Pavel Timofeevich Morozov wurde 1918 im Dorf Gerasimovka im Gebiet Swerdlowsk geboren. Er organisierte die erste in seinem Heimatdorf und setzte sich aktiv für die Gründung einer Kolchose ein. Die Kulaken, zu denen auch Timofey Morozov gehörte, widersetzten sich aktiv dem Sowjetregime und planten, die Getreidebeschaffung zu stören. Pavlik erfuhr zufällig von der bevorstehenden Sabotage. Der junge Pionier schreckte vor nichts zurück und stellte die Kulaken bloß. Die Dorfbewohner, die erfuhren, dass der Sohn seinen eigenen Vater an die Behörden ausgeliefert hatte, gingen brutal mit Pavlik und seinem jüngeren Bruder um. Sie wurden im Wald brutal getötet.
Viele Bücher wurden über die Leistung von Pavlik Morozov geschrieben, Lieder und Gedichte wurden über ihn komponiert. Das erste Lied über Pavlik Morozov wurde von dem damals unbekannten jungen Schriftsteller Sergei Mikhalkov geschrieben. Dieses Werk machte ihn über Nacht zu einem sehr beliebten und gefragten Autor. 1948 wurde eine Straße in Moskau nach Pavlik Morozov benannt und ein Denkmal errichtet.
Pavlik Morozov war nicht der erste
Es gibt mindestens acht bekannte Fälle, in denen Kinder wegen Denunziationen getötet wurden. Diese Ereignisse fanden vor der Ermordung von Pavlik Morozov statt.
Im Dorf Sorochintsy denunzierte auch Pavel Teslya seinen Vater, wofür er fünf Jahre früher als Morozov mit seinem Leben bezahlte.
Weitere sieben ähnliche Fälle ereigneten sich in verschiedenen Dörfern. Zwei Jahre vor dem Tod von Pavlik Morozov wurde der Informant Grisha Hakobyan in Aserbaidschan erstochen.
Noch vor dem Tod von Pavlik berichtete die Zeitung Pionerskaya Pravda von Fällen, in denen Dorfbewohner junge Denunzianten brutal töteten. Die Texte der Kinderdenunziationen wurden hier mit allen Einzelheiten veröffentlicht.
Anhänger von Pavlik Morozov
Die brutalen Repressalien gegen junge Betrüger gingen weiter. 1932 wurden drei Kinder wegen Denunziationen getötet, 1934 sechs und 1935 neun.
Bemerkenswert ist die Geschichte von Proni Kolybin, der seine Mutter denunzierte und sie beschuldigte, sozialistisches Eigentum gestohlen zu haben. Eine Bettlerin sammelte heruntergefallene Ährchen auf einem Feld einer Kollektivfarm, um irgendwie ihre Familie zu ernähren, einschließlich Pronya selbst. Die Frau wurde eingesperrt und der Junge zur Ruhe in Artek geschickt.
Mitya Gordienko bemerkte auch ein Paar auf dem Feld der Kolchose, das heruntergefallene Ährchen sammelte. Infolgedessen wurde der Mann auf Anzeige des jungen Pioniers erschossen und die Frau zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Als Geschenk erhielt Mitya Gordienko eine Premium-Uhr, „Lenins Enkelkinder“, neue Stiefel und einen Pionieranzug.
Der Chukchi-Junge namens Yatyrgin erfuhr, dass die Rentierzüchter ihre Herden nach Alaska bringen würden. Er informierte die Bolschewiki darüber, wofür die wütenden Rentierzüchter Yatyrgin mit einer Axt auf den Kopf schlugen und ihn in eine Grube warfen. Ich denke, der Junge ist bereits tot. Es gelang ihm jedoch zu überleben und zu "seinem" zu gelangen. Als Yatyrgin feierlich als Pionier aufgenommen wurde, wurde beschlossen, ihm einen neuen Namen zu geben - Pavlik Morozov, mit dem er bis ins hohe Alter lebte.
Wer ist Pavlik Morozov? In den Nachkriegsjahren brachen viele Kontroversen um seine legendäre Persönlichkeit aus. Einige sahen in seinem Gesicht einen Helden, andere behaupteten, er sei ein Denunziant und habe keine Leistung vollbracht. Die zuverlässig ermittelten Informationen reichen nicht aus, um alle Details des Ereignisses wiederherzustellen. Daher wurden viele der Nuancen von den Journalisten selbst hinzugefügt. Offizielle Bestätigung ist nur die Tatsache seines Todes durch ein Messer, Geburts- und Todesdatum. Alle anderen Veranstaltungen sind Gegenstand der Diskussion.
Offizielle Version
Die Memoiren von Landsleuten bezeugen, dass er gut studiert hat und unter seinesgleichen führend war. Die Große Sowjetische Enzyklopädie enthält Informationen darüber, dass Pavel Morozov die erste Pionierabteilung in seinem Dorf organisiert hat. Der Junge wuchs in einer großen Familie auf. Schon früh verlor er seinen Vater, der zu einer anderen Frau ging und die Kinder in der Obhut seiner Mutter ließ. Trotz der Tatsache, dass viele Sorgen nach der Abreise seines Vaters auf Pauls Schultern fielen, zeigte er einen großen Wunsch zu studieren. Dies wurde später von seiner Lehrerin L. P. Isakova erzählt.
In seinem jungen Alter glaubte er fest an kommunistische Ideen. 1930, so die offizielle Version, denunzierte er seinen Vater, der als Vorsitzender des Dorfrates den Kulaken Urkunden über die angebliche Enteignung fälschte.
Infolgedessen wurde Pater Pavel zu 10 Jahren verurteilt. Für seine Heldentat bezahlte der Junge mit seinem Leben: Er und sein jüngerer Bruder wurden im Wald geschlachtet, als die Jungen Beeren pflückten. Alle Mitglieder der Familie Morozov wurden später des Massakers beschuldigt. Sein eigener Großvater väterlicherseits Sergey und der 19-jährige Cousin Danila sowie Großmutter Ksenia (als Komplize) und Pavels Pate - Arseniy Kulukanov, der sein Onkel war (als Dorfkulak - als Initiator und Organisator des Mordes) wurden des Mordes an Yuyli für schuldig befunden. Nach dem Prozess wurden Arseny Kulukanov und Danila Morozov erschossen, der achtzigjährige Sergei und Ksenia Morozov starben im Gefängnis. Ein weiterer Onkel von Pavlik, Arseniy Silin, wurde ebenfalls der Mitschuld an dem Mord beschuldigt, aber während des Prozesses wurde er freigesprochen.
Interessanterweise kehrte Pavliks Vater, der wegen Fälschung verurteilt worden war, drei Jahre später aus den Lagern zurück. Er beteiligte sich am Bau des Weißmeer-Ostsee-Kanals und kehrte nach dreijähriger Arbeit mit einem Auftrag für harte Arbeit nach Hause zurück und ließ sich dann in Tjumen nieder.
Die Tat von Pavel Morozov wurde von den sowjetischen Behörden als eine Leistung zum Wohle des Volkes angesehen. Er glaubte an eine glänzende Zukunft und leistete einen bedeutenden Beitrag zum Aufbau des Kommunismus, den er mit seinem Leben bezahlte. Sie machten aus Pavlik einen echten Helden, während sie einige zweifelhafte Fakten aus seinem Leben verheimlichten. Im Laufe der Zeit wurde diese ganze Geschichte zu einer Legende, die für viele Landsleute zum Vorbild wurde.
Heldentum oder Verrat?
In den Nachkriegsjahren stießen Historiker, die Archive erstellten, auf ernsthafte Widersprüche. Es erschien eine Version, in der Pavlik seinen Vater nicht informierte, sondern lediglich aussagte. Und der Vater wurde von Strafverfolgungsbehörden festgenommen, wie sie sagen, "heiß". Angesichts der Tatsache, dass sein Vater für ihn praktisch ein Fremder war, der seine Familie verließ und sich überhaupt nicht um sie kümmerte, wird die Tat logisch verständlich. Vielleicht versuchte Pavel mit seiner Aussage einfach, sich zu rächen.
Heute wird Pavliks Tat von einigen als Verrat angesehen. Jedenfalls wurde diese Geschichte noch nicht vollständig offengelegt, so dass viele immer noch an der offiziellen Version festhalten.
