Die Berg-Karabach-Republik (NKR) oder Berg-Karabach auf Armenisch Arzach ist der erste der selbsternannten, aber nicht offiziell anerkannten Staaten im postsowjetischen Raum. Es war der Karabach-Konflikt, der bereits 1987-1988 in die aktive Phase eintrat. diente als Auslöser für die Exazerbation interethnische Beziehungen in den Republiken der UdSSR.
Karabach ist das allererste unser"hot spot", nicht Afghanistan und nicht Angola, nicht Beirut und nicht Port Said, wo in der Regel bereits geistig und körperlich vorbereitete Menschen landeten.
In den Bergen des Kleinen Kaukasus wurden gewöhnliche unsere (damaligen) Landsleute Opfer eines schrecklichen Bruderkrieges.
Die proklamierten und tatsächlichen Grenzen des NKR stimmen nicht auf der ganzen Länge überein. 1991 proklamierte der Kongress der Volksabgeordneten aus den armenisch besiedelten Gebieten Karabachs in Stepanakert eine Republik, bestehend aus dem Autonomen Gebiet Berg-Karabach und dem Gebiet Shahumyan der SSR Aserbaidschan. Infolge der Feindseligkeiten in den Jahren 1991-1994. 15% des Territoriums der proklamierten NKR befanden sich unter der Kontrolle Aserbaidschans (die gesamte Region Shahumyan, Teile der Regionen Mardakert und Martuni). Gleichzeitig stehen derzeit fünf Regionen Aserbaidschans (Kelbajar, Lachin, Kubatli, Zangelan, Jebrail) und Teile von zwei weiteren Regionen (Agdam und Fuzuli) unter der Kontrolle der NKR-Verteidigungskräfte, was insgesamt 8 % des Territoriums Aserbaidschans entspricht . Das nominelle (proklamierte) Territorium der Republik Berg-Karabach beträgt 5.000 km 2 , das tatsächliche (unter der Kontrolle von Stepanakert) ist mehr als doppelt so groß - 11,3.000 km 2 .

Berg Zitadelle

Karabach ist eine kulturhistorische Region zwischen den Flüssen Kura und Araks, ihre westliche Grenze wird durch das Zangezur-Gebirge gebildet. Die östlichen, tief liegenden Teile dieser Region wurden Ebenen-Karabach genannt, und der Name Berg-Karabach steckte hinter den erhöhten Teilen der Kämme und Hochländer des Kleinen Kaukasus. Das zerklüftete Gelände, undurchdringliche Flusstäler, Pässe, die für ganzjährige Aktionen unzugänglich sind, ermöglichten es der Bevölkerung dieses Landes, die Überfälle der umliegenden Flachlandbewohner abzuwehren.
Der NKR liegt im südöstlichen Teil des Kleinen Kaukasus. In seinem Norden erstreckt sich der Murovdag-Kamm mit einer maximalen Höhe von 3724 m (Gyamysh). Es trennt die Region Mardakert von der ehemaligen Region Shaumyan, die 1991 in die NKR eingegliedert wurde, aber infolge militärischer Operationen unter die Kontrolle Aserbaidschans fiel. Die westliche Grenze des NKR bildet der Karabach-Kamm, der sich auf eine Höhe von mehr als zwei Kilometern erhebt. Fast das gesamte Gebiet des NKR wird von den Ausläufern dieser beiden Bereiche eingenommen. Flache Gebiete gibt es nur am östlichsten Rand des Territoriums der Republik, wo die trockene Karabach-Ebene beginnt und sich bis zu den Flussbetten der Kura und Araks erstreckt und nichtmetallische Mineralien und Felsen(Marmor, Granit, Asbest, Tuff). Im gebirgigen Teil von Karabach sind Quellen von Mineralwasser verschiedener Zusammensetzung und Herkunft weit verbreitet.
Über den größten Teil des Territoriums des NKR herrscht ein mäßig warmes Klima mit trockenen, für Transkaukasien relativ kühlen Wintern und heißen Sommern. Die Flüsse von Karabach fließen von den höchsten Teilen der Region (den Kämmen von Karabach und Murovdag) in nordöstlicher Richtung in das Kura-Tal oder in südöstlicher Richtung in das Araks-Tal. Die größten Flüsse haben türkische Namen - Terter, Khachinchay, Karkarchay, Kendelanchay, Ishkhanchay (aus dem Türkischen und Aserbaidschanisch Tee- "Fluss"). Die Flüsse fließen in tiefen Schluchten und werden zur Bewässerung und als Stromquelle genutzt. Am Fluss Terter wurde ein großer Sarsang-Stausee gebaut. In der Karabach-Ebene, bereits außerhalb des NKR, werden die Flüsse fast vollständig zur Bewässerung in Anspruch genommen und verschwinden praktisch zwischen den Feldern des rechten Ufers der Kura und des linken Ufers des Araks. Die natürliche Vegetation wurde vielerorts durch Agrarlandschaften (Felder, Obstplantagen, Weinberge, Melonen) ersetzt. Wälder und Almwiesen konnten jedoch in den Bergregionen überleben. Wälder, die von Eichen, Buchen, Hainbuchen und wilden Obstbäumen dominiert werden, nehmen etwa ein Drittel des Territoriums der Republik ein.

Historische Mission - Grenze

Armenische Historiker argumentieren, dass Artsakh (der armenische Name von Berg-Karabach bedeutet „bewaldete Berge“) ein ursprünglich armenisches Territorium ist, das nie zu Aserbaidschan gehörte. Den sehr geografischen Begriff „Aserbaidschan“, der auf den Namen des antiken Königreichs Atropatene zurückgeht, halten sie für künstlich für den nördlich des Flusses Araks gelegenen Raum. Der Name "Aserbaidschan" in Bezug auf die im Transkaukasus gelegenen Gebiete wurde erstmals erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehört. Seit dieser Zeit wurden die historischen Länder des östlichen Transkaukasiens, früher Schirwan, Karabach, Absheron, Mugan, Talysh genannt, zu Aserbaidschan und gaben den Namen der Regionen im Nordosten des Iran.
Gemäß der offiziellen und allgemein anerkannten Geschichte Transkaukasiens war Artsakh Teil des alten armenischen Staates Urartu (VIII-V Jahrhunderte v. Chr.). Nach der Teilung des alten Armeniens zwischen Byzanz und Persien im Jahr 387 ging das Gebiet des östlichen Transkaukasiens (einschließlich Arzach) an Persien über. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts Artsakh wurde von den Arabern erobert, die den Islam mitbrachten (zuvor hatte sich das Christentum des gregorianischen Ritus unter der Bevölkerung der Region verbreitet). In der Mitte des XI Jahrhunderts. Das Gebiet wurde von den Seldschuken besetzt, die ein Jahrhundert später befreit wurden. In den 30er Jahren des 13. Jahrhunderts. Artsakh wurde von den Mongolen erobert; Großer Teil sein Territorium wurde als Karabach bekannt (von den türkischen Wörtern Kara- "Schwarz und Insekt- "Garten") .

Im XVII - der ersten Hälfte des XVIII Jahrhunderts. Karabach wurde zum Schauplatz andauernder Kriege zwischen dem Iran und der Türkei. Aber die Melikdoms (Fürstentümer) von Berg-Karabach behielten lange Zeit eine relative Unabhängigkeit. BEI Mitte des achtzehnten in. Das Khanat Karabach wurde mit Shusha als Hauptstadt gegründet. In den XVII-XVIII Jahrhunderten. Karabach Meliks korrespondierte mit den russischen Autokraten Peter I., Katharina II. und Paul I. 1805 ging das Gebiet des Karabach-Khanats zusammen mit den riesigen Gebieten Osttranskaukasiens "für immer und ewig" an das russische Reich über, das durch gesichert wurde Gulistan (1813) und Turkmanchay (1828) Abkommen zwischen Russland und Persien. Der Frieden von Gulistan wurde auf dem Territorium von Karabach in der Festung Gulistan geschlossen, die noch existiert (in der neutralen Zone, die die bewaffneten Verbände der NKR und Aserbaidschans begrenzt).
Infolge des Zusammenbruchs des Russischen Reiches, im Prozess der Bildung von Nationalstaaten in Transkaukasien, Berg-Karabach in den Jahren 1918-1920. in eine Arena verwandelt brutaler Krieg zwischen dem neu unabhängigen Armenien und Aserbaidschan. Die türkische Armee und aserbaidschanische bewaffnete Formationen brannten in Fortsetzung des türkisch-armenischen Völkermords von 1915 Hunderte armenischer Dörfer in Karabach nieder.
Im März 1920 wurde Shusha geplündert, woraufhin diese Stadt viele Jahrzehnte ohne armenische Gemeinde blieb. Die Altstadt von Shushi blieb bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in einem desolaten und zerstörten Zustand. Im Juni 1921, nach der Errichtung der Sowjetmacht im gesamten Transkaukasus, erklärte Armenien Berg-Karabach zu seinem integralen Bestandteil.
Gleichzeitig weigerte sich die neu gegründete SSR Aserbaidschan, diese Region an die Nachbarrepublik zu übertragen. Die bewaffneten Zusammenstöße zwischen Armeniern und Aserbaidschanern in Karabach dauerten bis 1923, als die aserbaidschanischen Behörden auf Drängen der Moskauer Behörden gezwungen wurden, Teilen der historischen Region Karabach – mit der größten Konzentration der armenischen Bevölkerung – einen Autonomiestatus zu gewähren. Gleichzeitig blieben Zehntausende ethnischer Armenier außerhalb der Autonomie.
1923-1936. Die Autonomie wurde Autonome Region Berg-Karabach und eine gemeinsame Grenze mit Sowjetarmenien genannt, dann wurde die Autonomie in Autonome Region Berg-Karabach umbenannt. Zu Sowjetzeiten äußerte die überwiegend aus ethnischen Armeniern bestehende Partei- und Wirtschaftselite Berg-Karabachs immer wieder Unzufriedenheit mit ihrer Stellung in der SSR Aserbaidschan. Der Grund für die Unzufriedenheit ist die Politik der aserbaidschanischen Behörden zur Assimilation der Karabach-Armenier, die durch die Förderung der Migration von Aserbaidschanern nach Berg-Karabach erreicht wurde, während die Einwohner Armeniens äußerst widerwillig aufgenommen wurden. Infolgedessen hat sich die ethnische Struktur der Bevölkerung des autonomen Gebiets verändert: Wenn der Anteil der Aserbaidschaner an der Bevölkerung 1970 18% betrug, überstieg er 1989 21%. Besonders starker Druck auf die Armenier entstand in den 70er Jahren, als die Parteiführung der Aserbaidschanischen SSR von Heydar Aliyev, dem späteren Präsidenten des unabhängigen Aserbaidschans, geleitet wurde.
Nach der Liberalisierung des Sowjetregimes Ende der 1980er Jahre geriet die Situation endgültig außer Kontrolle. Karabach wurde zum ersten Zeichen in der „Parade der Souveränitäten“, die alle Republiken der Union betraf. Im Februar 1988 verabschiedete eine außerordentliche Sitzung des Rates der Volksabgeordneten des Autonomen Gebiets einen Aufruf, sich aus Aserbaidschan zurückzuziehen und sich Armenien anzuschließen. Dieser Schritt verschärfte die Situation und führte zu Massenkonflikten zwischen den Volksgruppen, die in der Vertreibung der Armenier aus den meisten Städten und Regionen Aserbaidschans gipfelten. Ungefähr 450.000 Armenier aus Aserbaidschan und Karabach wurden zu Flüchtlingen und versteckten sich vor der Verfolgung, hauptsächlich in Armenien und Russland.
Eigentlich schon im Kriegszustand, proklamierten die armenischen Abgeordneten der Räte verschiedener Ebenen von Karabach am 2. September 1991 eine unabhängige Berg-Karabach-Republik (NKR). Als Reaktion darauf verabschiedete der Oberste Sowjet Aserbaidschans am 26. November desselben Jahres ein Gesetz zur Abschaffung der Autonomie von Berg-Karabach.
Die Anfangsphase des Karabach-Konflikts fand unter den Bedingungen der strategischen Initiative Aserbaidschans statt, das Waffen und Munition der Sowjetarmee einsetzte. In dieser Zeit war der NKR bedroht totale Zerstörung, die Kommunikation mit Armenien, das den Karabach-Armeniern Hilfe leistete, unterbrochen wurde, gerieten etwa 60% des Territoriums der Republik unter die Kontrolle aserbaidschanischer Streitkräfte. Die Hauptstadt des NKR, Stepanakert, war regelmäßigen Luftangriffen und Artilleriebeschuss aus Richtung Agdam und Shushi ausgesetzt.
Anfang 1992 kam es zu einem Wendepunkt der Feindseligkeiten, der sowohl mit dem Erstarken Armeniens als auch mit internen Auseinandersetzungen in der Führung Aserbaidschans verbunden war, die zu einem Regimewechsel in diesem Land führten. Am 9. Mai 1992 gelang es den NKR-Selbstverteidigungskräften, Shusha, die Zitadelle der Karabach-Aserbaidschaner, einzunehmen. Dieser Tag fällt mit dem Tag des Sieges des sowjetischen Volkes im Großen zusammen Vaterländischer Krieg, wird im modernen Karabach als gefeiert Nationalfeiertag. Die Eroberung von Shusha, der alten befestigten Stadt, dem historischen Zentrum von Karabach, das das untere Stepanakert und die armenischen Dörfer beherrschte, veränderte den gesamten weiteren Verlauf der Feindseligkeiten radikal. Mitte Mai drangen Einheiten der Karabach-Armee in Lachin ein und durchbrachen damit die Blockade um den NKR. Zu Beginn des Sommers 1993 begann die NKR-Verteidigungsarmee mit der Befreiung von Mardakert, das seit fast einem Jahr unter aserbaidschanischer Kontrolle stand. Am 23. Juli 1993 marschierten die Karabach-Truppen, nachdem sie den Widerstand des Feindes gebrochen hatten, in Agdam ein, das den Ausgang von Karabach in die Ebene blockierte.
Als Ergebnis dieser Operation wurden die Gefahr eines Beschusses von Stepanakert und die Wahrscheinlichkeit eines Durchbruchs in die Region Askeran beseitigt.
Nach der Niederlage im zentralen Frontabschnitt versuchten die aserbaidschanischen Truppen, die armenische Verteidigung an der Südflanke zu durchbrechen. Dieses Manöver endete mit einer Gegenoffensive der NKR-Armee und dem Verlust der Regionen Kubatli, Zangilan, Jabrayil und eines Teils der Regionen Fizuli für Aserbaidschan in der zweiten Hälfte des Jahres 1993. 1994 geriet auch die gesamte Region Kelbajar unter die Kontrolle der NKR-Armee. So gelang es Berg-Karabach, das Territorium Aserbaidschans zu erobern, das die Größe der ehemaligen autonomen Region überstieg.
Militärische Misserfolge zwangen Aserbaidschan, die Vermittlungsdienste Russlands und das von ihm vorbereitete Waffenstillstandsabkommen anzunehmen. Bereits 1992 wurde die OSZE-Minsk-Gruppe zur Beilegung des Karabach-Konflikts gegründet, in deren Rahmen Kontakte zwischen den an den Feindseligkeiten beteiligten Parteien hergestellt wurden: Aserbaidschan, Berg-Karabach und Armenien. Die Minsk-Gruppe und Russland erwiesen sich als Co-Sponsoren des Bischkek-Protokolls, das am 5. Mai 1994 in Bischkek, der Hauptstadt Kirgisistans, unterzeichnet wurde. Auf der Grundlage dieses Dokuments einigten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand, der bis heute in Kraft ist.
Gegenwärtig ist der NKR de facto ein unabhängiger Staat mit allen Attributen der Staatlichkeit: Verfassung und Gesetze, Leitungsgremien, Streitkräfte und Polizeikräfte, Staatssymbole, Vertretungen in anderen Ländern der Welt. Berg-Karabach ist von seiner Staatsstruktur her eine stark zentralisierte Präsidialrepublik. Der Präsident des NKR wird in allgemeiner unmittelbarer Wahl für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Dieselbe Person kann nicht für mehr als zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten gewählt werden. Nach geltendem Recht ist der Präsident der Leiter der Exekutive. Er ernennt den Ministerpräsidenten, genehmigt die Struktur und Zusammensetzung der Regierung. Robert Kocharyan, der derzeitige Präsident der Republik Armenien, wurde zum ersten Präsidenten des NKR gewählt. Nach seinem freiwilligen Rücktritt vom Amt und seinem Wechsel nach Jerewan nimmt Arkady Ghukasyan, der bereits zweimal (1997 und 2002) in dieses Amt gewählt wurde, die Präsidentschaftsaufgaben wahr. Die höchste gesetzgebende Gewalt in der Republik gehört dem Einkammerparlament - der Nationalversammlung.
Nach dem Gesetz über die administrativ-territoriale Teilung ist die NKR in 6 Verwaltungsbezirke gegliedert, von denen 5 früher Teil der Autonomen Region Berg-Karabach waren (Askeran, Hadrut, Mardakert, Martuni, Shusha). Die Region Shahumyan, die 1991 Teil des NKR wurde, wurde ein Jahr später von den Regierungsstreitkräften Aserbaidschans besetzt und abgeschafft (in die Region Goranboy eingegliedert). Derzeit werden die besetzten aserbaidschanischen Gebiete außerhalb der ehemaligen Autonomiegebiete als „Sicherheitszonen“ bezeichnet und von einer speziellen Militärverwaltung regiert. Die Ausnahme ist die Region Lachin, auf deren Territorium im Dezember 1993 die Region Kashatag des NKR gebildet wurde, deren Zentrum Lachin war, das in Berdzor umbenannt wurde.
Wie alle bestehenden nicht anerkannten Staaten, die ihre eigentliche Unabhängigkeit im bewaffneten Kampf verteidigten, ist der NKR stark militarisiert. Die Armeeführung ist die Basis der herrschenden Elite der Republik. Die Verteidigungsarmee zählt ungefähr 15.000 Menschen, dh jeder zehnte Einwohner des Landes steht im NKR unter Waffen. Gleichzeitig wird besonders betont, dass sich unter den Militärs kein einziger Bürger der Republik Armenien befindet (aserbaidschanische Mittel Massenmedien anders argumentieren). Alle Militärbeobachter, die Karabach besuchten, bezeugen den hohen Kampfgeist und die Geschicklichkeit der örtlichen bewaffneten Formationen. Die Menschen in Karabach zeichnen sich durch hohe moralische und willensstarke Qualitäten und Disziplin aus. Jeder junge Mann ist hier zum Wehrdienst verpflichtet, es gibt keine Wehrpflichtaufschübe. Das ist verständlich: Die Republik lebt unter Bedingungen eines fragilen Waffenstillstands, und die Führung Aserbaidschans wird nicht müde zu wiederholen, dass sie beabsichtigt, die verlorenen Gebiete gewaltsam zurückzugeben. Die Karabach-Armenier haben eine reiche militärische Tradition: Viele Jahrhunderte lang haben sie ihr Recht auf Freiheit in Kriegen mit Eroberern verteidigt. Es ist kein Zufall, dass zwei berühmte sowjetische Marschälle - Baghramyan und Babajanyan - aus einem der Dörfer im Norden Karabachs (Chardakhlu, jetzt auf dem Territorium der Region Shamkhor in Aserbaidschan) kamen.

