Die Forschung in Zentralasien war bis Anfang des 19. Jahrhunderts systemlos und wurde von einzelnen Missionaren durchgeführt. Im 19. Jahrhundert nimmt die Rolle wissenschaftlicher Gesellschaften und Institutionen in der Erforschung des asiatischen Kontinents stark zu. 1829 besucht der herausragende deutsche Geograph Alexander von Humboldt auf Einladung der russischen Regierung den Ural, Altai, Südwestsibirien und das Kaspische Meer. Aus seiner Feder stammen das dreibändige „Central Asia“ und die zweibändigen „Fragments on the Geology and Climatology of Asia“.

1845 wurde die Russische Geographische Gesellschaft gegründet und beteiligte sich sofort an der Erforschung Sibiriens und des Fernen Ostens. Das große Interesse von Regierungs- und Wissenschaftskreisen aus Zentralasien war darauf zurückzuführen, dass seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Spannungen in den Beziehungen Russlands zu England und Frankreich zunahmen. Nach dem Krimkrieg 1853-1856 verschlechterten sich die Handelsbeziehungen zu den führenden europäischen Mächten stark. Russland war gezwungen, nach neuen Märkten zu suchen, vor allem im Osten (wie wir sehen, wiederholt sich die Geschichte). Aufgrund der geopolitischen Lage achtet die russische Regierung auf ihre südlichen und östlichen Grenzen. Es besteht die Notwendigkeit, verlässliche Informationen über die natürlichen Ressourcen dieser Gebiete, über die Bevölkerung und die Wirtschaft zu erhalten. Es war notwendig, das Gebiet zu studieren, verlässliche Informationen auf Karten zu bringen, Grenzen zu Nachbarn festzulegen und das Expansionspotenzial in dieser Region herauszufinden. All dies könnte sowohl zu den wirtschaftlichen als auch zu den geopolitischen Zielen des Russischen Reiches beitragen, indem es sein Ansehen sowohl in der Region als auch auf der Weltbühne insgesamt stärkt.

1853 studierte der russische Naturwissenschaftler Pjotr ​​Semjonow Geographie und Geologie an der Universität Berlin. Hier war er mit der Übersetzung des riesigen Werkes „Earth Science“ (insbesondere „Earth Science of Asia“) des maßgeblichsten europäischen Geographen Karl Ritter beschäftigt, dessen Vorlesungen Semjonow in Berlin hörte. Semjonow beriet sich auch mit Humboldt. Ausgebildet in den Alpen. Kopfarbeit und körperliches Training in Europa dienten dem Wissenschaftler als Vorbereitung für eine grandiose Expedition nach Zentralasien, an den Tien Shan. Das Territorium Zentralasiens war Mitte des 19. Jahrhunderts ein riesiger weißer Fleck auf der Landkarte, und das Tien-Shan-Gebirgssystem (aus dem Chinesischen übersetzt „Himmelsberge“) war vor allem aus chinesischen Quellen bekannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der russische Staat seine Grenzen zum Aralsee und zum Issyk-Kul-See vorgeschoben, und die schrittweise Annexion des nördlichen Tien Shan begann. 1854 wurde hier die russische Siedlung Zailiyskoye gegründet (spätere Namen der Siedlung waren Verny und Alma-Ata). Das hat gedient Startpunkt für Semjonows Expeditionen 1856-1857. Aber vor diesem Punkt gelang es dem Reisenden, nachdem er St. Petersburg verlassen hatte, den Ural und den Altai, den Balchaschsee und den Dzungarischen Alatau zu besuchen. Zwei Reisen zum Issyk-Kul-See waren aus wissenschaftlicher Sicht sehr fruchtbar: Die Kämme des Trans-Ili-Alatau, Terskey-Alatau, Kungei-Alatau, die Täler der Flüsse Chilik, Chu, Tyup und anderer Flüsse wurden untersucht. Nach dem Überwintern im Altai setzte Semyonov seine Forschungen im nördlichen Tien Shan fort und war der erste Europäer, der viele Ecken dieses mysteriösen Landes besuchte und die Hänge des Khan Tengri-Massivs erklomm.

Die Ergebnisse der von Semyonov geleiteten Expedition waren mehr als beeindruckend: In zwei Jahren war es möglich, die Merkmale des orografischen Schemas des gesamten nördlichen Tien Shan zu erstellen und festzulegen, um die Kämme dieses Gebirgssystems über eine beträchtliche Entfernung zu untersuchen. die Höhenzonalität zu verfolgen und die Lage der Schneegrenze der Kämme zu bestimmen. Der Wissenschaftler konnte die Meinung der damaligen Koryphäe der Geographie, Humboldt, über den vulkanischen Ursprung des Nördlichen Tien Shan widerlegen.

Nach seiner Rückkehr in die Hauptstadt musste sich Semjonow mit wichtigen Verwaltungsfragen des Staates befassen, insbesondere war er zusammen mit anderen Mitgliedern der Russischen Geographischen Gesellschaft an der Erstellung des fünfbändigen "Geographischen und statistischen Wörterbuchs des Russischen Reiches" beteiligt. - das wichtigste Nachschlagewerk über Geographie, Demographie und Wirtschaft Russlands Mitte des 19. Jahrhunderts.

Und 1873 wurde Pjotr ​​Petrowitsch zum Vizepräsidenten der Kaiserlich Russischen Geographischen Gesellschaft gewählt. Er wurde für diesen Posten von Fjodor Petrowitsch Litke selbst, einem renommierten Seemann und Wissenschaftler, empfohlen. Semenov blieb in diesem Posten von 1873 bis 1914 (bis zu seinem Tod), 1906 wurde anlässlich des 50. Jahrestages der Expedition zum Tien Shan das Präfix Tien Shansky durch königlichen Erlass zum Gedenken an den Nachnamen von Semenov hinzugefügt die großen Verdienste des Wissenschaftlers.

Semyonov-Tyan-Shansky konnte aufgrund seiner großen Beschäftigung in der Hauptstadt nicht mehr an großen geografischen Expeditionen teilnehmen, aber dank ihm wurden Expeditionen herausragender Wissenschaftler N.M. Przhevalsky, Potanin, Kozlov, Roborovsky und andere.

Ein herausragender russischer Reisender war Nikolai Mikhailovich Przhevalsky, ein Militär (später Generalmajor) und Geograph. Das Treffen mit Semyonov-Tyan-Shansky 1867 in St. Petersburg beeinflusste sein weiteres Forschungsschicksal. Es war Petr Petrowitsch, der 1867-1869 bei der Organisation der Przhevalsky-Expedition in das Ussuri-Territorium half, deren Zweck es war, die Wege zu den Grenzen der Mandschurei und Koreas zu erkunden und die lokalen indigenen Völker zu studieren. Przhevalsky während der abgebildeten Expedition Russische Küsten Der Khanka-See sowie das Gebiet entlang der Flüsse Amur und Ussuri brachten Informationen über die Natur und die Völker der Region.

Semjonow war auch der Inspirator von Przhevalskys vier Expeditionen nach Zentralasien in den Jahren 1870-1888. Die Expeditionen kamen zu einer für diese Orte militärisch und politisch turbulenten Zeit. Das Territorium diente als Ort großes Spiel zwischen Russland und England.

Bei der ersten Expedition nach Zentralasien in den Jahren 1870-73, bei der er die Mongolei, China und Tibet erkundete, fand Przhevalsky heraus, dass die Gobi keine Erhebung, sondern eine Senke mit einem hügeligen Relief ist. Nanshan ist kein Gebirge, sondern ein Gebirgssystem. Er entdeckte das Beishan-Hochland, das Qaidam-Becken, drei Bergrücken im Kunlun und sieben große Seen. Die Ergebnisse der Expedition brachten ihm Weltruhm, Przhevalsky wurde mit der höchsten Auszeichnung der Geographischen Gesellschaft ausgezeichnet - der Großen Konstantinowski-Medaille.

Bei der zweiten zentralasiatischen Expedition von 1876-77 entdeckte Przhevalsky das Altyntag-Gebirge; die erste Beschreibung des "wandernden" Sees Lobnor (jetzt ausgetrocknet) und der Flüsse Tarim und Konchedarya, die ihn speisen, wird gegeben; die Grenze des tibetischen Plateaus wurde um mehr als 300 km nach Norden „verschoben“.

Bei der dritten zentralasiatischen Expedition von 1879-80, die Przhevalsky selbst den Ersten Tibeter nannte, identifizierte er eine Reihe von Bergrücken in Nanshan, Kunlun und dem tibetischen Plateau (einschließlich Tangla und Bokalyktag), fotografierte den Kukunor-See, den Oberlauf des Gelben Fluss und Jangtse.

Trotz der Krankheit nahm Przhevalsky an der vierten (zweiten tibetischen) Expedition von 1883-85 teil, bei der er eine Reihe neuer Seen und Kämme im Kunlun entdeckte, nachdem er 1800 km gereist war und fast 60 Jahre vor der Entdeckung das Tsaidam-Becken skizzierte des Pobeda-Gipfels (7439 m) deutete auf seine Existenz hin.

1888 starb der große Reisende, der sich zu seiner fünften Reise aufmachte, die insgesamt 31.500 km zurücklegte, viele herausragende wissenschaftliche Entdeckungen machte und auf seinen Feldzügen die reichsten botanischen, zoologischen und mineralogischen Sammlungen sammelte, plötzlich in der nahe gelegenen Stadt Karakol Issyk-Kul, laut offizieller Version, an Typhus. Auf dem Grab des Wissenschaftlers befindet sich nach seinem Willen eine Inschrift: „Traveller N.M. Prschewalski.

Die Forschungen des herausragenden Wissenschaftlers, Ehrendoktor mehrerer Universitäten, der die höchsten Auszeichnungen mehrerer geographischer Gesellschaften erhielt, wurden um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert von anderen russischen Reisenden, darunter dem Geographen Grigory Efimovich Grumm, fortgesetzt -Grzhimailo, der Ethnograph Gombozhab Tsebekovich Tsybikov, Mikhail Vasilievich Pevtsov und Studenten und Mitglieder von Przhevalskys Expeditionen: Pyotr Kuzmich Kozlov und Vsevolod Ivanovich Roborovsky.

Nach dem plötzlichen Tod von Przhevalsky, der den Beginn der tibetischen Expedition verzögerte, wurde Mikhail Vasilievich Pevtsov zu ihrem Leiter ernannt. Er hatte bereits Erfahrung mit großen Reisen - 1876 nach Ost-Dzungaria und 1878-1879 in die Wüste Gobi. Die Expedition, die zu Lebzeiten von Przhevalsky begann, endete 1891 und erwies sich als sehr fruchtbar: Kunlun wurde erkundet, die Hochebene Nordwesttibets entdeckt, detaillierte orografische und hydrografische Beschreibungen des Westens Zentralasiens gegeben. Nach dieser Reise wurde Pevtsov mit der Konstantinovsky-Medaille der Geographischen Gesellschaft ausgezeichnet. Roborovsky und Kozlov nahmen an der Expedition teil, sie wurden auch mit hohen Preisen der Gesellschaft ausgezeichnet.

Etwa zur gleichen Zeit wurden zusammen mit den Expeditionen von Przhevalsky Expeditionen eines anderen herausragenden Wissenschaftlers, Grigory Nikolaevich Potanin, organisiert. Ein ehemaliger Anarchist, der dank seiner Bekanntschaft mit P.P. Semjonow, der ihn überredete, sein Leben der Wissenschaft zu widmen, nachdem er auf Bitten der Geographischen Gesellschaft begnadigt worden war, bereitete er nach seiner Ankunft in St. Petersburg unter der Leitung von Semjonow Ergänzungen zu "Asien", dem Werk von Karl Ritter, vor. Gleichzeitig war er an der Ausrüstung der Expedition in die Nordmongolei beteiligt. In den Jahren 1876-1877 besuchte der Reisende den mongolischen Altai, die Wüste Gobi, den östlichen Tien Shan. Die zweite mongolische Expedition folgte.

1884 besuchte Potanin Tibet, nachdem er auf dem Seeweg von Odessa nach China gelangt war. Die Expedition erkundete die Städte und Klöster der Provinz Sichuan, durchquerte Nanshan und den mongolischen Altai.

An der vierten Expedition von Potanin in den Jahren 1892-1894 nahm auf Anregung der Russischen Geographischen Gesellschaft der Geologe Vladimir Afanasyevich Obruchev teil, der viel mitarbeitete Zentralasien, beschäftigte sich mit der Exploration von Kohle- und Goldvorkommen in Sibirien und dessen Verdienste wurden von der Gesellschaft anerkannt.

Während der Expedition hatten Potanin und Obruchev unabhängige Routen: Potanin ging zusammen mit seiner Frau (einer Ethnographin und Künstlerin) in die Provinz Sichuan, die er auf einer früheren Expedition erkundet hatte, und Obruchev musste die Geologie der Regionen studieren Nordchinas und die daran angrenzenden, schwer zugänglichen Bergrücken und Wüsten.

In zwei Jahren legte Obruchev fast 14.000 km zurück. Während der gesamten Route führte der Reisende ein Tagebuch und beschäftigte sich mit der Fotografie und der täglichen Kartierung des Gebiets. Fast die Hälfte des Territoriums war den Europäern nicht bekannt. Obruchevs Tagebücher waren lange Zeit die einzigen dokumentarischen Quellen für eine Reihe von Regionen Nordwestchinas und der Mongolei. Eine wichtige Entdeckung war die Feststellung des geologischen Ursprungs Zentralasiens. Obruchev bewies den kontinentalen Ursprung dieses Territoriums und widerlegte die Theorie von Richthofen, einem deutschen Geographen, der an der Theorie des maritimen Ursprungs der Region festhält.

Nach seiner Rückkehr wurde Obruchev mit der Konstantinovsky-Goldmedaille der Russischen Geographischen Gesellschaft ausgezeichnet. Der schöne Stil des Wissenschaftlers brachte ihn später große Popularität und als Schriftsteller: Er schrieb mehrere Werke, die in den goldenen Fonds der russischen Science-Fiction aufgenommen wurden.

1893 wurde eine Expedition in den östlichen Tien Shan, Nanshan, Nordtibet und Sichuan organisiert. Es nahmen Roborovsky (Expeditionsleiter) und Kozlov teil, die sich aufgrund von Multitasking und gleichzeitig der geringen Anzahl der Expedition aufteilen mussten. Im Februar 1894 trafen sich Wissenschaftler und begannen, Nanshan zu untersuchen, das zuvor von Obruchev erforscht worden war. Sie durchquerten diese Bergregion viele Male, legten die Grenzen der Kämme und Täler zwischen den Bergen fest und verfeinerten die Karten von Nanshan. 2,5 Jahre lang reisten Reisende etwa 17.000 km, kartierten etwa 250.000 Quadratkilometer Territorium und sammelten die reichsten wissenschaftlichen Sammlungen.

Aufgrund einer Krankheit konnte Roborovsky nicht mehr an Expeditionen teilnehmen, und Kozlov führte weitere Forschungen auf eigene Faust durch. 1899 fand unter seiner Leitung die mongolisch-tibetische Expedition statt, von der auch reichhaltiges Material naturwissenschaftlicher und ethnographischer Natur mitgebracht wurde. Zwei nachfolgende Expeditionen (1907 und 1909) waren hauptsächlich archäologischer Natur. 1907 entdeckte Kozlov während der Sichuan-Mongolischen Expedition die „schwarze Stadt“ Khara-Khoto, deren Funde heute in der Eremitage aufbewahrt werden.

Für ihre Verdienste wurden sowohl Roborovsky als auch Kozlov mit der Konstantinovsky-Goldmedaille der Russischen Geographischen Gesellschaft ausgezeichnet.

Die Namen herausragender Wissenschaftler, echter Reisender, die sich dem Dienst an der Wissenschaft und dem Vaterland verschrieben haben, sind auf geografischen Karten verzeichnet.

Zu Ehren von P. P. Semyonov-Tyan-Shansky benannte eine Reihe von geografischen Objekten in Zentral- und Zentralasien, im Kaukasus, in Alaska und Spitzbergen sowie etwa 100 neue Pflanzen- und Tierformen.

Zu Ehren von N.M. Przhevalsky sind benannt: eine Stadt, ein Kamm in Kunlun, ein Gletscher im Altai, mehrere Tier- und Pflanzenarten.

Name V.A. Obruchev wird getragen von: einem Berg, einer Bergkette in Sibirien, dem größten Gletscher der Chersky Range am Pobeda Peak, einer Oase in der Antarktis.

Name G. N. Potanin ist in den Bergregionen von Nanshan und Altai verewigt.

Lehrerin: Frolova I.K.

Thema: Geographie

Klasse 7

Thema: "Erkundung Zentralasiens durch russische Reisende."

Aufgaben:

das Wissen der Studenten über russische Forscher in Zentralasien zu bilden;

die Methoden der Expeditionsforschung und ihre geographischen Ergebnisse kennen zu lernen;

ein Beispiel für selbstlosen Dienst russischer Forscher geben;

zeigen die Qualitäten einer Person, die ein echter Naturforscher haben sollte;

die Arbeit an der Bildung von Fähigkeiten im Umgang mit zusätzlicher Literatur fortzusetzen.

Ausrüstung:

physische Karte "Eurasien"

Physikalische Karte " Übersee Asien»

Porträts von Wissenschaftlern: P. P. Semenov-Tyan-Shansky, N. M. Przhevalsky, V. A. Obruchev, P. K. Kozlova

Tabellen: "Hochland von Tibet", "Wüste Gobi", "Tien Shan", "Waldplateau von Ordos".

Atlanten

Aussagen von Wissenschaftlern

Bücher: Obruchev V.A. „Sannikov Land“, „Plutonia“, „100 Great Travelers“, Reihe „People of Science“: P. P. Semyonov-Tyan-Shansky, I. V. Kozlov, B. V. Yusova, N. M. Przhevalsky.

Worte an der Tafel: "Und das Leben ist schön, weil man reisen kann."

N. M. Przhevalsky.

Während des Unterrichts:

Org. Moment. Grüße. Überprüfen Sie die Bereitschaft für den Unterricht.

Neues Material lernen.

1. Überleitung: In der letzten Lektion haben wir die physische und geografische Lage Eurasiens, die Umrisse der Küste, kennengelernt. Heute werden wir darüber sprechen, wie wir recherchiert haben innere Regionen Eurasien.

Das Thema der Lektion: "Das Studium Zentralasiens durch russische Reisende."

Wir werden uns mit dem Konzept „Zentralasien“ vertraut machen, herausfinden, welche der russischen Reisenden dieses Gebiet erkundet haben, uns mit ihren Arbeitsmethoden sowie den erzielten Ergebnissen vertraut machen.

Arbeiten Sie mit der Atlaskarte und der Wandkarte von Eurasien.

Leute, findet auf der Karte im Atlas die Region Asiens, in der es die meisten Wüsten gibt. Nennen Sie diese Berge und Wüsten.

Wüsten: Gobi, Alashan, Takla-Makan, Tsaidam-Becken, Karakum, Kyzylkum.

Gebirge: Tien Shan, Himalaya, Tibet, Altai, Sayans.

Dieses Gebiet, das weit entfernt von Ozeanen und Meeren liegt, wird Zentralasien genannt. Der Name ist rein geographisch, weil In der Nähe der Stadt Kyzyl im Altai liegt das Zentrum Asiens, ein riesiger Teil der Welt.

Im 19. Jahrhundert waren bereits alle Kontinente entdeckt, das ferne Australien war besser bekannt als Zentralasien. Und flächenmäßig ist es etwas kleiner als Australien (7 Millionen km 2 ). Die Erforschung des schwer zugänglichen Gebietes begann relativ spät, erst im 19. Jahrhundert.

Bei der Erforschung dieses Territoriums sind die Verdienste russischer Reisender besonders hoch.

P. P. Semyonov-Tyan-Shansky, N. M. Przhevalsky und seine Schüler, V. A. Obruchev, G. N. Potanin.

Gobi - Mong. wasserloser, lebloser Bereich.

Karakum - schwarzer Sand.

Kyzylkum - roter Sand.

