Seit über einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Wie hat sich das Leben seit dem Zusammenbruch des Landes verändert? Welche Länder der ehemaligen UdSSR gedeihen heute? Wir werden kurz versuchen, diese Frage zu beantworten. Wir werden auch auflisten, welche Länder der ehemaligen UdSSR heute auf der Weltkarte stehen, zu welchen Blöcken und Gewerkschaften sie gehören.

Gewerkschaftsstaat

Zwei Länder, die wirtschaftliche und politische Beziehungen aufrechterhalten wollten, waren Weißrussland und Russland. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR unterzeichneten die Präsidenten der beiden Länder ein Abkommen über die Schaffung eines Unionsstaates.

Anfangs beinhaltete es die vollständige Integration in eine Art Konföderation mit breiter Autonomie innerhalb jeder. Sie haben sogar ein Projekt für eine einzelne Flagge, ein Wappen und eine Hymne erstellt. Das Projekt geriet jedoch ins Stocken. Grund ist anders wirtschaftliche Ansichten für innere Verwandlungen. Die russische Seite beschuldigte Belarus der totalen staatlichen Kontrolle über die Wirtschaft und der Weigerung, viele Einrichtungen zu privatisieren.

Präsident Lukaschenko wollte keine „Privatisierung durch Diebe“. Er glaubt, dass der Verkauf des öffentlichen Sektors für einen Cent ein Verbrechen gegen den Staat ist. Derzeit integrieren sich beide Länder in neue Wirtschaftsverbände - die Zollunion (CU) und die Eurasische Union (EAEU).

Eurasische Union (EAWU)

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR kam das Verständnis für den Trugschluss, alle wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den Ländern zu zerstören. Dieser Gedanke führte zur Gründung der EAWU. Neben Russland und Weißrussland gehören dazu Kasachstan, Armenien und Kirgisistan.

Es können nicht nur die Länder der ehemaligen UdSSR einreisen, sondern auch andere. Es gab Informationen in den Medien, dass die Türkei sich ihm anschließen würde, aber dann hörten alle Gespräche darüber auf. Heute ist Tadschikistan der Kandidat der ehemaligen UdSSR.

Baltische Länder

Litauen, Lettland, Estland – drei baltische Länder, die sich traditionell nach Westen erstreckten. Heute sind sie alle Mitglieder der Europäischen Union. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR hatten sie eine der am weitesten entwickelten Volkswirtschaften: Elektrotechnik, Parfümerie, Schifffahrtsindustrie, Maschinenbau, Schifffahrt usw. produzierten kolossale Produktionsmengen.

In den russischen Medien ist eines der Lieblingsthemen, darüber zu diskutieren, wie „schlecht“ es in diesen Ländern geworden ist. Wenn wir uns jedoch das Pro-Kopf-BIP ansehen, werden wir sehen, dass nach dem Zusammenbruch der UdSSR Litauen, Lettland und Estland unter allen teilnehmenden Ländern zu den drei Spitzenreitern gehören. Bis 1996 behielt Russland noch die Führung, danach gaben die baltischen Länder nicht mehr auf.

Allerdings gibt es in diesen Ländern immer noch einen Trend des Bevölkerungsrückgangs. Der Grund ist, dass der Rest der EU-Mitglieder besser lebt, viel entwickelter. Dies führt zur Abwanderung junger Menschen aus den baltischen Staaten nach Westeuropa.

Die Länder der ehemaligen UdSSR, die die EU und die NATO anstreben

Andere Länder, die der EU und der NATO beitreten wollen, sind Georgien, die Ukraine, Moldawien. Es gibt auch Aserbaidschan. Aber die EU erreicht er im wahrsten Sinne des Wortes nicht, da er geografisch dazu kaum in der Lage sein dürfte. Aserbaidschan ist jedoch ein zuverlässiger Freund und Verbündeter der Türkei, die wiederum NATO-Mitglied und EU-Beitrittskandidat ist.

Was Georgien, die Ukraine und Moldawien betrifft, sie alle wollen der EU beitreten, aber ihr soziales Niveau wirtschaftliche Entwicklung bis es dir erlaubt ist. Die Frage der NATO ist noch schwieriger: Alle Länder haben territoriale Streitigkeiten, die direkt oder indirekt mit Russland verbunden sind. Die Ukraine erhebt Ansprüche auf die Krim und den Donbass, die unser Land ihrer Meinung nach besetzt hat. Georgien hat Südossetien und Abchasien verloren, Moldawien hat keine Kontrolle in Transnistrien, das auch von Russland unterstützt wird.

Länder, die den Beitritt zur EAWU und zur CU anstreben

Es gibt auch Länder der ehemaligen UdSSR, die Mitglieder der EAWU und der CU werden wollen, es aber bisher nicht sind. Unter ihnen sind Tadschikistan (der offizielle Kandidat), Turkmenistan und Usbekistan.

Gebiet der ehemaligen UdSSR

Das Territorium der ehemaligen UdSSR war etwa 22.400.000 Quadratkilometer groß.

Insgesamt umfasste es 15 Republiken:

1. RSFSR.
2. Ukrainische SSR.
3. Usbekische SSR.
4. Kasachische SSR.
5. Weißrussische SSR.
6. Litauische SSR.
7. Lettische SSR.
8. Estnische SSR.
9. Armenische SSR.
10. Georgische SSR.
11. Turkmenische SSR.
12. Tadschikische SSR.
13. Aserbaidschan SSR.
14. Moldauische SSR.
15. Kirgisische SSR.

Zusätzlich zu ihnen umfasste die Union 20 autonome Republiken, 18 autonome Regionen und Bezirke.

Eine solche Teilung des Staates mit innerstaatlichen Autonomien musste nach dem Zusammenbruch der UdSSR zu zahlreichen Konflikten führen. Das ist am Ende passiert. Bis jetzt hören wir Echos in der Ukraine, in Georgien, in Moldawien, in Armenien.

UdSSR
der ehemals flächenmäßig größte Staat der Welt, der zweitgrößte an Wirtschafts- und Militärmacht und der drittgrößte an der Bevölkerungszahl. Die UdSSR wurde am 30. Dezember 1922 gegründet, als die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) mit der Ukrainischen und Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik und der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik fusionierte. Alle diese Republiken entstanden nach der Oktoberrevolution und dem Zusammenbruch des Russischen Reiches im Jahr 1917. Von 1956 bis 1991 bestand die UdSSR aus 15 Unionsrepubliken. Im September 1991 traten Litauen, Lettland und Estland aus der Union aus. 8. Dezember 1991 die Führer der RSFSR, der Ukraine und Weißrusslands bei einem Treffen in Belovezhskaya Pushcha erklärte, dass die UdSSR aufhörte zu existieren, und stimmte ihrer Gründung zu freie Assoziation- Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Am 21. Dezember unterzeichneten die Führer von 11 Republiken in Alma-Ata ein Protokoll über die Gründung dieser Gemeinschaft. Am 25. Dezember trat der Präsident der UdSSR, MS Gorbatschow, zurück, und am nächsten Tag wurde die UdSSR aufgelöst.

