Krim-Khanat im Jahr 1600.

Hauptstädte des Khanats

Die Hauptstadt der Krim-Jurte war die Stadt Kyrym, auch bekannt als Solkhat (moderne Alte Krim), die 1266 die Hauptstadt von Oran-Timur Khan wurde. Nach der gängigsten Version stammt der Name Kyrym aus dem Chagatai qIrIm- Grube, Graben, es gibt auch eine Meinung, dass es aus dem westlichen Kipchak stammt qIrIm- "mein Hügel" ( qIr- Hügel, Hügel -Ich bin- Affix, das zur I Person Singular gehört).

Als auf der Krim ein von der Horde unabhängiger Staat gebildet wurde, wurde die Hauptstadt in die befestigte Bergfestung Kyrk-Er verlegt, dann nach Salachik, das sich im Tal am Fuße der Kyrk-Ära befindet, und schließlich 1532 nach die neu erbaute Stadt Bachtschissarai.

Geschichte

Hintergrund

Die multinationale Bevölkerung der Krim bestand zu dieser Zeit hauptsächlich aus Kipchaks (Polovtsy), Griechen, Goten, Alanen und Armeniern, die in der Steppe und im Vorgebirge der Halbinsel lebten und hauptsächlich in Städten und Bergdörfern lebten. Der Krim-Adel war größtenteils gemischter kypchak-mongolischer Herkunft.

Die Herrschaft der Horde für die Völker, die die heutige Halbinsel Krim als Ganzes bewohnten, war schmerzhaft. Die Herrscher der Goldenen Horde führten wiederholt Strafkampagnen auf der Krim durch, als die lokale Bevölkerung sich weigerte, Tribut zu zahlen. Nogais Feldzug im Jahr 1299 ist bekannt, unter dem eine Reihe von Krimstädten litten. Wie in anderen Regionen der Horde zeigten sich auch auf der Krim bald separatistische Tendenzen.

Es gibt Legenden, dass die Krim im 14. Jahrhundert wiederholt von der Armee des Großherzogtums Litauen verwüstet wurde. Der litauische Großherzog Olgerd besiegte 1363 die tatarische Armee in der Nähe der Dnjepr-Mündung und fiel dann in die Krim ein, verwüstete Chersones und beschlagnahmte hier wertvolle Kirchengegenstände. Eine ähnliche Legende existiert auch über seinen Nachfolger namens Vitovt, der 1397 im Krimfeldzug Kaffa selbst erreichte und Chersones erneut zerstörte. Vytautas ein Geschichte der Krim Er ist auch dafür bekannt, dass er während der Unruhen der Horde im späten 14. Jahrhundert einer beträchtlichen Anzahl von Tataren und Karaiten im Großherzogtum Litauen Asyl gewährte, deren Nachkommen heute in Litauen und der Region Grodno in Weißrussland leben. 1399 wurde Vitovt, der der Horde Khan Tokhtamysh zu Hilfe kam, an den Ufern der Vorskla von Tokhtamyshs Rivalen Timur-Kutluk besiegt, in dessen Namen die Horde von Emir Yedigey regiert wurde, und Frieden geschlossen.

Unabhängigkeit gewinnen

Vasallentum zum Osmanischen Reich

Kriege mit Litauen, Polen, dem russischen Königreich in der Frühzeit

Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts unternahm das Krim-Khanat ständige Überfälle auf Litauen und Polen und nach dem Zusammenbruch der russisch-krimischen Union nach dem Tod von Ivan III auf das russische Königreich.

17. - frühes 18. Jahrhundert

Prinz V. M. Dolgorukov, der die zweite russische Armee leitete, betrat die Krim, besiegte Khan Selim III in zwei Schlachten und eroberte innerhalb eines Monats die gesamte Krim und eroberte einen türkischen Seraskir in Kef. Bachtschyssaraj lag in Trümmern. Dolgorukovs Armee verwüstete die Krim. Mehrere Dörfer wurden niedergebrannt, Zivilisten getötet. Khan Selim III floh nach Istanbul. Die Krim legten ihre Waffen nieder, verneigten sich vor Russland und überreichten Dolgorukov eine eidesstattliche Liste mit den Unterschriften des Krim-Adels und einer Benachrichtigung über die Wahl von Sahib II Giray zu den Khans und seinem Bruder Shahin Giray zu den Kalgi.

Das Krim-Khanat umfasste die Halbinsel Krim selbst und Ländereien auf dem Kontinent: die Gebiete zwischen Dnjestr und Dnjepr, das Asowsche Meer und einen Teil des Kuban.

Die meisten Gebiete außerhalb der Krim waren dünn besiedelte Steppen, in denen sich die Kavallerie bewegen konnte, in denen es jedoch schwierig wäre, Festungen zu bauen, die für die ständige Kontrolle der besetzten Gebiete erforderlich sind. Städtische Siedlungen befanden sich in der Wolga-Region und an der Krimküste und wurden von anderen Khanaten und dem Osmanischen Reich beeinflusst. All dies begrenzte das Wachstum der Wirtschaft und den politischen Einfluss des Khanats erheblich.

Die Khans der Krim interessierten sich für die Entwicklung des Handels, was der Staatskasse erhebliche Gewinne einbrachte. Zu den von der Krim exportierten Waren gehören Rohleder, Schafwolle, Marokko, Schafsmäntel, graue und schwarze Schmuskas. Eine bedeutende Rolle spielten der Sklavenhandel und die Lösegeldzahlungen für die Gefangenen in den Ländern des Commonwealth und des Russischen Königreichs. Hauptabnehmer von Sklaven war das Osmanische Reich.

• Bakhchisaray Kaymakanism
• Ak-Mechet Kaymakanism
• Karasubazar Kaymakanismus
• Gezlevskoe oder Evpatoria kaymakanstvo
• Kafa- oder Feodosia-Kaymakanismus
• Perekop Kaymakanismus

Kaymakanstvo bestand aus 44 Kadylyks.

Heer

Militärische Aktivitäten waren sowohl für große als auch für kleine Feudalherren obligatorisch. Die Besonderheiten der militärischen Organisation der Krimtataren, die sie grundlegend von den militärischen Angelegenheiten anderer unterschied Europäische Nationen, war für letztere von besonderem Interesse. Um die Aufgaben ihrer Regierungen, Diplomaten, Kaufleute und Reisenden zu erfüllen, versuchten sie nicht nur, Kontakte zu den Khans herzustellen, sondern versuchten auch, sich im Detail mit der Organisation militärischer Angelegenheiten vertraut zu machen, und oft bestand ihre Mission darin, das militärische Potenzial der Krim zu untersuchen Khanat.

Lange Zeit gab es im Krim-Khanat keine regulären Truppen, und tatsächlich nahmen alle Männer der Steppe und des Vorgebirges der Halbinsel, die Waffen tragen konnten, an Feldzügen teil. Von klein auf waren die Krim an alle Strapazen und Nöte des Militärlebens gewöhnt, lernten, Waffen zu führen, zu reiten, Kälte, Hunger und Müdigkeit zu ertragen. Khan, seine Söhne, einzelne Beys machten Überfälle, ließen sich in Feindseligkeiten mit ihren Nachbarn verwickeln, meist nur, wenn sie sich eines erfolgreichen Ergebnisses sicher waren. Große Rolle Der Geheimdienst spielte bei den Militäroperationen der Krimtataren eine Rolle. Spezielle Späher gingen voran, klärten die Situation und wurden dann die Führer der vorrückenden Armee. Mit dem Überraschungsmoment, wenn sie den Feind überraschen konnten, bekamen sie oft relativ leichte Beute. Aber fast nie traten die Krim alleine gegen die regulären, zahlenmäßig überlegenen Truppen auf.

Der Rat des Khans legte die Norm fest, nach der die Vasallen des Khans Krieger versorgen sollten. Ein Teil der Einwohner blieb, um sich um das Eigentum derer zu kümmern, die auf einen Feldzug gegangen waren. Dieselben Leute sollten die Soldaten bewaffnen und unterstützen, wofür sie einen Teil der militärischen Beute erhielten. Neben dem Militärdienst wurde zugunsten des Khans bezahlt sauga- die fünfte und manchmal die meiste Beute, die die Murzas nach den Überfällen mitbrachten. Die armen Leute, die an diesen Feldzügen teilnahmen, hofften, dass der Beutezug es ihnen ermöglichen würde, alltägliche Schwierigkeiten zu beseitigen, ihre Existenz zu erleichtern, und waren daher relativ bereit, ihrem Feudalherrn zu folgen.

In militärischen Angelegenheiten unter den Krimtataren können zwei Arten von Marschorganisationen unterschieden werden - ein Feldzug, wenn die von einem Khan oder Kalga angeführte Krimarmee an den Feindseligkeiten der Kriegführenden teilnimmt, und ein Raubzug - besh-bash(fünfköpfig - eine kleine tatarische Abteilung), die oft von einzelnen Murzas und Beys mit relativ kleinen Militärabteilungen durchgeführt wurde, um Beute zu machen und Gefangene zu fangen.

Nach den Beschreibungen von Guillaume de Beauplan und Marsiglia rüsteten sich die Krim ganz einfach aus - sie benutzten einen leichten Sattel, Decken und bedeckten das Pferd manchmal mit Schaffell, legten kein Zaumzeug an und benutzten einen Rohledergürtel. Unverzichtbar für den Reiter war eine Peitsche mit kurzem Griff. Die Krim waren mit einem Säbel, einem Bogen und einem Köcher mit 18 oder 20 Pfeilen, einem Messer, einem Stahl zum Feuermachen, einer Ahle und 5 oder 6 Faden Gürtelschnüren zum Stricken von Gefangenen bewaffnet. Die Lieblingswaffen der Krimtataren waren in Bakhchisarai hergestellte Säbel,

Das Krim-Khanat ist eine staatliche Einheit, die von 1441 bis 1783 bestand.

Das Krim-Khanat wurde als Ergebnis der Zerschlagung der Goldenen Horde gebildet. Als ein von niemandem völlig unabhängiger Staat bestand das Krim-Khanat nicht lange.

Bereits 1478 der große Nachbar des Khanats - Osmanisches Reich machte eine militärische Kampagne auf dem Territorium der Krim. Sein Ergebnis war die Etablierung der Vasallenabhängigkeit des Krim-Khans vom Osmanischen Kaiser.

Krim-Khanat auf der Karte

Die Geschichte der Bildung des Krim-Khanats

Die Goldene Horde stand im 15. Jahrhundert kurz vor dem Zusammenbruch und das Krim-Khanat hatte sich bereits ziemlich fest auf dem Territorium der Halbinsel niedergelassen. 1420 hatte sich das Khanat bereits praktisch von der Goldenen Horde getrennt und wurde fast ein unabhängiger Staat.

Nach dem Tod des Khans der Goldenen Horde im Jahr 1420 begann im Khanat ein Machtkampf, den sein späterer Dynastiegründer Haji I Giray gewann. Bereits 1427 erklärte sich Giray zum Herrscher des Khanats. Und erst 1441 erklärte ihn das Volk zum Khan, woraufhin Haji Giray auf dem Thron saß.

Die Goldene Horde war so geschwächt, dass sie keine Truppen mehr gegen das aufständische Krim-Khanat aufstellen konnte. 1441 gilt als Beginn der Existenz eines neuen Staates, als der vollwertige Krim-Khan zu regieren begann.

Aufstieg des Krim-Khanats

1480 eroberten die Tataren Kiew, zerstörten die Stadt schwer und plünderten sie, was die Genugtuung des Moskauer Fürsten Iwan III. Zwischen dem Moskauer Königreich und dem Khanat diplomatisch und Handelsbeziehungen. In den späten 70er Jahren griffen die Tataren das byzantinische Fürstentum Theodoro an - letzte Festung Reich. Unter ihrem Ansturm wurde das Fürstentum zerstört und die Ländereien wurden in das Khanat aufgenommen.

