11. Befreiung der Moonsund-Inseln. Moonsund-Operation 26. September - 24. November 1944

Operative Zusammenfassung für den 1. September 1944 Am 1. September kämpften unsere Truppen westlich und südlich der Stadt PLOYESTI vor und besetzten mehr als 60 Siedlungen, darunter die großen Siedlungen KATINA, NEDELJA, DERMENESHTI, BEKENESHTI, BUZHORYANKA, ZHOITSA,

Operative Zusammenfassung für den 14. September 1944 Am 14. September eroberten unsere Truppen westlich der Stadt LOMZHA infolge von Kämpfen eine wichtige Festung der deutschen Verteidigung am linken Ufer des Flusses NAREV, die Stadt NOVOGRUD Truppen der 1. WEISSRUSSISCHEN Front infolge längerer und

Operative Zusammenfassung für den 15. September 1944 Am 15. September rückten unsere Truppen nördlich von PRAG zusammen mit Einheiten der 1. polnischen Armee in hartnäckigen Kämpfen vor und eroberten die Siedlungen RYNYA, BYALOBRZHEGI, ALEKSANDRUV, IZABELIN, STANISLAVUV, CHARNA STROUGA, MARKI ,

Zusammenfassung der Operation vom 16. September 1944 Am 16. September besetzten unsere Truppen nördlich von PRAG zusammen mit Einheiten der 1. Polnischen Armee die Siedlungen KOBYALKA, SHAMOTSIN, MANKI, BRZHEZYNY, PELYDOVIZNA.In Nordsiebenbürgen haben unsere Truppen gemeinsam vorgegangen mit

Zusammenfassung der Operationen vom 17. September 1944 Am 17. September schlugen unsere Truppen westlich der Stadt IELGAVA (MITAVA) die Angriffe großer feindlicher Infanterie und Panzer zurück und verursachten schwere Verluste an Arbeitskräften und Ausrüstung.In Nordsiebenbürgen handelten unsere Truppen gemeinsam mit

Operative Zusammenfassung für den 18. September 1944 Am 18. September wehrten unsere Truppen westlich der Stadt IELGAVA (MITAVA) erfolgreich die Angriffe der feindlichen Infanterie und Panzer ab.Im Süden und Südosten der Stadt SANOK rückten unsere Truppen mit Kämpfen vor eroberte das regionale Zentrum

Operative Zusammenfassung für den 19. September 1944 Truppen der 3. BALTISCHEN Front, die in die Offensive gingen, durchbrachen die feindliche Verteidigung und eroberten am 19. September eine mächtige Festung der deutschen Verteidigung in Südestland? Stadt und wichtiger Eisenbahnknotenpunkt VALGA, sowie

Operative Zusammenfassung für den 20. September 1944 Truppen der LENINGRAD-Front, die aus dem Gebiet nördlich von TARTU in die Offensive gingen, durchbrachen die stark befestigte feindliche Verteidigung und rückten in vier Tagen offensiver Kämpfe bis zu 70 Kilometer vor und erweiterten den Durchbruch auf 120

Operative Zusammenfassung für den 21. September 1944 Am 21. September in Richtung TALLIN eroberten die Truppen der LENINGRAD-Front, die die Offensive entwickelten, die Stadt und den Knotenbahnhof RAKVERE und besetzten auch mehr als 300 andere Siedlungen mit Kämpfen, darunter

Operative Zusammenfassung für den 22. September 1944 Haben die Truppen der LENINGRAD-Front nach einer schnellen Offensive am 22. September einen wichtigen Flottenstützpunkt und einen großen Hafen an der Ostsee erobert? die Hauptstadt von Sowjetestland, die Stadt TALLINN (REVEL), und ebenfalls besetzt

Operative Zusammenfassung für den 23. September 1944 Die Truppen der LENINGRAD-Front, die die Offensive entwickelten, eroberten am 23. September den wichtigen Hafen im Golf von Riga, die Stadt Pärnu (PERNOV) und eine große Autobahnkreuzung im südlichen Teil Estlands , die Stadt und der Bahnhof VILJANDI und

Operative Zusammenfassung für den 24. September 1944 Am 24. September eroberten Schiffe und Einheiten der Rotbanner-BALTIC-Flotte den wichtigen Marinestützpunkt an der Ostsee, die Stadt PALDISKI (Port BALTIC).Während des 24. September südwestlich und südlich der Stadt Paldiski TALLIN, unsere Truppen,

Der Erfolg unserer Offensive in Weißrussland zwang die deutsche Führung, Ende Juni und Anfang Juli eine beträchtliche Anzahl von Formationen aus anderen Abschnitten der sowjetisch-deutschen Front, darunter acht Infanterie- und eine Panzerdivision aus dem Baltikum, in die Heeresgruppe Mitte zu verlegen. Gleichzeitig wurden die 122. Infanteriedivision und die 330. Sturmgeschützbrigade von der Narva OG nach Finnland verlegt. Dies schuf günstige Bedingungen für den Ausbau der Front der strategischen Offensive der sowjetischen Truppen und insbesondere die Beauftragung der baltischen und der Leningrader Front, um die Niederlage des Feindes in den Gebieten Narva, Pskow, Rezekne zu verhindern weitere Verlegung seiner Divisionen nach Weißrussland und Finnland und Eroberung der Rakvere-Linie, Tartu, Gulbene, Rezekne, Daugavpils. Später sollten die Streitkräfte der 2. und 1. Ostseefront eine Offensive in Richtung Riga entwickeln, um die Hauptkräfte der Heeresgruppe Nord vom Rest der deutschen Armee abzuschneiden. Die 3. Weißrussische Front sollte Vilnius den Hauptschlag versetzen, die litauische Hauptstadt befreien und dann zum Neman gehen.

Bis zum 10. Juli, als unsere Offensive in Richtung Baltikum begann, hatten die Leningrader, 3. und 2. Ostseefront 67 Schützendivisionen und 6 befestigte Gebiete, ein Panzerkorps, vier separate Panzerbrigaden, 9 Artilleriedivisionen, 17 separate Artillerie- und Mörserbrigaden und 9 Luftdivisionen. Im Streifen vom Finnischen Meerbusen bis zur Diena standen ihnen 30 Divisionen der Heeresgruppe Nord gegenüber.

Die Offensive unserer Truppen im Baltikum führte zu einer Reihe aufeinanderfolgender Frontalschläge. Am 10. Juli gingen die Truppen der 2. Baltischen Front als erste in die Offensive, am 17. Juli schloss sich die 3. Baltische Front der Offensive an und am 24. Juli die Truppen der Leningrader Front.

Die Entfaltungsoperationen der Fronten gingen nur langsam voran. Der Feind, der die sehr günstigen Bedingungen des bewaldeten und sumpfigen Geländes nutzte, leistete den vorrückenden Truppen, die nicht über genügend Artillerie mittleren und großen Kalibers verfügten, hartnäckigen Widerstand. Auch Munition fehlte.

In den südlichen Regionen Litauens rückten Truppen der 3. Weißrussischen Front in Richtung Vilnius-Kaunas vor. Bereits am 13. Juli befreiten sie die Hauptstadt der litauischen SSR, die Stadt Vilnius, von den deutschen Eindringlingen, am 1. August Kaunas und erreichten später die Grenze Litauens zu Ostpreußen.

Die Hauptereignisse im Baltikum spielten sich im Juli-August in den Angriffszonen der drei baltischen Fronten ab. Die Truppen der 1. Baltischen Front, die in Richtung Siauliai und Riga vorrückten, erreichten vom 7. bis 9. Juli die Ostgrenze Litauens, überquerten die Eisenbahnlinie Daugavpils-Vilnius und legten den Grundstein für die Befreiung der sowjetischen Ostsee. Bis Mitte Juli befreiten die Truppen der Front einen bedeutenden Teil der litauischen SSR und wehrten zwischen dem 15. und 19. Juli starke feindliche Gegenangriffe auf die Annäherungen an Daugavpils und Panevezys ab, wo das Kommando der Nordgruppe einen Teil seiner Streitkräfte von der Litauischen SSR absetzte Region Pskow und im Süden. Am 20. Juli nahmen die Truppen der 1. Ostseefront ihre Offensive wieder auf und begannen, sich schnell in Richtung Riga und Siauliai zu bewegen. Am 27. Juli wurde die litauische Großstadt Siauliai befreit, wodurch die für den Feind wichtige Eisenbahnstrecke Riga-Siauliai-Kenigsberg unterbrochen wurde. Am 31. Juli erreichte das 3. Garde-Mechanisierte Korps der 1. Baltischen Front den Golf von Riga im Gebiet Tukums, was zu einem vorübergehenden Verlust der Landverbindungen der Heeresgruppe Nord durch die Deutschen führte, die es mit Ostpreußen verband.

So befanden sich bereits Ende Juli die Truppen der 1. Baltischen Front in der Nähe von Riga aus dem Süden und Südwesten. Die Armeen der 2. und 3. baltischen Front kämpften weiter mit den hartnäckigen Truppen der 18. und 16. deutschen Armee auf den Linien 150-250 km von Riga entfernt. In einer solchen Situation bot sich eine zweckmäßige Entscheidung an - die Truppen der 1. Baltischen Front zu verstärken, einen Teil der Streitkräfte der 2. Baltischen Front in ihrer Zone am linken Ufer der westlichen Dwina zu besetzen und den stärksten Schlag zu versetzen den Feind von dort, um den Erfolg der 1. Baltischen Front im Raum Riga zu festigen. Eine solche Entscheidung wurde jedoch vom Obersten Kommando zu diesem Zeitpunkt nicht getroffen. Die Truppen aller drei baltischen Fronten erfüllten weiterhin ihre Aufgaben in der bisherigen Kräftegruppe und rückten in konvergierenden Richtungen auf Riga vor, um den Feind aus der Ostsee zu verdrängen.

Die deutsche Führung suchte fieberhaft nach Auswegen aus der schwierigen Situation, in der sich die Heeresgruppe Nord befand. Hitler entließ Generaloberst Frisner vom Posten des Kommandeurs der Heeresgruppe Nord, da er es versäumt hatte, die Verteidigung der baltischen Staaten zu organisieren. Stattdessen wurde am 24. Juli Generaloberst Scherner ernannt.

Im August entwickelte sich die akuteste Situation in der Zone der 1. Ostseefront. Das feindliche Kommando, das sechs Infanterie-, sechs Panzerdivisionen und zwei Brigaden gegen die zum Meer durchgebrochenen sowjetischen Truppen konzentriert hatte, startete einen starken Gegenangriff aus den Gebieten westlich von Riga und Siauliai. Dem Feind gelang es, die Fronttruppen von der Küste des Golfs von Riga zurückzudrängen und die Kommunikation zwischen den Heeresgruppen "Nord" und "Mitte" wiederherzustellen.

Zu dieser Zeit rückten die Truppen der 2. und 3. Baltischen Front erfolgreich in Richtung Riga vor. Die 2. Baltische Front nahm die Feindseligkeiten am 1. August wieder auf. Während der ersten zehn Tage, als er durch das sumpfige, sumpfige Tiefland vorrückte, rückte er 60 km vor. Am 13. August wurde die Stadt Madona befreit. Am 28. August waren die Fronttruppen, die die Linie von Gulbene, Gostini, erreicht hatten, 90 km von Riga entfernt. Während der Überquerung des Flusses Aiviekste und in den anschließenden Offensivkämpfen zeigten die Soldaten des 130. Lettischen Schützenkorps hohes Kampfgeschick und Massenheldentum. Das sowjetische Kommando schätzte die Kampferfolge der lettischen Soldaten sehr. 1745 Soldaten und Offiziere dieses Korps wurden mit staatlichen Auszeichnungen ausgezeichnet.

Die 3. Baltische Front, die am 10. August die Tartu-Operation gestartet hatte, rückte erfolgreich in Richtung Tartu und Valga vor. Am 25. August wurde die estnische Stadt Tartu befreit und die Eisenbahnlinie Tartu-Valga unterbrochen, die die Verbindung zwischen der in Estland befindlichen Task Force Narva und den übrigen Streitkräften der Heeresgruppe Nord darstellte. Ende August erreichten die Fronttruppen die Linie vom Vyrts-Järv-See nach Valga.

Um den Durchbruch der Truppen der 3. Baltischen Front in den Rücken der Narva-Gruppe zu verhindern und die Front bei Valga zu verstärken, konzentrierte das Kommando der Heeresgruppe Nord hier etwa sechs Infanteriedivisionen. Ende August bis Anfang September startete sie eine Reihe erfolgloser Gegenangriffe, um unsere Truppen südlich von Tartu zu drängen und die Verbindung auf der Valga-Narva-Eisenbahn wiederherzustellen. Nachdem der Feind keinen Erfolg erzielt hatte, war er am 6. September gezwungen, Gegenangriffe einzustellen.

Die Offensivaktionen der Leningrader Front, die im August stattfanden, um die Narva-Landenge vom Feind zu säubern, brachten nicht die erwarteten Ergebnisse. Trotzdem erlaubten sie dem Feind nicht, Formationen aus diesem Sektor zu transferieren, was zum Erfolg der Tartu-Operation der benachbarten 3. Baltischen Front beitrug.

So führten die aufeinanderfolgenden Streiks, die dem Feind im Juli-August in baltischer Richtung zugefügt wurden, zu den folgenden Ergebnissen. Die solide Verteidigung, die das deutsche Kommando im Vorfeld der Annäherung an die Ostsee vorbereitet hatte, wurde auf einer 300 Kilometer langen Front von Pskow bis Polozk zerschlagen. Sowjetische Truppen rückten stellenweise mehr als 200 km vor. Der Feind erlitt erhebliche Verluste, die sich nach deutschen Angaben allein im August auf über 70.000 Soldaten und Offiziere beliefen.

Ein wichtiges politisches Ergebnis der sowjetischen Sommeroffensive im Baltikum war die Befreiung des größten Teils Litauens, eines großen Teils Lettlands und eines Teils Estlands. Die Offensive unserer Truppen im Baltikum führte zur Erweiterung der gemeinsamen Front der strategischen Offensive der Roten Armee. Es hielt große feindliche Kräfte in baltischer Richtung fest und half so den Truppen der weißrussischen Front, die Niederlage der Heeresgruppe Mitte in Weißrussland zu vervollständigen.

In einem neuen, günstigeren Umfeld fand die Offensive in den baltischen Staaten im September-Oktober 1944 statt.

Während der drei Sommermonate erlitt die Armee Nazideutschlands eine Reihe schwerer Niederlagen an der sowjetisch-deutschen Front. Gleichzeitig mussten deutsche Truppen im Westen die Offensive der angloamerikanischen Armeen abwehren, die im Juni 1944 in Nordfrankreich landeten. Unter den vernichtenden Schlägen der Roten Armee brach die Koalition der nationalsozialistischen Staaten fast vollständig zusammen. Die Führer Deutschlands trafen alle Maßnahmen, um so wichtige politische, wirtschaftliche und strategische Gebiete wie das übrige Baltikum, Ostpreußen, Polen, die Tschechoslowakei und Ungarn so lange wie möglich in ihren Händen zu halten.

Um das Territorium der baltischen Staaten zu behalten, erweiterte der Feind den Bau von Verteidigungslinien erheblich und verstärkte die Gruppierung seiner dort operierenden Truppen. Bereits im August wurden acht Divisionen (darunter drei Panzerdivisionen) aus Deutschland sowie aus anderen Abschnitten der sowjetisch-deutschen Front in die baltischen Staaten verlegt. Die Zahl der Infanteriedivisionen wurde auf 8-9.000 Menschen erhöht, indem sie mit Personal aus Luftfahrt, Marine, hinteren Einheiten und Institutionen aufgefüllt sowie ältere und Minderjährige mobilisiert wurden. Bis zum 1. September hatte der Feind 56-Divisionen (darunter 7-Panzer und motorisierte) und 3-motorisierte Brigaden in der Zone vom Finnischen Meerbusen bis zum Neman. Darüber hinaus gab es eine beträchtliche Anzahl verschiedener SS- und Sicherheitseinheiten und -untereinheiten. Die Gesamtzahl der feindlichen Gruppierung betrug mehr als 700.000 Menschen. Es war mit etwa 7.000 Kanonen und Mörsern und mehr als 1200 Panzern und Sturmgeschützen bewaffnet; Aus der Luft wurden ihre Operationen von 300–400 Flugzeugen der 1. und 6. Luftflotte unterstützt.

Bis Ende August hatte der Feind eine Reihe von Verteidigungslinien vorbereitet. In Richtung Tallinn wurde die stärkste Verteidigung auf der Landenge zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Peipussee geschaffen. Die Verteidigung des technisch besonders hoch entwickelten deutschen Kommandos wurde in Richtung Riga vorbereitet - an der Front von der Südspitze des Vyrts-Järv-Sees bis in die Region Mitava. Auch in Richtung Memel wurde eine tiefe und hochentwickelte Verteidigung geschaffen.

In der aktuellen Situation standen die im Baltikum operierenden sowjetischen Truppen vor der Aufgabe, die Heeresgruppe Nord zu besiegen und die Befreiung der estnischen, lettischen und litauischen Sozialistischen Sowjetrepubliken zu vollenden.