Geografische Lage und Grenzen. Die UdSSR besetzte die östliche Hälfte Europas und das nördliche Drittel Asiens. Sein Territorium lag nördlich von 35°N. zwischen 20° O und 169°W Die Sowjetunion wurde im Norden fast das ganze Jahr über vom Arktischen Ozean umspült eisgebunden; im Osten - das im Winter eiskalte Bering-, Ochotsk- und Japanische Meer; im Südosten grenzte es an Land an die DVRK, China und die Mongolei; im Süden - mit Afghanistan und dem Iran; im Südwesten mit der Türkei; im Westen mit Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Polen, Finnland und Norwegen. Die UdSSR, die einen bedeutenden Teil der Küste des Kaspischen Meeres, des Schwarzen Meers und der Ostsee einnahm, hatte jedoch keinen direkten Zugang zu den warmen offenen Gewässern der Ozeane.
Quadrat. Seit 1945 beträgt die Fläche der UdSSR 22.402,2 Tausend Quadratmeter. km, einschließlich des Weißen Meeres (90.000 km²) und des Asowschen Meeres (37,3.000 km²). Infolge des Zusammenbruchs des Russischen Reiches während des Ersten Weltkriegs und des Bürgerkriegs von 1914-1920, Finnland, Zentralpolen, die westlichen Regionen der Ukraine und Weißrussland, Litauen, Lettland, Estland, Bessarabien, der südliche Teil Armeniens und das Uryankhai-Territorium (das 1921 nominell zur unabhängigen Volksrepublik Tuvan wurde) gingen verloren. Republik). Zum Zeitpunkt ihrer Gründung im Jahr 1922 hatte die UdSSR eine Fläche von 21.683.000 Quadratmetern. km. 1926 annektierte die Sowjetunion die Inselgruppe Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer. Infolge des Zweiten Weltkriegs wurden die folgenden Gebiete annektiert: die westlichen Regionen der Ukraine und Weißrussland (von Polen) im Jahr 1939; Karelische Landenge(aus Finnland), Litauen, Lettland, Estland und 1940 auch Bessarabien mit der Nordbukowina (aus Rumänien); die Region Pechenga oder Petsamo (seit 1940 in Finnland) und Tuva (als Tuva ASSR) im Jahr 1944; 1945 die nördliche Hälfte Ostpreußens (von Deutschland), Süd-Sachalin und die Kurilen (seit 1905 in Japan).
Bevölkerung. 1989 betrug die Bevölkerung der UdSSR 286.717.000 Menschen; mehr gab es nur in China und Indien. Während des 20. Jahrhunderts es verdoppelte sich fast, obwohl das Gesamtwachstum hinter dem globalen Durchschnitt zurückblieb. Die Hungerjahre 1921 und 1933, der Erste Weltkrieg und der Bürgerkrieg verlangsamten das Bevölkerungswachstum in der UdSSR, aber der Hauptgrund für den Rückstand sind vielleicht die Verluste, die die UdSSR im Zweiten Weltkrieg erlitten hat. Nur die direkten Verluste beliefen sich auf mehr als 25 Millionen Menschen. Wenn wir die indirekten Verluste berücksichtigen – einen Rückgang der Geburtenrate während des Krieges und eine erhöhte Sterblichkeitsrate aufgrund schwieriger Lebensbedingungen, dann wird die Gesamtzahl wahrscheinlich 50 Millionen Menschen übersteigen.
Volkszusammensetzung und Sprachen. Die UdSSR wurde als multinationaler Unionsstaat gegründet und bestand (seit 1956, nach der Umwandlung der Karelisch-Finnischen SSR in die Karelische ASSR, bis September 1991) aus 15 Republiken, darunter 20 autonome Republiken, 8 autonome Regionen und 10 autonome Bezirke - alle sie wurden auf nationaler Basis gebildet. In der UdSSR wurden mehr als hundert ethnische Gruppen und Völker offiziell anerkannt; mehr als 70% der Gesamtbevölkerung waren slawische Völker, hauptsächlich Russen, die sich überall niederließen riesiges Territorium Staaten innerhalb von 12
19. Jahrhundert und bis 1917 nahmen sie auch dort eine beherrschende Stellung ein, wo sie keine Mehrheit bildeten. Nichtrussische Völker in diesem Gebiet (Tataren, Mordwinen, Komi, Kasachen usw.) assimilierten sich allmählich im Prozess der interethnischen Kommunikation. Obwohl nationale Kulturen in den Republiken der UdSSR gefördert wurden, blieben die russische Sprache und Kultur eine Voraussetzung für fast jede Karriere. Die Republiken der UdSSR erhielten ihre Namen in der Regel nach der Nationalität der Mehrheit ihrer Bevölkerung, aber in den beiden Unionsrepubliken Kasachstan und Kirgisistan machten Kasachen und Kirgisen nur 36% bzw. 41% der Gesamtbevölkerung aus , und in vielen autonome Einheiten und noch weniger. Die ethnisch homogenste Republik war Armenien, wo mehr als 90 % der Bevölkerung Armenier waren. Russen, Weißrussen und Aserbaidschaner machten in ihr mehr als 80 % der Bevölkerung aus nationale Republiken Oh. Veränderungen in der Homogenität der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung der Republiken traten als Folge von Migration und ungleichmäßigem Bevölkerungswachstum verschiedener nationaler Gruppen auf. Beispielsweise nahmen die Völker Zentralasiens mit ihrer hohen Geburtenrate und geringen Mobilität eine Masse russischer Einwanderer auf, behielten aber ihre quantitative Überlegenheit bei und steigerten sie sogar, während sie in etwa den gleichen Zustrom in die baltischen Republiken Estland und Lettland hatten eine niedrige eigene Geburtenrate störte das Gleichgewicht nicht zugunsten der indigenen Nationalität.
Slawen. Diese Sprachfamilie besteht aus Russen (Großrussen), Ukrainern und Weißrussen. Der Anteil der Slawen in der UdSSR ging allmählich zurück (von 85 % im Jahr 1922 auf 77 % im Jahr 1959 und auf 70 % im Jahr 1989), hauptsächlich aufgrund der geringen natürlichen Wachstumsrate im Vergleich zu den Völkern der südlichen Randgebiete. Russen machten 1989 51 % der Gesamtbevölkerung aus (65 % im Jahr 1922, 55 % im Jahr 1959).
Völker Zentralasiens. Die zahlreichste nichtslawische Völkergruppe in der Sowjetunion war die Völkergruppe Zentralasiens. Die meisten dieser 34 Millionen Menschen (1989) (einschließlich Usbeken, Kasachen, Kirgisen und Turkmenen) sprechen Turksprachen; Die mehr als 4 Millionen Tadschiken sprechen einen Dialekt der iranischen Sprache. Diese Völker gehören traditionell der muslimischen Religion an, betreiben Landwirtschaft und leben in überbevölkerten Oasen und Trockensteppen. Die zentralasiatische Region wurde im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts Teil Russlands; vorher gab es konkurrierende und oft feindliche emirate und khanate. In den zentralasiatischen Republiken Mitte des 20. Jahrhunderts. Es gab fast 11 Millionen russische Einwanderer, von denen die meisten in Städten lebten.
Völker des Kaukasus. Die zweitgrößte Gruppe nichtslawischer Völker in der UdSSR (15 Millionen Menschen im Jahr 1989) waren Völker, die auf beiden Seiten des Kaukasusgebirges lebten, zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer bis zu den Grenzen mit der Türkei und dem Iran. Die zahlreichsten von ihnen sind Georgier und Armenier mit ihren eigenen Formen des Christentums und alten Zivilisationen sowie türkischsprachige Muslime Aserbaidschans, die mit Türken und Iranern verwandt sind. Diese drei Völker machten fast zwei Drittel der nichtrussischen Bevölkerung in der Region aus. Der Rest der Nichtrussen umfasste eine große Anzahl kleiner ethnischer Gruppen, darunter iranischsprachige orthodoxe Osseten, mongolischsprachige buddhistische Kalmücken und muslimische Tschetschenen, Inguschen, Awaren und andere Völker.
Baltische Völker. An der Ostseeküste leben ca. 5,5 Millionen Menschen (1989) der drei wichtigsten Volksgruppen: Litauer, Letten und Esten. Esten sprechen eine Sprache, die dem Finnischen nahe steht; Litauisch und Lettisch gehören zur Gruppe der baltischen Sprachen, die dem Slawischen nahe stehen. Litauer und Letten liegen geografisch zwischen Russen und Deutschen, die zusammen mit Polen und Schweden einen großen kulturellen Einfluss auf sie ausgeübt haben. Die natürliche Wachstumsrate Litauens, Lettlands und Estlands, die sich 1918 vom Russischen Reich getrennt hatten, zwischen den Weltkriegen als unabhängige Staaten existierten und im September 1991 ihre Unabhängigkeit wiedererlangten, ist etwa gleich hoch wie die der Slawen.
Andere Nationen. Die übrigen nationalen Gruppen machten 1989 weniger als 10 % der Bevölkerung der UdSSR aus; Dies waren verschiedene Völker, die in der Hauptsiedlungszone der Slawen lebten oder in den weiten und wüstenartigen Weiten des hohen Nordens verstreut waren. Die zahlreichsten unter ihnen sind die Tataren, nach den Usbeken und Kasachen - das drittgrößte (6,65 Millionen Menschen im Jahr 1989) nicht-slawische Volk der UdSSR. Der Begriff „Tataren“ wurde im Laufe der russischen Geschichte auf verschiedene Weise angewendet ethnische Gruppen. Mehr als die Hälfte der Tataren (türkischsprachige Nachkommen der nördlichen Gruppe der mongolischen Stämme) leben zwischen dem Mittellauf der Wolga und dem Ural. Nach dem mongolisch-tatarischen Joch, das von der Mitte des 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts andauerte, machten mehrere Gruppen von Tataren den Russen noch mehrere Jahrhunderte lang Sorgen, und die bedeutende Zahl der Tataren auf der Halbinsel Krim war erst Ende des 18. Jahrhunderts erobert. Weitere große Volksgruppen im Wolga-Ural-Gebiet sind die türkischsprachigen Tschuwaschen, Baschkiren und finno-ugrischen Mordowier, Mari und Komi. Unter ihnen setzte sich der Prozess der Assimilation fort, der in der überwiegend slawischen Gemeinschaft natürlich war, teilweise aufgrund des Einflusses der zunehmenden Urbanisierung. Bei den traditionellen Hirtenvölkern – den buddhistischen Burjaten, die rund um den Baikalsee leben, und den Jakuten, die an den Ufern des Lena-Flusses und seiner Nebenflüsse leben – war dieser Prozess nicht so schnell. Schließlich gibt es viele kleine nördliche Völker, die Jagd und Viehzucht betreiben und über den nördlichen Teil Sibiriens und Gebiete des Fernen Ostens verstreut sind; es gibt ca. 150 Tausend Menschen.
nationale Frage. In den späten 1980er Jahren rückte die nationale Frage in den Vordergrund des politischen Lebens. Die traditionelle Politik der KPdSU, die darauf abzielte, Nationen zu eliminieren und schließlich ein homogenes „sowjetisches“ Volk zu schaffen, endete mit einem Scheitern. Ethnische Konflikte brachen zum Beispiel zwischen Armeniern und Aserbaidschanern, Osseten und Inguschen aus. Darüber hinaus wurden antirussische Stimmungen offenbart - beispielsweise in den baltischen Republiken. Am Ende zerfiel die Sowjetunion entlang der Grenzen der nationalen Republiken, und viele ethnische Gegensätze gingen an die neu entstandenen Länder, die die alte national-administrative Teilung beibehielten.
Urbanisierung. Das Tempo und Ausmaß der Urbanisierung in der Sowjetunion seit den späten 1920er Jahren ist wahrscheinlich beispiellos in der Geschichte. Sowohl 1913 als auch 1926 lebte weniger als ein Fünftel der Bevölkerung in Städten. Ab 1961 begann die städtische Bevölkerung in der UdSSR jedoch die Landbevölkerung zu übersteigen (Großbritannien erreichte dieses Verhältnis um 1860, die USA um 1920), und 1989 lebten 66% der Bevölkerung der UdSSR in Städten. Das Ausmaß der sowjetischen Urbanisierung wird durch die Tatsache belegt, dass die städtische Bevölkerung der Sowjetunion von 63 Millionen Menschen im Jahr 1940 auf 189 Millionen im Jahr 1989 anstieg. In den letzten Jahren hatte die UdSSR etwa den gleichen Urbanisierungsgrad wie Lateinamerika.
Wachstum der Städte. Vor Beginn der Industrie-, Urbanisierungs- und Verkehrsrevolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die meisten russischen Städte hatten eine kleine Bevölkerung. 1913 hatten nur Moskau und St. Petersburg, die im 12. bzw. 18. Jahrhundert gegründet wurden, eine Bevölkerung von mehr als 1 Million Menschen. 1991 gab es in der Sowjetunion 24 solcher Städte. Die ersten slawischen Städte wurden im 6.-7. Jahrhundert gegründet; zur Zeit Invasion der Mongolen Mitte des 13. Jahrhunderts die meisten von ihnen wurden zerstört. Diese Städte, die als militärisch-administrative Hochburgen entstanden, hatten einen befestigten Kreml, meist auf einer Anhöhe am Fluss, umgeben von handwerklichen Vorstädten (Städten). Als der Handel zu einer wichtigen Aktivität der Slawen wurde, nahmen Städte wie Kiew, Tschernigow, Nowgorod, Polozk, Smolensk und später Moskau, die an der Kreuzung von Wasserstraßen lagen, schnell an Größe und Einfluss zu. Nachdem die Nomaden 1083 den Handelsweg von den Warägern zu den Griechen blockierten und die Mongolentataren 1240 Kiew zerstörten, entwickelte sich Moskau, im Zentrum des Flusssystems Nordostrusslands gelegen, allmählich zum Zentrum des russischen Staates. Die Position Moskaus änderte sich, als Peter der Große die Hauptstadt des Landes nach St. Petersburg verlegte (1703). In seiner Entwicklung St. Petersburg bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. überholte Moskau und blieb der größte von Russische Städte bis zum Ende des Bürgerkriegs. Die Grundlagen für das Wachstum der meisten großen Städte in der UdSSR wurden in den letzten 50 Jahren des Zarenregimes gelegt, während der Zeit der rasanten Entwicklung der Industrie, des Baus von Eisenbahnen und der Entwicklung von internationaler Handel. 1913 gab es in Russland 30 Städte mit über 100.000 Einwohnern, darunter Handels- und Industriezentren in der Wolga-Region und Noworossija, wie Nischni Nowgorod, Saratow, Odessa, Rostow am Don und Jusowka (heute Donezk). . Das schnelle Wachstum der Städte während der Sowjetzeit kann in drei Phasen unterteilt werden. In der Zeit zwischen den Weltkriegen war die Entwicklung der Schwerindustrie die Grundlage für das Wachstum von Städten wie Magnitogorsk, Nowokusnezk, Karaganda und Komsomolsk am Amur. Besonders stark wuchsen zu dieser Zeit jedoch Städte in der Region Moskau, Sibirien und der Ukraine. Zwischen den Volkszählungen von 1939 und 1959 gab es eine deutliche Verschiebung in der städtischen Besiedlung. Zwei Drittel aller Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, die sich in dieser Zeit verdoppelten, lagen hauptsächlich zwischen Wolga und Baikalsee, hauptsächlich entlang der Transsibirischen Eisenbahn. Von Ende der 1950er bis 1990 verlangsamte sich das Wachstum der sowjetischen Städte; nur die Hauptstädte der Unionsrepubliken zeichneten sich durch schnelleres Wachstum aus.
Größten Städte. 1991 gab es in der Sowjetunion 24 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern. Dazu gehörten im europäischen Teil Moskau, St. Petersburg, Kiew, Nischni Nowgorod, Charkow, Kuibyschew (heute Samara), Minsk, Dnepropetrowsk, Odessa, Kasan, Perm, Ufa, Rostow am Don, Wolgograd und Donezk; Swerdlowsk (heute Jekaterinburg) und Tscheljabinsk - im Ural; Nowosibirsk und Omsk - in Sibirien; Taschkent und Alma-Ata - in Zentralasien; Baku, Tiflis und Eriwan liegen in Transkaukasien. Weitere 6 Städte hatten eine Bevölkerung von 800.000 bis eine Million Einwohner und 28 Städte - mehr als 500.000 Einwohner. Moskau ist mit 8967.000 Einwohnern im Jahr 1989 eine der größten Städte der Welt. Es wuchs im Zentrum des europäischen Russlands und wurde zum Hauptknotenpunkt des Eisenbahn-, Autobahn-, Luftverkehrs- und Pipelinenetzes eines sehr zentralisierten Landes. Moskau ist das Zentrum des politischen Lebens, der Entwicklung von Kultur, Wissenschaft und neuen Industrietechnologien. St. Petersburg (von 1924 bis 1991 - Leningrad), in dem 1989 5020.000 Menschen lebten, wurde von Peter dem Großen an der Mündung der Newa erbaut und wurde zur Hauptstadt des Reiches und zu seinem Haupthafen. Nach der bolschewistischen Revolution wurde es zu einem regionalen Zentrum und verfiel aufgrund der zunehmenden Entwicklung allmählich Sowjetische Industrie im Osten ein Rückgang des Außenhandels und die Verlegung der Hauptstadt nach Moskau. St. Petersburg hat während des Zweiten Weltkriegs stark gelitten und erreichte erst 1962 seine Vorkriegsbevölkerung. Kiew (2587.000 Einwohner im Jahr 1989), am Ufer des Dnjepr gelegen, war bis zur Verlegung des Russlands die wichtigste Stadt Russlands Kapital an Wladimir (1169). Der Beginn seines modernen Wachstums geht auf das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts zurück, als die industrielle und landwirtschaftliche Entwicklung Russlands in rasantem Tempo voranschritt. Charkow (mit 1.611.000 Einwohnern im Jahr 1989) ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Bis 1934 die Hauptstadt der Ukrainischen SSR, wurde sie Ende des 19. Jahrhunderts als Industriestadt gegründet und war ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, der Moskau und Schwerindustrieregionen in der Südukraine verband. Donezk, gegründet 1870 (1110.000 Einwohner im Jahr 1989) - war das Zentrum einer großen industriellen Agglomeration im Kohlebecken von Donezk. Dnepropetrowsk (1179.000 Einwohner im Jahr 1989), das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Verwaltungszentrum von Noworossija gegründet wurde. und früher Jekaterinoslaw hieß, war das Zentrum einer Gruppe von Industriestädten am Unterlauf des Dnjepr. Odessa an der Schwarzmeerküste (1989 1.115.000 Einwohner) wuchs Ende des 19. Jahrhunderts rasant. als wichtigster südlicher Hafen des Landes. Es bleibt ein wichtiger industrieller und Kulturzentrum. Nischni Nowgorod (von 1932 bis 1990 - Gorki) - der traditionelle Ort für die jährliche Allrussische Messe, die erstmals 1817 stattfand - liegt am Zusammenfluss der Flüsse Wolga und Oka. 1989 lebten hier 1438.000 Menschen und es war das Zentrum der Flussschifffahrt und der Automobilindustrie. Unterhalb der Wolga liegt Samara (von 1935 bis 1991 Kuibyshev) mit einer Bevölkerung von 1257.000 Menschen (1989) in der Nähe größten VorkommenÖl-, Gas- und leistungsstarke Wasserkraftwerke, an der Stelle, wo die Eisenbahnlinie Moskau - Tscheljabinsk die Wolga überquert. Einen starken Impuls für die Entwicklung Samaras gab die Evakuierung von Industriebetrieben aus dem Westen nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941. 2.400 km jung (gegründet 1896) unter den zehn größten Städten der UdSSR. Es ist das Verkehrs-, Industrie- und Wissenschaftszentrum Sibiriens. Westlich davon, wo die Transsibirische Eisenbahn den Fluss Irtysch überquert, liegt Omsk (1148.000 Einwohner im Jahr 1989). Nachdem es zu Sowjetzeiten die Rolle der Hauptstadt Sibiriens an Nowosibirsk abgetreten hat, bleibt es auch weiterhin das Zentrum einer wichtigen landwirtschaftlichen Region Hauptzentrum Flugzeugindustrie und Ölraffination. Westlich von Omsk liegt Jekaterinburg (von 1924 bis 1991 - Swerdlowsk) mit 1.367.000 Einwohnern (1989), dem Zentrum der metallurgischen Industrie des Urals. Tscheljabinsk (1143.000 Einwohner im Jahr 1989), ebenfalls im Ural südlich von Jekaterinburg gelegen, wurde zum neuen „Tor“ nach Sibirien, nachdem 1891 von hier aus der Bau der Transsibirischen Eisenbahn begonnen hatte. Tscheljabinsk, ein Zentrum der Metallurgie und des Maschinenbaus, mit nur 20.000 Einwohnern im Jahr 1897, entwickelte sich schneller als Swerdlowsk während der Sowjetzeit. Baku, mit einer Bevölkerung von 1.757.000 im Jahr 1989, an der Westküste des Kaspischen Meeres gelegen, liegt in der Nähe von Ölfeldern, die fast ein Jahrhundert lang die Hauptölquelle in Russland und der Sowjetunion waren, und einst in der Welt. Die antike Stadt Tiflis (1989 1.260.000 Einwohner) liegt ebenfalls in Transkaukasien, einem wichtigen regionalen Zentrum und der Hauptstadt Georgiens. Eriwan (1199 Personen im Jahr 1989) - die Hauptstadt Armeniens; Sein schnelles Wachstum von 30.000 Menschen im Jahr 1910 zeugte vom Prozess der Wiederbelebung der armenischen Staatlichkeit. Ebenso ist das Wachstum von Minsk - von 130.000 Einwohnern im Jahr 1926 auf 1589.000 im Jahr 1989 - ein Beispiel für die schnelle Entwicklung der Hauptstädte der nationalen Republiken (1939 erlangte Weißrussland die Grenzen zurück, die es hatte, als Teil von das Russische Reich). Die Stadt Taschkent (Bevölkerung 1989 - 2073 Tausend Menschen) ist die Hauptstadt Usbekistans und das wirtschaftliche Zentrum Zentralasiens. Die antike Stadt Taschkent wurde 1865 in das Russische Reich eingegliedert, als die russische Eroberung Zentralasiens begann.
REGIERUNG UND POLITISCHES SYSTEM
Hintergrund der Frage. Der Sowjetstaat entstand als Ergebnis zweier Putsche, die 1917 in Russland stattfanden. Der erste von ihnen, Februar, ersetzte die zaristische Autokratie durch eine instabile politische Struktur, in der die Macht aufgrund des allgemeinen Zusammenbruchs der Staatsmacht und der Herrschaft von Gesetz, war zwischen der Provisorischen Regierung, die aus Mitgliedern der ehemaligen gesetzgebenden Versammlung (Dumas) bestand, und Räten von Arbeiter- und Soldatendeputierten, die in Fabriken und Militäreinheiten gewählt wurden, aufgeteilt. Auf dem Zweiten Allrussischen Sowjetkongreß am 25. Oktober (7. November) erklärten Vertreter der Bolschewiki den Sturz der Provisorischen Regierung als unlösbar Krisensituationen die durch Frontversagen, Hungersnöte in den Städten und die Enteignung von Landbesitzern durch Bauern entstanden sind. Die Führungsgremien der Sowjets bestanden überwiegend aus Vertretern des radikalen Flügels und der neuen Regierung - dem Rat Volkskommissare(SNK) - gebildet von den Bolschewiki und linken sozialistischen Revolutionären (SRs). An der Spitze (SNK) stand der Führer der Bolschewiki W. I. Uljanow (Lenin). Diese Regierung erklärte Russland zur ersten sozialistischen Republik der Welt und versprach, Wahlen abzuhalten konstituierende Versammlung. Nach verlorenen Wahlen lösten die Bolschewiki die Konstituierende Versammlung auf (6. Januar 1918), errichteten eine Diktatur und entfesselten Terror, der zu einem Bürgerkrieg führte. Unter diesen Umständen verloren die Sowjets ihre wirkliche Bedeutung im politischen Leben des Landes. Die Bolschewistische Partei (RKP (b), VKP (b), später die KPdSU) führte die Straf- und Verwaltungsorgane, die geschaffen wurden, um das Land und die verstaatlichte Wirtschaft zu verwalten, sowie die Rote Armee. Die Rückkehr zu einer demokratischeren Ordnung (NEP) Mitte der 1920er Jahre wurde durch Terrorkampagnen ersetzt, die mit den Aktivitäten des Generalsekretärs der KPdSU (b) I. V. Stalin und dem Kampf in der Parteiführung in Verbindung stehen. Die politische Polizei (Cheka - OGPU - NKWD) verwandelte sich in eine mächtige Institution des politischen Systems, enthaltend riesiges System Arbeitslager (Gulag) und erstreckte sich auf die gesamte Bevölkerung, von einfachen Bürgern bis zu den Führern der Kommunistischen Partei, die Praxis der Unterdrückung, die viele Millionen Menschenleben forderte. Nach Stalins Tod 1953 war die Macht der politischen Geheimdienste für einige Zeit geschwächt; formal wurden auch einige Machtfunktionen der Sowjets wiederhergestellt, aber tatsächlich erwiesen sich die Änderungen als unbedeutend. Erst 1989 ermöglichte eine Reihe von Verfassungsänderungen erstmals nach 1912 die Abhaltung alternativer Wahlen und die Modernisierung des Staatssystems, in dem demokratische Instanzen eine viel größere Rolle zu spielen begannen. Mit der Verfassungsänderung von 1990 wurde das politische Machtmonopol der Kommunistischen Partei von 1918 abgeschafft und das Amt des Präsidenten der UdSSR mit weitreichenden Befugnissen eingeführt. Ende August 1991 brach die oberste Macht in der UdSSR nach einem gescheiterten Staatsstreich zusammen, der von einer Gruppe konservativer Führer der Kommunistischen Partei und Regierung organisiert worden war. Am 8. Dezember 1991 kündigten die Präsidenten der RSFSR, der Ukraine und von Weißrussland bei einem Treffen in Belovezhskaya Pushcha die Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) an, einer freien zwischenstaatlichen Vereinigung. Am 26. Dezember beschloss der Oberste Sowjet der UdSSR, sich aufzulösen, und die Sowjetunion hörte auf zu existieren.
Staatliches Gerät. Seit ihrer Gründung im Dezember 1922 auf den Trümmern des Russischen Reiches war die UdSSR ein totalitärer Einparteienstaat. Der Parteistaat übte seine Macht, genannt „Diktatur des Proletariats“, durch das Zentralkomitee, das Politbüro und die von ihnen kontrollierte Regierung, das System der Räte, Gewerkschaften und andere Strukturen aus. Das Machtmonopol des Parteiapparats, die totale Kontrolle des Staates über die Wirtschaft, das soziale Leben und die Kultur führten zu häufigen Fehlern in der öffentlichen Ordnung, dem allmählichen Verzug und der Degradierung des Landes. Die Sowjetunion erwies sich wie andere totalitäre Staaten des 20. Jahrhunderts als nicht lebensfähig und war Ende der 1980er Jahre gezwungen, Reformen einzuleiten. Unter der Führung des Parteiapparats nahmen sie einen rein kosmetischen Charakter an und konnten den Zusammenbruch des Staates nicht verhindern. Im Folgenden wird die Staatsstruktur der Sowjetunion unter Berücksichtigung der Veränderungen in den letzten Jahren vor dem Zusammenbruch der UdSSR beschrieben.
