmetterte, zitternde Kreatur herausstellen, das ist ein Merkmal der menschlichen Psyche.
Kann man eine Revolution arrangieren – wie in „Demons“? Es ist möglich, aber aus der größten Freiheit, gerade wegen der persönlichen menschlichen Natur, wird die größte Versklavung resultieren. Folglich kann man nur durch den Glauben gerettet werden, der in seinem Fall durch die Schmelztiegel der Zweifel gegangen ist; aber bedeutet dies, dass jedes soziale Übel toleriert werden muss?- nur weil es nicht um ihn geht?

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Valentin Simonin

Es ist bekannt, dass die Romanbroschüre von F.M. Dostojewski schrieb zwar inspiriert vom „Fall Nechaev“, aber auch „basierend auf“. Tatsächlich gab er selbst in einem Brief an Zarewitsch Alexander Alexandrowitsch, den späteren Kaiser Alexander III., zu, dass sein „Werk“ „fast eine historische Studie ...“ sei. Es habe "weder stillgelegte Veranstaltungen noch stillgelegte Personen". Ein M. N. Katkov, der Herausgeber der russischen Zeitschrift Vestnik, in der Demons veröffentlicht wurde, schrieb noch offener: „Einer der größten Vorfälle meiner Geschichte wird der Mord an Nechaev Ivanov sein, der in Moskau bekannt ist. Ich beeile mich, einen Vorbehalt zu machen: Ich kannte weder Nechaev noch Ivanov noch die Umstände dieses Mordes, und ich weiß überhaupt nichts, außer aus den Zeitungen. Ja, wenn ich das wüsste, würde ich nicht kopieren.

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Michail Malyschew

Der Nihilismus der Helden Dostojewskis unterscheidet sich erheblich vom Nihilismus Basarows. Laut Dostojewski wohnen die Dämonen des Nihilismus dort, wo es keine strengen Kriterien gibt, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, wo Menschen, die ihre Überzeugungen verloren haben, sich an die Bedingungen anpassen und sich gemäß der Mode, der öffentlichen Meinung oder ihren eigenen egoistischen Interessen verhalten.

„Hören Sie“, Pjotr ​​Werchowenski vertraut Nikolai Stawrogin seine Überzeugung an. - Ich habe sie alle gezählt: Der Lehrer, der mit den Kindern über ihren Gott und ihre Wiege lacht, ist schon unser. Ein Anwalt, der einen gebildeten Mörder damit verteidigt, dass er weiter entwickelt ist als seine Opfer und, um an Geld zu kommen, nicht anders konnte als zu töten, gehört uns schon. Schulkinder, die einen Bauern töten, um die Sensation zu erleben, unsere, unsere. Geschworene, die Kriminelle freisprechen, gehören alle uns. Prokur zittert vor Gericht, dass er nicht liberal genug ist, unsere, ng Administratoren, Schriftsteller, oh, wir sind viele, schrecklich viele, und sie selbst wissen es!

Der russische Schriftsteller findet Dämonen des Nihilismus dort, wo spirituelle Werte reduziert, wo der Sinn des menschlichen Lebens geleugnet und materieller Nutzen und Egoismus auf die Ebene der höchsten Wahrheit gehoben werden. Dostojewski glaubt, dass die Hauptquelle des Nihilismus im moralischen Relativismus wurzelt, im Fehlen fester Überzeugungen, im bösartigen Eigenwillen, der die Versuchung hervorruft, "bis zum Ende" zu gehen, auch das eigene Leben zu zerstören wie das Leben anderer.

Das erste, was diese Art von Nihilisten charakterisiert, ist eine Abneigung gegen die offensichtliche Falschheit der umgebenden Welt. Oft wird dieser Hass von einem Gefühl der Leere begleitet, das eine Folge des Verlustes gewohnter Überzeugungen ist, auch wenn sie angesichts der unerbittlichen Wahrheit des Lebens illusorisch sind. Dieses Gefühl der Leere spiegelt den Sinnverlust des Lebens wider.

Die Leere, die der Nihilist in seiner Seele vorfindet, kann auf keine andere Weise angemessen ausgedrückt werden als in der völligen Verleugnung, im Nein, das der ganzen falschen Welt, der ganzen trügerischen Realität zugeworfen wird, die nicht nur ein Schicksal verdient - die völlige Ablehnung . Dieser militanten Verleugnung folgt eine weitere Stufe, die man globale Verachtung nennen kann, in der sich der Nihilist bis zum Ende erschöpft. Nirgends kann er etwas Positives finden, außer in der Demonstration seines eigenen Nihilismus: Für ihn gibt es nichts, was er nicht mit Verachtung oder Spott ablehnen, überwinden oder verurteilen könnte. Aber die Darstellung der Wirklichkeit, die den Nihilisten zunächst begeistert, wendet sich später gegen ihn, weil sie nicht von einer positiven Idee geleitet wird, die seinem Leben einen gewissen Sinn geben könnte.

Für den Nihilisten gibt es keine Moral, nichts, was einen nachhaltigen Wert hat oder haben könnte. Der Verlust der Seinsgrundlage führt ihn zu einem Schock, und dann öffnen sich ihm zwei Abgründe: „das Ideal des Heiligen und das Ideal des Sünders“ (el ideal madonico y el ideal sadomico). Der italienische Philosoph Pietro Prini charakterisiert diesen Zustand als „alternativlos“. „Außer dem bodenlosen Abgrund der Wahl gibt es absolut nichts, was das Sein über das Nichtsein und das Gute über das Böse bestimmen würde. Dies ist das tiefste Drama der menschlichen Existenz – das Problem der Wahl. Das bösartige Ergebnis der Entdeckung zweier Abgründe besteht in der tatsächlichen Abwesenheit eines Unterschieds zwischen dem einen und dem anderen, dh in der Abwesenheit einer Alternative.

Der Held dieser Art von Nihilismus ist Nikolai Stawrogin, der sowohl der Bestätigung als auch der Verneinung gegenüber eine ablehnende Haltung einnimmt; der in Gleichgültigkeit gegenüber der Welt verfällt und von allen Werten so enttäuscht ist, dass er anfängt zu denken, dass es kein einziges Ziel gibt, das es verdient, erreicht zu werden.

Stavrogin hatte sein ganzes Leben lang das Gefühl, dass er jedes Hindernis überwinden und jede Gefahr bewältigen konnte, um sowohl gute als auch schlechte Ziele zu erreichen. „Stimmt es“, fragt Schatow Stavrogin, „dass Sie versichert haben, dass Sie den Schönheitsunterschied zwischen einem üppigen, bestialischen Ding und jeder Art von Leistung nicht kennen, selbst wenn es sich um ein Opfer des Lebens für die Menschheit handelt? Stimmt es, dass Sie in beiden Polen die Koinzidenz der Schönheit, die Gleichheit der Lust gefunden haben? Stavrogin ließ diese Frage unbeantwortet, aber später gab er in seinem Brief an Dascha zu: „Ich kann mir immer noch wie immer wünschen, eine gute Tat zu tun und mich daran erfreuen; Ich wünsche mir das Böse in meiner Nähe, und ich empfinde auch Freude.“ Das Nachdenken über diese doppelten Tendenzen erzeugt im Geist des Nihilisten eine verächtliche Haltung gegenüber sich selbst. „Ein Leugnen strömte aus mir heraus, ohne Großzügigkeit und ohne Kraft. Es gab nicht einmal eine Ablehnung. Alles ist immer klein und träge.

Nachdem er den Glauben an moralische Prinzipien verloren und die Vorstellung von der absoluten Bedeutung der menschlichen Existenz als leere Illusion verworfen hat, fragt der Nihilist: Was ist jetzt Wahrheit für mich? Bei Stavrogin klingt diese Frage anders: Gibt es etwas in mir, das ich nicht überschreiten, lächerlich machen, diskreditieren oder entehren kann?

Der Zweck dieser von Stavrogin begangenen Ausschweifungen hat sozusagen die Natur der Selbsterkenntnis oder des Experiments mit sich selbst, was sich in der Ablehnung aller natürlichen Gefühle des Mitgefühls und der Barmherzigkeit für die Qual ihrer Opfer manifestiert.

Nachdem Tichon das Geständnis zu Ende gelesen hatte, wurde ihm klar, dass Stavrogins Reue nicht in Reue überging. Und obwohl ihn die Erinnerung an das Böse quält, das einer unschuldigen Kreatur angetan wurde, hat er nicht genug Kraft, um seine Arroganz zu überwinden und sich selbst zu verurteilen. Dostojewski zeigt, dass ein Nihilist, der einen extremen Stolz erreicht hat, die Liebe selbst loswird, weil er das Lob anderer nicht braucht, er begnügt sich mit seiner eigenen Zustimmung. Stavrogin lässt das Bild eines armen Mädchens in seiner Erinnerung wieder auferstehen und sucht für sich selbst das Leiden als Instrument der Selbstbestrafung, um sich Reinigung zu verdienen und sich von Schuld zu befreien. Er versteht, dass er den höchsten Grad an Satanismus erreichen kann, wenn er dieses Ziel nicht erreicht.

Der Charakter von Stavrogin ist eine lebendige Verkörperung der Philosophie des Absurden, er repräsentiert die Apotheose der Rücksichtslosigkeit. Dostojewskis Charakter lässt sich gut mit den Worten von Albert Camus beschreiben: „Vielleicht ist es falsch zu sagen, dass das Leben eine ständige Wahl ist. Es ist sicherlich nicht vorstellbar, dass wir in unserem Leben die vollständige Wahl haben. Aus dieser einfachen Sicht ist die absurde Situation wirklich unvorstellbar. Es ist auch in seinem Ausdruck unvorstellbar. Die ganze Philosophie der Sinnlosigkeit baut auf Widerspruch auf, gerade wegen dieser Tatsache des Ausdrucks. Unlogischem wird Logik gegeben, und Schlüsse werden gezogen, wo sie nicht sein können.

Angesichts der intellektuellen Pedanterie des russischen Schriftstellers bleibt klar, dass bei den "metaphysischen Experimenten", die sein Held durchführt, nicht nur die Experimentatoren selbst leiden, sondern alle anderen. Die wirkliche Krankheit, an der Stavrogin leidet, wird nicht so sehr durch Qualen verursacht, die durch die moralische Untätigkeit Gottes verursacht werden, sondern durch seinen Wunsch, sich göttliche Eigenschaften anzueignen. Wie Hamlet möchte Stavrogin der absolute Meister seines „Sein“ und „Nichtseins“ sein. Aber das Verhalten des „neuen Gottes“, der auf dem Leichnam des „toten Gottes“ aufbaut, ist mehrdeutig. Erstens kann kein Mensch der vollständige Herr seines Seins und Nichtseins sein.

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Nikolai Berdjajew
Stavrogin

Laut der Veröffentlichung: Russian Thought, 1914. Buch. VS 80-89.