Das Konzept der neuen Offensive, die unter dem Namen Baltische Operation in die Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges einging, sah Streiks dreier baltischer Fronten in aufeinander zulaufenden Richtungen auf Riga vor, um die Heeresgruppe Nord vom Rest abzuschneiden die deutsche Armee, zerstückeln und vernichten Sie ihre Hauptstreitkräfte - die 18. und 16. Armee - und vollenden Sie die Befreiung Lettlands und Litauens. Die Beseitigung der feindlichen Gruppierung in Estland und die Befreiung der estnischen SSR sollten von den Streitkräften der Leningrader Front durchgeführt werden, die im Zusammenspiel mit der baltischen Flotte einen mächtigen Schlag in Richtung Tallinn versetzen sollten. Die Koordination der Aktionen der Truppen der drei baltischen Fronten wurde dem Marschall der Sowjetunion A. M. Vasilevsky anvertraut. Das Hauptquartier behielt die Führung der Aktionen der Leningrader Front, deren Truppen in Küstenrichtung vorrücken sollten.

Die strategische Offensivoperation im Baltikum umfasste vier Frontoperationen - Riga (vom 14. bis 27. September), Tallinn (vom 17. bis 26. September), Moonsund (vom 30. September bis 24. November) und Memel (vom 5. Oktober bis 22. Oktober). Somit begann die Operation am 14. September und endete am 24. November 1944.

In der Zeit vom 26. August bis 2. September erteilte das Hauptquartier Anweisungen an die Fronten, Operationen durchzuführen. Die Leningrader Front, die ihre Truppen auf der Landenge zwischen dem Peipussee und dem Vyrts-Jarv-See neu gruppiert hatte, sollte den Hauptschlag mit den Streitkräften der 2. Schockarmee (kommandiert von Generalleutnant I. I. Fedyuninsky) aus der Region Tartu auf Rakvere und führen zusammen mit den Truppen der 8. 1. Armee (kommandiert von Generalleutnant F. N. Starikov), die von der Region Narva aus operieren, um die feindliche Narva-Gruppe zu umzingeln. Anschließend sollten die Truppen der Front eine Offensive gegen Tallinn entwickeln, es befreien und die Ostküste der Ostsee erreichen. Die Red Banner Baltic Fleet, kommandiert von Admiral V. F. Tributs, wurde mit der Aufgabe betraut, die Offensive beider Armeen der Leningrader Front mit dem Feuer der Schiffe der 25. separaten Brigade von Flussbooten und Schiffen der Flotte im Golf zu unterstützen von Finnland.

Die 3. Baltische Front sollte den Hauptschlag aus dem Gebiet südlich des Vyrts-Jarv-Sees mit den Streitkräften der 67. und 1. Schockarmee (Armeekommandanten Generalleutnant V. Z. Romanovsky und N. D. Zakhvataev) in Richtung Valmiera, Cesis führen . Der zweite Schlag wurde von der 54. Armee (Armeekommandant Generalleutnant S. V. Roginsky) auf Smiltene ausgeführt. Die 61. Armee, die aus der Stavka-Reserve eintraf (Armeekommandant, Generaloberst P. A. Belov), sollte westlich von Smiltene in die allgemeine Richtung von Riga in die Schlacht eintreten.

Die 2. Baltische Front erhielt den Auftrag, in Zusammenarbeit mit der 3. und 1. Baltischen Front die feindliche Gruppierung nördlich der westlichen Dwina zu besiegen und Riga zu erobern. Der Hauptschlag wurde in der Mitte der Front aus dem Gebiet westlich von Madona von den Streitkräften der 42. und 3. Stoßarmee (Armeekommandanten Generalleutnant V. P. Sviridov und M. N. Gerasimov) entlang des rechten Ufers der westlichen Dwina in befohlen die allgemeine Richtung von Nitauri, Riga. Der zweite Schlag wurde auf dem rechten Flügel der Front von den Truppen der 10. Garde-Armee (Armeekommandeur, Generalleutnant M. I. Kazakov) in Richtung Dzerben gegen den Schlag der 54. Armee der 3. Baltischen Front geführt.

Die 1. Baltische Front führte einen Schlag aus dem Bauska-Gebiet mit den Streitkräften der 43. und 4. Schockarmee (Armeekommandanten Generalleutnant A. P. Beloborodov und P. F. Malyshev) entlang des linken Ufers der westlichen Dwina in Richtung Riga mit der Aufgabe Erreichen der Küste des Rigaer Meerbusens im Raum Riga und Verhinderung des Rückzugs der Truppen der Heeresgruppe Nord nach Ostpreußen. Um die zuverlässigste Einkreisung feindlicher Truppen in den baltischen Staaten zu gewährleisten, befahl die Stavka die Vorbereitung einer Offensive in der Mitte der Front durch eine Stoßtruppe, bestehend aus den Panzerarmeen der 51., 5. Garde (Armeekommandanten Generalleutnant Ya. G. Kreizer und Generalleutnant der Panzertruppen V. T. Volsky) und das 1. Panzerkorps. Am fünften Tag der Operation sollten die Truppen dieser Gruppierung aus dem Gebiet westlich von Mitava in Richtung Temeri in die Offensive gehen, die südlich von Tukums operierende feindliche Gruppierung besiegen, die Eisenbahn und die Autobahn Riga-Tukums unterbrechen und erreichen die Küste des Golfs von Riga nordwestlich von Riga.

Bei der Bewertung des allgemeinen Plans der Stavka zur Durchführung der baltischen Operation und der den Fronten zugewiesenen Aufgaben sollte beachtet werden, dass die richtige Idee ist, die Hauptkräfte der Heeresgruppe Nord in den baltischen Staaten einzukreisen und zu zerstören, indem man sie schneidet Abtrennung von den übrigen Truppen des deutschen Heeres und deren Anpressung ans Meer war durch eine angemessene Kräfteverteilung nicht sichergestellt. In Richtung des Hauptangriffs, dh in der Angriffszone der 1. Baltischen Front, sollten nur zwei Armeen dieser Front operieren. Die beiden anderen baltischen Fronten zielten immer noch von Osten und Nordosten auf Riga, was nicht nur die Manövriermöglichkeit behinderte, sondern auch zwangsläufig nur dazu führte, dass die feindliche Riga-Gruppe nur gedrängt wurde. Es muss davon ausgegangen werden, dass es zweckmäßiger wäre, einen erheblichen Teil der Streitkräfte der 2. Baltischen Front nach links, südlich der westlichen Dwina, umzugruppieren und zusammen mit den Truppen der 1. Baltische Front. Auch die 61. Armee, die das Hauptquartier aus seiner Reserve an die 3. Baltische Front entsandt hat, sollte an diese verlegt werden.

Die Vorbereitungen für die Operation dauerten bis Mitte September. Zu Beginn der Offensive verfügten die vier Fronten über 14 kombinierte Waffen, eine Panzer- und vier Luftarmeen, vier separate Panzer- und ein mechanisiertes Korps, 129 Schützendivisionen und sechs befestigte Gebiete. Die sowjetischen Streitkräfte im Baltikum zählten 912.000 Menschen, etwa 20.000 Kanonen und Mörser (aller Kaliber), über 3.000 Panzer und selbstfahrende Kanonen, mehr als 3,5.000 Kampfflugzeuge.

Die Situation an der Leningrader Front begann sich jedoch Ende August - Anfang September 1944 zu ändern und nicht zugunsten der sowjetischen Truppen. Am 10. September erhielt er eine scharfe Absage an die Anfrage des Kommandanten an die Stavka vom 10. September: „Die Stavka hält Ihren Bericht sowohl über die starke Verschlechterung der Situation in der Region Tartu als auch über die Verletzung des Plans der bevorstehenden Operation für unbegründet im Zusammenhang damit. Der Feind hat nur 2 Infanteriedivisionen, 8-9 angeschlagene Regimenter und Kampfgruppen und 50-60 Panzer an der gesamten Front, 70 km vom Peipussee bis zum Vyrts-Jarve-See ... Die Streitkräfte der Leningrader Front in der Region Tartu, ohne die 3 schwachen Divisionen, die Sie angegeben haben, bilden Sie 11 Gewehrdivisionen und zusätzlich können Sie 3 weitere Divisionen in dieser Richtung einsetzen, die von der Karelischen Landenge übertragen wurden ... Das Hauptquartier befiehlt: 1. Stoppen Sie unnötige Korrespondenz und beginnen Sie mit der Vorbereitung von Truppen für die anstehende Operation. Ferner wurden Ratschläge zur Vorgehensweise der Truppen der Leningrader Front erteilt. Aber die Offensive durfte um drei Tage verzögert werden.

Zu Beginn der Operation hatten die vier Fronten der sowjetischen Gruppierung 900.000 Menschen, bis zu 17.500 Kanonen und Mörser, mehr als 3.000 Panzer und selbstfahrende Kanonen, über 2600 Flugzeuge (zusammen mit der Langstrecken- und Marinefliegerei). - etwa 3500 Flugzeuge). Vom Meer aus wurde die Operation von der Red Banner Baltic Fleet unterstützt und daran teilgenommen.

Am 14. September begann die baltische Operation mit dem gleichzeitigen Übergang zur Offensive der Truppen der drei baltischen Fronten in Richtung Riga. Drei Tage später schloss sich ihr auch die Leningrader Front an.

Der erste Tag der Operation war geprägt vom Erfolg der Truppen der Stoßgruppe der 1. Baltischen Front, die die Flüsse Memele und Lielupe überquerten und die Verteidigung bis zu einer Tiefe von 14 km durchbrachen. In den nächsten zwei Tagen rückten die Truppen der Front 50 km vor. Die Breite des Durchbruchs erhöhte sich auf 80 km. Bis Riga blieben nur noch 25 km.

Der Feind bemühte sich verzweifelt, den weiteren Vormarsch der Fronttruppen, der mit schweren Folgen drohte, aufzuhalten. Nicht nur alle Reserven seien in die Schlacht geworfen worden, „sondern auch zahlreiche Pioniere, Baueinheiten und diverse konsolidierte Abteilungen“. Am 15. September meldete Generaloberst Scherner, der die Lage in den baltischen Staaten als sehr ernst einschätzte, dem Chef des Generalstabs der deutschen Landstreitkräfte: „Gestern ist die Heeresgruppe Nord in eine entscheidende Abwehrschlacht eingetreten, die mich zum Remis zwingt bestimmte Schlussfolgerungen ... In einer Reihe von Sektoren hat sich der Feind erheblich in den Standort unserer Truppen eingeklemmt (insbesondere in der Nähe von Bauska), was mit der Gefahr eines Durchbruchs nach Riga behaftet ist. Ich kann nicht mehr von einer organisierten Verteidigung oder einer festen Frontlinie sprechen ... Ich bitte das Oberkommando heute dringend, den Befehl zum Unternehmen Aster (der Operation zum Abzug der Truppen der Heeresgruppe Nord nach Ostpreußen) zu erteilen. - Notiz. ed.). Ich bitte Sie, tun Sie es dringend!.. Jetzt ist die letzte Gelegenheit zu gehen. Wenn die Russen immer noch in Tartu herauskommen, werden wir möglicherweise abgeschnitten.

Das deutsche Hauptquartier, das zuvor nicht einmal daran denken ließ, die Gebiete der sowjetischen baltischen Staaten zu verlassen, musste Scherner zustimmen und erteilte am 16. September die Erlaubnis, mit dem Abzug der Truppen der Heeresgruppe Nord entlang der gesamten Front zu beginnen vom Finnischen Meerbusen bis zur westlichen Dwina. Die Truppen der Narva-Gruppe begannen als erste mit dem Rückzug aus Estland, deren Formationen zur Verstärkung der Front in der Valga-Region oder zur Stärkung der Verteidigung südlich von Riga eingesetzt werden sollten. In Zukunft sollte es die Truppen der 18. und 16. Armee abziehen. Letztere mussten vor dem Durchgang der restlichen Truppen der Heeresgruppe Nord durch Riga hartnäckig die Front südlich von Riga verteidigen, um den Abzug der sowjetischen Truppen an die Küste des Golfs von Riga zu verhindern.

In den ersten drei Tagen der Operation entwickelte sich die Offensive in den Zonen der 3. und 2. Ostseefront viel langsamer als an der 1. Ostseefront. Hier konnten unsere Truppen in einigen Abschnitten nur den Hauptstreifen durchbrechen und nur 5-6 km vorrücken. Die Gründe dafür waren die schwache Kraft der ersten Streiks sowie das Vorhandensein erheblicher Mängel beim Einsatz von Artillerie und Panzern, die während der Organisation von Front- und Armeeoperationen zulässig waren.

Am 17. September schloss sich die Leningrader Front der Operation an. Genau das, was das Kommando der "Nord" -Gruppe am meisten befürchtete, geschah - ein mächtiger Schlag wurde dem Feind aus der Region Tartu niedergeschlagen. Trotz der Gefahren durchbrach die dort vorrückende 2. Stoßarmee am ersten Tag erfolgreich die feindliche Verteidigung westlich des Peipussees und rückte 18 km vor. Dies führte zu der Gefahr der Einkreisung feindlicher Formationen, die sich auf der Narva-Landenge verteidigten. Das deutsche Kommando musste einen Tag früher mit dem Rückzug der Narva-Einsatzgruppe aus Estland beginnen. In der Angriffszone der 3. und 2. Ostseefront versuchte der Feind, die besetzten Linien zu halten, bis die Formationen der Narva-Gruppe zurückgezogen waren.

Das Kommando der Heeresgruppe "Norden" sah, dass die größte Gefahr aus dem Gebiet südlich von Riga droht, und ergriff alle Maßnahmen, um den Vormarsch der Truppen der 1. Baltischen Front in Richtung Riga zu verzögern und den Abzug der im Norden befindlichen Streitkräfte sicherzustellen der westlichen Dwina. Um die schwierige Situation südlich von Riga zu entschärfen, startete sie zwei starke Gegenangriffe: einen aus dem Raum südwestlich von Mitava, den anderen aus dem Raum Baldone. Der Zweck des ersten Gegenangriffs, an dem Einheiten von fünf Panzerdivisionen der 3. Panzerarmee (insgesamt bis zu 380 Panzer und Sturmgeschütze) beteiligt waren, bestand darin, den Mitav-Vorsprung abzuschneiden, die für den Abzug der Truppen erforderliche Straße freizumachen und lenken Sie die Hauptkräfte der 1. Baltischen Front aus Richtung Riga ab. Nachdem der Feind am 16. September einen Gegenangriff gestartet hatte, konnte er innerhalb von sieben Tagen nur 5 km vorrücken und musste am 23. September in die Defensive gehen. Und obwohl der Gegenangriff das Ziel nicht erreichte, gelang es dem Feind dennoch, den Vormarsch der 1. Baltischen Front zu verzögern.

Der zweite Schlag wurde mit der Aufgabe durchgeführt, den weiteren Vormarsch der sowjetischen Truppen nach Riga aus dem Süden zu verhindern. Sechs Divisionen nahmen daran teil. In der Zeit vom 19. bis 21. September schlugen die Truppen der 43. Armee nicht nur alle Angriffe dieser feindlichen Gruppierung zurück, sondern eroberten auch die Stadt Baldone, nachdem sie den Feind nach Norden gedrängt hatten. Jetzt waren sie nur noch 16 km von Riga entfernt.

Die Offensive der 3. und 2. Ostseefront nördlich der westlichen Dwina entwickelte sich langsam. Die deutschen Truppen nutzten die günstigen Bedingungen des bewaldeten und sumpfigen Geländes und leisteten hartnäckigen Widerstand, um den Abzug der Narva Task Force aus Estland sicherzustellen. Erst am 23. September konnten die Truppen der 3. Baltischen Front die Truppen der 18. Armee verfolgen, die aus Angst, dass die Formationen der 2. Schockarmee der Leningrader Front ihre Kommunikation erreichen würden, hastig begannen Rückzug auf die Sigulda-Linie. Besonders hartnäckig wehrten sich die deutschen Truppen in Richtung des Hauptangriffs der Truppen der 2. Ostseefront. Am 22. September wurde jedoch auch die feindliche Verteidigung an der Cesis-Linie durchbrochen. In den folgenden Tagen bis einschließlich 27. September rückten die 3. und 2. Baltische Front bis zur vorbereiteten Sigulda-Verteidigungslinie vor, wo sie vom Feind gestoppt wurden. Die Truppen beider Fronten waren jetzt 60-80 km von Riga entfernt.

Der Kampf um die Abwehr deutscher Gegenangriffe war hart. Hier ist, was Marschall A. M. Vasilevsky dem Hauptquartier darüber berichtete: „An der Front der 6. Gardearmee von Chistyakov südwestlich von Dobele startete der Feind am Morgen des 17.09. 4. Panzerdivision und motorisierte Division "Großdeutschland" Insgesamt nahmen etwa 200-Panzer und Selbstfahrlafetten an der Schlacht teil. Bevor wir uns mit den notwendigen Panzer- und Panzerabwehrwaffen dem Einsatzgebiet näherten, gelang es dem Feind, unsere Verteidigung von 4 bis 5 km zu durchdringen. Der weitere Vormarsch des Feindes wird eingestellt. Am Tag der Schlacht wurden bis zu 60-Panzer und Selbstfahrlafetten des Feindes ausgeschlagen und verbrannt ... Von 10.00 bis 18.09 nahm der Feind die Offensive wieder auf. Bis 13.00 Uhr wurden alle seine Angriffe abgewehrt.