Takla Makan - Türken. verlassener Ort

Tibet - vom Namen mittelalterlicher Zustand

Altai - Türken. hohe Berge

Sayans - vom Namen des Volkes

Heute werden wir unsere herausragenden Reisenden und ihre Entdeckungen in Zentralasien kennenlernen.

Arbeiten mit der Klasse nach der Nachricht.

Wer ist P. P. Semyonov-Tyan-Shansky?

Informationen über P. P. Semyonov-Tyan-Shansky (3-5 Min.)

Wissenschaftler-Geograph, Forscher des Tien Shan, Leiter der Russischen Geographischen Gesellschaft, der erste europäische Wissenschaftler-Forscher, der den zentralen Tien Shan durchdrang.

Zeilen aus Erinnerungen:

„Tief nach Asien vorzudringen zu den schneebedeckten Gipfeln dieses unzugänglichen Rückens, den der große Humboldt für vulkanisch hielt, und ihm mehrere Proben von den Fragmenten der Felsen dieses Rückens zu bringen und eine reiche Sammlung von Flora und Fauna eines Landes neu zu beherbergen für die Wissenschaft entdeckt - das erschien mir am verlockendsten“ .

Welche Ziele hat sich Semjonow vor der Reise gesetzt?

Bestimmen Sie die Größe und Tiefe des Issyk-Kul-Sees.

Stellen Sie fest, ob der Chu-Fluss aus dem See fließt, d.h. um die Frage zu lösen: "Ist Issyk-Kul ein Abwasser- oder abflussloser See?"

Überprüfen Sie, ob Khan Tengri der höchste Gipfel des Tien Shan ist.

Stellen Sie fest, ob der Tien Shan vulkanischen Ursprungs ist.

Was hat Semjonow P. P. getan?

Tien Shan (aus dem Chinesischen) - himmlische Berge.

Stellen Sie die Höhe der Schneegrenze ein.

Entdeckte Existenz

Widerlegt die Ansicht vom vulkanischen Ursprung der Berge.

„Das Ergebnis meiner intensiven Suche war, dass ich in der Sky Range definitiv weder Vulkane noch echte Vulkanphänomene oder gar Vulkangestein gefunden habe“, schrieb der Reisende.

Zum ersten Mal in der geographischen Literatur erschien eine Beschreibung der Höhenzonierung.

Er sammelte die reichsten Sammlungen (etwa 300 Gesteinsproben, mehr als 1000 Pflanzenarten). Verdienterweise erhielt er für seine wissenschaftliche Leistung das Recht, Tien Shan genannt zu werden.

Siehe Karten mit Ergänzungen.

P.P. Semyonov-Tyan-Shansky I.V. Kozlova aus der Reihe „People of Science“.

Welche Eigenschaften sollte eine Person haben, die in Zentral- und Zentralasien reist?

Auf dem Tisch lüftete die brillante Studie des Tien Shan nur den Schleier der Dunkelheit über der Natur Zentralasiens, deren Weiten auf den geografischen Karten jener Zeit in der Form abgebildet waren Weißer Fleck.

Es ist kein Zufall, dass P. P. Semyonov-Tian-Shansky als Vizepräsident der Russischen Geographischen Gesellschaft einer der Initiatoren von Expeditionen nach Zentralasien wird, darunter hilft bei der Organisation der Expedition nach N. M. Przhevalsky.

Nachricht über N. M. Przhevalsky (3-5 Min.)

Nikolai Mikhailovich Przhevalsky verbrachte insgesamt etwa 15 Jahre in Zentralasien und durchquerte 33.000 km des Weltraums (die Länge des Äquators beträgt 40.000 km).

„Przhevalsky hat mit seinem Adlerflug“, sagte Semyonov-Tyan-Shansky, „die unbekanntesten Teile Innerasiens durchbrochen.“

Kartenarbeit.

Schauen wir uns die Gebiete an, in denen Przhevalsky geforscht hat.

Wüsten: Gobi, Alashan, Takla Makan, Salzwiesen von Tsaidam, Bergsysteme von Tsaidam, Nanshan, Kunlun, Nordtibet. Die Region Zentralasiens gilt zu Recht als eine der schwersten.

Beschreibung der Wüste Gobi.

Auf der vom Reisenden verwendeten Karte betrug der Abschnitt der Route durch die Wüste 60 cm, auf der Karte des Schulatlasses 4 cm, aber die Expedition brauchte 44 schwierige Tage, um ihn zu überwinden.

Wüste Gobi im Sommer.

Ein anderes Mal, während seiner 4. Reise, musste Przhevalsky im Winter die Gobi überqueren, und wieder traf die Wüste Reisende mit aller Härte, nur diesmal, anstatt unerträglicher Hitze, Kälte und Wind, die Sandstürme hervorriefen. Die Winde bliesen mit solcher Kraft, dass sogar kleine Kieselsteine ​​in die Luft stiegen und größere Kieselsteine ​​über den Boden rollten. Faustgroße Steine ​​stürzten in eine Felsnische und schlugen dort, von einem Sturm gedreht, in ihnen Schlaglöcher mit einem Durchmesser von bis zu einem halben Meter. Welchen Charakter, Willen und Starrsinn muss man haben, um unter diesen Bedingungen systematische Beobachtungen anstellen zu können: Es sei schwierig, in der Kälte zu schreiben, da „man die gefrorene Tinte vorwärmen muss und oft die darin getauchte Feder an die Oberfläche bringt Feuer, damit es nicht gefriert.“

Eine der Entdeckungen von Przhevalsky war die Einrichtung der Nordgrenze Tibets.

Notizen aus einem Tagebuch über das Hochland von Tibet.

Siehe Karte Nummer 4.

Ein Auszug aus dem Buch von Yusov B.V. "N.M. Przhevalsky" (Reihe "People of Science" S. 41)

Es ist schwer vorstellbar, aber es war nicht die raue Natur, die die Expedition daran hinderte, ihr Ziel zu erreichen - die Hauptstadt Tibets - Lhasa, sondern die Unwissenheit der tibetischen Beamten, die ein weiteres Vordringen nach Süden verbot.

Es ist kein Zufall, dass Przhevalsky später zugibt:

„Dann brachen wir tief in die asiatischen Wüsten auf und hatten nur einen Verbündeten bei uns, Mut; alles andere stand gegen uns: sowohl die natur als auch die menschen. Przhevalsky war der erste Europäer, der den Oberlauf der großen chinesischen Flüsse Jangtse und Huang He erforschte, er war es, der das Geheimnis des Lop-Nor-Sees lüften konnte.

Frage an Studenten.

Welche Charaktereigenschaften hatte Ihrer Meinung nach Przhevalsky?

Mut, Tapferkeit, Entschlossenheit… und eine ganze Reihe von Eigenschaften, die jeder „echte Reisende“ mit Sicherheit besitzt.

In den Expeditionstagebüchern von Przhevalsky steht ein Bekenntnis: „Der Lebenssturm, der Tatendrang und die gehegte Lust, die unbekannten Länder Innerasiens erneut zu erkunden, rissen mich aus meiner Heimat. Vieles, sogar sehr vieles, stürzte umher, aber der schwierigste Moment für mich war immer der Abschied von meiner Mutter. Ihre Tränen und der letzte Kuss brannten lange in unseren Herzen. Mehr als einmal wurde zwischen der wilden Wüste oder den dichten Wäldern ein teures Bild in meine Vorstellungskraft hineingezogen und ließ mich mental zu meinem heimischen Herd mitreißen ... Ich liebte meine Mutter von ganzem Herzen. Der strenge und unnachgiebige Reisende blieb ein liebevoller Sohn.

Viele Seiten von Przhevalskys Tagebuch können zu einer Art Heilmittel gegen die übermäßige Romantisierung des Reisens werden.

„Ein Reisender in den asiatischen Wüsten muss seine Heimat mit aller Zimperlichkeit verlassen, sonst ist es besser, nicht zu reisen“, schrieb er. „Für eine frische Person würde der bloße Anblick einer solchen Flüssigkeit Ekel hervorrufen, aber wir, wie die Mongolen, sind gezwungen, sie zu trinken, nachdem wir sie zuvor über einem Feuer gekocht und mit Ziegeltee gebraut haben.“

Und noch eine sehr wichtige Tatsache, die N. M. Przhevalsky charakterisiert: Bei allen 5 Reisen (einschließlich Reisen in die Ussuri-Region), voller Entbehrungen, Gefahren und Schwierigkeiten, verlor er keine einzige Person von seinen Expeditionen.

Sein Schüler und später bekannter Zentralasienforscher Pjotr ​​Kuzmich Kozlov erinnerte sich, wie streng und systematisch er ihn darauf vorbereitete spezielles Programm N. M. Przhevalsky.

Während der Expeditionen beobachtete Nikolai Michailowitsch dreimal täglich das Wetter, führte visuelle Vermessungen durch, bestimmte den Breitengrad des Ortes, vermaß die Höhe des Ortes über dem Meeresspiegel, fertigte Beschreibungen und Skizzen von Pflanzen und Tieren an, machte Beschreibungen der Natur, sammelte ethnografisches Material über die Völker, die auf diesen Daten leben.

N. M. Przhevalsky hat eine Galaxie von Studenten großgezogen. Mikhail Alexandrovich Pyltsov nahm an 1 und 2 Reisen teil (Lieblingsschüler); Vsevolod Ivanovich Roborovsky - in 3 und 4 leitete er auch die 5. Expedition, die für Przhevalsky fehlschlug.

Geöffnet: Wildpferd, asiatisches Kamel, tibetischer Bär.

Begraben in Karakol.

Die Geschichte über das Denkmal für Przhevalsky.

Nachricht über P.K.Kozlov.

Pyotr Kuzmich Kozlov nahm an den Expeditionen von Przhevalsky und seinen Schülern teil und unternahm auch zwei Reisen durch den mongolischen Altai und die Gobi, wobei er die tote Stadt Khara-Khoto in der Gobi entdeckte, zu den Quellen des Jangtse, Huang He und Mekong Flüsse.

Grigori Nikolajewitsch Potanin.

Gleichzeitig mit der 2. Reise von Przhevalsky (1876) begann G. N. Potanin seine Reisen in die Mongolei. Er reiste durch Nordchina und Zentralasien, erkundete das Gebirgssystem Greater Khingan. Seine Frau Alexandra Nikolaevna (eine der ersten russischen Reisenden) reiste mit ihm.

Nachricht über V.A.Obruchev.

Der berühmte russische Reisende und Entdecker Vladimir Afanasyevich Obruchev, der Autor der Science-Fiction-Bücher Sannikov Land und Plutonia, und andere, bereicherten die Wissenschaft mit wichtigen Informationen über die Natur Zentralasiens und Chinas.

Dank russischer Forschung wurde eine Karte von Zentralasien erstellt.

Dank der Forschung von Russen in Zentralasien tauchten russische Namen auf. Zum Beispiel der Kreml, die Kappe von Monomakh, die russischen, Moskauer, Przhevalsky-Kämme. An der Quelle des Huang He wurden 2 Seen entdeckt - Russian und Lake Expeditions. Und das hängt mit der Przhevalsky-Expedition zusammen. Und wie viele andere?

Fixieren des Materials.

Fragen zur Konsolidierung:

Welches Bergsystem wurde von P. P. Semyonov-Tyan-Shansky erforscht?

Was sind seine Verdienste bei dieser Expedition?

Welche großen Naturgebiete hat N. M. Przhevalsky erkundet?

Wie heißen die Schüler und Anhänger von N. M. Przhevalsky?

Welche Rolle spielt G. N. Potanin?

Wer erforschte Zentralasien im 20. Jahrhundert?

Hausaufgaben. Zentralasiatische Studien.

MUSEUM DES REISENDEN P.K. KOZLOWA

GESCHICHTE DER ZENTRALASIEN-FORSCHUNG

Geschichte der Zentralasienkunde

Zentralasien: Die Region und ihre Forscher

Zum ersten Mal Zentralasien (im Folgenden CA) als separate Region herausgegriffen von dem deutschen Geographen und Reisenden, dem Begründer der allgemeinen Geographie, Alexander Humboldt (1841). Mit diesem Begriff bezeichnete er alle inneren Teile des asiatischen Kontinents, die sich zwischen dem Kaspischen Meer im Westen und einer ziemlich unbestimmten Grenze im Osten erstreckten. Eine genauere Definition Zentralasiens wurde von einem anderen deutschen Geographen, Ferdinand Richthofen, gegeben, der die Region tatsächlich in zwei Teile teilte. Tatsächlich umfasst CA laut Richthofen den Raum von Tibet im Süden bis Altai im Norden und vom Pamir im Westen bis Khingan im Osten. Richthofen ordnete das Aral-Kaspische Tiefland der Übergangszone zu. In der sowjetischen geografischen Tradition wurde die gesamte zentralasiatische Region in Zentralasien (die Republiken Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Kasachstan) und Zentralasien (Mongolei und Westchina, einschließlich Tibet) unterteilt. Derselbe Ansatz wurde in den 1990er und frühen 2000er Jahren weitgehend beibehalten.

Zur gleichen Zeit im modernen Russland in letzten Jahren weit verbreitet ist die westliche Interpretation des CA-Begriffs, die auf Humboldts Definition zurückgeht. Gemäß der maßgeblichen UNESCO-Veröffentlichung „Geschichte der Zivilisationen Zentralasiens“ (Vol. I. Paris: UNESCO Publishing, 1992) sind Zentralasien die Gebiete, die innerhalb der Grenzen von Afghanistan, Nordost-Iran, Pakistan, Nordindien, Westchina, Mongolei und die zentralasiatischen Republiken der ehemaligen UdSSR.

Zentralasien, das von russischen Expeditionen im 19. bis frühen 20. Jahrhundert untersucht wurde, ist genau genommen das chinesische Zentralasien - Mongolei, Westchina (Chinesisch-Turkestan) und Tibet. waren damals Teil des chinesischen Reiches. Diese Region wird in der englischen Literatur auch oft als bezeichnet Inneres oder gebirgiges Asien ( Innerasien, Hochasien).

Die Gesamtfläche Zentralasiens beträgt etwa 6 Millionen Quadratmeter. km. Seine Oberfläche wird von zahlreichen kiesigen oder sandigen Ebenen gebildet, die von Gebirgszügen begrenzt oder durchzogen werden. Zentralasien ist seinem Relief entsprechend in drei Gürtel unterteilt, die sich von Westen nach Osten erstrecken:

1) Nördlicher Berggürtel. Hauptgebirgssysteme: Tien Shan, mongolischer Altai und Khangai;

2) die mittlere Zone der Ebenen - die Wüste Gobi (Shamo) und die Kashgar-Senke, die von der Wüste Takla Makan besetzt ist;

3) das tibetische Plateau (vorherrschende Höhen von 4-5 Tausend Metern), begrenzt durch: den Himalaya im Süden, den Karakorum im Westen, den Kunlun im Norden und die chinesisch-tibetischen Berge im Osten.

Ursprung in CA große Flüsse Asien - Huang He, Yangtze, Mekong, Salween, Brahmaputra, Indus, Amur usw. Es gibt viele Seen, von denen der größte der Hochgebirgssee Kukunor (4.200 km²) ist.

Start systematische Forschung Zentralasien legte 1856 und 1857 zwei Reisen in das Tien Shan-Gebiet – das „himmlische Gebirge“ – an. P.P. Semjonow, besser bekannt als Semjonow Tyan-Shansky (1827–1914). Semyonov führte die erste umfassende Studie dieses Gebirgssystems durch, und seine Methode wurde anschließend von anderen russischen Reisenden erfolgreich angewendet.

Erst nach Abschluss der Verträge von Tianjin und Peking zwischen Russland und China (1858 und 1860) erhielt die Kaiserlich Russische Geographische Gesellschaft die Möglichkeit, Expeditionen in Zentralasien zu organisieren. Zunächst handelte es sich jedoch um Kurzreisen zum allgemeinen Kennenlernen der Naturgegebenheiten der grenznahen Regionen Russlands (Mongolei, Mandschurei). Die Ära der großen – langfristigen – Expeditionen in Zentralasien, die mit ihren Routen weite Gebiete innerhalb des Festlandes abdeckten, begann 1870, als N.M. Przhevalsky unternahm seine erste Reise in die Mongolei und nach China.

Die Zeit der intensivsten Studien Zentralasiens durch russische Expeditionen fällt in die 1870er bis 1890er Jahre. Den größten Beitrag zur wissenschaftlichen Entwicklung der Region leistete eine brillante Galaxie von Reisenden - N.M. Przhevalsky, M. V. Pevtsov, G.N. Potanin, G.E. Grum-Grzhimailo, V.A. Obruchev, P. K. Kozlov, Entdecker und Pioniere vieler schwer zugänglicher Gebiete Zentralasiens. Initiator und Organisator aller Expeditionen in Zentralasien war stets die 1845 in St. Petersburg gegründete Russische Geographische Gesellschaft.

N.M. Przhevalsky ist der prominenteste russische Entdecker Zentralasiens. Von 1870 bis 1885 unternahm er vier große Expeditionen in die Mongolei, nach China und in die nördlichen Randgebiete Tibets. Als Ergebnis dieser Reisen wurden erstmals die damals noch nahezu unbekannten Gebiete des Tarimbeckens und Nordtibets eingehend untersucht und große Gebiete Zentralasiens erkundet. Przhevalsky hat mehr als 30.000 km des von ihm zurückgelegten Weges vermessen und Hunderte von Höhen und Orten astronomisch bestimmt, wobei er ihre genaue Bezugnahme auf geografische Karten angibt. Außerdem gelang es ihm, umfangreiche mineralogische, botanische und zoologische Sammlungen anzulegen.

Er entdeckte und beschrieb ein wildes Kamel, ein wildes Pferd - das Dzungarische Pferd (Przewalski-Pferd) und andere Arten von Wirbeltieren.

Wissenschaftliche Ergebnisse Przhevalskys Expeditionen werden von ihm in einer Reihe von Büchern vorgestellt, die ein lebendiges Bild der Natur und der Merkmale des Reliefs, des Klimas, der Flüsse und Seen der untersuchten Gebiete vermitteln. Eine Stadt am Ufer des Issyk-Kul (Karakol), ein Bergrücken im Kunlun-System, ein Gletscher im Altai sowie eine Reihe von Tier- und Pflanzenarten, die der Reisende entdeckt hat, sind nach Przhevalsky benannt.

Als Offizier der russischen Armee reiste Przhevalsky ausnahmslos mit einer militärischen Eskorte von Kosaken (Russen und Burjaten), und an der Ausrüstung seiner Expeditionen nahm neben der Russian Geographical Society auch die Militärabteilung (Generalstab) teil, die somit bekam die Gelegenheit, Informationen über die an Russland angrenzenden Länder zu sammeln.

Przhevalsky nannte seine Reisen bescheiden "wissenschaftliche Aufklärung" und glaubte, dass er damit nur den Weg tief nach Asien für zukünftige "besser ausgebildete und spezialisiertere Beobachter" ebne.

Im Gegensatz zu Przhevalsky, der in den 1870er bis 1890er Jahren durch Zentralasien reiste. GN Potanin hatte keine Eskorte, reiste in Zivil und lebte mit seiner Frau lange an einem Ort. Er wusste, wie man Menschen für sich gewinnt und ihr Vertrauen gewinnt, was ihm beim Studium des Lebens und der Bräuche der asiatischen Völker half.

Potanin unternahm fünf großartige Reisen in die Mongolei, nach China und in die östlichen Randgebiete Tibets. Einer der Gebirgszüge von Nanshan und der größte Talgletscher des mongolischen Altai sind nach Potanin benannt.

Nach dem Tod von Przhevalsky im Jahr 1888 wurde das Studium Zentralasiens von seinen Gefährten - M.V. Pevtsov, W.I. Roborovsky und P.K. Kozlov, die auch Militär waren.

MV Pevtsov studierte am gründlichsten das Kunlun-System - ein riesiges Bergland, die "Wirbelsäule Asiens", und Kaschgarien, das nördlich davon liegt.