Präsidentschaft. Das Amt des Präsidenten wurde vom Obersten Sowjet am 13. März 1990 auf Vorschlag seines Vorsitzenden MS Gorbatschow eingerichtet, nachdem das Zentralkomitee der KPdSU dieser Idee einen Monat zuvor zugestimmt hatte. Gorbatschow wurde in geheimer Abstimmung auf dem Kongress der Volksdeputierten zum Präsidenten der UdSSR gewählt, nachdem der Oberste Sowjet zu dem Schluss gekommen war, dass direkte Volkswahlen Zeit brauchen und die Lage im Land destabilisieren könnten. Der Präsident ist per Dekret des Obersten Rates das Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Er hilft bei der Organisation der Arbeit des Kongresses der Volksdeputierten und des Obersten Sowjets; ist befugt, Verwaltungsverordnungen zu erlassen, die für das Gebiet der gesamten Union verbindlich sind, und eine Reihe hoher Beamter zu ernennen. Dazu gehören der Ausschuss für Verfassungsaufsicht (vorbehaltlich der Zustimmung des Kongresses), der Vorsitzende des Ministerrates und der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs (vorbehaltlich der Zustimmung des Obersten Rates). Der Präsident kann Beschlüsse des Ministerrates aussetzen.
Kongress der Volksdeputierten. Der Kongress der Volksdeputierten wurde in der Verfassung als „das höchste Organ der Staatsmacht in der UdSSR“ definiert. 1.500 Abgeordnete des Kongresses wurden nach dem dreifachen Repräsentationsprinzip gewählt: aus der Bevölkerung, nationale Formationen und von öffentlichen Organisationen. Wahlberechtigt waren alle Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren; Alle Bürger über 21 Jahren hatten das Recht, zu Abgeordneten des Kongresses gewählt zu werden. Bezirksnominierungen waren offen; ihre Zahl war nicht begrenzt. Der für fünf Jahre gewählte Kongress sollte jedes Jahr für mehrere Tage zusammentreten. Bei seiner ersten Sitzung wählt der Kongress in geheimer Abstimmung aus seiner Mitte den Obersten Rat sowie den Vorsitzenden und den ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Obersten Rates. Der Kongress befasste sich mit den wichtigsten staatlichen Fragen, wie dem nationalen Wirtschaftsplan und dem Haushalt; Verfassungsänderungen konnten mit zwei Dritteln der Stimmen angenommen werden. Er konnte die vom Obersten Rat verabschiedeten Gesetze genehmigen (oder aufheben) und hatte die Macht, jede Entscheidung der Regierung mit Stimmenmehrheit außer Kraft zu setzen. Bei jeder seiner jährlichen Sitzungen war der Kongress durch Abstimmung verpflichtet, ein Fünftel des Obersten Rates zu rotieren.
Der Oberste Rat. 542 vom Kongress der Volksabgeordneten des Obersten Sowjets gewählte Abgeordnete bildeten die derzeitige gesetzgebende Körperschaft der UdSSR. Es wurde jährlich für zwei Sitzungen einberufen, die jeweils 3-4 Monate dauerten. Er hatte zwei Kammern: den Rat der Union – unter den Abgeordneten der nationalen öffentlichen Organisationen und der territorialen Mehrheitsbezirke – und den Rat der Nationalitäten, in dem die von den national-territorialen Bezirken und den republikanischen öffentlichen Organisationen gewählten Abgeordneten zusammentraten. Jede Kammer wählte ihren eigenen Vorsitzenden. Entscheidungen wurden von einer Mehrheit der Abgeordneten in jeder Kammer getroffen, Meinungsverschiedenheiten wurden mit Hilfe einer aus Mitgliedern der Kammern bestehenden Schlichtungskommission und dann in einer gemeinsamen Sitzung beider Kammern beigelegt; als es unmöglich war, einen Kompromiss zwischen den Kammern zu erzielen, wurde die Entscheidung der Frage an den Kongress verwiesen. Die vom Obersten Rat verabschiedeten Gesetze könnten vom Ausschuss für Verfassungsaufsicht kontrolliert werden. Dieser Ausschuss bestand aus 23 Mitgliedern, die keine Abgeordneten waren und keine anderen öffentlichen Ämter bekleideten. Der Ausschuss könnte auf eigene Initiative oder auf Ersuchen der Legislative und der Exekutive tätig werden. Er hatte die Befugnis, Gesetze oder Verwaltungsvorschriften, die der Verfassung oder anderen Gesetzen des Landes widersprachen, vorübergehend auszusetzen. Der Ausschuss übermittelte seine Stellungnahmen den Gremien, die Gesetze erließen oder Verordnungen erließen, war jedoch nicht berechtigt, das betreffende Gesetz oder die betreffende Verordnung aufzuheben. Das Präsidium des Obersten Sowjets war ein kollektives Organ, bestehend aus einem Vorsitzenden, einem ersten Stellvertreter und 15 Stellvertretern (aus jeder Republik), Vorsitzenden beider Kammern und ständiger Ausschüsse des Obersten Sowjets, Vorsitzenden der Obersten Sowjets der Unionsrepubliken und a Vorsitzender des Volkskontrollausschusses. Das Präsidium organisiert die Arbeit des Kongresses und des Obersten Rates und seiner ständigen Ausschüsse; Er konnte seine eigenen Dekrete erlassen und landesweite Referenden zu vom Kongress aufgeworfenen Fragen abhalten. Er erteilte auch ausländischen Diplomaten Akkreditierungen und hatte in den Pausen zwischen den Sitzungen des Obersten Rates das Recht, über Kriegs- und Friedensfragen zu entscheiden.
Ministerien. Die Exekutive bestand aus fast 40 Ministerien und 19 Staatsausschüssen. Die Ministerien waren funktional organisiert - Außenpolitik, Landwirtschaft, Kommunikationsmittel usw. - während staatliche Komitees funktionsübergreifende Beziehungen wie Planung, Versorgung, Arbeit und Sport durchführten. Der Ministerrat umfasste den Vorsitzenden, mehrere seiner Stellvertreter, Minister und Leiter der Staatsausschüsse (alle wurden vom Vorsitzenden der Regierung ernannt und vom Obersten Rat bestätigt) sowie die Vorsitzenden der Ministerräte von alle Unionsrepubliken. Der Ministerrat führte die Außen- und Innenpolitik durch und sorgte für die Umsetzung der staatlichen nationalen Wirtschaftspläne. Neben eigenen Beschlüssen und Anordnungen erarbeitete der Ministerrat Gesetzentwürfe und übermittelte diese an den Obersten Rat. ein gemeinsamer Teil Die Arbeit des Ministerrates wurde von einer Regierungsgruppe durchgeführt, die aus dem Vorsitzenden, seinen Stellvertretern und mehreren Schlüsselministern bestand. Der Vorsitzende war das einzige Mitglied des Ministerrates, das Mitglied der Abgeordneten des Obersten Rates war. Die einzelnen Ministerien wurden nach dem gleichen Prinzip wie der Ministerrat organisiert. Jeder Minister wurde von Stellvertretern unterstützt, die die Aktivitäten einer oder mehrerer Abteilungen (Zentralen) des Ministeriums überwachten. Diese Beamten bildeten das Kollegium, das als kollektives Leitungsgremium des Ministeriums fungierte. Dem Ministerium nachgeordnete Unternehmen und Institutionen führten ihre Arbeit aufgrund von Aufträgen und Weisungen des Ministeriums durch. Einige Ministerien handelten auf Ebene der gesamten Union. Andere, die nach dem gewerkschaftlich-republikanischen Prinzip organisiert waren, hatten eine Struktur doppelter Unterordnung: Das Ministerium auf republikanischer Ebene war sowohl dem bestehenden Gewerkschaftsministerium als auch den gesetzgebenden Körperschaften (Kongress der Volksdeputierten und Oberster Sowjet) ihrer eigenen Republik rechenschaftspflichtig . So übernahm das Gewerkschaftsministerium die allgemeine Verwaltung der Industrie, und das republikanische Ministerium entwickelte zusammen mit regionalen Exekutiv- und Legislativorganen detailliertere Maßnahmen für deren Umsetzung in ihrer Republik. In der Regel kontrollierten gewerkschaftliche Ministerien die Industrien, während gewerkschaftlich-republikanische Ministerien die Produktion von Konsumgütern und Dienstleistungen dirigierten. Unionsministerien verfügten über mächtigere Ressourcen, versorgten ihre Arbeiter besser mit Wohnungen und Löhnen und hatten mehr Einfluss auf die Durchführung der allgemeinen Regierungspolitik als die gewerkschaftlich-republikanischen Ministerien.
Republikanische und lokale Regierung. Die Gewerkschaftsrepubliken, aus denen die UdSSR bestand, hatten ihre eigenen Staats- und Parteiorgane und galten formell als souverän. Die Verfassung gab jedem von ihnen das Recht auf Sezession, und einige von ihnen hatten sogar ihre eigenen Außenministerien, aber in Wirklichkeit war ihre Unabhängigkeit illusorisch. Daher würde die Souveränität der Republiken der UdSSR genauer als eine Form der Verwaltungsregierung interpretiert, die die spezifischen Interessen der Parteiführung der einen oder anderen nationalen Gruppe berücksichtigt. Aber in den 1990er Jahren proklamierten die Obersten Sowjets aller Republiken nach Litauen erneut ihre Souveränität und verabschiedeten Resolutionen, dass republikanische Gesetze Vorrang vor denen der Union haben sollten. 1991 wurden die Republiken unabhängige Staaten. Die Verwaltungsstruktur der Gewerkschaftsrepubliken ähnelte dem Regierungssystem auf Gewerkschaftsebene, aber die Obersten Sowjets der Republiken hatten jeweils eine Kammer, und die Anzahl der Ministerien in den republikanischen Ministerräten war geringer als in der Union. Die gleiche Organisationsstruktur, aber mit einer noch geringeren Anzahl von Ministerien, gab es in den autonomen Republiken. Die größeren Unionsrepubliken wurden in Regionen unterteilt (die RSFSR hatte auch regionale Einheiten mit einer weniger homogenen nationalen Zusammensetzung, die Territorien genannt wurden). Die Regionalregierung bestand aus einem Abgeordnetenrat und einem Exekutivkomitee, die in ähnlicher Weise der Jurisdiktion ihrer Republik unterstanden, wie die Republik mit der Unionsregierung verbunden war. Die Wahlen zu den Regionalräten fanden alle fünf Jahre statt. In jedem Bezirk wurden Stadt- und Bezirksräte und Exekutivkomitees geschaffen. Diese lokalen Behörden waren den entsprechenden regionalen (territorialen) Behörden untergeordnet.
Kommunistische Partei. Die regierende und einzig legitime politische Partei in der UdSSR war die Kommunistische Partei der Sowjetunion, bevor ihr Machtmonopol durch Perestroika und freie Wahlen im Jahr 1990 erschüttert wurde. Die KPdSU begründete ihr Machtrecht mit dem Prinzip der Diktatur des Proletariats, dessen Vorhut sie sich selbst betrachtete. Einst eine kleine Gruppe von Revolutionären (1917 hatte sie etwa 20.000 Mitglieder), wurde die KPdSU schließlich zu einer Massenorganisation mit 18 Millionen Mitgliedern. Ende der 1980er Jahre waren etwa 45 % der Parteimitglieder Angestellte, ca. 10 % - Bauern und 45 % - Arbeiter. Der Mitgliedschaft in der KPdSU ging normalerweise die Mitgliedschaft in der Jugendorganisation der Partei voraus - dem Komsomol, dessen Mitglieder 1988 36 Millionen Menschen waren. im Alter von 14 bis 28 Jahren. Die Leute treten normalerweise ab dem 25. Lebensjahr der Partei bei. Um Mitglied der Partei zu werden, musste der Bewerber eine Empfehlung von Parteimitgliedern mit mindestens fünfjähriger Erfahrung erhalten und Hingabe an die Ideen der KPdSU demonstrieren. Stimmten die Mitglieder des örtlichen Parteiverbandes für die Aufnahme des Bewerbers und stimmte der Kreisparteivorstand dieser Entscheidung zu, so wurde der Bewerber mit einer Probezeit von einem Jahr danach Kandidat für die Parteimitgliedschaft (ohne Stimmrecht). dem er erfolgreich den Status eines Parteimitglieds erhielt. Gemäß der Charta der KPdSU waren ihre Mitglieder verpflichtet, Mitgliedsbeiträge zu zahlen, an Parteiversammlungen teilzunehmen, ein Vorbild für andere bei der Arbeit und in ihrem persönlichen Leben zu sein und auch die Ideen des Marxismus-Leninismus und das Programm der KPdSU zu fördern. Für ein Versäumnis in einem dieser Bereiche wurde ein Parteimitglied gerügt, und wenn sich die Angelegenheit als schwerwiegend genug herausstellte, wurde es aus der Partei ausgeschlossen. Die Partei an der Macht war jedoch keine Vereinigung aufrichtiger Gleichgesinnter. Da der Aufstieg von der Parteimitgliedschaft abhing, nutzten viele die Parteikarte für Karrierezwecke. Die KPdSU war die sogenannte. Partei neuen Typs, organisiert nach den Prinzipien des "demokratischen Zentralismus", wonach alle höchsten Organe der Organisationsstruktur von den unteren gewählt wurden und alle unteren Organe ihrerseits verpflichtet waren, sich den Beschlüssen zu fügen höhere Behörden. Bis 1989 hatte die KPdSU ca. 420.000 primäre Parteiorganisationen (PPO). Sie wurden in allen Institutionen und Betrieben gebildet, in denen mindestens 3 oder mehr Parteimitglieder arbeiteten. Alle PPOs wählten ihren Vorsitzenden, den Sekretär, und diejenigen, in denen die Zahl der Mitglieder 150 überstieg, wurden von Sekretären geleitet, die von ihrer Hauptarbeit freigestellt und nur mit Parteiangelegenheiten beschäftigt waren. Aus dem entlassenen Sekretär wurde ein Repräsentant des Parteiapparats. Sein Name erschien in der Nomenklatura – einer der Stellenlisten, die von den Parteibehörden für alle Führungsposten in der Sowjetunion genehmigt wurden. Die zweite Kategorie von Parteimitgliedern in der PPO waren „Aktivisten“. Diese Personen bekleideten oft verantwortungsvolle Positionen – zum Beispiel als Mitglieder des Parteivorstands. Insgesamt bestand der Parteiapparat aus ca. 2-3 % der Mitglieder der KPdSU; Aktivisten machten weitere 10-12% aus. Alle PPOs innerhalb eines bestimmten Regierungsbezirks wählten Delegierte zum regionalen Parteitag. Auf der Grundlage der Nomenklaturaliste wählte die Bezirkskonferenz den Bezirksausschuss (raykom). Das Bezirkskomitee bestand aus führenden Bezirksbeamten (einige von ihnen waren Parteiapparatschiks, andere leiteten Räte, Fabriken, Kolchosen und Sowchosen, Institutionen und Militäreinheiten) und Parteiaktivisten, die keine offiziellen Ämter bekleideten. Der Bezirksausschuss wählte auf der Grundlage von Empfehlungen höherer Stellen ein Büro und ein Sekretariat mit drei Sekretären: Der erste war vollständig für die Parteiangelegenheiten in der Region verantwortlich, die anderen beiden überwachten einen oder mehrere Bereiche der Parteitätigkeit. Die Abteilungen des Bezirkskomitees - persönliche Buchführung, Propaganda, Industrie, Landwirtschaft - arbeiteten unter der Kontrolle von Sekretären. Die Sekretäre und ein oder mehrere Leiter dieser Abteilungen saßen zusammen mit anderen hochrangigen Beamten des Bezirks, wie dem Vorsitzenden des Bezirksrates und Führern, im Büro des Bezirksausschusses große Unternehmen und Institutionen. Das Präsidium vertrat die politische Elite des jeweiligen Gebiets. Parteigremien oberhalb der Bezirksebene waren wie Bezirksausschüsse organisiert, aber die Auswahl in ihnen war noch strenger. Regionalkonferenzen entsandten Delegierte zum regionalen (in Großstädten - Stadt-) Parteitag, der das regionale (Stadt-) Komitee der Partei wählte. Jedes der 166 gewählten regionalen Komitees bestand daher aus der Elite des regionalen Zentrums, der Elite der zweiten Ebene und mehreren Aktivisten der regionalen Ebene. Das Regionalkomitee wählte auf der Grundlage der Empfehlungen höherer Gremien das Präsidium und das Sekretariat aus. Diese Gremien beaufsichtigten die ihnen unterstellten Büros und Sekretariate der Distriktebene. In jeder Republik trafen sich die von den Parteitagen gewählten Delegierten alle fünf Jahre zu den Parteitagen der Republiken. Nachdem der Kongress die Berichte der Parteiführer angehört und diskutiert hatte, nahm er ein Programm an, das die Politik der Partei für die nächsten fünf Jahre umriss. Dann wurden die Leitungsgremien neu gewählt. Auf gesamtstaatlicher Ebene war der Parteitag der KPdSU (ca. 5.000 Delegierte) das höchste Machtorgan der Partei. Laut Satzung wurde der Kongress alle fünf Jahre zu etwa zehntägigen Sitzungen einberufen. Den Berichten der Spitzenpolitiker folgten kurze Reden von Parteifunktionären auf allen Ebenen und mehreren ordentlichen Delegierten. Der Kongress verabschiedete das vom Sekretariat vorbereitete Programm unter Berücksichtigung der von den Delegierten vorgenommenen Änderungen und Ergänzungen. Der wichtigste Akt war jedoch die Wahl des Zentralkomitees der KPdSU, das mit der Führung der Partei und des Staates betraut war. Das Zentralkomitee der KPdSU bestand aus 475 Mitgliedern; fast alle bekleideten führende Positionen in Partei, Staat und öffentlichen Organisationen. Auf seinen zweimal jährlich abgehaltenen Plenarsitzungen formulierte das Zentralkomitee die Parteipolitik zu einem oder mehreren Themen – Industrie, Landwirtschaft, Bildung, Justiz, Außenbeziehungen und so weiter. Bei Meinungsverschiedenheiten unter den Mitgliedern des Zentralkomitees hatte er die Befugnis, unionsweite Parteikonferenzen einzuberufen. Das Zentralkomitee übertrug dem Sekretariat die Kontrolle und Verwaltung des Parteiapparats und dem Politbüro die Verantwortung für die Koordinierung der Politik und die Lösung der wichtigsten Probleme. Das Sekretariat unterstand dem Generalsekretär, der die Aktivitäten des gesamten Parteiapparats mit Hilfe mehrerer (bis zu 10) Sekretäre leitete, von denen jeder die Arbeit einer oder mehrerer Abteilungen (insgesamt etwa 20) kontrollierte, von denen die Sekretariat bestand. Das Sekretariat genehmigte die Nomenklatur aller Führungspositionen auf nationaler, republikanischer und regionaler Ebene. Seine Beamten kontrollierten und mischten sich bei Bedarf direkt in die Angelegenheiten der staatlichen, wirtschaftlichen und öffentlichen Organisationen ein. Darüber hinaus leitete das Sekretariat ein unionsweites Netzwerk von Parteischulen, das vielversprechende Arbeiter für den Aufstieg in der Partei und im staatlichen Bereich sowie in den Medien ausbildete.
Politische Modernisierung. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre war Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU M.S. neue Richtlinien bekannt als „Perestroika“. Die Hauptidee der Perestroika-Politik war es, den Konservatismus des Parteistaatssystems durch Reformen zu überwinden und die Sowjetunion an moderne Realitäten und Probleme anzupassen. Die Perestroika beinhaltete drei große Veränderungen im politischen Leben. Erstens haben sich unter dem Schlagwort der Öffentlichkeit die Grenzen der Meinungsfreiheit erweitert. Die Zensur hat nachgelassen, die einstige Angstatmosphäre ist fast verschwunden. Ein bedeutender Teil der lange verborgenen Geschichte der UdSSR wurde zugänglich gemacht. Partei- und staatliche Informationsquellen begannen offener über die Lage im Land zu berichten. Zweitens hat die Perestroika die Idee der Selbstverwaltung der Basis wiederbelebt. An der Selbstverwaltung waren Mitglieder jeder Organisation beteiligt - einer Fabrik, einer Kolchose, einer Universität usw. - im Prozess der Entscheidungsfindung und übernahm die Manifestation der Initiative. Das dritte Merkmal der Perestroika, die Demokratisierung, war mit den beiden vorangegangenen verbunden. Vollständige Information und freier Meinungsaustausch sollten der Gesellschaft dabei helfen, demokratische Entscheidungen zu treffen. Die Demokratisierung brach scharf mit der alten politischen Praxis. Nachdem Führer begonnen hatten, auf alternativer Basis gewählt zu werden, nahm ihre Verantwortung gegenüber der Wählerschaft zu. Diese Veränderung schwächte die Dominanz des Parteiapparats und untergrub den Zusammenhalt der Nomenklatura. Als die Perestroika voranschritt, verschärfte sich der Kampf zwischen denen, die die alten Methoden der Kontrolle und des Zwanges bevorzugten, und denen, die sich für die neuen Methoden der demokratischen Führung einsetzten. Dieser Kampf spitzte sich im August 1991 zu, als eine Gruppe von Partei- und Staatsführern versuchte, mit einem Staatsstreich die Macht an sich zu reißen. Der Putsch scheiterte am dritten Tag. Kurz darauf wurde die KPdSU vorübergehend verboten.
Rechts- und Justizsystem. Die Sowjetunion hat nichts von der Rechtskultur des russischen Imperiums geerbt, das ihr vorausgegangen ist. In den Jahren der Revolution und des Bürgerkriegs betrachtete das kommunistische Regime Recht und Gerichte als Waffe im Kampf gegen Klassenfeinde. Das Konzept der "revolutionären Legalität" bestand trotz der Entspannung der 1920er Jahre bis zu Stalins Tod im Jahr 1953 fort. In den Jahren des "Tauwetters" Chruschtschows versuchten die Behörden, die Idee der "sozialistischen Legalität" wiederzubeleben entstanden in den 1920er Jahren. Die Willkür der Repressionsorgane wurde geschwächt, der Terror gestoppt und strengere Gerichtsverfahren eingeführt. Aus Sicht von Recht, Ordnung und Justiz waren diese Maßnahmen jedoch unzureichend. Das gesetzliche Verbot „antisowjetischer Propaganda und Agitation“ beispielsweise wurde sehr weit ausgelegt. Auf der Grundlage dieser pseudorechtlichen Bestimmungen wurden Menschen oft vor Gericht für schuldig befunden und zu Freiheitsstrafen, Arbeitshaftstrafen oder Einweisungen in psychiatrische Anstalten verurteilt. Auch Personen, denen „antisowjetische Umtriebe“ vorgeworfen wurden, wurden außergerichtlich bestraft. A. I. Solschenizyn, der weltberühmte Schriftsteller, und der berühmte Musiker M. L. Rostropovich gehörten zu denen, denen die Staatsbürgerschaft entzogen und ins Ausland geschickt wurde; viele wurden von den Schulen verwiesen oder von ihren Arbeitsplätzen gefeuert. Rechtsmissbräuche nahmen viele Formen an. Erstens haben die Aktivitäten der Repressionsorgane auf der Grundlage von Parteianweisungen den Spielraum der Legalität eingeengt oder sogar zunichte gemacht. Zweitens stand die Partei tatsächlich über dem Gesetz. Die gegenseitige Verantwortung der Parteifunktionäre verhinderte die Untersuchung der Verbrechen hochrangiger Parteimitglieder. Ergänzt wurde diese Praxis durch Korruption und den Schutz von Rechtsverletzern unter dem Deckmantel von Parteibossen. Schließlich übten Parteiorgane einen starken inoffiziellen Einfluss auf die Gerichte aus. Die Politik der Perestroika proklamierte die Rechtsstaatlichkeit. In Übereinstimmung mit diesem Konzept wurde das Gesetz als das Hauptinstrument zur Regelung der sozialen Beziehungen anerkannt - vor allen anderen Gesetzen oder Dekreten der Partei und Regierung. Die Ausführung des Gesetzes war das Vorrecht des Innenministeriums (MVD) und des Staatssicherheitskomitees (KGB). Sowohl das Innenministerium als auch der KGB waren nach dem unionsrepublikanischen Prinzip der doppelten Unterordnung organisiert, mit Abteilungen von der nationalen bis zur Bezirksebene. Zu beiden Organisationen gehörten paramilitärische Einheiten (Grenzschutz im KGB-System, interne Truppen und Polizei). besonderer Zweck OMON - im Innenministerium). In der Regel befasste sich der KGB auf die eine oder andere Weise mit politischen Problemen, und das Innenministerium befasste sich mit Straftaten. Die internen Funktionen des KGB waren Spionageabwehr, Schutz von Staatsgeheimnissen und Kontrolle über die "subversiven" Aktivitäten der Opposition (Dissidenten). Zur Erfüllung seiner Aufgaben arbeitete der KGB sowohl über die „Sonderabteilungen“, die er in großen Institutionen organisierte, als auch über ein Netzwerk von Informanten. Das Innenministerium war in Abteilungen organisiert, die seinen Hauptaufgaben entsprachen: Kriminalpolizei, Gefängnisse und Arbeitsvollzugsanstalten, Passkontrolle und Registrierung, Untersuchung von Wirtschaftskriminalität, Verkehrskontrolle und Verkehrskontrolle und Streifendienst. Das sowjetische Gerichtsrecht basierte auf dem Gesetzbuch des sozialistischen Staates. Auf nationaler Ebene und in jeder der Republiken gab es Straf-, Zivil- und Strafprozessordnungen. Die Struktur des Gerichts wurde durch das Konzept der "Volksgerichte" bestimmt, die in allen Regionen des Landes tätig waren. Bezirksrichter wurden vom Regional- oder Stadtrat für fünf Jahre ernannt. Die formell dem Richter gleichgestellten „Volksbeisitzer“ wurden in Sitzungen am Arbeits- oder Wohnort für die Dauer von zweieinhalb Jahren gewählt. Landesgerichte bestand aus Richtern, die von den Obersten Sowjets der jeweiligen Republiken ernannt wurden. Die Richter des Obersten Gerichts der UdSSR, der Obersten Gerichte der Union und der Autonomen Republiken und Regionen wurden von den Sowjets der Volksdeputierten auf ihren jeweiligen Ebenen gewählt. Sowohl die Zivil- als auch die Strafsachen wurden zuerst vor den Kreis- und Stadtvolksgerichten verhandelt, deren Urteile mit Stimmenmehrheit des Richters und der Volksbeisitzer gefällt wurden. Berufungen wurden an höhere Gerichte auf regionaler und republikanischer Ebene gerichtet und konnten bis zum Obersten Gerichtshof gehen. Der Oberste Gerichtshof hatte erhebliche Befugnisse zur Aufsicht über untergeordnete Gerichte, war jedoch nicht befugt, Urteile zu überprüfen. Die wichtigste Kontrollinstanz für die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit war die Staatsanwaltschaft, die die allgemeine Rechtsaufsicht ausübte. Der Generalstaatsanwalt wurde vom Obersten Sowjet der UdSSR ernannt. Der Generalstaatsanwalt wiederum ernannte die Leiter seiner Mitarbeiter auf nationaler Ebene und Staatsanwälte in jeder der Unionsrepubliken, Autonomen Republiken, Territorien und Regionen. Staatsanwälte auf Stadt- und Bezirksebene wurden vom Staatsanwalt der entsprechenden Unionsrepublik ernannt und sind ihm und dem Generalstaatsanwalt unterstellt. Alle Staatsanwälte blieben fünf Jahre im Amt. In Strafsachen hatte der Angeklagte das Recht, sich der Dienste eines Verteidigers – seines eigenen oder vom Gericht bestellten – zu bedienen. In beiden Fällen waren die Anwaltskosten minimal. Rechtsanwälte gehörten halbstaatlichen Organisationen an, die als "Kollegien" bekannt sind und in allen Städten und regionalen Zentren existierten. 