Lebensgeschichte
Es ist schwierig, einen anderen Staatsmann des 19. Jahrhunderts zu nennen, der so viel für das Wohl Russlands getan hätte wie Seine Durchlaucht Fürst Michail Semenowitsch Woronzow. Und es ist schwierig, einen anderen Kommandanten und Verwalter zu nennen, über den wir leider so wenig wissen. Hauptsächlich basierend auf den Biografien von A. S. Puschkin, in denen Woronzow traditionell als der schlimmste Feind und Verfolger des großen Dichters dargestellt wird. In der Tat, "der Sänger David war von kleiner Statur, aber er schlug Goliath nieder, der auch ein General war, und ich schwöre, nicht weniger als ein Graf" ...
Nebliges Albion
Das Familienglück von Graf Semyon Romanovich Vorontsov war von kurzer Dauer. Im August 1781 heiratete er Ekaterina Alekseevna, die Tochter von Admiral A. N. Senyavin. Am 19. Mai 1782 wurde ihr Sohn Mikhail geboren. Ein Jahr später - Tochter Ekaterina. Und im August 1784 starb Ekaterina Alekseevna nach kurzer Krankheit. Semyon Romanovich heiratete nicht wieder und übertrug all seine unverbrauchte Liebe auf seinen Sohn und seine Tochter.
Im Mai 1785 kam S. R. Woronzow als bevollmächtigter Minister, d. h. als russischer Botschafter in England, nach London. Seitdem ist das neblige Albion Mischas zweite Heimat geworden.
Semyon Romanovich selbst überwachte die Erziehung und Ausbildung seines Sohnes und versuchte, ihn bestmöglich darauf vorzubereiten, dem Wohl des Vaterlandes zu dienen. Er war davon überzeugt, dass es zuallererst notwendig war, die Muttersprache fließend zu beherrschen und über gute Kenntnisse der russischen Literatur und Geschichte zu verfügen. Im Gegensatz zu vielen seiner russischen Kollegen, die es vorzogen, auf Französisch zu kommunizieren, sprach Mikhail, der ausgezeichnetes Französisch und Englisch, Griechisch und Latein beherrschte, nicht weniger fließend Russisch.
Michaels Stundenplan umfasste Mathematik, Naturwissenschaften, Festungsbau, Architektur und Musik. Er lernte, mit verschiedenen Arten von Waffen umzugehen, wurde ein guter Reiter. Um den Horizont seines Sohnes zu erweitern, nahm Semjon Romanowitsch ihn mit zu Parlamentssitzungen und weltlichen Versammlungen, untersuchte mit ihm Industrieunternehmen, sie besuchten auch russische Schiffe, die englische Häfen anliefen.
Semjon Romanowitsch war überzeugt, dass die Leibeigenschaft in Russland fallen und die Bauern das Land der Gutsbesitzer aufteilen würden. Und damit Mikhail sich ernähren konnte und das Recht hatte, am politischen Leben des neuen Russlands teilzunehmen, beschloss er, ihm das Handwerk beizubringen.
1798 verlieh Paul I. Mikhail den Titel des eigentlichen Kammerherrn. Als er volljährig wurde, war Mikhail bereit, dem Vaterland zu dienen. Er war gut erzogen und erzogen. Er entwickelte bestimmte Ansichten darüber, wie sich Russland entwickeln sollte. Er betrachtete es als seine heilige Pflicht, in seiner Heimat zu dienen. In Kenntnis der komplexen Natur von Kaiser Paul beschloss Semyon Romanovich jedoch, die Abreise seines Sohnes in seine Heimat zu verschieben.
In Feldzügen und Schlachten
Am 12. März 1801 bestieg Alexander I. den russischen Thron, und im Mai war Michail Woronzow bereits in St. Petersburg. Hier lernt er junge Offiziere des Preobraschenski-Regiments, Mitglieder eines Amateurliteraturkreises, kennen und befreundet sich mit ihnen und beschließt, sich dem Militärdienst zu widmen. Nach der bestehenden Situation entsprach der Rang eines Kammerherrn dem Generalmajor. Aber Mikhail beschloss, dieses Privileg zu vernachlässigen und wurde als Leutnant in das Preobraschenski-Regiment eingeschrieben.
Er hatte jedoch schnell genug von Paradeplätzen, Übungen und Gerichtspflichten und meldete sich 1803 freiwillig für die Armee von Prinz P. Tsitsianov in Transkaukasien. Hier wird der junge Offizier schnell zur rechten Hand des Kommandanten, sitzt aber nicht im Hauptquartier der Armee, sondern nimmt an den Kämpfen teil. Die Auszeichnung für den Mut und Fleiß von Mikhail Vorontsov war der St. Anna 3. Grad, St. Wladimir mit Bogen und St. Georg 4. Grades, und die Epauletten des Kapitäns funkelten auf seinen Schultern.
1805 - 1807 nahm er am Krieg mit Napoleon und 1809 - 1811 am Krieg mit den Türken teil. Er ist immer noch mitten im Kampf, an der Spitze der Angreifer. Erhält neue Aufträge und Beförderungen im Rang.
1809 wurde Vorontsov Kommandeur des Narva-Regiments. Vor ihm eröffnet sich die Gelegenheit, seine Vorstellungen über die Beziehung zwischen Offizieren und einfachen Soldaten in die Praxis umzusetzen. Er sagte: "Je fairer und liebevoller ein Offizier in Friedenszeiten war, desto mehr werden seine Untergebenen im Krieg versuchen, diese Handlungen zu rechtfertigen, und in seinen Augen werden sie sich voneinander unterscheiden."
Vorontsov traf den Vaterländischen Krieg von 1812 und befehligte eine konsolidierte Grenadierdivision. In der Schlacht von Borodino verteidigte sie die Semyonov-Flushes. Einer der ersten französischen Streiks richtete sich gegen Woronzows Division. Es wurde von fünf oder sechs feindlichen Divisionen angegriffen und von etwa zweihundert Geschützen beschossen. Die Grenadiere zogen sich nicht zurück, erlitten aber enorme Verluste. Nachdem Woronzow eines seiner Bataillone in einen Bajonettangriff geführt hatte, wurde er ebenfalls verwundet.
In seinem Haus in Moskau sah Woronzow etwa hundert Karren, die den von mehreren Generationen der Woronzows angehäuften Reichtum aus der Hauptstadt bringen sollten. Aber der Graf befahl, 50 verwundete Generäle und Offiziere, 100 ihrer Offiziere und 300 Soldaten auf Karren zu bringen. In seinem Anwesen Andreevsky in der Provinz Wladimir organisierte er ein Krankenhaus, in dem die Verwundeten lebten und auf seine Kosten behandelt wurden.
Nach seiner Genesung nahm General Woronzow an Auslandsfeldzügen der russischen Armee teil. In der Schlacht von Craon widersetzte sich sein Korps erfolgreich der Übermacht der Franzosen, die von Napoleon selbst kommandiert wurden. Die Auszeichnung für diese Schlacht war der St. Georg 2. Grad.
Nach dem endgültigen Sieg über Napoleon in Frankreich wurden die Truppen der siegreichen Länder zurückgelassen. Woronzow wurde zum Kommandeur des russischen Besatzungskorps ernannt. Und hier legt er seine Regeln fest. Er erstellt ein Regelwerk, an das sich die Offiziere der Division zu halten hatten. Die Hauptidee der Regeln war, die Offiziere zu verpflichten, Handlungen abzulehnen, die die Menschenwürde der unteren Ränge herabsetzen. Er - der erste in der Geschichte der russischen Armee - verbietet körperliche Züchtigung in seinen Truppen. Er erklärt die Offiziere vor dem Gesetz den Soldaten gleich. „Die Pflicht der Ehre, des Adels, des Mutes und der Furchtlosigkeit – schreibt er – muss heilig und unantastbar sein; ohne sie sind alle anderen Eigenschaften unbedeutend.“
Vor seiner Rückkehr in seine Heimat befahl Vorontsov 1818, Informationen über die Schulden der Offiziere und Soldaten seines Korps bei den Franzosen zu sammeln, und bezahlte sie aus eigenen Mitteln. Und Schulden für anderthalb Millionen Rubel angesammelt. Er erhielt diesen Betrag durch den Verkauf des großen Krugloye-Anwesens, das er nach dem Willen seiner Tante, Prinzessin E. Dashkova, erhielt.
Am 25. April 1819 fand in der orthodoxen Kathedrale von Paris die Hochzeit von Graf M.S. Vorontsov mit Gräfin Elizaveta Ksaveryevna Branitskaya statt. Kaiserinwitwe Maria Fjodorowna sagte, dass sich in der Gräfin ein hervorragender Charakter mit dem Charme von Schönheit und Intelligenz verbindet und dass sie den Menschen glücklich machen wird, der sich mit ihr in sein Schicksal gesellt hat. Kurz vor seinem Tod wird Mikhail Semenovich sagen, dass seine Ehe mit Elizaveta Ksaveryevna ihm über 36 Jahre Ehe viel Glück gebracht hat. Die große Trauer der Woronzows galt nur der ihrer sechs Kinder, vier starben früh.
Viele Militärs sahen im Woronzow-Korps ein Modell für Veränderungen in der gesamten russischen Armee. In St. Petersburg wurde jedoch davon ausgegangen, dass Woronzow mit seiner liberalen Haltung gegenüber den Soldaten die Disziplin im Korps untergrub und seine Offiziere und Soldaten vom "jakobinischen Geist" durchdrungen waren. Und deshalb wurde das Korps bei seiner Ankunft in Russland aufgelöst.
Generalgouverneur der „südlichen Hauptstadt“
Als Reaktion auf die unfreundliche Haltung des Beamten Petersburg ihm gegenüber reicht Woronzow ein Rücktrittsschreiben ein. Alexander I. lehnt jedoch seine Bitte ab und ernennt ihn zum Kommandeur des 3. Korps.
Woronzow zögerte, das Korps anzunehmen. 1820 beteiligte er sich an dem Versuch, die „Gesellschaft Guter Grundbesitzer“ zu gründen, die darauf abzielte, die Bauern aus der Leibeigenschaft zu befreien. Alexander I. hat die Organisation dieser Gesellschaft nicht zugelassen. Aber auch unter den Bedingungen der Leibeigenschaft, die auf dem Land herrschte, versuchte Woronzow, Bedingungen für seine Bauern zu schaffen, damit sie ein angenehmes Leben führen und ihre Bauernhöfe entwickeln können.
Woronzows unbefristete Position endete mit seiner Ernennung zum Generalgouverneur des Gebiets Noworossijsk und zum bevollmächtigten Gouverneur von Bessarabien am 7. Mai 1823. Auch einige der Offiziere, die zuvor unter dem Grafen gedient hatten, entschieden sich für den Eintritt in den Staatsdienst, um in seinem Kommando zu bleiben. In kurzer Zeit gelang es dem Generalgouverneur, eine große Gruppe talentierter, tatkräftiger und geschäftstüchtiger Assistenten um sich zu versammeln. „Woronzow zog viele Adlige nach Odessa, die unter dem Grafen dienen wollten“, erinnerte sich ein Zeitgenosse, „er empfing wöchentlich Gäste in den luxuriösen Sälen seines neu erbauten Palastes und lebte wie keiner der kleinen deutschen Fürsten.“
Kein einziger Aspekt des Lebens in Noworossia und Bessarabien blieb ohne Woronzows Aufmerksamkeit. Er bestellt Reben wertvoller Rebsorten und Setzlinge von Obstbäumen aus dem Ausland, züchtet sie in seinen Gärtnereien und verteilt sie kostenlos an diejenigen, die es wünschen. Mit seinem Geld werden feinhaarige Schafe aus dem Westen gebracht, und diese wertvollen Tiere haben sich in den heimischen Herden festgesetzt. Er gründet ein Gestüt, andere folgen seinem Beispiel.
Die Steppe im Süden brauchte Brennstoff, um Häuser zu heizen und Essen zu kochen. Der Graf organisiert die Suche nach Kohlevorkommen und dann deren Abbau. Auf seinem Landgut baut er das erste Dampfschiff der Gegend, und wenige Jahre später entstehen in einigen südlichen Häfen Werften, von deren Hellingen Dampfschiff um Dampfschiff abfährt. Zwischen den Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres wird ein ständiger Schifffahrtsdienst eingerichtet.
Dank Woronzow wurde Odessa um eine Reihe schöner Gebäude bereichert, die nach den Entwürfen berühmter Architekten gebaut wurden. Der Primorsky Boulevard war durch die berühmte Treppe von Odessa mit dem Hafen verbunden, an deren Fuß ein Denkmal für den Herzog von Richelieu errichtet wurde. Und Odessa galt zu Recht als eine der schönsten russischen Städte.
Fragen der Bildung und Kultur nahmen einen besonderen Platz in der Tätigkeit des Generalgouverneurs ein. Zeitungen werden gegründet, der mehrseitige "Novorossiysk Calendar" und "Odessa Almanacs" beginnen zu erscheinen. Die Schulen öffnen eine nach der anderen. Die erste öffentliche Bibliothek wird gegründet. Archäologische Ausgrabungen sind im Gange und Museen öffnen. Der Graf unterstützt Theatertruppen. Und das ist nicht alles.
Vorontsov war gegen abrupte, revolutionäre Veränderungen in der Gesellschaft. Daher missbilligte er den Aufstand der Dekabristen. Später jedoch, als ihn das Schicksal mit den verurteilten Dekabristen konfrontierte, versuchte er immer, ihnen zu Hilfe zu kommen, wobei er die Unzufriedenheit von St. Petersburg vernachlässigte.
Im Kaukasus
Noworossija und Bessarabien gediehen unter der wohltätigen Verwaltung Woronzows. Und ganz in der Nähe im Kaukasus wurde die Situation immer schlimmer. Die Kommandeure des Separaten Kaukasischen Korps wechselten, aber die Situation verbesserte sich nicht. Imam Shamil gewann Sieg um Sieg über die russische Armee.
Nikolaus I. verstand, dass der Kaukasus eine Person brauchte, die "Erfahrung in zivilen Angelegenheiten mit bekannten militärischen Fähigkeiten" kombinierte. Er hat sich offensichtlich nicht getäuscht, als er glaubte, Woronzow sei eine solche Person. Ende 1844 wandte sich der Kaiser an den Grafen mit dem Angebot, Oberbefehlshaber der Truppen im Kaukasus und Statthalter mit unbeschränkten Vollmachten zu werden.
Woronzow war in seinem 63. Lebensjahr, er war oft krank. Aber er antwortete dem Kaiser: „Ich werde alt und hinfällig, ich habe wenig Leben in mir; ich fürchte, ich werde die Erwartung des Zaren nicht rechtfertigen können; aber der russische Zar befahl zu gehen, und ich, wie ein Russe, der sich mit dem Kreuzzeichen des Erlösers überschattet hat, gehorche und gehe.
Nikolaus I., der Woronzow zum Oberbefehlshaber und Vizekönig im Kaukasus ernannt hatte, entließ ihn nicht aus der Verwaltung von Neurussland und Bessarabien. Damit wurde dem Grafen eine beispiellose Last von Pflichten anvertraut.
In der Zwischenzeit wurde in St. Petersburg ein detaillierter Plan für einen Feldzug gegen das befestigte Dorf Dargo, die Residenz von Shamil, entwickelt. Und obwohl Woronzow ihn bat, ihm Zeit zu geben, sich umzusehen, war er verpflichtet, streng nach Plan zu handeln.
Die Reise fand statt. Dargo wurde entführt. Aber Shamil entkam den russischen Truppen, und das kaukasische Korps erlitt schwere Verluste. Und obwohl Nikolaus I. im Reskript schrieb, Woronzow habe seine Erwartungen gerechtfertigt, indem er in die Tiefen der Berge von Dagestan vorgedrungen und ihn zur Fürstenwürde erhoben habe, erkannte man in St. Petersburg, dass Schamil nicht durch einen Sturzflug besiegt werden könne.
Nach Dargo ändert Vorontsov abrupt die Taktik des Krieges mit den Hochländern. Er zieht sozusagen Spaten und Axt einem Bajonett vor. Jermolow befahl auch, die Lichtungen in den Wäldern Tschetscheniens zu erweitern, damit die russischen Truppen leichter in das gewünschte Gebiet gelangen können. Jetzt haben das Roden von Lichtungen und der Bau von Straßen einen größeren Umfang angenommen. Aber die Kämpfe mit dem Feind hörten nicht auf. Besonders heiße Kämpfe wurden um die Eroberung der Festungen Salty und Gergebil geführt.
Woronzow kam nicht als Eroberer in den Kaukasus, sondern als Befrieder dieser leidenden Region. Als Korpskommandeur war er gezwungen zu kämpfen und zu zerstören. Und als Vizekönig wechselte er glücklich von den Feindseligkeiten zu Friedensverhandlungen, sobald sich die Gelegenheit ergab. Er glaubte, dass es für Russland rentabler wäre, wenn Schamil zum Prinzen von Dagestan ernannt würde und ein Gehalt von der russischen Regierung erhalten würde.
Im Kaukasus war die nationale Frage von größter Bedeutung. Vorontsov verstand dies, und viele seiner Befehle zielten darauf ab, freundschaftliche Beziehungen zwischen Russen und Anwohnern aufzubauen und gleiche Rechte für alle Nationalitäten zu gewährleisten. Woronzow trat konsequent für religiöse Toleranz ein. Die Mehrheit der Bevölkerung des Kaukasus waren Muslime. Natürlich hörten sie ein Gerücht darüber, wie respektvoll Woronzow den Glauben der Krimtataren behandelte. Ebenso wohlwollend war seine Haltung gegenüber den Muslimen des Kaukasus. Er schrieb an Nikolaus I.: "Die Art und Weise, wie Muslime denken und sich auf uns beziehen, hängt nicht weniger von unserer Einstellung zu ihrem Glauben ab als von den Ereignissen in Dagestan."
Woronzow war ein wahrer Gläubiger. Deshalb glaubte er nicht, dass es einen wahren Glauben gibt – christliche und es gibt falsche Religionen, das heißt, dass es Überzeugungen gibt, die Gott gefallen, und dass es Überzeugungen von denen gibt, die sich irren. Die Gegenüberstellung einer Religion mit einer anderen führt zu Völkerfeindschaft, zur Unmöglichkeit der Beschwichtigung. Ohne echte religiöse Toleranz, der Woronzow folgte, war es weder im Kaukasus noch anderswo möglich, dauerhaften Frieden zu erreichen.
Die von Vorontsov verfolgte Politik der Beschwichtigung und des Schutzes der Interessen der lokalen Bevölkerung brachte offensichtliche Ergebnisse: Die Zahl der Anhänger von Shamil begann rapide zu sinken. Und als der Krimkrieg von 1853-1856 begann und die Türken in den Kaukasus einfielen, fanden sie keine Unterstützung von den Anwohnern, ihren Glaubensgenossen.
Stab des Feldmarschalls
Ende 1851 erhielt Woronzow das Reskript von Nikolaus I., in dem seine Verdienste für 50 Jahre Militärdienst aufgeführt waren. Der Verdienst war außergewöhnlich. Anstelle des von vielen erwarteten Ranges eines Feldmarschalls beschränkte sich der Kaiser jedoch darauf, der Fürstenwürde den Titel „Oberster Herr“ hinzuzufügen. Die Widersprüchlichkeit der Auszeichnung mit Verdiensten wurde durch die Tatsache erklärt, dass Woronzow mit seinem unveränderlichen Liberalismus beim Kaiser immer noch Verdacht erregte.
An seinem 70. Geburtstag hatte Vorontsov das Gefühl, nicht mehr die Kraft zu haben, seine Pflichten angemessen zu erfüllen. Er war lange krank. Auf seine Bitte hin wurde ihm im März 1854 ein sechsmonatiger Urlaub gewährt, "um seine angeschlagene Gesundheit zu korrigieren". Aber auch nach der Behandlung im Ausland verbesserte sich der Gesundheitszustand nicht. Ende desselben Jahres beantragte er seine Entlassung aus allen Ämtern im Kaukasus, in Novorossia und in Bessarabien. Nikolaus I. gewährte seiner Bitte.
Im Sommer 1855 treffen Mikhail Semenovich und Elizaveta Ksaveryevna in St. Petersburg ein. Im Dezember dieses Jahres und im Januar 1856 nahm Woronzow auf Einladung von Alexander II. An der Diskussion über den Entwurf der Vorbedingungen für den Frieden nach dem Ende des Krimkrieges teil.
Am 26. August 1856 fand in Moskau die Krönung Alexanders II. statt. Ein unerträgliches Fieber zwang Woronzow, zu Hause zu bleiben. Großherzöge kamen in sein Haus und überreichten ihm das Reskript des Kaisers über die Verleihung des höchsten militärischen Ranges und einen mit Diamanten geschmückten Feldmarschallstab.
Vorontsov lebte etwas mehr als zwei Monate im Rang eines Feldmarschalls. Von seiner Frau nach Odessa gebracht, starb er hier am 6. November desselben Jahres. Scharen von Einwohnern von Odessa aller Klassen, aller Religionen, aller Altersgruppen kamen, um ihren Generalgouverneur auf seiner letzten Reise zu verabschieden. Unter Kanonen- und Gewehrsalven wurde der Leichnam Seiner Durchlaucht Prinz M. S. Vorontsov in das Grab gesenkt, das in der Kathedrale von Odessa in der rechten Ecke ihres mittleren Teils vorbereitet wurde.
MS Woronzow ist der einzige Staatsmann, dem mit dem durch Abonnement gesammelten Geld zwei Denkmäler errichtet wurden - in Odessa und in Tiflis. Sein Porträt hängt in der Militärgalerie des Winterpalais in der ersten Reihe, ein weiteres Porträt in diesem Schloss im Feldmarschallsaal. Woronzows Name ist auf einer der Marmortafeln im Georgievsky-Saal des Moskauer Kremls eingraviert. Es gibt auch ein skulpturales Bild von ihm auf dem Denkmal zum 1000. Jahrestag Russlands in Weliki Nowgorod.
Lassen Sie uns abschließend sagen, dass sich alles, was wir erzählt haben, auf genau die Person bezieht, die die Mehrheit der Russen von Generation zu Generation anhand eines einzigen Epigramms von A.S. Puschkin: "Halb Held, halb Unwissender und auch halb Schurke!". Tatsächlich war Michail Semenowitsch Voronzow ein echter Adliger, ein Held des Krieges von 1812, der gebildetste Mann seiner Zeit, ein Staatsmann und Militärführer, ein Mann von Ehre und Würde. Anscheinend hatte Alexander Sergejewitsch etwas Persönliches in seiner Haltung gegenüber Woronzow ...