IN UND. Roborovsky wurde vor allem durch seine Reisen nach Nanshan und in den östlichen Tien Shan in den Jahren 1893–1895 berühmt. Nach Pevtsov kombinierte Roborovsky die "Aufklärungs" -Routenforschung mit der Organisation von Hub-Basen, von denen aus Radial- und Ringrouten durchgeführt wurden. Ihm gelang es als Erster, stationäre Punkte zu schaffen, an denen seine Gefährten regelmäßig Aufzeichnungen führten.

PC. Kozlov ist der konsequenteste Schüler von Przhevalsky, der seine Arbeitsmethoden gemeistert und weiterentwickelt hat.

Seine erste Reise P.K. Kozlov im Rahmen der Vierten Expedition von Przhevalsky in den Jahren 1883-1885 hergestellt; der zweite - unter der Leitung von M.V. Pevtsov, der dritte, bekannt als "Expedition von Przhevalskys Gefährten", als erster Assistent seines Chefs V.I. Roborowski.

Nach einer so gründlichen Vorbereitung hat P.K. Kozlov führte drei unabhängige Expeditionen durch - mongolisch-tibetisch (1899-1901), mongolisch-Sichuan (1907-1909) und mongolisch (1923-1926). BEIM letzte Reise PC. Kozlova wurde auch von seiner Frau, der berühmten Ornithologin E.V., besucht. Koslow-Puschkarew.

Beim Studium Zentralasiens interessierte sich Kozlov am meisten für die Probleme der Geographie und der Naturwissenschaften. In hydrologischer Hinsicht untersuchte er detailliert die Region des Unterlaufs des Edzin-Gol und die Seen Sogon-nor und Gashun-nor und führte die ersten limnologischen Arbeiten am Kuku-nor-See durch.

Der erste der Europäer, P.K. Kozlov besuchte und beschrieb die nordöstliche Ecke des tibetischen Plateaus – die Provinzen Amdo und Kam, die Region der nördlichen Gobi nahe dem Holt-Tal, studierte das südöstliche Khangai eingehend, sammelte reiche naturkundliche Sammlungen, darunter sehr wertvolle neue Arten und Gattungen von Tieren und Pflanzen.

Weltberühmt wurde der Reisende jedoch vor allem durch seine sensationellen archäologischen Funde bei den Ausgrabungen der „toten Stadt“ Khara-hoto am Rande der Gobi (1908) und Grabhügeln in Noin-ul, nördlich von Ulaanbaatar ( 1924-1925).

Einzigartig archäologische Funde PC. Kozlov werden in der Eremitage aufbewahrt, ethnografische Gegenstände, darunter Beispiele buddhistischer Ikonografie, befinden sich im Russischen Ethnografischen Museum (REM) und im Museum für Anthropologie und Ethnografie (MAE). Zoologische und botanische Sammlungen sind im Zoologischen Museum und im Botanischen Garten konzentriert, wo es ähnliche Sammlungen anderer russischer Reisender gibt.

Einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung Zentralasiens leisteten auch westliche Reisende, in deren Büchern sich wertvolle geographische, historische und ethnographische Informationen finden lassen. Eine ganze Galaxie von Tibetforschern verdient besondere Erwähnung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren dies die Briten: T. Manning, der 1811 Lhasa und Gyantse besuchte, und W. Moorcroft, der einigen Angaben zufolge 12 Jahre in Lhasa lebte, G. und R. H und R. Strachey (1846–1848); Die französischen Lazaristen-Missionare E. Huc und J. Gabet (1844–1846), die deutschen Wanderbrüder Herman, Adolf und Robert Schlagintveit (1855–1857). In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. nachdem Tibet (Besitz des Dalai Lama) für Europäer völlig unzugänglich geworden war, wurde hauptsächlich in China von Individualreisenden geforscht, unter denen die amerikanischen Geologen R. Pompelli (R. Pumpelli) und A. David (1846) zu nennen sind , ein deutscher Geologe F. Richthofen (1868–1872), Ungar c. Section (1877-1880), der amerikanische Diplomat W. Rockhill (1889, 1891), die Franzosen G. Bonvalo und Henry d'Orleans (G. Bonvalot, Henry d'Orlean, 1889-1890), J. Dutreuil de Rense und F. Grenard (JL Dutreil de Rins, F. Grenard, 1892). In den 1860er - 1890er Jahren. Auf Initiative des Indian Geodetic Survey (Great Trigonometrical Survey) wurden speziell ausgebildete Kundschafter, die sogenannten „Pandits“ (Nain Sing, Kishen Sing etc.), unter dem Deckmantel von Pilgern aus dem Himalaya nach Tibet entsandt, die waren mit Streckenaufnahmen und anderen instrumentellen Beobachtungen beschäftigt. Ihre Arbeit hat dazu beigetragen riesiger beitrag in CA-Kartographie. Karten, die auf der Grundlage der Dreharbeiten zu den „Pandits“ erstellt wurden, wurden auch von russischen Reisenden verwendet, darunter N.M. Prschewalski.

Drei Reisen durch Tibet (1893-1896, 1899-1901 und 1905-1908) wurden von dem herausragenden schwedischen Reisenden Sven Hedin (Sven Hedin, 1865-1952) unternommen. Die ersten beiden Expeditionen, die Hedin Weltruhm einbrachten, wurden mit Unterstützung der zaristischen Regierung vom Territorium des russischen Zentralasiens aus durchgeführt. S. Gedin arbeitete aktiv mit der Russischen Geographischen Gesellschaft zusammen und sprach wiederholt innerhalb der Mauern der Gesellschaft in St. Petersburg (Für weitere Einzelheiten über S. Gedin und seine Kontakte mit Russland siehe A. I. Andreev. Russische Briefe aus dem Archiv von Sven Gedin in Stockholm // Ariavarta (S.-Petersburg), 1997 (1), S. 28-76).

In den 1920er Jahren Museum Naturgeschichte in New York mehrere Expeditionen in Zentralasien (Nordchina, Innere Mongolei, südliche Gobi innerhalb der MPR), unter der Leitung des Paläontologen Roy Chapman Andrews (Roy Chapman Andrews, 1884–1960). Geologische und paläontologische Feldstudien in der Mongolei wurden auch von Andrews' Mitarbeitern Ch.R. Burkey, F.K. Morris und der Archäologe Henry Osborne. Das von diesen Forschern gewonnene Material war von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Die Werke der Expeditionen von R. Andrews wurden in den 1930er Jahren veröffentlicht. in einer 4-bändigen Ausgabe in der Reihe „Naturgeschichte Zentralasiens“.

Die beiden größten Expeditionen in Zentralasien in den Vorkriegsjahren, die ein großes Echo in der Weltpresse fanden, sind die chinesisch-schwedische Expedition von Sven Hedin (1926–1935) und die asiatische Automobilexpedition von Andre Citroen (1931–1932). die Teilnahme einer Gruppe von Wissenschaftlern (Archäologen, Historikern, Geologen), Kameraleuten und einem russischen Emigrantenkünstler A.E. Jakowlew.

Eine wichtige Rolle bei der Organisation geografischer Expeditionen bei der Erforschung des Territoriums Russlands in der zweiten Hälfte des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts. gespielt von der Russian Geographical Society (RGO), gegründet 1845 in St. Petersburg. Seine Abteilungen (im Folgenden - Zweige) waren in Ost- und Westsibirien, Zentralasien, im Kaukasus und in anderen Regionen organisiert. In den Reihen der Russischen Geographischen Gesellschaft ist eine bemerkenswerte Konstellation von Forschern herangewachsen, die weltweit Anerkennung gefunden haben. Unter ihnen waren F.P. Litke, P.P. Semenov, N. M. Przhevalsky, G.N. Potanin, P.A. Kropotkin, R.K. Maak, N.A. Severtsov und viele andere. Neben der Geographischen Gesellschaft beschäftigten sich Naturwissenschaftler-Gesellschaften, die in einer Reihe von Kulturzentren Russlands existierten, mit dem Studium der Natur. Einen wesentlichen Beitrag zur Kenntnis des Territoriums eines riesigen Landes leisteten Regierungsbehörden wie die Geologie- und Bodenkomitees, das Landwirtschaftsministerium und das Sibirische Komitee Eisenbahn ua Die Hauptaufmerksamkeit der Forscher richtete sich auf das Studium Sibiriens, des Fernen Ostens, des Kaukasus, Zentral- und Zentralasiens.

Zentralasienkunde

1851 P.P. Semenov begann im Auftrag des Rates der Russian Geographical Society mit der Übersetzung des ersten Bandes von Ritters Geoscience of Asia ins Russische. Die großen Lücken und Ungenauigkeiten, die Ritter hatte, machten spezielle Expeditionsstudien erforderlich. Diese Aufgabe übernahm Semjonow selbst, der Ritter persönlich kennenlernte und während seines Aufenthalts in Berlin (1852-1855) seine Vorlesungen besuchte. Semjonow besprach mit Ritter die Einzelheiten der Übersetzung von Asia's Geosciences, und nach seiner Rückkehr nach Russland bereitete er 1855 den ersten Band zur Veröffentlichung vor. 1856-1857. fand eine sehr fruchtbare Reise von Semenov zum Tien Shan statt. 1856 besuchte er das Issyk-Kul-Becken und ging durch die Boom-Schlucht zu diesem See, wodurch die Insuffizienz von Issyk-Kul festgestellt werden konnte. Nach dem Überwintern in Barnaul überquerte Semenov 1857 den Terskey-Alatau-Kamm, erreichte die Tien Shan-Syrts und entdeckte den Oberlauf des Flusses. Naryn - die Hauptquelle des Syr Darya. Weiter überquerte Semenov den Tien Shan auf einer anderen Route und ging in das Becken des Flusses. Tarim zum Fluss. Saryjaz, sah die Khan-Tengri-Gletscher. Auf der Weg zurück Semenov erkundete die Gebirgszüge Zailiysky Alatau, Dzhungarsky Alatau, Tarbagatai und Alakul Lake. Semenov betrachtete die Hauptergebnisse seiner Expedition als: a) Bestimmung der Höhe der Schneegrenze im Tien Shan; b) die Entdeckung von Alpengletschern darin; c) Widerlegung von Humboldts Annahmen über den vulkanischen Ursprung des Tien Shan und die Existenz des Bolor-Meridionalrückens. Die Ergebnisse der Expedition lieferten reichhaltiges Material für Korrekturen und Anmerkungen zur Übersetzung des zweiten Bandes von Ritters Geoscience of Asia.

1857-1879. N.A. beschäftigte sich mit der Erforschung Zentralasiens. Severtsov, der 7 große Reisen nach machte verschiedene Bereiche Zentralasien, von der Wüste bis zum Hochgebirge. Severtsovs wissenschaftliche Interessen waren sehr breit: Er studierte Geographie, Geologie, studierte Flora und insbesondere Fauna. Severtsov drang in die tiefen Regionen des zentralen Tien Shan ein, wo vor ihm kein Europäer gewesen war. Umfassende Eigenschaften Höhenzonierung Tien Shan Severtsov widmete sein klassisches Werk „Vertical and Horizontal Distribution of Turkestan Animals“. 1874 durchquerte Severtsov als Leiter der naturkundlichen Abteilung der Amu Darya-Expedition die Kyzylkum-Wüste und erreichte das Amudarya-Delta. 1877 erreichte er als erster Europäer den zentralen Teil des Pamirs, gab genaue Informationen über seine Orographie, Geologie und Flora, zeigte die Isolation des Pamirs vom Tien Shan. Severtsovs Arbeit über die Einteilung der Paläarktis in zoogeografische Regionen auf der Grundlage physischer und geografischer Zonierungen und seine „Ornithologie und ornithologische Geographie des europäischen und asiatischen Russlands“ (1867) lassen uns Severtsov als den Begründer der Zoogeografie in Russland betrachten.

1868-1871. das Hochland Zentralasiens wurde von A.P. Fedchenko und seine Frau O.A. Fedchenko. Sie entdeckten die grandiose Zaalai Range, machten die ersten geografische Beschreibung Das Zeravshan-Tal und andere Bergregionen Zentralasiens. Studium der Flora und Fauna des Zeravshan-Tals, A.P. Fedchenko zeigte erstmals die faunistische und floristische Gemeinschaft Turkestans mit den Mittelmeerländern. Während der 3-jährigen Reise haben die Fedchenko-Ehepartner eine große Sammlung von Pflanzen und Tieren gesammelt, darunter viele neue Arten und sogar Gattungen. Basierend auf den Materialien der Expedition wurde eine Karte des Ferghana-Tals und der es umgebenden Berge erstellt. 1873 A.P. Fedchenko starb auf tragische Weise beim Abstieg von einem der Mont-Blanc-Gletscher.

Freund A.P. Fedchenko V.F. Oshanin unternahm 1876 eine Expedition in das Alay-Tal und 1878 in die Täler der Flüsse Surkhoba und Muksu (Vakhsh-Becken). Oshanin entdeckte einen der größten Gletscher Asiens, den er in Erinnerung an einen Freund Fedchenko-Gletscher nannte, sowie die Gebirgszüge Darvazsky und Peter der Große. Oshanin besitzt die erste vollständige physische und geografische Beschreibung des Alai-Tals und von Badakhshan. Oshanin bereitete zur Veröffentlichung einen systematischen Katalog der paläarktischen Hemipteren vor, der 1906-1910 veröffentlicht wurde.

1886 erforschte Krasnov im Auftrag der Russischen Geographischen Gesellschaft die Khan-Tengri-Kette, um die ökologischen und genetischen Beziehungen der Bergflora des zentralen Tien Shan mit den angrenzenden Floras der Balchasch-Steppe und des Sandes zu identifizieren und zu belegen Wüsten von Turan, sowie den Prozess der Interaktion zwischen der relativ jungen Flora der quaternären alluvialen Ebenen der Balkhash-Region und der viel älteren (mit einer Beimischung tertiärer Elemente) Flora des Hochlandes des zentralen Tien Shan zu verfolgen. Dieses Problem, das seinem Wesen nach evolutionär ist, wurde in Krasnovs Masterarbeit "Erfahrung in der Geschichte der Entwicklung der Flora des südlichen Teils des östlichen Tien Shan" entwickelt und die Schlussfolgerungen daraus gut dargelegt.

Fruchtbar war die von Berg geleitete Expedition, die 1899-1902 studierte. und 1906 der Aralsee. Bergs Monographie "Der Aralsee. Die Erfahrung einer physisch-geographischen Monographie" (St. Petersburg, 1908) war ein klassisches Beispiel für eine komplexe regionale physisch-geographische Charakteristik.

Seit den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts. viel Aufmerksamkeit wurde dem Studium der zentralasiatischen Sande geschenkt. Dieses Problem trat im Zusammenhang mit dem Bau einer Eisenbahn nach Zentralasien auf. 1912 wurde am Bahnhof Repetek die erste ständige integrierte geographische Forschungsstation zur Erforschung der Wüsten gegründet. 1911 und 1913 Expeditionen der Umsiedlungsverwaltung wurden in Zentralasien und Sibirien durchgeführt. Am interessantesten geografische Informationen erhielt eine Abteilung von Neustruev, die den Übergang von Ferghana durch den Pamir nach Kashgaria durchführte. Im Pamir wurden deutliche Spuren uralter Gletscheraktivitäten entdeckt. Zusammenfassende Ergebnisse der Studien zu Zentralasien im 19. - frühen 20. Jahrhundert. sind ausführlich in der Veröffentlichung der Umsiedlungsverwaltung „Asian Russia“ dargelegt.

Zentralasienkunde

Der Beginn seiner Forschung wurde von N.M. Przhevalsky, der von 1870 bis 1885 vier Reisen in die Wüsten und Berge Zentralasiens unternahm. Zu Beginn seiner fünften Reise erkrankte Przhevalsky an Typhus und starb in der Nähe des Sees. Issyk-Kul. Die von Przhevalsky gestartete Expedition wurde unter der Leitung von M.V. Pevtsova, W.I. Roborovsky und P.K. Koslow. Dank Przhevalskys Expeditionen wurden erstmals zuverlässige Daten zur Orographie Zentralasiens gewonnen und kartiert. Während der Expeditionen wurden regelmäßig meteorologische Beobachtungen durchgeführt, die wertvolle Daten zum Klima dieser Region lieferten. Przhevalskys Schriften sind voll von brillanten Beschreibungen von Landschaften, Flora und Fauna. Sie enthalten auch Informationen über die asiatischen Völker und ihre Lebensweise. Przhevalsky brachte 702 Exemplare von Säugetieren, 5010 Exemplare von Vögeln, 1200 Reptilien und Amphibien, 643 Fische nach St. Petersburg. Zu den Exponaten gehörten ein bisher unbekanntes Wildpferd (nach ihm Przewalski-Pferd genannt) und ein wildes Kamel. Das Herbarium der Expeditionen bestand aus bis zu 15.000 Exemplaren von 1700 Arten; darunter waren 218 neue Arten und 7 neue Gattungen. Von 1870 bis 1885 wurden die folgenden von ihm selbst verfassten Reisebeschreibungen von Przhevalsky veröffentlicht: "Reise im Ussuri-Gebiet 1867-1869." (1870); "Die Mongolei und das Land der Tanguten. Eine dreijährige Reise im ostasiatischen Bergland", Bd. 1-2 (1875-1876); "Von Kulja jenseits des Tien Shan und nach Lob-Nor" (Izv. Russk. Geogr. ob-va, 1877, V. 13); "Von Zaisan über Khami nach Tibet und zu den Quellgebieten des Gelben Flusses" (1883); "Untersuchungen der nördlichen Außenbezirke Tibets und der Route durch Lop-Nor entlang des Tarim-Beckens" (1888). Przhevalskys Werke wurden in mehrere europäische Sprachen übersetzt und fanden sofort allgemeine Anerkennung. Sie sind den brillanten Schriften Alexander Humboldts ebenbürtig und werden mit außerordentlichem Interesse gelesen. Die London Geographical Society verlieh Przhevalsky 1879 ihre Medaille; In seiner Entscheidung wurde festgestellt, dass die Beschreibung von Przewalskis Tibetreise alles übertrifft, was seit Marco Polo auf diesem Gebiet veröffentlicht wurde. F. Richthofen nannte die Errungenschaften von Przhevalsky "die erstaunlichsten geografischen Entdeckungen". Przhevalsky erhielt Auszeichnungen von geografischen Gesellschaften: Russisch, London, Paris, Stockholm und Rom; Er war Ehrendoktor mehrerer ausländischer Universitäten und Ehrenmitglied der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften sowie vieler ausländischer und russischer wissenschaftlicher Gesellschaften und Institutionen. Die Stadt Karakol, in der Przhevalsky starb, wurde später Przhevalsk genannt.

GN Potanin (der viel Ethnographie gemacht hat), V.A. Obruchev, M. V. Pevtsov, M.E. Grum-Grzhimailo und andere.

Studien zu Sibirien und dem Fernen Osten

Die Entwicklung Russlands erforderte dringend das Studium aller asiatischen Außenbezirke, insbesondere Sibiriens. Eine schnelle Bekanntschaft mit dem natürlichen Reichtum und der Bevölkerung Sibiriens konnte nur mit Hilfe großer geologischer und geografischer Expeditionen durchgeführt werden. Sibirische Kaufleute und Industrielle, die daran interessiert waren, die natürlichen Ressourcen der Region zu studieren, unterstützten solche Expeditionen finanziell. Die sibirische Abteilung der Russischen Geographischen Gesellschaft, die 1851 in Irkutsk mit den Mitteln von Handels- und Industrieunternehmen organisiert wurde, rüstete Expeditionen in das Einzugsgebiet des Flusses aus. Amur, auf ungefähr. Sachalin und die goldhaltigen Regionen Sibiriens. Sie wurden größtenteils von Enthusiasten aus verschiedenen Schichten der Intelligenz besucht: Bergbauingenieure und Geologen, Gymnasiallehrer und Universitätsprofessoren, Armee- und Marineoffiziere, Ärzte und politische Exilanten. Die wissenschaftliche Leitung übernahm die Russische Geographische Gesellschaft.