Im 15. Jahrhundert erreichte das Krim-Khanat den Höhepunkt seiner Macht. Die Khans sind aktiv Außenpolitik, fokussiert Eroberungskriege und zahlreiche räuberische Überfälle, hauptsächlich auf Polen und Russisches Königreich. Das Hauptziel der Razzien war nicht nur Beute, sondern lebende Menschen, die zu Sklaven gemacht wurden. Die Khans brachten die Sklaven in die Sklavenstadt Kafu, von wo sie in den meisten Fällen an das Osmanische Reich verkauft wurden.

Soldaten des Krim-Khanats-Foto

Die Gewinnung von Sklaven war eine wichtige wirtschaftliche Aktivität für jeden tatarischen Krieger. Im Krim-Khanat selbst war die Sklaverei stark eingeschränkt, sie wurden sechs Jahre später nach dem Brauch freigelassen.

1571 erlangte das Khanat militärische Macht und unternahm trotz des Abkommens mit Moskau einen gewagten Feldzug, dessen Hauptstadt Moskau der Lohn war. Die Tataren eroberten Moskau, danach raubten sie es aus und brannten es nieder. Außerdem töteten die Tataren etwa hunderttausend Einwohner und machten fünfzigtausend Gefangene. Für Moskau war dies ein schwerer Schlag. Ein Jahr später rächte sich das Königreich, zahlte den Tataren jedoch jedes Jahr einen großen Tribut, bis der junge Peter I.

Mitte des 17. Jahrhunderts helfen die Tataren Bogdan Khmelnitsky im Krieg gegen das Commonwealth. Während der Feldzüge erbeuten sie große Beute und Gefangene. Im entscheidenden Moment verraten die Tataren jedoch die Kosaken und kehren nach Hause zurück, was zur Niederlage des nationalen Befreiungskrieges von Bogdan Khmelnitsky führte. Bis zum Ende des Jahrhunderts nahmen die Tataren zusammen mit den Osmanen an einer Reihe von Kriegen gegen das Commonwealth (erfolgreich) und das Moskauer Königreich (weniger erfolgreich) teil.

Krim-Khanat und Russland

Zur Zeit Nördlicher Krieg zwischen Moskau und Schweden nehmen die Tataren die Seite Schwedens und der Kosaken ein, die Verbündete waren Schwedischer König. Zur Zeit Schlacht von Poltawa Den Tataren war es verboten, gegen Moskau in den Krieg zu ziehen, aber bereits 1711 sie große Armee geschickt, um russische Städte zu plündern.

Der junge Zar Peter I. versuchte, die Armee der Tataren zu besiegen, aber sie umzingelten den Zaren und Peter wurde fast gefangen genommen. Der Moskauer Zar musste ein hohes Lösegeld zahlen und mit den Tataren einen für seinen Staat ungünstigen Frieden schließen. Dies war der letzte Aufstieg des Krim-Khanats - in den folgenden Jahren bereitete Peter I. eine neue Art von Armee vor und schuf eine mächtige Dynastie, die das Khanat zerstören würde.

Untergrabung der Macht des Khanats

In den Jahren 1735-1738 war der Krim-Khan zusammen mit der Armee abwesend, und die russische Armee nutzte diese Situation aus - die Krim wurde vollständig geplündert und der Khan kehrte in die Asche zurück. 1736 greift die russische Armee Bakhchisaray an und brennt es nieder, und alle Einwohner, die keine Zeit zur Flucht haben, werden getötet. Nach dem ersten Feldzug herrschten auf der Krim Hunger und Krankheiten, und nur sie wurden zu den Gründen, warum die russische Armee sich weigerte, einen weiteren Feldzug durchzuführen.

In der Zeit von 1736 bis 1738 wurde die Wirtschaft des Khanats fast vollständig zerstört - ein großer Teil der Bevölkerung wurde ausgerottet und der Rest war vom Tod durch Cholera bedroht. Auch die wichtigsten Städte des Staates lagen in Trümmern.

Khanat der Krim. aufgenommene Fotos

1768 führte das Krim-Khanat zusammen mit der Osmanischen Pforte Krieg gegen das Russische Reich, das zu diesem Zeitpunkt bereits von der ehrgeizigen Katharina II. Regiert wurde. Während der Kämpfe erleiden die Tataren eine vernichtende Niederlage, die die Existenz des Staates insgesamt in Frage stellt. Aus verschiedenen Gründen wollte Catherine das Khanat jedoch nicht vollständig beseitigen, sondern forderte nur, dass das Osmanische Reich auf die Vasallenschaft über den Krimkhan verzichtet.

Während des Krieges befand sich das Gebiet des Khanats in wieder geplündert und Städte niedergebrannt. Außerdem, südlicher Teil Die Halbinsel kam in den Besitz des Osmanischen Reiches, das kein Verbündeter des Khanats mehr war.

Lineale

Die berühmtesten Khans waren:

• Haji I Gerai, der Gründer des Krim-Khanats und der Vorfahre der Dynastie, schaffte es zu schaffen starker Staat;
• Mengli I. Giray - während seiner Regierungszeit baute das Khanat enge Beziehungen zum Osmanischen Reich auf, war der Großvater von Suleiman dem Prächtigen;
• Sahib I Gerai - baute während seiner Regierungszeit die zukünftige Hauptstadt des Staates - Bakhchisarai;
• Islyam III Giray - nahm am nationalen Befreiungskrieg von Bogdan Khmelnitsky und der Unabhängigkeit der Zaporozhye-Freiheiten gegen das Commonwealth teil.

Kultur

Die Krimtataren waren von Beginn ihrer Existenz an Anhänger des Islam. Bei den meisten Nogai-Stämmen, die ebenfalls Teil des Khanats waren, gab es jedoch noch alte heidnische Traditionen, einschließlich des Schamanismus. Obwohl die Tataren ausschließlich als Nomaden galten, bauten sie immer noch Städte und Verteidigungsfestungen.

Khanat der Krim. gesticktes Gürtelfoto

Obwohl die Tataren gerne mitten auf offenem Feld lebten, wo sie Vieh züchteten, zogen es viele immer noch vor, in Städten zu leben, wo sie durch Mauern geschützt waren. Die Tataren beschäftigten sich aktiv mit der Weinherstellung, dem Schmelzen von Eisen und der Herstellung hochwertiger Säbel. Frauen haben gewebt, gestickt, genäht.

Da die Khans zutiefst religiös waren, bauten sie eine große Anzahl von Moscheen. Bis zum 18. Jahrhundert wurden allein auf dem Territorium der Krim mehr als anderthalbtausend Moscheen gebaut.

Kriege

Im Krim-Khanat war der Krieg eine Art des Überlebens, also waren absolut alle Männer wehrpflichtig: vom kleinen bis zum großen Feudalherren. Das Krim-Khanat stellte lange Zeit keine regulären Truppen auf. Während der Feindseligkeiten rief der Krim-Khan die gesamte männliche Bevölkerung des Khanats zum Krieg auf und zog mit einer riesigen Milizarmee in den Krieg.

Jeder Junge musste von klein auf militärisches Handwerk erlernen. Der wichtigste Punkt seiner Ausbildung war das Reiten, denn die Tataren kämpften zu Pferd. Krimtataren griffen selten an reguläre Armeen zuerst, überfielen aber nur benachbarte Gebiete und nur, wenn sie sicher waren, dass der Überfall erfolgreich enden würde.

Arme Leute versuchten bereitwillig, einen Feldzug zu machen, weil die Beute, die sie während der Feindseligkeiten bekommen würden, mit Ausnahme eines Fünftels der Beute an sie selbst ging - sie wurde vom Khan genommen. Die Tataren liebten es, in leichter Rüstung und Waffen zu kämpfen. Das Pferd wurde auf einen leichten Sattel oder nur auf ein Fell gelegt. Sie verteidigten sich entweder mit gewöhnlicher Kleidung oder sie trugen leichte Rüstungen.

Die Lieblingswaffe der Tataren ist ein Säbel. Außerdem hatte jeder tatarische Krieger einen Bogen mit Pfeilen. Unverzichtbar im Feldzug waren Seile, mit denen die Tataren die Gefangenen fesselten. Edle tatarische Krieger konnten sich Kettenhemden leisten. Bei Feldzügen nahmen die Tataren nicht einmal Zelte mit. Quellen sagen, dass sie direkt unter freiem Himmel geschlafen haben.

Die Tataren konnten nur auf offenem Feld kämpfen, wo sie ihren Kavallerie- und zahlenmäßigen Vorteil nutzen konnten. Wenn die Horde keinen zahlenmäßigen Vorteil hatte, versuchte sie, den Kampf zu vermeiden. Die Tataren belagerten Festungen nicht gern, weil sie dafür keine Belagerungswaffen hatten.

Beitritt zu Russland

Der letzte Khan der Krim, Shahin Giray, versuchte, seinen Staat zu retten und ihn vollständig zu reformieren, indem er das Khanat zu einem Staat nach europäischem Vorbild machte. Die Reformen fanden beim einfachen Volk keine Popularität, und der Khan wurde aus seinem eigenen Land vertrieben. Gewöhnliche Tataren begannen ungeachtet der Vereinbarungen erneut, russische Gebiete zu überfallen.

Anfang der 1780er Jahre hatte das Khanat keine Existenzgrundlage mehr, keine Wirtschaft, keine Armee, die notfalls die wenigen Menschen auf der Krim schützen konnte. Katharina II. Erlässt im April 1783 ein Dekret, das besagt, dass das Krim-Khanat als staatliche Einheit liquidiert und Teil des Russischen Reiches wird. 1784 erklärt sich Katharina zur Kaiserin dieser Länder. Und 1791 erkannte das Osmanische Reich offiziell an, dass die Krim russischer Besitz ist.

• Nachweislich erreichten die Vorfahren der Tataren im 7. Jahrhundert n. Chr. die Küsten Japans und lehrten dort die lokale Bevölkerung die Kunst, Schwerter aus erstklassigem Stahl zu schmieden. Später verbesserten die Japaner die Technologie etwas und begannen, die legendären Schwerter - "Katanas" - zu schmieden. Es ist wahrscheinlich, dass es die Tataren waren, die zu diesem Prozess beigetragen haben;
• Die Bevölkerung des Krim-Khanats war hochgebildet - fast alle Tataren konnten die tatarische Sprache fließend sprechen und schreiben.

Goldene Horde. Genua

Im 14. Jahrhundert erlebte die Horde eine durch die Islamisierung verursachte Krise. Die Horde verlor einen erheblichen Teil ihrer Offensivkraft und ihre Streitkräfte wurden auf den internen Streit gerichtet, der letztendlich die Großmacht zerstörte.

Nach einem weiteren Internecine-Massaker in den sechziger Jahren des 14. Jahrhunderts wurde die Goldene Horde in zwei Teile geteilt - Ost und West (in Russland wurde dieser Bürgerkrieg als "großer Auffälliger" bezeichnet). Im westlichen Teil - in der nördlichen Schwarzmeerregion und auf der Krim - übernahm der Temnik Mamai die Macht, der sich auf die Polovtsy stützte, die damals "Tataren", Yasses und Kasogs genannt wurden. Mamai war mit der Tochter des Khan Berdibek der Goldenen Horde verheiratet, und obwohl er nicht aus dem Clan von Dschingis Khan stammte, beanspruchte er die Macht des Khans. Sein Verbündeter war Genua, das Kolonien entlang der gesamten Südküste der Halbinsel Krim gründete. Der Transithandel und die Kontrolle über die Kommunikation machten Mamai zum reichsten Adligen, der eine riesige Armee unterhalten und seine Marionetten auf den Thron des Khans setzen konnte.

