THEMA 3. METER

Studienfragen:

1. Sumerische Stadtstaaten (6000-2300 v. Chr.).

2. Akkad: die Bildung eines zentralisierten Staates (2300-2000 v. Chr.).

3. Babylonische Macht (2000-1200 v. Chr.).

4. Assyrisches Reich (1200-600 v. Chr.).

1. Sumerische Stadtstaaten (6000-2300 v. Chr.)

Unter den Ländern Westasiens war Mesopotamien (Mesopotamien) am bequemsten für die weit verbreitete Entwicklung der Landwirtschaft - ein Land, das zwischen Tigris und Euphrat liegt, das nicht nur seine wichtigsten Bewässerungs-, sondern auch Transportwege waren.

Der natürliche Reichtum Süd- und Mittelmesopotamiens ist nicht groß. Durch das Mischen von Ton mit Asphalt stellten die Bewohner des alten Mesopotamiens ein Material her, das sie durch Stein ersetzte, der im südlichen Teil Mesopotamiens selten vorkommt. Ebenso charakteristisch für Mesopotamien ist die Metallfreiheit, die die lokale Bevölkerung von den nördlichen und östlichen Hüttengebieten abhängig machte.

Die Flora Mesopotamiens ist auch nicht reich. Die älteste Bevölkerung dieses Landes akklimatisierte Getreide, Gerste und Weizen. Von großer Bedeutung im Wirtschaftsleben des Landes waren die Dattelpalme und das Schilf, die im südlichen Teil Mesopotamiens wild wuchsen. Sesam gehörte ebenso wie Tamariske, aus der süßes Harz gewonnen wurde, zu den heimischen Pflanzen. In den östlichen Bergen gab es Schafe und Ziegen und in den sumpfigen Dickichten des Südens Wildschweine, die bereits in der Antike gezähmt wurden. Die Flüsse waren reich an Fischen und Vögeln. Bereits in der Antike waren verschiedene Geflügelarten bekannt.

Die natürlichen Bedingungen Süd- und Mittelmesopotamiens waren günstig für die Entwicklung der Viehzucht und der Landwirtschaft, sie erforderten lange Zeit die Organisation des Wirtschaftslebens und den Einsatz bedeutender Arbeitskräfte.

Die ältesten Siedlungen auf dem Gebiet des mittleren Teils Mesopotamiens entstanden in der späten Jungsteinzeit. Die Stämme, die in der tiefsten Antike Mesopotamien bewohnten, lebten auf Inseln, die sich zwischen den Sümpfen auftürmten. Sie bauten ihre Siedlungen auf künstlichen Erdwällen. Sie entwässerten die umliegenden Sümpfe und schufen das älteste System der künstlichen Bewässerung. Seine wahren Schöpfer waren die Sumerer, die aus den östlichen Bergregionen nach Südmesopotamien kamen und ihm seinen ursprünglichen Namen - Sumer - gaben, sowie die semitischen Stämme von Akkad - einem Gebiet nördlich von Sumer.

Die bedeutende Entwicklung der Landwirtschaft, das Aufkommen der Metallurgie und die Verbreitung des Tauschhandels führten zum Wachstum der Produktivkräfte und zur Notwendigkeit, die Arbeitskräfte zu erhöhen. Die Folge davon war die Zersetzung des Alten Clan-Gemeinschaftssystem und Auftreten darauf Ruinen alter Sklavenstaaten im III. Jahrtausend v

Primitive Wirtschaftsformen, Jagd und Fischfang behielten eine gewisse Bedeutung in der Wirtschaft des Landes. Die führende und fortschrittliche Rolle spielte jedoch die Landwirtschaft, die aufgrund natürlicher Gegebenheiten in der Antike entstand und im 3. Jahrtausend v. Chr. ihre Weiterentwicklung erhielt. Die hohe Bevölkerungsdichte wird durch die Tatsache angezeigt, dass die Ruinen von großen Städten, wie Larsa und Uruk, nur 24 sind km voneinander. Die weiten Wiesen und Steppen westlich des Euphrat ermöglichten die Viehzucht. Kurz- und Langhornbullen wurden auf der Weide gehalten und mit Getreide gefüttert. Arbeitsvieh wurde zur Bewässerung des Bodens, zum Pflügen und Dreschen sowie zum Transport von Gütern eingesetzt. Sie züchteten auch Fleisch- und Milchvieh, das eine große Menge an Fleisch- und Milchprodukten lieferte. Kleinvieh war sehr weit verbreitet, vor allem Fettschwanz- und Merinoschafe, sowie Ziegen verschiedener Rassen. Bullen und Esel wurden für Transportzwecke eingesetzt. Das Pferd taucht offensichtlich viel später auf, erst im 2. Jahrtausend v.

Trotz der Tatsache, dass in Mesopotamien bereits in der Antike ein dichtes Netz von Bewässerungskanälen angelegt wurde, war die Technik zur Herstellung landwirtschaftlicher Werkzeuge sehr primitiv und stagnierte. Die außergewöhnliche Fruchtbarkeit des bewässerten Bodens erforderte keine besonderen Anstrengungen einer Person, um ihn zu kultivieren, wodurch die Entwicklung der Landwirtschaft objektiv behindert wurde.

In Mesopotamien sind seit der Antike verschiedene Getreidearten bekannt, unter denen Gerste den ersten Platz einnimmt. Neben Gerste war auch Dinkel bekannt, der hauptsächlich zur Herstellung von Brot und Bier diente. Die Weizenkultur in Mesopotamien war weniger verbreitet; Weizen kostete doppelt so viel wie Dinkel und Gerste. Schließlich wurde Durra kultiviert (eine Art von Sorghum-Getreidepflanze, die in Asien und Afrika bekannt ist). , bis heute im Osten erhalten. Neben verschiedenen Gemüse- und Obstbäumen ist die Dattelpalme von großer wirtschaftlicher Bedeutung, deren Kultur bis in die Antike zurückreicht.

Neben der Landwirtschaft entwickelte sich im alten Mesopotamien auch das Handwerk. Die Entwicklung des Kunsthandwerks wurde jedoch durch den Mangel an den wichtigsten Rohstoffarten stark behindert. Im südlichen Teil Mesopotamiens gab es weder Metall noch genügend Stein und Holz. Daher wurden hier bereits in der Antike hauptsächlich Ton und Schilf verwendet, um diese fehlenden Rohstoffe zu ersetzen. Ton wurde oft als Ersatz für Holz, Stein und Metall verwendet. Aus Ton fertigten sie Fässer, Kästen, Pfeifen, Öfen, Herde, Siegel, Lampenspindeln, Grabkästen.

Die wichtigsten Ersatzstoffe für Holz im alten Mesopotamien waren Schilf und Schilf, von denen verschiedene Arten in Mesopotamien in großer Zahl wachsen. Schilf und Schilf wurden zur Herstellung verschiedener Korbwaren, als Baumaterial sowie im Schiffsbau verwendet. Der Baum war in Mesopotamien selten und sehr hoch geschätzt.

Eine große Revolution in der Technologie wurde durch die Entdeckung von Metallen gemacht. Eines der ersten Metalle, das den Völkern Südmesopotamiens bekannt war, war Kupfer. Bronze erschien wenig später. In der Mitte des III. Jahrtausends v. in Mesopotamien war Eisen bekannt, offensichtlich meteorisch. Eisenprodukte dieser Zeit wurden in sehr geringen Mengen gefunden. Offensichtlich war Eisen in Mesopotamien zu dieser Zeit nicht sehr verbreitet. Es musste aus entfernten Regionen des Transkaukasus oder aus Kleinasien gebracht werden.

Die Notwendigkeit, verschiedene Arten fehlender Rohstoffe aus Nachbarländern zu beschaffen, trug zur Entwicklung eines ziemlich bedeutenden Außenhandels bei. Die Sumerer brachten Kupfer aus Elam, Iran und Assyrien und Holz aus den Bergregionen nördlich und östlich von Mesopotamien. Allerdings war dieser Handel noch sehr primitiv, da er Tauschcharakter hatte. Vieh und Getreide dienten als Geld. In der Folge erlangen Metallbarren mit der Verbreitung von Metallen den Wert von Geld.

Mit der Entwicklung der Produktivkräfte in der sumerischen Gesellschaft, mit dem Wachstum der Arbeitsproduktivität, Sklaverei. Zunächst sogar in latenter Form. So durfte der Vater im sumerischen Gesetzbuch seine Kinder in die Sklaverei verkaufen, und die Bedingungen für einen solchen Verkauf wurden in speziellen Dokumenten festgehalten.

Ein charakteristisches Merkmal der patriarchalischen Familie im alten Mesopotamien ist die untergeordnete Stellung der Frau, die durch den Brauch der Polygamie noch verstärkt wird. Töchter wurden oft in die Sklaverei verkauft. Die Entwicklung der Sklaverei wurde durch die Schuldknechtschaft erheblich erleichtert. Viele Dokumente dokumentieren Kredite, insbesondere Getreide, die die Armen den Reichen abnehmen mussten. In Schulden verstrickt, wurden die Armen oft Opfer des Wucherers. Ihm wurde mit drohender Sklaverei gedroht.

Die älteste und wichtigste Quelle der Sklaverei waren jedoch Kriege, die ständig untereinander geführt wurden, zuerst von Stammesverbänden und dann von einzelnen Stadtstaaten Sumers sowie größeren Staatsformationen mit Nachbarvölkern. Diese Kriege führten hauptsächlich zur Gefangennahme einer großen Anzahl von Gefangenen, die normalerweise zu Sklaven wurden.

Vermögensschichtung innerhalb ländlicher Gemeinden, führte zum allmählichen Zerfall kommunales System, die dazu beitrug, aus der Masse der Gemeindemitglieder eine kleine Gruppe sklavenhaltender Aristokraten herauszufiltern. Gleichzeitig wurden die am wenigsten wohlhabenden Schichten der Gemeindemitglieder nach und nach ruiniert, zu Armen und sogar zu Sklaven gemacht.

Bereits in IVtausend v auf dem Gebiet von Sumer entstehen Städte als wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentren einzelne Kleinstaaten. Im südlichsten Teil des Landes lag die Stadt Eridu an der Küste des Persischen Golfs. Die Stadt Ur, Zentrum eines starken Staates, war von großer politischer Bedeutung. Das religiöse und kulturelle Zentrum ganz Sumers war die Stadt Nippur mit ihrem gemeinsamen sumerischen Heiligtum, dem Tempel des Gottes Enlil. Unter den anderen Städten Sumers waren Lagasch, das in ständigem Kampf mit dem benachbarten Umma stand, und die Stadt Uruk von großer politischer Bedeutung.

Zu AnfangIIItausend v kommen in Mesopotamien vor erste Sklavenstaaten geführt von Königen. In den Fürstentümern, die ihre Unabhängigkeit verloren hatten, regierten die höchsten Vertreter des sklavenhaltenden Adels, die den antiken halbpriesterlichen Titel trugen Pastete.

Die wirtschaftliche Grundlage dieser alten Sklavenhalterstaaten war der in staatlicher Hand zentralisierte Bodenfonds des Landes. Das von freien Bauern bewirtschaftete Gemeindeland galt als Eigentum des Staates, und seine Bevölkerung war verpflichtet, alle Arten von Abgaben zugunsten des letzteren zu tragen, die normalerweise ziemlich hoch waren. Die Hauptwirtschaftsform in dieser Zeit war die Landwirtschaft, basierend auf künstliche Bewässerung. Daher war eine der wichtigsten Funktionen des alten Sklavenstaates die Funktion, das Bewässerungsnetz zu organisieren und zu unterhalten.

Verdient besondere Aufmerksamkeit Sumerische Kunst und Literatur. Insgesamt sind etwa einhundertfünfzig Denkmäler der sumerischen Literatur bekannt. Darunter sind poetische Aufzeichnungen von Mythen, Sagenepen, Hochzeitsliebesliedern, Totenklagen, Hymnen zu Ehren von Königen, Lehren, Erbauungen, Fabeln, Anekdoten, Redewendungen, Sprichwörter. Von allen Gattungen der Literatur sind Hymnen am umfassendsten vertreten und dienen als kollektiver Appell an die Gottheit. Von großer Bedeutung waren Heldengeschichten, die von Heldentaten, ihren langen Feldzügen und Abenteuern sangen.

Eng verbunden mit Mythologie und Epos Pantheon der Götter. Bis zum Ende des III. Jahrtausends v. es gab keine einheitliche Systematisierung, obwohl es mehrere sumerische Gottheiten gab: „der Herr der Lüfte“, „König der Götter und Menschen“ Enlil (Gott der Stadt Nippur); der Herr der unterirdischen Süßwasser und des Weltozeans Enki (der Gott der Stadt Eredu); der Himmelsgott An und die Göttin des Krieges und der fleischlichen Liebe Inanna (die Gottheiten der Stadt Uruk); Mondgott Nanna (Schutzpatronin der Stadt Ur); der Kriegergott Ningirsu, der in Lagash verehrt wird.

1. SCHAFFUNG DER GEORDNETEN BEWÄSSERUNG IM UNTEREN EUPHRATS

Im einleitenden Vortrag zu diesem Abschnitt wurde über den Verlauf der Entstehung der First Class Society und über den spezifischen Weg ihrer Entwicklung berichtet, der sich im unteren Teil des Euphrattals - im alten Sumer und im Niltal - abzeichnete - in Ägypten. Betrachten wir genauer, wie die historische Entwicklung in der frühen Antike im unteren Euphrattal oder Untermesopotamien vor sich ging.

Wir wissen bereits, dass dieses Land, das durch kaum passierbare Wüsten vom Rest Kleinasiens getrennt war, um das 6. Jahrtausend v. Chr. besiedelt war. e. Während des 6. bis 4. Jahrtausends lebten die Stämme, die sich hier ansiedelten, äußerst schlecht: Gerste, die auf einem schmalen Landstreifen zwischen Sümpfen und einer verbrannten Wüste gesät und von unregulierten und ungleichmäßigen Überschwemmungen bewässert wurde, brachte kleine und instabile Ernten. Die Aussaat war besser auf Ländereien, die durch Kanäle bewässert wurden, die vom kleinen Fluss Diyala, einem Nebenfluss des Tigris, umgeleitet wurden. Erst Mitte des IV. Jahrtausends v. e. getrennte Gruppen von Gemeinden bewältigten die Schaffung rationeller Entwässerungs- und Bewässerungssysteme im Euphratbecken.

Das Becken des unteren Euphrat ist eine riesige flache Ebene, die im Osten vom Fluss begrenzt wird. Der Tigris, hinter dem sich die Ausläufer der iranischen Berge erstrecken, und von Westen - die Klippen der syrisch-arabischen Halbwüste. Ohne ordnungsgemäße Bewässerungs- und Urbarmachungsarbeiten ist diese Ebene an manchen Stellen eine Wüste, an manchen Stellen sumpfige flache Seen, die von Dickichten, riesigem Schilf gesäumt sind und von Insekten nur so wimmeln. Gegenwärtig wird der Wüstenteil der Ebene von Wällen von Emissionen aus dem Graben von Kanälen durchzogen, und wenn der Kanal aktiv ist, erstrecken sich Dattelpalmen entlang dieser Wälle. An einigen Stellen erheben sich Lehmhügel über der flachen Oberfläche - Telli und Asche - Ishans. Dies sind die Ruinen von Städten, genauer gesagt, Hunderte von Lehmziegelhäusern und Tempeltürmen, Schilfhütten und Lehmmauern, die nacheinander am selben Ort existierten. In der Antike gab es hier jedoch keine Hügel oder Wälle. Sumpfige Lagunen nahmen viel mehr Raum ein als jetzt, erstreckten sich über den gesamten heutigen Südirak und stießen nur im äußersten Süden auf niedrig liegende, verlassene Inseln. Allmählich bildete der Schlick des Euphrat, des Tigris und der von Nordosten kommenden elamitischen Flüsse (die ebenso wie der Tigris und der Euphrat in den Persischen Golf mündeten, jedoch in einem Winkel von 90 ° zu ihnen) eine alluviale Barriere, die dies verursachte erweiterte das Gebiet der Ebene um 120 Kilometer nach Süden.Dort, wo früher sumpfige Flussmündungen frei mit dem Persischen Golf kommunizierten (dieser Ort wurde in der Antike „bitteres Meer“ genannt), fließt jetzt der Fluss. Shatt al-Arab, in dem Euphrat und Tigris jetzt zusammenfließen, die früher jeweils ihre eigene Mündung und ihre eigenen Lagunen hatten.

Der Euphrat in Untermesopotamien war in mehrere Kanäle unterteilt; Von diesen waren die wichtigsten der westliche oder eigentliche Euphrat und der östlichere Iturungal; von letzterem zur Lagune im Südosten ging ein weiterer Kanal I-Nina-gena ab. Im Osten floss der Tigris, aber seine Ufer waren verlassen, mit Ausnahme der Stelle, an der der Nebenfluss Diyala in ihn mündete.

Von jedem der Hauptkanäle im IV. Jahrtausend v. e. Mehrere kleinere Kanäle wurden umgeleitet, und mit Hilfe eines Systems von Dämmen und Stauseen war es möglich, während der gesamten Vegetationsperiode Wasser für die regelmäßige Bewässerung der Felder zurückzuhalten. Dadurch stiegen die Erträge sofort und die Akkumulation von Produkten wurde möglich. Dies wiederum führte zur zweiten großen Arbeitsteilung, nämlich zur Vereinzelung spezialisierter Handwerke, und dann zur Möglichkeit der Klassenschichtung, nämlich zur Vereinzelung einer Sklavenhalterklasse einerseits , und zur weit verbreiteten Ausbeutung von sklavenartigen Leibeigenen oder Sklaven im weitesten Sinne (patriarchalische Sklaven und Heloten) auf der anderen Seite.

Gleichzeitig ist anzumerken, dass die äußerst harte Arbeit des Baus und der Reinigung von Kanälen (sowie anderer Erdarbeiten) hauptsächlich nicht von Sklaven, sondern von Gemeindemitgliedern in der Reihenfolge der Pflicht ausgeführt wurde; Jeder freie Erwachsene verbrachte durchschnittlich ein oder zwei Monate im Jahr damit, und dies war in der gesamten Geschichte des alten Mesopotamien der Fall. Auch die landwirtschaftlichen Hauptarbeiten – Pflügen und Säen – wurden von freien Gemeindemitgliedern verrichtet. Nur Adlige, die mit Macht ausgestattet waren und Ämter ausübten, die als gesellschaftlich wichtig galten, beteiligten sich nicht persönlich an den Pflichten und pflügten nicht das Land.

Eine massive Untersuchung von Spuren der ältesten Siedlungen Untermesopotamiens durch Archäologen zeigt, dass der Prozess der Besiedlung lokaler Urbarmachungs- und Bewässerungssysteme von der Umsiedlung von Bewohnern aus verstreuten, kleinsten Siedlungen großer Familiengemeinschaften in das Zentrum der Nomen begleitet wurde, wo befanden sich die Haupttempel mit ihren reichen Getreidespeichern und Werkstätten. Die Tempel waren Zentren für das Sammeln von Nome-Reservegeldern; von hier aus wurden im Auftrag der Tempelverwaltung Handelsagenten – Tamkars – in ferne Länder entsandt, um Brot und Stoffe Untermesopotamiens gegen Holz, Metalle, Sklaven und Sklaven einzutauschen. Zu Beginn des zweiten Viertels des III. Jahrtausends v. e. dicht besiedelte Gebiete rund um die Haupttempel sind von Stadtmauern umgeben. Um 3000-2900 BC e. Die Tempelhaushalte werden so komplex und umfangreich, dass ihre wirtschaftlichen Aktivitäten aufgezeichnet werden mussten. Daraus entstand das Schreiben.