1849-1852. Das Transbaikal-Territorium wurde von einer Expedition erkundet, die aus dem Astronomen L.E. Schwartz, Bergbauingenieure N.G. Meglitsky und M.I. Kowanko. Schon damals wiesen Meglitsky und Kovanko auf die Existenz von Goldvorkommen hin und harte Kohle im Flussbecken Aldana.

Die eigentliche geografische Entdeckung waren die Ergebnisse der Expedition in das Flussbecken. Vilyui, organisiert von der Russischen Geographischen Gesellschaft in den Jahren 1853-1854. Die Expedition wurde vom Naturkundelehrer des Irkutsker Gymnasiums R. Maak geleitet. Die Expedition umfasste auch den Topographen A.K. Zondhagen und der Ornithologe A.P. Pawlowski. Unter den schwierigen Bedingungen der Taiga untersuchte die Expedition von Maak bei völliger Unwegsamkeit das riesige Gebiet des Vilyui-Beckens und einen Teil des Flussbeckens. Olenek. Als Ergebnis der Forschung erschien ein dreibändiges Werk von R. Maak „Vilyuysky District of the Yakutsk Region“ (Teile 1-3. St. Petersburg, 1883-1887), in dem die Natur, Bevölkerung und Wirtschaft von a große und interessante Region der Region Jakutsk werden mit außergewöhnlicher Vollständigkeit beschrieben.

Nach Abschluss dieser Expedition organisierte die Russische Geographische Gesellschaft Sibirische Expedition(1855-1858) in zwei Parteien. Die von Schwartz geleitete mathematische Partei sollte astronomische Punkte bestimmen und die Grundlage einer geografischen Karte bilden. Ostsibirien. Diese Aufgabe wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Botaniker K.I. Maksimovich, Zoologen L.I. Shrenk und G.I. Rudd. Berichte von Rudde, der studiert hat Tierwelt Umgebung von Baikal, Steppe Dauria und Berggruppe Chokondo, wurden am veröffentlicht Deutsch in zwei Bänden 1862 und 1863.

Eine weitere komplexe Expedition – die Amur-Expedition – wurde von Maak geleitet, der zwei Werke veröffentlichte: „Die Reise zum Amur, im Auftrag der sibirischen Abteilung der Russischen Geographischen Gesellschaft im Jahr 1855“. (St. Petersburg, 1859) und "Reise durch das Tal des Ussuri-Flusses", Bd. 1-2 (St. Petersburg, 1861). Maaks Arbeit enthielt viele wertvolle Informationen über die Einzugsgebiete dieser fernöstlichen Flüsse.

Die bemerkenswertesten Seiten im Studium der Geographie Sibiriens wurden von dem bemerkenswerten russischen Reisenden und Geographen P.A. Kropotkin. Die Reise von Kropotkin und dem Naturkundelehrer I.S. Polyakov in die goldhaltige Region Leno-Vitim (1866). Ihre Hauptaufgabe bestand darin, Wege zu finden, Vieh aus der Stadt Chita zu den Minen entlang der Flüsse Vitim und Olekma zu treiben. Die Reise begann am Ufer des Flusses. Lena, endete in Chita. Die Expedition überwand die Kämme des Olekmo-Charsky-Hochlandes: Nord-Chuysky, South-Chuysky, Okrainny und eine Reihe von Hügeln des Vitim-Plateaus, einschließlich des Yablonovy-Kamms. Der wissenschaftliche Bericht über diese Expedition, der 1873 in den Aufzeichnungen der Russischen Geographischen Gesellschaft (Bd. 3) veröffentlicht wurde, war ein neues Wort in der Geographie Sibiriens. Anschauliche Naturbeschreibungen wurden darin von theoretischen Verallgemeinerungen begleitet. In diesem Zusammenhang ist Kropotkins „Allgemeine Skizze der Orographie Ostsibiriens“ (1875) von Interesse, die die Ergebnisse des damals untersuchten Ostsibiriens zusammenfasst. Das von ihm erstellte Schema der Orographie Ostasiens unterschied sich erheblich von Humboldts Schema. Als topografische Grundlage diente ihm die Schwartz-Karte. Kropotkin war der erste Geograph, der sich ernsthaft mit Spuren befasste alte Vereisung Sibirien. Der berühmte Geologe und Geograph V.A. Obruchev betrachtete Kropotkin als einen der Begründer der Geomorphologie in Russland. Kropotkins Begleiter, der Zoologe Polyakov, erstellte eine ökologische und zoogeographische Beschreibung des zurückgelegten Weges.

Mitglied der St. Petersburger Akademie der Wissenschaften Schrenk 1854-1856. leitete die Expedition der Akademie der Wissenschaften zum Amur und nach Sachalin. Das Spektrum der von Schrenk abgedeckten wissenschaftlichen Probleme war sehr breit. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden in dem vierbändigen Werk „Reisen und Forschen im Amurgebiet“ (1859-1877) veröffentlicht.

1867-1869. studierte die Ussuri-Region Przhevalsky. Er war der erste, der in der Ussuri-Taiga eine interessante und einzigartige Kombination aus nördlichen und südlichen Fauna- und Floraformen bemerkte, die die Ursprünglichkeit der Natur der Region mit ihren strengen Wintern und feuchten Sommern zeigte.

Der größte Geograph und Botaniker (1936-1945 Präsident der Akademie der Wissenschaften) V.L. Komarov begann 1895 mit der Erforschung der Natur des Fernen Ostens und behielt sein Interesse an dieser Region bis zu seinem Lebensende. In seinem dreibändigen Werk „Flora Manschuriae“ (St.-P., 1901-1907) begründete Komarov die Zuordnung zu einem besonderen „mandschurischen“ Florengebiet. Er besitzt auch die klassischen Werke "Flora of the Kamchatka Peninsula", Bde. 1-3 (1927-1930) und "Introduction to the floras of China and Mongolia", No. 1, 2 (St. Petersburg, 1908).

In seinen Büchern malte er lebendige Bilder von der Natur und Bevölkerung des Fernen Ostens berühmter Reisender VK. Arsenjew. Von 1902 bis 1910 studierte er das hydrographische Netzwerk des Sikhote-Alin-Kamms, gab eine detaillierte Beschreibung des Reliefs von Primorje und des Ussuri-Territoriums und beschrieb brillant ihre Bevölkerung. Arsenievs Bücher „Über die Ussuri-Taiga“, „Dersu Uzala“ und andere werden mit unermüdlichem Interesse gelesen.

Einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung Sibiriens leistete A.L. Chekanovsky, I.D. Chersky und B.I. Dybovsky, nach dem polnischen Aufstand von 1863 nach Sibirien verbannt. Chekanovsky studierte Geologie Provinz Irkutsk. Sein Bericht über diese Studien wurde mit einer kleinen Goldmedaille der Russischen Geographischen Gesellschaft ausgezeichnet. Das Hauptverdienst von Chekanovsky liegt jedoch in der Untersuchung bisher unbekannter Gebiete zwischen den Flüssen Lower Tunguska und Lena. Er entdeckte dort ein Fallenplateau, beschrieb den Fluss. Olenek und erstellte eine Karte des nordwestlichen Teils der Region Jakutsk. Der Geologe und Geograph Chersky besitzt die erste Zusammenfassung theoretischer Ansichten zur Entstehung der Seesenke. Baikal (er äußerte seine eigene Hypothese über seinen Ursprung). Chersky kam zu dem Schluss, dass sich hier der älteste Teil Sibiriens befindet, der seit Beginn des Paläozoikums nicht mehr vom Meer überflutet wurde. Diese Schlussfolgerung wurde von E. Suess für die Hypothese der "alten Krone Asiens" verwendet. Chersky äußerte tiefe Gedanken über die erosive Transformation des Reliefs, über das Einebnen, das Glätten scharfer Formen. 1891 trat Chersky, bereits todkrank, seine letzte große Reise in das Becken des Flusses an. Kolyma. Auf dem Weg von Jakutsk nach Verkhnekolymsk entdeckte er eine riesige Bergkette, die aus einer Reihe von Ketten mit Höhen von bis zu tausend Metern bestand (später wurde diese Bergkette nach ihm benannt). Im Sommer 1892 starb Chersky während einer Reise und hinterließ einen abgeschlossenen "Vorläufigen Bericht über die Forschung im Gebiet der Flüsse Kolyma, Indigirka und Yana". BI. Dybovsky und sein Freund V. Godlevsky erforschten und beschrieben die besondere Fauna des Baikalsees. Sie maßen auch die Tiefe dieses einzigartigen Reservoirs.

Von großem Interesse sind die wissenschaftlichen Berichte von V.A. Obruchev über seine geologischen Forschungen und seine speziellen Artikel über die Natur Sibiriens. Neben der geologischen Untersuchung goldhaltiger Placer des Olekma-Vitim-Landes befasste sich Obruchev mit geografischen Problemen wie der Herkunft Dauerfrost, Vereisung Sibiriens, Orographie Ostsibiriens und Altai.

Westsibirien mit seinem flachen Relief erregte wenig Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern. Der größte Teil der Forschung wurde dort von Amateur-Botanikern und Ethnographen durchgeführt, darunter N.M. Yadrintseva, D.A. Clemenza, I. Ya. Slowzow. Von grundlegender Bedeutung waren die Studien, die 1898 von L.S. Berg und P.G. Ignatovs Studien über Salzseen, dargelegt in dem Buch "Salzseen von Selety-Dengiz, Teke und Kyzylkak des Omsker Bezirks. Physikalische und geografische Skizze". Das Buch enthält eine detaillierte Beschreibung der Waldsteppe und der Beziehung zwischen Wald und Steppe, Essays über Flora und Relief und so weiter. Diese Arbeit markierte einen Übergang zu einer neuen Phase in der Erforschung Sibiriens - von Streckenstudien zu halbstationären, komplexen, die ein breites Spektrum physischer und geografischer Merkmale des Territoriums abdecken.

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. und im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die geographische Erforschung Sibiriens wurde zwei Problemen von großer nationaler Bedeutung untergeordnet: dem Bau der sibirischen Eisenbahn und der landwirtschaftlichen Entwicklung Sibiriens. Das Ende 1892 gegründete Komitee der Sibirischen Straße zog eine große Anzahl von Wissenschaftlern an, um einen breiten Streifen entlang der Strecke der Sibirischen Eisenbahn zu untersuchen. Studierte Geologie und Mineralien, terrestrische u Grundwasser, Vegetation, Klima. Von großer Bedeutung waren die Studien von Tanfiliev in der Baraba- und Kulunda-Steppe (1899-1901). In dem Buch "Baraba und die Kulunda-Steppe" (St. Petersburg, 1902) äußerte Tanfiliev nach Berücksichtigung der Ansichten früherer Forscher überzeugende Überlegungen zum Ursprung des Kammreliefs der Baraba-Steppe und zum Regime zahlreicher Seen in das westsibirische Tiefland, über die Beschaffenheit von Böden, einschließlich Schwarzerde. Tanfiliev erklärte, warum Wälder in den Steppen des europäischen Russlands näher an Flusstälern liegen, während in Baraba im Gegenteil Wälder Flusstäler meiden und sich auf Wassereinzugskämmen befinden. Vor Tanfilyev wurde das Baraba-Tiefland von Middendorf untersucht. Von großem Interesse ist sein kleines Werk „Baraba“, das 1871 im „Anhang“ der „Mitteilungen der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften“ veröffentlicht wurde.

Von 1908 bis 1914 operierten im asiatischen Teil Russlands bodenbotanische Expeditionen der Umsiedlungsverwaltung des Landwirtschaftsministeriums. Sie wurden von einem hervorragenden Bodenwissenschaftler, einem Schüler von Dokuchaev, K.D. Glinka. Expeditionen deckten fast alle Regionen Sibiriens, den Fernen Osten und Zentralasien ab. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expeditionen sind in dem 4-bändigen Werk "Asian Russia" (1914) niedergelegt.

Studien zum europäischen Russland, zum Ural und zum Kaukasus

Gleichzeitig zog die Suche nach den Gründen für die Erschöpfung der Böden, die Austrocknung von Flüssen, den Rückgang der Fischfänge und die oft wiederholten Ernteausfälle im dicht besiedelten europäischen Russland die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern und des Landwirtschaftsministeriums auf sich . Forschungen zu diesem Zweck wurden im europäischen Teil des Landes von Naturwissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen durchgeführt: Geologen, Bodenkundlern, Botanikern, Hydrologen, die einzelne Bestandteile der Natur untersuchten. Aber jedes Mal, wenn sie versuchten, diese Phänomene zu erklären, kamen die Forscher unweigerlich auf die Notwendigkeit, sie in großem Umfang zu betrachten und zu untersuchen. geografische Grundlage, unter Berücksichtigung aller natürlichen Faktoren. Boden- und botanische Studien, die durch die Notwendigkeit verursacht wurden, die Ursachen für wiederkehrende Ernteausfälle zu ermitteln, führten zu einer umfassenden Untersuchung des Territoriums. Der Akademiemitglied F.I. Ruprecht wies nach, dass die Verbreitung von Schwarzerden eng mit der Geographie der Pflanzen zusammenhängt. Er stellte fest, dass die südliche Grenze der Fichtenverbreitung zusammenfällt nördliche Grenze Russische Schwarzerde.

Eine neue Etappe auf dem Gebiet der Boden- und Pflanzenforschung war die Arbeit von Dokuchaev, der 1882-1888 leitete. Nischni Nowgorod Bodenexpedition, die zu einem wissenschaftlichen Bericht führte ("Materials for Land Assessment Provinz Nischni Nowgorod. Naturhistorischer Teil...", Ausgabe 1-14. St. Petersburg, 1884-1886) mit zwei Karten - geologische und Boden. Diese Arbeit behandelt das Klima, Relief, Böden, Hydrographie, Flora und Fauna der Provinz. Dies war die erste solch komplexe Studie über ein großes landwirtschaftliches Gebiet, die es Dokuchaev ermöglichte, neue naturhistorische Ideen zu formulieren und den genetischen Trend in der Bodenkunde zu untermauern.

Tanfiliev fasste die Ergebnisse einer 25-jährigen Studie über die Sümpfe Russlands zusammen, die vom Ministerium für Staatseigentum organisiert wurde. In seinen Artikeln "Über die Sümpfe der Provinz St. Petersburg" (Proceedings of the Free Economic Society, Nr. 5) und "Sümpfe und Torfmoore von Polesie" (St. Petersburg, 1895) enthüllte er den Mechanismus für die Entstehung der Sümpfe und gaben ihre detaillierte Klassifizierung vor und legten damit die Grundlagen der wissenschaftlichen Sumpfkunde.

In Studien, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgeführt wurden. Im Ural wurde das Hauptaugenmerk auf die Untersuchung seiner geologischen Struktur und der Verteilung von Mineralien gelegt. 1898-1900. Die Orenburger Zweigstelle der Russischen Geographischen Gesellschaft organisierte die barometrische Nivellierung des südlichen Teils des Uralgebirges. Die Nivellementsergebnisse wurden in der „Iswestija der Orenburger Zweigstelle der Russischen Geographischen Gesellschaft“ für 1900-1901 veröffentlicht. Dies trug zur Entstehung spezieller geomorphologischer Studien bei. Die erste derartige Arbeit im Ural wurde von P.I. Krotov. Er ging kritisch auf die Geschichte der orographischen Forschung im Mittleren Ural ein, gab einen allgemeinen Überblick über die Struktur seines Reliefs, beschrieb viele charakteristische Oberflächenformen und erklärte die geologischen Bedingungen für ihr Vorkommen.

Eine gründliche Untersuchung des Klimas des Urals begann in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, als dort 81 meteorologische Stationen eingerichtet wurden. Bis 1911 stieg ihre Zahl auf 318. Die Verarbeitung meteorologischer Beobachtungsdaten ermöglichte es, das Verteilungsmuster der Klimaelemente aufzudecken und die allgemeinen Merkmale des Uralklimas zu bestimmen.

Mit Mitte des neunzehnten in. Es begannen Arbeiten an einer speziellen Untersuchung der Gewässer des Urals zu erscheinen. Von 1902 bis 1915 veröffentlichte die Abteilung für Binnenwasserstraßen und Autobahnen des Kommunikationsministeriums 65 Ausgaben von „Materialien zur Beschreibung russischer Flüsse“, die auch umfangreiche Informationen über die Flüsse des Urals enthielten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Flora des Urals (mit Ausnahme des nördlichen und des polaren) wurde bereits recht gut untersucht. 1894 wurde der Chefbotaniker des Botanischen Gartens von St. Petersburg S.I. Korzhinsky machte zuerst auf Spuren alter Vegetation im Ural aufmerksam. Ein Mitarbeiter des Petrograder Botanischen Gartens I.M. Krasheninnikov war der erste, der seine Gedanken über die Beziehung zwischen Wald und Steppe im südlichen Transural äußerte und damit wichtige botanische und geografische Probleme aufwarf. Die Bodenforschung im Ural war erheblich verspätet. Erst 1913 begannen Dokuchaevs Kollegen Neustruev, Krasheninnikov und andere mit einer umfassenden Untersuchung der Böden des Urals.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die systematische Arbeit an Triangulation und topografischen Vermessungen des Kaukasus begann. Militärtopographen berichteten in ihren Berichten und Artikeln über viele allgemeine geografische Informationen. Mit geodätischen Daten u geologische Forschung G.V. Abikha, N. Salitsky veröffentlichte 1886 "Essay on the Orography and Geology of the Caucasus", in dem er seine Vorstellungen über die Geographie dieser Bergregion skizzierte. Viel Aufmerksamkeit wurde dem Studium der Gletscher des Kaukasus geschenkt. Die Arbeit von K.I. Podozersky, der qualitativ hochwertige und gab quantitative Eigenschaft Gletscher des Kaukasus ("Gletscher des Kaukasus". - Notizen der kaukasischen Abteilung der Russischen Geographischen Gesellschaft, 1911, Buch 29, Ausgabe I).

Voeikov, der das Klima des Kaukasus untersuchte, war der erste, der auf die Beziehung zwischen dem Klima und der Vegetation des Kaukasus aufmerksam machte, und unternahm 1871 den ersten Versuch einer natürlichen Zonierung des Kaukasus.

Dokuchaev leistete einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Kaukasus. Während des Studiums der Natur des Kaukasus nahm seine Lehre von der Breiten- und Höhenzonalität schließlich Gestalt an.

Neben diesen bekannten Wissenschaftlern haben Dutzende von Geologen, Bodenkundlern, Botanikern, Zoologen usw. den Kaukasus untersucht. Eine große Anzahl von Materialien über den Kaukasus wird in der Iswestija der kaukasischen Abteilung der Russischen Geographischen Gesellschaft und in speziellen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Forschung in der Arktis

1882-1883. Russische Wissenschaftler N.G. Yurgens und A.A. Bunge beteiligte sich an Forschungsarbeiten im Rahmen des Programms des Ersten Internationalen Polarjahres. Russland organisierte daraufhin Polarstationen auf den Inseln Novaya Zemlya (Südinsel, Dorf Malye Karmakuly) und im Dorf. Sagastyr an der Mündung des Flusses. Lena. Die Schaffung dieser Stationen legte den Grundstein für die russische stationäre Forschung in der Arktis. 1886 erforschten Bunge und der junge Geologe Toll die Neusibirischen Inseln. Toll charakterisierte die Geologie der Inseln und bewies, dass der Norden Sibiriens einer starken Vereisung ausgesetzt war. 1900-1902. Toll leitete die Polarexpedition der Akademie der Wissenschaften, die auf der Zarya-Jacht versuchte, das Sannikov-Land zu finden, über dessen Existenz seit 1811 Gerüchte geführt wurden. In zwei Sommersaisonen ging Zarya vorbei Karasee im Gebiet der Nowosibirsker Inseln. Die erste Überwinterung in der Nähe der Taimyr-Halbinsel wurde genutzt, um geografisches Material zu sammeln. Nach der zweiten Überwinterung bei ca. Kotelny Toll mit drei Begleitern auf Hundeschlitten ging in Richtung über. Bennett. Auf dem Rückweg starben die Reisenden. Die Existenz von "Sannikov Land" wurde durch spätere Durchsuchungen nicht bestätigt.