Zu einer Zeit, als die Truppen der drei baltischen Fronten heftige Kämpfe in Richtung Riga führten, starteten die Truppen der Leningrader Front eine erfolgreiche Offensive in Estland. Bis zum 26. September räumten sie das gesamte Territorium der Estnischen SSR mit Ausnahme der Inseln Ezel und Dago vom Feind.

Als Ergebnis der zehntägigen Septemberoffensive an vier Fronten im Baltikum befreiten unsere Truppen das gesamte estnische Festland und den größten Teil Lettlands und drängten den Feind bis zur Sigulda-Linie zurück. In diesem Stadium der strategischen Operation war es nicht möglich, die Heeresgruppe Nord von Ostpreußen abzuschneiden und ihre Verbindung zur Heeresgruppe Mitte zu stören. Auch die Aufgabe, die baltische Gruppe der Deutschen zu zerstückeln, wurde nicht gelöst. Der Feind konzentrierte aufgrund des Rückzugs der Narva-Gruppe und der 18. Armee eine große Gruppe seiner Streitkräfte im Bereich des Brückenkopfes von Riga.

Einer der Hauptgründe für die Nichterfüllung der Aufgaben der ersten Stufe der baltischen Operation sollte vor allem auf die schwache Kraft der ersten Streiks der 3. und 2. baltischen Front zurückgeführt werden, infolge derer die Kampfhandlungen der ersten Die Einsatzstaffel nahm einen langwierigen Charakter an und hatte die Form eines „Durchnagens“ der Verteidigungslinie. Es gab auch erhebliche Mängel bei der Organisation und Durchführung der Aufklärung an vorderster Front. Das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos hat keine ordnungsgemäße Koordination von Frontalschlägen erreicht, wodurch der Feind in großem Umfang Streitkräfte manövrieren konnte. Die Tatsache, dass das Hauptquartier keine rechtzeitige Entscheidung getroffen hat, Kräfte aus den Angriffszonen der 3. und 2. Ostseefront in die Streikrichtung der 1. Ostseefront umzugruppieren, wo in den ersten Tagen ein großer Erfolg angezeigt wurde, sollte sein auf Mängel des Managements zurückzuführen.

Ende September befanden sich noch ein bedeutendes Gebiet der sowjetischen Ostsee sowie die Inseln des Moonsund-Archipels in der Hand des Feindes. Die Hauptkräfte der Heeresgruppe Nord konzentrierten sich auf eine schmale Front im Bereich des Rigaer Brückenkopfes. 17 Divisionen befanden sich nördlich der westlichen Dwina und 14 Divisionen südlich des Flusses (bis Auce). In Richtung Memel, im Abschnitt von Auce bis Neman, befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als 7–8 Divisionen der 3. Panzerarmee, die ab dem 21. September der Heeresgruppe Nord zugeteilt wurden. Unter Berücksichtigung dieses Umstandes beschloß das Oberkommando am 24. September, die Hauptbemühungen in Richtung Memel zu verlagern, um die Heeresgruppe Nord von Ostpreußen abzuschneiden und anschließend zu vernichten. Gleichzeitig wurde beschlossen, Operationen mit dem Ziel der Befreiung der Moonsund-Inseln zu starten, um den Ausgang des Feindes aus dem Golf von Riga zu blockieren.

Am 24. September begannen die Vorbereitungen für die Memel-Operation. Es sollte von den Truppen der 1. Baltischen Front und der 39. Armee der 3. Weißrussischen Front (Armeekommandant - Generalleutnant I. I. Lyudnikov) durchgeführt werden. Um in Richtung Memel anzugreifen, musste die 1. Baltische Front alle ihre Streitkräfte in der Region Siauliai neu formieren und eine neue Offensivoperation an vorderster Front vorbereiten. Auch die Truppen der 3. und 2. Baltischen Front sollten ihre Kräfte neu formieren und die Offensive mit der Aufgabe fortsetzen, Riga zu befreien und die Küste von Riga bis Libau vom Feind zu säubern.

Das deutsche Oberkommando entwickelte auch einen neuen Aktionsplan. Am 28. September wurde bei einem Treffen mit Hitler, bei dem auch der Kommandeur der Heeresgruppe Nord anwesend war, beschlossen, Ende Oktober mit den Streitkräften von 16 Divisionen eine Gegenoffensive im Raum Riga durchzuführen. Dem Feind gelang es jedoch nicht, seine Operation durchzuführen. Am 5. Oktober führten die Truppen der 1. Baltischen Front einen für das feindliche Kommando unerwarteten mächtigen Schlag in Richtung Memel. Die Hauptgruppierung der Front, die nordwestlich von Shauliai stationiert war, umfasste die 6. Garde-Armee (kommandiert von Generaloberst I. M. Chistyakov), die 43. und 5. Garde-Panzerarmee. Der zweite Schlag wurde auf dem linken Flügel der Front aus dem Gebiet südwestlich von Shauliai von den Truppen der 2. Garde-Armee (kommandiert von Generalleutnant P. G. Chanchibadze) ausgeführt. In der zweiten Stufe der Front wurde die 51. Armee aus der Tiefe eingesetzt, um die Bemühungen aufzubauen. Gleich am ersten Tag der Offensive wurde die feindliche Verteidigung durchbrochen. Am Morgen des zweiten Tages wurde die 5. Garde-Panzerarmee in die Lücke eingeführt, die schnell auf die Ostseeküste vorrückte. Am selben Tag startete die 39. Armee eine Offensive und schlug auf Taurage ein.

Angesichts der Gefahr, die durch den Durchbruch unserer Truppen in Richtung Memel entstand, begann die feindliche Führung am 6. Oktober, Truppen aus der Region Riga entlang der Ostseeküste nach Ostpreußen abzuziehen. Der Rückzug des Feindes wurde rechtzeitig von den Truppen der 3. und 2. Baltischen Front entdeckt und begann sofort mit der Verfolgung.

Am 10. Oktober erreichten Formationen der 1. Baltischen Front die Ostseeküste nördlich und südlich von Memel und blockierten die Stadt von Land aus; Ein Teil der Fronttruppen erreichte die Grenze zu Ostpreußen im Taurage-Gebiet. In diesen Kämpfen, die die Befreiung der gesamten litauischen SSR vollendeten, operierte die 16. litauische Schützendivision unter dem Kommando von Oberst A. I. Urbshas erfolgreich als Teil der 2. Garde-Armee. Ein Beispiel für das hohe militärische Können und Heldentum der Soldaten der Division ist die Leistung von Corporal G. S. Ushpolis, der mehrere deutsche Gegenangriffe mit gezieltem Gewehrfeuer abwehrte, drei feindliche Panzer und einen gepanzerten Personentransporter ausschaltete. Für seine militärische Leistung wurde Corporal Ushpolis der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen.

Die Truppen der 39. Armee, die bis zum 10. Oktober Yurburg und Taurage erobert hatten, überquerten die Grenze zu Ostpreußen. Bis zum 22. Oktober räumten sie das rechte Neman-Ufer vollständig vom Feind von der Mündung bis nach Yurburg.

Durch den Abzug der sowjetischen Truppen an die Ostseeküste wurde der Plan der deutschen Führung, die Heeresgruppe Nord nach Ostpreußen abzuziehen, vereitelt. Sie musste sich auf die Halbinsel Kurland zurückziehen.

Die Truppen der 3. und 2. Baltischen Front, die den sich zurückziehenden Feind weiter verfolgten, erreichten am 10. Oktober die äußere Umgehungsstraße von Riga. Es begann eine Zeit des direkten Kampfes um die Hauptstadt der Lettischen SSR. Auf Beschluss der Frontkommandeure waren fünf Armeen mit kombinierten Waffen an der Eroberung von Riga beteiligt, die in konvergierenden Richtungen zuschlagen sollten. Als Teil der 3. Ostseefront wurde die Stadt nördlich der westlichen Dwina von der 67., 61. und 1. Stoßarmee angegriffen, die von der zweiten Staffel eingeführt wurden. In der 2. Ostseefront sollten die 10. Garde-Armee und das Schützenkorps der 22. Armee eine Offensive gegen die Hauptstadt Lettlands von Südosten entlang des linken Ufers der westlichen Dwina starten.

Die vorrückenden Truppen begannen am Morgen des 11. Oktober, die Umgehungsstraße von Riga zu durchbrechen, überwanden die erste Verteidigungslinie und erreichten Ende des 12. Oktober die zweite Linie. Die Kämpfe begannen direkt am Stadtrand. Der Feind, der den Hauptschlag unserer Truppen südöstlich von Riga erwartete, schwächte die Verteidigung vor der Küste des Golfs von Riga etwas, was es der 67. Armee ermöglichte, in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober das Seegebiet nordöstlich der Stadt zu überqueren und Schlachten um den rechtsrheinischen Teil von Riga einsetzen. Am Morgen des 13. Oktober war dieser Teil der Stadt vom Feind befreit. Gleichzeitig führte die 10. Garde-Armee weiterhin intensive Kämpfe an den südlichen Zugängen zur Stadt. Ihre Versuche am 13. und 14. Oktober, den linken Uferteil von Riga zu erobern, waren erfolglos. Am 14. Oktober, als die Armeetruppen am Rande der Stadt noch heftige Kämpfe führten, schnitt das 130. lettische Schützenkorps die Straße Riga-Mitava ab. Am 15. Oktober wurde der Widerstand des Feindes endgültig gebrochen und die sowjetischen Truppen befreiten die lettische Hauptstadt vollständig. Die Befreiung von Riga vollendete im Wesentlichen die Vertreibung der deutschen Invasoren aus der sowjetischen Ostsee. In den Kämpfen um Riga zeichneten sich besonders die 245. und 212. Gewehrdivision unter dem Kommando von Generalmajor V. A. Rodionov und Oberst V. G. Kuchinov aus. Teile dieser Divisionen gehörten zu den ersten, die von Norden und Osten in die Stadt eindrangen.

Am 16. Oktober wurde die 3. Ostseefront aufgelöst, und die Truppen der 2. Ostseefront verfolgten in Zusammenarbeit mit den rechtsflankierten Armeen der 1. Ostseefront den sich zurückziehenden Feind weiter in Richtung Tukums und Saldus. Am 21. Oktober erreichten sie die Tukums-Verteidigungslinie, hinter der sich die Divisionen der 16. und 18. Armee der Nordgruppe zurückzogen.

Gleichzeitig mit der Offensive der baltischen Fronten führten die Truppen der Leningrader Front und der Red Banner Baltic Fleet vom 29. September bis 15. Oktober eine Landungsoperation durch, bei der sie die Inseln Vormsi, Muhu, Dago und die meisten eroberten der Insel Ezel. Damit war die Ostseeoperation abgeschlossen. Mehr als 30 Divisionen, die der Niederlage während der Offensive der sowjetischen Truppen entkommen sind (von 26 bis 38 nach verschiedenen Quellen, darunter zwei Panzerdivisionen - die 14. und 16. sowie zwei Brigaden von Sturmgeschützen - die 202. und 912. - Notiz. ed.) der baltischen Gruppierung des Feindes wurden ins Meer gedrängt, wo sie sich bis zur Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 befanden.

Vom 13. September 1944 bis zum 8. Mai 1945 überlebten deutsche Truppen, die sich auf der Halbinsel Kurland verteidigten, 6 Großoffensiven der Roten Armee. Und alle waren nicht sehr erfolgreich. Für die zweite Maidekade war eine entscheidende 7. Offensive geplant, die aber wegen des Kriegsendes nicht mehr durchgeführt werden musste.

Seit dem 9. Mai wurden entlang der Straßen der Halbinsel, zwischen Wäldern und Sümpfen, riesige Kolonnen deutscher Soldaten gestreckt, die zu den Kriegsgefangenenlagern gingen.

Eine der Säulen erstreckte sich über mehrere Kilometer entlang der Autobahn. Hinter den Rücken der Soldaten stecken schwere, prall gefüllte Seesäcke. Praktische Deutsche bauten vor dem letzten Feldzug neue Mäntel, Stiefel und Decken aus Lagern ab. Niedergeschlagen wanderten, Reihe um Reihe, graue, staubige Soldaten des besiegten Reiches.

Der Befehlshaber der Leningrader Front berichtete dem Oberbefehlshaber, dass die Truppen der Front bis zum 31. Mai 1945 das Hauptquartier der Heeresgruppe Kurland, die 16. und 18. Feldarmee und sieben Armeekorps erobert hatten; 18 Infanterie-, 2 Sicherheits- und 2 Panzerdivisionen, 2 Kampfgruppen, eine motorisierte Brigade "Kurland", 50 separate Bataillone, 28 Artillerieformationen (davon zwei Brigaden von Sturmgeschützen: 202. und 912. - Notiz. ed.) sowie Sonderteile. 36.000 Pferde, eine große Menge an Waffen und Ausrüstung wurden an die sowjetischen Truppen übergeben: etwa 145.000 Gewehre und Maschinengewehre, fast 7.000 Maschinengewehre, 930-Mörser, 2450-Kanonen verschiedener Kaliber, 478-Panzer, Selbstfahrlafetten und Sturmgewehre Waffen, 269 gepanzerte Personentransporter und gepanzerte Fahrzeuge, mehr als 18.000 Autos, 675 Traktoren und Traktoren, 496 Motorräder, 153 Flugzeuge, 1080 Funkgeräte.

Unter den Gefangenen waren Generäle des Kommandos der Heeresgruppe Kurland: Kommandant - Infanteriegeneral Gilpert, Generäle Ferch und Rauser, Kommandeure der 16. und 18. Feldarmee, Generäle Volkamer und Bege, Kommandeur der 1. Luftflotte, Generalleutnant Pflugbeil, Kommandeure Armeekorps und Divisionen.

Von den SS-Verbänden in Kurland war die 19. Garde-Division der SS-Truppen (2. Lettisch) unter dem Kommando von Gruppenführer und Generalleutnant der SS-Truppen Bruno Streckenbach. Sie war Teil des 6. SS-Korps der 16. Wehrmachtsarmee. Nach der Übergabe der Einheit wurden die deutschen SS-Männer in Kriegsgefangenenlager geschickt, und die Letten als Bürger der Sowjetunion, die ihre Heimat verraten und an der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Lettlands teilgenommen hatten, waren überwältigend Schuss.

Betrachten Sie nun die Probleme der Partisanenbewegung.

Der Kampf der baltischen Völker gegen die deutschen Eindringlinge wurde, wie in anderen vorübergehend vom Feind besetzten Unionsrepubliken, von verschiedenen Kräften geführt - sowohl von Kommunisten als auch von Antifaschisten. Die aktivste Form dieses Kampfes war die Partisanenbewegung. Die Aktivität der Partisanen, die nach den nationalsozialistischen Repressionen gegen die Zivilbevölkerung begann, intensivierte sich besonders nach der Schaffung des republikanischen Hauptquartiers der Partisanenbewegung, die vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei (b) von Estland, Lettland und geführt wurde Litauen. Die Sekretäre des Zentralkomitees der kommunistischen Parteien der baltischen Republiken waren direkt mit Partisanenkommandanten und Kommissaren verbunden, mit Parteiorganen, die hinter den feindlichen Linien arbeiteten: in Litauen - A. Yu. Snechkus, in Lettland - N. E. Kalnberzin, in Estland - N. G. Karotam.

Zusammen mit dem organisierten Untergrund kämpften auch spontan organisierte Abteilungen, die unter dem Einfluss der Umstände auftauchten, gegen die Deutschen. So gab es in Litauen einen signifikant hohen Prozentsatz der jüdischen Bevölkerung, die, um der Vernichtung zu entgehen, zu den Waffen greifen musste. Außerdem stuften die Deutschen die Litauer auch nach der provozierten Germanisierung nicht als „überlegene Rasse“ ein (im Gegensatz zu Lettland und Estland, wo sich die Bevölkerung für eine Germanisierung entschied. - Notiz. ed.) das Wachstum des Untergrundkampfes. Daher gab es keine litauischen SS-Formationen - die Deutschen erlaubten den Nichtnorden nicht, sie zu gründen.

Bei der Durchführung von Kampfeinsätzen zeigten die baltischen Partisanen großen Mut und Heldentum. Die Werktätigen Lettlands erinnern sich gut an die Heldentaten des mutigen Untergrundpartisanen, Führers des Rigaer Untergrunds, Held der Sowjetunion I. Ya. Sudmalis. Die unter seiner Führung durchgeführten Kampfhandlungen und Sabotageakte verblüfften die Eindringlinge mit ihrer Kühnheit. Trotz polizeilicher Überwachung reiste der furchtlose Patriot durch Lettland, knüpfte Kontakte zu Untergrundkämpfern, Partisanenabteilungen und bereitete neue Sabotageakte und Operationen vor. Nur mit Hilfe von Provokateuren gelang es den Deutschen, der Rigaer Untergrundorganisation auf die Spur zu kommen und Sudmalis gefangen zu nehmen. Im Mai 1944 richteten die Nazis den glorreichen Sohn des lettischen Volkes hin. Eine Partisanenabteilung, angeführt von einem tapferen zwanzigjährigen litauischen Mädchen, Maria Melnikaite, gewann militärischen Ruhm. Am 8. Juli 1944 wurde die furchtlose Partisanin bei einem Kampfeinsatz zusammen mit fünf ihrer Mitstreiter von Bestrafern umringt. Der junge Patriot kämpfte gegen sie und vernichtete sieben feindliche Soldaten. Aber die Kräfte waren zu ungleich. Sie wurde von den Nazis gefangen genommen und unmenschlicher Folter ausgesetzt und dann am 13. Juli auf dem Platz der Stadt Dukshtas hingerichtet. Maria Melnikite stand vor dem Galgen und rief stolz: „Ich habe für Sowjetlitauen gekämpft und bin gestorben! …“ Auf Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR wurde M. Yu Melnikite posthum der Titel eines Helden verliehen der Sowjetunion.

