Das wichtigste politische Ereignis im Februar könnte sehr wohl die Wiederaufnahme der Sitzungen der Staatsduma sein, die für den 14. Februar geplant ist.

Die Staatsduma der IV. Einberufung wurde im September-Oktober 1912 gewählt, in ihrer Zusammensetzung war sie natürlich bürgerlich-grundherrlich. Nach den Kriegsniederlagen im Frühjahr und Sommer 1915 und im Zusammenhang mit dem Anwachsen der Arbeiterbewegung in der Staatsduma wird in der Kritik an der Regierung die Schaffung einer „verantwortlichen Regierung“ gefordert und sogar gefordert genießt „das Vertrauen des Landes“, war immer öfter zu hören. Die Staatsduma trat unregelmäßig zusammen. So wurde es im September 1915 wegen Ferien aufgelöst, die bis Februar 1916 dauerten. Im November 1916 forderte der Fortschrittsblock den Rücktritt der Regierung Stürmer und dann des neuen Chefs der Regierung Trepov. Am 16. Dezember wurden die Abgeordneten erneut in den Urlaub bis Januar geschickt, den sie bis zum 14. Februar „verlängerten“.

Der Staatsduma gehörten 13 Sozialdemokraten an (7 Menschewiki und 6 Bolschewiki (später waren es 5, da R. Malinowski als Ochrana-Agent entlarvt wurde). Im November 1914 nahmen alle fünf bolschewistischen Duma-Mitglieder an der Bolschewiki-Konferenz in Oserki teil, alle Teilnehmer in der Konferenz, darunter Mitglieder der bolschewistischen Duma, wurden verhaftet. Der Prozess gegen sie fand vom 10. bis 13. Februar 1915 statt, und alle 5 Abgeordneten wurden der Teilnahme an einer Organisation, die den Sturz des Zarismus zur Aufgabe hatte, für schuldig befunden und zum Exil verurteilt In einer Siedlung in Ostsibirien (Turuchansk-Territorium) fanden 1916 im Zusammenhang mit dem Jahrestag der Verurteilung der bolschewistischen Abgeordneten in vielen Unternehmen der Hauptstadt Treffen statt, bei denen Resolutionen verabschiedet wurden, in denen ihre Freilassung gefordert wurde. im Kampf um die Parolen, dass wurden offen aus dem Mund unserer verbannten Abgeordneten gehört.

Die Menschewiki und Sozialrevolutionäre riefen am 14. Februar im Taurischen Palast zur „Manifestation“ auf, um Vertrauen und Unterstützung für die Staatsduma auszudrücken, die an diesem Tag nach den „Feiertagen“ ihre Arbeit wieder aufnehmen sollte.

8.-9. Februar Streiks in einer Reihe von Fabriken in Petrograd und Kolpin (Ischora-Werk) zwangen den Kommandeur des Petrograder Militärbezirks, General Chabalov, einen Appell an die Arbeiter zu richten, in dem sie forderten, nicht zu streiken, und mit dem Einsatz von Waffen drohten.

10. Februar Ein Teil der Fabriken stand, der andere arbeitete nur bis zum Mittagessen. Es fanden Kundgebungen statt, die Bolschewistische Partei verteilte 10.000 Flugblätter. Die Demonstrationen der Arbeiter, die am 10. Februar begannen, zogen sich über mehrere Tage hin.

Am 10. Februar 1917 traf der amtierende Staatsrat, Kammerherr M. V. Rodzianko, der viele Jahre (seit März 1911) Vorsitzender der Staatsduma war, mit seinem letzten, bescheidensten Bericht in Zarskoje Selo ein. Während er die Maßnahmen der Regierung, insbesondere des Innenministers Protopopov, schätzte, schätzte er die Maßnahmen der Regierung nicht, argumentierte er, dass Russland am Vorabend großer Ereignisse stehe, deren Ausgang nicht vorhersehbar sei. Laut Rodzianko war es notwendig, die Frage der Erweiterung der Befugnisse der Staatsduma sofort zu lösen. Gleichzeitig verwies er darauf, dass eine solche Maßnahme – die Ausdehnung der Befugnisse für die gesamte Kriegsdauer – nicht nur von den Mitgliedern der Staatsduma, sondern auch von den Alliierten als selbstverständlich erkannt wurde. Geschieht dies nicht, betonte Rodzianko, könne das Land, „angesichts der Schwierigkeiten, die in der Regierung aufgetreten sind, erschöpft von den Strapazen des Lebens, seine gesetzlichen Rechte selbst verteidigen. Dies kann nicht zugelassen werden, es muss auf jede Weise verhindert werden.“

Nikolaus II. Stimmte dem Bericht und den Worten von Rodzianko nicht zu: "Sie können keine Rasputins in den Vordergrund stellen, Sie, Souverän, werden ernten, was Sie gesät haben" - er antwortete: "Nun, so Gott will."

Bereits Anfang Februar begannen Kundgebungen und Streiks in Betrieben und Fabriken (oder besser gesagt, wurden fortgesetzt, ebenso wie die Verteilung von Flugblättern mit dem Aufruf „Nieder mit der Autokratie!“).

Der 14. Februar(am Eröffnungstag der Sitzung der Staatsduma) traten mehr als 80.000 Arbeiter von 58 Unternehmen in den Streik (Obukhov-Werk, Thornton-Werk, Atlas, Fabriken: Aivaz, Old Lessner und New Lessner usw.). Die Arbeiter vieler Fabriken gingen mit roten Transparenten und Parolen auf die Straße: „Nieder mit der Regierung!“, „Es lebe die Republik!“, „Nieder mit dem Krieg!“. Die Demonstranten brachen bis zum Newski-Prospekt durch, wo es zu Zusammenstößen mit der Polizei kam. Es wurden mehrere Versuche unternommen, die Demonstranten festzunehmen, aber die Menge schlug sie gewaltsam zurück. Es fanden Versammlungen in einer Reihe von Hochschulen statt - der Universität, dem Polytechnikum, dem Forstinstitut, dem Psychoneurologischen Institut usw.

Auf Aufruf des St. Petersburger Komitees der Bolschewiki veranstalteten die Arbeiter des Izhora-Werks in Kolpino am 13. und 14. Februar Kundgebungen in den Geschäften. Es wurden Reden von Vertretern des russischen Büros des Zentralkomitees der bolschewistischen Partei und den Fabrikarbeitern selbst gehalten.

Der Leiter der Sicherheitsabteilung, Oberstleutnant Prutensky, der der Petrograder Gendarmenabteilung über Streiks und Kundgebungen im Werk Izhora berichtete, stellte die Hilflosigkeit der Verwaltung fest: In Bezug auf die entstandene Bewegung sollten die Behörden im Allgemeinen nicht der Eindruck war, dass die Kosaken auf der Seite der Arbeiter standen.

Die Ereignisse zeigten, dass der "Eindruck" den Diener des Zaren nicht täuschte. Die Atmosphäre wurde jeden Tag heißer. Die Bolschewiki riefen zum offenen Kampf auf. In einem neuen Flugblatt, das nach dem 14. Februar herausgegeben wurde, schrieben sie:

Aus einem Flugblatt
Petersburger Komitee der RSDLP

AN ALLE ARBEITNEHMER,

FÜR ARBEITNEHMERINNEN

PETROGRAD

Freundlich, Kameraden, im Gleichschritt!
Stärke unseren Geist im Kampf
Der Weg ins Reich der Freiheit
Stillen wir uns!

Kameraden! Bekennen Sie sich gegenseitig, dass viele von Ihnen gespannt auf den 14. Februar gewartet haben. Bekennen Sie auch und sagen Sie mir, was Ihnen zur Verfügung stand, welche Kräfte Sie gesammelt hatten, was Ihre klaren und entschlossenen Wünsche waren, damit der Tag des 14. Februar Ihnen das bringen würde, wonach sich die gesamte Arbeiterklasse sehnt, was all das Leid, hungrige Menschen in Russland warten. Gab es genug vage Reden, die zur Verteidigung der Arbeiterdemonstration am Taurischen Palast am Tag der Eröffnung der Staatsduma gehört wurden? Gibt es noch jemanden unter uns, der glaubt, dass man Freiheit erlangen kann, indem man an die Schwellen von Palästen klopft? Nein! Die Arbeiter zahlten einen hohen Preis für ihre Aufklärung, und es wäre ein irreparabler, beschämender Fehler, die teuer erworbene Wissenschaft zu vergessen. Aber die zaristische Regierung wollte unbedingt, dass die St. Petersburger Arbeiter genauso blind und leichtgläubig sind wie vor zwölf Jahren. Was für ein Leckerbissen die zaristischen Minister für die Leichtgläubigen vorbereitet haben! In jeder Gasse, ein Maschinengewehr, hundert Polizisten, brachten für diesen Tag wilde, dunkle Menschen, bereit, sich beim ersten Wort auf uns zu stürzen. Die bürgerlichen Liberalen, zu deren Unterstützung einige verwirrte Arbeiter die Unterstützung der Arbeiterklasse forderten, holten tief Luft: Sie versteckten sich, weil sie nicht wussten, was die Petersburger Arbeiter mit der Staatsduma machen würden; und als niemand im Taurischen Palast war, flüsterten die Liberalen in der Duma und in den Zeitungen: Natürlich könnten die Arbeiter von St. Petersburg uns nichts Unangenehmes antun, da die Arbeiter mit uns einig sind, wollen sie den Krieg bis zum Ende führen. Ja, Kameraden!

Wir wollen den Krieg bis zum Ende führen, und wir müssen ihn mit unserem Sieg beenden! Aber nicht der Krieg, der bereits im dritten Jahr Völker ruiniert und quält. Wir wollen Krieg gegen diesen Krieg führen. Und die erste Waffe, die wir haben müssen, ist ein klares Bewusstsein dafür, wo unsere Feinde sind, wer unser Freund ist.

Einunddreißig Monate menschliches Gemetzel brachten den Menschen den Tod von vielen Millionen Menschenleben, Millionen von Krüppeln, Verrückten und Kranken, militärische Knechtschaft in Fabriken, Leibeigenschaft auf dem Land, Auspeitschen und Schikanieren von Seeleuten, Mangel an Nahrung, hohe Kosten, Hunger . Nur eine Handvoll regierender Kapitalisten und Großgrundbesitzer brüllen den Krieg bis zum Ende und machen ordentlich Profit aus der Bluttat. Lieferanten aller Art feiern ihr Fest auf den Knochen von Arbeitern und Bauern. Die zaristische Macht wacht über alle räuberischen Brüder.

Du kannst nicht länger warten und schweigen. ... Es gibt kein anderes Ergebnis als den Kampf des Volkes!

Die Arbeiterklasse und die Demokraten dürfen nicht warten, bis die zaristische Regierung und die Kapitalisten sich versöhnen wollen, und jetzt einen Kampf gegen diese Raubtiere führen, um das Schicksal des Landes und die Friedensfragen in ihre eigenen Hände zu nehmen.

Die erste Bedingung für einen wirklichen Frieden muss der Sturz der zaristischen Regierung und die Errichtung einer Provisorischen Revolutionären Regierung sein, um Folgendes einzusetzen:

1. Russische Demokratische Republik!

2. Durchführen eines 8-Stunden-Arbeitstages!

3. Übertragung aller Landgüter an die Bauernschaft!

Es ist Zeit für einen offenen Kampf!

Die Reden der Arbeiter wurden von den Studenten unterstützt. Am 10. Februar fand an der Petrograder Universität eine Versammlung aller Studenten statt, deren Teilnehmer einstimmig erklärten, dass sie „ihren Protest in Form eines eintägigen Streiks und einer Demonstration der Stimme des Proletariats hinzufügen“. Studententreffen wurden an den Polytechnischen und Psychoneurologischen, Forstwirtschaftlichen und Medizinischen Instituten, in den Lesgaft-Kursen und den Höheren Frauenkursen abgehalten. Mehrere Studentenversammlungen riefen zu einem zweitägigen Streik auf. Und natürlich „demonstrierten“ die Studenten auf dem Newski-Prospekt.

Mehrere Hundert Menschen kamen am 14. Februar in die Duma selbst, um sich zu demonstrieren und dem Aufruf der Menschewiki und Sozialrevolutionäre zu folgen. Sowohl Polizeiabsperrungen als auch die Stellung der Kadetten hinderten sie daran, Demonstrationen zu unterlassen und die Ordnung aufrechtzuerhalten.

Die Abgeordneten der Staatsduma diskutierten aktuelle Gesetzentwürfe, einige Redner forderten den Rücktritt unfähiger Minister.

„Wie kannst du mit legalen Mitteln gegen jemanden kämpfen, der das Gesetz selbst zu einem Instrument der Verhöhnung des Volkes gemacht hat? das ganze Land offen verspotten, uns verspotten, jeden Tag das Gesetz brechen Mit Gesetzesbrechern gibt es nur einen Weg, sie physisch zu beseitigen ... ".

Der nächste Schlüsseltermin im Februar für Manifestationen öffentlicher Kundgebungs- und Demonstrationsaktivitäten könnte der 23. Februar sein (nach altem Stil und nach neuem - 8. März), dh am Internationalen Frauentag, jedoch ...

17. Februar 1917 streikten die Feuerüberwachungs- und Stanzwerkstatt des Putilov-Werks. Die Arbeiter forderten eine 50-prozentige Preiserhöhung für die Rückkehr kürzlich entlassener Genossen in die Fabrik. Am 18. Februar fanden in allen Geschäften Kundgebungen statt. Die Arbeiter wählten eine Delegation, um Forderungen an das Management zu stellen. Der Direktor drohte mit der Zahlung. Am 20. März streikten 4 weitere Werkstätten, in anderen fanden Kundgebungen statt. Dann, am 21. Februar, stellte das gesamte Werk den Betrieb ein, die Putilov-Werft trat in den Streik. Die Arbeit wurde nur von Soldaten fortgesetzt, die dem Werk zugeteilt waren. Am 22. Februar wurde das Werk geschlossen. Am nächsten Tag zogen 20.000 Putiloviten in die Stadt. Am Tag zuvor hatte es in Petrograd heftige Essensaufstände gegeben. Das Erscheinen der Putiloviten fügte sozusagen Öl ins Feuer. Die Bolschewiki riefen zu Solidaritätsstreiks mit den Putiloviten auf. In mehreren Unternehmen der Außenposten Wyborg und Narva begannen Streiks, um gegen den Mangel an Lebensmitteln, Brot und hohen Preisen zu protestieren.

22. Februar Nikolaus II. ging zum Hauptquartier nach Mogilev. Und nun - die Ironie des Schicksals - wurden Unterbrechungen im Brotverkauf völlig unerträglich.

23. Februar(nach altem Kalenderstil am 8. März) war der Internationale Tag der Arbeiterinnen. Die Bolschewiki riefen die Arbeiter erneut zum Streik auf. Etwa 90.000 Arbeiter traten in den Streik. Tagsüber wurde der Stadtrand von Petrograd von den Demonstranten beherrscht. Die Menge wurde von Arbeitern dominiert. Frauen verließen die Schlange, in der sie stundenlang für Brot standen, und schlossen sich den Streikenden an. Die Demonstranten streikten nicht nur selbst – sie feuerten andere.

Eine riesige Menge von Arbeitern umzingelte die Patronenfabrik, wo sie fünftausend Menschen von der Arbeit entfernten. Die Aufführungen standen unter dem Motto "Brot!" Es gab bereits einige rote Banner mit revolutionären Parolen, besonders in der Region Wyborg, wo das Bolschewistische Komitee energische Aktivitäten startete. Laut Polizeibericht brachen gegen 15 Uhr bis zu viertausend Menschen von der Wyborger Seite durch die Sampsonievsky-Brücke ein und besetzten den Troizkaja-Platz. Redner tauchten in der Menge auf. Berittene und Fußpolizisten zerstreuten die Demonstrationen. Immer noch nicht stark genug, um die Polizei abzuwehren, zerstörten die Arbeiter als Reaktion auf die Repressionen Bäckereien und verprügelten die eifrigsten Polizisten.