2. DIE ERFINDUNG DES SCHREIBENS. PROTOWRITTEN-ZEITRAUM

Zunächst entstand die Schrift in Untermesopotamien als ein System dreidimensionaler Chips oder Zeichnungen. Sie malten mit dem Winkel eines Rohrstocks auf Plastikfliesen aus Ton. Jede Zeichenzeichnung bezeichnete entweder das abgebildete Objekt selbst oder ein mit diesem Objekt verbundenes Konzept. So bedeutete das mit Strichen gezeichnete Firmament „Nacht“ und damit auch „schwarz“, „dunkel“, „krank“, „Krankheit“, „Dunkelheit“ usw. Das Zeichen des Fußes bedeutete „gehen“, „ gehen", "stehen", "bringen" usw. Die grammatikalischen Wortformen wurden nicht ausgedrückt, und es war auch nicht notwendig, da normalerweise nur Zahlen und Zeichen von zählbaren Objekten in das Dokument eingetragen wurden. Schwieriger war es zwar, die Namen der Empfänger der Objekte zu vermitteln, aber auch hier konnte man zunächst mit Berufsbezeichnungen auskommen: Die Schmiede bezeichnete einen Kupferschmied, der Berg (als Zeichen eines fremden Land) - ein Sklave, eine Terrasse (?) (vielleicht eine Art Tribüne) - ein Anführer - Priester usw. Aber bald begannen sie, auf einen Rebus zurückzugreifen: Wenn na "Stein", "Gewicht" bedeutete, dann die Das Zeichen des Gewichts neben dem Zeichen des Fußes deutete auf das Lesen des Gens hin - "Gehen", und das Zeichen des Haufens - ba neben demselben Zeichen deutete auf das Lesen einer Lippe hin - "Stehen" usw. Manchmal waren ganze Wörter rebusartig geschrieben, wenn das entsprechende Konzept mit einer Zeichnung schwer zu vermitteln war; also wurde gi „return, add“ mit dem Zeichen „schilf“ gi bezeichnet. Mindestens 400 Jahre hat es gedauert, bis aus dem Brief von einem System reiner Mahnzeichen ein geordnetes System zur zeitlichen und fernen Übermittlung von Informationen geworden ist. Dies geschah um 2400 v. e.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Zeichen aufgrund der Unmöglichkeit, krummlinige Figuren ohne Grate usw. schnell auf den Ton zu zeichnen, bereits in einfache Kombinationen aus geraden Linien verwandelt, in denen es schwierig war, die ursprüngliche Zeichnung zu erkennen. Gleichzeitig erhielt jeder Strich durch den Druck auf den Ton mit der Ecke eines rechteckigen Stocks einen keilförmigen Charakter; daher wird eine solche Schrift als Keilschrift bezeichnet. Jedes Zeichen in Keilschrift kann mehrere verbale und mehrere rein lautliche Bedeutungen haben (normalerweise spricht man von Silbenbedeutungen von Zeichen, aber das stimmt nicht: Lautwerte können auch eine halbe Silbe bedeuten, zum Beispiel die Silbe bab kann mit zwei Silbenzeichen geschrieben werden: ba-ab; der Wert ist dann derselbe wie mit einem Zeichen bab, der Unterschied liegt in der Bequemlichkeit des Auswendiglernens und der Platzersparnis beim Schreiben von Zeichen, aber nicht beim Lesen). Einige Zeichen könnten auch „Bestimmungszeichen“ sein, also unlesbare Zeichen, die nur angeben, zu welcher Kategorie von Begriffen das benachbarte Zeichen gehört (Holz- oder Metallgegenstände, Fische, Vögel, Berufe usw.); wodurch die richtige Wahl der Lesart aus mehreren möglichen erleichtert wird.

Trotz aller Ungenauigkeit der schriftlichen Sprachübertragung in der archaischen Zeit der Geschichte Untermesopotamiens gelang es dem sowjetischen Wissenschaftler A. A. Vayman, einige der ältesten Wirtschaftsdokumente zu lesen. Dieser Umstand sowie das Studium der zur Schrift verwendeten Zeichnungen selbst sowie archäologischer Daten ermöglichen es uns, die älteste Sozialgeschichte dieses Landes bis zu einem gewissen Grad wiederherzustellen, obwohl einzelne Ereignisse über einen langen historischen Zeitraum unbekannt bleiben.

Zunächst einmal stehen wir vor der Frage, was für Menschen die Zivilisation von Untermesopotamien zuerst geschaffen haben. Welche Sprache sprach er? Das Studium der Sprache einiger späterer Keilschriftinschriften (ab etwa 2500 v. Chr.) und in den Inschriften erwähnter Eigennamen (ab etwa 2700 v. Chr.) zeigte Wissenschaftlern, dass bereits zu dieser Zeit in Untermesopotamien eine Bevölkerung lebte, die zwei sprach (und später schrieb). völlig unterschiedliche Sprachen - Sumerisch und Ostsemitisch. Die sumerische Sprache mit ihrer bizarren Grammatik ist mit keiner der bis heute erhaltenen Sprachen verwandt. Ostsemitisch, später Akkadisch oder Babylonisch-Assyrisch genannt, gehört zum semitischen Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie; gehören derzeit demselben Zweig an: mehrere Sprachen Äthiopiens, Arabisch, die Sprache der Insel Malta im Mittelmeer, die hebräische Sprache in Israel und die neuaramäische Sprache eines kleinen Volkes, das sich Assyrer nennt und leben verstreut in verschiedenen Ländern, auch in der UdSSR. Akkadisch selbst oder babylonisch-assyrisch, die Sprache, starb, wie eine Reihe anderer semitischer Sprachen, vor Beginn unserer Zeitrechnung aus. Die afroasiatische Familie (aber nicht ihr semitischer Zweig) umfasste auch die altägyptische Sprache, und sie umfasst immer noch eine Reihe von Sprachen Nordafrikas bis hin zu Tanganjika, Nigeria und dem Atlantischen Ozean.

Es gibt Grund zu der Annahme, dass im IV. Jahrtausend v. e., und vielleicht später, im Tal von Tigris und Euphrat lebte noch eine Bevölkerung, die andere, längst ausgestorbene Sprachen sprach.

Die ältesten mesopotamischen Schriften (von etwa 2900 bis 2500 v. Chr.) sind zweifellos ausschließlich in sumerischer Sprache verfasst. Dies geht aus der Art der Rebus-Verwendung von Zeichen hervor: Es ist offensichtlich, dass wir, wenn das Wort "reed" - ha mit dem Wort "return, add" - gi zusammenfällt, genau die Sprache haben, in der eine solche Klangkoinzidenz besteht . Und das ist die sumerische Sprache. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Ostsemiten und vielleicht die Sprecher einer anderen uns unbekannten Sprache nicht schon damals und noch früher in Untermesopotamien auf gleicher Augenhöhe mit den Sumerern lebten. Es gibt keine verlässlichen Daten, weder archäologische noch sprachliche, die uns glauben machen würden, dass die Ostsemiten Nomaden waren und dass sie nicht zusammen mit den Sumerern an dem großen Werk der Erschließung des Flusses teilgenommen haben. Euphrat. Es gibt auch keinen Grund zu der Annahme, dass die Ostsemiten um 2750 v. Chr. Mesopotamien eroberten. e., wie viele Gelehrte vorgeschlagen haben; im Gegenteil, sprachliche Daten lassen eher vermuten, dass sie sich bereits in der Jungsteinzeit zwischen Euphrat und Tigris niedergelassen haben. Doch anscheinend sprach die Bevölkerung Südmesopotamiens bis etwa 2350 hauptsächlich Sumerisch, während im zentralen und nördlichen Teil von Untermesopotamien neben Sumerisch auch Ostsemitisch gesprochen wurde; es herrschte auch in Obermesopotamien vor.

Nach den verfügbaren Daten zu urteilen, gab es keine ethnische Feindseligkeit zwischen Menschen, die diese Sprachen so unterschiedlich sprachen. Offensichtlich dachten die Menschen damals noch nicht in so großen Kategorien wie einsprachige ethnische Gruppen und waren miteinander befreundet, und kleinere Einheiten waren verfeindet - Stämme, Nomen, territoriale Gemeinschaften. Alle Einwohner von Untermesopotamien bezeichneten sich gleichermaßen als "Mitesser" (im sumerischen Sang-ngiga, im akkadischen Tsalmat-kâkkadi), unabhängig von der Sprache, die jeder sprach.

Da uns die historischen Ereignisse einer so alten Zeit unbekannt sind, verwenden Historiker die archäologische Periodisierung, um die alte Geschichte Untermesopotamiens zu unterteilen. Archäologen unterscheiden zwischen der Frühschriftlichen Periode (2900–2750 v. Chr., mit zwei Unterperioden) und der frühdynastischen Periode (2750–2310 v. Chr., mit drei Unterperioden).

Aus der Urschriftzeit sind uns mit Ausnahme einzelner zufälliger Dokumente drei Archive überliefert: zwei (ein älteres, das andere jüngere) - aus der Stadt Uruk (heute Varka) im Süden von Untermesopotamien und eine, zeitgenössisch zum späteren Uruk, - aus der Siedlung Jemdet-nasr im Norden (der alte Name der Stadt ist unbekannt). Die soziale Struktur der protoschriftlichen Periode wurde von den sowjetischen Wissenschaftlern A. I. Tyumenev untersucht, die nur von der Untersuchung von Zeichenzeichen als solchen ausgingen, und von A. A. Vayman, dem es gelang, einige der Dokumente vollständig zu lesen.

Beachten Sie, dass das in der Urschriftzeit verwendete Schriftsystem trotz seiner Schwerfälligkeit im Süden von Untermesopotamien und im Norden völlig identisch war. Dies spricht dafür, dass es in einem Zentrum geschaffen wurde, das autoritär genug war, dass die lokale Erfindung von verschiedenen Nomengemeinschaften Untermesopotamiens übernommen wurde, obwohl zwischen ihnen und ihren Hauptkanälen weder wirtschaftliche noch politische Einheit bestand voneinander getrennte Streifen der Wüste. Dieses Zentrum war offenbar die Stadt Nippur, die zwischen dem Süden und Norden der unteren Euphratebene liegt. Hier befand sich der Tempel des Gottes Enlil, der von allen „Mitessern“ verehrt wurde, obwohl jeder Nome seine eigene Mythologie und sein eigenes Pantheon (Göttersystem) hatte. Wahrscheinlich gab es in der vorstaatlichen Zeit einst ein rituelles Zentrum der sumerischen Stammesunion. Nippur war nie ein politisches Zentrum, blieb aber lange Zeit ein wichtiges kulturelles Zentrum.

St. Petersburg. Einsiedelei

Alle Dokumente stammen aus dem Wirtschaftsarchiv des Tempels von Eanna, der der Göttin Inana gehörte, um den die Stadt Uruk konsolidiert wurde, und aus einem ähnlichen Tempelarchiv, das am Standort Dzhemdet-nasr gefunden wurde. Aus den Dokumenten ist ersichtlich, dass es in der Tempelwirtschaft viele spezialisierte Handwerker und viele gefangene Sklaven und Sklaven gab; männliche Sklaven verschmolzen jedoch wahrscheinlich mit der allgemeinen Masse der vom Tempel abhängigen Menschen - auf jeden Fall war dies zwei Jahrhunderte später zweifellos der Fall. Es stellt sich auch heraus, dass die Gemeinde ihren obersten Beamten - dem Priester-Wahrsager, dem obersten Richter, der Oberpriesterin und dem Vorarbeiter der Handelsvertreter - große Grundstücke zugeteilt hat. Aber der Löwenanteil ging an den Priester, der den Titel en trug.

En war der Hohepriester in jenen Gemeinden, in denen die Göttin als höchste Gottheit verehrt wurde; er vertrat die Gemeinde nach außen und leitete ihren Rat; er nahm auch am Ritus der "heiligen Ehe" teil, beispielsweise mit der Göttin Inana von Uruk - ein Ritus, der offenbar als notwendig für die Fruchtbarkeit des gesamten Uruk-Landes angesehen wurde. In Gemeinschaften, in denen die höchste Gottheit ein Gott war, gab es eine Priesterin (manchmal auch unter anderen Titeln bekannt), die auch am Ritus der heiligen Ehe mit der entsprechenden Gottheit teilnahm.

Das Land, das den Enu – ashag-en oder nig-ena – zugeteilt wurde, wurde allmählich zu einem besonderen Tempelland; Die Ernte daraus ging an den Reserveversicherungsfonds der Gemeinde, zum Austausch mit anderen Gemeinden und Ländern, für Opfer für die Götter und für den Unterhalt des Tempelpersonals - seiner Handwerker, Krieger, Bauern, Fischer usw. (Priester hatten normalerweise ihr eigenes persönliches Land in Gemeinschaften zusätzlich zum Tempel). Wer das Land der Nig-en in der Zeit der Urschriftsteller kultivierte, ist uns noch nicht ganz klar; später wurde es von Heloten verschiedener Art kultiviert. Dies wird uns von einem anderen Archiv aus der an Uruk angrenzenden Stadt erzählt - dem archaischen Ur sowie einigen anderen; sie gehören bereits dem Beginn der nächsten, frühdynastischen Zeit an.

3. FRÜHE DYNASTISCHE ZEIT

Die Identifizierung der frühdynastischen Periode als eine von der Urschriftlichen Periode getrennte Periode hat verschiedene archäologische Gründe, die hier schwer zu analysieren wären. Aber auch rein historisch sticht die frühdynastische Zeit recht deutlich hervor.

Am Ende des III. Jahrtausends v. e. Die Sumerer schufen eine Art primitive Geschichte - die „Königsliste“, eine Liste von Königen, die angeblich der Reihe nach und nacheinander seit Anbeginn der Welt in verschiedenen Städten Mesopotamiens regierten. Die Könige, die nacheinander in derselben Stadt regierten, bildeten bedingt eine "Dynastie". Tatsächlich enthielt diese Liste sowohl historische als auch mythische Charaktere, und die Dynastien einzelner Städte regierten oft tatsächlich nicht nacheinander, sondern parallel. Außerdem waren die meisten der aufgeführten Herrscher noch keine Könige; sie trugen die Titel Hohepriester-en, „große Leute“ (d. h. Heerführer, lu-gal, lugal) oder Priesterbauer (? – ensi). Die Annahme des einen oder anderen Titels durch den Herrscher hing von den Umständen, von lokalen städtischen Traditionen usw. ab. Die Jahreszahlen, die die Dauer der einzelnen Regierungszeiten in der Liste ausdrücken, sind nur selten verlässlich, aber häufiger das Ergebnis späterer Willkür Manipulationen mit Zahlen; Die "Königliche Liste" basiert im Wesentlichen auf der Zählung von Generationen und entlang zweier ursprünglich unabhängiger Hauptlinien, die mit den Städten Uruk und Ur im Süden Untermesopotamiens und mit der Stadt Kish im Norden verbunden sind. Lassen wir die phantastischen Dynastien der „Königsliste“ außer Acht, die „vor der Sintflut“ regierten, so wird der Beginn der I-Kisch-Dynastie – die erste „nach der Sintflut“ – etwa dem Beginn der frühdynastischen Zeit entsprechen archäologische Periodisierung (dieser Teil der frühdynastischen Periode wird üblicherweise als RD I bezeichnet). Aus dieser Zeit stammt das oben erwähnte archaische Archiv aus der an Uruk angrenzenden Stadt Ur.

Der vorletzte der Herrscher der 1. Dynastie von Kish ist En-Menbaragesi, der erste sumerische Staatsmann, über den uns nicht nur die „Königsliste“, sondern auch seine eigenen Inschriften informieren, sodass an seiner Historizität kein Zweifel besteht . Er kämpfte mit Elam, das heißt mit den Städten im Tal der Flüsse Karuna und Kerkhe, die an Sumer angrenzten und denselben Entwicklungsweg gingen. Vielleicht ist auch die Geschichtlichkeit des Sohnes von En-Menbaragesi, Aggi, unstrittig, abgesehen von der „Königsliste“ nur aus einem epischen Lied, das fast tausend Jahre später in einer Aufnahme überliefert ist. Laut diesem Lied versuchte Agga, das südliche Uruk seiner Heimat Kish zu unterwerfen, und der Ältestenrat von Uruk war bereit, dem zuzustimmen. Aber die Volksversammlung der Stadt, die den Anführer-Priester (ena) namens Gilgamesch zum Anführer-Befehlshaber (lugal) ernannt hatte, beschloss, Widerstand zu leisten. Aggas Belagerung von Uruk war erfolglos, und infolgedessen war Kish selbst gezwungen, sich Gilgamesch von Uruk zu unterwerfen, der laut der Königsliste zur 1. Dynastie von Uruk gehörte.

Gilgamesch war später der Held einer Reihe von sumerischen epischen Liedern und dann das größte epische Gedicht, das in akkadischer (ostsemitischer) Sprache verfasst wurde. Sie werden in Vorlesungen über die sumerische und babylonische Kultur diskutiert. Wir bemerken hier nur, dass die Verknüpfung einer epischen Handlung mit einer historischen Person ein sehr häufiges Phänomen in der Geschichte der antiken Literaturen ist; Dennoch sind die Mythen, die die Handlung der epischen Lieder über Gilgamesch ausmachen, viel älter als das historische Gilgamesch. Aber auf jeden Fall war er offensichtlich eine Persönlichkeit, die bemerkenswert genug war, um von späteren Generationen so fest in Erinnerung zu bleiben (er wurde kurz nach seinem Tod vergöttert, und sein Name war im Nahen Osten bereits im 11. Jahrhundert n. Chr. Bekannt). Die Epen präsentieren als seine wichtigsten Heldentaten den Bau der Stadtmauer von Uruk und den Feldzug gegen den Libanon für den Zedernwald; ob eine solche Kampagne tatsächlich stattgefunden hat, ist unbekannt.

Mit Gilgamesch beginnt die zweite Phase der frühdynastischen Zeit (RD II). Die sozioökonomischen Bedingungen dieser Zeit sind aus einem anderen Archiv bekannt, das in der antiken Stadt Shuruppak gefunden wurde und wirtschaftliche und juristische Dokumente sowie pädagogische Texte des 26. Jahrhunderts enthält. BC e. Ein Teil dieses Archivs stammt aus der Tempelwirtschaft, der andere Teil aus den Privathäusern einzelner Gemeindemitglieder.

Aus diesen Dokumenten erfahren wir, dass die territoriale Gemeinschaft (Nom) Shuruppak Teil eines Militärbündnisses von Gemeinschaften war, das von Uruk angeführt wurde. Hier regierten offenbar dann die direkten Nachkommen von Gilgamesch - die I-Dynastie von Uruk. Einige der Shuruppak-Krieger waren in verschiedenen Städten der Union stationiert, aber die Uruk-Lugals mischten sich anscheinend größtenteils nicht in die internen kommunalen Angelegenheiten ein. Die Wirtschaft des Tempels war zwar schon recht klar vom Land der Territorialgemeinde und den darauf befindlichen Privathaushalten hauswirtschaftlicher Großfamiliengemeinschaften getrennt, aber die Verbindung zwischen Tempel und Gemeinde blieb dennoch ganz greifbar. So half die territoriale Gemeinschaft der Tempelwirtschaft in kritischen Momenten mit Zugkraft (Esel) und vielleicht mit der Arbeitskraft ihrer Mitglieder, und die Tempelwirtschaft lieferte Lebensmittel für das traditionelle Fest, das die Volksversammlung begleitete. Der Herrscher des Gnomen Shuruppak war ein Ensi – eine unbedeutende Gestalt; ihm wurde eine relativ kleine Zuteilung zugeteilt, und anscheinend waren der Ältestenrat und einige Priester wichtiger als er. Die Jahre wurden nicht nach den Jahren der Ensi-Herrschaft gezählt, sondern nach den Jahresperioden, in denen anscheinend abwechselnd Vertreter verschiedener Tempel und untergeordneter territorialer Gemeinschaften, aus denen der Nome bestand, eine Art rituelle Position einnahmen von Schuruppak.

Handwerker, Hirten und Bauern verschiedener sozialer Konfessionen arbeiteten in der Tempelwirtschaft, offenbar hauptsächlich für Rationen, aber einige von ihnen erhielten unter der Bedingung des Dienstes auch Landzuteilungen - natürlich nicht in Eigentum. Allen wurde das Eigentum an den Produktionsmitteln entzogen und sie wurden mit nichtwirtschaftlichen Mitteln ausgebeutet. Einige von ihnen waren Flüchtlinge aus anderen Gemeinden, einige waren Nachkommen von Gefangenen; Arbeiterinnen wurden direkt als Sklavinnen bezeichnet. Aber viele könnten Menschen lokaler Herkunft gewesen sein.