Die Republik Genua erlangte in dieser Zeit auf der Krim große Bedeutung. Genua, eine Handelshafenstadt an der Küste des Ligurischen Meeres in Norditalien, Anfang XII Jahrhundert hat sich zu einer großen Seemacht entwickelt. Nachdem Genua seinen Rivalen Venedig besiegt hatte, wurde es zum Monopolbesitzer der Seehandelsrouten, die entlang der Krim verliefen. Byzanz gewährte Genua in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die exklusiven Rechte am Schwarzen Meer. Venedig verlor seinen Besitz auf der Krim. BEI Mitte XIII Jahrhundert übertrug die Horde das kleine Küstendorf Feodosia in den Besitz der Genuesen. Die Genuesen nannten die Stadt Kafa und machten sie zu ihrer wichtigsten Festung auf der Krim. Dann schlossen die Genuesen ein Abkommen mit Konstantinopel, das zuvor den südlichen Teil der Krim besaß. Die Byzantiner brauchten damals Hilfe und verloren ständig Genua und Venedig, also erhielten die Genuesen den Bezirk mit Kafa im Besitz, und das Recht auf Monopolhandel in der Schwarzmeerregion wurde bestätigt.

Ende des 13. Jahrhunderts traten Venedig und Genua erneut in den Krieg um Einflusssphären ein. Die venezianische Republik wurde besiegt. 1299 unterzeichneten die italienischen Stadtstaaten den „ewigen Frieden“. Genua blieb die einzige Herrin der Handelskommunikation Nördliches Schwarzes Meer und Krim. Die Horde versuchte mehrmals, die unverschämten „Gäste“ zu überleben, aber sie waren bereits gut befestigt und wehrten sich. Infolgedessen musste sich die Horde mit der Präsenz genuesischer Ländereien auf der Krim abfinden. Die Venezianer konnten Mitte des 14. Jahrhunderts in die Krim eindringen, erlangten jedoch keinen großen Einfluss. Während der "Ruhe" in der Horde erweiterten die Genuesen ihre Besitztümer auf der Krim. Sie eroberten Balaklava und Sudak. In Zukunft stellte sich heraus, dass die gesamte Krimküste von Kertsch bis zur Balaklawa-Bucht bei Sewastopol in den Händen unternehmungslustiger Italiener war. An der Südküste der Halbinsel gründeten die Genuesen auch neue befestigte Punkte, darunter Vosporo, basierend auf dem Gelände des ehemaligen Korchev. 1380 erkannte die Horde Khan Tokhtamysh alle territorialen Eroberungen der Genuesen an.

Genua erzielte einen großen Gewinn aus dem Zwischenhandel. Viele Überland-Karawanenrouten aus Europa, russischen Fürstentümern, dem Ural, Zentralasien, Persien, Indien und China führten durch die Halbinsel Krim. Seewege verbanden die Krim mit Byzanz, Italien und der Region des Nahen Ostens. Die Genuesen kauften und verkauften die gefangenen Menschen, alle von den Nomaden gestohlenen Waren, verschiedene Stoffe, Schmuck, Pelze, Leder, Honig, Wachs, Salz, Getreide, Fisch, Kaviar, Olivenöl, Wein usw.

Von Zeit zu Zeit eroberte und zerstörte die Horde die Festungen der Genuesen. 1299 verwüsteten Nogais Truppen Kafa, Sudak, Kertsch und Chersones. Khan Tokhta zerschmetterte die italienischen Besitzungen. 1395 besiegte der Iron Lame Kafa und Tana (modernes Asow). 1399 wurde der Oberbefehlshaber seiner Truppen, Emir Yedigey, Herrscher der Goldenen Horde. Im selben Jahr unternahm er einen Feldzug gegen die Krim, bei dem er viele ihrer Städte besiegte und niederbrannte. Chersonesos erholte sich nie wieder von diesem Pogrom und hörte nach einigen Jahren auf zu existieren. Riesige Gewinne aus dem Zwischenhandel ermöglichten es den Genuesen jedoch, ihre Festungen immer wieder neu aufzubauen. Kafa am Ende des XIV Jahrhunderts war Großstadt und zählte etwa 70.000 Menschen.

Die Genuesen unterstützten Mamai im Feldzug gegen Russland und stellten angeheuerte Infanterie auf. In der Schlacht von Kulikovo erlitt Mamais Armee jedoch eine vernichtende Niederlage. Danach wurde Mamai von den Truppen von Tokhtamysh besiegt. Er floh nach Kafu, um sich seinen Verbündeten anzuschließen. Sie haben ihn jedoch verraten. Mama wurde getötet.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kam es zu einem Kampf zwischen Tokhtamysh und Edigei. Nach dem Tod von Tokhtamysh wurde der Kampf von seinem Sohn Jalal ad-Din fortgesetzt. Die Krim ist mehr als einmal zum Schauplatz erbitterter Kämpfe geworden. Verschiedene Bewerber um den Thron der Horde hielten die Krim aufgrund ihrer isolierten Lage für den zuverlässigsten Zufluchtsort im Falle einer Niederlage. Sie verteilten bereitwillig das Land auf der Halbinsel an ihre Unterstützer und Mitarbeiter. Hier flossen Reste besiegte Truppen, Abteilungen verschiedener Khans, Anwärter auf den Thron, Militärführer. Daher nahm das türkische Element allmählich eine beherrschende Stellung auf der Krim ein und beherrschte nicht nur den Steppenteil der Halbinsel, sondern drang auch weiter an die gebirgige Küste vor.

Genueser Festung Kafa

Khanat der Krim

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts hörte die Goldene Horde auf, als Einzelmacht zu existieren. Mehrere staatliche Formationen mit ihren Dynastien. Das größte Fragment war die Große Horde, die die Steppen zwischen Wolga und Dnjepr besetzte. In der Zeit zwischen Irtysch und Tobol wurde das sibirische Khanat gebildet. An der mittleren Wolga entstand das Kasaner Königreich, das die Ländereien des ehemaligen Wolga-Bulgariens besetzte. Die Nogai, die an den Ufern des Asowschen und des Schwarzen Meeres umherstreiften, fielen von der Großen Horde ab. Auch der Krim-Ulus wurde unabhängig.

Der Vorfahr der Krim-Dynastie war Hadji I Girey (Gerai). Hadji Giray stammte aus dem Clan der Dschingis und lebte im Großherzogtum Litauen und Russland. 1428 eroberte Hadji Giray mit Unterstützung des litauischen Großherzogs Vitovt den Krim-Ulus. Es war für Litauen von Vorteil, einen Teil der Elite der Horde zu unterstützen, Verwirrung in der Horde zu säen und ihr Gebiet in der ersteren zu erobern Südrussland. Darüber hinaus hatte die Krim eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Die Truppen von Ulu-Mohammed vertrieben ihn jedoch. 1431, an der Spitze einer neuen Armee, versammelt Litauisches Fürstentum, verpflichtete sich Hadji Giray neue Kampagne auf die Krim und besetzten die Stadt Solkhat (Kyrym, Stary Krym).

1433 schloss der Khan ein Bündnis mit dem Fürstentum Theodoro gegen die Genuesen. Der gotische Prinz Alexei eroberte die genuesische Festung Cembalo (Balaklava). Genua schlug zurück. Die Genuesen eroberten Cembalo zurück, stürmten und zerstörten dann die feodorische Festung Kalamita (Inkerman), die den einzigen Hafen des christlichen Fürstentums bewachte. Die Genuesen setzten ihre Offensive fort, aber die Tataren besiegten sie in der Nähe von Solkhat. Hadji Giray belagerte Kafa. Die Genuesen erkannten ihn als Krim-Khan an und würdigten ihn.

1434 besiegte der Khan der Goldenen Horde, Ulu-Muhammed, erneut Haji Giray, der nach Litauen floh. In der Zwischenzeit ging der Streit der Khans in den Steppen des Schwarzen Meeres weiter. Tatarische Truppen verwüsteten die Halbinsel mehrmals. Um 1440 bat der Adel der Krimtataren, angeführt von den Adelsclans Shirin und Baryn, den Großherzog Kasimir, Hadji Giray auf die Krim gehen zu lassen. Hadji Giray wurde vom litauischen Marschall Radziwill auf den Thron gesetzt. Ab 1441 regierte Hadji Giray auf der Krim. Nach mehreren Jahren des Kampfes mit dem Khan der Großen Horde, Seid-Ahmed, wurde das Krim-Khanat schließlich unabhängig. Hadji Giray ging ein Bündnis mit Theodoro ein, das sich gegen die genuesische Kafa richtete und half, Kalamita zurückzuerobern. Darüber hinaus verbündete sich das Krim-Khanat mit Litauen gegen die Große Horde. Haji Giray fügte den Khans der Großen Horde Seyid-Ahmed und Mahmud eine Reihe schwerer Niederlagen zu. große Menge Krieger, was die militärische Macht des neuen Khanats ernsthaft erhöhte. Die Taten von Hadji Giray trugen zum endgültigen Zusammenbruch der Horde bei.

Die Hauptstadt des Khanats war die Stadt Krim-Solkhat. Unweit von Chufut-Kale, am Ufer des Flusses Churuksu, gründete Hadji Giray den „Palast in den Gärten“ – die Stadt Bakhchisaray, die unter seinem Sohn Mengli Giray zur neuen Hauptstadt des Khanats wurde. Die Mehrheit der Bevölkerung des Khanats waren Krimtataren. Die erste Erwähnung dieses Ethnonyms - "Krimtataren" - wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts in den Werken von S. Herberstein und M. Bronevsky vermerkt. Zuvor wurde die nomadische Bevölkerung der Krim "Tataren" genannt. Die Krimtataren wurden im XV-XVII Jahrhundert als Nationalität auf der Krim gebildet, das heißt, sie sind ein sehr junges Volk.

Die Basis der „Krimtataren“ waren die assimilierten und seit der Antike hier lebenden Nachkommen der Arier - Kimmerier, Taurer, Skythen, Sarmaten, Alanen, Goten, Slawen sowie die Fragmente der Stämme Khazar, Pecheneg, Polovtsian die auf die Halbinsel flohen. Auch die Migrationswellen der Türken aus Kleinasien spielten eine Rolle. Horde-"Tataren" haben alle politisch und den Islam ideologisch vereint. Infolgedessen führten Turkisierung und Islamisierung zur Entstehung des Volkes der Krimtataren.

Neuere genetische Studien bestätigen dies. Aufgrund der Y-Chromosom-Vererbung gehören die meisten Krimtataren zur Haplogruppe R1a1 (arische Haplogruppe, die in Südrussland gebildet wird). Dann ist ein beträchtlicher Anteil unter den Krimtataren Träger der Haplogruppen J1 (nahöstliche Gruppe, die für Juden charakteristisch ist) und G (Westkaukasier). Die Haplogruppe J2 (nahöstliche Gruppe) hat ebenfalls einen erheblichen Prozentsatz, die für Zentralasien charakteristische Haplogruppe C ist ihr unterlegen. Somit ist die ethnographische Grundlage der Krimtataren arisch. Es gibt jedoch einen großen Prozentsatz von "Khasaren", "Tscherkassern" und Türken. Turkisierung und Islamisierung haben im Laufe mehrerer Jahrhunderte alle zu "Krimtataren" gemacht. Dies sollte nicht überraschen. Alle Prozesse werden kontrolliert. Buchstäblich vor unseren Augen wird aus einem Teil des russischen Volkes erfolgreich eine eigene ethnische Gruppe - "Ukrainer" - geschaffen. Und entwerfen Sie auch "Pomors", "Cossacks" und "Siberians".