Am Abend trat das bolschewistische Komitee des Bezirks Wyborg zusammen. Es wurde beschlossen, den Streik fortzusetzen und ihn in einen Generalstreik umzuwandeln.

Die Ereignisse entwickelten sich in mehreren Dimensionen - einerseits Streiks, die unter Beteiligung der Bolschewiki organisiert wurden, andererseits spontane Straßenproteste.

Aus dem BERICHT des Anklägers des Petrograder Gerichtshofs an den Justizminister über die Streikbewegung der Petrograder Arbeiter. 24. Februar.

BERICHT

Am Morgen des 23. Februar begannen die Handwerker des Bezirks Wyborg, die in die Fabriken gekommen waren, allmählich die Arbeit einzustellen und drängten sich auf die Straßen, um ihren Protest und ihre Unzufriedenheit über den Mangel an Brot offen zum Ausdruck zu bringen. Die Bewegung der Massen war in der Mehrzahl so demonstrativer Natur, dass sie von Polizeitrupps zerschlagen werden mussten.

Bald verbreitete sich die Nachricht vom Streik in den Betrieben anderer Regionen, deren Handwerker sich ebenfalls den Streikenden anschlossen. So streikten am Ende des Tages 43 Unternehmen mit 78.443 Beschäftigten.

Notiz. Nach einigen Schätzungen betrug die Zahl der Streikenden mehr als 128.000 Menschen.

Am späten Abend des 23. Februar fand im Bezirk Wyborg in der Wohnung des Arbeiters I. Alexandrow eine Versammlung des führenden Kerns der Petrograder Bolschewiki statt. Sie hielt es für notwendig, den Streik fortzusetzen, Demonstrationen am Newski zu organisieren, die Agitation unter den Soldaten zu verstärken und Maßnahmen zur Bewaffnung der Arbeiter zu treffen.

24. Februarüber 200.000 Arbeiter, dh mehr als die Hälfte des St. Petersburger Proletariats, befanden sich bereits im Streik.

Bis zu 10.000 Arbeiter von Wyborger Seite von 40.000, die sich an der Liteiny-Brücke versammelt hatten, und mehrere tausend Arbeiter aus anderen Bezirken brachen trotz der Polizeiabsperrungen in die Innenstadt - zum Newski-Prospekt - durch. Die Treffen fanden in der Nähe der Kasaner Kathedrale und auf dem Znamenskaja-Platz statt.

Militäreinheiten wurden geschickt, um der Polizei zu helfen, aber die Kosakensoldaten wichen den Befehlen aus.

25. Streik in Petrograd wurde zu einer allgemeinpolitischen. An diesem Tag fand laut einem Geheimdienstbericht an die Polizeibehörde eine Sitzung des St. Petersburger Komitees der RSDLP statt.

Aus einer Notiz der Sicherheitsabteilung vom 24. Februar, die zur Information von Polizeibeamten bestimmt ist

Am 23. Februar begannen ab 9 Uhr morgens als Zeichen des Protests gegen den Mangel an Schwarzbrot in Bäckereien und kleinen Geschäften Arbeiterstreiks in den Fabriken und Fabriken des Bezirks Wyborg, die sich dann auf einige Fabriken ausweiteten in den Stadtteilen Petrogradskaya, Rozhdestvenskaya und Liteinaya, außerdem wurde tagsüber die Arbeit in 50 Fabrikunternehmen eingestellt, wo 87.534 Arbeiter streikten.

Die Streikenden, die von Polizeitrupps energisch vertrieben und Militäreinheiten einberufen wurden, an einem Ort zerstreut, versammelten sich bald an anderen und tauchten auf dieser Fall besondere Ausdauer, und erst um 19 Uhr im Gebiet des Wyborgs wurde ein Teil der Ordnung wiederhergestellt. Versuche der Arbeiter des Wyborger Bezirks, in Scharen in den zentralen Teil der Stadt zu gelangen, wurden den ganzen Tag über von Polizeitrupps verhindert, die die Brücken und Böschungen bewachten, aber um 4 Uhr nachmittags überquerte ein Teil der Arbeiter immer noch die Grenze die Brücken und über eine große Länge über das Eis der Newa und erreichte am linken Ufer die Böschung, wo es den Arbeitern gelang, sich in den Seitenstraßen neben der Böschung zu sammeln und dann fast gleichzeitig die Arbeiter von 6 zu entfernen Fabriken in den Gebieten des 3. Abschnitts des Rozhdestvenskaya-Teils, des 1. Abschnitts des Liteiny-Teils und demonstrieren weiter auf Liteiny- und Suvorovsky-Prospekten, wo die Arbeiter bald zerstreut wurden. Fast zur gleichen Zeit, um 16.50 Uhr, unternahm ein Teil der streikenden Arbeiter auf dem Newski-Prospekt in der Nähe des Znamenskaja-Platzes mehrere Versuche, die Bewegung zu verzögern von Straßenbahnen und Unruhe stiften.*, aber die Demonstranten wurden sofort zerstreut und der Verkehr der Straßenbahnen wiederhergestellt. Um 19 Uhr wurde der normale Verkehr entlang des Newski-Prospekts hergestellt. Im Bereich des Petrograder Teils unternahmen die streikenden Arbeiter mehrere Versuche, nicht streikende Arbeiter von der Arbeit zu entfernen, aber diese Versuche wurden verhindert und die Demonstranten wurden zerstreut.

Außerdem zerschmetterten um 15 Uhr nachmittags die Menschen, die in der Schlange auf Brot warteten, nachdem sie gehört hatten, dass es verkauft wurde, das Spiegelglas in Filippows Bäckerei in der Nummer 61 am Bolschoi-Prospekt, woraufhin sie flohen. Im Rest der Stadt gab es keine Streiks oder Demonstrationen der Arbeiter.

Während der Befriedung der Unruhen wurden 21 Arbeiter festgenommen ... Am 23. Februar wurde die Putilov-Werft morgens auf Anordnung der Verwaltung geschlossen und die Arbeiter zur Zahlung aufgefordert.

* Die polizeiliche Einschätzung jeder politischen Rede lautet: Unordnung.

Aus einer Notiz
Leiter der Sicherheitsabteilung, Generalmajor Globachev
Innenminister, Bürgermeister, Staatsanwaltschaft,
Direktor der Polizeidirektion und Befehlshaber der Truppen
am Abend des 24. Februar

Der Streik der Arbeiter, der gestern wegen der Brotknappheit stattfand, wurde heute fortgesetzt, wobei 131 Unternehmen mit 158.583 Beschäftigten tagsüber nicht arbeiteten.

Unter den Demonstranten befand sich eine beträchtliche Anzahl junger Studenten.

Aus einer Notiz
Polizeidienststelle über das Treffen
Petersburger Komitee der Bolschewistischen Partei, 25. Februar 1917

Die Petrograder Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands beschloss während der zweitägigen Unruhen in Petrograd, die entstandene Bewegung für Parteizwecke zu nutzen und die Führung der daran teilnehmenden Massen in ihre eigenen Hände zu nehmen , um ihm eine eindeutig revolutionäre Richtung zu geben.

Dazu schlug die genannte Organisation vor:

2) Morgen, am 26. Februar vormittags, ein Komitee einberufen, um die Frage des besten und zweckdienlichsten Verfahrens zur Bewältigung der bereits erregten, aber noch unzureichend organisierten Massen streikender Arbeiter zu lösen; Gleichzeitig wurde vorgeschlagen, für den Fall, dass die Regierung keine energischen Maßnahmen zur Unterdrückung der anhaltenden Unruhen ergreift, am Montag, dem 27. Februar, mit der Errichtung von Barrikaden, der Einstellung der Stromversorgung und der Beschädigung von Wasserleitungen fortzufahren und Telegraphen *;

3) in den Betrieben unverzüglich eine Reihe von Betriebsausschüssen zu bilden, deren Mitglieder aus ihrer Mitte Vertreter dem „Informationsbüro“ zuweisen, das als Bindeglied zwischen der Organisation und den Betriebsausschüssen dienen und diese leiten wird , indem er ihnen die Richtlinien des Petrograder Komitees übermittelte. Aus diesem „Informationsbüro“, so die Annahme der Verschwörer, sollte später der „Sowjet der Arbeiterdeputierten“ werden, ähnlich dem, der 1905 funktionierte;

4) vom Präsidium des Zentralkomitees derselben Organisation (Petrograd) wurden noch nicht geklärte Delegierte in Parteiaufträgen nach Moskau und Nischni Nowgorod entsandt.

Was andere revolutionäre Organisationen betrifft, erwägen einzelne Vertreter der in Petrograd existierenden Sozialrevolutionären Partei (es gibt keine Organisationen dieser Partei in Petrograd), die mit der begonnenen Bewegung voll sympathisieren, sich ihr anzuschließen, um die revolutionäre Aktion der Partei zu unterstützen Proletariat. Unter den Studenten der Hochschulen herrscht volle Sympathie für die Bewegung; innerhalb der Mauern der Institutionen finden Versammlungen statt, die von Rednern geleitet werden. Studenten nehmen an Unruhen auf der Straße teil. Um solche Pläne revolutionärer Elemente zu unterdrücken, ist geplant, in dieser Nacht bis zu 200 Verhaftungen unter den aktivsten Revolutionsführern und jungen Studenten vorzunehmen ...

* Der Leningrader Forscher Yu. S. Tokarev schlug vor, dass der Provokateur, auf dessen Grundlage die Notiz erstellt wurde, absichtlich übertrieb, um seinen Preis bei den Polizeibehörden zu erhöhen, weil die Behauptung, dass die Bolschewiki beabsichtigten, die Telefonkommunikation zu stören, beraubt wird die Stadt des Wassers und des Stroms, kaum legal. Diese Maßnahmen wurden nicht von der herrschenden Situation diktiert und waren der bolschewistischen Taktik fremd.

Von einem Blatt
Petersburger Komitee der Bolschewistischen Partei,
veröffentlicht am 25. Februar

Russisch

Es wurde unmöglich zu leben. Da ist nichts zum Essen. Nichts zum Anziehen. Nichts zu erhitzen. An der Front - Blut, Verstümmelung, Tod. Satz für Satz. Zug um Zug, wie Viehherden, gehen unsere Kinder und Brüder zum Menschenschlachten.

Du darfst nicht schweigen!

Brüder und Kinder in den Schlachthof zu schicken und vor Kälte und Hunger zu sterben und für immer zu schweigen, ist feige, sinnlos, kriminell, abscheulich. ... Die Zeit des offenen Kampfes ist gekommen. Streiks, Kundgebungen, Demonstrationen werden die Organisation nicht schwächen, sondern stärken. Nutzen Sie jede Gelegenheit, jeden passenden Tag. Immer und überall mit den Massen und mit ihren revolutionären Parolen.

Rufen Sie alle zum Kampf auf. Es ist besser, einen ruhmreichen Tod im Kampf für eine gute Sache zu sterben, als den Kopf für Kapitalgewinne an der Front niederzulegen oder vor Hunger und Überarbeitung zu schmachten. Eine separate Aktion kann zu einer gesamtrussischen Revolution werden, die der Revolution in anderen Ländern Auftrieb geben wird. Es liegt ein Kampf vor uns, aber ein gewisser Sieg erwartet uns. Alles unter den roten Fahnen der Revolution! Nieder mit der Zarenmonarchie! Es lebe die demokratische Republik! Es lebe der Achtstundentag! All das Land der Gutsherren dem Volk! Es lebe der allrussische Generalstreik! Nieder mit dem Krieg! Lang lebe die Bruderschaft der Arbeiter der Welt! Es lebe die Sozialistische Internationale!

Der Spitzname des Mitarbeiters ist Kochegar.
Erhielt die Informationen Oberstleutnant Tyshkevich

Präsentation von Informationen. Heute hat die Agitation noch größere Ausmaße angenommen, und man kann bereits die führende Zentrale sehen, von der aus die Anweisungen entgegengenommen werden... Wenn nicht entschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Unruhen zu unterdrücken, könnten bis Montag Barrikaden errichtet werden. Es sei darauf hingewiesen, dass unter den Militäreinheiten, die zur Befriedung der Unruhen gerufen wurden, Flirts mit den Demonstranten beobachtet werden und einige Einheiten, sogar bevormundend, die Menge mit Appellen aufheitern: „Schiebt stärker.“ Wenn der Moment verloren geht und die Führung an die Spitze des revolutionären Untergrunds übergeht, werden die Ereignisse die breitesten Dimensionen annehmen.

Auf Wyborger Seite zertrümmerten die Arbeiter die Polizeistationen, unterbrachen die Telefonverbindung mit der Petrograder Stadtverwaltung. Der Narva-Außenposten stand tatsächlich unter der Kontrolle der Rebellen. In der Putilov-Fabrik gründeten die Arbeiter ein temporäres Revolutionskomitee, das die Kampfgruppe anführte. Es kam zu ersten bewaffneten Auseinandersetzungen mit der Polizei. Es gab Tote und Verwundete. An der Kasaner Brücke feuerten die Demonstranten mehrere Schüsse auf die Polizisten ab, wobei zwei von ihnen verletzt wurden. An der Anitschkow-Brücke am Newski-Prospekt wurde eine Gruppe berittener Gendarmen mit einer Handgranate beworfen. Auf der Nizhegorodskaya-Straße töteten die Demonstranten den Polizeichef der Wyborg-Einheit und auf dem Znamenskaya-Platz den Gerichtsvollzieher. Dutzende Polizisten wurden geschlagen. Der Ausgang des Kampfes hing weitgehend vom Verhalten der Armee ab. In einigen Fällen weigerten sich Soldaten und sogar Kosaken, die zur Zerstreuung der Demonstranten geschickt wurden, auf die Arbeiter zu schießen, es gab Fälle von Verbrüderung. Auf der Wassiljewski-Insel weigerten sich die Kosakenhundert, dem Befehl des Offiziers zu gehorchen, die Demonstration aufzulösen. In der Kasaner Kathedrale wehrten die Kosaken des 4. Don-Regiments die Verhafteten aus der Stadt ab. Soldaten schlossen sich den Demonstranten in der Sadovaya-Straße an.

Aus den Erinnerungen von P. D. Skuratov, einem Arbeiter der Putilov-Fabrik:

„Wir haben uns am Ende der Bogomolovskaya in einer kleinen Gruppe organisiert, etwa 300-400 Personen, und dann, als wir die Peterhof-Autobahn erreichten, schloss sich uns eine riesige Masse von Arbeitern an. Sie banden rote Schals an Stöcke - ein rotes Banner erschien - und mit dem Gesang der "La Marseillaise" zogen wir zu den Toren von Narva. Als wir die Ushakovskaya-Straße erreichten, flog uns eine berittene Polizeieinheit entgegen, die nach rechts und links zu peitschen begann, und wir mussten uns zerstreuen ... Tausende Putiloviten und Arbeiter der Chemiefabrik versammelten sich erneut am Narva-Tor. Wir entschieden uns, der Prozession einen organisierten Charakter zu geben. Die vorderen fassten sich an den Händen und bewegten sich so ... Sobald sie sich von Sadovaya nach Newski wandten, galoppierte ein Kavalleriegeschwader mit gezogenen Säbeln aus dem Anichkov-Palast auf sie zu. Wir trennten uns und sie gingen zwischen uns hindurch. Wir riefen organisiert „Hurra“, aber es kam keine Antwort von ihnen.