Außerhalb des Tempels verkauften Großfamilien manchmal ihr Land; die Zahlung dafür erhielt der Patriarch der Familiengemeinschaft oder, wenn er starb, ungeteilte Brüder der nächsten Generation; andere erwachsene Mitglieder der Gemeinschaft erhielten Geschenke oder eine symbolische Leckerei, weil sie dem Geschäft zugestimmt hatten. Die Bezahlung für das Land (in Produkten oder in Kupfer) war sehr gering, und vielleicht musste der "Käufer" nach einer gewissen Zeit das Grundstück an die Heimatgemeinde der ursprünglichen Eigentümer zurückgeben.

Bis zur Mitte des III. Jahrtausends v. e. Zusammen mit den Militär- und Kultführern (Lugals, Ens und Ensi), die in vollständiger politischer Abhängigkeit von den Ältestenräten ihrer Nomen standen, wurde eine neue Figur klar umrissen - der Lugal-Hegemon. Solch ein Lugal verließ sich auf seine persönlichen Anhänger und sein Gefolge, das er unterhalten konnte, ohne den Ältestenrat zu fragen; Mit Hilfe eines solchen Trupps konnte er andere Nomen erobern und sich so über einzelne Räte erheben, die reine Nomenorganisationen blieben. Lugal-Hegemon nahm im Norden des Landes normalerweise den Titel Lugal Kish an (in einem Wortspiel bedeutete dies gleichzeitig „Lugal der Streitkräfte“, „Lugal der Armeen“) und im Süden des Landes den Titel von Lugal des ganzen Landes; Um diesen Titel zu erhalten, musste man im Tempel der Stadt Nippur anerkannt werden.

Um von den neuen kommunalen Selbstverwaltungsorganen unabhängig zu werden, brauchten die Lugals unabhängige Mittel und vor allem Land, denn es war viel bequemer, ihre Anhänger mit Landstücken zu belohnen, von denen sie sich ernähren konnten, als sie vollständig zu unterstützen auf Brot und andere Rationen. . Sowohl Geld als auch Land befanden sich in den Tempeln. Daher begannen die Lugali danach zu streben, die Tempel zu übernehmen – entweder indem sie die Hohepriesterinnen heirateten oder indem sie den Rat zwangen, sich selbst sowohl als Kommandeur als auch als Hohepriester zu wählen, während sie die Tempelverwaltung anstelle der Gemeindeältesten anvertrauten an abhängige Personen, die dem Herrscher persönlich verpflichtet waren.

Die reichsten Lugals waren die Herrscher der 1. Dynastie von Ur, die die 1. Dynastie des benachbarten Uruk ablöste - Mesanepada und seine Nachfolger (die späteren von ihnen zogen von Ur nach Uruk und bildeten die 2. Dynastie von Uruk). Ihr Reichtum beruhte nicht nur auf der Eroberung von Tempelland (was wir anhand einiger indirekter Daten erraten können), sondern auch auf dem Handel.

Bei Ausgrabungen in Ur stießen Archäologen auf eine erstaunliche Bestattung. Ein sanfter Gang führte dorthin, in dem von Ochsen gezogene Karren standen; Der Eingang zur Krypta wurde von Kriegern mit Helmen und Speeren bewacht. Sowohl Ochsen als auch Krieger wurden während der Beerdigung getötet. Die Krypta selbst war ein ziemlich großer Raum, der in den Boden gegraben wurde; Dutzende von Frauen, einige mit Musikinstrumenten, saßen in der Nähe seiner Wände (oder besser gesagt, einst saßen Archäologen, ihre Skelette waren zu Boden gefallen). Ihr Haar wurde einst nach hinten gekämmt und mit einem silbernen Streifen anstelle eines Bandes über die Stirn gehalten. Eine der Frauen hatte anscheinend keine Zeit, ihren silbernen Reifen anzuziehen, er blieb in den Falten ihrer Kleidung, und auf dem Metall blieben Drucke von teurem Stoff erhalten.

In einer Ecke der Krypta befand sich unter einem Gewölbe eine kleine Backsteinkammer. Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine gewöhnliche sumerische Beerdigung handelte, wie man erwarten könnte, sondern um die Überreste eines Bettes, auf dem eine Frau in einem Umhang aus blauen Perlen aus importiertem Stein auf dem Rücken lag - Lapislazuli, in reichen Perlen aus Karneol und Gold, mit großen goldenen Ohrringen und in einer Art Kopfschmuck aus goldenen Blüten. Der Inschrift auf ihrem Siegel nach zu urteilen, hieß die Frau Puabi. Es wurden viele goldene und silberne Puabi-Utensilien gefunden, sowie zwei außergewöhnliche Harfenarbeiten mit Skulpturen eines Stiers und einer Kuh aus Gold und Lapislazuli auf dem Resonator.

Archäologen haben in der Nähe mehrere weitere Bestattungen der gleichen Art gefunden, die jedoch schlechter erhalten sind; keiner von ihnen bewahrte die Überreste der zentralen Figur.

Diese Bestattung löste unter Forschern große Kontroversen aus, die bis heute nicht aufgehört haben. Es unterscheidet sich von anderen Bestattungen dieser Zeit, einschließlich der Grubenbestattung des damaligen Königs, die ebenfalls in Ur entdeckt wurde, wo der Verstorbene in einem goldenen Kopfschmuck (Helm) von ungewöhnlich feiner Verarbeitung gefunden wurde.

Bei keinem der Opfer in Puabis Beerdigung wurden Anzeichen von Gewalt gefunden. Wahrscheinlich wurden sie alle vergiftet - eingeschläfert. Gut möglich, dass sie sich freiwillig ihrem Schicksal ergaben, um in der anderen Welt den gewohnten Dienst ihrer Herrin fortzusetzen. Auf jeden Fall ist es unglaublich, dass Puabis Wachen und ihre Hofdamen in ihren teuren Gewändern nur Sklaven waren. Die Ungewöhnlichkeit dieser und anderer ähnlicher Bestattungen, die Pflanzensymbole auf Puabis Kleid, die Tatsache, dass sie wie auf einem Ehebett lag, die Tatsache, dass ihre goldenen Harfen einen bärtigen wilden Stier darstellten, die Personifikation des Ursk-Gottes Nanna (Gott des Mondes) und eine wilde Kuh, die Verkörperung der Frau von Nanna, der Göttin Ningal - all dies führte einige Forscher zu der Idee, dass Puabi keine einfache Frau eines Uruk Lugal war, sondern eine Priesterin-en, eine Teilnehmerin in den Riten einer heiligen Hochzeit mit dem Gott des Mondes.

Wie dem auch sei, die Beerdigung von Puabi und andere Bestattungen der I. Dynastie von Ur (um das 25. Jahrhundert v. Chr.) zeugen vom außergewöhnlichen Reichtum der herrschenden Elite des Ur-Staates, der anscheinend die südliche Union von Untermesopotamien anführte Sumerische Nomen. Man kann mit ziemlicher Sicherheit auf die Quelle dieses Reichtums hinweisen: Die Gold- und Karneolperlen von Puabi stammen von der Hindustan-Halbinsel, Lapislazuli - aus den Minen von Badakhshan im Norden Afghanistans; man muss meinen, dass er auch auf dem Seeweg über Indien nach Ur gelangte. Es ist kein Zufall, dass die Bestattungen der Lugals von Kish aus derselben Zeit viel ärmer sind: Ur war der Hafen des Seehandels mit Indien. Hochnäsige sumerische Schiffe, verbunden aus langen Schilfstämmen und mit Naturasphalt bestrichen, mit einem Segel aus Matten auf einem Mast aus dickem Schilf, segelten entlang der Küste des Persischen Golfs zur Insel Dilmun (heute Bahrain) und weiter nach Indischen Ozean und erreichte möglicherweise die Häfen Melakhi - die Länder der alten indischen Zivilisation - nicht weit von der Flussmündung entfernt. Ind.

Die letzte Phase der frühdynastischen Periode (RD III) beginnt mit der I. Dynastie von Ur. Neben der Stadt Ur gab es in Untermesopotamien zu dieser Zeit noch andere unabhängige Nomengemeinschaften, und einige von ihnen wurden von Lugals angeführt, nicht weniger als die Lugals von Ur, die nach Hegemonie strebten. Sie alle lebten in ständigen Gefechten miteinander - das ist ein charakteristisches Merkmal dieser Zeit; kämpften um fruchtbare Landstriche, um Kanäle, um angehäuften Reichtum. Unter den Staaten, deren Herrscher die Hegemonie beanspruchten, war der wichtigste der Nome Kish im Norden von Untermesopotamien und der Nome Lagash im Süden. Lagash lag am Zweig des Euphrat-I-Nina-Gens und überblickte die Lagune des Flusses. Tiger. Die Hauptstadt von Lagash war die Stadt Girsu.

Aus dieser Zeit sind uns aus Lagasch wesentlich mehr Dokumente und Inschriften überliefert als aus anderen Städten Untermesopotamiens. Besonders wichtig ist das erhaltene Archiv der Tempelwirtschaft der Göttin Baba. Aus diesem Archiv erfahren wir, dass das Tempelland in drei Kategorien eingeteilt wurde: 1) das eigentliche Tempelland der Nig-en, das von den abhängigen Bauern des Tempels kultiviert wurde und dessen Einnahmen teilweise in die Instandhaltung des Tempels flossen Haushaltspersonal, sondern bildeten hauptsächlich einen Opferreserve- und Tauschfonds; 2) Schreberland, das aus Grundstücken bestand, die einem Teil des Tempelpersonals gegeben wurden - kleinen Verwaltern, Handwerkern und Bauern; aus den Inhabern solcher Zuteilungen wurde auch das Militärkommando des Tempels rekrutiert; oft wurde die Zuteilung an eine Gruppe vergeben, und dann wurden einige der Arbeiter als abhängige "Leute" ihres Chefs betrachtet; die Kleingärten gehörten nicht den Eigentümern des Eigentumsrechts, sondern waren nur eine Form der Personalverpflegung; wenn es aus irgendeinem Grund für die Verwaltung bequemer war, konnte sie die Zuteilung wegnehmen oder gar nicht ausgeben, sondern den Arbeiter mit einer Ration begnügen; nur Sklavinnen, die mit Weben, Spinnen, Viehpflege usw. beschäftigt waren, sowie ihre Kinder und alle männlichen Arbeiter, wurden mit Rationen versorgt: Sie befanden sich tatsächlich in einer Sklavenposition und wurden oft durch Kauf erworben, aber die Kinder von Sklavinnen anschließend in eine andere Kategorie von Arbeitnehmern versetzt wurden; 3) Teilpachtland, das von den Tempeln offensichtlich zu recht günstigen Bedingungen an alle vergeben wurde: Ein bestimmter Anteil der Ernte musste vom Besitzer eines solchen Landes an den Tempel abgetreten werden.

Außerhalb des Tempels existierten außerdem noch Ländereien großer Familiengemeinschaften; In diesen Ländern wurde Sklavenarbeit, soweit wir das beurteilen können, nur gelegentlich eingesetzt.

Hohe Beamte des Nomenstaates, darunter Priester und der Herrscher selbst, erhielten für ihre Position sehr bedeutende Güter. Sie hatten ihre abhängigen "Leute", die für sie arbeiteten, genau wie die auf dem Tempelgelände. Es ist nicht ganz klar, ob solche Ländereien als Eigentum des Staatsfonds angesehen wurden und nur von Beamten oder deren Eigentum genutzt wurden. Anscheinend war dies den Lagashianern selbst nicht klar genug. Tatsache ist, dass Eigentum im Gegensatz zum Besitz in erster Linie in der Möglichkeit besteht, über seinen Gegenstand nach Belieben zu verfügen, insbesondere ihn zu veräußern, also zu verkaufen, zu verschenken, zu vererben. Aber das Konzept der Möglichkeit einer vollständigen Entfremdung des Landes widersprach den grundlegendsten Ideen, die die alten Mesopotamier aus der Urzeit geerbt hatten, und die Notwendigkeit einer Landentfremdung konnte unter reichen und edlen Menschen nicht entstehen; Im Gegenteil, arme Familien von Gemeindemitgliedern mussten manchmal Land veräußern, um ihre Schulden zu begleichen, aber solche Transaktionen wurden anscheinend nicht als völlig irreversibel angesehen. Manchmal konnten die Herrscher jemanden zwingen, Land zu ihren Gunsten zu veräußern. Eigentumsverhältnisse, die die antagonistische Klassenstruktur der Gesellschaft in Untermesopotamien des 3. Jahrtausends v. Chr. Vollständig widerspiegeln. e. haben anscheinend noch nicht zu ausreichend ausgeprägten Formen geführt. Für uns ist wichtig, dass es bereits eine Schichtung der Gesellschaft in eine Klasse der Besitzenden gab, die die Möglichkeit hatten, die Arbeitskraft anderer auszubeuten; die Klasse der arbeitenden Menschen, die noch nicht ausgebeutet sind, aber die Arbeit anderer nicht ausbeuten; und die Personengruppe, denen das Eigentum an den Produktionsmitteln entzogen und einer nichtwirtschaftlichen Ausbeutung ausgesetzt ist; Dazu gehörten ausgebeutete Arbeiter, die großen Farmen (Heloten) zugewiesen wurden, sowie patriarchalische Sklaven.

Obwohl diese Informationen hauptsächlich aus Lagasch (XXV-XXIV Jahrhundert v. Chr.) zu uns kamen, gibt es Grund zu der Annahme, dass eine ähnliche Situation in allen anderen Nomen Untermesopotamiens bestand, unabhängig davon, ob ihre Bevölkerung sumerisch oder ostsemitisch sprach. Herr Lagash war jedoch in vielerlei Hinsicht in einer besonderen Position. In Bezug auf Reichtum war der Staat Lagash nur von Uru-Uruk übertroffen; Der Hafen von Lagash in Guaba konkurrierte mit Ur im Seehandel mit dem benachbarten Elam und mit Indien. Handelsagenten (Tamkars) gehörten zum Personal der Tempelhaushalte, obwohl sie auch private Bestellungen für den Kauf von Waren aus Übersee, einschließlich Sklaven, entgegennahmen.

Die Herrscher von Lagash, nicht weniger als andere, träumten von der Hegemonie in Untermesopotamien, aber die benachbarte Stadt Umma versperrte ihnen den Weg in die Mitte des Landes in der Nähe der Stelle, an der der Zweig von I-Nina-gena aus dem Ärmel von Iturungal abreiste ; mit Umma gab es zudem viele Generationen lang blutige Auseinandersetzungen wegen der fruchtbaren Grenzregion zwischen ihr und Lagash. Die Herrscher von Lagasch trugen den Titel Ensi und erhielten vom Rat oder der Volksversammlung nur vorübergehend den Titel Lugal, zusammen mit besonderen Befugnissen - für die Dauer eines wichtigen Feldzugs oder anderer wichtiger Ereignisse.

Die Armee des Herrschers des sumerischen Nomen dieser Zeit bestand aus relativ kleinen Abteilungen schwer bewaffneter Krieger. Zusätzlich zu einem kegelförmigen Kupferhelm wurden sie durch schwere Filzmäntel mit großen Kupferplaketten oder riesigen kupfergeschmiedeten Schilden geschützt; Sie kämpften in enger Formation, und die hinteren Reihen, geschützt durch die Schilde der vorderen Reihe, streckten wie Borsten lange Speere vor. Es gab auch primitive Streitwagen auf soliden Rädern, die offenbar von Onagern oder großen halbwilden Eseln angeschirrt wurden, mit Köchern zum Werfen von Pfeilen, die an der Vorderseite des Streitwagens angebracht waren.

Bei Gefechten zwischen solchen Abteilungen waren die Verluste relativ gering - die Zahl der Toten betrug nicht mehr als Dutzende. Die Krieger dieser Abteilungen erhielten Zuteilungen auf dem Land des Tempels oder auf dem Land des Herrschers und wurden im letzteren Fall an ihn verraten. Aber die Lugal konnten die Volksmiliz sowohl aus den abhängigen Menschen des Tempels als auch aus freien Gemeindemitgliedern aufstellen. Die Milizen waren leichte Infanterie und mit kurzen Speeren bewaffnet.

An der Spitze sowohl der schwer bewaffneten als auch der Milizabteilungen wurde der Herrscher von Lagash, Eanatum, der vorübergehend von den Lugal gewählt wurde, kurz nach 2400 v. Chr. Besiegt. e. benachbarten Ummah und fügte den Menschen damals enorme Verluste zu. Obwohl er sich in seiner Heimat Lagasch künftig nur noch mit dem Titel Ensi begnügen musste, setzte er die Kriege mit anderen Nomen, darunter Ur und Kish, erfolgreich fort und eignete sich schließlich den Titel Lugal Kish an. Allerdings gelang es seinen Nachfolgern nicht lange, die Hegemonie über andere Nomen zu behaupten.

St. Petersburg. Einsiedelei

Nach einiger Zeit ging die Macht in Lagash auf einen gewissen Enentarzi über. Er war der Sohn des Hohepriesters des lokalen Nomengottes Ningirsu, und daher war er selbst dessen Hohepriester. Als er der Ensi von Lagash wurde, verband er die Ländereien des Herrschers mit den Ländern des Tempels des Gottes Ningirsu sowie den Tempeln der Göttin Baba (seiner Frau) und ihren Kindern; Somit stellte sich heraus, dass das tatsächliche Eigentum des Herrschers und seiner Familie mehr als die Hälfte des gesamten Landes von Lagash ausmachte. Viele Priester wurden entfernt, und die Verwaltung der Tempelländereien ging in die Hände der von ihm abhängigen Diener des Herrschers über. Das Volk des Herrschers begann, verschiedene Gebühren von kleinen Priestern und vom Tempel abhängigen Personen zu erheben. Gleichzeitig muss davon ausgegangen werden, dass sich die Situation der Gemeindemitglieder verschlechtert hat – es gibt vage Nachrichten, dass sie dem Adel verpflichtet waren: Es gibt Dokumente über den Verkauf ihrer Kinder durch die Eltern aufgrund von Verarmung. Insbesondere die Gründe dafür sind nicht klar: die mit dem Anwachsen des Staatsapparates verbundenen erhöhten Requisitionen und die ungleiche Verteilung von Land und anderen Ressourcen als Folge der sozialen und wirtschaftlichen Schichtung der Gesellschaft und damit verbunden der Kreditbedarf für den Kauf von Saatgetreide, Werkzeugen und anderem: Metall (Silber, Kupfer) war ja nur sehr wenig im Umlauf.

All dies sorgte bei den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten in Lagash für Unzufriedenheit. Enentarzis Nachfolger, Lugalanda, wurde abgesetzt, obwohl er möglicherweise weiterhin als Privatperson in Lagash lebte, und wurde an seiner Stelle (anscheinend von der Volksversammlung) zu Uruinimgin (2318 - 2310 [?] v. Chr.) gewählt. Im zweiten Jahr seiner Regierung erhielt er die Befugnisse eines Lugal und führte eine Reform durch, über die auf seinen Befehl hin Inschriften angefertigt wurden. Anscheinend war er nicht der erste, der solche Reformen in Sumer durchführte - sie wurden früher periodisch durchgeführt, aber wir wissen nur dank seiner Inschriften etwas detaillierter über die Reform von Uruinimgina. Es lief förmlich darauf hinaus, dass die Ländereien der Gottheiten Ningirsu, Baba usw. wieder dem Besitz der Herrscherfamilie entzogen wurden, dass die gegen die Sitte gerichteten Requisitionen und einige andere willkürliche Handlungen des Herrschervolkes gestoppt wurden, die Stellung der jüngeren Priesterschaft und des wohlhabenderen Teils der abhängigen Personen in Tempelhaushalten verbessert, Schuldengeschäfte gestrichen usw. Im Wesentlichen änderte sich die Situation jedoch kaum: Die Entnahme von Tempelanlagen aus dem Eigentum des Herrschers war rein nominell blieb die gesamte Regierungsverwaltung an ihrem Platz. Auch die Gründe für die Verarmung der Gemeindemitglieder, die sie zwang, sich zu verschulden, wurden nicht beseitigt. In der Zwischenzeit wurde Uruinimgina in einen Krieg mit der benachbarten Umma verwickelt; Dieser Krieg hatte schwerwiegende Folgen für Lagash.