Im südlichen Teil der Krim war die Assimilation langsamer. Hier, rein Landschaft von Christen dominiert. Daher lebten dort lange Zeit Griechen, Armenier, Goten, Italiener, Slawen, Menschen aus dem Kaukasus usw. Als jedoch die Krimhalbinsel an das Russische Reich angeschlossen wurde, wurden fast alle assimiliert, nur die Gemeinden der Griechen und Armenier überlebten, aber sie waren auch dem Untergang geweiht, wenn sie nur nicht in die Zusammensetzung Russlands eingingen. So verschwanden die letzten Goten im 18. Jahrhundert.

Auf dem Territorium des Krim-Khanats entstanden verschiedene Formen der Landverteilung: Khan-Landbesitz, die Besitztümer des Adels (Beyliks) und Murzin-Ländereien, die Ländereien des osmanischen Sultans, Vaqf-Ländereien des Klerus und kommunale Ländereien. Der Krim-Adel - die Familien Shirin, Baryn, Argyn, Sejeut, Mangit und andere - besaß ziemlich große Landbesitzungen. Ihre Besitzer, die Beks, waren reich und hatten die Möglichkeit, große Abteilungen zu unterhalten. Sie standen an der Spitze der führenden Clans, die die Stämme vereinten. Die Beks besaßen das Land, das ihre Macht über die Hirten, die sog. "Schwarze", sie hatten das Recht zu urteilen, die Höhe von Steuern und Frondiensten festzulegen. Auch die Militäradligen waren von den Beks abhängig. Es waren die Beks, die die Politik des Khanats bestimmten und oft über das Schicksal der Krimkhane entschieden. Darüber hinaus gehörten zur Krim-Elite Oglans - Chingizid-Prinzen, Militäradlige (Murzas), muslimische Geistliche (Mullahs) und Ulema-Theologen.

Offiziell gehörte alle Macht dem Khan und dem Rat des Khans (Sofa), zu dem auch der Khan selbst gehörte, der Kalga-Sultan - die zweitwichtigste Person im Khanat (der Erbe, er wurde vom Khan aus seiner Mitte unter seinen Brüdern ernannt, Söhne oder Neffen), die älteste Frau oder Mutter des Khans, der Mufti - Oberhaupt des muslimischen Klerus, Häuptling Beks und Oglans. Die drittwichtigste Person nach dem Khan und Kalga in der Hierarchie des Krim-Khanats, der zweite Thronfolger, hieß Nurradin Sultan (Nureddin).

Das Territorium des Khanats umfasste während seiner Blütezeit nicht nur die Krimhalbinsel, sondern auch die Asowschen und nördlichen Schwarzmeersteppen bis zur Donau und Nordkaukasus. Die Hauptzentren des Krimhandels waren Perekop, Kafa und Gyozlev. Häute, Pelze, Stoffe, Eisen, Waffen, Getreide und andere Lebensmittel wurden auf die Krim gebracht. Auf der Krim wurden Marokko (behandelte Ziegenhaut), Marokko-Schuhe und Smushki (Häute von neugeborenen Lämmern) hergestellt. Seide, Wein aus anderen Ländern und Salz wurden ebenfalls von der Krim gebracht. Ein besonderer Exportartikel waren Kamele, die in Polen und Russland gekauft wurden. Aber historisch wurde die Krim als das größte Zentrum des Sklavenhandels berühmt. Er erbte den traurigen Ruhm von Khazaria.

Es sei darauf hingewiesen, dass die genuesischen Kaufleute und Nachkommen der Khazaren zunächst eine führende Rolle bei der Entwicklung des Sklavenhandels auf der Halbinsel spielten. Krimhäfen wurden viele Jahrhunderte lang zu den führenden Lieferanten von lebenden Gütern - russische, polnische, tscherkessische (kaukasische), tatarische (in der Steppe gab es ständige Streitigkeiten) Mädchen und Kinder. Männer wurden viel weniger verkauft: Gesunde Männer leisteten bis zuletzt Widerstand, kosteten weniger und waren eine Quelle der Rebellion und aller Arten von Ungehorsam. Frauen und Kinder waren viel einfacher zu "trainieren". Lebende Güter blieben grundsätzlich nicht auf der Krim, sondern wurden ins Osmanische Reich, nach Südeuropa, Persien und Afrika exportiert.

Es war für Konstantinopel von Vorteil, die Aggression des Krim-Khanats gegen den russischen Staat und Polen zu fördern. Die Schläge der Krimtataren trafen hauptsächlich die südlichen und westlichen russischen Länder, die Teil des Commonwealth waren, obwohl es vorkam, dass die Invasoren die eigentlichen polnischen Länder durchbrachen. Das Krim-Khanat sollte der Glanzpforte während ihrer Blütezeit helfen, weiter nach Osten zu ziehen. Darüber hinaus brachte der Sklavenhandel den osmanischen Kaufleuten große Gewinne. Später, als das Osmanische Reich den größten Teil seines Offensivpotentials verlor, ermöglichte das Krim-Khanat, die Kontrolle über die nördliche Schwarzmeerregion zu behalten. Auf der anderen Seite stärkten Militärgarnisonen, Stoßabteilungen der Janitscharen und osmanische Artillerie die Militärmacht des Krim-Khanats, wodurch es lange Zeit den Druck des russischen Staates zurückhalten konnte.

Auf der Krim wurde hauptsächlich landwirtschaftliche Arbeit geleistet abhängige Bevölkerung, die der Assimilation und Islamisierung unterzogen wurden und sich allmählich in "Tataren" verwandelten. Die Krimtataren selbst bevorzugten die Besetzung " edle Leute"- Raubüberfälle mit dem Ziel der vollständigen Eroberung, was ein sehr profitables Geschäft war. Klar ist, dass fast alle Gewinne in die Taschen des Adels flossen, die „Schwarzen“ konnten kaum über die Runden kommen. In den Steppenregionen der Krim wurde die Tierhaltung entwickelt, vor allem die Zucht von Schafen und Pferden, aber arme Hirten waren damit beschäftigt. Die Grundlage der Wirtschaft des Khanats war lange Zeit der Handel mit lebenden Gütern. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts begannen Krim-Abteilungen, regelmäßige Überfälle und groß angelegte Feldzüge gegen ihre Nachbarn - den Kaukasus, Russischer Staat, Länder, die Polen unterliegen. Auch bei Konflikten mit anderen Steppenbewohnern wurden Menschen vertrieben.

Der Gesandte des Königs von Polen, Martin Bronevsky, der 1578 mehrere Monate auf der Krim lebte, bemerkte: „Dieses räuberische und hungrige Volk legt keinen Wert auf Eide, Bündnisse oder Freundschaften, sondern hat nur seinen eigenen Nutzen im Sinn und von Raubüberfällen und ständigem verräterischem Krieg leben“.

Das Krim-Khanat hatte keine reguläre Armee. Während großer Feldzüge und Überfälle rekrutierten die Khans und Murzas der Krim Freiwillige, Menschen, die von ihnen abhängig waren. An der Kampagne konnten 20 bis 100.000 Reiter teilnehmen. Fast die gesamte freie tatarische Bevölkerung der Halbinsel konnte an einer großen Kampagne teilnehmen. An der Razzia waren mehrere hundert bis mehrere tausend Soldaten beteiligt. Sie nahmen den Konvoi nicht mit, sie aßen während der Razzien Kuchen aus Gersten- oder Hirsemehl und Pferdefleisch, ernährten sich von der Beute. Artillerie wurde selten genommen, nur in sehr großen Feldzügen, an denen die Osmanen teilnahmen. Sie bewegten sich schnell und ersetzten müde Pferde durch frische. Sie waren mit Säbeln, Messern, Bögen und später auch mit Schusswaffen bewaffnet. Rüstungen gab es meist nur unter dem Adel.

Die Razzien wurden normalerweise im Sommer organisiert, wenn der Großteil der Bevölkerung (Bauern) daran teilnahm Feldarbeit und konnte sich nicht schnell in Städten oder Wäldern verstecken. Die Aufklärung wurde vorausgeschickt, wenn der Weg frei war, kamen die Hauptkräfte der Horde oder der Überfallabteilung heraus. Normalerweise unternahm die Horde keine Kampagne, um Feindseligkeiten zu führen. Wenn der Feind von dem Feind erfuhr und es schaffte, bedeutende Streitkräfte an die Grenze zu bringen, akzeptierten die Tataren die Schlacht normalerweise nicht und gingen oder versuchten, den Feind zu überlisten, ihn zu umgehen, nach hinten durchzubrechen, die Dörfer schnell auszurauben. Gefangene gefangen nehmen und einem Vergeltungsschlag entkommen. Leicht bewaffnete Reiter wichen den Schlägen schwerer Trupps und Regimenter normalerweise erfolgreich aus.

Nachdem die Reiter in die russischen Länder eingedrungen waren, organisierten sie eine Drückjagd (Überfall). Städte und Festungen umgangen. Dörfer wurden in Bewegung gesetzt oder angezündet, und dann wurden diejenigen, die sich widersetzten, niedergeschlagen, ausgeraubt und gefangen genommen. Erwachsene Gefangene und junge Leute wurden wie Vieh getrieben, in Reihen von mehreren Personen aufgestellt, ihre Hände wurden mit Rohlederriemen zurückgebunden, Holzstangen wurden durch diese Riemen gefädelt und Seile wurden ihnen um den Hals geworfen. Dann hielten sie die Enden der Seile fest, umgaben alle unglücklichen Reiter mit einer Kette und trieben sie durch die Steppe, wobei sie sie mit Peitschen peitschten. Solch ein schmerzhafter Weg hat die Schwachen, die Kranken „aussortiert“. Sie wurden getötet. Die wertvollsten "Waren" (Kinder, junge Mädchen) wurden getragen. Nachdem sie relativ sichere Länder erreicht hatten, wo sie nicht länger auf die Verfolgung warteten, sortierten und teilten sie die "Waren". Die Kranken, die Alten wurden sofort getötet oder der Jugend übergeben - um räuberische Fähigkeiten zu "trainieren".

Er war in der polnisch-tatarischen Armee während des Feldzugs von König Jan Kasimir in die Ukraine am linken Ufer in den Jahren 1663-1664. Herzog Antoine de Gramont hinterließ eine Beschreibung dieses Prozesses. Die Räuber töteten alle alten Männer, die zu schwerer Arbeit nicht in der Lage waren, gesunde Männer wurden für die türkischen Galeeren zurückgelassen (sie benutzten Sklaven als Ruderer). Jungen wurden dem „Vergnügen“ überlassen, Mädchen und Frauen – der Gewalt und dem Verkauf. Die Sektion der Gefangenen wurde ausgelost.

Der englische Gesandte beim russischen Staat, D. Fletcher, schrieb: „Die Hauptbeute, die die Tataren in all ihren Kriegen suchen, ist eine große Anzahl von Gefangenen, insbesondere Jungen und Mädchen, die sie an die Türken und andere Nachbarn verkaufen.“ Um Kinder zu transportieren, nahmen die Krimtataren große Körbe, wurden auf der Straße geschwächt oder krank, Gefangene wurden gnadenlos getötet, um nicht zu verweilen.