Die Offensive der Roten Armee im Baltikum dauerte fast vier Monate - von Anfang Juli bis Ende Oktober 1944. Daran nahmen die Truppen von fünf Frontformationen und einer Flotte teil. Die strategische Offensive in baltischer Richtung war ihrem Wesen nach eine Reihe miteinander verbundener Operationen von Fronten und Frontgruppen, die in Tiefe und Front konsistent waren. Die Offensive wurde auf einer 1000-Kilometer-Front bis in eine Tiefe von über 450 km durchgeführt. Von Juli bis September 1944 führte jede der Fronten, die an der Offensive auf dem Territorium der baltischen Staaten der Sowjetunion beteiligt waren, drei Offensivoperationen an vorderster Front durch.

Die Offensive der Roten Armee in baltischer Richtung führte zu bedeutenden politischen und strategischen Ergebnissen. Das wichtigste politische Ergebnis war die Befreiung der litauischen, lettischen und estnischen Sozialistischen Sowjetrepubliken von der Nazi-Besatzung. Die Pläne der deutschen politischen und militärischen Führung, dieses politisch, wirtschaftlich und strategisch wichtige Territorium zu behalten, scheiterten.

Ein wichtiges strategisches Ergebnis der Offensive der Roten Armee in baltischer Richtung war die schwere Niederlage der Heeresgruppe Nord. Von den 59 Formationen, die an den Feindseligkeiten teilnahmen, wurden 26 besiegt. Der Rest der Streitkräfte wurde auf der Halbinsel Kurland im Nordwesten Lettlands isoliert und in Memel (Klaipeda) blockiert. Damit verlor die Heeresgruppe Nord ihre strategische Bedeutung und konnte den weiteren Verlauf des bewaffneten Kampfes an der sowjetisch-deutschen Front nicht mehr maßgeblich beeinflussen. Der Feind verlor die Handlungsfreiheit seiner Flotte im Golf von Riga und im Finnischen Meerbusen sowie in anderen Gebieten der östlichen Ostsee.

Infolge der Befreiung der baltischen Staaten wurde die Länge der Frontlinie um 750 km verkürzt, was es dem sowjetischen Kommando ermöglichte, erhebliche Streitkräfte freizusetzen und sie im Winter 1945 einzusetzen, um die strategische Hauptrichtung anzugreifen und sich tief hineinzubewegen das Reich.

Angesichts der positiven Ergebnisse der Offensive der Roten Armee in baltischer Richtung sollte gleichzeitig darauf hingewiesen werden, dass das Ziel der strategischen baltischen Operation nicht vollständig erreicht wurde, obwohl diese Operation viele menschliche Opfer und erhebliche Materialkosten kostete . Den sowjetischen Truppen gelang es nicht, die Heeresgruppe Nord – diese große strategische Feindgruppierung an der sowjetisch-deutschen Front – endgültig zu besiegen. Obwohl sie eine schwere Niederlage erlitt, gelang es ihr dennoch, sich auf die Tukums-Linie zurückzuziehen und auf der Halbinsel Kurland Fuß zu fassen, wo sie bis Kriegsende bedeutende Streitkräfte der Roten Armee fesselte. Der wichtigste Grund für die Unvollständigkeit der baltischen Operation ist, wie bereits erwähnt, die schwache Kraft der ersten Frontschläge, wodurch dem Feind im taktischen und unmittelbaren Einsatz keine entscheidende Niederlage zugefügt wurde Tiefe. Die Schwäche und geringe Effektivität der ersten Schläge wurde durch die geringe Besetzung der Gewehrdivisionen, die geringe Munitionsgrenze, die eindeutig unzureichende Anzahl von Panzern, die für die direkte Unterstützung der Infanterie bereitgestellt wurden, die geringe Kenntnis der Gruppierung und Art der feindlichen Verteidigung erklärt , Mängel bei der Planung und Durchführung der Artillerieunterstützung an den Fronten. Es gab einige andere Gründe einer subjektiven Anordnung, die sich negativ auf die Entwicklung und die Endergebnisse der Ostseeoperation auswirkten.

In der Offensive auf dem Territorium der baltischen Staaten sammelten die sowjetischen Truppen eine neue Vielfalt an Erfahrungen bei der Organisation und Durchführung großer und komplexer operativer Umgruppierungen sowohl während der Operationsvorbereitung als auch während der Kampfhandlungen. Am aufschlussreichsten in dieser Hinsicht ist die Umgruppierung der 1. Baltischen Front aus Richtung Riga in Richtung Memel. Innerhalb von zehn Tagen wurden fünf Armeen in einer Entfernung von 120-140 km neu gruppiert, darunter ein Panzer (insgesamt mehr als 50 Divisionen), ein mechanisiertes und vier Panzerkorps sowie die gesamte Verstärkungsartillerie. Dies war ein seltenes Beispiel für eine geschickt und geheim durchgeführte Umgruppierung einer so großen Anzahl von Kräften und Mitteln im Zuge einer Offensivoperation, um die Hauptanstrengungen in eine neue operative Richtung zu verlagern.

Die Offensive im Baltikum war geprägt von gemeinsamen Aktionen der Bodentruppen und der Flottenkräfte, sowohl bei der Offensive an der Küstenflanke als auch bei der Durchführung der Landungsoperation. Im Laufe der Operationen mussten die vorrückenden Truppen immer wieder Flüsse überqueren, unter schwierigen Bedingungen in Wald-Sumpf- und Seengebieten operieren, den sich zurückziehenden Feind verfolgen, während sie in seiner Operationstiefe eine Reihe von Zwischenverteidigungslinien durchbrachen, und sich auch oft abwehren starke Konter.

Die Offensive in den baltischen Staaten demonstrierte erneut die hohe Moral und die Kampfqualitäten der sowjetischen Soldaten, ihre gesteigerten militärischen Fähigkeiten und ihr Massenheldentum. Das Hauptquartier und der Staatsverteidigungsausschuss schätzten die Kampferfolge der Truppen in der Offensive in den baltischen Staaten sehr. Über 332.000 Soldaten der Leningrader und drei baltischen Fronten wurden mit militärischen Orden und Medaillen ausgezeichnet.

In den Kämpfen um die baltischen Staaten „litt“ auch Marschall der Sowjetunion A. M. Vasilevsky, ein Vertreter des Hauptquartiers des Obersten Oberkommandos. Irgendwie fuhr er abends vom Kommandoposten von Eremenko nach Bagramyan (vom Kommandoposten der 2. Ostsee zum Kommandoposten der 1. Ostseefront. - Notiz. ed.). Ein Willis sprang heraus, um die Autos des Marshals zu treffen und raste mit großer Geschwindigkeit. Ein Beamter fuhr. Er prallte gegen Vasilevskys Auto, und alle, die darin saßen, zerstreuten sich Hals über Kopf in verschiedene Richtungen. Der Marshal stand auf, sein Kopf und seine Seite schmerzten stark. Ein betrunkener Eindringling, der Kommandeur einer Aufklärungsgruppe an vorderster Front, überreichte Vasilevsky eine Pistole und bot an, sich selbst zu erschießen. Aber alles klappte, und die Auflösung kam im landestypischen Stil: Der Marschall brach sich zwei Rippen und verbrachte 10 Tage im Hauptquartier seiner Gruppe, sie wollten den Oberleutnant vor ein Militärgericht bringen, aber auf Fürsprache des verletzte Vasilevsky, sie änderten ihre Meinung - jeder in unserem Vaterland trinkt. Darüber hinaus ging dieser Offizier mit einer Kampfgruppe erneut hinter die feindlichen Linien, schloss eine Kampfmission brillant ab und wurde bald zum Helden der Sowjetunion.

Der Kampf um die Befreiung der baltischen Staaten ist eine der größten und komplexesten Operationen. Bei der Organisation und Durchführung dieser Operationen wurden neben positiven Erfahrungen auch erhebliche Mängel festgestellt. Es muss zugegeben werden, dass die Offensivoperationen der sowjetischen Truppen in den baltischen Staaten in den Jahren 1944-1945 in den letzten Jahren noch nicht vollständig entwickelt waren. Viele Fragen der Militärkunst bedürfen weiterer sorgfältiger Studien. In Erinnerung an die Befreiung der baltischen Staaten hofft der Autor, dass die vorgestellte Arbeit einen neuen Aufschwung in der Erforschung dieser interessanten Ereignisse des Großen Vaterländischen Krieges aus Sicht der Militärkunst bewirken wird.

Der wichtigste Schritt zur Befreiung eines bestimmten Staatsgebiets ist die Errichtung der Kontrolle über seine Hauptstadt. Dieser Teil des Buches ist mit Operationen zur Eroberung der wichtigsten Städte der baltischen Republiken der Sowjetunion verbunden: Vilnius, Tallinn und Riga. Die Befreiung der Hauptstädte Litauens, Lettlands und Estlands durch die Rote Armee war ein Meilenstein für jede der Republiken - die deutsche Besatzung endete, ein neues Leben begann.

Die deutschen Invasoren besetzten Litauen und andere baltische Sowjetrepubliken drei Jahre lang. Bei dem Versuch, den von den Nazis entwickelten Ost-Plan umzusetzen, wollten sie Litauen wie das gesamte Baltikum zu ihrer Kolonie machen, einen Teil der Litauer umsiedeln, die Letten und Esten germanisieren und diejenigen zerstören, die sich widersetzen. Die deutschen Invasoren erschossen, verbrannten und folterten etwa 700.000 Bürger der Republik, die mehr als ein Viertel der Bevölkerung Litauens ausmachten. Nur in der Stadt Paneriai in der Nähe von Vilnius haben die Nazi-Invasoren 100.000 Menschen ausgerottet. Im neunten Fort der Festung Kaunas töteten sie 80.000 Menschen. Ähnliche blutige Spuren hinterließen die unerbittlichen Besatzer in vielen anderen Städten und Dörfern der Ostsee.

Viele Bürger Litauens aus den ersten Kriegstagen erhoben sich zum Kampf gegen die deutschen Truppen. 1944 kämpften in Litauen 67 Partisanenabteilungen und -gruppen. Mit dem Beginn der Offensive der Roten Armee im Sommer 1944 verstärkte die Bevölkerung der Republik den Kampf gegen die Invasoren stark und half den Truppen der 1. Baltischen und 3. Weißrussischen Front, die die Litauische SSR befreiten, in jeder Hinsicht möglicher Weg.

Die Niederlage der Hauptstreitkräfte der Heeresgruppe "Zentrum" und die Befreiung eines bedeutenden Teils von Belarus öffneten den Weg für die sowjetischen Truppen in die Hauptstadt Litauens - Vilnius.

Die Truppen der 3. Weißrussischen Front (Frontkommandant, General der Armee I. D. Chernyakhovsky), die den Feind verfolgten, überquerten am 6. Juli die Grenze der litauischen SSR. Die 277. Schützendivision der 5. Armee war die erste an der Front, die in das Land Litauen eindrang und an diesem Tag das Dorf Podverzhizhna (4 km südöstlich von Podbrodze) befreite.

Die heftigsten Kämpfe auf litauischem Territorium fanden um die Hauptstadt der Republik statt.

Das deutsche Kommando berücksichtigte den Vorteil, die Linie entlang der Flüsse Viliya und Vileyka mit einem so wichtigen administrativen und politischen Zentrum wie der Stadt Vilnius zu verteidigen. Es versuchte, diese Linie zu verteidigen, um die Zugänge nach Ostpreußen abzudecken. Frische Kräfte aus den Tiefen des Reiches wurden hastig hierher geworfen. Die Garnison der Stadt bestand aus mehr als 15.000 Soldaten aus verschiedenen Teilen der 3. Panzerarmee. Außerdem wurde im Laufe unserer Offensive die feindliche Gruppierung im Gebiet Vilnius durch das Eintreffen von Verstärkungen verstärkt. Sie hatte 270-Kanonen, etwa 60-Panzer und selbstfahrende Artillerie, bis zu 50-Panzerwagen. Eine große Anzahl von Namen von Einheiten und Formationen, die an der Verteidigung von Vilnius beteiligt waren, bezeugten, dass der Feind versuchte, die in früheren Schlachten besiegten Truppen neu zu organisieren und eine Verteidigung an der Wende der Flüsse Viliya und Vileyka zu schaffen, deren Schlüsselpunkt Vilnius war . Unsere Luftaufklärung hat den Vormarsch von Reserven in die Region Vilnius aus dem Norden und Westen festgestellt.

Es war notwendig, die Vilniuser Gruppierung des Feindes sofort zu besiegen. Dies war keine leichte Aufgabe und erforderte große Anstrengungen von den Truppen der 3. Weißrussischen Front, die während der langen Offensive müde und geschwächt waren.

Eine weitere wichtige Tatsache sollte beachtet werden. Wenn die Truppen keine maximale Spannung zeigten, könnte die Stadt Vilnius vom Feind in eine starke Festung verwandelt werden, was den Vormarsch unserer Truppen nach Westen erheblich erschweren würde. Selbst in der begrenzten Zeit, die dem Feind zur Verfügung stand, war Vilnius auf die Verteidigung vorbereitet. Der Viliya-Fluss, der den nördlichen Teil der Stadt durchschneidet und dann am westlichen Stadtrand vorbeifließt, war ein großes Hindernis für die vorrückenden Truppen. Ja, und Vileyka erschwerte das Truppenmanöver im östlichen Teil der Stadt. Kirchen, Klöster und Steinbauten, die vom Feind zur Rundumverteidigung hergerichtet wurden, waren starke Bollwerke. Die Straßen der Stadt waren von unserer Seite aus nicht sichtbar, und der Feind konnte sie ungehindert benutzen, um Truppen zu manövrieren.

Truppen der 5. Armee (kommandiert von Generaloberst N. I. Krylov) zusammen mit dem mechanisierten Korps der 3. Garde (Korpskommandant von Generalleutnant der Panzertruppen V. T. Obukhov) rückten von Nordosten nach Vilnius vor und von Südosten - die Truppen der Panzerarmee der 5. Garde (Kommandant Marschall der Panzertruppen P. A. Rotmistrov). Am 7. Juli durchbrachen unsere Truppen die Verteidigung und umgingen Vilnius von Norden und Süden.

Die fortgeschrittenen Einheiten des 65. und 72. Gewehr- und 3. Garde-Mechanisierten Korps näherten sich dem östlichen Stadtrand von Vilnius. Von diesem Moment an begannen Straßenkämpfe. Am 8. Juli versteckte sich die 277. Gewehrdivision des 72. Korps hinter einem Teil der Streitkräfte am Mal. Reshe, Novosady, griff mit den Hauptkräften die feindlichen Truppen am nordwestlichen Stadtrand von Vilnius an. Die 215. Division dieses Korps, verstärkt durch die 153. Panzerbrigade, lieferte sich am östlichen Stadtrand heftige Kämpfe und vertrieb von dort am Nachmittag feindliche Truppen.

Die rechte Flanke der 5. Armee erwies sich angesichts des Rückstands des Nachbarn als offen, und es mußten sofort Maßnahmen zu ihrer Sicherung getroffen werden, da der Feind laut Luftaufklärung mit einer starken Gruppierung Infanterie und Panzer vorrückte aus dem Norden. Die Sicherstellung der rechten Flanke der Armee wurde den Formationen des 72. Korps anvertraut. Sie nahmen Verteidigungsstellungen im Sektor Podviljany, Varna mit einer Front im Norden und Nordwesten ein. Außerdem wurde der Vormarsch von Infanterie und Panzern aus dem Gebiet von Koshedara (Kaysadoris) entdeckt. Um diese Richtung im Frontabschnitt nördlich der Siedlung Buchta und nordwestlich Dolna zu decken, rückte der Kommandeur der 5. Armee die 184. Schützendivision und ein Regiment der 97. Schützendivision vor. Zu dieser Zeit bewegten sich die Truppen des 65. Schützenkorps, die erbitterte Straßenkämpfe führten, langsam in Richtung des zentralen Teils der Stadt. Am Ende des 9. Juli war die Stadt vollständig umzingelt. Um ihre Garnison zu retten, startete das deutsche Kommando einen starken Gegenangriff mit Infanterie, verstärkt durch 150 Panzer und Selbstfahrlafetten aus den Gebieten Maishegala und Evie. Aber die feindlichen Truppen stießen auf die rechtzeitig organisierte Verteidigung der Divisionen des 72. Gewehrkorps, die es ihnen nicht erlaubte, sich mit der Garnison der Stadt zu verbinden. Dank des Vorrückens der Barrieren nördlich, nordwestlich und westlich von Vilnius wurden deutsche Versuche, ihrer eingekreisten Garnison in der Stadt zu Hilfe zu kommen, erfolgreich eliminiert. Gleichzeitig mit der Liquidierung der eingekreisten feindlichen Garnison beschloss der Kommandeur der 5. Armee, gleichzeitig mit der Liquidation der eingekreisten feindlichen Garnison mit einem Teil der Streitkräfte in die Offensive in Richtung Kaunas zu gehen und die 45. einzusetzen Gewehrkorps, das sich in der zweiten Staffel befand, um an der Liquidierung des eingekreisten Feindes teilzunehmen.