Zu Beginn des III. Jahrtausends v. e. Mesopotamien war politisch noch nicht geeint, und auf seinem Territorium befanden sich mehrere Dutzend kleine Stadtstaaten.

Die auf Hügeln erbauten und von Mauern umgebenen Städte Sumers wurden zu den Hauptträgern der sumerischen Zivilisation. Sie bestanden aus Quartieren oder vielmehr einzelnen Dörfern, die auf jene alten Gemeinden zurückgingen, aus deren Zusammenschluss die sumerischen Städte entstanden. Das Zentrum jedes Viertels war der Tempel des lokalen Gottes, der der Herr des gesamten Viertels war. Der Gott des Hauptquartiers der Stadt wurde als Herr der ganzen Stadt verehrt.

Auf dem Territorium der sumerischen Stadtstaaten gab es neben den Hauptstädten weitere Siedlungen, von denen einige von den Hauptstädten mit Waffengewalt erobert wurden. Sie waren politisch von der Hauptstadt abhängig, deren Bevölkerung vielleicht mehr Rechte hatte als die Bevölkerung dieser "Vororte".

Die Bevölkerung solcher Stadtstaaten war nicht zahlreich und überschritt in den meisten Fällen 40-50.000 Menschen nicht. Zwischen den einzelnen Stadtstaaten lagen viele unbebaute Ländereien, da es noch keine großen und komplexen Bewässerungsanlagen gab und sich die Bevölkerung in der Nähe von Flüssen um Bewässerungsanlagen lokaler Natur gruppierte. In den inneren Teilen dieses Tals, zu weit von jeder Wasserquelle entfernt, gab es zu späterer Zeit beträchtliche Flächen unbebauten Landes.

Im äußersten Südwesten Mesopotamiens, wo sich heute die Siedlung Abu Shahrein befindet, befand sich die Stadt Eridu. Mit Eridu, das an den Ufern des "schwankenden Meeres" liegt (und jetzt in einer Entfernung von etwa 110 km vom Meer getrennt ist), verband sich die Legende von der Entstehung der sumerischen Kultur. Späteren Legenden zufolge war Eridu auch das älteste politische Zentrum des Landes. Bisher wissen wir am besten über die älteste Kultur der Sumer aufgrund der bereits erwähnten Ausgrabungen des El Oboid-Hügels, der sich etwa 18 km nordöstlich von Eridu befindet.

Die Stadt Ur, die in der Geschichte Sumers eine herausragende Rolle spielte, lag 4 km östlich des Hügels El Obeid. Nördlich von Ur, ebenfalls am Ufer des Euphrat, lag die vermutlich etwas später entstandene Stadt Larsa. Nordöstlich von Larsa, an den Ufern des Tigris, lag Lagash, das die wertvollsten historischen Quellen hinterließ und im 3. Jahrtausend v. Chr. Eine wichtige Rolle in der Geschichte Sumers spielte. e., obwohl eine spätere Tradition, die sich in der Liste der königlichen Dynastien widerspiegelt, ihn überhaupt nicht erwähnt. Der ständige Feind von Lagash - die Stadt Umma befand sich nördlich davon. Aus dieser Stadt sind uns wertvolle Dokumente der Wirtschaftsberichterstattung überliefert, die die Fallgrundlage für die Bestimmung des Gesellschaftssystems Sumers sind. Neben der Stadt Umma spielte die Stadt Uruk am Euphrat eine herausragende Rolle in der Geschichte der Einigung des Landes. Hier wurde bei Ausgrabungen eine alte Kultur entdeckt, die die Kultur von El Obeid ablöste, und es wurden die ältesten Schriftdenkmäler gefunden, die die bildlichen Ursprünge der sumerischen Keilschrift, also einer Schrift, die bereits aus konventionellen Zeichen bestand, in Form von keilförmige Vertiefungen auf Ton. Nördlich von Uruk, am Ufer des Euphrat, lag die Stadt Shuruppak, aus der Ziusudra (Utnapishtim), der Held des sumerischen Sintflutmythos, stammte. Fast in der Mitte Mesopotamiens, etwas südlich der Brücke, wo die beiden Flüsse heute am nächsten zusammenlaufen, befand sich am Euphrat Nippur, das zentrale Heiligtum ganz Sumers. Aber Nippur, so scheint es, war nie das Zentrum eines Staates, der ernsthafte politische Bedeutung hatte.

Im nördlichen Teil Mesopotamiens, am Ufer des Euphrat, befand sich die Stadt Kish, in der in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts bei Ausgrabungen viele Denkmäler gefunden wurden, die auf die sumerische Zeit in der Geschichte des nördlichen Teils Mesopotamiens zurückgehen . Im Norden Mesopotamiens, am Ufer des Euphrat, lag auch die Stadt Sippar. Nach der späteren sumerischen Überlieferung war die Stadt Sippar bereits in der tiefsten Antike eine der führenden Städte Mesopotamiens.

Außerhalb des Tals gab es auch mehrere antike Städte, deren historische Schicksale eng mit der Geschichte Mesopotamiens verflochten waren. Eines dieser Zentren war die Stadt Mari am Mittellauf des Euphrat. Die Ende des 3. Jahrtausends erstellten Listen der königlichen Dynastien erwähnen auch die Dynastie von Mari, die angeblich die gesamten beiden Flüsse beherrschte.

Eshnunna spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte Mesopotamiens. Die Stadt Eshnunna diente den sumerischen Städten als Bindeglied im Handel mit den Bergstämmen des Nordostens. Vermittler im Handel der sumerischen Städte c. die nördlichen Regionen waren die Stadt Assur am Mittellauf des Tigris, später das Zentrum des assyrischen Staates. Zahlreiche sumerische Kaufleute ließen sich hier wohl schon in sehr alter Zeit nieder und brachten Elemente der sumerischen Kultur hierher.

Umsiedlung in Mesopotamien Semiten.

Das Vorhandensein mehrerer semitischer Wörter in den alten sumerischen Texten zeugt von sehr frühen Beziehungen zwischen den Sumerern und pastoralen semitischen Stämmen. Dann erscheinen innerhalb des von den Sumerern bewohnten Gebiets semitische Stämme. Bereits Mitte des III. Jahrtausends begannen die Semiten im Norden Mesopotamiens, als Erben und Nachfolger der sumerischen Kultur aufzutreten.

Die älteste der von den Semiten gegründeten Städte (viel später als die wichtigsten sumerischen Städte gegründet wurden) war Akkad, am Euphrat gelegen, wahrscheinlich nicht weit von Kisch entfernt. Akkad wurde die Hauptstadt des Staates, der der erste Vereiniger des gesamten Mesopotamien war. Die enorme politische Bedeutung Akkads zeigt sich daran, dass auch nach dem Untergang des akkadischen Königreichs der nördliche Teil Mesopotamiens weiterhin Akkad hieß und hinter dem südlichen Teil der Name Sumer zurückblieb. Zu den bereits von den Semiten gegründeten Städten gehört wohl auch Isin, das in der Nähe von Nippur gelegen haben soll.

Die bedeutendste Rolle in der Geschichte des Landes fiel der jüngsten dieser Städte zu - Babylon, das sich am Ufer des Euphrat südwestlich der Stadt Kish befand. Die politische und kulturelle Bedeutung Babylons wuchs im Laufe der Jahrhunderte ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. kontinuierlich. e. Im ersten Jahrtausend v. e. Sein Glanz stellte alle anderen Städte des Landes so in den Schatten, dass die Griechen begannen, das gesamte Mesopotamien Babylonien nach dem Namen dieser Stadt zu nennen.

Alte Dokumente in der Geschichte Sumers.

Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte ermöglichen es, die Entwicklung der Produktivkräfte und Veränderungen der Produktionsverhältnisse in den Staaten Mesopotamiens lange vor ihrer Vereinigung in der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. nachzuvollziehen. e. Die Ausgrabungen lieferten auch wissenschaftliche Listen von königlichen Dynastien, die in den Staaten Mesopotamiens regierten. Diese Monumente wurden zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. in sumerischer Sprache geschrieben. e. in den Staaten Isin und Larsa auf der Grundlage einer zweihundert Jahre zuvor in der Stadt Ur erstellten Liste. Diese königlichen Listen spiegelten sich stark in den lokalen Traditionen der Städte wider, in denen die Listen erstellt oder überarbeitet wurden. Dennoch ist es bei kritischer Betrachtung möglich, die uns überlieferten Listen als Grundlage für die Erstellung einer mehr oder weniger genauen Chronologie der antiken Geschichte Sumers zu verwenden.

Für die längste Zeit ist die sumerische Tradition so legendär, dass sie fast keine historische Bedeutung hat. Bereits aus den Daten von Berossus (einem babylonischen Priester aus dem 3 Flut“ und „nach der Flut“. Berossus hat in seiner Liste der Dynastien „vor der Flut“ 10 Könige, die 432.000 Jahre regierten. Ebenso fantastisch ist die Zahl der Regierungsjahre der Könige „vor der Sintflut“, die in den Anfang des 2. Jahrtausends in Isin und Lars erstellten Listen vermerkt sind. Phantastisch sind auch die Zahlen der Regierungsjahre der Könige der ersten Dynastien „nach der Sintflut“.

Bei der Ausgrabung der Ruinen des antiken Uruk und des Dzhemdet-Nasr-Hügels wurden, wie bereits erwähnt, Dokumente der Wirtschaftsberichterstattung von Tempeln gefunden, die das bildliche (piktografische) Erscheinungsbild des Buchstabens ganz oder teilweise bewahrten. Ab den ersten Jahrhunderten des 3. Jahrtausends lässt sich die Geschichte der sumerischen Gesellschaft nicht nur aus materiellen Denkmälern, sondern auch aus schriftlichen Quellen rekonstruieren: Das damalige Schreiben sumerischer Texte begann sich zu der charakteristischen „keilförmigen“ Schrift zu entwickeln Mesopotamien. Also, auf der Grundlage der in Ur ausgegrabenen Tafeln, die auf den Beginn des III. Jahrtausends v. Chr. Zurückgehen. h., es ist davon auszugehen, dass hier damals der Herrscher von Lagash anerkannt wurde; zusammen mit ihm erwähnen die Tafeln den Sanga, dh den Hohepriester von Ur. Vielleicht war der König von Lagasch anderen Städten unterworfen, die auf den Tafeln von Ur erwähnt wurden. Aber um 2850 v. e. Lagash verlor seine Unabhängigkeit und geriet anscheinend in Abhängigkeit von Shuruppak, der zu dieser Zeit begann, eine wichtige politische Rolle zu spielen. Dokumente bezeugen, dass Shuruppaks Krieger in einer Reihe von Städten in Sumer stationiert waren: in Uruk, in Nippur, in Adab, das am Euphrat südöstlich von Nippur liegt, in Umma und Lagash.

Wirtschaftliches Leben.

Landwirtschaftliche Produkte waren zweifellos der Hauptreichtum Sumers, aber neben der Landwirtschaft beginnt auch das Handwerk eine relativ große Rolle zu spielen. In den ältesten Dokumenten aus Ur, Shuruppak und Lagash werden Vertreter verschiedener Handwerke erwähnt. Ausgrabungen der Gräber der 1. königlichen Dynastie von Ur (ca. XXVII-XXVI Jahrhundert) zeigten das hohe Können der Erbauer dieser Gräber. In den Gräbern selbst wurden neben einer großen Anzahl toter Mitglieder des Gefolges der Begrabenen, möglicherweise Sklaven und Sklaven, Helme, Äxte, Dolche und Speere aus Gold, Silber und Kupfer gefunden, was auf ein hohes Niveau der sumerischen Metallurgie hinweist. Es werden neue Methoden der Metallverarbeitung entwickelt - Ziselieren, Gravieren, Granulieren. Die wirtschaftliche Bedeutung von Metall nahm immer mehr zu. Der feine Schmuck, der in den Königsgräbern von Ur gefunden wurde, zeugt von der Kunst der Goldschmiede.

Da Vorkommen von Metallerzen in Mesopotamien völlig fehlten, war das Vorkommen von Gold, Silber, Kupfer und Blei dort bereits in der ersten Hälfte des 3. Jahrtausends v. e. weist auf die bedeutende Rolle des Austauschs in der damaligen sumerischen Gesellschaft hin. Im Austausch für Wolle, Stoffe, Getreide, Datteln und Fisch erhielten die Sumerer auch Steine ​​und Holz. Am häufigsten fand natürlich entweder ein Austausch von Geschenken statt oder es wurden halbhandelnde, halbräuberische Expeditionen durchgeführt. Aber man muss bedenken, dass schon damals zeitweise echter Handel stattfand, der von den Tamkars – Handelsagenten der Tempel, des Königs und des ihn umgebenden sklavenhaltenden Adels – betrieben wurde.

Austausch und Handel führten zur Entstehung des Geldkreislaufs in Sumer, obwohl die Wirtschaft im Kern weiterhin eine Subsistenzwirtschaft war. Bereits aus den Dokumenten aus Schuruppak geht hervor, dass Kupfer als Wertmaßstab fungierte und später Silber diese Rolle spielte. In der ersten Hälfte des III. Jahrtausends v. e. Verweise auf Fälle des Verkaufs und Kaufs von Häusern und Grundstücken enthalten. Neben dem Grundstücks- oder Hausverkäufer, der die Grundzahlung erhalten hat, werden in den Texten auch die sogenannten "Kaufpreisfresser" genannt. Dabei handelte es sich offensichtlich um Nachbarn und Verwandte des Verkäufers, die eine Zuzahlung erhielten. In diesen Dokumenten spiegelte sich auch die Dominanz des Gewohnheitsrechts wider, als alle Vertreter der ländlichen Gemeinden das Recht auf Land hatten. Der Schreiber, der den Verkauf durchführte, erhielt ebenfalls eine Gebühr.

Der Lebensstandard der alten Sumerer war noch niedrig. Unter den Hütten des einfachen Volkes ragten die Häuser des Adels heraus, aber nicht nur die ärmste Bevölkerung und Sklaven, sondern auch Menschen mit durchschnittlichem Wohlstand drängten sich damals in winzigen Lehmziegelhäusern, wo Matten, Schilfbündel das ersetzte die Sitze, und fast alle Möbel und Gebrauchsgegenstände waren aus Steingut. Die Wohnungen waren unglaublich überfüllt, sie befanden sich auf engstem Raum innerhalb der Stadtmauern; Mindestens ein Viertel dieser Fläche wurde vom Tempel und dem Palast des Herrschers mit daran angeschlossenen Nebengebäuden eingenommen. Die Stadt enthielt große, sorgfältig konstruierte Staatsbehälter. Eine solche Scheune wurde in der Stadt Lagash in einer Schicht ausgegraben, die auf etwa 2600 v. Chr. zurückgeht. e. Sumerische Kleidung bestand aus Lendenschurzen und groben Wollmänteln oder einem rechteckigen Stück Stoff, das um den Körper gewickelt war. Primitive Arbeitsgeräte – kupferbestückte Hacken, steinerne Reiben – die von der Masse der Bevölkerung benutzt wurden, erschwerten die Arbeit auf ungewöhnliche Art. Die Nahrung war knapp: Ein Sklave erhielt etwa einen Liter Gerstenkorn pro Tag. Die Lebensbedingungen der herrschenden Klasse waren natürlich andere, aber selbst der Adel hatte keine raffiniertere Nahrung als Fisch, Gerste und gelegentlich Weizenkuchen oder Brei, Sesamöl, Datteln, Bohnen, Knoblauch und Lamm, nicht jeden Tag.

Sozioökonomische Beziehungen.

Obwohl eine Reihe von Tempelarchiven aus dem alten Sumer stammen, darunter solche aus der Zeit der Jemdet-Nasr-Kultur, sind die sozialen Beziehungen, die sich in den Dokumenten nur eines der Lagash-Tempel des 24. Jahrhunderts widerspiegeln, ausreichend studiert. BC e. Nach einem der gängigsten Standpunkte in der sowjetischen Wissenschaft war das Land rund um die sumerische Stadt damals in natürlich bewässerte und hohe Felder, die eine künstliche Bewässerung erforderten, unterteilt. Darüber hinaus gab es auch Felder im Sumpf, also im Gebiet, das nach der Flut nicht ausgetrocknet war und daher zusätzliche Entwässerungsarbeiten erforderte, um hier landwirtschaftlich nutzbaren Boden zu schaffen. Ein Teil der natürlich bewässerten Felder war das "Eigentum" der Götter, und als die Tempelwirtschaft in die Zuständigkeit ihres "Stellvertreters" - des Königs - überging, wurde sie tatsächlich königlich. Offensichtlich waren hohe Felder und Felder-„Sümpfe“ bis zum Moment ihrer Kultivierung zusammen mit der Steppe jenes „Land ohne Herrn“, das in einer der Inschriften des Herrschers von Lagash, Entemena, erwähnt wird. Die Bearbeitung von Hochfeldern und Acker-„Sümpfen“ erforderte einen großen Arbeits- und Geldaufwand, so dass sich hier allmählich erbliche Eigentumsverhältnisse entwickelten. Anscheinend sprechen die Texte des 24. Jahrhunderts von diesen unwürdigen Besitzern hoher Felder in Lagash. BC e. Das Aufkommen des erblichen Eigentums trug zur Zerstörung der kollektiven Landwirtschaft der ländlichen Gemeinden bei. Zu Beginn des III. Jahrtausends war dieser Prozess zwar noch sehr langsam.

Die Ländereien ländlicher Gemeinden befinden sich seit der Antike in natürlich bewässerten Gebieten. Natürlich wurde nicht das gesamte natürlich bewässerte Land an die ländlichen Gemeinden verteilt. Sie hatten ihre Zuteilungen auf diesem Land, auf dessen Nullen weder der König noch die Tempel ihre eigene Wirtschaft betrieben. Nur Ländereien, die nicht im direkten Besitz des Herrschers oder der Götter waren, wurden in Einzel- oder Kollektivparzellen aufgeteilt. Einzelne Zuteilungen wurden unter dem Adel und Vertretern des Staats- und Tempelapparats verteilt, während kollektive Zuteilungen ländlichen Gemeinden vorbehalten waren. Die erwachsenen Männer der Gemeinden waren in getrennten Gruppen organisiert, die sowohl im Krieg als auch in der Landwirtschaft unter der Aufsicht ihrer Ältesten zusammenarbeiteten. In Schuruppak wurden sie Gurush genannt, dh "stark", "gut gemacht"; In Lagash wurden sie Mitte des III. Jahrtausends Shublugal genannt - "Untergebene des Königs". Laut einigen Forschern waren die „Untergebenen des Königs“ keine Gemeindemitglieder, sondern bereits von der Gemeinde abgeschnittene Arbeiter der Tempelwirtschaft, doch diese Annahme bleibt umstritten. Nach einigen Inschriften zu urteilen, werden die „Untergebenen des Königs“ nicht unbedingt als Mitarbeiter eines Tempels betrachtet. Sie konnten auch auf dem Land des Königs oder Herrschers arbeiten. Wir haben Grund zu der Annahme, dass die "Untergebenen des Königs" im Kriegsfall in die Armee von Lagasch aufgenommen wurden.

Die Zuteilungen an Einzelpersonen oder vielleicht in einigen Fällen an ländliche Gemeinden waren gering. Selbst die Zuteilungen des Adels betrugen damals nur wenige Dutzend Hektar. Einige Zuteilungen wurden kostenlos vergeben, während andere gegen eine Steuer in Höhe von 1/6 bis 1/8 der Ernte vergeben wurden.