Auf der Halbinsel wurde es voll auf Sklavenmärkten verkauft. Es gab große Märkte in Cafe, Karasubazar, Bakhchisaray und Gyozlev. Kaufleute-Händler - Türken, Juden, Araber, Griechen usw. kauften Menschen zum niedrigsten Preis. Einige der Menschen wurden auf der Krim zurückgelassen. Männer wurden für harte und schmutzige Arbeit eingesetzt: Salz abbauen, Brunnen graben, Gülle sammeln usw. Frauen wurden Dienerinnen, einschließlich Sexsklavinnen. Der größte Teil wurde in andere Länder und Regionen transportiert - nach Porto, in seine zahlreichen Provinzen - vom Balkan und Kleinasien bis nach Nordafrika, Persien. Slawische Sklaven fielen hinein Zentralasien, Indien. Beim Transport auf dem Seeweg mit der "Ware" standen sie nicht auf Zeremonie, es wurden mehr oder weniger normale Bedingungen nur für die wertvollsten "Güter" geschaffen. Eine große Anzahl von Sklaven und eine "unerschöpfliche" Quelle von "Waren", wie im Handel mit Schwarzen aus Afrika, bezahlten alle Kosten. Daher war die Sterblichkeitsrate schrecklich.

Nach dem Transport wurden die Männer in die Galeeren geschickt, wo sie durch mageres Essen, Krankheit, anstrengende Arbeit und Schläge schnell getötet wurden. Einige wurden zur landwirtschaftlichen und anderen harten Arbeit geschickt. Einige wurden zu Eunuchen, Dienern, gemacht. Mädchen und Kinder wurden als Dienerinnen und für fleischliche Vergnügungen aufgekauft. Eine kleine Anzahl von Schönheiten hatte die Chance, eine legale Ehefrau zu werden. Bis jetzt haben viele den Namen Roksolana gehört. Anastasia-Roksolana wurde die Konkubine und dann die Frau des osmanischen Sultans Suleiman des Prächtigen, der Mutter von Sultan Selim II. Sie hatte großen Einfluss auf die Politik ihres Mannes. Dies war jedoch eine seltene Ausnahme von der Regel. Im Osmanischen Reich gab es so viele slawische Sklavinnen, dass viele Türken ihre Kinder und Enkel wurden, darunter prominente Militärs und Staatsmänner.

1385 besiegte Timur die Goldene Horde, was zu ihrer endgültigen Auflösung in einzelne Teile führte, von denen jeder versuchte, eine dominierende Rolle zu spielen. Der nomadische Adel der Krim nutzte die Situation, um einen eigenen Staat zu gründen. Der lange Kampf zwischen den feudalen Fraktionen endete 1443 mit dem Sieg von Hadji Giray, der das unabhängige Krim-Khanat gründete.

Die Hauptstadt des Khanats, das bis Ende des 15. Jahrhunderts von der Girey-Dynastie regiert wurde. Die Stadt Krim blieb, dann wurde sie für kurze Zeit nach Kyrk-Er und im 14. Jahrhundert verlegt. Eine neue Residenz der Gireevs - Bakhchisaray wird gebaut. Das Territorium des Staates umfasste die Krim, die Schwarzmeersteppe und Taman-Halbinsel. Die Situation auf der Krim hatte sich zu diesem Zeitpunkt erheblich verändert. Ab Ende des 13. Jahrhunderts. Alle Handelsbeziehungen zwischen der Krim und dem Osten sind unterbrochen. Die genuesischen Kaufleute versuchten, ihr Geschäft zu verbessern, indem sie lokale Waren verkauften - Fisch, Brot, Leder, Pferde und Sklaven. Alle mehr gewöhnliche Nomaden beginnen sich zu einer sesshaften Lebensweise zu bewegen, wodurch viele kleine Dörfer entstehen.

1475 eroberte die Armee des türkischen Sultans Mehmed II. die genuesischen Besitzungen in der Schwarzmeerregion. Das Krim-Khanat verlor weitgehend seine Souveränität und wurde von den Osmanen abhängig, was durch die Inthronisation "aus den Händen" des Sultans des Sohnes von Hadji Giray - Mengli Giray - bestätigt wurde. Ab Anfang des 16. Jahrhunderts. Die Sultane hielten Vertreter des Giray-Clans in Istanbul als Geiseln: Im Falle des Ungehorsams konnte der Khan leicht durch einen „Reserve“-Herrscher ersetzt werden, der immer zur Stelle war.

Die wichtigste Aufgabe der Khans war es, Truppen zu entsenden, um an den Eroberungen der Osmanen teilzunehmen. In Kleinasien auf der Balkanhalbinsel kämpften regelmäßig tatarische Abteilungen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Krimarmee unterstützte im Kampf um den Thron den zukünftigen Sultan Selim I. Es gibt Hinweise darauf, dass Selims Bruder und Hauptkonkurrent Ahmed durch die Hände eines der Söhne von Mengli Giray starb. Die aktive Teilnahme der Khane an den Kriegen der Osmanen mit Polen und Moldawien machte das Khanat zu einem Dirigenten der aggressiven Politik der Sultane in Osteuropa.

Die Verbindungen der Krim-Khane zum russischen Staat wurden schon vor der Unterordnung der Krim unter die Osmanen hergestellt. Bis zum Sturz der Großen Horde - des Hauptkonkurrenten der Krim - unterhielt Mengli Giray freundschaftliche Beziehungen zu Russland. Das russisch-krimische Bündnis basierte auf dem gemeinsamen Interesse, die Horde und ihren Verbündeten, das Großherzogtum Litauen, zu bekämpfen. Nach der Niederlage der Horde im Jahr 1502 verschwand die Gewerkschaft schnell. Es begannen regelmäßige Überfälle von Krim-Abteilungen, die oft bis nach Moskau selbst reichten. 1571 nahmen die Tataren und Nogaier während eines der Überfälle Moskau ein und brannten es nieder. Die Aggressivität der Krim schuf eine ständige Bedrohung für die südlichen Grenzen Russlands. Bis zum Beitritt zu Russland in den Jahren 1552-1556. Khanate von Kasan und Astrachan Das Khanat von Krim beanspruchte die Rolle ihres Schutzpatrons. Gleichzeitig erhielten die Khans die Hilfe und Unterstützung der Sultane. Die unaufhörlichen Überfälle von Feudalherren mit dem Ziel des Raubüberfalls auf russisches, ukrainisches, polnisches, moldauisches und adyghisches Land brachten nicht nur Trophäen, Vieh, sondern auch zahlreiche Gefangene, die zu Sklaven gemacht wurden.

Bestimmte Vorteile für die Khans und hoher Adel brachte "Gedenken" (Geschenke) von der russischen und litauischen Regierung. Es war eine symbolische Form des Tributs aus der Zeit der Goldenen Horde. Das Krim-Khanat war kein einheitlicher Staat, sondern zerfiel in den Besitz einzelner Mächtiger
beys - beyliks. Die Khans selbst waren vom Willen des tatarischen Adels abhängig. Die Hauptrolle in der Politik spielten Mitglieder mehrerer Adelsfamilien - Shirin, Baryn, Argyn, Sejeut, Mangit, Yashlau, deren Köpfe den Titel "Karachi" trugen.

Die Bildung des Krim-Khanats intensivierte den Prozess der Bildung der Krimtataren als Nationalität. Im XIII - XVI Jahrhundert. Die Bevölkerung der Taurischen Halbinsel, die sich seit der Antike durch ihre Multiethnizität auszeichnet, wird immer komplexer und heterogener. Neben den Griechen, Alanen, Russen, Bulgaren, Karaiten, Eikhs, Kipchaks, die hier früher lebten, treten Mongolen, Italiener und Armenier auf. Im XV Jahrhundert. und später zog zusammen mit den osmanischen Truppen ein Teil der Türken aus Kleinasien hierher. Die Zusammensetzung der lokalen Bevölkerung wird auch durch die zahlreichen Häftlinge der verschiedene Ursprünge. In solch einem historisch komplexen und ethnisch vielfältigen Umfeld fand die Entstehung der Krimtataren statt.

Anthropologische Studien lassen die Aussage zu, dass die mittelalterlichen Bewohner der Halbinsel in kompakten Gruppen nach ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit lebten, die städtische Bevölkerung jedoch heterogener aussah als die ländliche. Es gab eine Mischung zwischen der zahlenmäßig vorherrschenden Population der kaukasischen Arten und den Trägern der mongolischen Erscheinungsform. Sowjetische Wissenschaftler (K. F. Sokolova, Yu. D. Benevolenskaya) glauben, dass sich zum Zeitpunkt des Erscheinens der Mongolen auf der Krim bereits eine Art Bevölkerung gebildet hatte, die in ihrer Zusammensetzung den Bewohnern des Asowschen Meeres und der Untere Wolga. In ihrer überwiegenden Masse waren sie Menschen vom kaukasischen Typus, die in vielerlei Hinsicht an die Kipchaks erinnerten. Höchstwahrscheinlich war es auf ihrer Grundlage, dass die weitere Bildung von nördliche Gruppen Krimtataren. Anscheinend traten die Nachkommen einer Reihe türkischsprachiger und anderer Völker, die zuvor in die Halbinsel eingedrungen waren, in die Zusammensetzung der Tataren an der Südküste ein. Die Materialien späterer muslimischer Bestattungen, die von dem prominenten sowjetischen Anthropologen V. P. Alekseev untersucht wurden, legen nahe, dass der Prozess der Hinzufügung dominanter Typ der Krimbevölkerung endete irgendwo im XVI-XVII

Jahrhunderte lang blieben jedoch einige Unterschiede, insbesondere zwischen Stadt- und Landbewohnern, bestehen.

Aufgrund der Besonderheiten ihrer Herkunft, ihres historischen Schicksals und ihrer dialektalen Unterschiede wurden die Krimtataren in drei Hauptgruppen eingeteilt; Der erste von ihnen war die sogenannte Steppe (Nordkrim), der zweite - der mittlere und der dritte - die Tataren an der Südküste. Zwischen diesen Gruppen gab es gewisse Unterschiede in Alltag, Sitten und Dialekten. Die Steppentataren standen den türkischsprachigen sehr nahe Nomadenstämme nordwestliche Kipchak-Gruppe. Südküste und ein bedeutender Teil der sogenannten mittleren Tataren in Sprache gehörte zur südwestlichen oder Oguz-Gruppe Turksprachen. Unter den Krimtataren sticht ein bestimmter Teil hervor, der "Nogaily" genannt wurde. Offensichtlich war dies auf die Umsiedlung türkischsprachiger nomadischer Nogais aus den Schwarzmeersteppen auf die Krim zurückzuführen. All dies spricht für die Vielfalt der ethnischen Komponenten und die Komplexität des Entstehungsprozesses der Krimtataren im 13.-16. Jahrhundert.

In der Geschichte des Krim-Khanats ist das 17. Jahrhundert von der Stärkung geprägt feudale Zersplitterung. Dies war auf die Landbeziehungen und die sozioökonomische Struktur des Khanats zurückzuführen, in dem es mehrere Arten von Feudaleigentum gab. Ein beträchtlicher Teil des Landfonds gehörte den türkischen Sultanen, ihren Gouverneuren, Khans, Beys und Murzas der Krim. Tatarische Feudalherren hatten zusammen mit Landbesitz. unter ihrer Herrschaft und abhängige Verwandte von einfachen Hirten. In ihrer Wirtschaft, insbesondere in der Landwirtschaft, war die Arbeitskraft von Sklaven aus Kriegsgefangenen ebenfalls weit verbreitet.

Während dieser Zeit blieb die ausgedehnte nomadische Weidewirtschaft der Hauptzweig der lokalen Wirtschaft. Der Sklavenhandel blühte auf, und nur an der Südküste gab es Zentren sesshafter Landwirtschaft. Die Arbeit des Bauern galt als Sklavenlos und wurde daher nicht hoch geschätzt.