In Liteiny angekommen, trafen wir uns mit den Arbeitern des Bezirks Wyborg und setzten unseren gemeinsamen Umzug zum Znamenskaja-Platz fort. Es gab eine Mitgliederversammlung. Zu dieser Zeit flog eine berittene Polizeiabteilung hinter dem Balabinsky-Hotel hervor, und der Gerichtsvollzieher, der vorne ritt, schlug der Frau mit dem Banner, die in der Krankenkasse unseres Werks arbeitete, mit einem Säbel auf die Schulter. Er musste nicht gehen – wir haben ihn vom Pferd gezerrt, heruntergenommen und in die Fontanka geworfen. Kosaken ritten vom Central Hotel entlang Ligovka, dann drehten die Polizisten um und fuhren zurück entlang des Suvorovsky Prospekt, und die Kosaken folgten uns. Wir diskutierten untereinander, was es bedeutet, dass eine Diskrepanz zwischen den Truppen begann, und kamen zu dem Schluss: Es bedeutet, dass die Revolution gewonnen hat..

Unbezahlbarer, geliebter Schatz! 8°, leichter Schneefall - ich schlafe zwar gut, aber ich vermisse dich unsagbar, meine Liebe. Die Streiks und Unruhen in der Stadt sind mehr als provokativ (ich sende Ihnen einen Brief von Kalinin* an mich). Es ist jedoch nicht viel wert, da Sie wahrscheinlich einen ausführlicheren Bericht vom Bürgermeister erhalten werden. Das ist eine Hooligan-Bewegung, Jungen und Mädchen laufen herum und schreien, dass sie kein Brot haben – nur um Aufregung zu erzeugen, und Arbeiter, die andere an der Arbeit hindern. Wenn das Wetter sehr kalt wäre, würden sie wahrscheinlich alle zu Hause bleiben. Aber all dies wird vorübergehen und sich beruhigen, wenn sich nur die Duma gut benimmt. Die schlimmsten Reden werden nicht veröffentlicht**, aber ich denke, dass antidynastische Reden sofort und sehr streng bestraft werden sollten, umso mehr jetzt, wo Krieg ist ... Den Streikenden muss klar gesagt werden, dass sie nicht streiken, sonst sie werden an die Front geschickt oder schwer bestraft.

* So nannten die Romanows den Innenminister A. D. Protopopov.

** Dies bezieht sich auf die Debatte in der Staatsduma über die Lebensmittelfrage. Ein Teil der Reden wurde nach schriftlicher Anordnung des Kriegsministers der Veröffentlichung untersagt..

Aus dem Telegramm des Befehlshabers des Militärbezirks Petrograd, General S. S. Chabalov, an das Hauptquartier des Obersten Befehlshabers

Ich berichte, dass am 23. und 24. Februar wegen Getreidemangels in vielen Fabriken ein Streik ausbrach. Am 24. Februar traten etwa 200.000 Arbeiter in den Streik und zwangen diejenigen, die arbeiteten, zu entlassen. Die Bewegung der Straßenbahn wurde von den Arbeitern gestoppt. Am 23. und 24. Februar mitten am Tag brach ein Teil der Arbeiter zum Newski durch, von wo aus sie zerstreut wurden ... Heute, am 25. Februar, werden die Versuche der Arbeiter, in den Newski einzudringen, erfolgreich gelähmt. Die durchgebrochenen Kosaken werden zerstreut ... Neben der Petrograder Garnison fünf Staffeln des 9. Reserve-Kavallerieregiments aus Krasnoe Selo, hundert Leibgarde des konsolidierten Kosakenregiments aus Pawlowsk und fünf Staffeln der Wachreserve Kavallerieregiment werden nach Petrograd gerufen.

Bekanntmachung
Kommandeur des Petrograder Militärbezirks Chabalov,
Verbot von Demonstrationen und Reden

In den letzten Tagen kam es in Petrograd zu Unruhen, begleitet von Gewalt und Eingriffen in das Leben von Militär- und Polizeibeamten. Ich verbiete jede Versammlung auf der Straße. Ich gehe davon aus, dass die Bevölkerung von Petrograd, die ich den Truppen bestätigt habe, im Einsatz Waffen einsetzen und vor nichts zurückschrecken wird, um die Ordnung in der Hauptstadt wiederherzustellen.

Telegramm des Zaren an General Chabalov

An den Generalstab von Chabalov

Ich befehle morgen, die Unruhen in der Hauptstadt zu beenden, die in der schwierigen Zeit des Krieges mit Deutschland und Österreich nicht akzeptabel sind.

Chabalovs Telegramm an das Hauptquartier des Obersten Befehlshabers

Ich berichte, dass in der zweiten Hälfte des 25. Februar Massen von Arbeitern, die sich auf dem Znamenskaja-Platz und in der Nähe der Kasaner Kathedrale versammelten, wiederholt von der Polizei und Militärbeamten auseinandergetrieben wurden. Gegen 17 Uhr Im Gostiny Dvor sangen die Demonstranten Revolutionslieder und warfen rote Fahnen mit der Aufschrift: „Nieder mit dem Krieg!“ … Am 25. Februar traten zweihundertvierzigtausend Arbeiter in den Streik. Ich habe eine Mitteilung herausgegeben, die die Ansammlung von Menschen auf den Straßen verbietet und bestätigt, dass jede Manifestation von Unordnung mit Waffengewalt unterdrückt wird. Heute, am 26. Februar, ist die Stadt morgens ruhig.

Telegramm
Vorsitzender der Staatsduma M. V. Rodzianko an Nikolaus II

Eure Majestät! Die Lage ist ernst. Anarchie in der Hauptstadt. Die Regierung ist gelähmt. Transport, Nahrung und Treibstoff gerieten in völliges Durcheinander. Wachsende öffentliche Unzufriedenheit. Auf den Straßen wird wahllos geschossen. Teile der Truppen feuern aufeinander. Eine Person, die das Vertrauen des Landes genießt, sollte unverzüglich beauftragt werden, eine neue Regierung zu bilden. Du kannst nicht zögern. Jede Verzögerung ist wie der Tod. Ich bete zu Gott, dass in dieser Stunde die Verantwortung nicht auf den gekrönten Träger fällt.

Um den Einheiten der Garnison und den Kosaken des 1. Don-Regiments zu helfen, die nach Meinung der herrschenden Kreise die Demonstranten zu zögernd zerstreuten, fünf Staffeln des 9. Reserve-Kavallerieregiments aus Krasnoje Selo, hundert der Leibgarde des kombinierten Kosakenregiments aus Pawlowsk und fünf Staffeln wurden als Wachreserveregiment bezeichnet. Am 25. Februar gegen 21 Uhr erhielt der Kommandeur des Petrograder Militärbezirks, General Chabalov, ein Telegramm von Nikolaus II., in dem ein sofortiges Ende der Unruhen in der Hauptstadt angeordnet wurde. Chabalov versammelte die Leiter der Sektionen und die Kommandeure der in Petrograd stationierten Einheiten und verlas den Text des Telegramms des Kaisers mit der Anweisung, nach einer dreifachen Warnung auf die Demonstranten zu schießen.

Am Morgen des 26. Februar begannen die Verhaftungen von Vertretern revolutionärer Organisationen. Insgesamt wurden etwa hundert Menschen gefangen genommen.

Am Nachmittag des 26. Februar, Sonntag, begannen Massen von Arbeitern aus allen proletarischen Bezirken der Hauptstadt, sich in Richtung Zentrum zu bewegen. Vielerorts wurde ihnen der Weg von Militärpatrouillen versperrt. Auf dem Znamenskaya-Platz, am Newski, in der Ligovskaya-Straße, an der Ecke 1. Rozhdestvenskaya und Suvorovsky Avenue schossen militärische Außenposten auf Befehl von Offizieren auf Demonstranten. Allein auf dem Znamenskaja-Platz hat die Polizei nach Angaben des Sicherheitsdienstes an diesem Tag etwa 40 Tote und etwa ebenso viele Verwundete abgeholt, die von den Demonstranten mitgenommenen nicht mitgezählt. Insgesamt wurden während der revolutionären Ereignisse im Februar in Petrograd 169 Menschen getötet und etwa tausend verletzt. Die meisten Toten fallen am 26. Februar.

Aus den Erinnerungen eines Soldaten des Ausbildungsteams des Volynsky-Regiments über die Teilnahme von Volynianern an der Durchführung einer Arbeiterdemonstration:

„Das Team ist schon da. Die Arbeiter besetzten das gesamte Gebiet des Nikolajewski-Bahnhofs. Die Soldaten hoffen immer noch, dass sie nur zum Schein gerufen werden, um Angst zu machen. Doch als sich der Stundenzeiger der Bahnhofsuhr der Zwölf näherte, zerstreuten sich die Zweifel der Soldaten – es hieß zu schießen. Es gab eine Salve. Arbeiter stürmten in alle Richtungen. Die ersten Salven blieben fast ohne Niederlage: Die Soldaten schossen wie vereinbart nach oben. Doch dann knatterte ein Maschinengewehr, das von Offizieren auf die Menge gerichtet wurde, und das Blut der Arbeiter befleckte die schneebedeckte Fläche. Die Menge stürmte in Unordnung in die Höfe und zerquetschte sich gegenseitig. Berittene Gendarmerie begann, den „Feind“, der aus der Stellung gestürzt worden war, zu verfolgen, und diese Verfolgung dauerte bis spät in die Nacht. Erst dann wurden die Militäreinheiten in Kasernen getrennt. Unser Team, angeführt von Stabskapitän Dashkevich, kehrte um genau ein Uhr morgens in die Kaserne zurück.“

Paschetnych K.I.
Wolhynien in Februartagen. Erinnerungen
Handschriftenfundus des IGV, Nr. 488

Flugblatt
Petersburger Komitee der Bolschewistischen Partei
mit einem Appell an die Soldaten, sich auf die Seite der aufständischen Arbeiter zu stellen
die Autokratie zu stürzen

Russisch
Sozialdemokratische Arbeiterpartei

Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

SOLDATENBRÜDER!

Für den dritten Tag fordern wir, die Arbeiter von Petrograd, offen die Zerstörung des autokratischen Systems, das für das Blutvergießen des Volkes verantwortlich ist, das für die Hungersnot im Land verantwortlich ist, die eure Frauen und Kinder, Mütter und Brüder zum Scheitern verurteilt Tod. Denken Sie daran, Genosse Soldaten, dass nur das brüderliche Bündnis der Arbeiterklasse und der revolutionären Armee den versklavten Völkern die Befreiung bringen und dem sinnlosen Brudermord ein Ende bereiten wird.

Nieder mit der Zarenmonarchie! Es lebe das brüderliche Bündnis der revolutionären Armee mit dem Volk!

Petersburger Komitee
Russische Sozialdemokratie
Arbeiterpartei

Der Spitzname des Mitarbeiters ist Matveev.
Erhaltene Informationen Oberstleutnant Tyshkevich

Im Bezirk Vasileostrovsky führen die Sozialdemokraten (Sozialdemokraten) eine umfangreiche Agitation für die Fortsetzung des Streiks und der Straßendemonstrationen. Bei den laufenden Kundgebungen wurden Entscheidungen getroffen, um in großem Umfang Terror in Bezug auf die Fabriken und Fabriken einzusetzen, die ihre Arbeit aufnehmen werden. Heute, in der Wohnung des Arbeiters Grismanov, der in der 14. Linie der Wassiljewski-Insel im Haus Nr. 95, Apt. 1 gab es ein Treffen der Bolschewiki und United, an dem etwa 28 Personen teilnahmen. Bei der Versammlung wurden die an die Soldaten gerichteten Appelle den Anwesenden zur Verteilung an die unteren Ränge übergeben, außerdem wurde folgender Beschluss gefasst: 1) Fortsetzung des Streiks und weitere Demonstrationen, die sie bis an die äußersten Grenzen bringen; 2) Kameraleute und Besitzer von Billardräumen gewaltsam zu zwingen, sie zu schließen, um die Arbeiter zu zwingen, auf der Straße zu arbeiten und sich nicht an Ferienunterhaltung zu beteiligen; 3) um Waffen für die Bildung von Kampftrupps zu sammeln und 4) um sich durch unerwartete Angriffe an der Entwaffnung der Polizisten zu beteiligen.

Der Spitzname des Mitarbeiters ist Limonin.
Erhaltene Informationen Oberstleutnant Belousov

Präsentation von Informationen. Die allgemeine Stimmung der parteilosen Massen ist folgende: Die Bewegung entbrannte spontan, ohne Vorbereitung und allein aufgrund der Nahrungsmittelkrise. Da die Militäreinheiten die Menge nicht behinderten und in einigen Fällen sogar Maßnahmen ergriffen, um die Unternehmungen der Polizeibeamten zu lähmen, gewannen die Massen Vertrauen in ihre Straflosigkeit, und jetzt, nach zwei Tagen ungehinderten Gehens durch die Straßen, als die Revolutionäre Kreise zogen die Slogans „Nieder mit dem Krieg“ und „Nieder mit der Regierung“ aufstellten, wurde das Volk davon überzeugt, dass die Revolution begonnen hatte, dass der Erfolg bei den Massen lag, dass die Regierung aufgrund dessen machtlos war, die Bewegung zu unterdrücken die Militäreinheiten nicht auf ihrer Seite waren, dass ein entscheidender Sieg nahe war, da die Militäreinheiten morgen morgen nicht offen auf die Seite der revolutionären Kräfte treten würden, dass die begonnene Bewegung nicht mehr nachlassen, sondern ohne Unterbrechung wachsen werde bis zum endgültigen Sieg und Staatsstreich. Die Einstellung der Wasserversorgung und der Kraftwerke wird erwartet. Es sollte bedacht werden, dass die Arbeiter morgen in die Fabriken gehen werden, aber mit dem einzigen Zweck, organisiert und geplant wieder zusammenzukommen, zu singen und auf die Straße zu gehen, um einen vollen Erfolg zu erzielen. Im Moment spielen Fabriken die Rolle von grandiosen Clubs, und daher würde die vorübergehende Schließung von Fabriken für mindestens 2-3 Tage der Masse Informationszentren entziehen, in denen erfahrene Redner die Menge elektrisieren, die Aktionen einzelner Fabriken koordinieren und Kohärenz geben und Organisation aller Reden. Es wurde die Frage der Schaffung eines Sowjets der Arbeiterdeputierten aufgeworfen, der in naher Zukunft geschaffen werden soll. Die Stimmung der Massen wird durch Nachrichten über verschiedene Erfolge der Menge in bestimmten Bezirken der Hauptstadt und durch Informationen über das Entstehen einer Bewegung in den Provinzen aufgewärmt. Heute heißt es, in Moskau und Nischni Nowgorod gebe es bereits eine vollständige Wiederholung der Petrograder Ereignisse, und in einer Reihe von Provinzstädten gebe es auch Unruhen.