Die meisten Menschen, die in den Ländern der ehemaligen UdSSR leben, werden die Frage beantworten können, was Pavlik Morozov getan hat. In der Tat ist seine Geschichte bekannt und der Name ist längst ein bekannter Name geworden. Zwar hat die Geschichte im Gegensatz zur kommunistischen Version inzwischen einen eher negativen Charakter angenommen. Was hat Pavlik Morozov getan? Eine Leistung, die es wert ist, für viele Jahrhunderte bekannt und in Erinnerung zu bleiben? Oder ist es eine gewöhnliche Denunziation, die nichts mit Heldentum zu tun hat? Auf der Suche nach der Wahrheit muss man die Anhänger beider Versionen hören.
Hintergrund
Pavlik Morozov war das älteste Kind in der Familie von Tatyana und Trofim Morozov. Neben ihm wuchsen die Eltern drei weitere Jungen auf. Soweit wir aus den erhaltenen Erinnerungen wissen, lebte die Familie am Rande der Armut – die Jungs hatten nicht einmal wirklich Kleidung. Mühsam bekam man ein Stück Brot, trotzdem gingen die Jungen zur Schule und lernten fleißig Lesen und Schreiben.
Ihr Vater arbeitete als Vorsitzender des Dorfrats von Gerasimovsky und war bei weitem nicht die beliebteste Person. Wie später bekannt wurde, „verhungerten“ die Kinder nicht wegen des geringen Verdienstes ihres Vaters. Es ist nur so, dass das Geld das Haus nicht erreicht hat und sich in den Taschen von Kartenbetrügern und Wodka-Händlern niedergelassen hat.
Und Trofim Morozov setzte beträchtliche Summen um, und er hatte eine vollständige Diebesbiografie. Pavlik Morozov wusste, was sein Vater tat: Aneignung beschlagnahmter Dinge, verschiedene dokumentarische Spekulationen sowie Deckung der noch nicht Enteigneten. Mit einem Wort, er mischte sich aktiv in die Weiterentwicklung der Staatspolitik ein. Man kann sogar sagen, dass Pavliks Vater selbst zu einer vollwertigen Faust wurde.
Die hungernden Kinder wussten nicht einmal davon, denn sehr bald hörte Papa endlich auf, zu Hause zu erscheinen, und zog zu seiner Geliebten. Von diesem Punkt an weicht die Fortsetzung der Geschichte ab. Für einige erhält es eine heroische Konnotation, während es für andere als gewöhnliche Gerichtssituation wahrgenommen wird. Aber was hat Pavlik Morozov getan?
UdSSR-Version
Der Pionier Pavlik Morozov war ein glühender Bewunderer der Lehren von Marx und Lenin und bemühte sich sicherzustellen, dass sein Staat und sein Volk in eine glänzende kommunistische Zukunft mündeten. Allein die Vorstellung, dass sein eigener Vater alles unternahm, um die Errungenschaften der Oktoberrevolution zu brechen, war ihm zuwider. Als liebevoller Sohn und Mensch mit hohen moralischen Grundsätzen hoffte der Held Pavlik Morozov, dass sein Vater zur Vernunft kommen und Recht bekommen würde. Aber alles hat eine Grenze. Und irgendwann lief der Geduldsbecher des Jungen über.
Als einziger Mann in der Familie musste er nach dem Auszug seines Vaters den gesamten Haushalt tragen. Er verzichtete auf seine Eltern, und als die familiären Bindungen schließlich schwächer wurden, benahm er sich wie ein echter Kommunist. Pavlik Morozov schrieb eine Denunziation gegen seinen Vater, in der er alle seine Verbrechen und Verbindungen zu den Kulaken ausführlich beschrieb, und brachte das Papier anschließend zu den zuständigen Behörden. Trofim wurde verhaftet und zu 10 Jahren verurteilt.
Rebuild-Version
Wie jedes sowjetische Idol musste auch der junge Pavlik Morozov "fallen". Die Wahrheit über sein Leben wurde sofort von Historikern untersucht, die Dutzende von Archiven durchsuchten, um herauszufinden, was die Essenz der Pioniertat war.
Aufgrund dieser Daten kamen sie zu dem Schluss: Pavlik Morozov hat seinen Vater nicht in die Hände des sowjetischen Strafverfolgungssystems übergeben. Er hat nur ausgesagt, was wiederum dazu beigetragen hat, dass Trofim ein Feind des Volkes und ein korrupter Beamter ist, der viele Verbrechen begangen hat. Tatsächlich wurde der Vater des Pioniers, wie sie sagen, "heiß" erwischt - sie fanden gefälschte Dokumente mit seinen Unterschriften. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass mit ihm viele Mitglieder des Dorfrats festgenommen und verurteilt wurden.
Warum Pavlik Morozov seinen Vater verraten hat, wenn Sie es als Aussage über die Verbrechen seines Verwandten bezeichnen können, können Sie verstehen. Wahrscheinlich dachte der junge Pionier nicht einmal viel über Verwandtschaft nach - Papa war von Kindheit an eine echte "Geißel" für die Familie, die seine Frau oder seine Kinder nicht passieren ließ. Zum Beispiel ließ er die Jungen hartnäckig nicht zur Schule gehen, weil er glaubte, dass sie keinen Brief brauchten. Und das, obwohl Pavlik einen unglaublichen Wissensdurst hatte.
Außerdem war Trofim Morozov zu dieser Zeit nicht einmal mehr ein Familienvater, lebte mit seiner neuen Leidenschaft und trank endlos. Er kümmerte sich nicht nur nicht um die Kinder – er dachte nicht einmal an sie. Daher ist die Tat des Sohnes verständlich - für ihn war es bereits ein Fremder, der es geschafft hat, viel Böses in das Haus der Morozovs zu bringen.
Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende
Tatsächlich gäbe es keinen Helden, wenn die Ereignisse nicht weiter einträten, die dazu führten, dass Pavlik Morozov zu einem wirklich großen Märtyrer der Sowjetzeit wurde. Ein enger Freund der Familie (Pauls Pate) Arseny Kulukanov entschied sich für Rache. Da er sich zuvor aktiv mit Trofim befasst hatte und eine "Faust" war, traf die Festnahme eines engen Kameraden die finanzielle Situation des zukünftigen Killers sehr schwer.
Als er erfuhr, dass Pavel und Fyodor in den Wald gegangen waren, um Beeren zu holen, überredete er seinen mittleren Bruder Danila sowie den Großvater der Morozovs, Sergey, ihnen nachzugehen. Was genau dann geschah, ist unbekannt. Wir wissen nur eines – unser Held (Pavlik Morozov) und sein jüngerer Bruder wurden brutal ermordet oder, genauer gesagt, erstochen.
Beweise gegen die "Bande", die sich für den Mord versammelt hatte, waren das gefundene Haushaltsmesser und Danilas blutige Kleidung. DNA-Untersuchungen lagen noch nicht vor, daher entschied die Untersuchung, dass das Blut auf dem Hemd den Brüdern der festgenommenen Person gehörte. Alle Beteiligten des Verbrechens wurden für schuldig befunden und erschossen. Danila Morozov erkannte sofort alle Anschuldigungen als wahr an, Großvater Sergei bestritt oder bestätigte seine Schuld, und nur Kulukanov zog es vor, sich während des Prozesses tief zu verteidigen.
Propaganda
Die sowjetische Nomenklatura konnte sich eine solche Gelegenheit einfach nicht entgehen lassen. Und es geht nicht einmal darum, gegen den Vater auszusagen - das geschah damals ständig, sondern in ekelhafter und geringer Rache dafür. Jetzt ist Pavlik Morozov ein Pionierheld.
Das Verbrechen, das in der Presse bekannt wurde, stieß auf großes Echo. Die Behörden führten ihn als Beweis für die Grausamkeit und Habgier der „Kulaken“ an: Sie sagen, sieh zu, wozu sie wegen des Verlusts an materiellem Gewinn bereit sind. Massive Repressionen begannen. Die Enteignung brach mit neuer Kraft aus, und nun war jeder wohlhabende Bürger in Gefahr.
Die Tatsache, dass Pavlik Morozov seinen Vater verraten hat, wurde gesenkt - schließlich hat er es für eine gerechte Sache getan. Der Junge, der sein Leben in die Gründung des Kommunismus gesteckt hat, ist zu einer wahren Legende geworden. Er wurde als Vorbild gesetzt.