Die primitive pastorale Ökonomie konnte das nicht
die Bevölkerung mit lebensnotwendigen Produkten zu versorgen. Die Krimtataren selbst sprachen
im 17. Jahrhundert an die Gesandten des türkischen Sultans: „Aber es gibt mehr als hunderttausend Tataren, die weder Landwirtschaft noch Handel haben. Wenn sie nicht plündern, wovon werden sie dann leben? Das ist unser Dienst an der Padishah.“ Schreckliche Armut, schwere Unterdrückung und die Vorherrschaft der Feudalherren machten das Leben einer beträchtlichen Anzahl von Nomaden fast unerträglich. Unter Ausnutzung dieser Umstände rekrutierten die tatarischen Murzas und Beys zahlreiche Abteilungen und führten räuberische Überfälle auf ihre Nachbarn durch. Darüber hinaus brachte der Zustrom von Massen von Sklaven, die bei solchen Überfällen gefangen genommen wurden, enorme finanzielle Vorteile und wurde zum Auffüllen der Janitscharentruppen, Ruderer in den Seegaleeren und für andere Zwecke verwendet.

Allein in der ersten Hälfte des Jahrhunderts vertrieben die tatarischen Feudalherren mehr als 200.000 Gefangene aus russischen Ländern (die Bevölkerung des europäischen Russlands betrug 1646 etwa 7 Millionen Menschen). Die schlechter geschützten ukrainischen Länder litten noch mehr. Nur für 1654-1657. mehr als 50.000 Menschen wurden aus der Ukraine in die Sklaverei getrieben. In den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts. Die Ukraine am rechten Ufer ist fast vollständig entvölkert. Von 1605 bis 1644 wurden mindestens 75 tatarische Überfälle auf das Commonwealth durchgeführt, zu dem auch die Ukraine gehörte.

Der Bedarf an Sklaven der primitiven Wirtschaft der Krim war unbedeutend, und deshalb wurden Tausende von Polonern auf den Sklavenmärkten verkauft. 1656-1657. Der russischen Regierung gelang es, 152 Menschen von der Krim zu erlösen und 14.686 Rubel zu zahlen. 72 Cop. (ungefähr 96 Rubel 55 Kopeken für jeden Gefangenen), was für Mitte des siebzehnten in. war eine sagenhaft hohe Zahl. Die Gefangennahme von Gefangenen und der Sklavenhandel waren profitabel feudale Elite Krim-Khanat und Osmanisches Reich.

Die riesigen Gelder der Menge konnten die Wirtschaft des Khanats nicht wiederbeleben, seine stagnierende Natur nicht ändern Subsistenzwirtschaft. Ein Zehntel des geplünderten Eigentums und der Sklaven ging an den Khan, gefolgt von der Zahlung an die Beys, Murzas. Daher erhielten gewöhnliche Nomaden, die an den Überfällen teilnahmen, nur einen kleinen Anteil. Gleichzeitig sollte man die unglaublich hohen Lebensmittelkosten auf der Krim berücksichtigen. Im Berichtszeitraum kostete ein Osmina (ein kleines Volumenmaß) Roggen 50-60 Kopeken. Infolgedessen blieben einfache Ulus-Tataren in einem halb verarmten Zustand und nahmen, um über die Runden zu kommen, an Überfällen teil. Die katastrophale Situation im Khanat verschärfte sich besonders nach dem 16. und 14. Jahrhundert. Ein Teil der Nogais wanderte hierher ein.

Osmanisches Reich im 17. Jahrhundert erlebte eine akute Krise, die alle Seiten erfasste Innenleben und schwächte sie stark internationale Stellung. Die Krise war verbunden mit der Zunahme des erblichen Grundbesitzes und dem Erstarken großer Feudalherren, die das militärische Lehenssystem ersetzten, das auf vorübergehendem und lebenslangem Grundbesitz beruhte.

Die Abhängigkeit der Krimkhane von Istanbul war eine Belastung und irritierte den tatarischen Adel oft. Daher hatten die Khans im 17. Jahrhundert. entweder über die Aristokratie reden oder dagegen ankämpfen. In beiden Fällen verloren die Khans normalerweise schnell ihren Thron. Deshalb auf dem Krimthron im 17. Jahrhundert. 22 Khans geändert. Girays, die sich auf den Adel stützten, unternahmen oft Versuche, ein unabhängiges internes und externes zu führen
Politik. BEI Anfang XVII in. Khan Shagin-Girey, der lange mit Janibek Khan um den Thron gekämpft hatte, versuchte, sich von der Türkei zu trennen. Mit der Hilfe von Bohdan Khmelnitsky versuchte er, die Macht des Sultans Islam-Girey (1644-1654) und mit der Hilfe Russlands und Polens Khan Adil-Girey (1666-1670) zu stürzen. Versuche, die Unabhängigkeit zu erlangen, scheiterten jedoch für die Krim.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Das Krim-Khanat nahm aktiv am Krieg des Osmanischen Reiches gegen Polen teil. 1614-1621. Tatarische Feudalherren unternahmen 17 große Feldzüge und 6 kleine Überfälle und ruinierten Podolien, Bukowina, Bratslavshchina, Wolhynien. Während dieser Feldzüge erreichten sie Lemberg, Kiew und Krakau,
Obwohl 1630 zwischen Polen und der Türkei Frieden geschlossen wurde, hielt dies die Überfälle von der Krim nicht auf. Während dieser Zeit unterhielt das Khanat friedlichere Beziehungen zu Russland, und die Intensität der Überfälle auf russisches Land war geringer als auf das Commonwealth.

Die Situation änderte sich jedoch 1632, als Russland einen Krieg um Smolensk begann, das 1611 von Polen erobert wurde. Abteilungen des Krim-Khans mit bis zu 20-30.000 Menschen begannen, die Umgebung von Tula, Serpuchow, Kashira, Moskau und anderen Städten Russlands zu ruinieren. Bedeutende Abteilungen russischer Truppen mussten aus Smolensk abgezogen und an die Südgrenze verlegt werden.

Außenpolitik des Krim-Khanats im 17. Jahrhundert. Es beschränkte sich nicht nur auf Angriffe und Raubüberfälle auf Nachbarstaaten. Das Hauptprinzip dieser Politik war die Aufrechterhaltung des "Machtgleichgewichts" oder vielmehr die Schwächung sowohl Russlands als auch des Commonwealth. Im 16. und 17. Jahrhundert. Krimkhane versuchten immer wieder, sich offen und verschleiert als Erben der Goldenen Horde zu präsentieren.

Der Krieg um Smolensk zeigte die Unzuverlässigkeit der Verteidigung der südlichen Grenzen Russlands in den Jahren 1635-1654. Es wurde ein System von Grenzbefestigungen errichtet - die Belgorod-Verteidigungslinie. In Akhtyrka (in der Nähe von Charkow) begann ein durchgehender Schacht mit einer Palisade, der über Belgorod, Kozlov und Tambow nach Simbirsk an der Wolga führte und russisches Land bedeckte. Daher nimmt die Intensität der Krim-Überfälle auf Russland merklich ab, abgesehen von den kurzfristigen Angriffen von 1645. Der Grund für die erhöhte Häufigkeit von Überfällen war der türkisch-venezianische Seekrieg um Kreta in den Jahren 1645-1669. Der Krieg erforderte Sklavenruderer für die osmanische Flotte im Mittelmeer.

Der Befreiungskrieg der ukrainischen und belarussischen Völker von 1648-1654. und das Perejaslawische Konzil von 1654 änderte dramatisch die außenpolitischen Ziele des Krim-Khanats, Russlands und des Commonwealth. In den Jahren dieses Krieges hoffte Islam-Giray, sich mit der Unterstützung von Khmelnitsky von der Macht des Osmanischen Reiches zu befreien. Der Khan hatte jedoch Angst, Polen übermäßig zu schwächen, und deshalb verriet er Bogdan Khmelnitsky in kritischen Momenten wiederholt.

Nach der Wiedervereinigung der Ukraine mit Russland im Jahr 1654 änderte sich das Krim-Khanat Außenpolitik und schließt ein Bündnis mit dem Commonwealth gegen Russland und die Ukraine. Allerdings in den Jahren 1655-1657. Polnische und tatarische Truppen erlitten große Niederlagen bei Achmatow, Lemberg, an der Mündung des Dnjepr und des Bug.

Ende der 60er - Anfang der 70er Jahre. 17. Jahrhundert Es gab eine neue Verschärfung der Beziehungen zwischen dem Osmanischen Reich, Russland und Polen. Russische und ukrainische Regimenter 1677 und 1678 schlug die Angriffe zurück und fügte den türkischen und verbündeten tatarischen Abteilungen in der Nähe von Chigirin zweimal eine schwere Niederlage zu. Die Feindseligkeiten zwischen der Türkei und Russland endeten 1681 mit einem in Bakhchisaray geschlossenen Friedensabkommen. 1686 trat Russland jedoch den sogenannten bei Heilige Liga, darunter Österreich, das Commonwealth und Venedig. Der Block dieser Staaten richtete sich gegen das Osmanische Reich, das den militärischen Angriff weiter verschärfte Zentraleuropa. In Erfüllung ihrer Verpflichtungen gegenüber den Verbündeten begann die russische Armee 1687 mit militärischen Operationen gegen die Krim. Obwohl die Feldzüge von 1687-1688. unter dem Kommando von V. V. Golitsyn endete mit einem Misserfolg, sie halfen dabei
Halten Sie die Streitkräfte der Krim-Khane in Perekop.

1689-1694. Russland kämpfte hauptsächlich mit den Streitkräften der Don- und Zaporozhye-Kosaken gegen das Krim-Khanat, aber ihre Feldzüge konnten die Gefahr eines Angriffs der Krim- und Belgorod-Tataren nicht beseitigen. In dem Bemühen, diese Bedrohung zu beseitigen und 1695 und 1696 zu den Küsten der südlichen Meere vorzudringen. Peter I übernimmt Asowsche Kampagnen. Gleichzeitig nehmen russische und ukrainische Regimenter einige tatarische Festungen an der Mündung des Dnjepr in Besitz. Gemäß den Bedingungen der 1699 und 1700 geschlossenen Abkommen verzichtete das Osmanische Reich auf seine Ansprüche an die Ukraine, und Asow ging an Russland. Im 17. Jahrhundert Die Krim versuchte nicht nur, ihre Abhängigkeit von der Türkei zu beseitigen, sondern auch ihr Territorium auf Kosten ihrer Nachbarn zu erweitern. Der gemeinsame Kampf Russlands, der Ukraine und Polens machte diesen aggressiven Bestrebungen ein Ende.

Aus der Sammlung "Krim: Vergangenheit und Gegenwart"“, Institut für Geschichte der UdSSR, Akademie der Wissenschaften der UdSSR, 1988

Die Bestimmung der Grenzen des Krim-Khanats ist ziemlich problematisch, es ist offensichtlich, dass es keine bestimmten Grenzen mit den meisten Nachbarstaaten hatte. Das hat V.D. Smirnov, der die Geschichte des Krim-Khanats eingehend und recht gut studiert hat. Er betont, dass die Frage der territorialen Grenzen des Gebiets des Krim-Khanats durch die Tatsache weiter erschwert wird, dass das Khanat selbst als eigenständiges Gebiet entsteht staatliches Zentrum ist mit vielen Unklarheiten behaftet. Seine Geschichte wird erst ab dem Moment ziemlich zuverlässig, als er in engen Kontakt mit ihm kam Osmanisches Reich, nachdem es unter Sultan Mohammed II. in Vasallenabhängigkeit geraten war. Die Frühgeschichte hat viele weiße Flecken. Einziger Vorland, seit langem von europäischen Kolonisten gemeistert, ist gewisse Ausnahme, aber auch nicht vollständig.