1910-1915. Auf den Eisbrechern "Taimyr" und "Vaigach" wurden von der Beringstraße bis zur Flussmündung hydrografische Untersuchungen durchgeführt. Kolyma, die die Erstellung von Segelanweisungen für die Meere sicherstellte, die Russland im Norden umspülen. 1913 entdeckten "Taimyr" und "Vaigach" den Archipel, der jetzt Severnaya Zemlya heißt.

1912 wurde Leutnant der Marine G.L. Brusilov beschloss, entlang der Nordseeroute von St. Petersburg nach Wladiwostok zu fahren. Der Schoner "Saint Anna" wurde mit privaten Mitteln ausgestattet. Vor der Küste der Halbinsel Jamal wurde der Schoner mit Eis bedeckt und von Strömungen und Winden nach Nordwesten ( nördlich der Erde Franz Josef). Die Besatzung des Schoners starb, nur der Navigator V.I. überlebte. Albanov und Seemann A.E. Konrad, von Brusilov an geschickt Festland für Hilfe. Das von Albanov aufbewahrte Schiffslogbuch lieferte reichhaltiges Material. Nach ihrer Analyse hat der berühmte Polarreisende und Wissenschaftler V.Yu. Wiese sagte 1924 die Lage einer unbekannten Insel voraus. 1930 wurde diese Insel gefunden und nach Vize benannt.

G. Ya. hat viel für das Studium der Arktis getan. Sedov. Er studierte Zugänge zur Mündung des Flusses. Kolyma und Krestovaya Bay auf den Inseln Novaya Zemlya. 1912 erreichte Sedov mit dem Schiff "Saint Foka" das Franz-Josef-Land und überwinterte dann auf Novaya Zemlya. 1913 kam die Sedov-Expedition erneut ins Franz-Josef-Land und überwinterte dort. Nutte in der Bucht von Tikhaya. Von hier aus fuhr Sedov im Februar 1914 mit zwei Matrosen auf Schlitten zum Nordpol, erreichte ihn aber nicht und starb auf dem Weg zum Pol.

Reichhaltiges hydrobiologisches Material erhielt die von N.M. Knipovich und L.L. Breitfuss. Während ihrer Tätigkeit (1898-1908) führte die Expedition auf dem Schiff "Andrew the First-Called" hydrologische Beobachtungen an 1.500 Punkten und biologische Beobachtungen an 2.000 Punkten durch. Als Ergebnis der Expedition wurden eine bathymetrische Karte der Barentssee und eine Strömungskarte erstellt. 1906 erschien Knipovichs Buch Fundamentals of the Hydrology of the European Arctic Ocean. Viele neue Informationen über die Barentssee wurden von den Wissenschaftlern der 1881 gegründeten Murmansk Biological Station gewonnen.

Bei der Verwendung von Website-Materialien müssen aktive Links zu dieser Website gesetzt werden, die für Benutzer und Suchroboter sichtbar sind.

BEIM

1870 Die Russische Geographische Gesellschaft organisierte eine Expedition nach Zentralasien. Ein begabter Generalstabsoffizier wurde zum Leiter ernannt Nikolai Michailowitsch Prschewalski, bereits bekannt durch seine Erforschung der Ussuri-Region. Im November 1870 mit einem Assistenten Michail Alexandrowitsch Pylzow und mit zwei Kosaken zog er von Kyakhta nach Urga und durchquerte auf dem Weg nach Peking die mongolische Steppe und die Wüste Gobi in südöstlicher Richtung, wobei er feststellte, dass sie im Durchschnitt niedriger ist und ihre Entlastung schwieriger ist als bisher angenommen.

Von Peking aus zog Przhevalsky Anfang 1871 nach Norden zum Dalainor-See und nahm eine vollständige Untersuchung vor. Im Sommer reiste er in die Stadt Baotou und betrat, nachdem er den Huang He (110 ° O) überquert hatte, das Ordos-Plateau, das „als Halbinsel in der Biegung liegt, die von den Biegungen des Mittellaufs des Huang He gebildet wird ." Zitate hier und weiter aus der Arbeit von N. M. Przhevalsky „Mongolei und das Land der Tanguten“. Im Nordwesten von Ordos beschrieb er „kahle Hügel“ – den Sand von Kuzupcha. "Es wird schwer für einen Menschen in diesem ... sandigen Meer, ohne jegliches Leben ... - ringsumher ist ernste Stille." Dem Verlauf des Huang He von Baotou nach Dingkouzhen (40 ° N, etwa 400 km) folgend, bewegte sich Przhevalsky nach Südwesten durch die „wilde und öde Wüste“ Alashan, bedeckt mit „nacktem, losem Sand“, immer bereit, „den Reisenden zu erwürgen“. mit ihrer sengenden Hitze" und erreichten den großen, hohen (bis zu 1855 m), aber schmalen meridionalen Kamm Helanshan, der sich entlang des Huang He-Tals bei 106 ° E erstreckte. h. „wie eine Mauer mitten in der Ebene“.

Der Winter kam, außerdem wurde Polzow schwer krank und sie mussten umkehren. Nördlich des Huang-He-Bogens ging Przhevalsky zum baumlosen, aber quellenreichen Lanshan-Kamm, der als „steiler Wall, gelegentlich von engen Schluchten durchschnitten“ steht, und zeichnete ihn auf seiner gesamten Länge (300 km) nach. , und im Osten entdeckte einen anderen Grat, kleiner und niedriger - Sheiten -Ula. Reisende trafen das neue Jahr in Zhangjiakou. Die der Abteilung zugeteilten Kosaken wurden durch zwei andere ersetzt; einer von ihnen, Burjate Dondok Irinchinov. begleitete Przhevalsky auf allen anderen Reisen nach Zentralasien.

Im Frühjahr 1872 erreichte Przhevalsky auf demselben Weg den südlichen Teil der Alashan-Wüste. "Die Wüste endete ... äußerst abrupt [;] dahinter erhob sich eine majestätische Bergkette" - der östliche Nanshan, der sich als Gebirgssystem herausstellte, und Przhevalsky hob drei mächtige Gebirgszüge darin hervor: Marginal (Maomaoshan, oben bis 4053 m), Malinshan (Lenglongling, bis 5243 m) und Qingshilin (bis 5230 m). Nach etwa zweiwöchigem Aufenthalt ging es zum endorheischen Salzsee Kukunor (ca. 4200 km²) auf 3200 m Höhe: „Das hochgesteckte Ziel der Expedition ... ist erreicht. Gewiss, der Erfolg wurde mit ... harten Prüfungen erkauft, aber jetzt sind alle erlebten Strapazen vergessen, und wir standen in völliger Freude ... am Ufer des großen Sees und bewunderten seine wunderbaren dunkelblauen Wellen.

Nachdem Przhevalsky die Vermessung des nordwestlichen Ufers des Kukunor-Sees abgeschlossen hatte, überquerte er den mächtigen Kukunor-Kamm und ging zum Dorf Dzun, das sich am südöstlichen Rand der sumpfigen Tsaidam-Ebene befindet. Er stellte fest, dass es ein Becken war und dass es südlichen Grenzen Es wird vom Burkhan-Buddha-Kamm (bis zu 5200 m hoch) bedient, der einen „scharfen“ bildet physische Grenze Länder, die auf seiner Nord- und Südseite liegen ... Auf der Südseite ... steigt das Gelände zu einem schrecklichen an absolute Höhe... Im Westen geht die Ebene von Tsaidam mit grenzenloser Weite über den Horizont hinaus ... ". Südlich und südwestlich von Burkhan-Buddha entdeckte Przhevalsky die Bayan-Khara-Ula-Berge (bis zu 5445 m) und den östlichen Teil von Kukushili und entdeckte zwischen ihnen ein „welliges Plateau“, das ein „schreckliches“ ist Wüste“, die auf eine Höhe von über 4400 m angehoben wurde. Damit war Przhevalsky der erste Europäer, der in die tiefen Regionen Nordtibets vordrang, bis zu den Oberläufen des Huang He und Jangtsekiang (Ulan Muren). Und er stellte richtig fest, dass Bayan-Khara-Ula die Wasserscheide zwischen den beiden großen Flusssystemen ist.

Reisende trafen dort 1873 auf einen neuen. „Unser Leben war im vollen Sinn des Kampfes ums Dasein“: Essen ging aus, strenge Kälte setzte ein, Kleidung war abgetragen, Stiefel besonders in Mitleidenschaft gezogen; langer Aufenthalt begann sich auszuwirken Hohe Höhe. Nachdem er den Frühling am Kukunor-See kennengelernt hatte, ging er den gleichen Weg ohne Führer zum südlichen Rand der Alashan-Wüste. "Das grenzenlose Meer lag ... loser Sand vor uns, und nicht ohne Schüchternheit betraten wir ihr Grabreich." Entlang des Helanshan-Kamms (bereits mit einem Führer) zogen sie in einer schrecklichen Hitze nach Norden und durchquerten den östlichen Teil der Wüste und verdursteten fast: Der Führer verirrte sich. Przhevalsky passierte die westlichen Ausläufer des Lanshan-Kamms und durchquerte den wasserlosesten, „wilden und verlassenen“ Teil der Gobi und entdeckte bei 42 ° 20 "N den Khurkh-Ula-Kamm (Gipfel - 1763 m, äußerster südöstlicher Ausläufer der Gobi Altai) Im September 1873 kehrte er nach Kyachta zurück.

Durch die Wüsten und Berge der Mongolei und Chinas reiste Przhevalsky mehr als 11.800 km und hob gleichzeitig mit dem Auge (auf einer Skala von 10 Werst in 1 Zoll) etwa 5700 km ab. Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Expedition versetzten die Zeitgenossen in Erstaunen. Przhevalsky gab detaillierte Beschreibungen der Wüsten der Gobi, Ordos und Alashani, des Hochlandes von Nordtibet und des Tsaidam-Beckens (von ihm entdeckt), kartierte erstmals mehr als 20 Bergrücken, sieben große und eine Reihe kleiner Seen Karte von Zentralasien. Przhevalskys Karte war nicht genau, da er aufgrund sehr schwieriger Reisebedingungen keine astronomischen Längenbestimmungen vornehmen konnte. Dieser erhebliche Mangel wurde später von ihm und anderen russischen Reisenden behoben.

Das zweibändige Werk „Die Mongolei und das Land der Tanguten“ (1875–1876), in dem Przhevalsky seine Reise beschrieb und Materialien veröffentlichte, machte den Autor weltberühmt und wurde ganz oder teilweise in mehrere europäische Sprachen übersetzt.

1876–1877 Przhevalsky unternahm seine zweite Reise nach Zentralasien. Gleichzeitig ging er etwas mehr als 4.000 km zurück - der Krieg in Westchina verhinderte die Verschlechterung der Beziehungen zwischen China und Russland und schließlich seine Krankheit. Und doch war diese Reise von zwei großen geografischen Entdeckungen geprägt - dem Unterlauf des Tarim mit einer Gruppe von Seen und dem Altyntag-Kamm. Diese Errungenschaften sind ein hervorragender Kenner Chinas Ferdinand Richthofen zu Recht als die größten Entdeckungen bezeichnet.

Ankunft in Gulja (bei 44 ° N) im Juli 1876, Przhevalsky, zusammen mit einem Assistenten Fjodor Leontjewitsch Eklon Mitte August zog die „Ebenholz glatt“ nach oben, Zitate hier und weiter aus dem Buch von N. M. Przhevalsky „From Kulja beyond the Tien Shan and to Lop Nor“. das Ili-Tal und seinen Nebenfluss Kunges und überquerte die Hauptwasserscheidekette des östlichen Tien Shan. Przhevalsky bewies, dass sich dieses Gebirgssystem im mittleren Teil verzweigt; zwischen den Zweigen entdeckte er zwei isolierte Hochebenen - Ikh-Yulduza und Baga-Yulduza im Oberlauf des Flusses. Khaidyk-Gol, der in den Bagrashkel-See mündet. Südlich des Sees überquerte er das westliche Ende des „wasserlosen und kargen“ Kuruktag-Kamms (bis zu 2809 m) und identifizierte ihn korrekterweise als „den letzten Ausläufer des Tien Shan zur Lobnor-Wüste“. Weiter südlich erstreckte sich „die Weite der Wüsten Tarim und Lop Nora. Lobnorskaja ... die wildeste und unfruchtbarste von allen ... noch schlimmer als Alashanskaya." Nachdem er den Unterlauf des Tarim erreicht hatte, beschrieb Przhevalsky sie zum ersten Mal. Auf seiner Karte Konchedarya erhielt das richtige Bild; Der aus dem Bagrashkel-See fließende Konchedarya war damals der untere linke Nebenfluss des Tarim; jetzt fließt er bei Hochwasser in den nördlichen Teil des Lake Lobnor. erschien "neu", der nördliche Zweig des Tarim-r. Inchikedarya. Die Route durch den Sand von Tak-la-Makan zur Charklyk-Oase im Unterlauf des Flusses. Cherchen (Lobnor-Becken), ebenfalls zuerst von Przhevalsky beschrieben, erlaubte ihm, die Ostgrenze der Takla-Makan-Wüste festzulegen.

Immer noch an der Überquerung des Flusses. Tarim bei 40° N. Sch. Przhevalsky sah weit im Süden "einen schmalen dunklen Streifen, kaum sichtbar am Horizont". Mit jeder Passage wurden die Umrisse des Gebirges immer deutlicher, und bald waren nicht nur einzelne Gipfel, sondern auch große Schluchten zu erkennen. Als der Reisende in Charklyk ankam, erschien vor ihm der Altyntag-Kamm, der den europäischen Geographen bisher unbekannt war, "eine enorme Mauer, die sich weiter nach Südwesten noch mehr erhob und über die Grenzen des ewigen Schnees hinausging ...". Im tiefen Winter 1876/77. (26. Dezember - 5. Februar) Przhevalsky erkundete den Nordhang von Altyntag mehr als 300 km östlich von Charklyk. Er stellte fest, dass "Altyntag in all diesem Raum als Rand eines Hochplateaus an der Seite der unteren Lop Nor-Wüste dient". Wegen Frost und Zeitmangel konnte er den Grat nicht überqueren, ahnte aber richtig: Das Plateau südlich von Altyntag ist wahrscheinlich der nördlichste Teil des tibetischen Plateaus. Es stellte sich heraus, dass seine Grenze nicht bei 36, sondern bei 39 ° N liegt. Sch. Mit anderen Worten, Przhevalsky hat diese Grenze um mehr als 300 km nach Norden "verschoben". Südlich des Lobnor-Sees (90° E) erstreckt sich laut Anwohnern die südwestliche Verlängerung von Altyntag ohne Unterbrechung bis Khotan (80° E), und im Osten geht der Kamm sehr weit, aber wo genau endet - lobnortsy wußte nicht.

Zweite herausragende Leistung Diese Expedition, die laut Przhevalsky selbst der vorherigen Reise in die Mongolei unterlegen war, war die wissenschaftliche Entdeckung des Lop Nor-Beckens, "das so lange und hartnäckig im Dunkeln blieb". Im Februar 1877 erreichte er den Lake Lobnor. „Ich selbst habe es geschafft, nur die Süd- und Westküste von Lop Nor zu erkunden und mich mit einem Boot entlang des Tarim bis zur halben Länge des gesamten Sees zu begeben; Weiter war es unmöglich, durch flaches und dichtes Schilf zu gehen. Letztere bedecken den gesamten Lop Nor und lassen nur einen schmalen (1-3 Werst) Streifen klaren Wassers an seiner Südküste zurück. Außerdem liegen überall im Schilf kleine, saubere Flächen, wie Sterne, ... Das Wasser ist überall hell und frisch ... "

Diese Beschreibung von Lobnor verwirrte Geographen und Sinologen, insbesondere Richthofen: Laut chinesischen Quellen ist Lobnor ein Salzsee und liegt nördlicher als auf der Karte von Przhevalsky angegeben. Sie nahmen an, dass er anstelle von Lop Nor einen anderen See beschrieb - nicht abflusslos, aber fließend und daher frisch. „So entstand das Problem von Lobnor, ein Problem, das erst in unseren Tagen eine zufriedenstellende Lösung erhalten hat ... Przhevalsky hatte absolut Recht, als er behauptete, die Koordinaten von Lobnor entdeckt, beschrieben und korrekt bestimmt zu haben, aber Richthofen hatte Recht . .. Lobnor stellte sich als nomadischer Stausee heraus , weil es vollständig von der Position der Flüsse abhängig ist, die es mit Wasser versorgen “(E. Murzaev).

Östlich von Lop Nor entdeckte Przhevalsky einen breiten Streifen Kumtag-Sand. Als er nach Gulja zurückkehrte, ging er in das Dorf Zaisan südöstlich des Zaisan-Sees und von dort nach Südosten am Sand von Dzosotyn-Elisun (Dzhungaria) vorbei zur Guchen-Oase (Tsitai, 44 ° N. Lat.) Und kehrte dorthin zurück Zaisan auf die gleiche Weise.

Im Sommer 1876 führte eine Expedition der Russischen Geographischen Gesellschaft unter dem Kommando von Grigory Nikolaevich Potanin von Zaisan durch den mongolischen Altai in die Stadt Kobdo. Seine Begleiter waren ein Topograph Petr Alekseevich Rafailov und Alexandra Wiktorowna Potanina, Ethnographin und Künstlerin, die ihren Mann auf allen großen Expeditionen begleitete. Von Kobdo zog Potanin entlang der Nordhänge des mongolischen Altai nach Südosten, entdeckte die kurzen Kämme von Batar-Khairkhan und Sutai-Ula und überquerte erneut den mongolischen Altai südwärts nahe 93° E. e) Dann überquerte er die dsungarische Gobi und stellte fest, dass es sich um eine Steppe mit niedrigen Kämmen handelte, die sich parallel zum mongolischen Altai erstreckte und vom Tien Shan isoliert war. Weiter südlich bei 44° N. Sch. Potanin und Rafailov entdeckten zwei parallele Bergrücken – Mechin-Ula und Karlyktag – und markierten genau diese äußerst östlichen Ausläufer des Tien Shan auf der Karte. Nachdem sie sie überquert hatten, gingen sie zur Oase Khami, bewegten sich dann nach Nordnordosten, überquerten erneut in entgegengesetzter Richtung die Ausläufer des östlichen Tien Shan, der Dzungarischen Gobi und des mongolischen Altai (östlich des vorherigen Pfades) und etablierten sich schließlich die Unabhängigkeit der Gebirgssysteme Altai und Tien Shan . Gleichzeitig entdeckten sie mehrere Gebirgszüge, südliche und nördliche Ausläufer des mongolischen Altai - Aj-Bogdo und eine Reihe kleinerer. Überqueren des Flusses Dzabkhan bestiegen sie die Ausläufer des Khangai in die Stadt Ulyasutai. Als Ergebnis der dreimaligen Überquerung des mongolischen Altai stellte die Expedition die allgemeinen Merkmale der Orographie des Kamms und seiner großen Ausdehnung von Nordwesten nach Südosten fest. Tatsächlich legte Potanin den Grundstein wissenschaftliche Entdeckung Mongolisches Altai.

Von Ulyasutai aus gingen die Reisenden nach Nordosten, überquerten die Khangai-Kette, überquerten das Becken der oberen Selenga (Ider und Delger-Muren), klärten ihre Position, kartierten zum ersten Mal den Sangiin-Dalai-Nur-See und im Herbst von 1876 erreichte das Südufer des Khubsugul-Sees. Nachdem sie von hier nach Westen etwa entlang des 50. Breitengrades entlang des bergigen Geländes gegangen waren, erreichten sie Mitte November den bittersalzigen See Ubsu-Nur. Auf diesem Weg entdeckten sie den Khan-Khuhei-Kamm und den Sand von Borig-Del und kartierten auch den Tannu-Ola-Kamm (jetzt unterscheiden sie West- und Ost-Tannu-Ola).