Pavlik Morozov, die Leistung des jungen Kommunisten und Kämpfers für die Ideen des Oktobers, wurde zum Gegenstand einer Vielzahl von Büchern, Produktionen, Liedern und Gedichten. Seine Persönlichkeit nahm einen wirklich enormen Platz in der Kultur der UdSSR ein. Tatsächlich ist es sehr einfach, das Ausmaß der Propaganda einzuschätzen - jetzt kennt jeder die allgemeine Handlung dessen, was mit diesem Jungen passiert ist. Er sollte den Kindern zeigen, wie viel wichtiger kollektive Werte im Vergleich zu persönlichen und familiären Interessen sind.
Druzhnikov und seine Theorie
Im Zusammenhang mit dieser aufmerksamen Aufmerksamkeit der Behörden für den Vorfall brachte der Schriftsteller Yuri Druzhnikov die Idee vor, das Verbrechen zu verfälschen und Pavlik von den Behörden für seine weitere "Heiligsprechung" absichtlich zu töten. Diese Version bildete die Grundlage der Studie, aus der später das Buch „Informer 001“ hervorging.
Es stellte die gesamte Pionierbiografie in Frage. Pavlik Morozov Druzhnikov wurde von der OGPU brutal ermordet. Diese Behauptung basiert auf zwei Tatsachen. Das erste ist die Aufzeichnung der Befragung eines Zeugen, der angeblich vom Autor im Fall des Mordes an den Morozov-Brüdern gefunden wurde. Alles wäre gut, aber das Protokoll wurde zwei Tage vor der Entdeckung der Leichen und der Identifizierung der Verbrecher erstellt.
Die zweite Position, die Druzhnikov anführt, ist das absolut unlogische Verhalten des Mörders. Nach allen „Regeln“ hätte man versuchen sollen, ein so grausames Verbrechen so gut wie möglich zu verbergen, aber der Angeklagte tat alles buchstäblich andersherum. Die Mörder machten sich nicht die Mühe, die Leichen zu begraben oder zumindest irgendwie zu verstecken, sondern ließen sie gut sichtbar direkt neben der Straße liegen. Die Tatwaffe wurde achtlos zu Hause geworfen, und niemand dachte daran, die blutigen Kleider loszuwerden. In der Tat gibt es einige Widersprüche darin, nicht wahr?
Auf der Grundlage dieser Thesen kommt der Autor zu dem Schluss, dass vor uns eine unwirkliche Geschichte liegt. Pavlik Morozov wurde auf Befehl getötet, speziell um einen Mythos zu schaffen. Druzhnikov erklärt, dass es laut den in den Archiven verfügbaren Materialien des Falles klar ist, dass der Richter und die Zeugen verwirrt sind und zusammenhangslosen Unsinn reden. Zudem versuchten die Angeklagten wiederholt zu sagen, dass sie gefoltert wurden.
Die sowjetische Propaganda vertuscht die Haltung der Dorfbewohner zur Denunziation des Jungen. Der Autor behauptet, dass "Paschka der Kommunist" der am wenigsten anstößige Spitzname von allen ist, den der Typ für seine "Leistung" erhalten hat.
Antwort auf Druschnikow
Druzhnikovs Version beleidigte Pavels einzigen überlebenden Bruder zutiefst, der nach der Veröffentlichung des Buches in Großbritannien erklärte, dass er eine solche Behandlung der Erinnerung an seinen Verwandten nicht tolerieren könne.
Er schrieb einen offenen Brief an die Zeitungen, in dem er den gegen Pavlik arrangierten „Prozess“ verurteilte. Darin erinnert er daran, dass es neben der Legende auch eine reale Person, eine reale Familie gibt, die unter diesen Ereignissen gelitten hat. Als Beispiel nennt er die ebenfalls verleumderische und hasserfüllte Zeit Stalins und fragt: "Unterscheiden sich all diese 'Schriftsteller' in vielerlei Hinsicht von den Lügnern jener Zeit?"
Darüber hinaus wird behauptet, dass die von Druzhnikov gefundenen Argumente nicht mit den Erinnerungen des Lehrers übereinstimmen. Sie bestreitet zum Beispiel, dass Pavlik kein Pionier war. Tatsächlich sagt der Schriftsteller in seinem Buch, dass er erst nach dem tragischen Tod des Jungen einer Jugendorganisation zugeteilt wurde, um eine Sekte zu gründen. Der Lehrer erinnert sich jedoch genau, wie im Dorf eine Pionierabteilung geschaffen wurde, und der fröhliche Pavlik erhielt seine rote Krawatte, die dann von seinem Vater abgenommen und mit Füßen getreten wurde. Sie wollte sogar ein internationales Gericht verklagen, um die bereits unsterbliche Heldengeschichte namens Pavlik Morozov zu verteidigen. Die Geschichte hat nicht auf diesen Moment gewartet, da sich herausstellte, dass Druzhnikov und seine Theorie von niemandem ernst genommen wurden.
Unter britischen Historikern sorgte dieses Buch buchstäblich für Spott und Kritik, wie der Autor sich selbst widersprach. Er schrieb zum Beispiel klar und deutlich, dass es keine unzuverlässigere Informationsquelle gibt als sowjetische Dokumente, insbesondere wenn sie sich auf das Rechtssystem beziehen. Und der Autor selbst nutzte diese Aufzeichnungen zu seinem Vorteil.
Letztendlich argumentiert niemand - die Fakten des Verbrechens in der UdSSR wurden eindeutig vertuscht und versteckt. Die ganze Geschichte wurde ausschließlich in für die Führung günstigen Tönen vorgetragen. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass alles, was passiert ist, eine Fiktion und eine bewusst geplante Operation ist. Der Fall beweist vielmehr, wie geschickt jeder Vorfall propagandistisch aufgedeckt werden kann.
oberstes Gericht
und das damit verbundene Verbrechen wurden bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Rehabilitierung von Opfern politischer Fälle nicht übersehen. Es wurde versucht, Hinweise auf einen ideologischen Hintergrund bei der Ermordung des Jungen zu finden. Die Kommission führte eine gründliche und gründliche Untersuchung durch, nach der sie verantwortungsbewusst erklärte: Der Mord an Pavel und Fedor ist reine Kriminalität. Dies bedeutete erstens die Anerkennung eines niedrigen und abscheulichen Verbrechens durch die neue Regierung, und andererseits stürzte es Pavlik von seinem Sockel und erklärte ihn überhaupt nicht im Kampf gegen die Kulaken für tot.
Antiheld
Jetzt wirkt Pavlik Morozov eher wie ein Antiheld. Im Zeitalter des Kapitalismus, in dem jeder an sich und seine Familie denken sollte und nicht an die allgemeine Mannschaft, die Menschen, kann seine „Leistung“ kaum als solche bezeichnet werden.
Der Verrat am eigenen Vater wird aus einer ganz anderen Position betrachtet, als niederträchtige und niederträchtige Tat. Jetzt ist der Junge in der Kultur zum Symbol eines Denunzianten geworden, der es nicht wert war, als Pionierhelden bezeichnet zu werden. Pavlik Morozov ist für viele zu einer negativen Figur geworden. Dies wird durch die zerstörten Denkmäler des Helden belegt.
Viele sehen in seiner Aussage geldgierige Absichten – er wollte sich an seinem Vater für dessen Kindheit rächen. Angeblich tat Tatyana Morozova dasselbe und versuchte, ihren Ehemann einzuschüchtern und ihn zu zwingen, nach dem Prozess nach Hause zurückzukehren. Einige Schriftsteller und Kulturwissenschaftler finden die eigentliche Bedeutung von Pavliks Kunststück schrecklich – ein Beispiel für Kinder, das sie lehrt, zu informieren und zu verraten.
Fazit
Wahrscheinlich werden wir nie vollständig herausfinden, wer Pavlik Morozov wirklich ist. Seine Geschichte ist zwiespältig und steckt noch immer voller Geheimnisse und Understatement. Natürlich können Sie es aus ganz anderen Blickwinkeln betrachten und Informationen nach Belieben präsentieren.
Aber, wie sie sagen, es gab einen Kult, aber es gab auch eine Persönlichkeit. Angesichts der schwierigen Zeit, in der Pavlik Morozov und seine Familie lebten, lohnt es sich, die ganze Tragödie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Es war eine Ära schrecklicher Veränderungen, eine schmerzhafte, grausame und zerstörerische Zeit. Die UdSSR hat im Zusammenhang mit den Säuberungen viele intelligente und kluge Menschen verloren. Die Menschen lebten in ständiger Angst um ihr Leben und das Leben ihrer Lieben.
