Es ist unsicher geworden, über die Kollaboration der Sowjetbürger während des Zweiten Weltkriegs zu schreiben: Wissenschaftler, die sich mit diesem schwierigen Thema befassen, werden von Chauvinisten angegriffen. Trotz der Mobbing-Kampagne geht die Forschung weiter.

Doktor der Geschichtswissenschaften, Professor von Kasan Bundesuniversität in wem wir uns getroffen haben Europäische Universität Petersburg, untersucht dieses Phänomen seit mehreren Jahrzehnten am Beispiel russisch-muslimischer Soldaten, die im Ersten Weltkrieg von den Deutschen gefangen genommen wurden, und am Beispiel von Vertretern der türkisch-muslimischen Völker Sowjetunion die sich als Teil der Wehrmacht bewaffneten Formationen anschlossen, insbesondere der Wolga-Tataren-Legion, der sogenannten Idel-Ural-Legion.

Von Iskander Giljasow.

Die Aufstellung der östlichen Legionen als Teil der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs war für die Deutschen selbst gewissermaßen überraschend.

- Die Schaffung der Ostlegionen als Teil der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs war für die Deutschen selbst teilweise überraschend. Ganz zu Beginn des Krieges, als ein Feldzug gegen die Sowjetunion geplant war, planten die Deutschen überhaupt nicht, sich auf Streitkräfte anderer Nationen zu verlassen. Sie hatten eine sehr starre Haltung: Nur die Deutschen können Waffen tragen, und nur mit deutschen Waffen, mit deutschen Händen kann der Sieg errungen werden. Der Rest der Völker hatte nach der anthropologischen Rassismustheorie der Nazis ihre eigene "Hierarchie", Klassifikation, weshalb die Deutschen sie nach dieser Theorie zunächst mit Misstrauen behandelten. Natürlich gab es Völker, die ihnen etwas näher standen - zum Beispiel Skandinavier, und es gab den sogenannten Untermenschen - "Untermenschen": Slawen, Zigeuner, Juden usw.

Der Verlauf der Feindseligkeiten gegen die Sowjetunion, insbesondere in den ersten Monaten, drängte die Deutschen praktisch auf die Idee, militärische Formationen aus den östlichen Völkern zu schaffen. Und überraschenderweise, als es keinen Plan gab, diese Völker anzuziehen, begannen bereits Ende August 1941 Sonderkommissionen des Ostministeriums von Rosenberg in Kriegsgefangenenlagern zu arbeiten. Sie beschäftigten sich mit einer Art Aufteilung der Kriegsgefangenen auf nationaler Ebene und deren Einteilung in gesonderte Speziallager, die natürlich auch Kriegsgefangenenlager blieben, aber schon konzentrierte Vertreter verschiedener Nationalitäten. In diesen Kommissionen arbeiteten sowohl Emigranten als auch deutsche Vertreter, deutsche Wissenschaftler und Einwanderer aus der Sowjetunion. Sie schienen für die Zukunft zu arbeiten und hofften nicht nur, sondern deuteten an, dass sie sich früher oder später als nützlich erweisen könnte.

Der Verlauf der Feindseligkeiten gegen die Sowjetunion veranlasste die Deutschen auf die Idee, militärische Formationen aus den östlichen Völkern zu bilden

Die Idee nahm allmählich Gestalt an, und den Anstoß zu ihrer Umsetzung gab die deutsche Niederlage bei Moskau, als der Blitzkrieg ins Stocken geriet. Und tatsächlich wurde im Dezember 1941 grünes Licht für die Bildung von Verbänden aus den östlichen Völkern gegeben. Natürlich kann nicht alles auf einen Blitzkrieg reduziert werden, hier müssen wir mehrere Faktoren berücksichtigen, die die Schaffung der östlichen Legionen beeinflusst haben. Das ist zum Beispiel eine unerwartet große Zahl von Kriegsgefangenen. Es war nicht klar, was mit ihnen geschehen sollte. Bis zum Ende des Sommers 1941 gab es eine riesige Anzahl von ihnen. Es gibt erschreckende Zahlen: Bis Kriegsende registrierten die Deutschen sechs Millionen sowjetische Kriegsgefangene. Das ist ein Horror, eine schreckliche Tragödie!

Darüber hinaus muss auch berücksichtigt werden, dass die Sowjetunion die internationalen Konventionen über die Rechte von Kriegsgefangenen praktisch nicht eingehalten hat und diese Menschen von ihrem Land sozusagen dem Schicksal überlassen wurden Stalins bekannte Anweisung: "Wir haben keine Kriegsgefangenen!"

In Bezug auf Kriegsgefangene anderer Länder - England, USA - galten diese internationalen Normen immer noch, und sowjetische Kriegsgefangene befanden sich in einer schrecklichen Situation. Und die Deutschen, die erkannten, dass niemand sie brauchte, behandelten sie besonders grausam. Es waren natürlich Pest und Epidemien und schreckliche Hungersnöte und schreckliche Vorräte ... Außerdem muss berücksichtigt werden, dass Vertreter der alten Emigration und der Behörden anderer Länder eine gewisse Rolle spielten, was für einige Ausmaß beeinflusste die Deutschen, gab ihnen einige Anregungen.

Die Sowjetunion hielt sich praktisch nicht an internationale Konventionen über die Rechte von Kriegsgefangenen, und diese Menschen wurden von ihrem Land sozusagen dem Schicksal überlassen.

Am Ende entschieden sich die Deutschen, aus dieser Situation herauszukommen und „den Vertretern der türkisch-muslimischen Völker zu vertrauen“, vor allem, weil sie der Ansicht waren (und die Position von Rosenberg und die Position anderer Ideologen war angemessen), dass diese türkisch-muslimischen Völker waren der Ideologie der türkischen Einheit unterworfen, dass sie, relativ gesehen, genauso vereint sein werden wie die Arier. Außerdem glaubte man, dass diese Völker in kolonialer Abhängigkeit von der Sowjetunion stünden und zunächst Russen hassen. Außerdem sind sie Muslime, und die Deutschen hatten eine aufmerksame Haltung gegenüber dem Islam. Das ist eine lange Geschichte, sie reicht bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs zurück, als die Diplomaten und Wissenschaftler des Kaisers versuchten, den islamischen Faktor zu nutzen.

Am Ende spielte diese Summe von Faktoren eine Rolle: "Türken, Muslime, koloniale Abhängigkeit, mögen keine Russen, Bolschewiki." Es schien auch, dass die Sowjetunion ein Koloss auf tönernen Füßen war, der mit einem kleinen Schubs auseinanderfallen würde, besonders wenn die nationalen Kräfte in ihr Druck auf sie auszuüben begannen. Diese Idee entstand Ende 1941.

- Dann begann die Bildung der ersten Legionen?

- Ende 1941 - Anfang 1942 begann die Bildung der ersten vier Legionen aus diesen getrennten Vertretern, hauptsächlich den zentralasiatischen und kaukasischen Völkern. Seltsamerweise fielen sowohl Georgier als auch Armenier unter diese Welle, obwohl sie weder Türken noch Muslime waren. Daher wurden zunächst vier Legionen gebildet - Turkestanische, kaukasisch-muslimische, georgische und armenische. Der Kaukasier-Muslim wurde später in Nordkaukasier und Aserbaidschaner unterteilt. Das heißt, fünf Legionen wurden als Teil der Ostlegionen gebildet, die als Teil der deutschen Streitkräfte zu einer einzigen militärischen Struktur wurden.

Zu den Tataren oder, wie die Deutschen es nannten, der Wolga-Tataren-Legion oder der Idel-Ural-Legion, wie die Vertreter der Völker der Wolga-Region es selbst nannten, gehörten Tataren, Baschkiren, Vertreter der Völker der Wolga Region und Ural. Es wurde Ende Juli - Anfang August 1942 gegründet. In Wirklichkeit wurde ihm das Banner am 6. September übergeben, und dieses Datum gilt als das Gründungsdatum der Legion. Es gab entsprechende Regeln, es gab mehrere Nachschubwellen.

Ende 1941 - Anfang 1942 begann die Bildung der ersten vier Legionen aus Vertretern der zentralasiatischen und kaukasischen Völker

1942 und 1943 waren die Spitzenjahre für die Schaffung dieser östlichen Legionen. Fast alle ihre Basislager befanden sich in Polen. Es gab ständig Formationen. Es gab entsprechende Regeln, eine gewisse Routine. Es sei darauf hingewiesen, dass es in den Legionen erlaubt war, eine Militäreinheit von nicht mehr als einem Bataillon zu bilden - etwa 900-950-Leute. Diese Bataillone umfassten mindestens 50-80 Deutsche.

Infolgedessen wurden acht Wolga-Tataren-Bataillone geschaffen. Es gab mehr Turkestan, Georgier und Armenier. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass die turkestanische Legion die zahlreichste war. Zumindest Vertreter der Wolga-Völker, Tataren, Baschkiren und anderer gingen nach den grobesten Vorstellungen etwa 20-25.000 Menschen durch die Idel-Ural-Legion.

– Der Name der Legion "Idel-Ural" bezieht sich auf die Ereignisse von 1918, als in Kasan auf dem 2. Allrussischen Muslimischen Militärkongress vom 8. Januar (21) - 18. Februar (3. März) 1918 eine Resolution verabschiedet wurde über die Gründung des Staates Idel-Ural angenommen, der die gesamte Provinz Ufa, Teile der Provinzen Kasan, Simbirsk, Samara, Orenburg, Perm und Wjatka umfasst?

Acht Wolga-Tataren-Bataillone wurden geschaffen. Es gab mehr Turkestan, Georgier und Armenier

- Höchstwahrscheinlich war es ein gewisses politisches Spiel, denn dieser Slogan ist im Prinzip bereits in der Geschichte geblieben, als während des Bürgerkriegs die Fragen des nationalen Aufbaus auf dem Territorium der mittleren Wolga-Region, der Staatsgründung oder des Staates behandelt wurden "Idel-Ural" wurden diskutiert. Und es war absolut keine separatistische Bewegung. Dieser Staat sollte Teil der Russischen Föderation sein, das heißt, er war kein Zweig. Aber am Ende wurde auch dies von den bolschewistischen Führern nicht zugelassen. Dann wurde eine weichere Version implementiert. Im Laufe des Bürgerkriegs, als die Macht der Bolschewiki stärker wurde, entstand die Idee, die tatarisch-baschkirische Republik zu gründen. Am Ende, schon 1920, unter ganz anderen Bedingungen, ein spärlicher und nicht ganz interessengerechter tatarische Bevölkerung Die Wolga-Republik ist die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Tataren, die leider nur ein Viertel oder ein Fünftel aller ethnischen Tataren umfasste. Trotzdem landeten die Gebiete, in denen ethnische Tataren lebten, aus irgendeinem Grund in anderen Verwaltungseinheiten. Warum das passiert ist, kann man nur vermuten.

Die meisten politischen Emigranten, die in den 20-30er Jahren Autorität hatten, zumindest unter den tatarischen politischen Emigranten, waren mit der Gründung der Idel-Ural-Legion nicht mit diesem Epos verbunden. Tatsache ist, dass die Deutschen den politischen Emigranten der ersten Welle im Allgemeinen sehr misstrauisch gegenüberstanden. Es stellte sich heraus, dass „zuverlässigere Leute“ aus dem Kreis der Überläufer, aus späten Emigranten, aus einigen anderen Sphären an der Bildung der Legion beteiligt waren, nicht aber diejenigen, die in den 1920er und 1930er Jahren Autorität hatten. Das gilt nicht nur für die Tataren, sondern auch für viele andere Völker, zum Beispiel die zentralasiatische, kaukasische Auswanderung.

Mit der Stärkung der Macht der Bolschewiki entstand die Idee, die tatarisch-baschkirische Republik zu gründen

- Die Beziehung war spezifisch. Die Armee von General Wlassow wurde als Russische Befreiungsarmee geschaffen, sie plante keine nationalen Einheiten. Wlassow selbst, nach einigen seiner Reden zu urteilen, vertrat einigen Veröffentlichungen zufolge ziemlich demokratische Ansätze in der nationalen Frage, würde ich sagen. Beispielsweise sprach er sich in einer seiner Reden für das volle Selbstbestimmungsrecht der Nationen im künftigen Russland bis hin zur Sezession aus. Gleichzeitig stellte er fest, dass er an die Stärke der Traditionen glaube, an die Stärke der Bindungen dieser Völker an das russische Volk, dass diese uralte Tradition früher oder später ihre Rolle spielen werde und diese Völker zusammen sein würden mit dem russischen Volk.

Gleichzeitig misstrauten die nationalen Führer der türkisch-muslimischen Völker General Wlassow. Sie unterzeichneten sogar gemeinsam das Anti-Wlassow-Manifest, in dem sie die Deutschen aufforderten, sie auf keinen Fall mit der Armee von General Wlassow zu vereinen, weil, wie es dort geschrieben stand, "General Wlassow ein russischer General und sein ganzer Zug ist des Denkens ist russisch. Und deshalb haben wir - seine Bewegung, und er hat seine eigene. Obwohl es natürlich Kontakte gab. Es gab spezielle Vertreter der ROA, die mit Vertretern der türkisch-muslimischen Völker kommunizierten, aber es kam zu keiner Allianz.

- Neben der militärischen Zusammenarbeit der Deutschen mit Vertretern der türkisch-muslimischen Völker der Sowjetunion gab es auch eine politische Zusammenarbeit. Was war es?

Die Armee von General Wlassow wurde als Russische Befreiungsarmee geschaffen, sie plante keine nationalen Einheiten

- Neben der militärischen Zusammenarbeit planten die Deutschen, eine Art ideologische Basis für all diese militärischen Formationen zu organisieren. Unter dem Ostministerium Rosenberg, dem Ministerium für die Angelegenheiten der Besetzten, wurden spezielle sogenannte Mediationen geschaffen östliche Gebiete, der für all diese Arbeiten verantwortlich war, auch mit Vertretern der östlichen Völker. Diese Vermittlungen mit verschiedenen östlichen Völkern waren deutsche Einrichtungen innerhalb dieses Ministeriums. Turkestanische Mediation, tatarische Mediation wurden geschaffen.

Ich werde über letzteres sprechen, das ich genauer studiert habe. Es war eine deutsche Institution, die sich mit den Tataren befasste. Es war tätig unter Emigranten, unter Arbeitern, die auf dem Reichsgebiet arbeiteten, unter Legionären, organisierte Propaganda, politische Arbeit unter diesen Leuten. Diese Vermittlung wurde von einer absolut zufälligen Person geleitet (ich traf ihn, als er noch lebte, er war über 90 Jahre alt) - Rechtsanwalt Heinz Unglaube, ein sehr fröhlicher, fröhlicher Mensch, der weder Russisch noch Tatarisch sprach. Und er wurde für diese Position ausgewählt, weil er, wie er selbst sagte, einmal etwas über die Tataren gelesen hatte. Es hat mich schockiert!

Er führte diese Vermittlung fast bis zum Ende des Krieges. Unter seiner Ägide entstanden gleichzeitig eine Wochenzeitung für die Legion und eine Zeitschrift für tatarische Literatur in tatarischer Sprache. Um die politischen Bemühungen anderer Völker zu unterstützen, wurden Beilagen zu dieser Zeitung geschaffen. Er begann mit der Herausgabe eines deutsch-tatarischen Boten in zwei Sprachen.

Neben der militärischen Zusammenarbeit planten die Deutschen, für all diese militärischen Formationen eine Art ideologische Basis zu organisieren.

Eine Art Ergebnis dieser politischen Arbeit war die Gründung nationaler Komitees, die sich als Exilregierungen, als politische Organisationen zu präsentieren begannen. Und unter der Schirmherrschaft der tatarischen Vermittlung im Ostministerium wurde 1944 die "Union des Kampfes der Turko-Tataren von Idel-Ural" gegründet, die einfach "Komitee von Idel-Ural" genannt wurde. Versuche, eine solche politische Organisation zu schaffen, begannen bereits 1942, aber sie nahm erst 1944 Gestalt an. Programmunterlagen und Transkripte dieses Kongresses sind erhalten geblieben. Ich habe sie teilweise veröffentlicht, auch in russischer Übersetzung, in der Zeitschrift „Gasyrlar avazy“ („Echo der Zeiten“).

Diese Dokumente sind im Großen und Ganzen demokratisch, was ziemlich unerwartet ist. Sie sind keine Nazis, keine Faschisten, sie sind Nationalisten, Nationalisten. Gleichzeitig wiederholen sie jedoch weitgehend die Postulate der tatarischen Demokratiebewegung von 1917-1920. Die Tataren äußerten sich natürlich recht zurückhaltend zu Fragen des Antisemitismus, aber antisemitische Töne waren in einigen ihrer politischen Bewegungen ziemlich stark. Dies kann natürlich nicht akzeptiert werden.

- Und was war das Schicksal der Mitglieder der Wolga-Tataren-Legion "Idel-Ural" nach Kriegsende?

95 % der Legionäre und vielleicht sogar noch mehr waren vollständig züfällige Leute bei den Legionen. Sie waren nicht wirklich Feinde

- 95% der Legionäre und vielleicht sogar noch mehr waren völlig zufällige Leute in den Legionen. Sie waren keine wirklichen Feinde, viele gingen zur Legion mit nur einem Ziel: abzuwarten, ihr Leben zu retten. Und natürlich haben sie einen Fehler gemacht. Man kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie Verräter oder Faschisten geworden sind. Jedes Verbrechen muss vor Gericht konkret nachgewiesen werden.

Ihr Schicksal ist in vielerlei Hinsicht nicht einfach. Diejenigen, die überlebten und in ihre Heimat zurückkehrten, zogen von einem Lager zum anderen. Ich werde nicht sagen, dass sie sofort erschossen wurden, aber fast alle gingen durch Filtrationslager. Ihre Koffer sind erhalten geblieben, die in den 90er Jahren in waren uneingeschränkter Zugang. Ich hatte damals keine Zeit, mit ihnen zu arbeiten, aber es gibt viele von ihnen - Zehntausende.

– Haben Sie versucht, jetzt die Erlaubnis zu bekommen, mit diesen Materialien zu arbeiten?

Diejenigen, die freigelassen wurden, erhielten keine Rechte als Veteranen des Zweiten Weltkriegs

- Ich habe es nicht einmal versucht. Ich habe gehört, wie schwer der Zugang ist. Diejenigen, die freigelassen wurden, erhielten keine Rechte als Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Das ist durchaus verständlich. Rein menschlich tun mir diese Menschen einfach leid. In vielerlei Hinsicht sind dies fehlgeleitete Menschen. Ich behandle solche Menschen nicht nur mit Verständnis, sondern unter Berücksichtigung aller Umstände.

– Vor einem Jahr, anlässlich des 70. Jahrestages des Sieges Film „Krieg der Unvergebenen“ unter der Regie von Denis Krasilnikov über die Legion „Idel-Ural“ wurde der Gewinner in der Nominierung „Bester Dokumentarfilm“ beim 11. Kazan International Muslim Film Festival. Er verursachte Wut unter russischen Nationalisten. Bisher kann man auf nationalistischen Seiten, zum Beispiel auf der Seite "Novorossiya", negative Kommentare zu diesem Film lesen. Diese Geschichte mit dem Film ist ein weiterer Beweis für den Prozess, den wir heute in Russland erleben, den Prozess der Verzerrung der Geschichte, um bestimmte politische Ziele zu erreichen. Wie können Sie diese Situation kommentieren?

Die Leute wollen auffallen, sich zeigen, ohne die Quellen zu verstehen

Ich war bei diesem Film als Berater tätig. Ich habe viele Rezensionen gelesen - von begeistert bis scharf kritisch. Mehrheitlich kritische Rezensionen selbst halten keiner Kritik stand, denn Kritiker nähern sich diesem Film aus einer vorgegebenen Position. Für diese kritischen Einschätzungen lautet das Hauptleitmotiv wie folgt: "Da dieser Film über die Idel-Ural-Legion gedreht wurde, ist er bereits eindeutig schlecht und schützt diese Legion bereits eindeutig." Und die Tatsache, dass dieser Film nicht der Idel-Ural-Legion gewidmet ist, sondern jenen Menschen gewidmet ist, die sich als Teil der Legion unter diesen schwierigen Bedingungen zum Kampf gegen den Nationalsozialismus erhoben haben, stört sie nicht.

Hier ist schon eine Art Wut im Gange. Die Menschen wollen auffallen, sich zeigen, ohne die Quellen zu verstehen. Deshalb hielt ich es für unnötig, mit ihnen in Polemik zu treten. Jetzt hat leider ein solcher Trend begonnen. Hatten wir in den 1990er Jahren ein gesteigertes Interesse an diesem Thema, sehen wir jetzt wieder Anzeichen des sowjetischen Vorgehens (im schlechten Sinne des Wortes).

Leider begannen wir wieder, den Krieg als Phänomen zu verherrlichen. Und Krieg ist vor allem eine Tragödie.

In der Geschichte sehen wir heute nur das, was wir sehen wollen. In der Gegenwart projizieren wir vieles neu, übertragen es in die Vergangenheit. Leider begannen wir wieder, den Krieg als Phänomen zu verherrlichen. Ich mag es nicht. Krieg ist zuallererst eine Tragödie. Und es scheint mir, dass wir am 9. Mai nicht nur die Fanfare schlagen, sondern innehalten und nachdenken, an die Menschen erinnern sollten, die während des Krieges gestorben sind, und vielleicht einfach schweigen und nicht schreien: "Hurra! Hurra!"

Wenn ich in den Maitagen auf Autos die Aufkleber sehe „Wir haben Berlin erreicht, wir kommen nach Washington!“, bekomme ich einfach Angst. Das ist ein Missverständnis der Geschichte. Leider fängt unsere Gesellschaft an, im Krieg nur Heldentum und Heldentat zu sehen, und keine Tragödie. Und es scheint mir, dass Tragödie und Schrecken bei der Wahrnehmung von Krieg an erster Stelle stehen sollten.

Muslimische Legion "Idel-Ural" und belarussische Partisanen

Übergabe des 825. Bataillons der Legion "Idel-Ural" an die Seite der belarussischen Partisanen

Bis heute ist viel über Versuche geschrieben worden Nazi Deutschland die östlichen Völker der UdSSR für militärische und politische Zusammenarbeit zu gewinnen. Unter ihnen wurden auch Einsätze auf die Wolga-Tataren gesetzt, an denen das Interesse der Nazis nicht zufällig war. Bereits im Ersten Weltkrieg versuchten Deutschland und die Türkei als Verbündete, die Türken in den Kampf gegen die verbündeten Streitkräfte der Entente und des zaristischen Russlands 1 einzubeziehen.

Während des Zweiten Weltkriegs kam es Ende 1941 zur Hinwendung der Ideologen des Nationalsozialismus zu den türkischen Nationalitäten Russlands. Die meisten Forscher erklären dies mit einer Veränderung der militärischen Lage an der Ostfront. Die Niederlage bei Moskau, die schweren Verluste der NS-Truppen verursachten einen akuten Arbeitskräftemangel. Zudem hat der Krieg einen deutlich langwierigen Charakter angenommen. Damals schlug der Reichsminister für die besetzten Gebiete des Ostens, Alfred Rosenberg, Hitler vor, Kriegsgefangene einzusetzen verschiedener Nationalitäten Sowjetunion gegen das eigene Heimatland.

Auf Weisung Hitlers wurden 1942 unter der Leitung des Ostministeriums mehrere „Nationalkomitees“ geschaffen: Wolga-Tataren, Turkestan, Krimtataren, Georgien, Kalmücken usw. Eine ihrer Hauptaufgaben bestand darin Erstellen Sie in Kontakt mit dem deutschen Oberkommando nationale Militärformationen - Legionen.

Im März 1942 unterzeichnete Hitler einen Befehl zur Schaffung der georgischen, armenischen, aserbaidschanischen, turkestanischen und Gorsky-Legionen (aus den Völkern von Dagestan). Der Befehl zur Gründung der Wolga-Tataren-Legion (die Legionäre selbst nannten sie "Idel-Ural") wurde im August 1942 unterzeichnet.

Die Ausbildung der Kommandeure der nationalen Verbände erfolgte durch ein spezielles Reservelager des Ostministeriums, Wustrau, 60 km von Berlin entfernt. Hier sammelten die Deutschen Kriegsgefangene verschiedener Nationalitäten der UdSSR, die eine höhere und höhere Bildung hatten. Nach entsprechender Indoktrination und gebührender Sorgfalt wurden sie in die Legion eingeschrieben.

Der Text des Eids lautete:

„Ich bin bereit, in den Reihen der deutschen Wehrmacht meine ganze Kraft einzusetzen, um meine Heimat zu befreien, und deshalb stimme ich zu, der Legion beizutreten. Damit betrachte ich den Eid, den ich zuvor in der Roten Armee geleistet hatte, als ungültig. Ich verpflichte mich, den Anordnungen meiner Vorgesetzten uneingeschränkt Folge zu leisten.

Die Rekrutierung von für den Dienst in der Wolga-Tataren-Legion geeigneten Personen erfolgte in speziellen Kriegsgefangenenlagern in Polen, in denen Wolga-Tataren, Baschkiren, Tschuwaschien, Maris, Mordwinen und Udmurten festgehalten wurden.

Solche Lager waren die Stationen Seltsy (Sedlec), Demblin, Keltsy, Holm, Konski, Radom, Czestochowa, Krushino, Edlino, Veseleye. Das Basislager für die Bildung der Bataillone der Idel-Ural-Legion war das Lager in Yedlino. Insgesamt 1942-1943. Es wurden sieben Kampfbataillone der Wolga-Tatarischen Nationallegion (Nr. 825 bis 831) sowie Pionier-, Hauptquartier- oder Reserve- und einige Arbeitsbataillone gebildet. Verschiedenen Quellen zufolge dienten in ihnen acht- bis zehntausend Legionäre.

Von allen oben genannten Einheiten wurde das Schicksal des 825. Bataillons im Zusammenhang mit seiner Übergabe an die Seite der Partisanen am gründlichsten untersucht. In der Literatur gibt es jedoch bei der Beschreibung der Einzelheiten des Aufstands im Bataillon schwerwiegende sachliche Fehler, Ungenauigkeiten und willkürliche Interpretationen.

Erstens gab es in einer Reihe von Veröffentlichungen der vergangenen Jahre die Absicht, den Aufstand im 825. Bataillon mit dem Namen Musa Jalil4 in Verbindung zu bringen. Erst in den letzten Jahren sind Studien erschienen, die belegen, dass der Aufstand ohne Beteiligung des Dichterhelden vorbereitet wurde. Die Untergrundarbeit in der Wolga-Tataren-Legion begann lange bevor M. Jalil die Gelegenheit bekam, ihr beizutreten5.

Im Gegenteil, dieser Aufstand hatte nach den verfügbaren dokumentarischen Beweisen starker Einfluss auf den Dichter und wurde zu einem starken Ansporn für sein Engagement in der antifaschistischen Arbeit.

Die zweite Diskrepanz betrifft die Zahl der Partisanen, die zur Seite gegangen sind. Es werden Zahlen von 506 bis 900-930 Personen angegeben, Grundlage sind hier die Aussagen von Partisanenkommandanten. Der Militärhistoriker M. Garaev zitiert Daten der deutschen Feldpolizei, wonach 557 Legionäre zu den Partisanen 6 übergegangen sind.

Solche Diskrepanzen in der Berichterstattung über den Übergang des 825. Bataillons auf die Seite der Partisanen zwangen den Autor, auf die Originalquelle zurückzugreifen. Dank des Naberezhnye Chelny-Lokalhistorikers S. Lurie wurde ein Bericht des Kommissars der 1. Partisanenabteilung Isak Grigorievich Grigoriev an den Kommissar der 1. Vitebsker Partisanenbrigade Vladimir Andreevich Khabarov über die Aufnahme in die Personalabteilung des 825. Bataillons datiert Der 5. März 1943 fiel in unsere Hände

Es stammt von einem direkten Teilnehmer an den Ereignissen, der mit bestimmten Befugnissen ausgestattet ist und auf Wunsch eines höheren Kommandanten unmittelbar nach dem Ereignis geschrieben wird.

Daraus können wir schließen, dass der Bericht von Kommissar I. Grigoriev das objektivste Dokument von allen ist, das die Tatsache beschreibt, dass das 825. Bataillon auf die Seite der Partisanen übergegangen ist. Alle anderen Dokumente - sowohl sowjetische als auch deutsche - erschienen später und sind unserer Meinung nach nicht frei von Opportunismus.

Gleichzeitig sollte das von Kommissar Grigoriev beschriebene Bild des Übergangs durch einige Kommentare zur Situation am Vorabend und nach dem Aufstand der Legionäre ergänzt werden. Sie können durch die Informationen ermöglicht werden, die während der persönlichen Gespräche des Autors im Jahr 2004 mit der ehemaligen Späherin der „Aleksei-Brigade“ (A. F. Domukalova) Nina Ivanovna Dorofeenko sowie Informationen aus den Dokumenten des Partisanenuntergrundmuseums der Großer Vaterländischer Krieg in Minsk und das Museum von M. F. Shmyrev in Vitebsk.

Nach der erfolgreichen Offensive der 4. Schockarmee während der Schlacht um Moskau 1941-1942. Im Nordwesten der Region Witebsk bildete sich in der Frontlinie eine Lücke, die als "Witebsker Tor" bezeichnet wird. Sie wurden zur Hauptverkehrsader, die das Festland mit den Partisanenabteilungen von Belarus und den baltischen Staaten verband.

1942 - Anfang 1943. In der Region Surazh-Witebsk gab es hinter den feindlichen Linien eine ausgedehnte Partisanenzone, auf deren Territorium Kolchosen betrieben, Zeitungen herausgegeben und ein Krankenhaus betrieben wurden.

Die Guerilla-Brigaden, die aus der Abteilung von "Vater Minai" hervorgegangen waren, verbrannten die faschistischen Garnisonen und versorgten die Armee mit wertvollen Informationen. Das deutsche Kommando konnte eine solche Situation nicht tolerieren und schickte von Zeit zu Zeit Strafexpeditionen in die "Region Witebsk". Eine dieser Expeditionen namens "Ball Lightning" unter Beteiligung der 82. Armeedivision und Strafabteilungen wurde Anfang Februar 1943 organisiert. Dem Feind, der 28.000 Menschen zählte, gelang es, eine sechstausendste Partisanengruppe in der Region Witebsk zu umgeben.

Kosakenabteilungen, bestehend aus ukrainischen Nationalisten, wurden gegen die Brigade von M. Biryulin geworfen. Am 20. Februar traf das 825. Bataillon in den Dörfern Senkovo, Suvari und Gralevo am Ufer der westlichen Dwina ein, um sie zu ersetzen. Die Biryulintsy hielten die Verteidigung auf der anderen Seite des Flusses, was die gegnerischen Seiten für kurze Zeit trennte ...

Von individuelle Angaben, das 825. Bataillon sollte in drei Tagen in die Schlacht eintreten. Wahrscheinlich war dies eines der gewichtigen Argumente, die das Partisanenkommando veranlassten, den Vorschlag der Legionäre anzunehmen, auf die Seite der Partisanen zu wechseln.

Die Partisanen selbst befürchteten, dass eine so große und gut bewaffnete Militäreinheit: Im Falle einer Provokation drohte den Partisanen eine unvermeidliche Niederlage, da die Brigade von M. Biryulin nur 500 Personen umfasste.

Aber mit einem positiven Ergebnis erhielten sie erhebliche Verstärkungen, Waffen und Munition.

Es war auch nicht bekannt, wie sich die Legionäre nach dem Übergang verhalten würden - die Kosaken-Bestrafer, die ihnen vorausgingen, waren besonders grausam gegenüber der Zivilbevölkerung und den Partisanen. Daher war dies für M. Biryulin und G. Sysoev ein großes Risiko.

Der Übergang des 825. Bataillons auf die Seite der Partisanen war von großer Bedeutung.

Er hat verletzt allgemeiner Kurs die deutsche Offensive gegen die Partisanen in der Region Witebsk und komplizierte ihre Position auf der rechten Flanke, wo der Feind unerwartete Verstärkungen an Arbeitskräften und Waffen erhielt 7. Die Deutschen begannen, die Richtung der Legionäre in die östlich besetzten Gebiete zu fürchten.

Unmittelbar nach dem Aufstand, bereit, an die Ostfront geschickt zu werden, wurde das 826. Bataillon nach Holland in die Region der Stadt Breda verlegt. Die Nachricht vom Erfolg des Aufstands verbreitete sich weit unter anderen Legionen und verschärfte zweifellos den Kampf des antifaschistischen Untergrunds.

Am 28. Februar 1943 durchbrach die Abteilung von M. Biryulin die Einkreisung der Nazis und versetzte ihnen in den Shchelbovsky-Wäldern einen vernichtenden Schlag von hinten. Gleichzeitig schonten sich die ehemaligen Legionäre nicht in Kämpfen. So beschrieben Forscher der Geschichte des Vitebsker Untergrunds diese Episode: „In der Gegend von vil. Die Popovichi-Abteilung zerstörte 6 faschistische Panzer, ein Auto und nahm mehrere Nazisoldaten gefangen.

Bei dieser Operation haben sich die Partisanen I. Timoshenko, S. Sergienko, I. Khafizov, I. Yusupov und A. Sayfutdinov besonders hervorgetan. Hohes Heldentum zeigten der Kämpfer N. Garnaev und der Komsomol-Organisator des aus den Tataren Akhmet Ziyatdinovich Galeev geschaffenen Jagdbataillons. Die Komsomol-Organisation reichte beim Komsomol-Komitee des Surazhsky-Untergrundbezirks eine Petition ein, um ihm eine Empfehlung für den Beitritt zur Partei zu geben. Ein Gewitter für die Nazis war eine Partisanenkompanie unter dem Kommando von Kh. Latypov, die aus Tataren bestand“ 8.

Beim Studium der Geschichte des Aufstandes u weiteres Schicksal Ehemalige Legionäre, ist es bemerkenswert, dass die Namen nur einiger von ihnen jetzt festgestellt wurden. Das Schicksal der Mehrheit bleibt unbekannt.