Daher können wir nur die ungefähren Grenzen dieses Zustands bestimmen. Das Krim-Khanat ist in erster Linie die Krim selbst, ihre Südküste gehörte jedoch zunächst den Genuesen und ging seit 1475 zu Türkischer Sultan; Unabhängig vor dem Einfall der Türken auf der Halbinsel war das Fürstentum Theodoro. Infolgedessen besaß der Khan nur den Vorgebirgs- und Steppenteil der Krim. Perekop war keine Grenze, durch sie hatte der Khan einen Ausgang von der Krim zum „Feld“, wo sich die nördlichen Umrisse des Krim-Khanats in den grenzenlosen Steppenweiten verloren. Ein bedeutender Teil der Tataren wanderte ständig über Perekop hinaus. Im Frühjahr eilten sie in die Steppen der nördlichen Schwarzmeerregion zu den Weiden und den eigentlichen Ulussen der Krim. Bekannt sind jene Gebiete in der Steppe, wo im 15. Jahrhundert Militärkräfte die Nomadenlager bewachten, die gewissermaßen als ungefähre Grenzen des Krim-Khanats angesehen werden können. So beginnt der Fluss Molochnaya (oder Mius) als Grenze des Krim-Khanats von der Seite von Astrachan und den Nogays. Im Norden reichen die Besitztümer der Krim bis nach Horse Waters. 1560 wurden alle Krim-Ulusen über den Dnjepr hinaus an die Grenzen des litauischen Fürstentums zurückgedrängt.

Somit werden die Grenzen des Krim-Khanats unter den ersten Krim-Khanen außerhalb der Halbinsel von der Ostseite durch den Molochnaya-Fluss bestimmt und können sich weiter bis zum Mius ausdehnen. Im Norden, am linken Ufer des Dnjepr, gehen sie über Islam Kermen hinaus bis zum Horse Waters River. Im Westen erstrecken sich die Nomadenlager der Krim über die Ochakov-Steppe nach Belgorod bis Blue Water.

Fast die gleichen Grenzen des Krim-Khanats werden von einer Reihe von Forschern angegeben, aber Tunmann sticht unter ihnen hervor, der seine Arbeit sogar mit einer ziemlich detaillierten Karte begleitete. Bei der Bestimmung der genaueren Grenzen des Krim-Khanats sehr wichtig„Karte des Krim-Khanats nach dem Kyuchuk-Kainarji-Frieden von 1774-1783“, zusammengestellt und gezeichnet von N.D. Ernst. Die Analyse dieser Daten ermöglicht es, die Grenzen des Krim-Khanats ziemlich genau zu bestimmen. Das Gebiet des Khanats war in Bezug auf natürliche und klimatische Bedingungen heterogen. Nordhänge Das Krimgebirge, die Täler von Salgir, Alma, Kacha, Belbek mit ihren Obst- und Weingärten und schließlich die Steppen auf der Krim selbst und darüber hinaus haben besondere, einzigartige Bedingungen für die Entwicklung der Wirtschaft geschaffen.

Neben diesen geografischen Bedingungen ist es wichtig zu beachten, dass die Krim das Land der ältesten landwirtschaftlichen Kultur war. Die Tataren trafen hier auf eine Reihe von Nationalitäten, deren Wirtschaftsstruktur von der jahrhundertealten Vergangenheit bestimmt wurde. Einige der Völker der Krim - Griechen, Karaiten, Genuesen und andere - wurden Teil der Bevölkerung der Jurte; Andererseits ließen sich viele Tataren in den griechischen Dörfern in der Nähe von Kaffa, Sudak, Balaklava und in diesen Städten selbst nieder.

Das gemeinsame Leben, der beginnende Prozess der Assimilation mit der ehemaligen Bevölkerung führte zwangsläufig zu einer Veränderung der Wirtschaftsstruktur der Tataren, nomadischen Hirten, die sich in der Region mit fanden alte Traditionen bäuerliche Kulturen.

Gesellschaftspolitische Struktur des Krim-Khanats

Ein charakteristisches Merkmal der gesellschaftspolitischen Struktur des Krim-Khanats war die jahrhundertelange Bewahrung von Stammestraditionen. Ganze Linie zusätzliche Faktoren die Geschichte des Krim-Khanats begleitend, hatte auch einen bedeutenden Einfluss auf alle Bereiche des Staatslebens und insbesondere auf das Verwaltungssystem. Auf dem Krim-Thron zu stehen, insbesondere im Krim-Khanat zu regieren, war alles andere als eine leichte Aufgabe. Jeder Khan musste sowohl seine Innen- als auch seine Außenpolitik sorgfältig abwägen und dabei zahlreiche Nuancen berücksichtigen. Es war notwendig, die alten Traditionen ihres Volkes genau zu kennen, unter denen Stammesbeziehungen äußerst wichtig waren.

Bereits im 17. und sogar im 18. Jahrhundert wurden die Tataren - sowohl die Krim als auch die Nogaier - in Stämme und Clans aufgeteilt. An der Spitze der Geburt standen beys- der höchste tatarische Adel, der in seinen Händen bedeutende Reichtümer (Vieh, Land, Weiden) konzentrierte, die von den Khans erbeutet oder gewährt wurden, und gleichzeitig große Kraft. Groß Jurten- Die Schicksale (Beyliks) dieser Clans, die zu ihrem Erbbesitz wurden, verwandelten sich in feudale Fürstentümer, fast unabhängig von der Macht des Khans, mit eigener Verwaltung und Gericht, mit eigener Miliz.

Eine Stufe tiefer auf der sozialen Leiter standen die Vasallen der Beys und Khans - Murza(tatarischer Adel). besondere Gruppe bildeten den muslimischen Klerus. Die nächste Stufe wurde von der tatarischen „einfachen“ (ohne Titel) Bevölkerung der Ulus besetzt, die Stufe darunter war die abhängige lokale Bevölkerung, und Sklavensklaven standen auf der untersten Stufe der sozialen Leiter.

So war die Stammesorganisation der Tataren eine Hülle von Beziehungen, die typisch für viele Nomadenvölker waren, die die Traditionen ihrer Vorfahren bewahrten. Nominell waren die tatarischen Clans, angeführt von Beys und Murzas, in Vasallenabhängigkeit von den Khans, insbesondere waren sie verpflichtet, bei Feldzügen eine Armee aufzustellen, aber tatsächlich war der höchste tatarische Adel im Wesentlichen eine vollwertige Geliebte alle Bereiche des Lebens des Khanats. Die Dominanz von Beys, Murz war ein charakteristisches Merkmal des politischen Systems des Krim-Khanats.

Die wichtigsten Fürsten und Murzas der Krim gehörten einigen bestimmten Familien an. Die ältesten von ihnen haben sich vor langer Zeit auf der Krim niedergelassen und sind seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Welche von ihnen nahmen im 14. Jahrhundert eine beherrschende Stellung ein? Darauf gibt es keine einstimmige Antwort. Zuallererst kann die Gattung Yashlau (Suleshev), Shirinov, Barynov, Argynov, Kipchaks den ältesten zugeschrieben werden.

1515 Großherzog Vasily III von ganz Russland bestand darauf, dass Shirin, Baryn, Argyn, Kipchak, d. H. Die Fürsten der wichtigsten tatarischen Familien, namentlich für die Überreichung von Geschenken (Gedenken) ausgewählt werden. Die Fürsten dieser vier Familien wurden bekanntlich "Karachi" (karach-bey) genannt. Das Institut von Karatschi war ein weit verbreitetes Phänomen im Leben der Tataren. In Kasan, in Kasimov, in Sibirien, unter den Nogai, hießen die Hauptfürsten Karachi. Gleichzeitig gab es in der Regel mit Ausnahme einiger Fälle überall vier Karaches.

Aber Karatschi war nicht überall gleich wichtig und wichtig. Am wichtigsten war die Bedeutung des ersten Fürsten (bey), im Wesentlichen die zweite Person im Staat nach dem Souverän. Dasselbe Konzept bemerken wir bei den Tataren. Die Position des ersten Prinzen auf der Krim war der des Khans nahe genug.

Der erste Prinz erhielt auch das Recht auf bestimmte Einnahmen, das Gedenken musste so verschickt werden: zwei Teile an den Khan und einen Teil an den ersten Bey.

Wie Sie wissen, waren die Shirinskys die ersten unter den Beys des Krim-Khanats. Darüber hinaus nahmen Beys aus diesem Clan nicht nur auf der Krim, sondern auch in anderen tatarischen Ulussen eine führende Position ein. Gleichzeitig, trotz der Zerstreuung über einzelne tatarische Königreiche, zwischen der gesamten Shirinsky-Familie, bekannter Zusammenhang, eine bekannte Einheit, aber die Krim gilt als das Hauptnest, von dem aus sich die Familie dieser Beys ausbreitete.

Shirinovs Besitztümer auf der Krim erstreckten sich von Perekop bis Kertsch. Solkhat - Alte Krim - war das Zentrum von Shirinovs Besitztümern.

Als militärische Kraft waren die Shirinskys etwas Geeintes, das unter einem gemeinsamen Banner agierte. Unabhängig Shirin Prinzen sowohl unter Mengli-Girey I als auch unter seinen Nachfolgern nahmen sie oft eine feindliche Position gegenüber dem Khan ein. „Und von Shirin, mein Herr, lebt der Zar nicht reibungslos“, erklärte der Moskauer Botschafter 1491. „Und von Shirina hatte er großen Streit“, bemerken die Botschafter des Moskauer Herrschers ein Jahrhundert später. Diese Feindschaft mit den Shirinskys war offenbar einer der Gründe, die die Khans der Krim zwangen, ihre Hauptstadt von Solkhat nach Kyrk-or zu verlegen.

Die Besitztümer der Mansurovs bedeckten die Steppen von Jewpatoria. Die Beymis der Argyn-Beys befanden sich in der Region Kaffa und Sudak. Der Beylik der Yashlavskys besetzte den Raum zwischen dem Kyra-or (Chufut-kale) und dem Alma-Fluss.

In ihren Jurten-Beyliks waren die tatarischen Beys souveräne Herren, dies wird auch durch die Etiketten des Khans (Empfehlungsbriefe) bestätigt.

Wie bereits erwähnt, beschränkten die Beys und Murzas die Macht der Krim-Khans weitgehend: Die Anführer der mächtigsten Clans - die Karachis - bildeten den Divan (Rat) des Khans, der der höchste war Regierungsbehörde Krim-Khanat, wo die wichtigsten Fragen der Innen- und Außenpolitik des Staates gelöst wurden. Das Sofa war auch das höchste Gericht. Der Kongress der "Vasallen" des Khans konnte vollständig oder unvollständig sein, und dies spielte in seiner Gültigkeit keine große Rolle. Aber das Fehlen einflussreicher Beys und vor allem der Stammesaristokratie (Karach-Beys) könnte die Umsetzung der Beschlüsse des Diwan lähmen.

Auf dieser Grundlage konnte der Khan ohne den Rat (Divan) im Allgemeinen kein einziges Problem lösen. Dies wird auch durch die Berichte der russischen Botschafter an ihren Souverän bestätigt: „Khan ohne Jurte (dh Divan - Autor) kann keine große Tat vollbringen, über die es zwischen Staaten notwendig ist.“

Die Prinzen beeinflussten nicht nur die Entscheidung des Khans, sondern die Wahl der Khans hing von ihnen ab. Wiederholt wurde der Beys Khan aufgrund von Verschwörungen vom Thron gestürzt. Darin waren die Beys von Shirinsky besonders „ausgezeichnet“. Nicht weniger einflussreich, aber weniger privilegiert auf der Krim war der Nogai-Clan der Mansurovs (Mansur).

Zu Gunsten der Beys und Murzas wurde ein Zehnter von allen Rindern im Besitz der Tataren und von der gesamten Beute erbeutet, die während Raubzügen erbeutet wurden, die von der tatarischen Aristokratie organisiert und geführt wurden, die auch erhebliche Einnahmen aus dem Verkauf von Gefangenen erzielte.