Das 45. Schützenkorps (159., 184. und 338. Schützendivision), kommandiert von Generalleutnant S. Poplavsky, konzentrierte sich vor Beginn der Kämpfe um die Hauptstadt der Republik Litauen nach einem Marsch 60 km östlich und südöstlich von Vilnius . Es sollte dem Personal eine wohlverdiente Ruhepause verschaffen, um am nächsten Tag den nächsten Marsch antreten zu können. Am 8. Juli gegen 14 Uhr wurde jedoch der Befehl erhalten, die Korpsdivisionen in Alarmbereitschaft zu versetzen, in die südöstlichen Außenbezirke von Vilnius zu ziehen und bereit zu sein, ab dem Morgen des 9. Juli am Angriff auf die Stadt teilzunehmen. Obwohl die Soldaten und Offiziere sehr müde waren, erfüllten sie mit großem Enthusiasmus den Befehl, die Hauptstadt der Bruderschaft der litauischen SSR zu befreien. Eine Stunde später war alles in Bewegung. Fahrzeuge und Pferdekarren wurden eingesetzt, um den Marsch zu beschleunigen. Anwohner boten Karren für den Truppentransport an. Die 60 Kilometer lange Überquerung wurde vorzeitig fertiggestellt.

Am Nachmittag des 9. Juli stellte unsere Luftaufklärung den Vormarsch einer großen Infanteriekolonne mit Panzern aus dem Westen in Richtung Evie fest. Der Feind versuchte, der eingeschlossenen Garnison zu Hilfe zu kommen.

Die 159. und 338. Division, verstärkt durch Panzerabwehrartillerie, besetzten rechtzeitig die von ihnen angegebenen Linien, um Gegenangriffe aus Westen und Nordwesten abzuwehren. Der Feind verspätete sich mit dem Vorrücken von Reserven, um die eingekreiste Garnison in Vilnius zu unterstützen. Daher gelang es ihm trotz seiner heftigen Angriffe auf die von der 159. und 338. Division besetzten Frontabschnitte nicht, in die Stadt vorzudringen. Nachdem das deutsche Kommando viele Panzer und selbstfahrende Geschütze verloren hatte, gab es Gegenangriffe auf.

Die 184. Division des 45. Korps, die südwestlich von Vilnius zum Nordufer der Wilija übergegangen war, begann zusammen mit den Formationen des 65. und 72. Schützenkorps, den in der Stadt eingeschlossenen Feind zu zerstören.

Erfolglos mit Angriffen von außen versuchte die deutsche Führung, die blockierte Garnison durch das Absetzen von Fallschirmjägern zu verstärken. Am Nachmittag des 10. Juli ließ sie 600 Fallschirmjäger in der Region Vilnius fallen. Dank rechtzeitiger Maßnahmen zerstörten Einheiten des 65. Schützenkorps jedoch fast die Hälfte der Fallschirmjäger bei ihrer Landung und den Rest am nächsten Tag. Gleichzeitig mit der Landung in der Stadt starteten die Deutschen einen zweiten Gegenangriff aus der Region Evie mit dem Ziel, die Garnison von Vilnius zu entsperren. Zunächst rückten 40 Panzer mit Infanterie erfolgreich vor, wurden jedoch von den Panzerabwehrreserven der 5. Armee getroffen, die umgehend in diese Richtung vorrückten. Nachdem er die Hälfte der Panzer verloren hatte, zog sich der Feind zurück. Die hartnäckigen Kämpfe in diesem Gebiet dauerten bis zum 13. Juli.

Um die Liquidierung der eingekreisten Truppen in Vilnius zu beschleunigen, wurden unsere Angriffseinheiten am 11. Juli mit Flammenwerfer-Panzerabwehrwaffen, Tornisterflammenwerfern und einem Sturmbataillon verstärkt. Die stürmenden Truppen eroberten den zentralen Teil der Stadt, und bis Ende des 12. Juli wurde die eingekreiste Gruppe in zwei voneinander isolierte Zentren aufgeteilt: eines im Gefängnisbereich und das andere am Observatorium. Während des 12. Juli wurden diese Taschen einem intensiven Luftangriff ausgesetzt, aber die Deutschen leisteten weiterhin Widerstand. In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli wurden dann zusätzlich Artillerie, Mörser und andere Mittel in die Widerstandszentren gebracht.

Im Morgengrauen des 13. Juli unternahm die feindliche Garnison von Vilnius einen verzweifelten Versuch, aus der Einkreisung auszubrechen. Während der Kämpfe gelang es einer Gruppe von bis zu 3.000 Soldaten und Offizieren, aus der Einkreisung im Bereich des Observatoriums auszubrechen und durch den westlichen Teil der Stadt in den Wald südöstlich von Rykonta vorzudringen. Hier verband sich diese Gruppe, die beim Durchbruch schwere Verluste erlitten hatte, mit feindlichen Einheiten, die aus der Region Evie vorrückten, um die Garnison von Vilnius zu unterstützen.

Am 13. Juli 1944 befreiten unsere Truppen nach dreijähriger deutscher Besatzung die Hauptstadt der Litauischen SSR vollständig und bewiesen erneut hohes Geschick im Kampf um große Siedlungen.

Die feindliche Garnison wurde vollständig zerstört. Nur Gefangene wurden etwa 5200 deutsche Soldaten und Offiziere, Kanonen verschiedener Kaliber - 156, Mörser - 48, Panzer und selbstfahrende Geschützhalterungen - 28, mehr als 1100 Fahrzeuge, viele Lagerhäuser und anderes militärisches Eigentum gefangen genommen.

Die Befreiung von Vilnius, der alten Hauptstadt Litauens, der Wiege der Staatlichkeit und Kultur des litauischen Volkes, durch sowjetische Truppen wurde nicht nur von den Einwohnern dieser Stadt, sondern auch von der Bevölkerung anderer litauischer Städte und Dörfer mit Freude begrüßt. Esten, Letten und alle Völker der Sowjetunion. Das litauische Volk intensivierte seinen Kampf gegen die deutschen Invasoren und half den vorrückenden Truppen der 3. weißrussischen und 1. baltischen Front auf jede erdenkliche Weise. Anfang August 1944 war der größte Teil des litauischen Territoriums vom Feind befreit.

Die Befreiung Estlands begann nach der Niederlage der Deutschen bei Leningrad und Nowgorod, als die Truppen der Leningrader Front Anfang Februar 1944 Narva erreichten und sofort damit begannen, sie zu erzwingen. In heftigen Kämpfen in der ersten Februarhälfte eroberten unsere Einheiten kleine Brückenköpfe am Westufer des Flusses Narva und drangen in das Gebiet der Estnischen SSR ein. Die Vorbereitungen für den Kampf um den Fluss begannen. Narva.

Die Stadt Narva war für beide Kriegsparteien psychologisch bedeutsam. Von hier aus begannen die "Hunderitter" des Deutschen Ordens ihre Feldzüge gegen Russland. Die Burg eines der Ordensmeister, Hermann von Saltz (das Panzer- und Aufklärungsbataillon der 11. SS-Panzergrenadier-Division „Nordland“ trug seinen Namen. - Notiz. ed.), befand sich am Westufer der Narva, und etwas weiter flussabwärts befindet sich die alte russische Festung Ivangorod - die Grenze der Orthodoxie und der russisch-osteuropäischen Kultur. An diesem Punkt trafen unsere Vorfahren in der Antike auf ausländische Invasoren, von diesem Punkt an begannen die Feldzüge der russischen Truppen, um die Völker der baltischen Staaten von der deutschen und schwedischen Herrschaft zu befreien.

Zum Schutz der Narva-Verteidigungslinie bildete das deutsche Kommando eine Gruppierung deutscher Streitkräfte, die aus mehreren Formationen der SS-Truppen und Einheiten der Wehrmacht bestand. Die stärkste von ihnen war die 11. Freiwillige Panzergrenadier-Division der SS Nordland. Die Regimenter dieser Formation erhielten Nummern und Namen: 1. "Danmark", 2. "Norge". Beide Regimenter bestanden aus drei Bataillonen, während das Artillerieregiment aus vier Divisionen (je drei Batterien) bestand. Am 22. Oktober 1943, während des allgemeinen Nummernwechsels bei den SS-Truppen, erhielten die Regimenter der Divisionen neue Nummern: Norwegisch - 23, Dänisch - 24 und alle Spezialeinheiten und Divisionen der Division (11. Panzerbataillon, 11 selbstfahrende Artillerie, 11 11. Flugabwehrartilleriebataillon, 11. Feldartilleriebataillon, 11. Panzerabwehrbataillon, 11. Panzerpionierbataillon, 11. Kommunikationsbataillon usw.) - Nummer 11. 11 SS pgd wurde in dieser Zeit vom Brigadeführer kommandiert und Generalmajor der SS-Truppen Fritz von Scholz.

Zusammen mit der SS-Panzergrenadier-Division „Nordland“ wurde auch die 4. SS-Panzergrenadier-Brigade „Niederlande“ unter dem Kommando von SS-Oberführer Jungen Wagner gebildet.

Als Teil des 3. SS-Panzerkorps wurden diese beiden Formationen an die sowjetisch-deutsche Front geschickt und in das 18 Bei der Siedlung Kozhanovo im Januar 1944 verlor die 11. SS-PgD die ersten Bataillone des 23. und 24. Regiments, die nicht mehr restauriert wurden. Notiz. ed.). In den ersten Februartagen 1944 zogen sich die SS-Verbände des 3. SS-TC in die Region Narva zurück. Nördlich der Stadt am rechten Ufer des Flusses befanden sich zwischen dem Fluss Narva und dem Dorf Lilienbach die Positionen des Pionierbataillons der niederländischen Brigade - der motorisierten Infanterieregimenter De Ruyter und General Seyfardt sowie der SS-Infanteriebrigade Niederlande . Die südlichen Zugänge zur Stadt wurden vom 24. motorisierten Infanterie-Regiment „Danmark“ der 11. Pgd „Nordland“ abgedeckt. Am Westufer des Flusses, von Norden nach Süden, das 54. SS-Artillerie-Bataillon der Brigade „Niederlande“, die Hauptstreitkräfte der SS „Nordland“ pgd, das 11. SS-Artillerie-Regiment mit Eigenantrieb und das 23. motorisierte Infanterieregiment „Norge“ wurden eingesetzt. Der „blutige Fleischwolf“ bei Narva begann am 3. Februar, als ein sowjetisches Angriffskommando einen Brückenkopf am linken Flussufer eroberte, aber vom 11. SS-Panzer-Aufklärungsbataillon „Hermann von Salza“ der Division Nordland gestürzt wurde. Der Kampf um die Übergänge wurde mit unterschiedlichem Erfolg bis zum 12. Februar fortgesetzt, als es den Angriffsgruppen der Roten Armee gelang, mehrere Brückenköpfe und Brückenköpfe zu erobern und zu erweitern. Der Versuch des sowjetischen Kommandos, einen Amphibienangriff östlich von Sillamäe an der Küste der Narva-Bucht zu landen, scheiterte, aber im Süden, in der Nähe von Krivasso, eroberten unsere Truppen einen Brückenkopf und begannen ihn zu erweitern, indem sie ihn kontinuierlich mit Verstärkung versorgten in südwestlicher Richtung. Für das sowjetische Kommando waren dies jedoch nur lokale Operationen.

Der raschen Befreiung Sowjetestlands große Bedeutung beimessend, stellte das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos am 22. Februar der Leningrader Front die Aufgabe, mit den Streitkräften von drei Armeen (8., 59. und 2. Stoß) in die feindliche Verteidigung einzubrechen die Narva-Linie und anschließend die Offensive entwickeln: mit einer Armee auf Pärnu, die den Fluchtweg nach Süden der Tallinn-Gruppe deutscher Truppen abschneidet, und zwei Armeen - nach Tartu, Valga.

Während der erbitterten Kämpfe, die sich ab dem 24. Februar 1944 entfalteten, erweiterten die Truppen der Leningrader Front den Brückenkopf am Westufer der Narva in einer Woche auf 35 km entlang der Front und bis zu 15 km in die Tiefe. Die Aufgabe, die Estnische SSR im Winter 1944 zu befreien, erwies sich jedoch als zu viel für die Leningrader Front. Die Truppen waren sehr müde von den vorangegangenen anderthalb Monaten ununterbrochener Offensivkämpfe in den schwierigen Bedingungen des bewaldeten und sumpfigen Geländes und hatten erhebliche Verluste an Personal und Ausrüstung. Im Februar 1944 konnte das sowjetische Kommando der Leningrader Front keine zusätzlichen Streitkräfte zuweisen, da zu diesem Zeitpunkt alle Reserven der Roten Armee für Operationen in der Ukraine am rechten Ufer eingesetzt wurden. Wie bereits erwähnt, mussten die Truppen der Leningrader Front am 1. März 1945 die Offensive stoppen und an der Wende des Flusses Narva, des Peipussees und von Pskow in die Defensive gehen. Auch deutsche Truppen zogen sich auf Befehl des Kommandeurs der Heeresgruppe Nord, Feldmarschall V. Model, in die Panther-Verteidigungslinie zurück und bereiteten die Besetzung der Tannenberg-Verteidigungslinie vor.

Seit Anfang März 1944 ist die deutsche Gruppierung auf der Panther-Linie (jetzt bekannt als Narva Task Force. - Notiz. ed.) wurde durch die 20. Estnische SS-Freiwilligendivision verstärkt (sie wurde hastig aus der 3. Estnischen SS-Freiwilligenbrigade reorganisiert, die aus Weißrussland nach Estland verlegt wurde. - Notiz. ed.). Die Formation wurde von Oberführer Franz Augsberger kommandiert. Wenig später erschienen die 5. SS-Freiwilligen-Brigade „Wallonien“ unter dem Kommando von SS-Standartenführer Leon Degrel und die 6. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Langemark“ unter dem Kommando von SS-Obersturmbannführer Konrad Schellong auf dem Einsatzgebiet. Die 15. und 19. lettische SS-Freiwilligendivision kämpften ab März 1944 in der Region Pskow. Vom 26. Februar bis Mitte Juli 1944 wurde die 15. SS-Division von SS-Oberführer Nikolaus Hellmann kommandiert, und in der 19. Division wechselten in drei Monaten gleich drei Kommandeure: bis zum 15. März 1944 Brigadeführer und Generalmajor der SS Truppen Hinrich Schuldt, mit März bis 13. April 1944 - SS-Standartenführer Friedrich-Wilhelm Bock, und ab April 1944 - Gruppenführer und Generalleutnant der SS-Truppen Bruno Streckenbach.

Nachdem das deutsche Kommando so bedeutende Kräfte gesammelt hatte, hoffte es, dass es mit Hilfe eines Systems von Verteidigungslinien möglich sein würde, die Angriffe der sowjetischen Truppen für lange Zeit abzuwehren, was im Prinzip erfolgreich war. Stellungskämpfe in der Region Narva und in anderen Sektoren der Heeresgruppe Nord dauerten bis Mitte Juli 1944.

Bei den Plänen zur Verteidigung der baltischen Staaten widmete der Feind Estland, das eine große militärische und politische Bedeutung hatte, die größte Aufmerksamkeit. Der Verlust würde zu einer starken Verschlechterung der Situation in der Ostsee für Deutschland führen. Die deutsche Führung hielt hier weiterhin erhebliche Kräfte, um eine mögliche Offensive der Roten Armee abzuwehren.

Das waren die Berechnungen des Feindes. Sie erwiesen sich jedoch als unhaltbar und wurden im Sommer 1944 während der belarussischen Operation entscheidend gestürzt. Unsere Truppen befreiten Weißrussland, den größten Teil Litauens, einen bedeutenden Teil Lettlands, gingen auf breiter Front an die Grenzen Ostpreußens. Die deutsche Heeresgruppe Nord wurde nach Norden zurückgedrängt und von Ost, Süd und West von sowjetischen Truppen eingekreist. Für die vollständige Befreiung des Territoriums der sowjetischen baltischen Staaten haben sich günstige Bedingungen entwickelt.

Während der belarussischen Operation führten die Truppen der Leningrader Front die Narva-Operation durch, in deren Folge sie am 26. Juli die Stadt Narva und eine Reihe von Regionen im Nordosten Estlands befreiten. Die Operation begann am 24. Juni 1944, ihr Zweck war es, den Feind zu kneifen. Der nördliche Zeckenstich ruhte auf der umbenannten 20. SS-Grenadier-Division (estnische Nr. 1) und zwang sie, sich über Narva hinaus zurückzuziehen. Am selben Tag verließen die SS-Einheiten, die sich immer noch am Ostufer der Narva befanden, schnell den Brückenkopf und sprengten auf dem Weg in die Stadt die Brücken hinter sich. Am Ende des nächsten Tages hatten alle deutschen Truppen Narva verlassen. Während des Rückzugs auf die Tannenberg-Linie wurde das niederländische Regiment General Seyfardt jedoch von den Hauptstreitkräften abgeschnitten und zerstört. Am 26. Juli begann der Angriff auf die deutschen Stellungen bei Tannenberg. Und diesmal hielt der Feind lange durch, obwohl die Truppen der 3. Baltischen Front im August den südöstlichen Teil Estlands mit den Städten Tartu, Elva, Vyru geräumt und einen Brückenkopf in der Region Tartu erobert hatten am nördlichen Ufer des Flusses Emajõgi. Aber die von den sowjetischen Truppen eroberten Brückenköpfe an den Flüssen Narva und Emajõgi spielten später eine große Rolle bei der Offensivoperation der Leningrader Front, um die Invasoren aus der estnischen SSR zu vertreiben.