Hochländer von Transkaukasien

Der Krim-Journalist Sergei Gradirovsky, der Karabach vor einigen Jahren besuchte, definiert den Charakter der Anwohner folgendermaßen: „Karabach ist eine panarmenische Personalschmiede. Nicht dank des Systems der Bildungseinrichtungen, sondern nur aufgrund des Charakters, mit dem fast alle Menschen in Karabach ausgestattet sind. Die Haltung gegenüber den Karabachern in Eriwan erinnert an die Haltung der Pariser gegenüber den Gascons: Sie sind ehrgeizig und mutig, unverschämt und stur, mit einem Wort – Hochländer.“
Den Daten zufolge betrug die Bevölkerung des NKR am 1. April 2004 145,7 Tausend Menschen, was bedeutend weniger ist als in der Region vor dem bewaffneten Konflikt. Nach den offiziellen Daten der letzten sowjetischen Volkszählung im Jahr 1989 betrug die Bevölkerung des Autonomen Gebiets Berg-Karabach 189.000 Menschen, von denen 76,9% Armenier, 21,5% Aserbaidschaner und der Rest Russen, Ukrainer, Kurden und Griechen waren. Außerhalb von Berg-Karabach stellten die Armenier nur in einer Region der Aserbaidschanischen SSR - Shaumyanovsky, die ebenfalls Teil der NKR wurde - die Mehrheit (80 %). Gleichzeitig waren Aserbaidschaner die vorherrschende ethnische Gruppe in der Region Shusha des Autonomen Gebiets. Aktuell, nach vielen Jahren, der NKR blutiger Krieg wurde fast monoethnische Erziehung. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sind Armenier. Eine kleine russische Gemeinde (300 Personen) existiert weiterhin. Armenisch ist als Amtssprache in Berg-Karabach anerkannt, aber Russisch ist immer noch weit verbreitet. Hier sprechen mehr Russisch als in Armenien selbst, und viele können es fast akzentfrei sprechen. Die weite Verbreitung des Russischen ist der Protest der Karabach-Armenier gegen die erzwungene Turkisierung des Autonomen Gebiets Berg-Karabach in den letzten Sowjetjahren. Das Erlernen der armenischen Sprache war damals rückläufig, aber selbst die großen Parteibosse aus Baku konnten den Gebrauch der russischen Sprache nicht eingrenzen. Bis jetzt kann die karabachische Herkunft des Armeniers an den in der russischen Tradition üblichen Namen erinnert werden: Mikhail, Leonid, Arkady, Oleg, Elena.

Denkmal "Wir und unsere Berge" (Bildhauer S. Baghdasaryan, 1967) am Eingang nach Stepanakert von Agdam. Im Volksmund genannt „Papi“ k und tati „k“ („Großmutter und Großvater“ auf Russisch). Dieses skulpturale Die Komposition ist nicht nur für Stepanakert, sondern auch zu einem echten Symbol geworden Staatlichkeit von Karabach, es schmückt das Wappen, Auszeichnungen, Briefmarken des NKR und findet auch als Souvenir Verwendung. Foto von S. Novikov

Die Bevölkerung des NKR nimmt aufgrund des natürlichen und Migrationswachstums zu. Allein im Jahr 2002 waren nach Angaben des Statistischen Dienstes des NKR 1.186 Personen nach Bergkarabach eingereist, 511 Personen ausgewandert. Bei den Ankömmlingen handelt es sich hauptsächlich um aserbaidschanische Armenier, die aufgrund ethnischer Säuberungen ihre Wohnorte verließen und jahrelang als Flüchtlinge verbrachten in Armenien oder Russland. Der NKR-Migrationsdienst siedelt sie in den leerstehenden Häusern der Aserbaidschaner in der Shusha-Region oder in den "Sicherheitszonen" an - den besetzten Gebieten außerhalb von Berg-Karabach, die noch praktisch menschenleer sind. Die aserbaidschanische Bevölkerung, die die derzeitige NKR und die von ihr besetzten Gebiete verlassen hat, reicht von einer halben Million (nach armenischen und karabachischen Daten) bis zu einer Million Menschen (nach Informationen einiger aserbaidschanischer Quellen). Die wahrscheinlichste Schätzung der Zahl dieser Flüchtlinge liegt bei 600 bis 750. Die meisten von ihnen ließen sich in provisorischen Lagern in der Ebene von Karabach, an den Ufern des Araks und in der Mugan-Steppe nieder. Aserbaidschanische Flüchtlinge gehören zu den unerbittlichsten Gegnern der Staatlichkeit Armenisch-Karabachs und fordern von ihrer Regierung ein härteres und entschiedeneres Vorgehen gegen die NKR.
Staatsreligion NKR - Armenisch-Gregorisch. Zu ihren Anhängern gehört die große Mehrheit der Bevölkerung. Die Diözese Artsakh der Armenisch-Apostolischen Kirche operiert innerhalb der Grenzen von Berg-Karabach und wird von einem Erzbischof geleitet, der in Shusha residiert.
Die ältesten Denkmäler der künstlerischen Kultur der Karabach-Armenier stammen aus der Mitte des 3. - Mitte des 2. Jahrhunderts. BC. (Bronzeprodukte, bemalte Keramik usw.). Die bekanntesten Arten der dekorativen und angewandten Kunst der lokalen Bevölkerung sind Teppichweberei (die am weitesten entwickelte in Shusha), Seidenweberei und Goldstickerei. Die berühmten Karabach-Teppiche zeichnen sich durch ein dicht gesättigtes Muster aus, dessen Basis ein florales Ornament ist. Der NKR hat architektonische Denkmäler von erstaunlicher Schönheit und malerischer Lage bewahrt - das Amaras-Kloster (V. Jahrhundert), der Tempel des Gandzasar-Klosters (XIII. Jahrhundert), Steinfestungen, Kirchen und Kapellen, separate alte Wohngebäude, Brücken sowie antike Armenische Steinplatten mit Kreuzen (khachkars). In der ältesten Stadt der Region - Shusha - sind viele antike Denkmäler erhalten geblieben. Hier können Sie die Überreste der Mauern und Türme der Festung, das Schloss von Ibrahim Khan (XVIII Jahrhundert), Wohngebäude aus dem XVIII-XIX Jahrhundert, zwei alte Moscheen aus dem späten XIX Jahrhundert sehen. Shusha litt stark unter den Feindseligkeiten von 1991-1994. Statt 12.000 vor dem Krieg leben hier nur noch 3.000 Einwohner. In den letzten Jahren hat die NKR-Regierung versucht, das historische Erscheinungsbild von Shushi wiederherzustellen und ausländische Touristen anzulocken. Bereits restauriert Kathedrale Ghazanchetsots (Christus-Erlöser-Kirche, 1868-1887), die Renovierung einer der Moscheen begann, bald werden dort ein Museum und eine Kunstgalerie angesiedelt sein.

traditionelle Schnitzerei auf Holz

Die Bevölkerung des NKR verteilt sich etwa gleichmäßig auf städtische und ländliche Gebiete. Viele der Siedlungen in Berg-Karabach haben zwei Namen. Sowohl Aserbaidschaner als auch Armenier greifen auf die Umbenennung zurück, um die Erinnerung an eine unfreundliche ethnische Gruppe auszulöschen. Die heutigen russischen Atlanten benennen die armenischen Siedlungen Karabachs in türkischer Manier: aus Stepanakert wurde Khankendi, aus Mardakert - Agdere, Martuni - Khojavend ua fiktiv, weil diese Gebiete in Wirklichkeit von den Armeniern kontrolliert werden, die ihre Siedlungszentren so nennen wie früher . Auf dem von der NKR-Verteidigungsarmee besetzten Territorium Aserbaidschans fand wiederum eine „Armenisierung“ der Toponyme statt: Anstelle von Lachin, jetzt Berdzor („Festung in der Schlucht“ auf Armenisch), wurde Kelbajar zu Karvachar, Fizuli - Vardan, Shusha wird von den Armeniern als Shushi ausgesprochen, die Flüsse wurden von den türkischen Endungen befreit - Tee, Berge - von - Teig, Dörfer - von - Lu, -ly, -groß. Gegenwärtig, ein Jahrzehnt nach dem tatsächlichen Rückzug der Aserbaidschaner aus diesen Ländern, findet man im gesamten NKR und den von ihm kontrollierten Gebieten kaum Straßenschilder oder auch nur Inschriften in aserbaidschanischer Sprache. Sie wurden durch Armenisch, Russisch und teilweise Englisch ersetzt. Alle Toponyme in diesem Artikel werden auf die in den Jahren des Bestehens der UdSSR legalisierten Normen gebracht und somit in der russischen Tradition gestärkt.

neues Hotel, mit ausländischer Hilfe gebaut

Die größte Stadt Berg-Karabachs ist die Hauptstadt Stepanakert. Jetzt leben darin etwa 50.000 Einwohner, das sind nur 5-6.000 weniger als die Vorkriegsbevölkerung. Stepanakert entstand 1923 auf dem Gelände des armenischen Dorfes Khankendy, 12 km von der damals einzigen Stadt Karabach-Schushi entfernt, die von antiarmenischen Pogromen verwüstet wurde. Die Stadt wurde ursprünglich als Verwaltungszentrum der armenischen Autonomie in Aserbaidschan gegründet und gebaut und wurde daher nach einem der Baku-Kommissare - dem Armenier Stepan Shaumyan (1878-1918) - benannt. Stepanakert ist die einzige Stadt in Karabach, die nach dem Krieg vollständig restauriert wurde. Diese Aufgabe war für die Karabacher Baumeister keineswegs einfach, denn ein erheblicher Teil der Stadt wurde durch Beschuss und Bombardierung zerstört. Die Stadt ist das größte Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturzentrum der Republik. Hier befindet sich die Artsakh State University, die auf der Grundlage des regionalen pädagogischen Instituts gegründet wurde, und das nach Vahram Papazyan benannte Drama Theatre (es befindet sich in einem der ältesten Gebäude der Stadt). Laut den wenigen Russen, die das moderne Karabach besucht haben, ist Stepanakert eine ruhige, ordentliche Provinzstadt, die sich in Reihen entlang der Ausläufer des Karabach-Kamms erhebt, das Leben hier ist gemächlich, die südliche Farbe ist reich und auffällig.
Neben Stepanakert gibt es auf dem Territorium des NKR 8 weitere städtische Siedlungen: 3 Städte (Mardakert, Martuni und Shusha) und 5 Siedlungen städtischen Typs (Askeran, Hadrut, Red Bazaar, Leninavan und Shaumyanovsk, die letzten beiden werden kontrolliert von Aserbaidschan). Dies sind sehr kleine Siedlungen, selbst im Vergleich zu ihrer eigenen Hauptstadt, die Bevölkerung von jeder von ihnen überschreitet nicht 5.000 Einwohner, die Wirtschaft ist in einem vernachlässigten Zustand. So erschien dem russischen Reisenden Sergei Novikov („Akademie des freien Reisens“) das Regionalzentrum Mardakert: „Eine verwüstete verarmte Stadt ohne besondere Sehenswürdigkeiten, die sich bis heute nicht vom Krieg erholt hat. Einheit für arbeitende Unternehmen. Nach 10 km nach Osten - die Konfrontationslinie zwischen der armenisch-karabachischen und der aserbaidschanischen Armee.

Merkmale der nicht anerkannten Wirtschaft

So entsteht das berühmte Gewebe Karabach-Teppiche

Die Wirtschaft des NKR litt stark unter dem Krieg und der Zerrüttung traditioneller Wirtschaftsbeziehungen. Erst in den letzten zweieinhalb Jahren wurde es beobachtet das Wirtschaftswachstum hauptsächlich mit der Entwicklung des Privatsektors verbunden, der bereits mehr als 75 % der Industrieproduktion ausmacht.
Im NKR ist ein liberales Steuerregime für Ausländer entstanden. Viele Industrie- und Dienstleistungseinrichtungen befinden sich heute in den Händen ausländischer Eigentümer, die häufig die armenische Diaspora der GUS-Staaten, Westeuropas, des Nahen Ostens und Nordamerikas repräsentieren. Ein Beispiel ist die Teppichweberei Stepanakert, die einem US-Bürger gehört. armenischer Herkunft, Holzbearbeitungswerk Vank, gebaut von einem amerikanischen Unternehmen, Karabakh-Telecom, einem im Libanon registrierten Mobilfunkunternehmen. In den letzten Jahren wurden 20-25 Millionen Dollar in verschiedene Sektoren der Artsakh-Wirtschaft investiert.
Das BIP im Jahr 2003 betrug 33,6 Milliarden Dram (58,1 Millionen Dollar) und das BIP pro Kopf - 400 Dollar Die NKR-Führung hat ehrgeizige Pläne zur Wiederbelebung der Wirtschaft. Allein in die Industrie sollen in den kommenden Jahren 15 bis 20 Millionen Dollar investiert werden.
NKR ist Mitglied des Zolls und Währungsunion mit der benachbarten Republik Armenien. Die Wirtschaft von Berg-Karabach ist eng mit der armenischen Wirtschaft zu einem einzigen Komplex mit gemeinsamen Eigentümern und einem rechtlichen Rahmen integriert. Die Währungseinheit des NKR ist der armenische Dram, aber die Regierung der Republik plant, in naher Zukunft eine nationale Währung einzuführen.

Branchenstruktur der Industrie
Republik Bergkarabach,
frühzeitig 2000er, %

Alle Industrie	100
Energiewirtschaft	58,6
Lebensmittelindustrie	23,0
Forstwirtschaft und holzverarbeitende Industrie	5,7
Baustoffindustrie	5,4
Lichtindustrie	1,5
Elektroindustrie	1,5
Druckindustrie	1,4
Funkelektronische Industrie	0,4
Andere Branchen	2,5

Energiewirtschaft ist der führende Wirtschaftszweig. Im Jahr 2003 erzeugte der NKR 130,6 Mio. kWh Strom. Berg-Karabach als Ganzes deckt seinen Strombedarf. Die größte Stromquelle der Republik ist das HPP Sarsang am Fluss Terter mit einer Kapazität von 50 MW, das 90-100 Millionen kWh pro Jahr mit einer Gesamtkapazität von etwa 140 MW produziert. Seit 1994 wird in der Republik mit der Wiederherstellung kriegszerstörter Stromleitungen begonnen. Infolgedessen wurde eine große Anzahl neuer Leitungen gebaut, die es ermöglichten, das Gebiet von Berg-Karabach vollständig zu elektrifizieren.
Industrie Der NKR ist vor allem durch kleine und kleine vertreten mittlere Unternehmen, meist in privater Hand. Stepanakert produziert mehr als die Hälfte der gesamten Industrieproduktion der Republik.
In der Sowjetzeit galten die Leicht- und Lebensmittelindustrie als die dominierenden Industrien. Die größten Unternehmen der Leichtindustrie waren die Karabach-Seidenfabrik, die Stepanakert-Schuhfabrik, die Teppichfabriken von Stepanakert und Shushi. Derzeit sind diese Unternehmen aufgrund der starken Einengung des Absatzmarktes nicht voll ausgelastet. Die Lebensmittelindustrie basiert auf Unternehmen, die alkoholische Getränke (Wein, Wodka, Cognac), Brot- und Mehlprodukte, Obst- und Gemüsekonserven herstellen.
Das größte Unternehmen der Baustoffindustrie bleibt das Baustoffkombinat Stepanakert, das in der Republik mehrere Steinbrüche zur Gewinnung von Bausteinen und Verkleidungsmaterialien aus Granit, Felsit, Marmor, Tuff usw. besitzt.
Das Vorkommen wertvoller Baumarten im NKR verspricht eine große Zukunft für die Holz- und holzverarbeitende Industrie. In der Vorkriegszeit arbeiteten die Betriebe der Industrie hauptsächlich mit importierten Rohstoffen. Derzeit werden lokale Holzreserven ausgebeutet. Auf sie konzentrieren sich die Möbelfabrik Stepanakert und die Holzverarbeitungsfabrik Vank.
Die Hightech-Elektroindustrie ist vertreten durch das elektrotechnische Werk Stepanakert, den ehemaligen Stolz des sowjetischen Karabachs, wo der jetzige armenische Präsident Robert Kocharyan seine Karriere begann. Das Werk hat mehrere Niederlassungen und Tochtergesellschaften in den Regionen Berg-Karabach. Heute arbeitet das Unternehmen mit nur 20 % seiner bestehenden Produktionskapazität. Das Werk behielt die Produktion von Haushalts- und Beleuchtungsgeräten (Elektroherde, Heizgeräte, Lampen, Kronleuchter, Leuchtstofflampen), aber im Interesse der Marktsituation die Produktion von Möbeln (Betten, Kleiderbügel, Tische, Stühle, Schränke, Gartenbänke). , Schiefer) und Konsumgüter wird immer größer. Zuvor lieferte das Werk den Großteil seiner Produkte in die Regionen der UdSSR. Heute beschränkt sich der Verbrauchermarkt hauptsächlich auf Armenien und Berg-Karabach. Trotzdem verfügt das elektrotechnische Werk weiterhin über hochqualifiziertes Personal, das es ermöglicht, die Produktion neuartiger Produkte zu beherrschen; das Werk begann mit der Herstellung hochempfindlicher medizinischer Phonendoskope.
Zu den Unternehmen der radioelektronischen Industrie des NKR gehört das Stepanakert Capacitor Plant. Dieses Unternehmen ist derzeit (für die Herstellung des Hauptprodukttyps) ebenfalls nicht voll ausgelastet.
Die Bergbauindustrie galt früher nicht als Spezialisierungssektor von Berg-Karabach. Zu Sowjetzeiten wurden hier Baustoffvorkommen erschlossen, Eisen- und Nichteisenmetallerze wurden jedoch, anders als in der unmittelbaren Umgebung, nicht abgebaut. Im Jahr 2002 wurde unter Beteiligung von ausländischem Kapital (einschließlich Armeniens) im NKR die Base Metals LLC gegründet. Mit diesem Unternehmen wurde eine Vereinbarung unterzeichnet, um mit der Erschließung einer Gold- und Kupferlagerstätte im Dorf Drmbon in der Region Mardakert zu beginnen. Derzeit werden in den Minen jährlich bis zu 12.000 Tonnen Erz abgebaut, die alle in der örtlichen Bergbau- und Verarbeitungsanlage verarbeitet werden. Das resultierende Konzentrat wird nach Armenien exportiert, wo es in einer großen Kupferhütte in Alaverdi metallurgisch verarbeitet wird.