Die Inszenierung von „Demons“ im Art Theatre führt uns einmal mehr zu einem der mysteriösesten Bilder nicht nur von Dostojewski, sondern der gesamten Weltliteratur. Auffallend ist die Haltung Dostojewskis selbst gegenüber Nikolai Wsewolodowitsch Stawrogin. Er ist romantisch in seinen Helden verliebt, von ihm gefesselt und verführt. Er war noch nie in jemanden so verliebt gewesen, hatte noch nie jemanden so romantisch gemalt. Nikolai Stavrogin - Schwäche, Verführung, Dostojewskis Sünde. Andere predigte er als Ideen, er kennt Stavrogin als Böses und Zerstörung. Und doch liebt er und gibt ihn niemandem, überlässt ihn keiner Moral, keiner religiösen Predigt. Nikolai Stavrogin - gutaussehend, Aristokrat, stolz, ungeheuer stark, "Ivan Tsarevich", "Prince Harry", "Falcon"; jeder erwartet etwas Außergewöhnliches und Großartiges von ihm, alle Frauen sind in ihn verliebt, sein Gesicht ist eine wunderschöne Maske, er ist alles ein Mysterium und Mysterium, er ist alles aus polaren Gegensätzen, alles dreht sich um ihn wie die Sonne. Und derselbe Stavrogin - ein ausgestorbener, toter Mann, machtlos zu erschaffen und zu leben, völlig ohnmächtig in Gefühlen, will nichts mehr, das stark genug ist, unfähig, eine Wahl zwischen den Polen von Gut und Böse, Licht und Dunkelheit zu treffen, unfähig zu lieben a Frau, gleichgültig gegenüber allen Ideen, aufgeflammt und erschöpft bis zum Tod von allem Menschlichen, große Ausschweifungen kennengelernt, zimperlich in allem, fast unfähig zu artikulierender Sprache. Unter der schönen, kalten, gefrorenen Maske von Stavrogins Gesicht sind erloschene Leidenschaften, erschöpfte Kräfte, großartige Ideen, grenzenlose, ungezügelte menschliche Bestrebungen begraben. In "Demons" gibt es keine direkte und klare Lösung für das Mysterium von Stavrogin. Um dieses Geheimnis zu lüften, muss man tiefer und über den Roman selbst hinaus in das eindringen, was vor seiner enthüllten Handlung war. Und das Geheimnis von Stavrogins Individualität kann nur durch Liebe gelüftet werden, wie jedes andere Mysterium der Individualität. Stavrogin und "Dämonen" als symbolische Tragödie zu begreifen, ist nur durch Mythenbildung möglich, durch die intuitive Offenlegung des Mythos von Stavrogin als Weltphänomen. Wenn wir die religiöse Moral über der Leiche von Stavrogin lesen, werden wir nichts darin enträtseln. Auf die Tragödie von Dostojewskis Helden, die Tragödie von Raskolnikow, Myschkin, Stawrogin, Wersilow, Iwan Karamasow kann man nicht mit einem Katechismus antworten. Das schmälert die Größe Dostojewskis, leugnet alles wirklich Neue und Ursprüngliche an ihm. All die positiven Lehren und Plattformen des Writer's Diary sind so erbärmlich und flach im Vergleich zu den Enthüllungen von Dostojewskis Tragödien! Dostojewski bezeugt die positive Bedeutung des Durchgangs durch das Böse, durch bodenlose Prüfungen und die endgültige Freiheit. Durch die Erfahrung von Stavrogin, Ivan Karamazov und anderen wird sich etwas Neues eröffnen. Die eigentliche Erfahrung des Bösen ist der Weg, und der Tod auf diesem Weg ist keine ewige Zerstörung. Nach der Tragödie von Stavrogin gibt es kein Zurück mehr zu dem, wovon er auf seinem Lebens- und Todesweg abgefallen ist.

Die Handlung im Roman "Demons" beginnt nach dem Tod von Stavrogin. Sein wirkliches Leben war in der Vergangenheit, vor dem Beginn von "Demons". Stavrogin verblasste, abgemagert, starb, und die Maske wurde dem Toten abgenommen. Im Roman taucht inmitten der allgemeinen Wut nur diese Totenmaske auf, gruselig und mysteriös. Stavrogin ist nicht mehr in Possessed, und es gibt niemanden und nichts in Possessed außer Stavrogin selbst. Dies ist die Bedeutung der symbolischen Tragödie "Dämonen". In "Dämonen" gibt es eine doppelte Bedeutung und einen doppelten Inhalt. Einerseits ist dies ein Roman mit einer realistischen Handlung, mit verschiedenen Charakteren, mit dem objektiven Inhalt des russischen Lebens. Der Fall Nechaev diente als externer Anstoß zum Schreiben von "Demons". Auf dieser Seite gibt es viele Mängel in The Possessed, viele Ungenauigkeiten, fast schon eine Verleumdung. Die revolutionäre Bewegung der späten 1960er Jahre war nicht das, was sie in Possessed darstellt. Es gibt auch künstlerische Mängel in diesem realistischen Roman. Was Dostojewski über die russische Revolution und den russischen Revolutionär offenbart wurde, über die religiösen Tiefen, die sich hinter der äußeren Erscheinung der gesellschaftspolitischen Bewegung verbergen, war mehr eine Prophezeiung darüber, was sein würde, was sich im russischen Leben entfalten würde, als eine getreue Wiedergabe von dem, was war. Schatov, Kirillov mit ihren letzten, ultimativen religiösen Qualen tauchten in unserem Land erst im zwanzigsten Jahrhundert auf, als sich nicht die politische Natur der russischen Revolutionäre offenbarte, für die die Revolution kein sozialer Aufbau, sondern die Erlösung der Welt war . Dostojewski nahm Nietzsche und vieles, was erst jetzt enthüllt wurde, vorweg. Aber ich beabsichtige nicht, "Dämonen" von dieser Seite als die klarste zu betrachten. "Demons" ist auch eine weltweite symbolische Tragödie. Und in dieser symbolischen Tragödie gibt es nur einen Charakter - Nikolai Stavrogin und seine Emanationen. Als innere Tragödie des Geistes von Stavrogin möchte ich die „Dämonen“ entschlüsseln, denn sie ist noch nicht ausreichend entschlüsselt. Wahrlich, alles in "Demons" ist nur das Schicksal von Stavrogin, die Geschichte der menschlichen Seele, seine endlosen Bestrebungen, seine Schöpfungen und sein Tod. Das Thema von "Dämonen" als Welttragödie ist das Thema, wie eine riesige Persönlichkeit - der Mann Nikolai Stavrogin - vollständig verschwand, in dem chaotischen Wahnsinn erschöpft wurde, der von ihr erzeugt wurde und von ihr ausging.

Wir treffen Nikolai Stavrogin, als er kein kreatives spirituelles Leben mehr hat. Er ist zu nichts mehr fähig. Sein ganzes Leben liegt in der Vergangenheit, Stavrogin ist eine kreative, brillante Person. Alle neuesten und extremsten Ideen wurden in ihm geboren: die Idee des russischen gotttragenden Volkes, die Idee eines Menschengottes, die Idee der sozialen Revolution und des menschlichen Ameisenhaufens. Große Ideen gingen von ihm aus, brachten andere Menschen hervor, gingen auf andere Menschen über. Aus dem Geist von Stavrogin stammen Shatov und P. Verkhovensky und Kirillov und alle Charaktere in The Possessed. Im Geiste von Stavrogin wurden nicht nur die Ideenträger geboren und gehen von ihm aus, sondern auch all diese Lebyadkins, Lutugins, alle unteren Hierarchien von "Dämonen", elementaren Geistern. Aus der Erotik des Stavrogin-Geistes wurden alle Frauen der "Dämonen" geboren. Alle Zeilen kommen davon. Alle leben in dem, was einst das Innenleben von Stavrogin war. Alle sind ihm unendlich verpflichtet, alle fühlen ihren Ursprung von ihm, alle erwarten das Große und Unermessliche von ihm – sowohl in Ideen als auch in der Liebe. Jeder ist in Stavrogin verliebt, Männer und Frauen. P. Verkhovensky und Shatov, nicht weniger als Liza und Khromonozhka, werden alle von ihm verführt, alle vergöttern ihn als Idol und hassen ihn gleichzeitig, beleidigen ihn, können Stavrogin seine zimperliche Verachtung für seine eigenen Kreationen nicht verzeihen. Ideen und Gefühle von Stavrogin wurden von ihm getrennt und demokratisiert, vulgarisiert. Und seine eigenen wandelnden Vorstellungen und Gefühle erregen in ihm Ekel, Ekel. Nikolai Stavrogin ist vor allem ein Aristokrat, ein Aristokrat des Geistes und ein russischer Meister. Dostojewski war der Aristokratie fremd, und erst durch seine Liebe zu Stavrogin hat er diesen Geist verstanden und künstlerisch wiedergegeben. Dieselbe Aristokratie wiederholt sich in Versilov, der in vielerlei Hinsicht mit Stavrogin verwandt ist. Die grenzenlose Aristokratie von Stavrogin macht ihn asozial, asozial. Er ist ein extremer Individualist, seine Weltvorstellungen sind nur die Tragik seines Geistes, seines Schicksals, des Menschenschicksals.

Was ist die Tragödie des Stavrogin-Geistes, was ist das Geheimnis und Mysterium seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit? Wie kann man die Ohnmacht von Stavrogin, seinen Tod, verstehen? Stavrogin bleibt ein unlösbarer Widerspruch und ruft gegensätzliche Gefühle hervor. Nur der Mythos von Stavrogin als einer schöpferischen Weltpersönlichkeit, die nichts erschaffen hat, sondern vollständig verschwunden ist, ausgetrocknet in den von ihr ausgehenden "Dämonen", kann der Lösung dieses Rätsels näher bringen. Dies ist die weltweite Tragödie der Erschöpfung durch die Unermesslichkeit, die Tragödie der Abtötung und des Todes der menschlichen Individualität von gewagten zu unermesslichen, endlosen Bestrebungen, die keine Grenzen, Wahlmöglichkeiten und Entwürfe kannten. "Ich habe meine Kraft überall versucht ... Bei den Tests für mich und für die Show stellte sie sich wie zuvor in meinem ganzen Leben als grenzenlos heraus ... Aber worauf ich diese Kraft anwenden sollte - das habe ich noch nie gesehen, Ich sehe jetzt nicht ... Ich kann noch wie immer eine gute Tat wünschen und Freude daran empfinden, neben mir wünsche ich Böses und habe auch Freude daran ... Ich versuchte große Ausschweifungen und erschöpfte meine Kräfte darin aber ich liebe und wollte keine Verdorbenheit ... Ich kann niemals den Verstand verlieren und kann niemals eine Idee in dem Maße glauben, wie er (Kirillov) es tut. Ich kann nicht einmal in diesem Maße mit einer Idee umgehen. Also schrieb Nikolai Stavrogin über sich selbst an Dasha. Aber er schrieb dies, als er schon völlig erschöpft, weg, tot war, aufhörte zu existieren, als er nichts mehr wollte und nichts anstrebte. Es wurde ihm durch sein Leben und seinen Tod gegeben, um zu zeigen, dass alles wollen ohne Wahl und eine Grenze, die das Gesicht eines Menschen prägt, und nichts mehr wollen, und dass die Unermesslichkeit der Macht, die auf nichts gerichtet ist, und völlige Impotenz sind auch das eine.