Sie sagen, dass unter den Matrosen der Baltischen Flotte eine große Bewegung begonnen hat, und die Matrosen sind bereit, hier jeden Moment einzudringen und als große revolutionäre Kraft an Land zu agieren. Erschwerend kommt hinzu, dass auch bürgerliche Kreise einen Regierungswechsel fordern, d.h. die Regierung ohne Rückhalt bleibt, aber auch hier gibt es ein ermutigendes Phänomen: bürgerliche Kreise fordern nur einen Regierungswechsel und stehen auf dem Standpunkt, den Krieg zu einem siegreichen Ende fortzusetzen, und die Arbeiter stellten Parolen auf: "Brot, nieder mit der Regierung und nieder mit dem Krieg." Dieser letzte Punkt bringt Zwietracht zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie, und nur deshalb wollen sie einander nicht unterstützen. Dieser Meinungsstreit ist jener gute Umstand für die Regierung, der die Kräfte spaltet und die Unternehmungen der einzelnen Kreise zerstreut. Jetzt hängt alles von der Verhaltensweise der Militäreinheiten ab: Wenn diese nicht auf die Seite des Proletariats übergehen, wird die Bewegung schnell zurückgehen, aber wenn die Truppen sich gegen die Regierung stellen, wird das Land nichts retten ein revolutionärer Umbruch. Nur entschlossenes und sofortiges Handeln kann die entstandene Bewegung schwächen und stoppen. Die Wahlen zum Sowjet der Arbeiterdeputierten werden wahrscheinlich morgen früh in den Betrieben und morgen abend zum Sowjet der Arbeiter stattfinden. abh. kann seine Arbeit bereits aufnehmen. Dieser Umstand spricht einmal mehr für die Notwendigkeit, Betriebsversammlungen morgen früh durch Schließung aller Fabriken zu verhindern.

Dies war die letzte Nachricht, die die Sicherheitsabteilung erreichte. Ab dem 27. Februar wurden nur zwei Telefonnachrichten aus den Bezirken aufbewahrt, die über die Leistung der Wolyner, Litauer, Preobraschenier und anderer Militäreinheiten berichteten.

Gegen 16 Uhr ging die 4. Kompanie des Reservebataillons des Pawlowski-Regiments, empört über die Beteiligung des Ausbildungsteams ihres Regiments an der Hinrichtung von Arbeitern, auf die Straße, um Kameraden in die Kaserne zurückzubringen, und schoss bei der Reiterstaffel der Polizisten auf dem Weg. Chabalov befahl dem Bataillonskommandanten und dem Regimentspriester, die Kompanie zu vereidigen und sie in die Kaserne zu bringen, wobei ihnen die Waffen weggenommen wurden. Als die Kompanie bei der Rückkehr in die Kaserne ihre Waffen abgab, stellte sich heraus, dass 21 Soldaten mit ihren Gewehren auf die Seite der Demonstranten übergingen. Die Bataillonsbehörden verhafteten 19 Personen, sie wurden in die Peter-und-Paul-Festung gebracht, sie unterlagen als Hauptanstifter einem Militärgericht. Die Aufführung des Pawlowzy war ein Vorbote des Aufstands, aber noch nicht der Aufstand selbst.

Am Abend des 26. Februar versammelte sich das Wyborger Bezirkskomitee der Bolschewistischen Partei zusammen mit Vertretern des russischen Büros des Zentralkomitees und Mitgliedern des St. Petersburger Komitees, die der Verhaftung entgangen waren, am Udelnaja-Bahnhof. Das führende Zentrum der Bolschewiki beschloss, den Streik in einen bewaffneten Aufstand umzuwandeln. Ein Plan wurde skizziert: Verbrüderung mit den Soldaten, Entwaffnung der Polizei, Beschlagnahme der Waffendepots, Bewaffnung der Arbeiter, Herausgabe eines Manifests im Namen des Zentralkomitees der SDAPR.

Aber Aktivisten und Arbeitergenossenschaften und Gewerkschaften und Menschewiki und Sozialrevolutionäre bereiteten sich auf eine revolutionäre Entwicklung der Ereignisse vor.

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Die Stimmung in der Hauptstadt ist außerordentlich alarmierend. In der Gesellschaft kursieren die wildesten Gerüchte, sowohl über die Absichten der Regierungsbehörden (im Sinne reaktionärer Maßnahmen aller Art), als auch über die Annahmen regierungsfeindlicher Gruppen und Bevölkerungsschichten (im Sinne möglicher und wahrscheinlich revolutionäre Unternehmungen und Exzesse).

Alle warten auf einige außergewöhnliche Ereignisse und Leistungen von beiden Seiten. Ebenso ernst und gespannt erwarten sie verschiedene revolutionäre Ausbrüche sowie den unzweifelhaft angeblich in naher Zukunft stehenden „Palastputsch“, dessen Vorläufer nach landläufiger Meinung die Tat gegen den „berüchtigten Alten“ (gemeint ist der Mord) war von Rasputin).

Unter solchen chaotischen Urteilen, Klatsch und Gerüchten ziehen die wiederholten Reden und Reden über den Terror als Phänomen nicht parteilichen, sondern allgemeinen Charakters überall und überall besondere Aufmerksamkeit auf sich. Insofern verbinden sich Gerüchte über die wahrscheinliche Möglichkeit einer Manifestation des Terrors in fortschrittlichen öffentlichen Kreisen gewöhnlich mit der Frage der endgültigen Auflösung der Staatsduma, die unter den gegenwärtigen Umständen wahrscheinlich ist.<…>

Es sei darauf hingewiesen, dass, wenn die Arbeiter die Notwendigkeit und Durchführbarkeit eines Generalstreiks und der anschließenden Revolution erkannt haben und die Kreise der Intelligenz an die Rettung durch politische Morde und Terror glauben, dies eindeutig genug ist zeigt die oppositionelle Stimmung der Gesellschaft und ihren Durst, den einen oder anderen Ausweg aus der geschaffenen politisch anormalen Situation zu finden. Und diese Situation wird von Tag zu Tag anormaler und angespannter, und dass weder die Massen der Bevölkerung noch die Führer der politischen Parteien einen natürlichen, friedlichen Ausweg sehen – darüber braucht man nicht zu reden.

AUS EINEM BRIEF DER KAISERIN ALEXANDRA FJODOROWNA AN NIKOLAUS II

Die Streiks und Krawalle in der Stadt sind mehr als provozierend.<…>Das ist eine Hooligan-Bewegung, Jungen und Mädchen laufen herum und schreien, dass sie kein Brot haben – nur um Aufregung zu erzeugen, und Arbeiter, die andere an der Arbeit hindern. Wenn das Wetter sehr kalt wäre, würden sie wahrscheinlich alle zu Hause bleiben. Aber all dies wird vorübergehen und sich beruhigen, wenn sich nur die Duma gut benimmt. Die schlimmsten Reden werden nicht veröffentlicht, aber ich denke, dass antidynastische Reden sofort und sehr streng bestraft werden sollten, zumal jetzt Kriegszeit ist. Die Streikenden müssen direkt angewiesen werden, nicht zu streiken, sonst werden sie an die Front geschickt oder hart bestraft.

TELEGRAMM S.S. KHABALOVA ZUM STAAT

Ich berichte, dass am 23. und 24. Februar wegen Getreidemangels in vielen Fabriken ein Streik ausbrach. Am 24. Februar traten etwa 200.000 Arbeiter in den Streik und zwangen diejenigen, die arbeiteten, zu entlassen. Die Bewegung der Straßenbahn wurde von den Arbeitern gestoppt. Am 23. und 24. Februar mitten am Tag brach ein Teil der Arbeiter zum Newski durch, von wo aus sie zerstreut wurden. Heute, am 25. Februar, werden die Versuche der Arbeiter, in den Newski einzudringen, erfolgreich gelähmt. Der zerbrochene Teil wird von den Kosaken zerstreut. Neben der Petrograder Garnison wurden fünf Staffeln des 9. Reserve-Kavallerie-Regiments aus Krasnoje Selo, hundert Leibgarde des konsolidierten Kosaken-Regiments aus Pawlowsk und fünf Staffeln des Garde-Reserve-Kavallerieregiments nach Petrograd gerufen.

(S. S. Chabalov - Kommandeur des Petrograder Militärbezirks, Generalleutnant)

"Lassen Sie sich nicht verzögern".

TELEGRAMM DES VORSITZENDEN DER STAATSDUMA M.V. RODZIANKO AN NIKOLAUSII26. FEBRUAR 1917

Eure Majestät!

Die Lage ist ernst. Anarchie in der Hauptstadt. Die Regierung ist gelähmt. Transport, Nahrung und Treibstoff gerieten in völliges Durcheinander. Wachsende öffentliche Unzufriedenheit. Auf den Straßen wird wahllos geschossen. Teile der Truppen feuern aufeinander. Eine Person, die das Vertrauen des Landes genießt, sollte unverzüglich beauftragt werden, eine neue Regierung zu bilden. Du kannst nicht zögern. Jede Verzögerung ist wie der Tod. Ich bete zu Gott, dass in dieser Stunde die Verantwortung nicht auf den gekrönten Träger fällt.

"MORGEN KANN SPÄT SEIN"

VON EINEM TELEGRAMM AN M.V. RODZIANKO AN NIKOLAUSII 27 FEBRUAR 1917

Die Regierung ist völlig machtlos, die Unordnung zu unterdrücken. Es gibt keine Hoffnung für die Truppen der Garnison. Die Reservebataillone der Wachregimenter werden in Meuterei verwickelt. Offiziere werden getötet. Nachdem sie sich der Menge und der Volksbewegung angeschlossen haben, gehen sie zum Haus des Innenministeriums und der Staatsduma. Der Bürgerkrieg hat begonnen und flammt auf. Befehl zur sofortigen Einberufung einer neuen Regierung auf der Grundlage dessen, was ich Eurer Majestät im gestrigen Telegramm mitgeteilt habe. Ordnen Sie die Aufhebung Ihres königlichen Dekrets an, um die gesetzgebenden Kammern erneut einzuberufen. Kündigen Sie diese Maßnahmen unverzüglich mit dem höchsten Manifest an. Wenn die Bewegung in die Armee übergeht, wird der Deutsche triumphieren und der Zusammenbruch Russlands und damit der Dynastie ist unvermeidlich. Im Namen ganz Russlands bitte ich Eure Majestät, das Vorstehende zu erfüllen. Die Stunde, die über Ihr Schicksal und das Schicksal Ihrer Heimat entscheidet, ist gekommen. Morgen kann es zu spät sein.

RODZIANKO ÜBER SEINE STELLUNG IM FEBRUAR 1917

1919 schrieb der ehemalige Vorsitzende des Provisorischen Ausschusses der Staatsduma: „Natürlich hätte die Staatsduma sich weigern können, die Revolution zu führen, aber wir dürfen die völlige Machtlosigkeit nicht vergessen, die entstanden ist, und die Tatsache, dass, wenn die Die Duma würde sich selbst aufheben, es würde sofort die völlige Anarchie einsetzen und das Vaterland würde sofort sterben ... Die Duma musste geschützt werden, zumindest als Fetisch der Macht, der auch in einem schwierigen Moment seine Rolle spielen würde.

TELEGRAMM S.S. CHABALOV IM NAMEN VON M.V. ALEKSEEWA

Ich bitte Sie, Seiner kaiserlichen Majestät zu melden, dass ich den Befehl zur Wiederherstellung der Ordnung in der Hauptstadt nicht erfüllen konnte. Die meisten Einheiten verrieten nacheinander ihre Pflicht, weigerten sich, gegen die Rebellen zu kämpfen. Andere verbrüderten sich mit den Rebellen und richteten ihre Waffen gegen die Truppen, die seiner Majestät treu ergeben waren. Diejenigen, die ihrer Pflicht treu blieben, kämpften den ganzen Tag gegen die Rebellen und erlitten schwere Verluste. Am Abend hatten die Rebellen den größten Teil der Hauptstadt erobert. Dem Eid treu bleiben kleine Einheiten verschiedener Regimenter, die im Winterpalast unter dem Kommando von Generalmajor Zankevich zusammengezogen wurden und mit denen ich weiter kämpfen werde.

(M. V. Alekseev - Stabschef des Hauptquartiers des Obersten Oberbefehlshabers, Generaladjutant des Generalstabs, General der Infanterie)

DER ERSTE SOLDAT DER REVOLUTION

Am 27. Februar 1917, um 5 Uhr morgens, hob der Oberfeldwebel des Ausbildungsteams des Volynsky-Regiments, Timofey Kirpichnikov, die ihm unterstellten Soldaten auf, ernährte, bewaffnete und baute vor dem Eintreffen der Behörden. Am Tag zuvor führte ihr Kommandeur, Stabskapitän Lashkevich, ein Team in die Stadt – um auf unbewaffnete Demonstranten zu schießen, die sich über den Mangel an Brot in den Läden empörten; Gleichzeitig tötete Lashkevich persönlich mehrere Dutzend Zivilisten. Nachts überredete Timofei Kirpichnikov seine Assistenten, "Zugführer", sich zu weigern, an den Hinrichtungen der Einwohner von Petrograd teilzunehmen. Am Ort der Einheit angekommen, stritt sich der Beamte mit seinen Untergebenen, infolgedessen versuchte er zu fliehen und wurde erschossen.

Das Trainingsteam der Aufständischen ging mit Waffen in den Händen zum Reservebataillon ihres Regiments und schleppte es mit. Dann führte Timofey Kirpichnikov die Soldaten weiter - um die benachbarten Regimenter zu erheben. Sie überwanden den Widerstand von Posten und Offizieren und brachten innerhalb weniger Stunden viele tausend Bewaffnete auf die Straße. Irgendwann hörte Kirpichnikov selbst auf, die Aktionen der Menge zu kontrollieren, die willkürlich das Feuer eröffnete, die von der Gendarmerie besetzten Objekte stürmte und schließlich staatliche Institutionen, einschließlich der Regierung, dazu veranlasste, ihre Aktivitäten einzuschränken und sich später vollständig zu zerstreuen.

Dank der Fähigkeiten von Timofey Kirpichnikov wurden die unter Beteiligung des Stabschefs des Hauptquartiers M.V. Alekseev, Befehlshaber der Truppen des Petrograder Militärbezirks S.S. Chabalov und andere hochrangige Beamte gerieten außer Kontrolle der Behörden.

Die Abgeordneten der Staatsduma versuchten, eine neue Regierung zu bilden, die Aktivisten der linken Parteien begannen, Sowjets zu gründen - sie forderten die Entsendung von Vertretern aus allen Teilen und von je tausend Arbeitern zur Wahl des Exekutivkomitees. Parallel dazu hat A.I. Gutschkow und V. V. Shulgin zwang Nikolaus II. mit Unterstützung der obersten Generäle zur Abdankung. Die Macht im Land schwächte sich immer mehr ab (insbesondere nach dem Befehl Nr. 1, der zum Zusammenbruch der Armee beitrug). Dies hinderte den neuen Befehlshaber der Truppen des Militärbezirks Petrograd, L. G. Kornilov, nicht daran, Kirpichnikov eine Auszeichnung zu überreichen - das St.-Georgs-Kreuz 4. Grades. Der Held des Februars wurde auch zum Fähnrich befördert.

Die Führer extremistischer politischer Organisationen versammelten sich in Petrograd und versuchten bereits, die Macht in ihre eigenen Hände zu nehmen - die "Aprilkrise" entstand. Gleichzeitig trat Timofey Kirpichnikov für die Provisorische Regierung ein. Er brachte erneut eine bewaffnete Demonstration auf die Straße, die die Aktionen der Revolutionäre lähmte. Im April mussten sie ihre Pläne aufgeben.

Nach dem 25. Oktober 1917, als P.N. Krasnov rückte auf Petrograd vor, das von den Bolschewiki erobert wurde, Kirpichnikov versuchte, seinen charakteristischen Zug mit einem Aufruhr von Garnisonssoldaten zu wiederholen. Der Aufstand der Kadettenschulen fand jedoch keine Resonanz bei den Soldaten – der Plan scheiterte.