Die Schmuckindustrie hat in Berg-Karabach in den letzten Jahren eine unerwartete Entwicklung und ein dynamisches Wachstum erfahren. In der Republik gibt es mehrere Unternehmen für die Verarbeitung von Edelsteinen und die Herstellung von Schmuck. Es werden aktive Verhandlungen mit namhaften ausländischen Firmen geführt, die bereit sind, ihre Produktionsstätten im NKR anzusiedeln. Schmuck ist seit dem Mittelalter ein traditionelles Handwerk der Armenier in vielen Teilen der Welt. Ausländische Firmen sparen durch die Ansiedlung ihrer Niederlassungen auf dem Territorium des NKR und die Bereitstellung ihrer Materialien (Rohgold, Silber, Edelsteine, Diamanten) niedrige Löhne für Mitarbeiter (eine davon ist Andranik-dashk CJSC, gegründet 1998, z - ein Juwelier erhält nur etwa 110 $ pro Monat) und ein bevorzugtes Steuersystem.
Gemütlich natürliche Bedingungen NKR sind für die Entwicklung günstig Landwirtschaft. In den letzten Jahren wurde im NKR der Prozess der Reform des Agrarsektors fortgesetzt. Die unentgeltliche Übereignung des Bodens in das Eigentum der Bauern ist vollständig abgeschlossen, so dass jetzt in der Republik die bäuerliche Landwirtschaft vorherrscht.
Die Landwirtschaft von Berg-Karabach ist auf die Produktion von Hartweizen, Gartenbaukulturen, Weintrauben und Gemüse spezialisiert. Zu diesem Zweck vergibt der Staat seit mehreren Jahren in Folge Kredite an bäuerliche Betriebe zu Vorzugsbedingungen und versucht, vor allem intensive landwirtschaftliche Sektoren wie Wein- und Gartenbau wiederherzustellen. Die Regierung hat das Programm "Trauben" entwickelt und implementiert, dessen Ziel es ist, die Rebfläche von 1300 auf 4000 Hektar zu vergrößern.
In den letzten Jahren haben die Bauern der NKR das Vorkriegsniveau der Weizenernte (75-85.000 Tonnen) erreicht, diese Menge wurde jedoch auf dem Gebiet geerntet, das doppelt so groß ist wie die Fläche der ehemaligen Autonomen Region Berg-Karabach. Der Ertrag schwankt stark von Jahr zu Jahr: 2003 25 Zentner Weizen (das Niveau der Region Stawropol und Rostov), ​​2004 nur 14,2 Zentner (das ist der durchschnittliche Ertrag in der russischen Nicht-Chernozem-Region). Unter Bedingungen, in denen nur 5 % des Landes in der Republik bewässert werden, kann die Getreideproduktion nicht stabil sein, da sie zu sehr von den Wetterbedingungen abhängt. Große Erwartungen sind mit der Wiederbelebung des Bewässerungssystems in der Republik verbunden, das es ermöglichen wird, die landwirtschaftliche Produktivität im Vergleich zum Vorkriegsniveau um ein Vielfaches zu steigern. Die Projekte der ersten drei großen hydraulischen Systeme sind bereits fertig: der Bau am Fluss Ishkhanchay (Ishkhanaget) und in der Region Askeran sowie der Wiederaufbau des Wasserkraftwerks Madagiz.
Die Entwicklung der Tierhaltung im NKR ist mit der Förderung kleinbäuerlicher Betriebe verbunden. Der Viehbestand wird von Rindern, Schafen und Schweinen dominiert (in der Autonomen Region Berg-Karabach gab es mehr Schweine als in allen anderen Regionen Aserbaidschans).
Berg-Karabach gilt traditionell als eines der Zentren der Seidenraupenzucht im Transkaukasus. Viel Aufmerksamkeit wird der Entwicklung der Imkerei geschenkt, heimischer Honig und früher wurde ausgezeichnet hohe Qualität und Nützlichkeit. Bei relativ niedrigen Kosten in dieser Branche können Sie mit großen Gewinnen rechnen.
Verkehrskomplex Die Republik Bergkarabach umfasst den Straßen- und Luftverkehr. Bis 1988 verkehrte auch in Karabach der Eisenbahnverkehr, der jedoch während des bewaffneten Konflikts blockiert war, jetzt sind die Gleise bereits auf einer beträchtlichen Strecke abgebaut. Im Gebäude des ehemaligen Bahnhofs von Stepanakert (3 km von der Stadtgrenze in Richtung Aghdam entfernt) befindet sich eine Armeekaserne. Auch der Abschnitt der Eisenbahnlinie Baku-Nachitschewan, der unter der Kontrolle des NKR steht und entlang der Grenze zum Iran verläuft, ist nicht in Betrieb.
Unter den Bedingungen des Halbblockadedaseins des NKR erlangte der Kraftverkehr besondere Bedeutung. Die Länge aller internen Straßen des NKR beträgt 1248 km, aber die meisten von ihnen können mit großen Schwierigkeiten befahren werden. Die einzige Autobahn von europäischer Qualität, die Berg-Karabach mit Armenien und eigentlich mit der gesamten Außenwelt verbindet, kann die Straße Goris (Armenien)-Lachin-Stepanakert genannt werden, die in der zweiten Hälfte der 90er Jahre mit einer Länge von 65 rekonstruiert wurde km. Über diese Verkehrsader laufen fast alle Außenbeziehungen des NKR, Importprodukte werden importiert, Exporte geliefert, Migranten kommen an und Militärhilfe wird geleistet. Armenien hat Möglichkeiten zur externen Kommunikation durch georgische Seehäfen und internationale Flughäfen in Eriwan und Gjumri. In den letzten Jahren wurde ein zweiter Ausgang von Karabach nach Armenien eingerichtet - über den Zod-Pass (Höhe 2366 m) an der Grenze der Region Kelbajar. Die Bergstraße, auf der man früher nur Hirten und Touristen antreffen konnte, wird heute für den regulären Transport genutzt. Konzentrate aus der Drmbon Mining and Processing Plant werden durch die Bergschlangen nach Armenien exportiert, Militärlastwagen bewegen sich, bisher selten fahren Gazellen mit Passagieren. Dieser Weg ist schwierig und gefährlich: Die Breite der Fahrbahn in einigen Abschnitten lässt keinen Gegenverkehr zu, die natürlichen Gegebenheiten des Passes beschränken seine Nutzung nur während der warmen Jahreszeit und bei Tageslicht. Es gibt jedoch Pläne, die Route durch den Zod-Pass zu einem stabileren und bequemeren Transportweg zu machen.
Im nördlichen, östlichen und südlichen Abschnitt der NKR-Grenze gibt es keine Verkehrsverbindungen. Auf der Kontaktlinie zwischen den bewaffneten Formationen der Karabach-Armenier und den aserbaidschanischen Streitkräften erschien ein "Eiserner Vorhang des 21. Jahrhunderts" - 250 km undurchdringliche Betonbefestigungen, Minenfelder und Stacheldraht. Bestehende Transportwege wurden gekappt, ihre Nutzung in naher Zukunft ist fraglich. Die durch die Araks verlaufende Linie, die die von der NKR kontrollierten Regionen Aserbaidschan und Iran abgrenzt, hat aufgrund der nicht ausgebauten Grenzübergänge und des Fehlens einer gesetzlichen Regelung der Beziehungen zwischen der NKR und dem Iran keine grenzüberschreitenden Verbindungen. Armenisch-iranische Kontakte verlaufen durch die Region Meghri in der Republik Armenien.
Im Jahr 2000 wurde mit dem Bau der 170 km langen interrepublikanischen Hauptautobahn "Nord-Süd" begonnen, die alle regionalen Zentren des NKR mit Stepanakert verbinden soll. Die Straße wird in Gebieten mit schwierigem Gelände mit Geldern des Hayastan International Armenian Fund gebaut. Dieser Transportweg ist von großer militärisch-strategischer Bedeutung, denn die bestehenden Straßen zwischen Stepanakert, Mardakert, Martuni und Hadrut führen durch Aghdam und Fuzuli in die „Sicherheitszonen“, also durch die flachen Gebiete Aserbaidschans, hinein dieser Moment von der NKR-Verteidigungsarmee kontrolliert, aber das zukünftige Schicksal dieser Gebiete ist unklar. Derzeit ist der größte Teil der Nord-Süd-Autobahn bereits für den Verkehr freigegeben, es wird erwartet, dass sie bis 2006 vollständig in Betrieb sein wird.
Der einzige Flughafen im NKR befindet sich in Stepanakert. Bisher konnten hier nur Kleinflugzeuge landen. Nach dem bereits abgeschlossenen Umbau wird der Flughafen nicht nur seine Kapazität erhöhen, sondern auch Großraumflugzeuge aufnehmen können. Inzwischen umfasst der Flugplan des Hauptstadtflughafens unregelmäßige Helikopterflüge nach Jerewan, die nur ausländischen Touristen und Geschäftsreisenden von Friedensorganisationen angeboten werden.
Der Pipeline-Transport wird in Karabach durch die Gaspipeline Yevlakh-Stepanakert-Goris-Nakhichevan repräsentiert, die in den 80er Jahren gebaut wurde und zu Sowjetzeiten "blauen Kraftstoff" aus den kaspischen Feldern nicht nur nach Berg-Karabach, sondern auch nach Südarmenien und Nachitschewan lieferte Autonomie Aserbaidschans. Seit Januar 1992, nach der Verschärfung der armenisch-aserbaidschanischen Beziehungen, wurde der Gasdurchgang eingestellt und bis heute nicht wieder aufgenommen.

NKR hat eine entwickelte Dienstleistungsbranche. Grundlage des Bankensystems ist die private "Artsakhbank" sowie die Stepanakert-Filialen armenischer Banken. Über ihre Konten erhält Berg-Karabach Fremdwährungen von der armenischen Diaspora und den Ureinwohnern Karabachs, die außerhalb ihres Heimatlandes arbeiten.
Der Auslandstourismus wird für die NKR-Wirtschaft immer wichtiger. Hierher kommen nicht nur ethnische Armenier aus verschiedenen Teilen der Welt, sondern auch diejenigen, die den „extremen“ Punkt des Planeten, den „nicht existierenden Staat“, besuchen, großartige kulturelle und historische Denkmäler sehen, Berglandschaften und saubere Luft genießen möchten und nach den Maßstäben des aufgeklärten Europas nur ein paar Cent zahlen. In verschiedenen Regionen Berg-Karabachs hat das Schweizer Unternehmen „Sirkap Armenia“ bereits mehrere moderne Hotels errichtet Gesamtsumme Investitionen von 1,5 Millionen Dollar.
Das Spektrum der Außenwirtschaftsbeziehungen des NKR ist eng gefasst und konzentriert sich hauptsächlich auf Armenien – den Hauptsponsor der Karabach-Staatlichkeit. In diesem Land werden Karabach-Waren armenisch und können uneingeschränkt auf den Weltmarkt gelangen. Aus dem NKR werden Produkte der Lebensmittelindustrie (Wein und Weinprodukte, Säfte, Tabak, Obst), Kunstgegenstände (Teppiche, Schmuck), Kupfererz der Lagerstätte Drmbon exportiert. Die Hauptimportgüter für den NKR sind Energieträger (Benzin, das in armenischen Tankwagen durch Lachin geleitet wird), Maschinen und Ausrüstung, Konsumgüter, Waffen und Munition.

Was weiter?

Heute ist die Berg-Karabach-Republik, obwohl sie von niemandem außer Armenien, Abchasien, Südossetien und der Pridnestrowischen Republik Moldau anerkannt wird, tatsächlich ein unabhängiger Staat, der in engen, im Wesentlichen konföderalen Beziehungen mit der Republik Armenien steht. Die Auslandsvertretungen des NKR sind derzeit neben Eriwan in Moskau, Washington, Paris, Sydney und Beirut tätig, wo sie ihre Arbeit eng mit den armenischen Botschaften abstimmen.
Berg-Karabach hat es geschafft, auch im Vergleich mit anderen nicht anerkannten Staaten eine spezifische politische Einheit im postsowjetischen Raum zu werden. Erstens ist die Erfahrung der Staatlichkeit der Karabach-Armenier am längsten, es ist vernünftiger, sie nicht ab 1991, sondern ab 1988, der Zeit der wirklichen Abspaltung von Aserbaidschan, zu zählen. Zweitens ist das Ausmaß der Beteiligung Armeniens an Karabach-Angelegenheiten viel höher als das Ausmaß der Einmischung externer Kräfte in andere problematische Regionen der ehemaligen UdSSR. Eine ähnliche russische Politik wie die armenische in Karabach gegenüber Abchasien, Südossetien oder Transnistrien ist nicht vorstellbar. Armenien hingegen wird die falsche Scham für „inkorrektes Verhalten“ auf der internationalen Bühne vorenthalten. Der NKR spürt die echte und greifbare Unterstützung des Verbündeten, eigentlich des Mutterlandes, und fühlt sich in der internationalen Arena sicherer. Drittens entwickelte sich in der Nachkriegszeit im NKR-Raum und in den von ihm kontrollierten Gebieten eine monoethnische Zusammensetzung der Bevölkerung (dies ist weder in Abchasien noch in Südossetien und noch mehr in den USA der Fall). PMR), was objektiv die Konsolidierung der „nicht anerkannten“ Gesellschaft erleichtert. Viertens hat der NKR die Unterstützung der weltweiten armenischen Diaspora - Diaspora, die sich auf internationaler Ebene für die Interessen der Armenier einsetzt, mit Finanzen und Erfahrungen hilft und Informationskanäle bereitstellt, um die armenische Position zu Karabach zum Ausdruck zu bringen.
Was wird in Zukunft mit Karabach passieren? Es ist ganz offensichtlich, dass die Karabach-Armenier nicht freiwillig nach Aserbaidschan kommen werden. Es ist auch offensichtlich, dass Aserbaidschan Karabach nicht aufgeben wird, wohl wissend um die Schwierigkeiten, die im Falle einer energischen Lösung des territorialen Problems zu bewältigen sind. Die Pattsituation kann nicht ohne internationales Eingreifen gelöst werden. Der erste Plan zur territorialen Lösung des Karabach-Konflikts wurde bereits 1992 von dem amerikanischen Politikwissenschaftler Paul Gobble vorgeschlagen. Seiner Meinung nach können Armenien und Aserbaidschan nur durch den Austausch umstrittener Gebiete Frieden erreichen. Aserbaidschan überträgt Armenien das Gebiet der ehemaligen Autonomen Region Berg-Karabach (natürlich ohne die Region Schahumjan) und die Region Lachin, die Berg-Karabach mit Armenien verbindet. Armenien überträgt seine südlichste Meghri-Region an Aserbaidschan, für das es die Möglichkeit erhält, türkische Häfen und Kommunikationswege für den Transit zu nutzen. Durch die Aufgabe dieses Territoriums verliert Armenien den Zugang zu den Araks und verliert die Grenze zum Iran. Aserbaidschan hingegen wird eine Verbindung zwischen dem Hauptterritorium des Landes und der Enklave der Autonomen Republik Nachitschewan erhalten. Aserbaidschan profitiert von einem solchen Austausch, stellt die Kompaktheit seines Territoriums wieder her und lässt Berg-Karabach los, das ohnehin nicht zu ihm gehörte. Die Türkei gewinnt, indem sie einen Korridor zu den turksprachigen Regionen der ehemaligen UdSSR erhält und die Ideen eines pantürkischen Staates verwirklicht. Die Vereinigten Staaten gewinnen, indem sie den Druck auf den alten Feind Iran erhöhen und den Status eines Friedenswächters in der geopolitisch vielversprechenden Region Transkaukasien erlangen. Armenien verliert und befindet sich im Ring einer engen Blockade unfreundlicher Länder. Der Iran verliert, indem er die Amerikaner an seine Grenzen lässt. Russland verliert und verpasst damit die Möglichkeit, im Kaukasus eine eigenständige Außenpolitik zu betreiben. Gobbles Plan wurde in der Türkei und Aserbaidschan begeistert aufgenommen. Nachdem die NKR-Verteidigungsarmee jedoch den Lachin-Korridor und einige Grenzregionen Aserbaidschans besetzt hatte, verlor sie ihre Relevanz.
Die Karabach-Frage könnte für mehrere Jahrzehnte in der Schwebe sein, ebenso wie der Doppelkonflikt in Kaschmir seit einem halben Jahrhundert nicht gelöst wurde. Dort, wie in Transkaukasien, brechen Speere aufgrund des Schicksals eines Teils des umstrittenen Territoriums, das nicht Teil des Staates war, dem es durch die Entscheidung der Weltgemeinschaft zugewiesen wurde, und das Problem selbst entstand nach dem Zusammenbruch und territoriale Aufteilung des einst einheitlichen politischen Raumes in nationale (konfessionelle) Fragmente. Die Analogie wird vollständiger, wenn wir uns daran erinnern, dass das an diesem Konflikt beteiligte Pakistan sowie das heutige Aserbaidschan zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Konflikts aus zwei räumlich isolierten Teilen bestanden - West- und Ostpakistan (seit 1971 - ein unabhängiger Staat Bangladesch ).

ESSEN. Pospelov glaubt, dass die Türken Kara hier sollte es mit "viele" übersetzt werden, in diesem Fall Karabach - "Fülle von Gärten".
Lesen Sie mehr über den Kaschmir-Konflikt S.A. Gorochow. Kaschmir//Geographie Nr. 12.13/2003.

Berg-Karabach- ein Miniaturland im Südosten Transkaukasiens in Westasien mit einer Bevölkerung von etwa 145.000 Menschen. Karabach heißt aus dem Türkisch-Persischen „Schwarzer Garten“, auf Armenisch heißt das Land Arzach (übersetzt „Waldberge“). Unter dem Namen Berg-Karabach-Republik (NKR) ist es heute als einer der nicht anerkannten Staaten bekannt, die Anfang der 1990er Jahre entstanden. auf den Ruinen der UdSSR. Jetzt wird der NKR von keinem Land der Welt anerkannt, nicht einmal von Armenien, und die internationale Gemeinschaft betrachtet Karabach als Teil Aserbaidschans, das Karabach zu allen Sowjetzeiten in Bezug auf die Autonomierechte ein Teil war.

Schlag

Die Einreise in den NKR ist nur auf dem Landweg und nur aus dem einzigen Land der Welt - Armenien - möglich. Daher sind Armenien und der NKR viel enger miteinander verbunden als jedes andere der "nicht anerkannten Länder" mit jedem seiner Nachbarn. Sie haben sogar eine einheitliche Währung – den Armenischen Dram (AMD).

Die Hauptroute von Eriwan über Goris nach Stepanakert ist in guter Zustand, gepflastert. Ein Auto legt in 4-5 Stunden eine Strecke von 350 km zurück. Trampen ist sehr gut, die einzigen Probleme können im Winter durch Schneeverwehungen und Eis entstehen.

Es ist möglich, den NKR auf einer Straße zu betreten und auf einer anderen zu verlassen. Es wird sogar für eine tiefere Bekanntschaft mit Karabach empfohlen.

Visa, Registrierung und Einreiseverfahren

Der einzige offiziell geöffnete Kontrollpunkt für Ausländer in diesem Land befindet sich an der Autobahn Jerewan-Stepanakert in der Nähe des Dorfes Ahavno (Zabukh). Gleichzeitig reisen seltene Reisende auch über andere, kleinräumige Bergstraßen von Armenien nach Karabach, dort gibt es keine Grenzkontrolle, also ist dies de facto möglich, es ist nur ratsam, vorab in Eriwan ein Visum zu beantragen ( Bürger von Nicht-GUS-Staaten) oder eine Akkreditierungskarte (Bürger der GUS). Eine Beschreibung solcher Straßen finden Sie unter. Die Grenze von Karabach mit Aserbaidschan und dem Iran ist geschlossen, es ist unmöglich, sie zu passieren.

Karabach hat seine eigenen Visabestimmungen, die nicht mit den armenischen übereinstimmen.

Staatsbürger der folgenden Länder benötigen kein Visum für Berg-Karabach: Russland, Georgien, Armenien, Weißrussland, Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien, Tadschikistan, Usbekistan, Ukraine. Bürger aller anderen Länder der Welt benötigen ein Visum.

Bürger aller Länder, einschließlich Russlands - Einreise nur mit Reisepass. Bürger, die ohne Visum einreisen (aus den GUS-Staaten), müssen sich beim konsularischen Dienst des NKR MFA - Stepanakert, st. Azatamartikneri, 28; Tel. (+37447) 94-14-18. Öffnungszeiten: Mo-Fr. Dies ist ein schneller Vorgang, alles wird vor Ort bearbeitet, ein zweites Mal müssen Sie nicht kommen. Die gleiche Registrierung kann bei der NKR-Vertretung in Jerewan erfolgen, siehe untenstehende Adresse.

Während des Registrierungsprozesses erhalten Ausländer ein visaähnliches Formular zum Ausfüllen. Das Muster kann eingesehen werden. Dies ist die sogenannte Akkreditierungskarte. Es kann von Polizeibeamten im Land sowie bei der Abreise nach Armenien überprüft werden - beim Verlassen von Karabach am Grenzkontrollpunkt.