Muslimische Legion "Idel-Ural" und belarussische Partisanen

Vor einigen Jahren hat eine Gruppe von Forschern, zu denen der Autor dieser Veröffentlichung, S. Lurie, R. Mustafin und einige gehörten, ehemalige Angestellte Der KGB der Republik Tatarstan versuchte, dokumentarische Spuren der Überreste des 825. Bataillons aus der Zeit nach dem 23. Februar 1943 zu finden.

Der ehemalige Kommandant der 1. Witebsker Partisanenbrigade, M. Biryulin, erklärte dann im Gespräch mit S. Lurie, dass die Partisanenführer es zunächst taten, da die Deutschen wiederholt versuchten, Agenten unter dem Deckmantel entflohener Kriegsgefangener zu den Partisanen zu schicken den Rebellen nicht ganz trauen.

In diesem Zusammenhang wurde befohlen, sie auf die Abteilungen mehrerer Brigaden zu verteilen: die 1. Witebsk, die 1. belarussische Brigade, benannt nach. Leninsky Komsomol und andere Bei dem Versuch, ehemalige Legionäre in diesen Partisanenformationen zu finden, wandten wir uns dem Buch "Partisanenformationen von Belarus während des Großen Vaterländischen Krieges (Juni 1941 - Juli 1944)" zu, das Daten über die nationale Zusammensetzung einiger enthält Partisanenbrigaden zum Zeitpunkt ihrer Verbindung mit Einheiten der Roten Armee 9:

	1. Witebsker Brigade	Brigade sie. Lenin Komsomol	1. belarussische Brigade
totale Anhänger von ihnen:	247	363	756
– Weißrussen	143	284	486
– Russen	81	60	170
– Ukrainer	13	3	27
- andere Nationalitäten	10	14	69
Staatsangehörigkeit nicht festgestellt		2	4

Selbst wenn wir zählen, dass unter den 99 Personen, die in den Spalten der Tabelle als „andere Nationalitäten“ und „Nationalität nicht festgestellt“ aufgeführt sind, Tataren, Baschkiren und Tschuwaschien sind, wo sind dann die verbleibenden mindestens vierhundert ehemaligen Kriegsgefangenen Legionäre? ?

In einem Gespräch mit S. Lurie gab M. Biryulin solche Erklärungen.

Erstens kannten ehemalige Kriegsgefangene im Gegensatz zu Partisanen der Anwohner das Gebiet nicht, in dem die Kämpfe mit den Strafexpeditionen der Nazis stattfanden, sie waren darin schlechter orientiert, deshalb starben sie oft in Sümpfen oder gerieten in Hinterhalte von Bestrafern .

Zweitens war es nicht möglich, sich für alle umzuziehen, sie kämpften in ihren graugrünen deutschen Mänteln auf der Seite der Partisanen, und viele Anwohner und Partisanen benachbarter Abteilungen konnten sie töten, indem sie sie für die Deutschen hielten.

Drittens schickten einige Kommandeure der Abteilungen, die den Rebellen zunächst nicht wirklich vertrauten, sie in der Offensive an die Front der Angreifer, und während des Rückzugs verließen sie sie, um den Rückzug der Hauptkräfte der Abteilung abzudecken.

All dies führte dazu, dass die Verluste bei den ehemaligen Legionären viel größer waren als bei den Partisanen der Anwohner.

Darüber hinaus wurden die Leichtverwundeten in ihrer Abteilung behandelt und die Schwerverwundeten über die Frontlinie in Armeekrankenhäuser geflogen. Lokale Partisanen kehrten nach der Kur in Krankenhäusern in der Regel in ihre Einheiten zurück, während ehemalige Kriegsgefangene (meistens nach Einweisung in Filtrationslager) in Einheiten geschickt wurden aktive Armee, meistens in Strafbataillonen.

Laut dem belarussischen Forscher A. Zayerko wurde das 825. Bataillon nach dem Übergang zu den Partisanen aufgelöst. Sein Personal schloss sich der 1. Vitebsk, der 1. belarussischen Partisanenbrigade und der "Aleksey-Brigade" an. Der Hauptteil der Tataren blieb in der Abteilung von G. Sysoev 10.

In einem Memorandum des Organisators des Regionalen Parteikomitees von Vitebsk, K. I. Shemelis, wurde berichtet, dass insgesamt 476 Legionäre entwaffnet wurden. Davon wurden 356 Personen in die Abteilungen der 1. belarussischen Brigade unter dem Kommando von Ya. Z. Zakharov geschickt, 30 Personen blieben in der 1. Brigade Brigade Witebsk M. F. Biryulina. In der Abteilung von G. I. Sysoev wurde eine separate tatarische Kompanie 11 gebildet.

Das Nationalarchiv der Republik Belarus verfügt über ein merkwürdiges Dokument, das das Schicksal der Legionäre beschreibt, die in der Partisanen-Brigade "Aleksey" gelandet sind. Dem nach zu urteilen, wurde im Februar-März 1943 während der Strafoperation "Thunderball" ein Teil der "Alexei-Brigade" von den Nazis hinter der Front verdrängt.

Unter diesen Partisanen waren ehemalige Soldaten und Offiziere des 825. Bataillons. Viele von ihnen, wenn nicht alle, wurden von den SMERSH-Behörden festgenommen.

Am 22. Juni 1943 befanden sich 31 Personen des 825. Bataillons im Speziallager Nr. 174 in der Stadt Podolsk. Ihr Schicksal ist unbekannt 12.

Eine wichtige Erklärung wurde von einem der Veteranen des KGB der Republik Tatarstan, dem pensionierten Oberst L. N. Titov, gegeben. Ihm zufolge erhielten Armeeeinheiten und Partisanenverbände hinter den feindlichen Linien im Sommer 1943 von SMERSH den Befehl, ehemalige Kriegsgefangene, die von der Russischen Befreiungsarmee (ROA), nationalen Legionen und anderen versetzt worden waren, aus ihrer Zusammensetzung "zurückzuziehen". Militärverbände Nazideutschlands.

Von den Partisanenabteilungen wurden Legionäre mit dem Flugzeug auf das Festland geschickt, wo sie in Speziallagern des NKWD landeten.

Während der Verhöre wurden detaillierte Listen von Legionären erstellt, die sich an ihnen orientierten lokale Behörden NKWD verfolgt heimkehrende Soldaten. Diese Personen blieben bis Anfang der 1970er Jahre unter der Kontrolle der Sicherheitsbehörden. Darüber hinaus suchten die Staatssicherheitsbehörden in den Nachkriegsjahren nach Legionären, die ihren Dienst in der Wolga-Tataren-Legion und anderen Kollaborationseinheiten versteckten.

So gibt es in einem der Dokumente, die 1951 von den Tschekisten von Tatarstan zusammengestellt wurden, eine Liste von 25 Legionären (darunter vier Personen aus dem 825. Bataillon), die verhaftet, verurteilt und festgehalten wurden spezielle Lager Ministerium für Innere Angelegenheiten der UdSSR 13.

Derzeit wurden von 10.000 Mitgliedern der Idel-Ural-Legion etwa zwei Dutzend Menschen offiziell rehabilitiert. Es gibt immer noch eine schwierige Suche nach Biografien und Dokumenten über die Organisatoren des Aufstands im 825. Bataillon: einen Arzt aus Tschuwaschien, Grigory Volkov, der seinen Namen als Zhukov angab, Einheitskommandanten Rashid Tadzhiev, Alexander Trubkin, Khusain Mukhamedov, Akhmet Galeev, Anatoly Mutallo, I. K. Yusupov, V Kh. Lutfullina, Kh. K. Latypova und andere sowie die Geheimdienstoffizierin Nina Buynichenko, die Weißrussland nach dem Krieg nach Vilnius verließ. Die Leistung, die sie im Februar 1943 vollbrachten, ist noch nicht ausreichend gewürdigt worden.

I Das Original dieses Dokuments wird im Vitebsker Regionalmuseum von M. F. Shmyrev aufbewahrt. S. Lurie kopierte es 1979, als er in Witebsk als Leiter einer Suchgruppe von Schülern der Mittelschule Nr. 28 in Naberezhnye Chelny war, die eine Reise zu den Orten des Partisanenruhms der belarussischen Polesye unternahm.

ANMERKUNGEN:

1. Siehe: Gainetdinov R. B. Türkisch-tatarische politische Emigration: Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts - die 30er Jahre. - Nabereschnyje Tschelny, 1977. - S. 55-59.

2. Mustafin R. A. Im Gefolge eines kaputten Songs. – Kasan, 2004. – S. 82.

3. Archiv des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation für die Republik Tatarstan, f. 109, op. 12, gest. 9, l. 29-92.

4. Mustafin R. Im Gefolge eines kaputten Songs. - Kasan, 1981 - 335 S.; Zabirov I. Jalil und die Jalilians. - Kasan, 1983 - 144 S.; Kashshaf G. Nach dem Willen von Mussa Jalil. - Kasan, 1984 - 224 S.; Bikmuchametov R. Musa Jalil. Persönlichkeit. Schaffung. Ein Leben. -M., 1989 - 285 S.

5. Cherepanov M. Waren die Legionäre Dzhalilians // Kazanskiye Vedomosti. - 1993. - 19. Februar; Akhtamzyan A. In Erinnerung an die Teilnehmer am Widerstand gegen den Nationalsozialismus während des Großen Vaterländischen Krieges // Tatarische Nachrichten. - 2004. - Nr. 8 (121); Mustafin R. A. Im Gefolge eines kaputten Songs. - Kasan, 2004. - 399 p.

6. Garaev M. Unsere! Übergabe des tatarischen Bataillons an die Seite der belarussischen Partisanen // Tatarstan. - 2003. - Nr. 7.

7. Siehe: Gilyazov I. A. Auf der anderen Seite. Kollaborateure der Wolga-Ural-Tataren während des Zweiten Weltkriegs. - Kasan, 1998. - S. 107-108.

8. Pakhomov N. I., Dorofeenko N. I., Dorofeenko N. V. Vitebsk Underground / 2. Aufl. überarbeitet und erweitert. - Minsk, 1974. - S. 124.

9. Siehe: Partisanenformationen von Belarus während des Großen Vaterländischen Krieges (Juni 1941 - Juli 1944). - Minsk, 1983. - 281 S.

10. Zayerko A. Die illusorische Natur des zweiten Eids: "Türkische Freiwillige" in den Wäldern von Belarus // Politischer Gesprächspartner. - 1991. - Nr. 12. - S. 28.

11. Nationalarchiv der Republik Belarus (NA RB), f. 3793, op. 1, gest. 83, l. 87.

12. NA RB, f. 3500, Op. 2, Konvolut 12, Etui 48, Bogen. 128-128 Umdr.

13. Archiv des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation für die Republik Tatarstan, f. 109, op. 12, gest. 9, l. 120-130.

Bericht des Kommissars der 1. Partisanenabteilung I. Grigoriev an den Kommissar der 1. Vitebsker Partisanenbrigade V. Khabarov über die Aufnahme in die Personalabteilung des 825. Bataillons der Wolga-Tataren-Legion

5. März 1943

Bericht des Kommissars der Abteilung I. G. Grigoriev an die Brigade. Gemäß Ihren Anweisungen informiere ich Sie über die Erweiterung und Versetzung zu unserer Abteilung der Wolga-Tataren-Legion des 825. Bataillons.

Die Wolga-Tataren-Legion bestand aus unseren kriegsgefangenen Tataren, die 1941 und Anfang 1942 von deutschen Truppen in den Städten Bialystok, Grodno, Lemberg, Kertsch, Charkow gefangen genommen wurden. Bis Mai 1942 waren sie in Kriegsgefangenenlagern und erlitten Hunger und Gräueltaten deutscher Soldaten und Offiziere.

Am 19. und 20. Juni 1942 begannen die Deutschen, Tataren aus allen Kriegsgefangenenlagern in den Bergen zu konzentrieren. Sedlice, woraufhin sie unter schwerer Bewachung in die Berge geschickt wurden. Radom, sie wurden in 3 Gruppen von 900-Leuten aufgeteilt, dh in 3-Bataillone.

Hitlers Gesandter, Generalleutnant der Ostlegionen, hielt eine Rede:

„Sie, Tataren, Hitler befreit aus der Gefangenschaft, schafft gute Bedingungen für Sie und schafft eine Legion, die den Auftrag hat, ihre tatarische Republik von den Bolschewiki zu befreien ... Die Macht der Bolschewiki wurde endgültig von den deutschen Truppen besiegt, wir bewaffnen uns dich und dich zum Studieren schicken. Nach eurem Studium müsst ihr befreiten Menschen eure reinigen Staatsgebiet vor den bolschewistischen Partisanen, die sich in den Wäldern und Sümpfen verstecken und unserer Armee schaden.

Von Juli 1942 bis Februar 1943 absolvierten sie eine Kampfausbildung im Kampf gegen Partisanen. Anfang Februar gab es eine Prüfung. Diejenigen, die sich in ihren Studien hervorgetan haben, wurden zu Kommandeuren von Zügen und Trupps ernannt und fügten diesem Bataillon Major Zeks hinzu (eigentlich - Tsek. - G.R.). Diese Legion wurde der 82. Division in Witebsk zur Verfügung gestellt.

Am 19. Februar berichtete der Späher der unausgesprochenen Gruppe „B“, die Partisanin Buinichenko Nina, dass die Wolga-Tataren-Legion des 825. Bataillons aus Radom eingetroffen sei, um Partisanen im Dreieck Surazh-Witebsk-Gorodok zu bekämpfen. Dieses Bataillon wird in den Dörfern Senkovo, Suvary und Gralevo in der Region Witebsk eingesetzt (wo es mehrere Partisanenkompanien gab).

Am 20. Februar nahm ich zwei Aufklärungskämpfer mit und gab nachts, nachdem ich mich durch die Dwina zum Dorf Senkovo ​​durchgekämpft hatte, einer illegalen Partisanengruppe unter der Führung von Nina Buinichenko die Aufgabe: Wenn diese Legion eintrifft, finde ihre Moral heraus , skizzieren Sie die Lage an den Fronten.

Wenn es ein positives Ergebnis gibt, schicken Sie vorzugsweise Geiseln zur Abteilung Offiziere. Am 21. Februar 1943 wurde dieses Bataillon in den oben genannten Dörfern stationiert.

Im Haus unserer illegalen Partisanin Nina Buinichenko ließ sich der Bataillonsarzt Schukow nieder, mit dem schnell offene Gespräche begannen. Schukow erzählte ihr, dass er die Idee hatte, zur Seite der Roten Armee in die Berge zu gehen. Radom.

Er hat 6 Personen aus dem Kommandostab, die ebenfalls über den Übergang nachdenken und ihre Positionen und Namen benennen: Adjutant des Kommandanten des Bataillons, Major Zeks - Tadzhiev, Kommandeur der Kompanie des Hauptquartiers Mukhamedov, stellvertretender Kommandant Latypov, Zugführer Isupov ( Yusupov - G. R.), Galiev, Trubkin und (Zugführer) ihrer Wirtschaftseinheit Rakhimov.

Nach diesen Gesprächen bat Schukow Nina, die Kommunikation mit den Partisanen zu beschleunigen. Nina riet Schukow, vier Tataren zu Verhandlungen zu unserer Abteilung zu schicken, und riet ihm auch, einen Bewohner des Dorfes Suvara Mikhalchenko als Führer zu nehmen und ihn in ihre Uniform zu kleiden, um keine Spuren zu hinterlassen.

Schukow hörte aufmerksam zu, ging schnell zu den Kameraden, mit denen er sich unterhielt.

Um 19 Uhr (wahrscheinlich 22. Februar - G. R.) sagte Schukow Nina nach seiner Rückkehr, dass Trubkin, Lutfulin, Galiev und Fakhrutdinov mit Michalchenko in deutscher Uniform geschickt worden seien. Er warnte Nina, dass sie persönlich verantwortlich sei, wenn die Partisanen auf sie feuerten. Nina antwortete, dass ich den Ort des Treffens mit dem Kommissar der Abteilung Grigoriev vereinbart hatte, sie würden sich treffen. Unser Hinterhalt traf Vertreter am vereinbarten Ort und lieferte sie an das Hauptquartier der Abteilung.

Vertreter baten darum, eine Rakete zu erhalten, was bedeutete: „Gut angenommen. Beginnen Sie mit der Vorbereitung." Die Rakete wurde verschenkt.

Das Hauptquartier unserer Abteilung stellte den Vertretern die Aufgabe, das gesamte deutsche Offizierskorps und die Verräter von den Tataren zu vernichten und das gesamte Personal mit voller Bewaffnung, Konvoi und Munition abzuziehen. Ziehen Sie nach der Zerstörung des Hauptquartiers (Personal) zum Ufer der westlichen Dwina und zu den Deponien des Ruba-Werks, geben Sie 3 rote Raketen, die anzeigen würden: „Bereit für den Übergang, akzeptieren“, 3 Taschenlampensignale: „ weiß, rot, grün“, was bedeutet: „Der Vertreter ging in die Mitte der westlichen Dwina, wo ich ihn treffen sollte.

Zwei der Tataren – Trubkin und Lutfulin – wurden in ihrer Abteilung als Geiseln zurückgelassen, und Galiev und Fukhrutdinov wurden zur Legion zurückgeschickt, um ihre Aufgaben zu organisieren und auszuführen. Um 11 Uhr nachts wurde im Dorf Suvari laut Vereinbarung eine weiße Rakete abgefeuert, was bedeutete: „Wir sind sicher zurückgekehrt. Wir beginnen, die Deutschen zu vernichten.

Wir haben dies dem Brigadekommando von Biryulin gemeldet und ihn gebeten, einen Vertreter zu schicken. Anashchenko und der Stabschef Kritsky wurden ausgewiesen, die anwesend waren und diesen Prozess beobachteten ... Während sie ihre Operation zur Zerstörung der Deutschen und Verräter Tataren beobachteten, waren Granatenexplosionen, Maschinengewehrsalven und Einzelschüsse aus Gewehren und Maschinengewehren gehört. Es waren die Tataren, die unsere Aufgabe erfüllten. Um 0.30. Nächte empfangene Taschenlampensignale - weiß, rot und grün, wie vereinbart.

Der Kommandant ging mit einer Gruppe von Partisanen in einen Hinterhalt, und ich ging mit dem Kompaniechef Streltsov entlang der Dwina in Richtung Ruba, um die Vertreter zu treffen. Wir trafen Fachrutdinov mit zwei seiner Kameraden mit der Frage: „Wer sind Sie nach Rang?“. Ich antwortete: "Der Kommissar der Sysoev-Partisanenabteilung ist Grigoriev."

"Auftrag erledigt. Sie zerstörten 74 Deutsche, drei Kompanieführer - Suryapov, den Kommandeur der 2. Kompanie Minozhleev und den Kommandeur der 3. Kompanie Merulin. Das Personal mit Waffen, Transportmittel und Munition wird hochgezogen. Bitte akzeptiere.

Gleichzeitig teile ich Ihnen mit, dass sich unser Hauptquartierfahrer als Verräter herausgestellt und Major Zeks (Suvarey, Senkovo?) heimlich mit dem Auto weggebracht hat, den sie lebend gefangen nehmen und Ihnen ausliefern wollten. In Senkovo ​​verhafteten sie die Bataillonsärzte Zhukov, Tazhdiev (oder Tadzhiev) und Rakhimov, die mit der Vernichtung der Deutschen beauftragt waren (in Senkovo?). Ich bitte Sie, den Empfang zu beschleunigen, ich bin verletzt, bitte helfen Sie.“

Streltsov wurde befohlen, ihn zur Hilfeleistung zum Erste-Hilfe-Posten zu bringen, und er selbst traf Waffenteams und Personal. Unterwegs machte er eine kleine Kundgebung, sagte ihnen, dass sie sich vorerst den Partisanen anschließen würden, um sie über die Front zu schicken.

Das Treffen war sehr fröhlich, viele lachten vor Freude und einige weinten, als sie sich an die Bedingungen erinnerten, an die Qualen, die sie in der Gefangenschaft erlebten, mich umarmten und küssten, riefen, dass wir wieder bei uns, bei uns Kameraden, seien. Stalin usw.

Diejenigen, die auf dem Territorium unserer Abteilung angekommen sind, werden auf der Grundlage des Befehls des Brigadekommandanten gezwungen, die Waffen zu entwaffnen, das Personal der Brigade auf dem Territorium des Torfwerks zur Verfügung zu stellen und einen Teil der Waffen zu schicken der wirtschaftliche Teil der Brigade. Offensichtlich, Brigadekommandant Kamerad. Birjulin ging davon aus, dass unsere Brigade, insbesondere unsere Abteilung, seit dem 14. Februar mit einer Expedition gegen Partisanen kämpfte und eine zusätzliche Konzentration von Menschen zu unerwünschten Ergebnissen führen könnte, außerdem waren sie in deutscher Uniform.

In der Abteilung bestand kein Wunsch zu entwaffnen, weil [wie] das Hauptquartier der Abteilung die Absicht hatte, sie in den Kampf zu schicken, aber der Befehl eines überlegenen Kameraden befolgt werden musste.

506 Personen kamen am Standort unserer Personalabteilung mit Waffen an: 45-mm-Kanonen - 3 Stück, schwere Maschinengewehre - 20, Bataillonsmörser - 4, Kompaniemörser - 5, leichte Maschinengewehre - 22, Gewehre - 340, Pistolen - 150 , Raketenwerfer - 12, Ferngläser - 30, Pferde mit voller Munition, Munition und Essen - 26.

Später kamen sie in getrennten kleinen Gruppen an.

Erfüllung der Weisungen des Brigadekommandanten Kameraden. Biryulina, unser Personal wurde entwaffnet und der Brigade zur Verfügung gestellt.

Bewaffnung wurde neben Kanonen und schweren Maschinengewehren an die Wirtschaftseinheit der Brigade geschickt. Nach Gesprächen im Hauptquartier beschlossen die Abteilungen, einen Teil des Personals, der Geschützmannschaften und der Maschinengewehrschützen schwerer Maschinengewehre, die zur Bekämpfung der Expedition gegen Partisanen eingesetzt wurden, in ihre Verantwortung zu übernehmen. Es sollte beachtet werden, dass [sie] außergewöhnlich tapfer und mutig in Schlachten gekämpft haben, und viele von ihnen haben sich in Schlachten ausgezeichnet und ihre Waffen behalten.

Die Brigade schickte Personal zu allen Abteilungen und Brigaden im Dreieck Vitebsk, Surazh, Gorodok.

3 Offiziere wurden nach hinten in die Sowjetunion zum Hauptquartier geschickt Partisanenbewegung worüber ich Sie informiere.

Kommissar der Partisanenabteilung Grigoriev.

Aus den Mitteln des Witebsker Regionalmuseums von M. F. Shmyrev. Kopieren.

ANHANG 1

Wir listen einige der Ansätze auf, die von der Bundeswehr in ihrer Arbeit mit den Soldaten der Muslimischen Legion verwendet wurden. Die allgemeinen Grundsätze der Arbeit sind in den Nachkriegserinnerungen von General von Heigendorf aufgeführt: „Freiwillige der östlichen Völker waren konsequente Muslime, die keine Anhänger des Bolschewismus sein konnten. Wir haben den Islam unterstützt, und das hat sich in folgendem manifestiert:

1. Auswahl geeigneten Personals und deren Ausbildung in den Mullahschulen in Göttingen und Dresden-Blausewitz;

2. Schaffung von Positionen von Obermullahs und Mullahs in allen Hauptquartieren, beginnend mit dem Hauptquartier des Kommandanten der Östlichen Legionen;

3. Identifizierung von Mullahs mit besonderen Abzeichen (Turban, Halbmond);

4. Verbreitung des Korans als Talisman;

5. Zeit für Gebete einplanen (wenn es für den Gottesdienst möglich war);

6. Dienstbefreiung an Freitagen und an muslimischen Feiertagen;

7. Berücksichtigung muslimischer Rezepte bei der Zusammenstellung des Menüs;

8. Bereitstellen von Hammelfleisch und Reis während der Feiertage;

9. Die Lage der Gräber von Muslimen mit Hilfe eines Kompasses nach Mekka, die Inschriften auf den Gräbern wurden von dem Bild eines Halbmonds begleitet;

10. Aufmerksame und taktvolle Einstellung zum Glauben eines anderen.

Von Heigendorf schrieb, dass er von seinen Untergebenen stets eine taktvolle Haltung gegenüber dem Islam verlange:

„... zeigen Sie keine Neugier und machen Sie keine Fotos von Muslimen während des Gebets, trinken Sie keinen Alkohol vor ihnen und bieten Sie ihn Muslimen nicht an, sprechen Sie vor ihnen nicht grob über Frauen.“

Er glaubte, dass „ein wahrer Christ immer finden wird Gemeinsame Sprache mit einem wahren Muslim" und beklagte, dass im Umgang mit Muslimen "leider viele Fehler gemacht wurden, die bei letzteren Misstrauen gegenüber dem gesamten deutschen Volk aufkommen ließen".

Gerade im Frühjahr und besonders im Sommer und Herbst 1944 beteiligte sich die SS-Führung aktiv an der Sache der religiösen Propaganda, die, wie oben erwähnt, bis zu einem gewissen Grad das Ergebnis von Meinungsverschiedenheiten und Konflikten zwischen verschiedenen Behörden und der SS war Führer Deutschlands zu dieser Zeit. Es kann zwar nicht eindeutig gesagt werden, dass die SS bis dahin von diesen Problemen Abstand genommen hat.

SS-Chef Himmler wollte allen deutlich machen, dass er und die SS in diesem kritischen Moment in jeder Hinsicht besser in der Lage waren, die Arbeit mit den östlichen Völkern zu organisieren, einschließlich eines besseren Einsatzes, als beispielsweise Rosenberg und sein Ostministerium Deutsche Interessen und muslimischer Faktor. Umso mehr, als aus dem Ausland besorgniserregende Informationen für Deutschland eintrafen, dass die Sowjetunion sehr aktiv religiöse Propaganda unter den Muslimen des Nahen Ostens betrieben habe.

„Die sowjetische Botschaft in Kairo zieht viele Muslime an, weil ihre Wände mit Sprüchen aus dem Koran geschmückt sind. Es verwendet allgemeine islamische Ideen und verbindet sie mit bolschewistischen und nationalistischen Ideen.

Im Gegensatz zur Höheren Islamischen Schule in Kairo (gemeint ist die Al-Azhar-Universität. - ICH G.) eröffneten die Bolschewiki in Taschkent wieder eine islamische Bildungseinrichtung. Sie versuchen gewissermaßen, die Ideen Lenins wiederzubeleben, der schon einmal versucht hatte, mit Enver Pascha einen gesamtislamischen Angriff unter Führung der Bolschewiki zu starten“, berichtete Botschafter Langmann am 15. Juni 1944 im Auswärtigen Amt. Die SS ging scheinbar gründlich zur Sache: Bereits am 18. April 1944 bestellte die SS-Führung 50 ins Deutsche übersetzte Koranexemplare bei einer Leipziger Bibliothek (angeblich zum Studium).

Im Rahmen der SS war geplant, eine osttürkische Militäreinheit unter Führung des deutsch-muslimischen SS-Standartenführers Harun el-Rashid zu schaffen. Und eines der wichtigsten Mittel zur Hebung des religiösen Selbstbewusstseins der Muslime war die Aktivität der damals organisierten sogenannten Schulen der Militärfeld-Mullahs.

Die ersten Ausbildungskurse für Mullahs (sie wurden noch nicht als Schule bezeichnet) wurden im Juni 1944 an der Universität Göttingen eröffnet, sie wurden vom Islamischen Institut unterstützt.

Der Kurs wurde von dem bekannten Orientalisten Professor Bertold Shpuhler geleitet, der in rituellen Angelegenheiten von dem oben erwähnten litauischen Mufti Yakub Shinkevich und dem Obermullah des turkestanischen Nationalkomitees Inoyatov unterstützt wurde. Laut I. Hoffmann fanden bis Ende 1944 sechs Abschlüsse von Studenten statt, von denen jeder etwa drei Wochen an den Kursen studierte. Bereits 1944 hat Professor Spuler seine Memoiren zu jedem Studiengang zusammengestellt – diese Daten werden im Folgenden für eine Kurzbeschreibung der Studiengänge in Göttingen verwendet.

Unter den Studenten waren sowohl Personen, die bereits zu Mullahs in verschiedenen Militärformationen ernannt worden waren, als auch solche, die gerade ihre religiöse Laufbahn begannen. Die Kurse befassten sich mit dem Koran und Kommentaren dazu, dem Leben des Propheten Muhammad, einigen kritische Fragen Muslimische Lehren, die Geschichte der Turkvölker.

Absolventen-Mullahs mussten während ihres Studiums ihre Bereitschaft unter Beweis stellen, Gottesdienste abzuhalten, die Durchführung der notwendigen Zeremonien (Beerdigungen, religiöse Festlichkeiten usw.) zu überwachen sowie die Fähigkeit, "feindlichen ideologischen Intrigen" zu widerstehen.

Die Hauptsprache in den Kursen war "Türkisch in seinen verschiedenen Dialekten" (wie von Spuler definiert), aber am häufigsten Usbekisch, teilweise Tadschikisch und Russisch. Gleichzeitig ergaben sich manchmal schwierige Situationen mit einigen Vertretern der kaukasischen Nationalitäten (Awaren, Tschetschenen usw.), die kein Russisch oder eine türkische Sprache verstanden.

Schwierigkeiten gab es laut Spuler auch bei der Bereitstellung von religiöser Literatur – für die Zuhörer gab es zum Beispiel Korantexte ins Russische oder Türkische übersetzt.

Erst Ende 1944 erfolgte durch die Bemühungen des Generals der Freiwilligeneinheiten die Verteilung eines Miniatur-Korans als Talisman an alle muslimischen Legionäre, der in einer Blechdose auf der Brust getragen werden konnte und mit dem nur gelesen werden konnte eine Lupe, wurde organisiert. Mullahs, die die Abschlussprüfungen bestanden haben, erhielten die entsprechenden Abzeichen - Turbane, die mit einem Halbmond und einem Stern geschmückt sind.

Joachim Hoffmann meint, dass „die multilateralen Bemühungen der Deutschen um die Stärkung des muslimischen Glaubens in den Ostlegionen im Allgemeinen Früchte getragen haben müssten“, was die Dokumente belegen: „Die zu den Formationen entsandten Mullahs zeigten sich in der Regel als besonders standhaft Gegner des Bolschewismus."

ANLAGE 2

Listen ehemaliger Soldaten des 825. Bataillons der Wolga-Ural-Legion

In einem Memorandum an das belarussische Hauptquartier der Partisanenbewegung vom 3. März 1943 schrieb Brigadekommandeur Y. Sacharow:

„Das Wachstum der Partisanenbrigade erfolgt hauptsächlich:

1) auf Kosten der Bevölkerung der Gebiete Surazh, Vitebsk und Gorodok;

3) auf Kosten von [Militär-] Gefangenen, die die deutschen Lager verlassen haben“3.

Darüber hinaus stellt Ya. Zakharov fest, dass bis 1943 die menschliche Reserve der lokalen Bevölkerung praktisch erschöpft war. Der Nachschub, der aus dem ehemaligen Militärpersonal des 825. Bataillons in seine Brigade gelangte, spielte eine sehr wichtige Rolle und diente als Ressource für die Bildung mehrerer neuer Abteilungen der Brigade.

Ende Oktober 1943 begann eine neue, dritte in Folge Strafaktion Faschisten gegen Partisanen. In der Mitte stand Sacharows Brigade. Innerhalb von zwei Wochen wurden die Abteilungen der Brigade vollständig von ihren Partisanenbasen abgeschnitten und nach Osten näher an die Front gedrängt.

Der Brigadekommandeur Y. Zakharov flog dringend nach Moskau, wo im zentralen Hauptquartier der Partisanenbewegung (TSSHPD) eine groß angelegte Operation geplant war, um die Partisanenformationen der Vitebsk-Zone zu ihren eigenen zu durchbrechen und sich mit der Roten Armee wieder zu vereinen . Y. Zakharov wurde zum Kommandeur einer Partisanengruppe ernannt. Am 23. Oktober 1943, nach 19 Tagen Kampf, verbanden sich nach einem schnellen und unerwarteten Manöver für die Deutschen Abteilungen der 1. Weißrussischen und 2. Vitebsk, benannt nach Lenin Komsomol und benannt nach Kutuzov-Partisanenbrigaden, mit Einheiten der Roten Armee im Einsatzgebiet der 334. Gewehrdivision, die 1941 in Kasan gebildet wurde und später den Namen "Witebsk" für die Befreiung der genannten Stadt erhielt.

In Zakharovs Brigade kamen von 711 Personen auf der Gehaltsliste 461 Personen aus dem Durchbruch heraus. 318 Kämpfer wurden zum weiteren Dienst in den Reihen der Roten Armee in das Militärkommissariat des Bezirks Surazh geschickt (darunter 54 ehemalige Soldaten des 825. Bataillons, die in Partisanen kämpften)4, 120 Personen wurden zurückgelassen, um die sowjetische und Parteiarbeit in den befreiten Gebieten wiederherzustellen der Region Witebsk.

Im November 1943 wurde die 1. belarussische Partisanenbrigade aufgelöst, die von anderen Brigaden aufgefüllte Abteilung von A. Gurko III in Höhe von 248 Personen (darunter etwa ein Dutzend Tataren) wurde im Bezirk Kholopnichensky in Borisovshchina und hinter den feindlichen Linien zurückgelassen Betrieb bis Sommer 1944.

In der Brigade von Alexei Damukalov ("Alexey") IV waren die Namen der Abteilungen nummeriert und nominell. Tataren - meist Spezialisten (Späher, Maschinengewehrschützen) - dienten in den Abteilungen Nr. 4 "Death to Enemies", Nr. 6 "Sailor", Nr. 9 "Victory", Nr. 15 "Falcon", Nr. 16 "Komsomolets" , Nr. 17 "Avenger" , Nr. 36 "Marat". Nachdem sie sich mit Einheiten der Roten Armee verbunden hatten, wurde ein Teil der Kämpfer der Alexei-Brigade als Teil der Abteilung von A. Gurko hinter die feindlichen Linien nach Borisovshchina geschickt.