Im November konnte Kirpichnikov aus der Hauptstadt an den Don fliehen. Er kam bei A.P. Kutepov, der im Februar gerade Urlaub in Petrograd machte und vergeblich versuchte, die Ordnung wiederherzustellen (die ihm zugeteilten Soldaten flohen), als Kirpichnikov sie zerstörte. Zwischen den beiden Helden fand ein sehr kurzes Gespräch statt, aufgezeichnet von A.P. Kutepov in seinen Memoiren: „Einmal kam ein junger Offizier in mein Hauptquartier, der mir sehr frech sagte, er sei zur Freiwilligenarmee gekommen, um gegen die Bolschewiki „für die Freiheit des Volkes“ zu kämpfen, auf der die Bolschewiki herumtrampeln. Ich fragte ihn, wo er bisher gewesen sei und was er getan habe, der Offizier sagte mir, dass er einer der ersten „Kämpfer für die Freiheit des Volkes“ gewesen sei und in Petrograd aktiv an der Revolution teilgenommen habe unter den ersten gegen das alte Regime. Als der Beamte gehen wollte, befahl ich ihm zu bleiben, rief den diensthabenden Beamten an und ließ die Ausrüstung holen. Der junge Beamte wurde unruhig, erbleichte und fing an zu fragen, warum ich ihn festhalte. Jetzt werden Sie sehen, sagte ich, und als die Truppe eintraf, befahl ich, diesen "Freiheitskämpfer" sofort zu erschießen.

BESTELLUNG #1

DES PETROGRADER RATES DER ARBEITER- UND SOLDATENVERTRETER FÜR DIE GARNISON DES PETROGRADER DISTRIKTS

Befehl Nr. 1. 1. März 1917. Nach Angaben der Garnison des Petrograder Bezirks an alle Soldaten der Garde, des Heeres, der Artillerie und der Marine für die sofortige und genaue Ausführung und an die Arbeiter von Petrograd für die Information.

Der Rat der Arbeiter- und Soldatendeputierten beschloss:

1) Wählen Sie in allen Kompanien, Bataillonen, Regimentern, Parks, Batterien, Staffeln und getrennten Diensten verschiedener Arten von Militärdirektionen und auf Schiffen der Marine sofort Komitees aus gewählten Vertretern aus den unteren Rängen der oben genannten Militäreinheiten.

2) In allen Militäreinheiten, die ihre Vertreter in den Sowjet der Arbeiterdeputierten noch nicht gewählt haben, wählen sie einen Vertreter der Kompanien, der bis 10 Uhr morgens mit schriftlichen Urkunden im Gebäude der Staatsduma erscheinen wird 2. März.

3) Die Militäreinheit ist in allen ihren politischen Handlungen dem Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten und seinen Ausschüssen untergeordnet.

4) Den Anordnungen der Militärkommission der Staatsduma ist Folge zu leisten, außer in den Fällen, in denen sie den Anordnungen und Beschlüssen des Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten widersprechen.

5) Alle Arten von Waffen, wie: Gewehre, Maschinengewehre, gepanzerte Fahrzeuge usw., müssen zur Verfügung stehen und unter der Kontrolle der Kompanie- und Bataillonskomitees stehen und auf keinen Fall an Offiziere ausgegeben werden, auch nicht auf deren Verlangen.

6) Soldaten haben in den Reihen und bei der Ausübung der Dienstpflichten strengste militärische Disziplin zu wahren, aber außerhalb des Dienstes und der Ausbildung im politischen, allgemeinen bürgerlichen und privaten Leben dürfen Soldaten in diesen Rechten in keiner Weise eingeschränkt werden Bürger genießen. Insbesondere das Aufstehen nach vorne und der obligatorische Gruß außerhalb des Gottesdienstes entfallen.

7) Der Offizierstitel wird ebenfalls gestrichen: Exzellenz, Edle usw. und wird durch die Berufung ersetzt: Herr General, Herr Oberst usw.

Die grobe Behandlung von Soldaten aller Dienstgrade und insbesondere die Anrede „Sie“ ist verboten und jeder Verstoß hiergegen sowie alle Missverständnisse zwischen Offizieren und Soldaten sind den Kompaniegremien zur Kenntnis zu bringen.

Lesen Sie diesen Befehl in allen Kompanien, Bataillonen, Regimentern, Besatzungen, Batterien und anderen Kampf- und Nichtkampfteams.

Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten

ERKLÄRUNG DER PROVISORISCHEN REGIERUNG

Bürger!

Das Provisorische Komitee der Mitglieder der Staatsduma hat nun mit Unterstützung und Sympathie der Metropoltruppen und der Bevölkerung einen solchen Erfolg über die dunklen Mächte des alten Regimes erzielt, dass es ihm erlaubt, zu einer stabileren Lage zu gelangen Organisation der Exekutive.

Zu diesem Zweck ernennt der Provisorische Ausschuss der Staatsduma die folgenden Personen zu Ministern des ersten öffentlichen Kabinetts, deren Vertrauen dem Land durch ihre bisherige gesellschaftliche und politische Tätigkeit gesichert ist.

Ministerratsvorsitzender und Innenminister Prinz G.E. Lemberg.

Außenminister P.N. Miljukow.

Minister für Militär und Marine A.I. Gutschkow.

Eisenbahnminister N.V. Nekrasov.

Minister für Handel und Industrie A.I. Konovalov.

Minister für öffentliche Bildung A.A. Manuilow.

Finanzminister M.I. Tereschtschenko.

Generalstaatsanwalt der Heiligen Synode V.N. Lemberg.

Landwirtschaftsminister A.I. Shingarev.

Justizminister A.F. Kerenski.

Staatsprüfer I.V. Godnew.

Minister für finnische Angelegenheiten F.I. Roditschew.

Bei seiner derzeitigen Tätigkeit wird sich das Kabinett von folgenden Grundsätzen leiten lassen:

1. Vollständige und sofortige Amnestie für alle politischen und religiösen Fälle, einschließlich Terroranschläge, Militäraufstände und Agrarverbrechen usw.

2. Meinungs-, Presse-, Gewerkschafts-, Versammlungs- und Streikfreiheit mit Ausweitung der politischen Freiheiten auf das Militärpersonal im Rahmen der militärtechnischen Bedingungen.

3. Aufhebung aller Klassen-, Religions- und Landesbeschränkungen.

4. Sofortige Vorbereitungen für die Einberufung einer Konstituierenden Versammlung auf der Grundlage einer allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Abstimmung, die die Regierungsform und die Verfassung des Landes festlegen wird.

5. Ersetzung der Polizei durch Volksmilizen mit gewählten Führern, die den lokalen Regierungen unterstellt sind.

6. Wahlen zu den Organen der örtlichen Selbstverwaltung auf der Grundlage des allgemeinen, direkten, gleichen und geheimen Wahlrechts.

7. Nichtabrüstung und Nichtabzug von Militäreinheiten aus Petrograd, die an der revolutionären Bewegung teilgenommen haben.

8. Unter Beibehaltung strenger militärischer Disziplin in den Reihen und bei der Ableistung des Militärdienstes – Beseitigung aller Beschränkungen bei der Nutzung öffentlicher Rechte, die allen anderen Bürgern zustehen, für Soldaten. Die Provisorische Regierung hält es für ihre Pflicht hinzuzufügen, dass sie keineswegs beabsichtigt, militärische Umstände für eine Verzögerung bei der Durchführung der oben genannten Reformen und Maßnahmen auszunutzen.

Vorsitzender der Staatsduma M. V. Rodzianko.

Vorsitzender des Ministerrates, Fürst G. E. Lemberg.

Minister: P.N.Milyukov, N.V.Nekrasov, A.N.Konovalov, A.A.Manuilov, M.I.Tereshchenko, Vl.N.Lvov, A.I.

AUF DIE ABLEHNUNG VON GROSSHERZOG MIKHAIL ALEKSANDROVICH

VON DER WAHRNEHMUNG DER HÖCHSTEN MACHT ZUR ERRICHTUNG
IN DER KONSTITUIERENDEN VERSAMMLUNG DES BILDES VON VORSTAND UND NEU
GRUNDGESETZE DES RUSSISCHEN STAATES

Eine schwere Last ist mir durch den Willen meines Bruders auferlegt worden, der mir in einer Zeit beispiellosen Krieges und Unruhen des Volkes den kaiserlichen gesamtrussischen Thron übergab. Ermutigt durch den gleichen Gedanken wie alle Menschen, dass das Wohl unseres Vaterlandes über allem steht, traf ich in diesem Fall die feste Entscheidung, die höchste Macht anzunehmen, wenn dies der Wille unseres großen Volkes ist, die eine Regierungsform errichten sollte und neue Grundgesetze durch Volksabstimmung durch ihre Vertreter in der Verfassungsgebenden Versammlung Russischer Staat.

Deshalb bitte ich unter Berufung auf den Segen Gottes alle Bürger des russischen Staates, sich der Provisorischen Regierung zu unterwerfen, die auf Initiative der Staatsduma entstanden ist und mit der ganzen Macht ausgestattet wird, bis dies möglich ist einberufen

Auf der Grundlage des allgemeinen, direkten, gleichen und geheimen Wahlrechts wird die Konstituierende Versammlung so bald wie möglich durch ihre Entscheidung über die Regierungsform den Willen des Volkes zum Ausdruck bringen.

Die Hauptursachen der Februarrevolution:

1. Obwohl die Autokratie auf der letzten Linie war, bestand sie weiter;

Arbeiter strebten nach besseren Arbeitsbedingungen;

3. Nationale Minderheiten brauchen, wenn nicht Unabhängigkeit, dann größere Autonomie;

4. Das Volk wollte ein Ende des schrecklichen Krieges. Dieses neue Problem wurde zu den alten hinzugefügt;

Die Bevölkerung wollte Hunger und Verarmung vermeiden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts. die Agrarfrage war in Rußland akut. Die Reformen von Kaiser Alexander II. machten das Leben für die Bauern und das Land nicht viel einfacher. Das Dorf unterhielt weiterhin eine Gemeinschaft, die für die Regierung bequem war, um Steuern zu erheben.

Den Bauern war es verboten, die Gemeinde zu verlassen, so dass das Dorf überbevölkert war. Viele hohe Persönlichkeiten Russlands versuchten, die Gemeinschaft als feudales Relikt zu zerstören, aber die Gemeinschaft wurde von der Autokratie geschützt, und sie taten es nicht. Einer dieser Leute war S. Yu Witte. P. A. Stolypin gelang es später im Zuge seiner Agrarreform, die Bauern aus der Gemeinde zu befreien.

Aber das landwirtschaftliche Problem blieb. Die Agrarfrage führte zur Revolution von 1905 und blieb bis 1917 die wichtigste. Die herrschenden Kreise Russlands sahen die größte Chance, den Tod der Autokratie hinauszuzögern, im siegreichen Ende des Krieges mit Deutschland. 15,6 Millionen Menschen wurden unter Waffen gestellt, davon bis zu 13 Millionen

Bauern. Der Krieg des 14. Jahres verursachte zu dieser Zeit Unzufriedenheit unter den Massen, nicht ohne die Beteiligung der Bolschewiki. Die Bolschewiki genehmigten Kundgebungen in den Hauptstädten und anderen Städten Russlands.

Sie kämpften auch in der Armee, was sich negativ auf die Stimmung von Soldaten und Offizieren auswirkte. Die Menschen in den Städten schlossen sich den bolschewistischen Demonstrationen an. Alle Fabriken von Petrograd arbeiteten für die Front, deshalb gab es nicht genug Brot und andere Konsumgüter. In Petrograd selbst zogen lange Schlangen die Straßen entlang. Bis Ende 1916 hatte die zaristische Regierung die Geldausgabe so stark ausgeweitet, dass Waren aus den Regalen zu verschwinden begannen.

Die Bauern weigerten sich, Produkte zu verkaufen, um Geld zu entwerten. Sie brachten Lebensmittel in große Städte: St. Petersburg, Moskau usw.

Die Provinzen „schlossen“ und die zaristische Regierung stellte auf Überschussaneignung um, weil. Dies wurde durch den Staat der Finanzgesellschaft erzwungen. 1914

das staatliche Weinmonopol wurde abgeschafft, dies stoppte die agrarische Geldabsaugung in die Landwirtschaft. Im Februar 1917 brachen Industriezentren zusammen, Moskau, St. Petersburg und andere Städte Russlands hungerten, das System der Waren-Geld-Beziehungen im Land wurde gestört.

Der Verlauf der Revolution von 1917

Die Arbeiter wollten die Duma unterstützen, aber die Polizei zerstreute die Arbeiter, sobald sie begannen, sich zu versammeln, um auf die Duma zu marschieren. Der Vorsitzende der Staatsduma M. Rodzianko erhielt einen Empfang vom Souverän und warnte, dass Russland in Gefahr sei. Darauf reagierte der Kaiser nicht. Er hat nicht getäuscht, aber er selbst wurde getäuscht, weil der Innenminister befahl, dass die örtlichen Behörden Telegramme an Nikolaus II. Über die "unermessliche Liebe" des Volkes für den "verehrten Monarchen" senden sollten.

Die Minister täuschten den Kaiser in allem, was die Innenpolitik betraf.

Der Kaiser glaubte ihnen implizit an alles. Nicholas war mehr besorgt über die Dinge an der Front, die nicht gut liefen. Die Nichtlösung interner Probleme, die Finanzkrise, der schwierige Krieg mit Deutschland – all dies führte zu spontanen Aufständen, die sich zur bürgerlichen Februarrevolution 1917 ausweiteten.

Bis Mitte Februar streikten 90.000 Petrograder Arbeiter wegen Brotknappheit, Spekulation und steigenden Preisen.

Nur in wenigen Betrieben kam es zu Streiks.

Die Unzufriedenheit unter den Massen entstand zum größten Teil aufgrund der Ernährungsfrage (insbesondere des Mangels an Brot) und beunruhigte vor allem die Frauen, die in langen Schlangen anstehen mussten, um wenigstens etwas zu bekommen.

In vielen Werkstätten versammelten sich Gruppen, lasen das von den Bolschewiki verteilte Flugblatt und reichten es von Hand zu Hand.

Während der Mittagspause begannen Kundgebungen in den meisten Fabriken und Fabriken im Wyborger Bezirk und in einer Reihe von Unternehmen in anderen Bezirken.

Wütend prangerten Arbeiterinnen die zaristische Regierung an, protestierten gegen den Mangel an Brot, die hohen Kosten und die Fortsetzung des Krieges. Sie wurden von bolschewistischen Arbeitern in allen großen und kleinen Fabriken auf der Wyborger Seite unterstützt. Überall wurde zum Arbeitsstopp aufgerufen. Zehn Unternehmen, die am Bolschoi-Sampsonjewski-Prospekt streikten, schlossen sich bereits um 10-11 Uhr weitere an. Insgesamt streikten nach Angaben der Polizei etwa 90.000 Arbeiter und Arbeiter von 50 Unternehmen. Damit überstieg die Zahl der Streikenden das Ausmaß des Streiks vom 14. Februar.

Wenn es damals nur wenige Demonstrationen gab, blieben die meisten Arbeiter am 23. Februar einige Zeit auf der Straße, bevor sie nach Hause gingen und an Massendemonstrationen teilnahmen. Viele Streikende hatten es nicht eilig, sich zu zerstreuen, sondern blieben lange auf den Straßen und stimmten den Aufrufen der Streikführer zu, die Demonstration fortzusetzen und in die Innenstadt zu gehen. Die Demonstranten waren aufgeregt, was die anarchistischen Elemente nicht verfehlte: 15 Geschäfte wurden auf Wyborger Seite zerstört.

Die Arbeiter hielten die Straßenbahnen an, wenn sich die Kutscher zusammen mit den Schaffnern widersetzten, drehten sie die Autos um. Insgesamt wurden nach Zählung der Polizei 30 Straßenbahnzüge angehalten.

In den Ereignissen des 23. Februar zeigte sich von den ersten Stunden an eine eigentümliche Kombination von Organisation und Spontaneität, die für die gesamte weitere Entwicklung der Februarrevolution so charakteristisch war. Kundgebungen und Auftritte von Frauen wurden von den Bolschewiki und der Mezhraiontsy geplant, ebenso wie die Möglichkeit von Streiks. Allerdings hat niemand mit einem so großen Umfang gerechnet.