In die Akkreditierungskarte sollten Sie die Bezirke der Republik schreiben, die Sie selbst besuchen möchten. Um später problemlos durch das ganze Land reisen zu können, ist es besser, im Fragebogen alle Regionen des NKR anzugeben: Stepanakert, Askeran (Mitte - Askeran), Hadrut (Hadrut), Martakert (Martakert (Khojavend) ), Martuni (die Stadt Martuni (Agdere)), Shaumyanovsky (die Stadt Karvachar (Kelbajar)), Shusha (die Stadt Shushi (Shusha)), Kashatagh (die Stadt Berdzor (Lachin)).

Die Einreise für Bürger aller anderen Länder der Welt, mit Ausnahme der GUS, ist mit einem Visum möglich. Einreisevisa in die Republik Berg-Karabach für ausländische Staatsbürger werden von der NKR-Vertretung in der Republik Armenien - Jerewan, St. Zaryana, 17-a; Tel. (+37410) 24-97-05. Öffnungszeiten: Mo-Fr. Touristenvisum für 21 Tage - 3000 AMD. Ein Visum kann auch in Karabach selbst bereits bei der Ankunft beim konsularischen Dienst des Außenministeriums beantragt werden. Informationen über die Reihenfolge der Einreise und Visa - auf der Website des Außenministeriums des Landes und der Tour. Karabach-Portal.

Die Behörden von Karabach führen keine Zollkontrolle durch - das Land liegt im selben Zollgebiet wie Armenien, daher werden beim Überqueren der armenisch-karabachischen Grenze keine Dinge kontrolliert, sondern nur Dokumente.

Weder Vertreter Armeniens noch Karabachs stempeln ihre Pässe an der armenisch-karabachischen Grenze. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass das Vorhandensein von Beweisen für den Aufenthalt in Karabach (nicht nur Souvenirs von dort, sondern sogar Fotos und eine Geschichte über die Reise in einem persönlichen Blog im Internet) als Grund für die schwarze Liste des Ministeriums dienen kann Auswärtige Angelegenheiten Aserbaidschans mit lebenslangem Einreiseverbot in das Land. Im Falle der Entdeckung von Beweisen für den Aufenthalt in Karabach durch Grenzschutzbeamte, Sonderdienste oder Polizisten auf dem Territorium Aserbaidschans selbst kann dies zu einer Inhaftierung wegen illegalen Grenzübertritts, Spionage für Armenier usw. führen.

Diplomatische Missionen NCR sind im Special aufgeführt. Artikel auf Wikipedia. Derzeit sind sie in Jerewan, Moskau, Washington DC, Paris, Sydney, Beirut und Potsdam verfügbar.

Grenzen

Merkmale des Trampens und Reisens im Allgemeinen

• Trampen ist einfach und beliebt. Unauffällige Geldanfragen können nur innerhalb der Stadt Stepanakert auftauchen.
• Das Leben hat bewiesen, dass die Menschen in Russland und nicht in Armenien und Karabach viel mehr Angst vor Terroristen, Militanten, SARS und anderem Dreck haben. Die Menschen in Karabach heben ihr Land in aller Ruhe aus dem Ruin, ziehen Kinder groß und laden Reisende, besonders auf dem Land, bereits 20 Minuten nach dem ersten Treffen zu einem Besuch ein. Zweifellos erinnert der letzte Krieg noch an sich selbst. Einst eine reiche Stadt mit 50.000 Einwohnern in der fruchtbarsten Ebene, und jetzt ist die Geisterstadt Agdam ihre Spur. Die toten Viertel von Shushi vor der Kulisse atemberaubend schöner Berge und der Blechkasten einer Bushaltestelle an einer namenlosen Kurve voller Kugeln. Porträts der Toten in jeder Familie und eine Bedrohung der Lebenden - Sprengköpfe im Boden, die noch neutralisiert werden müssen - sind Phänomene derselben Ordnung.
• Im NKR sollte man sich vor dem „Mann mit der Waffe“ nicht fürchten, obwohl es im Kaukasus mehr solche Menschen gibt als „Menschen mit Rucksäcken“. Diejenigen, die in Karabach bewaffnet sind, gehören der Militärkaste an (Soldaten, Polizisten, Grenzwächter usw.) und sind für uns, Kollegen, völlig ungefährlich. Im Allgemeinen ist Berg-Karabach selbst und die von ihm kolonisierten Gebiete der Kelbajar- und Lachin-Regionen (die „Schicht“ zwischen dem ehemaligen NKAO und Armenien) nicht gefährlicher als in jedem Outback: große Städte Nein, Kriminalität - fast das gleiche.
• Eine andere Geschichte sind die "Sicherheitszonen" des NKR. Sie sind flächenmäßig mit rund 7.000 km² sogar größer als der NKR selbst. „Zonen“ sind die Gebiete der Regionen Lachin, Kalbajar, Kubatly, Zangilan und teilweise Jabrayil, Fizuli und Aghdam, einschließlich des 120 Kilometer langen Abschnitts der einst sowjetischen Grenze zum Iran entlang des Araks (es gibt Karabach-Grenzschutz, aber es gibt kein Übergang in den Iran ausgestattet und wird es höchstwahrscheinlich nie sein.) Es gibt fast keine Bevölkerung in den von den Aserbaidschanern eroberten Gebieten östlich von NK. Tatsächlich ist dies sowohl eine Weide, ein Gemüsegarten als auch ein Trainingsgelände: Bewohner der Nachbarregionen von NK lassen dort Vieh weiden und bauen Gemüse und Obst an, und die Karabach-Armee führt Übungen durch. Lokale Behörden versuchen, Journalisten nicht ohne besondere Erlaubnis (eine Akkreditierungskarte, die kostenlos bei der Konsularabteilung des Außenministeriums von Karabach ausgestellt wird) einzulassen. Teile der Regionen Mardakert und Martuni der ehemaligen NKAR wiederum stehen nun unter aserbaidschanischer Kontrolle. Die Region Shahumyan, die die Armenier als Teil der NKR betrachten und "Nord Artsakh" nennen, wird derzeit ebenfalls von aserbaidschanischen Truppen besetzt, und aserbaidschanische Kolonisten siedeln sich in alten armenischen Dörfern an. Die Dörfer Karmiravan, Levonarch, Leninavan, Maraga, Seisulan, Khasangaya, Chaylu und Yaremdzha im Osten der Region Mardakert blieben nach dem Krieg wieder bei Aserbaidschan, das auch den östlichen Teil der Region Martuni hinter dem Dorf Kuropatkino kontrolliert . Natürlich ist der Weg von Karabach dorthin gesperrt.
• Vor echten Gefahren: Halten Sie sich von Minen und Blindgängern fern. Man findet sie auf Feldern, Hügeln und abgelegenen Bergpfaden. Natürlich nicht überall – Karabach-Retter haben zusammen mit britischen Pionieren der humanitären Organisation The HALO Trust in den letzten Jahren das gesamte Territorium des NKR mit Ausnahme der Grenzzone konsequent vermint. Wenn einer der Einheimischen eine Mine entdeckt, werden die Pioniere sofort benachrichtigt und sie gehen sofort zur Neutralisierung. Achten Sie jedoch bei „jedem Feuerwehrmann“ auf das Vorhandensein von Plakaten mit dem Text „Halt. MINEN! und ein Porträt des "Jolly Roger" sowie die Warnungen der Anwohner.
• Ein separates Thema ist die Kontaktlinie zwischen den armenisch-karabachischen und aserbaidschanischen Truppen. 250 km Stacheldraht, Minenfelder, Gräben und Gräben mit Betonboden. Dieselbe Frontlinie, über die in der Akkreditierungskarte des Journalisten sozusagen beiläufig gesprochen wird. Es beginnt an der Grenze der Regionen Mardakert und Shaumyan, gleich südlich des berühmten Dorfes Gulistan (1813 unterzeichneten Russland und Persien dort einen Friedensvertrag, wonach letzteres den Übergang von Dagestan, Kartli, Megrelia, Imeretia, Guria, Abchasien und eine Reihe transkaukasischer Khanate.) Dann verläuft die Linie durch den hügeligen Nordosten der Region Mardakert, dann entlang der Linie Gyulludzha - Javagirli - Arazbary der Ebene der Region Agdam - dem östlichen Teil der Region Martuni - der Ashagi Seidakhmedli - Shukurbeyli - Kazakhlar-Linie der Fizuli-Region. Alle aufgelisteten Dörfer (oder was von ihnen nach Beschuss und Plünderung übrig war) befinden sich innerhalb der "Sicherheitszonen" von NK. Also: Besuchen Sie LINE nicht und vor allem nicht versuchen, auf die gegenüberliegende Seite zu gehen! Von Zeit zu Zeit kommt es in einigen seiner Abschnitte zu Gefechten, und im April 2016 brach ein echter Krieg mit dem Einsatz von Kampfflugzeugen, Panzern und Kanonen aus.

Straßen

Die wichtigsten internen Routen Eriwan - Lachin - Stepanakert - Aghdam (bergig) und die Senkrechte dazu Mardakert - Agdam - Martuni (flach) führen tatsächlich durch das Gebiet Aserbaidschans, das NK feindlich gesinnt ist, obwohl dies seit 1993-94 der Fall ist. kontrolliert diese Länder nicht. Das Reisen auf diesen Straßen ist ziemlich sicher und sogar relativ komfortabel. Busse, Kleinbusse und andere Fahrzeuge fahren dort leise, ohne militärische Eskorte.

Der größte Fluss wird in Richtung Lachin - Stepanakert beobachtet. Das ehemalige NKR-Zollhaus im Dorf Zabukh (auf armenischen Karten - Ahavno) in der Lachin-Region wurde in einen regulären Verkehrspolizeiposten umgewandelt. Bei Askeran aus "Stepan" ist die Bewegung etwas schwächer. Es fährt auch gut auf den lokalen Straßen Stepanakert - Red Bazaar (Karmir Shuka) - Fizuli - Hadrut und Mardakert - Agdam - Martuni.

Die 170 km lange Nord-Süd-Straße wurde in den 2000er Jahren gebaut. Die neue Route verbindet Mardakert mit Hadrut durch Stepanakert und verläuft vollständig innerhalb von Karabach. Die alte, noch aus der Sowjetzeit stammende Straße führt durch die besetzte Zone Aserbaidschans, und auf dem Weg, beispielsweise von Stepanakert nach Hadrut, muss man einen Umweg über Aghdam - Fuzuli machen. Die neue Route hat die Reisezeit zwischen allen Bezirkszentren von NK erheblich verkürzt.

Auf Landstraßen ist das Trampen heute für jedermann genauso fester Bestandteil des menschlichen Lebens wie Gastfreundschaft und freundliche Kommunikation. In Städten ist es ähnlich, nur stößt man manchmal auf niedliche, unaufdringliche Geldaufforderungen.

Kfz-Kennzeichen

Öffentliche Verkehrsmittel

Buslinien werden durch eine Linie Stepanakert - Eriwan dargestellt. Sogar in Stepanakert selbst gibt es sie Taxis mit fester Route und Stadtbusse wie "Bogdan" und "PAZik".

Städte

Es gibt nur 10 Städte im NKR, und in der Hauptstadt leben weniger als 50.000 Menschen, und in den letzten drei "Städten" leben nicht einmal tausend Einwohner:

Klima

Unterkunft

Ist gratis

• Sie können die Nacht in Ihrem Zelt verbringen, aber denken Sie an Minen und Granaten nach dem Krieg. Verwenden Sie nur die Orte, die von den Einheimischen selbst besucht werden. Wenn Sie ein Zelt finden, wird Sie niemand beleidigen, aber im Gegenteil, sie werden Sie höchstwahrscheinlich behandeln und Sie zu einem Besuch einladen.
• Von jedem zweiten Fahrer erhalten Tramper eine Einladung zur Übernachtung. BEI ländliche Häuser es gibt spezielle "Gästezimmer", also stimmen Sie ruhig zu, Sie werden niemanden mit Ihrer Übernachtung einschränken, sondern Ihnen sogar gefallen. Touristen sind eines der Zeichen dafür, "ein friedliches Leben aufzubauen" und positive Änderung in der lokalen Realität.

Bezahlt.

• NKR entwickelt schrittweise den Tourismus. gem. Der Wikipedia-Artikel listet alle Hotels auf.
• Neben Hotels gibt es "Gasthöfe" und Pensionen und "Touristenhäuser". .
• Hamlet Davtyan Hostel Nahe dem Zentrum von Stepanakert gelegen. 11 Betten, 2 Doppelzimmer, 1 Dreibettzimmer, 1 Vierbettzimmer. Tel: (+374 47) 95 59 96, (+374 47) 94 39 78 Stepanakert, str. Tumanyan, 107.
• Das Hostel "Artsakh" befindet sich im regionalen Zentrum der Region Martakert des NKR - der Stadt Martakert. 19 Betten, 1 Doppelzimmer, 1 Dreibettzimmer, 1 Vierbettzimmer, 2 Fünfbettzimmer. Tel: (+374 47) 42 11 10, (+374 97) 26 96 56. Martakert, st. Azatamartikneri, 111.

Essen

Die Küche hier ist armenisch. Lesen Sie mehr über Restaurants und Cafés

Sprache

Auf dem Gebiet des NKR ist die armenische Sprache die Staatssprache. Es führt amtliche Büroarbeiten, Korrespondenz, Gerichtsverfahren usw. durch. Der karabachische (Alltags-)Dialekt des Armenischen weicht deutlich ab literarische Sprache. Es verwendet viele alte armenische Wörter, Wurzeln arabischen, persischen Ursprungs sowie russische Wörter. Die überwiegende Mehrheit der Einwohner spricht fließend Russisch. Schilder und Werbung in an öffentlichen Orten meist dreisprachig - auf Armenisch, Russisch und Englisch. Verkehrszeichen sind fast überall zweisprachig - auf Armenisch und Englisch.

Verbindung

Seit 2002 ist es möglich, die Städte und Dörfer Karabachs von fast überall auf der Welt anzurufen. Von Karabach aus ins Ausland zu telefonieren ist ebenfalls kein Problem, besonders von Stepanakert aus, wo es bereits so etwas bequemes und günstiges wie Satellitenkommunikation gibt. Ein uraltes Vermittlungssystem ist bei den ATS in den Regionen geblieben, und die angeordneten Verhandlungen müssen lange warten (obwohl sich die Situation in den kommenden Jahren zum Besseren wenden wird).

Internetcafés gibt es in der Hauptstadt, in Askeran und Martuni. In Stepanakert gibt es etwa ein Dutzend Internetcafés. Der Telegraph in Karabach ist teuer.

Die Weiterleitung eines Briefes über die GUS ist ebenso möglich wie eine Postkarte; in Armenien und Karabach ist der Tarif gleich. Der Postverkehr verwendet eigene Briefmarken, die zur Freude der besuchenden Philatelisten und im Gegensatz zu denselben nicht anerkannten Briefmarken aus Transnistrien, Südossetien und Abchasien im echten Umlauf sind. Die gesamte Korrespondenz wird einmal pro Woche nach Eriwan gebracht, von wo aus sie mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in die ganze Welt verstreut wird. Karabach-Briefe aus Stepanakert erreichen Moskau in 2 Wochen und in 3,5 Wochen aus den Regionen.

Lesen Sie mehr über den aktuellen Stand der Kommunikation

Ich beginne eine Artikelserie über eine unabhängige Reise nach Berg-Karabach. Heute erzähle ich Ihnen, wie Sie dorthin kommen, wie wir die Grenze überquert haben, über die notwendige Registrierung für Russen, über die Straße und über die Menschen. Jemand muss sich jetzt gedacht haben: „Was ist das für ein Wahnsinn, in das Territorium eines militärischen Konflikts einzudringen.“ Ich antworte: Unter Reisenden gibt es viele solcher „Verrückten“, ausländische Touristen besuchen Stepanakert seit langem frei und zahlen auch Geld dafür. Wenn es dort wirklich „heiß“ wäre, dann dürfte dort niemand auch nur 50 km weit fahren.

Ausflüge. Tour. Agenturen in Eriwan können eine Reise nach Berg-Karabach für 2-3 Tage organisieren, verbunden mit vorbeifahrenden Sehenswürdigkeiten Armeniens. Ein Beispiel für ein Reisebüro "Hyur Service" (Yerevan, Nalbandyan str., 96): Kosten 80000-90000 AMD/Person(mit Hotel und Verpflegung, 2 Tage / 3 Nächte). Und Sie können eine ganze im Voraus bestellen.

Mietwagen aus Eriwan. Wenn Sie sich nicht darum kümmern möchten öffentlicher Verkehr und Sie haben einen Führerschein in der Tasche, können Sie in Eriwan ein Auto mieten. In Karabach gibt es jedoch schwierige und lange Abschnitte der Bergstraße. Siehe Preise und Optionen.

Straße nach Berg-Karabach

Wir sind per Anhalter nach Karabach gefahren. Auf einen "Penny" fuhr ein lokaler Bauer in die nächste Stadt - Yeghegnadzor. Und hier hatten wir das Glück, in ein Auto mit „Militärhemden“ zu steigen. Zwei Männer hatten ein paar Sterne auf ihren Schultergurten, aber für uns war das egal, denn zunächst ging es nicht nach Berg-Karabach. Ich dachte, zuerst in die Stadt Jermuk zu fahren und schließlich nach Karabach zu schauen. Deshalb sagten wir den Armeniern, dass wir zur Wende nach Jermuk fahren würden.

Die Armenier erwiesen sich jedoch als sehr angenehm in der Kommunikation, sie scherzten ständig und vermuteten sogar Spione in uns, da wir ohne eine Karte in der Hand problemlos durch die Namen und Straßen Armeniens navigierten, einschließlich Fragen zu Berg-Karabach. Im Laufe eines solchen Dialogs wurde plötzlich klar, dass das Militär dorthin ging. Normalerweise änderten wir schnell unsere Pläne, wenn wir auf einen erfolgreichen vorbeifahrenden Transport stießen. Aber es war wirklich nicht in der Nähe von Karabach und ich wollte nicht frech werden.

Der witzigste hieß Kamo und er fuhr, und der zweite mit einem etwas kleineren Rang war Armen. Die Jungs gingen direkt zu Mardakert (Martakert). Wenn Sie nicht ganz orientiert sind, dann ist dies eine der letzten und entferntesten Siedlungen vor der Grenze zu Aserbaidschan, oder besser gesagt die letzte sichere Siedlung.

Als wir die Abzweigung nach Jermuk erreichten, die Rucksäcke aus dem Kofferraum holten, bot Kamo plötzlich an, mit ihnen bis zum Ende zu gehen. Es war sehr schwierig, ein solches Angebot abzulehnen, wir mochten das Militär und wir weckten ihr Interesse. Wir stimmten zu und stiegen wieder ins Auto, warten. Es waren noch mehr als 200 km zu fahren.

In diesen Männern, die durch alle Höllenkreise des militärischen Konflikts mit Aserbaidschan gegangen sind, war eine Art „Schlauheit“, ein kaum wahrnehmbares Gefühl, das für mich unverständlich ist. Und gleichzeitig waren sie so charmant, freundlich, aufrichtig auf Armenisch, dass das erste Gefühl vor dem Hintergrund der anderen irgendwie von selbst erlosch.

Vorotanpass (Zanger)

Auf dem ganzen Weg schienen sie es nicht eilig zu haben, es reichte, sich beiläufig für etwas außerhalb des Fensters zu interessieren, damit das Auto sofort anhielt, und die Armenier gingen mit uns, um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und Fotos zu machen. Zum Beispiel machten wir unseren ersten Stopp bei Vorotanpass (Zanger) liegt auf einer Höhe von 2344 m über dem Meeresspiegel. Es dient, wie die meisten Hochgebirgspässe Armeniens, als Grenze verschiedener natürlicher Grenzen.