Porträt von Michail Semjonowitsch Woronzow die Arbeit von George Doe.

Militärgalerie des Winterpalastes, Staatliche Eremitage (St. Petersburg)

Im 19. Jahrhundert wurden Epigramme auf alle geschrieben: aufeinander, auf Könige, Ballerinas und Archimandriten. Aber durch eine gewisse Ironie des Schicksals spielte Puschkins bissiger Vierzeiler - Alexander Sergejewitsch selbst war später nicht glücklich darüber, dass er ihn geschrieben hatte - einem Mann, der seiner weniger würdig war als andere, einen grausamen Streich.

Im Frühjahr 1801 schickte der russische Botschafter in England, Graf Semyon Romanovich Vorontsov, seinen Sohn Mikhail in seine Heimat, an die er sich überhaupt nicht erinnerte. Er war etwas über ein Jahr alt, als sein Vater, ein Diplomat, nach einer neuen Anstellung seine Familie aus St. Petersburg wegholte.

Woronzow Semjon Romanowitsch

... Vor neunzehn Jahren, am 19. Mai 1782, nahm der Graf sein erstes Kind in die Arme. Ein Jahr später hatten die Vorontsovs eine Tochter, Ekaterina, und einige Monate später war der Graf verwitwet - seine junge Frau, Ekaterina Alekseevna, starb an vorübergehender Schwindsucht. Und Vorontsov kam mit zwei kleinen Kindern in London an. Graf Semyon Romanovich heiratete nie wieder und widmete sein ganzes Leben Misha und Katya.

Vorontsova Ekaterina Alekseevna (1761-1784), Tochter von Admiral A.N. Senyavina, Ehefrau von S.R. Woronzowa, Dmitri Grigorjewitsch Levitsky

Schon in jungen Jahren inspirierte Semyon Romanovich seinen Sohn: Jeder Mensch gehört in erster Linie zum Vaterland, seine erste Pflicht ist es, das Land seiner Vorfahren zu lieben und ihm tapfer zu dienen. Und dies ist nur mit einem festen Glaubensbegriff, Ehre und bei Vorhandensein einer gründlichen Bildung möglich ...

Mishenka und Katenka sind die Kinder von S.R. Woronzow. Radierung nach dem Original von R. Cosway

Graf Vorontsov war schon vorher kein Fremder in der Pädagogik: Er stellte einst sogar Programme für die russische Jugend in der militärischen und diplomatischen Ausbildung zusammen. Dazu inspirierte ihn die Überzeugung, dass die Dominanz von Ignoranten und Ausländern in hohen Positionen sehr staatsschädlich ist. Die Ideen von Vorontsov wurden zwar nicht unterstützt, aber er konnte sie in seinem Sohn vollständig verwirklichen ...

Semyon Romanovich Vorontsov mit den Kindern Mikhail und Ekaterina

Semyon Romanovich selbst wählte Lehrer für ihn aus, er stellte selbst Programme in verschiedenen Fächern zusammen, er studierte selbst bei ihm. Dieses durchdachte Bildungssystem, gepaart mit Mikhails brillanten Fähigkeiten, ermöglichte es ihm, sich den Wissensschatz anzueignen, mit dem er später sein ganzes Leben lang seine Zeitgenossen in Erstaunen versetzen sollte.

Vorontsov hat sich zum Ziel gesetzt, einen Russen von seinem Sohn und sonst nichts zu erziehen. Nachdem Woronzow sein halbes Leben im Ausland verbracht hatte und alle äußeren Merkmale eines Anglomanen trug, wiederholte er gerne: "Ich bin Russe und nur Russe."

Diese Position bestimmte alles für seinen Sohn. Neben der russischen Geschichte und Literatur, die laut seinem Vater seinem Sohn in der Hauptsache hätte helfen sollen - im Geiste russisch zu werden - beherrschte Mikhail perfekt Französisch und Englisch, beherrschte Latein und Griechisch. Sein Tagesablauf umfasste Mathematik, Naturwissenschaften, Zeichnen, Architektur, Musik, Militär.

Der Vater hielt es für notwendig, seinem Sohn ein Handwerk in die Hand zu geben. Axt, Säge und Hobel wurden nicht nur zu vertrauten Objekten für Mikhail: Der zukünftige Most Serene Prince wurde so süchtig nach Zimmerei, dass er ihm bis zu seinem Lebensende alle seine freien Stunden widmete. So hat einer der reichsten Adligen Russlands seine Kinder großgezogen.

Woronzow Semjon Romanowitsch, Richard Evans

Und jetzt ist Michael neunzehn. Als er ihn zum Dienst in Russland verabschiedet, lässt ihm sein Vater völlige Freiheit: Er soll sich einen Job aussuchen, der ihm gefällt. Von London nach St. Petersburg kam der Sohn des russischen Botschafters ganz allein: ​​ohne Diener und Begleiter, was die Verwandten von Vorontsov unbeschreiblich überraschte. Außerdem lehnte Michael das Privileg ab, das ihm der Titel eines Kammerherrn zuerkannt wurde, auch wenn er in London lebte. Dieses Privileg berechtigt einen jungen Mann, der sich entscheidet, sich der Armee zu widmen, sofort in den Rang eines Generalmajors zu gelangen. Woronzow hingegen bat um die Möglichkeit, seinen Dienst in den unteren Rängen zu beginnen, und wurde als Leutnant der Leibgarde in das Preobraschenski-Regiment eingezogen. Und da das Leben in der Hauptstadt den jungen Woronzow nicht befriedigte, ging er 1803 als Freiwilliger dorthin, wo der Krieg stattfand - in Transkaukasien. Er ertrug die harten Bedingungen stoisch.So begann das fünfzehnjährige, fast ununterbrochene Militärepos von Woronzow. Alle Beförderungen und Auszeichnungen gingen ihm im Pulverrauch der Schlachten zu. Mikhail traf den Vaterländischen Krieg von 1812 im Rang eines Generalmajors, Kommandeur einer konsolidierten Grenadierdivision.

jakobinischer General

In der Schlacht von Borodino am 26. August erhielten Woronzow und seine Grenadiere den ersten und stärksten Schlag des Feindes auf die Semjonow-Spülungen. Hier plante Napoleon, die Verteidigung der russischen Armee zu durchbrechen. Gegen 8.000 Russen mit 50 Kanonen wurden 43.000 ausgewählte französische Truppen geworfen, deren ununterbrochene Angriffe durch das Feuer von zweihundert Kanonen unterstützt wurden. Alle Teilnehmer der Borodino-Schlacht erkannten einstimmig: Semenov-Flushes waren die Hölle. Der erbitterte Kampf dauerte drei Stunden - die Grenadiere zogen sich nicht zurück, obwohl sie große Verluste erlitten. Als später jemand fallen ließ, dass Woronzows Division „vom Feld verschwunden“ sei, korrigierte Michail Semenowitsch, der zur gleichen Zeit anwesend war, traurig: „Sie ist vom Feld verschwunden.“

Schlacht von Borodino. In der Bildmitte der verwundete General Bagration, neben ihm zu Pferd General Konovnitsyn.

In der Ferne sieht man den Platz der Leibgarde. Kapuze. P. Heß, 1843

Woronzow selbst wurde schwer verwundet. Er wurde direkt auf dem Feld verbunden und in einem Karren, dessen eines Rad von einer Kanonenkugel getroffen wurde, unter den Kugeln und Kanonenkugeln hervorgeholt. Als der Graf nach Moskau heimgebracht wurde, waren alle freien Gebäude mit Verwundeten gefüllt, die oft jeglicher Hilfe beraubt waren. Auf die Karren des Woronzow-Anwesens wurde der herrschaftliche Besitz für den Transport in entfernte Dörfer geladen: Gemälde, Bronze, Kisten mit Porzellan und Büchern, Möbel. Woronzow befahl, alles in das Haus zurückzubringen und den Konvoi zum Transport der Verwundeten nach Andreevskoye, seinem Anwesen in der Nähe von Wladimir, zu verwenden. Die Verwundeten wurden entlang der gesamten Wladimirstraße aufgenommen. In Andreevsky wurde ein Krankenhaus eingerichtet, in dem bis zu 50 Offiziersränge und mehr als 300 Gefreite mit voller Unterstützung des Grafen bis zu seiner Genesung behandelt wurden.

Blick auf die St.-Andreas-Kirche mit der Heiligen Pforte, einem Armenhaus und einer Schule. Kapuze. Kondyrev. 1849

Nach der Genesung wurde jeder Soldat mit Leinen, einem Schaffellmantel und 10 Rubel versorgt. Dann wurden sie in Gruppen von Woronzow zur Armee transportiert. Er selbst kam dort an, immer noch hinkend, sich mit einem Stock fortbewegend. Unterdessen rückte die russische Armee unaufhaltsam nach Westen vor. In der Schlacht von Craon, bereits in der Nähe von Paris, ging Generalleutnant Vorontsov unabhängig gegen die von Napoleon persönlich geführten Truppen vor. Er verwendete alle Elemente der russischen Kampftaktik, die von A.V. Suworow: schneller Infanterie-Bajonettangriff tief in feindliche Kolonnen mit Artillerieunterstützung, geschicktem Einsatz von Reserven und vor allem Zulässigkeit privater Initiative im Kampf, basierend auf den Anforderungen des Augenblicks. Dagegen kämpften die Franzosen tapfer, selbst bei doppelter zahlenmäßiger Überlegenheit, waren machtlos.

Schlacht bei Craon, Theodor Jung

"Solche Heldentaten in den Augen aller, die unsere Infanterie mit Ruhm bedecken und den Feind eliminieren, bestätigen, dass für uns nichts unmöglich ist", schrieb Woronzow nach der Schlacht in einem Befehl und verwies auf die Verdienste aller: Gefreiter und Generäle. Aber beide erlebten persönlich den enormen persönlichen Mut ihres Kommandanten: Trotz der unverheilten Wunde war Woronzow ständig im Kampf, übernahm das Kommando über die Einheiten, deren Kommandeure gefallen waren. Kein Wunder, dass der Militärhistoriker M. Bogdanovsky in seiner Studie über diese eine der letzten blutigen Schlachten mit Napoleon besonders Michail Semenovich bemerkte: „Das Militärfeld des Grafen Woronzow wurde am Tag der Craon-Schlacht mit einem strahlenden Glanz erleuchtet , erhabene Bescheidenheit, der übliche Begleiter wahrer Würde.“

Michail Woronzow, 1812/1813 Maler A. Molinari

Im März 1814 marschierten russische Truppen in Paris ein. Vier lange Jahre lang, sehr schwierig für die Regimenter, die durch Europa kämpften, wurde Woronzow Kommandeur des russischen Besatzungskorps. Eine Fülle von Problemen traf ihn. Die dringendsten sind, die Kampfbereitschaft einer todmüden Armee aufrechtzuerhalten und das konfliktfreie Zusammenleben der siegreichen Truppe und der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Am nüchternsten: wie man jenen Soldaten, die charmanten Parisern zum Opfer fielen, eine erträgliche materielle Existenz sicherte - einige hatten Ehefrauen, außerdem wurde Familienzuwachs erwartet. Von Woronzow war also jetzt keine Kampferfahrung mehr gefordert, sondern Toleranz, Menschenfreundlichkeit, Diplomatie und Verwaltungsgeschick. Aber egal wie viele Sorgen, sie alle erwarteten Woronzow.

Im Korps wurde ein bestimmtes Regelwerk eingeführt, das von seinem Kommandeur erstellt wurde. Sie basierten auf einer strengen Vorgabe für Offiziere aller Ränge, Handlungen, die die Menschenwürde herabsetzen, von der Verbreitung durch Soldaten auszuschließen, mit anderen Worten, zum ersten Mal in der russischen Armee verbot Woronzow durch seinen Willen körperliche Züchtigung. Alle Konflikte und Verstöße gegen die gesetzliche Disziplin sollten nur nach dem Gesetz behandelt und bestraft werden, ohne die "abscheuliche Sitte" des Einsatzes von Stöcken und Körperverletzung.

Fortschrittlich gesinnte Offiziere begrüßten die von Woronzow im Korps eingeführten Neuerungen und betrachteten sie als Prototyp der Reform der gesamten Armee, während andere mögliche Komplikationen mit den Behörden von St. Petersburg voraussagten. Aber Woronzow blieb hartnäckig standhaft.

Woronzow MS 1818-1819. Roxtühl. Historisches Museum

Unter anderem wurden in allen Divisionen des Korps auf Befehl des Kommandanten Schulen für Soldaten und junge Offiziere eingerichtet. Hohe Offiziere und Priester wurden Lehrer. Vorontsov stellte je nach Situation persönlich Trainingsprogramme zusammen: Einer seiner Untergebenen studierte das Alphabet, jemand beherrschte die Regeln des Schreibens und Zählens.