Für die endgültige Niederlage der deutschen Heeresgruppe "Nord" und den Abschluss der Befreiung der sowjetischen baltischen Staaten stellte das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos Ende August - Anfang September 1944 die Truppen der Leningrader, 3., 2. und 1. ein Die baltischen Fronten haben die Aufgabe, der feindlichen Gruppierung eine Reihe gleichzeitiger starker Angriffe zuzufügen, um sie in Teilen zu zerstückeln und zu zerstören. Die Hauptanstrengungen der Truppen der 1., 2. und 3. Baltischen Front konzentrierten sich in Richtung Riga. Die Leningrader Front und die Baltische Flotte wurden mit der Aufgabe betraut, die feindliche Task Force Narva zu besiegen und die estnische SSR zu befreien.

Der Befehlshaber der Truppen der Leningrader Front, Marschall der Sowjetunion L. A. Govorov, beschloss, die Tallinn-Operation in der zweiten Septemberhälfte 1944 mit den Streitkräften der 8., 2. Stoß- und 13. Luftarmee in enger Zusammenarbeit mit den Roten durchzuführen Banner Baltische Flotte.

In der ersten Phase der Operation war vorgesehen, dass die Truppen der 2. Schockarmee aus der Region Tartu in der allgemeinen Richtung auf Rakvere zuschlagen, um in Zusammenarbeit mit der 8. Armee, die in die Offensive ging, zu besiegen der Narva-Brückenkopf, die Hauptkräfte der feindlichen Operationsgruppe "Narva", die Estland von Osten und Süden verteidigt. Anschließend sollten unsere Truppen eine Offensive gegen Tallinn entwickeln.

In Vorbereitung auf die Operation führte das Kommando der Leningrader Front eine komplexe Umgruppierung der Truppen der 2. Schockarmee durch. In zehn Tagen (vom 3. September bis 13. September) legte sie einen 300 Kilometer langen Übergang zurück und wurde vom Narva-Brückenkopf in die Region Tartu vorgeschoben. Das 30. Garde-Schützenkorps (45., 63., 64. Garde-Schützendivision), das 8. Estnische Korps (7. und 249. Estnische Schützendivision), das 108. Schützenkorps (46., 90., 372. sd), eine Reihe von Panzer- und Artillerieeinheiten und Formationen (300 Panzer und Selbstfahrlafetten, 2040 Kanonen und Mörser). Mit dem Abschluss der Konzentration der 2. Schockarmee in der Region Tartu wurde das 116. Schützenkorps (86., 321., 326. Schützendivision) von der 3. Ostseefront in seine Struktur verlegt und verteidigte sich in der Region Tartu entlang des Flusses Emajygi.

Am 14. September begann die Offensive der drei baltischen Fronten in Richtung Riga, was günstige Bedingungen für die Offensive der Leningrader Front zur Befreiung des estnischen Territoriums schuf.

Am Morgen des 17. September gingen die Truppen der 2. Schockarmee aus dem Gebiet östlich und nördlich von Tartu in die Offensive. Auf dem Gelände des 8. Estnischen Korps und des 30. Garde-Schützenkorps begann die Offensive um 8 Uhr. 20 Minuten. von der Überquerung des Flusses Emajõgi. Der Erfolg der Überfahrt wurde weitgehend durch sorgfältig geplante und geschickt ausgeführte Artillerieoperationen sichergestellt, ergänzt durch Streiks der 277. und 281. Angriffsluftfahrtdivision gegen Personal- und Artillerie-Schusspositionen am Nordufer des Flusses.

Auf dem Brückenkopf von Tartu gingen Einheiten des 108. Schützenkorps unter dem Kommando von Generalleutnant V. S. Polenov um 8 Uhr in die Offensive. 40min. Die Aktionen der Korpstruppen wurden von der 276. Bomberfliegerdivision unterstützt, die mächtige Bombenangriffe gegen feindliche Verteidigungsanlagen lieferte.

Nachdem die Truppen der 2. Schockarmee den Emajygi-Fluss erfolgreich überquert hatten, durchbrachen sie die Verteidigung des deutschen 2. Armeekorps auf einer 30-Kilometer-Front, fügten seinen Formationen schwere Verluste zu und rückten am ersten Tag der Operation von 3 auf vor 18km. Besonders erfolgreich war das 8. Estnische Schützenkorps unter dem Kommando von Generalleutnant L. A. Pern. Teile dieser 1942 gebildeten Korpsformation verfügten über beträchtliche Kampferfahrung, die sie in den Kämpfen bei Velikiye Luki, Novosokolniki und Narva gesammelt hatten. Estnische Soldaten, die vor Hass auf die deutschen Unterdrücker brannten, versuchten, ihre Heimat so schnell wie möglich von ihnen zu befreien. Die 7. estnische Schützendivision (Kommandant - Oberst K. A. Allikas), die durch schwieriges bewaldetes und sumpfiges Gelände vordrang, besiegte die 207. feindliche Sicherheitsdivision und rückte an einem Tag 18 Kilometer vor.

Die Führung der Einsatzgruppe "Narva" beschloss angesichts der schweren Verluste beim 2. Armeekorps am 17. September (3.000 Tote und Verwundete, 690 Gefangene), ihre Formationen nach Norden zurückzuziehen.

Es sei darauf hingewiesen, dass bei einem schnellen Durchbruch der deutschen Verteidigung eine wichtige Rolle gespielt wurde, indem der Hauptschlag dort ausgeführt wurde, wo der Feind ihn nicht erwartet hatte. Das feindliche Kommando glaubte, dass unser Hauptschlag vom Brückenkopf am Emajõgi-Fluss aus erfolgen würde. Aber die 2. Schockarmee startete eine Offensive mit den Streitkräften der 30. Garde und des 8. estnischen Schützenkorps in einem anderen Sektor östlich des Brückenkopfs. Die Versuche des Feindes, das Eindringen unserer Truppen durch Gegenangriffe zu verhindern, kamen zu spät.

Nachdem die Truppen der 2. Schockarmee den Widerstand der feindlichen Truppen in der taktischen Verteidigungszone gebrochen hatten, starteten sie eine Offensive in der allgemeinen Richtung auf Rakvere. Um das Tempo der Offensive zu beschleunigen, stellte der Kommandeur der 2. Schockarmee, Generalleutnant I. I. Fedyuninsky, am 18. September zwei mobile Gruppen auf. Gruppe Nr. 1 erhielt die Aufgabe, in die Zone des 108. Gewehrkorps vorzurücken, die Straßenkreuzung Yygeva zu erobern und bis zur Annäherung der Hauptkräfte des Korps zu halten.

Die zweite mobile Gruppe sollte die Offensive in der Zone des 30. Guards Rifle Corps unter dem Kommando von Generalleutnant N. P. Simonyak entwickeln.

Am 18. September rückten die Formationen der 2. Schockarmee 28 km vor und die Durchbruchsfront wurde auf 45 km erweitert. In der Nacht des 18. September von der zweiten Staffel des 8. estnischen Korps in den Durchbruch eingeführt, rückte die 249. Schützendivision unter dem Kommando von Generalmajor I. Ya. Lombak 30 km vor, überquerte unterwegs den Kyapa-Fluss und eroberte eine Anzahl von Siedlungen an seinem nördlichen Ufer . Das 108. und 30. Guards Rifle Corps rückten ebenfalls erfolgreich vor. Die mobilen Gruppen der Armee, die in ihren Zonen operierten, rückten an einem Tag 25 bis 28 km vor und eroberten die großen Siedlungen Roela und Voldi.

Die erfolgreiche Offensive der 2. Stoßarmee im Rücken der Formationen des 3. SS-Panzerkorps, die sich auf der Narva-Landenge verteidigten, sowie die ungünstige Lage in Richtung Riga zwangen den Feind, mit dem Abzug seiner Truppen aus Estland zu beginnen am Abend des 18.09. Aus Angst vor einer Einkreisung beschloss das deutsche Kommando, die Hauptkräfte des 3. SS-Panzerkorps mit Kraftfahrzeugen nach Riga zu verlegen. Um den Rückzug des 3. Panzerkorps abzudecken, schuf der Feind die Gerok-Kampfgruppe, zu der Marinebataillone gehörten, die die Südküste des Finnischen Meerbusens verteidigten, Korps-Panzerzerstörereinheiten sowie motorisierte Einheiten der 11. und 20. Infanteriedivision. Diese Gruppe sollte sich nach Tallinn zurückziehen und konsequent Widerstand gegen vorbereitete Verteidigungslinien leisten. Anschließend sollten die Truppen der Gerok-Gruppe auf dem Seeweg zu den Moonsund-Inseln evakuiert werden. In Tallinn wurden 24 Fahrzeuge konzentriert, die bis zu 40.000 Menschen evakuieren konnten. Die zerbrochenen Formationen des 2. Armeekorps wurden auf die vorbereitete Linie Pärnu, Viljandi, Vyrts-Jarv-See zurückgezogen. Es sollte sie künftig in die Region Riga führen.

In Tallinn wurde Anarchie eingeführt. Die Situation wurde entschieden, um die sogenannten Anhänger des "Dritten Weges" auszunutzen - Nationalisten, die von der Wiederbelebung der staatlichen Unabhängigkeit Estlands träumten. Ihre Interessen wurden durch das im Frühjahr 1944 gebildete Nationalkomitee zum Ausdruck gebracht, das alle Kräfte Estlands mit Ausnahme der Nazis und der Kommunisten vereinte. Am 18. September 1944 wurde in Tallinn die Regierung Estlands gebildet, angeführt vom Ministerpräsidenten in den Aufgaben von Präsident Jüri Uluots und dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Otto Tiif, der kurz vor den beschriebenen Ereignissen im August wurde zum Vorsitzenden des Nationalkomitees gewählt. Danach evakuierte Uluots nach Schweden, um als Inhaber der höchsten Verfassungsgewalt außer Gefahr zu sein, während die praktische Arbeit O. Tüf anvertraut wurde.

Die Regierung von Tiif tat alles, um es zu legalisieren. Mehrere Ausgaben des State Herald wurden mit einer Regierungserklärung, einer Liste seiner Zusammensetzung und der Ernennung hochrangiger Beamter sowie des Armeekommandanten veröffentlicht. Die meisten Esten, die auf deutscher Seite kämpften, sowie die im August aus Finnland zurückgekehrten Kämpfer des 200 estnische Nationalisten und war das Ergebnis ihrer Verhandlungen mit Deutschland und Finnland; estnische Soldaten kehrten ohne Waffen und ohne finnische Uniform zurück, erhielten von den Deutschen eine Amnestie für die vorherige Umgehung der Mobilisierung und wurden in die deutschen Militäreinheiten eingezogen, aber aufgrund der Rückzug der Deutschen aus der „Estnischen Bastion“ standen dem Nationalkomitee all diese Kämpfer nicht mehr zur Verfügung. Notiz. ed.) zogen sich mit den Deutschen zurück. Die wenigen Freiwilligen, die bereit waren, den Kampf für ein unabhängiges Estland fortzusetzen, waren im ganzen Land verstreut, ohne klare Anweisungen und eine einheitliche Führung. Nur in Tallinn gelang es den Anhängern des Nationalkomitees, die von den Deutschen vorbereitete Zerstörung zu verhindern und statt der deutschen roten Hakenkreuzfahne die estnische blau-schwarz-weiße Flagge auf dem Pikk-Hermann-Turm zu hissen. Es gab auch mehrere bewaffnete Gefechte mit den sich zurückziehenden Deutschen. Aber damit endete alles.

Aufgrund der schwachen Aktivität der Aufklärung der 8. Armee und der Leningrader Front wurde der Beginn des Rückzugs der Formationen des 3. SS-Panzerkorps aus dem Verteidigungssektor von Narva erst am 19. September um 2 Uhr morgens festgelegt, dh um sechs Stunden zu spät, was es den Hauptkräften dieses Korps ermöglichte, sich 30 bis 40 Kilometer von unseren Truppen zu lösen.

Nachdem die Formationen der 8. Armee unter dem Kommando von Generalleutnant F. N. Starikov den Beginn des Abzugs feindlicher Truppen aus der Linie von Narva festgestellt hatten, begannen sie mit der Verfolgung. Am 19. September um 2 Uhr morgens gingen die fortgeschrittenen Bataillone der 125. und 120. Schützendivision des 117. Schützenkorps in die Offensive, und am Morgen gingen die Hauptkräfte der 8. Armee in die Offensive. Bis Ende September 19 waren sie bis zu 30 Kilometer vorgerückt.

Um das Tempo der Verfolgung zu beschleunigen, schuf der Kommandeur der Leningrader Front eine mobile Frontgruppe. Es wurde 15 km nördlich von Tartu in Bereitschaft für eine Offensive in der Zone der 2. Schockarmee in Richtung Voldi, Tapa, Tallinn konzentriert. Darüber hinaus wurden in der 8. Armee zwei mobile Gruppen geschaffen. Jeder von ihnen bestand aus einem Panzerregiment, einem selbstfahrenden Artillerie-Regiment und einem Schützenbataillon in Fahrzeugen.

Zwei Tage lang (19. und 20. September) rückten die Formationen der 8. Armee in schwierigem bewaldetem und sumpfigem Gelände bis zu 70 km vor, und am 20. September eroberten ihre mobilen Gruppen die Stadt Rakvere, eine wichtige Festung am Stadtrand von Tallinn. Am selben Tag schlossen sich die Truppen der 8. Armee nördlich des Peipussees den Divisionen der 2. Stoßarmee an, die in vier Tagen 90 km vorrückten und den Durchbruch auf 100 km ausdehnten.

Die Eroberung der Stadt Rakvere durch die 8. Armee und die Verbindung mit den Truppen der 2. Schockarmee beendeten die erste Phase der Operation. Dabei erzielten die sowjetischen Truppen bedeutende Erfolge. Unter dem Einfluss der erfolgreichen Offensive der baltischen Fronten in Richtung Riga und der 2. Stoßarmee auf Rakvere war der Feind gezwungen, starke Verteidigungslinien auf der Narva-Landenge zu hinterlassen und Formationen des 3. Panzerkorps hastig in das Gebiet von Riga zu verlegen.

Das Kommando der Leningrader Front, das die Situation in Estland bis zum 21. September bewertete, glaubte, dass der Feind seine Truppen weiterhin nach Tallinn zurückzog, um die äußere Verteidigungsumgehung der Stadt aufrechtzuerhalten und die Evakuierung seiner Truppen auf dem Seeweg sicherzustellen. Der Rückzug feindlicher Truppen nach Pärnu wurde von unserem Kommando als Wunsch angesehen, die linke Flanke der 18. deutschen Armee zu decken. In Wirklichkeit zogen sich nur die Kampfgruppen "Gerok" und "Hofer" sowie die Reste der 11. und 20. Infanteriedivision nach Tallinn zurück; Die Hauptkräfte der Einsatzgruppe "Narva" zogen sich über Pärnu nach Südwesten zurück.

Basierend auf dieser Einschätzung der Absichten des Feindes konzentrierte sich das Kommando der Leningrader Front weiterhin auf die Richtung Tallinn. Die 8. Armee, verstärkt durch das 8. estnische Korps und die mobile Gruppe Nr. 2, die von der 2. Stoßarmee dorthin versetzt wurden, und die mobile Frontgruppe wurden dorthin gerichtet, um Tallinn bis Ende September 22 zu befreien. Nachdem die 2. Schockarmee die Region Tamsalu (25 km südwestlich von Rakvere) erreicht hatte, wurde beschlossen, sich nach Südwesten zu wenden, um Pärnu, Viljandi, anzugreifen.

Am Morgen des 21. September starteten unsere mobilen Truppen eine schnelle Verfolgung des Feindes in Richtung Tallinn. Nachdem sie in Bewegung den Jagalaiygi-Fluss überquert und feindliche Deckungsabteilungen am Piritaiygi-Fluss am 22. September um 11 Uhr abgeschossen hatten, näherten sich die mobilen Gruppen Tallinn, nachdem sie in anderthalb Tagen mehr als 100 Kilometer vorgerückt waren. Die erste, die in die Stadt eindrang, war die 2. Kompanie des 27. separaten Panzerregiments der 8. Armee, angeführt von Oberleutnant Ya. M. Lobov. Gegen zwei Uhr nachmittags erreichte sie den südwestlichen Stadtrand. Zur gleichen Zeit kam die Vorausabteilung des 8. estnischen Korps von Südosten in die Stadt, nachdem sie in der Nacht des 22. September einen 100 Kilometer langen Übergang aus der Märi-Region (30 km südlich von Rakvere) gemacht hatte.