Noch im Auto warnte Kamo, dass es kalt und windig sein würde. Es hat mich nicht erschreckt, ich werde eine der Hälften dieser Tore erklimmen.

Viele Leute denken, dass dies eine bestimmte Route ist, aber tatsächlich gab es viele Routen, die verschiedene Länder durchquerten und Ostasien mit Europa verbanden, also führte eine von ihnen durch Armenien.

Goris

In der Stadt Goris hielten wir an, um in einem Café zu Mittag zu essen und gleichzeitig einen anderen Militär zu treffen und abzuholen - einen Major. Die Armenier bewirteten uns mit Döner, Schaschlik, und am Nebentisch blinzelten uns die Iraner an, die ihren freien Aufenthalt in der Fremde feierten. Nach dem Abendessen saßen bereits fünf Personen im Auto. Übrigens, Goris ist ruhig interessanter Ort, ich rate Ihnen, hier separat zu gehen.

Der Beginn des Territoriums von Berg-Karabach

Schließlich begannen wir uns zu nähern Gebiete von Berg-Karabach, deren erster Indikator solche Gebäude waren, die 2005 gebaut wurden.

Der Reihe nach kletterten wir ganz nach oben auf das „Dreieck“, nur der Wind war kalt und stark im Gesicht.

Und hinter den Gebäuden ist ein armenischer Khachkar.

Schon hier war die Aussicht auf die grünen Berge im abendlichen Sonnenuntergang einfach umwerfend. Und die menschenleere, menschenleere Straße fügte dem Gesamteindruck etwas Mysteriöses hinzu.

Es gab noch ein letztes kurzes Stück bis zur Grenze.

Grenze Berg-Karabach

Tatsächlich gibt es zwei Grenzen von Armenien (die Grenze zu Aserbaidschan ist natürlich wegen des Krieges geschlossen).

Zuerst- das ist die, wo wir jetzt standen, das heißt die Goris-Shushi-Autobahn. Nach Angaben des Außenministeriums von Karabach ist dies die einzig korrekte und offizielle Grenze, die es zu überqueren gilt.

Zweite- im Norden durch den Zodsky-Pass gelegen. Wir sind nicht dorthin gegangen (obwohl es eine solche Idee gab), jemand sagt, dass es dort keinen Kontrollpunkt gibt, der Wächter hat uns gesagt, dass es einen gibt. In jedem Fall wird davon abgeraten, die Grenze zum NKR von Norden her zu überqueren. Denn wenn es dort keinen Kontrollpunkt gibt, dann handelt es sich laut Gesetz um einen Verstoß mit allen Konsequenzen, tatsächlich passierten viele Reisende frei oder mit einer kurzen Inhaftierung und Vernehmung durch das Militär.

Korrekte Passage der Grenze Armenien-Berg-Karabach

Am Eingang. Sie erreichen den Posten entlang der Autobahn Goris-Shushi, halten an, alle Passagiere des Fahrzeugs legen Dokumente vor. Für Russen ist kein Visum erforderlich, aber bei der Ankunft in Stepanakert ist eine sofortige Registrierung beim NKR-Außenministerium erforderlich (mehr dazu weiter unten).

Auf dem Weg hinaus. Sie halten auch an der Post, alle Mitfahrer des Fahrzeugs legen Dokumente und Registrierung vor und fahren los.

Falsche Passage der Grenze von Berg-Karabach (persönliche Erfahrung)

Am Eingang. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum das Militär uns so sehr mochte, dass es sich entschied, uns zu helfen. Schade, dass es sich statt der Hilfe als Bärendienst herausstellte. Aufgrund seines Ranges kümmerte sich Kamo nie um die Frage des Grenzübertritts und wusste leider nicht, dass die Russen kostenlos auf dem Territorium von Karabach bleiben (im Gegensatz zu Einwohnern anderer Länder). Der Armenier entschied, dass wir, wie andere Ausländer, bezahlt werden müssten, und als das Auto am Grenzpunkt anhielt und wir aussteigen wollten, um Dokumente vorzulegen, sagte er uns, wir sollten uns ins Auto setzen und nicht aussteigen. Natürlich waren wir empört, dass es Probleme geben könnte, aber er warf los, dass er alles selbst lösen würde. Ich weiß nicht warum, aber wir haben ihm in diesem Moment vertraut.

Nach 5min. Kamo kehrte zurück und wir fuhren weiter. Auf meinen fragenden Blick sagte er ruhig, dass wir uns bei ihm keine Sorgen machen müssten, er war sich in allem einig. Ich ließ nicht locker und fragte, wie wir jetzt zurückkommen sollten, worauf ich die Antwort erhielt: „Ich selbst werde Sie persönlich zurückbringen.“ Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm nicht, da wir nicht vorhatten, längere Zeit in Karabach zu bleiben, vielleicht insgesamt ein paar Tage, und der Oberst für 10 Tage auf Geschäftsreise war zu spät zu zucken, ich wollte wirklich glauben, dass das Wort des Militärs - Stärke.

Auf dem Weg hinaus. Natürlich hat uns das Militär nicht aus Karabach zurückgebracht, aber für den Fall, dass sie eine der Telefonnummern hinterlassen haben, was ist, wenn es Probleme gibt ... Während wir zur Grenze fuhren, dachten alle darüber nach, wie sie rauskommen könnten damit wir uns nicht schlecht fühlen und das Militär nicht aufstellen. Trotzdem wollten sie das Beste, ich habe es erst jetzt gemerkt, er war sich nur nicht der Einzelheiten der Registrierung für Russen bewusst. Und wie immer, wenn man sich vorstellt, wie man eventuelle Fragen beantworten wird, stellt sich tatsächlich gar nicht so heraus. Zumindest war es dumm zu sagen, dass wir einen anderen Grenzpunkt passierten, weil Lügen zu noch schlechteren Ergebnissen führen könnten.

Wie wir nicht gehofft hatten, ging es ohne Vorlage der Anmeldung nicht. Der Grenzwächter konnte lange nicht verstehen, wie wir unbemerkt am Checkpoint vorbeigeschlichen sind. Wir antworteten, dass wir mit dem Militär gereist seien, was neue Fragen darüber aufwirft, was für ein Militär und wie es passiert ist. Ich musste den gleichen Anruf verwenden, der Empfänger sagte, ich solle auf einen Anruf warten. Ich kam mir blöd vor, dass wir nicht sofort auf der Vorlage von Dokumenten bestanden haben. Vielleicht werden sie wegen uns dem Militär nicht mehr vertrauen.

In 20 Minuten. der Grenzschutz sagte uns, wir sollten zurück nach Stepanakert fahren, um uns beim Außenministerium (MFA) anzumelden. Na ja, es dämmert schon, dort ist wohl geschlossen, und wir haben nur ein Zelt hinter uns. Mein Begleiter, der in der Nähe des Postens herumwanderte, bemerkte einen grünen Rasen auf der anderen Seite des Flusses, wo Sie ein Zelt aufstellen können. Natürlich baten wir die Wache um Erlaubnis. Er sah uns an, als wären wir Idioten, aber er selbst verstand, dass wir nicht die ganze Nacht mit ihm in der Kabine sitzen würden. Er ließ mich gehen und versprach, uns morgen früh auf eine Fahrt in die Hauptstadt zu schicken.

Wir gingen über den Fluss, ich dachte gar nicht, dass hier noch Wohnhäuser stehen. Da wir hier festsaßen, ging mein Begleiter los, um die Grenzwächter um heißes Wasser für Tee zu bitten. Während er weg war, wurde unser Zelt von einer einheimischen Frau bemerkt, ich stolperte über sie und versicherte ihr, dass wir keine Diebe seien, aber zufällig würden wir hier für eine Nacht schlafen. Anstatt zu antworten, lud die Frau uns beide zu Tee und Kaffee ein. Als Andrei mit einem Paket Brötchen, Keksen und Wurst zurückkam, beschlossen wir, bei einer Frau namens Lida auf einen Tee vorbeizuschauen.

Lida hatte ein so kleines Haus, das eher an eine Scheune erinnerte, dass es ihr peinlich war, uns hinein zu bitten, zumal der Herd, auf dem der Kessel erhitzt wurde, direkt an der Straße stand, zwei Stühle standen direkt daneben. Hinter dem schiefen Zaun einer Frau wohnten übrigens ihr Bruder und ihre Neffen in einem großen guten Haus, sie stocherten gerade im Auto im Hof ​​herum. Aber Lida, so scheint es, war nicht sehr bevorzugt, da sie in einer so zerbrechlichen Behausung allein gelassen wurden. Stimmt, ein wenig später wurde mir klar, dass sie ein bisschen nicht normal war, aber es war durchaus möglich zu reden, gute Tante. Während wir Tee tranken, suchte uns eine Wache mit einer Laterne.

- Nun, wohin bist du verschwunden? Ich hörte eine bekannte Stimme.
„Wir sitzen zusammen und trinken Tee mit Lida“, antworteten wir ruhig.
- Und hier laufe ich durch das Dorf, suche dich mit Hunden. Ich schaute ins Zelt - niemand, ich dachte, sie wären geflohen oder so, aber warum haben sie dann Sachen liegen gelassen, sind gegangen, um nachzusehen.

Der Grenzwächter setzte sich sofort hin und bat auch um Tee. Es stellt sich heraus, dass er sich an dieselben Militärs erinnerte, mit denen wir die Grenze passierten, er selbst war damals im Dienst. Es stellt sich heraus, dass Kamo ihnen gesagt hat, dass außer den Majors niemand im Auto war, und das Wort des Obersten ist immer wertvoll, und sie haben ihm geglaubt. Wir baten die Wache, nicht sehr „wütend“ auf das Militär zu sein, sie wollten das Beste. Sie fragten sofort wie zufällig nach anderen Grenzpunkten, worauf sie die Antwort erhielten, dass jetzt überall Grenzschutzbeamte sind und eine Ausreise ohne Registrierung unmöglich ist.

Der junge Armenier kam nicht nur deswegen, er vertraute uns noch immer nicht ganz und wollte wissen, wer wir seien, woher wir kämen, warum wir in Karabach seien. Also unterhielten wir uns die halbe Nacht in Lidas Hof mit einem Grenzbeamten und einer Tasse heißen Tee.

Registrierung des Außenministeriums von Berg-Karabach

Am frühen Morgen wurden wir fast mit dem allerersten Auto nach Stepanakert ins Außenministerium der Volksrepublik China geschickt. Ein älterer Armenier fuhr, wir „freundeten“ uns während der Fahrt so sehr mit ihm an, dass er eine Adresse in Eriwan und eine Telefonnummer angab, falls wir auf der Durchreise waren, rief er für einen Besuch an.

Das Außenministerium befindet sich im Zentrum von Stepanakert, Adresse: st. Azatamartikneri-28. Wie ich oben erwähnt habe, ist die Registrierung für Russen kostenlos und für Ausländer kostet sie 3.000 Dram (245 Rubel) für 21 Tage. Und es ist in etwa 5 Minuten erledigt. Nach dem Muster wird ein Fragebogen ausgefüllt, welche Städte wir in Karabach besuchen wollen und wie viele Tage wir verbringen werden, und dann einem Mitarbeiter des Außenministeriums übergeben. Dafür bekommen wir eine Art Quittung für die Grenzer, das ist alles, wir sind frei.

Übrigens, wenn Sie nicht wissen, welche Sehenswürdigkeiten Sie in Karabach sehen können, dann gibt es genau hier einen Stand mit Bildern und Hinweisen auf verschiedene Festungen, Kirchen, Klöster und so weiter.

Und welche Sehenswürdigkeiten und Städte wir gesehen haben, erzähle ich euch bei. Bis bald!

Berg-Karabach ist ein Staat, der von niemandem, einschließlich Armenien, anerkannt wurde. Es ist jedoch klar, dass Karabach in engster wirtschaftlicher und politischer Verbindung mit Armenien lebt und diese Verbindung in vielerlei Hinsicht verdankt. Teils dieser, teils kulturellen und ethnischen Verwandtschaft, geografischen Nähe ist es zu verdanken, dass Karabach Armenien sehr ähnlich ist. Daher gilt vieles von dem, was ich sage, auch für Karabach, und ich werde mich oft auf diese Geschichte beziehen.

Plakat am Eingang zum Karabach-Checkpoint

Grenzüberschreitung
1. Die Republik Berg-Karabach (NKR) grenzt an Armenien und Aserbaidschan. Die Grenze zu Aserbaidschan ist natürlich geschlossen, und es wird nicht empfohlen, sich ihr auch nur zu nähern. Erstens können sie dich für einen Spion halten, und zweitens können sie einfach zuschlagen, da es regelmäßig zu Schießereien und Scharmützeln mit Opfern auf beiden Seiten kommt. Krieg.

Nach Angaben des NKR-Außenministeriums ist der Grenzübertritt nur an einem Ort erlaubt: einem Kontrollpunkt an der Autobahn, die von Goris nach Shushi führt. Tatsächlich kann die Grenze auch im Norden überquert werden, entlang der Straße, die durch den Zodsky-Pass führt. Dort gibt es keinen Kontrollpunkt, und einige Reisende passieren dort unbemerkt. Ein zufälliges Treffen mit dem Militär ist jedoch mit Inhaftierung und Verhören verbunden.

Unser Ursprünglicher Plan war, entlang der Autobahn Goris - Shushi zu fahren, Shushi, die Hauptstadt des NKR Stepanakert, die Ruinenstadt Aghdam, die Klöster Gandzasar und Dadivank zu sehen und über den Zod-Pass abzureisen. Aber angesichts des Wochenendes und der bevorstehenden Feiertage wagten wir es nicht, mit dem Risiko einer Inhaftierung durchzubrechen: Wir hätten gut für das Wochenende inhaftiert und vergessen werden können, und wir haben in zwei Tagen ein Flugzeug. Aber im Allgemeinen, so wie ich es verstehe, spezielle Probleme entsteht nicht: Wenn ein Treffen mit dem Militär stattfindet, endet es mit einem prophylaktischen Gespräch (oder einem zwei- oder dreistündigen Verhör) und einem Pass; im schlimmsten Fall - eingesetzt. Die letzte Option war für uns übrigens auch unerwünscht - die Enden waren zu groß.

Auf die eine oder andere Weise sind dies alles Gerüchte, Annahmen und eine einzige Erfahrung. Jeder neue Versuch, die Grenze über den Zod-Pass zu überqueren, erfolgt auf eigene Gefahr und Gefahr. Wer Risiken eingeht, muss verstehen, dass es sich in den Augen der Sicherheitskräfte Karabachs um den vollständigsten illegalen Grenzübertritt handelt, für den in der Regel in allen Ländern eine Strafbarkeit vorgesehen ist. Die bisherige Praxis scheint Reisende zu bevorzugen.

2. Eintrag. Der korrekte Grenzübergang erfolgt also entlang der Autobahn Goris-Shushi. Es gibt einen stationären Posten, auf dem Karabach (nur) Polizisten stehen. Das Auto muss anhalten, alle legen Papiere vor. Russen brauchen kein Visum, daher wurden wir nach Prüfung der Unterlagen nur ermahnt, uns umgehend beim NKR Außenministerium in Stepanakert anzumelden.

Da wir um vier Uhr nachmittags ankamen, haben wir sofort gewarnt, dass wir uns erst morgen anmelden können. Dies führte bei dem Polizisten zu keinen Beanstandungen, ebenso zu Problemen beim anschließenden Check-in in einem Hotel in Shushi und bei der Dokumentenkontrolle durch Polizisten auf der Straße. Wir haben allen gesagt, dass wir heute angekommen sind und uns morgen anmelden werden.

3. Abreise. Beim Verlassen wiederholt sich der Vorgang. Das Auto hält an, die Passagiere legen Papiere und Registrierung vor, woraufhin der Polizist die Erlaubnis zum Verlassen erteilt. Ich weiß nicht, was im Falle einer fehlenden Registrierung oder eines Verstoßes gegen die Bedingungen passieren wird.

Anmeldung
Dies ist ein obligatorisches Verfahren, das im NKR-Außenministerium im Zentrum von Stepanakert durchgeführt werden muss. Die Adresse ist leicht zu merken: Stepanakert, Azatamartikneri 28. Wir kamen dort am Samstag an, am Morgen nach unserer Ankunft im NKR. Entweder wegen Samstag, oder es ist dort immer so, aber wir wurden gebeten, in anderthalb Stunden wiederzukommen. Nachdem wir Stepanakert umrundet hatten, kamen wir anderthalb Stunden später zurück, erhielten die Fragebögen, füllten sie aus und warteten weitere anderthalb Stunden – erst als die zuständige Mitarbeiterin vom Mittagessen zurückkam, dann als sie die gestrigen Bewerbungen durchsah, dann als sie bediente alle angesammelten Besucher in einer Live-Warteschlange (wir, True, sie waren an vorderster Front).

Der Fragebogen ist einfach, es gibt keine heimtückischen Fragen. Angegeben sind die wichtigsten persönlichen Daten, die Wohnanschrift im NKR, die Aufenthaltsdauer und die geplanten Besuchsorte. Wir äußerten den Wunsch, über den Zodsky-Pass zu gehen, was uns sofort kategorisch verweigert wurde. Der Mitarbeiter sagte, der NKR befinde sich im Kriegszustand, die Front sei in der Nähe, es gebe keinen Kontrollpunkt, es sei verboten zu fahren, wenn das Militär erwischt werde, gäbe es Probleme. Deshalb strich sie eigenhändig den Zodsky-Pass aus unseren Fragebögen und druckte uns die Registrierung folgender Art aus.

Die erste Zeile enthält den Namen des Gruppenleiters und die Nummer seines Passes, darunter die ähnlichen Daten anderer Teilnehmer. Bitte beachten Sie: Das Dokument erlaubt die Bewegung nur auf den Hauptstraßen und erlaubt keine Annäherung an die Frontlinie.

Um die eineinhalb Stunden Wartezeit und den ausgewählten Traum vom Zod-Pass (und gleichzeitig von Dadivank und Gandzasar) zu entschädigen, baten wir um die Karabach-Stempel in den Pässen, die nicht für Russen bestimmt waren . Jetzt habe ich also etwas, das sonst niemand hat.

Schätzen Sie die exquisite Zusammensetzung des Brotaufstrichs: Aserbaidschan, Armenien, Berg-Karabach. Das einzige, was fehlt, sind türkische Briefmarken, die auf der vorherigen Seite geblieben sind.

Die Schlussfolgerungen sind:
- das Verfahren selbst ist einfach;
- Es besteht die Gefahr, dass Sie die Registrierung nicht auf Anhieb erhalten, Sie müssen ein oder zwei Stunden warten (dritte oder vierte);
- Es gibt keine Anmeldegebühr.

Sehenswürdigkeiten
Es gibt viele Sehenswürdigkeiten in Karabach. In dieser Hinsicht steht es Armenien in nichts nach. Hier und schöne Natur und alte Klöster und alte Festungen. Es ist klar, dass viele Menschen nach Karabach gehen, um die Spuren des Krieges zu sehen, und für uns stand dieses Interesse auch nicht an letzter Stelle.

Wir wollten Shushi besuchen, eine alte Stadt mit einer reichen Geschichte, die spielte wichtige Rolle im letzten Krieg und ist immer noch stark zerstört. Dann ging es nach Stepanakert, der Hauptstadt des NKR, in der Nähe von Shushi gelegen, die im Krieg ebenfalls schwer beschädigt, aber bereits weitgehend restauriert wurde. Dann - Aghdam, eine Geisterstadt, die nach dem Krieg fast vollständig zerstört und verlassen wurde. Auf dem Weg nach Aghdam - Festung Askeran und dann zu den Klöstern Dadivank und Gandzasar. Wir wollten über den malerischen Zodsky-Pass aufbrechen.