Und Woronzow passte auch die Regelmäßigkeit des Briefversands aus Russland an die Truppen an und wünschte, dass die Menschen, die jahrelang von ihrer Heimat abgeschnitten waren, den Kontakt zu ihrer Heimat nicht verlieren würden.

R Özen IS Wachwagen in Paris 1814 1911

Zufällig stellte die Regierung dem russischen Besatzungskorps Geld für zwei Dienstjahre zur Verfügung. Die Helden erinnerten sich an Liebe, Frauen und andere Lebensfreuden. Was daraus resultierte, wusste eine Person mit Sicherheit - Woronzow. Bevor er das Korps nach Russland schickte, befahl er, Informationen über alle Schulden zu sammeln, die in dieser Zeit von Korpsoffizieren gemacht wurden. Insgesamt stellten sich eineinhalb Millionen Banknoten heraus.

Vorontsov glaubte, dass die Gewinner Paris in Würde verlassen sollten, und bezahlte diese Schulden, indem er das Anwesen Krugloye verkaufte, das er von seiner Tante, der berüchtigten Ekaterina Romanovna Dashkova, geerbt hatte.

Goldmedaille, die M. S. Vorontsov 1818 von Einwohnern des Vouzier-Bezirks überreicht wurde (Vorder- und Rückseite)

Das Korps marschierte nach Osten, und in St. Petersburg kursierten bereits Gerüchte, dass Woronzows Liberalismus dem jakobinischen Geist nachgab und die Disziplin und die militärischen Fähigkeiten der Soldaten zu wünschen übrig ließen. Nach einer Überprüfung der russischen Truppen in Deutschland äußerte Alexander I. seine Unzufriedenheit mit ihrem seiner Meinung nach unzureichend schnellen Schritt. Woronzows Antwort ging von Mund zu Mund und wurde allen bekannt: "Majestät, durch diesen Schritt sind wir nach Paris gekommen." Als Woronzow nach Russland zurückkehrte und sich selbst gegenüber offensichtlich feindselig war, reichte er ein Rücktrittsschreiben ein. Alexander I. weigerte sich, es anzunehmen. Was auch immer Sie sagen, es war unmöglich, ohne die Vorontsovs auszukommen ...

Michail Semenowitsch Woronzow (1782-1856), Thomas Lawrence

Gouverneur des Südens

... Im Februar 1819 ging der 37-jährige General zu seinem Vater nach London, um ihn um die Erlaubnis zur Eheschließung zu bitten. Seine Verlobte, Gräfin Elizaveta Ksaveryevna Branitskaya, war bereits im 27. Lebensjahr, als sie während ihrer Auslandsreise Mikhail Vorontsov kennenlernte, der ihr sofort einen Heiratsantrag machte. Eliza, wie Branitskaya in der Welt genannt wurde, eine Polin von ihrem Vater, eine Russin von ihrer Mutter, Verwandte von Potemkin, besaß ein riesiges Vermögen und diesen unglaublich charmanten Charme, der sie für alle als Schönheit erscheinen ließ.

Unbekannter Künstler. Porträt von E.K. Voronzowa. 1810er Podstanitsky-Sammlung.

Das Ehepaar Woronzow kehrte nach St. Petersburg zurück, aber nicht lange. Mikhail Semenovich blieb in keiner der russischen Hauptstädte - er diente überall dort, wo der Zar ihn schickte. Ernennung nach Südrussland, die 1823 stattfand, war er sehr zufrieden. Der Rand, an dem das Zentrum noch nicht die Hände erreichte, war der Brennpunkt aller möglichen Probleme: nationaler, wirtschaftlicher, kultureller, militärischer und so weiter. Aber für einen unternehmungslustigen Menschen war dieser riesige Halbschlafraum mit seltenen Zivilisationsflecken eine echte Entdeckung, zumal er vom Zaren unbegrenzte Befugnisse erhielt.

Der neu angekommene Generalgouverneur begann mit Unwegsamkeit, einem unausrottbaren russischen Unglück. Etwas mehr als 10 Jahre später, nachdem er von Simferopol nach Sewastopol gereist war, A.V. Schukowski schrieb in sein Tagebuch: "Wunderbare Straße - ein Denkmal für Woronzow." Es folgte die erste kommerzielle russische Schwarzmeerreederei im Süden Russlands.

Heute scheint es, dass die Weinberge auf den Ausläufern der Krimberge fast seit der Antike auf uns übergegangen sind. In der Zwischenzeit war es Graf Woronzow, der alle Vorteile des lokalen Klimas schätzte und zur Entstehung und Entwicklung des Weinbaus auf der Krim beitrug. Er bestellte Setzlinge aller Rebsorten aus Frankreich, Deutschland, Spanien und beauftragte sie mit der Einladung ausländischer Experten, diejenigen zu identifizieren, die besser wurzeln und die erforderlichen Erträge erzielen könnten. Mehr als ein, zwei Jahre wurde akribische Selektionsarbeit geleistet – die Winzer wussten aus erster Hand, wie steinig der hiesige Boden ist und wie er unter Wassermangel leidet.

Palast des Prinzen Woronzow in Alupka, Carlo Bossoli

Aber Woronzow setzte seinen Plan mit unerschütterlicher Hartnäckigkeit fort. Zunächst pflanzte er Weinberge auf eigenen Grundstücken, die er auf der Krim erwarb. Die bloße Tatsache, dass der berühmte Palastkomplex in Alupka zu einem großen Teil mit dem Geld gebaut wurde, das Woronzow aus dem Verkauf seines eigenen Weins erhielt, spricht beredt für Michail Semenowitschs bemerkenswerten Geschäftssinn.

Palast des Prinzen Woronzow in Alupka

Neben der Weinherstellung bemühte sich Vorontsov, sorgfältig die Aktivitäten zu prüfen, die von der lokalen Bevölkerung bereits gemeistert wurden, um die bestehenden lokalen Traditionen zu entwickeln und zu verbessern. Aus Spanien und Sachsen wurden elitäre Schafrassen herausgegeben und kleine wollverarbeitende Betriebe gegründet. Dies brachte neben der Beschäftigung sowohl den Menschen als auch der Region Geld. Ohne auf Subventionen des Zentrums angewiesen zu sein, machte sich Woronzow daran, das Leben in der Region auf die Prinzipien der Selbstversorgung zu stellen. Daher Vorontsovs bisher beispiellose transformative Aktivitäten in großem Umfang: Tabakplantagen, Baumschulen, die Gründung der Odessa Agricultural Society für den Erfahrungsaustausch, der Kauf von für diese Zeit neuen landwirtschaftlichen Geräten im Ausland, Versuchsfarmen, ein botanischer Garten, Viehzucht sowie Obst und Gemüse Ausstellungen.

Alupka

All dies, zusätzlich zur Wiederbelebung des Lebens in Novorossia selbst, veränderte die Einstellung zu diesem wilden und fast belastenden Land für die Staatskasse. Es genügt zu sagen, dass das Ergebnis der ersten Jahre der Verwaltung von Woronzow eine Erhöhung des Bodenpreises von dreißig Kopeken pro Zehnten auf zehn Rubel oder mehr war.

Alupka, Carlo Bossoli

Die Bevölkerung von Novorossiya wuchs von Jahr zu Jahr. Vorontsov hat viel für die Aufklärung und den wissenschaftlichen und kulturellen Aufschwung an diesen Orten getan. Fünf Jahre nach seiner Ankunft wurde eine Schule für orientalische Sprachen eröffnet, 1834 erschien in Cherson eine Schule für Handelsschifffahrt, um Skipper, Navigatoren und Schiffbauer auszubilden.

Vor Woronzow gab es in der Region nur 4 Turnhallen. Mit der Weitsicht eines klugen Politikers eröffnet der russische Generalgouverneur ein ganzes Netz von Schulen gerade in den kürzlich von Russland annektierten bessarabischen Ländern: Chisinau, Izmail, Chilia, Bendery, Balti. Im Gymnasium von Simferopol beginnt eine tatarische Abteilung in Odessa zu arbeiten - eine jüdische Schule. Für die Erziehung und Bildung von Kindern armer Adliger und höherer Kaufleute wurde 1833 die Höchste Erlaubnis erhalten, ein Institut für Mädchen in Kertsch zu eröffnen.

Auch seine Frau leistete ihren Beitrag zu den Unternehmungen des Grafen. Unter der Schirmherrschaft von Elizaveta Ksaveryevna wurden in Odessa ein Wohltätigkeitsheim für Waisenkinder und eine Schule für taubstumme Mädchen gegründet.

Alle praktischen Aktivitäten von Woronzow, seine Sorge um die Zukunft der Region, verbanden sich in ihm mit einem persönlichen Interesse an seiner historischen Vergangenheit. Immerhin hat der sagenumwobene Taurida fast die gesamte Menschheitsgeschichte in sich aufgenommen. Der Generalgouverneur organisiert regelmäßig Expeditionen, um Noworossija zu studieren, die erhaltenen Denkmäler der Antike und Ausgrabungen zu beschreiben.

1839 gründete Woronzow in Odessa die Gesellschaft für Geschichte und Altertümer, die sich in seinem Haus befand. Der persönliche Beitrag des Grafen zur Sammlung von Antiquitäten der Gesellschaft, die sich zu füllen begann, war eine Sammlung von Vasen und Gefäßen aus Pompeji.

Palast des Grafen Woronzow in Odessa. Lithographie aus dem 19. Jahrhundert

Als Ergebnis von Woronzows großem Interesse wurde laut Experten „das gesamte Noworossijsk-Territorium, die Krim und teilweise Bessarabien in einem Vierteljahrhundert und der schwer zugängliche Kaukasus in neun Jahren viel genauer erforscht, beschrieben und illustriert und ausführlicher von vielen der internen Komponenten des umfangreichsten Russlands."

Carlo Bossoli, Odessa

Alles, was mit Forschungsaktivitäten zu tun hatte, wurde grundlegend durchgeführt: Viele Bücher über Reisen, Beschreibungen von Flora und Fauna mit archäologischen und ethnografischen Funden wurden veröffentlicht, wie Leute, die Woronzow gut kannten, "mit der unermüdlichen Unterstützung eines aufgeklärten Herrschers" veröffentlichten.

Gemälde von M.N. Worobjow. Woronzow-Palast in Odessa

Das Geheimnis von Woronzows ungewöhnlich produktiver Tätigkeit lag nicht nur in seiner staatlichen Mentalität und außergewöhnlichen Bildung. Er beherrschte tadellos das, was wir heute die Fähigkeit nennen, „ein Team zusammenzustellen“. Kenner, Enthusiasten, Handwerker, in ihrem Drang, die Aufmerksamkeit einer hochrangigen Person auf ihre Ideen zu lenken, klopften nicht an die Schwelle des Grafen. „Er suchte sie selbst“, erinnerte sich ein Zeuge des „Novorossiysk-Booms“, „er traf sie, brachte sie ihm näher und lud sie, wenn möglich, zum gemeinsamen Dienst für das Vaterland ein.“ Vor 150 Jahren Dieses Wort hatte eine spezifische, die Seele erhebende Bedeutung, die die Menschen zu vielen bewegte …

In seinen ausgehenden Jahren wird Woronzow, der seine Notizen auf Französisch diktiert hat, seinen Familienverband als glücklich einstufen. Anscheinend hatte er Recht, wollte nicht auf Details einer alles andere als wolkenlosen, vor allem am Anfang, Ehe von 36 Jahren eingehen. Lisa, wie Woronzow seine Frau nannte, stellte die Geduld ihres Mannes mehr als einmal auf die Probe. „Mit angeborener polnischer Frivolität und Koketterie wollte sie gefallen“, schrieb F.F. Vigel, und niemand könnte es besser machen als sie.“ Machen wir nun einen kurzen Exkurs in das ferne Jahr 1823.

Michail Semenowitsch Woronzow

Stich eines unbekannten deutschen Künstlers, 1845-1852 (Aus der Sammlung von Leonid Rabinovich, erstmals veröffentlicht)

Elizaveta Ksaveryevna Vorontsova, Pyotr Fedorovich Sokolov

... Die Initiative, Puschkin von Chisinau nach Odessa an den neu ernannten Generalgouverneur des Noworossijsk-Territoriums zu versetzen, gehörte den Freunden von Alexander Sergejewitsch - Vyazemsky und Turgenev. Sie wussten, was sie für den in Ungnade gefallenen Dichter suchten, und waren sicher, dass er nicht mit Sorgfalt und Aufmerksamkeit umgangen werden würde.

Zuerst war es. Beim ersten Treffen mit dem Dichter Ende Juli empfing Vorontsov den Dichter "sehr liebevoll". Aber Anfang September kehrte seine Frau aus Belaya Tserkov zurück. Elizaveta Ksaveryevna war in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft. Natürlich nicht der beste Moment für die Bekanntschaft, aber selbst das erste Treffen mit ihr verlief für Puschkin nicht spurlos. Unter dem Federstrich der Dichterin erscheint ihr Bild, wenn auch sporadisch, an den Rändern von Manuskripten. Richtig, dann irgendwie ... verschwindet, denn dann regierte die schöne Amalia Riznich im Herzen des Dichters.

Puschkin in Odessa. Galuschtschenko Wladimir Viktorowitsch

Beachten Sie, dass Woronzow Puschkin voller Wohlwollen die Türen seines Hauses öffnete. Der Dichter kommt jeden Tag zum Essen hierher, benutzt die Bücher der gräflichen Bibliothek. Zweifellos war sich Woronzow bewusst, dass vor ihm kein kleiner Angestellter und sogar ein schlechter Ansehen bei der Regierung war, sondern ein großer Dichter, der in den Ruhm eintrat.

Woronzow-Palast in Odessa

Altes Theater in Odessa

Aber Monat für Monat vergeht. Puschkin im Theater, auf Bällen, Maskeraden sieht Vorontsova, die kürzlich geboren hat - lebhaft, klug. Er ist fasziniert. Er ist verliebt.

Die wahre Beziehung von Elizabeth Ksaveryevna zu Puschkin wird anscheinend für immer ein Rätsel bleiben. Aber an einem besteht kein Zweifel: Sie war, wie gesagt, "schön, einen berühmten Dichter zu ihren Füßen zu haben".

A. S. Puschkin, Konstantin Andreevich Somov

Aber was ist mit dem allmächtigen Gouverneur? Obwohl er daran gewöhnt war, dass seine Frau immer von Bewunderern umgeben war, überschritt die Begeisterung des Dichters anscheinend bestimmte Grenzen. Und, wie Zeugen schrieben, "es war dem Grafen unmöglich, seine Gefühle nicht zu bemerken." Woronzows Verärgerung wurde noch dadurch verstärkt, dass es Puschkin anscheinend egal war, was der Gouverneur selbst über sie dachte.

Wenden wir uns der Aussage eines Augenzeugen dieser Ereignisse zu, F.F. Vigel: "Puschkin ließ sich im Wohnzimmer seiner Frau nieder und begegnete ihm immer mit trockenen Verbeugungen, auf die er jedoch nie antwortete."

Hatte Woronzow als Mann, als Familienvater, das Recht, sich zu ärgern und nach Wegen zu suchen, die Bürokratie eines allzu ermutigten Bewunderers zu beenden?

„Er neigte nicht zur Eifersucht, aber es schien ihm, dass der verbannte Beamte es wagte, den Blick auf den zu richten, der seinen Namen trägt“, schrieb F.F. Vigel.

Und doch war es anscheinend gerade Eifersucht, die Woronzow dazu zwang, Puschkin zusammen mit anderen kleinen Beamten auf eine Expedition zu schicken, um Heuschrecken auszurotten, die den Dichter so beleidigt hatten. Wie hart Woronzow die Untreue seiner Frau erlebt hat, wissen wir wieder aus erster Hand. Als Vigel, wie Puschkin, der unter dem Generalgouverneur diente, versuchte, für den Dichter einzutreten, antwortete er ihm: „Lieber F. F., wenn Sie wollen, dass wir freundschaftlich miteinander verbunden bleiben, erwähnen Sie diesen Schurken niemals mir gegenüber.“ Mehr als scharf gesagt!

Der irritierte Dichter, der "von der Heuschrecke" zurückgekehrt war, schrieb ein Kündigungsschreiben in der Hoffnung, dass er nach Erhalt noch neben seiner geliebten Frau leben würde. Seine Romanze ist in vollem Gange.

Der Roman mit Vorontsova ist Puschkins Kunststück, eine Reihe poetischer Meisterwerke zu schaffen. Sie brachten das unaufhörliche Interesse mehrerer Generationen von Menschen zu Elizabeth Ksaveryevna, die in ihr die Muse eines Genies, fast einer Gottheit, sah.

Und für Woronzow selbst, der anscheinend lange Zeit den zweifelhaften Ruhm des Verfolgers des größten russischen Dichters erlangte, brachte die charmante Eliza im April 1825 ein Mädchen zur Welt, dessen richtiger Vater ... Puschkin war.

„Dies ist eine Hypothese“, schrieb eine der einflussreichsten Forscherinnen von Puschkins Werk, Tatiana Tsyavlovskaya, „aber die Hypothese wird stärker, wenn sie durch Fakten einer anderen Kategorie gestützt wird.“

Zu diesen Tatsachen gehört insbesondere die Aussage von Puschkins Urenkelin Natalya Sergeyevna Shepeleva, die behauptete, dass die Nachricht, dass Alexander Sergeyevich ein Kind aus Vorontsova hatte, von Natalya Nikolaevna stammt, der der Dichter selbst dies zugab.