Drei mobile Gruppen der 8. Armee und die vordere Abteilung des 8. estnischen Korps, die nach Tallinn gekommen waren, nachdem sie eine enge Zusammenarbeit untereinander organisiert hatten, griffen die Überreste der deutschen Truppen in der Stadt kühn an. Der Feind versuchte, mit den Kräften der Gerok-Kampfgruppe zumindest eine Art Verteidigung Tallinns zu organisieren, um die sich zurückziehenden Truppen und Sachwerte auf dem Seeweg zu evakuieren. Aber diese feindlichen Pläne wurden durch das entschlossene Vorgehen unserer Truppen vereitelt, die den Widerstand der Deutschen auf der äußeren Verteidigungsumgehungsstraße von Tallinn schnell brachen und von mehreren Seiten in die Stadt eindrangen.

Die Vorausabteilung des 8. estnischen Korps brach in die Tartumante-Straße ein. Auf dem majestätischen Turm von Vyshgorod wehte erneut die siegreiche rote Fahne, die von einem Offizier des estnischen Korps, Leutnant I. T. Lumiste, gehisst wurde. Das dreifarbige Banner der Nationalisten wurde entfernt. Die vorderen Abteilungen der 8. Armee brachen bis ins Zentrum von Tallinn vor. Die Krieger V. Vyurkov und N. Golovan hissten eine rote Fahne auf dem Gebäude des Präsidiums des Obersten Sowjets der Estnischen SSR.

Die Werktätigen von Tallinn begrüßten die Truppen der Roten Armee mit Zustimmung. Die Söhne aller Völker der UdSSR haben zusammen mit den tapferen estnischen Soldaten die Hauptstadt Estlands und den größten Teil des Territoriums der Republik von deutschen Eindringlingen befreit. Die vollständige Befreiung Sowjetestlands rückte näher.

Am 22. September um zwei Uhr nachmittags wurde die Hauptstadt der Estnischen SSR, ein wichtiger Marinestützpunkt und ein bedeutender Hafen an der Ostsee, die Stadt Tallinn von den deutschen Invasoren befreit. Das 117. Schützenkorps unter dem Kommando von Generalmajor V. A. Trubatschow sowie die 7. und 249. Schützendivision des 8. Estnischen Korps, die hinter den mobilen Einheiten auftauchten, beseitigten schnell verstreute Widerstandsnester kleiner feindlicher Gruppen.

Zusammen mit dem nationalistischen Widerstand retteten die sowjetischen Soldaten mit ihrer schnellen Offensive die Hauptstadt Estlands vor der Zerstörung. Die Nazis bereiteten die Sprengung vor. Sie brachten zig Tonnen Tol dorthin, legten Zeitbomben in die Häuser. Doch dem Feind gelang es nur, die Telefonzentrale zu sprengen und mehrere Wohngebäude zu zerstören. Sowjetische Pioniere räumten mit Hilfe der Bewohner die Stadt schnell von Minen. Um Tallinn und seine Industrieunternehmen zu retten, haben auch die Einwohner von Tallinn viel getan. Gruppen deutscher Soldaten, die versuchten, Fabriken und öffentliche Gebäude zu untergraben, wurden von bewaffneten Arbeitskommandos mit starkem Feuer getroffen.

Zusammen mit den Truppen der 8. Armee nahmen die Streitkräfte der Red Banner Baltic Fleet an der Befreiung von Tallinn teil. Am 22. September verließen acht Torpedoboote mit einer Marinelandetruppe Loks in Richtung Stadt. Bei 1 Stunde 30 Min. Am 23. September landeten Torpedoboote nach Überwindung der Hauptbarrieren in der Bucht von Tallinn Truppen im Minenhafen und unterstützten die Truppen der 8. Armee bei der Befreiung des Hafens von Tallinn.

Es wurde oben gesagt, dass geplant war, die mobile Gruppe der Front in die Schlacht in Richtung Tallinn einzuführen. Aber da sich herausstellte, dass die Kräfte der hier operierenden 8. Armee völlig ausreichten, um Tallinn zu befreien, erübrigte sich die Notwendigkeit, eine mobile Gruppe heranzuziehen. Dieser mächtige Verband, der über 319 Panzer und selbstfahrende Geschütze verfügte, war zweckmäßiger in Richtung Viljandi, Ainazi einzusetzen, um die sich zurückziehenden Formationen des 3. SS-Panzerkorps und des 2. Armeekorps zu verfolgen, um deren Rückzug zu verhindern Region Riga.

Nach der Befreiung Tallinns verfolgten die Truppen der 8. Armee die sich zurückziehenden Reste der besiegten Verbände weiter in Richtung der Häfen Paldiski und Haapsalu; Die 2. Stoßarmee, die ihre Truppen in südöstlicher Richtung aufgestellt hatte, rückte erfolgreich auf Pärnu, Viljandi, Ainazi vor. Am 26. September erreichten Formationen der Leningrader Front die Küste des Finnischen Meerbusens und Riga von Tallinn bis Ainazi und vollendeten die Befreiung des gesamten Territoriums der Estnischen SSR mit Ausnahme der Inseln des Moonsund-Archipels. Südlich von Ainazi näherte sich die 67. Armee der 3. Ostseefront der Küste des Golfs von Riga.

Der Chef der estnischen nationalistischen Regierung sowie einige seiner Kabinettsmitglieder wurden bald festgenommen. O. Tiif selbst lebte nach 10-jähriger Haftzeit weiterhin in Estland und starb am 5. März 1976 in Tartu.

Mit dem Abschluss der Befreiung des estnischen Festlandes am 25. September beauftragte das Hauptquartier des Obersten Oberkommandos die Leningrader Front und die Rotbanner-Ostseeflotte mit der Vertreibung des Feindes von den Inseln des Moonsund-Archipels und der Entziehung des Feindes Heeresgruppe nördlich des Seewegs vom Golf von Riga durch die Irbenstraße.

Zur Durchführung der Moonsund-Landungsoperation wurden auf Beschluss des Kommandeurs der Leningrader Front das 109. Schützenkorps unter dem Kommando von Generalleutnant I. P. Alferyev und das 8. estnische Korps unter dem Kommando von Generalleutnant L. A. Pern von der 8. Armee abgestellt. Von den Streitkräften der Baltischen Flotte nahmen die 1. Brigade der Torpedoboote und die 260. Brigade der Marines an der Operation teil.

Die Kampfhandlungen zur Befreiung der Inseln des Moonsund-Archipels begannen unmittelbar nach dem Einmarsch unserer Truppen an der Westküste Estlands. Am 27. September landete die 1. Brigade von Torpedobooten Truppen der 260. Marinebrigade auf der Insel Vormsi. Unterstützt durch das Feuer von Schiffen und Militärartillerie von der Küste Estlands brach die Landungstruppe den Widerstand des Feindes und räumte die Insel am Ende des Tages vollständig von feindlichen Truppen.

Nach der Insel Vormsi wurde am 29. und 30. September die Insel Muhu (Mond) geräumt. Die 249. estnische Schützendivision nahm an ihrer Befreiung teil, deren Landung von 12 Torpedobooten und 90 Amphibienfahrzeugen durchgeführt wurde.

Am 2. Oktober begann die Landung auf der Insel Khiuma (Dago) von der 109. Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalmajor N. A. Trushkin. Teile der Division besiegten schnell die feindliche Garnison von drei getrennten Bataillonen und räumten am 3. Oktober die Insel vollständig. Nur eine Insel, Saaremaa (Ezel), blieb in der Hand des Feindes, die größte und militärisch wichtigste, da sie den Ausgang aus dem Golf von Riga durch die Irbenstraße kontrollierte. Bis zu zwei Divisionen feindlicher Truppen wurden auf der Insel konzentriert.

Um die Insel Saaremaa zu befreien, stellte der Kommandeur der 8. Armee das 8. estnische Schützenkorps (7. und 249. Division) und die 131. Schützendivision des 109. Schützenkorps zur Verfügung. Nach sorgfältiger Vorbereitung begann die Landung am 5. Oktober. Zwei Regimenter der 131. Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalmajor P. A. Romanenko wurden im Hafen von Haapsalu auf Schiffe gesetzt und landeten an der Nordküste der Insel. Hier landete auch das dritte Regiment der Division von der Insel Khiuma (Dago). Formationen des 8. estnischen Korps landeten von der Insel Muhu (Mond) durch eine schmale Meerenge an der Ostküste der Insel Saaremaa.

In heftigen Kämpfen haben sowjetische Truppen bis zum 9. Oktober fast die gesamte Insel des Feindes geräumt. Die Deutschen, die sich sorgfältig auf die Verteidigung vorbereitet auf die schmale Halbinsel Syrve zurückzogen, leisteten unseren Truppen hartnäckigen Widerstand. Die Kämpfe um die Halbinsel Syrve wurden am 24. November beendet.

Die Befreiung Estlands durch die Truppen der Leningrader Front und die Streitkräfte der Red Banner Baltic Fleet war von großer politischer und strategischer Bedeutung. Das leidgeprüfte estnische Volk, das drei Jahre lang unter dem Joch des blutigen Nazi-Regimes gelitten hatte, wurde endlich freigelassen.

Während der Kämpfe um die Befreiung Estlands erlitt der Feind erhebliche Verluste. Nur in der Zeit vom 17. bis 26. September besiegten die Truppen der Leningrader Front vier Infanteriedivisionen, fünf Artillerie-Regimenter und fünfzehn verschiedene Bataillone. Außerdem erlitten zwei Infanteriedivisionen, die 11. SS-Panzergrenadier-Division „Nordland“ und die 4. SS-Panzergrenadier-Brigade „Niederlande“, schwere Verluste. Die feindlichen Verluste vom 17. bis 26. September beliefen sich auf 30.000 Tote und Verwundete, 17.000 Gefangene, ohne die Verluste zu berücksichtigen, die unsere Flugzeuge und unsere Flotte während der Evakuierung deutscher Truppen auf dem Seeweg verursachten.

Die Befreiung der Marinestützpunkte und Häfen Estlands veränderte die Bedingungen für die Stationierung der Red Banner Baltic Fleet radikal. Der Einmarsch unserer Flotte in die Weiten der Ostsee hat ihre Rolle bei der Unterstützung der Offensivoperationen der sowjetischen Truppen in baltischer Richtung vom Meer aus im Herbst 1944 und in der ersten Hälfte des Jahres 1945 erheblich verstärkt.

Die von den Truppen der Leningrader Front erzielten Erfolge waren das Ergebnis der guten Vorbereitung von Einheiten und Formationen auf Offensivkämpfe, der Durchführung großer Umgruppierungen in kurzer Zeit und damit der Schaffung einer erheblichen Überlegenheit gegenüber dem Feind in die gewählten Richtungen der Hauptangriffe der Armeen. Das Zusammenspiel von Infanterie, Panzern, Artillerie und Luftfahrt, das in der ersten Phase der Operation sorgfältig geplant und erfolgreich durchgeführt wurde, ermöglichte es, die feindliche Verteidigung in hohem Tempo zu durchbrechen.

Im Verlauf der Verfolgung leistete die Luftfahrt den Bodentruppen große Unterstützung. Die 13. Luftwaffe, die den sich zurückziehenden feindlichen Kolonnen, Häfen und Straßenkreuzungen mächtige Schläge zufügt, unterstützt Gewehrformationen und insbesondere mobile Gruppen der Armee dabei, den sich zurückziehenden feindlichen Einheiten erhebliche Verluste zuzufügen.

Die Truppen der Leningrader Front, die sich ihrer historischen Mission als Befreier des brüderlichen estnischen Volkes von der Nazi-Besatzung zutiefst bewusst sind, haben die ihnen anvertraute Aufgabe ehrenhaft erfüllt.

Bei der Befreiung von Riga, der Hauptstadt der lettischen SSR, spielte die 67. Armee unter dem Kommando von Generalleutnant V. Z. Romanovsky eine der wichtigsten Rollen.

Die intensivsten Kämpfe am Rande der Hauptstadt entfalteten sich nach der Eroberung von Tartu, als die 67. Armee (111., 112. und 122. Schützenkorps) nach Südwesten in Richtung Riga gedreht wurde. Zusammen mit anderen Armeen der 3. Baltischen Front musste sie die erste von zwei vom Feind errichteten Verteidigungslinien am Rande der lettischen Hauptstadt durchbrechen. Ungefähr vier Infanteriedivisionen und bis zu fünf separate feindliche Bataillone verteidigten sich in der Armeezone.

Am 14. September gingen unsere Truppen in die Offensive. Die feindliche Verteidigung wurde auf der ganzen Front durchbrochen, aber in ihrer Tiefe kam es zu schweren Kämpfen. Oftmals kam es in manchen Gegenden sogar zu Handgemenge. In den ersten beiden Tagen der Offensive der Roten Armee startete die feindliche Infanterie, unterstützt von Panzern und Selbstfahrlafetten, wütende Gegenangriffe und versuchte, die vorrückenden Einheiten aufzuhalten. Alle Gegenangriffe wurden jedoch erfolgreich mit hohen Verlusten für den Feind abgewehrt.

Aufgrund der Tatsache, dass die benachbarte 2. Schockarmee der Leningrader Front nördlich des Vyrts-Jarvi-Sees operierte, bildete sich während der Offensive eine ziemlich große Lücke zwischen den beiden Armeen, die 40 oder mehr Kilometer erreichte. Nachdem wir die Nachricht erhalten hatten, dass sich große Kräfte des deutschen Einsatzkommandos, darunter Verbände des 3. SS-Panzerkorps, aus Estland nach Süden zurückziehen, musste unsere Führung natürlich Maßnahmen ergreifen, um eine offene Flanke zu gewährleisten. Sie verlegte einen Teil ihrer Kräfte dorthin, um einen möglichen feindlichen Schlag abzuwehren, der den Erfolg der Offensive nicht nur der 67. Armee, sondern auch der links angrenzenden 1. Stoßarmee beeinträchtigen könnte. Am 23. September traf General der Armee I. I. Maslennikov, Kommandeur der Front, am Kommandoposten der 67. Armee ein. Der Heeresführer gab am nächsten Tag die Lage der Front und die den Truppen des Heeres übertragenen Aufgaben an. General Maslennikov bemerkte mit einem unzufriedenen Blick zu Romanovsky: "Sie haben die Aufgaben der Armee nicht verstanden und deshalb die Gruppe falsch erstellt." Romanovsky war sehr überrascht. Ohne ein Zeichen zu zeigen, begann Commander-67 im Detail die Notwendigkeit zu rechtfertigen, eine solche Gruppierung in der Armee zu schaffen. Nachdem Maslennikov ihm zugehört hatte, sagte er: „Ihre Begründung überzeugt mich noch mehr von Ihrem Missverständnis der Aufgabe. Ihre Armee erhielt die Aufgabe, die feindliche Verteidigung zu durchbrechen und die Offensive zu entwickeln, um die Hauptgruppierung der Front vor feindlichen Gegenangriffen auf der rechten Seite sicherzustellen. In Übereinstimmung mit dieser Aufgabe sollten Sie die Hauptgruppierung an der linken Flanke der Armee haben, näher an der Hauptgruppierung der Front. Stornieren Sie Ihre Befehle an die Truppen. Stellen Sie neue Aufgaben und gruppieren Sie die Truppen zur linken Flanke um. Andernfalls stören Sie den gesamten Frontlinienbetrieb.

Generalleutnant V. Z. Romanovsky versuchte mehrmals, ihm zu beweisen, dass die 67. Armee nicht die linke, sondern die rechte Flanke verstärken müsse, um den frischen Kräften des Feindes mit einer stärkeren Gruppierung zu widerstehen, dass die von ihm vorgeschlagene Umgruppierung unsere verlangsamen würde beleidigend. Alle Versuche des Kommandanten, General Maslennikov zu überzeugen, blieben jedoch erfolglos. Romanovsky musste wie ein Soldat mit den Hacken schnalzen, die Hand an die Kopfbedeckung legen und sagen: „Ja! Ich gehorche! Getan werden!" Ivan Ivanovich Maslennikov war über diese Antwort sehr erfreut und sagte: „Das ist gut. Gesetz!" Ich stieg in mein Auto und fuhr zu meinem Hauptquartier.

Oberst P. Ya. Mordvintsev, Leiter der operativen Abteilung des Hauptquartiers der Armee, der bei diesem Gespräch anwesend war, wandte sich mit einer alarmierenden Frage an den Kommandeur der 67. Armee: „Was sollen wir jetzt tun? Schließlich werden wir nicht auf die linke Flanke umschwenken können, ohne die Offensive zu stoppen. Wenn wir dem Befehl des Frontkommandanten folgen, müssen wir die Offensive für mindestens einen oder sogar zwei Tage stoppen, aber sie werden uns darum bitten? Romanovsky antwortete ihm: „Da die Operation normal verläuft, werden wir uns nicht beeilen, uns neu zu formieren, weil wir die feindlichen Truppen, die sich unserer rechten Flanke nähern, nicht außer Acht lassen können. Dafür übernehme ich die volle Verantwortung. Wir werden die Offensive in der vorherigen Gruppierung entwickeln, wir werden schnell zum Meer gehen und dann wird alles in Ordnung sein.