Die Kleingartenbesitzer arbeiteten in der Regel vier Monate lang auf den Feldern der Tempel- (später auch königlichen) Haushalte. Zugvieh sowie ein Pflug und andere Arbeitsgeräte wurden ihnen aus der Tempelwirtschaft geschenkt. Sie bewirtschafteten ihre Felder auch mit Hilfe von Tempelvieh, da sie auf ihren kleinen Parzellen kein Vieh halten konnten. Für vier Monate Arbeit im Tempel oder königlichen Haushalt erhielten sie Gerste, in einer kleinen Menge - Emmer, Wolle, und die restliche Zeit (d. h. acht Monate lang) ernährten sie sich von der Ernte ihrer Zuteilung (Es gibt auch eine andere Sichtweise auf die sozialen Verhältnisse im frühen Sumer: Nach dieser Sichtweise waren die kommunalen Ländereien gleichermaßen sowohl natürlich überschwemmte als auch hochgelegene Ländereien, da die Bewässerung der letzteren die Nutzung kommunaler Wasserreserven erforderte und durchgeführt werden konnte ohne großen Arbeitsaufwand, nur durch kollektive Arbeit der Gemeinschaften möglich.Nach dem gleichen Standpunkt werden die Personen, die auf dem Tempel oder dem König zugewiesenen Land (einschließlich - wie aus den Quellen hervorgeht - und auf dem zurückgeforderten Land) arbeiten aus der Steppe) hatten bereits den Kontakt zur Gemeinde verloren und waren der Ausbeutung ausgesetzt, arbeiteten wie Sklaven ganzjährig in der Tempelwirtschaft und erhielten Sachleistungen für die Arbeit und anfangs auch Landzuteilungen Land galt nicht als Ernte der Gemeinden Die Menschen, die auf diesem Land lebten, hatten weder Selbstverwaltung noch Rechte in der Gemeinschaft oder Vorteile aus der Führung der Gemeinschaftswirtschaft, daher sollten sie nach diesem Gesichtspunkt von den eigentlichen Gemeinschaftsmitgliedern unterschieden werden, die waren nicht an der Tempelwirtschaft beteiligt und hatten das Recht, mit dem Wissen der großen Familien und der Gemeinschaften, denen sie angehörten, Land zu kaufen und zu verkaufen. Nach dieser Auffassung beschränkte sich der Grundbesitz des Adels nicht auf die Zuteilungen, die er vom Tempel erhielt (Hrsg.).

Sklaven arbeiteten das ganze Jahr über. Kriegsgefangene wurden zu Sklaven gemacht, Sklaven wurden auch von Tamkars (Handelsvertreter der Tempel oder des Königs) außerhalb des Bundesstaates Lagash gekauft. Ihre Arbeitskraft wurde für Bau- und Bewässerungsarbeiten eingesetzt. Sie bewachten die Felder vor Vögeln und wurden auch im Gartenbau und teilweise in der Viehzucht eingesetzt. Ihre Arbeitskraft wurde auch in der Fischerei eingesetzt, die weiterhin eine bedeutende Rolle spielte.

Die Bedingungen, unter denen die Sklaven lebten, waren äußerst schwierig, und daher war die Sterblichkeitsrate unter ihnen enorm. Das Leben eines Sklaven wurde wenig geschätzt. Es gibt Hinweise auf das Opfer von Sklaven.

Kriege um die Vorherrschaft in Sumer.

Mit der weiteren Erschließung des Flachlandes beginnen sich die Grenzen der sumerischen Kleinstaaten zu berühren, es entbrennt ein erbitterter Kampf zwischen den einzelnen Staaten um Land, um die Kopfstücke der Bewässerungsanlagen. Dieser Kampf füllt die Geschichte der sumerischen Staaten bereits in der ersten Hälfte des III. Jahrtausends v. e. Der Wunsch eines jeden von ihnen, die Kontrolle über das gesamte Bewässerungsnetz Mesopotamiens zu übernehmen, führte zu einem Kampf um die Vorherrschaft in Sumer.

In den Inschriften dieser Zeit gibt es zwei verschiedene Titel für die Herrscher der Staaten Mesopotamiens - lugal und patesi (einige Forscher lesen diesen Titel ensi). Der erste der Titel bezeichnete, wie man annehmen kann (es gibt andere Interpretationen dieser Begriffe), das unabhängige Oberhaupt des sumerischen Stadtstaates. Der Begriff patesi, der ursprünglich ein priesterlicher Titel gewesen sein könnte, bezeichnete den Herrscher eines Staates, der die Dominanz eines anderen politischen Zentrums anerkennt. Ein solcher Herrscher spielte im Grunde nur die Rolle des Hohepriesters in seiner Stadt, während die politische Macht dem lugal des Staates gehörte, dem er, patesi, gehorchte. Lugal – der König eines sumerischen Stadtstaates – war keineswegs der König über andere Städte Mesopotamiens. Daher gab es in Sumer in der ersten Hälfte des III. Jahrtausends mehrere politische Zentren, deren Köpfe den Titel eines Königs - Lugal - trugen.

Eine dieser königlichen Dynastien Mesopotamiens wurde im 27.-26. Jahrhundert stärker. BC e. oder etwas früher in Ur, nach dem Verlust von Shuruppaks ehemaliger beherrschender Stellung. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Stadt Ur vom nahe gelegenen Uruk abhängig, das einen der ersten Plätze in den königlichen Listen einnimmt. Nach denselben königlichen Listen zu urteilen, war die Stadt Kish mehrere Jahrhunderte lang von großer Bedeutung. Die Legende über den Kampf zwischen Gilgamesch, dem König von Uruk, und Akka, dem König von Kish, die Teil des Zyklus sumerischer Epen über den Ritter Gilgamesch ist, wurde oben erwähnt.

Die Macht und der Reichtum des Staates, der von der ersten Dynastie der Stadt Ur geschaffen wurde, wird durch die von ihr hinterlassenen Denkmäler belegt. Die bereits erwähnten Königsgräber mit ihrem reichen Inventar - wunderbare Waffen und Schmuck - zeugen von der Entwicklung der Metallurgie und Verbesserungen in der Verarbeitung von Metallen (Kupfer und Gold). Aus denselben Gräbern sind uns interessante Kunstdenkmäler überliefert, wie zum Beispiel der „Standard“ (genauer gesagt ein tragbarer Baldachin) mit Bildern von Militärszenen, die in Mosaiktechnik hergestellt wurden. Auch Objekte der angewandten Kunst von hoher Perfektion wurden ausgegraben. Die Gräber ziehen auch als Denkmäler der Baukunst Aufmerksamkeit auf sich, denn wir finden in ihnen die Verwendung von architektonischen Formen wie Gewölben und Bögen.

In der Mitte des III. Jahrtausends v. e. Kish beanspruchte auch die Dominanz in Sumer. Aber dann rückte Lagash vor. Unter den Patesi von Lagash, Eannatum (um 247.0), wurde die Armee von Umma in einer blutigen Schlacht besiegt, als die Patesi dieser Stadt, unterstützt von den Königen von Kish und Akshak, es wagten, die alte Grenze zwischen Lagash und Umma zu verletzen. Eannatum gedachte seines Sieges in einer Inschrift, die er auf eine große, mit Bildern bedeckte Steinplatte ritzte; es zeigt Ningirsu, den Hauptgott der Stadt Lagash, der ein Netz über die Armee der Feinde wirft, den siegreichen Vormarsch der Armee von Lagash, seine feierliche Rückkehr vom Feldzug usw. Die Platte von Eannatum ist in der Wissenschaft unter dem Namen "Kite Steles" bekannt - nach einem ihrer Bilder, das ein Schlachtfeld darstellt, auf dem Drachen die Leichen getöteter Feinde quälen. Als Ergebnis des Sieges stellte Eannatum die Grenze wieder her und gab die fruchtbaren Grundstücke zurück, die zuvor von den Feinden erobert worden waren. Eannatum gelang es auch, die östlichen Nachbarn von Sumer zu besiegen - über die Hochländer von Elam.

Eannatums militärische Erfolge sicherten Lagash jedoch keinen dauerhaften Frieden. Nach seinem Tod wurde der Krieg mit der Ummah wieder aufgenommen. Es wurde siegreich von Entemena, Eannatums Neffen, vollendet, der auch die Überfälle der Elamiten erfolgreich abwehrte. Unter seinen Nachfolgern begann die Schwächung von Lagash offenbar erneut, sich Kish zu unterwerfen.

Aber auch die Beherrschung der letzteren war nur von kurzer Dauer, vielleicht aufgrund des zunehmenden Drucks der semitischen Stämme. Im Kampf mit den südlichen Städten begann auch Kish schwere Niederlagen zu erleiden.

Militärische Ausrüstung.

Das Wachstum der Produktivkräfte und die ständigen Kriege, die zwischen den Staaten Sumers geführt wurden, schufen die Voraussetzungen für die Verbesserung der militärischen Ausrüstung. Wir können seine Entwicklung anhand eines Vergleichs zweier bemerkenswerter Denkmäler beurteilen. Der erste, ältere von ihnen, ist der oben erwähnte "Standard", der in einem der Gräber von Ur gefunden wurde. Es war an vier Seiten mit Mosaikbildern verziert. Auf der Vorderseite sind Kriegsszenen dargestellt, auf der Rückseite Triumphszenen nach dem Sieg. Auf der Vorderseite, in der unteren Reihe, gibt es von vier Eseln angespannte Streitwagen, die mit ihren Hufen niedergestreckte Feinde zertrampeln. Im Körper eines vierrädrigen Streitwagens standen ein Fahrer und ein mit einer Axt bewaffneter Kämpfer, sie waren von der Vorderseite des Körpers bedeckt. An der Vorderseite des Körpers war ein Köcher mit Pfeilen befestigt. In der zweiten Reihe links ist Infanterie dargestellt, die mit schweren kurzen Speeren bewaffnet in einer seltenen Formation auf den Feind vorrückt. Die Köpfe der Krieger sowie die Köpfe des Wagenlenkers und des Kämpfers auf dem Streitwagen werden durch Helme geschützt. Der Oberkörper der Fußsoldaten wurde durch einen langen Umhang geschützt, der vielleicht aus Leder bestand. Auf der rechten Seite sind leicht bewaffnete Krieger abgebildet, die verwundete Feinde erledigen und Gefangene stehlen. Auf den Streitwagen kämpften vermutlich der König und der ihn umgebende höchste Adel.

Die Weiterentwicklung der sumerischen Militärausrüstung ging in Richtung einer Stärkung der schwer bewaffneten Infanterie, die Streitwagen erfolgreich ersetzen konnte. Diese neue Stufe in der Entwicklung der Streitkräfte von Sumer wird durch die bereits erwähnte "Drachenstele" von Eannatum belegt. Eines der Bilder der Stele zeigt eine dicht geschlossene Phalanx aus sechs Reihen schwer bewaffneter Infanterie im Moment ihres vernichtenden Angriffs auf den Feind. Die Soldaten sind mit schweren Speeren bewaffnet. Die Köpfe der Kämpfer sind durch Helme geschützt, und der Körper vom Hals bis zu den Fußsohlen ist mit großen viereckigen Schilden bedeckt, die so schwer sind, dass sie von speziellen Schildträgern gehalten wurden. Die Streitwagen, auf denen früher der Adel kämpfte, sind fast verschwunden. Jetzt kämpfte der Adel zu Fuß in den Reihen einer schwer bewaffneten Phalanx. Die Bewaffnung der sumerischen Phalangiten war so teuer, dass nur Menschen mit einem relativ großen Grundstück sie haben konnten. Menschen mit kleinen Grundstücken dienten leicht bewaffnet in der Armee. Offensichtlich wurde ihr Kampfwert als gering angesehen: Sie erledigten nur einen bereits besiegten Feind, und die schwer bewaffnete Phalanx entschied über den Ausgang der Schlacht.

Die Frage ist jedoch, ob es Sumerische Zivilisation blieb nur eine wissenschaftliche Hypothese, bis 1877 ein Angestellter des französischen Konsulats in Bagdad, Ernest de Sarzhak, eine Entdeckung machte, die zu einem historischen Meilenstein in der Erforschung der sumerischen Zivilisation wurde.

In Tello, am Fuße eines hohen Hügels, fand er eine Figur in einem völlig unbekannten Stil. Monsieur de Sarzhac organisierte dort Ausgrabungen, und Skulpturen, Figuren und Tontafeln tauchten aus der Erde auf, verziert mit nie zuvor gesehenen Ornamenten.

Unter den vielen gefundenen Gegenständen befand sich eine Statue aus grünem Dioritstein, die den König und Hohepriester des Stadtstaates Lagash darstellt. Viele Zeichen deuteten darauf hin, dass diese Statue viel älter war als alle Kunstwerke, die bis dahin in Mesopotamien gefunden wurden. Selbst die vorsichtigsten Archäologen haben zugegeben, dass die Statue aus dem 3. oder sogar 4. Jahrtausend vor Christus stammt. e. - also in die Zeit vor der Entstehung der assyrisch-babylonischen Kultur.

Sumerische Siegel gefunden

Die interessantesten und „informativsten“ Werke der angewandten Kunst, die bei langwierigen Ausgrabungen gefunden wurden, waren sumerische Siegel. Die frühesten Beispiele stammen aus der Zeit um 3000 v. Das waren 1 bis 6 cm hohe Steinzylinder, oft mit einem Loch: Scheinbar trugen viele Robbenbesitzer sie um den Hals. Auf der Arbeitsfläche des Siegels wurden Inschriften (spiegelbildlich) und Zeichnungen ausgeschnitten.

Verschiedene Dokumente wurden mit solchen Siegeln befestigt, sie wurden von Handwerkern auf hergestellte Töpferwaren gesetzt. Dokumente wurden von den Sumerern nicht auf Papyrus- oder Pergamentrollen und nicht auf Papierbögen, sondern auf Tafeln aus rohem Ton zusammengestellt. Nach dem Trocknen bzw. Brennen einer solchen Tablette konnten Text und Siegelabdruck lange erhalten bleiben.

Die Bilder auf den Siegeln waren sehr unterschiedlich. Die ältesten von ihnen sind Fabelwesen: Vogelmenschen, Tiermenschen, verschiedene Flugobjekte, Bälle im Himmel. Es gibt Götter in Helmen, die in der Nähe des "Baumes des Lebens" stehen, himmlische Boote über der Mondscheibe, die menschenähnliche Kreaturen tragen.

Anzumerken ist, dass das uns als „Lebensbaum“ bekannte Motiv von modernen Wissenschaftlern unterschiedlich interpretiert wird. Einige halten es für ein Bild einer bestimmten rituellen Struktur, andere für eine Gedenkstele. Und einigen zufolge ist der „Baum des Lebens“ eine grafische Darstellung der Doppelhelix der DNA, dem Träger der genetischen Information aller lebenden Organismen.

Die Sumerer kannten den Aufbau des Sonnensystems

Kenner der sumerischen Kultur halten das Siegel, das das Sonnensystem darstellt, für eines der mysteriösesten Siegel. Es wurde neben anderen Wissenschaftlern von einem der prominentesten Astronomen des 20. Jahrhunderts, Carl Sagan, untersucht.

Das Bild auf dem Siegel bezeugt unwiderlegbar, dass die Sumerer vor 5.000 bis 6.000 Jahren wussten, dass die Sonne und nicht die Erde das Zentrum unseres "nahen Weltraums" war. Daran besteht kein Zweifel: Die Sonne auf dem Siegel befindet sich in der Mitte und sie ist viel größer als die sie umgebenden Himmelskörper.

Das Überraschendste und Wichtigste ist jedoch nicht einmal dies. Die Abbildung zeigt alle uns heute bekannten Planeten, und tatsächlich wurde der letzte von ihnen, Pluto, erst 1930 entdeckt.

Aber das ist, wie sie sagen, nicht alles. Erstens befindet sich Pluto im sumerischen Diagramm nicht an seiner aktuellen Position, sondern zwischen Saturn und Uranus. Und zweitens platzierten die Sumerer zwischen Mars und Jupiter einen anderen Himmelskörper.

Zecharia Sitchin auf Nibiru

Zakharia Sitchin, ein moderner Gelehrter mit russischen Wurzeln, ein Spezialist für biblische Texte und Kultur des Nahen Ostens, der mehrere Sprachen der semitischen Gruppe spricht, ist ein Experte für Keilschrift, Absolvent der London School of Economics and Political Wissenschaft, Journalist und Schriftsteller, Autor von sechs Büchern über Paläoastronautik (offiziell nicht anerkannte Wissenschaft, Suche nach Beweisen für die Existenz interplanetarer und interstellarer Flüge in der fernen Vergangenheit, unter Beteiligung von Erdbewohnern und Bewohnern anderer Welten), Mitglied der Israelische Forschungsgesellschaft.

Er ist überzeugt, dass der auf dem Siegel abgebildete und uns heute unbekannte Himmelskörper ein anderer, der zehnte Planet des Sonnensystems ist - Marduk-Nibiru.

Hier ist, was Sitchin selbst dazu sagt:

Es gibt einen anderen Planeten in unserem Sonnensystem, der alle 3600 Jahre zwischen Mars und Jupiter erscheint. Die Bewohner dieses Planeten kamen vor fast einer halben Million Jahren auf die Erde und taten vieles von dem, worüber wir in der Bibel, im Buch Genesis, lesen. Ich sage voraus, dass sich dieser Planet, dessen Name Nibiru ist, in unseren Tagen der Erde nähern wird. Es wird von intelligenten Wesen bewohnt – den Anunnaki, und sie werden von ihrem Planeten zu unserem und zurück ziehen. Sie schufen den Homo sapiens, den Homo sapiens. Äußerlich sehen wir genauso aus wie sie.

Ein Argument zugunsten einer solch radikalen Sitchin-Hypothese ist die Schlussfolgerung einer Reihe von Wissenschaftlern, darunter Carl Sagan Sumerische Zivilisation verfügten über ein enormes Wissen auf dem Gebiet der Astronomie, das nur durch ihre Kontakte mit einer außerirdischen Zivilisation erklärt werden kann.

Sensationelle Entdeckung - "Platonows Jahr"

Noch sensationeller ist nach Ansicht einiger Experten die Entdeckung, die auf dem Kuyunjik-Hügel im Irak während der Ausgrabungen der antiken Stadt Ninive gemacht wurde. Dort wurde ein Text mit Berechnungen gefunden, dessen Ergebnis die Zahl 195 955 200 000 000 darstellt. Diese 15-stellige Zahl drückt in Sekunden 240 Zyklen des sogenannten "Plato-Jahres" aus, dessen Dauer etwa 26.000 "normal" beträgt. Jahre.

Die Untersuchung dieses Ergebnisses der seltsamen mathematischen Übungen der Sumerer wurde von dem französischen Wissenschaftler Maurice Chatelain aufgegriffen, einem Spezialisten für Kommunikationssysteme mit Raumfahrzeugen, der mehr als zwanzig Jahre bei der amerikanischen Weltraumbehörde NASA arbeitete. Chatelains Hobby war lange Zeit das Studium der Paläoastanomie – des astronomischen Wissens alter Völker, über das er mehrere Bücher schrieb.

Hochpräzise Berechnungen der Sumerer

Chatelain schlug vor, dass die mysteriöse 15-stellige Zahl die sogenannte Große Konstante des Sonnensystems ausdrücken kann, die es Ihnen ermöglicht, die Wiederholungsrate jeder Periode in der Bewegung und Entwicklung der Planeten und ihrer Satelliten mit hoher Genauigkeit zu berechnen.

So kommentiert Chatelain das Ergebnis:

In allen Fällen, die ich überprüft habe, war die Umlaufzeit eines Planeten oder Kometen (bis auf wenige Zehntel) ein Bruchteil der Großen Konstante von Ninive, gleich 2268 Millionen Tagen. Dieser Umstand dient meiner Meinung nach als überzeugende Bestätigung für die hohe Genauigkeit, mit der die Konstante vor Jahrtausenden berechnet wurde.

Weitere Studien zeigten, dass sich in einem Fall die Ungenauigkeit der Konstante noch manifestiert, nämlich in den Fällen des sogenannten „Tropenjahres“, das 365.242.199 Tage beträgt. Die Differenz zwischen diesem Wert und dem mit der Konstante ermittelten Wert betrug eine ganze 386 Tausendstelsekunde.

Amerikanische Experten bezweifelten jedoch die Ungenauigkeit der Konstante. Fakt ist, dass nach neueren Studien die Dauer des Tropenjahres alle tausend Jahre um etwa 16 Millionstel Sekunden abnimmt. Und die Division des oben genannten Fehlers durch diesen Betrag führt zu einer wirklich erstaunlichen Schlussfolgerung: Die Große Konstante von Ninive wurde vor 64.800 Jahren berechnet!

Ich halte es für angebracht, daran zu erinnern, dass die alten Griechen - die größte Zahl war 10.000. Alles, was diesen Wert überstieg, wurde von ihnen als unendlich betrachtet.

Tontafel mit einer Anleitung zur Raumfahrt

Das nächste „unglaubliche, aber offensichtliche“ Artefakt der sumerischen Zivilisation, das ebenfalls bei den Ausgrabungen von Ninive gefunden wurde, ist eine ungewöhnliche runde Tontafel mit einer Inschrift ... ein Leitfaden für Raumschiffpiloten!