Infolgedessen haben wir uns aus den oben beschriebenen Gründen nur Shushi und Stepanakert angeschaut und an Weg zurück auch das Kloster Tsitsernavank, das zu gegebener Zeit ausführlich beschrieben wird. Im Moment möchte ich kurz anmerken, dass es sehr interessant war, wir haben es nicht bereut, dass wir irgendwie vorbeigekommen sind, gelegentlich müssen wir es wiederholen und Karabach mehr Zeit widmen.

Preise
In der Regel sind sie gleich, aber manchmal etwas höher, und die Qualität ist etwas geringer. Einen signifikanten Unterschied konnten wir nicht feststellen. Es ist sowieso immer noch günstig.

Geld
Geld - armenische Dramen. Im Mai 2011 wurden für den russischen Rubel etwas mehr als 13 Dram, für den US-Dollar etwa 375 Dram und für den Euro etwa 530 Dram ausgegeben.

Essen
Das gleiche wie in Armenien, aber etwas teurer, schlechtere und kleinere Portionen, sowie die Auswahl an Restaurants. Aber immer noch preiswert, befriedigend und qualitativ durchaus akzeptabel.

Ich empfehle dringend, das Verfallsdatum von Produkten zu überprüfen, wenn Sie in einem Geschäft kaufen. Anders als in Moskau ist man dort ehrlich, es werden keine Produktionsdaten gefälscht, es werden einfach oft abgelaufene Produkte ohne Hintergedanken verkauft. Wenn er erwischt wird, wird das Geld ohne Streit zurückerstattet.

Unterkunft
Es gab nur eine Nacht, und wir verbrachten sie im zentralen Hotel in Shushi. Zuerst verlangten sie von uns 18.000 Dram mit Frühstück für drei, aber wir sagten, dass wir es gewohnt seien, nicht mehr als 12.000 Dram für eine Übernachtung zu bezahlen, und durch mehrstufige Verhandlungen und freundschaftliche Auseinandersetzungen kamen wir schließlich auf den üblichen Betrag.

Stellen Sie sich meine Freude vor, als ich später in Moskau zufällig auf die Website des "Armenischen Reisebüros" stieß, das die Buchung eines Zimmers wie unseres für bis zu 3428 Rubel pro Tag anbietet! Machen Sie nicht den Fehler, nichts zu buchen, verhandeln Sie vor Ort.

Als wir in den Raum stiegen, stellten wir fest, dass wir selbst mit 18.000, gelinde gesagt, nicht zu viel bezahlt hätten. Schönes, geräumiges Zimmer mit sauberer Bettwäsche, bequemen Betten, einem Balkon mit Blick auf Shushi, einem Fernseher, den wir nicht brauchen, und einer Dusche mit heißem Wasser, die wir brauchen - was will man mehr!

Die Dekoration des Zimmers ist ein Karabach-Strauß, die Zweige sind in einem riesigen elegant drapierten Ärmel, ich weiß nicht einmal warum. Sehr gemütlich, ich will sofort nachsehen, ob unter dem Sofa eine Antipersonenmine ist.

Orientierung und Straßen
Dasselbe wie in Armenien: Es ist einfach zu navigieren, aber viele Schilder sind auf Armenisch. Bei Bedarf schlagen Anwohner bereitwillig den Weg vor.

Die Straße nach Shushi ist gut, malerisch, aber ziemlich kurvenreich, was nicht jedem Fahrer gefallen wird. Andere Hauptstraßen sollen auch gut sein, aber wir haben es nicht überprüft. Landstraßen sind befahrbar, besser geht es aber mit einem Geländewagen.

An den Straßenrändern blinken ständig Dankesschilder mit den Namen der Geschäftsleute, die die Straßenreparaturen bezahlt haben.

Mobilfunk
Die in Eriwan gekauften MTS-SIM-Karten funktionierten in Karabach nicht. Wir haben einige Tage lang keine lokalen gekauft.

Internet
Sah ein Internetcafé neben dem Hotel. Leider habe ich den Preis nicht aufgeschrieben, sondern entweder 7 oder 14 Rubel pro Stunde. Ich verstehe nicht, was das für ein Geschäft ist. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits das kostenlose (und ziemlich langsame) Internet im Hotel genutzt, sodass ich die Gelegenheit verpasste, das billigste Internetcafé meiner Erinnerung zu besuchen.

Fotografieren
Sie fotografierten Städte, Menschen, Ruinen nach dem Krieg, Denkmäler, Schönheit, Elend, beschränkten sich auf nichts. Niemand machte uns gegenüber irgendwelche Bemerkungen, es traten keine Probleme auf.

Es gibt Informationen, dass es verboten ist, in Aghdam zu fotografieren, das nach dem Krieg immer noch in Trümmern liegt. Aber wir kamen nicht dorthin und konnten diese Informationen nicht überprüfen. Ein Reisender aus Bulgarien, den wir in Stepanakert getroffen haben, sagte, er sei gerade aus Agdam angekommen, wo er alles fotografiert habe, was er wollte.

Problemmenschen
Wir sind auch keinen Gopniks begegnet, die geschockt waren. Alles war sehr ruhig.

Das einzige bemerkenswerte Ereignis fand am Abend in Shushi statt, als wir im Hotel eincheckten und spazieren gingen und ehrlich verdiente Khorovats bekamen. Als wir gegen elf Uhr zurückkamen, kamen zwei junge Männer in teilweise völlig freien Kleidern auf uns zu und stellten sich als Polizisten vor und verlangten Dokumente zur Überprüfung, die dies mit dem Kriegsrecht rechtfertigten.

Da sie am wenigsten wie Polizisten aussahen, bat ich sie, ihre Papiere zu zeigen, aber nur einer von ihnen hatte eine Bescheinigung. Sie erklärten, dass einer im Dienst ist und der andere ihm hilft. Ich ließ den "Assistenten" in Ruhe und kopierte sorgfältig alle Daten des Zertifikats und sagte, dass es in Moskau eine solche Tradition sei, Polizeidokumente zu überprüfen. Gleichzeitig hat mich der "Polizist" freundlich angestrahlt.

Die jungen Leute schätzten die Tradition und sagten, dass hier nichts „So etwas“ passiert, alles ist ruhig, nur gibt es Krieg, und deshalb ist es notwendig, die Dokumente zu überprüfen, aber jemandes einziger Pass reicht völlig aus. Sie waren vom Anfang bis zum Ende des Gesprächs sehr höflich, und ich verstand immer noch nicht, ob es sich um einen Betrugsversuch handelte oder ob sie wirklich Wachsamkeit zeigten.

Sprache
Bei der Sprache ist die Situation ungefähr die gleiche wie in Armenien, vielleicht etwas schlimmer: Es gibt weniger Schilder auf Russisch, häufiger gibt es Menschen, die kein Russisch sprechen. Aber es gab noch nie ein Problem damit.

Andenken
Wir haben nur einen Ort mit einer guten Auswahl an Souvenirs gefunden: einen Kiosk gegenüber der Kirche St. Christ the Saviour in Shushi. Es gab viele Keramiken aller Art, Holzprodukte, Magnete, Symbole von Bergkarabach und andere angenehme Kleinigkeiten. Artikel sind original und hochwertig. Und außer diesem Kiosk haben sie meiner Meinung nach nicht wirklich etwas gesehen.

Na ja, wir haben auch alle möglichen Marmeladen gekauft. Das Ding ist gut, aber viel mitnehmen wirst du nicht, besonders wenn du ohne Auto unterwegs bist.

Das Gandzasar-Kloster befindet sich im zentralen Teil der Berg-Karabach-Republik (NKR) - einem unabhängigen Staat, der als Folge des Zusammenbruchs des ehemaligen aserbaidschanischen Sowjets entstanden ist sozialistische Republik in zwei Teile: die Republik Aserbaidschan und die NKR. Die Republik Aserbaidschan wird hauptsächlich von muslimischen Türken bevölkert, die seit den 1930er Jahren als "Aserbaidschaner" bekannt sind. Armenier, die sich traditionell zum Christentum bekennen, leben in der Republik Berg-Karabach.

Die Republik Berg-Karabach wurde 1991 auf der Grundlage der Autonomen Region Berg-Karabach (NKAO) ausgerufen – einer armenischen Selbstverwaltungseinheit innerhalb der UdSSR, die territorial dem sowjetischen Aserbaidschan untergeordnet ist. In der Vergangenheit befand sich Artsakh, die 10. Provinz des alten armenischen Königreichs, auf dem größten Teil des Territoriums der modernen Republik Berg-Karabach. Trotz der Tatsache, dass der Ortsname "Karabach" bis heute verwendet wird, wird er allmählich durch einen authentischeren und angemesseneren Namen des Landes - "Artsakh" - ersetzt.

Berg-Karabach ist eine Präsidialrepublik mit etwa 144.000 Einwohnern. Das wichtigste gesetzgebende und repräsentative Organ der Republik ist die Nationalversammlung.

Bako Sahakyan (gewählt 2007) ist der dritte Präsident der Republik. Präsident Sahakyan löste Präsident Arkady Ghukasyan ab, der von 1997 bis 2007 das Oberhaupt der Republik war. Das Land baut seine Beziehungen zur internationalen Gemeinschaft seit vielen Jahren aus.

Das Außenministerium von Berg-Karabach hat Büros in Australien, Deutschland, Libanon, Russland, den Vereinigten Staaten und Frankreich. Der NKR unterhält enge wirtschaftliche und militärische Beziehungen zur Republik Armenien. Die Grenzen der Republik stehen unter dem Schutz der Berg-Karabach-Verteidigungsarmee, die als eine der kampfbereitesten Armeen im gesamten postsowjetischen Raum gilt.

Im Oktober 2008 fand im Kloster Gandzasar die Hochzeit von 675 frisch verheirateten Paaren aus der Republik Berg-Karabach statt.

Oktober 2008: Gruppentrauung im Kloster Gandzasar, Berg-Karabach (Artsakh). Zeugen der Hochzeit waren neben den übernommenen Aufgaben der Paten sieben armenische Philanthropen, die aus Russland angereist waren. Der Hauptpate und Sponsor der Großen Hochzeit war ein bekannter Philanthrop, ein ergebener Patriot von Karabach - Levon Hayrapetyan, ein Nachkomme von alte Familie Asan-Jalalyanov.

Bergkarabach in Antike und Mittelalter

Die Geschichte der Staatlichkeit von Berg-Karabach wurzelt in der grauen Antike. Laut Movses Khorenatsi, einem Historiker des 5. Jahrhunderts und Begründer der armenischen Geschichtsschreibung, war Artsakh bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. Teil des armenischen Königreichs, als die Yervanduni (Yervandid)-Dynastie nach dem Zusammenbruch von Armenien ihre Macht über das armenische Hochland behauptete der Staat Urartu. Griechische und römische Historiker wie Strabo erwähnen Artsakh in ihren Werken als eine wichtige strategische Region Armeniens, die die königliche Armee mit der besten Kavallerie versorgt. Im ersten Jahrhundert v. e. König Tigran II. von Armenien (regierte 95-55 v. Chr.) baute eine der vier Städte in Artsakh, die nach ihm Tigranakert genannt wurde. Der Name des Gebiets "Tigranakert" ist in Arzach seit Jahrhunderten erhalten, was es modernen Archäologen ermöglichte, mit Ausgrabungen zu beginnen alte Stadt im Jahr 2005.

Als das vereinigte armenische Königreich 387 n. Chr. zwischen Persien und Byzanz aufgeteilt wurde, erhielten die Herrscher von Artsakh die Gelegenheit, ihre Besitztümer nach Osten auszudehnen und einen eigenen armenischen Staat zu gründen - das Königreich Agvank. „Aghvank“ ist nach einem der Urenkel des Patriarchen Hayk Nahapet benannt, dem legendären Stammvater der Armenier, dem Ururenkel des rechtschaffenen Noah. Die Verwaltung des Agvank-Königreichs wurde von den armenisch besiedelten Provinzen Artsakh und Utik aus durchgeführt. Agvank kontrollierte ein riesiges Gebiet, einschließlich der Ausläufer des Großen Kaukasus und eines Teils der Küste des Kaspischen Meeres.

Im fünften Jahrhundert wurde das Königreich Aghvank zu einem der kulturellen Zentren der armenischen Zivilisation. Laut dem armenischen Historiker Movses Kaghankatvatsi aus dem 7. Jahrhundert, Autor der Geschichte des Landes Aghvank (Arm. Պատմություն Աղվանից Աշխարհի ) wurden im Land eine große Anzahl von Kirchen und Schulen gebaut. Der von den Armeniern verehrte St. Mesrob Mashtots, der Schöpfer des armenischen Alphabets, eröffnete um 410 n. Chr. die erste armenische Schule im Amaras-Kloster. Dichter und Geschichtenerzähler wie der Autor Davtak Kertokh aus dem 7. Jahrhundert schaffen Meisterwerke der armenischen Literatur. Im fünften Jahrhundert unterzeichnete der König von Agvank Vachagan II der Fromme die berühmte Agven-Verfassung (Arm. Սահմանք Կանոնական hören)) ist das älteste erhaltene armenische Verfassungsdekret. Hovhannes III. Odznetsi, der Katholikos aller Armenier (717-728), nahm daraufhin die Aghven-Verfassung in die panarmenische Rechtssammlung auf, die als Code of Laws of Armenia (Arm. Կանոնագիրք Հայոց ). Eines der Kapitel der "Geschichte des Aghvank-Landes" ist vollständig dem Text der Aghven-Verfassung gewidmet.

Während des Mittelalters, während feudale Zersplitterung, zerfiel das Agvank-Königreich in mehrere separate armenische Fürstentümer, von denen die bedeutendsten die Fürstentümer Upper Khachen (Aterk) und Lower Khachen sowie die Fürstentümer Ktish-Bakhk und Gardman-Parisos waren. Alle diese Fürstentümer wurden von den führenden Weltmächten als Teil Armeniens anerkannt. Der byzantinische Kaiser Konstantin VII. Porphyrogenitus (905-959) richtete seine offiziellen Briefe an „den Prinzen von Khachen, nach Armenien“.

Mitte des 9. Jahrhunderts erkannten die Feudalherren von Artsakh die Macht der Bagratuni (Bagratid)-Dynastie an, der Sammler armenischer Ländereien, die 885 einen unabhängigen armenischen Staat wiederherstellten, dessen Hauptstadt die Stadt Ani war. Im 13. Jahrhundert Großherzog Asan Jalal Vakhtangyan (regierte von 1214 bis 1261), der Gründer der Gandzasar-Kathedrale des Heiligen Johannes des Täufers, vereinte alle kleinen Staaten von Artsakh in einem einzigen Khachen-Fürstentum. Hasan Jalal nannte sich selbst „Autokrat“ und „König“, und sein Staat ist in der Geschichte auch als Königreich Arzach bekannt.

Nach der Schwächung des einheitlichen Khachen-Fürstentums aufgrund der tatarisch-mongolischen Invasion, der Kriege von Tamerlane und der Angriffe der türkischen Nomaden durch die Horden der Schwarz-Weiß-Schafe wurde Artsakh offiziell Teil des Persischen Reiches, verlor aber nicht seine Autonomie. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert gehörte die Macht in Arzach fünf vereinten armenischen Feudalformationen – den Melikdoms, bekannt als die Fünf Fürstentümer oder die Melikdoms von Khamsa. Fünf Fürstentümer/Meliktümer – Khachen, Gulistan, Jraberd, Varanda und Dizak – hatten ihre eigenen Streitkräfte, und die armenischen Meliks (Fürsten) wurden oft als Repräsentanten des politischen Willens des gesamten armenischen Volkes wahrgenommen. Nach Aussagen russischer und europäischer Diplomaten, Militärkommandanten und Missionare (wie Feldmarschall A. V. Suvorov und russischer Diplomat S. M. Bronevsky) erreichte die Gesamtmacht der armenischen Truppen von Artsakh im 18. Jahrhundert 30-40.000 Infanteristen und Reiter.

In den 1720er Jahren führten die Fünf Fürstentümer unter der Führung der geistlichen Führer des Heiligen Stuhls von Gandzasar eine groß angelegte nationale Befreiungsbewegung an, die darauf abzielte, den armenischen Staat mit Hilfe Russlands wiederherzustellen. In einem Brief an den russischen Zaren Paul I. berichteten die armenischen Meliks von Arzach über ihr Land als „die Region von Karabagh, als ob es der einzige Überrest des alten Armeniens wäre, das seine Unabhängigkeit über viele Jahrhunderte hinweg bewahrte“ und sich „Fürsten“ nannten von Großarmenien“. Feldmarschall A. V. Suworow beginnt einen seiner Berichte mit den Worten: „Die autokratische Provinz Karabag blieb nach Schah Abbas vor zwei Jahrhunderten vom großen armenischen Staat.“

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Heilige Stuhl von Gandzasar für einige Zeit zum religiösen Zentrum aller Armenier der Welt. Dies wurde fortgesetzt, bis der Oberste Stuhl des Heiligen Etchmiadzin diese Rolle erneut übernahm.

Historische Wurzeln des Karabach-Konflikts

Der Begriff „Karabach“ ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Gegeben geografisches Konzept bezeichnet den östlichen Stadtrand von Arzach, der im Mittelalter regelmäßig von Turkstämmen überfallen wurde Zentralasien.

Der Begriff "Karabach" hat armenische Wurzeln und bezieht sich auf das Fürstentum Bahk (Ktish-Bakhk), das zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert den südlichen Teil der Regionen Artsakh und Syunik besetzte. Turkvölker, die in Transkaukasien eindrangen Nomadenstämme begann, den Begriff "Karabach" wegen seiner phonetischen (klanglichen) Ähnlichkeit mit zu verwenden Türkisches Wort„kara“ (schwarz) und das persische Wort „bah“ (Garten). Solche phonetischen Zwischenfälle sind nicht ungewöhnlich in Situationen, in denen Migranten versuchen, die geografischen Namen der indigenen Bevölkerung zu übernehmen und auf ihre eigene Weise zu verändern.

Mit der Ausdehnung der türkisch-islamischen Kolonisierung des Nahen Ostens, Kleinasiens, des Balkans und Transkaukasiens zwangen die Nomaden die einheimische christliche Bevölkerung nach und nach in die Berge und besetzten sie selbst flache Gebiete. Infolge dieses Prozesses war die indigene armenische Bevölkerung in den zentralen und östlichen Regionen des modernen Aserbaidschans gezwungen, nach Westen zu fliehen, in schwer zugängliche Gebiete, die seit der Antike von den armenischen Hochländern von Artsakh bewohnt wurden.

Um den gesamten Zyklus der Weideviehzucht zu kontrollieren, planten die nomadischen Türken, nicht nur die Ebenen, sondern auch die Bergweiden in Artsakh und anderen Regionen des armenischen Hochlandes zu besetzen. Viele Jahrhunderte lang gelang es dem armenischen Volk, die Versuche der Türken abzuwehren, die Gebiete Transkaukasiens zu kolonisieren. Die Inschrift aus dem 13. Jahrhundert, die in die Wand der Kathedrale der Heiligen Muttergottes des Klosters Dadivank eingraviert ist, erzählt von den Siegen des Arzach-Fürsten Asan des Großen in seinem 40-jährigen Krieg gegen die Seldschuken-Türken.