Der Aufruf von Arbeiterinnen, die den Anweisungen des bolschewistischen Zentrums folgten, wurde sehr schnell und einstimmig von allen männlichen Arbeitern der streikenden Betriebe aufgenommen. Die Polizei wurde von den Ereignissen überrascht. Gegen 16 Uhr zogen Arbeiter aus den Außenbezirken wie einem einzigen Aufruf folgend zum Newski-Prospekt.

Daran war nichts Überraschendes: Erst vor einer Woche, am 14. Februar, gingen die Arbeiter auf Anweisung der Bolschewiki auch zum Newski, einem traditionellen Ort für politische Demonstrationen und Kundgebungen.

Im Taurischen Palast fand die Sitzung der Staatsduma statt.

Sie begann ihre Arbeit am 14. Februar in der alarmierenden Atmosphäre der erwarteten Großdemonstration. Dies spiegelte sich in der zurückhaltenden Haltung wider, die in den Reden von Rodsjanko, Miljukow und anderen Rednern des Fortschrittsblocks zum Ausdruck kam. Die Progressiven, die Ende 1916 aus dem Fortschrittsblock eintraten, und der Führer der menschewistischen Fraktion Tschcheidse, traten scharf hervor.

Am 15. Februar erklärte Miljukow in der Duma, die Regierung sei auf den Kurs zurückgekehrt, den sie bis zum 17. Oktober 1905 eingeschlagen hatte, „das ganze Land zu bekämpfen“. Aber er versuchte auch, sich von der „Straße“ zu distanzieren, die die Duma kürzlich mit Erklärungen ermutigt hat, dass das Land und die Armee mit ihr sind, und auf eine Art „Urkunde“ der Duma wartet. Am Samstag und Sonntag, dem 18. und 19. Februar, trat die Duma nicht zusammen, aber am Montag, dem 20., fand eine sehr kurze Sitzung statt.

Die große Vollversammlung war für Donnerstag, den 23. Februar geplant. Gerüchte über die Bewegung, die auf Wyborger Seite begonnen hatte, erreichten schnell den Taurischen Palast. In den Räumen der Presse, der Fraktionen und Kommissionen, beim Sekretär des Vorsitzenden der Duma wurden Telefonanrufe gehört. Damals wurde die Ernährungsfrage im Weißen Konferenzsaal der Duma diskutiert. Dann gingen sie zu einer Debatte über den von den Fraktionen der Menschewiki und Trudowiki eingereichten Antrag auf Streiks in den Fabriken von Ischora und Putilow über.

Währenddessen zeigte die Bewegung gerade in diesen Stunden noch mehr ihre regierungs- und kriegsfeindliche Ausrichtung.

Der Duma gingen weiterhin Informationen darüber zu, aber sie änderten nichts an der allgemeinen Einschätzung der Ereignisse seitens ihrer Mitglieder.

Am späten Abend des 23. Februar fand ein Treffen der Mitglieder des russischen Büros des Zentralkomitees der SDAPR(b) und des St. Petersburger Komitees in einem sicheren Haus in einem abgelegenen Arbeiterviertel von Petrograd, Nowaja Selo, statt.

S., Georgiev V. A., Georgieva N. G., Sivokhina T. A. "Geschichte Russlands von der Antike bis zur Gegenwart"

Befriedigt stellten sie fest, dass der Umfang der Ereignisse an diesem Tag ihre Erwartungen weit überstieg: Zusammenstöße mit der Polizei, Kundgebungen, deren Zahl auf den Straßen nicht einmal genau zu zählen war, eine Demonstration am Newski.

Die Zahl der Streikenden überstieg nach ihren Beobachtungen und groben Schätzungen sogar die Zahl der Streikenden am 14. Februar. All dies gab den Bolschewiki am Tag des 14. Februar, als Vorsicht im Verhalten der Massen zu spüren war, sozusagen eine vollständige Rache, es gab nur wenige Demonstrationen.

Am nächsten Morgen um 7 Uhr zogen die Reihen der Arbeiter wieder bis vor die Tore ihrer Betriebe.

Ihre Stimmung war die kämpferischste. Die meisten entschieden sich, nicht zu arbeiten. Am 24. Februar streikten 75.000 Menschen. Die Redner, darunter viele Bolschewiki, forderten die Arbeiter auf, sofort auf die Straße zu gehen. Revolutionslieder waren überall zu hören. Stellenweise wehten rote Fahnen. Straßenbahnen hielten wieder an. Die ganze Straße war voller Kolonnen von Demonstranten, die sich auf die Liteiny-Brücke zubewegten. Die Polizei und die Kosaken griffen wiederholt die Arbeiter an den Zugängen zur Brücke an.

Es gelang ihnen, die Bewegung der Demonstranten vorübergehend zu unterbrechen. Die Arbeiter trennten sich, um die Reiter durchzulassen. Aber sobald sie losfuhren, gingen die Arbeiter wieder vorwärts. Sie durchbrachen wiederholt die Liteiny- (Aleksandrovsky-) Brücke zum linken Ufer der Newa. Die kämpferische und freudige Stimmung der Arbeiter an diesem Tag verstärkte sich noch mehr. Die Polizeichefs beider Bezirke von Wyborg meldeten sich wiederholt beim Bürgermeister A.

P. Balku, dass sie die Bewegung alleine nicht bewältigen können.

Demonstrationen und Kundgebungen hörten nicht auf. Am Abend des 25. Februar sandte Nikolaus II. vom Hauptquartier, der sich in Mogilev befand, ein Telegramm an den Kommandeur des Petrograder Militärbezirks S. S. Chabalov mit der kategorischen Forderung, die Unruhen zu beenden.

Versuche der Behörden, die Truppen einzusetzen, zeigten keine positive Wirkung, die Soldaten weigerten sich, auf die Menschen zu schießen. Am 26. Februar wurden jedoch mehr als 150 Menschen von Beamten und Polizisten getötet. Als Reaktion darauf eröffneten die Wachen des Pawlowsky-Regiments, die die Arbeiter unterstützten, das Feuer auf die Polizei.

Der Vorsitzende der Duma M. V. Rodzianko warnte Nikolaus II., Die Regierung sei gelähmt und "Anarchie in der Hauptstadt". Um die Entwicklung der Revolution zu verhindern, bestand er auf der sofortigen Bildung einer neuen Regierung, an deren Spitze ein Staatsmann steht, der das Vertrauen der Gesellschaft genießt.

Der König lehnte seinen Vorschlag jedoch ab. Außerdem. Der Ministerrat beschloss, die Sitzungen der Duma auszusetzen und sie für die Feiertage aufzulösen. Der Moment für eine friedliche, evolutionäre Umwandlung des Landes in eine konstitutionelle Monarchie war verloren. Nikolaus II. schickte Truppen aus dem Hauptquartier, um die Revolution zu unterdrücken, aber eine kleine Abteilung von General N.

I. Ivanov wurde in der Nähe von Gatchina von rebellischen Eisenbahnarbeitern und Soldaten festgenommen und durfte die Hauptstadt nicht betreten.

Am 27. Februar markierte der Massenüberlauf von Soldaten auf die Seite der Arbeiter, ihre Eroberung des Arsenals und der Peter-und-Paul-Festung den Sieg der Revolution. Die Verhaftungen zaristischer Minister und die Bildung neuer Behörden begannen.

Am selben Tag wurden in Fabriken und Militäreinheiten, basierend auf den Erfahrungen von 1905, als die ersten Organe der politischen Macht der Arbeiter entstanden, Wahlen für den Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten abgehalten.

Ein Exekutivkomitee wurde gewählt, um seine Aktivitäten zu leiten. Vorsitzender wurde der Menschewik N. S. Tschkheidse, sein Stellvertreter der Sozialrevolutionär A. F. Kerenski. Das Exekutivkomitee übernahm die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.

Am 27. Februar wurde bei einem Treffen der Führer der Duma-Fraktionen beschlossen, einen Provisorischen Ausschuss der Staatsduma unter der Leitung von M.

W. Rodsjanko. Die Aufgabe des Komitees war die "Wiederherstellung des Staates und der öffentlichen Ordnung", die Bildung einer neuen Regierung.

Das Provisorische Komitee übernahm die Kontrolle über alle Ministerien. Am 28. Februar verließ Nikolaus II. das Hauptquartier in Richtung Zarskoje Selo, wurde aber unterwegs von revolutionären Truppen festgenommen.

Er musste sich nach Pskow wenden, zum Hauptquartier der Nordfront. Nach Beratungen mit den Kommandanten der Fronten war er überzeugt, dass es keine Kräfte gab, um die Revolution zu unterdrücken.

Am 1. März erließ der Petrograder Sowjet den „Befehl Nr. 1“ über die Demokratisierung der Armee. Soldaten wurden den Offizieren in Bürgerrechten gleichgestellt, grobe Behandlung der unteren Ränge wurde verboten und traditionelle Formen der Armeeunterordnung wurden abgeschafft.

Soldatenkomitees wurden legalisiert. Die Kommandantenwahl wurde eingeführt. Die Armee durfte politische Aktivitäten durchführen. Die Petrograder Garnison war dem Sowjet unterstellt und hatte nur seine Befehle auszuführen.

Am 2. März unterzeichnete Nikolaus das Manifest zur Abdankung für sich und seinen Sohn Alexei zugunsten seines Bruders, Großherzog Michail Alexandrowitsch. Als jedoch die Duma-Abgeordneten A. I. Gutschkow und V. V. Shulgin den Text des Manifests nach Petrograd brachten, wurde klar, dass das Volk keine Monarchie wollte.

Am 3. März verzichtete Michail auf den Thron und erklärte, dass die Konstituierende Versammlung über das Schicksal des politischen Systems in Russland entscheiden solle. Die 300-jährige Herrschaft der Romanow-Dynastie endete. Die Autokratie in Russland fiel endgültig. Dies war das Hauptergebnis der Revolution.

Ergebnisse der Februarrevolution

Die Februarrevolution war nicht so schnell, wie die Leute es gerne darstellen. Natürlich war sie im Vergleich zur Französischen Revolution flüchtig und fast unblutig.

Aber es wurde einfach nie erwähnt, dass der Zar bis zum Ende der Revolution die Chance hatte, die Autokratie auf die gleiche Weise wie 1905 zu retten - indem er eine Art Verfassung herausgab.

Aber dazu kam es nicht. Was ist das – politische Farbenblindheit oder Desinteresse an allem, was passiert? Und doch endete die Februarrevolution, die zum Sturz der Autokratie führte.

Die Völker Russlands erhoben sich jedoch, um nicht nur und nicht so sehr zu kämpfen, um die Romanow-Dynastie vom Thron zu stürzen. Der Sturz der Autokratie allein hat die drängenden Probleme des Landes nicht beseitigt.

Der Februar 1917 beendete den revolutionären Prozess nicht, sondern begann seine neue Phase. Nach der Februarrevolution erhielten die Arbeiter eine Lohnerhöhung, die aber bis zum Sommer von der Inflation aufgezehrt wurde.

Der Mangel an Löhnen, Wohnungen, Lebensmitteln und Grundbedürfnissen führte dazu, dass die Menschen von den Ergebnissen der Februarrevolution enttäuscht waren. Die Regierung setzte den unpopulären Krieg fort, Tausende Menschen starben in den Schützengräben.

Es gab ein wachsendes Misstrauen gegenüber der Provisorischen Regierung, was zu Massendemonstrationen auf der Straße führte. Februar bis Juli 1917 Die provisorische Regierung überlebte drei mächtige politische Krisen, die sie zu stürzen drohten.

Der Februar war eine Volksrevolution

Die Februarrevolution von 1917 wird in Russland immer noch als bürgerlich-demokratische Revolution bezeichnet. Es ist die zweite Revolution in Folge (die erste fand 1905 statt, die dritte im Oktober 1917).

Mit der Februarrevolution begann in Russland ein großer Aufruhr, in dessen Verlauf nicht nur die Romanow-Dynastie fiel und das Imperium aufhörte, eine Monarchie zu sein, sondern auch das gesamte bürgerlich-kapitalistische System, wodurch die Elite in Russland vollständig ersetzt wurde

Ursachen der Februarrevolution

• Die unglückliche Teilnahme Russlands am Ersten Weltkrieg, begleitet von Niederlagen an den Fronten, der Desorganisation des Lebens im Rücken
• Die Unfähigkeit von Kaiser Nikolaus II., Russland zu regieren, was zu erfolglosen Ernennungen von Ministern und Militärführern degenerierte
• Korruption auf allen Regierungsebenen
• Wirtschaftliche Schwierigkeiten
• Ideologische Zersetzung der Massen, die aufgehört haben, an den König, die Kirche und die örtlichen Führer zu glauben
• Unzufriedenheit mit der Politik des Zaren bei Vertretern des Großbürgertums und sogar seiner engsten Verwandten

„... Wir leben seit einigen Tagen auf einem Vulkan ... In Petrograd gab es kein Brot - der Transport war aufgrund ungewöhnlicher Schneefälle, Fröste und vor allem natürlich wegen der Spannungen sehr ungeordnet Krieg ... Es gab Straßenunruhen ... Aber es war natürlich nicht im Brot ... Das war der letzte Strohhalm ... Tatsache war, dass es in dieser ganzen riesigen Stadt unmöglich war, mehrere hundert Menschen zu finden, die mit dem sympathisieren würden Behörden ... Und nicht einmal das ... Tatsache ist, dass die Behörden nicht mit sich selbst sympathisierten ... Es gab keinen , tatsächlich keinen einzigen Minister, der an sich und an das glauben würde, was er tut ... Die Klasse der ehemaligen Herrscher kam zu nichts .. "
(Du.

Schulgin „Tage“)

Der Verlauf der Februarrevolution

• 21. Februar - Brotaufstände in Petrograd. Menschenmassen zerstörten Bäckereien
• 23. Februar - Beginn des Generalstreiks der Arbeiter von Petrograd. Massendemonstrationen mit den Parolen "Nieder mit dem Krieg!", "Nieder mit der Autokratie!", "Brot!"
• 24. Februar - Mehr als 200.000 Arbeiter von 214 Unternehmen, Studenten traten in den Streik
• 25. Februar - Bereits 305.000 Menschen streikten, 421 Fabriken standen.

  Angestellte und Handwerker schlossen sich den Arbeitern an. Die Truppen weigerten sich, die Demonstranten zu zerstreuen

• 26. Februar - Fortsetzung der Unruhen. Zersetzung in den Truppen. Die Unfähigkeit der Polizei, die Ruhe wiederherzustellen. Nikolaus II
  verschob den Beginn der Sitzungen der Staatsduma vom 26. Februar auf den 1. April, der als Auflösung empfunden wurde
• 27. Februar - bewaffneter Aufstand. Die Reservebataillone von Volynsky, Litauer, Preobraschenski weigerten sich, den Kommandanten zu gehorchen und schlossen sich dem Volk an.

  Am Nachmittag empörten sich das Semyonovsky-Regiment, das Izmailovsky-Regiment und die Reserve-Panzerdivision. Das Arsenal Kronverk, das Arsenal, das Hauptpostamt, das Telegraphenamt, Bahnhöfe und Brücken wurden besetzt.

  Die Staatsduma
  ernannte ein Provisorisches Komitee, "um die Ordnung in St. Petersburg wiederherzustellen und mit Institutionen und Personen zu kommunizieren".

• Am 28. Februar, nachts, gab das Provisorische Komitee bekannt, dass es die Macht in seine eigenen Hände nehmen würde.
• Am 28. Februar empörten sich das 180. Infanterieregiment, das finnische Regiment, Matrosen der 2. baltischen Marinemannschaft und der Kreuzer Aurora.