1989 wurde auch eine unabhängige Anwaltskammer, die Union of Lawyers, gegründet. Der Anwalt hatte das Recht, im Namen des Mandanten die gesamte Ermittlungsakte einzusehen, vertrat seinen Mandanten jedoch selten während der Ermittlungen. Die Strafgesetzbücher in der Sowjetunion wandten den Standard der "öffentlichen Gefahr" an, um die Schwere von Straftaten zu bestimmen und angemessene Strafen festzulegen. Bei geringfügigen Verstößen wurden in der Regel Bewährungsstrafen oder Geldstrafen verhängt. Diejenigen, die schwerer und sozial gefährlicher Straftaten für schuldig befunden wurden, konnten zu Arbeitslager oder einer Freiheitsstrafe von bis zu 10 Jahren verurteilt werden. Die Todesstrafe wurde für schwere Verbrechen wie vorsätzlicher Mord, Spionage und Terrorakte verhängt. Staatssicherheit und Internationale Beziehungen. Die Ziele der sowjetischen Staatssicherheit haben im Laufe der Zeit eine Reihe grundlegender Veränderungen erfahren. Zunächst wurde der Sowjetstaat als Ergebnis einer proletarischen Weltrevolution konzipiert, die, wie die Bolschewiki hofften, die Erste beenden würde Weltkrieg. Die Kommunistische (III.) Internationale (Komintern), deren Gründungskongress im März 1919 in Moskau stattfand, sollte Sozialisten aus aller Welt zur Unterstützung vereinen revolutionäre Bewegungen. Anfangs haben sich die Bolschewiki nicht einmal vorstellen können, dass es möglich ist, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen (was nach der marxistischen Theorie einem fortgeschritteneren Stadium entspricht Gemeindeentwicklung- produktiver, freier, mit einem höheren Niveau an Bildung, Kultur und sozialem Wohlstand - im Vergleich zu den entwickelten kapitalistische Gesellschaft, die ihr vorausgehen sollte) im riesigen bäuerlichen Russland. Der Sturz der Autokratie öffnete ihnen den Weg zur Macht. Als die Nachkriegsaktionen der linken Kräfte in Europa (in Finnland, Deutschland, Österreich, Ungarn und Italien) zusammenbrachen, fand sich Sowjetrussland isoliert wieder. Der Sowjetstaat war gezwungen, die Losung der Weltrevolution aufzugeben und dem Prinzip der friedlichen Koexistenz (taktische Bündnisse und wirtschaftliche Zusammenarbeit) mit seinen kapitalistischen Nachbarn zu folgen. Neben der Stärkung des Staates wurde die Losung des Aufbaus des Sozialismus in einem einzigen Land aufgestellt. Als Führer der Partei nach Lenins Tod übernahm Stalin die Kontrolle über die Komintern, säuberte sie von Fraktionisten ("Trotzkisten" und "Bucharinisten") und verwandelte sie in ein Instrument seiner Politik. Stalins Außen- und Innenpolitik war die Förderung des deutschen Nationalsozialismus und der Vorwurf des „Sozialfaschismus“ durch die deutschen Sozialdemokraten, der Hitlers Machtergreifung 1933 wesentlich erleichterte; die Enteignung der Bauern 1931-1933 und die Vernichtung des Führungsstabes der Roten Armee während des "großen Terrors" 1936-1938; Bündnis mit Nazi-Deutschland in den Jahren 1939-1941 - brachte das Land an den Rand des Untergangs, obwohl es am Ende der Sowjetunion gelang, auf Kosten von Massenheldentum und enormen Verlusten aus dem Zweiten Weltkrieg als Sieger hervorzugehen. Nach dem Krieg, der mit der Errichtung kommunistischer Regime in den meisten Ländern Ost- und Mitteleuropas endete, erklärte Stalin die Existenz von „zwei Lagern“ in der Welt und übernahm die Führung der Länder des „sozialistischen Lagers“, um die zu bekämpfen unerbittlich feindseliges "kapitalistisches Lager". Das Erscheinen von Atomwaffen in beiden Lagern hat die Menschheit mit der Aussicht auf totale Vernichtung konfrontiert. Die Last der Rüstung wurde unerträglich, und in den späten 1980er Jahren formulierte die sowjetische Führung die Grundprinzipien ihrer Rüstung neu Außenpolitik was als "neues Denken" bezeichnet wurde. Kerngedanke des „neuen Denkens“ war, dass im Atomzeitalter die Sicherheit jedes Staates und insbesondere aller Länder mit Atomwaffen, kann nur auf der gegenseitigen Sicherheit aller Parteien beruhen. Diesem Konzept entsprechend verlagerte sich die sowjetische Politik bis zum Jahr 2000 schrittweise auf eine globale nukleare Abrüstung. Zu diesem Zweck ersetzte die Sowjetunion ihre strategische Doktrin der nuklearen Parität mit potenziellen Gegnern durch die der "angemessenen Hinlänglichkeit", um einen Angriff zu verhindern. Dementsprechend reduzierte er sein Nukleararsenal sowie seine konventionellen Streitkräfte und fuhr fort, sie umzustrukturieren. Übergang zum „neuen Denken“ in internationale Beziehungen führte 1990 und 1991 zu einer Reihe radikaler politischer Veränderungen. Bei den Vereinten Nationen brachte die UdSSR diplomatische Initiativen vor, die zur Lösung sowohl regionaler Konflikte als auch einer Reihe globaler Probleme beitrugen. Die UdSSR änderte ihre Beziehungen zu ehemaligen Verbündeten in Osteuropa, gab das Konzept der "Einflusssphäre" in Asien und Lateinamerika auf und mischte sich nicht mehr in Konflikte ein, die in der Dritten Welt entstanden.
WIRTSCHAFTSGESCHICHTE
Im Vergleich zu Westeuropa war Russland im Laufe seiner Geschichte ein wirtschaftlich rückständiger Staat. Angesichts der Unsicherheit seiner südöstlichen und westlichen Grenzen war Russland häufig Invasionen aus Asien und Europa ausgesetzt. Das mongolisch-tatarische Joch und die polnisch-litauische Expansion erschöpften die Ressourcen der wirtschaftlichen Entwicklung. Trotz seiner Rückständigkeit unternahm Russland Versuche, zu Westeuropa aufzuschließen. Den entscheidendsten Versuch unternahm Peter der Große zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Peter förderte energisch die Modernisierung und Industrialisierung - hauptsächlich um die militärische Macht Russlands zu steigern. Die Politik der Auslandsexpansion wurde unter Katharina der Großen fortgesetzt. Letzter Stoß zaristisches Russland in Richtung Modernisierung erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Leibeigenschaft abgeschafft wurde und die Regierung Programme einführte, die die wirtschaftliche Entwicklung des Landes stimulierten. Der Staat förderte den Agrarexport und zog ausländisches Kapital an. Ein grandioses Eisenbahnbauprogramm wurde gestartet, das sowohl vom Staat als auch von privaten Unternehmen finanziert wurde. Zollprotektionismus und Konzessionen förderten die Entwicklung der heimischen Industrie. Anleihen, die an adelige Landbesitzer als Entschädigung für ihren Verlust an Leibeigenen ausgegeben wurden, wurden durch "Rückzahlungszahlungen" ehemaliger Leibeigener zurückgezahlt und bildeten somit eine wichtige Quelle der inländischen Kapitalakkumulation. Die Bauern zu zwingen, den größten Teil ihrer Produkte gegen Bargeld zu verkaufen, um diese Zahlungen zu leisten, und die Tatsache, dass die Adligen das beste Land behielten, ermöglichte es dem Staat, überschüssige landwirtschaftliche Produkte auf ausländischen Märkten zu verkaufen.
Dies führte zu einer Zeit der schnellen Industrie
Entwicklung, als die durchschnittliche jährliche Steigerung der Industrieproduktion 10-12% erreichte. Russlands Bruttosozialprodukt verdreifachte sich in 20 Jahren von 1893 bis 1913. Nach 1905 wurde das Programm von Premierminister Stolypin umgesetzt, das darauf abzielte, große Bauernhöfe zu fördern, die Lohnarbeiter einsetzen. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs hatte Russland jedoch keine Zeit, die eingeleiteten Reformen abzuschließen.
Oktoberrevolution und Bürgerkrieg. Die Teilnahme Russlands am Ersten Weltkrieg endete mit einer Revolution im Februar - Oktober (nach neuem Stil - im März - November) 1917. Die treibende Kraft hinter dieser Revolution war der Wunsch der Bauernschaft, den Krieg zu beenden und das Land neu zu verteilen. Die provisorische Regierung, die nach der Abdankung Zar Nikolaus II. im Februar 1917 die Autokratie ablöste und überwiegend aus Vertretern der Bourgeoisie bestand, wurde im Oktober 1917 gestürzt. Die erste sozialistische Republik der Welt. Die allerersten Dekrete des Rates der Volkskommissare verkündeten das Ende des Krieges und das lebenslange und unveräußerliche Recht der Bauern, das den Gutsbesitzern weggenommene Land zu nutzen. Die wichtigsten Wirtschaftszweige wurden verstaatlicht – Banken, Getreidehandel, Transportwesen, Militärproduktion und die Ölindustrie. Privatunternehmen außerhalb dieses „staatskapitalistischen“ Sektors waren der Arbeiterkontrolle durch Gewerkschaften und Betriebsräte unterworfen. Im Sommer 1918 brach der Bürgerkrieg aus. Der größte Teil des Landes, darunter die Ukraine, Transkaukasien und Sibirien, fiel in die Hände von Gegnern des bolschewistischen Regimes, der deutschen Besatzungsarmee und anderer ausländischer Interventionisten. Da sie nicht an die Stärke der Position der Bolschewiki glaubten, weigerten sich die Industriellen und die Intelligenzia, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten.
Kriegskommunismus. In dieser kritischen Situation hielten es die Kommunisten für notwendig, eine zentralisierte Kontrolle über die Wirtschaft zu errichten. In der zweiten Hälfte des Jahres 1918 wurden alle großen und mittleren Unternehmen und die meisten kleinen Unternehmen verstaatlicht. Um Hunger in den Städten zu vermeiden, beschlagnahmten die Behörden Getreide von den Bauern. Der „Schwarzmarkt“ florierte – Lebensmittel wurden gegen Haushaltsgegenstände und Industriegüter eingetauscht, die die Arbeiter statt entwerteter Rubel als Bezahlung erhielten. Das Volumen der industriellen und landwirtschaftlichen Produktion ist stark zurückgegangen. Die Kommunistische Partei erkannte 1919 diese Position in der Wirtschaft offen an und definierte sie als "Kriegskommunismus", d.h. "systematische Konsumregulierung in einer belagerten Festung". Der Kriegskommunismus wurde von den Behörden als erster Schritt zu einer wirklich kommunistischen Wirtschaft angesehen. Der Kriegskommunismus ermöglichte es den Bolschewiki, Human- und Produktionsressourcen zu mobilisieren und den Bürgerkrieg zu gewinnen.
Neue Wirtschaftspolitik. Bis zum Frühjahr 1921 hatte die Rote Armee ihre Gegner weitgehend besiegt. Die wirtschaftliche Situation war jedoch katastrophal. Das Volumen der Industrieproduktion betrug kaum 14 % des Vorkriegsniveaus, der größte Teil des Landes hungerte. Am 1. März 1921 rebellierten die Matrosen der Garnison in Kronstadt - einer Schlüsselfestung zur Verteidigung von Petrograd (St. Petersburg). Wichtigstes Ziel des neuen Parteikurses, bald NEP (Neue Wirtschaftspolitik) genannt, war die Steigerung der Arbeitsproduktivität in allen Bereichen des Wirtschaftslebens. Die Zwangsbeschlagnahme des Getreides wurde eingestellt - der Überschuss wurde durch eine Naturalsteuer ersetzt, die als ein bestimmter Teil der von der bäuerlichen Wirtschaft erzeugten Produktion über die Verbrauchsrate hinaus gezahlt wurde. Abgesehen von der Naturalsteuer blieben die überschüssigen Lebensmittel Eigentum der Bauern und konnten auf dem Markt verkauft werden. Es folgte die Legalisierung des Privatgewerbes und des Privateigentums sowie die Normalisierung Geldumlauf durch eine drastische Kürzung der Staatsausgaben und die Verabschiedung eines ausgeglichenen Haushalts. 1922 gab die State Bank eine neue stabile Währungseinheit heraus, die durch Gold und Waren gedeckt war, die Chervonets. Die „Kommandohöhen“ der Wirtschaft – Brennstoff-, Hütten- und Rüstungsindustrie, Verkehr, Banken und Außenhandel – blieben unter direkter Kontrolle des Staates und wurden aus ihm finanziert Staatshaushalt. Alle anderen großen verstaatlichten Unternehmen sollten selbstständig auf kommerzieller Basis operieren. Letztere durften sich in Trusts zusammenschließen, von denen es 1923 478 gab; sie funktionierten ok. 75 % aller Beschäftigten in der Industrie. Trusts wurden auf der gleichen Grundlage wie die Privatwirtschaft besteuert. Die wichtigsten Trusts der Schwerindustrie wurden durch staatliche Aufträge beliefert; Der Haupthebel der Kontrolle über die Trusts war die Staatsbank, die ein Monopol auf Handelskredite hatte. Die neue Wirtschaftspolitik brachte schnell Erfolge. Bis 1925 erreichte die Industrieproduktion 75 % des Vorkriegsniveaus, und die landwirtschaftliche Produktion wurde fast vollständig wiederhergestellt. Die Erfolge der NEP konfrontierten die Kommunistische Partei jedoch mit neuen komplexen wirtschaftlichen und sozialen Problemen.
Diskussion über Industrialisierung. Unterdrückung Revolutionäre Reden linke Kräfte in ganz Mitteleuropa bedeuteten, dass Sowjetrussland in einem ungünstigen internationalen Umfeld mit dem sozialistischen Aufbau beginnen musste. Die durch Welt- und Bürgerkriege verwüstete russische Industrie blieb weit hinter der Industrie der damals fortgeschrittenen kapitalistischen Länder Europas und Amerikas zurück. Lenin definierte die soziale Basis der NEP als ein Band zwischen einer kleinen (aber von der Kommunistischen Partei geführten) städtischen Arbeiterklasse und einer großen, aber zerstreuten Bauernschaft. Um so weit wie möglich in Richtung Sozialismus voranzukommen, schlug Lenin der Partei vor, sich an drei Grundprinzipien zu halten: 1) auf jede erdenkliche Weise die Gründung von Produktions-, Vermarktungs- und Einkaufsgenossenschaften zu fördern; 2) die Elektrifizierung des ganzen Landes als primäre Aufgabe der Industrialisierung anzusehen; 3) das staatliche Außenhandelsmonopol zu schützen heimische Industrie von ausländischer Konkurrenz abkoppeln und Exporterlöse zur Finanzierung von Importen mit hoher Priorität verwenden. Die politische und staatliche Macht blieb bei der Kommunistischen Partei.
"Preisschere". Im Herbst 1923 die erste ernsthafte Wirtschaftsprobleme NEP. Aufgrund der raschen Erholung der privaten Landwirtschaft und der Verzögerung der staatlichen Industrie stiegen die Preise für Industrieprodukte schneller als die für landwirtschaftliche Güter (grafisch dargestellt durch divergierende Linien, die in ihrer Form einer offenen Schere ähneln). Dies musste zwangsläufig zu einem Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion und niedrigeren Preisen für Industriegüter führen. 46 führende Parteimitglieder in Moskau veröffentlichten einen offenen Brief, in dem sie gegen diese wirtschaftspolitische Linie protestierten. Sie glaubten, dass es notwendig sei, den Markt durch Stimulierung der landwirtschaftlichen Produktion auf jede erdenkliche Weise zu erweitern.
Bucharin und Preobraschenski. Erklärung 46 (die bald als „Moskauer Opposition“ bekannt wurde) markierte den Beginn einer breiten innerparteilichen Diskussion, die die Grundlagen der marxistischen Weltanschauung berührte. Ihre Initiatoren, N. I. Bucharin und E. N. Preobraschenski, waren in der Vergangenheit Freunde und politische Mitarbeiter (sie waren Co-Autoren des populären Parteilehrbuchs „Das ABC des Kommunismus“). Bucharin, der die rechte Opposition anführte, befürwortete einen Kurs hin zu einer langsamen und schrittweisen Industrialisierung. Preobraschenski war einer der Führer der linken ("trotzkistischen") Opposition, der sich für eine beschleunigte Industrialisierung einsetzte. Bucharin ging davon aus, dass das Kapital zur Finanzierung benötigt wird industrielle Entwicklung wird die wachsenden Ersparnisse der Bauern ausgleichen. Die überwiegende Mehrheit der Bauern war jedoch immer noch so arm, dass sie hauptsächlich von Subsistenzwirtschaft lebten, ihr gesamtes mageres Einkommen für ihre Bedürfnisse aufwendeten und fast keine Ersparnisse hatten. Nur die Kulaken verkauften genug Fleisch und Getreide, um sich große Ersparnisse leisten zu können. Getreide exportiert gebracht Geldmittel nur für kleine Importe von technischen Produkten - insbesondere nachdem damit begonnen wurde, teure Konsumgüter zum Verkauf an wohlhabende Stadtbewohner und Bauern zu importieren. 1925 erlaubte die Regierung den Kulaken, Land von armen Bauern zu pachten und Arbeiter einzustellen. Bucharin und Stalin argumentierten, dass, wenn sich die Bauern bereichern würden, sowohl die Menge des zum Verkauf stehenden Getreides (was die Exporte erhöhen würde) als auch die Bareinlagen bei der Staatsbank zunehmen würden. Infolgedessen, so glaubten sie, sollte das Land industrialisiert und der Kulak "in den Sozialismus hineinwachsen". Preobrazhensky erklärte, dass eine signifikante Steigerung der Industrieproduktion große Investitionen in neue Ausrüstung erfordern würde. Mit anderen Worten, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wird die Produktion aufgrund des Verschleißes der Ausrüstung noch unrentabler und die Gesamtproduktion sinkt. Um aus der Situation herauszukommen, schlug die linke Opposition vor, mit der beschleunigten Industrialisierung zu beginnen und einen langfristigen staatlichen Wirtschaftsplan einzuführen. Die Schlüsselfrage blieb, wie die für ein schnelles industrielles Wachstum erforderlichen Kapitalinvestitionen zu finden sind. Preobraschenskis Antwort war ein Programm, das er „sozialistische Akkumulation“ nannte. Der Staat musste seine Monopolstellung (insbesondere im Importbereich) nutzen, um die Preise zu maximieren. Das progressive Steuersystem sollte den Kulaken große Geldeinnahmen garantieren. Anstatt Kredite bevorzugt an die reichsten (und daher kreditwürdigsten) Bauern zu vergeben, sollte die Staatsbank Genossenschaften und Kolchosen aus armen und mittleren Bauern den Vorzug geben, die landwirtschaftliche Geräte kaufen und die Ernte durch Einführung moderner Anbaumethoden schnell steigern können.
Internationale Beziehungen. Von entscheidender Bedeutung war auch die Frage der Beziehungen des Landes zu den fortgeschrittenen Industriemächten der kapitalistischen Welt. Stalin und Bucharin erwarteten, dass die wirtschaftliche Prosperität des Westens, die Mitte der 1920er Jahre begann, lange anhalten würde – dies war die Hauptprämisse für ihre Theorie der Industrialisierung, die durch ständig steigende Getreideexporte finanziert wurde. Trotzki und Preobraschenski gingen ihrerseits davon aus, dass dieser Wirtschaftsboom in wenigen Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise enden würde. Diese Annahme bildete die Grundlage ihrer Theorie einer schnellen Industrialisierung, finanziert durch den sofortigen großflächigen Export von Rohstoffen zu günstigen Preisen – damit bei Ausbruch der Krise bereits eine industrielle Basis für die beschleunigte Entwicklung des Landes vorhanden war. Trotzki sprach sich dafür aus, ausländische Investitionen anzuziehen ("Konzessionen"), wofür seinerzeit auch Lenin sprach. Er hoffte, die Widersprüche zwischen den imperialistischen Mächten nutzen zu können, um aus dem Regime der internationalen Isolation herauszukommen, in dem sich das Land befand. Die Partei- und Staatsführung sah die Hauptbedrohung in einem wahrscheinlichen Krieg mit Großbritannien und Frankreich (sowie mit ihren osteuropäischen Verbündeten Polen und Rumänien). Um sich vor einer solchen Bedrohung zu schützen, wurden bereits unter Lenin diplomatische Beziehungen zu Deutschland aufgenommen (Rapallo, März 1922). Später wurden im Rahmen eines Geheimabkommens mit Deutschland deutsche Offiziere ausgebildet und neue Waffentypen für Deutschland getestet. Im Gegenzug leistete Deutschland der Sowjetunion erhebliche Hilfe beim Bau von Schwerindustrieunternehmen, die für die Herstellung von Militärprodukten bestimmt waren.
Ende des NEP. Zu Beginn des Jahres 1926 sorgte das Einfrieren der Löhne in der Produktion zusammen mit dem wachsenden Wohlstand von Partei- und Staatsbeamten, privaten Händlern und wohlhabenden Bauern für Unzufriedenheit unter den Arbeitern. Die Führer der Moskauer und Leningrader Parteiorganisationen L. B. Kamenew und G. I. Sinowjew, die sich gegen Stalin aussprachen, bildeten eine geschlossene linke Opposition in einem Block mit den Trotzkisten. Stalins Bürokratie ging leicht mit den Oppositionellen um und ging ein Bündnis mit Bucharin und anderen Gemäßigten ein. Die Bucharinisten und Stalinisten beschuldigten die Trotzkisten der „exzessiven Industrialisierung“ durch „Ausbeutung“ der Bauernschaft, der Untergrabung der Wirtschaft und der Gewerkschaften der Arbeiter und Bauern. 1927 stiegen die Kosten für die Herstellung von Industriegütern mangels Investitionen weiter und der Lebensstandard sank. Das Wachstum der landwirtschaftlichen Produktion ist aufgrund der ins Stocken geraten Handelsdefizit: Die Bauern waren nicht daran interessiert, ihre landwirtschaftlichen Produkte zu niedrigen Preisen zu verkaufen. Um die industrielle Entwicklung zu beschleunigen, wurde der erste Fünfjahresplan entwickelt und im Dezember 1927 vom 15. Parteitag verabschiedet.
Brotaufstände. Der Winter 1928 war die Schwelle einer Wirtschaftskrise. Die Einkaufspreise für landwirtschaftliche Produkte wurden nicht erhöht, und der Verkauf von Getreide an den Staat ging stark zurück. Dann kehrte der Staat zur direkten Enteignung des Getreides zurück. Dies betraf nicht nur die Kulaken, sondern auch die Mittelbauern. Als Reaktion darauf reduzierten die Bauern ihre Ernte und die Getreideexporte wurden praktisch eingestellt.
Biegen Sie links ab. Die Antwort des Staates war eine radikale Änderung der Wirtschaftspolitik. Um die Ressourcen für ein schnelles Wachstum zu sichern, machte sich die Partei daran, die Bauernschaft in einem System von Kolchosen unter staatlicher Kontrolle zu organisieren.
Revolution von oben. Im Mai 1929 wurde die Parteiopposition niedergeschlagen. Trotzki wurde in die Türkei deportiert; Bucharin, A. I. Rykov und M. P. Tomsky wurden aus Führungspositionen entfernt; Sinowjew, Kamenew und andere schwächere Oppositionelle kapitulierten vor Stalin, indem sie öffentlich ihre politischen Ansichten aufgaben. Im Herbst 1929, unmittelbar nach der Ernte, gab Stalin den Befehl, mit der Durchführung der vollständigen Kollektivierung zu beginnen.
Die Kollektivierung der Landwirtschaft. Bis Anfang November 1929 ca. 70.000 Kolchosen, die fast nur aus armen oder landlosen Bauern bestanden, wurden durch Zusagen staatlicher Hilfe angelockt. Sie machten 7 % der Gesamtzahl aller Bauernfamilien aus und besaßen weniger als 4 % des Ackerlandes. Stalin stellte der Partei die Aufgabe einer beschleunigten Kollektivierung des gesamten Agrarsektors. Durch einen Beschluss des Zentralkomitees von Anfang 1930 wurde seine Frist in den Hauptgetreidegebieten auf Herbst 1930 und in den übrigen auf Herbst 1931 festgelegt. Gleichzeitig forderte Stalin durch die Vertreter und in der Presse eine Beschleunigung dieses Prozesses und unterdrückte jeden Widerstand. In vielen Gebieten wurde bereits im Frühjahr 1930 eine vollständige Kollektivierung durchgeführt. In den ersten beiden Monaten des Jahres 1930 wurden ca. 10 Millionen Bauernhöfe wurden zu Kolchosen zusammengeschlossen. Die ärmsten und landlosen Bauern betrachteten die Kollektivierung als Aufteilung des Eigentums ihrer reicheren Landsleute. Bei den Mittelbauern und Kulaken rief die Kollektivierung jedoch massiven Widerstand hervor. Beginn der großflächigen Schlachtung von Vieh. Bis März ging die Zahl der Rinder um 14 Millionen Stück zurück; Auch Schweine, Ziegen, Schafe und Pferde wurden in großer Zahl geschlachtet. Angesichts des drohenden Scheiterns der Frühjahrsaussaat forderte Stalin im März 1930 eine vorübergehende Aussetzung des Kollektivierungsprozesses und warf den örtlichen Beamten "Exzesse" vor. Die Bauern durften sogar die Kolchosen verlassen, und am 1. Juli ca. 8 Millionen Familien verließen die Kolchosen. Aber im Herbst, nach der Ernte, wurde die Kollektivierungskampagne wieder aufgenommen und hörte danach nicht auf. Bis 1933 waren mehr als drei Viertel des Ackerlandes und mehr als drei Fünftel der Bauernhöfe kollektiviert. Alle wohlhabenden Bauern wurden "enteignet", indem ihr Eigentum und ihre Ernte beschlagnahmt wurden. In Genossenschaften (Kollektivwirtschaften) mussten die Bauern den Staat mit einer festgelegten Menge an Produkten beliefern; Die Bezahlung erfolgte in Abhängigkeit vom jeweiligen Arbeitsbeitrag (Anzahl der "Arbeitstage"). Die vom Staat festgesetzten Einkaufspreise waren extrem niedrig, die benötigten Vorräte hoch und überstiegen manchmal die gesamte Ernte. Kollektivbauern durften jedoch je nach Landesregion und Bodenbeschaffenheit eigene Parzellen mit einer Größe von 0,25 bis 1,5 Hektar für den Eigenbedarf besitzen. Diese Parzellen, deren Produkte auf den Kolchosmärkten verkauft werden durften, lieferten einen bedeutenden Teil der Ernährung der Stadtbewohner und ernährten die Bauern selbst. Es gab weit weniger Höfe des zweiten Typs, aber sie bekamen das beste Land und waren besser mit landwirtschaftlichen Geräten ausgestattet. Diese Sowchosen wurden Sowchosen genannt und fungierten als Industrieunternehmen. Landarbeiter erhielten hier einen Barlohn und hatten kein Recht auf ein persönliches Grundstück. Es war offensichtlich, dass die kollektivierten Bauernhöfe eine beträchtliche Menge an Ausrüstung benötigen würden, insbesondere Traktoren und Mähdrescher. Durch die Organisation von Maschinen- und Traktorenstationen (MTS) schuf der Staat ein wirksames Mittel zur Kontrolle der bäuerlichen Kolchosen. Jede MTS bediente eine Reihe von Kolchosen auf Vertragsbasis gegen Bar- oder (meistens) Sachleistungen. 1933 gab es in der RSFSR 1.857 MTS mit 133.000 Traktoren und 18.816 Mähdreschern, die 54,8% der gesäten Fläche der Kolchosen bewirtschafteten.