Es muss gesagt werden, dass Commander-67 ein erhebliches Risiko eingegangen ist, indem er den Anweisungen von General Maslennikov nicht gefolgt ist. Noch größere Verantwortung hätte er aber zu tragen, wenn der Feind die geschwächte offene Flanke angreifen und die Offensive stören würde.

Am 26. September besetzten Einheiten der 377. Schützendivision des 111. Schützenkorps die Stadt Limbazi und erreichten am nächsten Tag die Küste des Golfs von Riga. Da die Armee die Aufgabe erfolgreich ausführte, fragte General Maslennikov kein einziges Mal, in welcher Gruppierung sie operierte.

Unsere Offensive entlang der Küste des Golfs von Riga entwickelte sich erfolgreich. Die Truppen handelten koordiniert: Nachts schlugen speziell abgesetzte Untereinheiten den Feind aus der Position, und am Morgen verfolgten die Hauptkräfte seine sich zurückziehenden Einheiten.

Am 4. Oktober ging eine Anweisung des Frontkommandanten ein, in der die 67. Armee angewiesen wurde, bis Ende Oktober 5 den Streifen von der 1. Schockarmee zum Fluss Gauja zu bringen und zu einer harten Verteidigung überzugehen, die zuverlässig abdeckt Richtungen von Limbazhi und Valmiera mit einer Division. Gemäß der Richtlinie wurde das 122. Schützenkorps aus der 67. A herausgezogen und stattdessen das 119. Schützenkorps in die Armee aufgenommen. Es dauerte zwei Tage, um die Richtlinie fertigzustellen. Die Armeeführung gruppierte sich neu, führte Aufklärung und organisierte ein Feuergefecht mit dem Feind.

Im Zusammenhang mit dem Rückzug des Feindes stellte der Frontkommandant am 8. Oktober eine neue Aufgabe für die Armee: Die Verfolgung weiter entwickeln, die äußere Verteidigungsumgehungsstraße entlang des Flusses Gauja erreichen, sie erzwingen und auf den nördlichen Teil der Stadt vorrücken von Riga.

Da sich die Angriffszone der Armee bei Annäherung an Riga verengte, wurde beschlossen, die Offensive mit allen drei Korps in einer Staffel durchzuführen. Das 111. Gewehrkorps von General BA Rozhdestvensky wurde beauftragt, den Fluss Gauja zu überqueren und eine Offensive auf Vecaki (nördlich von Riga) zu entwickeln. Das 112. Schützenkorps von General F. Ya. Solovyov, um die Verteidigung zu durchbrechen, den Fluss Gauja zu überqueren und eine Offensive auf Jaunciems zu entwickeln, und das 119. Schützenkorps von General N. N. Nikishin, um die Verteidigung am Westufer des Flusses Gauja zu durchbrechen und eine Offensive auf Tiš-ezers entwickeln. In der Zwischenzeit zog der Feind, versteckt hinter der Nachhut, Truppen über den Fluss Gauja und an den äußeren Rand der Stadt Riga zurück. Am 10. Oktober wurden ihre Einheiten von einer Zwischenlinie abgeschossen, und unsere Truppen näherten sich dem Fluss Gauja.

Hier, am Ufer des Flusses Gauja, brachen heftige Kämpfe aus. Beim Überqueren des Flusses haben unsere Soldaten heldenhaft gekämpft. Unter den ersten, die mit seiner Mannschaft ans gegenüberliegende Ufer überquerten, war der Maschinengewehrschütze des 4. Infanterieregiments der 89. Infanteriedivision, Junior Sergeant P. M. Moskvin. Er installierte ein Staffelmaschinengewehr am Ufer und stellte die Überquerung der Einheiten mit Feuer sicher. Mit dem Feuer seines Maxim zerstörte der Kommunist P. M. Moskvin mehr als zwanzig feindliche Soldaten. In einem anderen Abschnitt überquerte ein Zug des 546. Infanterieregiments der 191. Infanteriedivision unter dem Kommando von V. I. Burmistenko als erster den Fluss und griff den Feind kühn von hinten an. Zur gleichen Zeit eroberte Burmistenkos Zug eine feindliche Batterie und eroberte zwanzig feindliche Soldaten und Offiziere.

In der Nacht zum 12. Oktober näherten sich unsere Verbände der letzten Linie vor Riga, die am Westufer der Seen Tish- und Juplas-ezers entlanglief. Der Befehlshaber der Armee, Generalleutnant V. Z. Romanovsky, mit dem Leiter der operativen Abteilung des Hauptquartiers der Armee, Oberst Mordvintsev, und dem Leiter der Geheimdienstabteilung, Oberst A. P. Kostrov, zerbrach sich lange den Kopf: Wie man Riga einnimmt ? Es muss gesagt werden, dass der Tish-ezers-See ein sehr ernstes Hindernis war. Seine Breite erreichte 3 km und seine Länge 8 km. Es blockierte fast vollständig die Angriffszone unserer beiden Korps. Es gab nicht genug Kraft, hauptsächlich Artillerie, um die starke Verteidigung auf den Landengen zwischen den Seen zu durchbrechen. Nachdem Oberst Mordvintsev vom Geheimdienst erfahren hatte, dass sich die feindlichen Hauptstreitkräfte in der Nähe der Landengen und nicht am Westufer des Tisch-Ezer-Sees konzentrierten und dass er nur wenige Truppen und schwache Befestigungen hatte, schlug er vor, den See nachts mit Vorwärtsabteilungen zu erzwingen Amphibienfahrzeuge.

Der Kommandant ging zum 112. und 119. Korps, um sich mit ihren Kommandeuren zu diesem Thema zu beraten. Sie schlossen sich dem gemeinsamen Plan an. Beim Verlassen wies Romanovsky sie an, die Tarnung bei der Annäherung an die Seen streng zu beachten, alle Truppen weiter in den Wald zu entfernen, nur die Beobachtung am Ufer zu lassen und die Aufklärung gut zu organisieren.

Es wurde beschlossen, dem 119. Schützenkorps ein Amphibienbataillon zu geben, mit dem der erste Wurf über den See gemacht werden sollte. Um den Feind auf den Landengen in die Irre zu führen, war geplant, Artilleriefeuer zu führen, um den Anschein zu erwecken, dass wir hier tagsüber die Verteidigung des Feindes „zerreißen“ würden.

Am Morgen des 12. Oktober war die Entscheidung zur Gewalt endlich reif. Oberstleutnant P. I. Kiselev, Kommandeur des 285. Amphibienfahrzeugbataillons, sorgte nach Erhalt der erforderlichen Befehle in derselben Nacht für die Ausfahrt des Bataillons in das ihm angezeigte Gebiet.

Am Morgen berichtete Oberst P. Ya. Mordvintsev dem Kommandanten, dass die Truppen begonnen hätten, sich auf die Überfahrt vorzubereiten. Nach den Berichten der Korpskommandanten leistete der Feind auf den Landengen zwischen den Seen sehr starken Widerstand, aber am Westufer des Tish-Sees verhielt er sich ruhig. Dort waren nur wenige Patrouillen markiert. Das ist genau das, was unsere Truppen brauchten. Das Hauptquartier der Armee rückte näher an die Truppen der ersten Staffel im Manor Mangali heran. In der Gegend von Baltes, im Sektor der 374. Schützendivision, wurde ein Beobachtungsposten für den Kommandanten und eine kleine Gruppe von Stabsoffizieren vorbereitet.

Am Nachmittag begab sich der Kommandant der 67. Armee zum Gefechtsstand des Kommandeurs des 119. Korps, um die Vorbereitungen für die Überfahrt zu überprüfen. Der Korpskommandant, General N. N. Nikishin, zusammen mit dem Kommandeur der 374. Division, Oberst B. A. Gorodetsky, dem Kommandeur des 1244. Gewehrregiments, das den See in der ersten Staffel überqueren sollte, Oberstleutnant I. M. Tsarev und dem Kommandeur der Der amphibische Oberstleutnant des 285. Bataillons, V. I. Kiselev, beugte sich über die Karte und entwickelte einen Zwangsplan.

Das 285. Amphibienfahrzeugbataillon hatte 75 Ford GPA-Fahrzeuge. Es wurde berechnet, dass 450 Personen auf diesen Maschinen in der ersten Staffel in einem Flug landen könnten (6 Personen pro Auto, obwohl nach der technischen Konstruktionsnorm 4 Personen zugelassen waren). Es wurde davon ausgegangen, dass es für Nachteinsätze und im Falle eines Überraschungsangriffs immer noch eine solide Gruppe wäre, die viel ausrichten könnte.

Es wurde auch beschlossen, die erste Staffel in zwei Abteilungen aufzuteilen. Die erste Abteilung wurde aus dem Personal des 1244. Infanterieregiments zusammengestellt. Es sollte Maschinengewehrschützen, Maschinengewehrschützen, Panzerbrecher, Pioniere und Mörser umfassen. Der Abteilung wurden fünfzig Autos zugeteilt. Der Kommandeur der Abteilung, Oberstleutnant I. M. Tsarev, wurde beauftragt, nach der Landung am Ufer den Brückenkopf in Richtung Mezhaparks zu erweitern und mit einem Bataillon auf die Flanke und den Rücken des Feindes einzuschlagen, der die Landenge im nördlichen Teil des Sees verteidigte.

Die zweite Abteilung bestand aus einem verstärkten Bataillon des 1250. Infanterieregiments unter dem Kommando von Kapitän D. P. Maksimov. Sie rasten in 25 Autos über den See. Diese Abteilung sollte in der Gegend von Suzha Manor, dem südöstlichen Teil von Mezaparks, an Land gehen und in Richtung Chekurkalis vorrücken, wobei sie die verteidigenden feindlichen Truppen auf der Landenge zwischen den Seen Tish und Yuglas an der Flanke und im Rücken treffen sollte.

Um 19 Uhr, sobald es dunkel wurde, gingen beide Abteilungen, die sich vier Kilometer entlang der Küste erstreckten, ins Wasser. Die Artillerie feuerte hauptsächlich auf die Kampfformationen des Feindes, die die Landengen verteidigten, und mit separaten Batterien - vor den Kreuzungseinheiten, um ihnen die Bewegungs- und Landerichtung anzuzeigen. Um 19.30 Uhr wurde gemeldet, dass die erste Staffel der Landetruppe an der feindlichen Küste gelandet war. Seine Einheiten begannen, in den Rücken der deutschen Truppen vorzurücken, die die Landengen zwischen den Seen verteidigten. Als sich die Landungsabteilungen den Landengen näherten, gingen Einheiten der 98. und 377. Gewehrdivision des 112. Gewehrkorps sowie der 245. Gewehrdivision des 119. Korps, die sich in Engpässen zwischen den Seen konzentrierten, in die Offensive. Wie die gefangenen Deutschen später sagten, war der Nachtangriff unserer Landungskräfte von hinten unerwartet. Der Feind, der die Enge verteidigte, hatte den Eindruck, umzingelt zu sein. Die Deutschen begannen sich panisch zurückzuziehen.

Infolge der entscheidenden Aktionen der Landung, unterstützt durch eine allgemeine Offensive an der gesamten Front, eroberten die Truppen der 67. Armee bis Mitternacht den nördlichen Teil von Riga. Der Erfolg bei der Säuberung des rechtsufrigen Teils von Riga von feindlichen Truppen wurde in erster Linie durch Überraschung und sorgfältige Vorbereitung sichergestellt.

Als der Feind aus den Landengen zwischen den Seen vertrieben war, gingen das 119., 112. und 111. Schützenkorps zur Generaloffensive über. Gleichzeitig gingen auch die rechten Flankendivisionen der 61. Armee (12., 75. Garde- und 212. Schützendivision des 123. Schützenkorps) in die Offensive. Am Morgen war auch der östliche Teil von Riga geräumt.

Der Schlag war für den Feind so überwältigend, dass nur achtzehn Panzer, vierzehn Kanonen verschiedener Kaliber, zwölf Mörser, 31 Maschinengewehre, 26 Fahrzeuge, 11 Boote auf dem Kanal und viele andere Waffen und Eigentum von Landungskommandos allein im Mezaparks-Gebiet erbeutet wurden .

Die Gefangenen sagten später, sie hätten den Vormarsch der sowjetischen Truppen über den See nicht erwartet. „Das kontinuierliche Dröhnen der Motoren“, sagten sie, „Maschinengewehrfeuer und Artilleriegeschütze erweckten den Eindruck, als würden Amphibienpanzer in breiter Front über den See vorrücken. Und wir konnten nichts tun. Außerdem haben Ihre Truppen gleichzeitig eine Offensive auf die Landengen gestartet.

Nachdem sie die nördlichen und nordöstlichen Teile der Stadt vom Feind befreit und ihre Streitkräfte zusammengezogen hatten, überquerten die Armeetruppen in der Nacht des 14. Oktober die westliche Dwina nördlich der Stadt, ohne den Feind zur Besinnung kommen zu lassen. Die Hauptkräfte der Front entwickelten eine Offensive gegen Riga von Süden her. Am 15. Oktober wurde die Hauptstadt der lettischen SSR vollständig vom Feind gesäubert.

Die Offensive der Roten Armee im Baltikum (Juli-Oktober 1944)

Das 1944 von der Roten Armee befreite Gebiet der Ostsee

Karte der Militäroperationen der Truppen der 3. Weißrussischen Front in der Region Vilnius

Kampfhandlungen der Truppen der Leningrader Front zur Befreiung des Territoriums Estlands

Anmerkungen:

Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion 1941–1945, Bd. 4. M., Militärverlag, 1962, p. 339.

Direktiven des Hauptquartiers des Oberkommandos Leningrad, 2. und 3. Ostseefront vom 4.7.1944 und 6.7.1944

Es wurden nur die 2. Stoßarmee und die 8. kombinierte Waffenarmee berücksichtigt.

Die Truppen der 3. Weißrussischen Front wurden vom General der Armee I. D. Chernyakhovsky kommandiert, Mitglieder des Militärrates waren Generalleutnant V. E. Makarov und Generalleutnant des Quartiermeisterdienstes I. S. Khokhlov, Stabschef - Generalleutnant A. P. Pokrovsky .

"Military History Journal" Nr. 7, 1964, p. 42–46.

Der Befehlshaber der Truppen der 1. Baltischen Front war damals General der Armee I. Kh. Bagramyan, Mitglieder des Militärrates der Front waren Generalleutnant D. S. Leonov und Generalmajor V. N. V. Kurasov.

Kommandant der 2. Baltischen Front - General der Armee A. I. Eremenko, Mitglieder des Militärrates der Front - Generalleutnant V. N. Bogatkin und Generalmajor S. I. Shabalin, Stabschef - Generalleutnant L. M. Sandalov .

Dieses Korps, das als Teil der 22. Armee der 2. Baltischen Front vorrückte, umfasste zwei lettische Schützendivisionen - die 308. und 43. Garde. Der Kampfweg der lettischen Soldaten begann in der Nähe von Moskau. Die 201. lettische Schützendivision kämpfte zusammen mit anderen sowjetischen Verbänden am Rande unserer Hauptstadt. Später nahm sie an der Befreiung von Naro-Fominsk und Borovsk teil und wurde im Oktober 1942 in die 43. Guards Rifle Division umgewandelt. Die Soldaten dieser Division kämpften tapfer in den Schlachten bei Staraya Russa und Velikiye Luki. Die 308. lettische Schützendivision, die auf der Grundlage des 1. lettischen Reserve-Schützenregiments gebildet wurde, begann in der zweiten Julihälfte 1944 mit Kampfhandlungen.

Die Truppen der 3. Baltischen Front wurden von General der Armee I. I. Maslennikov kommandiert, Mitglieder des Militärrates der Front waren Generalleutnant M. V. Rudakov und Generalmajor F. V. Yatichkin, Stabschef war Generalleutnant V. R. Vashkevich.

Die Gruppe umfasste: die 1. Panzerbrigade, das 221. Panzer- und das 397. Garde-Artillerie-Regiment mit Eigenantrieb, ein Schützenbataillon in Fahrzeugen, ein Panzerabwehr-Artillerie-Regiment, ein Flugabwehr-Artillerie-Regiment, ein Pionierbataillon, eine Garde-Mörserdivision.

Es umfasste die 152. Panzerbrigade, das 26. Panzerregiment, das 1294. selbstfahrende Artillerie-Regiment, ein Jäger-Artillerie-Regiment, eine Mörser-Division, ein Flugabwehr-Artillerie-Regiment, eine Garde-Mörser-Division, eine Kanonen-Artillerie-Division, eine Pionierkompanie und ein Schützenbataillon.

Es umfasste die 30. und 220. Panzerbrigade, das 226., 124. und 27. Garde-Panzerregiment, das 351. Garde-Artillerieregiment mit Eigenantrieb, das 1. separate Panzerbataillon, das 283. motorisierte Amphibienbataillon, ein Gewehrregiment der 86. Gewehrdivision, 17. Sturmingenieurbrigade, 33. Panzerabwehrartillerie-Regiment, 1387. Flugabwehrartillerie-Regiment, eine Division des 18. Garde-Mörserregiments.

Für entschlossenes Handeln und persönlichen Mut in den Kämpfen um die Befreiung von Tallinn wurde Oberleutnant Ja. M. Lobov der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen.

Die vordere Abteilung des 8. estnischen Korps bestand aus dem 45. Panzerregiment, dem 952. selbstfahrenden Artillerie-Regiment und einem Schützenbataillon der 249. Schützendivision.