Bis Mitte des 18. Jahrhunderts mehrjährig Armenisch-türkischer Krieg verwüstete Artsakh mit den osmanischen Invasoren, und interne Meinungsverschiedenheiten schwächten die Macht der armenischen Fürsten. Infolgedessen gelang es muslimischen Nomaden, in den bergigen Teil von Artsakh vorzudringen, die Festung Shushi zu erobern und das sogenannte "Karabach Khanate" auszurufen - ein armenisch-türkisches Fürstentum, das etwas mehr als 40 Jahre bestand. 1805 wurde das "Kanat Karabach" dem Russischen Reich angegliedert und bald wieder abgeschafft. Alle drei Vertreter der Dynastie der "Khans von Karabach" - Panah-Ali, sein Sohn Ibrahim-Khalil und sein Enkel Mehti-Kuli starben einen gewaltsamen Tod durch die Hände der Perser, Armenier und Russen.

Die Liquidierung des Khanats diente der Herstellung von Stabilität und Frieden in den Beziehungen zwischen der armenischen Bevölkerung und der muslimischen Minderheit in Artsakh. Das Verwaltungszentrum der Region, die Stadt Shushi, wurde zum kommerziellen und kulturellen Zentrum der Region. Viele herausragende Musiker, Künstler, Schriftsteller, Historiker und Ingenieure, sowohl christliche Armenier als auch Muslime, wurden in Shushi geboren und arbeiteten dort.

Trotz der relativ schnellen Liquidation von " Karabach Khanat“, kehrte ein Teil der türkischen Kolonisten nicht in ihre ehemaligen Gebiete in der Mugan-Steppe zurück, sondern wollte in Artsakh bleiben. Nach der Besiedlung der Stadt Shushi durch die Türken begannen in der Stadt interreligiöse Spannungen aufzutauchen.

Der armenisch-türkische Konflikt in Arzach flammte auf volle Macht zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In den Jahren 1905-1906 war fast ganz Transkaukasien und insbesondere Artsakh in den sogenannten "Armenisch-Tatarischen Krieg" verwickelt (das Ethnonym "Aserbaidschaner" wurde erst in den 1930er Jahren vollständig verwendet; stattdessen nannten die Russen Aserbaidschaner "Kaukasier". Tataren").

Bergkarabach nach der Oktoberrevolution 1917

Die Lage in Berg-Karabach verschlechterte sich nach dem Untergang des Russischen Reiches im Oktober 1917 erheblich. 1918 wurden drei unabhängige Staaten- Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Von den ersten Tagen ihres Bestehens an stürzten sich alle drei Republiken in territoriale Streitigkeiten miteinander. Während dieser tragischen Zeit verübten die transkaukasischen muslimischen Türken (die zukünftigen „Aserbaidschaner“) und die türkischen Interventionisten, die sie unterstützten, im März 1920 ein groß angelegtes Massaker an der armenischen Bevölkerung im administrativen und kulturellen Zentrum der Region, der Stadt Shushi setzte die Politik des Völkermords am armenischen Volk fort, die 1915 von der Regierung des Osmanischen Reiches begonnen wurde. Bis zu 20.000 Armenier von Shusha wurden getötet, etwa 7.000 Gebäude der Stadt wurden zerstört. Zahlreiche dokumentarische Zeugnisse des Pogroms sind erhalten geblieben, darunter Fotografien, die das Ausmaß der Zerstörung im armenischen Viertel Schuscha zeigen. Die armenische Hälfte der Stadt wurde tatsächlich vom Erdboden gewischt. Auf die gleiche Weise wurden Tausende armenischer Städte und Dörfer zerstört und niedergebrannt Westarmenien, Kilikien und andere Regionen des Osmanischen Reiches während des Völkermords 1915-1922

Berg-Karabach unter bolschewistischer Herrschaft

1921 erkannten die Bolschewiki Arzach als Teil Armeniens an, zusammen mit zwei anderen überwiegend armenischen Regionen: Nachitschewan und Zangezur (das alte Sjunik, dessen Bevölkerung es schaffte, ihr Recht auf Verbleib in Armenien zu verteidigen). Der Führer der aserbaidschanischen Bolschewiki, Nariman Narimanov, gratulierte seinen armenischen Kollegen persönlich zur Festlegung des Status aller drei Provinzen innerhalb der Grenzen Armeniens. Bakus Position änderte sich jedoch schnell. Aserbaidschans Ölerpressung (Baku schickte kein Kerosin nach Moskau) und Russlands Wunsch, die Unterstützung des türkischen Führers Kemal Atatürk zu gewinnen, führten dazu, dass Joseph Stalin, der zu dieser Zeit die Rolle des Volkskommissars für Nationalitäten spielte, die Entscheidung gewaltsam änderte der sowjetischen Behörden und verlegte Berg-Karabach 1921 nach Aserbaidschan, was bei der armenischen Mehrheit der Region einen Sturm der Empörung auslöste.

1923 erhielt Berg-Karabach den Status einer autonomen Region innerhalb der Transkaukasischen Föderativen SSR (später - Sowjetisches Aserbaidschan) und wurde damit zur einzigen christlichen Autonomie der Welt, die einer muslimischen territorial-politischen Einheit untergeordnet war.

In den nächsten 70 Jahren setzte Aserbaidschan verschiedene Formen ethnisch-religiöser, demografischer und wirtschaftlicher Diskriminierung gegen Bergkarabach ein und versuchte, Armenier aus Bergkarabach zu vertreiben und die Region mit aserbaidschanischen Migranten zu bevölkern.

Berg-Karabach als autonome Region der UdSSR

Die Tatsache, dass das offizielle Baku versuchte, die armenische Mehrheit aus Berg-Karabach zu vertreiben, war kein Geheimnis für die Menschen in Karabach selbst, die Beschwerden über die illegalen Aktionen Aserbaidschans an den Kreml schickten. Aserbaidschan handelte jedoch verdeckt und tarnte seine Politik geschickt mit Demagogie über die „Brüderschaft der transkaukasischen Völker“ und den „sozialistischen Internationalismus“.

Der Schleier der Geheimhaltung wurde nach dem Zusammenbruch der UdSSR gelüftet. 1999 trat der ehemalige Führer des sowjetischen Aserbaidschans – und später sein dritter Präsident – ​​Heydar Aliyev, in seinem öffentlich sprechen erklärte, dass seine Regierung seit Mitte der 1960er Jahre eine bewusste Politik der Vertreibung der Armenier aus dem Gebiet von Berg-Karabach verfolgte, indem sie das demografische Gleichgewicht in der Region zugunsten der Aserbaidschaner veränderte. (Quelle: „Heydar Aliyev: Ein Staat mit Opposition ist besser“, Zeitung „Echo“ (Aserbaidschan), Nummer 138 (383) CP, 24. Juli 2002). Aliyev gestand seine Taten nicht nur auf den Seiten der Presse, sondern machte auch deutlich, dass er stolz darauf war.

In Berg-Karabach führte die Bevölkerungspolitik von Heydaraliyev zu einem vollständigen Stopp des Wachstums der armenischen Bevölkerung der Region: Die NKAR war die einzige Einheit der national-territorialen Teilung der UdSSR, in der sowohl das absolute als auch das relative Wachstum der Titelnationalität (Armenier) war negativ. Die NKAO war auch die einzige Einheit der national-territorialen Teilung der UdSSR, in der es trotz der christlichen Mehrheit der Bevölkerung keine einzige funktionierende Kirche gab.

Die Zahl der aserbaidschanischen Minderheit nahm stark zu: Wenn laut der Volkszählung von 1926 die Aserbaidschaner (offiziell als "Türken" bezeichnet) nur 9% der Bevölkerung der Region ausmachten und die Armenier 90%, dann stieg die Zahl der Aserbaidschaner bis 1986 von der Gesamtbevölkerung betrug 23%. Bis 1980 waren 85 armenische Dörfer aus Berg-Karabach verschwunden, während 10 neue aserbaidschanische Dörfer hinzukamen.

Einer der Gründe für die demografische Expansion Aserbaidschans in Berg-Karabach liegt in den Ereignissen, die mit der Episode des fast vollständigen Verschwindens der türkischen Minderheit aus der Region in den 1930er Jahren verbunden sind. Nach dem ungeheuerlichen Massaker in der Stadt Shushi im Jahr 1920 schienen die aserbaidschanischen Nationalisten ihr Ziel erreicht zu haben - die armenische Bevölkerung der Stadt wurde zerstört, und Shushi hörte auf, das kulturelle und politische Zentrum der Armenier Transkaukasiens zu sein. Die Massentötung von Arbeitern, Kaufleuten und Technikern sowie die Zerstörung des größten Teils der städtischen Infrastruktur der Stadt kamen jedoch auf die Seite der Aserbaidschaner. Trotz der Tatsache, dass die Aserbaidschaner die Herren von Shusha wurden, verfiel die Stadt, oder besser gesagt, was davon übrig war, schnell und wurde für zwei Jahrzehnte als Siedlung unbrauchbar. Dieser Umstand, sowie die Pestepidemie in Berg-Karabach in den 1930er Jahren führten zur Massenmigration von Aserbaidschanern aus Shushi. Bis 1935 gab es in Berg-Karabach praktisch keine Aserbaidschaner mehr, die Nachkommen der „ursprünglichen“ Gemeinschaft muslimischer Türken wären, die seit der Zeit des „Karabach-Khanats“ in der Region lebten. Hier endete die Geschichte der „alten“ aserbaidschanischen Gemeinde Berg-Karabach. Die „stalinistische“ Volkszählung der Bevölkerung der Region im Jahr 1939 wurde von der Baku-Führung von Mirjafar Bagirov vollständig erfunden, um den Anschein der Präsenz (und sogar des Wachstums) von Aserbaidschanern in der Region zu erwecken. Alle Aserbaidschaner, die in den Nachkriegsjahren bei der Volkszählung der gesamten Union registriert wurden, waren Nachkommen von Kolonisten mit Migrationshintergrund, die aus anderen Regionen der Republik nach Berg-Karabach geschickt wurden.

Die Armenier schickten regelmäßig Petitionen nach Moskau, in denen sie darum baten, vor der Politik der Behörden von Baku geschützt zu werden und die Region wieder mit Sowjetarmenien zu vereinen. Die größten Aktionen wurden 1935, 1953, 1965-67 und 1977 durchgeführt.

Obwohl das offizielle Baku während der Zeit der starken zentristischen Macht der UdSSR seine äußerst negative Haltung gegenüber den Protesten in Berg-Karabach nicht verhehlte, hatte Aserbaidschan keine Gelegenheit, Gewalt gegen die armenische Bevölkerung der Region anzuwenden. Mitte 1987 nahmen die Maßnahmen der Behörden von Baku den Charakter eines offenen Zwangs an die Armenier an, die Republik zu verlassen.

Laut Präsident Heydar Aliyev selbst und seinem Innenminister, Generalmajor Ramil Usubov, wurden die wichtigsten anti-armenischen demografischen Aktionen von Aserbaidschan in der Stadt Stepanakert, dem Verwaltungszentrum der NKAO, und in den Regionen nördlich von Berg- Karabach (Quelle: Ramil Usubov, „Berg-Karabach: Die Rettungsmission begann in den 70er Jahren“, „Panorama“, 12. Mai 1999). Diese von Armeniern besiedelten Gebiete - die Regionen Shamkhor, Khanlar, Dashkesan und Gadabay - wurden 1923 nicht in die autonome Region aufgenommen, und dort gelang es den Behörden von Baku, den Anteil der armenischen Bevölkerung zu verringern und Menschen armenischer Herkunft von ihren Führungspositionen zu entbinden. Die einzige Ausnahme war die Region Shahumyan in Aserbaidschan, die an die NKAR grenzte.

Ein weiterer Vektor der antiarmenischen Politik Aserbaidschans zu Beginn von Gorbatschows Perestroika (1985-1987) zielte auf die Zerstörung armenischer Baudenkmäler in Berg-Karabach und den angrenzenden Regionen sowie auf die Aneignung oder Entfremdung des armenischen historischen und kulturelles Erbe. Der Zweck dieser Aktionen war es, Aserbaidschan von den Spuren der armenischen historischen und kulturellen Präsenz zu „säubern“. Zu den Methoden der Behörden von Baku gehörten auch die Vernichtung von Archivdokumenten, der Nachdruck historischer Beweise mit der Entfernung von Hinweisen auf Armenier und die Veröffentlichung revisionistischer Veröffentlichungen, in denen territoriale Ansprüche auf Sowjetarmenien erhoben wurden.

Perestroika und Glasnost: Abspaltung Berg-Karabachs von der SSR Aserbaidschan

Das Erstarken der antiarmenischen Stimmung in Aserbaidschan im Jahr 1987 alarmierte die Bevölkerung von Berg-Karabach. Der Katalysator neue Welle Volksbewegung Die Abspaltung Berg-Karabachs von der SSR Aserbaidschan wurde durch die Ereignisse in dem großen armenischen Dorf Chardakhly in der Region Shamkhor in Aserbaidschan verursacht. Chardakhly wurde 1921 während der Bildung der autonomen Region nicht in die NKAR aufgenommen. Als ein Mann, der einen Teil seines Lebens in Armenien verbracht hatte, Direktor der Staatsfarm Chardakhli wurde, wurde er von den aserbaidschanischen Behörden seines Postens enthoben, und die Dorfbevölkerung wurde offen aufgefordert, Aserbaidschan zu verlassen. Als die Armenier sich weigerten, dieser Forderung nachzukommen, inszenierte die Führung der Region Shamkhor zwei Pogrome in Chardakhly - im Oktober und Dezember 1987. Sowjetische Zeitung " Landleben“ schrieb in der Ausgabe vom 24. Dezember 1987 über den Vorfall von Chardakhli. Im Oktober 1987 fand in Eriwan die erste Kundgebung zur Verteidigung des Volkes von Chardakhli statt.

Nach den Ereignissen in Chardakhly kamen die Armenier von NKAR zu dem Schluss, dass sich die Geschichte wiederholt, und die weitere Herrschaft von Baku mit Katastrophen verbunden ist.

Inspiriert von der Politik der Perestroika und Glasnost starteten die Armenier von Berg-Karabach in ihrer Heimat die erste demokratische Massenbewegung in der UdSSR, die bald von den meisten Parteiapparaten der Region unterstützt wurde. Die Bewegung breitete sich auch auf das Territorium Armeniens aus. In Eriwan und anderen Städten der Republik fanden Tausende Kundgebungen statt.

Am 20. Februar 1988 wandte sich der Regionalrat der Volksabgeordneten des Autonomen Gebiets Berg-Karabach, der 70 Jahre lang ein rein formelles Verwaltungsorgan war, offiziell an die SSR Aserbaidschan und die SSR Armenien mit der Bitte, die Möglichkeit einer Sezession zu prüfen der Region von der SSR Aserbaidschan und ihrer Angliederung an die SSR Armenien.

Diese beispiellose Initiative schockierte die Moskauer Behörden, die nicht erwartet hatten, dass Perestroika, Glasnost und Demokratie vor Ort so ernst genommen würden. Darüber hinaus wurde die Karabach-Bewegung im Kreml mit Vorsicht wahrgenommen, da sie tatsächlich den Prinzipien des totalitären Systems und des kommunistischen Autoritarismus widersprach. Die Situation mit Berg-Karabach schuf einen Präzedenzfall für andere autonome Einheiten der Sowjetunion, von denen einige ebenfalls versuchten, ihren Status zu ändern.

Baku bereitete unterdessen seine eigene „Lösung“ für die Karabach-Frage vor. Anstatt einen Verfassungsdialog einzuleiten, wie ihn der Rat der Volksabgeordneten der Region forderte, griff die aserbaidschanische Regierung zur Gewalt und verwandelte den Rechtsweg über Nacht in einen erbitterten interethnischen Konflikt. Bereits zwei Tage nach Bekanntgabe der Petition des NKAR-Regionalrats bewaffnete die Baku-Führung eine Menge Tausender Randalierer aus der nahe gelegenen aserbaidschanischen Stadt Agdam und schickte sie in die Hauptstadt der Region, Stepanakert, um die Armenier zu „bestrafen“. des NKAR und "die Dinge in Ordnung bringen". Und 5 Tage nach dem Angriff von Agdam wurde die Sowjetunion von einem außergewöhnlichen Ereignis in der Geschichte dieses Staates schockiert - den Massakern an Armeniern in der aserbaidschanischen Stadt Sumgayit, unweit von Baku. Innerhalb von zwei Tagen wurden Dutzende Menschen brutal getötet und verstümmelt. Nach der verspäteten Ankunft sowjetischer interner Truppen und Polizeieinheiten in der Stadt verließen alle 14.000 in der Stadt lebenden Armenier Sumgayit in Panik. Zum ersten Mal tauchten Flüchtlinge in der UdSSR auf.

Die Parteiführung im Kreml befand sich in einem Zustand der Verwirrung und Untätigkeit, und die einfachen Sowjetbürger konnten nicht glauben, dass die beschriebenen Ereignisse in einem Staat stattfinden könnten, in dem die Völkerfreundschaft besungen wurde.

Die Trägheit des Kreml und seine Trägheit bei der Verurteilung der Sumgayit-Ereignisse wurden schließlich zu einer Katastrophe für das ganze Land. Erstens verließ die Karabach-Frage schnell den legalen Kanal und nahm die Form eines bewaffneten Konflikts an. Zweitens führte das Gefühl der Straflosigkeit bald zu heftigen Gewalttaten in anderen Republiken der UdSSR. Zum Beispiel zu den Pogromen 1989 im Ferghana-Tal in Usbekistan.

Massengewalttätige Aktionen gegen Armenier in der SSR Aserbaidschan machten den Prozess der Sezession Berg-Karabachs von Aserbaidschan unumkehrbar. Der Albtraum des Sumgayit-Massakers im Februar 1988 wiederholte sich in der SSR Aserbaidschan mehr als einmal – zuerst in Kirovabad im November-Dezember 1988 und dann in Baku im Januar 1990, als Hunderte von Armeniern getötet wurden. Im Grunde waren dies ältere Menschen, die nach den Ereignissen in Sumgayit keine Zeit hatten, die Hauptstadt Aserbaidschans zu verlassen. Im Allgemeinen wurden von 475.000 Armeniern, die zum Zeitpunkt der Volkszählung von 1979 im sowjetischen Aserbaidschan lebten, 370.000 Menschen vertrieben. Die meisten von ihnen ließen sich in Flüchtlingslagern in Armenien nieder.

Während während der Pogrome im Herbst 1988 Zehntausende Armenier begannen, die SSR Aserbaidschan zu verlassen, begannen auch die Aserbaidschaner, aus Angst vor Vergeltung, die SSR Armenien zu verlassen und erlagen Panik und Gerüchten. Die armenischen Aktivisten der Karabach-Bewegung versuchten auf jede erdenkliche Weise, den Prozess des erzwungenen Bevölkerungsaustauschs zwischen Armenien und Aserbaidschan zu stoppen und die Ereignisse wieder in den Mainstream des Verfassungsprozesses zu bringen. Trotz der Tatsache, dass viele Antworten darauf erwarteten Armenische Pogrome, in Armenien und NKAO zeigten Zurückhaltung und Toleranz; das Sumgayit-Pogrom blieb unbeantwortet. Diese Strategie der Karabach-Aktivisten beruhte nicht nur auf dem Glauben an die potenzielle Wirksamkeit juristischer Methoden zur Lösung des Karabach-Problems zugunsten der Armenier, sondern auch auf kaltem Kalkül. In Armenien und der NKAO wurde schnell klar, dass die Kremlführung gegen die Karabach-Bewegung war und nach einem Vorwand suchte, sie zu unterdrücken. Die Aserbaidschaner hingegen schreckten nicht vor Gewalt zurück, da Moskau ihre Position zur Aufrechterhaltung des Status quo in der Karabach-Frage teilte. Darüber hinaus versuchte die Führung von Baku, die Armenier zu Vergeltungsgewalt zu provozieren: erstens, um Moskau einen Vorwand zu schaffen, die Karabach-Bewegung zu liquidieren, und zweitens, um „unter dem Deckmantel“ die Umsetzung der Karabach-Bewegung zu ihrem logischen Abschluss zu bringen das im Herbst 1987 gestartete Projekt zur Vertreibung der Armenier aus der Republik und die Schaffung eines monoethnischen, turkischen Aserbaidschans.