Tatsächlich steht im Mittelpunkt der Ereignisse die einfache Tragödie einer anderen Familie, die zu dieser Zeit lebte. Pavlik ist weder ein Held noch ein Verräter. Er ist nur ein junger Mann, der Opfer von Grausamkeit und Rache geworden ist. Und wir können so viel über Mystifizierung und Propaganda reden, wie wir wollen, aber wir sollten niemals die Existenz einer realen Person vergessen.
In jeder totalitären Macht gab es eine ähnliche Geschichte. Auch in Nazi-Deutschland gab es einen Heldenjungen, der einer Idee wegen in jungen Jahren gefallen ist. Und so ist es immer, denn dieses Bild ist eines der vorteilhaftesten für die Propagandamaschine. Ist es nicht an der Zeit, die ganze Geschichte einfach zu vergessen? Einem unschuldig gefallenen Kind Tribut zu zollen und es nicht mehr als Beweis für irgendetwas zu verwenden, egal ob die Gier der Kulaken oder die Schrecken der UdSSR.
Sein Name wurde ein bekannter Name, er wurde in Politik und Propaganda verwendet. Wer war Pavlik Morozov wirklich?
Zweimal wurde er Opfer politischer Propaganda: In der Zeit der UdSSR wurde er als Held dargestellt, der im Klassenkampf sein Leben gab, und während der Perestroika als Denunziant, der seinen eigenen Vater verriet. Moderne Historiker hinterfragen beide Mythen über Pawlik Morosow, der zu einer der umstrittensten Figuren der sowjetischen Geschichte wurde.
Porträt von Pavlik Morozov basierend auf dem einzigen bekannten Foto von ihm
Das Haus, in dem Pavlik Morozov lebte, 1950
Diese Geschichte spielte sich Anfang September 1932 im Dorf Gerasimovka im Gouvernement Tobolsk ab. Großmutter schickte ihre Enkelkinder Preiselbeeren holen, und wenige Tage später wurden die Leichen der Brüder mit Spuren des gewaltsamen Todes im Wald gefunden. Fedor war 8 Jahre alt, Pavel - 14. Nach der in der UdSSR allgemein akzeptierten kanonischen Version war Pavlik Morozov der Organisator der ersten Pionierabteilung in seinem Dorf, und mitten im Kampf gegen die Kulaken denunzierte er seinen Vater , der mit den Kulaken kollaborierte.
Infolgedessen wurde Trofim Morozov für 10 Jahre ins Exil geschickt und anderen Quellen zufolge 1938 erschossen.
Tatsächlich war Pavlik kein Pionier – eine Pionierorganisation erschien nur einen Monat nach seiner Ermordung in ihrem Dorf. Die Krawatte wurde später einfach zu seinem Porträt hinzugefügt. Er hat keine Denunziationen über seinen Vater geschrieben. Seine Ex-Frau sagte im Prozess gegen Trofim aus.
Pavlik bestätigte nur die Aussage seiner Mutter, dass Trofim Sergejewitsch Morosow als Vorsitzender des Dorfrates den eingewanderten Kulaken Bescheinigungen über die Registrierung beim Dorfrat verkaufte und dass sie keine Steuerschulden gegenüber dem Staat hatten. Diese Zertifikate befanden sich in den Händen der Tschekisten, und Trofim Morozov wäre auch ohne die Aussage seines Sohnes vor Gericht gestellt worden. Er und mehrere andere Bezirksvorsitzende wurden festgenommen und ins Gefängnis gesteckt.
N. Chebakov. Pawlik Morosow, 1952
Die Beziehungen in der Familie Morozov waren nicht einfach. Pavliks Großvater war Gendarm und seine Großmutter eine Pferdediebin. Sie trafen sich im Gefängnis, wo er sie bewachte. Pavliks Vater, Trofim Morozov, hatte einen skandalösen Ruf: Er war ein Nachtschwärmer, betrog seine Frau und hinterließ ihr daraufhin vier Kinder. Der Vorsitzende des Dorfrats war wirklich unehrlich – dass er mit Scheinzertifikaten verdiente und sich das Eigentum der Besitzlosen aneignete, wussten alle Dorfbewohner.
Pavliks Tat hatte keine politische Konnotation - er unterstützte einfach seine Mutter, die von seinem Vater zu Unrecht beleidigt war. Und die Großmutter und der Großvater dafür hassten ihn und seine Mutter. Als Trofim seine Frau verließ, ging seine Landzuteilung laut Gesetz an seinen ältesten Sohn Pavel über, da die Familie ohne Lebensunterhalt blieb. Nachdem sie den Erben getötet hatten, konnten die Verwandten mit der Rückgabe des Landes rechnen.
Verwandte, die beschuldigt werden, Pavlik Morozov getötet zu haben
Eine Untersuchung begann unmittelbar nach dem Mord. Im Haus des Großvaters wurden blutige Kleidung und ein Messer gefunden, mit denen die Kinder erstochen wurden. Während der Verhöre gestanden Pavels Großvater und Cousin das Verbrechen: Angeblich hielt der Großvater Pavel fest, während Danila auf ihn einstach. Der Fall hatte enorme Auswirkungen. Dieser Mord wurde in der Presse als kulakischer Terrorakt gegen ein Mitglied einer Pionierorganisation dargestellt. Pavlik Morozov wurde sofort als Pionierheld gefeiert.
Pavlik Morozov - ein Pionierheld in der Ära der UdSSR
Erst viele Jahre später begannen viele Details Fragen aufzuwerfen: Warum zum Beispiel Pavels Großvater, ein ehemaliger Gendarm, die Tatwaffe und Spuren des Verbrechens nicht beseitigte. Der Schriftsteller, Historiker und Journalist Yuri Druzhnikov (alias Alperovich) brachte eine Version vor, wonach Pavlik Morozov seinen Vater im Namen seiner Mutter denunzierte – um sich an seinem Vater zu rächen, und von einem OGPU-Agenten getötet wurde, um Massenrepressionen zu verursachen und die Vertreibung von Kulaken - das war die logische Schlussfolgerung der Geschichte über schurkische Fäuste, die bereit sind, Kinder zu ihrem eigenen Vorteil zu töten.
Die Kollektivierung verlief unter großen Schwierigkeiten, die Pionierorganisation wurde im Land schlecht aufgenommen. Um die Einstellung der Menschen zu ändern, brauchte es neue Helden und neue Legenden. Daher war Pavlik nur eine Marionette der Tschekisten, die versuchten, einen Schauprozess zu arrangieren.
Yuri Druzhnikov und sein sensationelles Buch über Pavlik Morozov
Diese Version sorgte jedoch für massive Kritik und wurde niedergeschlagen. 1999 erreichten die Verwandten der Morozovs und Vertreter der Memorial-Bewegung eine Überprüfung dieses Falls vor Gericht, aber die Generalstaatsanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass die Mörder zu Recht verurteilt worden waren und keiner politischen Rehabilitierung unterzogen wurden.
Denkmal für Pavlik Morozov in der Region Swerdlowsk, 1968. Pavliks Mutter Tatyana Morozova mit ihrem Enkel Pavel, 1979
Pioniere besuchen den Ort des Todes von Pavlik Morozov, 1968
Schriftsteller Vladimir Bushin ist sich sicher, dass es sich um ein Familiendrama ohne politische Untertöne handelte. Seiner Meinung nach rechnete der Junge nur damit, dass sein Vater Angst haben und zur Familie zurückkehren würde, und konnte die Folgen seines Handelns nicht vorhersehen. Er dachte nur daran, seiner Mutter und seinen Brüdern zu helfen, da er der älteste Sohn war.
Die Schule, in der Pavlik Morozov studierte, und jetzt gibt es ein Museum, das nach ihm benannt ist
Museum von Pavlik Morozov
Egal wie die Geschichte von Pavlik Morozov interpretiert wird, sein Schicksal wird nicht weniger tragisch. Sein Tod diente der Sowjetregierung als Symbol des Kampfes gegen diejenigen, die ihre Ideale nicht teilten, und wurde in der Ära der Perestroika verwendet, um diese Regierung zu diskreditieren.
Denkmäler für Pavlik Morozov
Denkmal für Pavlik Morozov in der Stadt Ostrov, Region Pskow
Für diejenigen, die sich nicht erinnern können, wer Pavlik Morozov ist, bieten wir die offizielle Version dieser Ereignisse an .