Die jüngste Tochter der Vorontsovs unterschied sich äußerlich stark vom Rest der Familie. „Unter den blonden Eltern und anderen Kindern war sie die einzige mit dunklen Haaren“, lesen wir aus Tsyavlovskaya. Davon zeugt das bis heute erfolgreich erhaltene Porträt der jungen Gräfin. Ein unbekannter Künstler hat Sonechka in einer Zeit fesselnder blühender Weiblichkeit voller Reinheit und Ignoranz dargestellt. Eine indirekte Bestätigung, dass das pummelige Mädchen mit den vollen Lippen die Tochter des Dichters ist, fand sich auch darin, dass in den Memoiren von Prince. FRAU. Vorontsov für 1819 - 1833 „Mikhail Semenovich erwähnte alle seine Kinder außer Sophia. Von der Abwesenheit der väterlichen Gefühle des Grafen für seine jüngste Tochter war in Zukunft jedoch nicht die geringste Spur.

Nikolaus I. ernannte ihn zum Vizekönig des Kaukasus und Oberbefehlshaber der kaukasischen Truppen und hinterließ ihm den Generalgouverneur von Noworossijsk.

Die nächsten neun Jahre seines Lebens, fast bis zu seinem Tod, Woronzow - in Feldzügen und in den Arbeiten zur Stärkung der russischen Festungen und der Kampfbereitschaft der Armee und gleichzeitig in erfolglosen Versuchen, ein friedliches Leben für die Zivilbevölkerung aufzubauen. Die Handschrift seiner asketischen Tätigkeit ist sofort erkennbar - er ist gerade angekommen, sein Wohnsitz in Tiflis ist äußerst einfach und unprätentiös, aber hier wurde bereits der Anfang der städtischen numismatischen Sammlung gelegt, 1850 wurde die Transkaukasische Gesellschaft für Landwirtschaft gegründet. Auch die Erstbesteigung des Ararat wurde von Vorontsov organisiert. Und natürlich gibt es wieder die Mühe, Schulen in Tiflis, Kutaissi, Eriwan, Stavropol zu eröffnen und sie anschließend zu einem System eines separaten kaukasischen Bildungsbezirks zu vereinen.

Die russische Präsenz im Kaukasus, so Woronzow, dürfe nicht nur die Identität der dort lebenden Völker nicht unterdrücken, sie müsse lediglich berücksichtigt und an die historisch gewachsenen Traditionen der Region, die Bedürfnisse und den Charakter der Bewohner angepasst werden. Deshalb gibt Woronzow gleich in den ersten Jahren seines Aufenthalts im Kaukasus grünes Licht für die Gründung einer muslimischen Schule. Er sah den Weg zum Frieden im Kaukasus vor allem in religiöser Toleranz und schrieb an Nikolaus I.: „Die Art und Weise, wie Muslime denken und uns behandeln, hängt von unserer Einstellung zu ihrem Glauben ab ...“ Bei der „Befriedung“ der Region mit Hilfe von militärische Gewalt allein glaubte er nicht.

In der Militärpolitik der russischen Regierung im Kaukasus sah Woronzow erhebliche Fehleinschätzungen. Aus seiner Korrespondenz mit Jermolow, der so viele Jahre die militanten Hochländer befriedete, geht hervor, dass sich die kämpfenden Freunde in einem Punkt einig sind: Die von europäischen Angelegenheiten hingerissene Regierung schenkte dem Kaukasus wenig Aufmerksamkeit. Daher die langjährigen Probleme, die durch eine unflexible Politik verursacht wurden, und außerdem die Missachtung der Meinung von Menschen, die diese Region und ihre Gesetze gut kannten.

Elizaveta Ksaveryevna war an allen Orten des Dienstes untrennbar mit ihrem Ehemann verbunden und begleitete ihn manchmal sogar auf Inspektionsreisen. Mit merklicher Freude berichtete Vorontsov Jermolow im Sommer 1849: „In Dagestan hatte sie das Vergnügen, zwei- oder dreimal mit Infanterie im Kriegsrecht zu gehen, aber zu ihrem großen Bedauern tauchte der Feind nicht auf. Wir waren mit ihr auf dem glorreichen Gilerinsky-Abstieg, von wo aus fast ganz Dagestan sichtbar ist und wo Sie nach der hier verbreiteten Legende auf dieses schreckliche und verdammte Land gespuckt und gesagt haben, es sei das Blut eines Soldaten nicht wert; Schade, dass nach Ihnen einige Chefs völlig gegensätzliche Meinungen vertreten haben.“

Aus diesem Brief geht hervor, dass sich das Paar im Laufe der Jahre näher gekommen ist. Junge Leidenschaften ließen nach, wurden zu einer Erinnerung. Vielleicht geschah diese Annäherung auch wegen ihres traurigen Elternschicksals: Von den sechs Kindern der Vorontsovs starben vier sehr früh. Aber auch diese beiden, die erwachsen geworden waren, gaben ihrem Vater und ihrer Mutter Nahrung für nicht sehr freudige Überlegungen.

Tochter Sophia, die geheiratet hatte, fand kein Familienglück - die Ehepartner, die keine Kinder hatten, lebten getrennt. Sohn Semyon, über den sie sagten, dass „er sich durch keine Talente auszeichnete und seinen Eltern in keiner Weise ähnelte“, war ebenfalls kinderlos. Und später, mit seinem Tod, starb die Familie Woronzow aus.

Am Vorabend seines 70. Geburtstages bat Mikhail Semenovich um seinen Rücktritt. Seiner Bitte wurde stattgegeben. Er fühlte sich sehr schlecht, obwohl er es sorgfältig verbarg. "Idle" lebte er weniger als ein Jahr. Hinter ihm liegen fünf Jahrzehnte Dienst an Russland, nicht aus Angst, sondern aus Gewissensgründen. Im höchsten militärischen Rang Russlands - Feldmarschall - starb Michail Semenowitsch Woronzow am 6. November 1856.

Viele Jahre lang wurden unter den Soldaten der russischen Truppen im Kaukasus Geschichten über die Einfachheit und Zugänglichkeit des Obersten Gouverneurs aufbewahrt. Nach dem Tod des Prinzen tauchte dort ein Sprichwort auf: „ Gott ist hoch, der Zar ist weit weg und Woronzow ist gestorben

Woronzows Porträt befindet sich in der ersten Reihe der berühmten „Militärgalerie“ des Winterpalastes, die den Helden des Krieges von 1812 gewidmet ist. Die Bronzefigur des Feldmarschalls ist unter den prominenten Figuren zu sehen, die auf dem Millennium of Russia-Denkmal in Nowgorod aufgestellt sind. Sein Name steht auch auf den Marmortafeln der St.-Georgs-Halle des Moskauer Kremls in der heiligen Liste der treuen Söhne des Vaterlandes. Aber das Grab von Michail Semenowitsch Voronzow wurde in den frühen Jahren der Sowjetmacht zusammen mit der Kathedrale von Odessa gesprengt ...

„Menschen mit Macht und Reichtum
sollen so leben wie andere
vergab ihnen diese Macht und diesen Reichtum.“

M. S. Woronzow

Am 19. Mai 1782 ein herausragender Mann seiner Zeit, ein wahrer Patriot Russlands, ein russischer Staatsmann, Generalfeldmarschall, Held des Krieges von 1812, Generalgouverneur von Novorossia und Bessarabien, Geschäftsmann und Philanthrop, Eigentümer des berühmten Palastes in Alupka Prinz Michail Semjonowitsch Woronzow.

Woronzows Persönlichkeit ist eine der außergewöhnlichsten und bedeutendsten in der Geschichte Russlands, ein Beispiel für selbstlosen Dienst am Staat. Manche Historiker werfen dem Prinzen Kälte und Starrheit, Karrierismus und Eitelkeit sowie übertriebene Liebe zum Luxus vor.

“Woronzows Auftritt beeindruckte durch wahrhaft aristokratische Eleganz. Große, trockene, bemerkenswert edle Züge, wie mit einem Meißel geschliffen, ein ungewöhnlich ruhiger Blick, schmale, lange Lippen, um die immer ein liebevoll verräterisches Lächeln spielte.", - schrieb der Schriftsteller über ihn Bogdan Markowitsch.

Doch bei aller Starrheit war der Fürst ein entschiedener Gegner der Leibeigenschaft und forderte stets Legalität gegenüber den Entrechteten. Es ist bekannt, dass Woronzow sein Gehalt des Gouverneurs unter den Angestellten des Büros verteilt hat. Alle seine Diener hatten getrennte Räume im Haus, zum Abendessen erhielt jeder eine Flasche Traubenwein und an Feiertagen - Geschenke.

Bei aller Strenge des Prinzen als Heerführer glaubte er, dass „ein Soldat, der nie mit Stöcken bestraft wurde, viel mehr Ehrgeizgefühle hat, die eines echten Kriegers und Sohnes des Vaterlandes würdig sind, und man kann eher Gutes erwarten Dienst von ihm und ein Beispiel für andere ...“

Woronzows Karrierismus hat auch eine positive Seite, da er sich seine Position mit Schweiß und Blut verdiente und an allen Feldzügen in Russland teilnahm, oft unter Lebensgefahr; wurde verwundet und arbeitete anschließend unermüdlich für das Wohl des Landes, während er in seinen einzelnen Regionen bedeutende Ergebnisse erzielte.

Die Eitelkeit des Prinzen ist auch nicht seine schlechteste Seite, obwohl Vorontsov nicht in Skandalen und Betrug mit staatlichen Mitteln gesehen wurde und oft sein eigenes Geld für bestimmte Bedürfnisse des Landes ausgab, galt er als ausgezeichneter Familienvater, als fairer Manager , zugänglich für alle Bevölkerungsschichten. Ehre, Würde und Einhaltung der christlichen Gebote waren schon immer Woronzows wichtigste Lebensprinzipien.

Verdanken wir ihm nicht heute die Liebe zum Luxus für die schönsten Paläste und Tempel, für die ersten Weinberge und Weinkeller, für prächtige Parks und eine Vielzahl anderer kultureller Werte? Was ist sein Motto wert: „ Menschen mit Macht und Reichtum sollten so leben, dass andere ihnen diese Macht und diesen Reichtum vergeben.“.

Mikhail Semenovich wurde in der Familie eines Diplomaten und bevollmächtigten Botschafters in Großbritannien geboren Semjon Romanowitsch Woronzow, ein Nachkomme einer alten russischen Adelsfamilie.

Die Kindheit und Jugend des zukünftigen Prinzen verging neben seinem Vater in England, wo Mikhail eine hervorragende Erziehung und Ausbildung erhielt. Bereits im Alter von vier Jahren wurde er in den Torschützenkorporal der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments eingeschrieben und bald auch zum Fähnrich befördert.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam Woronzow nach Russland und trat in den Militärdienst ein. Seit 1803 nimmt er an den Feindseligkeiten Russlands im Kaukasus und dann an fast allen Kriegen mit der Türkei und Frankreich teil. Während des Krieges von 1812 befehligte er eine Division in der Armee von Bagration, nahm an der Schlacht von Borodino teil, wo er verwundet wurde. Als Kommandeur des Besatzungskorps in Frankreich lernte er seine zukünftige Frau, die Gräfin, kennen Elizaveta Ksaverevna Branitskaya, und im April 1819 fand ihre Hochzeitszeremonie in Paris statt.

Kurz vor seiner Abreise aus Frankreich war Michail Semjonowitsch gezwungen, den ererbten Nachlass zu verkaufen, um die von Offizieren und Husaren hinterlassenen Schulden in Höhe von mehr als anderthalb Millionen Rubel zu begleichen.

Bald kehrten die Woronzows nach Russland zurück, wo Michail Semjonowitsch 1823 den Posten des Generalgouverneurs des Noworossijsk-Territoriums und des Gouverneurs von Bessarabien übernahm. Seine energische und gleichzeitig geschickte Tätigkeit trug zum Wohlstand der Region und zur Entwicklung der Wirtschaft Südrusslands bei. Während dieser Zeit nahmen Landwirtschaft und Schafzucht in Novorossia erheblich zu, der Handel blühte in Odessa auf und der Weinherstellung, dem Straßenbau und der Forstpflanzung auf der Krim wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Unter Woronzow begann 1828 eine Personenschifffahrtsgesellschaft auf dem Schwarzen Meer.

Potemkinsche Treppe in Odessa

Michail Semjonowitsch zog viele Adlige nach Odessa, die unter dem Grafen dienen wollten. Jede Woche veranstaltete er Abendessen in seinem neu erbauten Palast, zu dem auch Puschkin eingeladen war, der sich im südrussischen Exil befand. Der Graf nahm den Dichter jedoch als Beamten wahr und erteilte ihm allerlei Aufträge. Puschkin hingegen betrachtete seinen Aufenthalt in der Küstenstadt als wunderbaren und unbeschwerten Zeitvertreib und gleichzeitig als Geschenk in Form seiner selbst an die lokale Gesellschaft, die die Poesie eines talentierten Dichters liebte.

Woronzows Anweisungen erschienen ihm beleidigend. Darüber hinaus hielt es Alexander Sergejewitsch nicht für beschämend, sich um die Frau des Grafen, Elizabeth Ksaverevna, zu kümmern. Dafür wurde er aus Odessa ausgewiesen.

Puschkin hat sich also geirrt, oh, wie falsch, als er aus Rache mehrere beleidigende Epigramme gegen den Grafen schrieb.

In den dreißig Jahren, die Woronzow als Generalgouverneur über Noworossija regierte, hat sich die Bevölkerung der Region fast verdoppelt. Besondere Aufmerksamkeit schenkte der Graf der Entwicklung der Schafzucht, der Pferdezucht, der Seidenraupenzucht, des Weinbaus und des Gartenbaus. Am Ende seiner Regierungszeit gab es im Novorossiysk-Territorium etwa 50.000 Obstgärten, mehr als 30.000 Weinberge, 70.000 Gemüsegärten und Melonenfelder.

In Odessa wurde die Kaiserliche Gesellschaft für Landwirtschaft Südrusslands gegründet. Auf Initiative des Generalgouverneurs wurden Eisenerzvorkommen erkundet und die metallurgische Industrie begann sich zu entwickeln. Viel Aufmerksamkeit wurde der Modernisierung der Marine- und Passagierflotte des Schwarzen Meeres geschenkt. Auf den Schiffswerften von Nikolaev, Kherson und Odessa wurden Dampfschiffe gebaut. Straßen wurden intensiv gebaut, Städte wurden verbessert.

Odessa blühte unter Woronzow auf und wurde zu einem wichtigen Handels- und Wirtschaftszentrum und einem Seetor nach Süden Russlands. Der Primorsky Boulevard, die berühmte Potemkinsche Treppe, die öffentliche Bibliothek, die Druckerei, die ältesten Bildungseinrichtungen der Stadt - all dies wurde während der Regierungszeit von Michail Woronzow erbaut.

Woronzow hat auch auf der Halbinsel Krim bedeutende Spuren hinterlassen. Auf seine Initiative hin wurden die Straßen Simferopol-Aluschta-Jalta und Jalta-Sewastopol gebaut und eine Straße von der Autobahn nach Gurzuf gelegt, wo der Graf das erste Anwesen an der Südküste hatte, das 1823 gekauft wurde.

Ein Jahr später erwarb der Graf Land am Kap Tarkhankut, wo er in der Nähe des Dorfes Ak-Mechet - heute Tschernomorskoje - eine profitable Wirtschaft schuf, Viehzucht, Weinbau, Fischerei entwickelte, Obstgärten anpflanzte, die Schifffahrt förderte, die Kirche St Zacharias und Elisabeth.

Pos. Schwarzes Meer. Kirche St. Zacharias und Elisabeth, Skizze, 1838

1834 kauft Michail Semjonowitsch das Haus des ehemaligen Gouverneurs von Taurida Dmitri Naryschkin in Simferopol, rekonstruiert es und stattet es mit dem inhärenten Luxus von Woronzow aus. Dieses Haus und der umliegende Park erfreuen noch heute die Augen der Einwohner von Simferopol.

"Haus auf Salgir". Haus des Prinzen. M. S. Woronzow in Simferopol. 1827

Nun, und das wichtigste Meisterwerk, das wir vom Prinzen geerbt haben, ist natürlich der bekannte Palast in Alupka - eines der einzigartigen Baudenkmäler, die beliebteste Touristenattraktion auf der Halbinsel.

Der Alupka-Palast wurde als Sommerresidenz von Woronzow nach dem Projekt in der Zeit von 1828 bis 1848 erbaut Eduard Blore. Um den Palast erstreckt sich ein prächtiger Park, der zu Recht zu den besten Schöpfungen der Landschaftsarchitektur in Russland gehört.

Am 6. August 1845 wurde der Generaladjutant, Graf Michail Semjonowitsch Voronzow, durch einen kaiserlichen Erlass mit seinen Nachkommen in die Fürstenwürde des Russischen Reiches erhoben. Nach 7 Jahren wurde ihm der Titel Durchlaucht verliehen.

Mikhail Semenovich Vorontsov starb am 6. November 1856 in Odessa, wo er in Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt, seines frommen Lebensstils und seiner Barmherzigkeit in der Unterkirche der Verklärungskathedrale mit Ehren begraben wurde.

“Gott ist hoch, der Zar ist weit weg und Woronzow ist gestorben“, - sagten die Leute nach dem Tod des Prinzen.

1863 wurde in Odessa auf dem Domplatz mit dem Geld der Bürger ein Bronzedenkmal für den geliebten Gouverneur errichtet.

Nach 24 Jahren ruhte auch Elizaveta Ksaveryevna neben ihrem Ehemann.

1936 wurde die Kathedrale, wie viele andere im ganzen Land, zerstört. Die Asche der Woronzows wurde auf die Straße geworfen und wertvolle Waffen und Befehle wurden gestohlen. Die Odessaner blieben einem solchen Akt des Vandalismus nicht gleichgültig und bestatteten die Überreste heimlich auf dem Sloboda-Friedhof in Odessa. Die Bolschewiki verschonten das Woronzow-Denkmal, setzten aber darauf das berühmte Epigramm von Puschkin, in dem er den Grafen einen Schurken und Ignoranten nennt. Nach der Besetzung der Stadt 1941 verschwand die Tafel mit dem Epigramm und tauchte nicht wieder auf.