Die Lenin-Komsomol-Brigade operierte in den Regionen Surazh und Gorodok. Es war eine der ersten Partisanenformationen in der Region Witebsk. Ihr Kommandant Daniil Raitsev V wurde bereits im Juli 1941 in diese Position berufen. Es gab nur wenige Tataren in der Brigade.

Nach dem Beitritt zu den Einheiten der Roten Armee im November 1943 wurden fünf ehemalige Legionäre zum weiteren Militärdienst zur Verfügung des Surazh RVC geschickt, ein Kämpfer wurde zum Dienst im Vitebsk-Regiment des NKWD geschickt. D. Raytsev selbst machte einen kurzen Urlaub in Tatarstan, wo er im Dorf war. Yutaza, Bezirk Bavlinsky, war seine Frau Maria, die 1941 aus Weißrussland evakuiert wurde.

D. F. Raitsev lebte ein langes Leben und behielt fast das gesamte Archiv der Partisanenbrigade. Kürzlich übergab die Witwe eines Partisanen Dokumente an Witebsk regionales Museum Held der Sowjetunion M. Shmyrev, die jetzt von Spezialisten analysiert werden, und wie die Museumsleitung verspricht, werden interessante Materialien über unsere Landsleute veröffentlicht.

Jetzt verarbeitet unsere Such- und Forschungsgruppe die Listen der ehemaligen Soldaten des 825. Bataillons, die im Dezember 2009 im Nationalarchiv der Republik Belarus identifiziert und uns dank des guten Willens der Abteilung für Archive und Archivverwaltung des Ministeriums übergeben wurden der Justiz der Republik Belarus und die unschätzbare Unterstützung der Mitarbeiter der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Republik Belarus.

Heute veröffentlichen wir nur die erste und größte der neu identifizierten Listen unserer Landsleute, die in der Abteilung von G. Kurmelev der Brigade von Ya. Zakharov angeworben wurden. Es basiert auf der im Juli 1943 erstellten Liste der Abteilung. Einige Informationen wurden anhand einer späteren Liste präzisiert, die auf der Grundlage der ersten im November desselben Jahres erstellt wurde. Bei Abweichungen in den Daten werden Informationen aus beiden Listen gegeben.

Zu jeder Person werden folgende Informationen veröffentlicht: Nachname, Vorname, Patronym (letzteres ist nicht für alle angegeben); Geburtsjahr; Staatsangehörigkeit; Bildung; Parteinahme; Geburtsort; wo und was er vor dem Krieg gemacht hat (für einige - mit Angabe des Vorkriegsgehalts für die Position); militärischer Rang; Datum des Eintritts in die Partisanenabteilung; Position im Kader; Hausanschrift; von wo aus er in den Kader kam.

In eckigen Klammern sind entweder fehlende Textteile oder, wenn möglich, die angegebenen Namen von Regionen, Bezirken, Siedlungen angegeben. Nachnamen, Vornamen und Vatersnamen sind auf zwei Arten lesbar (die Listen wurden nicht nach persönlichen Dokumenten, sondern hauptsächlich nach den Worten der Befragten zusammengestellt, sodass die Fehler der Partisanenschreiber beim Schreiben schwer auszusprechender tatarischer Vor- und Nachnamen unvermeidlich waren ) und Abweichungen in den Listen sind in Klammern angegeben.

Klärungsbedürftige Titel und Namen sind mit einem Fragezeichen versehen.

Wir hoffen, dass die veröffentlichte Liste als dokumentarische Grundlage für die weitere Arbeit der Militärkommissariate und Gemeinden dienen wird, um nach Verwandten zu suchen und ihnen Informationen über die unbekannten Helden des vergangenen Krieges zu bringen, die zweifellos eine Heldentat in der belarussischen Polesie zurückgebracht haben Februar 1943.

Gekürzt veröffentlicht.

ANMERKUNGEN:

1. Gainetdinov R. Transfer des 825. Bataillons der Legion "Idel-Ural" an die Seite der belarussischen Partisanen // Gasyrlar avaza - Echo der Jahrhunderte. - 2005. - Nr. 1. - S. 23-30; Er ist. Neue Dokumente zum Übergang des 825. Bataillons der Wolga-Ural-Legion an die Seite der Partisanen // Gasyrlar Avaza - Echo of the Ages. - 2009. - Nr. 1. - S. 58-72.
2. Nationalarchiv der Republik Belarus, f. 1336, op. 1, gest. 109, l. 110 U/min
3. Ebenda, f. 1450, Op. 5, T. 3, l. 165.
4. Ebd., gest. 5, l. 104-112.

Liste des Personals der Partisanenabteilung von G. S. KurmelevVI
1. belarussische Partisanenbrigade Ya. Z. Zakharov VII (1943 und 1944) VIII

Abteilung Nr. 1 Genosse. Kurmeleva

1. Schoistanow Graf (Garif?) Togatynovich- 1911 [Geburtsjahr], tat [arin], [Bildung] - 4 Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; [Geburtsort] - B[ashkir] ASSR, Kandr[insky] r[ayo] IX, Dorf Kakhovskaya [Kaznakovka?]; [wo und von wem er vor dem Krieg gearbeitet hat] - auf einer Kolchos, einem Kollektivbauern; [Rang] - Reihe [neu], [Zeitpunkt des Eintritts in die Abteilung] - 26.02.43, [ militärische Spezialität] - Zeile[neu]; [Heimadresse] - Bash[kir] ASSR, Kandrin[sky]-Bezirk[aio]n, Star. Dorfrat, gest. Kachowskaja; [von wo er zum Kommando kam] - [aus] Gefangenschaft [a], spurlos verschwunden am 03.06.43 [g.]X.

2. Dovlekaev Efim Stepanovich- 1910, tat[arin], m[alo] gr[amot] (1 Klasse [Arsch]), b[es] p[art]; Stalingrad [Hölle] Region [ast] XI, Leninsky [diy] Bezirk [aio] n, Bakhtiyarovsky ländlicher [ländlicher] Rat, auf einer Kolchose, Kollektivbauer; privat, 26.02.43, privat; St[ingradskaya] oblast[a], Leninsk[y] Bezirk[aio]n, Bakhtiyarovsky Dorfrat; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

3. Nigmadzyanov Gaziad- 1911, tat[arin], m[alo] gr[amotny] (1 Klasse [Arsch]), b[es] p[arty]; Gebiet Kasan [TASSR], Bezirk Kokmor [Kukmorsky] [ayo] nXII, Dorf Shemordan, Shemordan, Assistent der Maschine [ist] mit einem Gehalt von 400 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan, Bezirk Kokmorsk, Dorf Shemordan; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

4. Ubeikin Fjodor Petrowitsch- 1920, Chuvash, 3. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; Gebiet Kasan [TASSR], Bezirk Aksubai [Aksubajewskij] [ayo] n; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 26.02.43, privat; Gebiet Kasan, Bezirk Aksubai; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

5. Ismailow Gazis Ibragimowitsch- 1910, tat[arin], m[alo] gr[amotny], b[es] p[art]; Gebiet Kasan [TASSR], Bezirk Dubyazsky [aio]nXIII, Dorf Bolshoy Bitaman; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan, Bezirk Dubjassk, Dorf B[olschoi] Bitaman; aus Gefangenschaft.

6. Bikeev Sachar Sacharowitsch- 1922, tat[arin], m[alo] gr[amotny] (1. Klasse[arsch]), VLKSM; BASSR, Bezirk Yumaguzinsky, Dorf Mutaevo, Zentralasien, Arbeiter mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Rayon Yumaguzin [Himmel], Dorf Mutaevo; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

7. Galimulin Yarulkha (Yarulla?) Galimulinovich- 1912, tat[arin], m[alo] gr[amotny] (1 Klasse [Arsch]), b[es] p[arty]; Gebiet Kasan [TASSR], Baltach. [Baltasinsky] Bezirk [ayo]n, v. Burbash; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan [TASSR], Baltachin. r[ayo]n, v. Burbash; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

8. Guzairov Khoylan (Kheigal) Pelgurovich- 1912, tat[arin], m[alo] gr[amotny] (2. Klasse [Arsch]), b[es] p[art]; Gebiet Kasan [TASSR], Bezirk Dubyazsky [aio]n, Dorf Karakul; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan, Bezirk Dubyazsky, Dorf Karakul; aus Gefangenschaft.

9. Zakirow Garif Zakirowitsch- 1908, tat [arin], 4. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; Oblast Kasan [TASSR], Novosh[eshminsky] ra[aio]n, Werch. Nikitino, Archangelsk, Verkäufer mit einem Gehalt von 400 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan, Bezirk Nowoscheschminsk, Dorf Werchnekamensk [ländlich] Sowjet, Werch. Nikitino; aus Gefangenschaft.

10. Guleev Akhmat (Akhmet) Tuktonyazovich- 1913 (1915), Turkm[en], 5. Klasse[ass], b[es] p[art]; Türke. Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Bezirk Adjipulaksky [ayo] n, Dorf Artizan; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Ordzh[onikidzevsky] regionXIV, Turmensky Bezirk[aio]n, Chursky Dorfrat, Dorf Chur [Chur aul]; aus Gefangenschaft.

11. Gorschkow Semjon Fjodorowitsch- 1917, tat[arin], m[alo] gr[amotny] (3. Klasse [Arsch]), b[es] p[art]; Gebiet Kasan [TASSR], Bezirk Krasnoarm[eisky] [Kyzyl-Armeisky] [ayo] nXV, Dorf Chuvyaltan [Chuvashsky Eltan] (Krasnodar), Tuapse, Arbeiter mit einem Gehalt von 550 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan, Bezirk Krasnoarm[eisky], Dorf Tschowaltan (Krasnodar); aus Gefangenschaft.

12. Chebotarev Shavket Abdulovich- 1918 (1919), tat [arin], 2 Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Kuyb[yshev] oblast[a]XVI, Baryshevsky [Barysh] r[ayo]n, Dorf St. Timoshkino [Starotimoshkino] (St. Iljuschino); Kunst. Timoshkino, ein Lader mit einem Gehalt von 300 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kuyb[yshev], Bezirk Barysh[ayo]n, Dorf St. Timoschkino; aus Gefangenschaft.

13. Sibagatullin Gatav- 1917, tat [arin], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Atninsky [ayo] n, Dorf M[alaya] Atnya; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Atninsk[iy] r[ayo]n, Dorf M[alaya] Atnya; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

14. Nasardinow Wasbij Nasardinowitsch- 1913, tat [arin], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Ilishevsky, v. Itaevsk (?) [Iteevo?], Ilishevo, Förster mit einem Gehalt von 110 Rubel; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Ilishevsk [kiy] [ayo] n, Dorf Itaevsk; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

15. Beljakow Ilja Alexejewitsch- 1915, Mari, 6. Klasse [Ärsche]; Mar[iyskaya] ASSR, Bezirk Joschkar-Ola[aio]n, Dorf Tarkhanovo; auf einer Kolchose Hausmeister; Unterfeldwebel, 26.02.43, Gefreiter; Mar[iyskaya] ASSR, Yoshkar-Olinsk[iy] r[ayo]n, v. Tarkhanovo; aus Gefangenschaft.

16.Gareev Ramai Sakhipovich- 1913, tat[arin], m[alo] gr[amotny] (1 Klasse [Arsch]), b[es] p[arty]; NSO [Gebiet Nowosibirsk]XVII, Jurga; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat, NSO [Gebiet Nowosibirsk], Kunst. Jurga; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

17. Schafikow Abdulkhan Schafikowitsch- 1914, Baschkiren, Sekundarstufe [Bildung], VLKSM; BASSR, Bezirk Belokataysky [aio]n; v. Uchashovo [Oberes Utyashevo?], v. Uchashovo, Sanitäter; privat, 23.02.43, privat; Belokat[ayskiy] Bezirk[aio]n, Dorf Uchashovo; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

18. Magdejew Nabi Chadjatowitsch- 1914, Baschkiren, Sekundarstufe [Bildung], VLKSM; Gebiet Tscheljab[insk], Bezirk Kr[asno]arm[eisky][aio]n, v. Taukaevo, Kunaschak, Lehrer mit einem Gehalt von 420 Rubel; privat, 26.02.43, privat; Gebiet Tscheljab[insk], Bezirk Kr[asno]arm[eisky][aio]n, Dorf Taukaevo; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

19. Valeev Abdulkhay- 1920, tat [arin], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Alkievsky [Alkeevsky] Bezirk [aio] n, v. St [arye] Urgagary; Zentralasien, Zinn [Mann] mit einem Gehalt von 350 Rubel; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Alkievskiy, v. St[arye] Urgagary; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

20. Achmadulin Eniet Nigamatovich- 1918, tat [arin], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Sterlib [ashevsky] [ayo] n; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; Unterfeldwebel, 23.02.43, Gefreiter; Sterlib[ashevsky] ra[aio]n, Buzatov[sky] s[elsk] s[ovet], v. Asanay; aus Gefangenschaft.
21. Latypov Mubarak - 1914 (1909), tat[arin], 4. Klasse[Esel], b[es] p[Künstler]; BASSR, Lenin. (?) r[ayo]n, Dorf Urmada (?), ROM, Maschinist[ist] mit einem Gehalt von 285 Rubel; privat, 26.02.43, privat; BASSR, Lenin. r[ayo]n, Suleymbekov[sky] s[elsk] s[oviet], v. Urmada; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

22. Nurzalov (Nurzipov) Fatkhulla- 1909, tat [arin], 4. Klasse [arsch], b[es] p [künstler]; Region St[ingrad], Astrachan, Astrachan, ein Arbeiter mit einem Gehalt von 300 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Stalin[grad], Astrachan, Bezirk Urymansk[y] (Narimanovsky?), Dorf Baljanka; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden am 06.03.43 [g.].

23. Sibagatullin Ibrahim S.- 1922, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Dubyazsky, Dorf Bolshoy Sulabash; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; Leutnant, 23.02.43, Gefreiter; TASSR, Bezirk Dubyazsky, Dorf Bolshoy Sulabash; aus Gefangenschaft.

24. Rjasjapin Kashaf Zaripowitsch- 1921, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Kugarchinsky, Dorf Kugarchin [Kugarchy]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Kugarchinsky, Dorf Kugarchin; aus Gefangenschaft.

25. Makhmutov Foyaz (Fayaz) Kutuzovich (Kutdusovich)- 1914, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Janulskij [Bezirk], Dorf Istjakowo [Istjak]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Janaul, Gemeinderat Istjakowski, Dorf Tash-Elga; aus Gefangenschaft.

26. Achmadeew Manur Orslanowitsch (Arslanowitsch)- 1919, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Kandr[inskiy][aio]nXVIII, Dorf Kandrakul; Shop-Manager mit einem Gehalt von 350 Rubel; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Kandr. r[ayo]n, Dorf Kandrakul[sky] s[elsky] Council, Dorf Kandarkul; aus Gefangenschaft.

27. Khaibulin Maftah (Miftah) F.- 1912, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Ushalinsky [Uchalinsky] Bezirk [aio]n, Ushalinsky [y] s[elsky] Sowjet, Moldashevo [Muldashevo] Dorf, Bergwerk, Kohleschneider mit einem Gehalt von 800 Rubel; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Ushalinsk[iy] r[aio]n, Ushalinsk[iy] s[elsk] s[oviet], Dorf Moldaschewo; aus Gefangenschaft.

28. Kalimulin Yarolla (Yarulla) Garifovich- 1916, Tatar [in], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Gebiet Kasan, Bezirk Buinsky, Dorf Serki-Grishino [Cherki-Grishino]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43 privat; Gebiet Kasan, Bezirk Buinsky, Dorf Serki-Grishino; aus Gefangenschaft.

29. Kabirov Kasim Shakirovich- 1917, Tatar [in], 5. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; TASSR, Woroschilowsky [Menzelinsky? Sarmanovsky?] Bezirk [ayo]n, Dorf NarodkinoXIX; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Kasan, Bezirk Woroschilow, Dorf Narodkino; aus Gefangenschaft.

30. Kalimulin Khazis Khaybulovich- 1921, Udmurt, 4. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; Ufa-Gebiet XX, Janaul-Bezirk, Orlyansky [Orlovsky?] Gemeinderat, Dorf Narkan [Karman-Aktau?]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 22.02.43, privat; BASSR, Janaul[Himmels]bezirk[aio]n, Dorfrat des Dorfes Orlyansky, Dorf Narkan; aus Gefangenschaft.

31. Bogapov (Vogapov) Khasyan Ismailovich- 1921, Tatar [in], 5 Klasse [Esel], b [es] p [Künstler]; Gebiet Penz [en], Bezirk Kadushkinsky [Kadoshkinsky] [aio] n, Dorf Latyshevka [Latyshovka]; Donbass, Hammerkämpfer mit einem Gehalt von 400 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Region Penz[en], Kadushkinsk[iy] r[aio]n, v. Latyshevka; aus Gefangenschaft.

32. Mustafin Nurgali M.- 1909, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Tsipinsky (Tsipinsky) r[ayo]nXXI, Dorf Tiongir [Tolonger]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Tsipinsky, Dorf Tolonger; aus Gefangenschaft.

33. Khairulin Gabdrakhim Agap- 1910, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Region Kuyb[yshev][a]XXII, Bezirk N. Buyansky[aio]n XXIII, v. Mullovka; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kuyb[ysheskaya], Buyanskii ra[aio]n, v. Mullovka; aus Gefangenschaft.

34. Garipow Hatip Garipowitsch- 1914, Tatar [in], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Gebiet Kasan [Gebiet], Bezirk Kalinin XXIV, Dorfrat Azaevsky [Adaevsky?], Dorf Umeney [Ulimanovo]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Kasan[sk][ast], Kalinin[y] r[aio]n, s. schlauer; aus Gefangenschaft.

35. Fazullin Galim Sinatowitsch- 1917, Baschkiren, 10. Klasse [Esel], b[es] p[Künstler]; BASSR, Bezirk Miyakinsky, Dorf Meneuz-Tamak; regionale Finanzabteilung, Hauptbuchhalter mit einem Gehalt von 715 Rubel; Leutnant, 23.02.43, Gehilfe des [Kommandanten] im [Zug]; BASSR, Bezirk Miyakinsky, Dorf Meneuz-Tamak; aus Gefangenschaft.

36. Galiev Achmet Galievich- 1913, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Bondyugovsky [Bondyugsky] XXV Chemiefabrik, st. Yarukhana, 47/18, Chemiefabrik, Arbeiter mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Bondyugovsky [kiy] himz [av] d, st. Yarukhana, 47/18; aus Gefangenschaft.

37. Tanmurzin Iziyat Tanmurzinovich- 1919, Mari, 4. Klasse [Arsch], b[es] p[Künstler]; BASSR, Bezirk Kaltachievsky [Kaltasinsky] [aio] n, Dorf Koyanka [Koyanovo]; Rote Armee, privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Kaltachievsky, Dorf Koyanka; aus Gefangenschaft.

38. Zinnatulin Sag. Zinat[ovich]- 1921, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Sarman[ov][aio]n, Dorf Demet. Orlow [Dimitarlau]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Sarman[ovsky] Bezirk[aio]n, Dorf Demet. Orlowa; aus Gefangenschaft.

39. Garipov Khatib Zaripovich- 1914, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Kalinin[Himmel][aio]n, Dorf Uman [Ulimanovo?]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Kalinin[Himmel][aio]n, Dorf Uman; aus Gefangenschaft.

40.Achmadejew Shamal Gar[ipovich]- 1922, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Rajon Tubinsky [Bezirk] n, Dorf Tubi [Tubinsky]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Tubinsky, Dorf Tubi; aus Gefangenschaft.

41. Galeev Achmet Ziyatdinovich- 1916, Tatar [in], 10. Klasse [Ärsche], VLKSM; Region Tscheljab [insk], Troizk, st. Zhukova, Troitsk, Direktorin einer Schule mit einem Gehalt von 600 Rubel; Unteroffizier, 28.01.42, Gefreiter; Oblast Tscheljabinsk, Mechansk Bezirk [Miass] [ayo]n, Dorf Ishkino; aus der Umgebung.

42. Sibagatulin G.- 1921, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Rybno-Slobodsky [aio] n, Dorf B [big] Elga; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR Bezirk Rybnoslobodsk [ay], Dorf B[olshaya] Elga; aus Gefangenschaft.

43. Ilmurzin Ilinbai- 1914, Mari, 3. Klasse [Arsch], b[es] p[Künstler]; BASSR, Bezirk Kaltasinsky, Dorf Kokush; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Kaltasinsky, Dorf Kokush; aus Gefangenschaft.

44. Orskudinov Fatkhush- 1911, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Aktanysch, Dorf Bugazino [Buaz-Kul]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR Aktanyshsk[iy] Bezirk[aio]n, Dorf Bugazino; aus Gefangenschaft.

45. Achmadeew Khusan (Khasan)- 1910, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Agryz [Gebiet] n, Bahnhof [Bahnhof] Agryz, st. K. Marx, Agryz, Lagerverwalter mit einem Gehalt von 285 Rubel; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Distrikt Agryz [ayo] n, st. K. Marx, 132; aus Gefangenschaft.

46. Muchamedschanow Gazis M.- 1921, Tatar [in], m [alo] gr [amotny], b [es] p [Kunst]; TASSR, Baltachinsky [Baltasinsky] Bezirk [Gebiet] n, Dorf Baltasinsky Dorfrat, Dorf Sardygach; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Baltachinsk [iy] Bezirk, Baltachinsk ländlicher [ländlicher] Rat, Dorf Sardygan; aus Gefangenschaft.

47. Gazizov Mirula (Nurulla?) Gazizovich- 1914, Tatar [in], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Rybno-Slobodsky [aio]n, Dorf B[olshoy] Oshnyak, auf einer Kolchose, Waage mit einem Gehalt von 450 Rubel, privat, 23.02.43, privat; TASSR, Rybno-Slobodsky-Bezirk [ayo] n, Dorf Bolshoy Oshnyak; aus Gefangenschaft.

48. Ayupov Mabaraksha (Mubaraksha) A.- 1911, Tatar [in], 5. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; Kuyb[yshevskaya] oblast[a]XXVI, Bezirk Starokultinsky [Starokulatskinsky][aio]n, s. N. Zelenitsa [Neu Zimnitsy], Baku, Bäcker mit einem Gehalt von 300 Rubel, privat, 23.02.43, privat; AzSSR, Stadt Baku, Bezirk Stalin [ayo] n, st. Frunze, 181; aus Gefangenschaft.

49. Amirov Rustam Abaz[ovich]- 1916, Tatar [in], 5 Klasse [Esel], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Meleuzovsky [ayo] n, mit. Zerga [Zirgan]; Samarkand, Sparkasse, Angestellter mit Gehalt 400 Rubel, Unteroffizier, 23.02.43, Gefreiter; BASSR, Bezirk Meluzovsky [Bezirk] n, st. Smolnenskaya, 86; aus Gefangenschaft.

50. Baziit Sadykh (Sadyk) Kh.- 1916, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Oblast Penz[enskaya], Gorodishchenskii ra[aio]n, st. Chaadaevka, mit. V. Razyap; Kolchose, Kolchosbauer, privat, 23.02.43, privat; Gebiet Pensa [Gebiet], Bezirk Gorodishchensky [Gebiet] n, st. Chaadaevka, mit. V. Razyap; aus Gefangenschaft.

51. Nikolajew Michail Mironowitsch- 1918, Tatar [in], 5. Klasse [Esel], b [es] p [Künstler]; TASSR, Chugarsky (?) r[ayo]nXXVII, Dorf Fedotovo; Kolchose, Kolchosbauer, privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Tschgarski (?), Dorf Fedotowo; aus Gefangenschaft.

52. Abdullin Gabdur Abdul[ovich]- 1919, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; Kasan, Bezirk Tatarski [ayo]n (?), Dorf Kurkhaybak (?), Kasan, Dreher mit einem Gehalt von 300 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Kasaner Gebiet, tatarischer Bezirk, Dorf Kurkhaybak; aus Gefangenschaft.

53. Gazisow Khazip- 1914, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Aznakajewskij, Dorf Kormala [Karamaly], Saratow, Fahrer mit einem Gehalt von 450 Rubel, Fahrer, 23. Februar 1943, privat; TASSR, Asnakajewskij-Bezirk [aio]n, Dorf Kormala; aus Gefangenschaft.

54. Nasyrow Rubani Nasyrowitsch- 1910, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; Gebiet Kasan, Bezirk Sarman[ov], Dorf N. Shavtali [Unteres Tscherschily?]; Kolchose, Kolchosbauer, privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Sarman[ov][aio]n, gest. N. Shavtala; aus Gefangenschaft.

55. Sulikow Eremej Alexandrowitsch- 1909, Mari, 3. Klasse [Arsch], b[es] p[Künstler]; NSO [Gebiet Nowosibirsk], Bezirk Taschtanowskij [Taschtagolskij], Dorf Ust-Selezen, Ust-Selezen, Geschäftsleiter mit einem Gehalt von 500 Rubel; privat, 23.02.43, privat; b[es]n[arty], NSO, Bezirk Tashtanovskiy[aio]n, Dorf Ust-Selezen; aus Gefangenschaft.

56. Mukhamadzyanov Abdull Achmetowitsch- 1909, Tatar [in], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSRXXVIII, Bezirk Buzovyazovskiy[ayo]nXXIX, Dorf Kurmanai [Kurmanaevo?]; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Buzovyazovsky, Dorf Kurmanai; aus Gefangenschaft.

57.B Iktashev Shanuvali (Manuvali) M.- 1919, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], VLKSM; TASSR, Bezirk Rybno-Slobodsky [Gebiet] n, Dorf Stary Arysh, Rote Armee, Gefreiter, 23.02.43, Kommandeur der Abteilung; TASSR, Bezirk Rybno-Slobodsky [ayo] n, Dorf St [ary] Arysh; aus Gefangenschaft.

58. Zejadinow Sadry (Sadri) Zejadinowitsch- 1914, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Naberezhno] Bezirk Tschelny [ayo] nXXX, gest. Gardale [Old Gardali], Makiivka, Sofia-Mine, Züchter mit einem Gehalt von 400 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Makeewka, st. Carbit-Kolonie; aus Gefangenschaft.

59. Avdeev Alexander Mabinov[ich]- 1911 (1915?), tat[arin], n[e] gr[amotny], b[es] p[arty]; Bezirk Astrachan [ayo] n, Fischfabrik Nr. 1, st. Batumi, Fischfabrik, Steuermann mit einem Gehalt von 200 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Bezirk Astrachan [ayo] n, Nr. 4, st. Batumi; aus Gefangenschaft.

60. Seradeev (Serazeev) Yarkhan Abzalovich- 1913, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Kulanginsky XXXI [aio] n, Dorf Karaton [Karatun], Grosny, Fahrer mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Kulanginsk [ayo], Dorf Karaton; aus Gefangenschaft.

61. Ifatullin Igenat- 1913, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; TASSR, Bezirk Dubyazsky, Dorf Biknarat; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, TASSR, Bezirk Dubyazsky, Dorf Biknarat; aus Gefangenschaft.

62. Kachalow Michail Iwanowitsch- 1907, Mordovian [in], 4. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; Mord[ovskaya] Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Atyashevsky-Bezirk, Dorf Selishchi, Tscheljabinsk, Wasserversorger, Mechaniker mit einem Gehalt von 700 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Mord[ovskaya] ASSR, Bezirk Atyashevsky, Dorf Selishchi; aus Gefangenschaft.

63. Davletbaev Fachardin- 1916, Tatar [in], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Krasnosolsky [Krasnousolsky] [ayo] nXXXII, v. Yuluk [Yulukovo], Kolchose, Kolchosbauer, privat, 23.02.43, privat; Ufa, Bezirk Krasnosolski, Gemeinderat Kusaadinsky, Dorf Yuluk; aus Gefangenschaft.

64. Nabiulin Safa- 1914, Tatar [in], 7. Klasse [assov], b[es] p [Künstler]; Gebiet Kasan, Bezirk Kaibitsky, Dorf Burunduk [Chipmunki], Moskau, Militäreinheit, Fahrer mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Kasan, Bezirk Kaibitsky [ayo] n, Dorf Burunduk; aus Gefangenschaft.

65. Sagitov Jalal Badardinovich- 1920, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Gebiet Chelyab[insk], Dorf Kunachak [Kreiszentrum Kunashak], Chelyabinsk, Artel, Arbeiter mit einem Gehalt von 1.700 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Tscheljabinsk, st. Stalin, 57 B; aus Gefangenschaft.

66. Galeev Mekhamed (Mukhamed) Sadykovich- 1910, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b[es] p [Künstler]; TASSR, Naber[ezhnye] Chelny, Central[alnaya], 37, Naberezhnye Chelny, Buchhändler [Schaf] mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Naberezhnye Chelny, Central[al], 37; aus Gefangenschaft.

67. Achmetgalejew Gazis- 1914, Tatar [in], 3. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Kasan, Usbekistan, Wurst [ik] mit einem Gehalt von 500 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Usbekistan, Buchara, st. Lenina, 38; aus Gefangenschaft.

68. Batorbaev Kasim Mus.- 1916, Kasachisch, 3. Klasse [bewerten], b[es] p[arty], Gebiet Goryevskaya [Guryevskaya] [ast] XXXIII, Bezirk Dengi [Dengiz] [ayo] n XXXIV, p. Butahon; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Oblast Gorjewskaja, Bezirk Dengi, s. Butahon; aus Gefangenschaft.

69. Karimow Abdul Karimowitsch- 1922, Tatar [in], 2. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Gebiet Omsk XXXV, Bezirk Jarkowski, Dorf Matmas; auf einer Kolchose ein Kollektivbauer; privat, 23.02.43, privat; Gebiet Omsk, Bezirk Jarkowski, k[olcho]z von Stalin; aus Gefangenschaft.

70. Mirsayakov Salikhyan- 1911; TASSR, Muslimovsky [Muslyumovsky] ra[aio]n, k[olkho]z Rokhmatullina, Kolchose, Kolchosbauer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Muslimovsky, k[olkho]z Rokhmatula; aus Gefangenschaft.

71. Shafeev Adbull Kamald[inovich]- 1918, Tatar [in], 1 Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; Region Kuyb[yshev][a] XXXVI, Bezirk S. Kul[atk]insky[aio]n, Dorf Kiryushkino, Brennerei KIM, Apparatschik mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Region Tula, Bezirk Kim[ov]sky, Gemeinderat Bronsky; aus Gefangenschaft.

72. Anderschanow Abdulbagap- 1922, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; Gork[ovskaya], Gebiet, Kr[asno] okt[yabrsky] Bezirk[aio]n, Dorf Pitsa [Pilna], Moskau, Elektriker mit einem Gehalt von 450 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Moskau, Kalanchevskaya Str.; aus Gefangenschaft.

73. Mukhamedgaleev Churmatul- 1920, Tatar [in], 7. Klasse [Esel], b[es] p [Künstler]; Gebiet Kasan, Bezirk Baltachsky [Baltasinsky] [ayo]n, Bahnhof] ShemordanXXXVII, Taschkent, Beton [shchik] mit einem Gehalt von 500 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Taschkent; aus Gefangenschaft.

74. Enikeev Gummer Muchariam[ovich]- 1918, Tatar [in], Sekundarstufe [Bildung], VLKSM; BASSR, Distrikt Blagovar[Himmel], Dorf Kargali [Oberes Kargaly], Davlekan[ovo], Lehrer mit einem Gehalt von 550 Rubel; Feldwebel, 15.2.1942 Kompaniechef; BASSR, Bezirk Blagovar[Himmel][aio]n, Dorf Kargali; aus der Einkreisung im sowjetischen Rücken - August 1943

75. Kamaltinow Zaki Nurgal[ievich]- 1923, Tatar [in], 6. Klasse [Ärsche], VLKSM; Molot[ovskoy] region[a]XXXVIII, Barda [Bardym] Bezirk[ayo]n, Dorf Kazy (?), Kolchose, Kollektivbauer, privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Kaibitsky [ayo] n, mit. Streifenhörnchen; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden.

76. Khafizov Fathul Khafizovich, - 1915, Tatar [in], Sekundarstufe [Bildung], b [es] p [Künstler]; TASSR, Rayon Muslimovsky [Muslyumovsky], Dorf Muslyumovo, Kasan, Lehrer; privat, 23.02.43, privat; TASSR, Bezirk Musljumowski, Dorf Musljumowo; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden.

77. Jussupow Iskhak Kalniz[ovich]- 1911, Tatar [in], Sekundarstufe [Bildung], b [es] p [Künstler]; Astrachan, st. Batumskaya, 8/26, Astrachan, ein Arbeiter mit einem Gehalt von 400 Rubel; privat, 23.02.43, privat; Astrachan, st. Batumskaja, 8/2; aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden.

78. Aflyatonov (Aflyatunov) Talip- 1919, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; BASSR, Bezirk Yarnyakinsky [Ermekeyevsky?] [ayo]n, Dorf Yanganayak (?); Kolchose, Kolchosbauer, privat, 23.02.43, privat; BASSR, Bezirk Yarnyakinsky [Ermekeyevsky?] [ayo]n, Dorf Yanganayak (?); aus Gefangenschaft, spurlos verschwunden.

79. Salimzyanov Kadyr Khal.- 1923, Tatar [in], 4. Klasse [Arsch], b [es] p [Künstler]; NSO [Gebiet Nowosibirsk], Bezirk Chanovsky [aio] n, Dorf Ch. Kushkul [Koshkul], Kolchose, Kolchosbauer, privat, 23.02.43, privat; NSO, Bezirk Chanovsky, Dorf Ch. Kushkul; aus Gefangenschaft, getötet am 06.03.43 [g.].

NA RB, f. 1450, Op. 5, T. 2, l. 47-107.

Die Veröffentlichung wurde von Rustem Gainetdinov vorbereitet

Versuchen wir, eine Person zu verstehen, die angesichts der Umstände einen doppelten Eid leisten musste und dreimal zusammen mit anderen, die sich für die Idel-Ural-Legion angemeldet haben, "Heil!"

Es ist bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der Kriegsgefangenen, einschließlich der „Wlassowiten“ und der sogenannten Legionäre, die sich den Deutschen unter der Flagge des Kampfes gegen den Stalinismus anschlossen, um unabhängige Nationalstaaten zu schaffen, „ausgerechnet“ und, mit aktiver Unterstützung der Alliierten in die UdSSR zurückgebracht und verurteilt. Auch diejenigen, die viele Jahre in deutschen Konzentrationslagern geschmachtet hatten, fielen unter die Mühlsteine ​​der Repression.