Pavlik Morozov wurde am 14. November 1918 im Dorf Gerasimovka, Bezirk Turin, Provinz Tobolsk, als Sohn von Trofim Sergeevich Morozov und Tatyana Semyonovna Baidakova geboren. Der Vater war ethnischer Weißrusse und stammte von Stolypin-Siedlern, die sich 1910 in Gerasimovka niederließen. Pavlik war das älteste von fünf Kindern, er hatte vier Brüder: Georgy (starb im Kindesalter), Fedor (geb. ca. 1924), Roman und Alexei.
Pavliks Vater war bis 1931 Vorsitzender des Dorfrats von Gerasimovsky. Nach den Memoiren der Gerasimoviten begann Trofim Morozov, kurz nachdem er diese Position eingenommen hatte, sie zum persönlichen Vorteil zu nutzen, was in dem später gegen ihn eingeleiteten Strafverfahren ausführlich erwähnt wird. Laut Zeugenaussagen begann Trofim, sich die beschlagnahmten Sachen der Besitzlosen anzueignen. Außerdem spekulierte er auf Zertifikate, die an Sondersiedler ausgegeben wurden.
Bald verließ Pavels Vater seine Familie (Frau mit vier Kindern) und begann mit einer Frau zusammenzuleben, die nebenan lebte - Antonina Amosova. Nach den Erinnerungen von Pavels Lehrer schlug sein Vater regelmäßig seine Frau und seine Kinder, sowohl vor als auch nach dem Verlassen der Familie. Auch Großvater Pavlik hasste seine Schwiegertochter, weil sie nicht mit ihm auf demselben Hof leben wollte, sondern auf einer Teilung bestand. Laut Alexei (Pauls Bruder), Vater "Ich liebte nur mich und Wodka", er hat seine Frau und seine Söhne nicht verschont, nicht wie ausländische Migranten, vor denen „Für Formulare mit Siegeln wurden drei Häute gerissen“. Auch die Eltern des Vaters behandelten die vom Vater verlassene Familie dem Schicksal ausgeliefert: „Auch Großvater und Großmutter waren uns lange Zeit fremd. Nie etwas angeboten, nie gegrüßt. Großvater ließ seinen Enkel Danilka nicht zur Schule gehen, wir hörten nur: „Du kannst ohne Brief auskommen, du wirst der Besitzer sein, und Tatianas Welpen sind deine Arbeiter.“.
1931 wurde der Vater, der nicht mehr im Amt war, zu 10 Jahren Haft verurteilt „Als Vorsitzender des Dorfrates war er mit den Kulaken befreundet, versteckte ihre Höfe vor der Besteuerung und trug nach seinem Ausscheiden aus dem Dorfrat durch den Verkauf von Dokumenten zur Flucht von Sondersiedlern bei.“. Er wurde beschuldigt, den Enteigneten gefälschte Bescheinigungen über ihre Zugehörigkeit zum Dorfrat von Gerasimov ausgestellt zu haben, die ihnen die Möglichkeit gegeben hätten, den Verbannungsort zu verlassen. Trofim Morozov, der inhaftiert war, beteiligte sich am Bau des Weißmeer-Ostsee-Kanals und kehrte nach dreijähriger Arbeit mit einem Arbeitsauftrag nach Hause zurück und ließ sich dann in Tjumen nieder.
Laut dem Lehrer Pavlik Morozov L. P. Isakova, zitiert von Veronika Kononenko, war Pavliks Mutter "hübsches gesicht und sehr nett". Nach der Ermordung ihrer Söhne verließ Tatyana Morozova das Dorf und wagte es aus Angst vor einem Treffen mit ihrem Ex-Mann viele Jahre lang nicht, ihre Heimatorte zu besuchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sie sich schließlich in Alupka nieder, wo sie 1983 starb. Pavliks jüngerer Bruder Roman starb laut einer Version während des Krieges an der Front, einer anderen zufolge überlebte er, wurde aber behindert und starb kurz nach Kriegsende. Alexei wurde das einzige Kind der Morozovs, die heirateten: Aus verschiedenen Ehen hatte er zwei Söhne - Denis und Pavel. Nachdem er sich von seiner ersten Frau scheiden ließ, zog er zu seiner Mutter nach Alupka, wo er versuchte, nicht über seine Beziehung zu Pavlik zu sprechen, und sprach erst Ende der 1980er Jahre über ihn, als auf dem Höhepunkt der Perestroika eine Kampagne zur Verfolgung von Pavlik begann
EIN LEBEN
Pavels Lehrer erinnerte sich an die Armut im Dorf Gerasimovka:
Die Schule, die ich leitete, arbeitete in zwei Schichten. Damals hatten wir keine Ahnung von Radio, Strom, wir saßen abends an der Fackel, wir kümmerten uns um das Petroleum. Es gab auch keine Tinte, sie schrieben mit Rote-Bete-Saft. Armut im Allgemeinen war entsetzlich. Als wir, die Lehrer, begannen, von Haus zu Haus zu gehen und Kinder in die Schule einzuschreiben, stellte sich heraus, dass viele von ihnen keine Kleidung hatten. Die Kinder saßen nackt auf den Betten, bedeckten sich mit Lumpen. Die Kinder stiegen in den Ofen und wärmten sich in der Asche. Wir organisierten einen Lesesaal, aber es gab fast keine Bücher, und Lokalzeitungen kamen sehr selten. Manchen erscheint Pavlik mittlerweile wie eine Art mit Slogans vollgestopfter Junge in einem Clean Pionierform. Und er, wegen unserer Armut, das form und sah es nicht mit meinen Augen.
Obwohl er gezwungen war, unter solch schwierigen Bedingungen für seine Familie zu sorgen, zeigte Paul dennoch immer wieder den Wunsch zu lernen. Laut seiner Lehrerin L. P. Isakova:
Er war sehr lernbegierig, nahm Bücher von mir, nur zum Lesen hatte er keine Zeit, oft fehlte er wegen Feld- und Hausarbeit zum Unterricht. Dann versuchte er aufzuholen, schaffte es gut und brachte seiner Mutter sogar Lesen und Schreiben bei ...
Nachdem sein Vater für eine andere Frau gegangen war, fielen alle Sorgen um die bäuerliche Wirtschaft auf Pavel - er wurde der älteste Mann in der Familie Morozov.
Der Mord an Pawlik und seinem jüngeren Bruder Fjodor
Pavlik und sein jüngerer Bruder gingen in den Wald, um Beeren zu holen. Sie wurden mit Stichwunden tot aufgefunden. Aus der Anklage:
Morozov Pavel, der das ganze Jahr über ein Pionier war, führte einen hingebungsvollen, aktiven Kampf gegen den Klassenfeind, die Kulaken und ihre Unterkulakisten, sprach auf öffentlichen Versammlungen, enthüllte die Kulakentricks und erklärte dies wiederholt ...
Pavel hatte eine sehr schwierige Beziehung zu den Verwandten seines Vaters. M. E. Chulkova beschreibt eine solche Episode:
... Einmal schlug Danila Pavel mit einem Pfeil so hart auf den Arm, dass dieser anschwoll. Mutter Tatjana Semjonowna stand zwischen ihnen, Danila und sie wurde ins Gesicht geschlagen, so dass Blut aus ihrem Mund floss. Die Großmutter, die gerannt kam, schrie:
Schlachtet diesen rotzigen Kommunisten!
Lasst sie uns häuten! Danila schrie...
Am 2. September gingen Pavel und Fjodor in den Wald, um dort zu übernachten (in Abwesenheit ihrer Mutter, die nach Tavda gegangen war, um das Kalb zu verkaufen). Am 6. September fand Dmitry Shatrakov ihre Leichen in einem Espenwald.
Die Mutter der Brüder schildert die Ereignisse dieser Tage im Gespräch mit dem Ermittler wie folgt:
Am 2. September fuhr ich nach Tavda, und am 3. gingen Pavel und Fjodor in den Wald, um Beeren zu holen. Ich kehrte am 5. zurück und erfuhr, dass Pascha und Fedja nicht aus dem Wald zurückgekehrt waren. Ich begann mir Sorgen zu machen und wandte mich an den Polizisten, der die Leute versammelte, und die Leute gingen in den Wald, um nach meinen Kindern zu suchen. Bald wurden sie erstochen aufgefunden.