Am Ubsu-Nur-See teilte sich die Expedition auf: Potanin fuhr nach Süden durch das Becken der Großen Seen nach Kobdo, während Rafailov die Route entlang des 50. Breitengrads fortsetzte und zum ersten Mal die kurzen Gebirgszüge zwischen dem westlichen Teil des Mongolischer Altai und Tannu-Ola. Alle Mitglieder der Expedition vereinigten sich Anfang 1878 in Bijsk. Rafailov stellte eine ziemlich genaue Karte der Westmongolei zusammen.

Im Frühjahr 1866 verließ eine Getreidekarawane Zaisan in Richtung der Guchen-Oase, die von Hunderten von Kosaken bewacht wurde. Sie wurden von einem Offizier des Generalstabs kommandiert Michail Wassiljewitsch Pewzow. Die Expedition ging zuerst entlang einer felsigen Ebene mit einem gleichmäßigen Relief zwischen den Gebirgszügen Tarbagatai und Saur nach Süden. Pevtsov stellte fest, dass es früher eine tiefe Senke zwischen den Bergen darstellte, die später mit Ablagerungen von Gebirgsbächen gefüllt war.Nachdem die Karawane einen niedrigen Grenzkamm überquert hatte, zog sie entlang der Südhänge von Saur nach Osten zum großen Ulungur-See. Pevtsov erkundete sein Becken zwei Wochen lang, zeichnete den bittersalzigen Baga-Hyp-See auf einer genauen Karte ein und stellte fest, dass er vor relativ kurzer Zeit frisch und viel größer war und dass beide Seen Teil einer riesigen Senke sind.

Im Juni setzte die Expedition ihre Reise entlang des linken Flussufers nach Südosten fort. Urung. Pevtsov war der erste, der es erkundet und auf die Karte gesetzt hat - bis zu den Ausläufern des mongolischen Altai. Hier (bei 90° E) wandte sich die Karawane nach Süden, durchquerte den von Pevtsov beschriebenen östlichen Teil von Dzungaria und erreichte Guchen, wobei sie etwa 700 km zurücklegte, davon 500 km durch zuvor unerforschtes Gelände. Die Ergebnisse dieser Reise – eine Beschreibung der Route und eine Karte von Ostdzungaria – wurden von Pevtsov 1879 in der Arbeit Travel Sketches of Dzungaria veröffentlicht.

1878 reiste Pevtsov als Teil einer anderen Handelskarawane in die Mongolei, um die Route entlang der Nordhänge des mongolischen Altai zu erkunden. Vom Oberlauf des Bukhtarma (Irtysh-System) ging er Anfang August nach Osten und überquerte den Sailyugem-Grenzkamm und stellte fest, dass die Tabyn-Bogdo-Ola-Bergkette den Knotenpunkt des gesamten Altai-Systems darstellt. Pevtsov wandte sich dann nach Südosten und passierte die Stadt Kobdo bis zur Biegung des Flusses. Dzabkhan, erkundete seinen Mittellauf und bewegte sich weiter nach Südosten entlang des Südhangs des Khangai-Kamms. Er überquerte eine Reihe bedeutender Flüsse (Baydrag-Gol, Tuin-Gol, Tatsyn-Gol, Argyn-Gol, Ongin-Gol) und stellte fest, dass sie alle in der Khangai Range entspringen. Diese Entdeckung hat die Vorstellung von der Hydrographie der Region radikal verändert.

Im Süden entdeckte und beschrieb Pevtsov eine lange (etwa 500 km) und schmale, abflusslose Senke zwischen Khangai und Altai, die er das Tal der Seen nannte. Wie er richtig feststellte, ist diese Senke der westliche keilförmige Arm der Gobi. Mit seinen hydrographischen Forschungen und der Entdeckung des Tals der Seen bewies er, dass der Khangai-Kamm nirgendwo mit dem mongolischen Altai verbunden ist, der erstmals auf seiner Karte in Form eines langen (etwa 1000 km) langgestreckten Kamms korrekt dargestellt wurde eine südöstliche Richtung.

Die weitere Route der Karawane verlief am Rande des Tals der Seen entlang des östlichen Teils der Gobi Altai. Pevtsov entdeckte hier zwei kurze, fast parallele Gebirgszüge, die sich über 3,5 Tausend m erheben: Ikh-Bogdo-Ula mit Anzeichen moderner Vereisung und Baga-Bogdo-Ula. Im Südosten des Tals der Seen entdeckte er einen niedrigen (bis zu 3.000 m) Randkamm des Gobi Altai (Gurvan-Saikhan, 150 km) und zeigte, dass die südöstlichen Ausläufer des Altai jenseits von 42 ° N. Sch. verschwinden schließlich in der weiten Galbyn-Gobi-Ebene (schneidet 107 ° E). So legte Pevtsov die Richtung und Ausdehnung (mehr als 500 km) des Gobi Altai fest und vervollständigte damit im Wesentlichen die Entdeckung des gesamten Systems des mongolischen Altai.

Von Gurvan-Saikhan zog die Karawane weiter nach Südosten und durchquerte die mongolische Gobi. Pevtsov entdeckte, dass sein nördlicher Teil ein hügeliges Land mit niedrigen Kämmen ist, während der südliche Teil höher ist und zu einem anderen gebirgigen Land mit einem ungefähren Breitengrad gehört - dem Yinshan-Gebirge. Damit bewies er die Isolation der Gobi Altai von Yinshan.

Nach einer zweimonatigen Ruhepause passierte die Pevtsov im Frühjahr 1879 erneut die Gobi, nun aber nordwestlich entlang der Karawanenstraße nach Urga (seit 1924 Ulaanbaatar). Er gab den ersten vergleichendes Merkmal nördlichen und südlichen Regionen der Gobi, bemerkte die Jugendlichkeit des Reliefs des Landes und das allmähliche Austrocknen der Flüsse und Seen der Region, die einst reichlich bewässert wurden.

Nachdem Pevtsov mehr als einen Monat in Urga verbracht hatte, zog er Anfang Mai nach Westen, überquerte die Grenze und schlug zu Bergkarte, die sich von Urga bis zum Fluss erstreckt. Orkhon und fanden heraus, dass sie die westliche Fortsetzung des Khentei-Systems sind. Dann überquerte er den südlichen Teil des Selenga-Beckens, mehrere nördliche Ausläufer des Khangai und den Hauptkamm. Als Ergebnis hat er zum ersten Mal nicht nur die Richtung, Ausdehnung (ca. 700 km) und Höhe der dritten großen orografischen Einheit der Mongolei - Khangai - korrekt bestimmt, sondern auch ihre wichtigsten nördlichen und südlichen Ausläufer identifiziert.

Noch weiter westlich erkundete Pevtsov den Unterlauf des Flusses. Dzabkhana und stellte fest, dass dieser Fluss (mehr als 800 km) in den Airag-Nur-See mündet, das südliche Becken des großen Sees Khirgis-Nur, und dass er zwei andere mit Khirgis-Nur verbindet große Seen- Khara-Nur und Khara-Us-Nur. Und Pevtsov ging zu Recht davon aus, dass früher dieser gesamte Teil der nordwestlichen Mongolei - das Becken der Großen Seen - mit Wasser bedeckt war und einen einzigen frischen See darstellte. Nachdem Pevtsov den Achit-Nur-See erreicht hatte, entdeckte er seine Verbindung durch den Fluss. Kobdo mit dem Becken der Großen Seen. Im Sommer 1879 beendete er seine Arbeit im Dorf Kosh-Agach am Fluss. Chuya.

Das Gesamtergebnis der zweiten Expedition ist die Feststellung der Hauptmerkmale der Orographie und Hydrographie des nordwestlichen Teils Zentralasiens. In seinem „Essay on a Journey through Mongolia and the Northern Provinces of Inner China“ (1883) hat Pevtsov übrigens die erste vergleichende Beschreibung der Landschaften des mongolischen und des russischen Altai gegeben. Und er erstellte auf Basis der Streckenvermessung grundlegend neue Karten Zentralasiens.

nachdem er im Juni 1879 von Kosh-Agach nach Osten zum Ubsu-Nur-See aufgebrochen war. Unterwegs studierte Potanin die Berge in der Nähe von 50°N im Detail. Sch. Nachdem er mit seinen Forschungen das gesamte Becken der Großen Seen abgedeckt hatte, kam er auch zu dem Schluss, dass Khirgis-Nur, Khara-Nur und Khara-Us-Nur durch ein Flusssystem miteinander verbunden sind. Alle drei Seen liegen laut Potanin auf weiten flachen Ebenen - „Stufen“, die von Süden nach Norden abfallen und durch niedrige Berge und Hügel getrennt sind, aber der Ubsu-Nur-See hat keine Verbindung mit den anderen. Potanin schloss damit die Untersuchung des Beckens der Großen Seen ab - einer riesigen (mehr als 100.000 km²) Senke im Nordwesten der Mongolei. Von Kobdo kehrte er im September nach Ubsu-Nur zurück. Expeditionsmitglied Topograph P. D. Orlow machte die erste vollständige Vermessung des Sees - es stellte sich heraus, dass es sich um das größte Gewässer der Mongolei handelt (3350 km²). Darüber hinaus verfolgte Orlov unabhängig im Süden den Khan-Khuhei-Ula-Kamm (Länge etwa 250 km, Gipfel bis zu 2928 m) und kartierte ihn genau.

Beim Aufstieg von Ubsu-Nur zu den Bergen sahen die Reisenden den bewaldeten Kamm Tannu-Ola im Norden. „Die Berge schienen eine feste Mauer zu sein“, schrieb A. V. Potanina, „die Gipfel waren mit Schneeflecken bedeckt und morgens von Nebel geräuchert ...“. Nachdem die Expedition Ende September den Kamm überquert hatte, stieg sie in den zentralen Teil des Tuva-Beckens ab - in das Tal des Flusses. Ulug-Khem (oberer Jenissei) - und nach Osten gezogen, mehr als 100 km lang und für die gleiche Menge - das Tal des Flusses. Kleiner Jenissei (Ka-Khem) bis zur Mündung des Flusses. Ulug-Shiveya. Als Ergebnis der Überquerung des Tannu-Ola und der 200 Kilometer langen Route entlang des Tuva-Beckens kartierte die Expedition die Umrisse des Hauptkamms und seiner nördlichen Ausläufer genau und verfeinerte auch das kartografische Bild des Oberlaufs des Jenissei. Es stieg den Ulug-Shivei bis zum Oberlauf auf, überquerte den Sangilen-Kamm und erreichte nach Osten zum Oberlauf des Delger-Muren das Westufer des Khuvsgul, entlang dem sich der Bayan-Ula-Kamm mit Höhen von mehr erstreckt als 3 Tausend Meter.

Die Reise endete in Irkutsk. Die Tagebücher von Potanins zwei Expeditionen umfassten vier Bände Essays on North-Western Mongolia (1881–1883), von denen zwei Bände mit ethnografischem Material hauptsächlich von A. V. Potanina gesammelt wurden.

Im März 1879 begann Przhevalsky seine dritte Reise durch Zentralasien, die er den „ersten Tibeter“ nannte. Von Zaisan ging er nach Südosten, am Ulungur-See vorbei und den Fluss entlang. Urungu bis zu seinem Oberlauf, überquerte die dsungarische Gobi – „eine riesige hügelige Ebene“ – und bestimmte ihre Größe ganz richtig. Nachdem Przhevalsky den Barkelsee passiert hatte, erreichte er die Khami-Oase in der Nähe von 93 ° O. e) Er überquerte weiter die östlichen Ausläufer der Gashunskaya Gobi und erreichte den Unterlauf des Flusses. Danhe (linker Nebenfluss der unteren Sulehe) und entdeckte südlich davon die „riesige, immer verschneite“ Humboldtkette (Ulan-Daban, etwa 250 km lang, Gipfel 5300–5400 m). Über den Danjin-Pass (3519 m) - an der Kreuzung von Altyntag und Humboldt - ging Przhevalsky nach Süden in die Sartym-Ebene, überquerte sie und begründete den Beginn des Ritterkamms (Daken-Daban, Länge etwa 200 km, Gipfel mehr als 5.000 m). Er überquerte zwei weitere, kleinere Grate und stieg hinab südöstlicher Teil Tsaidam, im Dorf Dzun.

Von Dzun zog Przhevalsky nach Südwesten und fand heraus, dass Kullun hier eine Breitenrichtung hat und aus zwei, manchmal drei parallelen Ketten (von 64 bis 96 km breit) besteht verschiedene Namen in seinen verschiedenen Teilen. Gemäß der für sowjetische Karten angenommenen Nomenklatur identifizierte Przhevalsky die folgenden Grate: bei 36 ° N. lat., zwischen 94–96° Ost. e., - Sasun-Ula und der westliche Teil von Burkhan-Buddha; etwas südlich, zwischen 91 und 96 ° E. - Bokalyktag, den er den Marco-Polo-Kamm nannte (mit einem Gipfel von 6300 m). Südlich von Bokalyktag, am Kukushili-Pass, entdeckte Przhevalsky den Bungbura-Ula-Kamm, der sich entlang des linken Ufers des Ulan-Muren (oberer Jangtse) zwischen 92 und 94 ° E erstreckt. (Gipfel 5800 m).

Weiter südlich streckte sich Tibet selbst vor dem Reisenden aus und stellte „eine grandiose, nirgendwo sonst auf der Erde in solchen Dimensionen, eine tischartige Masse dar, die ... zu einer schrecklichen Höhe erhoben wird, sich in solchen Größen nicht wiederholt. Und auf diesem gigantischen Sockel ... türmen sich gewaltige Gebirgszüge auf ... Als ob diese Giganten hier die schwer zugängliche Welt des transzendentalen Hochlandes bewachen würden, menschenunfreundlich von ihrer Natur und ihrem Klima und zum größten Teil still der Wissenschaft völlig unbekannt ... "Für den 33. entdeckte Przhevalsky die Wasserscheide Jangtse und Salween - den Tangla-Breitenbereich (mit Gipfeln bis zu 6096 m) parallel. Von einem sanften, kaum wahrnehmbaren Pass auf etwa 5000 m Höhe nach Süden bis etwa 32° N. sh., Przhevalsky sah den östlichen Teil des Nyenchen-Tangla-Kamms. Er fand den Weg in das verbotene Lhasa und war etwa 300 km davon entfernt, musste aber umkehren: In Lhasa verbreitete sich das Gerücht, dass eine russische Abteilung mit dem Ziel käme, die Dalailama zu entführen. Przhevalsky ging den gleichen Weg bis zum Oberlauf des Jangtse und etwas westlich der vorherigen Route - zum Dzun. Von dort wandte er sich dem Kukunor-See zu, umging ihn von Süden, schloss die Vermessung fast ab und südlich von 36 ° N. Sch. (bei 100 ° E) erkundete zum ersten Mal den Oberlauf des Gelben Flusses (Huang He) für mehr als 250 km; In diesem Gebiet entdeckte er die Kämme Semenov und Ugutu-Ula. Ein Versuch, zu den Quellen des Huang He vorzudringen, scheiterte an der Unmöglichkeit, den Fluss zu überqueren.

Przhevalsky kehrte nach Dzun zurück und erreichte Kyakhta durch die Wüste von Alashan und die Gobi. Während dieser Reise legte er ungefähr 8.000 km zurück und fotografierte mehr als 4.000 km des Weges durch Regionen Zentralasiens, die von Europäern völlig unerforscht waren. Er entdeckte zwei neue Tierarten – das Przewalski-Pferd und den Pika-fressenden Bären. Przhevalskys Assistent, Wsewolod Iwanowitsch Roborowski, sammelte eine riesige botanische Sammlung: etwa 12.000 Pflanzenexemplare - 1500 Arten. Przhevalsky hat seine Beobachtungen und Forschungsergebnisse in dem Buch „From Zaisan through Khami to Tibet and to the upper ranges of the Yellow River“ (1883) zusammengefasst, dem wir die obigen Zitate entnommen haben. Das Ergebnis seiner drei Expeditionen waren grundlegend neue Karten Zentralasiens.

November 1883 ging Przhevalsky auf seine vierte Reise. Neben V. I. Roborovsky nahm er einen 20-jährigen Freiwilligen als Assistenten mit Peter Kuzmich Kozlov, früher Brauereikaufmann, in dem Przhevalsky den wahren Forscher erriet. Im Mai 1884, im Mai 1884, ging die Expedition von Kyakhta nach Dzun. Im Südosten von Tsaidam, jenseits des Burkhan-Buddha-Kamms, entdeckte Przhevalsky ein ödes, salzhaltiges "welliges Plateau, das oft mit kleinen ... ungeordnet aufgehäuften Bergen bedeckt ist", das sich weit nach Südosten fortsetzt. Unzählige Herden von wilden Yaks, Kulanen, Antilopen und anderen Huftieren weideten auf dem Plateau. Nachdem Przhevalsky dieses Tierreich passiert hatte, ging er in den östlichen Teil des Odontala-Zwischengebirgsbeckens, das mit "vielen hügeligen Sümpfen, Quellen und kleinen Seen" bedeckt war. entlang des Beckens „schlängeln sich kleine Flüsse, teils aus denselben Quellen gebildet, teils aus den Bergen herabfließend. Alle diese Flüsse münden in zwei Hauptströme, "die sich mit der nordöstlichen Ecke von Odontala verbinden. „Von hier, das heißt aus dem Zusammenfluss aller Gewässer von Odontala, entspringt der berühmte Gelbe Fluss“ (Huang He). Das gute Wetter, das die Reisenden mehrere Tage lang erfreute, „wich plötzlich einem starken Schneesturm, und am Morgen war die Temperatur auf -23 °C gefallen. Wir mussten zwei Tage warten, bis der Schnee, der so unpassend gefallen war, schmolz.“ Schließlich konnte die Abteilung weiter nach Süden vorrücken. Przhevalsky überquerte die Wasserscheide der Quellen von Huang He und Jangtse (Bayan-Khara-Ula-Kamm), die von der Seite des tibetischen Plateaus nicht wahrnehmbar waren, und befand sich in einem Bergland: „Hier werden die Berge sofort hoch, steil und schwer zugänglich." Nachdem Przhevalsky einen kleinen Abschnitt des Oberlaufs des Jangtse untersucht hatte, beschloss er, keine Zeit und Mühe damit zu verschwenden, Lhasa zu erreichen, das ihm sehr am Herzen lag. Auf dem Rückweg entdeckte er östlich von Odontala zwei Seen - Dzharin-Nur und Orin-Nur, durch die der "neugeborene Gelbe Fluss" floss.

Als Przhevalsky nach Tsaidam zurückkehrte, fuhr er entlang seines südlichen Randes fort, entdeckte einen schmalen, aber mächtigen Chimentag-Kamm im Südwesten und grenzte so die riesige (mehr als 100.000 km) Tsaidam-Ebene fast vollständig ab. Nachdem die Abteilung Chimentag und den nordwestlichen Ausläufer des neu entdeckten Kayakdygtag überquert hatte, erreichte sie die große, weite Kultala-Ebene, die "nach Osten über den Horizont hinausging". Weit im Süden, vor Przhevalsky, öffnete sich ein riesiger Kamm einer Breitenrichtung, den er Mysterious nannte, und der wahrgenommene Gipfel - Monomakh's Cap (7720 m). Später erhielt Zagadochny den Namen des Entdeckers (der lokale Name ist Arkatag; die Länge beträgt etwa 650 km, die Höhe bis zu 7723 m). Als Przhevalsky umkehrte und ungefähr den 38. Breitengrad erreichte, passierte er sie westlich mit dem riesigen Zwischengebirgstal der Winde, das er wegen der ständigen Winde und Stürme so nannte (das Tal des Yusupalik-Flusses). Nördlich davon erstreckte sich Aktag und im Süden Kayakdygtag und der bisher unbekannte Achchikköltag (Moskau). Am Südhang von Kayakdygtag, auf einer Höhe von 3867 m, entdeckte Przhevalsky einen Salzsee, der auch Ende Dezember nicht mit Eis bedeckt war, und nannte ihn Non-Freezing (Ayakkumkel). Eine weitere Bewegung nach Süden war wegen des nahenden Winters und der großen Ermüdung der Packtiere unmöglich; Die Abteilung ging nach Norden, stieg in das Becken des Lobnor-Sees hinab und traf an seinem Ufer auf das Frühjahr 1885.