Dieser kreative Mensch, der die Unermesslichkeit der Wünsche kannte, durfte nichts erschaffen, er durfte nicht einfach leben, am Leben bleiben. Die Unermesslichkeit der Begierden führte zur Begierdelosigkeit, die Grenzenlosigkeit der Persönlichkeit zum Persönlichkeitsverlust, das Ungleichgewicht der Kräfte führte zur Schwäche, die formlose Fülle des Lebens zu Leblosigkeit und Tod, die zügellose Erotik zur Unfähigkeit zu lieben. Stavrogin hat alles erlebt und ausprobiert, sowohl große, extreme Ideen als auch große, extreme Verdorbenheit und Spott. Er konnte sich nicht stark nach einem sehnen und sich einem hingeben. Es gehen düstere Gerüchte um, dass er einer Geheimgesellschaft des Kindesmissbrauchs angehörte und der Marquis de Sade ihn beneiden würde. Der mittelmäßige Schatow, der Stavrogins große Idee plebejisch akzeptierte, fragt ihn in Raserei, ist das wahr, konnte der Träger der großen Idee das alles getan haben? Er vergöttert Stavrogin und hasst ihn, will ihn töten. Alle mit der gleichen unheimlichen Üppigkeit der Unermesslichkeit nimmt Stavrogin eine unschuldige Person an der Nase oder beißt ihm ins Ohr. Er sucht das Letzte, das Unermessliche, sowohl im Guten als auch im Bösen. Das Göttliche allein schien ihm zu wenig, in allem, was er brauchte, um über die Grenzen und Grenzen hinauszugehen in die Finsternis, ins Böse, in den Teufel. Er konnte und wollte sich nicht zwischen Christus und Antichrist, dem Gottmenschen und dem Gottmenschen entscheiden. Er bejahte das eine und das andere zugleich, er wollte alles, alles Gute und alles Böse, er wollte das Unermeßliche, Grenzenlose, Grenzenlose. Nur den Antichristen zu bejahen und Christus abzulehnen, ist bereits eine Wahl, eine Grenze, eine Grenze. Aber im Geiste Stavrogins lebte das Wissen des Gottmenschen, und er wollte Christus in der Unermesslichkeit seiner Bestrebungen nicht aufgeben. Aber Christus und Antichrist gleichzeitig zu bejahen bedeutet, alles zu verlieren, arm zu werden, nichts zu haben. Aus der Unermesslichkeit kommt Erschöpfung.

Nikolai Stavrogin ist ein Mensch, der Grenzen verloren hat, der sich von der unermesslichen Selbstbehauptung verloren hat. Und selbst wenn Stavrogin seine Kräfte durch Selbstbeherrschung, durch eine Art Askese (er ertrug Schatows Ohrfeige, wollte seine Heirat mit Chromonozhka verkünden und viele andere) auf die Probe stellt, kommt er erschöpft von der Unermesslichkeit dieser Prüfung heraus . Seine Askese ist keine Formalisierung, keine Kristallisation der Persönlichkeit, darin liegt Wollust. Die Ausschweifung von Stavrogin ist das Überfließen der Persönlichkeit über die Grenzen hinaus in die Unermesslichkeit der Nichtexistenz. Sein ist ihm nicht genug, er wollte alles Nichtsein, den Minuspol nicht weniger als den Pluspol. Die schreckliche Unermesslichkeit der Nichtexistenz ist die Versuchung der Verdorbenheit. Darin liegt eine Verführung des Todes als gleichwertiges und ebenso attraktives Leben. Dostojewski verstand die Metaphysik der Ausschweifung, die bodenlose Tiefe ihrer Dunkelheit wie kein anderer Schriftsteller der Welt. Die Verdorbenheit von Stavrogin, seine schreckliche Wollust, die unter der Maske der Leidenschaftslosigkeit, Ruhe und Kälte verborgen ist, ist ein tiefes metaphysisches Problem. Dies ist einer der Ausdrucksformen der Tragödie der Erschöpfung durch die Unermesslichkeit. In dieser Verdorbenheit verwandelt sich Kraft in völlige Ohnmacht, Orgie - in eisige Kälte, in Wollust erschöpft sich alle Leidenschaft und vergeht. Grenzenlose Erotik Stavrogin geriet in Vergessenheit. Seine Kehrseite ist die letzte Ohnmacht der Sinne. Nikolai Stavrogin ist der Gründer vieler Dinge, verschiedener Lebenslinien, verschiedener Ideen und Phänomene. Und die russische Dekadenz wurde in Stavrogin geboren. Dekadenz ist die Erschöpfung von Stavrogin, seiner Maske. Die riesige, außergewöhnlich begabte Persönlichkeit von Stavrogin ist weder formalisiert noch kristallisiert. Sein einziges Design und seine Kristallisation ist eine unheimliche gefrorene Maske, ein gespenstischer Apollonismus. Unter dieser Maske verbirgt sich die Unermesslichkeit und Hemmungslosigkeit erloschener und erschöpfter Leidenschaften und Begierden.

Die Tragödie von „Demons“ ist die Tragödie der Besessenheit, der dämonischen Besessenheit. Darin enthüllt Dostojewski die metaphysische Hysterie des russischen Geistes. Alle sind besessen, alle toben, alle winden sich und krampfen. Nur Stavrogin wütet nicht - er ist schrecklich ruhig, tödlich kalt, er erstarrte, beruhigte sich, verstummte. Das ist die ganze Essenz von "Demons": Stavrogin gebar dieses tobende Chaos, befreite alle Dämonen von sich und goss sein inneres Leben in die Wut um ihn herum, er selbst erstarrte, ging aus. Die Unermesslichkeit von Stavrogins Verlangen kam zum Vorschein und führte zu Wahnsinn und Chaos. Er vollbrachte keinen kreativen Akt, setzte keine seiner Bestrebungen in kreatives Handeln um, ihm wurde keine Gelegenheit gegeben, etwas zu schaffen und zu verwirklichen. Seine Persönlichkeit löste sich auf, zerstreute sich und verschwand, vertrocknete in der Wut des Chaos, der Wut der Ideen, der Wut der Leidenschaften, der revolutionären, erotischen und einfach menschlichen Abscheulichkeit. Eine Persönlichkeit, die nichts geschaffen hatte, verlor sich in den von ihr ausgehenden Dämonen. Nur ein echter schöpferischer Akt bewahrt die Persönlichkeit, erschöpft sie nicht. Eine erschöpfende Ausstrahlung tut nichts und kränkt die Persönlichkeit. Und die Tragödie von Stavrogin als Tragödie der Welt kann mit den Problemen der Kreativität und Emanation verbunden werden. Alles und jeder in "Demons" ist eine Emanation von Stavrogin, seinem inneren Chaos der Unermesslichkeit. In dieser Emanation versiegte Stavrogins Kraft und floss in alles und jeden, in Männer und Frauen, in ideologische Leidenschaften, in die Wut der Revolution, in die Wut der Liebe und des Hasses. Von Stavrogin selbst war nur noch eine tote Maske übrig. Diese Maske wandert durch den Wahnsinn, den das einst lebendige Gesicht erzeugt. Die Maske des toten Mannes-Stavrogin und der Wahnsinn derer, die aus ihm herauskamen, erschöpft von ihm! Diese Reinkarnation von Stavrogin in P. Verkhovensky, Shatov, Kirillov, sogar Lutugin und Lebyadkin und die Verkörperung seiner Gefühle in Liza, in Khromonozhka, in Dasha, ist der Inhalt von "Demons".

Stavrogin kann sich mit niemandem vereinen, weil alles nur seine Schöpfung ist, sein eigenes inneres Chaos. Stavrogin hat kein anderes, es gibt keinen Ausweg aus sich selbst, aber es gibt nur Emanationen, die aus ihm hervorgehen, nur eine Emanation, die ihn erschöpft. Er sparte nicht, sammelte seine Persönlichkeit nicht. Der Austritt von sich selbst in einen anderen, mit dem eine echte Verbindung hergestellt wird, formt eine Persönlichkeit, stärkt sie. Die Unfähigkeit, in einem schöpferischen Liebes-, Erkenntnis- oder Handlungsakt aus sich herauszukommen und die Erschöpfung in den eigenen Ausstrahlungen schwächt die Persönlichkeit und zerstreut sie. Das Schicksal von Stavrogin ist der Zerfall einer großen, schöpferischen Persönlichkeit, die, anstatt ein neues Leben und ein neues Wesen zu schaffen, ein schöpferischer Austritt aus sich selbst in die Welt, im Chaos erschöpft war, sich in der Unendlichkeit verlor. Die Stärke ist nicht in die Kreativität übergegangen, sondern in die Selbstzerstörung der Persönlichkeit. Und wo eine riesige Persönlichkeit unterging und ihre Kraft vergeudete, da begann die Wut der freigesetzten Kräfte, getrennt von der Persönlichkeit. Besitz statt Kreativität – das ist das Thema von „Demons“. Dieser Wahnsinn spielt sich am Grab von Stavrogin ab. "Dämonen" als symbolische Tragödie ist nur die Phänomenologie des Geistes von Nikolai Stavrogin. Wirklich, objektiv, und es gibt nichts und niemanden außer Stavrogin. Alles ist er, alles ist um ihn herum. Er ist die Sonne, die ihr Licht erschöpft hat. Und um die erloschene Sonne, die weder Licht noch Wärme mehr ausstrahlt, kreisen alle Dämonen. Und sie erwarten immer noch Licht und Wärme von der Sonne, stellen unermessliche Anforderungen an ihre Quelle, greifen ihr mit endloser Liebe entgegen und hassen und rasen, wenn sie die Sonne tot und erkaltet sehen. Dasha allein erwartet nichts, sie erklärt sich bereit, eine Krankenschwester am Bett der Kranken und Sterbenden zu sein. Das Leben mit Dasha, ein kleines, unendlich kleines Leben, ist das, in das die erschöpfte Unermesslichkeit der Bestrebungen, die keine Grenzen und Wahlmöglichkeiten kannten, die Unendlichkeit der Wünsche, übergegangen ist. Stavrogin ist Dasha zum Scheitern verurteilt. Und es gibt eine tiefe Wahrheit, eine tiefe Einsicht in die Tatsache, dass Stavrogin nur die graue und prosaische, gemäßigte und genaue Dasha erreichen konnte, nur um bei ihr Trost zu suchen.

Sehr bemerkenswert sind diese Übergänge in den gegensätzlichen Bewertungen von Stavrogin durch alle mit ihm verbundenen Personen. Für alle ist das Bild von Stavrogin zweigeteilt: Für Khromonozhka ist er entweder ein Prinz und ein Falke oder ein betrügerischer Kaufmann, der sich für sie schämt; für P. Werchowenski ist er entweder Iwan Zarewitsch, über den im russischen Volk eine Legende weitergehen wird, der zum Anführer des Staatsstreichs werden wird, oder ein verdorbener, machtloser, nichtsnutziger Barchon; und für Schatow ist er entweder ein großer Träger der Idee des russischen gotttragenden Volkes, das auch berufen ist, an der Spitze der Bewegung zu stehen, oder ein Barich, ein Ausschweifender, ein Verräter der Idee; Lisa hat die gleiche Ambivalenz, die ihn liebt und hasst. Der Adel von Stavrogin verführt alle - Aristokratie in einer Demokratie ist charmant - und niemand kann ihm den Adel verzeihen. Der Adel ist eine metaphysische Eigenschaft von Stavrogin, er ist noumenal in ihm. Sein tragisches Schicksal hängt damit zusammen, dass er ein dem Untergang geweihter Gentleman und Aristokrat ist. Der Herr und Aristokrat ist charmant, wenn er in die Demokratie geht, aber er kann darin nichts ausrichten, er kann überhaupt nicht nützlich sein, er ist nicht "arbeitsfähig". Aristokratismus will immer Kreativität, nicht "Arbeit". Nur ein Gentleman und ein Aristokrat konnte Ivan Tsarevich sein und die Menschen hinter sich erheben. Aber er wird es niemals tun, wird es nicht tun wollen und wird nicht die Kraft dazu haben. Er ist nicht gefangen, nicht inspiriert von irgendeiner Demokratisierung seiner eigenen Ideen, er ist angewidert und angewidert, seine eigenen Ideen in anderen, in der objektiven Welt und ihrer Bewegung zu treffen.