Die Platte ist in 8 identische Sektoren unterteilt. Auf den erhaltenen Abschnitten sind verschiedene Zeichnungen sichtbar: Dreiecke und Polygone, Pfeile, gerade und gekrümmte Trennlinien. Die Entschlüsselung der Inschriften und Bedeutungen auf dieser einzigartigen Tafel wurde von einer Gruppe von Forschern durchgeführt, zu denen Linguisten, Mathematiker und Raumfahrtspezialisten gehörten.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Tafel Beschreibungen der „Reiseroute“ der höchsten Gottheit Enlil enthält, die den himmlischen Rat der sumerischen Götter leitete. Der Text gibt an, an welchen Planeten Enlil während seiner Reise vorbeiflog, die gemäß der zusammengestellten Route durchgeführt wurde. Es enthält auch Informationen über die Flüge von "Kosmonauten", die vom zehnten Planeten - Marduk - auf der Erde ankommen.

Karte für Raumschiffe

Der erste Sektor des Tablets enthält Daten zum Flug des Raumfahrzeugs, das auf seinem Weg die unterwegs angetroffenen Planeten von außen umfliegt. Bei der Annäherung an die Erde passiert das Schiff die "Dampfstöße" und sinkt dann tiefer in die Zone des "klaren Himmels".

Danach schaltet die Besatzung die Ausrüstung des Landesystems ein, startet die Bremsmotoren und führt das Schiff über die Berge zu einem vorgeplanten Landeplatz. Die Flugbahn zwischen dem Heimatplaneten der Astronauten Marduk und der Erde verläuft zwischen Jupiter und Mars, was sich aus den erhaltenen Inschriften im zweiten Sektor der Tafel ergibt.

Der dritte Sektor zeigt den Handlungsablauf der Besatzung bei der Landung auf der Erde. Es gibt auch einen mysteriösen Satz: "Die Landung wird von der Gottheit Ninya kontrolliert."

Der vierte Sektor enthält Informationen darüber, wie man während des Fluges zur Erde nach den Sternen navigiert und das Schiff dann, bereits über ihrer Oberfläche, vom Gelände geleitet zum Landeplatz bringt.

Laut Maurice Chatelain ist eine runde Tafel nichts anderes als ein Leitfaden für Weltraumflüge mit einem entsprechenden Kartenschema.

Hier ist insbesondere der Zeitplan für die Durchführung der aufeinanderfolgenden Phasen der Landung des Schiffes angegeben, die Zeitpunkte und Orte des Durchgangs der oberen und unteren Schichten der Atmosphäre, die Einbeziehung von Bremsmotoren, die Berge und Städte vorbei die Sie überfliegen sollten, sowie der Ort des Raumhafens, auf dem das Schiff landen soll.

All diese Informationen werden von einer großen Anzahl von Zahlen begleitet, die wahrscheinlich Daten über die Höhe und die Fluggeschwindigkeit enthalten, die bei der Durchführung der oben genannten Schritte beachtet werden sollten.

Es ist bekannt, dass die ägyptische und die sumerische Zivilisation plötzlich entstanden sind. Beide zeichneten sich durch einen unerklärlich großen Wissensschatz in verschiedenen Bereichen des menschlichen Lebens und Handelns (insbesondere auf dem Gebiet der Astronomie) aus.

Kosmodrome der alten Sumerer

Nach dem Studium des Inhalts der Texte auf den sumerischen, assyrischen und babylonischen Tontafeln kam Zecharia Sitchin zu dem Schluss, dass es in der Antike, die Ägypten, den Nahen Osten und Mesopotamien umfasste, mehrere solcher Orte gegeben haben muss, an denen Raumschiffe vom Planeten abgesetzt wurden Marduk konnte landen. Und diese Orte befanden sich höchstwahrscheinlich in den Gebieten, von denen alte Legenden als Zentren der ältesten Zivilisationen sprechen und in denen tatsächlich Spuren solcher Zivilisationen entdeckt wurden.

Laut Keilschrifttafeln benutzten Außerirdische von anderen Planeten einen Luftkorridor, um über die Erde zu fliegen, der sich über die Becken der Flüsse Tigris und Euphrat erstreckte. Und auf der Erdoberfläche war dieser Korridor durch eine Reihe von Punkten gekennzeichnet, die als "Verkehrszeichen" dienten - sie konnten navigieren und bei Bedarf die Flugparameter anpassen, die Besatzung des Raumfahrzeugs ging zur Landung.

Der wichtigste dieser Punkte war zweifellos der Berg Ararat, der sich über 5.000 Meter über dem Meeresspiegel erhebt. Wenn wir auf der Karte eine Linie zeichnen, die von Ararat streng nach Süden verläuft, dann schneidet sie die imaginäre axiale Linie des erwähnten Luftkorridors in einem Winkel von 45 Grad. Am Schnittpunkt dieser Linien liegt die sumerische Stadt Sippar (wörtlich „Stadt des Vogels“). Hier ist das antike Kosmodrom, auf dem sie landeten und von dem die Schiffe der "Gäste" vom Planeten Marduk abhoben.

Südöstlich von Sippar, entlang der Mittellinie des Luftkorridors, der über den Sümpfen des damaligen Persischen Golfs endete, genau auf der Mittellinie oder mit kleinen Abweichungen (bis zu 6 Grad) davon, befanden sich eine Reihe anderer Kontrollpunkte im gleichen Abstand voneinander liegen:

• Nippur
• Schuruppak
• Larsa
• Ibira
• Lagasch
• Eridu

Zentral unter ihnen, sowohl in Bezug auf Lage als auch in Bezug auf Bedeutung, waren Nippur („Crossing Place“), wo sich das Mission Control Center befand, und Eridu, das sich ganz im Süden des Korridors befand und als Hauptorientierungspunkt diente, als Raumschiffe landeten.

All diese Punkte wurden, in modernen Begriffen, zu stadtbildenden Unternehmen, um sie herum wuchsen allmählich Siedlungen, die sich dann zu großen Städten entwickelten.

Außerirdische lebten auf der Erde

100 Jahre lang befand sich der Planet Marduk in ziemlich geringer Entfernung von der Erde, und in diesen Jahren besuchten "ältere Brüder im Sinn" regelmäßig die Erdbewohner aus dem Weltraum.

Die entschlüsselten Keilschrifttexte deuten darauf hin, dass einige Aliens für immer auf unserem Planeten blieben und dass die Bewohner von Marduk Truppen von mechanischen Robotern oder Biorobotern auf einigen Planeten oder ihren Satelliten landen konnten.

In der sumerischen Epos-Legende über Gilgamesch, den halblegendären Herrscher der Stadt Uruk, im Zeitraum 2700-2600 v. Die antike Stadt Baalbek, die sich auf dem Territorium des modernen Libanon befindet, wird erwähnt. Es ist insbesondere bekannt für die Ruinen gigantischer Strukturen aus Steinblöcken, die mit hoher Präzision bearbeitet und aneinandergefügt wurden und deren Gewicht 100 Tonnen oder mehr erreicht. Wer, wann und zu welchem ​​Zweck diese megalithischen Bauwerke errichtete, ist bis heute ein Rätsel.

Nach den Texten der Tontafeln der Anunnaki Sumerische Zivilisation"Alien-Götter" genannt, die von einem anderen Planeten kamen und ihnen das Lesen und Schreiben beibrachten, übertrugen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten aus vielen Bereichen der Wissenschaft und Technologie.

Im einleitenden Vortrag zu diesem Abschnitt wurde über den Verlauf der Entstehung der First Class Society und über den spezifischen Weg ihrer Entwicklung berichtet, der sich im unteren Teil des Euphrattals - im alten Sumer und im Niltal - abzeichnete - in Ägypten. Betrachten wir genauer, wie die historische Entwicklung in der frühen Antike im unteren Tal des Euphrat oder Untermesopotamien stattfand (die alten Griechen nannten Mesopotamien den Zusammenfluss von Tigris und Euphrat. Jetzt ist das Gebiet des historischen Mesopotamiens in der Türkei, Syrien, enthalten und Irak. Unteres Mesopotamien (der südliche Teil des modernen Irak) wird auch Mesopotamien genannt).

Wir wissen bereits, dass dieses Land, das durch kaum passierbare Wüsten vom Rest Kleinasiens getrennt war, um das 6. Jahrtausend v. Chr. besiedelt war. Während der VI-IV Jahrtausende lebten die Stämme, die sich hier niederließen, äußerst schlecht: Gerste, die auf einem schmalen Landstreifen zwischen Sümpfen und einer verbrannten Wüste gesät und von unregulierten und ungleichmäßigen Überschwemmungen bewässert wurde, brachte kleine und instabile Ernten. Die Aussaat war besser auf Ländereien, die durch Kanäle bewässert wurden, die vom kleinen Fluss Diyala, einem Nebenfluss des Tigris, umgeleitet wurden. Erst Mitte des IV. Jahrtausends v. getrennte Gruppen von Gemeinden bewältigten die Schaffung rationeller Entwässerungs- und Bewässerungssysteme im Euphratbecken.

Das Becken des unteren Euphrat ist eine riesige flache Ebene, die im Osten vom Fluss begrenzt wird. Der Tigris, gefolgt von den Ausläufern der iranischen Berge und von Westen - den Klippen der syrisch-arabischen Halbwüste. Ohne angemessene Bewässerungs- und Urbarmachungsarbeiten ist diese Ebene an manchen Stellen eine Wüste, an manchen Stellen sumpfige flache Seen, die von Dickichten aus riesigem Schilf gesäumt sind, in denen es von Insekten nur so wimmelt. Gegenwärtig ist der Wüstenteil der Ebene von Wällen aus Emissionen aus dem Graben von Kanälen durchzogen, und wenn die Hauptstadt aktiv ist, erstrecken sich Dattelpalmen entlang dieser Wälle. An einigen Stellen erheben sich Lehmhügel - Telli - über die flache Oberfläche. und Asche - Ishans. Dies sind die Ruinen von Städten oder vielmehr Hunderte von Lehmziegelhäusern und Tempeltürmen, Schilfhütten und Lehmziegeln, die nacheinander auf derselben Brücke existierten. In der Antike gab es hier jedoch keine Hügel oder Wälle. Sumpfige Lagunen nahmen viel mehr Raum ein als jetzt, erstreckten sich über den gesamten heutigen Südirak und stießen nur im äußersten Süden auf niedrig liegende, verlassene Inseln. Allmählich bildete der Schlick des Euphrat, des Tigris und der von Nordosten kommenden elamitischen Flüsse (die ebenso wie der Tigris und der Euphrat in den Persischen Golf mündeten, jedoch in einem Winkel von 90 ° zu ihnen) eine alluviale Barriere, die dies verursachte erweiterte das Gebiet der Ebene um 120 Kilometer nach Süden.Dort, wo früher sumpfige Flussmündungen frei mit dem Persischen Golf kommunizierten (dieser Ort wurde in der Antike „bitteres Meer“ genannt), fließt jetzt der Fluss. Shatt-el-Arabd, in dem Euphrat und Tigris jetzt zusammenfließen, die früher jeweils ihre eigene Mündung und ihre eigenen Lagunen hatten.

Der Euphrat in Untermesopotamien war in mehrere Kanäle unterteilt; von diesen waren die wichtigsten der westliche oder eigentliche Euphrat und der östlichere Iturungal; von letzterem zur Lagune im Südosten ging ein weiterer Kanal I-Yaina-gena ab. Im Osten floss der Tigris, aber seine Ufer waren verlassen, mit Ausnahme der Stelle, an der der Nebenfluss Diyala in die Ness mündete.

Von jedem der Hauptkanäle im IV. Jahrtausend v. Mehrere kleinere Kanäle wurden umgeleitet, und mit Hilfe eines Systems von Dämmen und Stauseen war es möglich, während der gesamten Vegetationsperiode in jedem Wasser für die regelmäßige Bewässerung der Felder zurückzuhalten. Dadurch stiegen die Erträge sofort und die Akkumulation von Produkten wurde möglich. Dies wiederum führte zur zweiten großen Arbeitsteilung, d.h. auf die Zuordnung spezialisierter Handwerke und dann auf die Möglichkeit der Klassenschichtung, nämlich auf die Zuordnung einer Klasse von Sklavenhaltern einerseits und auf die weit verbreitete Ausbeutung von Leibeigenen des Sklaventyps oder Sklaven in der weiten Sinn (patriarchalische Sklaven und Heloten) andererseits.

Gleichzeitig ist anzumerken, dass die äußerst schwere Arbeit des Baus und der Reinigung von Kanälen (sowie anderer Erdarbeiten) hauptsächlich nicht von Sklaven, sondern von Gemeindemitgliedern im Dienst durchgeführt wurde (Diese Arbeiten waren notwendig für die Existenz der Menschen; dennoch waren sie eine Pflicht, d.h. eine Form der Steuer, ebenso wie Wehrdienst- oder Verteidigungssteuern, aber nicht jede Steuer sollte als Ausbeutung angesehen werden.); Jeder freie Erwachsene verbrachte durchschnittlich ein oder zwei Monate im Jahr damit, und dies war in der gesamten Geschichte des alten Mesopotamien der Fall. Auch die landwirtschaftlichen Hauptarbeiten – Pflügen und Säen – wurden von freien Gemeindemitgliedern verrichtet. Nur Adlige, die mit Macht ausgestattet waren und Ämter ausübten, die als gesellschaftlich wichtig galten, beteiligten sich nicht persönlich an den Pflichten und pflügten nicht das Land.

Eine umfangreiche Untersuchung der Überreste der ältesten Siedlungen Untermesopotamiens durch Archäologen zeigt, dass der Prozess der Besiedlung lokaler Urbarmachungs- und Bewässerungssysteme von der Umsiedlung von Bewohnern aus den verstreuten kleinsten Siedlungen großer Familiengemeinschaften in das Zentrum der Nomen begleitet wurde. wo sich die Haupttempel mit ihren reichen Getreidespeichern und Werkstätten befanden. Die Tempel waren Zentren für das Sammeln von Nome-Reservegeldern; von hier aus wurden im Auftrag der Tempelverwaltung Handelsagenten, Tamkars, in ferne Länder geschickt, um Brot und Stoffe Untermesopotamiens gegen Holz, Metalle, Sklaven und Sklaven einzutauschen. Zu Beginn des zweiten Viertels des III. Jahrtausends v. dicht salzhaltige Räume rund um die Haupttempel sind von Stadtmauern umgeben. Um 3000-2900 BC. Die Tempelhaushalte werden so komplex und umfangreich, dass ihre wirtschaftlichen Aktivitäten aufgezeichnet werden mussten. Daraus entstand das Schreiben.

Die Erfindung der Schrift. Protoliterate Periode.

Schon sehr früh im Laufe der Menschheitsgeschichte war es notwendig, Botschaften nicht nur mündlich, von Angesicht zu Angesicht, sondern auch durch Zeit und Raum zu übermitteln. Dazu wurden spezielle mnemonische (Gedenk-)Schilder verwendet, die Wachse darstellten, über die etwas zu berichten war oder die einige notwendige Assoziationen hervorriefen. Wir wissen ziemlich viel über solche Zeichen unter Stämmen, die im 19.-20. Jahrhundert lebten. unter primitiven Bedingungen, aber leider gab es bis vor kurzem keine Informationen über die mnemonischen Zeichen der alten neolithischen Stämme, bis der amerikanische Forscher D. Schmandt-Besserat entdeckte, dass die neolithische Bevölkerung Westasiens spätestens im 6.-5. Jahrtausend v . Für die Kommunikation wurden nicht nur Dinge verwendet, die einen anderen Hauptzweck hatten (z. B. ein Bündel Pfeile zur Kriegserklärung), und nicht nur längst verschwundene Farb- oder Rußzeichnungen, sondern auch dreidimensionale Abbildungen von Objekten, die manchmal speziell gesammelt wurden Tonbehälter - „Umschläge“. Formal sind diese dreidimensionalen Merkzeichen zur Verständigung den ersten mesopotamischen Bildzeichen sehr ähnlich, die bereits ein gewisses System bildeten.

Am Rande des IV. und III. Jahrtausends v. In Untermesopotamien wurden Zeichen mit dem Winkel eines Rohrstocks auf Plastik-Tonfliesen gezeichnet. Jede Zeichenzeichnung bezeichnete entweder das abgebildete Objekt selbst oder ein mit diesem Objekt verbundenes Konzept. So bedeutete das mit Strichen gezeichnete Firmament „Nacht“ und damit auch „schwarz“, „dunkel“, „krank“, „Krankheit“, „Dunkelheit“ usw. Das Zeichen des Fußes bedeutete „gehen“, „gehen“, „stehen“, „bringen“ usw. Die grammatikalischen Wortformen wurden nicht ausgedrückt, und dies war auch nicht erforderlich, da in der Regel nur Zahlen und Zeichen von zählbaren Objekten in das Dokument eingetragen wurden. Schwieriger war es zwar, die Namen der Empfänger der Objekte zu vermitteln, aber auch hier konnte man zunächst mit Berufsbezeichnungen auskommen: Das Signalhorn bezeichnete einen Kesselflicker, der Berg (als Zeichen eines fremden Land) war ein Sklave, die Terrasse (?) (vielleicht eine Art Tribüne) - der Anführer - Priester usw. Aber bald begannen sie, auf einen Rebus zurückzugreifen: Wenn na „Stein“, „Gewicht“ bedeutete, deutete das Zeichen des Gewichts neben dem Zeichen des Fußes auf das Lesen des Gens hin - „gehen“ und das Zeichen des "Haufen" - ba neben demselben Zeichen deutete auf das Lesen der Lippe hin - "Stehen usw. Manchmal wurden ganze Wörter rebusartig geschrieben, wenn das entsprechende Konzept in einer Zeichnung schwer zu vermitteln war; also wurde gi "return, add" mit dem Zeichen "reed" - gi bezeichnet. Die ältesten in bildlichen Merkzeichen geschriebenen Texte stammen aus der Zeit um 3000 v. oder etwas später, aber mindestens 600 Jahre vergingen, bis aus der Schrift aus einem System reiner Erinnerungszeichen ein geordnetes System zur Übermittlung von Sprachinformationen in Zeit und Entfernung wurde. Dies geschah um 2400 v.

Zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Unmöglichkeit, schnell krummlinige Figuren ohne Grate usw. auf Ton zu zeichnen. die Zeichen haben sich bereits zu einfachen Kombinationen aus geraden Linien entwickelt, bei denen das ursprüngliche Design schwer zu erkennen war. Gleichzeitig erhielt jeder Strich durch den Druck auf den Ton mit der Ecke eines rechteckigen Stocks einen keilförmigen Charakter; daher wird eine solche Schrift als Keilschrift bezeichnet. Jedes Zeichen in Keilschrift kann mehrere verbale Bedeutungen und mehrere rein lautliche Bedeutungen haben (sie sprechen normalerweise von der Silbenbedeutung von Zeichen, aber das stimmt nicht: Lautwerte können auch eine halbe Silbe bedeuten, zum Beispiel die Silbe bab kann mit zwei Silbenzeichen geschrieben werden: ba-ab; die Bedeutung ist die gleiche wie bei einem Zeichen bab, der Unterschied liegt in der Bequemlichkeit des Auswendiglernens und der Platzersparnis beim Schreiben von Zeichen, aber nicht beim Lesen). Einige Zeichen könnten auch "Bestimmungszeichen" sein, d.h. unlesbare Zeichen, die nur angeben, zu welcher Kategorie von Begriffen das benachbarte Zeichen gehört (Holz- oder Metallgegenstände, Fische, Vögel, Berufe usw.); wodurch die richtige Wahl der Lesart aus mehreren möglichen erleichtert wird.

Trotz aller Ungenauigkeit der schriftlichen Sprachübertragung in der archaischen Zeit der Geschichte Untermesopotamiens hat der sowjetische Wissenschaftler A.A. Dennoch gelang es Wyman, einige der ältesten Wirtschaftsdokumente vom Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. zu lesen. Dieser Umstand sowie das Studium der zur Schrift verwendeten Zeichnungen selbst sowie archäologischer Daten ermöglichen es uns, die älteste Sozialgeschichte dieses Landes bis zu einem gewissen Grad wiederherzustellen, obwohl einzelne Ereignisse über einen langen historischen Zeitraum unbekannt bleiben.