Anfang April stieg Przhevalsky das Tal des Flusses hinauf. Cherchen zur Cherchen-Oase und von dort nach Süden, bei 37 ° N. Sch. entdeckte das russische Gebirge (bis zu 6626 m) und verfolgte es auf seiner gesamten Länge (etwa 400 km) nach Westen - bis zur Oase Keriya und auf dem Breitengrad von 36 ° N. Sch. Er entdeckte einen kurzen, aber mächtigen Muztag-Kamm (Spitze 7282 m), der an den Russen angrenzt. Dann ging die Abteilung zur Oase Khotan, überquerte den Takla-Makan, den zentralen Tien Shan in nördlicher Richtung und kehrte im November 1885 nach Issyk-Kul zurück.

1883 wurde die dritte Potanin-Expedition unter Beteiligung von A. V. Potanina und A. I. Skassi organisiert. Sie überquerten auf dem Seeweg Europa durch den Suezkanal zum Hafen von Chifu (Yantai, Nordostchina) und dann auf dem Landweg - nach Peking für die endgültige Ausstattung. Im Sommer 1884 fuhren sie von Peking nach Westen in die Stadt Guisui (Huhhot), überquerten das Ordos-Plateau und kamen für den Winter in Lanzhou (am Gelben Fluss) an. Im Frühjahr 1885 zogen die Reisenden nach Xining (bei 102 ° E), zogen nach Süden und durch die bergige, baumlose Region des Oberlaufs des Flusses. Huang He, südöstliche Ausläufer von Kunlun und östliche Hänge Die chinesisch-tibetischen Berge erreichten den Oberlauf des Flusses. Minjiang (ein großer nördlicher Nebenfluss des Jangtse). Nachdem sie von dort etwa 150 km nach Osten gereist waren, wandten sie sich nach Norden und kehrten durch die Bergketten des Qinling-Systems nach Lanzhou zurück, wo sie erneut überwinterten. Als Ergebnis dieser doppelten Überquerung des „tangutisch-tibetischen Randes“ Chinas teilte Potanin ihn in zwei Teile: Der nördliche (zwischen 36 und 34 ° N) ist ein über 3000 m hohes Hochland mit seltenen Kämmen und einem flach eingeschnittenen Fluss Täler; der südliche (zwischen 34–32° N) ist durch ein komplexes Gebirgsrelief mit tiefen Flusstälern gekennzeichnet.

Im April 1886 ging die Expedition nach Westen zum Kukunor-See, bog von dort nach Norden ab und erreichte, nachdem sie mehrere namenlose Bergrücken überquert hatte, das Oberlauf des Flusses. Zhoshuy, genau von ihr gegründet. Gleichzeitig entdeckten Potanin und Skassi die erste Kette des Nanynan-Systems, dessen Struktur sich als komplexer herausstellte, als Przhevalsky zeigte. Nachdem sie den gesamten Verlauf des Zhoshui bis zum Unterlauf (ca. 900 km) verfolgt hatten, gingen sie zum endorheischen See Gashun-Nur und markierten ihn genau auf der Karte. Als die Expedition sich weiter nach Norden durch die Gobi bewegte, identifizierte die Expedition beim Überqueren der Gobi Altai vier ihrer südlichen niedrigen Ausläufer in Breitenrichtung (einschließlich Tost-Ula) und korrigierte Pevtsovs Karte. Potanin beschrieb den Gobi-Streifen, den er überquerte, wie folgt: der südliche Teil – als ein flacher Hügel mit niedrigen Kämmen; zentral - als Wüstensenke nicht mehr als 900 m; nördlich - als Mittelgebirgsland eine Fortsetzung des mongolischen Altai. Vom Orog-Nur-See ging die Expedition entlang des Flusstals nach Norden. Tuin-Gol bis zu seinem Oberlauf, überquerte den Khangai-Kamm und drehte sich nach Nordosten durch das Becken des Flusses. Orkhon kam Anfang November 1886 nach Kyakhta. Zur gleichen Zeit wurden die Wasserscheide von Selenga und Orkhon - der Buren-Nuru-Kamm - und eine Reihe kleiner Ausläufer des Khangai auf die Karte gesetzt.

Potanins Expedition durchquerte Zentralasien ungefähr entlang des 101. Meridians, und die Gebirgszüge wurden quer zu ihrer Hauptrichtung passiert, was es unmöglich machte, die Länge und den Verlauf einzelner Kämme festzustellen. Die Ergebnisse der Expedition sind in der Arbeit "The Tangut-Tibetan Outskirts of China and Central Mongolia" (1893, 1950) beschrieben.

1888 organisierte Przhevalsky eine neue Expedition nach Zentralasien. Auch diesmal waren V. I. Roborovsky und P. K. Kozlov seine Assistenten. Sie erreichten das Dorf Karakol nahe der Ostküste des Issyk-Kul. Hier erkrankte Przhevalsky an Typhus und starb am 1. November 1888. Vor seinem Tod bat er darum, "auf jeden Fall am Ufer des Issyk-Kul in einer marschierenden Expeditionsuniform" begraben zu werden. 1889 wurde Karakol in Prschewalsk umbenannt. BEIM Weltgeschichte Entdeckungen Przhevalsky trat als einer der größten Reisenden ein. Die Gesamtlänge seiner Arbeitswege in Zentralasien beträgt mehr als 31,5 Tausend km. Nachdem er eine Reihe wichtiger geografischer Entdeckungen gemacht hatte, änderte er die Idee des Relief- und hydrografischen Netzwerks Zentralasiens radikal. Er initiierte das Studium des Klimas und widmete dem Studium der Flora große Aufmerksamkeit: Persönlich sammelten er und seine Kollegen, hauptsächlich Roborovsky, etwa 16.000 Pflanzenexemplare von 1700 Arten, darunter mehr als 200 Arten und sieben den Botanikern unbekannte Gattungen. Er leistete einen großen Beitrag zur Erforschung der zentralasiatischen Fauna, indem er Sammlungen von Wirbeltieren sammelte - etwa 7,6 Tausend Exemplare, darunter mehrere Dutzend neue Arten.

Nach dem Tod von Przhevalsky wurde M. V. Pevtsov an die Spitze der Expedition gestellt, die K. I. Bogdanovich einlud. Diese dritte - tibetische - Expedition von Pevtsov erwies sich als die fruchtbarste. Und früher war er ein feinsinniger Beobachter, ein hervorragender Geograph, der eine Reihe wichtiger Verallgemeinerungen aufstellte, ein genauer Geodät und ein guter Kartograph, jetzt hat er sich als ausgezeichneter Organisator erwiesen. Er vertraute seinen Mitarbeitern unabhängige Langstreckenrouten an, und sie wurden zu herausragenden Entdeckern Zentralasiens.

Im Sommer 1889 überquerte die Expedition, die Przhevalsk im Süden verließ, die Kämme Terskey-Ala-Too und Kakshaal-Too und stieg zum Fluss hinab. Yarkand, um festzustellen, dass r. Kashgar, das als Nebenfluss des Yarkand galt, ist im Sand südlich des Kelpincheltag-Kamms verloren. Darüber hinaus verfolgte die Expedition die westliche Grenze der Takla-Makan-Wüste und stieg entlang des Flusstals bis zur Stadt Yarkend auf.

Im Frühjahr schickte Pevtsov Bogdanovich auf eine Route, die anderthalb Monate dauerte. Vom westlichen Rand des Issyk-Kul ging Pevtsov auf Bergpfaden nach Süden zu einem kleinen Dorf bei 38 ° 30 "N, 76 ° E und wandte sich von dort nach Westen, überquerte die Kashgar Range südlich des Kongur-Massivs (7719 m) und Von Norden, Westen und Süden umging ein weiteres Massiv dieses Kamms - Muztagata (7546 m) - und entdeckte dort eine Gruppe von Gletschern, deren Vorhandensein zuvor geleugnet wurde.Bogdanovich ging über mehrere Pässe bei etwa 38 ° N. nach Osten und stieg entlang ab die Flusstäler nach Yarkand, wo er sich mit Pevtsov traf. Von dort aus zog die Expedition weiter

Karawanenstraße entlang des Südrandes der Takla-Makan-Wüste und hielt Mitte Oktober für den Winter in der Niya-Oase an. Bogdanovich ging früher von der Kargalyk-Oase nach Süden zum Fuß des Tiznaf-Kamms (Gipfel - 5360 m), wandte sich nach Westen, überwältigte den Tokhtakorum-Kamm und ging zum oberen Yarkend und von dort nach Niya. Er gab eine kurze Beschreibung des Teils des westlichen Kunlun, den er erkundet hatte: „Scharfe Gipfel, spitze Schneegruppen, gelegentlich ein klar definierter Schneerücken, die Hauptlinien von Flusstälern, erkennbar an der starken Absenkung der Berge zu ihnen hin – das ist der allgemeinen Charakter des Bergpanoramas hier.“ Während der Überwinterung (Februar - März 1890) setzte Bogdanovich die Erkundung des westlichen Kunlun unabhängig davon fort B. G. Grombchevsky südlich von Khotan öffnet sich ein stark zergliederter Karangutag-Kamm von etwa 200 km Länge mit einem Gipfel von 7013 m und östlich davon im Flussbecken. Yurunkash entdeckte auf beiden Seiten des Muztag-Kamms ein komplexes System kleiner Gebirgszüge. Durch das Yurunkasha-Tal stieg er nach Khotan hinab und kehrte nach Nya zurück. Als Ergebnis von drei Routen fand Bogdanovich die Hauptmerkmale der Orographie des westlichen Kunlun heraus, stellte die bogenförmige Krümmung seiner Kämme, ihre starke Dissektion, das Vorhandensein einer Reihe von "diagonal quer verlaufenden Tälern" fest und entdeckte die Verbindung zwischen Kunlun und der Pamir.

Im März reiste Roborovsky von Niya nach Nordosten entlang der Karawanenstraße zur Oase Cherchen. Wenden Sie sich von dort nach Süden, das Flusstal hinauf. Cherchen, er überquerte den Sand von Kumkatta und fand, dass hier der Fluss ist. Cherchen machte sich auf den Weg in den mächtigen Tokkuzdavantag-Kamm (Gipfel 6303 m). Roborovsky bewegte sich nach Osten, das Cherchen-Tal und seinen rechten Nebenfluss, den Dimnalyk, zum Gulchadavan-Pass (4313 m, 88 ° E) hinauf und entdeckte die Komplexität der Struktur des westlichen Altyntag.

Bis Mai waren alle von Niya nach Südosten in den Karasai-Trakt am Nordhang des Russischen Gebirges gezogen, hinter dem auf der Przhevalsky-Karte „ein völlig unbekanntes Gebiet“ angezeigt wurde. Auf der Suche nach Wegen nach Tibet geschickt, erklomm Roborovsky das Tal des Flusses. Tulankhodzha überquerte das Russische Gebirge zu seinen Quellen und erreichte den Atyshdavan-Pass (4976 m), von dem aus ich im Südwesten einen riesigen Schneegrat (Ustyuntag) sah. Als er zur südwestlichen Spitze der Russian Range ging, sah er von einem anderen Pass aus „... zum zweiten Mal und schon viel klarer ... einen Kamm, der sich ... nach Südosten erstreckte. Die großen Gletscher dieser gigantischen Gebirgskette füllen ihre majestätischen Schluchten, und die Gipfel, die sich vielleicht mehr als 20.000 Fuß über dem Meer erheben, waren in dicke, dunkle Wolken gehüllt. Zweifellos sah er bereits einen anderen Kamm - Lyushishan (Gipfel 7160 m) bei 35 ° 20 "N, der sich über 200 km (zwischen 80 und 82 ° E) bis zum Kopf des Keriya-Flusses erstreckte. Aber wegen Mangel an Nahrung, er gezwungen, nach Karasai zurückzukehren.

Bald schickte Pevtsov Kozlov und Roborovsky auf verschiedene Routen, um die Routen nach Tibet weiter zu untersuchen. Kozlov südöstlich von Karasai überquerte das Russische Gebirge und entdeckte dahinter eine Zwischengebirgssenke und darin auf einer Höhe von 4258 m einen kleinen See. Entlang des Tals des Flusses, der in diesen See mündet, ging Kozlov zu seinem Oberlauf am Fuß des Russischen Gebirges und sah vom Dzhapakaklyk-Pass (4765 m) die östliche Spitze des Gebirges. So legten Kozlov und Roborovsky die Länge des Russischen Gebirges (etwa 400 km) fest und vollendeten seine Entdeckung.

Vor Roborovsky, der sich erneut durch den Atyshdavan-Pass bewegte und dann nach Süden abbog, öffnete sich ein lebloses Felsplateau, auf dem er etwa 80 km lang ging und gleichzeitig zwei Flüsse überquerte. „Zum ersten Mal musste ich in einer so wilden und schrecklichen Wüste sein. Das völlige Fehlen jeglichen Lebens, kahle, schwarze Schieferkämme ... werden von scharfen, gezackten Skeletten in nordöstlicher Richtung verlängert. Roborovsky stellte fest, dass östlich seiner Route „keine Berge sichtbar sind; flache Ebene, leicht sinkend, geht über den Horizont hinaus. Dies waren die ersten Daten über die felsige Hochgebirgswüste im Nordwesten Tibets.

Im Juni zog die Expedition zu dem von Kozlov entdeckten See. Pevtsov bestieg den Kozlov-Pass im Przhevalsky-Kamm (5085 m) und sah von oben die gleiche felsige Alpenwüste im Süden. Durch das Hochland bis 36° N. sh., Pevtsov kehrte wegen der selbst für erfahrene Reisende außergewöhnlichen Bewegungsschwierigkeiten um. Zur gleichen Zeit erklomm Kozlov viel weiter östlich den Przhevalsky-Kamm und beobachtete vom Pass aus dieselbe Steinwüste.

Später schlossen sich alle in der Cherchen-Oase an. Roborovsky stieg im August das Tal des Flusses hinauf. Cherchen und sein linker Nebenfluss Ulugsu und an der Quelle des Flusses erreichten den Berg Ulugmuztag (7723 m), den höchsten Punkt des Przhevalsky-Kamms. Von hier aus wandte sich Roborovsky nach Osten. Er ging mehr als 100 km entlang des von Przhevalsky entdeckten Zwischengebirgsbeckens entlang der Nordhänge des Kamms, entdeckte den abflusslosen Hochgebirgssee Achchik-Kol und die in ihn fließenden Flüsse und vollendete die Entdeckung des Ayakkum-Kol-Sees und des Flüsse seines Beckens. Hier verband er die Erschießung der Expeditionen von Pevtsov und Przhevalsky. Als Ergebnis dieser Route legte Roborovsky die Abmessungen des Kultala-Zwischengebirgsbeckens (etwa 20.000 km²) fest, beschrieb seine Flüsse und Seen und spezifizierte die Position des östlichen Abschnitts der Kämme Przhevalsky und Uyakdyg.

Die Expedition führte auf dem bereits erkundeten Weg entlang der Täler von Cherchen und Dimnalyk zu den Quellen des Flusses. Charklyk und vervollständigte die Entdeckung des Aktag-Kamms (Gipfel 6161 m). Entlang des Charklyk-Tals stieg sie zum Karaburankol-See (südwestlich von Lop Nor) hinab und stellte fest, dass dieser aus mehreren kleinen Seen besteht. Hier holte Roborovsky die Expedition ein. Als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit wurde die Eröffnung des gesamten Altyntags im Wesentlichen abgeschlossen.

Kozlov erforschte den zweiten wandernden Fluss des Lop-Nor-Beckens - die Konchedarya, und Bogdanovich begründete zuerst das Nomadentum des Lop-Nor-Sees: „... entlang des gesamten Verlaufs des Tarim vom Lop-Nor bis zum Zusammenfluss des Ugen-Darya (der nördlicher Zweig des Tarim) beginnt deutlich zu erkennen ... der Prozess der Reduzierung des Tarim ... um es bildlich auszudrücken, dann beginnt Lop Nor langsam, sich flussaufwärts zu bewegen.

Nachdem Pevtsov die Materialien seiner eigenen und früherer Expeditionen zusammengefasst hatte, zog er eine Schlussfolgerung über die Größe, Grenzen und Topographie des Tarim-Beckens, während er den Austrocknungsprozess von Lop Nor feststellte. Vom großen Süßwassersee Bagrashkel (1,4 Tausend km), der zuerst von der Expedition beschrieben wurde, ging es durch die östlichen Ausläufer des Tien Shan und fand anstelle eines einfachen Kamms, der auf der Przhevalsky-Karte gezeigt wird, mehrere relativ niedrige (bis zu 4230 m) und kurze Grate, einschließlich Bogdo-Ula. Nordöstlich davon wurde die Toksun-Senke entdeckt, der westliche Teil einer der tiefsten kontinentalen Depressionen der Erde - der Turfan-Senke. Von dort ging die Abteilung nach Nordwesten in die Ausläuferzone zwischen dem östlichen Tien Shan und dem Sand von Dzosotyn-Elisun, entdeckte und umrundete den Telli-Nur-See (Manas) von Westen, überquerte dann den See und bewegte sich nach Norden Sevenistai-Kamm (2621 m) und ging Anfang 1891 zum Dorf Zaisan.

Die Ergebnisse der letzten Expedition von Pevtsov, beschrieben in der Arbeit "Proceedings of the Tibetan Expedition of 1889-1890 ..." Die obigen Zitate sind dieser Arbeit entnommen.(1892–1897) waren sehr groß: Die Grenzen und Dimensionen der Takla-Makan-Wüste wurden festgelegt; das Kunlun-Gebirgssystem von 76 bis 90 ° E wurde erkundet. und stellte zum ersten Mal (Bogdanovich) eine schematische Karte des gesamten Kunlun zusammen; das Hochplateau Nordwesttibets wurde entdeckt und seine ungefähren Ausmaße geklärt; die Entdeckung der Russky-, Przhevalsky-, Altyntag-Kette und des Kultala-Zwischengebirgsbeckens wurde abgeschlossen; eine Reihe neuer Grate wurden entdeckt; die Merkmale des Reliefs und der Hydrographie des westlichen Teils Zentralasiens sind angegeben; die Lösung des „Rätsels von Lopnor“ hat große Fortschritte gemacht.

praktisch völlig unerforschtes Gebiet - die Kreuzung von Kunlun, Karakorum und Hindukusch - entsandte die Russische Geographische Gesellschaft im Sommer 1888 eine kleine Abteilung. Es wurde von Kapitän Bronislav Lyudvigovich Grombchevsky geleitet, einem Offizier für Sonderaufgaben unter dem Generalgouverneur von Fergana. Von Margilan ging der Reisende nach Süden, überquerte mehrere Tien Shan- und Pamir-Ketten und erreichte am 1. September auf einem Bergpfad Baltit, die Hauptstadt eines kleinen Khanats im Flussbecken. Gilgit (Indus-System). Cholera-Epidemie im Nachbarland Lokalität und die Krankheit des Khans zwang Grombchevsky, seine Rückkehr zu beschleunigen.

Der Rückweg verlief auf demselben Weg, teilweise über Ovringe (Balkone), an einigen von Schneelawinen zerstörten Stellen. Ende Oktober erkundete Grombchevsky das Muztagata-Massiv, eines der Bestandteile fast meridionaler mächtiger Grat Kongurmuztag (Kashgar) mit felsigen Steilhängen. Schwierigkeiten auf der Straße, Frost und Futtermangel töteten fast alle Pferde, und die Reisenden mussten etwa 850 km zu Fuß zurücklegen. Trotzdem fotografierte Grombchevsky eine Reihe linker Nebenflüsse des Flusses. Raskemdarya (im Unterlauf - der Fluss Yarkand, einer der Bestandteile des Tarim), einschließlich des Flusses. Taschkurgan.