Nur wenige von ihnen wurden nach langer Haft entlassen. Und wer von diesen Unglücklichen wagte es unter enormen moralischen Druck, Memoiren zu schreiben? Solche Fälle sind selten. Deshalb glauben wir, dass die Memoiren des ehemaligen Kriegsgefangenen Ivan Skobelev von historischem Wert sind. Trotz der durchaus verständlichen subjektiven Interpretation der Ereignisse kann man neue Informationen über die Aktionen einer Untergrundgruppe nicht ignorieren, zu der auch der ehemalige politische Arbeiter der Zweiten Schockarmee, der Dichter Musa Jalil, gehörte, der von den Nazis auf der Guillotine hingerichtet wurde (später Hero of the Sowjetunion, Träger des Lenin-Preises).

Ein paar Worte zum Schicksal der Memoiren. Ivan Skobelev (1915), ein Eingeborener des Tschuwaschischen Dorfes Nischni Kurmei in der Region Orenburg, schrieb sie auf Wunsch des Schriftstellers und Journalisten, Chefredakteur des Orenburger Fernsehstudios Leonid Bolschakow, der sich für die Geschichte der Tschuwaschien interessierte (Autor der Broschüre „Leo Tolstois Tschuwaschen-Korrespondenten“).

Offenbar hatte der Autor nach der triumphalen Rückkehr von Musa Jalils „Moabit-Notizbüchern“ in die UdSSR während eines kurzen „Tauwetters“ die Hoffnung, dass sich die Haltung gegenüber anderen Gefangenen der Lager sowie gegenüber allen Opfern des Krieges ändern würde . Wieder einmal mental auf den holprigen Straßen des Krieges unterwegs, suchte er natürlich nach einem Weg, um mentale Stabilität zu erlangen (kolossale Informationen und Eindrücke im Inneren zu behalten, ist eine unglaubliche Prüfung). Der Nachwelt zu erzählen, zu bekennen, zu rechtfertigen, vielleicht hat der Autor auch darüber nachgedacht.

Kurzer geschichtlicher Hintergrund

Die Wolga-Tataren-Legion (Legion "Idel-Ural") ist eine Division der Wehrmacht, bestehend aus Vertretern der Wolga-Völker der UdSSR (Tataren, Baschkiren, Mari, Mordwinen, Tschuwaschen, Udmurten). Wolga-tatarische Legionäre (insgesamt etwa 40.000 Menschen) waren Teil von 7 verstärkten Feldbataillonen; 15 Wirtschafts-, Pionier-, Eisenbahn- und Straßenbauunternehmen; und 1 Kampfgruppe der osttürkischen SS-Formation. Organisatorisch dem Hauptquartier des Kommandos der Ostlegionen unterstellt.

Die Legion wurde am 15. August 1942 in Jedlino (Polen) gegründet. Die ideologische Grundlage der Legion war die Schaffung einer unabhängigen Wolga-Ural-Republik (Idel-Ural). Die führende Rolle bei der ideologischen Ausbildung der Legionäre spielten Emigranten - Mitglieder der Nationalkomitees, die unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für die besetzten Ostgebiete gebildet wurden.

Gleich bei den ersten Zusammenstößen mit dem Feind gingen viele Legionäre, die meist gegen ihren Willen aus Kriegsgefangenen rekrutiert wurden, auf die Seite der Roten Armee und der alliierten Armeen über. Eine von Musa Jalil geführte Untergrundorganisation leistete einen großen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Geistes der Legionäre und zur Ablehnung nationalsozialistischer Ansichten.

Krieg

Der erste Kriegstag verging wie alle Tage zuvor, bis auf die Ankündigung des Beginns der deutschen Invasion. Am 23. Juni leistete ein Teil der Soldaten den Eid. Zum ersten Mal hielten sie scharfe Munition in den Händen, zum ersten Mal sahen sie einfache und explosive Kugeln. Und die Gewehre haben das gleiche - das alte Modell mit einem dreiflächigen russischen Bajonett. Der Krieg hat begonnen, aber wir haben noch keine Maschinengewehre gesehen.

Die Menschen wussten, dass ein Konflikt mit Deutschland unvermeidlich war. Die Basis begegnete dem Krieg gelassen. Wir betrachteten den abgeschlossenen Freundschafts- und Nichtangriffspakt als Absurdität in der Politik unserer Regierung. Es war nur seltsam, den Soldaten der Roten Armee zuzuhören, die von den Kommandeuren verboten wurden, von Deutschland als einem uns feindlichen Staat zu sprechen.

Am Abend starteten wir von den neu errichteten Zelten und Unterstanden und machten einen etwa sechzig Kilometer langen Übergang nach Westen. Wir dachten, wir würden laden, um an die Front geschickt zu werden. Die Stimmung war heiter, kämpferisch. Die erste große Wanderung hat mich überhaupt nicht erschöpft, obwohl ich schlafen und ausruhen wollte.

Wir begannen Stellung zu beziehen, Gräben auszuheben. Als alles erledigt war, kam ein Befehl: zusammenkommen, um die Verrenkung zu ersetzen. Diesmal sind wir 25 km zurückgefahren. Warum war ein solches Manövrieren notwendig und für die gesamte Division? Warum traten wir auf der Stelle? Das Kommando war verwirrt, liberalisierte weiter auf akademische Weise.

Das Trampling vor Ort endete am 29. oder 30. Juni, abends wurden wir in einen Zug verladen und über Nacht in die Stadt Gorodok, Gebiet Witebsk, gebracht. Bei der Ankunft der Division traf der Nachschub der neu mobilisierten ein. Sie konnten nicht ausgerüstet und bewaffnet werden. Sie waren gezwungen, nach Witebsk zu schicken.

Die ersten Kämpfe begannen am 3. oder 4. Juli und endeten erfolgreich. Mehrere gepanzerte Fahrzeuge und Panzer wurden getroffen. Sie brachten mehrere gefangene Nazis mit. Sie haben sich arrogant verhalten. Schrie: "Rus kaput."

In der Dämmerung nächster Tag Der Angriff der Hauptkräfte des Feindes begann ...

Beim Überqueren der Autobahn gerieten sie in einen deutschen Hinterhalt. Wir kannten die Zahl des Feindes nicht. Um das Feuer zu zerstreuen, beschlossen wir, uns in mehrere Gruppen aufzuteilen. Ich blieb in der Mitte. Zur festgesetzten Zeit krochen wir vor und eröffneten das Feuer auf den Feind. Ich kann mich nicht erinnern, wie lange der Kampf gedauert hat. Die Patronen im Magazin liefen aus, die letzte Granate blieb. Auf Kommando ging er zum Angriff über. Ich erinnere mich an nichts weiter.

Bald näherten sich die Deutschen, die Trophäen sammelten.

Gefangenschaft

Am Abend landeten wir in einem direkt auf dem Feld errichteten Lager. Etwa zweihundert Menschen waren hier versammelt, alle vom Schlachtfeld. Die ersten Tage wurde ich sehr von Wunden gequält. An der Seite ragte ein Fragment heraus, der Hals unter dem Kiefer war mit einer Kugel genäht. Ich konnte weder trinken noch sprechen.

Wir waren bald für den Versand aufgereiht. Ein spezielles Team kam auf Fahrrädern und Motorrädern. Kaum waren wir aus dem Tor gegangen, wurden die Kranken und Verwundeten vor unseren Augen erschossen. Dasselbe Schicksal ereilte diejenigen, die auf dem Weg fielen.

In Vitebsk wurde ein Lager auf einem riesigen Platz errichtet, auf dem sich früher die Lagerhäuser des Volkskommissariats für Verteidigung befanden. Hier waren viele Gefangene. Wir wurden ohne Registrierung auf dem Konto eingelassen. Es gab viele Soldaten ohne Tuniken und Mützen, wie ich. Es gab auch einen Kommandostab mit Abzeichen, gepflegte Offiziere, sauber, als hätten sie den Krieg nicht gesehen. Diese Menschen waren etwas Besonderes. Sie rauchten, viele von ihnen besetzten bereits die Posten der Oberkaserne.

Ärzte und Sanitäter kamen und begannen, die Wunden zu behandeln. Die Deutschen haben unsere Verbände nicht benutzt, sie haben sie den Lagern übergeben. Sie zogen ein Fragment aus mir heraus, säuberten meine Seite von zertrümmerten Knochen. Der Chirurg Petrov sagte, nachdem er mich untersucht hatte: "Sie werden leben, wenn Sie nicht in dieser Hölle sterben."

Unter den adretten Dandys trugen einige weiße Armbinden mit einem schwarzen „P“ (Polizist) am Ärmel. Die meisten von ihnen sprachen untereinander Ukrainisch. Sie waren mit Gürteln mit einer schweren Schnalle bewaffnet, die bei Bedarf verwendet wurden. Sie schlugen sie gnadenlos, mit Vergnügen. Sie fingen "Hexen", das heißt, sie suchten nach Kommissaren und Juden. Sie lebten in einem separaten Block, aßen getrennt.

Juden und Kommissare wurden in einen eigens mit Stacheldraht eingezäunten Ring gesteckt und mit der Aufschrift: „Judas“, „Kommissar“, „Wetterfahne“ (Flüchtling) an der Brust aufgehängt, dann vor den Häftlingen aufgehängt.

So wusste ich es faschistische Ordnung in Gefangenschaft.

Eingebranntes "A" (asiatisch)

Es gab ein Gerücht: Die Deutschen ließen Ukrainer und Weißrussen nach Hause, aber nur Zivilisten. Nachdem er drei Tage lang gehungert hatte, tauschte er zerrissene Zivilkleidung gegen drei Rationen Brot. Ich wollte raus aus dieser Hölle. Also kam ich auf die Bühne. Wir wurden in die Stadt Borisov gebracht. Am nächsten Tag begannen sie mit der Inbetriebnahme. Als sie sich auszuziehen begannen, fanden viele Leinen der Roten Armee, Wunden. Ohne uns zur Besinnung kommen zu lassen, wurden wir in ein Kriegsgefangenenlager geschickt. Sie haben mich mitgenommen, um hier zu arbeiten. Sie aßen zweimal, gaben zwei Liter guten Haferbrei aus Gerstengrütze für fünf Personen und zwei weitere Laibe Brot.

Die Uniformen der Roten Armee wurden bald verteilt. Nachdem sie nach Nationalität in Gruppen eingeteilt worden waren, wurden große Buchstaben mit Ölfarbe auf den Rücken von Mänteln und Tuniken gemalt: „r“ (Russisch), „y“ (Ukrainisch), „b“ (Weißrussisch), „a“ ( Asiatisch). In den Blocks identifizierten sie Russen als Polizisten - Ukrainer, Weißrussen - Asiaten usw.

Bereits in den ersten Kriegswochen und -monaten begann die Wehrmacht, sowjetische Kriegsgefangene als Hilfskräfte (Köche, Fahrer, Pfleger, Handlanger, Patronenträger, Pioniere, Küchenhilfen, Boten, Signalwächter) direkt in ihren Kampfverbänden einzusetzen. Später wurden sie in Sicherheits- und Konterguerillaeinheiten mobilisiert. Bis Ende 1942 wurden diese Leute in die sogenannten "Ostbataillone" gebracht.

In der letzten Kriegsperiode, als Deutschland keine menschlichen Reserven mehr hatte, erinnerten sie sich an diejenigen, die von den ersten Kriegstagen an versuchten, ein Verbündeter Deutschlands zu werden und in Zukunft zumindest ein Minimum an Unabhängigkeit für sich zu erlangen Menschen. In der ersten Phase des Krieges wurden sie wie lästige Fliegen beiseite geschoben. Kein Wunder, denn Deutschland war stark und seine Armee stand selbst in Moskau.

In einem kritischen Moment erinnerten sich die Deutschen an die Kriegsgefangenen. Gegen Ende des Krieges entwickelte sich an der Front eine paradoxe Situation, als sich herausstellte, dass die wenigen deutschen Militäreinheiten zu 40-50 Prozent oder mehr aus Eingeborenen der Sowjetunion und verschiedener exotischer Länder bestanden. So sahen sowjetische Soldaten nach dem Angriff auf die Reichskanzlei überrascht auf ihre Leichen tote Verteidiger mit asiatischen Augen.

Nach Kriegsende flüchtete ein Teil der Legionäre mit Unterstützung einflussreicher Freunde aus einer Reihe von Regierungen muslimischer Länder in den Nahen Osten und in die Türkei. Diejenigen, die in der UdSSR blieben, wurden unterdrückt.

In den Kreisen der Hölle

Sie fuhren uns zu Fuß nach Minsk. Unterwegs gab es viele Schießereien. Die ersten Opfer blieben am Rande der Stadt Borisov, in der Nähe eines Lagerhauses mit Düngemitteln. Über eine Woche lang haben sie uns ohne Salz ernährt. Als sie an diesem Lagerhaus vorbeikamen, verwechselten die erschöpften Menschen den Dünger mit Salz, und die vordere Kolonne stürmte nach vorne, machte eine Müllhalde. Der Konvoi eröffnete mit Maschinenpistolen und Maschinengewehren das Feuer auf die Menge.

... Auf dem Territorium Litauens wurde auf dem Gelände eines Militärlagers ein neues Lager errichtet. Das ganze Areal ist mit Grün bedeckt. Riesige Linden ringsum. Wunderschöne Kaserne. Aber nichts gefiel uns, außer dem Gras, das im Lager reichlich wuchs. Die Hungrigen stürzten sich auf die Weide. Sie aßen rohes Gras, aßen es mit Wasser und Salz. Nicht gegessen! Und es gab nichts schmackhafteres als Kochbananen. Gegessen und aufgefüllt. Infolgedessen aßen 1500 bis 2000 Menschen in drei Tagen das gesamte Gras auf einem riesigen Gebiet. Und die Gefangenen kamen und kamen. Im Lager wurden sogar die Bäume angenagt. Die Fenster wurden eingeschlagen, um die Fasern der Bäume mit einer Glasscherbe als Nahrung abzukratzen. Luxuriöse Linden standen jetzt völlig nackt da.

Das Wetter war feucht und kalt. Die Bewohner des Lagers wurden in Baracken und Ställen konzentriert. Sie ernährten sich schlecht. Alle Geschichten über ein früheres Leben, über Arbeit und Verwandte endeten mit Erinnerungen an ein denkwürdiges Abendessen. In dieser Masse, bestehend aus Erwachsenen und intelligent denkenden Menschen, drehten sich alle Gedanken nur ums Essen. Wenn sie gesagt hätten, dass wir sie füttern und dann erschießen würden, hätte vielleicht niemand eine solche „Gnade“ abgelehnt. Sie dachten nicht an das Leben. Mit einem Traum von Essen schliefen sie ein und wachten auf.

Gefängnisse sind überall gleich. Zu diesem Ergebnis bin ich später gekommen. Ich meine nicht nur extern und Interne Organisation, aber auch das Regime und so weiter - Feuchtigkeit, Dunkelheit, Strafzellen, Untersuchungsräume mit Foltergeräten. Dies waren die Gefängnisse in Stetin, Danzig, Brest, Minsk und nach dem Krieg in Tscheboksary. Wie viel Raffinesse in ihnen für größeres menschliches Leid! Wie sorgfältig wird das Personal dafür ausgewählt!

Menschen, die nicht durch die Kreise der Hölle gegangen sind, argumentieren manchmal: Dort ist es gut, aber hier ist es schlecht, und sie geben den Verurteilten vor der Hinrichtung genug zu essen und sogar zu trinken. Das sind Menschen - Träumer, Angeber, die ihren eigenen Wert ausfüllen, als hätten sie viel im Leben gesehen.

In Gefängnissen überall hart und hungrig. Aber in Gefängnissen, wo sie dich wie einen Feind ansehen und dich wie ein gefährliches Tier behandeln, ist es noch schwieriger. Die Bearbeitung unserer Kamera begann Ende Januar 1942. Sieben Litauer gingen an mir vorbei, drei von ihnen kehrten vom ersten Verhör in die Zelle zurück - bis zur Unkenntlichkeit geschlagen.

Ich war auch an der Reihe. Das Verhör begann friedlich und leise: Wer, wo, wie wurde er gefangen genommen? Zum ersten Mal habe ich meinen Nachnamen, meine Herkunft und meine Nationalität angegeben. Auf die Anschuldigungen, ich sei wegen Spionagearbeit zurückgelassen worden, ich sei Kommunist, habe ich mit kategorischer Absage geantwortet. Dann fiel er durch den Aufprall von seinem Stuhl. Sie schlagen mit allem. Nach den Erzählungen meiner Kameraden lag ich drei Tage regungslos da.

Bald wurden wir in den Zug geladen. Unterwegs gaben sie 100 g Leberwurst und einen Laib Brot. Alle aßen das alles sofort und hungerten drei Tage lang. Sie luden uns nachmittags an einem der kleinen Bahnhöfe in Sachsen aus. Im Stadtlager Nr. 314 ließen sie mich sanieren, gaben uns alte deutsche Tuniken und steckten sie in Holzklötze. Um seinen Hals hing ein Blechschild mit einer Nummer. Meine Nummer ist 154155 (wahrscheinlich nach der Anzahl der Häftlinge).

Hier lebten in getrennten Zonen Briten, Amerikaner, Franzosen und Griechen. Alle sahen im Vergleich zu uns wie wohlgenährte Hengste aus. Sie wurden nicht zur Arbeit gefahren, sie wurden gut ernährt. Ihre Kleidung und Schuhe waren neue Armee, in Form ihrer Länder. Sie durften Briefe und Pakete über das Rote Kreuz empfangen. Sie spielten Sportspiele und lasen Zeitungen. Die Deutschen behandelten sie auf Augenhöhe. Gleichzeitig starben sowjetische Gefangene an Hunger, Schlägen und höllischen Bedingungen, die speziell für sie geschaffen wurden.

Der Gefangene kennt die Gründe für die Änderung nicht

Im Staatslager Nr. 314 waren wir in einem Block nationaler Minderheiten eingesperrt. Georgier und Armenier besetzten hier getrennte Zonen, am anderen Ende befanden sich die Wolga- und zentralasiatischen Nationalitäten. Nach der Hygiene erhielten wir Mäntel, Stiefel mit Socken und Hosen. Das Essen hier war anders.

Wir kennen den wahren Grund für diese Änderung nicht. Sie erklärten auf ihre Weise, dass sich der Krieg hingezogen hatte, die Deutschen aus Angst um ihre eigene Haut versuchten, ihre Verbrechen zu glätten usw. Zur Überzeugungskraft erinnerten sie daran, dass es ein Ultimatum von Molotow an Deutschland über die Verantwortung für die Verletzung gab Internationale Regeln für die Unterbringung von Kriegsgefangenen. Mit einem Wort, jeder erfand etwas, argumentierte, argumentierte in Erwartung des Guten.

Die Starken und Wohlgenährten hielten sich getrennt, herrschten über die Schwachen, wählten die besten Plätze und versuchten, sich vor der Lagerleitung abzuheben.

Während des 10-jährigen Aufenthaltes im Lager nach dem Krieg musste ich mehr als einmal mit solchen „Weltfressern“ zusammentreffen. Sie ließen sich auch hier nieder, wurden dieselben wie in den faschistischen Lagern - Diebe, Räuber und Mörder ehrlicher Arbeiter. Sie haben nie ihre Schuld an den verlorenen Seelen erkannt, in vielen Fällen durch ihre Schuld in faschistischer Gefangenschaft. Sie schimpften über die Sowjetmacht, über Stalin, über die Partei. Sie hassten die Menschen und lebten nur für ihren Bauch.

Nach Polen gebracht, in die Stadt Sedlice. Ich landete im „schwachen Team“ des tatarischen Lagers. Wir wurden in Kompanien, Züge und Trupps eingeteilt. Zwei Bataillone wurden vor uns aufgestellt, und Exerzierübungen waren bereits im Gange. Es gab keine Waffen. Sie ernährten sich nach der Norm eines deutschen Soldaten.

Bald wurde der Zweck des Imports und der Gründung einigermaßen klar. Besonders beeindruckt war ich von der Einführung der Namaz-Gebetsstunde und ihrer unterwürfigen Verrichtung durch die Gefangenen. Mullahs wurden irgendwo gefunden, und es waren keinesfalls alte Männer.

In der „schwachen Gesellschaft“ waren außer mir und zwei Mordwinen alle Tataren. Niemand wusste, dass ich Tschuwaschen bin, denn ich sprach perfekt Tatarisch.

Mulla ruft zur Anbetung auf

Als sie sich zum Gebet aufstellten, schloss ich mich dem Schwanz an. Der Befehl kam (natürlich auf Tatarisch): "Setz dich zum Gebet." Ein innerer Protest hielt mich wie ein Idol. Mullahs Stimme brachte mich zur Besinnung, und ich geriet aus der Reihe und stellte mich an die Flanke. Er stand 20 bis 30 Minuten lang da, während der Mullah ein Gebet las, und schimpfte dann über den Beginn einer „glücklichen Zeit“.

Nach dem Gebet schleppten sie mich zum Beamten: „Warum hast du nicht gebetet?“ Durch einen Dolmetscher antwortete ich, dass ich Christ und Tschuwaschen nach Nationalität sei.

Dieser Vorfall hat meine Position etwas verändert. Wenn sie früher wie ein „Tor“ aussahen (er war schrecklich dünn, statt 72 kg wog er nur 42). Befreit von Outfits, Bohrern. Dank dieses Vorfalls lernte ich den tatarischen Yangurazi kennen, mit dem wir in derselben Division gekämpft hatten. Diese Tat spielte in meinem späteren Leben in Deutschland eine wichtige Rolle und trug zum Treffen mit Musa Jalil bei.

Bald wurden die Bataillonskommandeure in Gruppen mit einer Eskorte in die Stadt geführt. Sie besuchten „Soldatenheime“, „Vufs“ (Bordelle), von wo sie Schnaps und Bimbras (Mondschein) mitbrachten. Verspätete, aber wahre Nachrichten trafen ein: Leningrad stand, die Versuche der Deutschen, die Wolga zu erreichen, waren gescheitert. Aber Prostituierte verbreiten auch falsche Informationen.

An einem der schwierigen Tage trafen drei „Herren“ in Zivil im Lager Sedlice ein. Sie begannen, die Gefangenen in die Zentrale des Lagers zu rufen. Ein älterer Tatar sprach mit mir. Übrigens sprach er seine Muttersprache nicht gut.

Einige Tage später wurden wir in einen Personenwagen verfrachtet und in ein Sonderlager des Ostministeriums gebracht. Höchstwahrscheinlich war es ein Filtrationspunkt (Kontrollpunkt): Hier konzentrierte sich die Intelligenz aller Nationalitäten der UdSSR. Nach 2-3 Monaten fand ich heraus: General Wlassow stellte eine Millionen-Armee für einen Feldzug gegen Stalin zusammen. Wenig später musste ich mich mit Wlassow persönlich treffen.

Die Krawatte drückt den Hals wie ein Kragen

Das Lager hatte einen Klub und eine Bibliothek mit Veröffentlichungen in russischer Sprache. Es gab viele Bücher von Schriftstellern mit Migrationshintergrund. Im Club wurden Filme gezeigt, Vorträge über das nationalsozialistische Programm gehalten. Mein Kampf wurde direkt in die Kaserne gebracht.

In diesen Tagen ging das Gerücht um, Musa Jalil, der Vorsitzende des Verbandes tatarischer Schriftsteller, sei in der Nähe in einem Quarantänelager. Unter uns waren Menschen, die ihn kannten. Dies ist Alish (Kinderschriftsteller, vor dem Krieg - Leiter der Pionierabteilung des tatarischen Regionalkomitees des Komsomol), Satarov, ein Mitarbeiter der Redaktion der Zeitung Krasnaya Tatariya.

Zwei Wochen später wurden alle in die Lagerkommandantur gerufen, gezwungen, ein Formular mit folgendem Inhalt auszufüllen und zu unterschreiben: „Ein Kriegsgefangener so und so wird entlassen und verpflichtet sich gleichzeitig, mit dem Deutschen zusammenzuarbeiten Behörden, wohin sie geschickt werden.“ Unter Todesstrafe verpflichteten sie sich, mit deutschen Frauen nicht zu kommunizieren.

Danach brachten sie uns nach Berlin. Hier brachten sie Zivilkleidung in das Lager eines der Geschäfte. Als ich den Laden verließ, sagte ich meinem Freund, dass ein Papierkragen mit einer deutschen Krawatte, die um den Hals gezogen wurde, den Hals wie ein Halsband quetschte.

Aus den Erinnerungen eines Kriegsgefangenen Rushad Khisamutdinov

... Die Tataren zögerten, sich der deutschen Legion anzuschließen. Dann beschlossen die Nazis, einen Mann zu finden, der alle Gefangenen mit sich tragen konnte. Die Personalvermittler waren hartnäckig. Es ist bekannt, dass zu dieser Zeit hochrangige Beamte um Musa Jalil herum beschäftigt waren - sowohl Rosenberg als auch Unglyaube, und der berüchtigte "Präsident" des imaginären Staates "Idel-Ural" Shafi Almaz. Aber Musa wollte zunächst nichts davon hören, bei den Deutschen zu dienen. Erst später, als er erkannte, dass die Idee der Nazis ihm die Möglichkeit eröffnet, sich in den Legionen antifaschistischer Propaganda zu widmen, stimmte er zu. Der Weg, den Musa einschlug, war schwierig und gefährlich.

... Nach dem Eintreffen eines neuen Nachschubs wurde eine Musikkapelle (Kultzug) organisiert. Als „Künstler“ wurden 13 Personen ausgewählt. Keiner von ihnen war ein professioneller Künstler. Gainan ist Lehrer, Abdulla ist ein hochrangiger politischer Ausbilder usw. Unsere Edlnin-„Musiker“ – Garif Malikov, Ivan Skobelev, Sadykov und andere – hatten jedoch auch keine besondere Ausbildung.

Aus dem Buch „Memories of Musa Jalil“, Kasan, 1966.

Generalleutnant X. Helmich bei der nächsten Inspektion des Bataillons der Wolga-Tataren-Legion. Vermutlich - 1943

Mit welchen Tataren solidarisieren sich die Tschuwaschen?

Drei Wochen lang wohnten wir in einem Hotel der dritten Kategorie „Anhalter Baikhov“. Wir haben in der Kantine mit Lebensmittelkarten gegessen. Sie konnten die Sprache nicht, also mussten sie im Zimmer bleiben. Manchmal gingen sie in der Stadt spazieren.

Während dieser Zeit lernte er Alishev, Shabaev, Bulatov, Sabirov kennen. Besonders gute Beziehungen entwickelten sich zu Alishev. Ich schätzte seine Offenheit und Einfachheit. Ich erfuhr von ihm, dass der Dichter Musa Jalil, ein Liebling der Tataren, bald hier eintreffen würde.

Die Gruppe wurde oft zu Theaterausflügen mitgenommen. Ein Mann aus dem Donbass war uns angegliedert, ein Student des Instituts für Fremdsprachen mit dem Nachnamen (zweifelhaft) Sultan. Außerdem gab er Lebensmittelkarten, Briefmarken und Pfennige heraus. Manchmal wurden einige der "Ziele", einschließlich mir, nicht auf Ausflüge mitgenommen, weil die Deutschen aufgrund unserer Dünnheit eine unbefriedigende Vorstellung von den Tataren haben könnten. An solchen Tagen schlugen wir uns die Zeit damit tot, Deutsch aus einem Soldatenhandbuch zu lernen.

Eines Abends spazierten wir in die „birnetube“, die sich im Keller befand, wo sich Belgier und Franzosen versammelten. Zum ersten Mal sah ich die von Gorki und anderen Schriftstellern beschriebene Situation: eine Bierhalle, eingetaucht in Rauch und Schlamm, mit bemalten und zerzausten Mädchen auf den Schoß von Männern. Hinter der Theke stand ein dickbäuchiger, rotgesichtiger Wirt, der vorsichtig Briefmarken und Pfennige, aber auch Schmuggelware, Goldringe und andere Souvenirs entgegennahm und Schnaps oder Ersatzbier ausschenkte.

Unser Erscheinen blieb nicht unbemerkt. Drei Franzosen umringten uns. Wir haben sie nicht verstanden, sie haben uns auch nicht verstanden, der Ausdruck "Russische Gefangen" erklärte alles. Die Franzosen setzten uns an den Tisch, boten Bier an, aber wir lehnten aus Geldmangel ab. Sie klopften uns auf die Schulter, nannten uns Kameraden, spendierten uns Zigaretten. Aber bald kam ein Polizist und brachte uns zum Hotel, befahl der Gastgeberin, uns nirgendwo alleine hingehen zu lassen.

Tage voller Mattigkeit und Angst vergingen. Eines Tages wurde der Gruppe befohlen, vor Ort zu sein. Um 18 Uhr brachte uns der Dolmetscher Sultan zum Restaurant „Exeldtser“.

Noch nie zuvor hatte ich so prunkvoll geschmückte Säle gesehen: Hunderte von Tischen, Buden, Kronleuchter, Buffets servieren, flatternde Kellner... Der Geruch hochwertiger Zigaretten war berauschend. Hier gibt es keinen Krieg, hier kennen sie nichts von Hunger, Schmerz und Entbehrung.

Wir wurden durch eine riesige Halle geführt, wohl um zu zeigen, wie reich leben und sich souverän faschistische Entartete verhalten.

Mehrere Männer und Frauen trafen uns in einer kleinen Halle. Es stellte sich heraus, dass es sich um Tataren handelte, die seit dem Ersten Weltkrieg in Deutschland geblieben waren (die Frauen waren ihre Ehefrauen und Töchter). Unsere Ankunft belebte das Unternehmen. Unter den Gefangenen suchten sie ihre Landsleute und Verwandten. Bald erschien ein alter Tatar, der in Sedlice die Leute abholte, die er brauchte. Mit ihm kam ein Mann von durchschnittlicher Größe, ausgebeult und ausgezehrt aussehend. Er begrüßte Alishev bescheiden (umarmte sich) und folgte dem alten Mann nach vorne. Es war Musa Jalil (Gumerov, wie er sich vorstellte).

Sie boten an, Platz zu nehmen. Der Deutsche und der Alte kündigten die Eröffnung eines Bekanntschaftsabends der Tataren in Berlin mit „neu angekommenen Herren“ (efendi) an. Ein alter tatarischer Mann namens Shafi Almaz sagte, wir seien zusammengekommen, um den Bolschewismus zu bekämpfen und mit Hilfe der Nazis unabhängige Nationalstaaten zu bilden. Und wir, die „Farbe der Nation“, sollten dieses Geschäft führen. Es wurde angekündigt, dass in Berlin unter dem Ostministerium ein führendes Zentrum namens "Tatarische Mediation" geschaffen werde. Eine Zeitung in tatarischer Sprache „Idel-Ural“ wird herausgegeben.

Dann gab es Abendessen auf Kosten von unbenutzten Karten. Die Damen wollten tatarische Lieder hören. Nazipov und ein kleiner Junge, an dessen Nachnamen ich mich nicht erinnere, sprachen. Dann fingen sie an, Musa Jalil zu bitten, etwas vorzulesen. Er stimmte bereitwillig zu, las humorvolle Gedichte. Einer von ihnen, ich erinnere mich, hieß "Fallschirm".

Meine Bekanntschaft mit Jalil fand am gleichen Abend statt. Er ist selbst auf mich zugekommen. Zuerst sprachen sie Russisch, dann wechselten sie zu Tatarisch. Er fragte, ob ich schon lange in Gefangenschaft gewesen sei, wo ich gekämpft hätte, wie ich gefangen genommen worden sei. Ich weiß nicht, welchen Eindruck ich auf Jalil gemacht habe, aber danach hat sich die Einstellung der „Gutgenährten“ mir gegenüber etwas geändert.

In den folgenden Tagen ließen sie sich in den Räumlichkeiten nieder, die der „tatarischen Mediation“ zugewiesen waren. Dann wurden Verantwortlichkeiten verteilt. All dies geschah ohne die Beteiligung von Jalil.

„Tatar Mediation“ befand sich in der Noenburger Straße im dritten Stock eines Backsteinhauses. Der zweite Stock wurde von der "turkestanischen Vermittlung" (Usbeken, Kasachen, Kirgisen usw.) besetzt.

Einen Tag später fand ein Treffen der Vermittlungsmitarbeiter statt. Viele Deutsche waren anwesend, es gab sogar einen SS-General (später erfuhren sie, dass es ein Vertreter des Ostministeriums war, Professor von Medsarich und zwei Sekretärinnen: Frau von Budberg und Trauzeugin Döbling). Aus der Legion kamen drei Tataren in Militäruniform. Bei diesem Treffen wurde angekündigt: „Die tatarische Vermittlung“ wird das Zentrum des Kampfes für die Befreiung des tatarischen Volkes vom Bolschewismus und die Errichtung einer solchen Unabhängigkeit sein, wie sie vor der Eroberung durch die Russen war.

Gunafin, Sultan, Gilyadiev und noch jemand sprachen, riefen zum Kampf für eine "gerechte Sache", die Betonung lag auf dem Führer, und am Ende riefen sie: "Heil Hitler!"

Als diese Tiraden vorbei waren, fragten sie: „Was wird unser Tschuwaschen-Freund sagen?“ Ich antwortete: „Wenn es so viele meiner Verwandten wie Tataren gäbe, könnte man viel sagen, aber bisher kann ich nur eines sagen: Ich stehe solidarisch mit den Tataren.“ Frau von Budberg übersetzte meine Worte in die Deutschen. Shafi Almaz fragte: Warum habe ich Russisch gesprochen, wenn ich perfekt Tatarisch spreche? „Ich habe nicht gesprochen, aber Ihre Frage beantwortet. Um aufzutreten, müssen Sie sich vorbereiten “, antwortete ich.

Während der Pause kam M. Jalil auf mich zu. Er fragte: Mit welchen Tataren solidarisieren sich die Tschuwaschen? Es war niemand in der Nähe, und ich antwortete kühn: Wir waren und werden mit allen Nachbarn solidarisch sein, unabhängig von der Nationalität. Er schüttelte mir die Hand und wandte sich an Yangurazi, der auf mich zukam: „Ihr scheint gute Freunde zu sein, das ist das zweite Mal, dass ich euch zusammen sehe.“ Der Freund antwortete: „Ja, wir sind aus derselben Division.“

Danach unterhielten sie sich auf Tatarisch: Wo er gefangen genommen wurde, wer sonst noch bei den Deutschen ist usw. Aber dann wurde Jalil zum "Häuptling" gerufen.