Zunächst einmal stehen wir vor der Frage, was für Menschen die Zivilisation von Untermesopotamien zuerst geschaffen haben. Welche Sprache sprach er? Das Studium der Sprache einiger späterer Keilinschriften (ab etwa 2500 v. Chr.) und der in den Inschriften erwähnten Eigennamen (ab etwa 2700 v. Chr.) zeigte Wissenschaftlern, dass bereits zu dieser Zeit in Untermesopotamien eine Bevölkerung lebte, die sprach (und später schrieb). mindestens zwei völlig unterschiedliche Sprachen - Sumerisch und Ostsemitisch. Die sumerische Sprache mit ihrer bizarren Grammatik ist mit keiner der bis heute erhaltenen Sprachen verwandt. Ostsemitisch, das später Akkadisch oder Babylonisch-Assyrisch genannt wurde, gehört zur semitischen Sprachfamilie der afroasiatischen Sprachfamilie; gehören derzeit derselben Familie an: eine Reihe äthiopischer Sprachen (darunter die Tigre-Sprache, die Muttersprache von Puschkins Vorfahren - Hannibal"), Arabisch, die Sprache der Insel Malta im Mittelmeer, die hebräische Sprache in Israel und die neuaramäische Sprache eines kleinen Volkes, das sich Assyrer nennt und in verschiedenen Ländern verstreut lebt, einschließlich der UdSSR. Akkadisch selbst oder babylonisch-assyrisch, die Sprache, starb, wie eine Reihe anderer semitischer Sprachen, vor Beginn unserer Zeitrechnung aus. Zur afroasiatischen Überfamilie (aber nicht zur semitischen Familie) gehörte auch die altägyptische Sprache, die noch eine Reihe von Sprachen Nordafrikas bis hin zu Tansania, Nigeria und dem Atlantischen Ozean umfasst.

Es gibt Grund zu der Annahme, dass im 4. Jahrtausend v. Chr. und vielleicht später im Tal von Tigris und Euphrat noch eine Bevölkerung lebte, die andere, längst ausgestorbene Sprachen sprach. Vielleicht war es diese Bevölkerung, die zuerst die Bewässerung des Landes im Tal des Flusses schuf. Diyali und begann auch, die Ebene von Untermesopotamien zu entwickeln, obwohl im letzteren Fall die Hauptrolle offensichtlich den Sumerern und im nördlichen Teil der Region - den Ostsemiten - zukam.

Die ältesten mesopotamischen Schriften (von etwa 2900 bis 2500 v. Chr.) sind zweifellos ausschließlich in sumerischer Sprache verfasst. Dies geht aus der Art der Rebus-Verwendung von Zeichen hervor: Es ist offensichtlich, dass wir, wenn das Wort "reed" - gi mit dem Wort "return, add" - gi zusammenfällt, genau die Sprache haben, in der eine solche stichhaltige Koinzidenz existiert . Und das ist die sumerische Sprache. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Ostsemiten und vielleicht die Sprecher einer anderen uns unbekannten Sprache nicht schon damals und noch früher in Untermesopotamien auf gleicher Augenhöhe mit den Sumerern lebten. Es gibt keine verlässlichen Daten, weder archäologische noch sprachliche, die uns glauben machen würden, dass die Ostsemiten Nomaden waren und dass sie nicht zusammen mit den Sumerern an dem großen Werk der Erschließung des Flusses teilgenommen haben. Euphrat. Es gibt auch keinen Grund zu der Annahme, dass die Ostsemiten um 2750 v. Chr. in Mesopotamien eingefallen sind, wie viele Gelehrte angenommen haben; im Gegenteil, sprachliche Daten lassen eher vermuten, dass sie bereits in der Jungsteinzeit zwischen Euphrat und Tigris siedelten. Doch anscheinend sprach die Bevölkerung Südmesopotamiens bis etwa 2350 hauptsächlich Sumerisch, während in den zentralen und nördlichen Teilen Untermesopotamiens neben Sumerisch auch Ostsemitisch gesprochen wurde; es herrschte auch in Obermesopotamien vor.

Nach den verfügbaren Daten zu urteilen, gab es keine ethnische Feindseligkeit zwischen Menschen, die diese Sprachen so unterschiedlich sprachen. Offensichtlich dachten die Menschen damals noch nicht in so großen Kategorien wie einsprachigen ethnischen Gruppen: Sie waren miteinander befreundet, und kleinere Einheiten waren verfeindet - Stämme, Nomen, territoriale Gemeinschaften. Alle Bewohner von Untermesopotamien nannten sich selbst die gleichen „Schwarzköpfigen“ (auf Sumerisch sanz-ngiga, auf Akkadisch tsalmat-kakkadi.), unabhängig von der Sprache, die sie sprachen.

Da uns die historischen Ereignisse einer so alten Zeit unbekannt sind, verwenden Historiker die archäologische Periodisierung, um die alte Geschichte Untermesopotamiens zu unterteilen. Archäologen unterscheiden zwischen der protoliterarischen Periode (2900-2750 v. Chr., mit zwei Unterperioden) (vielleicht sollten diese Daten etwas älter sein.) und der frühdynastischen Periode (2750-2310 v. Chr., mit drei Unterperioden).

Wenn wir einzelne zufällige Dokumente zählen, sind aus der proto-geschriebenen Zeit drei Archive zu uns gekommen: zwei (ein älteres, das andere jüngere) - aus der Stadt Uruk (heute Varka) im Süden von Untermesopotamien und eine, zeitgenössisch zum späteren Uruk, - von der Siedlung Dzhemdet-nasr im Norden (der alte Name der Stadt ist unbekannt). Die soziale Struktur der protoschriftlichen Periode wurde von den sowjetischen Wissenschaftlern L. I. Tyumenev untersucht, die nur von der Untersuchung von Zeichenzeichen als solchen ausgingen, und von A. L. Wyman, der es geschafft hat, einige der Dokumente vollständig zu lesen.

Beachten Sie, dass das in der Urschriftzeit verwendete Schriftsystem trotz seiner Schwerfälligkeit im Süden von Untermesopotamien und im Norden völlig identisch war. Dies spricht dafür, dass es in einem Zentrum geschaffen wurde, das autoritär genug war, dass die lokale Erfindung von verschiedenen Nomengemeinschaften Untermesopotamiens übernommen wurde, obwohl zwischen ihnen und ihren Hauptkanälen weder wirtschaftliche noch politische Einheit bestand voneinander getrennte Streifen der Wüste. Dieses Zentrum war offenbar die Stadt Nippur, die zwischen dem Süden und Norden der unteren Euphratebene liegt. Hier befand sich der Tempel des Gottes Enlil, der von allen „Mitessern“ verehrt wurde, obwohl jeder Nome seine eigene Mythologie und sein eigenes Pantheon (Göttersystem) hatte. Wahrscheinlich gab es hier schon in vorstaatlicher Zeit ein Kultzentrum des sumerischen Stammesbundes. Nippur war nie ein politisches Zentrum, es blieb lange Zeit ein wichtiges kulturelles Zentrum.

Alle Dokumente stammen aus dem Wirtschaftsarchiv des Tempels von Eanna, der der Göttin Inana gehörte, um den die Stadt Uruk konsolidiert wurde, und aus einem ähnlichen Tempelarchiv, das am Standort Dzhemdet-nasr gefunden wurde. Aus den Dokumenten ist ersichtlich, dass es in der Tempelwirtschaft viele spezialisierte gab: Handwerker und viele gefangene Sklaven und Sklaven; männliche Sklaven verschmolzen jedoch wahrscheinlich mit der allgemeinen Masse der vom Tempel abhängigen Menschen - auf jeden Fall war dies zwei Jahrhunderte später zweifellos der Fall. Es stellt sich auch heraus, dass die Gemeinde ihren wichtigsten amtlichen Limes – dem Priester-Wahrsager, dem Obersten Richter, der Oberpriesterin und dem Vorarbeiter der Handelsvertreter – große Landstriche zuteilte. Aber der Löwenanteil ging an den Priester, der den Rang eines en trug.

En war der Hohepriester in jenen Gemeinden, in denen die Göttin als höchste Gottheit verehrt wurde; er vertrat die Gemeinde nach außen und leitete ihren Rat; er nahm auch am Ritus der "heiligen Ehe" teil, beispielsweise mit der Göttin Inana von Uruk - ein Ritus, der offenbar als notwendig für die Fruchtbarkeit des gesamten Uruk-Landes angesehen wurde. In Gemeinschaften, in denen die höchste Gottheit ein Gott war, gab es eine Priesterin (manchmal auch unter anderen Titeln bekannt), die auch am Ritus der heiligen Ehe mit der entsprechenden Gottheit teilnahm.

Das Land, das den Enu – ashag-en oder nig-ena – zugeteilt wurde, wurde allmählich zu einem besonderen Tempelland; Die Ernte daraus ging an den Reserveversicherungsfonds der Gemeinde, zum Austausch mit anderen Gemeinden und Ländern, für Opfergaben an die Götter und für den Unterhalt des Tempelpersonals - seiner Handwerker, Krieger, Bauern, Fischer usw. (Priester hatten normalerweise ihre eigenes persönliches Land in Gemeinschaften zusätzlich zum Tempel) . Wer das Land der Nig-en in der Zeit der Urschriftsteller kultivierte, ist ihnen noch nicht ganz klar; später wurde es von Heloten verschiedener Art kultiviert. Ein anderes Archiv erzählt uns davon aus der archaischen Stadt Ur, dem benachbarten Uruk, sowie einigen anderen; sie gehören bereits dem Beginn der nächsten, frühdynastischen Zeit an.

frühdynastische Zeit.

Die Identifizierung der frühdynastischen Periode als eine von der Urschriftlichen Periode getrennte Periode hat verschiedene archäologische Gründe, die hier schwer zu analysieren wären. Aber auch rein historisch sticht die frühdynastische Zeit recht deutlich hervor.

Am Ende des III. Jahrtausends v. Die Sumerer schufen eine Art primitive Geschichte – die „Königsliste“, eine Liste von Königen, die angeblich der Reihe nach und nacheinander seit Anbeginn der Welt in verschiedenen Städten Mesopotamiens regierten – die Könige, die konventionell hintereinander in derselben Stadt regierten bildeten eine „Dynastie“. Tatsächlich enthielt diese Liste sowohl historische als auch mythische Charaktere, und die Dynastien einzelner Städte regierten oft tatsächlich nicht nacheinander, sondern parallel. Außerdem waren die meisten der aufgeführten Herrscher noch keine Könige: Sie trugen die Titel Hohepriester-en, „große Leute“ (d.h. Anführer-Kriegsherren, lu-gal, lugal) oder Priesterbaumeister (?-ensi). Die Annahme des einen oder anderen Titels durch den Herrscher hing von den Umständen, von lokalen städtischen Traditionen usw. ab. Die Jahreszahlen, die in der Liste die Dauer einzelner Regentschaften ausdrücken, sind nur selten zuverlässig, häufiger aber das Ergebnis späterer willkürlicher Manipulationen mit Zahlen; Die "Königliche Liste" basiert im Wesentlichen auf der Zählung von Generationen und entlang zweier ursprünglich unabhängiger Hauptlinien, die mit den Städten Uruk und Ur im Süden Untermesopotamiens und mit der Stadt Kish im Norden verbunden sind. Lassen wir die phantastischen Dynastien der „Königsliste“ außer Acht, die „vor der Sintflut“ regierten, so wird der Beginn der I-Kisch-Dynastie – die erste „nach der Sintflut“ – etwa dem Beginn der frühdynastischen Zeit entsprechen archäologische Periodisierung (dieser Teil der frühdynastischen Periode wird üblicherweise als RD I bezeichnet). Aus dieser Zeit stammt das oben erwähnte archaische Archiv aus der an Uruk angrenzenden Stadt Ur.

Der vorletzte der Herrscher der 1. Dynastie von Kish ist En-Menbaragesi, der erste sumerische Staatsmann, über den uns nicht nur die „Königsliste“, sondern auch seine eigenen Inschriften informieren, sodass an seiner Historizität kein Zweifel besteht . Er kämpfte mit Elam, d.h. mit Städten im Tal der Flüsse Karuna und Kerkhe. benachbarten Sumer und gehen den gleichen Entwicklungspfad. Vielleicht ist auch die Geschichtlichkeit des Sohnes von En-Mepbaragesi, Aggi, unstrittig, abgesehen von der „Königlichen Liste“, nur aus einem epischen Lied, das fast tausend Jahre später in einer Aufnahme überliefert ist. Laut diesem Lied versuchte Agga, das südliche Uruk seiner Heimat Kish zu unterwerfen, und der Ältestenrat von Uruk war bereit, dem zuzustimmen. Aber die Volksversammlung der Stadt rief den Führer-Priester (ene) namens Widerstand aus. Aggas Belagerung von Uruk war erfolglos, und infolgedessen war Kish selbst gezwungen, sich Gilgamesch von Uruk zu unterwerfen, der laut der Königsliste zur 1. Dynastie von Uruk gehörte.

Gilgamesch war später der Held einer Reihe von sumerischen epischen Liedern und dann das größte epische Gedicht, „kompiliert in der akkadischen (ostsemitischen) Sprache. Sie werden in einem Vortrag über die sumerische und babylonische Kultur diskutiert. Wir bemerken hier nur, dass die Verknüpfung einer epischen Handlung mit einer historischen Person ein sehr häufiges Phänomen in der Geschichte der antiken Literaturen ist; Dennoch sind die Mythen, die die Handlung der epischen Lieder über Gilgamesch ausmachen, viel älter als das historische Gilgamesch. Aber er war auf jeden Fall eine Persönlichkeit, die bemerkenswert genug war, um von späteren Generationen so fest in Erinnerung bleiben zu können (schon bald nach seinem Tod wurde er vergöttert, und sein Name war im Nahen Osten bereits im 11. Jahrhundert n. Chr. Bekannt). Die Epen präsentieren als seine wichtigsten Heldentaten den Bau des städtischen Stöhnens von Uruk und die Kampagne für den Zedernwald (nach einer späteren Überlieferung - in den Libanon, aber ursprünglich sprach die Legende wahrscheinlich von einer Kampagne für den Wald in der Nähe Berge des Iran. Ob es wirklich eine solche Kampagne gab, ist unbekannt).

Mit Gilgamesch beginnt die zweite Phase der frühdynastischen Zeit (RD II). Die sozioökonomischen Bedingungen dieser Zeit sind aus einem anderen Archiv bekannt, das in der antiken Stadt Shuruppak gefunden wurde und wirtschaftliche und juristische Dokumente sowie pädagogische Texte des 26. Jahrhunderts enthält. Vor. AD (Solche Texte sowie die ersten Aufzeichnungen literarischer Werke wurden auch in einer anderen Siedlung aus der gleichen Zeit gefunden, die heute Abu Salabikh heißt.). Ein Teil dieses Archivs stammt aus der Tempelwirtschaft, der andere Teil aus privaten Spenden einzelner Gemeindemitglieder.

Aus diesen Dokumenten erfahren wir, dass die territoriale Gemeinschaft (Nom) Shuruppak Teil eines Militärbündnisses von Gemeinschaften war, das von Uruk angeführt wurde. Hier regierten offenbar dann die direkten Nachkommen von Gilgamesch - die I-Dynastie von Uruk. Einige der Shuruppak-Krieger waren in verschiedenen Städten der Union stationiert, aber die Uruk Lugals mischten sich anscheinend größtenteils nicht in die internen kommunalen Angelegenheiten ein. Die Wirtschaft des Tempels war schon recht klar von dem Land der Territorialgemeinde und den darauf befindlichen Privatwirtschaften haushaltsnaher Großfamiliengemeinschaften getrennt, aber die Verbindung zwischen Tempel und Gemeinde blieb dennoch ganz greifbar. So half die territoriale Gemeinschaft der Tempelwirtschaft in kritischen Momenten mit Zugkraft (Esel) und vielleicht der Arbeitskraft ihrer Mitglieder, und die Tempelwirtschaft lieferte Lebensmittel für das traditionelle Fest, das von der Volksversammlung begleitet wurde. Der Herrscher des Gnomen Shypyppak war eine ensi-unbedeutende Figur; ihm wurde eine relativ kleine Zuteilung zugeteilt, und anscheinend waren der Ältestenrat und einige Priester wichtiger als er. Das Los wurde nicht nach Regierungsjahren der Ensi gezählt, sondern nach Jahresperioden. dabei offenbar. eine Art rituelle Position wurde abwechselnd von Vertretern verschiedener Tempel und territorialer Gemeinschaften niedrigerer Ordnung ausgeübt, die den Nomen von Shuruppak bildeten.

Handwerker, Hirten und Bauern verschiedener sozialer Konfessionen arbeiteten in der Tempelwirtschaft, offenbar hauptsächlich für Rationen, aber einige von ihnen erhielten unter der Bedingung des Dienstes auch Landzuteilungen - natürlich nicht in Eigentum. Allen wurde das Eigentum an den Produktionsmitteln entzogen und sie wurden mit nichtwirtschaftlichen Mitteln ausgebeutet. Einige von ihnen waren Flüchtlinge aus anderen Gemeinden, einige waren Nachkommen von Gefangenen; Arbeiterinnen wurden direkt als Sklavinnen bezeichnet. Aber viele könnten Menschen lokaler Herkunft gewesen sein.

Außerhalb des Tempels verkauften Großfamilien manchmal ihr Land; die Zahlung dafür erhielt der Patriarch der Familiengemeinschaft oder, wenn er starb, ungeteilte Brüder der nächsten Generation; andere erwachsene Mitglieder der Gemeinschaft erhielten Geschenke oder eine symbolische Leckerei, weil sie dem Geschäft zugestimmt hatten. Zahlen. denn Land (in Produktion oder Kupfer) war sehr gering, und vielleicht musste der "Käufer" nach einer gewissen Zeit das Grundstück an die Heimatgemeinde der ursprünglichen Eigentümer zurückgeben.

Bis zur Mitte des III. Jahrtausends v. Zusammen mit den Militär- und Kultführern (lugals, eps und ensi), die in völliger politischer Abhängigkeit vom Rat der Ältesten ihrer Nomen standen, wurde eine neue Figur – Lugal-Hegemon – klar umrissen. Solch ein Lugal verließ sich auf seine persönlichen Anhänger und sein Gefolge, das er unterhalten konnte, ohne den Ältestenrat zu fragen; Mit Hilfe eines solchen Trupps konnte er andere Nomen erobern und sich so über einzelne Räte erheben, die reine Nomenorganisationen blieben. Lugal-Hegemon nahm im Norden des Landes meist den Titel lugal Kish an (in einem Wortspiel bedeutete dies gleichzeitig „lugal der Kräfte“, „lugal der Heerscharen“ (oft auch übersetzt als „König des Universums“), aber dies ist anscheinend ungenau.)), aber im Süden des Landes der Titel Lugal des ganzen Landes; Um diesen Titel zu erhalten, musste man im Tempel der Stadt Nippur anerkannt werden.

Um von den neuen kommunalen Selbstverwaltungsorganen unabhängig zu werden, brauchten die Lugals unabhängige Mittel und vor allem Land, denn es war viel bequemer, ihre Anhänger mit Landstücken zu belohnen, von denen sie sich ernähren konnten. um sie mit Brot und anderen Rationen zu versorgen. Sowohl Geld als auch Land befanden sich in den Tempeln. Daher begannen die Lugali danach zu streben, die Tempel zu übernehmen – entweder indem sie die Hohepriesterinnen heirateten oder indem sie den Rat zwangen, sich selbst sowohl als Kommandeur als auch als Hohepriester zu wählen, während sie die Tempelverwaltung anstelle der Gemeindeältesten anvertrauten an abhängige Personen, die dem Herrscher persönlich verpflichtet waren.