"An Seine Durchlaucht Fürst Michail Semjonowitsch Woronzow, dankbare Landsleute von 1863." "An den Generalgouverneur des Noworossijsk-Territoriums und Bessarabiens 1823-1854". Denkmal für Prinz M. S. Vorontsov auf dem Domplatz. Odessa. 1863

Am 10. November 2005 wurde die Asche der Woronzows in der Unterkirche der neu errichteten Verklärungskathedrale umgebettet.

Die Unterkirche der Verklärungskathedrale nach der Restaurierung 2005 Odessa

Ort der Umbettung der Überreste der Vorontsovs. Kathedrale der Verklärung. Odessa.

Der Name Woronzow ist in Gold auf den Marmortafeln des Tempels im Namen Christi des Erlösers und der St.-Georgs-Halle des Großen Kremlpalastes in Moskau eingraviert. Das Porträt des Prinzen nimmt einen Ehrenplatz in der Galerie der Helden des Vaterländischen Krieges von 1812 im Winterpalast in St. Petersburg ein.

Mikhail Semenovich Woronzow (1782-1856), Generalgouverneur des Noworossijsker Territoriums und Bessarabiens (seit 1823), Vizekönig im Kaukasus (seit 1844), Gelassener Fürst (seit 1852), Generalfeldmarschall (seit 1856). Georg Doe. Militärgalerie des Winterpalastes, Staatliche Eremitage (St. Petersburg)

Das Leben von Mikhail Semyonovich ist ein wunderbares Beispiel sowohl für den einfachen Mann als auch für den Staatsmann. Schade ist nur, dass einige moderne Beamte nicht einmal wissen, wer Woronzow ist.

Michail Semenowitsch Woronzow

Woronzow MS Lithographie von A. Münster
nach einer Lithographie von F. Yentzen nach einer Zeichnung von Gensen
nach dem Original von F. Krüger. 1850er St. Petersburg.

Woronzow Mikhail Semenovich (1782-1856), ein bedeutender Militär und Staatsmann, Generalgouverneur des Noworossijsk-Territoriums und Bessarabiens (seit 1823), Vizekönig im Kaukasus (seit 1844), Seine Durchlaucht Fürst (seit 1852), Generalfeldmarschall (seit 1856). Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in England, wo sein Vater, Graf S.R. Vorontsov (Kat. Nr. 13), lebte mehr als 40 Jahre. Nachdem Woronzow in England eine Erziehung und Ausbildung erhalten hatte, die einem jungen englischen Lord würdig war, kehrte er 1801 nach Russland zurück, um in den Dienst einzutreten. Seit 1802 nahm er an den russisch-türkischen und russisch-französischen Kriegen teil, 1812 befehligte er eine Division in der Armee von Bagration, wurde in der Schlacht von Borodino verwundet. Von 1815 bis 1818 befehligte er ein Besatzungskorps in Frankreich, wo er Gräfin E.K. Branitskaya, deren Hochzeit am 20. April 1819 in Paris stattfand. Nachdem sie einige Zeit in Frankreich gelebt hatten, gingen die Frischvermählten nach England, um Woronzows Vater und Schwester Lady Pembroke zu besuchen. 1823 MS Nachdem Woronzow mit seiner Energie und seinem Wissen nach Russland zurückgekehrt war, begann er, die Aufgaben des Generalgouverneurs des Territoriums Novorossiysk und des Gouverneurs von Bessarabien zu erfüllen. Seine geschickte Verwaltungstätigkeit trug zum Wohlstand der Region, zur Entwicklung des Außenhandels in Südrussland und zum Beginn der Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer bei.

Weiteres biografisches Material:

Danilow A.A. Heerführer und Staatsmann Danilow A.A. Geschichte Russlands IX - XIX Jahrhunderte. Referenzmaterialien. M., 1997).

Zalessky K.A. Mitglied der Kriege gegen Napoleon ( Zalessky K.A. Napoleonische Kriege 1799-1815. Biographisches Enzyklopädisches Wörterbuch, Moskau, 2003).

Chereisky LA Halb Mylord, halb Kaufmann LA Tschereisky. Puschkins Zeitgenossen. Dokumentarische Essays. M., 1999).

Krasnobaev B.I. Verstand, Bildung, bekannter Liberalismus unterschieden ihn von den Reihen der zaristischen Verwalter ( Sowjetische historische Enzyklopädie. In 16 Bänden. - M.: Sowjetische Enzyklopädie. 1973-1982. Band 3. WASHINGTON - VYACHKO. 1963).

Woronzow und Puschkin ( Puschkin A.S. Werke in 5 Bänden M., Synergy Publishing House, 1999).

Kovalevsky N.F. Puschkin war unfair ( Kovalevsky N.F. Geschichte der russischen Regierung. Biografien berühmter Militärführer des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. M. 1997).

Höfling und Karrierist ( Sowjetische Militärenzyklopädie in 8 Bänden).

Der heiterste Prinz ( Große Enzyklopädie des russischen Volkes).

Woronzow-Palast. Fragment der Nordfassade im englischen Stil (Alupka, Krim)

Lesen Sie weiter:

Woronzow- Adelsfamilie (Ahnentafel)

Woronzow Alexander Romanowitsch(1741-1805), Staatsmann, Diplomat.

Woronzow Michail Illarionowitsch(1714-1767), Diplomat, Graf. Staatskanzler

Voronzow Roman Illarionovich(1707-1783), Graf, Generaloberst.

Woronzow Semjon Michailowitsch(1823-1882), heiterster Fürst, Sohn von Mikhail Semenovich.

Woronzow Semjon Romanowitsch(1744 - 1832), Graf.

Woronzow Anna Karlowna(1722-1775), Gräfin.

Vorontsova Elizaveta Ksaverevna(1792-1880), Gräfin, Ehefrau von Michail Semenowitsch.

Vorontsova Elizaveta Romanovna(1739-1792), Gräfin, Trauzeugin.

Woronzowa Marya Artemievna(1725-1792), Gräfin.

Dashkova (geborene Vorontsova) Ekaterina Romanovna(1743 oder 1744 - 1810), Persönlichkeit des öffentlichen und kulturellen Lebens.

Russland im 19. Jahrhundert(Zeittafel)

Frankreich im 19. Jahrhundert(Zeittafel)

Wassili Ogarkow. "Zu Rurik aufsteigendes Rennen","Römische Gazeta" Nr. 17, 2005.

Woronzow-Palast. Ein Fragment der Südfassade im maurischen Stil (Alupka, Krim)

Kompositionen:

Auszüge aus dem Tagebuch von 1845 bis 1854. St. Petersburg, 1902.

Literatur:

Archiv des Fürsten Woronzow. -M..1870-1895 T. 1 - 40. Woronzow M.S. Auszüge aus dem Tagebuch Seiner Durchlaucht Prinz M.S. Woronzowa, 1845 - 1854 // Antike und Neuheit. - St. Petersburg, 1902. - KN.5.-S.74-118.

Knights of St. George: Sammlung in 4 Bänden T. 1: 1769 - 1850 / Comp. EIN V. Schischow. - M.: Patriot, 1993. - S. 219-224.

Glinka V.M. FRAU. Woronzow // Glinka V.M. Puschkin und die Militärgalerie des Winterpalastes. -L.: Lenizdat, 1988. -S. 136-147.

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Eröffnung des Denkmals in Tiflis für den heitersten Fürsten Michail Semenowitsch Voronzow 25. März 1867 - Tiflis, 1867. -51 S.: mit Abb.

Generäle, Kommandeure und Militärs Russlands in Sytins "Military Encyclopedia". T. 1 / Avt.-Stat. V.M. Lurie, V.V. Jaschtschenko. - St. Petersburg: "Ökopolis und Kultur", 1995. - S. 283-286.

Uschakow S.I. Akte russischer Kommandeure und Generäle, die sich in den denkwürdigen Kriegen von 1812, 1813, 1814 und 1815 einen Namen gemacht haben. Ch. 4.-St. Petersburg: Typ. K. Kraya, 1822. -S. 51-55.

Shcherbinin M.P. Biographie des Feldmarschalls Fürst Michail Semenowitsch Woronzow. - St. Petersburg: Typ. E. Weimar, 1858. - 354 S.: Abb. „portr.

1.1.2.4.4.5.1. Michail Semjonowitsch Woronzow (1782-1856) - Russischer Staatsmann, Seine Durchlaucht Fürst, Generalfeldmarschall, Generaladjutant; Ehrenmitglied der Kaiserlichen St. Petersburger Akademie der Wissenschaften (1826); Generalgouverneur von Noworossijsk und Bessarabien (1823-1844). Er trug zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region, zum Bau von Odessa und anderen Städten bei. 1844-1854 war er Vizekönig im Kaukasus. Sohn Semjon Romanowitsch Woronzow und Ekaterina Alexejewna Senjawina. Patenkind der Kaiserin Katharina II.

Georg Doe. Porträt von Mikhail Semyonovich Woronzow (Militärgalerie des Winterpalastes, Staatliche Eremitage, St. Petersburg)

Mikhail Vorontsov wurde am 19. (30.) Mai 1782 in St. Petersburg geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend bei seinem Vater Semyon Romanovich in London, wo er eine hervorragende Ausbildung erhielt. Als Baby wurde er als Torschützenkorporal der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments aufgenommen, er wurde bereits mit 4 Jahren zum Fähnrich befördert.

Woronzow Michail Semenowitsch in der Kindheit (Staatliches Russisches Museum)

Kosway R. Vorontsov Mikhail Semenovich und Ekaterina Semenovna (1786, Staatliches Puschkin-Museum der Schönen Künste, Moskau)

Als Sechzehnjähriger verlieh ihm Kaiser Paul I. im September 1798 das Ehrengerichtsamt als Kammerherr. Wenn er am Hof ​​wäre, müsste er eine Uniform mit goldener Stickerei an Kragen, Manschetten, Taschenklappen und auf der Krempe eines dreieckigen Hutes mit Feder tragen, sowie das Symbol des Wächters - einen goldenen Schlüssel mit Diamanten darauf eine Schleife aus blauem Andreasband.
Der Rang eines Kammerherrn entsprach dann dem Rang eines Generalmajors, aber Mikhail Woronzow vernachlässigte dieses ihm gewährte Privileg, erhielt die Erlaubnis, den Dienst von den unteren Rängen anzutreten, und wurde im Oktober 1801 zum Leutnant der Leibgarde im Preobraschenski-Regiment eingeschrieben.
In England zog es Semyon Romanovich Vorontsov vor, seinem Sohn eine Ausbildung zu Hause zu geben, indem er vorbildliche Tutoren und Lehrer zur Verfügung stellte. Mit zehn Jahren übersetzte der junge Graf aus dem Englischen ins Russische, las und sprach Französisch, lernte Deutsch, Griechisch und Latein. Begleitet wurde die Ausbildung von täglichem Reiten, Schachspielen und Fahrten mit einer Jacht zur See.
Semyon Romanovich sprach mit seinem Sohn nur auf Russisch, da er ihn darauf vorbereitete, Russland zu dienen, und verstand, dass der junge Graf nur im Prozess des Studiums der russischen Sprache und russischen Literatur in der Lage sein würde, die Geschichte und Kultur Russlands zu lernen und ein zu werden Russische Person nicht nur nach Herkunft, sondern auch nach Geist.
Da Russland zu dieser Zeit keine Militäroperationen in Europa durchführte, beschloss Michail Woronzow 1803, als Freiwilliger in den Kaukasus nach Georgien zu gehen, wo es einen Krieg mit den Bergvölkern gab, in der Armee von Prinz P. D. Tsitsianov, an herausragender russischer Militärführer, Student A. V. Suworow.
Russland stand am Vorabend größerer Militäroperationen in der Region. Russlands Eindringen in Transkaukasien musste zwangsläufig zu einem Zusammenstoß mit Persien und der Türkei führen. Tsitsianov, unter dessen Kommando die russischen Truppen in den Krieg mit Persien eintraten, wurde der erste Kampfmentor von M. S. Woronzow.
Im Dezember 1803 wurde dem jungen Woronzow für den Kampf mit den Persern, der mit der Besetzung der Umgebung von Ganja durch die Russen endete, seine erste militärische Auszeichnung verliehen - der St.-Anna-Orden 3. Grades.
Ende Juni 1804, während des Angriffs auf das persische Lager in der Nähe der Erivan-Festung, wurde Leutnant Graf Woronzow auf Empfehlung des Kaisers von Prinz Tsitsianov selbst für den Mut der Leibgarde des Preobraschenski-Regiments ausgezeichnet Orden des Hl. Georg 4. Grades.
Nach dem Marsch auf Erivan fanden sich die russischen Truppen von Tsitsianov, die zuvor unter der sengenden Sonne gekämpft hatten, zwischen den Bergen und dem ewigen Schnee in Ossetien wieder. M. S. Vorontsov schrieb im Dezember 1804, dass die Truppen noch nie so steile Hänge und bis zum Hals im Schnee erklommen hätten, aber trotzdem heftige Kämpfe geführt hätten.
Infolge dieser Kampagne wurde Mikhail Semenovich sehr krank und musste im Februar 1805 zur Behandlung nach Moskau abreisen. Von dort ging er nach Andreevskoe – das Anwesen seines Onkels, des russischen Kanzlers Graf Alexander Romanovich Woronzow. Der Onkel konnte sich über seinen Neffen freuen - den Kavalier der St.-Georgs-Orden 4. Grades, des hl. Wladimir 4. Grades mit Bogen und der hl. Anna 3. Grades, die vom Leutnant zum Hauptmann befördert wurden, zwanzig Jahre alt. Der zweijährige Graf Mikhail Semenovich Vorontsov hat die Feuertaufe mit Ehre bestanden.

Woronzow MS (Prinz)

In den Jahren 1805 - 1807 nahm Woronzow während der russisch-preußisch-französischen Kriege an den Kämpfen mit Napoleon teil. Für den Mut und den Fleiß, die in der Schlacht in der Nähe der polnischen Stadt Pultusk im Dezember 1806 gezeigt wurden, wurde Woronzow zum Oberst befördert.
1809 wurde Graf Woronzow zum Kommandeur des Narwa-Infanterie-Regiments ernannt und der Armee des Infanteriegenerals Prinz P. I. Bagration zugeteilt, der auf dem Balkan gegen die Türken kämpfte, die 1806 den Krieg mit Russland begannen. Nachdem die Türken den Krieg entfesselt hatten, wollten sie ihren Einfluss in den Donaufürstentümern wieder geltend machen und der nationalen Befreiungsbewegung in Serbien und anderen Gebieten des Osmanischen Reiches ein Ende setzen.
Am 22. Mai 1810 nahm Mikhail Semenovich im Alter von 28 Jahren am Angriff auf eine der stärksten Festungen von Porta in seinem europäischen Besitz teil - die Festung von Bazardzhik, wo das Korps eines der prominenten türkischen Kommandeure Pelivan besiegt wurde . Für diese Operation wurde MS Vorontsov zum Generalmajor befördert, mit dem St.-Wladimir-Orden 3. Grades ausgezeichnet und sein Narva-Regiment mit Bannern ausgezeichnet.
Im selben Jahr nahm Vorontsov an der Schlacht von Varna, an der allgemeinen Schlacht von Shumla und an der Schlacht von Batyn teil. Im Oktober 1810 besetzte Vorontsov als Kommandant einer Sonderabteilung Plevna, Lovcha und Selvi, für die er den St. Anna-Orden 1. Grades erhielt.
In der Kampagne von 1811, angeführt von M. I. Kutuzov, zeichnete sich Vorontsov in der Schlacht von Ruschuk aus und wurde mit einem goldenen Schwert mit Diamanten ausgezeichnet.
Ende September 1811 erhielt General Woronzow vom Oberbefehlshaber der russischen Armee, M. I. Kutuzov, den Befehl, an der Spitze seiner Abteilung das rechte Donauufer hinter den feindlichen Linien zu überqueren und ihn zum Rückzug zu zwingen . Am 7. Oktober überquerte Woronzow die Donau. Als Ergebnis mehrerer Schlachten wurden die Türken vollständig besiegt. Für die Schlacht bei Viddin Woronzow wurde der St.-Georgs-Orden 3. Grades verliehen.
Am 1. April 1812 wurde Woronzow zum Chef der konsolidierten Grenadier-Division der 2. Armee ernannt, deren Oberbefehlshaber Prinz P. I. Bagration war.

A. Molinari. Michail Woronzow, (1812/1813)

Im Juni überquerte die französische Armee die Donau. Der Vaterländische Krieg von 1812 begann.
Der 26. August rückte näher - der berühmte Tag von Borodin. Am 24. August fand der Kampf um die Redoute von Shevardinsky statt.

„Am 26., im Morgengrauen, begann die Schlacht oder besser gesagt das Massaker bei Borodino. Alle Kräfte der französischen Armee wurden gegen unsere linke Flanke geworfen, nämlich gegen die Fleches, die von meiner Division verteidigt wurden; Mehr als hundert Artilleriegeschütze feuerten auf unsere Stellung, und ein bedeutender Teil der französischen Elite-Infanterie unter dem Kommando der Marschälle Davout und Ney griff uns frontal an. Unsere Fleches wurden nach hartnäckigem Widerstand im Sturm genommen, dann von uns zurückerobert, von den Franzosen zurückerobert und wieder zurückerobert, und bald, am Ende, verloren wir sie wieder wegen der Übermacht, die der Feind ihnen entgegenwarf.
Ich wurde bei unserem ersten Gegenangriff auf die Flushes von einer Musketen-Null in den Oberschenkel getroffen, meine tapfere Division war völlig desorganisiert: Von fast 5.000 waren nicht mehr als 300 übrig, mit einem Feldoffizier, der nicht verwundet wurde oder nur Feuer erhielt Wunde; 4 oder 5 unserer Divisionen, die die Fleches verteidigten, erlitten fast das gleiche Schicksal.
... Sie verbanden meine Wunde direkt auf dem Feld, entfernten die Kugel, und für die ersten 3 oder 4 Werst wurde ich in einen kleinen Bauernwagen gebracht, dessen eines der Räder von einer Kanonenkugel getroffen wurde, und wir konnten fahren die restlichen drei.