Es wurde bald bekannt gegeben, dass Unglyaube die Organisation von den Deutschen und Shafi Almaz von den Tataren (Übersetzer Sultan und Jalil) leiten würde. Es wurden Organisations- und Propagandaabteilungen sowie die Redaktion (Ishmaev, Gilyadiev, Alishev, Satarov, Sabirov und andere) eingerichtet. Yangurazi und ich waren arbeitslos.

Jeder bekam Lebensmittelkarten und einen Monatslohn. Wir mussten anfangen, in einer Privatwohnung zu leben, wir mussten jeden Tag zur Arbeit kommen.

Bald bekamen wir ausländische Pässe. Hat eine Kommission bestanden, um die Rassenzugehörigkeit zu bestimmen (sie haben den Kopf gemessen, die Form der Augen und Gott weiß was noch). Und was denkst du? Ich, ein Tschuwaschen, und 15 andere Tataren erhielten eine ähnliche Bewertung wie die arische Rasse. Alles kam in der Größe zusammen. Dann lachten wir darüber, dass wir als Heilige kanonisiert wurden.

(Ende folgt)

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird in Russland intensiv nach Staatsformen gesucht. Wie änderte sich die Haltung der Tschuwaschen-Führer gegenüber der Idee, sich mit den Tataren und Baschkiren unter der Flagge des Staates Idel-Ural zu vereinen?

Der revolutionäre Februar 1917 war ein besonders bemerkenswerter Meilenstein in der Geschichte der Entwicklung demokratischer Ideen, der Stärkung der nationalen Bewegung und der Steigerung des Selbstbewusstseins der Wolgavölker. Damals eröffnete sich eine echte Gelegenheit, das Thema der Errichtung von Autonomie und Staatlichkeit für die russischen Völker, einschließlich der Tschuwaschen, zu erörtern. Es gab Programme zur Schaffung territorialer, extraterritorialer, national-territorialer, kultureller Autonomien, kulturell-nationaler Staaten, Arbeitskommunen, nationaler Regionen, Republiken und sogar einer breit angelegten „Großtschuwaschien“. Einer der attraktiven Vorschläge kam von den muslimischen Gemeinden, die anboten, sich unter der Flagge des Staates der Wolga und des Urals zu vereinen. Das Projekt der Schaffung des Wolga-Ural-Staates in Russland, das im letzten Jahrhundert entstand, aber nicht umgesetzt wurde, wird von Zeit zu Zeit auch zum Thema hitziger Diskussionen von Historikern, Politikwissenschaftlern und Lokalhistorikern der Wolga-Region als Leser der Idel.Realii-Website.

„GROSSE TSCHUSCHASCHIEN“ ODER „IDEL-URAL“

Unter vielen Fragen entstand die Version von Idel-Ural auf dem Ersten Kongress der kleinen Völker der Wolga-Region in Kasan am 15. Mai 1917. Mehr als 500 Delegierte aus verschiedenen Orten - Mari, Moksha, Kalmücken, Kryashens, Permians, Udmurts, Chuvashs, Erzya, sowie Vertreter von Russen, Tataren, Baschkiren, Letten, Finnen diskutierten die ganze Woche über viele aktuelle Themen. Bei der Diskussion über die künftige Struktur Russlands sprachen sich einige für eine Vereinigung der Völker der Wolga-Region aus, andere für nationale Autonomien und wieder andere für eine Föderation oder eine demokratische Republik mit lokaler Selbstverwaltung.

Ivan Vasiliev, Vorsitzender der Union der Chuvash-Studenten, Student am Moskauer Landvermessungsinstitut, schlug den folgenden Absatz für die Entschließung vor:

„Der Kongress der Vertreter der Kleinen Völker des Wolga-Gebiets hat eine föderative Republik als die geeignetste Regierungsform anerkannt und keine Einwände gegen die Schaffung von Sonderstaaten an den Rändern erhoben und beschlossen, derzeit keine eigenen Staaten zu gründen, sondern zu durch Gesetz die Möglichkeit der Degeneration der Selbstverwaltung in lokale Staaten auf territorial-nationaler Grundlage sicherstellen, wenn die lokalen Nationalitäten politisch und kulturell auf ihr gegenwärtiges Niveau fortgeschritten sind."

Nicht viel anders als dieser Vorschlag ist die Version des Führers der nationalen Bewegung der Tschuwaschien, Rechtsanwalt Gavriil Alyunov. Nur wenige der Delegierten glaubten damals, dass die indigenen Völker der Wolga-Region bereit seien, die Staatsmacht in die eigenen Hände zu nehmen.

"IDEL-URAL" ODER WOLGA-URAL SOWJETISCHE REPUBLIK

Dann gab es Debatten auf dem Ersten Gesamtrussischen Tschuwaschischen Kongress in Simbirsk vom 20. bis 28. Juni 1917 und am 1. August 1917 auf dem Zweiten Kongress der kleinen Völker des Wolgagebiets. Es wurden Resolutionen über die Möglichkeit angenommen, eine extraterritoriale kulturelle Autonomie der Tschuwaschen zu bilden. Professor Nikolai Nikolsky, der erste Chefredakteur der Zeitung Khypar, der auch Vorsitzender der Zemstvo-Verwaltung der Provinz Kasan und Vorsitzender der Gesellschaft der kleinen Völker der Wolga-Region war, leistete großartige Arbeit bei der Aufklärung der Massen ( die tschuwaschische Sektion dieser Gesellschaft war übrigens die größte: Anfang August 1917 zählte sie 193). Wenig später wurde die erste Geige in der nationalen Bewegung von der Chuvash National Society (CHNO), dem Prototyp des modernen ChNK - dem Chuvash National Congress, gespielt, der von den Sozialrevolutionären Gavriil Alyunov, Dmitry Petrov (Yuman) und Semyon Nikolaev geleitet wurde , Gury Vander und andere prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Aufnahme des Verwaltungsgebiets Tschuwaschien in den geplanten Wolga-Ural-Staat "Idel-Ural", vorbehaltlich der Gleichheit und Souveränität aller seiner konstituierenden Völker

In den Jahren 1917-1918 investierte die Tschuwaschische Intelligenz viel Energie in die Wahl der Abgeordneten zur Konstituierenden Versammlung. Am 20. November 1917 wurde in Ufa auf der Nationalversammlung der Muslime und Vertreter anderer Völker beschlossen, den türkisch-tatarischen Staat "Idel-Ural" zu gründen, der den südlichen Ural und die mittlere Wolga-Region umfasst. Diese Frage wurde ausdrücklich auf die Tagesordnung des Ersten Kongresses des Militärbezirks Tschuwaschen in Kasan (10. Dezember 1917) gesetzt. Berichte wurden von Germogen Titov, Ivan Vasiliev gemacht. Der Kongress beschloss, das Verwaltungsgebiet der Tschuwaschien in den geplanten Wolga-Ural-Staat „Idel-Ural“ einzugliedern, unter der Bedingung, dass die Gleichheit und Souveränität aller seiner konstituierenden Völker gewahrt wird.

Im Gegensatz zum muslimischen Projekt des Staates "Idel-Ural" hat der Kasaner Abgeordnetenrat das Projekt der Wolga-Ural-Sowjetrepublik vorgeschlagen. Die Programme der Republik Wolga-Ural und des Staates "Idel-Ural" wurden ständig auf verschiedenen Ebenen diskutiert. Viele Aktivisten der Tschuwaschischen Nationalbewegung waren zunächst Befürworter der Staatenidee. Eine spezielle Kommission wurde gebildet, um das Problem zu untersuchen. Mitglieder der Kommission trafen sich mit den Führern der baschkirischen und tatarischen Völker: Z. Validi-Tugan, G. Sharaf, K. Idelguzhin, M. Vakhitov, I. Alkin, G. Iskhaki, M. Sultan-Galeev und anderen.

Bald änderte sich die Haltung der Tschuwaschen gegenüber den Staaten. Die neue Position wurde auf dem Allrussischen Tschuwaschen-Kongress des Militärpersonals zum Ausdruck gebracht, der vom 12. Januar bis 2. Februar 1918 in Kasan unter dem Vorsitz von Dmitri Petrow (Yuman), einem unter den Massen außergewöhnlich maßgeblichen Ideologen, stattfand. Yuman betrachtete die Form der kulturellen Autonomie als die geeignetste für die über viele Länder verstreuten Tschuwaschen.

REPUBLIK TATARO-BASCHKIR ODER REPUBLIK TSCHUWASCH

Ein prominenter Publizist, Schriftsteller, Wirtschaftswissenschaftler, Gründer der tschuwaschischen Linken SR-Partei Dmitri Petrow (Yuman), der der bevollmächtigte Vertreter der Kontaktkommission mit Muslimen war, sprach sich auf den Kongressen der Tschuwaschen, Marien, Udmurten und Baschkiren gegen den Beitritt zu den Tataren aus. Baschkirische Republik, weigerte sich jedoch nicht, "zusammen mit anderen Nationalitäten innerhalb der Vereinigten Russischen Föderation eine einzige regionale föderative Republik zu gründen".

Vom 9. bis 13. Juni 1918 diskutierten die Delegierten des Alltschuwaschischen Arbeiter- und Bauernkongresses in Kasan die Berichte von D.P. Petrov (Yumana) „Haltung zur tatarisch-baschkirischen Republik“ und eine Gruppe von Rednern (G.F. Alyunova, G.T. Titova, A.D. Krasnova) „Selbstbestimmung des tschuwaschischen Volkes und Formen seiner Umsetzung“ und mehrheitlich gegen den Beitritt gestimmt Tatarisch-Baschkirische Republik, wo "unter der Hegemonie der Muslime die Tschuwaschen in einer ungleichen Position wären". Aljunow, das Gründungsmitglied, brachte schon damals den Entwurf der Tschuwaschischen Republik vor, bedauerte dies aber „on diese Phase ihrer politischen und kulturellen Entwicklung sind die Tschuwaschien noch nicht bereit für eine eigene Selbstbestimmung."

Die tschuwaschische Zeitung „Khypar“ berichtete ausführlich und ohne Auslassungen über alle Nuancen der Entwicklung des Problems. Leider haben die tschuwaschischen sowjetischen Historiker unter der Leitung des "roten Professors" Ivan Kuznetsov die Diskussionen und Entscheidungen dieser Zeit offenkundig falsch dargestellt, und einige moderne Mitarbeiter des Humanitären Forschungsinstituts (ChGIGN) geraten sogar in die Daten der Kongresse und des Richters Ereignisse, die auf früheren einseitigen Materialien oder Übersetzungen einzelner Passagen aus Primärquellen ins Russische basieren. Die objektivste Einschätzung der Ereignisse von 1917-1920 wurde von dem Politikwissenschaftler Alexei Leontiev ("Khypar": Vergangenheit und Gegenwart, 2011) und dem Historiker Sergei Shcherbakov ("Nationale Selbstbestimmung des tschuwaschenischen Volkes zu Beginn des 20 Jahrhundert“, 2013).

Die auf dem Papier proklamierten „Idel-Ural-Staaten“ und die Wolga-Ural-Sowjetrepublik fanden nicht statt. Mitglieder der Chuvash-Abteilung des Volkskommissariats für nationale Angelegenheiten D.S. Elmen, SA Koritschew, V. V. Tyumerov und andere D.P. Yuman wandte sich mehrmals schriftlich und mündlich an Stalin, der unter der jungen Sowjetregierung für die Angelegenheiten der Nationalitäten zuständig war, und traf sich mehrmals. Die Geschichtsschreibung zu diesem Thema wird in vielen Studien ausführlich behandelt, beispielsweise in dem Buch von S.V. Shcherbakov "Nationale Selbstbestimmung der Tschuwaschen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts" (Cheboksary, 2013).

Youman, Metri

Metri Yuman (Chuvash. Mĕtri Yuman, laut Pass - Dmitry Petrovich Petrov.

Geboren 1885 im Dorf Bolshiye Byurgany, Bezirk Buinsky in Tatarstan, gestorben 1939 im Gulag, Sibirien. Tschuwaschischer Prosaautor, Dramatiker.

Die Hauptveröffentlichungen von Mĕtri Yuman „Suilasa ilnisem“ (Ausgewählte Werke, 1997), „Irĕklĕh çulĕ“ (Der Weg der Freiheit, 1924), „1905-mĕsh çul“ (1905, 1925), „Çurçĕre păhăntarakansem“ (Eroberer der Norden, 1935), „Yalti ĕçkhĕrarămĕsem Sovetsenche ĕçlĕr“ (Sowjets und Bäuerin, 1929) in den Goldfonds der Staatlichen Buchkammer der Tschuwaschischen Republik aufgenommen.

Treffen mit Stalin waren nicht erfolgreich. VI. Lenin zur Gründung der Tschuwaschischen Republik mit der Hauptstadt Simbirsk wurde im Kreml gehört, als er über die Pläne von G.F. Alyunova, A.D. Krasnova, D. P. Yuman (extraterritoriale kulturelle Autonomie) und D.S. Elmenya (Arbeitskommune Tschuwaschisch). Zu diesem Zeitpunkt wurde das Dekret des Volkskommissariats für nationale Angelegenheiten vom 22. März 1918 über die tatarisch-baschkirische Sowjetrepublik vom Politbüro des Zentralkomitees der RCP (b) annulliert. Über V.I. Lenin soll Tschuwaschien eine Republik mit der Hauptstadt Simbirsk nennen, heißt es in den Memoiren der Teilnehmer des Treffens V.A. Alekseeva und S.A. Koricheva: "Elmen lehnte die Tschuwaschische Republik ab und sagte, dass das Wort "Republik" als Trennung von der RSFSR verstanden werde, während die Tschuwaschen, Wladimir Iljitsch, nur ein Teil der Russischen Föderation sein wollten ..." (Alekseev V. Lieber Oktober, Tscheboksary, 1971, S. 58) und „... bestand darauf, dass das Wort „Kommune“ die Tschuwaschen den kommunistischen Idealen näher bringt“ (Korichev S. First Steps, Tscheboksary, 1969, S. 28).

VI. Lenin die Tschuwaschen-Republik mit der Hauptstadt Simbirsk zu gründen, verstand die spärliche Tschuwaschen-Delegation, die von der Tscheboksary-Arbeiterkommune besessen war, einfach nicht.

WOLGA-BUNDESKREIS ODER „WOLGA-URAL-STAAT“

Seitdem ist viel Wasser unter der Brücke geflossen, aber die Idee von Idel-Ural schwimmt immer noch. Es entsteht an Wendepunkten in der Geschichte des Landes und dem Schicksal der indigenen Völker Russlands. Während des Großen Vaterländischen Krieges nutzten die Nazis es intensiv für Propagandazwecke unter sowjetischen Kriegsgefangenen. In Berlin erschienen Zeitungen in der tatarischen Sprache „Idel-Ural“ und in der tschuwaschischen Sprache „Atăl-Uralshăn“ (Für den Wolga-Ural). Die Wehrmacht bildete das wolga-finnische Bataillon und die wolga-tatarische Legion "Idel-Ural" aus Vertretern der Wolga-Völker - Tataren, Baschkiren, Mari, Mordowier, Tschuwaschen, Udmurten. Das ideologische Banner der Legion wurde zum Kampf für die Schaffung einer unabhängigen Wolga-Ural-Republik "Idel-Ural" innerhalb der Grenzen der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepubliken Baschkirisch, Mari, Mordowien, Tataren, Tschuwaschen und Udmurten erklärt.

Gayaz Iskhaki.

Idel-Ural. - Naberezhnye Chelny: Zeitungs- und Buchverlag "Kamaz", 1993.

Gayaz Iskhakis Buch "Idel-Ural" ist das erste und bisher einzige Werk, das eine allgemeine Vorstellung, Logik und die wichtigsten Meilensteine ​​​​der politischen Geschichte der Tataren vermittelt. Es erschien 1933 auf Tatarisch in Berlin, dann in Paris auf Russisch und Französisch (1933), in Tokio auf Japanisch (1934), in Warschau auf Polnisch (1938), in London auf Russisch (1988). Dieses Werk eines Klassikers der tatarischen Literatur, einer prominenten Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Publizist, durfte früher natürlich nicht veröffentlicht werden und stand unter dem strengen Verbot der mächtigsten Abteilung, die die Staatssicherheit des Staates bewacht.

Herausgegeben unter der Schirmherrschaft der Brüder Rafis und Nafis Kashapovs und Ilfat Gyilmazov.

Verknüpfungen

• Iskhaki, Gayaz // Wikipedia
• Gayaz Iskhaki und die Motive der unabhängigen Bewegung der Turko-Tataren // Gasyrlar Avazy - Echo of the Ages.

Das Turkvolk, wie es in einer staatlichen Form organisiert ist, ist historisch seit 200 Jahren v. Chr. bekannt. Chinesische Mauer und an die Wolga. Historische Daten über diese Zeit sind nur in chinesischen Chroniken erhalten geblieben. Aus dem wenig erschlossenen Material der Chroniken wissen wir, dass die Türken schon in diesen alten Zeiten ihren eigenen Staat, ihre eigene Kultur und Schrift hatten, aber leider sind die Dokumente der alten türkischen Schrift noch nicht gefunden worden.

Das älteste schriftliche Dokument sind die sogenannten "Orhun-Denkmäler", die im 7. Jahrhundert n. Chr. zusammengestellt wurden. Sie sind im nationalen türkischen Alphabet geschrieben und ihre Sprache ist trotz der Tatsache, dass bereits mehrere Jahrhunderte vergangen sind, dem modernen Dialekt sehr nahe der Kasaner Turko-Tataren. Die Zahl der schriftlichen Dokumente nach dem 7. Jahrhundert ist sehr groß. Aus dem kürzlich gefundenen türkisch-arabischen Wörterbuch („Divani lugat-el-Turk“ verfasst von Mahmud El-Kashgari, geschrieben 1147 n. Chr.) geht hervor, dass die Turksprache schon damals zwei Dialekte (Dialekte) hatte, die sich voneinander unterschieden , hauptsächlich durch Konjugation von Verben. Seitdem haben sich diese Unterschiede vertieft und es sind zwei getrennte Dialekte entstanden. In der Literatur werden sie als südlicher und nördlicher Dialekt bezeichnet, aber die gemeinsame Grammatik, Syntax und gemeinsamen Wurzeln verhinderten, dass beide Dialekte zu unabhängigen Sprachen wurden, wie z. B. Polnisch und Russisch oder Estnisch und Finnisch.

Die Türken lebten in getrennten Stämmen und wurden von ihren Vorfahren regiert, die wiederum dem obersten Führer aller Clans und Stämme - dem Kahan (Herrscher) - unterstellt waren. Separate Stämme gründeten oft separate Khanate und kämpften gegeneinander. Manchmal fasste ein Kommandant sie zu einem Staat zusammen. Die Geschichte kennt mehrere solcher türkischen Reiche. Im Mittelalter, in Anfang XII Jahrhundert vereinte Dschingis Khan (1154-1227) alle türkischen Stämme zu einer Verwaltung und schuf ein mächtiges türkisches Reich, das jedoch lange Zeit nicht existierte und in drei Gruppen aufgeteilt wurde: 1) die Bulgaren-Kiptschak (Wolga und Ural ), 2) Chagatai (Turkestan) und 3) Seljuk (Kleinasien und Balkan).

Der Zweck dieses Essays ist es, kurze historische und politische Informationen über die Nachkommen der ersten Gruppe zu geben, d Sie dringen entlang der alten (vorrevolutionären) administrativen Teilung der Provinzen Nischni Nowgorod, der gesamten Provinzen Kasan und Samara, eines Teils der Provinzen Simbirsk und Saratow, der gesamten Provinzen Astrachan, Orenburg und Ufa ein. und schließlich ein Teil von Perm und Vyatka.

Die Geschichte sagt uns, dass dieses Land seit der Antike den Turkvölkern gehörte.

1. GESCHICHTE VON IDEL-URAL

1.1. Bulgaren

Aus byzantinischen Schriftdokumenten ist bekannt, dass im 5. Jahrhundert in den Steppen des Schwarzen Meeres die Bulgaren (oder Bulgaren) lebten - ein Volk türkischer Herkunft, und dass dieses Volk als mit den Hunnen von Attila verwandt angesehen wurde. Die Bulgaren griffen ständig Byzanz an, das den Bulgaren im 6. Jahrhundert sogar Tribut zollte. Aber wogend neue Welle Turkvölker aus dem Altai zwangen die Bulgaren, sich in getrennte Gruppen aufzulösen. Einige dieser Gruppen unterwarfen sich den Außerirdischen und mischten sich unter sie. Andere mussten umziehen. So ging beispielsweise ein Zweig über die Donau hinaus, ein anderer siedelte im Kaukasus und ist heute als Balkaren bekannt, der dritte, vielleicht der wichtigste, wanderte nach Norden und siedelte an der Kama und der Wolga.

Die Bulgaren ließen sich hier nieder, nachdem sie eine an Naturgeschenken reiche Region erhalten hatten, ihren eigenen unabhängigen Staat gründeten und dank der großen Wasserstraße leicht mit den Kulturvölkern des Ostens in Kontakt kamen und von ihnen akzeptierten ganze Linie Errungenschaften der damaligen Kultur und Zivilisation. Die Führer der Bulgaren, die sie zur Kama und zur Wolga führten, werden allmählich zu Khans, von denen einer ein Großkhan wird und der Rest untergeordnet ist. Am Ende des 9. Jahrhunderts war das bulgarische Khanat bereits ziemlich stark, sowohl kulturell als auch politisch und wirtschaftlich. Zu Beginn des X Jahrhunderts. Die Grenzen des Khanats waren ausreichend definiert, obwohl es noch keine im modernen Sinne vollständig festen Grenzen gab. „Seine westliche Grenze waren die Flüsse Sura und Oka, der östliche stützte sich auf den Fluss Yaik (Ural) und ging in den Uralflüssen verloren. Die nördliche Grenze erreichte den Mittellauf des Flusses Kama mit seinen rechten Nebenflüssen, und die südliche Grenze grenzte an die Grenze der Chasaren, dh sie erreichte die Samarskaya Luka und die südlichen Grenzen der ehemaligen Provinz Simbirsk (heute Uljanowsk). (Korsakov, "Proceedings of the IV Archaeologist. Congress", Bd. 1).

Geografische und wirtschaftliche Bedingungen trugen zur schnellen Entwicklung des Khanats bei. Prof.. Smolin stellt in seiner „Archäologischen Skizze der Republik Tatarstan“ („Materials for the Study of Tatarstan“, Heft II, Kazan, 1925) fest, dass „Bulgarien ein wirtschaftlich ausreichend günstiges Territorium besetzte. Das fette Land trug zur Entwicklung der Landwirtschaft bei. Schöne Auen boten gutes Futter für das Vieh. Reiche Waldgebiete lieferten nicht nur reichlich und vielfältiges Material für die holzverarbeitende Industrie, sondern versteckten gleichzeitig eine unerschöpfliche Menge an Tieren, lieferten eine große Menge an Pelzen, und Bulgarien war für diesen Reichtum berühmt. Außerdem begünstigte der Wald die Imkerei. Große und tiefe Flüsse lieferten nicht nur eine Fülle von Fischen, sondern dienten auch als gute Kommunikationsmittel, sowohl innerhalb des Landes als auch weit über seine Grenzen hinaus. Das Vorhandensein von Kupfererz sowie Reichtum Baustein vervollständigte den Kreis jener Bedingungen, die zweifellos günstig für die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens waren.

Das Vorhandensein von Teilen eines eisernen Pflugs, sowohl von Hand als auch von Geschirr, bei archäologischen Ausgrabungen weist darauf hin, dass die Landwirtschaft im bulgarischen Khanat für seine Zeit sehr hoch war. Dieselben Ausgrabungen bestätigen das Zeugnis arabischer Reisender über die hochentwickelte Industrie dieses Khanats.

Die Leder- und Pelzindustrie nahm eine führende Position ein. Die Aufbereitung von Leder und Pelzen ist eng mit dem Export dieser Ware auf ausländische Märkte verbunden. Töpfer- und Ziegelproduktion waren den Bulgaren ebenfalls bekannt.

„Der Reichtum Bulgariens wurde so berühmt und so praktisch (dank des Wegs entlang der Wolga), dass dieses Land fast ein Weltmarkt (im damaligen Maßstab) wurde. Nicht nur der Osten, sondern auch der Süden und der Westen streckten ihre Handelstentakel nach Bulgarien aus. Handelsrouten von Bulgar und Suvar nach Zentralasien - also nach Osten; durch die russischen Länder bis zur Ostsee - also nach Westen; und vom Kaspischen Meer sowie durch die Schleppe zum Don und entlang dieser Arterie durch das Schwarze Meer nach Byzanz und Afrika - also nach Süden - sind durch die Münzschätze von Bolgar und Suvar aus dem 10. Jahrhundert angedeutet , gefunden unter den östlichen Münzen dieser Zeit “(Prof. Smolin, oben zitierter tr.).

Die Hauptstadt des bulgarischen Khanats war die Stadt Bolgar oder die Großen Bulgaren; Die Ruinen dieser Stadt befinden sich im Spassky-Viertel von Kasansk. Lippen. Diese Ruinen wurden noch nicht im Detail untersucht. Dennoch kann auf der Grundlage des bisher erhaltenen Materials argumentiert werden, dass die Stadt Bolgar ein reiches Handelszentrum war und es viele ausländische Kaufleute gab, die sowohl dauerhaft als auch vorübergehend dort lebten (Araber, Perser, Slawen, Griechen, Juden , usw. ), was sowohl durch Schriftsteller als auch durch archäologische Ausgrabungen (Gräber, Grabsteine, Ruinen von Tempeln usw.) belegt wird.

Es besteht kein Zweifel, dass die Bulgaren für ihre Zeit sehr kultiviert waren und sich unter den Völkern um sie herum durch ihre Kultur auszeichneten. Forscher der Ruinen von Bolgar finden unter den Überresten von Gebäuden Spuren von Backsteinöfen mit Töpferrohren, die von ihnen in verschiedene Richtungen gehen. Der Zweck dieser Öfen ist noch nicht geklärt, aber viele Archäologen sehen sie als Untergrund Zentralheizung. Laut russischen Chroniken wurden bulgarische Handwerker in russische Städte eingeladen, um Kirchen und Paläste zu bauen. Einer der russischen Fürsten der Bulgaren ruft Leute in Stiefeln an, und Russen basteln Schuhe.

Bis zum 10. Jahrhundert waren die Bulgaren Heiden, aber 992 konvertierten sie unter Khan Almas zum Islam. Im alten Bulgarien waren jedoch alle Religionen gleichberechtigt.

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hörte das bulgarische Khanat auf, als unabhängiger Staat zu existieren. 1236 fiel es unter die Herrschaft der Goldenen Horde und wurde Teil des Dzhudzhiysky ulus.

Obwohl diese Veranstaltung einige Zeit ausgesetzt war normales Leben Land, aber es wurde bald klar, dass der Beitritt des bulgarischen Khanats zur Goldenen Horde hauptsächlich politische Bedeutung hatte. In wirtschaftlicher Hinsicht hat das bulgarische Khanat überhaupt nicht gelitten, und wenn, dann war es sehr unbedeutend. Dies erklärt sich aus Die Eroberer gehörten derselben Nation an wie die Besiegten, das heißt, sie waren Türken - das ist erstens, und zweitens gerieten die neuen Herrscher schnell unter den kulturellen Einfluss der Besiegten. Der Autor der Arbeit „Materielle Kultur der Kasaner Tataren“, N. I. Vorobyov, stellt bei dieser Gelegenheit fest: „Unter der städtischen Bevölkerung Bulgariens kommt es zu einer allmählichen Verschmelzung der ehemaligen bulgarischen Bevölkerung mit neuen Eroberern, ebenfalls hauptsächlich Türken, mit nur ein Hauch von Mongolen in der Person der herrschenden Aristokratie. Aus diesem Grund ist die städtische Kultur Bulgariens während des Tatarenjochs eine direkte Fortsetzung derselben Ära der Unabhängigkeit, nur der östliche Einfluss floss dank der politischen Einigung vielleicht noch freier in die Region riesiges Territorium im Reich von Dschingis“ (S. 20). Gleichzeitig sich selbst Die Bulgaren wiederum nehmen den Neuankömmlingen viel ab, und als Ergebnis dieses Prozesses entsteht ein Volk, das später unter dem Namen "Kasaner Tataren" die Arena betrat.. Warum und woher dieser Name kommt, ist eine Frage, auf die wir später zurückkommen werden.

Auf der Grundlage des Vorstehenden sehen wir also, dass der nördliche Teil des Idel-Urals, dh das Gebiet vom Fluss Sura bis zur Samarskaya Luka, seit langem von Völkern türkischer Herkunft bewohnt wird. Betrachtet man den südlichen Teil des Idel-Urals, d. h. von Samara Luka bis zum Kaspischen Meer, mit der Wolga im Westen und Turkestan im Osten, sehen wir auch aus der Geschichte, dass dieser Teil des Idel-Urals den Türken gehörte aus alten Zeiten.

1.2. Chasaren und Kipchaks

Es ist historisch bewiesen, dass auf dem von den Bulgaren am Ende des 6. Jahrhunderts verlassenen Gebiet ein neuer Staat gebildet wurde - das Khazar Khanate. Es ist auch nicht zu leugnen, dass die Khasaren ein Volk türkischer Herkunft sind. Die Grenzen dieses Khanats erstreckten sich im Süden bis zum Kaukasusgebirge und im Westen bis zum Dnjepr, im Norden bis zu den bulgarischen Grenzen. Nur die östliche Grenze ist bis heute nicht vollständig geklärt. Der größte Teil der Krim war auch Teil des Besitzes der Khasaren. Die Hauptstadt dieses Khanats war die Stadt Itil. Neben Itil kannten die Khasaren auch die Städte Semender und Saksin. Obwohl drin kulturell Dieses Khanat war Bulgarien unterlegen, aber dennoch sehr kulturell. Die Hauptstadt Itil war ein Handelszentrum. Viele ausländische Kaufleute kamen hierher. Die mächtigste Zeit dieses Khanats war im 8. und 9. Jahrhundert. Bis zum 8. Jahrhundert waren die Khazaren Schamanen. Ende des 8. Jahrhunderts übernahm Khan Bulan den Karäertum, und zusammen mit ihm übernahmen einige der höchsten Würdenträger den Karäertum. Gleichzeitig waren sowohl der Islam als auch das Christentum sehr weit verbreitet. Und im Khazar Khanat herrschte völlige Religionsfreiheit. Ein typisches Beispiel in dieser Hinsicht ist die Organisation des khasarischen Hofes, der aus sieben Personen bestand: 2 Karaiten, 2 Muslimen, 2 Christen und einem Heiden. (G. Gaziz, „Geschichte der Tataren“, S. 22).

Im 10. Jahrhundert wurde das Khazar Khanat von den Pecheneg-Türken überfallen, die sich, nachdem sie dieses Khanat zerstört hatten, nach Westen zum Dnjepr zurückzogen. Die Khasaren hatten keine Zeit, sich zu erholen, als eine neue Welle in Person der Kipchak-Türken auftauchte, die im 11. Jahrhundert das Khazar Khanat endgültig zerstörten und sich auf seinen Ruinen niederließen. Die Russen nannten die Kipchaks die Polovtsianer und die Europäer nannten sie die Cumans. Sowohl die Pechenegs als auch die Kipchaks führten einen nomadischen Lebensstil und konnten daher keinen eigenen Staat gründen. Ihre Religion war Schamanismus. Darunter dürften auch Anhänger anderer Religionen gewesen sein, denn für diese Annahme spricht das bekannte literarische Vorbild der Kipchak-Sprache, der von christlichen Missionaren zusammengestellte Codex Cumanicus. Wie aus der Geschichte bekannt ist, wurden die Kipchak-Länder 1224 von den Kommandanten von Dschingis Khan - Chebe und Subatai - erobert.

So fiel in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts das gesamte Gebiet des Idel-Ural unter die Herrschaft der türkisch-mongolischen oder türkisch-tatarischen Khanate „Goldene Horde“.

1.3. Goldene Horde.

Der erste Khan der Goldenen Horde war der Enkel von Dschingis, Batu, der 31 Jahre regierte. Zu dieser Zeit war die Goldene Horde noch kein unabhängiges Khanat. Es wurde erst unter Khan Berke (1255-1266) unabhängig, weil zu diesem Zeitpunkt Bürgerkriege eingesetzt hatten Mongolisches Reich und dieses Reich zerfiel in getrennte Khanate, unter denen sich auch die Goldene Horde aufteilte. Ab dem Moment der Sezession geriet die Goldene Horde unter den Einfluss der Bulgaren. Sie prägt ihre eigenen Münzen, die zum ersten Mal in Bolgar geprägt werden. Obwohl das Khanat von den Mongolen gegründet wurde, waren darin nur die Khane und ein Teil der Aristokratie Mongolen. Die Hauptmasse bestand aus Bulgaren, Chasaren, Kiptschak und anderen Türken. Auch die 600.000 Mann starke Armee von Batu, mit der er nach Osteuropa kam, bestand hauptsächlich aus Türken. In dieser Armee der Mongolen selbst gab es nur 60.000. (G. Gaziz. "Geschichte der Tataren").

Aufgrund der Tatsache, dass die Türken viel kultivierter waren als die Mongolen, wurden die Mongolen selbst bald türkisiert und begannen, die türkische Sprache zu sprechen. Bald wurde die türkische Sprache zur Amtssprache des Staates. Anschließend wurden alle Gesetze in dieser Sprache geschrieben - Etiketten der Goldenen Horde. Arabische Reisende, die besuchten Goldene Horde, nennen sie es nicht das mongolische, sondern das Kiptschak-Khanat.