Mein mittlerer Sohn Aleksey, er ist 11 Jahre alt, sagte, dass er am 3. September gesehen hat, wie Danila sehr schnell aus dem Wald gelaufen ist und unser Hund hinter ihm hergelaufen ist. Alexei fragte, ob er Pawel und Fjodor gesehen habe, worauf Danila nicht antwortete und nur lachte. Er trug eine selbstgewebte Hose und ein schwarzes Hemd – Alexey erinnerte sich gut daran. Diese Hose und dieses Hemd wurden bei der Durchsuchung bei Sergey Sergeevich Morozov gefunden.
Ich kann nicht anders, als zu bemerken, dass Großmutter Aksinya mich am 6. September, als meine geschlachteten Kinder aus dem Wald geholt wurden, auf der Straße traf und mit einem Grinsen sagte: „Tatiana, wir haben Fleisch für dich gemacht, und jetzt isst du es! “.
Der erste Akt der Untersuchung der Leichen, der vom Bezirkspolizisten Yakov Titov in Anwesenheit des Sanitäters des Gorodischevsk Medical Center P. Makarov, der Zeugen Pyotr Ermakov, Avraam Kniga und Ivan Barkin erstellt wurde, berichtet, dass:
Morozov Pavel lag in einer Entfernung von 10 Metern mit dem Kopf nach Osten von der Straße entfernt. Über seinem Kopf hängt eine rote Tasche. Paul erhielt einen tödlichen Schlag in den Bauch. Der zweite Schlag wurde auf die Brust in der Nähe des Herzens ausgeführt, unter dem sich Preiselbeeren verstreut befanden. In der Nähe von Pavel lag ein Korb, der andere wurde beiseite geworfen. Sein Hemd war an zwei Stellen zerrissen und auf seinem Rücken war ein violetter Blutfleck. Haarfarbe - hellbraun, weißes Gesicht, blaue Augen, offen, Mund geschlossen. Zu den Füßen stehen zwei Birken (...) Die Leiche von Fjodor Morozov befand sich fünfzehn Meter von Pavel entfernt in einem Sumpf und einem kleinen Espenwald. Fedor wurde mit einem Stock in die linke Schläfe gestochen, seine rechte Wange war mit Blut befleckt. Ein tödlicher Schlag wurde mit einem Messer in den Bauch oberhalb des Nabels versetzt, wo die Eingeweide herauskamen, und der Arm wurde auch mit einem Messer bis auf die Knochen geschnitten.
Der zweite Akt der Inspektion, der vom städtischen Sanitäter Markov nach dem Waschen der Leichen durchgeführt wurde, besagt Folgendes:
Pavel Morozov hat eine oberflächliche Wunde von 4 Zentimetern auf der Brust von der rechten Seite im Bereich von 5-6 Rippen, eine zweite oberflächliche Wunde in der Magengegend, eine dritte Wunde von der linken Seite bis zum Magen, Hypochondrium von 3 Zentimetern, durch die ein Teil der Eingeweide herauskam, und die vierte Wunde von der rechten Seite (vom Pupartband) mit einer Größe von 3 Zentimetern, durch die ein Teil des Eingeweides herauskam, und der Tod folgte. Außerdem wurde der linken Hand entlang des Mittelhandknochens des Daumens eine große Wunde von 6 cm Länge zugefügt.
Pavel und Fyodor Morozov wurden auf dem Gerasimovka-Friedhof begraben. Auf dem Grabhügel wurde ein Obelisk mit einem roten Stern aufgestellt und daneben ein Kreuz mit der Inschrift gegraben: „Am 3 das Böse eines Mannes von einem scharfen Messer.“
Prozess im Fall des Mordes an Pavlik Morozov
Bei der Untersuchung des Mordes wurde seine enge Verbindung zum früheren Fall von Pavliks Vater, Trofim Morozov, aufgedeckt.
Pavel sagte bei der vorläufigen Untersuchung aus und bestätigte die Worte seiner Mutter, dass sein Vater seine Mutter schlug und Dinge ins Haus brachte, die er als Bezahlung für die Ausstellung falscher Dokumente erhalten hatte (einer der Forscher, Yuri Druzhnikov, schlägt vor, dass Pavel dies nicht sehen konnte, weil sein Vater hatte nicht bei der Familie gelebt). Laut Druzhnikov wird im Mordfall festgestellt, dass „Pavel Morozov am 25. November 1931 eine Erklärung bei den Ermittlungsbehörden eingereicht hat, dass sein Vater Trofim Sergeevich Morozov, Vorsitzender des Dorfrats und mit den örtlichen Kulaken verbunden, war damit beschäftigt, Dokumente zu fälschen und sie an Kulaken – spezielle Siedler – zu verkaufen.“ Der Antrag stand im Zusammenhang mit der Untersuchung des Falls einer falschen Bescheinigung, die der Gemeinderat von Gerasimovskiy einem Sondersiedler ausgestellt hatte; er erlaubte Trofim, sich an dem Fall zu beteiligen. Trofim Morozov wurde im Februar nächsten Jahres festgenommen und vor Gericht gestellt.
Tatsächlich wurde in der Anklageschrift im Fall des Mordes an den Morozovs durch den Ermittler Elizar Vasilyevich Shepelev geschrieben, dass "Pavel Morozov am 25. November 1931 einen Antrag bei den Ermittlungsbehörden gestellt hat". In einem Interview mit der Journalistin Veronika Kononenko und dem Senior Counsel for Justice Igor Titov sagte Shepelev:
Ich kann nicht verstehen, warum ich das alles geschrieben habe, es gibt keine Beweise dafür, dass der Junge sich an die Ermittlungsbehörden gewandt hat und dafür getötet wurde. Wahrscheinlich meinte ich, dass Pavel vor dem Richter ausgesagt hat, als Trofim vor Gericht stand ... Es stellt sich heraus, dass der Junge wegen meiner ungenau geschriebenen Worte jetzt der Denunziation beschuldigt wird?! Aber ist es ein Verbrechen, den Ermittlungen zu helfen oder vor Gericht als Zeuge aufzutreten? Und ist es möglich, eine Person wegen eines Satzes wegen irgendetwas zu beschuldigen?
Trofim Morozov und andere Dorfratsvorsitzende wurden am 26. und 27. November, dem Tag nach der „Denunzierung“, festgenommen. Nach den Ergebnissen einer journalistischen Untersuchung von Evgenia Medyakova, die 1982 in der Zeitschrift Ural veröffentlicht wurde, wurde festgestellt, dass Pavel Morozov nicht an der Verhaftung seines Vaters beteiligt war. Am 22. November 1931 wurde ein gewisser Zworykin auf der Station Tavda festgenommen. Bei ihm wurden zwei Blankoformulare mit den Stempeln des Dorfrats von Gerasimov gefunden, für die er nach eigenen Angaben 105 Rubel gab. In der dem Fall beigefügten Bescheinigung heißt es, dass Trofim vor seiner Verhaftung nicht mehr Vorsitzender des Dorfrats, sondern "Angestellter des Gorodischensky-Gemischtwarenladens" war. Medyakova schreibt auch: „Tavda und Gerasimovka haben wiederholt Anfragen vom Bau von Magnitogorsk, von vielen Fabriken, Werken und Kolchosen erhalten, ob die Bürger (eine Reihe von Nachnamen) wirklich Einwohner von Gerasimovka sind.“ Folglich begann die Überprüfung der Inhaber falscher Zertifikate. „Und am wichtigsten ist, dass Medyakova die Aussage des Jungen nicht in der Ermittlungsakte gefunden hat! Tatjana Semjonowna hat Zeugnisse, aber Pawlik nicht! Denn er habe keine „Aussagen gegenüber den Ermittlungsbehörden“ gemacht!