Und die Verwirklichung der eigenen Liebe, des eigenen erotischen Traums ist ihm unerwünscht, fast schon widerlich. Das Leben mit Dasha ist besser als das Leben mit Lisa. Große Ideen und Träume kamen aus dem Herrn und Aristokraten Stavrogin, nicht weil er eine kreative Tat in der Welt vollbrachte, sondern weil er vom inneren Chaos erschöpft war. Die von ihm erzeugten Ideen und Träume waren personifiziert und forderten von ihm, dass er das Große, das in ihm geboren wurde, verwirklicht, verwirklicht und sie empört und hasst, wenn sie einem erschöpften, ausgestorbenen, kraftlosen, toten Menschen begegnen. Stavrogin hätte alles tun können: Er hätte Ivan Tsarevich sein können, und der Träger der Idee des russischen Messianismus und ein Menschengott, der den Tod besiegt, er hätte Liza mit einer schönen, göttlichen Liebe lieben können. Und er kann nichts tun, hat zu nichts Macht; Die Unermesslichkeit der Leidenschaften und Bestrebungen erschöpfte ihn, der noumenale Adel erlaubte ihm nicht, diesen Opferakt zu vollbringen, nach dem echte Kreativität beginnt. Er blieb in sich und verlor sich, er fand sein Anderes nicht und ging hinaus in andere, nicht in sein Eigenes. Er ist machtlos gegenüber den von ihm freigesetzten Dämonen und Geistern, sowohl bösen als auch guten. Er kennt keine Zaubersprüche. Wie machtlos ist Stavrogin vor dem Lahmen Fuß, der sich als größer herausstellt als er! Limps haben tiefe Einsichten. Das Gespräch von Khromonozhka mit Shatov über die Muttergottes und die Erde in ihrer himmlischen Schönheit und Tiefe gehört zu den besten Seiten der Weltliteratur. Die Ohnmacht von Stavrogin vor Khromonozhka ist die Ohnmacht des noumenalen Adels vor dem russischen Land, dem Land - der ewigen Weiblichkeit, die auf ihren Bräutigam wartet. Die Idee des russischen Landes lebte in Stavrogin, aber hier war er machtlos, aus sich herauszukommen, sich zu vereinen. Liza wartet auch auf ihren Verlobten, aber sie wird ihn nur für eine Stunde treffen. Das Bild des Bräutigams verdoppelt sich. Stavrogin ist unfähig zu heiraten, machtlos sich zu vereinen, unfähig, die Erde zu befruchten. Er kann nur ein ruhiges, verblassendes Leben mit Dasha in den tristen Schweizer Bergen führen. Er ist ihr zum Verhängnis, dieser Gentleman und Aristokrat, der durch Opfer nie die Fassung verlor - Dascha verlangt nichts von ihm, erwartet nichts, sie wird ihn ausgelöscht akzeptieren. Nur mit Dasha kann er laut über sich sprechen. Dies ist das schreckliche Ende der Unermesslichkeit in allem. Aber auch dieses Ende war unmöglich. Stavrogin hatte Angst vor Selbstmord, er hatte Angst, Großzügigkeit zu zeigen. Aber er beging einen Akt der Großzügigkeit und erhängte sich. Derselbe noumenale Adel wurde uns von Dostojewski im Bild von Wersilow gezeigt, aber menschlich gemildert.

Die Tragödie von Stavrogin ist die Tragödie des Menschen und seiner Kreativität, die Tragödie eines Mannes, der sich von organischen Wurzeln gelöst hat, eines Aristokraten, der sich von der demokratischen Mutter Erde gelöst und es gewagt hat, seinen eigenen Weg zu gehen. Die Tragödie von Stavrogin wirft das Problem einer Person auf, die sich vom natürlichen Leben, dem Leben im Clan und den Stammestraditionen getrennt hat und eine kreative Initiative wünscht. Der Weg der Kreativität war sowohl für Stavrogin als auch für Nietzsche der Weg des Abfalls, des Mordes an Gott. Nietzsche hasste Gott, weil er ihn als Hindernis für die menschliche Kreativität ansah. Stavrogin kannte wie Nietzsche kein religiöses Bewusstsein, in dem es eine Offenbarung über die menschliche Kreativität geben würde, eine Offenbarung der Göttlichkeit der menschlichen Kreativität. Das alte religiöse Bewusstsein verbot die schöpferische Initiative. Der Weg zur Offenbarung der menschlichen Kreativität führt durch den Tod von Stavrogin, durch den Tod von Nietzsche. Dostojewski stellt ein neues Problem dar, und es kann keine alte Antwort auf die Agonie von Stavrogin und Kirillov geben. Die Tragödie von Stavrogin kann nicht mit den alten religiösen Rezepten geheilt werden, und Dostojewski hat dies zutiefst empfunden. Gesunde Menschen können die Krankheiten, die dem Geist Dostojewskis offenbart wurden, nicht beurteilen. Und nur wer nicht dem Geist Dostojewskis und nicht seinen genialen und wirklich neuen Einsichten folgt, sondern nur dem oberflächlichen Bewusstsein und der Plattform des "Tagebuchs eines Schriftstellers" kann denken, dass bei Dostojewski alles religiös sicher ist und dass der Abfall abfällt Der orthodoxe Glaube seiner geliebten Helden ist nur eine Sünde, eine gewöhnliche Sünde und kein feuriger Durst nach einer neuen Offenbarung, an der Dostojewski selbst gebrannt hat.

Dostojewski hatte im tiefsten Sinne eine antinomische Haltung gegenüber dem Bösen. Das Böse ist böse, es muss besiegt werden, es muss verbrannt werden. Und das Böse muss überlebt und geprüft werden, durch das Böse offenbart sich etwas, auch das ist der Weg. Der Tod von Stavrogin ist, wie jeder Tod, nicht der endgültige und ewige Tod, sondern nur ein Weg. Das Problem der menschlichen Kreativität wurde nicht gelöst und konnte im alten Bewusstsein, aus dem Stavrogin noch nicht hervorgegangen war, nicht gelöst werden. Wo es kein Ventil für Kreativität gibt, begannen Wahnsinn und Verderbtheit. Bei Dostojewski ist das Problem der Ausschweifung ungleich tiefer als das Problem der Sünde. Durch den Tod wird etwas offenbart, mehr offenbart als durch religiöses Wohlergehen. Stavrogin ist nicht nur ein negatives Phänomen und sein Tod ist nicht endgültig. Es gab das Schicksal von Stavrogin vor "Demons" und wird sein Schicksal nach "Demons". Nach dem tragischen Tod wird es eine neue Geburt geben, es wird eine Auferstehung geben. Und mit unserer Liebe zu Stavrogin helfen wir dieser Auferstehung. Dostojewski selbst liebte Stavrogin zu sehr, um sich mit seinem Tod abzufinden. Er brachte auch Gebete für seine Auferstehung, für seine Wiedergeburt dar. Für das orthodoxe Bewusstsein ist Stavrogin unwiderruflich gestorben, er ist zum ewigen Tod verurteilt. Aber das ist nicht das Bewusstsein von Dostojewski, dem echten Dostojewski, der Offenbarungen kannte. Und wir werden zusammen mit Dostojewski auf die Wiedergeburt von Nikolai Stavrogin warten - einem gutaussehenden, starken, charmanten, brillanten Schöpfer. Für uns ist dieser Glaube unmöglich, in dem es für Stavrogin keine Erlösung gibt, es gibt keinen Ausweg für seine kreativen Kräfte. Christus kam, um die ganze Welt zu retten, nicht um Stavrogin zu zerstören. Aber im alten christlichen Bewusstsein hat sich die Bedeutung von Stavrogins Tod als Moment auf dem Weg zu einem neuen Leben noch nicht offenbart. Und in diesem Tod ist ein Durchgang durch Golgatha. Aber Golgatha ist nicht die letzte Etappe der Reise. Nur in einer neuen Offenbarung wird die Möglichkeit der Auferstehung von Stavrogin und die opfernde Bedeutung des Todes desjenigen offenbart, der nicht in der Lage war, ein bewusstes Opfer zu bringen. Und seine erschöpfte, zerfallene Persönlichkeit, die schwer nicht zu hassen und unmöglich nicht zu lieben ist, wird wieder zusammengesetzt. Die Unermesslichkeit der Wünsche und Sehnsüchte muss in der Unermesslichkeit des göttlichen Lebens gesättigt und verwirklicht werden. Das Leben in der Welt hat alles Unermessliche zerstört.<<1>>

Unermesslichkeit konnte noch nicht realisiert werden. Aber es wird ein messianisches Fest kommen, zu dem Stavrogin gerufen wird, und dort wird er seinen unermesslichen Hunger und seinen unermesslichen Durst stillen.

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Natalia Rostova, "Morgen"

Das Kapitel erzählt von einem Verbrechen, das für Stavrogin besonders wurde. Er brachte das junge Mädchen Matrjoscha ins Bewusstsein des Abfalls, des „Gottesmordes“. Dieses Verbrechen stellte sich als besonders heraus, weil, wie Stavrogin zugibt, die Erinnerung an ein erbärmliches Mädchen, das ihre Faust bedrohte, bevor es Selbstmord beging, ihn sein ganzes Leben lang verfolgte, und zwar so, dass er es nicht kann und vor allem nicht will loswerden, aber er ruft es sich selbst zu: „Heißt das Reue oder Reue? ... Nein, dieses Bild allein ist mir unerträglich ... Das ist es, was ich nicht ausstehen kann, weil es seither präsentiert wird mich fast täglich. Es taucht nicht von alleine auf, aber ich nenne es selbst und kann nicht anders, als es zu nennen, obwohl ich nicht damit leben kann ... Ich weiß, dass ich das Mädchen jetzt eliminieren könnte, wann immer ich will ... Aber der springende Punkt ist, dass ich das nie tun wollte, ich will es nicht und ich werde es nicht wollen." Das Bild ist unerträglich, es ist mit ihm unmöglich und gleichzeitig ist es ohne es unmöglich. Das Bild kann vergessen werden, links, aber Stavrogin ruft es in sich hervor. Wovon? Denn dieses Bild ist das einzige, was es Stavrogin ermöglicht, sich lebendig zu fühlen, der eisigen Gleichgültigkeit und Lauheit zu entfliehen, dem Fehlen eines Inneren zu entkommen. Stavrogin ist ein Beispiel für ein anthropologisches Minimum. Derjenige, der sein Bewusstsein, seine spirituelle Amplitude auf nur eine Weise behält. Der in einem verzweifelten Versuch, Mensch zu sein, die Erfahrung der Selbstquälerei schätzt, die das Reich der Differenz und der inneren Geschichte öffnet. Dostojewski stellt Stavrogin als Dämon dar, aber dieser Dämon ist gerade in dem Moment, in dem „Ist es ein Gewissen?“ in ihm lebt, immer noch in der Lage, einen Schritt auf Gott zu tun. Er hält seine Seele immer noch mit einer schmerzhaften Erinnerung fest, mit der es unmöglich ist zu leben, aber ohne die es unmöglich ist zu bleiben.