Bis 1990 hatten reaktionäre Kräfte Einfluss im Kreml gewonnen und versuchten, Gorbatschows Reformen zu bremsen und die wackeligen Positionen der KPdSU zu stärken. Die Behörden von Baku fanden in diesen Kräften, angeführt von Jegor Ligatschew, einem Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der KPdSU, wichtige Verbündete. Die Ligacheviten betrachteten Berg-Karabach als eine Art "Büchse der Pandora", von wo aus sich "die schädliche demokratische Ketzerei über das gesamte Territorium der Union ausbreitete" und die territoriale Integrität der Republiken und die Hegemonie der Kommunistischen Partei bedrohte. Likhachev unterstützte die Aktionen Aserbaidschans und stellte ihm Einheiten der sowjetischen internen Truppen zur Verfügung, die zusammen mit den Strafabteilungen der aserbaidschanischen Polizei armenische Aktivisten verfolgten, Karabach-Dörfer aus Militärhubschraubern bombardierten und die Dorfbewohner der Region terrorisierten. Im Gegenzug blieben die Behörden von Baku nicht verschuldet und erfreuten einige der korrupten Kreml-Gönner mit großzügigen Bestechungsgeldern.

Im April-Mai 1991 wurde die "Operation Ring" durch die gemeinsamen Bemühungen der sowjetischen Truppen und der aserbaidschanischen Miliz organisiert, die zur Deportation von 30 armenischen Dörfern in der NKAR und den angrenzenden armenischen Regionen und zur Ermordung von Dutzenden führte Zivilisten.

Militärische Aggression Aserbaidschans gegen Berg-Karabach

Der Zusammenbruch der UdSSR löste die Hände Aserbaidschans. Das frühere Ziel der aserbaidschanischen Nationalisten, die versuchten, die Karabach-Frage zu „lösen“, indem sie die Armenier aus Berg-Karabach „verdrängten“, wurde durch eine neue, ehrgeizigere und brutalere Strategie ersetzt, die die militärische Eroberung von Berg-Karabach vorsah und die vollständige physische Zerstörung der armenischen Bevölkerung der Region. Diese Politik basierte auf den Idealen und Prinzipien der Republik Aserbaidschan im Jahr 1918, deren Führung das Massaker an der armenischen Bevölkerung der ehemaligen Hauptstadt von Berg-Karabach, der Stadt Shushi, im Jahr 1920 als Folge konzipierte und durchführte bei dem bis zu 20.000 Menschen starben.

Ende 1991 entwaffnete Aserbaidschan schnell die ehemaligen Militäreinheiten der Sowjetarmee, die auf dem Territorium der Republik stationiert waren, und begann über Nacht, nachdem es Waffen von vier sowjetischen Landdivisionen und fast der gesamten Kaspischen Flottille erhalten hatte, mit umfassenden Militäroperationen gegen die Republik Berg-Karabach.

Die aserbaidschanische Regierung setzte in ihrer antiarmenischen Kampagne alle verfügbaren Mittel ein, darunter auch eine große Zahl ausländischer Söldner. Unter ihnen waren bis zu 2.000 Mudschaheddin aus Afghanistan und Militante aus Tschetschenien, angeführt von dem später bekannt gewordenen Terroristen Schamil Bassajew. Einige Jahre später wurden islamische Söldner, die in Aserbaidschan kämpften, Teil des Terrornetzwerks Al-Qaida. Das aserbaidschanische Militär wurde von NATO-Ausbildern aus der Türkei ausgebildet.

In den Jahren 1988-1994 verurteilten der amerikanische Kongress und die Strukturen der Europäischen Union in ihren offiziellen Erklärungen die Aggression Aserbaidschans und unterstützten das Recht Berg-Karabachs auf Selbstbestimmung. Insbesondere verabschiedete der US-Kongress 1992 die Änderung Nr. 907 zum Freedom Support Act, die die Unterstützung Aserbaidschans aufgrund seiner Blockade gegen Armenien und Berg-Karabach einschränkte.

Eriwan tat sein Bestes, um die Menschen in Berg-Karabach in ihrem ungleichen Überlebenskampf zu unterstützen, aber Armenien selbst geriet aufgrund des Erdbebens von Spitak im Dezember 1988, das 8 Monate nach Beginn der Karabach-Bewegung stattfand, in eine äußerst schwierige Situation. Als Folge der Dezember-Katastrophe ein Drittel Wohnbestand Armenien, 700.000 Menschen wurden obdachlos (jeder fünfte Einwohner der Republik), 25.000 Menschen starben.

Aserbaidschan nutzte die durch das Erdbeben entstandene Situation schnell aus. Im Sommer 1989 blockierte Aserbaidschan vollständig die Eisenbahnverbindung Armeniens durch sein Territorium, wodurch die Restaurierungsarbeiten in der Katastrophenzone eingestellt wurden. Wenige Monate später sperrte Aserbaidschan die einzige Straße, die Berg-Karabach mit Armenien verbindet, blockierte den Luftraum über Berg-Karabach und besetzte 1990 mit Hilfe seiner Streitkräfte den Flughafen in Stepanakert. Diese Aktionen führten zur Blockade der Land- und Luftkommunikation mit Berg-Karabach, wodurch die Region vollständig vom Rest der Welt abgeschnitten wurde. In Armenien blieben Hunderttausende Opfer des Erdbebens unter freiem Himmel, und die Städte und Dörfer der Republik blieben bis Ende der 90er Jahre zerstört.

Eine weitere, noch tragischere Episode des von Aserbaidschan entfesselten Krieges war der Beschuss der Zivilbevölkerung der Hauptstadt der Region, der Stadt Stepanakert. Der Beschuss wurde auf drei Arten durchgeführt: durch mehrere Startraketensysteme aus den Höhen über Stepanakert aus der Stadt Shushi, die bis Mai 1992 vollständig von den bewaffneten Formationen Aserbaidschans kontrolliert wurde; Langstreckengeschütze aus der Stadt Aghdam und Angriffsflugzeuge der aserbaidschanischen Luftwaffe. Der Beschuss dauerte lange neun Monate. Bis zu 400 Boden-Boden- und Luft-Boden-Raketen wurden täglich rund um die Stadt abgefeuert. Eine Woche nach Beginn der Bombardierung verwandelte sich der zentrale Teil von Stepanakert in einen Trümmerhaufen, und ein paar Monate später wurde der größte Teil der Stadt vom Erdboden vernichtet.

Anfang 1992, nach 3 Jahren vollständiger Blockade durch Aserbaidschan, begann in Berg-Karabach eine Hungersnot und eine schwere Epidemie Infektionskrankheiten. Die Gebiete, die von der Zerstörung des Krankenhauses übrig geblieben waren, waren überfüllt mit Verwundeten und Kranken.

Selbstverteidigung und die Ausrufung der Republik Berg-Karabach

Die schwierige Situation hat die Menschen in Berg-Karabach nicht gebrochen. Als Reaktion auf die militärische Aggression Aserbaidschans organisierte die Bevölkerung von Berg-Karabach eine heldenhafte Selbstverteidigung. Trotz ihrer zahlenmäßigen Minderheit und des Mangels an angemessenen Waffen aufgrund der vollständigen Blockade brachten die Karabach-Armenier unerhörte Opfer für das Recht, in ihrer historischen Heimat zu leben und einen demokratischen Staat aufzubauen. Durch Disziplin, Ausdauer u gute Kenntnisse Militärangelegenheiten, multipliziert mit einem unzerstörbaren Überlebenswillen, gelang es den Karabachern, die Initiative in den Feindseligkeiten zu ergreifen. Auch der Faktor der fehlenden Unterstützung Aserbaidschans durch den Kreml wirkte sich aus.

Mit Hilfe von Freiwilligen aus Armenien, die mit Hubschraubern aus Eriwan unter schwerem Beschuss der aserbaidschanischen Luftverteidigung nach Berg-Karabach verlegt wurden, gelang es den Artsakh-Selbstverteidigungsformationen, den Feind nicht nur über die Grenzen der Region hinaus zurückzudrängen, sondern auch eine breite demilitarisierte Zone entlang der ehemaligen Grenzen der Region zu schaffen, die dazu beitrug, die Frontlinie zu verkürzen und die Kontrolle über die dominierenden Höhen und die wichtigsten Gebirgspässe zu erlangen. Im Mai 1992 gelang es armenischen Selbstverteidigungseinheiten, den Landkorridor zwischen Berg-Karabach und Armenien über Lachin zu durchbrechen und damit die dreijährige Blockade zu beenden.

Echos eines jüngsten Krieges: Restaurierungsarbeiten in Gandzasar Ende der 1990er Jahre, die das Kloster von den Spuren aserbaidschanischer Bombenangriffe und jahrzehntelanger Vernachlässigung heilten. Foto von A. Berberyan.

Die Sicherheitszone ist die Grundlage des Verteidigungssystems von Berg-Karabach. Einige Gebiete von Arzach bleiben jedoch bis heute unter der Besatzung Aserbaidschans. Dies sind die gesamte Region Shahumyan, die Unterregion Getashen und die östlichen Teile der Regionen Mardakert und Martuni.

Im August 1991 zog sich Aserbaidschan einseitig aus der UdSSR zurück und verabschiedete gleichzeitig eine Resolution zur „Abschaffung“ des Autonomen Gebiets Berg-Karabach unter Umgehung der Verfassung der UdSSR. Die Maßnahmen Aserbaidschans ermöglichten es Berg-Karabach, das UdSSR-Gesetz „Über das Verfahren zur Lösung von Fragen im Zusammenhang mit dem Austritt einer Unionsrepublik aus der UdSSR“ zu nutzen, das vom Obersten Sowjet der UdSSR im April 1990 verabschiedet wurde. Gemäß Artikel 3 dieses Gesetzes musste, wenn eine Unionsrepublik eine autonome Einheit (Republik, Region oder Bezirk) umfasste und die UdSSR verlassen wollte, das Referendum in jeder dieser Einheiten getrennt abgehalten werden. Ihre Bewohner hatten das Recht zu entscheiden, entweder Teil der UdSSR zu bleiben oder die UdSSR mit zu verlassen Gewerkschaftsrepublik, oder sie entscheiden selbst über ihren Status als Staat. Auf der Grundlage dieses Gesetzes verkündete die gemeinsame Sitzung des Regionalrates der Volksabgeordneten der NKAO und des Shahumyan District Council die Abspaltung Berg-Karabachs von der SSR Aserbaidschan und kündigte die Gründung der Republik Berg-Karabach (NKR) innerhalb der UdSSR an . Als die UdSSR im Dezember 1991 zusammenbrach, hielt die Republik Berg-Karabach ein Referendum ab und erklärte ihre Unabhängigkeit. Das Referendum fand unter der Aufsicht zahlreicher internationaler Beobachter statt.

Im Mai 1994 wurde in der Hauptstadt Kirgisistans, Bischkek, ein Waffenstillstandsabkommen zwischen Berg-Karabach, Aserbaidschan und Armenien unterzeichnet, das die Feindseligkeiten beendete. Seitdem hat die Republik Berg-Karabach mit dem Prozess der wirtschaftlichen Erholung begonnen, die Grundlagen der liberalen Demokratie gestärkt und sich auf die formelle Anerkennung der Unabhängigkeit der Republik durch die internationale Gemeinschaft vorbereitet.

Die Politik der Zerstörung des armenischen historischen und kulturellen Erbes in Aserbaidschan

Die Republik Berg-Karabach, ein junger christlicher und demokratischer Staat, wird weiterhin von Aserbaidschan bekämpft, einer muslimischen, quasi-monarchischen Diktatur vom Typ des Nahen Ostens, die auf der Ölförderung basiert.

Seit den späten 1960er Jahren wird Aserbaidschan vom Aliyev-Clan regiert, der von Heydar Aliyev gegründet wurde, einem KGB-General, der, nachdem er zum ersten Sekretär der Kommunistischen Partei Aserbaidschans gewählt worden war, in den 70er und 80er Jahren die SSR Aserbaidschan regierte. 1993, zwei Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung Aserbaidschans, organisierte Heydar Aliyev, der zu diesem Zeitpunkt aus Moskau zurückgekehrt war, einen Militärputsch und kam als dritter Präsident des Landes an die Macht.

Als Präsident Heydar Aliyev 2003 starb, wurde sein einziger Sohn Ilham das Oberhaupt von Aserbaidschan. Er wurde "gewählt", indem wie üblich die Ergebnisse der Abstimmung manipuliert wurden. Ilham Aliyev setzt die Traditionen der autoritären Herrschaft seines Vaters fort. In Ilhamovs Aserbaidschan wird jede Manifestation von Dissens unterdrückt: Oppositionsparteien sind eigentlich verboten, es gibt keine freie Presse als solche, das Internet ist unter Kontrolle, jedes Jahr werden Dutzende Menschen wegen Kritik an den Behörden ins Gefängnis gesteckt oder sterben unter ungeklärten Umständen.

Bis heute sind das Hauptziel des Aliyev-Regimes in Aserbaidschan die Denkmäler des armenischen historischen und kulturellen Erbes, von denen sich Hunderte im Westen Aserbaidschans und in der Region Nachitschewan befinden.

2006 ordnete Ilham Aliyev die Zerstörung aller armenischen Kirchen, Klöster und Friedhöfe in Nachitschewan an. Nachitschewan wurde sowohl von den Entente-Regierungen 1919-1920 als auch von den russischen Bolschewiki 1921 als Teil der Armenischen Republik anerkannt. Auf Druck der türkischen Regierung wurde Nachitschewan jedoch unter die Herrschaft des sowjetischen Aserbaidschans gestellt. Die Massenzerstörung von Baudenkmälern und Khachkars (armenische geschnitzte Steinkreuze) auf dem weltberühmten mittelalterlichen Friedhof in Julfa im Frühjahr 2006 rief Proteste der internationalen Gemeinschaft hervor. Die westliche Presse verglich den aserbaidschanischen Vandalismus mit der Zerstörung des Buddha-Denkmals in Afghanistan im Jahr 2001 durch das Taliban-Regime.

Und zwei Jahre zuvor forderte Ilham Aliyev öffentlich aserbaidschanische Historiker auf, Geschichtslehrbücher neu zu schreiben und alle Verweise auf Fakten zu löschen, die nicht direkt mit aserbaidschanischen (türkischen) Büchern zu tun haben. Historisches Erbe ihres Landes. Diese Aufgabe ist in der Tat nicht einfach. Aserbaidschaner sind relativ jung ethnische Gemeinschaft. Als Nachkommen der aus Zentralasien eingewanderten türkischen Nomaden hinterließen die Aserbaidschaner praktisch keine greifbaren kulturellen Spuren auf dem Territorium des modernen Aserbaidschans.

Im Gegensatz zu Armenien, Georgien und Iran (Persien), deren Geschichte und Kultur in der Antike entstanden sind, entstand „Aserbaidschan“ als geografische, politische und kulturelle Einheit erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Vor 1918 „Aserbaidschan“ wurde nicht das Gebiet der heutigen Republik genannt, sondern die Provinz Persien, die im Süden an das heutige Aserbaidschan grenzt und hauptsächlich von türkischsprachigen Persern besiedelt ist. 1918 beschlossen die türkischen Führer Transkaukasiens nach langen Treffen und der Prüfung mehrerer alternativer Vorschläge, ihren eigenen Staat auf dem Territorium der ehemaligen russischen Provinzen Baku und Elizavetpol zu proklamieren und ihn "Aserbaidschan" zu nennen. Dies löste sofort eine scharfe diplomatische Reaktion aus Teheran aus, das Baku beschuldigte, persische historische und geografische Terminologie zu übernehmen. Der Völkerbund weigerte sich, den selbsternannten Staat „Aserbaidschan“ anzuerkennen und in seine Zusammensetzung aufzunehmen.

Um die Absurdität der Situation mit der Unabhängigkeitserklärung "Aserbaidschans" im Jahr 1918 zu demonstrieren, stellen Sie sich vor, die Deutschen bilden sich selbst Nationalstaat und nennen es "Burgund" (ähnlich dem Namen einer der Provinzen Frankreichs) oder "Venedig" (ähnlich dem Namen der Provinz Italiens) - und rufen damit einen Protest von Frankreich (oder Italien) und der UN hervor.

Bis in die 1930er Jahre existierte das Konzept der "Aserbaidschaner" als solches nicht. Es entstand dank der sogenannten "Indigenisierung" - einem bolschewistischen Projekt, das insbesondere darauf abzielte, eine nationale Identität für viele ethnische Gruppen zu schaffen, die keinen eigenen Namen haben. Dazu gehörten die Türken Transkaukasiens, die in königlichen Dokumenten erwähnt wurden als „ Kaukasische Tataren(zusammen mit den "Wolga-Tataren" und "Krimtataren"). Bis in die 1930er Jahre bezeichneten sich „kaukasische Tataren“ entweder als „Muslime“ oder definierten sich selbst als Mitglieder von Stämmen, Clans und städtischen Gemeinschaften wie Afscharen, Padaren, Sarijals, Otuz-iki usw. Anfangs entschieden sich die Kreml-Behörden jedoch dafür, die Aserbaidschaner als "Türken" zu bezeichnen; Es war dieser Begriff, der offiziell bei der Bestimmung der Bevölkerung Aserbaidschans während der All-Union-Volkszählung von 1926 eine Rolle spielte. Moskauer bolschewistische Ethnographen entwickelten auch Standard-Nachnamen für "Aserbaidschaner", basierend auf arabischen Namen mit der Hinzufügung der slawischen Endung "-ov". , und erfanden ein Alphabet für ihre ungeschriebene Sprache.

Heute werden aserbaidschanischer Geschichtsrevisionismus und kultureller Vandalismus offen von russischen und internationalen Wissenschaftlern und Politikern verurteilt. Das herrschende Regime von Baku ignoriert jedoch die internationale öffentliche Meinung und behandelt armenische historische und kulturelle Denkmäler auf dem Territorium Aserbaidschans weiterhin als direkte Bedrohung der aserbaidschanischen Staatlichkeit. Das Interesse der internationalen Gemeinschaft an den Denkmälern der alten christlichen Architektur hilft jedoch, den aserbaidschanischen Vandalismus zu stoppen und das unbezahlbare kulturelle und spirituelle Erbe des Südkaukasus zu bewahren.

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Siehe Ramil Usubov: "Nagorno-Karabach: Die Rettungsmission begann in den 70er Jahren", "Panorama", 12. Mai 1999. Usubov schrieb: Man kann ohne Übertreibung sagen, dass sich die Karabach-Aserbaidschaner erst nach Heydar Aliyev an die Spitze Aserbaidschans fühlten Volle Besitzer die Kanten. In den 70er Jahren wurde viel gearbeitet. All dies führte zu einem Zustrom der aserbaidschanischen Bevölkerung aus den umliegenden Regionen - Lachin, Aghdam, Jabrayil, Fizuli, Aghjabadi und anderen - nach Bergkarabach. All diese Maßnahmen, die dank der Weitsicht des ersten Sekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Aserbaidschans, Heydar Aliyev, durchgeführt wurden, begünstigten den Zuzug der aserbaidschanischen Bevölkerung. Wenn 1970 der Anteil der Aserbaidschaner an der Bevölkerung der NKAO 18% betrug, dann waren es 1979 23% und 1989 über 30%.“.

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