Pavel sprach seiner Mutter folgend vor Gericht, wurde aber am Ende wegen seiner Kindheit vom Richter gestoppt. Im Fall des Mordes an Morozov heißt es: "Beim Prozess hat Sohn Pavel alle Details über seinen Vater und seine Tricks skizziert." Die von Pavlik gehaltene Rede ist in 12 Versionen bekannt, die hauptsächlich auf das Buch des Journalisten Pyotr Solomein zurückgehen. In der Aufzeichnung aus dem Archiv von Solomein selbst wird diese anklagende Rede wie folgt wiedergegeben:
Onkel, mein Vater hat eine klare Konterrevolution geschaffen, ich als Pionier muss das sagen, mein Vater ist kein Verteidiger der Oktoberinteressen, sondern versucht auf jede erdenkliche Weise, dem Kulaken zur Flucht zu verhelfen, er stand auf mit einem Berg für ihn aufstehen, und nicht als Sohn, sondern als Pionier bitte ich, dass mein Vater zur Rechenschaft gezogen wird, denn in Zukunft werde ich es anderen nicht angewöhnen, den Kulaken zu verstecken und eindeutig gegen die Parteilinie zu verstoßen, und ich werde auch hinzufügen, dass mein Vater jetzt das Kulakeneigentum aneignen wird, das Bett des Kulaken Arseny Kulukanov (des Ehemanns von T. Morozovs Schwester und Pavels Paten) genommen hat und ihm einen Heuhaufen wegnehmen wollte, aber Kulukanovs Faust gab nicht nach ihn Heu, sagte aber, lass ihn es besser nehmen x ...
Die Version der Staatsanwaltschaft und des Gerichts lautete wie folgt. Am 3. September verschwor sich Arseny Kulukanov, nachdem er von den Jungen erfahren hatte, die zu Beeren gingen, mit Danila Morozov, der zu seinem Haus kam, um Pavel zu töten, gab ihm 5 Rubel und bat ihn, Sergey Morozov einzuladen, "mit dem Kulukanov zuvor zusammen war abgesprochen", um ihn zu töten. Als Danila aus Kulukanov zurückkehrte und das Eggen (das heißt Eggen, Auflockern des Bodens) beendet hatte, ging sie nach Hause und leitete das Gespräch an Großvater Sergej weiter. Letzterer, der sah, dass Danila ein Messer nahm, verließ wortlos das Haus und ging mit Danila und sagte zu ihm: „Lass uns töten gehen, schau, fürchte dich nicht.“ Als Danila die Kinder fand, holte sie wortlos ein Messer heraus und schlug auf Pawel ein; Fedya eilte zur Flucht, wurde aber von Sergei festgenommen und auch von Danila erstochen. " Überzeugt, dass Fedya tot war, kehrte Danila zu Pavel zurück und erstach ihn mehrmals.».
Der Mord an Morozov wurde weithin als Manifestation des Kulaken-Terrors (gegen ein Mitglied der Pioneer-Organisation) veröffentlicht und diente als Vorwand für weit verbreitete Repressionen auf unionsweiter Ebene; in Gerasimovka selbst ermöglichte es schließlich die Organisation einer Kolchose (vorher wurden alle Versuche von den Bauern vereitelt). In Tavda, in dem nach Stalin benannten Club, fand ein Schauprozess gegen die mutmaßlichen Mörder statt. Während des Prozesses bestätigte Danila Morozov alle Anschuldigungen, Sergei Morozov war widersprüchlich und gestand entweder seine Schuld oder leugnete sie. Alle anderen Angeklagten bekannten sich nicht schuldig. Der Hauptbeweis war ein Haushaltsmesser, das bei Sergey Morozov gefunden wurde, und Danilas blutige Kleidung, die von Ksenia durchnässt, aber nicht gewaschen wurde (angeblich hatte Danila zuvor ein Kalb für Tatyana Morozova geschlachtet).
Der Korrespondent von "Uralsky Rabochy" V. Mor präsentierte die Version der Anklage als allgemein akzeptiert. Darüber hinaus wurde eine ähnliche Version in einem Artikel von Vitaly Gubarev in Pionerskaya Pravda vorgestellt.
Urteil des Landgerichts Ural
Nach der Entscheidung des Uraler Bezirksgerichts waren ihr eigener Großvater Sergey (Trofim Morozovs Vater) und der 19-jährige Cousin Danila sowie Großmutter Ksenia (als Komplizin) und Pavels Patenonkel Arseny Kulukanov, der sein Onkel war des Mordes an Pavel Morozov und seinem Bruder Fjodor (als Dorffaust - als Initiator und Organisator des Mordes) für schuldig befunden. Nach dem Prozess wurden Arseny Kulukanov und Danila Morozov erschossen, der achtzigjährige Sergei und Ksenia Morozov starben im Gefängnis. Ein weiterer Onkel von Pavlik, Arseniy Silin, wurde ebenfalls der Mitschuld an dem Mord beschuldigt, aber während des Prozesses wurde er freigesprochen.
Laut dem Schriftsteller Yuri Druzhnikov, der 1987 in Großbritannien das Buch „Informer 001, or the Ascension of Pavlik Morozov“ veröffentlichte, werden viele Umstände im Zusammenhang mit dem Leben von Pavel Morozov durch Propaganda verzerrt und sind umstritten
Insbesondere bezweifelt Druzhnikov, dass Pavlik Morozov ein Pionier war. Laut Druzhnikov wurde er fast unmittelbar nach seinem Tod zum Pionier erklärt (letzterer war laut Druzhnikov wichtig für die Untersuchung, da seine Ermordung unter den Artikel über politischen Terror kam).
Druzhnikov behauptet, Pavlik habe es verdient, nachdem er gegen seinen Vater ausgesagt habe „allgemeiner Hass“; sie fingen an, ihn "Paschka-Kumanist" (Kommunist) zu nennen. Druzhnikov erwägt offizielle Behauptungen, bei deren Identifizierung Pavel aktiv mitgeholfen hat "Brotklammern", diejenigen, die Waffen verstecken, Verbrechen gegen die Sowjetregierung planen usw. Laut dem Autor war Pavel laut Dorfbewohnern nicht "ernster Whistleblower", als „Informieren ist, wissen Sie, ein ernster Job, aber er war so, ein Trottel, ein kleiner schmutziger Trick“. Laut Druzhnikov wurden im Mordfall nur zwei solcher Fälle dokumentiert. "Denunziation".
Er hält das Verhalten der mutmaßlichen Mörder für unlogisch, die keine Maßnahmen ergriffen haben, um die Spuren des Verbrechens zu verwischen (sie haben die Leichen nicht im Sumpf ertränkt und sie an der Straße zurückgelassen; sie haben die blutigen Kleider nicht rechtzeitig gewaschen; sie haben das Messer nicht von Blutspuren gesäubert, sondern es an die Stelle gelegt, an der sie bei einer Durchsuchung zuerst hinschauen). All dies ist besonders seltsam, da Morozovs Großvater in der Vergangenheit Gendarm und seine Großmutter eine professionelle Pferdediebin war.
Laut Druzhnikov war der Mord das Ergebnis einer Provokation der OGPU, die unter Beteiligung eines von der OGPU autorisierten Assistenten, Spiridon Kartashov, und Pavels Cousin, Ivan Potupchik, einem Informanten, organisiert wurde. In diesem Zusammenhang beschreibt der Autor ein Dokument, das er angeblich in der Fallakte Nr. 374 (über den Mord an den Brüdern Morozov) gefunden hat. Dieses Papier wurde von Kartashov zusammengestellt und ist eine Aufzeichnung der Vernehmung von Potupchik als Zeuge im Fall des Mordes an Pavel und Fyodor. Das Dokument ist auf den 4. September datiert, also dem Datum nach zwei Tage vor der Auffindung der Leichen erstellt.
Laut Yuri Druzhnikov, ausgedrückt in einem Interview mit Rossiyskaya Gazeta:
Es gab keine Konsequenzen. Die Leichen sollten vor dem Eintreffen des Ermittlers ohne Untersuchung beerdigt werden. Auch Journalisten saßen als Ankläger auf der Bühne und sprachen über die politische Bedeutung der Erschießung von Kulaken. Der Anwalt beschuldigte die Angeklagten des Mordes und ging unter Applaus davon. Verschiedene Quellen berichten von unterschiedlichen Mordmethoden, der Staatsanwalt und der Richter waren über die Fakten verwirrt. Ein Messer mit Blutspuren, das im Haus gefunden wurde, wurde als Mordwaffe bezeichnet, aber Danila schlachtete an diesem Tag ein Kalb – niemand überprüfte, wessen Blut es war. Der angeklagte Großvater, die Großmutter, der Onkel und der Cousin von Pavlik Danila versuchten zu sagen, dass sie geschlagen und gefoltert wurden. Die Erschießung Unschuldiger im November 1932 war das Signal für ein Massaker an Bauern im ganzen Land.