Folgen der Kollektivierung. Der erste Fünfjahresplan sah eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion um 50 % von 1928 bis 1933 vor. Die im Herbst 1930 wieder aufgenommene Kollektivierungskampagne war jedoch von einem Rückgang der Produktion und der Schlachtung von Vieh begleitet. Bis 1933 war die Gesamtzahl der Rinder in der Landwirtschaft von über 60 Millionen auf weniger als 34 Millionen gesunken, die Zahl der Pferde von 33 Millionen auf 17 Millionen; Schweine - von 19 Millionen bis 10 Millionen; Schafe - von 97 bis 34 Millionen; Ziegen - von 10 bis 3 Mio. Erst 1935, als in Charkow, Stalingrad und Tscheljabinsk Traktorenfabriken gebaut wurden, reichte die Anzahl der Traktoren aus, um das Niveau der Gesamtzugkraft wiederherzustellen, das die Bauernhöfe im Jahr 1928 hatten. die 1928 das Niveau von 1913 übertraf und 76,5 Millionen Tonnen betrug, ging 1933 trotz der Zunahme der Anbaufläche auf 70 Millionen Tonnen zurück. Im Allgemeinen ging das Volumen der landwirtschaftlichen Produktion von 1928 bis 1933 um etwa 20 % zurück. Die Folge der raschen Industrialisierung war eine deutliche Zunahme der Einwohnerzahl, die eine streng rationierte Verteilung von Lebensmitteln erforderlich machte. Verschärft wurde die Situation durch die 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise. Bis 1930 waren die Getreidepreise auf dem Weltmarkt stark gefallen – gerade als eine große Menge an Industrieausrüstung importiert werden musste, ganz zu schweigen von den für die Landwirtschaft notwendigen Traktoren und Mähdreschern (hauptsächlich aus den USA und Deutschland). Um die Importe bezahlen zu können, musste Getreide in großen Mengen exportiert werden. 1930 wurden 10% des gesammelten Getreides exportiert und 1931 - 14%. Die Folge des Getreideexports und der Kollektivierung war eine Hungersnot. Am schlimmsten war die Lage im Wolgagebiet und in der Ukraine, wo der Widerstand der Bauern gegen die Kollektivierung am stärksten war. Im Winter 1932-1933 starben mehr als 5 Millionen Menschen an Hunger, aber noch mehr von ihnen wurden ins Exil geschickt. 1934 brachen schließlich Gewalt und Hunger den Widerstand der Bauern. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft führte zu fatalen Folgen. Bauern fühlen sich nicht mehr als Herren des Landes. Durch die Vernichtung der Wohlhabenden, d.h. die geschickteste und fleißigste Bauernschaft. Trotz der Mechanisierung und Erweiterung der Anbauflächen aufgrund der Erschließung neuer Ländereien in den jungfräulichen Gebieten und in anderen Gebieten, der Erhöhung der Kaufpreise und der Einführung von Renten und anderen Sozialleistungen für Kollektivbauern, Arbeitsproduktivität in Kolchosen und Sowchosen weit hinter dem Niveau zurück, das auf privaten Grundstücken und mehr im Westen existierte, und die landwirtschaftliche Bruttoproduktion hinkte immer mehr dem Bevölkerungswachstum hinterher. Aufgrund fehlender Arbeitsanreize wurden landwirtschaftliche Maschinen und Geräte der Kolchosen und Sowchosen meist in schlechtem Zustand gehalten, Saatgut und Düngemittel verschwenderisch eingesetzt und Ernteverluste waren enorm. Obwohl seit den 1970er Jahren ca. Mit 20 % der Erwerbsbevölkerung (weniger als 4 % in den USA und Westeuropa) wurde die Sowjetunion zum weltweit größten Getreideimporteur.
Fünfjahrespläne. Die Rechtfertigung für die Kosten der Kollektivierung war der Aufbau einer neuen Gesellschaft in der UdSSR. Dieses Ziel hat zweifellos die Begeisterung vieler Millionen Menschen geweckt, insbesondere der Generation, die nach der Revolution herangewachsen ist. In den 1920er und 1930er Jahren fanden Millionen junger Menschen in Bildung und Parteiarbeit den Schlüssel zum Aufstieg auf der sozialen Leiter. Mit Hilfe der Mobilisierung der Massen wurde gerade zu einer Zeit, als der Westen die schwerste Wirtschaftskrise durchmachte, ein beispielloses schnelles Wachstum der Industrie erreicht. Während des ersten Fünfjahresplans (1928-1933) wurden ca. 1.500 große Fabriken, darunter Hüttenwerke in Magnitogorsk und Nowokusnezk; Landtechnik- und Traktorenwerke in Rostow am Don, Tscheljabinsk, Stalingrad, Saratow und Charkow; Chemiewerke im Ural und ein Schwermaschinenwerk in Kramatorsk. Im Ural und im Wolga-Gebiet entstanden neue Zentren der Öl-, Metall- und Waffenproduktion. Der Bau neuer Eisenbahnen und Kanäle begann, wobei die Zwangsarbeit enteigneter Bauern eine immer größere Rolle spielte. Ergebnisse der Umsetzung des ersten Fünfjahresplans. Bei der beschleunigten Umsetzung des zweiten und dritten Fünfjahresplans (1933-1941) wurden viele Fehler bei der Umsetzung des ersten Plans berücksichtigt und korrigiert. Während dieser Zeit der Massenrepression wurde der systematische Einsatz von Zwangsarbeitern unter der Kontrolle des NKWD zu einem wichtigen Teil der Wirtschaft, insbesondere in der Holz- und Goldbergbauindustrie sowie in Neubauten in Sibirien und im hohen Norden. Das System der Wirtschaftsplanung, wie es in den 1930er Jahren geschaffen wurde, hielt sich ohne grundlegende Änderungen bis in die späten 1980er Jahre. Das Wesen des Systems war die Planung, die von der bürokratischen Hierarchie unter Verwendung von Befehlsmethoden durchgeführt wurde. An der Spitze der Hierarchie standen das Politbüro und das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, die das höchste wirtschaftliche Entscheidungsgremium leiteten – das Staatliche Planungskomitee (Gosplan). Mehr als 30 Ministerien waren der Staatlichen Planungskommission unterstellt, unterteilt in „Hauptabteilungen“, die für bestimmte Produktionsarten zuständig waren und in einem Zweig vereint waren. An der Basis dieser Produktionspyramide befanden sich die primären Produktionseinheiten - Werke und Fabriken, kollektive und staatliche landwirtschaftliche Betriebe, Bergwerke, Lagerhäuser usw. Jede dieser Einheiten war für die Umsetzung eines bestimmten Teils des Plans verantwortlich, der (basierend auf dem Volumen und den Kosten der Produktion oder des Umsatzes) von übergeordneten Behörden festgelegt wurde, und erhielt ein eigenes geplantes Ressourcenkontingent. Dieses Muster wiederholte sich auf allen Ebenen der Hierarchie. Die zentralen Planungsbehörden legen Zielgrößen nach einem System sogenannter „Stoffbilanzen“ fest. Jede Produktionseinheit auf jeder Hierarchieebene verhandelte mit einer höheren Autorität über ihre Pläne für das kommende Jahr. In der Praxis bedeutete dies eine Erschütterung des Plans: Alle unteren wollten das Minimum tun und das Maximum bekommen, während alle höheren Autoritäten so viel wie möglich bekommen und so wenig wie möglich geben wollten. Aus den erzielten Kompromissen wurde ein „ausgewogenes“ Gesamtkonzept gebildet.
Die Rolle des Geldes. Die Kontrollzahlen der Pläne wurden in dargestellt physikalische Einheiten(Tonnen Öl, Paar Schuhe etc.), aber auch Geld spielte bei der Planung eine wichtige, wenn auch untergeordnete Rolle. Mit Ausnahme von Zeiten extremer Knappheit (1930-1935, 1941-1947), als grundlegende Konsumgüter per Karte verteilt wurden, gingen in der Regel alle Waren in den Ausverkauf. Geld war auch ein Mittel für bargeldlose Zahlungen - es wurde angenommen, dass jedes Unternehmen die Barkosten der Produktion minimieren sollte, um bedingt rentabel zu sein, und die Staatsbank sollte jedem Unternehmen Grenzen zuweisen. Alle Preise wurden streng kontrolliert; Dem Geld wurde damit eine ausschließlich passive ökonomische Rolle als Rechnungslegungsmittel und als Mittel zur Rationierung des Konsums zugeschrieben.
Der Sieg des Sozialismus. Auf dem 7. Kongress der Komintern im August 1935 erklärte Stalin, dass „der vollständige und endgültige Sieg des Sozialismus in der Sowjetunion errungen wurde“. Diese Aussage, dass die Sowjetunion eine sozialistische Gesellschaft aufgebaut hat, ist zu einem unerschütterlichen Dogma der sowjetischen Ideologie geworden.
Großer Schrecken. Nachdem sie sich mit der Bauernschaft auseinandergesetzt, die Kontrolle über die Arbeiterklasse übernommen und eine gehorsame Intelligenzia erzogen hatten, stellten Stalin und seine Unterstützer unter dem Motto „Erschwerung Klassenkampf„begann, die Partei zu säubern. Nach dem 1. Dezember 1934 (an diesem Tag wurde S. M. Kirov, Sekretär der Parteiorganisation von Leningrad, von Stalins Agenten getötet) wurden mehrere politische Prozesse abgehalten, und dann wurden fast alle alten Parteikader getötet Mit Hilfe von Dokumenten, die von deutschen Sonderdiensten fabriziert wurden, wurden viele Vertreter des Oberkommandos der Roten Armee unterdrückt.In 5 Jahren wurden mehr als 5 Millionen Menschen erschossen oder zur Zwangsarbeit in die Lager des NKWD geschickt.
Erholung nach dem Krieg. Der Zweite Weltkrieg führte zu Verwüstungen in den westlichen Gebieten der Sowjetunion, beschleunigte aber das industrielle Wachstum der ural-sibirischen Region. Die industrielle Basis nach dem Krieg wurde schnell wiederhergestellt: Dies wurde durch den Export von Industrieanlagen erleichtert Ost-Deutschland und der sowjetisch besetzten Mandschurei. Darüber hinaus erhielten die Gulag-Lager erneut millionenschwere Nachschublieferungen von deutschen Kriegsgefangenen und ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen, die des Hochverrats beschuldigt wurden. Schwer- und Militärindustrie blieben oberste Priorität. Besondere Aufmerksamkeit galt der Entwicklung der Kernenergie, vor allem für Waffenzwecke. Bereits in den frühen 1950er Jahren wurde das Vorkriegsniveau der Lebensmittelversorgung und Konsumgüter erreicht.
Chruschtschows Reformen. Der Tod Stalins im März 1953 beendete den Terror und die Repressionen, die immer mehr an Umfang gewannen und an die Vorkriegszeit erinnerten. Die Aufweichung der Parteipolitik während der Führung von N. S. Chruschtschow von 1955 bis 1964 wurde als „Tauwetter“ bezeichnet. Millionen politischer Gefangener kehrten aus den Gulag-Lagern zurück; die meisten von ihnen wurden rehabilitiert. Der Konsumgüterproduktion und dem Wohnungsbau wurde in den Fünfjahresplänen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das Volumen der landwirtschaftlichen Produktion nahm zu; die Löhne stiegen, Zwangsabgaben und Steuern sanken. Um die Rentabilität zu steigern, wurden Kolchosen und Sowchosen zusammengelegt und aufgeteilt, manchmal ohne großen Erfolg. Während der Erschließung von Jungfern- und Brachland im Altai und in Kasachstan wurden große staatliche Farmen geschaffen. Diese Ländereien produzierten nur in Jahren mit ausreichend Niederschlag, etwa drei von fünf Jahren, aber sie ermöglichten eine signifikante Steigerung der durchschnittlich geernteten Getreidemenge. Das MZS-System wurde abgeschafft und die Kolchosen erhielten ihre eigenen landwirtschaftlichen Maschinen. Wasserkraft-, Öl- und Gasressourcen Sibiriens wurden gemeistert; dort entstanden große wissenschaftliche und industrielle Zentren. Viele junge Menschen gingen in die Neulande und Baustellen Sibiriens, wo die bürokratische Ordnung relativ weniger starr war als im europäischen Teil des Landes. Chruschtschows Versuche, die wirtschaftliche Entwicklung zu beschleunigen, stießen bald auf Widerstand des Verwaltungsapparats. Chruschtschow versuchte, die Ministerien zu dezentralisieren, indem er viele ihrer Funktionen auf neue regionale Wirtschaftsräte (sovnarchozes) übertrug. Unter Ökonomen gab es eine hitzige Diskussion über die Entwicklung eines realistischeren Preissystems und die Gewährung echter Autonomie für Industriedirektoren. Chruschtschow beabsichtigte, die Militärausgaben deutlich zu reduzieren, was aus der Doktrin der "friedlichen Koexistenz" mit der kapitalistischen Welt folgte. Im Oktober 1964 wurde Chruschtschow von einer Koalition aus konservativen Parteibürokraten, Vertretern des zentralen Planungsapparats und des sowjetischen militärisch-industriellen Komplexes seines Postens enthoben.
Stagnationszeit. Der neue sowjetische Führer L. I. Breschnew machte Chruschtschows Reformen schnell zunichte. Mit der Besetzung der Tschechoslowakei im August 1968 zerstörte er die Hoffnung, dass die Länder Osteuropas mit zentralistischer Ökonomie eigene Gesellschaftsmodelle entwickeln könnten. Der einzige Bereich des schnellen technologischen Fortschritts war die militärbezogene Industrie - die Produktion von U-Booten, Raketen, Flugzeugen, Militärelektronik, Raumfahrtprogramm. Die Produktion von Konsumgütern war nach wie vor nicht gegeben besondere Aufmerksamkeit. Die großflächige Rekultivierung hat zu katastrophalen Folgen für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit geführt. So war zum Beispiel der Preis für die Einführung der Baumwoll-Monokultur in Usbekistan eine starke Verflachung Aralsee, das bis 1973 das viertgrößte Binnengewässer der Welt war.
Wirtschaftliche Verlangsamung. Während der Führung von Breschnew und seinen unmittelbaren Nachfolgern, die Entwicklung Sowjetische Wirtschaft extrem verlangsamt. Doch der Großteil der Bevölkerung konnte sich auf kleine, aber sichere Löhne, Renten und Sozialleistungen, Preiskontrollen für grundlegende Konsumgüter, kostenlose Bildung und Gesundheitsfürsorge und praktisch kostenlosen, wenn auch immer knappen Wohnraum verlassen. Um den Mindestlebensstandard aufrechtzuerhalten, wurden große Mengen Getreide und verschiedene Konsumgüter aus dem Westen importiert. Da die wichtigsten sowjetischen Exporte – hauptsächlich Öl, Gas, Holz, Gold, Diamanten und Waffen – nicht genügend harte Währung lieferten, erreichte die sowjetische Auslandsverschuldung 1976 6 Milliarden Dollar und wuchs weiter schnell.
Die Zeit des Zusammenbruchs. 1985 wurde MS Gorbatschow Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU. Er nahm diesen Posten voll bewusst so radikal ein Wirtschaftsreformen, die er unter dem Motto "Anpassung und Beschleunigung" lancierte. Steigerung der Arbeitsproduktivität - d.h. den schnellsten Weg zu nutzen, um das Wirtschaftswachstum zu sichern - er genehmigte eine Lohnerhöhung und begrenzte den Verkauf von Wodka in der Hoffnung, die allgemeine Trunkenheit der Bevölkerung zu stoppen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Wodka waren jedoch die Haupteinnahmequelle des Staates. Der Verlust dieses Einkommens und höhere Löhne erhöhten das Haushaltsdefizit und erhöhten die Inflation. Darüber hinaus belebte das Verbot des Verkaufs von Wodka den Untergrundhandel mit Mondschein; Der Drogenkonsum ist sprunghaft angestiegen. 1986 erlebte die Wirtschaft nach der Explosion im Kernkraftwerk Tschernobyl, die zu einer radioaktiven Verseuchung führte, einen schrecklichen Schock. große Territorien Ukraine, Weißrussland und Russland. Bis 1989-1990 war die Wirtschaft der Sowjetunion durch den Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) eng mit den Volkswirtschaften Bulgariens, Polens, der Tschechoslowakei und Deutschlands verbunden demokratische Republik(DDR), Ungarn, Rumänien, Mongolei, Kuba und Vietnam. Für alle diese Länder war die UdSSR die Hauptquelle für Öl, Gas und Industrierohstoffe und erhielt von ihnen im Gegenzug technische Produkte, Konsumgüter und landwirtschaftliche Produkte. Die Wiedervereinigung Deutschlands Mitte 1990 führte zur Auflösung des RGW. Bereits im August 1990 war allen klar, dass radikale Reformen zur Förderung der Privatinitiative unvermeidlich waren. Gorbatschow und sein wichtigster politischer Gegner, der Präsident der RSFSR, B. N. Jelzin, haben gemeinsam das von den Ökonomen S. S. Shatalin und G. A. Yavlinsky entwickelte 500-Tage-Strukturreformprogramm vorgeschlagen, das die Entlassung aus der staatlichen Kontrolle und die Privatisierung der meisten beinhaltete nationale Wirtschaft organisiert, ohne den Lebensstandard der Bevölkerung zu senken. Um jedoch eine Konfrontation mit dem Apparat des zentralen Planungssystems zu vermeiden, weigerte sich Gorbatschow, das Programm und seine praktische Umsetzung zu diskutieren. Anfang 1991 versuchte die Regierung, die Inflation einzudämmen, indem sie die Geldmenge begrenzte, aber das enorme Haushaltsdefizit weitete sich weiter aus, als die Unionsrepubliken sich weigerten, Steuern an das Zentrum zu überweisen. Ende Juni 1991 einigten sich Gorbatschow und die Präsidenten der meisten Republiken auf den Abschluss Gewerkschaftsvertrag die UdSSR zu retten und den Republiken neue Rechte und Befugnisse zu verleihen. Aber die Wirtschaft war bereits in einem hoffnungslosen Zustand. Die Höhe der Auslandsverschuldung näherte sich 70 Milliarden Dollar, die Produktion ging um fast 20 % pro Jahr zurück und die Inflationsraten überstiegen 100 % pro Jahr. Auswanderung qualifizierte Spezialistenüber 100.000 Menschen pro Jahr. Um die Wirtschaft zu retten, benötigte die sowjetische Führung neben Reformen ernsthafte finanzielle Unterstützung von den Westmächten. Bei einem Juli-Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrieländer bat Gorbatschow sie um Hilfe, fand aber keine Antwort.
KULTUR
Die Führung der UdSSR legte großen Wert auf die Herausbildung einer neuen sowjetischen Kultur - "national in der Form, sozialistisch im Inhalt". Es wurde davon ausgegangen, dass die Kulturministerien auf gewerkschaftlicher und republikanischer Ebene die Entwicklung der nationalen Kultur denselben ideologischen und politischen Leitlinien unterordnen sollten, die alle Bereiche der Wirtschaft und Kultur beherrschten öffentliches Leben. Diese Aufgabe war in einem Vielvölkerstaat mit über 100 Sprachen nicht einfach zu bewältigen. Nachdem die Parteiführung für die Mehrheit der Völker des Landes Nationalstaatsformationen geschaffen hatte, stimulierte sie die Entwicklung der nationalen Kulturen in die richtige Richtung; 1977 wurden beispielsweise 2.500 Bücher in georgischer Sprache mit einer Auflage von 17,7 Millionen Exemplaren veröffentlicht. und 2.200 Bücher in usbekischer Sprache mit einer Auflage von 35,7 Millionen Exemplaren. Ein ähnlicher Stand der Dinge war in anderen Unions- und autonomen Republiken. Wegen des Mangels Kulturelle Traditionen Die meisten Bücher waren Übersetzungen aus anderen Sprachen, hauptsächlich aus dem Russischen. Die Aufgabe des Sowjetregimes auf dem Gebiet der Kultur nach dem Oktober wurde von den beiden rivalisierenden Ideologengruppen unterschiedlich verstanden. Die erste, die sich als Anstifter des universellen und betrachtete komplette Renovierung Leben, forderte einen entschiedenen Bruch mit der Kultur der "alten Welt" und die Schaffung einer neuen, proletarischen Kultur. Der prominenteste Vorbote ideologischer und künstlerischer Innovationen war der futuristische Dichter Wladimir Majakowski (1893-1930), einer der Führer der avantgardistischen Literaturgruppe „Linke Front“ (LEF). Ihre Gegner, die als "Mitreisende" bezeichnet wurden, glaubten, dass die ideologische Erneuerung der Fortsetzung der fortgeschrittenen Traditionen der russischen und der Weltkultur nicht widerspreche. Der Inspirator der Anhänger der proletarischen Kultur und gleichzeitig der Mentor der "Reisegefährten" war der Schriftsteller Maxim Gorki (A. M. Peshkov, 1868-1936), der sogar im vorrevolutionären Russland berühmt wurde. In den 1930er Jahren stärkten Partei und Staat ihre Kontrolle über Literatur und Kunst, indem sie vereinte gewerkschaftsweite Kreativorganisationen schufen. Nach Stalins Tod im Jahr 1953 begann eine vorsichtige und zunehmend eingehende Analyse dessen, was unter dem Sowjetregime getan worden war, um die bolschewistischen kulturellen Ideen zu stärken und zu entwickeln, und das folgende Jahrzehnt war Zeuge einer Gärung in allen Bereichen des sowjetischen Lebens. Die Namen und Werke der Opfer ideologischer und politischer Repressionen gerieten aus der totalen Vergessenheit, dem Einfluss von ausländische Literatur. Sowjetische Kultur begann sich in der Zeit, die zusammen als „Tauwetter“ (1954-1956) bezeichnet wird, wiederzubeleben. Es entstanden zwei Gruppen von Kulturschaffenden – „Liberale“ und „Konservative“ – die in verschiedenen offiziellen Veröffentlichungen vorgestellt wurden.
Ausbildung. Die sowjetische Führung widmete der Bildung viel Aufmerksamkeit und Mittel. In einem Land, in dem mehr als zwei Drittel der Bevölkerung nicht lesen konnten, wurde der Analphabetismus in den 1930er Jahren durch mehrere Massenkampagnen praktisch ausgerottet. 1966 verfügten 80,3 Millionen Menschen oder 34 % der Bevölkerung über eine weiterführende spezialisierte, unvollständige oder abgeschlossene Hochschulbildung; Wenn 1914 in Russland 10,5 Millionen Menschen studierten, dann waren es 1967, als die allgemeine Sekundarschulpflicht eingeführt wurde, 73,6 Millionen.1989 gab es in der UdSSR 17,2 Millionen Kinder in Kindergärten und Kindergärten, 39,7 Millionen Grundschüler und 9,8 Millionen Sekundarschüler. Abhängig von den Entscheidungen der Landesführung studierten Jungen und Mädchen entweder zusammen oder getrennt oder 10 Jahre oder 11 Jahre lang an weiterführenden Schulen. Das Team von Schulkindern, das fast vollständig von den Pionier- und Komsomol-Organisationen abgedeckt wurde, musste den Fortschritt kontrollieren und Verhalten aller in jeder erdenklichen Weise. 1989 gab es 5,2 Millionen Vollzeitstudenten an sowjetischen Universitäten und mehrere Millionen Studenten, die an Fern- oder Abendinstituten studierten. Der erste akademische Grad nach dem Abitur war der Grad eines Candidate of Sciences. Um es zu erhalten, war es notwendig, eine höhere Ausbildung zu haben, Berufserfahrung zu sammeln oder die Graduiertenschule abzuschließen und eine Dissertation in Ihrem Fachgebiet zu verteidigen. Der höchste wissenschaftliche Grad, Doctor of Science, wurde in der Regel erst nach 15-20 Jahren Berufstätigkeit und bei Vorliegen einer Vielzahl von veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten erreicht.
Wissenschaft und akademische Einrichtungen. Bedeutende Fortschritte wurden in der Sowjetunion in bestimmten Naturwissenschaften und in der Militärtechnologie erzielt. Dies geschah trotz des ideologischen Drucks der Parteibürokratie, die ganze Wissenschaftszweige wie Kybernetik und Genetik verbot und abschaffte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lenkte der Staat die besten Köpfe auf die Entwicklung der Kernphysik und der angewandten Mathematik und ihrer praktischen Anwendung. Physiker und Weltraumforscher konnten bei ihrer Arbeit auf großzügige finanzielle Unterstützung zählen. Russland hat traditionell exzellente theoretische Wissenschaftler hervorgebracht, und diese Tradition setzte sich in der Sowjetunion fort. Eine intensive und vielseitige Forschungstätigkeit wurde durch ein Netzwerk von Forschungsinstituten gewährleistet, die Teil der Akademie der Wissenschaften der UdSSR und der Akademien der Unionsrepubliken waren und alle Wissensgebiete – sowohl Naturwissenschaften als auch Geisteswissenschaften – abdeckten.
Traditionen und Feiertage. Eine der ersten Aufgaben der sowjetischen Führung war die Abschaffung alter Feiertage, hauptsächlich kirchlicher Feiertage, und die Einführung revolutionärer Feiertage. Zunächst wurden sogar Sonntag und Silvester abgesagt. Die wichtigsten sowjetischen revolutionären Feiertage waren der 7. November – der Feiertag der Oktoberrevolution von 1917 – und der 1. Mai – der Tag der internationalen Solidarität der Arbeiter. Beide wurden zwei Tage lang gefeiert. Massendemonstrationen wurden in allen Städten des Landes und im großen Stil organisiert Verwaltungszentren- Militärparaden; die größte und eindrucksvollste war die Parade in Moskau auf dem Roten Platz. Siehe unten