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Glasperlenspiel mit Igor Volgin

Weitere Materialien zum Werk von Dostojewski F.M. Die Originalität des Humanismus F.M. Dostojewski (nach dem Roman Schuld und Sühne) Darstellung der zerstörerischen Wirkung einer falschen Vorstellung auf das menschliche Bewusstsein (nach dem Roman von F. M. Dostojewski „Verbrechen und Sühne“) Bild der inneren Welt einer Person in einem Werk des 19. Jahrhunderts (nach dem Roman von F. M. Dostojewski "Verbrechen und Sühne") Analyse des Romans "Verbrechen und Strafe" von Dostojewski F.M.

Der neue Roman, den er unter dem Eindruck des erlebten Schocks zu schreiben begann, hieß "Dämonen" (1871-1872). In der Mitte stand das dunkelste der künstlerischen Bilder des Schriftstellers - Stavrogin.

Dieser Charakter (Speshnev diente als sein Prototyp) hat eine kolossale Charakterstärke, Intelligenz und einen eisernen Willen; er ist hübsch, ein Aristokrat; ausgestattet mit der Gabe, fast jeden um sich herum zu unterwerfen. Ho Stavrogin ist schon in jungen Jahren von der Krankheit des Unglaubens befallen und versucht, zumindest eine Anwendung für seine Stärke zu finden. Er schwelgt und schwelgt in Petersburg; reist um die Welt, erreicht sogar Island (damals das Ende der Welt), besucht orthodoxe Heiligtümer in Griechenland, steht in Kirchen für sechs Stunden Gottesdienst. Aber wenn es keinen Glauben in der Seele gibt, wird dies auch nicht helfen. Er, ein Liebling der Frauen, heiratet auf eine Wette die elende, hinkende Maria Lebjadkina, um sie schon am nächsten Tag zu verlassen. Er geht schließlich in die Vereinigten Staaten, wo viele der "fortgeschrittenen" russischen Jugendlichen aufbrachen und versuchten, die Erfüllung ihrer Wünsche in einem neuen demokratischen Staat zu finden.

In Amerika inspiriert Stavrogin zwei Immigranten aus Russland, Shatov und Kirillov, mit zwei sich gegenseitig ausschließenden Ideen. Schatov - dass die Menschen ohne den Glauben an ihren Gott nicht existieren können und dass die Mission des russischen Volkes darin besteht, der ungläubigen Welt das in Russland bewahrte Bild des russischen Gottes, Christus, zu offenbaren. Und selbst wenn mathematisch bewiesen ist, dass die Wahrheit außerhalb von Christus liegt, muss man bei Christus bleiben und nicht bei der Wahrheit. Kirillov - dass Gott tot ist. Das heißt, dass Er die Menschen vergessen hat und dass Seine Existenz ihnen nichts bedeutet. Eine Person, die dies erkannt hat, ist verpflichtet, „seinen Willen zu erklären“, Gott durch sich selbst zu ersetzen, er zu werden. Und der entscheidende Schritt dazu ist, Selbstmord zu begehen, also zu zeigen, dass man der vollkommene Herr seines Lebens ist.

In der Schweiz tritt Stavrogin „aus Langeweile“ einer revolutionären Organisation bei, die vom „betrügerischen Sozialisten“ Petrusha Werchowenski (Nechaev diente als sein Prototyp) gegründet wurde.

Aber all dies ist nur die Vorgeschichte des Romans, seine Darstellung, genau dieselbe Handlung beginnt in einer kleinen russischen Provinzstadt, in der Stavrogins Mutter, ein General, lebt, und mit ihr lebt Petrushas Vater und Nikolai Stavrogins Lehrer, Stepan Trofimovich Werchowenski als "Bewohner".

Werchowenski gehört zur Generation der „schönen“ Liberalen der 1840er Jahre, die begannen, „fortgeschrittene“ Ideen in das öffentliche Bewusstsein Russlands einzuführen, aber immer noch in zivilisierter Form, ohne Aufrufe zur Gewalt. Verkhovensky sah seinen Sohn Petrusha „nur zweimal in seinem Leben“: gleich nach seiner Geburt (dann wurde er von „einigen entfernten Tanten“ zur Erziehung geschickt), dann in St. Petersburg, wo sich sein Sohn auf den Eintritt in die Universität vorbereitete . So zeigt Dostojewski, dass Stepan Trofimovich (wie die gesamte Generation „eleganter“ Liberaler der 1840er Jahre) bis zu einem gewissen Grad für das Erscheinen der düstersten Gestalten unserer Zeit verantwortlich ist: des seelentoten Atheisten und des nihilistischen Revolutionärs.

Um Stepan Trofimovich versammelt sich ein Kreis einheimischer Fronders – „unserer“ –. Sie verbringen ihre Zeit damit, über Politik zu reden und auf die kommenden Veränderungen zu warten. Damals kehrten Petrusha Verkhovensky und Nikolai Stavrogin in die Stadt zurück. Verkhovensky Jr. erklärt, er sei mit der Anweisung eines geheimen revolutionären Zentrums in der Schweiz („Internationalka“) gekommen, „Fünf“ in ganz Russland zu bilden, um eine revolutionäre Aktion vorzubereiten. Allmählich verdichtet sich die Atmosphäre des Romans und düstere apokalyptische Töne beginnen immer deutlicher zu erklingen...

Währenddessen entfaltet sich eine eigene Intrige um Stavrogin. Er ist verliebt (oder es scheint ihm, dass er verliebt ist) in die schöne Lisa Tushina, die Tochter von General Drozdova. Wie jeder schwachsinnige Mensch (und Dostojewski zeigt, dass Stavrogin immer noch schwach im Geiste ist), denkt Nikolai, dass Lisa das Letzte ist, was er im Leben „verstehen“ und gerettet werden kann. Er will sie nicht verlieren. Lisa liebt ihn auch. Aber in Erwartung von Stavrogin waren Marya Timofeevna, seine rechtmäßige Frau und ihr Bruder, der pensionierte Kapitän Ignat Lebyadkin, ein Trinker und Summer, der daran gewöhnt war, das von Stavrogin geschickte Geld auszugeben und ihn zu erpressen, längst in die Stadt gezogen .

Für Stavrogin ist die verkrüppelte Ehefrau nur noch ein Hindernis auf dem Weg zu Lisa Tuschina (denn die Auflösung einer kirchlichen Ehe war in Russland damals praktisch unmöglich). Marya Timofeevna erkannte, dass das Böse Stavrogins Seele bereits vollständig in Besitz genommen hatte, sein menschliches Aussehen ersetzt hatte und dass er "ein Messer in der Tasche" hatte. Als sie sich treffen, weigert sie sich, ihn zu erkennen und schreit: „Geh weg, Betrüger!“, „Grishka Otrepyev ist ein Gräuel!“ Stavrogin geht entsetzt, aber Stolz erlaubt ihm nicht, der Erpressung von Ignat Lebyadkin zu erliegen: Er sagt dem Kapitän, dass er bald seine Ehe "ankündigen" wird.

Petrusha führt auch seine Intrige an. Er versteht, dass für den Erfolg eines revolutionären Putsches ein Anführer benötigt wird, der Charme und Einfluss auf die Menschen hat, und er selbst nicht die Rolle eines solchen Anführers übernimmt. Aber er ahnt nicht, dass Stavrogin in jeder Hinsicht nur ein Hochstapler ist. Dass er nur vorgibt, ein königlich „allmächtiger“ Mensch zu sein, in Wirklichkeit aber schwach ist. In einem offenen Gespräch in der Nacht enthüllt Petrusha Stavrogin seine Pläne: „Wir werden die Zerstörung verkünden ... Wir werden Feuer legen ... Nun, mein Herr, und Verwirrung wird beginnen! Ein solcher Aufbau wird weitergehen, den die Welt noch nie gesehen hat ... Russland wird sich vernebeln, die Erde wird nach den alten Göttern weinen ... Nun, dann lassen wir ... Iwan Zarewitsch; du, du!"

Petrusha ahnt Stavrogins geheimen Wunsch, die Lebjadkins „loszuwerden“, und bietet seine Hilfe an: Er hat angeblich eine flüchtige Kriminelle Fedka Katorzhny in Reserve, die für jede „Arbeit“ gegen Geld bereit ist. Stavrogin lehnt das Angebot entsetzt ab, aber dieser Gedanke sinkt in sein umwölktes Herz.

Bald tötet der Fedka-Sträfling Marya Timofeevna und Captain Lebyadkin brutal, Feuer brechen in der Stadt aus, organisiert von Leuten, die von Petrusha angeheuert wurden (um "Störung" zu säen). Es kommt zu Unruhen und Empörungen, verursacht durch Brände, einen brutalen Mord und das kurz zuvor stattgefundene Sakrileg (Petruschas Volk, oder vielleicht er selbst, entweihte die Ikone der Muttergottes im Tempel). Lisa, die aus Stavrogins Worten erkennt, dass er am Tod der Lebyadkins schuld ist, beschließt, alles selbst herauszufinden und geht zum Tatort, aber als sie sich in einer wütenden Menge wiederfindet, stirbt sie ...

In diesem Roman sterben viele Helden - fast alle, die (im Gegensatz zu Petrusha Verkhovensky) sein Leben aufrichtig mit dem "Dämon" - Stavrogin - verbunden haben.

Mitglieder der "Fünf", angeführt von Petrusha, töten Schatow. Die Leiche wird in den Teich geworfen. Wie Nechaev "fesselte" Petrusha die Mitglieder seiner Bande mit Blut; jetzt sind sie alle in seinen Händen.

Nachdem er diese Gräueltat begangen hat, drängt Verkhovensky Kirillov zum Selbstmord, der Petrusha versprach, die Schuld für die Unruhen auf sich zu nehmen.

Shatovs Frau, die auf der Suche nach ihrem Ehemann war, erkältete sich selbst tödlich und erkältete sich im Baby. Stavrogin und sein Gefolge fegen wie eine Seuche durch die Stadt. Infolgedessen verlässt Petrusha dringend die Stadt. Das Verbrechen wird bald aufgedeckt. Stavrogin, der schließlich verzweifelte, erhängte sich auf seinem Landsitz.

Aber dies ist nur ein äußerer Umriß der Ereignisse. Beim Lesen bleibt beim Leser nicht der vage Verdacht, dass Stavrogin ein weiteres schreckliches und sorgfältig verschwiegenes Verbrechen auf dem Gewissen hat, das ihn am meisten quält. Dies wird in dem Kapitel beschrieben, das von Dostojewski aus Zensurgründen aus dem Haupttext des Romans gestrichen wurde. Dieses Kapitel heißt „Bei Tichon“ und erzählt, wie Stavrogin, der noch in St. Petersburg lebte, testen wollte, inwieweit er stürzen könnte, zuerst die junge Tochter seiner Vermieterin Matrjoscha absichtlich des Diebstahls beschuldigte und dann ging noch böser, kaltblütig und kalkuliert sie verführen. Für die kleine Matryosha war dies ein schrecklicher Schock, sie hatte Angst, es jemandem zu erzählen (Stavrogin wiederum hatte Angst, dass Matryosha es erzählen würde und er dann der harten Arbeit nicht entkommen würde). Aber der Gedanke, dass sie „Gott getötet“ hatte, das heißt, dass sie Gottes Welt in sich zerstört hatte, quälte das Mädchen unerträglich. Und dann, eines Tages, als niemand zu Hause war, sah Stavrogin Matryosh in der Tür erscheinen und ging, ihn mit einer kleinen Faust schüttelnd, in den Schrank ... Er ahnte, warum sie dorthin ging - er würde rennen, retten, aber dann alles müsste erklärt werden, und so wird niemand etwas wissen. Und Stavrogin wartet auf den richtigen Zeitpunkt, und als er den Schrank betritt, ist er von der Richtigkeit seiner Vermutung überzeugt: Matryosh hat sich erhängt.