Mikhail Semenovich Vorontsov erwähnte in seinen Memoiren keine weiteren Ereignisse im Zusammenhang mit seiner Ankunft in Moskau und der anschließenden Abreise zu seinem Familienbesitz. Sie können all dies, über die geistige Güte und Menschlichkeit des Grafen aus den "Notizen" von A. Ja. Bulgakow erfahren, die 1900 im "Russischen Archiv" veröffentlicht wurden.
In seinem Haus in Moskau sah der verwundete Vorontsov viele Menschen, die aus seinem Familienbesitz in der Nähe von Moskau, Andreevsky Cart, kamen, die aus dem von mehreren Generationen der Vorontsovs angesammelten Kapital herausnehmen sollten: Gemälde, eine umfangreiche Bibliothek, Bronze und andere historische Werte und Familienerbstücke. Aber nachdem er erfahren hatte, dass es in benachbarten Häusern und Krankenhäusern viele Verwundete gab, die nicht die nötige Hilfe hatten, befahl der Graf, die Karren zu entladen und sie zum Transport von Krüppeln zu seinem Anwesen zu verwenden. Vieles von dem, was übrig blieb, ging später im Feuer verloren. Mikhail Semenovich befahl auch, alle Verwundeten, die unterwegs angetroffen wurden, ebenfalls nach Andreevskoye zu schicken. So wurde das alte Anwesen zu einem Krankenhaus, in dem bis zu 50 Offiziere, hundert ihrer Offiziere und bis zu 300 Soldaten behandelt wurden. Alle diese Hunderte von Menschen und bis zu hundert Pferde, die den Offizieren gehörten, wurden vom Grafen vollständig unterstützt. Zwei Ärzte und mehrere Sanitäter überwachten die Verletzten kontinuierlich. Der Kauf von Medikamenten, die für Verbandsmaterial und alles andere erforderlich sind, wurde auf Kosten von M. S. Vorontsov durchgeführt. Wie einer der Haushalte des Grafen A.Ya. Beim Verlassen des Herrenhauses erhielt jeder Soldat Schuhe, Unterwäsche, einen Schaffellmantel und 10 Rubel. Woronzow verabschiedete sich von der verwundeten Linken, um die Behandlung fortzusetzen, und kehrte Ende Oktober 1812, auf einen Stock gestützt, zum Dienst zurück und wurde zur Armee von General P. V. Chichagov geschickt, wo er das Kommando über die Avantgarde der 3. Westarmee erhielt.
Kaiser Alexander II. sah voraus, dass Napoleon niemals eine Niederlage in Russland akzeptieren würde, und trotz der Einwände von M. I. Kutuzov wurde am 1. Januar 1813 ein Feldzug angekündigt.
Woronzows fliegende Abteilung, zu der drei Kosaken- und zwei Chasseur-Regimenter, mehrere Husaren- und Ulanengeschwader, Grenadierbataillone und Artilleriekompanien gehörten, war äußerst mobil und nahm an vielen Schlachten teil.
Nach der Eroberung von Posen am 1. Februar 1813 wurde M.S. Woronzow zum Generalleutnant befördert.
Die russische Armee, die die besetzten Gebiete befreite, rückte vor. Ein allgemeiner Kampf braute sich zusammen.
Am 4. Oktober 1813 begann bei Leipzig eine der größten Schlachten der napoleonischen Ära, die Völkerschlacht. Auf der Seite der Alliierten kämpften russische, preußische, österreichische und schwedische Truppen, die zu Beginn der Schlacht 220.000 Menschen zählten. Auf der Seite Napoleons standen Franzosen, Polen, Belgier, Holländer und Italiener, insgesamt 155.000 Menschen. Der Kampf dauerte drei Tage. Napoleon zog sich zurück. Leipzig wurde eingenommen. Für die Schlacht bei Leipzig wurde Graf Woronzow der St.-Alexander-Newski-Orden verliehen. Ende Februar 1814 fand in Frankreich in der Nähe der Craon Heights das Ergebnis des Feldzugs statt - die Schlacht von Craon. In dieser Schlacht stellte sich Generalleutnant Vorontsov, der nicht mehr als 15.000 Menschen hatte, zweimal den überlegenen französischen Truppen entgegen, die von Napoleon selbst kommandiert wurden. Für die Schlacht bei Craon wurde M. S. Vorontsov mit dem „Orden des heiligen Georg, 2. Klasse, großes Kreuz“ ausgezeichnet.
Trotz des verzweifelten Widerstands der französischen Truppen kämpfte sich die russische Armee zusammen mit den alliierten Truppen durch Frankreich und näherte sich Paris. Im Februar 1814 verfasste M.S. Vorontsov, nachdem er die Stadt Rethel im Nordwesten Frankreichs betreten hatte, einen Appell an die lokale Bevölkerung, in dem berichtet wurde, dass die Russen sich ein solches Verhalten auf französischem Boden nicht erlauben würden. die sich die Franzosen in Moskau auszeichneten.
Die entscheidende Schlacht um die Hauptstadt begann am Morgen des 18. März. Am selben Tag kapitulierte Paris. Am 19. März 1814 zogen die alliierten Truppen feierlich in die Stadt ein.
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Dow George (George Dawe) Woronzow Mikhail Semenovich (1822-1823, Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau)

Nach dem Sieg über Napoleon in Frankreich wurden die Truppen der siegreichen Länder zurückgelassen. Der Kommandeur des russischen Besatzungskorps, das etwa 29.000 Menschen zählte, wurde zum 33-jährigen Grafen Woronzow ernannt. In dieser Zeit zeigten sich die besten menschlichen Eigenschaften von Mikhail Semenovich besonders deutlich. Sie führten viele Einschränkungen für die Anwendung körperlicher Bestrafung ein, und Soldaten mit Abzeichen wurden von der körperlichen Bestrafung insgesamt ausgenommen. „Da ein Soldat, der nie mit Stöcken bestraft wurde, viel eher zu Ehrgeizgefühlen fähig ist, die eines echten Kriegers und Sohnes des Vaterlandes würdig sind, und man von ihm eher gute Dienste und ein Beispiel für andere erwarten kann ...

Vor seiner Rückkehr in seine Heimat befahl Vorontsov 1818, Informationen über die Schulden der Offiziere und Soldaten seines Korps bei den Franzosen zu sammeln, und bezahlte sie aus eigenen Mitteln. Und Schulden für anderthalb Millionen Rubel angesammelt. Er erhielt diesen Betrag durch den Verkauf des großen Krugloye-Anwesens, das ihm durch den Willen seiner Tante, Prinzessin Ekaterina Romanovna Dashkova, der ersten Präsidentin der Russischen Akademie der Wissenschaften, hinterlassen worden war.
Als Zeichen des Respekts für ihren Kommandanten überreichten alle Offiziere des Korps Woronzow eine silberne Vase mit ihren eingravierten Namen.
Im selben Jahr wurde in der Pariser Münze eine goldene Gedenkmedaille mit einem Durchmesser von 50 Millimetern herausgegeben, die die Einwohner des Viertels Vuzier dem Grafen „als Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit“ überreichten.

Während des Aachener Kongresses, als Alexander I. und der preußische König Friedrich Wilhelm im Oktober 1818 die in Frankreich stationierten alliierten Truppen überprüften, äußerte der Kaiser seine Unzufriedenheit mit Woronzow darüber, dass sich die Regimenter in seinem beschleunigten Tempo bewegten Meinung. Die Antwort von Woronzow, die später von Mund zu Mund weitergegeben wurde, wurde allen bekannt: "Majestät, durch diesen Schritt sind wir nach Paris gekommen."
In St. Petersburg kursierten damals mit aller Macht Gerüchte über Woronzows Liberalismus, über den jakobinischen Geist seiner Truppe und über die zu wünschen übrig lassende Disziplin der Soldaten. Und Mikhail Semenovich beschließt, sich zurückzuziehen.
Nach einem persönlichen Treffen mit Alexander I. im November 1820, der Verleihung des St.-Wladimir-Ordens 1. Klasse, der Veröffentlichung eines Reskripts in Zeitungen mit lobenden Rezensionen des Woronzow-Korps und der Aktionen seines Kommandanten in Frankreich, traf Mikhail Semenovich jedoch die endgültige Entscheidung im Dienst bleiben.

In Paris traf der 36-jährige Generalleutnant Mikhail Semyonovich Vorontsov Elizaveta Branitskaya.

Miniatur von Moritz Duffinger, 1835/1837
Ruhige Prinzessin Elizaveta Ksaverevna Vorontsova, geb. Branitskaya (8. September 1792, - 15. April 1880, Odessa) - Staatsdame, ehrenamtliche Treuhänderin in der Leitung von Frauenbildungseinrichtungen, Ehrendame, Kavalierdame des Ordens der heiligen Katharina; der Adressat vieler Gedichte von A. S. Puschkin; die Frau des Generalgouverneurs von Noworossijsk, M. S. Woronzow; Schwester des Generalmajors Graf V. G. Branitsky
Das jüngste Kind des polnischen Magnaten Grafen Xavier Branitsky und Nichten Seiner Durchlaucht Prinz Grigory Potemkin Alexandra Engelhardt Die Familie hatte fünf Kinder, zwei Söhne und drei Töchter. Elizabeth verbrachte ihre Kindheit und Jugend auf dem reichen Anwesen ihrer Eltern in Belaya Tserkov.
Kindererziehung für Alexandra Branitskaya war die Hauptsache im Leben. Alle fünf erhielten eine hervorragende häusliche Erziehung und waren lange Zeit in ihrer Obhut, besonders die Töchter. Aus eigener Erfahrung wusste sie: Je länger die Mädchen den Versuchungen der Hauptstadt und des Hoflebens entzogen waren, desto besser für sie.

Unbekannter Künstler. Porträt von E.K. Voronzowa. (1810er. Podstanitsky-Sammlung)

1807 wurde Elizabeth zusammen mit ihrer Schwester Sophia Trauzeugin. Bald heiratete Sophia einen Offizier der polnischen Truppen Artur Pototsky, während Elizabeth weiterhin mit einer strengen Mutter auf dem Gut lebte. Gustav Olizar erinnerte sich, wie sich Xavier Branitsky einst darüber beklagte, dass es keine guten Bewerber für seine jüngste Tochter gebe:
Pototsky sorgt für sie, aber ich habe beide älteren Töchter für die Pototskys, und vielleicht werden sie sagen, dass ich meine Familie diesem Haus als Eigentum gegeben habe. Allerdings ist es für mich wünschenswert, dass auch meine dritte Tochter so schnell wie möglich eine Polin heiratet, denn nach meinem Tod wird sich meine Frau anders entscheiden.
Alexandra Vasilievna hatte es nicht eilig, ihre jüngste Tochter zu heiraten. Bis zu ihrem 26. Lebensjahr lebte Elizabeth fast ohne Unterbrechung bei ihren Eltern in Belaya Tserkov, obwohl sie seit mehr als zehn Jahren Trauzeugin war.
Anfang 1819 begab sich Gräfin Branitskaya zusammen mit ihrer Tochter auf eine lange Reise durch Europa, hauptsächlich nach Paris. Diese Reise war entscheidend für ihr Schicksal.

George Doe (1781-1829). Gräfin Elisaveta Ksaverevna Vorontsova (1792-1880) (1820)

Vigel F. F. beschrieb die Geschichte der Hochzeit des Grafen wie folgt:

In den Tagen seiner guten Vereinbarung mit Alekseev wiederholte meine Schwester scherzhaft, dass es Zeit für ihn sei zu heiraten, und sprach mit großem Lob mit ihm über die kleinere Branitskaya ... Genau zu dieser Zeit kam Gräfin Branitskaya in Paris an und er , unter dem Vorwand, ein Geschäft zu erledigen, ging dorthin ging. Dort sah er, wenn nicht jung, dann sehr jugendlich, seine Verlobte. Er konnte nicht anders, als sie zu mögen: man kann nicht sagen, dass sie hübsch war, aber niemand außer ihr hatte ein so angenehmes Lächeln, und der schnelle, sanfte Blick ihrer hübschen kleinen Augen durchbohrte ihn. Zudem machte sich durch ihre große Bescheidenheit polnische Koketterie breit, die ihr ihre russische Mutter von Kindesbeinen an beibrachte, was sie noch attraktiver machte.

Auf den Seiten seines Tagebuchs schrieb Mikhail Vorontsov:

Nachdem ich ... das Korps an die Grenze Russlands eskortiert hatte ... kehrte ich im Januar 1819 nach Paris zurück. Dort traf ich Gräfin Liza Branitskaya und hielt ihre Mutter um ihre Hand an. Nachdem ich die Zustimmung erhalten hatte, ging ich im Februar nach London zu meinem Vater, um seinen Segen für die Ehe zu erhalten ...

Die Hochzeit fand am 20. April (2. Mai) 1819 in Paris in der orthodoxen Kirche statt, für beide war es ein glanzvolles Fest. Elizaveta Ksaveryevna brachte ihrem Mann eine riesige Mitgift, Woronzows Vermögen verdoppelte sich fast. Alexandra Branitskaya schenkte allen ihren Töchtern eine bedeutende Mitgift, damit sie später laut Testament die Familiengüter nicht aufteilen, sondern alles ihrem Sohn Vladislav überlassen würde.

Dennoch beschloss Graf Vorontsov nicht ohne zu zögern, die Tochter eines polnischen Magnaten zu heiraten. In seinem Brief an Graf Rostopchin F. V. versprach der Jungvermählte feierlich, keinen einzigen Polen zu seiner staatlichen Tätigkeit zuzulassen. Über die Beziehung zwischen Vorontsov und Gräfin Alexandra Branitskaya schrieb A. Ya. Bulgakov:

Vorontsova liebt wie ein Liebhaber. Sie hat Ehrfurcht vor ihrem Schwiegersohn, aber er liebt sie nicht.

Nach der Hochzeit ließ sich der Junge in Paris nieder und führte dort einen offenen Lebensstil. Sie besuchten aristokratische Salons, lernten berühmte europäische Wissenschaftler, Musiker und Künstler kennen. Im September verließen die Woronzows Paris und kamen im November in Belaja Zerkow an. Nach einem kurzen Aufenthalt dort kamen sie im Dezember in St. Petersburg an, wo Elizaveta Ksaveryevna Anfang 1820 eine Tochter zur Welt brachte, die wenige Tage später starb. K. Ya. Bulgakov schrieb an seinen Bruder:

Am 31. Januar um fünf Uhr nach dem Abendessen wurde Woronzows Tochter Katerina geboren, und zwar bald und sicher. Am nächsten Tag speiste ich mit Graf Michail Semjonowitsch, der sich sehr freute; bei ihnen läuft alles gut ... Der arme Vorontsov genoss das Glück, Vater zu sein, nicht lange; das kind ist schon tot. Wir bedauern aufrichtig Woronzow, seine Frau, den alten Vater, an den es geschrieben wurde ... Letzte Nacht (3. Februar) um 6 Uhr haben wir das Baby in Newski begraben. Puschkin, Vanisha, Loginov, Benkendorf und ich gingen dorthin und ließen den Engel in die Erde hinab. Der arme Woronzow ist sehr aufgebracht. Sie werden es seiner Frau nicht vor zehn Tagen sagen; seine Gesundheit ist die beste. Ihr wurde versichert, dass es unmöglich sei, ein Kind mitzubringen, weil es im Gang kalt sei. Sie stimmte zu, zehn Tage zu warten. Arme Mutter!

Um die Bitterkeit des Verlustes zu lindern, reiste das Ehepaar Woronzow im Juni nach Moskau, dann nach Kiew und im September ins Ausland. Auf Reisen besuchten sie Wien, Venedig, dann Mailand und Verona, von Turin kamen sie nach Paris, Mitte Dezember dann nach London. Im Juni 1821 informierte K. Ya. Bulgakov seinen Bruder:

Graf Michail Semjonowitsch schreibt mir, dass seine Frau am 29. Mai in London sicher eine Tochter zur Welt gebracht hat. Sie heißt Alexandra. Er freut sich, zumal er Angst hatte, dem Beispiel der ersten Geburt zu folgen.

Im Juli nahmen die Vorontsovs an der Krönung von George IV teil und gingen dann zur Gräfin von Pembroke auf das alte Anwesen von Wilton House und dann auf die Gewässer in Lemington.

Laurent Thomas. Michail Semjonowitsch Woronzow (1821, Staatliche Eremitage)

Im Oktober 1821 kehrten die Woronzows nach London zurück, nachdem sie dort 15 Tage geblieben waren (zu dieser Zeit vollendete T. Lawrence das Porträt von M. S. Woronzow), sie fuhren für den Winter nach Paris, wo sie bis Mitte April 1822 blieben . Im Sommer kehrten die Vorontsovs nach Russland zurück und ließen sich in Belaya Tserkov nieder, wo Elizaveta Ksaveryevna im Juli einen Sohn, Alexander, zur Welt brachte.