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Sowjetunion/UdSSR/Union SSR
Motto: „Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!“
Größten Städte:	Moskau, Leningrad, Kiew, Taschkent, Baku, Charkow, Minsk, Gorki, Nowosibirsk, Swerdlowsk, Kuibyschew, Tiflis, Dnepropetrowsk, Jerewan, Odessa
	Russisch (de facto)
Währungseinheit:	Rubel der UdSSR
Zeitzonen:
	22.402.200 km²
Bevölkerung:	293 047 571 Menschen
Regierungsform:	Sowjetrepublik
Internet Domäne:
Telefoncode:
Gründungsstaaten	Staaten nach dem Zusammenbruch der UdSSR

Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken- ein Staat, der von 1922 bis 1991 in Europa und Asien existierte. Die UdSSR besetzte 1/6 des bewohnten Landes und war das flächenmäßig größte Land der Welt auf dem Territorium, das zuvor von besetzt war Russisches Reich ohne Finnland, einen Teil des polnischen Königreichs und einige andere Gebiete, aber mit Galizien, Transkarpatien, einem Teil Preußens, der Nordbukowina, Süd-Sachalin und den Kurilen.

Gemäß der Verfassung von 1977 wurde die UdSSR zu einem multinationalen und sozialistischen Einheitsstaat erklärt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die UdSSR Landgrenzen mit Afghanistan, Ungarn, Iran, China, Nordkorea (seit 9. September 1948), Mongolei, Norwegen, Polen, Rumänien, Türkei, Finnland, Tschechoslowakei und nur seeseitig mit den USA, Schweden und Japan.