Seitdem verfolgt das Bild der kleinen Matryosha Stavroga-well. Und nachdem er bereits bei seiner Ankunft in der Stadt ein „Geständnis“ geschrieben hat, geht er auf Anraten von Shatov zum örtlichen Kloster zum älteren Tikhon, um Hilfe zu erhalten. Aber Tichon, der das Geständnis gelesen hat, versteht, dass es nicht von Stavrogins wahrer Reue zeugt, dass seine Absicht, das Geständnis zu veröffentlichen, dh sein Verbrechen öffentlich zu bekennen, auch nichts weiter als eine Herausforderung für die Gesellschaft und ein weiterer Versuch ist, sich selbst zu bekennen -Erhöhung. Tikhon weiß, dass nur „orthodoxe Arbeit“, das heißt lange und harte Arbeit der Selbstverbesserung, jemandem wie Stavrogin helfen kann, und wenn „sofort“, wie Stavrogin es wünscht, dann „anstelle der göttlichen Arbeit eine dämonische kommen wird aus." Stavrogin lehnt Tichons Rat ab und lässt ihn wütend zurück ...

So scheint der Roman tragisch zu enden, alle Hauptfiguren sterben, und das Schicksal von Stepan Trofimovich, der sich am Ende seines Lebens endgültig dazu entschließt, mit seiner früheren Existenz zu brechen und eine Reise nach Russland unternimmt, sieht nach einem aus kleine Lücke vor diesem Hintergrund. Natürlich kommt er nicht weit und muss, krank und geschwächt, an der nächsten Station anhalten. Dort trifft er auf eine Verkäuferin religiöser Literatur und bittet sie, ihm das Evangelium vorzulesen, das er nach eigenen Angaben "seit dreißig Jahren" nicht mehr geöffnet hat. Er hört mit freudiger Zärtlichkeit zu, als der Buchhändler ihm dasselbe Kapitel aus dem Lukasevangelium vorliest, das erzählt, wie Christus eine Legion von Dämonen aus dem Körper der Besessenen austrieb und sie Christus um Erlaubnis baten, eine weidende Schweineherde zu betreten in der Nähe. Christus erlaubte es ihnen, die Dämonen drangen in die Schweine ein, die Herde wurde verrückt und stürzte sich ins Meer. Die Leute, die kamen, "fanden einen Mann, aus dem Dämonen ausgefahren waren, der zu den Füßen Jesu saß, gekleidet und bei klarem Verstand".

Stepan Trofimovich, die einzige der Romanfiguren, stirbt in Frieden und sogar in Freude.

Dostojewski ahnte, dass der revolutionäre „Teufelismus“ Russland und der ganzen Welt noch viele Schwierigkeiten bringen würde. Die Zeit bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. In "Demons" wird generell vieles mit erstaunlicher Genauigkeit vorhergesagt.

Dieser Roman, der all die schrecklichen Dinge, die in den kommenden Jahrzehnten in Russland passierten, auf geniale Weise erahnte, erwies sich nicht nur bei der Veröffentlichung, sondern auch viele Jahrzehnte später als fast völlig missverstanden. Zeitgenössische Kritiker nannten den Roman "Unsinn", "Müll", "Verleumdung". Zum Beispiel schrieb N. K. Mikhailovsky: „... der Fall Nechaev ist in jeder Hinsicht in einem solchen Ausmaß ein Monster, dass er nicht als Thema für einen Roman mit mehr oder weniger breitem Griff dienen kann“; in der sozialen Bewegung ist der Nechaevismus "eine traurige ... Ausnahme", "eine drittklassige Episode". I. S. Turgenjew hingegen argumentierte, dass „Dostojewskis Angriffe auf Revolutionäre nicht gut sind: Er beurteilt sie irgendwie nach ihrem Aussehen, ohne auf ihre Stimmung einzugehen.“

Aber erinnern wir uns gleichzeitig daran, dass Dostojewski zu Beginn seiner Arbeit an dem Roman auf eine einfache Denunziation von Nihilisten und „betrügerischen Sozialisten“ verzichtete. Indem er die Figur des „Führers“ Stavrogin in den Roman einführt, zeigt Dostojewski, dass die Tragödie des heutigen Russlands darin besteht, dass es die Führer sind, die die Besten sein sollten, die vom Unglauben getroffen werden und so etwas wie ein schwarzes Loch bilden, durch das sie hindurchgehen die Mächte des Bösen brechen ein. Tatsächlich scheinen sich neben Stavrogin die negativen Eigenschaften aller um ihn herum zu verstärken: Shatov, Kirillov, Lisa und Petrusha. Leider wurde diese Position von Dostojewski noch weniger verstanden.

Verkhovetsky Stepan Trofimovich ist ein Erwachsener, der sich seine kindliche Naivität bewahrt hat. Nachdem er zwei Frauen beerdigt hatte, erklärte er sich bereit, ein Mentor für einen Jungen namens Nicholas zu werden, dessen Mutter ihn „zähmt“ und ihn praktisch zu seinem Sohn macht, der sich auf seine kindliche Naivität verlässt.

Stepan Trofimovich steht Nikolai sehr nahe, sie werden wirklich Freunde. Aber Nikolai wuchs auf und ging zum Studium, und nach einer Weile verbreiteten sich Gerüchte, dass Nikolai nach St. Petersburg gegangen war und dort einen wilden und unheiligen Lebensstil zu führen begann, all dies dauerte mehrere Jahre. Und was war die Überraschung aller ehrlichen Leute, als Nikolaus dennoch in sein Kloster zurückkehrte, er war adrett und teuer gekleidet und sah eher wie ein Gentleman als wie ein Ungeziefer aus.

Verdacht bzgl. Dass Nikolai psychisch krank ist, zwingt ihn, sich behandeln zu lassen. Und nach seiner Genesung begibt er sich auf eine Weltreise und besucht verschiedene Städte und Länder.

Nikolai freundet sich mit Lisa an, die die Tochter eines alten Freundes seiner Mutter war, doch nach der Reise der ganzen Familie in die Schweiz zerstreiten sich Lisa und Nikolai. Nikolais Mutter bietet ihrem Mündel Dasha an, zu heiraten, alle sind von dieser Rede überrascht, aber am Ende sind sich beide Parteien einig.

Nikolai gesteht Shatov, dass er Maria Lebyadkina heimlich geheiratet hat, aber sie verbergen dies sorgfältig. Stavrogin wird von einem Adligen namens Artemy Gaganov zu einem Duell gerufen, aber das Duell fand nicht vollständig statt, Gaganov schoss dreimal, verfehlte aber die ganze Zeit, und Stavrotkin weigerte sich, an dem Duell teilzunehmen.

Im ganzen Land gab es zu dieser Zeit Aufstände und geheime Treffen, die verboten waren. Und so beschließen Nikolai und Pjotr ​​Werchowenski irgendwie, an einem solchen Treffen teilzunehmen.

Am Tag der Feier der Verlobung ereignen sich traurige Ereignisse, Maria Lebyadkina, ihr Bruder und ihre Magd wurden getötet, ein Feuer brach aus und der Gouverneur, der dort ankam, wurde von einem umgestürzten Baum niedergeschlagen. Die Leiche von Schatow, der von Pjotr ​​Verkhovetsky mit einem Revolver getötet wurde, wird in den Teich geworfen. Kirillov übernahm die ganze Schuld, woraufhin er sich umbrachte. Und Peter ging ins Ausland.

Das Ende des Romans ist nicht weniger düster, Nikolai schrieb einen Brief an Dascha, dass er sie mit in die Schweiz nehmen wolle, wo er ein Haus kaufte. Daria erfährt, dass Stavrogin in Skvoreshniki angekommen ist. Sie und Varvara Petrovna gehen zu Nikolai, finden ihn jedoch erhängt vor, und neben ihm liegt eine Notiz, in der er aufgefordert wird, niemandem die Schuld zu geben, und die besagt, dass er selbst Selbstmord begangen hat.

Die Grundidee der Geschichte Besy

Dieser Roman lehrt uns, erleuchtet zu sein, spirituell offen und rein zu sein und an etwas Großes zu glauben, das uns helfen wird, mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig zu werden.

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Dostojewski. Alles funktioniert

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Dämonen. Bild zur Geschichte

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Die Voraussetzung für das Schreiben des Romans "Dämonen" für Fjodor Michailowitsch waren Materialien aus dem Kriminalfall von Nechaev, dem Organisator einer Geheimgesellschaft, deren Ziel subversive politische Aktionen waren. Zur Zeit des Autors donnerte dieses Ereignis durch das Reich. Es gelang ihm jedoch, aus einem kleinen Zeitungsausschnitt ein tiefes und reichhaltiges Werk zu machen, das nicht nur von Russen, sondern auch von ausländischen Schriftstellern als Standard angesehen wird.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski zeichnete sich durch Ausdauer und Genauigkeit aus. Nach einem weiteren epileptischen Anfall kam der Autor sofort zu dem Schluss, dass das neue Werk überhaupt nicht zu ihm passte. Dann zerstörte er seine Schöpfung vollständig, ließ aber die Idee des Romans unangetastet – die Geschichte der Nihilisten, deren Leugnung zu weit gegangen ist.

Außerdem nimmt Dostojewski das Schreiben von "Dämonen" wieder auf - so erblickte die zweite Fassung des Werks das Licht der Welt. Der Autor hatte keine Zeit, das Werk bis zu der vom Verlag festgelegten Frist zu übergeben, aber er wollte sich nicht verraten und der Öffentlichkeit ein Werk geben, das ihm nicht passte. Katkov, der Verleger des Autors, zuckte nur mit den Schultern, weil der Schriftsteller sich und seine Familie nur mit Vorauszahlungen für Bücher versorgte, aber bereit war, von der Hand in den Mund zu leben, wenn auch nicht, um Rohmaterial freizugeben.

Gattung, Richtung

Im Roman "Dämonen" sind Eigenschaften wie Chronik, strenger Historismus des Denkens und Philosophie ungewöhnlich miteinander verflochten, aber gleichzeitig blickte der Schriftsteller in die Zukunft und sprach darüber, was seine Nachkommen begeistern würde. Für diesen Roman war die Bezeichnung "Roman-Prophezeiung" fest verankert.

Tatsächlich bemerken die meisten Leser die visionäre Gabe Dostojewskis, denn der Roman spiegelt nicht nur die Probleme der damaligen Zeit wider, sondern auch die Fragen der heutigen Informationsgesellschaft. Der Autor schildert eindringlich die Hauptbedrohung für die Zukunft der Öffentlichkeit - die Ersetzung etablierter Konzepte durch unnatürliche dämonische Dogmen.

Die Richtung der Arbeit des Schriftstellers ist Realismus, da er die Realität in ihrer ganzen Vielfalt darstellt.