Die Goldene Horde wurde manchmal als türkisch-mongolischer, manchmal als türkisch-tatarischer Staat bezeichnet. Es war türkisch, weil, wie wir bereits erwähnt haben, der Großteil der Bevölkerung des Khanats Türken waren. Angesichts der Tatsache, dass Dschingis Khan, der Gründer des Großöstlichen Reiches und der Vorfahr der Dynastie, aus dem mongolischen Clan der Kara-Tataren stammte, wurde das Khanat der Goldenen Horde manchmal türkisch-mongolisch und manchmal türkisch genannt -Tatar. Somit ging der Name der Dynastie (und der die Dynastie umgebenden Aristokratie) auch auf die Menschen der Goldenen Horde über.

Berke-Khan war der erste der Khans der Goldenen Horde, der 1261 zum Islam konvertierte, aber der Islam verbreitete sich in der Bevölkerung erst in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Es sei darauf hingewiesen, dass alle Religionen in der Goldenen Horde die gleiche Freiheit genossen. Nach den Gesetzen von Dschingis Khan wurde die Beleidigung der Religion mit dem Tod bestraft. Die Geistlichen jeder Religion waren von der Zahlung von Steuern befreit.

Saray war die Hauptstadt der Goldenen Horde. Arabischen Reisenden zufolge war die Stadt Sarai eine große, gut organisierte und kommerzielle Stadt. In Sarai gab es Paläste von Khans, Moscheen, Tempel anderer Religionen, Schulen, öffentliche Gärten, Bäder und Sanitäranlagen. Saray war ein Handelszentrum und es gab viele ausländische Kaufleute, aber Ausländer lebten in besonderen Quartieren. Die Scheune war auch das kulturelle Zentrum der damaligen Zeit. In der Goldenen Horde wurden Porzellan und Steingut angebaut und Gold- und Silbermünzen geprägt. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts hatte die Goldene Horde weltweite Bedeutung erlangt. Seit 1359 beginnt sie jedoch zu verfallen, denn ab dieser Zeit beginnen Bürgerkriege, ein Kampf um die Macht und die Tötung eines Khans nach dem anderen. Es genügt, darauf hinzuweisen, dass die Goldene Horde während des 250-jährigen Bestehens 50 Khans hatte.

Der Grund für den Niedergang und Zerfall der Goldenen Horde war nicht nur Bürgerkrieg; vielleicht spielte dabei nicht minder die Entdeckung des Seeweges nach Indien und den fünf Städten Konstantinopels und der Meerenge durch die Seldschuken im 15. Jahrhundert eine Rolle, die die Handelsbeziehungen der Goldenen Horde mit Venedig und Genua behinderten.

Der Moskauer Staat nutzte zunächst die schwierige Situation und Schwäche der Goldenen Horde. In mehreren Schlachten besiegte Moskau die Goldene Horde und plünderte und brannte mehrmals die Stadt Sarai nieder. Am Ende des 15. Jahrhunderts brach die Goldene Horde endgültig zusammen, da es ihr an Kraft fehlte, ihren Feinden Widerstand zu leisten, und vom einst mächtigen Khanat blieben nur noch Ruinen übrig.

Nach dem Zusammenbruch der Goldenen Horde wurden auf dem Territorium von Idel-Ural drei Khanate gebildet: Astrachan, Nogai-Horde und Kasan.

1.4. Astrachan Khanat und Nogai Horde

Das Khanat Astrachan wurde von einem der Emir-Gouverneure der Goldenen Horde an der Mündung der Wolga mit seiner Hauptstadt in den Bergen gegründet. Astrachan. Obwohl Berge. Astrachan war ein großes Handelszentrum, in dem asiatische und europäische Kaufleute ihre Waren austauschten, aber dieses Khanat spielte in der Geschichte der Türken keine große Rolle.

Nördlich des Astrachan-Khanats befand sich die Nogai-Horde, die ihren Namen vom Gründer dieser Horde, einem der Kommandeure der Goldenen Horde - Nogai, erhielt.

Die Nogai-Horde stach weder politisch noch kulturell in irgendeiner Weise hervor und spielte fast keine Rolle, wenn doch, dann war ihre Rolle negativ.

1.5. Khanat Kasan

Wie unbedeutend diese beiden Khanate waren, so groß und wichtig war die Bedeutung in der Geschichte des türkischen Volkes des Kasaner Khanats, das 1437 auf dem Gebiet des ehemaligen bulgarischen Khanats gegründet wurde. „Verschiedene Anwärter auf den Thron von Saransk mit ihren Abteilungen tauchten oft im mittleren Wolgagebiet auf. Im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts gelang es einem dieser Prinzen namens Ulug Mukhamed aus dem Clan von Tuktamysh Khan, sich hier niederzulassen. Zuerst aus dem Zentrum der Goldenen Horde und dann von der Krim verbannt, durchstreifte Ulug Mukhamed auf der Suche nach seinem Erbe überall, bis es ihm gelang, das Kasaner Khanat auf dem Territorium des ehemaligen bulgarischen Khanats zu organisieren, in dem er von 1438 bis regierte 1446"(G. Gubaidullin. "Materialien zum Studium von Tatarstan", S. 75).

Die Hauptstadt des neuen Khanats war die Stadt Kasan, von der das Khanat Kasan hieß.

Von den ersten Tagen seiner Gründung an wird das Kasaner Khanat sowohl in politischer, kultureller als auch in wirtschaftlicher Hinsicht zu einem starker Staat. Dies kann nur durch die Tatsache erklärt werden, dass „der Gründer des Khanats, Ulug Mukhamed, dem Land zweifellos nur eine neue politische und militärische Organisation gab, die vorgefertigte soziale Formen nutzte, denn wir sehen, dass das neu organisierte Khanat wird mächtig und nimmt eine starke Position in Osteuropa ein und ersetzt für Moskau zum Beispiel seit einiger Zeit sogar die Goldene Horde. Dies hätte natürlich nicht passieren können, wenn Ulug Mukhamed sich nur auf seine 3.000 Mann starke Truppe verlassen hätte, mit der er von der Krim kam, und nicht über eine in sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen vollständig organisierte Bevölkerung verfügte, der nur eine politische gegeben werden musste Organisation, die er Ulug Mukhamed vorstellte" (N. I. Vorobyov. "Materielle Kultur der Kasaner Tataren", S. 23).

Kasan, das politisch den Platz des Bolgar einnahm, nahm diesen Platz wirtschaftlich ein und zieht daher als Handelszentrum ausländische Kaufleute an. Die Messe auf Gostiny Island war ein internationaler Markt, auf dem Händler aus dem Süden, Norden, Osten und Westen zusammenkamen.

Eine solche Stärkung Kasans war nicht zugunsten Moskaus. Moskau verstand dies vollkommen und versuchte daher mit aller Kraft, die Macht des Kasaner Khanats zu schwächen. Die zwischen den Khanaten von Kasan und Astrachan wandernden Nogais waren in dieser Hinsicht ein gutes Material für Moskau. Es genügt, darauf hinzuweisen, dass das Kasaner Khanat während seines gesamten Bestehens (mehr als 100 Jahre) 25 Mal mit Moskau gekämpft hat, kleinere Zusammenstöße nicht mitgezählt.

Der Kampf zwischen Kasan und Moskau, der auf der einen Seite im Namen der Wiederherstellung seines Einflusses auf Russland und auf der anderen Seite im Namen der Bewältigung der Wolga-Handelsroute und der Zerstörung Kasans geführt wurde, endete, wie Sie wissen, mit dem Sieg von Moskau. Kasan fiel am 15. Oktober (Neuer Stil) 1552 und Astrachan - 1554. Somit verlieren die Khanate von Kasan und Astrachan in diesen Jahren offiziell ihre Unabhängigkeit: Der tatsächliche Verlust dieser Unabhängigkeit erfolgt viel später.

Oben haben wir das erwähnt die Bulgaren, die ihre Unabhängigkeit verloren und unter die Herrschaft der Goldenen Horde gerieten, treten später unter dem neuen Namen "Kasaner Tataren" auf. Daher halten wir es für angebracht, dieses Thema hervorzuheben, bevor wir zur Präsentation weiterer Ereignisse übergehen. Tatsache ist, dass die Russen von den ersten Tagen der Entstehung des Kasaner Khanats an begannen, das Kasaner Khanat zu nennen - "Tataren-Khanat" oder "Khanat der Kasaner Tataren", "Der Name der Tataren (der offizielle Name des Bevölkerung der Goldenen Horde durch die Russen) im Verhältnis zur Bevölkerung des Wolga-Kama-Territoriums wird von den Russen erst ab dem Moment genutzt, in dem nach der Organisation des Kasaner Khanats und den glänzenden Siegen dieses Khanats über die Russen die Die Kasaner Tataren überschatteten die echten Tataren der Goldenen Horde, und alle früheren Beziehungen, die von den Russen in Bezug auf die Goldene Horde entwickelt worden waren, wurden auf das Kasaner Khanat und seine Bevölkerung übertragen. Die dort lebenden finnischen Stämme nennen sie nicht Tataren, sondern immer noch „Bulgaren“. Meadow Cheremis (Mari) nennen die Tataren immer noch "su-as" und die Wotjaken "bager", also Bulgaren» ( Worobjow. "Materielle Kultur der Kasaner Tataren", S. 21). „Die Tataren haben sich nie mit diesem Namen bezeichnet, aber im Gegenteil, die Kasaner Tataren betrachteten diesen Namen als einen anstößigen Spitznamen“ (ebd.).

2. IDEL-URAL UNTER DEM RUSSISCHEN JOG

2.1. Der Kampf um die Unabhängigkeit

Nach solch einem kleinen Exkurs fahren wir mit einer Darstellung der Ereignisse fort, die auf die Eroberung Kasans durch die Russen folgten. Also 1552, am 15. Oktober (Neuer Stil), danach blutiger Kampf, obwohl Kasan in die Hände der Russen übergeht, aber die Turktataren (warum die Turktataren - dazu später mehr), die zahlreiche Partisanenabteilungen organisiert haben, erlauben nicht nur die Armee nicht. Iwan der Schreckliche soll tief ins Land vordringen, aber sie geben ihr nicht einmal Ruhe in Kasan selbst, greifen Kasan an und zerstören es getrennte Abteilungen Russen versuchen, aus Kasan herauszukommen. 1553 errichteten die Turko-Tataren 60 Werst von Kasan entfernt am Zusammenfluss des Flusses Mesha mit der Wolga die Festung Misha Tamak, die 4 Jahre später von den Russen eingenommen wurde. Die Turko-Tataren kämpfen auch nach dem Fall dieser Festung weiter gegen die Russen. Gleichzeitig wenden sie sich an Türkischer Sultan, der Krim-Khan und die Nogai-Horde, aber nein echte Hilfe Sie erhalten nicht von den ersten beiden, und die Nogais, die zur Rettung kamen, anstatt zu helfen, waren damit beschäftigt, die Bevölkerung auszurauben, wodurch sie den Russen zum Nachteil der Kazaner halfen und die Turko-Tataren zwangen, an zwei Fronten zu kämpfen . Die gesamte zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts ist voll von blutigen Ereignissen.

Von den ersten Tagen des Falls Kasans an führte Moskau als Erstes Moskauer Befehle ein und stärkte Kasan selbst. Ein Teil der türkisch-tatarischen Bevölkerung, der der Vernichtung, dem Pogrom und der Gefangenschaft entgangen war, wurde im neuen Jahr aus Kasan vertrieben Es wurde eine Diözese gegründet, die von Bischof Gury mit weitreichenden weltlichen Befugnissen geleitet wurde. Die Christianisierung begann, die Zerstörung von Moscheen und der Bau von Kirchen und Klöstern an ihrer Stelle. Gleichzeitig begann die Kolonisierung, und zwar hauptsächlich von Kasan selbst. Alle Häuser, Paläste und Ländereien, die von den ehemaligen Besitzern verlassen wurden, wurden an die Russen verteilt. Die Ausnahme war eine kleine Gruppe von Murzas mit Moskauer Orientierung, die einige Zeit von Repressionen verschont blieb. Wie grausam und unbarmherzig die Sieger den Besiegten gegenüber waren, zeigt die Tatsache, dass es bis heute 30 Werst von Kasan entfernt kein einziges turkotatarisches Dorf gibt.

Die Kolonisierung der Region schritt schnell voran. Ein Teil der russischen Bauernschaft geriet unter den Zwang Moskaus, wurde also zwangsumgesiedelt, und der andere Teil bestand aus flüchtigen Leibeigenen, die in diesem neuen „Kasaner Land“ eine 10-jährige Freiheit erhielten. Zusammen mit der russischen Bauernschaft kam eine große Anzahl orthodoxer Geistlicher (sowohl weiße als auch schwarze) in das Land der „schmutzigen Ungläubigen“, das weit entfernt von „Widerstandslosigkeit gegen das Böse“ war, und etablierte die Orthodoxie mit Waffen in ihren Händen. Auf die Denunziation von Erzbischof Hermogenes erließ Zar Fjodor Iwanowitsch 1593 ein Dekret, dass alle Moscheen und ihnen angeschlossene Schulen in den eroberten Gebieten zerstört werden sollten („Tatarenmoscheen sollten nicht im Alleingang für alle Moscheen und Tataren errichtet werden, und natürlich tatarische Nachrichten“). Natürlich konnte eine solche Politik die Bevölkerung der eroberten Region nicht beruhigen, und daher war die Zeit der unruhigen Zeiten ein willkommener Moment für die Kazaner. Die Turko-Tataren kommen zu dieser Zeit mit den Polen in Kontakt und versuchen, ihre Unabhängigkeit wiederzuerlangen. Das Kasaner Khanat trennte sich tatsächlich von Moskau, und Kasan erlangte als Hauptstadt des Khanats 1612 seine Unabhängigkeit zurück.

Leider brechen die Angelegenheiten des falschen Dmitry, mit dem die Turko-Tataren eine Einheitsfront bildeten, zusammen und die Zeit der Unruhen in Moskau geht zu Ende; Infolgedessen werden die Turko-Tataren erneut besiegt. Der verzweifelte Widerstand der Turko-Tataren und ihr Wunsch nach Unabhängigkeit überzeugten Moskau von der Unmöglichkeit, die Region allein mit Waffengewalt zu erobern. Deshalb wurden 1613 auch Vertreter Kasans zum Zemsky Sobor eingeladen, der mehrere Fürsten aus der Familie der Kasaner Khans für den Moskauer Thron nominierte. Die vom Rat genehmigte Charta enthält sieben Unterschriften von kasanischen Fürsten und Murzas, unterzeichnet im Namen des Khanats von Kasan, das Teil des Moskauer Staates ist. Moskau versucht mit aller Kraft, Murzas und Fürsten auf seine Seite zu ziehen.

Alle östlichen Angelegenheiten werden durch die Turko-Tataren geführt. Turko-tatarische Generäle befehligen die russischen Truppen und erhalten als Dienstleute Auszeichnungen mit Gütern und Leibeigenen. Die Turko-Tataren bemühen sich bewusst, diese Gelegenheit zu nutzen und versuchen, die beherrschenden Höhen in ihre eigenen Hände zu nehmen. Dank dessen wird in Russland selbst in sehr kurzer Zeit eine große und starke Klasse wohlhabender turko-tatarischer Murzas und Grundbesitzer geschaffen.

Moskau, das sie fürchtet, versucht, diese Klasse zu schwächen, und zu diesem Zweck wurde 1628 ein spezielles Dekret erlassen, das muslimischen Grundbesitzern verbietet, christliche Leibeigene zu besitzen. Und 1648 wurde dieser Erlass noch energischer wiederholt, mit dem Zusatz, dass zum Christentum konvertierte muslimische Grundbesitzer ihre Güter christlichen Leibeigenen überlassen würden. Zahlreiche Bojaren mit türkisch-tatarischen Nachnamen tauchten genau nach diesem Dekret auf.

Eine solche Politik Moskaus konnte die Region nicht beruhigen und befrieden - im Gegenteil, sie verschärfte die Feindseligkeit weiter, und jetzt, als der Razin-Aufstand ausbrach, war die gesamte türkisch-tatarische Bevölkerung auf der Seite der Rebellen. Im Hauptquartier von Razin gab es Turko-Tataren (zum Beispiel Asan Bikbulatov), ​​​​die im Auftrag von Stenka Razin Briefe in türkisch-tatarischer Sprache schrieben und Kazaner einluden, sich Razin anzuschließen und gegen Moskau "eins zu sein". . Als Prinz Baryatinsky mit einer Strafabteilung zur Rettung des belagerten Simbirsk ging, musste er deshalb vier schwere Schlachten an der Mündung des Kasan-Flusses mit den Turko-Tataren ertragen. Darüber hinaus geht aus dem Bericht dieses Prinzen hervor, dass „die Tataren, die in den Wiederholungen und Hunderten dünn und unzuverlässig sind, aus der ersten Schlacht geflohen sind und die ersten Leute im Regiment mich nicht besucht haben und in den Dörfern leben .“ Die kolonialistische und klerikale Politik des Moskauer Staates stellte nicht nur die Turko-Tataren wieder her, sondern auch die noch loyalen finnischen Stämme (Cheremis, Mordovians, Vari, Votyaks usw.), die sich mit den Turko-Tataren vereinigt hatten , "waren eins mit" Razin.

Die gewaltsame Enteignung von Land und Land von den Murzas und muslimischen Grundbesitzern führte zur Entstehung eines neuen sozialen Elements - edle Kaufleute, die einen neuen Namen erhielten: "Dienstleistungskaufmann Tataren".

In einem Land, in dem Gewalt und Terror Aufständen und Unabhängigkeitskämpfen Platz gemacht haben, kann von einer normalen wirtschaftlichen und erst recht kulturellen Entwicklung keine Rede sein. Hinzu kommt, dass die Brände von 1672 und 1694. in. Kasan zerstörte die ganze Stadt und sie, die von den Händen der Turko-Tataren geschaffen wurde, verlor ihren nationalen Charakter. Bei dem Feuer kamen nicht nur die Häuser, Bibliotheken, Bildungseinrichtungen usw., die nach der Zerstörung und Zerstörung überlebt hatten, sondern auch viele Dokumente ums Leben. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, das vollständige Bild des alten, kulturellen türkisch-tatarischen Kasans wiederherzustellen.

Das sind die schwierigen Umstände, unter denen das 17. Jahrhundert für die Turko-Tataren verging; Nichts Gutes kündigte das kommende Jahrhundert des 18. Jahrhunderts an.

Das 18. Jahrhundert wurde durch die Repressionen des "progressiven" Peter I. eröffnet, die darauf abzielten, die Turko-Tataren sowohl auf nationaler als auch auf religiöser und auf wirtschaftlicher Ebene zu entpersönlichen. Höchste Entwicklung diese Bestrebungen der russischen Politik erreichten die Regierungszeit Elisabeths, als das sogenannte Neue Taufamt tätig war, das sogar über bewaffnete Abteilungen verfügte. „Das neu getaufte Büro verübte große Gewalt gegen die örtliche Bevölkerung“ (Vorobiev, zitiert nach S. 32).

Und tatsächlich: Hunderte von Moscheen wurden zerstört, der muslimische Klerus wurde schwer bestraft, und unter allen möglichen Vorwänden wurde das Land türkisch-tatarischer Dörfer weggenommen, um es russischen Kolonisten und Klöstern zu übergeben. Um die Idee der Unabhängigkeit unter den Turko-Tataren endgültig zu zerstören, wurde außerdem sogar das Erscheinungsbild des Kasaner Khanats zerstört, das bisher unter diesem Namen von einem speziellen Gouverneur regiert wurde und einem speziellen „Kasaner Orden“ unterlag " In Moskau. Während der Organisation der Provinzen unter Peter! "ergriff Moskau die Gelegenheit" und bildete die Provinz Kasan und stellte ihren Gouverneur an die Spitze. So wurde die Region, die zuvor offiziell "Kazan Khanate" genannt wurde, "Gouvernement Kasan" genannt. Als Folge dieser "Reform" verlor das ehemalige Kasaner Khanat zu Beginn des 18. Jahrhunderts auch den letzten Schatten der Unabhängigkeit. Die Turko-Tataren reagierten auf ein solches Vorgehen der Regierung mit einem Aufstand. 1708 näherten sich die Rebellen, nachdem sie die Regierungstruppen besiegt hatten, Kasan und eroberten es. Aus dem Bericht der damaligen Kasaner Verwaltung ist bekannt, dass sich die gesamte „ausländische“ Bauernschaft den Rebellen angeschlossen hat. So gelingt es den Turko-Tataren, die Unabhängigkeit des Kasaner Khanats wiederherzustellen, wenn auch nicht für lange. Peter I. organisierte schnell eine große Armee und eroberte Kasan zurück. Die Unsicherheit der Besiegten fühlend, begann er auf unmenschliche Weise, drakonische Gesetze auf die nichtrussische Bevölkerung und insbesondere auf die Turko-Tataren anzuwenden, sowohl in Russland selbst als auch in den von seiner Armee besetzten Gebieten.

Durch ein Dekret von 1713 hob Peter I. die Privilegien der „tatarischen Dienstleute“ auf, und dieses Dekret besagt Folgendes: „Der Große Souverän wies in den Provinzen Kasan und Asow auf die Busurmanen des mohammedanischen Glaubens hin, hinter denen sich Güter und Güter befinden Landgüter und Höfe und Geschäftsleute des christlichen Glaubens, um es so zu sagen, der Souverän verfügt, dass sie, die Busurmans, in sechs Monaten getauft werden, und sobald sie die Taufe annehmen, sollten diese Ländereien und Ländereien sie noch besitzen, und wenn sie in sechs Monaten nicht getauft werden, dann nehmen diese Ländereien und Ländereien mit Leuten und Bauern den großen Souverän und kündigen ihn an und geben ihn niemandem ohne Dekret. Dieses Dekret hat jedoch seinen Zweck nicht erreicht; Die lokale Verwaltung berichtete, dass es nur sehr wenige Menschen gab, die bereit waren, sich taufen zu lassen. Das negative Ergebnis des Dekrets war sehr groß. Aber die Regierung setzt trotzdem ihre Politik fort. Per Dekret vom 30. Januar 1718 wurden alle Murzas und "Ausländer" im Alter von 15 bis 60 Jahren einer Sonderklasse zugeteilt - "der Schiffsarbeit zugeteilt". Sie wurden beim Admiralitätsamt zur Zwangsarbeit beim Holzeinschlag und Holztransport für den Schiffsbau registriert. Die neu gebildete Klasse war eine neue Art von Leibeigenen. Diese Zwangsarbeit war so hart, dass die zugewiesenen oder, wie sie vom Volk genannt wurden, Lashmans ein Jahrhundert lang für ihre Freilassung kämpften. Außerdem wurden per Dekret vom 19. Januar 1722 türkisch-tatarische Jungen im Alter von 10 bis 12 Jahren an der Ausbildung zum Militärdienst beteiligt (sie wurden Kantonisten genannt). Im Jahr 1731 wurde ein neues Dekret erlassen, das besagte, dass „für die Neugetauften alle Arten von Steuern und Gebühren von den Ungetauften erhoben werden sollten, nicht nur von denen, in denen die Kreise den orthodoxen Glauben akzeptieren, sondern in der gesamten Provinz Kasan , die sich auf diese ungläubig verbliebenen einsammeln.“ Darüber hinaus wurden die Getauften von der Rekrutierung befreit und nahmen im Gegenzug einen Rekruten von denen, die in der früheren Religion blieben. Auf diese staatlichen Repressionen antworteten die Turko-Tataren mit Aufständen, die unter den Namen Ilmyak-Abz (1735) und Kara Sakala (1739) in die Geschichte eingegangen sind. Diese Aufstände wurden gnadenlos liquidiert. Die Verfolgung und Unterdrückung der Turko-Tataren ging mit aller Macht weiter. Schwierige Tage für die Turko-Tataren kamen mit der Eröffnung des Neutaufamtes in der Ära der „frommen Tochter des Großen Petrus“, die sich mit besonderem Eifer an die „Ausländererziehung“ machte. „Das neu getaufte Büro, das über bewaffnete Abteilungen verfügte, verübte große Gewalt gegen Muslime in Form von Vertreibungen aus Dörfern, in denen es zumindest einige wenige Getaufte gab (unter dem Vorwand, die neu Getauften vor dem Einfluss von zu schützen Mohammedaner oder Heiden), die Verlagerung der Abgaben der Getauften auf die Nichtgetauften, die Entziehung der Kinder von Muslimen, um sie im Geiste der Orthodoxie zu erziehen usw. etc." (Zitiert von Vorobyov. "Die materielle Kultur der Kasaner Tataren", S. 32). Es genügt, darauf hinzuweisen, dass nach der Entscheidung dieses neu getauften Amtes im Jahr 1742 nur im Kasaner Bezirk von 546 Moscheen 418 zerstört wurden.Der muslimische Klerus wurde zu einem entrechteten Element des Landes.

Auch die Lage der Handels- und Industrieklasse der Turko-Tataren war sehr schwierig. Es gab restriktive Gesetze, nach denen nur diejenigen, die der Kaufmannsklasse zugeteilt waren, Handel treiben durften; aber es war sehr schwierig, diesem Anwesen zuzuschreiben. „Zum Beispiel ist bekannt, dass allein in Kasan im Jahr 1762 unter dem Vorwand, dass die Besitzer nicht zur Kaufmannsklasse gehörten, allein in Gostiny Dvor 24 türkisch-tatarische Geschäfte geschlossen wurden; Außerdem war es den Turko-Tataren strengstens untersagt, Lebensmittel, alte Kleidung und im Allgemeinen „tatarische Waren“ zu handeln “(Gubaidullin. Materialien aus Tatarstan, S. 95). Im Bereich der Industrie im Allgemeinen und der Metallindustrie im Besonderen war die Situation noch trauriger. Der turko-tatarischen Bevölkerung waren alle Arten von Schmiede- und Metallarbeiten (wie die Herstellung von Messern, Säbeln, Dolchen und sogar Hufeisen und Nägeln) verboten.

Dank einer solchen repressiven Politik erlebten die Turko-Tataren eine beispiellose Demütigung und Unterdrückung Moskaus in allen Lebensbereichen und spürten die Schwere des verhassten Jochs. All dies schuf die psychologische Grundlage für einen neuen Aufstand. Gleichzeitig ist anzumerken, dass das neu getaufte Büro speziell für die Christianisierung der Turko-Tataren eröffnet wurde, weil "Tataren sehr in Bräuchen eingefroren sind und nicht zur heiligen Taufe gehen", aber dennoch die Finno-Ugriken gemacht haben und Tschuwaschischen Bevölkerung des ehemaligen Khanats fühlen, die in der Ära der Unabhängigkeit der Region vollwertige Bürger waren und völlige Freiheit auf dem Gebiet der Religion und Kultur genossen. Nach der Besetzung der Region durch die Russen, vor allem im 18. Jahrhundert, teilte die finno-ugrische und tschuwaschische Bevölkerung als „Fremde“ das Schicksal der Turko-Tataren. Dieser Umstand diente der weiteren Annäherung der ausländischen Bevölkerung an das ehemalige Khanat. Wenn in den Tagen der Unabhängigkeit des Kasaner Khanats die Finnen und die Turko-Tataren allmählich und mechanisch eine Reihe von Kulturgütern voneinander akzeptierten, begann in den Tagen der russischen Unterdrückung und erzwungenen Christianisierung die finno-ugrische Bevölkerung bewusst die Sitten und Gebräuche der Turko-Tataren im Namen der Opposition gegen die Russen zu akzeptieren. So übernahmen zum Beispiel die verbliebenen Heiden der Mari in der Provinz Ufa die Sprache und das Aussehen der Turko-Tataren. Es gibt viele solcher Beispiele (Mordva-Karatai, Votyaks usw.); die Tschuwaschen hingegen nahmen nicht nur die Sitten und Gebräuche der Turko-Tataren wahr, sondern gingen in vielen Fällen sogar in den Mohammedanismus über. Anstatt Gleichgesinnte und Verwandte gewaltsam wegzunehmen, gewannen die Turko-Tataren neue Freunde. Dies unterstützte sie im Kampf gegen die Russen. Als der Pugachev-Aufstand ausbrach, nahmen die Turko-Tataren deshalb Verhandlungen mit Pugachev auf, um ihn zur Wiederherstellung ihrer verlorenen Unabhängigkeit einzusetzen. Angesichts der Tatsache, dass Pugachev grundsätzlich zustimmte, die Unabhängigkeit des Kasaner Khanats anzuerkennen, schlossen sich im April 1774 alle Ausländer der Region, angeführt von den Turko-Tataren, Pugachev an und eroberten Kasan mit gemeinsamen Streitkräften. Angeschaut von hoher Platz Bewegung der Pugacheviten (in der Nähe von Kasan) konnte der Kaufmannssohn Sukhorukoy laut dem Historiker Fuchs gut erkennen, dass „Pugachevs Armee hauptsächlich aus Tataren, Baschkiren, Tschuwaschien und Kosaken bestand“ (Gubaydullin. „Aus der Vergangenheit der Tataren“, S. 96). Aus diesem Grund erlitten die Turko-Tataren in allen Kämpfen mit Regierungstruppen schwere Verluste, sowohl getötet als auch verwundet. Bei der Rückeroberung Kasans durch die Regierungstruppen wurden mehr als zweitausend Leichen ermordeter Turko-Tataren gefunden. Die Namen von Salavat und Yulai leben noch immer im Gedächtnis der Menschen.

Obwohl die Turko-Tataren viele Opfer zu beklagen hatten, blieb der Aufstand nicht ohne Folgen. Katharina!! blieb zwar grundsätzlich der Politik Peters I. treu, war jedoch gezwungen, sie abzumildern. Sie selbst kam nach Kasan, gab persönlich die Erlaubnis zum Bau der ersten Moschee, da zuvor alle Moscheen auf Anordnung der Regierung zerstört worden waren. Diese Moschee, die zum ersten Mal nach der Eroberung des Kasaner Khanats durch eine böse Ironie des Schicksals erbaut wurde, wurde von den sowjetischen Behörden vor allen anderen in einen Club umgewandelt. Katharina II. hob auch das Gesetz auf, das den Turko-Tataren verbot, näher als 30 Werst von Kasan entfernt zu leben (obwohl zu diesem Zeitpunkt die gesamte Umgebung von Kasan bereits von Russen besiedelt war). Per Dekret von 1784 stellte sie die Rechte der Murzas wieder her, obwohl sie ihnen das beschlagnahmte Land und die beschlagnahmten Leibeigenen nicht zurückgab, und gab den türkisch-tatarischen Kaufleuten, die mit Turkestan, China und Persien Handel trieben, weitreichende Rechte. Es sei darauf hingewiesen, dass die Turko-Tataren angesichts der früheren Verbote und Hindernisse auf dem Gebiet des Handels und der Industrie im Russischen Reich gezwungen waren, den Handel größtenteils in Turkestan, China und anderen östlichen Ländern zu betreiben . In gleicher Weise erlaubte sie auch den Turko-Tataren, sich in der Industrie zu engagieren. Durch ein Dekret von 1788 wurde das Recht, hinter der muslimischen Religion zu stehen, offiziell anerkannt und die muslimische Geistlichkeit der Turko-Tataren durfte sich organisieren besondere Einrichtung, die "Muslimischer Geistlicher Rat" genannt wurde. So erhielt der entrechtete muslimische Klerus Rechte.

Die Turko-Tataren ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, diese Reformen zu nutzen. Die türkisch-tatarischen Kaufleute widmeten sich mit großer Energie dem Handel und erweiterten ihr Handelsgeschäft von Tag zu Tag; Industrielle arbeiteten nicht weniger energisch und bauten zahlreiche Werke und Fabriken. Angesichts der repressiven Maßnahmen der russischen Regierung war die städtische und vorstädtische Bevölkerung der Turko-Tataren gezwungen, ins Landesinnere zu ziehen, wo neue Zentren wie Atni, Alat, Tyuntar, Machkara usw. zu entstehen begannen und diese Zentren entstanden in der Tiefe der Siedlung der Turko-Tataren geschaffen, und daher, als sich die Bedingungen verbesserten (die Gesetze von Katharina II), wurden diese Zentren mit einer ganzen Reihe von Webereien, Leder- und Seifenfabriken bedeckt. Und Kasan selbst wuchs als Handels- und Industriezentrum mit unglaublicher Geschwindigkeit. Bei der Produktion von Chintz (Kumach) erreichte Kasan laut dem Historiker Fuchs den höchsten Standard und produzierte 609.800 Arschinen pro Jahr, was 75,2% der gesamtrussischen Produktion ausmachte. Es versteht sich von selbst, dass ein so schneller Fortschritt der Turko-Tataren im Handels- und Industriebereich von ihren russischen Konkurrenten nicht unbemerkt bleiben konnte, und tatsächlich „sind viele Seiten der Protokolle der Katharinen-Gesetzgebungskommission voll von Materialien des Kampfes von Russische Kaufleute mit Yasak oder Diensttataren, die auf Handelsaktivitäten umgestiegen sind“ (Gubaidullin, „Aus der Vergangenheit der Tataren“, S. 94). Zum Beispiel schreibt einer der Kaufleute in seiner Beschwerde: „An verschiedenen Orten haben viele Tataren und andere Nichtchristen Gerbereien, Seifen- und Schmalzfabriken in den Dörfern gegründet, und einige von ihnen Papier- und Leinenfabriken, deren Produkte die sie auf Chinesisch färben“ (Sb. Russian Source Common, Bd. VIII, S. 290).

So konnte sich die Region bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts nicht beruhigen. Der Grund dafür ist, dass „sich hier zwei voneinander unabhängige Kulturen begegneten, die im Gegensatz zueinander standen. Daher beginnt die russische Regierung neben der wirtschaftlichen Unterdrückung der Besiegten sofort eine kulturelle Offensive und versucht, die Bevölkerung zu russifizieren, indem sie sie zum Christentum bekehrt. In dieser Hinsicht dauerte der Kampf sehr lange, und die Geschichte des tatarischen Volkes unter russischer Herrschaft ist die Geschichte des Kampfes nicht nur für wirtschaftliches Wohlergehen, sondern auch für kulturelle Unabhängigkeit, in der das Volk die Garantie sah ihre Staatsangehörigkeit zu bewahren. Dieser Kampf war nicht nur seitens der Tataren passiver Widerstand. Die tatarische Bourgeoisie stärkte ständig die Grundlagen der nationalen "östlichen" Kultur, indem sie mit aller Kraft versuchte, sie in das Bewusstsein der breiten Bevölkerungsmassen einzuführen und sie nach Möglichkeit sogar vorzurücken und von den russischen Missionaren zurückzugewinnen Teil der tatarischen Bevölkerung, die bereits zu Kryaschen (Christentum) konvertiert war. Erinnern wir uns an den Massenabfall der Kryaschen vom Christentum im 19. und 20. Jahrhundert, über den es in der Missionsliteratur bedeutende Materialien gibt“ (Vorobiev, „Material Culture of the Kazan Tatars“, S. 31).