Die Haupttätigkeit des Dienstadels war das Militär in der Wache des Khans. Die Horde war auch eine bestimmte Kampfeinheit, angeführt von den Hordeprinzen. Zahlreiche Ulanen befehligten die Abteilungen des Khans (ein alter mongolischer Begriff wurde immer noch auf sie angewendet - Ulanen der rechten und linken Hand).

Die Gouverneure der Städte waren die gleichen Dienst-Khan-Prinzen: Prinz von Kyrkor, Ferrik-Kermensky, Prinz Islam von Kermensky und Gouverneur von Ordabazar. Die Position des Gouverneurs dieser oder jener Stadt sowie der Titel eines Prinzen wurden Mitgliedern derselben Familie übertragen. Zu den dem Hof ​​des Khans nahestehenden Feudalherren gehörten auch die höchsten Geistlichen der Krim, die die Innen- und Außenpolitik des Krim-Khanats mehr oder weniger beeinflußten.

Die Khans der Krim waren schon immer Vertreter der Familie Girey. Sie hatten einen sehr pompösen Titel: „Ulug Yortni, ve Tekhti Kyrying, ve Desht und Kypchak, ulug khani“, was jeweils bedeutete: „ Großer Khan Große Horde und Thron (Staat) der Krim und der Steppen von Kypchak.

Vor der osmanischen Invasion wurden die Khans der Krim am häufigsten von Vertretern der höchsten Aristokratie, hauptsächlich Karach-Beys, gewählt. Aber seit der Eroberung der Krim waren die Wahlen des Khans äußerst selten, dies war bereits eine Ausnahme von der Regel. Die Hohe Pforte ernannte und entließ Khans je nach ihren Interessen. Normalerweise reichte es für die Padishah aus, einem der Gireys, der zum neuen Khan bestimmt war, durch einen edlen Höfling einen Ehrenpelzmantel, einen Säbel und einen Zobelhut zu schicken Edelsteine, mit einem Hatti-Sheriff, d. h. einem eigenhändig unterzeichneten Befehl, der von den im Divan versammelten Karatsch-Beys gelesen wurde; dann verzichtete der ehemalige Khan ohne Murren (meistens) auf den Thron. Wenn er es dann wagte, Widerstand zu leisten hauptsächlich Ohne viel Mühe wurde er von der in Kaffa stationierten Garnison und der auf die Krim entsandten Flotte zum Gehorsam gebracht. Abgesetzte Khans wurden normalerweise nach Rhodos geschickt. Es schien etwas Außergewöhnliches, dass der Khan mehr als fünf Jahre lang seine Würde bewahrte. Während der Existenz des Krim-Khanats, laut V.D. Smirnov, 44 Khans, aber sie regierten 56 Mal. Es gibt andere Versionen: In neueren Studien wird am häufigsten festgestellt, dass der Krimthron von 48 Khans besetzt war und sie 68 Mal regierten (siehe Diagrammtabelle). Dies bedeutet, dass derselbe Khan entweder wegen irgendeiner Art von Vergehen vom Thron gestürzt und dann mit entsprechenden Ehren wieder auf den Thron erhoben wurde. So besetzten Mengli-Girey I und Kaplan-Girey dreimal den Thron, und Selim-Girey wurde zum „Rekordhalter“: Er wurde viermal inthronisiert. Es kam auch zu Merkwürdigkeiten: Zwei Khans - Dzhanibek-Girey und Maksud-Girey - hatten nach ihrer Ernennung zum Khan-Thron nicht einmal Zeit, die Krim zu erreichen, da sie bereits vom unbesetzten Thron entfernt waren.

Giray ist der Gattungsname der Dynastie der Khans der Krim (derzeit die russifizierte Version - Giray), die häufiger geworden ist.

Es gibt eine Reihe von Annahmen über die Herkunft des Namens des ersten Krim-Khans. Insbesondere wurde eine Version vorgebracht, wonach der Khan, der gezwungen war, sich vor seinen Verfolgern zu verstecken, bei den Hirten Zuflucht fand und später, als er Khan wurde, Gerai (Kerai - Hirte) als Zeichen der Dankbarkeit zu seinem Namen hinzufügte. Es wurde auch vorgeschlagen, dass er diesen Namen als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber seinem Tutor annahm. Es gibt andere Versionen: Überzeugender ist die Annahme, dass der zukünftige Khan den Namen von seinen Eltern nach der Geburt erhalten hat. Dieser Name war weit verbreitet und hatte eine sehr schmeichelhafte Definition – „würdig, korrekt“. Und das Präfix Hadji erschien in Giray, nachdem er eine Hadsch (Pilgerreise) nach Mekka gemacht hatte (wahrscheinlich 1419).

Es ist interessant festzustellen, dass von den sechs Söhnen von Hadji-Gerai (im Folgenden Giray) nur einer, der jüngste, Mengli, seinem Namen den Namen seines Vaters hinzufügte – Giray. In Zukunft erbten alle Nachkommen diesen Namen (einschließlich Azezar Giray, der in England lebt und im Wesentlichen der Erbe der Krim-Khans ist).

Das möchte ich nochmal hervorheben wichtige Faktoren Wer hatte eine enorme Wirkung in die Position der höchsten Position in der staatspolitischen Struktur des Krim-Khanats. Um gewissermaßen nicht nur die enorme Verantwortung für das Schicksal seines Volkes darzustellen, die ihm zugeschrieben wurde, sondern teilweise auch die Tragik der Position der „höchsten Stelle“ im Staat. Gleichzeitig führte diese Situation nicht nur zu einer Tragödie im Schicksal des Khans selbst, sondern oft des gesamten Krim-Khanats und seines Volkes.

Ein Faktor wie die Wahl des Khans bei Kurultais (allgemeinen Versammlungen) spielte in der Anfangszeit der Geschichte einen ziemlich großen positiven Wert, als der Adel, die Beys, die Interessen ihres Clans, Stammes und Volkes schützen konnten. Allerdings während historische Entwicklung wenn das politische ökonomische Situation, eine neue Zeit kam mit ihren neuen Anforderungen, das System blieb dasselbe. Und später, als der höchste Adel zuallererst seine Interessen verteidigte und nicht das Volk, seine Ambitionen und Launen, wurde der Khan zu einem „Spielzeug“ in den Händen seiner eigenen „Vasallen“. Die Situation verschlimmerte sich noch, als die Einheit unter den Beys verschwand und die mächtigsten Clans begannen, die Dinge untereinander zu regeln (auf der Krim waren die Clans Shirinsky und Mansurov oft verfeindet). Die Feindschaft der Clans könnte noch lange andauern und sowohl dem Staat als auch dem Volk großen Schaden zufügen. Gleichzeitig hatte der Krim-Khan keine wirkliche Macht, solche Probleme zu lösen.

Dieser oder jener Bey (die Nogai waren in dieser Hinsicht besonders „hervorragend“), ignorierten die Interessen des Staates mit den Verboten des Khans und sogar des türkischen Sultans und überfielen das Territorium des Staates, mit dem das Krim-Khanat und die Türkei zusammenarbeiteten abgeschlossener Frieden oder gar ein Bündnisvertrag. Und weder der Khan noch der Sultan im Allgemeinen konnten mit einem solchen "anarchistischen Bey" fertig werden.

Die Vasallenabhängigkeit der Krim von der Türkei trug nicht zum Ansehen des Krim-Khans bei. Der türkische Sultan, der tatsächlich über unbegrenzte Macht verfügte, interessierte sich überhaupt nicht für die Macht des Krim-Khanats, ebenso wie er sich nicht für die Unabhängigkeit seiner Khane interessierte. Das Hauptkriterium für die Thronbesteigung des Khans war nicht, wie erfolgreich und gekonnt der Bewerber für sein Volk und seinen Staat regieren würde, sondern wie nützlich und vor allem wie gehorsam sich dieser Khan dem türkischen Sultan in Zukunft zeigen würde.

Infolgedessen starben sie sehr oft weit entfernt von ihrer Heimat (irgendwo in Persien) ohne Nutzen dafür in den endlosen Kriegen, die vom Brilliant Port, den Soldaten des Krim-Khanats, geführt wurden.

Paraphrasierend können wir also zu Recht sagen: „Du bist der schwere Hut von Giray!“ Zu den Vorrechten des Khans, die er auch unter osmanischer Herrschaft genoss, gehörten das öffentliche Gebet (khutba), d. h. ihm in allen Moscheen während des Freitagsgottesdienstes „für Gesundheit“ dargebracht zu werden, Truppen zu befehligen, Münzen zu prägen, deren Wert er oft in seinem Ermessensspielraum, erhöht oder gesenkt, das Recht, Gebühren festzulegen und ihre Untertanen zu besteuern.

Neben dem Khan gab es sechs höhere Ränge des Staatsrangs: Kalga, Nuraddin, Orbey und drei Seraskirs oder Nogai-General Kalga-Sultan - die erste Person nach dem Khan, dem Gouverneur des Souveräns. Im Falle des Todes des Khans gingen die Regierungsgeschäfte rechtmäßig bis zur Ankunft eines Nachfolgers auf ihn über. Wenn der Khan nicht an einem Feldzug teilnehmen wollte oder konnte, übernahm der Kalga das Kommando über die Truppen. Die Residenz des Kalgi-Sultans befand sich in Ak-Mechet (dem Gebiet des modernen Simferopol), nicht weit von der Hauptstadt des Khanats - Bakhchisaray. Er hatte seinen eigenen Wesir, seinen eigenen Divan-Efendi, seinen eigenen Kadi, sein Hof bestand aus drei Beamten, wie der Khan. Kalga Sultan saß jeden Tag in seinem Diwan. Dieser Divan war für alle Verbrechen im Bezirk zuständig, selbst wenn es sich um ein Todesurteil handelte. Aber der Kalga hatte kein Recht, ein endgültiges Urteil zu fällen, er analysierte nur den Prozess, und der Khan konnte das Urteil genehmigen. Kalga Khan konnte nur mit Zustimmung der Türkei ernennen, meistens bei der Ernennung eines neuen Khans ernannte das Istanbuler Gericht auch Kalga Sultan.

Nuraddin Sultan ist die zweite Person. In Bezug auf den Kalga war er derselbe wie der Kalga in Bezug auf den Khan. Während der Abwesenheit von Khan und Kalga übernahm er das Kommando über die Armee. Nuraddin hatte seinen eigenen Wesir, seinen Divan Effendi und seinen Qadi. Aber er saß nicht im Divan. Er lebte in Bachtschissarai und zog nur dann vom Hof ​​weg, wenn er einen Auftrag erhielt. Auf Feldzügen befehligte er kleine Korps. Normalerweise ein Prinz des Blutes.

Eine bescheidenere Position nahmen die Orbeianer und die Seraskirs ein. Diese Beamten wurden im Gegensatz zum Kalgi-Sultan vom Khan selbst ernannt. Eine der wichtigsten Personen in der Hierarchie des Krim-Khanats galt als Mufti der Krim oder Kadiesker. Er lebte in Bachtschissarai, war das Oberhaupt des Klerus und der Interpret des Gesetzes in allen strittigen oder wichtigen Fällen. Er könnte die Cadianer verwirren, wenn sie falsch urteilen.

Wörterbuch

Bey- der höchste Adel der Krimtataren.

Gewichte(Gerai) - herrschende Dynastie Krim-Khane.

Sofa- Rat des höchsten Adels im Krim-Khanat, der größten Landbesitzer (im Besitz von Beyliks).

Murza- Krimtatarischer Adel (Adel)

Beylik- Erblandbesitz des höchsten krimtatarischen Adels der Beys.

Mufti- im Krim-Khanat - das Oberhaupt der Krim-Muslime. Normalerweise vom türkischen Sultan ernannt.