Pjotr ​​Fedorovich Sokolov (1791-1848) Porträt von E. K. Vorontsova (um 1823)

Nach seiner Rückkehr nach Russland befehligte Woronzow das 3. Infanteriekorps und wurde am 19. Mai 1823 zum Generalgouverneur von Novorossiysk und zum bevollmächtigten Gouverneur der Region Bessarabien ernannt. Das halbjungfräuliche Noworossijsk-Territorium wartete nur auf eine geschickte Hand, um dort landwirtschaftliche und industrielle Aktivitäten zu entwickeln. Vorontsov ist zu Dank verpflichtet: Odessa – eine bisher beispiellose Steigerung seines Handelswerts und eine Steigerung des Wohlstands; Krim - die Entwicklung und Verbesserung der Weinherstellung, der Bau des prächtigen Woronzow-Palastes in Alupka und der ausgezeichneten Autobahn, die an die Südküste der Halbinsel grenzt, der Anbau und die Vermehrung verschiedener Brotsorten und anderer Nutzpflanzen sowie die ersten Experimente in der Forstwirtschaft. Auf seine Initiative hin wurde in Odessa eine landwirtschaftliche Gesellschaft gegründet, an deren Arbeiten Woronzow selbst aktiv beteiligt war. Auch einer der wichtigsten Zweige der Novorossiysk-Industrie, die Zucht von Feinfellschafen, verdankt ihm viel. Unter ihm wurde 1828 die Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer aufgenommen.

K.K. Gampeln. Woronzow MS (1820)

Am 22. Juni (4. Juli) 1823 wurde Elizaveta Ksaveryevna die Kavalleriedamen des kleineren Kreuzes verliehen. Sie kam am 6. September, in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft, zu ihrem Mann nach Odessa und lebte im Landhaus, während das Stadthaus wieder aufgebaut wurde. Im Oktober brachte sie einen Sohn, Semyon, zur Welt und erschien im Dezember in der Gesellschaft.

Um die Voronzow entwickelte sich ein glänzender Hof der polnischen und russischen Aristokratie. Gräfin Elizaveta Ksaveryevna liebte Spaß. Sie selbst und ihre engsten Freunde, Gräfin Choiseul und Olga Naryshkina, nahmen an Amateuraufführungen teil und organisierten die raffiniertesten Bälle der Stadt. Elizaveta Ksaveryevna war eine ausgezeichnete Musikerin, in Odessa hatte sie ihre eigene tragbare Orgel und galt als eine der ersten russischen Interpretinnen auf diesem Instrument.

Elizaveta Ksaveryevna hatte Erfolg bei Männern und war immer von Bewunderern umgeben, zu denen der Dichter A. S. Puschkin zur Zeit seines südlichen Exils (Juni 1823 - Juli 1824) gehörte.

Orest Adamovich Kiprensky (1782-1836) Porträt von Alexander Puschkin (1827, Staatliche Tretjakow-Galerie)

Während der Statthalterschaft des Grafen Woronzow in Chisinau und dann vor seinen Augen in Odessa war Alexander Sergejewitsch Puschkin im Exil (1820-1824). Die Beziehungen zu Woronzow haben nicht sofort geklappt; Der Gouverneur betrachtete den verbannten Dichter in erster Linie als Beamten, gab ihm Anweisungen, die ihm beleidigend erschienen, der Graf wurde zum Gegenstand von Puschkins zahlreichen ätzenden, wenn auch nicht ganz fairen Epigrammen: „Sie sagten dem Zaren einmal, dass endlich ...“, „ Halb mein Herr, halb Kaufmann ... “, „Sänger David, obwohl er klein ist ...“, „Ich weiß nicht wo, aber nicht bei uns ...“; Puschkin macht sich über den Stolz, die Unterwürfigkeit (aus seiner Sicht) und die Anglomanie des Gouverneurs lustig.

Unter den Biographen des Dichters besteht kein Konsens über die Rolle, die Woronzowa im Schicksal des Dichters gespielt hat. Es wird angenommen, dass es Vorontsova war, der von Puschkin Gedichte wie „The Burnt Letter“, „The Rainy Day Extinguished …“, „The Desire for Glory“, „Talisman“, „Behalte mich, mein Talisman …“ gewidmet wurde. Nach der Anzahl der Porträtzeichnungen, die Puschkin mit Vorontsova angefertigt hat, übertrifft ihr Bild alle anderen.

A. S. Puschkin. Gräfin Elisaveta Ksaverevna Vorontsova (1829)

Einige Forscher sprechen über die Liebe "Viereck" Puschkin - Vorontsova - Vorontsov - Alexander Raevsky. Letzterer war ein Verwandter der Gräfin Vorontsova. Nachdem Raevsky einen Termin in Odessa erhalten hatte, ließ er sich als sein Mann im Haus der Vorontsovs nieder. Er war leidenschaftlich in Elizaveta Ksaveryevna verliebt, war eifersüchtig auf sie und machte einmal einen öffentlichen Skandal. Aber um den Verdacht des Grafen von sich abzulenken, benutzte er, wie Zeitgenossen bezeugen, Puschkin.

Graf P. Kapnist schrieb in seinen Memoiren:

Puschkin diente als Tarnung für Raevsky. Der Earl sah ihn misstrauisch an.

Für Puschkin entbehrte Vorontsovas Leidenschaft jeder Berechnung und versprach mehr Tod als Glück. Der Zusammenstoß in Odessa mit Raevsky - mit seiner raffinierten List, unerwarteten List und sogar offenem Verrat - wurde zu einer der schwersten Enttäuschungen im Leben des Dichters.

Anscheinend war es Raevsky, der im Mai 1824 eine demütigende Geschäftsreise für Puschkin „manipulierte“, um Heuschrecken zu bekämpfen. Er überzeugte auch Alexander Sergejewitsch, einen scharfen Brief an Woronzow zu schreiben, in dem er um seine Entlassung bat. Aber Woronzow kam ihm zuvor, indem er einen verräterischen Brief an Kanzler Nesselrode schickte.

„Wenn Graf Vorontsov Grund zur Eifersucht hatte, dann wird sein späteres Verhalten durchaus verständlich und nicht so kriminell, wie es üblich ist zu sagen“, sagt die Literaturkritikerin Nina Zababurova. - Natürlich musste er die Person entfernen, die in sein Familienwohl eingriff ... Natürlich konnte Graf Woronzow die leidenschaftlichen Gefühle des Dichters für seine Frau nicht übersehen. Dies konnte die gegenseitige Antipathie des Generalgouverneurs und des einfachen Beamten seines Amtes nur verstärken. Im März 1824 erschien Puschkins berühmtes Epigramm „Halb mein Herr, halb Kaufmann …“ Offensichtlich hatte sich die Situation im Mai 1824 äußerst verschärft, und in M. S. Woronzows Brief an Nesselrode ertönt unverhohlene Verärgerung. Es scheint, dass ihn die übliche aristokratische Zurückhaltung verändert hat: "... Ich wiederhole meine Bitte - rette mich vor Puschkin: Er mag ein ausgezeichneter Bursche und ein guter Dichter sein, aber ich möchte ihn weder in Odessa noch in Chisinau länger haben ...".

Das Ergebnis im Sommer 1824 war der höchste Befehl, Puschkin unter der Aufsicht der örtlichen Behörden in das Landgut seiner Eltern in die Provinz Pskow zu schicken.

Dow George (George Dawe) Graveur Turner Charles. Vorontsova Elizaveta Ksaverevna (Gräfin) (1829, GLM)
„Sie war schon in den Dreißigern“, erinnert sich Wiegel, „und sie hatte das Recht, immer noch die Jüngste zu sein. Mit angeborener polnischer Frivolität und Koketterie wollte sie gefallen, und niemand konnte es besser als sie. Sie war jung im Geist, jung im Aussehen. Ihr fehlte das, was man Schönheit nennt; aber der schnelle, sanfte Blick ihrer hübschen kleinen Augen drang direkt durch; das Lächeln ihrer Lippen, das ich so noch nie gesehen habe, schien nach Küssen zu rufen.

Es wird angenommen, dass Elizaveta Ksaveryevna am 3. April 1825 Puschkins Tochter Sophia zur Welt brachte. Allerdings sind nicht alle mit dieser Ansicht einverstanden: Als Beweis werden die Worte von V. F. Vyazemskaya angeführt, die zu dieser Zeit in Odessa lebte und „der einzige Vertraute seines (Puschkins) Kummers und ein Zeuge seiner Schwäche“ war, dass das Gefühl, das er damals hatte, Puschkin zu Vorontsova war „sehr keusch. Ja, und im Ernst nur seinerseits.

Autor Lawrence (1769-1830). PORTRÄT DER Gräfin ELIZABETH KSAVERYEVNA WORONTSOWA (1828)

Laurent Thomas. Vorontsova Elizaveta Ksaveryevna (Gräfin) (Puschkin State Museum of Fine Arts) Das Porträt entstand in London während des Aufenthalts der Ehegatten, die den alten Grafen Woronzow, den russischen Botschafter in England, besuchten

G. P. Makogonenko, der der Beziehung zwischen Puschkin und Voronzowa in dem Buch „Die Kreativität von A. S. Puschkin in den 1830er Jahren“ einen ganzen Abschnitt widmete, kam zu dem Schluss, dass der Roman von Voronzowa und Puschkin „ein von Puschkinisten geschaffener Mythos“ sei. Die Biografen von N. N. Pushkina I. Obodovskaya und M. Dementyev glauben, dass die Frau des Dichters, die alle seine Hobbys kannte, seiner Beziehung zu Vorontsova keine Bedeutung beimaß, obwohl sie sehr eifersüchtig war: 1849, nachdem sie Elizabeth Ksaveryevna getroffen hatte An einem der weltlichen Abende unterhielt sie sich herzlich mit ihr und wollte sie der ältesten Tochter des Dichters Maria vorstellen. Es ist bekannt, dass Puschkins Frau 1832 Vorontsova vorgestellt wurde.

Ende 1833 wandte sich Elizaveta Ksaveryevna im Zusammenhang mit der Veröffentlichung eines literarischen Almanachs in Odessa für wohltätige Zwecke an Puschkin mit der Bitte, etwas zur Veröffentlichung zu senden. Der Dichter schickte ihr mehrere Szenen aus der Tragödie und einen Brief vom 5. März 1834:

Gräfin, hier sind einige Szenen aus einer Tragödie, die ich schreiben wollte. Ich wollte dir etwas weniger Unvollkommenes zu Füßen legen; leider habe ich alle meine Manuskripte bereits entsorgt, aber lieber die Öffentlichkeit beleidigt, als Ihren Befehlen nicht zu gehorchen. Darf ich es wagen, Gräfin, Ihnen von dem Glücksmoment zu erzählen, den ich erlebte, als ich Ihren Brief erhielt, bei dem bloßen Gedanken, dass Sie den ergebensten Ihrer Sklaven nicht ganz vergessen haben? Ich verbleibe mit Hochachtung, Gräfin, Ihre demütigste und gehorsamste Dienerin. Alexander Puschkin.

Weitere Briefe von Vorontsova an Puschkin sind nicht erhalten.

Joseph Eduard Teltscher (1801-1837) Porträt der Gräfin Elisaweta Woronzowa (1792-1880) (1830)

Der Name von Elizaveta Ksaveryevna erscheint in der Don-Juan-Liste. Als Puschkin am 1. August 1824 Odessa verließ, überreichte Woronzowa ihm zum Abschied einen Ring. Der Biograf des Dichters, P. I. Bertenev, der Vorontsova persönlich kannte, schrieb, dass sie bis ins hohe Alter warme Erinnerungen an Puschkin bewahrte und seine Werke jeden Tag las. Für sie waren die Erinnerungen an ihre Jugend mit ihm verbunden.

Raevskys Romanze mit Elizaveta Ksaveryevna hatte eine ziemlich lange Fortsetzung. Nach Puschkins Abreise aus Odessa blieb Mikhail Vorontsovs Haltung gegenüber Alexander Raevsky einige Zeit freundlich. Raevsky besuchte oft Belaya Tserkov, wo Vorontsova auch mit ihren Kindern war. Ihre Verbindung war bekannt, und Graf Woronzow konnte nicht anders, als darüber zu raten.

Porträt von Alexander Nikolaevich Raevsky (1820)

Mit Hilfe von Puschkin gelang es Raevsky eine Zeit lang, seinen Verdacht von sich abzuwenden. Vielleicht war Alexander Raevsky der Vater der Tochter von Elizabeth Ksaveryevna. Graf Woronzow wusste, dass die kleine Sophia nicht sein Kind war. In seinen Memoiren, die er für seine Schwester auf Französisch verfasst hat, listet Woronzow alle Geburtsdaten der Kinder auf, nur die Geburt von Sophia im Jahr 1825 erwähnt er nicht in den Notizen.

Anfang 1826 wurde Raevsky wegen des Verdachts der Beteiligung an der Verschwörung der Dekabristen in Belaya Tserkov verhaftet, aber bald mit einer Entschuldigung freigelassen und kehrte im Herbst nach Odessa zurück, um bei seiner Geliebten zu sein. Aber Elizaveta Ksaveryevna entfernte ihn von ihr. Anfang 1827 reisten die Woronzows nach England, um die Gesundheit von Michail Semjonowitsch zu verbessern.

Anfang 1828 kehrten sie nach Odessa zurück, Elizabeth Xavierina mied Raevsky weiterhin. Raevsky fing an, seltsam zu spielen und sich Handlungen zu erlauben, die eindeutig unanständig sind.

Im Juni 1828 brach ein lauter Skandal aus. Zu dieser Zeit empfingen die Woronzows Kaiser Nikolaus I. und seine Frau in Odessa. Die Gäste lebten im luxuriösen Palast der Vorontsovs am Primorsky Boulevard. Eines Tages ging Elizabeth Xaveryena von ihrer Datscha aus zu Kaiserin Alexandra Feodorovna. Unterwegs wurde Vorontsovas Wagen von Alexander Raevsky angehalten, der eine Peitsche in der Hand hielt, und begann unverschämt mit ihr zu sprechen und rief ihr dann zu:

Pass gut auf unsere Kinder auf... (oder)... unsere Tochter.

Aquarell von N. I. Alekseev. Elizaveta Ksaveryevna Vorontsova (1792-1880) mit ihrer Tochter Sofia Mikhailovna (1825-1879), verheiratet. Schuwalova. (Ende der 1840er Jahre)

Die dreijährige Sofya Raevsky betrachtete sein Kind. Der Skandal war unglaublich. Graf Woronzow verlor erneut die Beherrschung und beschloss unter dem Einfluss des Zorns, einen Schritt zu tun, der völlig unerhört war; er, der Generalgouverneur von Noworossija, reichte als Privatperson beim Polizeichef von Odessa eine Beschwerde gegen Raevsky ein, der seiner Frau keinen Durchgang gewährte. Aber Woronzow kam bald zur Vernunft. Als er erkannte, dass eine offizielle Beschwerde ihn lächerlich machen könnte, griff er zu einem anderen Mittel, und drei Wochen später erhielt er aus St. Petersburg einen kaiserlichen Befehl zur sofortigen Ausweisung von Raevsky nach Poltawa, weil er gegen die Regierung gesprochen hatte. Also hat Raevsky für immer mit Vorontsova Schluss gemacht.

Die Geschichte mit Raevsky wurde lange in Moskau und St. Petersburg besprochen. Im Dezember 1828 schrieb A. Ya. Bulgakov an seinen Bruder:

Gestern war meine Frau bei Schtscherbinina, die sagte, dass Woronzow durch die Ihnen bekannte Geschichte der Gräfin getötet wurde, dass er um seines Vaters und der alten Frau Branitskaya willen alles in sich behält, aber dass sein Familienglück verloren gegangen ist . Das regt mich sehr auf ... Ich will es immer noch nicht glauben ... Wer ist es wert, glücklich zu sein als Woronzow? ... Aber dieser Dorn in der sensiblen Seele, was Woronzow ist, ist schrecklich!

Im Familienleben der Vorontsovs lief nicht alles reibungslos. Graf Michail Semjonowitsch Voronzow hatte eine Affäre mit der besten Freundin seiner Frau und Geliebten des Gutshofs Miskhor auf der Krim Olga Stanislawowna Naryschkina, geb. Potocka (1802-1861).

Henri-Francois Riesener (1767-1828) Olga Stanislavovna Pototskaya (1802-1861), seit 1824 Ehefrau von L. A. Naryshkina (1820er Jahre)

In der Welt glaubte man, Woronzow habe 1824 die Ehe von Olga Pototskaya mit seiner Cousine arrangiert Lew Naryschkin um seine eigene Affäre mit ihr zu vertuschen. Schon vor der Heirat hatte Olga Pototskaya eine Affäre mit P. D. Kisseljow, verheiratet mit ihrer älteren Schwester Sophia. Sophia konnte den Verrat nicht vergeben, obwohl sie ihren Ehemann ihr ganzes Leben lang liebte, aber getrennt von ihm lebte.

Graf Vorontsov übernahm nicht nur viele Kosten für die Aufrechterhaltung von Miskhor, sondern bezahlte auch Naryshkins Spielschulden. 1829 wurde das lang erwartete Kind der Naryshkins geboren, ein Mädchen namens Sophia.

Paul Delaroche (1797-1856) Shuvalova Sofia Lwowna(1829-1894), Tochter von L.A. Naryshkin und OS Pototskaya (1853), war verheiratet mit (1819-1900), Kammerherr

Böse Zungen behaupteten, sie sei die Tochter von Michail Woronzow. In der Tat hatte Sofya Lvovna Naryshkina eine viel größere Ähnlichkeit mit Woronzow als seine eigenen Kinder. Porträts von Olga Stanislavovna und ihrer Tochter wurden immer unter den rein persönlichen Gegenständen von Woronzow aufbewahrt und standen sogar auf dem Schreibtisch des Front Office des Alupka-Palastes.

1834 schrieb Puschkin in sein Tagebuch, dass er von dem Beamten Ya. D. Bologovsky gehört hatte, der aus Odessa gekommen war:

Bolchowski erzählte mir, Woronzow sei laut einem Brief von Kotljarewski (dem Helden) der Kopf gewaschen worden. Er spricht sehr böse über das Leben in Odessa, über Graf Woronzow, über seine verführerische Verbindung mit O. Naryschkina usw. etc. - Er lobt Gräfin Vorontsova sehr.