Die reichsten Lugals waren die Herrscher der 1. Dynastie von Ur, die die 1. Dynastie des benachbarten Uruk ablöste - Mesanepada und seine Nachfolger (die späteren von ihnen zogen von Ur nach Uruk und bildeten die 2. Dynastie von Uruk). Ihr Reichtum basierte nicht nur auf ihrer Eroberung von Tempelland (was wir aus einigen indirekten Daten erraten können) (So nannte sich Mesanepada „der Ehemann einer (himmlischen?) Hure“ – bedeutet dies „himmlische Hure, die Göttin Inana von Uruk“ oder „Priesterinnen der Göttin Inana“. In jedem Fall bedeutet dies, dass er Macht über den Tempel von Inana beanspruchte.), aber auch über den Handel.

Bei Ausgrabungen in Ur stießen Archäologen auf etwas Erstaunliches: eine Bestattung. Ein sanfter Gang führte dorthin, in dem von Ochsen gezogene Karren standen; Der Eingang zur Krypta wurde von Kriegern mit Helmen und Speeren bewacht. Sowohl Ochsen als auch Krieger wurden während der Beerdigung getötet. Die Krypta selbst war ein ziemlich großer Raum, der in den Boden gegraben wurde; Dutzende von Frauen, einige mit Musikinstrumenten, saßen in der Nähe seiner Wände (oder besser gesagt, einst saßen Archäologen, ihre Skelette waren zu Boden gefallen). Ihre Haare wurden einst zurückgeworfen und statt einer Milbe mit einem Silberstreifen über die Stirn gehalten. Eine der Frauen hatte anscheinend keine Zeit, ihren silbernen Reifen anzuziehen, er blieb in den Falten ihrer Kleidung, und auf dem Metall blieben Drucke von teurem Stoff erhalten.

In einer Ecke der Krypta befand sich unter einem Gewölbe eine kleine Backsteinkammer. Es stellte sich heraus, dass es sich nicht um eine gewöhnliche sumerische Beerdigung handelte, wie man erwarten könnte, sondern um die Überreste eines Bettes, auf dem eine Frau in einem Umhang aus blauen Perlen aus importiertem Stein auf dem Rücken lag - Lapislazuli, in reichen Perlen aus Karneol und Gold, mit großen goldenen Ohrringen und in einer Art Kopfschmuck aus goldenen Blüten. Nach der Inschrift auf ihrem Siegel zu urteilen, war der Name der Frau Puabi (Das Lesen des Namens, wie es oft in alten mesopotamischen Inschriften vorkommt, ist unzuverlässig, aber auf jeden Fall kann es nicht Shub-ad gelesen werden, wie in populären und einigen vorgeschlagen besondere Werke.). Es wurden viele goldene und silberne Puabi-Utensilien gefunden, sowie zwei außergewöhnliche Harfenarbeiten mit Skulpturen eines Stiers und einer Kuh aus Gold und Lapislazuli auf dem Resonator.

Archäologen haben in der Nähe mehrere weitere Bestattungen der gleichen Art gefunden, die jedoch schlechter erhalten sind; keiner von ihnen bewahrte die Überreste der zentralen Figur.

Diese Bestattung löste unter Forschern große Kontroversen aus, die bis heute nicht aufgehört haben. Es unterscheidet sich von anderen Bestattungen dieser Zeit, einschließlich der Grubenbestattung des damaligen Königs, die ebenfalls in Ur entdeckt wurde, wo der Verstorbene in einem goldenen Kopfschmuck (Helm) von ungewöhnlich feiner Verarbeitung gefunden wurde.

Bei keinem der Opfer in Puabis Beerdigung wurden Anzeichen von Gewalt gefunden. Wahrscheinlich wurden sie alle vergiftet - eingeschläfert. Gut möglich, dass sie sich freiwillig ihrem Schicksal ergaben, um in der anderen Welt den gewohnten Dienst ihrer Herrin fortzusetzen. Auf jeden Fall ist es unglaublich, dass Nuabis Wachen und ihre Hofdamen in ihren teuren Gewändern einfache Sklaven waren. Die Ungewöhnlichkeit dieser und anderer ähnlicher Bestattungen, Pflanzensymbole und Nyabis Kleidung, die Tatsache, dass sie wie auf einem Ehebett lag, die Tatsache, dass ein bärtiger wilder Stier, die Personifikation des Ursk-Gottes Naina (der Gott Lupa), und a Auf ihren goldenen Harfen waren wilde Kühe abgebildet, die Verkörperung der Frau von Naina, der Göttin Ningal - all dies führte einige Forscher zu der Idee, dass Nuabi keine einfache Frau eines Uruk Lugal war, sondern eine Priesterin, eine Teilnehmerin an die Riten einer heiligen Hochzeit mit dem Gott des Mondes.

Wie dem auch sei, die Beerdigung von Puabi und andere Bestattungen der I. Dynastie von Ur (ca. 25. Jahrhundert v. Chr.) zeugen vom außergewöhnlichen Reichtum der herrschenden Elite des Staates Ur, die anscheinend die südliche Union von Untermesopotamien anführte Sumerische Nomen. Man kann mit ziemlicher Sicherheit auf die Quelle dieses Reichtums hinweisen: Die Gold- und Karneolperlen von Puabi stammen von der Hindustan-Halbinsel, Lapislazuli - aus den Minen von Badakhshan im Norden Afghanistans; man muss meinen, dass er auch auf dem Seeweg über Indien nach Ur gelangte. Es ist kein Zufall, dass die Bestattungen der Lugals von Kish aus dieser Zeit viel ärmer sind: Ur war der Hafen des Seehandels mit Indien. Hochnasige sumerische Schiffe, verbunden aus langen Schilfstämmen und mit Naturasphalt beschmiert, mit einem Segel aus Matten auf einem Mast aus dickem Schilf, segelten entlang der Küste des Persischen Golfs zur Insel Dilmun (heute Bahrain) und weiter nach der Indischen Ozean und erreichte möglicherweise die Häfen Melakhi (In der Literatur wird es auch Meluhkha genannt; beide Lesarten sind akzeptabel.) - die Länder der alten indischen Zivilisation - nicht weit von der Flussmündung entfernt. Ind.

Die letzte Phase der frühdynastischen Periode (RD III) beginnt mit der I. Dynastie von Ur. Neben der Stadt Ur gab es in Untermesopotamien zu dieser Zeit noch andere unabhängige Nomengemeinschaften, und einige von ihnen wurden von Lugals angeführt, nicht weniger als die Lugals von Ur, die nach Hegemonie strebten. Alle lebten in ständigen Scharmützeln miteinander - das ist ein charakteristisches Merkmal dieser Zeit; kämpften um fruchtbare Landstriche, um Kanäle, um angehäuften Reichtum. Unter den Staaten, deren Herrscher die Hegemonie beanspruchten, war der wichtigste der Nome Kish im Norden von Untermesopotamien und der Nome Lagash im Südosten. Lagash lag am Zweig des Euphrat-I-Nina-Gens und überblickte die Lagune des Flusses. Tiger. Die Hauptstadt von Lagash war die Stadt Girsu.

Aus Lagasch sind uns viel mehr Dokumente und Inschriften aus dieser Zeit überliefert als aus anderen Städten Untermesopotamiens. Besonders wichtig ist das erhaltene Archiv der Tempelwirtschaft der Göttin Baba. Aus diesem Archiv erfahren wir, dass das Tempelland in drei Kategorien eingeteilt wurde: 1) das eigentliche Tempelland der Nig-en, das von den abhängigen Bauern des Tempels kultiviert wurde und dessen Einnahmen teilweise in die Instandhaltung des Tempels flossen Haushaltspersonal, sondern bildeten hauptsächlich einen Opfer-, Reserve- und Tauschfonds; 2) Schreberland, das aus Parzellen bestand, die an einen Teil des Personals des Tempels vergeben wurden - kleine Verwalter, Handwerker und Bauern; aus den Inhabern solcher Zuteilungen wurde auch das Militärkommando des Tempels rekrutiert; oft wurde die Zuteilung an eine Gruppe vergeben, und dann wurden einige der Arbeiter als abhängige "Leute" ihres Chefs betrachtet; die Kleingärten gehörten nicht den Eigentümern des Eigentumsrechts, sondern waren nur eine Form der Personalverpflegung; wenn es aus irgendeinem Grund für die Verwaltung bequemer war, konnte sie die Zuteilung wegnehmen oder gar nicht ausgeben, sondern den Arbeiter mit einer Ration begnügen; nur Sklaven wurden mit Verpflegung, Weberei, Spinnerei, Viehzucht usw. versorgt, sowie ihre Kinder und alle männlichen Arbeiter: Sie befanden sich eigentlich in einer Sklavenposition und wurden oft durch Kauf erworben, aber die Kinder von Sklaven wurden später übertragen zu einer anderen Kategorie von Arbeitern; 3) Teilpachtland, das von den Tempeln offensichtlich zu recht günstigen Bedingungen an alle vergeben wurde: Ein bestimmter Anteil der Ernte musste vom Besitzer eines solchen Landes an den Tempel abgetreten werden.

Außerdem existierten außerhalb des Tempels noch die Ländereien großer Familiengemeinschaften; In diesen Ländern wurde Sklavenarbeit, soweit wir das beurteilen können, nur gelegentlich eingesetzt.

Hohe Beamte des Pomo-Staates, darunter Priester und der Herrscher selbst, erhielten für ihre Position sehr bedeutende Güter. Sie hatten ihre abhängigen "Leute", die für sie arbeiteten, genau wie die auf dem Tempelgelände. Es ist nicht ganz klar, ob solche Ländereien als Eigentum des Staatsfonds angesehen wurden und nur von Beamten oder deren Eigentum genutzt wurden. Anscheinend war dies den Lagashianern selbst nicht klar genug. Tatsache ist, dass Eigentum im Gegensatz zum Eigentum in erster Linie in der Möglichkeit besteht, über seinen Gegenstand nach Belieben zu verfügen, insbesondere ihn zu veräußern, d.h. verkaufen, verschenken, vererben. Nach dem Konzept der Möglichkeit der vollständigen Entfremdung von Land widersprach es den grundlegendsten Ideen, die die alten Mesopotamier aus der Urzeit geerbt hatten, und reiche und edle Menschen konnten kein Bedürfnis haben, Land zu entfremden: im Gegenteil, arme Familien der Gemeinschaft Mitglieder mussten manchmal Land veräußern, um ihre Schulden zu begleichen, aber solche Transaktionen wurden anscheinend nicht als völlig irreversibel angesehen. Manchmal konnten die Herrscher jemanden zwingen, Land zu ihren Gunsten zu veräußern. Eigentumsverhältnisse, die die antagonistische Klassenstruktur der Gesellschaft in Untermesopotamien des 3. Jahrtausends v. Chr. vollständig widerspiegeln, haben sich anscheinend noch nicht zu ziemlich ausgeprägten Formen entwickelt. Für uns ist wichtig, dass es bereits eine Schichtung der Gesellschaft in eine Klasse von Eigentümern gab, die die Fähigkeit hatten, die Arbeitskraft anderer auszubeuten; die Klasse der Arbeiter, die aber immer noch ausgebeutet werden, aber immer noch die Arbeit anderer ausbeuten; und die Klasse der Personen, denen das Eigentum an den Produktionsmitteln entzogen und der nichtwirtschaftlichen Ausbeutung ausgesetzt ist; Dazu gehörten ausgebeutete Arbeiter, die großen Farmen (Heloten) zugewiesen wurden, sowie patriarchalische Sklaven.

Obwohl diese Informationen hauptsächlich aus Lagasch (XXV-XXIV Jahrhundert v. Chr.) zu uns kamen, gibt es Grund zu der Annahme, dass eine ähnliche Situation in allen anderen Nomen Untermesopotamiens bestand, unabhängig davon, ob ihre Bevölkerung sumerisch oder ostsemitisch sprach. Herr Lagash war jedoch in vielerlei Hinsicht in einer besonderen Position. In Bezug auf Reichtum war der Staat Lagash nur von Uru-Uruk übertroffen; Der Hafen von Lagash in Guaba konkurrierte mit Ur im Seehandel mit dem benachbarten Elam und mit Indien. Handelsagenten (Tamkars) gehörten zum Personal der Tempelhaushalte, obwohl sie auch private Bestellungen für den Kauf von Waren aus Übersee, einschließlich Sklaven, entgegennahmen.

Die Herrscher von Lagash, nicht weniger als andere, träumten von der Hegemonie in Untermesopotamien, aber die benachbarte Stadt Umma versperrte ihnen den Weg in die Mitte des Landes in der Nähe der Stelle, an der der Zweig von I-Nina-gena aus dem Ärmel von Iturupgal abreiste ; mit Umma gab es zudem viele Generationen lang blutige Auseinandersetzungen wegen der fruchtbaren Grenzregion zwischen ihr und Lagash. Die Herrscher von Lagasch trugen den Titel Ensi und erhielten vom Rat oder der Volksversammlung nur vorübergehend den Titel Lugal, zusammen mit besonderen Befugnissen - für die Dauer eines wichtigen Feldzugs oder anderer wichtiger Ereignisse.

Die Armee des Herrschers des sumerischen Nomen dieser Zeit bestand aus relativ kleinen Abteilungen schwer bewaffneter Krieger. Zusätzlich zu einem kegelförmigen Kupferhelm wurden sie durch schwere Filzmäntel mit großen Kupferplaketten oder riesigen kupfergeschmiedeten Schilden geschützt; Sie kämpften in enger Formation, und die hinteren Reihen, geschützt durch die Schilde der vorderen Reihe, streckten wie Borsten lange Speere vor. Es gab auch primitive Streitwagen auf soliden Rädern, anscheinend von Onagern gespannt (Das Pferd war noch nicht domestiziert, aber es ist möglich, dass Stuten bereits in den Bergregionen Westasiens gefangen wurden, um sie mit Eseln zu kreuzen.) - große Halb- wilde Esel, mit Streitwagen, die auf der Schürze montiert sind, köchern zum Werfen von Pfeilen.

Bei Gefechten zwischen solchen Abteilungen waren die Verluste relativ gering - die Zahl der Toten betrug nicht mehr als Dutzende. Die Krieger dieser Abteilungen erhielten Zuteilungen auf dem Land des Tempels oder auf dem Land des Herrschers und wurden im letzteren Fall an ihn verraten. Aber die Lugal konnten die Volksmiliz sowohl aus den abhängigen Menschen des Tempels als auch aus freien Gemeindemitgliedern aufstellen. Die Milizen waren leichte Infanterie und mit kurzen Speeren bewaffnet.

An der Spitze sowohl der schwer bewaffneten als auch der Milizabteilungen wurde der Herrscher von Lagash, Eanatum, der vorübergehend von den Lugal gewählt wurde, kurz nach 2400 v. Chr. Besiegt. benachbarten Ummah und fügte den Menschen damals enorme Verluste zu. Obwohl er sich in seiner Heimat Lagasch künftig nur noch mit dem Titel Ensi begnügen musste, setzte er die Kriege mit anderen Nomen, darunter Ur und Kish, erfolgreich fort und eignete sich schließlich den Titel Lugal Kish an. Allerdings gelang es seinen Nachfolgern nicht lange, die Hegemonie über andere Nomen zu behaupten.

Nach einiger Zeit ging die Macht in Lagash auf einen gewissen Enentarzi über. Er war der Sohn des Hohepriesters des lokalen Nomengottes Ningirsu, und daher war er selbst dessen Hohepriester. Als er der Ensi von Lagash wurde, verband er die Ländereien des Herrschers mit den Ländern des Tempels des Gottes Ningirsu sowie den Tempeln der Göttin Baba (seiner Frau) und ihren Kindern; Somit stellte sich heraus, dass das tatsächliche Eigentum des Herrschers und seiner Familie mehr als die Hälfte des gesamten Landes von Lagash ausmachte. Viele Priester wurden entfernt, und die Verwaltung der Tempelländereien ging in die Hände der von ihm abhängigen Diener des Herrschers über. Das Volk des Herrschers begann, verschiedene Gebühren von kleinen Priestern und vom Tempel abhängigen Personen zu erheben. Gleichzeitig muss davon ausgegangen werden, dass sich die Situation der Gemeindemitglieder verschlechtert hat – es gibt vage Nachrichten, dass sie dem Adel verpflichtet waren: Es gibt Dokumente über den Verkauf ihrer Kinder durch die Eltern aufgrund von Verarmung. Insbesondere die Gründe dafür sind nicht klar: die mit dem Anwachsen des Staatsapparates verbundenen erhöhten Requisitionen und die ungleiche Verteilung von Land und anderen Ressourcen als Folge der sozialen und wirtschaftlichen Schichtung der Gesellschaft und damit verbunden der Kreditbedarf für den Kauf von Saatgetreide, Werkzeugen und anderem: Metall (Silber, Kupfer) war ja nur sehr wenig im Umlauf.

All dies sorgte bei den unterschiedlichsten Bevölkerungsschichten in Lagash für Unzufriedenheit. Enentarzis Nachfolger, Lugaland, wurde abgesetzt, obwohl er vielleicht weiterhin als Privatperson in Lagash lebte, und wurde (anscheinend von der Volksversammlung) an seiner Stelle zu Uruinimgin (2318-2310 [?] v. Chr.) gewählt Name wurde falsch gelesen "Urukagina".). Im zweiten Jahr seiner Regierung erhielt er die Befugnisse eines Lugal und führte eine Reform durch, über die auf seinen Befehl hin Inschriften angefertigt wurden. Anscheinend war er nicht der erste, der solche Reformen in Sumer durchführte - sie wurden früher periodisch durchgeführt, aber wir wissen nur dank seiner Inschriften etwas detaillierter über die Reform von Uruinimgina. Es lief förmlich darauf hinaus, dass die Ländereien der Gottheiten Ningirsu, Baba usw. wieder dem Besitz der Herrscherfamilie entzogen wurden, dass die gegen die Sitte gerichteten Requisitionen und einige andere willkürliche Handlungen des Herrschervolkes gestoppt wurden, die Stellung der jüngeren Priesterschaft und des wohlhabenderen Teils der abhängigen Personen in Tempelhaushalten wurde verbessert, Schuldengeschäfte storniert usw. Im Wesentlichen hat sich an der Situation jedoch wenig geändert: Die Entfernung von Tempelanlagen aus dem Eigentum des Herrschers war rein nominell, die gesamte Regierungsverwaltung blieb an ihrem Platz. Auch die Gründe für die Verarmung der Gemeindemitglieder, die sie zwang, sich zu verschulden, wurden nicht beseitigt. In der Zwischenzeit wurde Uruinimgina in einen Krieg mit der benachbarten Umma verwickelt; Dieser Krieg hatte schwerwiegende Folgen für Lagash.

Zu dieser Zeit regierte Lugalzagesi in Umma, die die Macht über den gesamten Süden von Untermesopotamien mit Ausnahme von Lagash von der I. Dynastie von Ur-II der Dynastie von Uruk erbte. Sein Krieg mit Uruinimgina dauerte mehrere Jahre und endete mit der Eroberung von gut der Hälfte des Territoriums von Uruinimgina und dem Niedergang des restlichen Staates. Nachdem er 2312 v. Chr. Lagash besiegt hatte. (Datum ist bedingt) (Das Gewicht der in diesem Kapitel angegebenen Daten kann in der einen oder anderen Richtung einen Fehler in der Größenordnung von hundert Jahren enthalten, aber im Verhältnis zueinander unterscheiden sich die Abstände zwischen den beiden angegebenen Daten nicht um mehr als eine Generation. Zum Beispiel kann das Datum des Beginns der Urschriftlichen Periode (2900 in diesem Kapitel) tatsächlich zwischen 3000 und 2800 v. Chr. schwanken, dem Datum des Beginns der Herrschaft von Eanatum (2400 in diesem Kapitel). ist von 2500 bis 2300. Aber der Abstand vom Beginn der Herrschaft von Eanatum bis zum Ende der Herrschaft von Uruinimgina (90 Jahre oder drei Generationen nach den in diesem Kapitel angenommenen chronologischen Berechnungen) kann nicht weniger als zwei oder mehr als vier Generationen betragen .), besiegte Lugalzagesi dann Kish, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass die nördlichen Herrscher begannen, seine Kaufleute durchzulassen, für die bereits zuvor der Weg zum Persischen Golf nach Indien, auch nach Norden, zum Mittelmeer, nach Syrien geöffnet wurde und Kleinasien, von wo aus wertvolle Holzarten, Kupfer und Silber geliefert wurden. Doch schon bald erlitt Lugalzagesi selbst eine vernichtende Niederlage.

Quelle "Historic.Ru: Weltgeschichte"