Bestehend aus Unionsrepubliken (in verschiedenen Jahren von 4 bis 16), waren sie laut Verfassung souveräne Staaten; Jede Unionsrepublik behielt das Recht auf freien Austritt aus der Union. Die Unionsrepublik hatte das Recht, Beziehungen zu ausländischen Staaten aufzunehmen, Abkommen mit ihnen abzuschließen und diplomatische und konsularische Vertreter auszutauschen, sich an den Aktivitäten zu beteiligen Internationale Organisationen. Zu den 50 Gründungsländern der UN gehörten neben der UdSSR auch ihre beiden Unionsrepubliken: die BSSR und die Ukrainische SSR.

Ein Teil der Republiken umfasste autonome sozialistische Sowjetrepubliken (ASSR), Territorien, Regionen, autonome Regionen (AO) und autonome (bis 1977 - nationale) Bezirke.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die UdSSR zusammen mit den Vereinigten Staaten eine Supermacht. Die Sowjetunion beherrschte das sozialistische Weltsystem und war auch ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates.

Der Zusammenbruch der UdSSR war durch eine scharfe Konfrontation zwischen Vertretern der alliierten Zentralmacht und den neu gewählten lokalen Behörden (Oberste Sowjets, Präsidenten der Unionsrepubliken) gekennzeichnet. In den Jahren 1989-1990 verabschiedeten alle republikanischen Räte Erklärungen zur staatlichen Souveränität, einige davon - Unabhängigkeitserklärungen. Am 17. März 1991 fand in 9 der 15 Republiken der UdSSR ein unionsweites Referendum über die Erhaltung der UdSSR statt, bei dem zwei Drittel der Bürger für die Beibehaltung der erneuerten Union stimmten. Aber die Zentralbehörden konnten die Situation nicht stabilisieren. Dem gescheiterten Staatsstreich des staatlichen Notstandskomitees folgte die offizielle Anerkennung der Unabhängigkeit der baltischen Republiken. Nach dem gesamtukrainischen Unabhängigkeitsreferendum, bei dem die Mehrheit der Bevölkerung für die Unabhängigkeit der Ukraine stimmte, wurde die Erhaltung der UdSSR als staatliche Einheit praktisch unmöglich, wie in angekündigt wurde Abkommen zur Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, unterzeichnet am 8. Dezember 1991 von den Staatsoberhäuptern der drei Unionsrepubliken - Jelzin aus der RSFSR (Russische Föderation), Kravchuk aus der Ukraine (Ukrainische SSR) und Shushkevich aus der Republik Belarus (BSSR). Die UdSSR hörte offiziell am 26. Dezember 1991 auf zu existieren. Ende 1991 wurde die Russische Föderation als Nachfolgestaat anerkannt UdSSR in den internationalen Rechtsbeziehungen und nahm seinen Platz im UN-Sicherheitsrat ein.

Geographie der UdSSR

Mit einer Fläche von 22.400.000 Quadratkilometern war die Sowjetunion größter Staat Frieden. Es nahm ein Sechstel des Landes ein und seine Größe war vergleichbar mit der Größe Nordamerikas. Der europäische Teil machte ein Viertel des Territoriums des Landes aus und war sein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Der asiatische Teil (bis zum Pazifischen Ozean im Osten und bis zur Grenze zu Afghanistan im Süden) war viel weniger besiedelt. Die Länge der Sowjetunion betrug über 10.000 Kilometer von Ost nach West (über 11 Zeitzonen) und fast 7.200 Kilometer von Nord nach Süd. Es gibt fünf Klimazonen im Land.

Die Sowjetunion hatte die längste Grenze der Welt (über 60.000 km). Die Sowjetunion grenzte auch an die USA, Afghanistan, China, die Tschechoslowakei, Finnland, Ungarn, den Iran, die Mongolei, Nord Korea, Norwegen, Polen, Rumänien und die Türkei (von 1945 bis 1991).

Der längste Fluss der Sowjetunion war der Irtysch. Höchster Berg: Communism Peak (7495 m, jetzt Ismail Samani Peak) in Tadschikistan. Ebenfalls in der UdSSR befand sich der größte See der Welt – das Kaspische Meer und der größte und tiefste Süßwassersee der Welt – der Baikalsee.

Geschichte der UdSSR

Gründung der UdSSR (1922-1923)

Am 29. Dezember 1922 wurde auf einer Konferenz von Delegationen der Sowjetkongresse der RSFSR, der Ukrainischen SSR, der BSSR und der TSFSR der Vertrag über die Gründung der UdSSR unterzeichnet. Dieses Dokument wurde am 30. Dezember 1922 vom Ersten Allunionskongress der Sowjets genehmigt und von den Delegationsleitern unterzeichnet. Dieses Datum gilt als Gründungsdatum der UdSSR, obwohl der Rat der Volkskommissare der UdSSR (Regierung) und der Volkskommissare (Ministerien) erst am 6. Juli 1923 gegründet wurden.

Vorkriegszeit (1923-1941)

Seit Herbst 1923 und besonders nach dem Tod von V. I. Lenin, ein akuter politischer Kampf für die Macht. Die von I. V. Stalin angewandten autoritären Führungsmethoden zur Errichtung des Regimes der Ein-Mann-Macht wurden etabliert.

Ab Mitte der 1920er Jahre wurde die Neue Wirtschaftspolitik (NEP) eingeschränkt, und dann begann die Zwangsindustrialisierung und Kollektivierung, 1932-1933 gab es auch eine massive Hungersnot.

Nach einem erbitterten Fraktionskampf unterwarfen Stalins Anhänger Ende der 1930er Jahre die Strukturen der herrschenden Partei vollständig. Im Land wurde ein totalitäres, streng zentralisiertes Gesellschaftssystem geschaffen.

1939 wurden die sowjetisch-deutschen Abkommen von 1939 (darunter der sogenannte Molotow-Ribbentrop-Pakt) zur Aufteilung der Einflusssphären in Europa geschlossen, wonach eine Reihe von Gebieten in Osteuropa als Sphäre der UdSSR definiert wurden . Die in den Abkommen bezeichneten Gebiete (mit Ausnahme von Finnland) im Herbst desselben Jahres und in nächstes Jahr Veränderungen erfahren haben. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 trat die UdSSR der damaligen Westrepublik Polen bei.

Ukraine und West-Weißrussland; diese territoriale Veränderung wird auf unterschiedliche Weise betrachtet: sowohl als „Rückkehr“ als auch als „Annexion“. Bereits im Oktober 1939 wurde die Stadt Wilna der Weißrussischen SSR an Litauen und ein Teil von Polissya an die Ukraine verlegt.

1940 umfasste die UdSSR Estland, Lettland, Litauen und Bessarabien (1918 von Rumänien annektiert). . Bessarabien innerhalb Rumäniens) und Nordbukowina, die moldauische, lettische, litauische (einschließlich 3 Regionen der BSSR, die 1940 Teil der litauischen SSR wurde) und die estnische SSR wurden geschaffen. Der Beitritt der baltischen Staaten zur UdSSR wird von verschiedenen Quellen als "freiwilliger Beitritt" und als "Annexion" angesehen.

1939 bot die UdSSR Finnland einen Nichtangriffspakt an, aber Finnland lehnte ab. Der sowjetisch-finnische Krieg (30. November 1939 - 12. März 1940), der von der UdSSR nach Vorlage eines Ultimatums begonnen wurde, versetzte der internationalen Autorität des Landes einen Schlag (die UdSSR wurde aus dem Völkerbund ausgeschlossen). Aufgrund der relativ großen Verluste und der mangelnden Vorbereitung der Roten Armee war der langwierige Krieg vor der Niederlage Finnlands beendet; Nach ihren Ergebnissen verließen die Karelische Landenge, Ladoga, Salla mit Kuolajärvi und der westliche Teil der Rybachy-Halbinsel Finnland in die UdSSR. Am 31. März 1940 wurde die Karelisch-Finnische SSR (mit ihrer Hauptstadt Petrosawodsk) aus der Karelischen ASSR und aus Finnland übertragenen Gebieten gebildet (mit Ausnahme der Rybachy-Halbinsel, die Teil der Region Murmansk wurde).

UdSSR im Zweiten Weltkrieg (1941-1945)

Am 22. Juni 1941 griff Deutschland die Sowjetunion an und verletzte damit den Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Den sowjetischen Truppen gelang es, seine Invasion Ende Herbst 1941 zu stoppen und ab Dezember 1941 eine Gegenoffensive zu starten, die Schlacht um Moskau wurde zum entscheidenden Ereignis. Im Sommer-Herbst 1942 gelang es dem Feind jedoch, zur Wolga vorzudringen und einen großen Teil des Territoriums des Landes zu erobern. Von Dezember 1942 bis 1943 kam es zu einer radikalen Wende im Krieg, die Schlachten von Stalingrad und Kursk wurden entscheidend. Zwischen 1944 und Mai 1945 Sowjetische Truppen befreite das gesamte von Deutschland besetzte Gebiet der UdSSR sowie die Länder Osteuropas und beendete den Krieg siegreich durch die Unterzeichnung des Gesetzes über die bedingungslose Kapitulation Deutschlands.

Der Krieg brachte der gesamten Bevölkerung der Sowjetunion großen Schaden, führte zum Tod von 26,6 Millionen Menschen, zur Liquidierung einer großen Zahl der Bevölkerung in den von Deutschland besetzten Gebieten, zur Zerstörung eines Teils der Industrie - zum einen Hand; die Schaffung eines bedeutenden militärisch-industriellen Potenzials in den östlichen Regionen des Landes, die Wiederbelebung des kirchlichen und religiösen Lebens im Land, der Erwerb bedeutender Gebiete, der Sieg über den Faschismus - andererseits.