Die Geschichte der Turko-Tataren im 19. Jahrhundert beginnt mit einem neuen Industriezweig, der mit ideologischen Bestrebungen verbunden ist: dem Buchdruck.

1799 baten die Turko-Tataren die Regierung, ihnen den Druck religiöser und liturgischer Bücher zu gestatten. Auf der Grundlage dieses Antrags erließ die Regierung einen Erlass über die Verlegung der in St. Petersburg ansässigen Ostdruckerei nach Kasan. Diese Druckerei unterstand dem Kasaner Gymnasium, das auch für die Zensur zuständig war. Bücher wurden in sehr begrenzten Mengen gedruckt und waren daher sehr teuer. Zum Beispiel wurde der Koran für 25 Rubel pro Exemplar verkauft.

Anfangs wurden ausschließlich religiöse Bücher gedruckt, aber später begannen die Werke antiker türkischer Autoren-Quellen gedruckt zu werden. Zur gleichen Zeit begannen fantastische Geschichten - Ritterromane - gedruckt zu werden. All dies war von großer Bedeutung für die Entwicklung der spirituellen Kultur. 1811 erschien sogar eine Pocken-Impfanleitung und 1857 der erste Kalender, der später die Bedeutung einer Periodika erhielt. In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts befanden sich bereits mehrere Typolithographien in den Händen der Turko-Tataren, und daher ist es nicht verwunderlich, dass im Laufe von 10 Jahren (1855-1864) 1.084.320 Exemplare verschiedener Bücher veröffentlicht wurden. Ein solch schnelles Wachstum des Verlags provozierte natürlich Angriffe der russischen Presse. Zum Beispiel „erschien 1867 in Moskovskie Vedomosti ein Artikel, in dem der Autor, nachdem er den Entwicklungsverlauf der tatarischen Presse beschrieben hatte, sagte, es sei unmöglich zu glauben, dass der vor drei Jahrhunderten gefallene „barbarische“ tatarische Staat wiedergeboren werden würde wieder. Dahinter blieb auch der „orthodoxe Gesprächspartner“ nicht zurück (siehe Ausgabe für 1868, S. 318)“ (Gubaidullin. „Aus der Vergangenheit der Tataren“, S. 105). Es sei darauf hingewiesen, dass es 1812 in der Provinz Vyatka in den Händen der Turko-Tataren war. Es gab zwei Schreibwarenfabriken, und in der Provinz Kasan (1814) gab es eine weitere solche Fabrik.

Mit dem Erhalt der Religionsfreiheit wurden in den Tagen der Regierungszeit von Katharina II. In allen türkisch-tatarischen Dörfern auf eigene Kosten Moscheen gebaut und mit ihnen Medressen (Schulen) gebaut. In Großstädten wie Kasan, Ufa, Orenburg usw. sowie in industrielle Zentren, wie Tyuntar, Machkara, Atnya usw., wurden höhere Bildungseinrichtungen gebaut, um Mullahs, Muezzins und Lehrer auszubilden. Diese theologischen Schulen wurden zwar von der Scholastik mit der Logik des Aristoteles in arabischer Übersetzung dominiert, aber sie machten dennoch ihre Arbeit und graduierten Mullahs und Lehrer. 1844 gab es allein in Kasan bereits 4 Medressen. In den Dörfern wuchs auch die Zahl der Schulen, so dass es 1860 408 Mektebs (Schulen) für 442349 Seelen der Turko-Tataren gab, und die Zahl der Mektebs in ganz Russland an Orten, die dem Muslimischen Geistlichen Rat unterstellt waren, 1859 betrug. Da es sich nur um Jungen handelt, sollten zu diesen Zahlen die Mädchen hinzugefügt werden, die von den Frauen der Mullahs Lesen und Schreiben gelernt haben. All dies spricht dafür, dass die Alphabetisierung der Turko-Tataren hoch war. Und so konnte ein deutscher Reisender im Jahr 1843, Baron Haxthausen, über die Turko-Tataren sagen: „Tataren haben große geistige Fähigkeiten, aber der Islam erlaubt ihre Entwicklung nur bis zu einem gewissen Grad, sie haben viele Schulen, sie können fast alle lesen und schreiben, sie haben einige Literatur, die sie eifrig studieren, und ich bin überzeugt, dass, wenn dieses reich begabte Volk das Christentum annehmen würde, sie nicht nur eines der ersten zivilisierten Völker werden würden, sondern das Christentum und die Zivilisation in ganz Asien verbreiten würden “(„ Wolga Städte in Kaz. Guberniya", Hrsg. Kaz. stat. Committee., 1892).

Die spirituelle Kultur der Turko-Tataren hat sich selbst in einer so schwierigen politischen Situation in sehr kurzer Zeit durchgesetzt Hohe Höhe und türkisch-tatarisch gelehrte Theologen-Reformer wie Abdul-Nasyr Kursavi, Shigabetdin Marjani und andere wurden in der gesamten muslimischen Welt berühmt. Die türkisch-tatarische Jugend erhielt auch eine Ausbildung in den turkestanischen Madrassas.

Catherines Privileg in der Region Außenhandel Turko-tatarische Kaufleute erfreuten sich großer Gewinne. „Im Archiv des Rathauses (Stadt Kasan) gibt es eine ganze Reihe von Dokumenten, aus denen hervorgeht, dass tatarische Kaufleute Ziegenleder, das in den tatarischen Gerbereien von Kasan verarbeitet wurde, nach Asien brachten und gegen chinesische Waren eintauschten. Zum Beispiel brachte 1811 ein tatarischer Kaufmann der 1. Gilde von Kitaev Ziegenfelle im Wert von mehr als 80.000 Rubel im Austausch für chinesische Waren nach Kyakhta, was nicht wenig ist zu einer Zeit, als in Kasan im Jahr 1800 zwei Kühe 6 Rubel kosteten “(Gubaidullin. „Aus der Vergangenheit der Tataren“). „Einige tatarische Kaufleute in Chuguchak selbst nahmen bis zu 1000 Kisten Tee persönlich mit und verkauften sie an kasanische Kaufleute“ (Laptev, Kaz. Guberniya 1858). So sehen wir, dass auch die Landeshauptstadt recht intensiv gewachsen ist. Wir stellen auch fest, dass es aufgrund der Abschwächung der Repression durch die Regierung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts keine Aufstände der Turko-Tataren gab. So verlief die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ruhig in friedlicher Arbeit.

Unter dem Druck der russischen Handels- und Industrieklasse und des orthodoxen Klerus änderte die russische Regierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Politik gegenüber der türkisch-tatarischen Bevölkerung, sowohl auf wirtschaftlichem als auch auf kulturellem und politischem Gebiet.

Tatsache ist, dass viele der Turko-Tataren, die gewaltsam ( körperliche Stärke oder wirtschaftliche Unterdrückung) zum Christentum gebracht wurden, kehrten sie mit der geringsten Freiheit zu ihrem Glauben zurück und lockten viele Heiden aus dem Finno-Ugrischen an. Die orthodoxe Geistlichkeit, die mit materieller und moralischer Unterstützung der russischen Regierung große Anstrengungen für die Christianisierung der Heiden und insbesondere der Muslime aufwendete, sah das traurige Ergebnis ihrer Arbeit in der liberalen Politik der Regierung. Neben der Geistlichkeit befürworteten auch russische Handels- und Industriekreise eine Verschärfung der Regierungspolitik.

Wie wir bereits bemerkt haben, seit den allerersten Tagen der Ankündigung der Handelsfreiheit für die Turko-Tataren, die Industrie- und Handelsklasse der letzteren, sowohl im Idel-Ural selbst als auch außerhalb - in Turkestan, Sibirien und China, einen soliden Markt für ihre Produkte und ihr Kapital gewonnen. Das russische Handelskapital, das zunächst wegen der Handelsfreiheit mit dem turko-tatarischen Kapital konkurrierte, wird von seiner Ohnmacht überzeugt und beginnt, wie oben erwähnt, über die immer stärker werdende türkisch-tatarische Konkurrenz zu klagen. Die Regierung stellte sich auf die Seite der einheimischen Handels- und Industrieklasse und machte sich daran, mit Waffengewalt einen neuen Markt zu errichten – Turkestan, wo, wie wir oben gesehen haben, das türkisch-tatarische Kapital so fest etabliert war, dass das russische Kapital nicht konkurrieren konnte es, solange das freie Turkestan existierte. Die russische Handels- und Industrieklasse wusste dies sehr gut und bestand daher gegenüber der Regierung nicht nur auf der Eroberung Turkestans für sich, sondern auch auf der endgültigen Vernichtung ihres Feindes - der türkisch-tatarischen Handels- und Industrieklasse.

Die Verbündeten, also die gewerblich-industrielle Klasse und der Klerus, erreichen ihr Ziel. Die Regierung beginnt mit ihren Verwaltungs- und Finanzorganen, die Turko-Tataren zu unterdrücken. Es erlaubt ihnen nicht mehr, neue Werke und Fabriken zu bauen, und verstärkt die Vorwürfe gegen bestehende, verweigert Kredite von Finanzinstituten und verbietet die Eröffnung von Kreditpartnerschaften durch die Turko-Tataren selbst usw. Gleichzeitig mit einer solchen Politik unterstützt die Regierung sie künstlich der russischen Handels- und Industrieklasse, die ihm jede Art von Hilfe leistete. Infolgedessen beginnt Kasan als Handels- und Industriezentrum von Tag zu Tag zu schwächeln, während Moskau stärker wird.

Auch im Bereich der spirituellen Kultur der Turko-Tataren ändert die Regierung ihre Politik. Einige Medressen sind geschlossen, neue dürfen nicht eröffnet werden, Genehmigungen für den Bau von Moscheen werden nur mit großen Schwierigkeiten eingeholt, Fälle der Ablehnung sind keine Seltenheit.

Eine solche Politik der russischen Regierung löste erneut eine Reihe von Aufständen aus, die jedoch keinen landesweiten Charakter mehr hatten. Es gab auch eine Auswanderungswelle von Turko-Tataren in die Türkei, die jedoch eine Reaktion des bewussten Teils der Bevölkerung hervorrief, und daher nahm diese Auswanderungswelle nicht die traurigen Folgen des Ausmaßes an, wie es bei den Krim-Turko-Tataren der Fall war. Tataren und die kaukasischen Hochländer. Eine direkte Folge dieser Regierungspolitik war die Stärkung religiöser Fanatismus, ausgedrückt in der Gründung religiöser Orden, die von Ishans geleitet werden (Ishan ist dasselbe wie ein Scheich).

Der in der muslimischen Welt weit verbreitete Ischanismus oder Scheichismus predigt Askese, spricht von der Zerbrechlichkeit der irdischen Existenz, der Notwendigkeit, die Seele zu retten usw.

Der am weitesten verbreitete Orden in der gesamten muslimischen Welt sollte als der Naqshbendi-Orden angesehen werden, der in Arabien noch existiert und in der Türkei bis zur eigentlichen Reform von Kemal Pascha auf dem Gebiet der Religion existierte. Diese Ordnung existierte auch hier im Idel-Ural. Es sollte beachtet werden, dass es am häufigsten war. Der Gründer dieses Ordens unter den Turko-Tataren war Ishan Ali aus Tyuntar mit dem Spitznamen Ali Ishan Tyuntyari. Es ist notwendig, zwei weitere Ishans dieses Ordens zu erwähnen, die Zehntausende von Muriden hatten (ein Murid ist ein Anhänger eines Ischans), nämlich: Zeynulla Ishmukhamed (Troitsk, Provinz Orenburg) und Zakir Kemal (Chistopol, Provinz Kasan). Wenn in Arabien und der Türkei die Hauptaufgabe des Ischanismus darin bestand, das Heil der Seele zu predigen, dann enthielt die Lehre im Idel-Ural neben diesem religiösen Element auch ein politisches Element. Ishans und Muriden predigten Askese unter der muslimischen Bauernschaft, erzogen sie aber gleichzeitig in einem antirussischen Geist und in der Überzeugung von der Vergänglichkeit der russischen Herrschaft. Schließlich sagten sie, dass alle Muslime Brüder seien, egal welcher Nationalität sie angehörten, womit der Verzicht auf die Nationalität begann. Aus diesem Grund erklärten die Turko-Tataren bei der allgemeinen Volkszählung in Russland im Jahr 1897, als sie nach der Nationalität der Volkszählung gefragt wurden, dass sie „muslimische Nationalität“ seien.

Eine ebenso wichtige Rolle spielte ein anderer, ebenfalls sehr weit verbreiteter Veisi-Orden, in dem das politische Element sehr deutlich vertreten war. Dieser Befehl stellte als ersten Punkt seines gottliebenden Programms „die Befreiung des Landes der alten muslimischen Bulgaren vom Joch der russischen Giauren“ und er predigte einen passiven Kampf – keine Steuern zu zahlen, den russischen Behörden nicht zu gehorchen , russische Gesetze nicht anzuerkennen, keine Soldaten zu werden usw. So predigte dieser Befehl völligen zivilen Ungehorsam, und in einigen Fällen, obwohl sie sehr selten sind, gingen sie in die Offensive, indem sie beispielsweise ihre eigenen Pässe ausstellten Unterstützer. Dieser Befehl war ein großer Erfolg und seine Muriden führten unter der Bevölkerung eine starke Propaganda „über die Befreiung des Landes der Bulgaren“ durch.

Als sich die Angelegenheit dank solcher Propaganda einem Aufstand näherte, verbot die Regierung die Aktivitäten dieses Ordens, erklärte den Leiter der Organisation, Ishan Bahaetdin, für verrückt und tötete ihn im Gefängnis (er wurde 1884 verhaftet und hingerichtet 1393). Allerdings existierte dieser Befehl illegal auch in den ersten Jahren der Sowjetmacht. Nach der Liquidation des Veisi-Ordens wurden viele andere, loyalere Ishans unter die strenge Aufsicht der 3. Abteilung gebracht, und viele von ihnen wurden nach Sibirien verbannt.

Die Turko-Tataren hatten keine politische Literatur in ihrer Muttersprache. Die Regierung hielt den Druck von Büchern unter strenger Zensur und erlaubte unter keinen Umständen die Herausgabe von Zeitungen und Zeitschriften, was natürlich zur Stärkung des Ischanismus in seiner antinationalen Predigt beitrug.

Die Eroberung Turkestans durch die Russen und die Anwendung der Methoden durch die Eroberer, die auf die Turko-Tataren im Idel-Ural und in Bezug auf die Turkestaner angewendet wurden, brachte eine neue Ideologie unter dem bewussten Teil der Turkestan-Indianer hervor. Tataren. Es ist notwendig, sich auf Europa zu konzentrieren – darin bestand diese neue Ideologie.

Bei einer derart feindseligen Haltung der türkisch-tatarischen Bevölkerung gegenüber allem „Nicht-Muslimischen“, unter dem Einfluss des damaligen Ischanismus, konnte von einer Assimilation der europäischen Kultur keine Rede sein. Dieser Umstand zwingt die Erneuerer zu einem erbitterten Kampf gegen den Ischanismus. Der erste Anstifter war Shikhabetdin Merjani, der später in der gesamten muslimischen Welt berühmt wurde, der gegen Rituale kämpft, die Abgeschiedenheit der Frauen stärkt, auf die Notwendigkeit aufmerksam macht, ihre Muttersprache zu studieren, die damals in der Feder war, da die Ishans waren intensive Einführung in die arabische und persische Sprache.

Eine ebenso wichtige Rolle in diesem Kampf spielte Kayum Nasyri, der, nachdem er alle seine Anträge auf Herausgabe von Zeitungen von der Regierung abgelehnt hatte, einen Kalender in türkisch-tatarischer Sprache herausgibt, der später die Bedeutung einer Zeitschrift erlangte Drücken Sie.

Der Eintritt der Türkei auf den Weg der Europäisierung in der Ära der Herrschaft von Sultan Abdulaziz hat bekannter Einfluss und auf die Erneuerer der Turko-Tataren, deren kulturelle Annäherung an die liberal gesinnte türkische Gesellschaft damals ziemlich stark war. Im Kampf gegen die alte traditionelle Lebensweise schöpften die Erneuerer der Turko-Tataren moralische Kraft aus den laufenden Reformen in der Türkei.

Die türkisch-tatarischen Erneuerer widmen dem Kampf gegen die scholastischen Schulen besondere Aufmerksamkeit, die, nachdem sie ihre kulturelle und politische Bedeutung gespielt haben, zu einer Bremse für den weiteren Fortschritt geworden sind. Ismail Bey Gasprinsky spielte in dieser Angelegenheit eine herausragende Rolle, und alle Türken, die innerhalb der Grenzen des ehemaligen Russland lebten, verdanken ihm die Reform ihrer Schulen.

Ismail-Bey Gasprinsky wurde 1853 in Bachtschissarai geboren. Zuerst schickten ihn seine Eltern auf eine muslimische Scholastikschule, aber da eine solche Schule keine besonderen Kenntnisse vermitteln konnte, schickten sie Ismail Bey nach Moskau auf eine der örtlichen Militärschulen (Militärgymnasium). Hier waren Gasprinskys Schulkameraden die Kinder der glühendsten Panslawisten. Ismail-Bey verbringt einen Sommer bei der Familie des Herausgebers von Moskovskie Vedomosti, Katkov. So fällt Ismail Bey aufgrund zufälliger Umstände in das Zentrum des Panslawismus. Eine ausführliche Bekanntschaft mit der Idee des Panslawismus, das ständige Gespräch über diese Bewegung und Katkovs wirklich aufrichtige Artikel zu diesem Thema werfen natürlich viele Fragen für Ismail Bey auf, einschließlich der Frage nach der Zukunft der Nation, der er selbst angehört. Im panslawischen Umfeld konnte er auf diese Fragen keine Antwort finden und musste sich daher selbst mit ihnen auseinandersetzen. So ist die Herausbildung der politischen Ansichten von Ismail Bey eng mit seinem Aufenthalt im Moskauer Militärgymnasium und der Bekanntschaft mit dem panslawischen Umfeld verbunden. Während des kretischen Aufstands, als sich seine Schulkameraden für die griechischen Rebellenabteilungen melden, flieht Ismail Bey in die Türkei und will sich ebenfalls freiwillig für die türkische Armee melden, aber die Türkei nimmt ihn aus irgendeinem Grund nicht in ihre Armee auf. Dann ging Ismail Bey von Istanbul nach Paris, wo er etwa ein Jahr bleibt. Von Paris kehrt er erneut nach Istanbul zurück, wo er das gesellschaftspolitische Leben der Türkei kennenlernt, die bereits den Weg der Europäisierung eingeschlagen hat. 1877 war Ismail-Bey bereits als Grundschullehrer auf der Krim tätig und verfasste als solcher das erste Alphabet-Lehrbuch auf der Grundlage solide Methode, und ein Programm für Grundschulen. Um die Ideen der Schulreform und der Europäisierung zu fördern und seine gesellschaftspolitischen Ansichten zu verbreiten, beantragt Ismail Bey bei der Regierung die Erlaubnis, eine Zeitschrift herauszugeben, und erreicht nach langer Mühe sein Ziel. Bevor er die besagte Genehmigung erhält, veröffentlicht er mehrere Broschüren, in denen er in allgemeiner Form sein politisches Programm darlegt. 1883, am 23. April (Neuer Stil), veröffentlichte Ismail-Bey Gasprinsky die erste Ausgabe seiner Zeitung, die den Titel „Terjeman“ („Übersetzer“) trug. Dies war die erste türkische Zeitung, die im sozialen und politischen Leben aller Turkvölker des ehemaligen Russlands eine enorme historische Rolle spielte. Hasan Malik Zerdabi gab zwar 1875 in Baku die Zeitung „Iginchi“ („Bauer“) heraus, aber aufgrund der Enge ihres Programms konnte diese Zeitung nicht lange existieren. Ismail-Bey Gasprinsky verstand sehr gut, dass Menschen europäische Kultur nur durch Schulen wahrnehmen können, und deshalb begann „Terjeman“ von der ersten Ausgabe an, die Vorteile der neuen Lehrmethode zu beweisen und die Mängel des alten Systems aufzudecken.

Die Hauptaufgabe von "Terjeman" bestand jedoch darin, alle Türken im Geiste ihrer Einheit zu erziehen, ohne Unterscheidung von Stamm, Clan und Territorium. „Eine einzige Ideologie, eine einzige Arbeitsfront und eine einzige Sprache“ – das ist der Slogan von „Terjeman“. Dank dessen ist die gesamte Intelligenz des Idel-Urals und der Krim von der Idee der Einheit durchdrungen, und derselbe Geist durchdringt den Kaukasus und Turkestan. Der neue Methodismus, der seinen Widersacher, die scholastische Schule, verdrängt, breitet sich mit unglaublicher Geschwindigkeit aus. Die Nationalliteratur, die sich unter den schwierigsten Bedingungen der Zensur befindet, versucht, die nationale Idee im europäischen Sinne des Wortes in das Bewusstsein der Menschen einzuführen, und deshalb hat Herr Vorobyov ganz recht, wenn er sagt, dass "der Sieg des neuen Methodismus , die den tatarischen Massen die Türen zur europäischen Kultur öffnete, erschien gleichzeitig der Beginn der nationalen Wiederbelebung der Tataren. Das Studium und die Entwicklung der tatarischen Volkssprache beginnen, nationale Literatur wird geschaffen und die Versuche russifizierter Missionare, die sich diesmal von der kulturellen Front näherten, widersetzten sich der tatarischen Intelligenzia ihrer nationalen Kultur, zu der die europäische Kultur Zugang hatte, aber ohne Aufnahme der nationalen Physiognomie der tatarischen Kultur und ohne Beimischung missionarischer Tendenzen“ („Materielle Kultur der Kasaner Tataren“, S. 36). Es ist auch sehr charakteristisch, dass sich die Regierung im Kampf zwischen diesen beiden Strömungen, d. h. der alten und der neuen, auf die Seite der ersten stellte, weil sie das Aufkommen neuer Ideen und die Entwicklung einer nationalen Bewegung unter den turko-tatarischen Massen fürchtete wenn die Innovatoren gewinnen. „Aus diesem Grund hat der bekannte Missionar Ilminsky in einem seiner Briefe an die Staatsanwaltschaft Heilige Synode Pobedonostsev drückte es so aus, dass es besser sei, die alten tatarischen Medresen nicht zu berühren, als die tatarische Jugend in die russischen Gymnasien zu lassen, denn während einer der Absolventen der Girey-Medresse die heilige Taufe erhielt, ein anderer, der das russische Gymnasium absolvierte, Musa Ak'egit, schrieb einen Roman in tatarischer Sprache. (Gubaidullin. "Aus der Vergangenheit der Tataren"). Aber die Russifikatoren konnten die nationale Wiederbelebung der Turko-Tataren jedoch nicht länger aufhalten, sie konnten eines tun (was sie auch taten) - das Tempo der Bewegung verlangsamen.

2.2. Revolution von 1905

Nach der Revolution von 1905, als die Presse- und Meinungsfreiheit, wenn auch relativ, eingeführt wurde, arbeitet die türkisch-tatarische Intelligenz an allen Fronten, sowohl politisch als auch kulturell, im Geiste der Einheit der Türken. Beweis dafür sind der erste und zweite muslimische Kongress 1905 und 1906, die während der Messe in Nischni Nowgorod stattfanden, und die Organisation von politischen Parteien pantürkischen Ausmaßes wie Ittifak, Tanchi und S.-D. Zusätzlich zu diesen allgemeinen politischen Parteien wurde 1901 in Kasan eine Geheimgesellschaft namens "Shakirdlik" von jungen Studenten gegründet. In kürzester Zeit wurde nicht nur der gesamte aktive Teil der Studentenjugend von Idel-Ural und Sibirien, sondern auch die Krim Mitglieder dieser Organisation. Diese Organisation veröffentlicht in Kasan ihr illegales Organ „Tarakki“ („Fortschritt“). Obwohl das Programm dieser Organisation eher vage war, richtete es sich im Allgemeinen gegen die Autokratie und darauf, die Nation im Kampf um ihre Unabhängigkeit zu vereinen. Diese Organisation hatte einen sehr großen Einfluss auf das gesellschaftspolitische Leben der Turko-Tataren und war an der Lösung aller nationalen Probleme beteiligt, bis hin zur Eröffnung einer Schule im entlegensten und provinziellsten türkischen Dorf. Diese von der Regierung verfolgte Organisation wird nach und nach liquidiert.

Das charakteristischste Merkmal zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Erscheinen der sogenannten "Muslim Charitable Societies". Diese Vereine, die rechtlich mit gemeinnützigem Zweck bestehen, leisteten neben karitativen Aktivitäten nicht nur große kulturelle, sondern auch politische Arbeit. Sie wurden nicht nur in Städten, sondern auch in großen muslimischen Dörfern geschaffen. Diese Gesellschaften leisteten Hilfe für die Armen und Unglücklichen, eröffneten Bibliotheken, Handwerksschulen, vergaben Stipendien, organisierten kurzfristige Lehrerkurse, beteiligten sich aktiv an den Jubiläen der türkisch-tatarischen Sozial- und Politikarbeiter usw. Diese Gesellschaften brachten besonders viel Dienst in den Tagen der Reaktion nach der Revolution von 1905, als diese Gesellschaften unter dem einen oder anderen Vorwand aktiv an der Wahl der Mitglieder der Staatsduma teilnahmen.

Der Ausbruch des russisch-japanischen Krieges inspirierte die gesamte türkische Welt, insbesondere die Turko-Tataren des Idel-Urals. In dem glänzenden Sieg der Japaner und der moralischen und physischen Niederlage der russischen Waffen sahen alle Türken des ehemaligen Russlands einen Vorboten der Lösung nationaler und politischer Probleme. Aus diesem Grund wurde in den Tagen des Krieges eine illegale politische Partei „Hurriyat“ („Freiheit“) mit einem radikalen nationalen Programm organisiert, an der viele türkisch-tatarische Intellektuelle teilnahmen. Diese Organisation, die zu dieser Zeit sehr aktiv am Leben der Turko-Tataren teilnahm, führte heftige Agitation gegen die Regierung und rief auf den Seiten ihres Organs "Hurriyat" auf, sich dem Militärdienst zu entziehen. Sie nahm auch eifrig am ersten Allrussischen Muslimkongress teil, der 1905 während der Messe in Nischni Nowgorod einberufen wurde, und versuchte, den Kongress auf einen revolutionären Weg zu bringen. Dieser Kongreß war bekanntlich in gemäßigt-konstitutionelle und radikal-revolutionäre Gruppen geteilt. Übrigens ein kleines Detail - angesichts der Nichterlaubnis des Kongresses durch den Bürgermeister der Messe mieteten die Delegierten des Kongresses unter dem Vorwand der Feierlichkeiten einen kleinen Dampfer auf dem Fluss Oka und segelten entlang letztere, diskutiert und gelöst politische Fragen.

Nach dem Manifest vom 17. Oktober 1905, das den Türken das Recht gab, Zeitschriftenliteratur herauszugeben, begann in Idel-Ural eine fieberhafte Tätigkeit mit der Herausgabe von Zeitungen und Zeitschriften. In nur einem Jahr erschienen mehr als 50 Zeitungs- und Zeitschriftentitel.

Dasselbe Manifest eröffnet der türkisch-tatarischen Öffentlichkeit ein breites Betätigungsfeld auf politischem Gebiet. So waren die politischen Parteien organisiert: „Ittifaq“ („Einheit“) mit dem Programm der Kadetten, aber national im Geiste, „Tanchi“ mit dem Programm der Sozialrevolutionäre und der Sozialdemokraten. Alle diese Parteien gaben Zeitungen und Zeitschriften heraus, beteiligten sich aktiv am politischen Leben des Landes, organisierten Bauern und Arbeiter und im Allgemeinen die turko-tatarischen Massen. Die Widersprüche im politischen Programm dieser Parteien hinderten sie nicht daran, dieselbe Politik in der nationalen Frage zu verfolgen, nämlich: die Wahrung der Identität der Turko-Tataren mit autonomer Kontrolle in allen Lebensbereichen sowie die Schaffung von separate nationale Militäreinheiten von den Turko-Tataren. Gleichzeitig bildete sich unter der türkisch-tatarischen Jugend eine Gruppe von Terroristen, um Spione und Provokateure zu bekämpfen.

Als Ergebnis all dieser Arbeit wurde in der Staatsduma eine einzige Fraktion gebildet, die aus rein taktischen Gründen Muslime und nicht Türken genannt wurde und die Interessen aller russischen Muslime verteidigte. Zudem haben sich viele Abgeordnete dieser Fraktion um den polnischen Professor Baudouin de Courtenay zusammengeschlossen, der für ein breites Selbstbestimmungsrecht aller in Russland lebenden einzelnen Nationalitäten kämpft.

Als die Reaktion kam und am 3. Juni 1907 das Gesetz über die Änderung der Struktur der Wahlen zur Staatsduma erlassen wurde, litten die türkische Nation im Allgemeinen und die Turko-Tataren im Besonderen am meisten. Als Beweis dafür kann dienen: wenn im 1. und 2. Zustand. In der Duma war die Zahl der Delegierten der türkischen Bevölkerung mehr als 40, dann nach dem Gesetz vom 3. Juni, also im 3. Staat. Duma, die Zahl der Abgeordneten der türkischen Bevölkerung überschritt 10 nicht und bereits im 4. Staat. Die Duma hatte nur 7 Abgeordnete. Außerdem veränderte dieses Gesetz das politische Ansehen der Abgeordneten selbst stark, denn sie konnten nur auf Antrag irgendeiner russischen Kurie gewählt werden.

Auf geistigem und kulturellem Gebiet war die Reaktion nicht weniger stark als auf politischem. Durch eine Sonderverfügung der Regierung wurde den Lehrern der Türktataren verboten, unter den Kosaken-Kirgisen und Turkestanern zu unterrichten, und in Idel-Ural selbst wurden sehr restriktive Maßnahmen ergriffen, um weltliche Schulen zu eröffnen und weltliche Wissenschaften in muslimischen Religionsschulen zu unterrichten - Medressen. Darüber hinaus hatten die im Ausland ausgebildeten Turko-Tataren (Türkei, Ägypten, Indien, Arabien usw.) kein Recht, Mullahs, dh Geistliche, zu sein. Trotz der Tatsache, dass die vorläufige Zensur für die Zeitschriftenpresse vollständig abgeschafft wurde, wurde sie für die türkisch-tatarische Presse mit administrativen Mitteln wiederhergestellt, und diese Situation dauerte bis zur Revolution von 1917 selbst an.

Auf die bestehende Beschränkung der Anzahl der Vokale der Turko-Tataren in den Stadtdumas der Städte Idel-Ural, deren Anzahl nicht mehr als 1/5 der Anzahl der Vokale der Russen betragen durfte, folgte die Reaktion danach Die Revolution von 1905 brachte eine neue Einschränkung, diesmal in Bezug auf vereidigte Anwälte Turko-Tataren. Die bestehende 10%-Norm für die Aufnahme von „Ausländern“ in den Nachlass von Rechtsanwälten, die übrigens nur für Juden galt, wurde durch ein spezielles Rundschreiben der Regierung auch auf die Turko-Tataren des Idel-Urals ausgedehnt. So hat die Revolution von 1905 nicht nur die drängenden nationalen Fragen nicht gelöst, sondern im Gegenteil, die darauf folgende Reaktion brachte neue Beschränkungen.

Um die Situation besser zu veranschaulichen, sei noch eine Tatsache angeführt, nämlich: Der Antrag der türkisch-tatarischen Bevölkerung, die Kosten der Nationalschulen in den Staatshaushalt aufzunehmen, wurde von der Regierung abgelehnt und damit begründet, dass die Haupteinnahmeposition des Staates ist der Gewinn des Wodka-Monopols, und Muslime, deren Religion den Konsum alkoholischer Getränke verbietet, trinken wenig, und daher wäre die Befriedigung der Anfrage von Muslimen den Russen gegenüber unfair.

Keine Maßnahme der russischen Reaktion konnte jedoch die kulturelle Arbeit des türkisch-tatarischen Volkes aufhalten, das sich bereits auf den Weg der Wiedergeburt begeben hatte. Deshalb führte das selbstlose Wirken muslimischer Wohltätigkeits- und anderer Vereine sowie Privatpersonen trotz aller Hindernisse und Verbote der Regierung dazu, dass 1913/1914 alle Kinder im schulpflichtigen Alter und beiderlei Geschlechts von der Krankenkasse erfasst wurden die nationale Schule bei 100%. Der Druck hat große Fortschritte gemacht. Bei der 1914 in St. Petersburg in der Presseabteilung organisierten Buchausstellung überstieg die Zahl der in Idel-Ural in türkischer Sprache veröffentlichten Bücher 100 Titel.

Die russische Reaktion kam den Turko-Tataren in einem Punkt zugute, nämlich: Alle politischen Parteien, die als Ergebnis der Nachahmung der russischen Parteien (Kadetten, Sozialdemokraten und Sozialrevolutionäre) in die politische Arena eintraten, als Nicht- nationales Phänomen, verwelkte, und an ihrer Stelle wurde ein unsichtbares nationales Zentrum gebildet, das alle nationalen Angelegenheiten der Turko-Tataren verwaltete. Während des Weltkrieges war das offizielle Organ dieses Zentrums das vorübergehende Büro der muslimischen Fraktion des Staates. Die Duma, die sich unter verschiedenen Vorwänden zu verschiedenen Sitzungen versammelt, um aktuelle Probleme zu lösen.