  Die Aufständischen besetzten alle Bahnhöfe Petrograds

• 1. März - Kronstadt und Moskau empörten sich, die Mitarbeiter des Zaren boten ihm entweder die Einführung loyaler Armeeeinheiten in Petrograd oder die Schaffung sogenannter "verantwortlicher Ministerien" an - einer der Duma unterstellten Regierung, was bedeutete, den Kaiser in einen zu verwandeln "Englische Königin".
• 2. März, nachts - Nikolaus II. Unterzeichnete ein Manifest über die Gewährung eines verantwortungsvollen Ministeriums, aber es war zu spät.

  Die Öffentlichkeit forderte Verzicht.

"Der Stabschef des Obersten Oberbefehlshabers", General Alekseev, forderte per Telegramm alle Oberbefehlshaber der Fronten auf. Diese Telegramme baten die Oberbefehlshaber um ihre Meinung darüber, ob unter den gegebenen Umständen eine Abdankung des Kaisers vom Thron zugunsten seines Sohnes wünschenswert sei.

Am 2. März um ein Uhr nachmittags waren alle Antworten der Oberbefehlshaber eingegangen und in den Händen von General Ruzsky konzentriert. Diese Antworten waren:
1) Von Großherzog Nikolai Nikolaevich - Oberbefehlshaber der Kaukasischen Front.
2) Von General Sacharow - dem eigentlichen Oberbefehlshaber der rumänischen Front (der König von Rumänien war eigentlich Oberbefehlshaber und Sacharow war sein Stabschef).
3) Von General Brusilov - Oberbefehlshaber der Südwestfront.
4) Von General Evert - Oberbefehlshaber der Westfront.
5) Von Ruzsky selbst - dem Oberbefehlshaber der Nordfront.

Alle fünf Oberbefehlshaber der Fronten und General Alekseev (General Alekseev war der Stabschef des Souveräns) sprachen sich für die Abdankung des Souveränen Kaisers vom Thron aus. (Vas. Schulgin „Tage“)

• Am 2. März gegen 15 Uhr beschloss Zar Nikolaus II., zugunsten seines Erben Zarewitsch Alexei unter der Regentschaft des jüngeren Bruders von Großherzog Michail Alexandrowitsch abzudanken.

  Im Laufe des Tages beschloss der König, auch für den Erben abzudanken.

• 4. März – Das Manifest zur Abdankung von Nikolaus II. und das Manifest zur Abdankung von Michail Alexandrowitsch wurden in den Zeitungen veröffentlicht.

„Der Mann ist zu uns geeilt – Darlings!“, rief er und griff nach meiner Hand – Gehört? Es gibt keinen König! Nur Russland blieb.
Er küsste alle herzlich und rannte weiter, schluchzte und murmelte etwas ... Es war bereits ein Uhr morgens, als Efremov normalerweise fest schlief.
Plötzlich, zu dieser ungünstigen Stunde, ertönte ein dröhnender und kurzer Schlag der Domglocke.

Dann der zweite Schlag, der dritte.
Die Schläge wurden häufiger, ein dichtes Geläute schwebte bereits über der Stadt, und bald schlossen sich die Glocken aller umliegenden Kirchen an.
In allen Häusern wurden Lichter angezündet. Die Straßen waren voller Menschen. Türen in vielen Häusern standen weit offen. Fremde, weinend, umarmten sich. Von der Seite des Bahnhofs erklang der feierliche und jubelnde Schrei der Lokomotiven (K.

Paustowski „Unruhige Jugend“)

Ergebnisse der Februarrevolution 1917

• Die Todesstrafe wurde abgeschafft
• Gewährte politische Freiheiten
• Abgeschafft "Pale of Settlement"
• Beginn der Gewerkschaftsbewegung
• Amnestie für politische Gefangene

Russland ist zum demokratischsten Land der Welt geworden

• Die Wirtschaftskrise ist nicht gestoppt
• Die Teilnahme am Krieg ging weiter
• Dauerhafte Regierungskrise
• Der Zusammenbruch des Reiches entlang nationaler Grenzen begann
• Die Bauernfrage blieb ungelöst

Russland forderte eine entschlossene Regierung und sie kam in Form der Bolschewiki

Was ist Liberalismus?
Wo ist das Filibuster-Meer?
Was ist der Völkerbund?

Das Wesen der Revolution: bürgerlich-demokratisch.

Ziele: der Sturz der Autokratie, die Beseitigung des Großgrundbesitzes, des Ständewesens, der Ungleichheit der Nationen, die Errichtung einer demokratischen Republik, die Bereitstellung verschiedener demokratischer Freiheiten und die Erleichterung der Position der Werktätigen.

Ursachen der Revolution: die extreme Verschärfung aller Widersprüche der russischen Gesellschaft, verschärft durch den Krieg, den wirtschaftlichen Ruin und die Lebensmittelkrise.

Antriebskräfte: die Arbeiterklasse, die Bauernschaft, die liberale Bourgeoisie, die demokratischen Schichten der Bevölkerung, die Intelligenz, Studenten, Angestellte, Vertreter der unterdrückten Völker, die Armee.

Verlauf der Ereignisse: Februar: Streiks und Demonstrationen der Petrograder Arbeiter, verursacht durch Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage, Ernährungsschwierigkeiten, Krieg.

14. Februar – Eröffnung der Sitzung der Staatsduma. Rodsjanko und Miljukow sind in ihrer Kritik an der Autokratie zurückhaltend.

Progressive und Menschewiki erzwingen die Konfrontation mit der Regierung. Ergebnis: Es wird die Schlussfolgerung gezogen, dass die Regierung gewechselt werden muss. 20.-21. Februar - Der Kaiser zögert, bespricht die Frage der Verantwortung des Ministeriums, trifft sich in der Duma, geht aber unerwartet zum Hauptquartier.

23. Februar - spontane revolutionäre Explosion - der Beginn der Revolution. 24.-25. Februar - Streiks entwickeln sich zu einem Generalstreik. Truppen halten sich neutral. Es gibt keinen Schießbefehl. 02.26 — Scharmützel mit der Polizei eskalieren zu Kämpfen mit der Truppe. 27.2. - Der Generalstreik verwandelt sich in einen bewaffneten Aufstand. Der Übergang der Truppen an die Seite der Rebellen begann.

Die Rebellen besetzen die wichtigsten strategischen Punkte der Stadt und Regierungsgebäude. Am selben Tag unterbricht der Zar die Sitzung der Duma. Die Rebellen kommen zum Taurischen Palast. Die Autorität der Duma im Volk war hoch. Die Duma entpuppte sich als Zentrum der Revolution.

Die Abgeordneten der Duma bilden ein provisorisches Komitee der Staatsduma, und die Arbeiter und Soldaten bilden den Petrograder Sowjet. 28. Februar - Minister und hochrangige Beamte werden verhaftet. Rodzianko willigt ein, die Macht in die Hände des Provisorischen Ausschusses der Duma zu übernehmen. Der bewaffnete Aufstand hat gewonnen. 2.03 - Abdankung von Nikolaus II. vom Thron 3.03 - Großherzog Michail Alexandrowitsch dankt vom Thron ab.

Tatsächlich wird im Land ein republikanisches System errichtet. März: Die Revolution siegt im ganzen Land.

Die Ergebnisse der Februarrevolution: der Sturz der Autokratie, der Beginn der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Reformen, die Bildung einer Doppelmacht, die Verschärfung der Probleme in Russland.

Sie löste nicht die wirtschaftlichen, politischen und Klassengegensätze im Land, aber sie war die Voraussetzung für die Februarrevolution von 1917. Die Teilnahme des zaristischen Russlands am Ersten Weltkrieg zeigte die Unfähigkeit seiner Wirtschaft, militärische Aufgaben zu erfüllen. Viele Fabriken stellten ihre Arbeit ein, die Armee spürte den Mangel an Ausrüstung, Waffen und Lebensmitteln. Das Verkehrssystem des Landes ist absolut nicht an die militärische Situation angepasst, die Landwirtschaft hat an Boden verloren. Wirtschaftliche Schwierigkeiten haben die Auslandsverschuldung Russlands in enorme Ausmaße getrieben.

In der Absicht, den größtmöglichen Nutzen aus dem Krieg zu ziehen, begann die russische Bourgeoisie, Gewerkschaften und Komitees zu Fragen von Rohstoffen, Brennstoffen, Lebensmitteln usw. zu gründen.

Getreu dem Prinzip des proletarischen Internationalismus enthüllte die Partei der Bolschewiki den imperialistischen Charakter des Krieges, der im Interesse der Ausbeuterklassen geführt wurde, seinen räuberischen, räuberischen Charakter. Die Partei versuchte, die Unzufriedenheit der Massen in die Bahn eines revolutionären Kampfes für den Zusammenbruch der Autokratie zu lenken.

Im August 1915 wurde der "Progressive Block" gebildet, der Nikolaus II. zur Abdankung zugunsten seines Bruders Michail zwingen wollte. So hoffte die oppositionelle Bourgeoisie, die Revolution zu verhindern und gleichzeitig die Monarchie zu bewahren. Aber ein solches Schema sicherte keine bürgerlich-demokratischen Transformationen im Land.

Gründe für die Februarrevolution 1917 waren Antikriegsstimmungen, die Not der Arbeiter und Bauern, politische Rechtlosigkeit, der Autoritätsverlust der autokratischen Regierung und deren Reformunfähigkeit.

Die treibende Kraft im Kampf war die Arbeiterklasse, angeführt von der revolutionären Bolschewistischen Partei. Die Verbündeten der Arbeiter waren die Bauern, die die Umverteilung des Landes forderten. Die Bolschewiki erklärten den Soldaten die Ziele und Zielsetzungen des Kampfes.

Die Hauptereignisse der Februarrevolution vollzogen sich schnell. Mehrere Tage lang gab es in Petrograd, Moskau und anderen Städten eine Streikwelle mit den Parolen „Nieder mit der zaristischen Regierung!“, „Nieder mit dem Krieg!“. Am 25. Februar wurde der politische Streik allgemein. Hinrichtungen, Verhaftungen konnten den revolutionären Ansturm der Massen nicht stoppen. Regierungstruppen wurden in Alarmbereitschaft versetzt, die Stadt Petrograd in ein Militärlager verwandelt.

Der 26. Februar 1917 war der Beginn der Februarrevolution. Am 27. Februar traten die Soldaten der Regimenter Pavlovsky, Preobraschensky und Volynsky an die Seite der Arbeiter. Damit war der Ausgang des Kampfes entschieden: Am 28. Februar wurde die Regierung gestürzt.

Die herausragende Bedeutung der Februarrevolution liegt darin, dass sie die erste Volksrevolution in der Geschichte der Ära des Imperialismus war, die mit einem Sieg endete.

Während der Februarrevolution 1917 dankte Zar Nikolaus II. ab.

In Russland entstand eine Doppelherrschaft, die eine Art Folge der Februarrevolution von 1917 war. Einerseits der Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten als Organ der Volksmacht, andererseits die Provisorische Regierung als Organ der Diktatur der Bourgeoisie, angeführt von Fürst G. E. Lemberg. Organisatorisch war die Bourgeoisie bereiter für die Macht, konnte aber keine Autokratie errichten.

Die provisorische Regierung verfolgte eine volksfeindliche, imperialistische Politik: Die Bodenfrage wurde nicht gelöst, Fabriken blieben in den Händen der Bourgeoisie, Landwirtschaft und Industrie waren in großer Not, und es gab nicht genug Treibstoff für den Schienenverkehr. Die Diktatur der Bourgeoisie vertiefte nur die wirtschaftlichen und politischen Probleme.

Russland erlebte nach der Februarrevolution eine akute politische Krise. Daher war die Notwendigkeit reif, die bürgerlich-demokratische Revolution zu einer sozialistischen zu entwickeln, die das Proletariat an die Macht bringen sollte.

Eine der Folgen der Februarrevolution ist die Oktoberrevolution unter dem Motto „Alle Macht den Sowjets!“.

Soldatendemonstration in Petrograd. 23. Februar 1917 (Foto: RIA Nowosti)

In Petrograd begann ein Generalstreik, an dem sich etwa 215.000 Arbeiter beteiligten. Die spontane Bewegung erfasst die ganze Stadt, Studenten schließen sich ihr an. Die Polizei sei nicht in der Lage, "die Bewegung und die Ansammlung von Menschen zu stoppen". Die Stadtbehörden setzen Kräfte ein, um den Schutz von Regierungsgebäuden, Postämtern, Telegrafen und Brücken zu verstärken. Massenkundgebungen dauern den ganzen Tag an.

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II.„Um 10 ½ ging ich zum Bericht, der um 12 Uhr endete. Vor dem Frühstück brachten sie mir im Namen des belgischen Königs ein Militärkreuz. Das Wetter war schlecht - ein Schneesturm. Ich machte einen kleinen Spaziergang im Garten. Ich habe gelesen und geschrieben. Gestern bekamen Olga und Alexei Masern, und heute folgte Tatyana (die Kinder des Zaren. - RBC).

Die Armee und die Polizei errichteten am Morgen Außenposten auf allen wichtigen Brücken, aber Massen von Demonstranten zogen direkt auf dem Eis der Newa in das Zentrum von Petrograd. Die Zahl der Streikenden überstieg 300.000 Menschen. Auf dem Newski-Prospekt fanden Massenkundgebungen statt, zu den Forderungen nach Brot gesellten sich Aufrufe zum Sturz des Zaren und der Regierung.

Es kam weiterhin zu Zusammenstößen zwischen den Demonstranten und der Polizei, die mehrmals das Feuer auf die Menge eröffnen musste. Am Abend wurden die Unruhen in der Hauptstadt Nikolaus II. Gemeldet, der die Stadtbehörden aufforderte, sie endgültig zu stoppen. In der Nacht nahm die Polizei Dutzende Menschen fest.

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II."Ich stand spät auf. Der Bericht dauerte anderthalb Stunden. Um 2½ fuhr ich ins Kloster und verehrte die Ikone der Gottesmutter. Machte einen Spaziergang entlang der Autobahn nach Orsha. Um 6 Uhr ging ich zur Mahnwache. Ich war den ganzen Abend beschäftigt."

Demonstration im Petrograder Arsenal. 25. Februar 1917 (Foto: RIA Nowosti)

Trotz der eingezogenen Brücken sammelten sich die Demonstranten weiterhin im Zentrum von Petrograd. Die Auseinandersetzungen mit Armee und Polizei wurden immer gewalttätiger, die Menschenmassen konnten erst durch Feuereröffnung zerstreut werden, die Zahl der Todesopfer ging bereits in die Hunderte. In einigen Gebieten brachen Pogrome aus. Der Vorsitzende der Staatsduma, Michail Rodzianko, schickte ein Telegramm an den Zaren, in dem er das Geschehen in der Stadt als Anarchie bezeichnete, von ihm jedoch keine Antwort erhielt.

Später kündigte der Vorsitzende des Ministerrates, Nikolai Golitsyn, die Aussetzung der Arbeit beider Kammern des Parlaments – Staatsrat und Staatsduma – bis April an. Rodzianko sandte ein weiteres Telegramm an den Zaren, in dem er die sofortige Aufhebung des Dekrets und die Bildung einer neuen Regierung forderte, erhielt aber ebenfalls keine Antwort.

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II."Um 10 Uhr. ging zum Abendessen. Der Bericht endete pünktlich. Viele Leute hatten Frühstück und alle Bargeldausländer. Ich schrieb an Alix (Kaiserin Alexandra Feodorovna. - RBC) und fuhr die Bobruisk-Autobahn entlang zur Kapelle, wo ich spazieren ging. Das Wetter war klar und frostig. Nach dem Tee las und empfing ich Senator Tregubov bis zum Abendessen. Abends spielte ich Domino.