Im Sommer 1889 leitete Grombchevsky eine neue Expedition. Die angespannte politische Situation erschwerte die Bewegung der Abteilung erheblich. Trotzdem gelang es ihm, das Raskemdarya-Becken erneut zu durchdringen: Von Oktober bis November erkundete und kartierte er erstmals die verzweigte Raskem-Kette. (Jetzt werden hier zwei Grate unterschieden - ein kurzer und mächtiger Raskem und ein weniger hoher, längerer - etwa 300 km - Tokhtakorum.) Dann stieg Grombchevsky den linken großen Nebenfluss des Raskemdarya in die Chogori-Region, den zweithöchsten Achttausender, hinauf des Planeten (bei 36 ° N. Breite) .) und entdeckte den nördlichen Teil des bedeutenden (400 km) Agyl-Karakorum-Kamms.

Ende November überquerte Grombchevsky bei Frösten bis zu 30 ° C das Oberlauf des Flusses. Tiznaf, seine Schießerei mit der Schießerei auf Pevtsovs Expedition in Verbindung zu bringen. Und am Ende des Jahres mit Frost, der sich auf -35 ° C verstärkt, und erheblichen Winden entlang des Flusses, die manchmal Orkanstärke erreichen. Karakash stieg zum tibetischen Plateau auf. Am rechten Ufer des Flusses entdeckte und verfolgte er fast die gesamte Länge des mächtigen Karangutag-Kamms, der Wasserscheide beider Flusskomponenten. Hotan. Auf dem Hochland wirbelte der Wind schmerzende Wolken auf, die einen salzigen Geschmack hatten; es drang überall ein und traf die Augen besonders hart. Laut Grombchevsky ist der von ihm besuchte Teil des tibetischen Plateaus ein hügeliges Gelände, das in verschiedenen Richtungen von geglätteten Gebirgszügen durchzogen ist; oft gibt es tiefe Mulden mit Seen.

Aus Hunger und Wassermangel (alle Quellen und Seen waren zugefroren) begann das Sterben der Pferde. Die Abteilung zog sich zurück und trat ein Silvester Karangutag stieg zum Fuß des Kunlun hinab und ging dann entlang der Karawanenstraße nach Kashgar. Hier erhielt Grombchevsky finanzielle Unterstützung vom russischen Konsul, kaufte etwa 30 Pferde und arbeitete im Frühjahr 1890 weiter. Anfang März traf er sich in der Niya-Oase mit Pevtsov, was es ermöglichte, die Dreharbeiten miteinander zu verknüpfen.

Von Niya Grombchevsky ging es nach Westen zum Fluss. Keriya und entlang seines Tals stiegen am 10. Mai erneut auf das tibetische Plateau, das auf starke Fröste (bis zu -24 ° C) traf - darunter erreichte die Hitze 31 ° C. Das beginnende Lasttiersterben zwang ihn zur Eile. Trotzdem rückte er entlang der solonetzisch-sandigen Hochgebirgswüste viel weiter nach Süden vor als die Mitglieder der Pevtsov-Expedition: Er entdeckte den größten Teil des Ustyuntag-Kamms am rechten Ufer des Flusses. Kerii entdeckte seine Quellen und sah am linken Ufer zweifellos das meridionale Segment des Lushishan-Kamms. Anfang Juni kehrte er in die Ebene nach Khotan zurück und beendete am 15. Oktober die Expedition in der Stadt Osch.

Durch die schwer zugänglichen Berge von Kunlun, Karakorum und die hohe Wüste Westtibets legte Grombchevsky 7.700 km mit Filmaufnahmen zurück, davon fast 5.500 in Gebieten, die von keinem der Europäer besucht wurden. Er nahm bedeutende Änderungen an der Kartographie der oberen Becken der Flüsse Yarkand, Khotan und Keriya vor, sammelte große botanische und zoologische Sammlungen sowie interessantes ethnografisches Material.

Um den östlichen Tien Shan, die Region zwischen den Wüsten Takla Makan und Gobi, sowie das Bergland Nanshan zu studieren, organisierte die Russian Geographical Society eine kleine Expedition. Es wurde vom Geographen und Entomologen G. E. Grumm-Grzhimailo geleitet, die Aufgaben des Topographen wurden nach wie vor von seinem Bruder, dem Artillerieoffizier Mikhail Efimovich, wahrgenommen. Ende Mai 1889 überquerte die Abteilung von Dzharkent (Panfilov, 80 ° E) die Borohoro Range bei 83 ° E. und ging nach Osten. G. Grumm-Grzhimailo fand heraus, dass diese Berge und ihre Fortsetzung (der Iren-Khabyrga-Kamm) einen sehr steilen Nordhang haben und von zahlreichen kleinen Flüssen entwässert werden.

Auf der Suche nach einem Pass zu den Südhängen des Tien Shan kletterten Reisende zum Oberlauf des Flusses. Manas, am Fuße einer Bergkreuzung mit Gletschern, aus denen eine Reihe von Flüssen entspringen. Da sie keinen Durchgang fanden, zogen sie sich zurück und setzten die Route nach Osten fort und verfolgten Ende September den gesamten immer verschneiten Bogdo-Ula-Kamm (ca. 300 km). Dann überquerte die Expedition die Senke zwischen ihr und den sich weiter nach Osten erstreckenden Bergen, unter denen G. Grumm-Grzhimailo zwei Kämme hervorhob - Barkeltag mit felsigen Nordausläufern und Karlyktag mit auf den Gipfeln glänzenden Schneeflecken. Nachdem er nach Südwesten gereist war, entdeckte und untersuchte er von Oktober bis November die tiefste kontinentale Senke in Zentralasien - den Turfan; seine Höhe erwies sich als negativ, d.h. unter dem Meeresspiegel (nach den neuesten Daten - 154 m).

Gleichzeitig fuhr M. Grumm-Grzhimailo zur Aufklärung nach Süden - in Richtung des "weißen Flecks". Er überquerte den niedrigen Breitengrad Choltag und entdeckte anstelle der auf früheren Karten gezeigten „Khami-Wüste“ eine Ebene mit Steppenvegetation, die im Süden vom Kuruktag-Kamm begrenzt wird.

Von Turfan ging die Expedition entlang der Karawanenstraße nach Osten und traf die neue, 1890, in der Stadt Khami. Von dort aus machte sie sich Ende Januar auf den Weg nach Südosten und überquerte unterwegs die niedrigen und kurzen Bergrücken von Beishan. G. Grumm-Grzhimailo beabsichtigte, eine Untersuchung des Gebiets südlich der Stadt Siniy jenseits der Biegung des oberen Gelben Flusses durchzuführen. Aufgrund eines Unglücks mit einem der Kosaken mussten die Pläne jedoch drastisch geändert werden. Mitten im Sommer umging die Abteilung den Kukunor-See von Süden und Westen, überwand Nanshan und überquerte im September erneut Beishan, etwa 100 km östlich der vorherigen Route. G. Grumm-Grzhimailo hat dieses gebirgige Land als unabhängige orografische Einheit Zentralasiens herausgestellt (obwohl er seine Fläche um mehr als das Doppelte überschätzt hat).

Außerdem verlief die Route der Abteilung entlang der Südhänge des östlichen Tien Shan, die zum ersten Mal für etwa 500 km untersucht wurden. Dann untersuchte G. Grumm-Grzhimailo erneut etwa 800 km der Nordhänge dieses Gebirgssystems und beendete die Expedition Mitte November in Dzharken, nachdem er mehr als 7.000 km zurückgelegt hatte, von denen 6.000 km in Gebieten lagen, die dies nicht getan hatten schon einmal von Forschern besucht worden. Er lieferte eine große Insektensammlung und brachte die ersten vier Exemplare von Przewalskis Pferd mit.

Potanins vierte Expedition als Geologe wurde angeworben Vladimir Afanasyevich Obruchev die eine eigenständige Aufgabe erhalten haben. Er verließ Kyakhta Ende September 1892 und erreichte Peking über die Mongolei, wo er sich auf seine weitere Reise vorbereitete. 1893 Umgehung des Ordos-Plateaus von Süden her und entlang des Großen Chinesische Mauer zog er in die Stadt Suzhou (heute Jiuquan am Unterlauf des linken Nebenflusses Zhoshui). Von dort aus begann er mit der Erkundung des Berglandes Nanshan und entdeckte oder vervollständigte die Entdeckung einer Reihe von zuvor nicht identifizierten oder völlig falsch kartierten Gebirgszügen mit Gipfeln über 5.000 m. 500 km am nordöstlichen Stadtrand von Nanshan; im Südwesten - parallel dazu Taolaishan; im Süden, in der Nähe von 38 ° N. sh., - der Kamm von Zyuss (Sulenanynan), wo sich die Quellen des Flusses befinden. Suleh; stromabwärts am rechten Ufer - Taolainanshan und am linken Ufer - Yemashan und Daxueshan (mit einem Gipfel von 6209 m). Obruchev vervollständigte auch die Entdeckung und benannte den Mushketov Ridge, Jetzt gibt es zwei Grate. trennt die Syrtym-Ebene von Tsaidam im Süden und von Tsaidam im Südosten - den Semenov-Kamm, der vom 36. Breitengrad überquert wird. Zwischen ihnen entdeckte er den immer verschneiten Kurlyk-Daban (Länge 250 km) und den kürzeren und niedrigeren Sarlyk-Ula. Und er erkundete die dem Nanshan-System zugeschriebenen und unter dem gemeinsamen Namen Longshoushan vereinigten niedrigen, fast seitlichen Berge (Spitze 3658 m), die sich entlang der südwestlichen Ausläufer der Alashan-Wüste erstrecken.

Nachdem er die Alashan-Wüste von Norden umgangen hatte, ging er zum nördlichen Bogen des Huang He in die Stadt Ningxia (Yinchuan). Nachdem er 1894 die Qinling-Kette überquert hatte, drang er in die Sichuan-Senke ein, wandte sich nach Nordwesten, kehrte wieder nach Suzhou zurück und erreichte die Hami-Oase durch Beishan. Obwohl sein Weg entlang Beishan mit der Route von G. Grumm-Grzhimailo zusammenfiel, gab Obruchev die Position der Nord- und Südgrenze dieses Berglandes an. Er fand heraus, dass Beishan weder mit Nanshan noch mit Tien Shan verbunden ist. Von Khami erreichte er Gulja, folgte durch Turfan und entlang des südlichen Streifens von Dzungaria.

Obruchev stellte fest, dass Zentralasien ein sehr altes Bergland ist, das lange Zeit nicht vom Meer bedeckt und durch Verwitterungs- und Zerstörungsprozesse eingeebnet wurde. Er gab eine korrektere Vorstellung vom Relief und der geologischen Struktur dieser Region. Anhand der gesammelten Materialien entwickelte er eine Hypothese über die äolische Herkunft des Lösses. V. Obruchev beschrieb seine Reise in den Büchern „From Kyakhta to Kulja“ (2. Auflage, 1950) und „Central Asia, Northern China and Nanshan“ (zwei Bände, 1900–1901).

Dzungaria - das "große Tor" des asiatischen Kontinents - war eine Hauptstraße für eine Reihe berühmter Expeditionen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die die ungelösten Weiten Zentralasiens anstrebten, aber ein Teil von Dzungaria selbst blieb, aber im Wesentlichen, ein "weißer Fleck" bis Anfang des 20. Jahrhunderts, bis Obruchev dieses Gebiet nicht betrat. In den Sommermonaten 1905, 1906 und 1909. Zum ersten Mal studierte oder studierte er im Detail zwei fast parallele Gratpaare der westlichen Dzungaria, die sich in nordöstlicher Richtung erstrecken - Maylitau und Dzhair, Birlyktau und Urkashar, zwei parallele Breitenkämme - Saur und Semistay, denen sich Urkashar von nähert Westen sowie Täler und Vertiefungen zwischen diesen Ketten, ein kleiner Hügel südlich von Semistaya und der östliche Teil von Tarbagatai. Es stellte sich heraus, dass diese Hügel keine Gebirgszüge sind, "sondern einfache und komplexe Hochebenen ... einzeln oder zu Komplexen in Form von Stufen unterschiedlicher Höhe zusammengefasst, die ein Ganzes bilden." Zitate aus seinem Werk "Border Dzungaria", Bd. I (Tomsk), 1915; t 2 (M. - L.), 1953 Sie haben das Aussehen von breiten, gleichmäßigen Graten von ungewöhnlicher keilförmiger Form, die sich unterhalb der umliegenden Bergsysteme befinden.

Im Juni 1893 brach V. Roborovsky mit P. Kozlov als seinem Assistenten von Przhevalsk nach Osten auf und ging entlang des östlichen Tien Shan, wobei er durch die am wenigsten erforschten Gebiete folgte. Nach dem Abstieg in die Turfan-Senke überquerten Roborovsky und Kozlov sie in verschiedene Richtungen und umrissen sie. Auf verschiedenen Wegen gelangten sie von dort in das Einzugsgebiet des Flusses. Sulehe, im Dorf Dunhuang (in der Nähe von 40 ° N, am Fuße des Nanshan). Kozlov zog nach Süden, an den Unterlauf des Tarim, und untersuchte das Lop-Nor-Becken. Er entdeckte das ausgetrocknete alte Bett des Konchedarya sowie Spuren des alten Lop Nor 200 km östlich seines damaligen Standorts und bewies schließlich, dass der Konchedarya ein wandernder Fluss und der Lop Nor ein Nomadensee ist. Roborovsky ging nach Osten zur Oase Khami, wandte sich nach Süden und erreichte Dunhuang am östlichen Rand der Gashun Gobi, wo auch Kozlov im Februar 1894 ankam.

Jetzt haben die Reisenden begonnen, den westlichen Nianshan zu erkunden. Auf verschiedenen Routen überquerten sie es 1894 an vielen Stellen, zeichneten eine Reihe von Längstälern zwischen den Bergen nach, legten genau die Länge und Grenzen einzelner Kämme fest, korrigierten und änderten die Karten ihrer Vorgänger oft erheblich. Im Winter 1894–95, mit der Absicht, durch ein Hochgebirgsland im Südosten in die Sichuan-Senke mit Frösten bis zu 35 ° C zu gelangen, erreichten sie den Amne-Machin-Kamm südlich von Kukunor jenseits des 35. Breitengrads ( bis 6094 m) und durchquerte sie mit einer wilden Felsschlucht. Aber Roborovsky wurde plötzlich schwer krank, und eine Woche später, im Februar 1895, kehrte Kozlov, der die Leitung der Expedition übernahm, um. Roborovsky setzte in jenen Tagen, als es für ihn einfacher wurde, mit größter Anstrengung die geografischen und ethnografischen Beobachtungen fort und machte sogar unabhängige Reisen und botanische Sammlungen. Während dieser ganzen Zeit sammelte die Expedition, hauptsächlich dank ihm, etwa 25.000 Pflanzen, die zu 1300 Arten gehören. (Kozlov machte hauptsächlich entomologische Sammlungen - etwa 30.000 Insektenexemplare.) Als sie zur Turfan-Senke zurückkehrten, fuhren sie nach Nordwesten und überquerten zum ersten Mal den Sand von Dzosotyn-Elisun (etwa 45.000 km²). Statt vieler auf alten Karten eingezeichneter Grate bei 46° N. sh. entdeckte Kozlov den Sand von Kobbe. Nachdem Roborovsky und Kozlov ihre Reise Ende November 1895 in Zaisan beendet hatten, legten sie insgesamt etwa 17.000 km zurück.

Kozlovs dritte Reise nach Zentralasien (1899-1901) war zugleich seine erste eigenständige Expedition. Es wurde mongolisch-tibetisch genannt: Es kann als geographisch definiert werden, im Gegensatz zu den nächsten beiden, die hauptsächlich archäologisch sind. Mitten im Sommer 1899 fuhr die Expedition von der Grenze entlang des mongolischen Altai zum Orog-Nur-See (45 ° N, 101 ° E) und führte gleichzeitig die erste genaue Vermessung und detaillierte Untersuchung dieses Gebirgssystems durch . Kozlov selbst ging mit seinem Gefährten, einem Botaniker, an den Nordhängen des Hauptkamms entlang Veniamin Fjodorowitsch Ladygin und Topograph Alexander Nikolajewitsch Kasnakow, mehrmals überquerten sie den Grat und von 92 ° e. verfolgte auch die Südhänge. Es stellte sich heraus, dass sich der Hauptkamm nach Südosten bis 98° E erstreckt. h. in Form einer einzigen Bergkette, die allmählich abfällt und mit dem Gichgeniin-Nuru-Kamm endet, und dann erstreckt sich die Gobi Altai, die nur aus einer Kette kleiner Hügel und kurzer niedriger Ausläufer besteht. Dann durchquerten alle drei auf unterschiedliche Weise die Wüsten Gobi und Alashan; vereint stiegen sie zum nordöstlichen Rand des tibetischen Plateaus auf, umgingen das Land Kam, das im Oberlauf der Flüsse Jangtse und Mekong liegt, von Norden her. Hier entdeckte Kozlov vier parallele Kämme in südöstlicher Richtung: am linken Ufer des Jangtse - Pandittag (200 km), rechts - der Russischen Geographischen Gesellschaft - die Wasserscheide zwischen dem oberen Jangtse und dem Mekong (Länge etwa 450 km, Gipfel bis zu 6.000 m), am rechten Ufer des Mekong - die Woodville-Rockhill Range (400 km), im Süden - der Dalai Lama (400 km, auf unseren Karten - unbenannt) - die Wasserscheide des oberen Mekong und Salween-Becken.

Auf dem Rückweg durchquerten die Reisenden nach einer ausführlichen Beschreibung des Kukunor-Sees erneut die Wüsten Alashan und Gobi und erreichten am 9. Dezember 1901 Kyakhta. Kozlovs Telegramm zerstreute hartnäckige Gerüchte über ihren Tod: Fast zwei Jahre lang gingen keine Informationen von ihnen ein. Diese Expedition wird von Kozlov in dem zweibändigen Werk „Mongolei und Kam“, „Kam und der Weg zurück“ beschrieben.

1907–1909 Kozlov leitete die sogenannte Mongolisch-Sichuan-Expedition. Seine Assistenten waren ein Topograph Petr Jakowlewitsch Napalkow und Geologe Alexander Alexandrowitsch Tschernow. Von Kyakhta durch die Wüste Gobi folgend, überquerten sie den Gobi Altai und erreichten 1908 den Sogo-Nur-See im Unterlauf des rechten Flussarms. Zhoshuy. Kozlov wandte sich nach Süden und entdeckte nach 50 km (bei 41 ° 45 "N und 101 ° 20" E) die Ruinen von Khara-Khoto, der Hauptstadt des mittelalterlichen Tanguten-Königreichs Si Xia (XIII. Jahrhundert n. Chr.). Bei Ausgrabungen fand er große Bibliothek(2000 Bücher) in tangutischer Sprache, mehr als 300 Beispiele tangutischer Malerei usw.

Von Khara-Khoto zog die Expedition nach Südosten und durchquerte die Alashan-Wüste zum Alashan-Kamm, und Napalkov und Chernov erkundeten das Gebiet zwischen dem Fluss. Zhoshui und der mittlere Gelbe Fluss und der westliche Streifen des Ordos. Insbesondere stellten sie fest, dass der Zhoshui derselbe mäandernde Fluss wie der Tarim ist und dass die Arbiso-Kette am rechten Ufer des Gelben Flusses der nordöstliche Ausläufer der Helanshan-Kette ist. Nach Südwesten wendend, drang die Expedition in die obere Biegung des Gelben Flusses ein – in das hochgebirgige (bis zu 500 m) Land von Amdo (34–36 ° N, 100–102 ° E) – und das zum ersten Mal umfassend erkundete es. Im Frühjahr 1909 kam Kozlov in Lanzhou an und kehrte von dort auf demselben Weg nach Kyakhta zurück, wo er Mitte 1909 seine herausragende archäologische Reise beendete. Kozlov beschrieb sie in seinem Werk „Mongolia and Amdo and the Dead City of Khara- Choto“; es wurde bereits veröffentlicht Sowjetmacht(1923, 2. Aufl., 1947).

Webdesign © Andrey Ansimov, 2008 - 2014