Wesen

Die Veranstaltungen finden in einer Provinzstadt im Besitz von Varvara Petrovna Stavrogina statt. Als Kind des Freidenkers Stepan Trofimovich Werchowenski ist Pjotr ​​Werchowenski der wichtigste ideologische Mentor der revolutionären Bewegung. Peter versucht, Nikolai Wsewolodowitsch Stravogin, den Sohn von Warwara Petrowna, für die Revolutionäre zu gewinnen.

Pjotr ​​Werchowenski ruft junge Leute zusammen, die mit dem Putsch „sympathisieren“: den pensionierten Militärangehörigen Virginsky, den Massenexperten Tolkatschenko, den Philosophen Schigalew u.a. Der Anführer der Organisation, Werchowenski, plant die Ermordung des ehemaligen Studenten Iwan Schatow, der sich dazu entschließt Teil der revolutionären Bewegung. Er verlässt die Organisation aufgrund seines Interesses am Gedanken der „gotttragenden“ Menschen. Das Unternehmen braucht den Heldenmord jedoch nicht zur Rache, das eigentliche Motiv, das die gewöhnlichen Mitglieder des Zirkels nicht kennen, ist die Vereinigung der Organisation mit Blut, einem einzigen Verbrechen.

Darüber hinaus entwickeln sich die Ereignisse rasant: Eine kleine Stadt wird von bisher ungesehenen Zwischenfällen erschüttert. Eine geheime Organisation ist schuld, aber die Stadtbewohner haben keine Ahnung davon. Die schrecklichsten und beängstigendsten Dinge passieren jedoch in der Seele des Helden Nikolai Stavrogin. Der Autor beschreibt ausführlich den Prozess seiner Zersetzung unter dem Einfluss schädlicher Ideen.

Hauptfiguren und ihre Eigenschaften

• Varvara Stavrogina- eine bekannte Provinzdame, eine hervorragende Landbesitzerin. Die Heldin hat ein Anwesen, das sie von einem wohlhabenden Bauern-Elternteil geerbt hat. Ehemann Vsevolod Nikolaevich, von Beruf Generalleutnant, besaß kein riesiges Vermögen, hatte aber großartige Verbindungen, die Varvara Petrovna nach seinem Abschied aus diesem Leben auf jede erdenkliche Weise wiederherstellen wollte, aber ohne Erfolg. Sie ist eine sehr einflussreiche Frau in der Provinz. Von Natur aus ist sie arrogant und despotisch. Die Heldin empfindet jedoch oft eine starke Abhängigkeit von Menschen, manchmal sogar aufopferungsvoll, erwartet aber im Gegenzug das gleiche Verhalten. Im Umgang mit Menschen nimmt Varvara Petrovna immer eine führende Position ein, und alte Freunde sind keine Ausnahme.
• Nikolai Wsewolodowitsch Stawrogin– besaß dämonische Attraktivität, hatte einen ausgezeichneten Geschmack und ein wohlerzogenes Verhalten. Die Gesellschaft reagierte heftig auf sein Erscheinen, aber bei aller Lebendigkeit und Fülle seines Bildes verhielt sich der Held ziemlich bescheiden und nicht sehr gesprächig. Die gesamte weibliche weltliche Gesellschaft war in ihn verliebt. Nikolai Vsevolodovich traf sich mit Shatovs Frau Masha, seiner Schwester Dasha und seiner Jugendfreundin Elizaveta Tushina. Als er aus Europa zurückkehrte, nahm er an der Wiederbelebung des Geheimbundes teil. Im gleichen Zeitraum führte er ein Experiment über die Auswirkungen auf Schatov und Kirillov durch. Nikolai Vsevolodovich war nicht direkt am Tod von Shatov beteiligt und behandelte ihn sogar negativ, aber die Idee, die Mitglieder des Vereins zu sammeln, kam von ihm.
• Kirillov Alexey Nilych- Als eine der Hauptfiguren in der Arbeit von F. M. Dostoevsky "Demons", einem Bauingenieur von Beruf, entwickelte er die Selbstmordtheorie als Bedürfnis nach einer vernünftigen Person. Kirillov überwand einen schnellen Weg von der Religion zur Leugnung der Existenz von jemandem von oben, war besessen von manischen Gedanken, Revolutionsideen und der Bereitschaft zur Selbstverleugnung. Pyotr Verkhovensky hat all dies rechtzeitig in Alexey Nilych gesehen - einer schlauen und rücksichtslosen Person. Peter war sich Kirillovs Absicht bewusst, Selbstmord zu begehen, und zwang ihn, ein Geständnis zu schreiben, dass Schatov, den Peter getötet hatte, durch Kirillovs Hände gestorben war.
• Pjotr ​​Stepanowitsch Werchowenski- der Anführer der Revolutionäre, ein schlüpfriger und tückischer Charakter. In der Arbeit ist dies der wichtigste "Dämon" - er kontrolliert eine Geheimgesellschaft, die atheistische Proklamationen fördert. Inspiriert von verrückten Gedanken versucht er, Nikolai Vsevolodovich Stavrogin, einen Jugendfreund, mit ihnen zu bezaubern. Aussehen Verkhovensky ist nicht schlecht, aber weckt bei niemandem Sympathie.
• Stepan Trofimowitsch Werchowenski- ein Mann der alten Schule, der sich hohen Idealen verschrieben hat und von den Inhalten einer bekannten Persönlichkeit aus der Provinz lebt. In seiner Jugend hatte er ein schönes Aussehen, dessen Echos im Alter zu sehen sind. Sein Verhalten ist sehr vorgetäuscht, aber er ist ziemlich gebildet und einsichtig. War zweimal verheiratet. Irgendwann wurde er fast wie Belinsky und Herzen respektiert, aber nachdem er ein Gedicht mit zweideutigem Inhalt in ihm entdeckt hatte, musste er St. Petersburg verlassen und sich im Nachlass von Varvara Petrovna Stavrogina verstecken. Seitdem hat es sich deutlich verschlechtert.
• Schigalev- beteiligte sich an der Organisation des Mordes an Schatov, weigerte sich jedoch, dies zu tun. Über Shigalev ist wenig bekannt. Ein Mitarbeiter der Chronikabteilung sagt, er sei einige Monate vor dem Vorfall in der Stadt angekommen, es gab ein Gerücht, dass er in einer bekannten St. Petersburger Publikation veröffentlicht wurde. Es schien, als ob Shigalev die Zeit, den Ort und das Ereignis kannte, das passieren würde. Gemäß diesem Charakter sollten alle Menschen in zwei ungleiche Hälften geteilt werden. Nur ein Zehntel soll Strom haben. Der Rest ist eine Herde ohne Meinung, Sklaven. Ganze Generationen mussten auf diese Weise umerzogen werden, weil es mehr als selbstverständlich war.
• Erkel, Virginsky, Liputin, Tolkatschenko - Mitglieder einer von Verkhovensky rekrutierten Geheimgesellschaft.

Themen und Stimmung

1. Beziehungen zwischen Vätern und Kindern. Offensichtlich beschreibt der Autor im Roman „Dämonen“ das Aufeinanderprallen verschiedener Epochen und den Verlust der Kommunikation zwischen verschiedenen Generationen. Eltern verstehen Kinder überhaupt nicht, sie scheinen von verschiedenen Planeten zu stammen. Daher kann niemand jungen Menschen rechtzeitig helfen, da diese wertvollen familiären Bindungen, die junge Männer vor moralischem Verfall bewahren konnten, verloren gegangen sind.
2. Nihilismus. Im Roman „Dämonen“ ist der Zusammenhang mit dem Werk „Väter und Söhne“ deutlich sichtbar, da Turgenjew als erster über den Nihilismus sprach. Der Leser lernt die Helden Dostojewskis sowie die Figuren Turgenjews durch ideologische Auseinandersetzungen kennen, die mögliche Wege zur Verbesserung der Gesellschaft eröffnen. In geringem Maße besteht ein Zusammenhang mit dem gleichnamigen Gedicht von Alexander Sergejewitsch Puschkin „Dämonen“: der Gedanke an Menschen, die sich verlaufen haben, die im Sprachnebel der russischen Gesellschaft im Kreis wandern.
3. Mangel an gemeinsamen moralischen Richtlinien. Die vom Autor gezeigte spirituelle soziale Krankheit wird durch das völlige Fehlen hoher Werte hervorgerufen. Weder technologische Entwicklung, noch Bildungssprünge, noch erbärmliche Versuche, soziale Unterschiede mit Hilfe von Macht zu beseitigen, werden zu einem positiven Ergebnis führen, bis gemeinsame moralische Richtlinien auftauchen. "Es gibt nichts Großartiges" - das ist der Hauptgrund für den traurigen Zustand des russischen Volkes.
4. Religiosität und Atheismus. Wird eine Person nach dem Leiden des Lebens Harmonie erreichen, und hat diese Harmonie irgendeinen Wert? Wenn es keine Unsterblichkeit gibt, kannst du tun, was dir in den Sinn kommt, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. In dieser Schlussfolgerung, die jedem Atheisten einfallen kann, sieht der Autor die Gefahr des Unglaubens. Dostojewski versteht jedoch, dass der Glaube nicht absolut sein kann, solange die Religionsphilosophie ungelöste Fragen hat, über die es keinen Konsens gibt. Die Gedanken des Autors lauten: Ist Gott gerecht, wenn er unschuldige Menschen leiden lässt? Und wenn dies seine Gerechtigkeit ist, wie kann man dann diejenigen beurteilen, die auf dem Weg zum öffentlichen Glück Blut vergossen haben? Dem Autor zufolge ist es notwendig, das universelle Glück aufzugeben, wenn dafür mindestens ein Menschenopfer nötig ist.
5. Realität und Mystik kollidieren in den Werken von Fjodor Michailowitsch Dostojewski ständig, manchmal in einem solchen Ausmaß, dass die Grenze zwischen der Erzählung des Schriftstellers und den Illusionen der Figur selbst verschwindet. Ereignisse entwickeln sich schnell, sie treten spontan in kleinen Zeitabschnitten auf, sie eilen vorwärts und erlauben der Person auf der anderen Seite des Buches nicht, sich auf alltägliche Dinge zu konzentrieren. Der Autor lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf psychologische Momente und gibt nur Stück für Stück alltägliches Material.

Der Grundgedanke

Fjodor Michailowitsch Dostojewski versuchte, die Krankheit der nihilistischen Revolutionäre zu beschreiben, die sich in den Köpfen der Menschen niedergelassen hat oder allmählich Ordnung schafft und Chaos um sich herum zerstreut. Seine Idee (vereinfacht) läuft darauf hinaus, dass sich nihilistische Stimmungen negativ auf die russische Gesellschaft auswirken - wie eine Wut auf einen Menschen.

Fjodor Michailowitsch begründete die Ursache und Bedeutung der revolutionären Bewegung. Es verspricht Glück in der Zukunft, aber der Preis in der Gegenwart ist zu hoch, um akzeptiert zu werden, sonst verlieren die Menschen die moralischen Werte, die ihr gemeinsames Leben ermöglichen. Ohne sie werden die Menschen zerfallen und sich selbst zerstören. Und nur durch die Überwindung dieses unbeständigen Phänomens (wie der dämonischen Seele) wird Russland stärker werden, wieder auf die Beine kommen und mit neuer Kraft leben - der Stärke einer einzigen Gesellschaft, in der eine Person und ihre Rechte an erster Stelle stehen sollten.

Was lehrt es?