Das Ausbildungsteam des Reservebataillons der Leibgarde des Volyn-Infanterie-Regiments meuterte - die Soldaten töteten ihren Kommandanten und befreiten die Verhafteten aus dem Wachhaus, während sie sich mehreren benachbarten Einheiten anschlossen. Bewaffnete Soldaten schlossen sich den streikenden Arbeitern an, woraufhin sie einige der Waffen aus den Werkstätten der Waffenfabrik beschlagnahmten. In der Hauptstadt begann ein bewaffneter Aufstand.

Den Rebellen gelang es, bis zum Bahnhof Finnland zu gelangen, auf dessen Platz zahlreiche neue Kundgebungen begannen. Mehrere Zehntausend Soldaten schlossen sich der Menge der Demonstranten an, die Gesamtzahl der Demonstranten überstieg 400.000 Menschen (bei einer Bevölkerung von Petrograd von 2,3 Millionen Menschen). In der ganzen Stadt wurden Gefängnisse befreit, darunter Kresty, aus dem mehrere Menschewiki entlassen wurden, die erklärten, die Hauptaufgabe der Rebellen sei es, die Arbeit der Staatsduma wiederherzustellen.

Die rebellischen Soldaten des Wolynski-Regiments gehen mit Bannern zum Taurischen Palast. 27. Februar 1917 (Foto: RIA Nowosti)

Am Nachmittag versammelten sich die Demonstranten vor dem Taurida-Palast, wo die Staatsduma tagte. Die Abgeordneten beschlossen, sich formell dem Auflösungsbeschluss zu unterwerfen, setzten ihre Arbeit jedoch unter dem Deckmantel eines „privaten Treffens“ fort. Infolgedessen wurde ein neues Machtorgan gebildet - das Provisorische Komitee, das tatsächlich zum Zentrum der Protestbewegung wurde. Parallel dazu schufen Vertreter der linken Parteien ein alternatives Leitungsgremium – das Provisorische Exekutivkomitee der Petrosowjets.

Gegen Abend versammelte sich die Regierung zu ihrer letzten Sitzung und schickte ein Telegramm an Nikolaus II., in dem sie erklärte, der entstandenen Situation nicht mehr gewachsen zu sein, sich aufzulösen und eine Person allgemeinen Vertrauens zum Vorsitzenden zu ernennen . Der Zar befahl die Entsendung von Truppen nach Petrograd und weigerte sich, den Rücktritt der Regierung anzunehmen, die sich zerstreute, ohne die Antwort des Monarchen abzuwarten. Nikolaus II. beschloss, persönlich in die Hauptstadt zu kommen, während das Provisorische Komitee der Staatsduma ankündigte, dass er die Macht in der Stadt in seine eigenen Hände nehmen würde.

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II.„Vor einigen Tagen sind in Petrograd Unruhen ausgebrochen; Leider begannen die Truppen, sich an ihnen zu beteiligen. Es ist ein ekelhaftes Gefühl, so weit weg zu sein und bruchstückhaft schlechte Nachrichten zu erhalten! War nicht lange am Bericht. Am Nachmittag machte ich einen Spaziergang entlang der Autobahn nach Orsha. Das Wetter war sonnig. Nach dem Abendessen beschloss ich, so schnell wie möglich nach Zarskoje Selo zu fahren, und um ein Uhr morgens stieg ich in den Zug.

Die Stadtbehörden teilen Nikolaus II. mit, dass fast alle Militärs, die sich in der Stadt aufhielten, auf die Seite der Demonstranten übergingen. Tagsüber eroberten bewaffnete Arbeiter und Soldaten die Peter-und-Paul-Festung und verfügten über ihre gesamte Artillerie. Die Revolutionäre zwangen den Leiter des Petrograder Militärbezirks, Generalleutnant Chabalow, die Admiralität zu verlassen. Er kam den Anweisungen nach und zog die Reste der ihm treu ergebenen Truppen in den Winterpalast ab, der ebenfalls bald von den Rebellen besetzt wurde.

Am Morgen desselben Tages wurde der ehemalige Innenminister Alexander Protopopov im Taurischen Palast festgenommen. Die Rebellen übernahmen tatsächlich die Kontrolle über die Situation in der Stadt. In der Hauptstadt gab es fast keine Streitkräfte mehr, die bereit waren, die Befehle des Königs auszuführen.

Nikolaus II (Foto: RIA Nowosti)

In der Zwischenzeit verließ Nikolaus II. Mogilev früh am Morgen nach Zarskoje Selo, wo sich Kaiserin Alexandra Feodorovna zu dieser Zeit befand. In Orscha erhielt er ein Telegramm von Mitgliedern des Provisorischen Komitees, die ihn über die kritische Situation in der Hauptstadt informierten, die die Massen zur Verzweiflung trieb und die Truppen zwang, sich ihnen anzuschließen. Der Zar wurde gebeten, "die Innenpolitik entschlossen zu ändern" und die Zusammensetzung des neuen Ministerkabinetts zu genehmigen.

Zu diesem Zeitpunkt war es dem Provisorischen Komitee gelungen, eine Botschaft im ganzen Land auszusenden, dass es die volle Kontrolle über das gesamte Eisenbahnnetz im Reich übernahm. Der Leiter des zaristischen Militärhauptquartiers, General Mikhail Alekseev, der diese Kontrolle ursprünglich übernehmen sollte, gab seine Entscheidung auf. Außerdem änderte er die Rhetorik in seinen Botschaften an andere Oberbefehlshaber und entfernte sich von der Beschreibung des Chaos und der Anarchie in der Hauptstadt. In seiner Botschaft an General Nikolai Iwanow, der vom Zaren mit versammelten Einheiten zur Unterdrückung des Aufstands in Petrograd entsandt wurde, sagte er, dass es dem Provisorischen Komitee gelungen sei, die Lage in der Hauptstadt unter Kontrolle zu bringen. Nachdem Iwanow den Brief erhalten hatte, beschloss er, keine Truppen in die Stadt zu schicken, bis die Situation völlig klar war.

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II.„Ich bin um 3 Uhr ins Bett gegangen, weil Ich habe lange mit N. I. Ivanov gesprochen, den ich mit Truppen nach Petrograd schicke, um die Ordnung wiederherzustellen. Bis 10 Uhr geschlafen. Wir verließen Mogilev um 5 Uhr. Morgen. Das Wetter war frostig und sonnig. Am Nachmittag passierten wir Wjasma, Rschew und Lichoslawl - um 9 Uhr.

Der Zug von Nikolaus II. Hat es nie geschafft, Zarskoje Selo zu erreichen - in der Gegend von Malaya Vishera wurde dem Zaren mitgeteilt, dass die benachbarten Bahnhöfe in den Händen der Rebellen waren. Der Kaiser drehte den Zug um und fuhr nach Pskow, wo sich das Hauptquartier der Nordfront befand. Die neuen Behörden versuchten mehrmals erfolglos, Nikolais Zug zu blockieren, um ihn am Wiedereintritt in die Armee zu hindern.

Trotzdem gelang es dem Zaren, nach Pskow zu gelangen, wo er ein Telegramm von Alekseev erhielt. Er informierte Nikolai über die in Moskau begonnenen Unruhen, forderte ihn jedoch dringend auf, eine gewaltsame Lösung des Problems zu vermeiden und so bald wie möglich „eine Person, der Russland vertrauen würde, an die Spitze der Regierung zu stellen und ihn anzuweisen, eine zu bilden Kabinett." Ruzsky, Oberbefehlshaber der Nordfront, machte in einem persönlichen Gespräch mit dem Zaren ähnliche Vorschläge.

Nikolai weigerte sich bis zuletzt, eine der Duma verantwortliche Regierung zu bilden, wollte kein konstitutioneller Monarch werden und für Entscheidungen verantwortlich sein, die er nicht beeinflussen konnte. Gegen Ende des Tages traf jedoch ein weiteres Telegramm von Alekseev ein, das den Entwurf eines vorgeschlagenen Manifests für die Bildung einer verantwortungsbewussten Regierung enthielt. Nachdem Nikolai die Unterstützung seines eigenen Stabschefs verloren hat, sendet er ein Telegramm an General Ivanov und bittet ihn, die bewaffnete Niederschlagung des Aufstands einzustellen und den Vormarsch der Truppen nach Petrograd zu stoppen.

Nicholas II (rechts im Vordergrund) und Mikhail Alekseev (links im Vordergrund). 1915 (Foto: RIA Nowosti)

Inzwischen hatten in der Hauptstadt das Provisorische Komitee und das Exekutivkomitee des Petrograder Sowjets bereits damit begonnen, die Zusammensetzung der neuen Regierung zu erörtern. Die Parteien einigten sich darauf, dass eine Provisorische Regierung gebildet werden sollte, die eine politische Amnestie verkünden, der Bevölkerung grundlegende Freiheiten garantieren und mit den Vorbereitungen für die Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung beginnen würde, die bestimmen würde, wie das neue Russland leben würde.

In derselben Nacht erließ der Petrograder Sowjet ohne Zustimmung seinen „Befehl Nr. 1“, in dem er die in der Hauptstadt stationierte Armee unterwarf und die gesamte Führung in den Militäreinheiten den Soldatenkomitees übertrug, wodurch die Offiziere entmachtet wurden . Es entstand eine Doppelmacht: De jure lag die Macht in den Händen des Provisorischen Komitees, aber de facto wurde in Petrograd der Rat der Arbeiter- und Soldatendeputierten das wichtigste Entscheidungsgremium.

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II.„Nachts kehrten wir mit M. Vishera um, weil Es stellte sich heraus, dass Luban und Tosno von den Rebellen besetzt waren. Wir fuhren nach Valdai, Dno und Pskov, wo wir für die Nacht anhielten. Ich habe Ruzsky gesehen. Er, [Kommandanten] Danilov und Savvich aßen zu Mittag. Auch Gatschina und Luga erwiesen sich als fleißig. Scham und Scham! Es war nicht möglich, Zarskoje zu erreichen. Gedanken und Gefühle sind immer da! Wie schmerzhaft muss es für die arme Alix sein, all diese Ereignisse allein durchzustehen! Hilf uns Herr!

In seinem Telegramm sagte Alekseev, dass „es notwendig ist, die Armee vor dem Zusammenbruch zu retten“, „der Verlust jeder Minute für die Existenz Russlands tödlich sein kann“ und dass „der Krieg nur dann zu einem siegreichen Ende fortgesetzt werden kann, wenn die Anforderungen erfüllt sind für die Abdankung vom Thron sind erfüllt“ zugunsten des Sohnes von Nikolai II. Alle Kommandeure der Fronten forderten den König in ihren Antworten auf, abzudanken, um das Land zu retten.

Am Nachmittag unterzeichnete Nikolaus II. das Abdankungsmanifest. Wenig später kamen Vertreter des Provisorischen Komitees Alexander Guchkov und Vasily Shulgin zu ihm, die den Zaren über die Situation im Land informierten und ihn erneut baten, die Macht unter der Regentschaft von Großherzog Michail Alexandrowitsch an seinen Sohn zu übertragen. Nicholas teilte ihnen mit, dass er bereits zugunsten von Zarewitsch Alexei abgedankt hatte, aber jetzt, um den Kontakt zu ihm nicht zu verlieren, bereit war, zugunsten von Mikhail abzudanken. Gegen Mitternacht wurde das Manifest den Abgeordneten übergeben.

Manifest von Nikolaus II. über die Abdankung

In den Tagen des großen Kampfes mit dem äußeren Feind, der fast drei Jahre lang danach strebte, unser Mutterland zu versklaven, war es dem Herrn Gott ein Vergnügen, Russland eine neue Prüfung zu schicken. Der Ausbruch innerer Volksunruhen droht sich verheerend auf die weitere Führung des hartnäckigen Krieges auszuwirken. Das Schicksal Russlands, die Ehre unserer heldenhaften Armee, das Wohl des Volkes, die ganze Zukunft unseres lieben Vaterlandes verlangen, dass der Krieg um jeden Preis siegreich beendet wird. Der grausame Feind beansprucht seine letzten Kräfte, und die Stunde ist nahe, in der unsere tapfere Armee zusammen mit unseren glorreichen Verbündeten endlich in der Lage sein wird, den Feind zu brechen. In diesen entscheidenden Tagen im Leben Russlands hielten wir es für eine Gewissenspflicht, unserem Volk die enge Einheit und Sammlung aller Kräfte des Volkes für die rasche Erringung des Sieges zu erleichtern, und im Einvernehmen mit der Staatsduma haben wir erkannte es als gut an, den Thron des russischen Staates abzudanken und die oberste Macht niederzulegen. Da wir uns nicht von unserem geliebten Sohn trennen wollen, geben wir unser Erbe an unseren Bruder, Großherzog Michail Alexandrowitsch, weiter und segnen ihn, den Thron des russischen Staates zu besteigen. Wir befehlen unserem Bruder, die Staatsangelegenheiten in völliger und unantastbarer Einheit mit den Volksvertretern in den gesetzgebenden Institutionen auf der Grundlage zu regieren, die sie errichten werden, und legen darauf einen unantastbaren Eid ab. Im Namen unseres innig geliebten Vaterlandes rufen wir alle treuen Söhne des Vaterlandes auf, ihre heilige Pflicht ihm gegenüber durch Gehorsam gegenüber dem Zaren in einem schwierigen Moment nationaler Prüfungen zu erfüllen und ihm zusammen mit Vertretern des Volkes zu helfen, Führen Sie den russischen Staat auf den Weg des Sieges, des Wohlstands und des Ruhms. Möge der Herrgott Russland helfen.

Danach kehrte Nikolai zum Hauptquartier zurück, nachdem er zuvor ein Telegramm an Großherzog Michail geschickt hatte. „Die Ereignisse der letzten Tage haben mich unwiderruflich zu diesem extremen Schritt gezwungen. Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie verärgert habe und keine Zeit hatte, Sie zu warnen. Ich bleibe für immer treuer und hingebungsvoller Bruder. Ich bete inbrünstig zu Gott, dass er Ihnen und Ihrem Mutterland hilft“, schrieb er.

Auch Michael, der keine Zeit hatte, dieses Telegramm seines Bruders entgegenzunehmen, dankte einen Tag später ab. Die russische Autokratie fiel, alle offizielle Macht ging in die Hände der Provisorischen Regierung über.

Der Leitartikel der Zeitung "Morgen Russlands". 2. (15.) März 1917 (Foto: Fotoarchiv von M. Zolotarev)

Aus dem Tagebuch von Nikolaus II.„Am Morgen kam Ruzsky und las sein langes Telefongespräch mit Rodzianko. Ihm zufolge ist die Situation in Petrograd so, dass das Ministerium der Duma jetzt machtlos zu sein scheint, irgendetwas zu tun, weil. die Sozialdemokratische Partei, vertreten durch den Arbeiterausschuss, bekämpft sie. Ich brauche meinen Verzicht. Ruzsky leitete dieses Gespräch an das Hauptquartier und Alekseev an alle Oberbefehlshaber weiter. Es gab Antworten von allen. Unter dem Strich müssen Sie sich für diesen Schritt entscheiden, um Russland zu retten und die Armee an der Front in Frieden zu halten. Ich stimmte zu. Ein Entwurf des Manifests wurde vom Hauptquartier geschickt. Abends trafen Gutschkow und Schulgin aus Petrograd ein, mit denen ich ein Gespräch führte und ihnen ein unterzeichnetes und überarbeitetes Manifest überreichte. Um ein Uhr morgens verließ ich Pskow mit einem schweren Gefühl dessen, was ich erlebt hatte. Um Verrat, Feigheit und Betrug!