Nach der Veröffentlichung von Druzhnikovs Buch äußerte sich Veronika Kononenko in der Zeitung Sovetskaya Rossiya und der Zeitschrift Man and Law mit scharfer Kritik an dieser literarischen Untersuchung und bewertete Druzhnikovs Buch als verleumderisch und voller betrügerischer Informationen. Zur Bestätigung zitierte sie einen Brief von Alexei Morozov, dem Bruder des verstorbenen Pavel Morozov, wonach Pavels Lehrer Z. A. Kabina Druzhnikov vor einem internationalen Gericht wegen Verfälschung ihrer Erinnerungen verklagen wollte.
Welche Art von Gerichtsverfahren haben sie meinem Bruder auferlegt? Es ist peinlich und beängstigend. Mein Bruder wurde in der Zeitschrift als Informant bezeichnet. Lüge es! Pavel hat immer offen gekämpft. Warum wird er beleidigt? Hat unsere Familie ein wenig Kummer erlitten? Wer wird gemobbt? Zwei meiner Brüder wurden getötet. Der dritte, Roman, kam behindert von der Front, starb jung. Ich wurde während des Krieges als Volksfeind verleumdet. Er verbrachte zehn Jahre im Lager. Und dann rehabilitierten sie. Und jetzt Verleumdung von Pavlik. Wie das alles aushalten? Sie verdammten mich zu schlimmerer Folter als in den Lagern. Es ist gut, dass meine Mutter diese Tage nicht mehr erlebt hat ... Ich schreibe, aber die Tränen ersticken. Paschka scheint also erneut wehrlos unterwegs zu sein. ... Der Redakteur von "Ogonyok" Korotich beim Radiosender "Freedom" sagte, dass mein Bruder ein Hurensohn ist, was meine Mutter bedeutet ... Yuri Izrailevich Alperovich-Druzhnikov arbeitete sich in unsere Familie ein, trank Tee mit meine Mutter, sympathisierte mit uns und veröffentlichte dann in London ein abscheuliches Buch - ein Haufen so widerlicher Lügen und Verleumdungen, dass ich, nachdem ich es gelesen hatte, einen zweiten Herzinfarkt bekam. Z. A. Kabina wurde auch krank, sie wollte den Autor noch vor einem internationalen Gericht verklagen, aber wo ist sie – Alperovich lebt in Texas und kichert – versuchen, ihn zu bekommen, die Lehrerrente reicht nicht. Die Kapitel aus dem Buch „Die Himmelfahrt von Pavlik Morozov“ dieses Schreibers wurden von vielen Zeitungen und Zeitschriften verbreitet, niemand berücksichtigt meine Proteste, niemand braucht die Wahrheit über meinen Bruder ... Es scheint, dass ich nur eine Sache habe links - um mich mit Benzin zu übergießen, und das war's!
Druzhnikovs Worte widersprechen den Erinnerungen von Pavels erster Lehrerin Larisa Pavlovna Isakova: „Ich hatte damals keine Zeit, eine Pionierabteilung in Gerasimovka zu organisieren, Zoya Kabina hat sie nach mir geschaffen. Einmal brachte ich eine rote Krawatte von Tavda mit, band sie an Pavel, und er rannte freudig nach Hause. Zu Hause riss ihm sein Vater die Krawatte herunter und schlug ihn fürchterlich. [..] Die Kommune brach zusammen, und mein Mann wurde mit Fäusten halbtot geprügelt. Ustinya Potupchik hat mich gerettet, sie hat mich gewarnt, dass Kulakanov und seine Kompanie getötet werden würden. [..] Wahrscheinlich war Pavlik Kulakanov, seitdem er zu hassen begann, der erste, der sich den Pionieren anschloss, als die Abteilung organisiert wurde.. Der Journalist V. P. Kononenko bestätigt dies unter Berufung auf die Lehrerin von Pavel Morozov, Zoya Kabina „Sie hat die erste Pionierabteilung im Dorf geschaffen, die von Pavel Morozov geleitet wurde.“
Laut einem Artikel von Vladimir Bushin in der Zeitung Zavtra ist Druzhnikovs Version, dass die Mörder „ein gewisser Kartashev und Potupchik“ waren, von denen der erste „ein Detektiv der OGPU“ war, verleumderisch. Bushin bezieht sich auf Veronika Kononenko, die „Spiridon Nikitich Kartashov selbst“ und Pavel Morozovs Bruder Alexei gefunden hat. Bushin weist darauf hin, dass Druzhnikovs richtiger Name Alperovich ist, und behauptet, dass er sich zusätzlich zur Verwendung des „schönen russischen Pseudonyms Druzhnikov“ Pavel Morozovs ehemaliger Lehrerin Larisa Pavlovna Isakova „anvertraut“ habe, indem er einen anderen Namen benutzte – seinen Redaktionskollegen I. M. Achildiev. Neben der Behauptung von Kartashovs Nichtbeteiligung an der OGPU wirft Bushin Alperovich-Druzhnikov vor, absichtlich Fakten verzerrt und mit Fakten jongliert zu haben, um seinen Ansichten und Überzeugungen zu entsprechen.
Im Jahr 2005 veröffentlichte Catriona Kelly, Professorin an der Universität Oxford, „Comrade Pavlik: The Rise and Fall of a Soviet Boy Hero.“ Dr kein Grund zu der Annahme, dass der Mord selbst von ihnen provoziert wurde.
Yuri Druzhnikov erklärte, dass Kelly seine Arbeit nicht nur in gültigen Referenzen verwendet habe, sondern auch, indem er die Zusammensetzung des Buches, die Auswahl von Details und Beschreibungen wiederholte. Darüber hinaus kam Dr. Kelly laut Druzhnikov zu genau entgegengesetzten Schlussfolgerungen über die Rolle der OGPU-NKWD bei der Ermordung von Pavlik.
Laut Dr. Kelly hielt Herr Druzhnikov die sowjetischen offiziellen Materialien für unzuverlässig, benutzte sie jedoch, wenn es vorteilhaft war, seine Darstellung zu stützen. Laut Catriona Kelly veröffentlichte Druzhnikov anstelle einer wissenschaftlichen Präsentation der Kritik an ihrem Buch eine „Denunzierung“ mit der Annahme von Kellys Verbindung mit den „Organen“. Dr. Kelly fand keinen großen Unterschied zwischen den Schlussfolgerungen der Bücher und führte einige der Kritikpunkte von Herrn Druzhnikov auf seine mangelnden Kenntnisse der englischen Sprache und englischen Kultur zurück.
Ermittlungen der Militärhauptanwaltschaft, persönliche Anfragen von Alexander Liskin
Alexander Alekseevich Liskin nahm 1967 an einer zusätzlichen Untersuchung des Falls teil und forderte den Mordfall Nr. H-7825-66 aus den Archiven des KGB der UdSSR auf Seiten von Inspektor Titov an, der während der Untersuchung aufgedeckt wurde. 1995 forderte Liskin offizielle Bescheinigungen über das angebliche Strafregister von Pater Pavlik an, aber die Behörden für innere Angelegenheiten der Gebiete Swerdlowsk und Tjumen fanden solche Informationen nicht. Liskin schlug vor, die „geheimen Ecken der staubigen Archive“ zu durchsuchen, um die wahren Mörder der Morozov-Brüder zu finden.
Liskin stimmte den Argumenten der Herausgeberin der Abteilung der Zeitschrift "Mensch und Recht" Veronika Kononenko über den Zeugencharakter von Pavliks Rede beim Prozess gegen seinen Vater und über das Fehlen geheimer Denunziationen zu.
e mit den Materialien der zusätzlichen Überprüfung des Falls Nr. 374 wurde an den Obersten Gerichtshof Russlands geschickt, der entschied, die Rehabilitierung der mutmaßlichen Mörder von Pavlik Morozov und seinem Bruder Fjodor abzulehnen.
Stellungnahmen zur Entscheidung des Obersten Gerichtshofs
Laut Boris Sopelnyak versuchten „mitten in der Perestroika-Hysterie [..] die sogenannten Ideologen, die in den Dollar-Feeder gelassen worden waren, am stärksten [, die Liebe zum Mutterland aus der Jugend herauszuprügeln]“. Laut Sopelnyak hat die Generalstaatsanwaltschaft den Fall sorgfältig geprüft.
Laut Maura Reynolds starb Matryona Shatrakova drei Monate vor der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Jahr 2001, und der Postbote weigerte sich, ihrer Tochter die Entscheidung zu überbringen.