Die geistige Gesundheit einer Nation hängt vom moralischen Wohlergehen und der Zunahme von Wärme und Liebe in allen Menschen individuell ab. Wenn die ganze Gesellschaft gemeinsame moralische Kanons und Richtlinien hat, wird sie durch alle Dornen gehen und Wohlstand erreichen. Aber die Zügellosigkeit der Ideen und die Verleugnung der Grundlagen der Grundlagen werden zur allmählichen Erniedrigung der Menschen führen.

Die kreative Erfahrung von "Dämonen" zeigt, dass es notwendig ist, in allem ein moralisches Zentrum zu finden, um die Werteebene zu bestimmen, die das Denken und Handeln einer Person bestimmt, um zu entscheiden, auf welche negativen oder positiven Aspekte der Seele sie sich verlassen verschiedene Lebensphänomene.

Kritik

Natürlich reagierte die russische Kritik, insbesondere die liberal-demokratische, negativ auf die Veröffentlichung von „Dämonen“, da sie in der Handlung eine scharfe Satire sah. Tiefe philosophische Inhalte galten als ideologische Warnung vor dem Nechaevismus. Rezensenten schrieben, dass das Verschwinden der revolutionären Initiative die Gesellschaft in Benommenheit und Schlaf stürzen würde und die Behörden die Stimme des Volkes nicht mehr hören würden. Dann wird sich das tragische Schicksal des russischen Volkes nie zum Besseren wenden.

In dem Werk Spirits of the Russian Revolution vertritt Berdyaev die Meinung, dass der Nihilismus im Verständnis Dostojewskis als eine bestimmte religiöse Anschauung interpretiert werden kann. Laut Berdyaev kann sich der russische Nihilist anstelle von Gott präsentieren. Und obwohl Dostojewski selbst Nihilismus eher mit Atheismus in Verbindung bringt, verspürt man in dem berühmten Monolog von Ivan Karamasov über die Träne eines Kindes das dringende Bedürfnis nach einem Menschen im Glauben.

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Stepan Trofimovich Verkhovetsky - der Held von Dostojewskis Roman "Dämonen" - ist eine sehr eigenartige Persönlichkeit. Sein ganzes Leben lang blieb er als Kind naiv, liebt es jedoch, die Rolle einer wichtigen Person in der Gesellschaft zu spielen und sich über viele Jahre nach seiner eigenen Meinung zu erheben.

Der zweimal verwitwete Mann beschließt schließlich, das Angebot von Varvara Petrovna Stavrogina anzunehmen, für ihren einzigen Sohn Nikolai Lehrer und Freund in einem zu werden. Stepan Trofimovich ist zu ihr gezogen und zeigt seinen Charakter eines "fünfzigjährigen Babys", und Nikolais herrische Mutter zähmt ihn praktisch. Er „wurde schließlich ihr Sohn, ihre Schöpfung“, schreibt der Autor des Romans, „man könnte sogar sagen, ihre Erfindung wurde Fleisch von ihrem Fleisch.“

Nicht weniger überraschend ist die Verbundenheit mit dem kleinen Nikolai. Sie konvergierten so natürlich, dass es „nicht die geringste Distanz“ gab. Sogar nachts konnte Stepan Trofimovich Nikolai aufwachen, um ihm seine Seele auszuschütten.

Dann betritt Nikolai Vsevolodovich Stavrogin das Lyzeum, und danach verbreiteten sich unangenehme Gerüchte, dass er nach St. Petersburg gegangen war und begann, einen obszönen Lebensstil zu führen: schmutzige Familien von Betrunkenen zu besuchen, Zeit in dunklen Slums zu verbringen.

Als der junge Mann endlich wieder in der Stadt auftaucht, sind die Bewohner ziemlich überrascht, einen äußerst gut gekleideten eleganten Herrn zu sehen. Später vermuten jedoch Augenzeugen seiner wilden Eskapaden (einmal biss Nikolai sogar den Gouverneur Ivan Osipovich ins Ohr) dass der Typ an einer Geistesstörung leidet, Delirium tremens, und Varvara Petrovnas Sohn wird zur Behandlung geschickt. Dann, nachdem er sich erholt hat, geht er ins Ausland. Er reist durch ganz Europa, hat sogar Ägypten und Jerusalem besucht und dann - in Island.

Plötzlich und unerwartet erhält Varvara Petrovna einen Brief von Praskovya Ivanovna Drozdova, der Frau des Generals, mit der sie seit ihrer Kindheit befreundet waren, in dem berichtet wird, dass Nikolai Vsevolodovich sich mit ihrer einzigen Tochter Liza angefreundet hat. Nikolais Mutter reist sofort mit ihrer Schülerin Dasha nach Paris und dann in die Schweiz.

Nachdem sie einige Zeit dort verbracht hat, kehrt Nikolais Mutter nach Hause zurück. Die Drozdovs versprechen, am Ende des Sommers zurückzukehren. Als schließlich auch Praskowja Iwanowna mit Dasha in ihre Heimat zurückkehrt, wird deutlich, dass es zwischen Lisa und Nikolai eindeutig zu Streitereien gekommen ist. Welcher ist aber unbekannt. Und der Zustand von Daschas Niedergeschlagenheit beunruhigt auch Varvara Petrovna (wenn Nikolai eine Beziehung zu ihr hatte).

Nachdem sie mit Dasha gesprochen und sich von ihrer Unschuld überzeugt hat, schlägt sie unerwartet vor, zu heiraten. Das Mädchen nimmt ihre feurige Rede überrascht wahr, schaut mit fragendem Blick. Stepan Trofimovich ist auch entmutigt von einem so unerwarteten Vorschlag von Varvara Petrovna, weil der Altersunterschied ziemlich groß ist, stimmt aber dennoch dieser ungleichen Ehe zu. Am Sonntag, in der Kathedrale, kommt Maria Timofeevna Lebyadkina auf sie zu und küsst ihr plötzlich die Hand.

Fasziniert von dieser unerwarteten Geste lädt die Dame sie zu sich nach Hause ein. Liza Tushina fragt sie auch. So finden sie sich unerwartet zusammen mit Stepan Petrovich (an diesem Tag war sein Matchmaking mit Daria geplant), Lisa, ihrem Bruder Shatov, Maria Timofeevna Lebyadkina, ihrem Bruder Captain Lebyadkin, der nach ihrer Schwester ankam. Bald kommt auch Lisas Mutter, Praskovya Ivanovna, besorgt um ihre Tochter, zu ihr. Plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel von den Lippen eines Dieners, die Nachricht von der Ankunft von Nikolai Wsewolodowitsch. Pjotr, der Sohn von Stepan Petrowitsch, fliegt in den Raum, und nach einer Weile erscheint Nikolai selbst. Plötzlich stellt Varvara Petrovna ihrem Sohn eine unerwartete Frage: Stimmt es, dass Maria Timofeevna seine rechtmäßige Frau ist? Und hier wird das Geständnis von Peter entscheidend, der erzählt, wie Nikolai die finanziell unglückliche Maria bevormundet und geholfen hat, sich um das arme Mädchen gekümmert hat und wie ihr eigener Bruder sie verspottet hat.

Hauptmann Lebjadkin bestätigt alles. Varvara Petrovna erfährt zuerst einen Schock, dann, die Tat ihres Sohnes bewundernd, bittet sie ihn um Vergebung. Doch das unerwartete Erscheinen von Schatow, der Nikolai grundlos eine Ohrfeige verpasst, bringt sie erneut in Verwirrung. Ein wütender Stavrogin packt Shatov an den Schultern, unterdrückt aber sofort seine Emotionen und versteckt seine Hände hinter seinem Rücken. Mit gesenktem Kopf verlässt Schatov den Raum. Lizaveta fällt in Ohnmacht und schlägt auf den Teppich. Acht Tage später findet ein Dialog zwischen Peter Verkhovetsky und Nikolai statt. Peter berichtet von einer Art Geheimgesellschaft, die den wahren Gott leugnet und die Idee eines Menschengottes vorschlägt. Wenn Sie Dostojewskis Roman gelesen haben, können Sie die Parallelen zwischen diesen Charakteren erkennen, da sie sich in ihrer Einfachheit und Aufrichtigkeit ähneln. Auch ihre Herangehensweise an den Glauben ist ähnlich, nur dass Schatow von seinem Glauben schon etwas enttäuscht war.

Dann gibt Nikolai, der zu Schatow aufgestiegen ist, zu, dass er tatsächlich offiziell mit Maria Lebyadkina verheiratet ist, und warnt vor dem bevorstehenden Attentat auf ihn. Schatov sagt, dass ein Russe Gott nur durch Muzhik-Arbeit erreichen kann und Reichtum hinterlässt. Nachts geht Nikolai nach Lebyadkin und trifft unterwegs auf den Fedka-Sträfling, der bereit ist, alles zu tun, was der Meister sagt, wenn er ihm natürlich Geld gibt. Aber Stavrogin vertreibt ihn und verspricht, dass er ihn fesseln wird, wenn er ihn wiedersieht.

Der Besuch bei Maria Timofeevna endet sehr seltsam. Eine verrückte Frau erzählt Nikolai von einem ominösen Traum, beginnt zu wüten, schreit, dass Nikolai ein Messer in der Tasche hat und er überhaupt nicht ihr Prinz ist, quietscht, lacht wie verrückt. Als Stavrogin dies sieht, zieht er sich zurück und trifft auf dem Rückweg Fedka wieder und wirft ihm ein Bündel Geld zu.Am nächsten Tag fordert ein Adliger, Artemy Gaganov, Stavrogin zu einem Duell heraus, weil er seinen Vater beleidigt hat. Er schießt dreimal auf Nikolai, verfehlt ihn aber. Stavrogin weigert sich, sich zu duellieren und erklärt, dass er nicht mehr töten will.

Der Niedergang der öffentlichen Moral

Inzwischen regiert Blasphemie in der Stadt, Menschen verspotten sich, entweihen Ikonen. In der Provinz brechen hier und da Brände aus, an verschiedenen Orten werden Flugblätter bemerkt, die zu einem Aufruhr aufrufen, und eine Cholera-Epidemie beginnt. Die Vorbereitungen für den Urlaub im Abonnement zugunsten der Gouvernanten laufen. Julia Michailowna, die Frau des Gouverneurs, will es organisieren.

Pjotr ​​Werchowenski nimmt zusammen mit Nikolai an einem geheimen Treffen teil, bei dem Shigalev das Programm für die "endgültige Lösung des Problems" ankündigt. Der springende Punkt dabei ist, die Menschheit in zwei Teile zu teilen, wobei die kleinere Hälfte über die größere herrscht und sie in eine Herde verwandelt. Werchowenski versucht, die Menschen zu entmutigen und zu verwirren. Die Ereignisse bewegen sich schnell. Beamte kommen zu Stepan Trofimovich und konfiszieren Papiere. Stavrogin gibt bekannt, dass Lebyadkina seine legale Frau ist. Am Tag des Feiertags finden Ereignisse statt, die ihrem Wesen nach traurig sind: Die Zarechye brennt, dann wird bekannt, dass Kapitän Lebyadkin, seine Schwester und sein Dienstmädchen getötet wurden. Ein Scheit fällt auf den Gouverneur, der zum Feuer gekommen ist. Pjotr ​​Werchovetski tötet Schatow mit einem Revolver. Die Leiche wird in einen Teich geworfen, Kirillov nimmt die Schuld für das Verbrechen auf sich, woraufhin er sich umbringt. Peter geht ins Ausland.