2.3. Weltkrieg und seine Folgen

Während des Weltkriegs litten die Turko-Tataren sowohl auf der Krim als auch im Idel-Ural als einziges Volk aller Muslime Russlands, die Militärdienst leisteten, mehr als die Kaukasier und Turkestaner. Obwohl die Turko-Tataren in defätistischer Stimmung waren und die städtische Bevölkerung mit allen Mitteln versuchte, sich der Mobilisierung zu entziehen, hatte der Krieg, wie jeder Krieg, starke Auswirkungen auf das Wohlergehen des turko-tatarischen Dorfes. Es sollte auch angemerkt werden, dass die turko-tatarische Intelligenz in ihrem Boykott des Krieges zu weit ging, so dass die Zahl der türkisch-tatarischen Offiziere im Vergleich zu den Soldaten der Turko-Tataren einen unbedeutenden Prozentsatz ausmachte.

Obwohl der Krieg viele Menschenleben forderte und wirtschaftliche Verarmung mit sich brachte, hielten die Turko-Tataren in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft durch, denn alle Kriege Russlands endeten selbst im Falle des Sieges seiner Waffen mit Reformen und der die Niederlage musste in einer Revolution enden, wie nach dem russisch-japanischen Krieg, von dem auch die Turko-Tataren die Lösung der nationalen Frage erwarteten. Weltkrieg, das von den ersten Tagen an entgegen den wirklichen Bestrebungen seiner Teilnehmer den Charakter der Befreiungsbewegung der versklavten Völker annahm, überzeugte die Turko-Tataren von der Richtigkeit ihrer Sichtweise.

Die ausländische Gruppe der Turko-Tataren, die sich um die Anerkennung der Selbstbestimmungsrechte der Turkvölker durch Europa bemühte, arbeitete in Kontakt mit dem Büro der muslimischen Fraktion des Staates. Duma und auf dem 1916 eröffneten Kongress von Lausanne unter dem Vorsitz von Prof. Universität Istanbul Yusuf Akchura-Beya (aus Kasan) sprach im Namen des nationalen Zentrums der Turko-Tataren. Sie organisierte auch Spezialeinheiten gefangener Turko-Tataren in Deutschland für den zukünftigen Kampf gegen die russischen Behörden.

Als Folge des Weltkrieges beginnt 1917 die zweite russische Revolution. Die Turko-Tataren beteiligten sich aktiv daran und sprachen überall in einer kompakten Masse. Die Zeiten der ersten russischen Revolution im Jahr 1905, als sich die Turko-Tataren in eine Reihe von separaten Gruppen und Parteien auflösten und sich sogar russischen Parteien anschlossen, sind in die Ewigkeit gegangen. In den letzten Jahren hat das Nationalbewusstsein tiefe Wurzeln in den turko-tatarischen Massen geschlagen, sie haben ihre Einheit erkannt und gemeinsam gehandelt, indem sie ihre eigenen nationalen revolutionären Organisationen vor Ort und im Zentrum geschaffen haben. In Petrograd gründeten Mitglieder der muslimischen Fraktion der ehemaligen Staatsduma und Mitglieder des Büros dieser Fraktion (des nationalen Zentrums) eine zentrale Organisation namens Gesamtrussisches muslimisches Revolutionsbüro. Dieses Zentralbüro organisierte den Allrussischen Muslimkongress, der am 1. Mai 1917 in Moskau einberufen wurde. An diesem Kongress nahmen mehr als 900 Delegierte teil, die die 30 Millionen muslimische Bevölkerung Russlands vertraten.

Die ernsteste und brennendste Frage, der der Kongress viel Zeit und Aufmerksamkeit widmete, war die Frage nach der zukünftigen Form der Staatsstruktur Russlands. Die Kongressteilnehmer haben klar verstanden, dass die Lösung dieser Frage eng mit der Lösung der dringendsten nationalen Frage in Russland verbunden ist. Mit überwältigender Mehrheit entschied der Kongress, dass Russland eine föderal-demokratische Republik sein sollte, die auf nationalen Prinzipien aufgebaut ist. Nachdem der Kongress auch Agrar-, Arbeits- und Bildungsfragen berücksichtigt hatte, wählte er seine eigenen ausführende Agentur- Das Allrussische Muslimische Komitee, das in Petrograd sein sollte. Nachdem der Tag und der Ort für die Einberufung eines weiteren Allrussischen Kongresses - im Juli in Kasan - festgelegt worden waren, wurde der Kongress geschlossen. Vertreter des Kaukasus, Turkestans und der Krim sowie Kasachstans erschienen auf dem zweiten in Kasan einberufenen Kongress nicht (aufgrund der sich in Russland entwickelnden Anarchie), und daher musste sich dieser Kongress als Kongress nur der Turko- Tataren von Idel-Ural. Gleichzeitig wurden in Kasan zwei weitere allrussische Kongresse einberufen: I - der Kongress des muslimischen Klerus und 2 - der allrussische muslimische Militärkongress. Jeder dieser drei Kongresse beschäftigte sich mit seinen eigenen Angelegenheiten: Der geistliche Kongress befasste sich mit Fragen der Religion und der religiösen Verwaltung, der Militärkongress diskutierte die Schaffung nationaler türkischer Regimenter, und der politische Kongress verabschiedete eine Resolution, in der die kulturell-nationale Autonomie für die türkischen erklärt wurde Turko-Tataren von Idel-Ural. Schließlich erklärten alle drei Kongresse bei einem gemeinsamen Treffen die kulturelle und nationale Autonomie für Idel-Ural. Ein vorläufiges Büro wurde gewählt, um eine Nationalversammlung einzuberufen, die in den Bergen einberufen wurde. Ufa am 22. November desselben Jahres 1917.

Die Nationalversammlung erarbeitete die Grundgesetze der kulturellen und nationalen Autonomie und wählte nach ihrer Billigung eine nationale Verwaltung, die aus drei Abteilungen bestand: der geistlichen, der finanziellen und der kulturellen und erzieherischen Abteilung. Ferner wählte dieselbe Nationalversammlung einen aus drei Personen bestehenden Sonderausschuss, der zur Friedenskonferenz von Versailles nach Europa entsandt werden sollte. Am wichtigsten ist, dass die Nationalversammlung auch ein spezielles Kollegium gewählt hat, um Fragen zur Schaffung eines speziellen turkisch-tatarischen - Idel-Ural - autonomen Staates mit sehr weitreichenden Rechten zu erarbeiten, als Schritt in Richtung Unabhängigkeit, falls ein Zusammenleben mit Russland unmöglich ist. Dieselbe Nationalversammlung gab den Türken, die Idel-Ural bewohnten, einen neuen Namen und nannte die nationale Verwaltung "Türkisch-Tatarisch". Und deshalb wurden von diesem Zeitpunkt an alle Türken des Idel-Urals Turko-Tataren genannt; deshalb wird in diesem Essay der Name "Türkisch-Tataren" auf der Grundlage dieses Beschlusses der Nationalversammlung verwendet.

Der muslimische Militärkongress wählte sein Exekutivorgan aus – den allrussischen muslimischen Militär-Shuro (Rat), der sich an die Schaffung nationaler Regimenter machte. Die Militär-Shuro konnte aufgrund der in Russland einsetzenden Anarchie und der schwierigen Beziehungen zu anderen türkischen Regionen keine landesweiten Aktivitäten durchführen, weshalb ihre Aktivitäten nur auf das Gebiet von Idel-Ural beschränkt waren. Der Militär-Shuro arbeitete mit Unterstützung des nationalen Zentrums unermüdlich daran, nationale Regimenter zu schaffen, indem er türkisch-tatarische Soldaten von russischen Regimentern trennte, Regimenter und Bataillone an Orten organisierte, an denen es viele türkisch-tatarische Soldaten gab, und separate Kompanien, wo es gab wenig. Obwohl an der rumänischen Front eine ganze Armee und an der in Riga eine Division aufgestellt wurde.

Die Machtübernahme der Bolschewiki erschwerte die Erfüllung aller nationalen Aufgaben erheblich. Die Haltung der türkischen Bevölkerung gegenüber den Bolschewiki war eindeutig negativ, und deshalb schlug das „Allrussische muslimische Revolutionskomitee“ nach der ersten Rede der Bolschewiki in Petrograd am 4. Juli dem Komitee der Staatsduma vor, die Situation zu retten, eine Koalitionsregierung aus Vertretern der Nationalitäten zu organisieren, aber letztere akzeptierten einen solchen Vorschlag nicht, wodurch die provisorische Regierung gezwungen war, den Bolschewiki nachzugeben. Die nationale Verwaltung und die Militärschuro kämpften jedoch lange Zeit gegen die Bolschewiki und waren bis zum 12. April 1918 die eigentlichen Herren der Lage im gesamten Idel-Ural. Während dieser ganzen Zeit bewachten die nationalen türkisch-tatarischen Regimenter die Städte Idel-Ural vor bolschewistischen Pogromen und gehorchten ihrem nationalen Zentrum. Und die an der rumänischen Front organisierte Armee "bewegte sich auf Befehl desselben Zentrums, um der Krim-Nationalregierung zu helfen, aber das deutsche Oberkommando in der Ukraine verhinderte diese Bewegung aus unbekannten Gründen.

Anfang April 1918 schickten die Bolschewiki beim Abschluss des Vertrags von Brest-Litowsk starke Abteilungen nach Kasan und Ufa (Kasan ist ein Militärzentrum, der Sitz der Militär-Shuro, und Ufa ist das nationale Zentrum, der Sitz von der Landesverwaltung). Nach einer Reihe von Kämpfen zwischen den nationalen Einheiten und den Bolschewiki gewannen letztere und Kasan und Ufa wurden von ihnen eingenommen. Nach der Einnahme dieser Städte besiegten die Bolschewiki auf rein bolschewistische Weise die nationalen Organisationen, lösten die nationalen Regimenter auf, konfiszierten die Staatskasse und verhafteten die nationalen Führer, die keine Zeit hatten, rechtzeitig zu fliehen. Aber die Bolschewiki feierten ihren Sieg nicht lange. Während der Aktion der tschechischen Abteilungen im Juli 1918 empörte sich die türkisch-tatarische Bevölkerung und stellte ihr nationales Zentrum und ihre Regimenter wieder her.

Im September 1918 während einer Staatsversammlung in den Bergen. Ufa, das nationale Zentrum, schloss mit der Regierung der Verfassunggebenden Versammlung ein Abkommen über den gemeinsamen Kampf gegen die Bolschewiki auf der Grundlage der Anerkennung des Rechts des türkisch-tatarischen Volkes auf Selbstbestimmung; Danach beteiligte sich das nationale Zentrum an der Organisation einer gemeinsamen Regierung. Aber die reaktionäre sibirisch-russische Regierung von Koltschak, die die Macht aus den Händen des auf der Ufa-Staatskonferenz gewählten Direktoriums ergriffen hatte, kämpfte nicht nur gegen die Bolschewiki, sie kämpfte in nicht geringerem Maße gegen die türkische Nationalbewegung. Es erkannte keine nationalen türkischen Organisationen an und erlaubte nicht die Schaffung einer nationalen Armee. Das nationale Regiment, das in den Tagen des Staatstreffens in Ufa geschaffen wurde, wurde unter dem Namen des 16. tatarischen Regiments in eine der Divisionen von Koltschak aufgenommen. Nicht nur das, die Kolchak-Regierung versuchte sogar, den Mufti als eines der Mitglieder der nationalen Verwaltung zu verhaften. So befanden sich die Turko-Tataren zwischen zwei Feuern: einerseits den Bolschewiki mit all ihren Schrecken und andererseits den russischen Schwarzhundertern. Eine solche Politik Koltschaks eröffnete den Bolschewiki einen weiten Spielraum für Agitation, und sie begannen, als Verteidiger der unterdrückten Völker aufzutreten, indem sie diesen nicht nur Selbstbestimmung, sondern sogar Unabhängigkeit versprachen. Dank an reaktionäre Politik Kolchak, von ihm abgewandt nicht nur die Türkentataren und die Türken überhaupt, die unter kolossalen Opfern ihre nationale Freiheit erringen, sondern auch die demokratisch gesinnte russische Gesellschaft, und Kolchak, nur mit seinen Schwarzhundertern übrig, geht zugrunde. Die überlebenden Reihen des nationalen Regiments mussten zusammen mit vielen Turko-Tataren nach Fernost auswandern.

2.4. unter der Herrschaft der Bolschewiki

Anfangs glaubten die Bolschewiki, trotz der Ankündigung der „Selbstbestimmung der Nationalitäten bis hin zur Loslösung von Russland“, sich in der nationalen Frage auf die Einrichtung des sogenannten Kommissariats für nationale Angelegenheiten (in Bezug auf die Turko-Staaten) zu beschränken -Tataren wurden diese Kommissariate "Muslime" genannt) und die zahlreichen Nationalitäten Russlands von der Mitte aus zu verwalten. Aber die starke nationale Bewegung der Völker Russlands und die Radikalität ihrer Forderungen zwangen die Bolschewiki, Zugeständnisse an diese Forderungen zu machen. Die Bolschewiki waren gezwungen, mit der Gründung nationaler Republiken zu beginnen und ihr zentrales Organ, das Nationalitätenkommissariat, durch einen Nationalitätenrat zu ersetzen. Solche nationalen Republiken wurden von den Bolschewiki ab 1920 auch für die Türken geschaffen, indem sie dieses Volk in so viele „Nationalitäten“ teilten und zerstückelten, wie es Türkenstämme gibt. Die Bolschewiki gehen nach dem bekannten Prinzip "Teile und herrsche" aus - jeder einzelne türkische Stamm wird trotz der gemeinsamen Sprache, Literatur, Schule und Lebensbedingungen als besondere Nationalität interpretiert.

Auf dem Turkologischen Kongress 1926 in Baku teilte der offizielle Redner „Orientalist“ Jakowlew die Türken Russlands in 27 Nationalitäten ein (Zeitschrift „Revolutionary East“, Nr. 2). Auf demselben Kongress wurde beschlossen, das arabische Alphabet durch das lateinische zu ersetzen. Übrigens stellen wir fest, dass die alte russische Regierung, um die Türken zu russifizieren, plante, das arabische Alphabet, das von allen Türken verwendet wurde, durch Russisch zu ersetzen und es in muslimische Schulen und Literatur einzuführen. Im Hinblick auf die praktische Umsetzung dieses Projekts erließ das Ministerium für öffentliche Bildung 1906 am 31. März 1906 die sogenannten verbindlichen Regeln. Aber dank des einstimmigen Protests aller Muslime in Russland war die Regierung gezwungen, diese Regeln aufzuheben. Jetzt begannen die Bolschewiki selbst, diese Verpflichtungen des "verhassten alten Regimes" umzusetzen, und sie gingen viel weiter und schufen so viele neue Alphabete für die Türken, wie es Stämme oder, wie sie es nennen, türkische "Nationalitäten" gibt. Die Zahl der neuen Alphabete erreicht zwar nicht 27, wie es der bolschewistische "Orientalist" möchte, aber immerhin ein Dutzend. Einige national gesinnte Kommunisten, die die Bedeutung dieses bolschewistischen Ereignisses gut verstanden und die Folgen vorausgesehen hatten, machten 1928 auf dem Turkologischen Kongress in Kasan einen Vorschlag zur Vereinheitlichung des neuen lateinischen Alphabets. Aber dieser Vorschlag wurde von den Bolschewiki für konterrevolutionär erklärt und natürlich abgelehnt. Es konnte nicht anders sein. In der Tat liegt die Hauptessenz dieses zweifellos rein politischen Ereignisses der Bolschewiki gerade in der Tatsache, dass die Türken durch die Schaffung einer Reihe von Alphabeten geistig zersetzt werden, damit sie anschließend „keine einzige Schule, Literatur und , entwickeln im Allgemeinen eine gemeinsame Kultur für alle Türken. Genau das haben die russischen Regierungen und Missionare erreicht, die Jahrhunderte lang gegen die Türken gekämpft haben. Aber was die russischen Missionare nicht tun konnten, wird jetzt von den Bolschewiki getan. Und deshalb hat die Sowjetregierung auf dem Territorium von Idel-Ural eine Reihe von Republiken und autonomen Regionen geschaffen: Tataren, Baschkiren, Tschuwaschen, Deutsche, Republiken, Mari, Wotskaja und andere autonome Regionen. Region Eine solche Situation kann sowohl ihrem inneren Inhalt als auch ihrem Aussehen nach den Anforderungen der türkisch-tatarischen Nation, die nach einer unabhängigen staatlichen Existenz strebt, nicht gerecht werden. Diese Situation befriedigte nicht einmal die Kommunisten der Turko-Tataren, die gegen die Schaffung einer separaten tatarischen und separaten baschkirischen Republik waren, erstens, weil die tatarische Republik so zugeschnitten war, dass 64% der Turko-Tataren außerhalb der nationalen Republik blieben , und zweitens, weil das moderne Baschkirien vor den Reformen von 1781 vollständig Teil der Provinz Kasan war.

Die Turko-Tataren von Idel-Ural, die fast 4 Jahrhunderte lang mit der russischen Regierung für ihre Unabhängigkeit gekämpft und alle Schläge der Russifizierungspolitik dieser Regierung abgewehrt haben, können sich natürlich nicht mit einer solchen Aufteilung von Idel-Ural zufrieden geben getrennte Regionen. Schließlich gehörte ihnen lange Zeit das Gebiet des Idel-Ural, wo sie auch jetzt noch die Mehrheit stellen. Die türkisch-tatarischen Menschen, die sich auf die Daten ihrer Verwaltung stützen, wo in allen muslimischen Gemeinden (7800 Gemeinden) sorgfältige metrische Aufzeichnungen geführt werden, betrachten sich als mindestens sechseinhalb Millionen Seelen, und die Tschuwaschen und getauften Tataren (ebenfalls Türken) , in der Volkszählung unter orthodoxen Russen enthalten - über 11/3 Millionen. Diese Zahl wurde während der allgemeinen Mobilmachung während des Weltkrieges gerechtfertigt. In der russischen Armee gab es 960.000 türkisch-tatarische Soldaten (einschließlich Baschkiren), und die prozentuale Flucht der Turko-Tataren vom Militärdienst überstieg die Zahl der Russen. Vergleicht man die Ergebnisse der Volkszählung von 1926 mit digitalen Daten für denselben Zeitraum der geistlichen Verwaltung der Muslime der Wolga- und Uralregionen, lässt sich leicht feststellen, dass es derzeit in Idel-Ural gibt:

Turko-Tataren 7.848 Mio.

Russen 4.290 Mio.

Finnisch-mongolische Völker. Stamm 2.712 Mio.

Deutsche 0,501 Mio.

Insgesamt 15.351 Mio.

In Prozent: Turko-Tataren 51 %, Russen 28 %, Völker der Fin.-Mong. 17,7 % und Deutsche 3,3 %. Mit anderen Worten, die Turko-Tataren machen zusammen mit anderen nichtrussischen Nationalitäten 72 % aus. Somit sind die Turko-Tataren im Idel-Ural prozentual nicht geringer als die Großrussen in der gesamten UdSSR und mit den Finnen und Mongolen zusammengenommen nicht geringer als die Tschechen in der Tschechischen Republik und die Rumänen in Rumänien. In Bezug auf die russische Bevölkerung muss festgestellt werden, dass die Zähler während der Volkszählung ein religiöses Zeichen mit einem nationalen und jedem orthodoxen – sei es ein Mordwin, ein getaufter Türke, ein Ukrainer usw. – vermischten, wenn er es selbst nicht tat -identifizieren sich während der Volkszählung und erklärten sich nicht als Mordvin, Türke, Ukrainer, sie registrierten ihn einfach als russisch-großrussischen. Gleichzeitig sollte beachtet werden, dass die überwiegende Mehrheit der echten Russen Altgläubige sind.

Zur wirtschaftlichen Situation des Idel-Urals in seinem derzeitigen Zustand müssen wir sagen, dass dies nichts Ermutigendes darstellt. Alles dort wurde von den sowjetischen Behörden zerstört und geplündert. Aber die Bolschewiki konnten das Land nicht zerstören, und unter Berücksichtigung der Fruchtbarkeit des Bodens (früher war Idel-Ural eine der Kornkammern Russlands) wird es nicht schwierig sein, die Wirtschaft wiederherzustellen, wenn dort normale Bedingungen wiederhergestellt sind. Die reichen Flüsse der Region: Idel (Wolga), Kama, Ak-Idel (Weiß) und Dzhaik (Ural), die fast das ganze Land durchqueren, verbinden die entlegensten Teile der Region miteinander (z. B. Astrachan mit Ufa , Ufa mit Kasan usw.) .). Wenn diese Flüsse früher die einzige Verbindung waren, die Persien, Indien und Turkestan mit dem Idel-Ural und Sibirien verband, dann sind diese Flüsse auch heute noch, trotz der Existenz aller Arten von Transportmitteln, von großer Bedeutung für den wirtschaftlichen Wohlstand von das Land. In dem katastrophalen Zustand der Eisenbahnen in der UdSSR retten diese Flüsse, die jährlich Millionen Tonnen an Rohstoffen, Halbfabrikaten und Fertigprodukten transportieren, die Sowjetregierung vor der Zerstörung. Mit einer vernünftigen Regierung des Landes werden diese Flüsse das billigste Transportmittel sein, sowohl für den Binnen- als auch für den Außenhandel des Idel-Urals. Die Nebenflüsse dieser Flüsse: Zyuya (Zoya), Chermishan, Mainya, Surgut, Ilyat, Koksha, Vetluga, Yk, Dim, Kara-Idel (Ufimka), Sakmara und andere erreichen als Peripherie des Hauptnervs die am weitesten entfernten Teile des Idel-Urals. Dank dieser Fülle von Flüssen war Idel-Ural in den fernsten Zeiten der Geschichte, wie wir bereits gesehen haben, die größte und bequemste Handelsroute zwischen Europa und Asien.

Das Uralgebirge mit seinem vielfältigen Bodenschätzen (Gold, Platin, Silber, Kupfer, Eisen und Kohle) verspricht die Entwicklung der reichsten Industrie und Ölquellen (an den Hängen Uralgebirge, in Ufimsk. und Perm. Lippe.) kann ein Vielfaches mehr Öl abgeben, als für die Kante benötigt wird. Die industriereichen Vorgebirge und Berge des Urals sind durch eine Eisenbahn verbunden. dor. mit dem landwirtschaftlichen Teil des Landes (Ufa, Samara usw.). Bestehender Wunsch. dor. (die noch vernünftiger entwickelt werden können) verbinden das wirtschaftliche und geistige Zentrum des Landes - Kasan - sowohl mit den landwirtschaftlichen als auch mit den industriellen Teilen des Landes und kommen an vielen Stellen mit der Sibirischen Eisenbahn sowie mit den dorthin führenden Straßen in Kontakt Ukraine und Russland.

Günstig Klimabedingungen und die Schwarzerde-Beschaffenheit der Böden in den nördlichen Regionen ermöglichen den Anbau von Weizen, Roggen, Gerste, Buchweizen, Erbsen, Flachs, Hanf usw. in Hülle und Fülle und machen die Region damit zu einem landwirtschaftlich idealen Land. Die südöstlichen Steppen- und Flusstäler sind die besten Weiden für die Viehzucht und bieten eine reiche Heuernte. Darüber hinaus umfassen die nördlichen und nordwestlichen Teile des Landes; jahrhundertealte Wälder, in denen allerlei beste Baumaterialien in Hülle und Fülle wachsen: Eiche, Kiefer, Birke, Ahorn usw.

Der südliche Teil des Landes (in Annäherung an das Kaspische Meer) ist seit langem als Zentrum des Gartenbaus und des Gartenbaus bekannt, in dem verschiedene Sorten von Trauben, Birnen, Äpfeln, Pflaumen sowie Wassermelonen und Melonen reifen, die in Geschmack und Ausdauer wunderbar sind im Verkehr. Die Unterläufe des Dzhaik (Ural) und Idel (Wolga) verwandeln diesen Teil des Landes in eine reiche Fischereiregion mit seinem Zentrum in Astrachan, mit seinen berühmten Fischen: Stör und Sterlet, ganz zu schweigen von körnigem Kaviar. Somit hat Idel-Ural als unabhängige Wirtschaftseinheit alle Chancen auf eine unabhängige Existenz.

Was die geistige Entwicklung der türkisch-tatarischen Bevölkerung betrifft, so kann man unter den gegenwärtigen Bedingungen ihrer Existenz nicht von einer hohen technischen Kultur sprechen, die wir bei den europäischen Völkern sehen, aber im Vergleich zu anderen Völkern des Ostens (Perser, Afghanen und einige andere), sind die Turko-Tataren kulturell sehr hoch und vor allem folgen sie in ihrer nationalen und kulturellen Entwicklung den ausgetretenen Pfaden der westeuropäischen Völker.

Trotz eines sehr kurzen Zeitraums (nur 50 Jahre) seit dem Tag des nationalen Erwachens der Turko-Tataren (vor dem Bolschewismus) begannen sie nicht nur ohne die Unterstützung der russischen Regierung, sondern sogar zusätzlich zu ihrem Wunsch mit der universellen Grundschule Bildung, sowie eine sehr gesunde, fröhliche Literatur und das Nationaltheater. Die Emanzipation der Frau ist längst vollzogen.

Die technische Vorbereitung für die Regierung des Landes war vor der Revolution von 1917 unzureichend. Die russische Regierung hielt das türkisch-tatarische Volk des Idel-Ural von der staatlichen Verwaltung fern, so dass das Volk nicht über genügend fertige Bürokratie verfügte. Aber diese Lücke wird bereits unter den Bolschewiki gegen ihren Willen beseitigt. Sowohl in der tatarischen Republik als auch in der baschkirischen Verstaatlichung Verwaltungsapparat Mit der Unterstützung des Volkes selbst und trotz aller Hindernisse des Sowjetregimes geht es jetzt recht erfolgreich voran.

Nach offiziellen Angaben der Sowjetregierung in Sowjet-Tatarstan gibt es 53 % der türkisch-tatarischen Beamten in den Dorfräten, 37,8 % in den Bezirksämtern, und nur in den zentralen Institutionen ist ihre Zahl ungewöhnlich gering, seit der Hand von Moskau spielt dabei eine entscheidende Rolle. Im gesamten Staatsapparat machen die Turko-Tataren 30 % aus. Darüber hinaus sind zahlreiche türkisch-tatarische Mitarbeiter in ihren Schwesterrepubliken verstreut: in Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, auf der Krim und sogar in Aserbaidschan. Aber die Situation in dieser Hinsicht ist in der Baschkirischen Republik viel schlimmer. Dort ist der Anteil einheimischer Beamter sehr gering.

Die politische und wirtschaftliche Unterdrückung, die die Turko-Tataren unter dem russischen Joch erlebten und erleben, erlaubt es ihnen nicht, eine ausreichende Anzahl hochqualifizierter Intelligenzia zu schaffen: Ärzte, Ingenieure, Anwälte usw., aber diese Lücke wird auch durch Tausende von aufgefüllt Turko-tatarische Auswanderung verstreut über das ganze Licht (in Europa, im Fernen Osten, in Japan, in der Türkei usw.). Und in der UdSSR selbst tut die türkisch-tatarische Bevölkerung trotz aller Abnormalität der Situation ihr Bestes, um eine Ausbildung in sowjetischen Schulen zu erhalten, obwohl der Unterricht in ihnen unter dem Gesichtspunkt des "Marxismus-Leninismus" und durchgeführt wird "Stalinismus". Aber die Leute sind an diese Bedingungen gewöhnt; Schließlich waren die Bedingungen unter dem alten russischen Prve nicht die besten - es genügt, zumindest an die Rundschreiben des Bildungsministers Graf D. Tolstoi zu erinnern, die den Mathematikunterricht in christlichem Geist vorschrieben. Was die durchschnittliche Intelligenz betrifft, so ist sie sicherlich nicht geringer als die der Russen, und die Alphabetisierung des Volkes insgesamt übersteigt prozentual die Alphabetisierung des russischen Volkes bei weitem. Dasselbe kann man darüber sagen Militärausbildung Turko-Tataren.

Was die Menschen selbst betrifft, die im Kampf hart geworden sind und weiterhin für ihre Unabhängigkeit kämpfen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes, im Exil, sind sie in ihrer Psychologie ziemlich staatseigen und weit entfernt von Fantasien. Dieses Volk ist sehr fleißig, sparsam und ziemlich nüchtern, und ich denke, niemand wird über seine kommerziellen Fähigkeiten streiten. Turko-Tataren verfügen über große Mobilität, Initiative und jahrhundertealte Praxis, sodass sie in allen Bereichen des Geschäftslebens recht erfolgreich mit Europäern konkurrieren können. Trotz der langen Jahre unter russischem Joch hat dieses Volk nie die Hoffnung auf die Wiederbelebung seiner einstigen Größe verloren und es besteht kein Zweifel, dass es bei der ersten Gelegenheit die Kontrolle über das Vaterland in die eigenen Hände nehmen und sehr bald die Ordnung und Ordnung wiederherstellen wird Legalität darin, um sich gemeinsam mit anderen Völkern vom Moskauer Joch zu befreien und den Weg des Fortschritts und der Freiheit zu gehen.

FAZIT

Der Weltkrieg und die daraus resultierenden Revolutionen in einer Reihe von Ländern verursachten eine kolossale Bewegung der Völker der ganzen Welt. Diese Bewegung wird vor allem als nationale Befreiungsbewegung verschiedener Völker vom schweren Joch ihrer Unterdrücker charakterisiert. Dank dessen kann die moderne historische Epoche, die die Menschheit erlebt hat, kühn die Epoche der nationalen Befreiung der Völker genannt werden. Die befreiten und etablierten unabhängigen Staaten Polen, Tschechoslowakei, Finnland, Estland, Lettland und Litauen im Westen und die grandiose Befreiungsbewegung der Völker in Asien und im Osten Europas, im ehemaligen Russland, sind dafür hinreichender Beweis. Aber die nationale Frage im ehemaligen Rußland, in diesem riesigen Gebiet, das von mehr als hundert Nationalitäten bewohnt wird, ist noch nicht im Geringsten gelöst. Die Bolschewiki haben am Anfang, vor ihrer Machtergreifung, die im multinationalen Russland mit der Parole „Selbstbestimmung der Völker bis zur Trennung von Russland“ auftraten, nach ihrer Machtergreifung, wie Sie wissen, eine Politik betrieben, die dem völlig entgegengesetzt ist Sie haben versprochen. Der Krieg der Bolschewiki mit dem gerade befreiten Polen, die Besetzung der Ukraine, Aserbaidschans, Georgiens, Armeniens, des Nordkaukasus, der Krim und Turkestans sind dafür hinreichende Beweise. Dies wird auch durch den berüchtigten Artikel 4 der bolschewistischen Verfassung der UdSSR belegt, wonach den unabhängigen Republiken das Recht eingeräumt wurde, sich von der Sowjetunion zu trennen, vorbehaltlich der Zustimmung aller Republiken. Kann die Russische Republik der R.S.F.S.R., die im Rat der Nationalitäten, in der zweiten Kammer der Union, mehr Vertreter hat als alle anderen „Union“- und „autonomen“ Republiken zusammen, jemals dem Austritt irgendeiner Republik zustimmen? von der gewerkschaft? Niemals.

Die Bolschewiki selbst, vertreten durch ihre Anwälte, nennen dieses Recht jedoch ein „potentielles Recht“, das nur eine rein deklarative Bedeutung hat. Anders kann es nicht sein. Für die Bolschewiki existiert die nationale Frage als solche nicht, so sehr sie darüber schreien. Sie betrachten die nationale Frage nur noch als Relikt bürgerliche Ordnung und als historisches Übergangsstadium zur Erreichung ihrer Ziele, und für die gleichen Zwecke spielen sie mit Nationalitäten, wie sie wollen. Sie sagen das eine und tun etwas ganz anderes. Das ist die Essenz ihrer Demagogie. Somit bleibt Russland unter der Herrschaft der Bolschewiki immer noch ein "Gefängnis der Völker".

All dies gut wissend, hörten die Nationalitäten, die in der heutigen Zeit unter der Herrschaft der Bolschewiki und ihrer Vertreter stehen mussten, nicht auf, sowohl in ihren Heimatländern als auch außerhalb, im Exil, für ihre zu kämpfen nationale Befreiung und Unabhängigkeit. Wenn unter den Völkern des ehemaligen Russland, die nach ihrer Befreiung streben, die Ukrainer zahlenmäßig den ersten Platz einnehmen, dann gehört der zweite Platz den Türken. Aber die nationale Frage der Türken kann trotz der Gemeinsamkeit ihrer Geschichte, Sprache und Kultur im Allgemeinen aufgrund ihrer geografischen Uneinigkeit nicht in einer einzigen Form gelöst, d.h. nicht geschaffen werden einzigen Staat Türken. Daher gibt es eine Reihe von türkischen Ausgaben: Aserbaidschanisch, Krim, Turkestan und Idel-Ural. Gegenwärtig haben die Vertreter der Türken aus jedem dieser Gebiete ihre eigenen Sonderausschüsse. Jedes Nationalkomitee der Türken hat ein eigenes gedrucktes Organ in türkischer Sprache. Wenn die Völker des Kaukasus, Aserbaidschaner, Hochländer, Georgier jetzt die Konföderation des Kaukasus erklärt haben, dann ist die Frage der Konföderation von Idel-Ural mit Turkestan im Prinzip positiv gelöst. Die nach ihrer Befreiung strebenden Nationalitäten stehen nach wie vor vor einem harten und langen Kampf um ihre Unabhängigkeit.

Russen, die seit Jahrhunderten daran gewöhnt sind, über alle Nationalitäten des ehemaligen Russland zu herrschen, können trotz der harten Lehren der Geschichte immer noch nicht auf die Idee verzichten, Herr über den „Fremden“ zu sein. Aber sie irren sich gewaltig. Die russische Revolution ist noch nicht vorbei. Die Bolschewiki in dieser Revolution sind nur eine ihrer Übergangsstufen. Diese Revolution, die gegenwärtig gerade die nationale Frage zum Hauptinhalt hat, kann nur durch eine radikale Lösung der nationalen Frage im ehemaligen Rußland und die endgültige Befreiung der um ihre Unabhängigkeit kämpfenden Völker vollendet werden. Wenn großartig Französische Revolution den Völkern Westeuropas die nationale Befreiung gebracht hat, wird die Russische Revolution den Völkern Osteuropas die Befreiung bringen.