I. Solferini, Vorontsova E.K. (1834)

Nachdem Michail Voronzow den Posten des Gouverneurs übernommen hat, beginnt er, riesige Ländereien auf der Krim zu kaufen, insbesondere an der Südküste. Bis 1823 besaß er Ländereien in Martyan, Ai-Danil, Gurzuf. 1824 erwirbt Woronzow Alupka und beschließt, es zu seiner Sommerresidenz zu machen. Der Palast in Alupka, ein echtes Schloss im romantischen Stil, wegen seiner Schönheit und des Luxus der Dekoration, wegen des prächtigen Parks, der ihn umgibt, wurde von allen, die jemals hier waren, begeistert erinnert.

Elizaveta Ksaveryevna kümmerte sich um die gesamte künstlerische Dekoration des Palastes und des Parks. Mit einem feinen künstlerischen Geschmack, der im Schoß eines der schönsten Parks Europas (Alexandria (Arboretum)) aufgewachsen ist, versuchte sie, sich in die kleinsten Details der in Alupka geschaffenen Landschaften zu vertiefen. 1837 während einer Reise in den Süden von Russland, Nikolaus I., Alexandra Fedorovna und ihre älteste Tochter, Prinzessin Maria. Während einer spontanen Aufführung, die zu Ehren der Gäste aufgeführt wurde, ersetzte Gräfin Vorontsova, die Klavier spielte, das Orchester

Das Leben der Woronzows in einem Palast am Meeresufer, so Vigel, könne mit dem Leben eines "regierenden deutschen Herzogs" verglichen werden. Die Türen ihres Palastes standen der örtlichen Gesellschaft weit offen, und nicht nur Vertreter des Adels und der Beamten, sondern auch ausländische Kaufleute und Bankiers durften zu luxuriösen Bällen und Empfängen. Mit ihrer unveränderlichen Freundlichkeit, ihrem Luxus an Kleidern und Schmuck überschattete Elizaveta Ksaveryevna die ehemaligen weltlichen „Königinnen“ von Odessa, Gräfin Guryev und Langeron, und war für sie ein „scharfes Messer im Herzen“.

Im Gefolge der Woronzows befanden sich viele Künstler. Die Vorontsovs unterstützten den Theaterdekorateur A. Nannini, den Architekten G. Toricelli, den Künstler N. Cherentsov, K. Bossoli, I. Aivazovsky, G. Lapchenko, K. Galpern. Auf eigene Kosten wurden sie ausgebildet, ins Ausland geschickt, ermutigt durch Befehle und Empfehlungen an andere.

Die Woronzows nutzten jede Reise außerhalb Russlands, um neue Gemälde, Bücher und archäologische Raritäten zu erwerben.

George Hayter (1792-1871) Porträt von Elzbieta Branicka-Woroncow (1792-1880) (1839, State Hermitage Museum)

Im Herbst 1826 nahm Woronzow zusammen mit Ribopierre am Kongress der autorisierten Vertreter in Akkerman teil, um die Beziehungen zwischen Russland und der osmanischen Pforte zu regeln.
Für die erfolgreiche Führung dieser Verhandlungen mit günstigen Bedingungen für Russland wurde er mit den Diamantabzeichen des St. Alexander-Newski-Ordens ausgezeichnet.
Die Türkei machte jedoch die von den Alliierten geforderten Zugeständnisse nicht, und im Frühjahr 1828 erklärte Russland der Türkei den Krieg. Nikolaus I. befiehlt den russischen Truppen in Bessarabien, in türkische Besitztümer einzudringen, und am 16. August 1828 verlässt Woronzow Odessa in Richtung Kriegsgebiet bei Varna. Am 29. September besetzten russische Truppen alle Bastionen der Festung, die zuvor niemand einnehmen konnte. Für diese Operation erhielt M. S. Vorontsov ein mit Diamanten übersätes goldenes Schwert mit der Aufschrift: "Für die Eroberung von Varna". Im Feldzug von 1829 erhielten die in der Türkei operierenden Truppen dank der Unterstützung von Woronzow kontinuierlich die notwendigen Vorräte. Die aus der Türkei eingeschleppte Pest drang vor allem aufgrund der energischen Maßnahmen Woronzows nicht tief in das Russische Reich ein.
1834 wurde Graf Vorontsov für unermüdliche Zivilarbeit und militärische Verdienste mit dem Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen ausgezeichnet. Er wurde der dritte in der Familie Woronzow, dem diese höchste russische Auszeichnung verliehen wurde.

Stich eines unbekannten deutschen Künstlers, Mikhail Semenovich Woronzow (1845-1852)

Am 27. November 1844 erhielt Woronzow, der sich in Alupka aufhielt, eine persönliche Nachricht des Kaisers, in der er ihn über die Verschärfung der Situation im Kaukasus informierte, wo ein Anführer unter den uneinigen Stämmen erschien und alle unter seinem Kommando versammelte .
Anführer der Bergsteiger wurde Imam Schamil – ein listiger und mutiger Mann, der die fanatischen Bergsteiger unter seiner religiösen Autorität vereinte und in der erfolgreichen Kriegsführung mit den Russen ein gewisses militärisches Talent entdeckte.
Kaiser Nikolai Pawlowitsch betonte in einem Brief an Woronzow, dass er angesichts seines besonderen Respekts für ihn die Meinung des Grafen zu dieser Angelegenheit wissen und erst dann den Befehl zu seiner Ernennung veröffentlichen wolle. Woronzow war damals in seinem 63. Lebensjahr. Nachdem Mikhail Semenovich den Brief gelesen hatte, äußerte er die Worte, die den Hauptsinn des Lebens des Grafen enthielten: "Ich wäre kein Russe, wenn ich es nicht wagen würde, dorthin zu gehen, wo der Zar es befiehlt." So wurde er Oberbefehlshaber der russischen Truppen im Kaukasus und gleichzeitig Gouverneur des Kaukasus mit unbeschränkten Vollmachten, ohne aus der Kontrolle über Noworossien und Bessarabien entlassen zu werden.
Am 7. März 1845 verließ Mikhail Semenovich Odessa zu seinem neuen Ziel und kam zwei Wochen später in Tiflis an.
Als er am 25. März 1845 in Tiflis ankam, ging er bald zur linken Flanke der kaukasischen Linie, um das Kommando über die Truppen zu übernehmen, die sich auf einen Feldzug gegen Schamil vorbereiteten. Nach der Besetzung von Andia, die mit den größten Schwierigkeiten behaftet war, zogen die Truppen unter der persönlichen Führung von Woronzow in die vorübergehende Residenz von Shamil - dem Dorf Dargo. Die Eroberung dieses Punktes und insbesondere die weitere Bewegung durch die dichten Ichkerian-Wälder war von großen Gefahren und enormen Verlusten begleitet. Die als "Sukharnaya" oder "Darginskaya" bekannte Expedition erreichte das Ziel tatsächlich nicht, da Shamil das Dorf sicher verließ und das Dorf selbst niedergebrannt wurde, bevor sich die russischen Truppen näherten. Der rückständige Konvoi wurde zerstört und ein weiterer Rückzug führte zum Verlust des größten Teils der Abteilung. So sprach der Augenzeuge Arnold Lvovich Zisserman über diese Ereignisse:

Welchen Eindruck der Ausgang der ganzen großen Expedition von 1845 auf unsere Truppen, auf die uns ergebene christliche Bevölkerung Transkaukasiens und auf die feindselige muslimische Bevölkerung gemacht hat, kann sich jeder vorstellen. Über den Triumph von Shamil und den Hochländern gibt es nichts zu sagen. Ohne Graf Woronzow, der das große Vertrauen und den Respekt des Zaren Nikolai Pawlowitsch genoss und der über dem Einfluss der Intrigen selbst des mächtigen Tschernyschew stand, wäre seine Karriere im Kaukasus wahrscheinlich mit dem Ende von die Expedition ...

Nikolai Danilevsky (1822-1885). Porträt von Prinz Vorontsov Caucasus und seinen Bergbewohnern in ihrer aktuellen Position (1846)

Gerüchten zufolge fand Woronzow nach seiner Rückkehr nach Tiflis im Briefkasten seines Büros einen anonymen Brief mit folgendem Inhalt:

Hey, du Hund Woronzow! Möge Allah dir die Beine brechen, deine Hände abschneiden, deine Augen blenden und deine Zunge stumm machen. Du hast Unglück über uns gebracht. Wegen Ihres Unglücks sind fünf Katastrophen über uns gekommen. Sie haben die meisten unserer Männer getötet und sie zum Ort des Todes gefahren. Wir wurden von der Cholera befallen. Heuschreckenschwärme stürzten auf uns herab und brachten eine Hungersnot über uns. Es gab ein starkes Erdbeben, das Häuser und einige Dörfer zerstörte. Und das alles wegen Ihres Unglücks. Wir haben uns über Ihre Ankunft gefreut und uns über Sie gefreut und drei Millionen umsonst ausgegeben.

Trotz des Scheiterns wurde Woronzow im August 1845 für den Feldzug gegen Dargo in die Fürstenwürde erhoben.

Edmund Spencer, Travels in Circassia, Krim-tartary, &c: einschließlich einer Dampffahrt auf der Donau, von Wien nach Konstantinopel und rund um das Schwarze Meer

1848 wurden zwei Festungen von Dagestan, die Dörfer Gergebil und Salty, eingenommen.

Im selben Jahr wurde durch die Bemühungen von Vorontsov und auf seine Initiative hin der kaukasische Bildungsbezirk gegründet, die Hafenstadt Yeisk wurde gegründet.

Das ständige Reisen durch ungesunde Gegenden brach den Prinzen. 1851 erkrankte er an Fieber, das schließlich seine Kräfte schwächte und ihn an Ruhe denken ließ. Zu Beginn des Jahres 1852, als der 50. Jahrestag von Woronzows Militärdienst gefeiert wurde, wurde seiner Fürstenwürde durch das Reskript von Nikolaus I. der Titel "Höchster Gelassener" hinzugefügt.

Lithographie nach dem Original von C. Blaas. PORTRÄT DER Gräfin ELIZABETH KSAVERYEVNA VORONTSOVA (1852)
Selbst im Alter von 60 Jahren, so Sollogub, könne sie Männern schwindelig machen: „Klein, mit etwas großen und unregelmäßigen Gesichtszügen war Prinzessin Elizaveta Ksaveryevna dennoch eine der attraktivsten Frauen ihrer Zeit. Ihr ganzes Wesen war von einer so sanften, charmanten, weiblichen Anmut, einer solchen Freundlichkeit, einem so strengen Elan durchdrungen, dass es leicht ist, sich selbst zu erklären, wie sich Menschen wie Puschkin und viele, viele andere ohne Erinnerung in Prinzessin Vorontsova verliebten.
Sie beteiligte sich rege am künstlerischen Leben von Odessa, in der 1865 gegründeten Odessa Society of Fine Arts, die Künstler und Musiker vereinte.

Zu Beginn des Jahres 1853 bat Woronzow, der einen extremen Kraftverlust verspürte, den Souverän, ihn von seinem Posten zu entlassen, und verließ Tiflis am 25. März (6. April).

Villevalde Bogdan Pawlowitsch. Fürst Michail Semjonowitsch Woronzow (1856)

Woronzow Michail Semenowitsch (Höchster Fürst)

Woronzow Michail Semenowitsch (Stich) (1856)

Im Sommer 1855 zogen Mikhail Semenovich und seine Frau Elizaveta Ksaveryevna nach St. Petersburg, und im August 1856, als die Krönung von Alexander II. In Moskau stattfand, kamen die Großherzöge zum kranken Woronzow und überreichten das Reskript des Kaisers zur Verleihung auf ihm der höchste militärische Rang eines Generals - Feldmarschall und mit Diamanten geschmückter Feldmarschallstab. Aber er hatte noch etwas mehr als zwei Monate zu leben. Von seiner Frau nach Odessa gebracht, starb der Gelassene Fürst, der in den letzten Jahren besonders schwer unter Fieberanfällen litt, die ihn quälten, am 6. November im Alter von 75 Jahren an einem Schlaganfall.

Am 10. November waren die Straßen von Odessa überfüllt mit Menschen, die den Trauerzug zur Verklärungskathedrale verabschiedeten. Dort, in der Krypta, wurde Seine Durchlaucht Fürst Michail Semenowitsch Woronzow mit großen Ehren begraben. Odessaner aller Nationalitäten und Religionen betrauerten den Tod eines angesehenen und geliebten Würdenträgers. Alle erinnerten sich an die großzügige Wohltätigkeit des Verstorbenen und seiner Frau, die aus ihrem eigenen Vermögen rund drei Millionen Rubel für wohltätige Zwecke gespendet hatten. Viele Jahre lang wurden unter den Soldaten der russischen Truppen im Kaukasus Geschichten über die Einfachheit und Zugänglichkeit des Obersten Gouverneurs aufbewahrt. Nach dem Tod des Prinzen entstand dort ein Sprichwort: "Gott ist hoch, weit weg vom Zaren, aber Woronzow ist gestorben."
Am 9. November 1863 wurde in Odessa ein Denkmal für Woronzow feierlich eröffnet, das mit Spenden von Bürgern des Russischen Reiches errichtet wurde. Der erste Beitrag zum Fonds für den Bau des Denkmals in Höhe von dreitausend Rubel wurde von Kaiser Alexander II. Aus eigenen Mitteln geleistet.

In Tiflis (mit Mitteln aus freiwilligen Spenden der Stadtbevölkerung) und Berdjansk wurden ihm Denkmäler errichtet.

Berdjansk

Vorontsov und seine Frau, Elizaveta Ksaveryevna Vorontsova, die am 15. (27.) April 1880 in Anerkennung ihrer Verdienste um Odessa aufgrund ihres frommen Lebensstils und ihrer zahlreichen Werke der Barmherzigkeit starben, wurden mit Ehren in der Verklärungskathedrale von Odessa begraben. 1936 wurde die Kathedrale jedoch von den Bolschewiki zerstört, das Grab entweiht und die Asche der Woronzows einfach auf die Straße geworfen. Gleichzeitig wurde die Metallkapsel mit der Asche des Prinzen geöffnet und wertvolle Waffen und Orden gestohlen. Danach begruben die Bürger die Überreste von Woronzow heimlich auf dem Sloboda-Friedhof in Odessa.

Im Jahr 2005 beschloss der Stadtrat, die Asche der Woronzows in der Unterkirche der wiederbelebten Verklärungskathedrale umzubetten. Agafangel, Metropolit von Odessa und Izmail, gab auch seinen Segen für die Überführung der Asche der Eheleute Woronzow vom Friedhof Sloboda. Die Umbettungszeremonie fand am 10. November 2005 statt.

Die Zeremonie der Umbettung der sterblichen Überreste der Eheleute Woronzows in Odessa (Trauerzug; Militärparade; Denkmal für M.S. Woronzow)

M. S. Vorontsov am Denkmal "1000. Jahrestag Russlands" in Weliki Nowgorod

1.1.2.4.4.5.1.1. Katerina (1820—1820)

1.1.2.4.4.5.1.2. Alexandra (17.05.1821 — 22.09.1830)

1.1.2.4.4.5.1.3. Alexander

1.1.2.4.4.5.1.4. Der heiterste Prinz Semjon Michailowitsch Woronzow(1823-1882) - General der Infanterie, Teilnehmer an den Feldzügen im Kaukasus
Ausgebildet am Odessa Richelieu Lyceum, von dem er 1842 mit dem Recht auf den Rang der XII. Klasse entlassen wurde und im selben Jahr in den Dienst der Abteilung für Außenbeziehungen des Außenministeriums trat. 1845 wurde er zum Kollegialsekretär befördert und seinem Vater zur Verfügung gestellt, der gleichzeitig das Amt des Gouverneurs des Kaukasus erhielt.

Semjon Michailowitsch Woronzow

Von Beginn seines Aufenthalts im Kaukasus an nahm Vorontsov Jr. an Feldzügen gegen die Bergsteiger teil und wurde 1846 für seine Auszeichnung im Dargin-Feldzug mit der Verleihung des Titels Kammerjunker zum Titularberater befördert.

Am 2. Oktober 1847 wechselte Woronzow vom Staatsdienst zum Militär, wurde als Stabskapitän in das Preobraschenski-Leibgarder-Regiment aufgenommen und zum Adjutantenflügel ernannt. Im selben Jahr war er in der Nähe von Gergebil und Saltami geschäftlich tätig und erhielt Anfang 1848 den St. Vladimir 4. Grad mit einem Bogen. Im Feldzug von 1849 agierte er ebenfalls mit Auszeichnung und wurde zum Hauptmann und fast sofort zum Oberst befördert, am 6. Oktober erhielt er einen goldenen Halbsäbel mit der Aufschrift „Für Tapferkeit“ und wurde danach zum Kommandeur der Kurinsky ernannt Jäger-Regiment.

Am 1. Februar 1852 wurde Woronzow der St. Georg 4. Grades (Nr. 8839 nach der Kavaliersliste von Grigorovich - Stepanov)

Als Vergeltung für die Differenz, die im Januar 1852 in Fällen gegen die Highlanders geleistet wurde, die unter der persönlichen Führung von Shamil standen.

Während des Krimkrieges war Woronzow in den Reihen der Armee und nahm wiederholt an Angelegenheiten mit den Anglo-Franzosen in der Nähe von Sewastopol teil, wo er verwundet wurde. Für Auszeichnungen wurde er mit dem St. Stanislav 1. Grad mit Schwertern (1855) und St. Vladimir 3. Klasse mit Schwertern (1856); Am 6. Dezember 1856 wurde er zum Generaladjutanten ernannt.