In den Jahren 1941-1945 wurde eine Reihe von Völkern von ihren Orten deportiert traditionelle Residenz. 1944-1947. Die UdSSR umfasste:

• die Volksrepublik Tuva, die innerhalb der RSFSR den Status einer autonomen Region erhielt;
• Der nördliche Teil Ostpreußens, der als Gebiet Kaliningrad Teil der RSFSR wurde;
• Transkarpatien (Region Transkarpatien der Ukrainischen SSR);
• Pechenga, das Teil der Region Murmansk wurde;
• Süd-Sachalin und Kurilen, die das Gebiet Juschno-Sachalinsk als Teil des Chabarowsk-Territoriums der RSFSR bildete.

Gleichzeitig wurden das Gebiet Belostok, Teile der Gebiete Grodno und Brest der BSSR sowie Teile der Gebiete Lemberg und Drogobytsch der Ukrainischen SSR Teil Polens.

Nachkriegszeit (1945-1953)

Nach dem Sieg im Krieg wurde die Entmilitarisierung der Wirtschaft der UdSSR durchgeführt, ihre Wiederherstellung in den von der Besatzung betroffenen Gebieten. Bis 1950 war die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorkriegsniveau um 73 % gestiegen. Die Landwirtschaft erholte sich langsam, mit großen Schwierigkeiten, Fehlern und Fehlkalkulationen. Dennoch stabilisierte sich bereits 1947 die Ernährungssituation, es wurden Karten für Lebensmittel und Industriegüter abgeschafft und eine Währungsreform durchgeführt, die es ermöglichte, die finanzielle Situation zu stabilisieren.

In Übereinstimmung mit den Beschlüssen der Konferenzen von Jalta und Potsdam errichtete die UdSSR 1945-1949 die Kontrolle über die jeweiligen Besatzungszonen in Deutschland und Österreich. In einer Reihe von Ländern Osteuropas begann die Errichtung kommunistischer Regime, in deren Folge ein mit der UdSSR verbündeter militärpolitischer Block von Staaten entstand (das sozialistische Lager, Warschauer Pakt). Unmittelbar nach dem Ende des Weltkriegs begann eine Periode weltweiter politischer und ideologischer Konfrontation zwischen der UdSSR und anderen sozialistischen Ländern einerseits und den westlichen Ländern andererseits, die 1947 als Kalter Krieg bezeichnet wurde, begleitet von ein Wettrüsten.

"Chruschtschow-Tauwetter" (1953-1964)

Auf dem 20. Kongress der KPdSU (1956) kritisierte N. S. Chruschtschow den Personenkult von I. V. Stalin. Die Rehabilitation der Opfer der Repressionen begann, der Hebung des Lebensstandards der Menschen, der Entwicklung der Landwirtschaft, des Wohnungsbaus und der Leichtindustrie wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt.

Die politische Lage im Land ist weicher geworden. Viele Mitglieder der Intelligenz nahmen Chruschtschows Bericht als Aufruf zur Öffentlichkeitsarbeit auf; Samizdat erschien, der nur den "Personenkult" entlarven durfte, Kritik an der KPdSU und dem bestehenden System war weiterhin verboten.

Die Konzentration von Wissenschafts- und Produktionskräften, materiellen Ressourcen in bestimmten Bereichen von Wissenschaft und Technologie ermöglichte bedeutende Errungenschaften: Das erste Kernkraftwerk der Welt wurde geschaffen (1954), das erste künstlicher Satellit Erde (1957), zuerst bemannt Raumschiff mit einem Pilot-Kosmonauten (1961) usw.

In der Außenpolitik dieser Zeit unterstützte die UdSSR die günstigen Interessen des Landes politische Regime in verschiedenen Ländern. 1956 beteiligten sich sowjetische Truppen an der Niederschlagung des Aufstands in Ungarn. 1962 führten Meinungsverschiedenheiten zwischen der UdSSR und den USA fast zu einem Atomkrieg.

1960 begann ein diplomatischer Konflikt mit China, der die kommunistische Weltbewegung spaltete.

"Stagnation" (1964-1985)

1964 wurde Chruschtschow von der Macht entfernt. Leonid Iljitsch Breschnew wurde der neue Erste Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU, faktisch Staatsoberhaupt. In den damaligen Quellen wurde die Zeit der 1970er-1980er Jahre genannt Ära des entwickelten Sozialismus.

Während Breschnews Herrschaft wurden im Land neue Städte und Gemeinden, Werke und Fabriken, Kulturpaläste und Stadien gebaut; Universitäten wurden gegründet, neue Schulen und Krankenhäuser eröffnet. Die UdSSR trat an die Spitze der Weltraumforschung, der Entwicklung der Luftfahrt, der Kernenergie, der Grundlagen- und angewandten Wissenschaften. Bestimmte Errungenschaften wurden in den Bereichen Bildung, Medizin und Sozialversicherungssystem beobachtet. Weltweiter Ruhm und Anerkennung erhielten Kreativität berühmte Persönlichkeiten Kultur. Sowjetische Athleten erzielten auf internationaler Ebene hohe Ergebnisse. 1980 fand in Moskau die XXII. Sommerolympiade statt.

Gleichzeitig gab es eine entscheidende Wendung zur Eindämmung der Reste des Tauwetters. Mit der Machtübernahme von Breschnew verstärkten die staatlichen Sicherheitsbehörden den Kampf gegen abweichende Meinungen - das erste Anzeichen dafür war der Prozess von Sinyavsky - Daniel. 1968 marschierte die Armee der UdSSR in die Tschechoslowakei ein, um den Trend zu unterdrücken politische Reformen. Als Zeichen der endgültigen Beseitigung des "Tauwetters" trat der Rücktritt von A. T. Tvardovsky vom Posten des Herausgebers der Zeitschrift " Neue Welt» Anfang 1970.

1975 fand auf dem Wachtturm ein Aufstand statt - eine bewaffnete Manifestation des Ungehorsams einer Gruppe sowjetischer Militärseeleute auf einem großen U-Boot-Abwehrschiff (BPK) des Wachtturms der Marine der UdSSR. Der Anführer des Aufstands war der politische Offizier des Schiffes, Kapitän des 3. Ranges Valery Sablin.

Seit Anfang der 1970er Jahre kommt jüdische Emigration aus der UdSSR. Viele berühmte Schriftsteller, Schauspieler, Musiker, Sportler und Wissenschaftler wanderten aus.

Auf dem Gebiet der Außenpolitik hat Breschnew in den 1970er Jahren viel für die politische Entspannung getan. Es wurden amerikanisch-sowjetische Verträge über die Begrenzung strategischer Offensivwaffen geschlossen (obwohl seit 1967 mit der beschleunigten Installation von Interkontinentalraketen in unterirdischen Minen begonnen wurde), die jedoch nicht durch angemessene Vertrauens- und Kontrollmaßnahmen unterstützt wurden.

Dank einer gewissen Liberalisierung entstand eine Dissidentenbewegung, Namen wie Andrej Sacharow und Alexander Solschenizyn wurden berühmt. Die Ideen der Dissidenten fanden nicht die Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung der UdSSR. Seit 1965 leistete die UdSSR Nordvietnam militärische Hilfe im Kampf gegen die Vereinigten Staaten und Südvietnam, der bis 1973 andauerte und mit dem Abzug endete US-Truppen und die Vereinigung Vietnams. 1968 marschierte die Armee der UdSSR in die Tschechoslowakei ein, um den Trend politischer Reformen zu unterdrücken. 1979 führte die UdSSR auf Ersuchen der afghanischen Regierung ein begrenztes Militärkontingent in die DRA ein (siehe Afghanistankrieg (1979-1989)), was zum Ende der Entspannung und zur Wiederaufnahme des Kalten Krieges führte. Von 1989 bis 1994 wurden sowjetische Truppen aus allen kontrollierten Gebieten abgezogen.

Perestroika (1985-1991)

1985, nach dem Tod von K. U. Tschernenko, kam M. S. Gorbatschow im Land an die Macht. In den Jahren 1985-1986 führte Gorbatschow die sogenannte Politik der Beschleunigung der sozioökonomischen Entwicklung durch, die darin bestand, bestimmte Mängel des bestehenden Systems zu erkennen und zu versuchen, sie mit mehreren großen Verwaltungskampagnen (der sogenannten "Beschleunigung") zu korrigieren - eine Anti-Alkohol-Kampagne, "der Kampf gegen nicht arbeitende Einkommen", die Einführung der staatlichen Anerkennung. Nach dem Plenum im Januar 1987 leitete die Führung des Landes grundlegende Reformen ein. Tatsächlich wurde die neue Staatsideologie zur „Perestroika“ erklärt – eine Reihe wirtschaftlicher und politischer Reformen. Im Zuge der Perestroika (seit der zweiten Hälfte des Jahres 1989, nach dem ersten Kongress der Volksabgeordneten der UdSSR) kam es zur politischen Auseinandersetzung zwischen den Kräften, die den sozialistischen Entwicklungsweg befürworten, und den Parteien und Bewegungen, die die Zukunft des Landes mit der Die Organisation des Lebens nach den Prinzipien des Kapitalismus eskalierte stark, ebenso wie die Auseinandersetzung über Zukunftsfragen, das Bild der Sowjetunion, das Verhältnis zwischen gewerkschaftlichen und republikanischen Organen der Staatsmacht und -verwaltung. Zu Beginn der 1990er Jahre erreichte die Perestroika eine Sackgasse. Die Behörden konnten den nahenden Zusammenbruch der UdSSR nicht mehr aufhalten.

Die UdSSR hörte offiziell am 26. Dezember 1991 auf zu existieren. An ihrer Stelle haben sich eine Reihe unabhängiger Staaten gebildet (derzeit 19, von denen 15 UN-Mitglieder sind, 2 teilweise von UN-Mitgliedsländern anerkannt werden und 2 von keinem der UN-Mitgliedsländer anerkannt werden). Infolge des Zusammenbruchs der UdSSR verringerte sich das Territorium Russlands (das Nachfolgeland der UdSSR in Bezug auf Auslandsvermögen und -verbindlichkeiten sowie in der UNO) im Vergleich zum Territorium der UdSSR um 24% (vom 22.4 Millionen km²), und die Bevölkerung ging um 49 % zurück (von 290 auf 148 Millionen Menschen) (gleichzeitig hat sich das Territorium Russlands im Vergleich zum Territorium der RSFSR praktisch nicht verändert). Die vereinten Streitkräfte und die Rubelzone zerfielen. Auf dem Territorium der UdSSR kommt es zu einer Reihe von interethnischen Konflikten, von denen sich der akuteste zuspitzt Karabach-Konflikt Seit 1988 finden Massenpogrome sowohl von Armeniern als auch von Aserbaidschanern statt. 1989 verkündet der Oberste Rat der Armenischen SSR die Annexion von Berg-Karabach, die Aserbaidschanische SSR beginnt mit einer Blockade. Im April 1991 beginnt tatsächlich ein Krieg zwischen den beiden Sowjetrepubliken.

Politisches System und Ideologie

Artikel 2 der Verfassung der UdSSR von 1977 verkündete: „ Alle Macht in der UdSSR gehört dem Volk. Das Volk übt die Staatsmacht durch die Sowjets der Volksdeputierten aus, die die politische Grundlage der UdSSR bilden. Alle anderen Staatsorgane werden von den Volksdeputiertenräten kontrolliert und sind ihnen gegenüber rechenschaftspflichtig.» Kandidaten aus Arbeitskollektive, Gewerkschaften, Jugendorganisationen (VLKSM), Amateur-Kreativorganisationen und aus der Partei (KPdSU).

Vor der Proklamation des Sozialismus in der UdSSR durch die Verfassung von 1936 wurde in der UdSSR offiziell die Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft proklamiert. In Artikel 3 der Verfassung von 1936 heißt es: „Alle Macht in der UdSSR gehört den Werktätigen in Stadt und Land, vertreten durch die Sowjets der Abgeordneten der Werktätigen.“

Das politische System der Sowjetunion lehnte das Prinzip der Gewaltenteilung und der Unabhängigkeit der Gewalten ab Legislativeüber Exekutive und Judikative. Formal waren nur die Dekrete des Gesetzgebers, d. h. des Obersten Sowjets der UdSSR (V.S. UdSSR), formale Rechtsquelle, obwohl die tatsächliche Praxis in erheblichem Widerspruch zu den Verfassungsbestimmungen stand. Die tägliche Gesetzgebung in der Praxis wurde vom Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR durchgeführt, das aus dem Vorsitzenden, 15 stellvertretenden Vorsitzenden, dem Sekretär und 20 weiteren Mitgliedern bestand. Der für 4 Jahre gewählte Oberste Sowjet der UdSSR wählte das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR, bildete den Ministerrat der UdSSR, wählte Richter des Obersten Gerichtshofs der UdSSR und ernannte sie Generalstaatsanwalt UdSSR.

Kollektives Staatsoberhaupt 1922-1937. In den Pausen zwischen den Kongressen gab es den Allunionskongreß der Sowjets - sein Präsidium. 1937-1989. Das kollektive Staatsoberhaupt war der Oberste Sowjet der UdSSR, in den Pausen zwischen den Sitzungen das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR. 1989-1990 1990-1991 war das einzige Staatsoberhaupt der Vorsitzende des Obersten Sowjets der UdSSR. - Präsident der UdSSR.

Die tatsächliche Macht in der UdSSR gehörte der Führung der KPdSU [VKP (b)], die gemäß ihrer internen Satzung funktionierte. Anders als frühere Verfassungen spiegelte die Verfassung von 1977 erstmals die tatsächliche Rolle der KPdSU in der Regierung wider: „Die leitende und führende Kraft Sowjetische Gesellschaft, der Kern seines politischen Systems, seiner staatlichen und öffentlichen Organisationen ist die Kommunistische Partei der Sowjetunion. (Artikel 6)

In der UdSSR wurde keine Ideologie legal zum Staat erklärt oder dominant; aber angesichts des politischen Monopols der Kommunistischen Partei war dies die De-facto-Ideologie der KPdSU – der Marxismus-Leninismus, der in der späten UdSSR als „sozialistische marxistisch-leninistische Ideologie“ bezeichnet wurde. Das politische System der UdSSR wurde als „sozialistischer Staat“ betrachtet, das heißt als „politischer Teil des Überbaus über der wirtschaftlichen Grundlage des Sozialismus, neuer Typ Staat, der den bürgerlichen Staat als Ergebnis der sozialistischen Revolution ersetzen wird. Wie jedoch westliche Forscher der sowjetischen Gesellschaft feststellten, verwandelte sich der Marxismus in der späten UdSSR in Wirklichkeit in eine nationalistische und etatische Ideologie, während der klassische Marxismus das Absterben des Staates im Sozialismus proklamierte.

Als organisierte Träger einer grundsätzlich anderen, dem Marxismus-Leninismus feindlich gesinnten Ideologie blieben als organisierte Träger einer grundsätzlich anderen, dem Marxismus-Leninismus feindlich gesinnten Ideologie nur die registrierten religiösen Vereine (Religionsgesellschaften und -gruppen) ( Einzelheiten finden Sie unten im Abschnitt Religion in der UdSSR).

Rechts- und Justizsysteme

Die marxistisch-leninistische Ideologie in der UdSSR betrachtete den Staat und das Recht im Allgemeinen als einen politischen Teil des Überbaus über der wirtschaftlichen Grundlage der Gesellschaft und betonte den Klassencharakter des Rechts, der als „der zum Gesetz erhobene Wille der herrschenden Klasse“ definiert wurde ." Eine spätere Modifikation dieser Rechtsauffassung lautete: „Gesetz ist der zum Recht errichtete Staatswille.“

Das „sozialistische Gesetz“ („die höchste historische Art von Recht“), das in der späten (nationalen) UdSSR existierte, galt als der zum Gesetz erhobene Wille des Volkes: Es „begründet und garantiert zum ersten Mal in der Geschichte wirklich demokratische Freiheiten ”

Sowjetisches sozialistisches Recht wurde von einigen Forschern im Westen als eine Art römisches Recht angesehen, aber sowjetische Juristen bestanden auf seinem unabhängigen Status, der von der Weltgemeinschaft in der Praxis nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Wahl von es vertretenden Richtern anerkannt wurde Internationaler Gerichtshof – in Übereinstimmung mit Artikel 9 der Charta des Gerichtshofs, der die Vertretung der wichtigsten Zivilisationsformen und Rechtssysteme vorsieht.

Die Grundlagen des Justizsystems der UdSSR wurden vor seiner Gründung - in der RSFSR - durch eine Reihe von Dekreten gelegt, von denen das erste das Dekret des Rates der Volkskommissare "Über das Gericht" vom 22. November 1917 war ( siehe Artikel Urteilsdekrete). Das Hauptelement der Justiz wurde zum „Volksgericht“ der Stadt oder des Bezirks (Gericht der allgemeinen Gerichtsbarkeit) erklärt, das direkt von den Bürgern gewählt wurde. Die Verfassung von 1977 legte in Kapitel 20 die Grundprinzipien der Organisation des Justizwesens der UdSSR fest. Die höheren Gerichte wurden von den jeweiligen Räten gewählt. Zu den Volksgerichten gehörten ein Richter und Volksbeisitzer, die an der Prüfung von Zivil- und Strafsachen teilnahmen (Artikel 154 der Verfassung von 1977).

Die Funktion der obersten Aufsicht "über die genaue und einheitliche Ausführung der Gesetze durch alle Ministerien, Staatskomitees und -abteilungen, Unternehmen, Institutionen und Organisationen, Exekutiv- und Verwaltungsorgane der örtlichen Sowjets der Volksdeputierten, Kolchosen, Genossenschaften und anderen öffentlichen Organisationen, Beamten sowie Bürger" wurde der Generalstaatsanwaltschaft zugewiesen (Kapitel 21). Die Verfassung (Artikel 168) erklärte die Unabhängigkeit der Staatsanwaltschaft von allen lokalen Behörden, obwohl es Beweise dafür gibt, dass die Staatsanwälte unter der direkten operativen Kontrolle des NKWD standen.

Führer der UdSSR und ihr Beitrag zur Entwicklung der UdSSR

Rechtlich galt das Staatsoberhaupt als: seit 1922 - Vorsitzender des Präsidiums des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR, seit 1938 - Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, seit 1989 - Vorsitzender des Obersten Sowjets der UdSSR UdSSR, seit 1990 - Präsident der UdSSR. Der Regierungschef war seit 1946 der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare - der Vorsitzende des Ministerrates der UdSSR, der normalerweise Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der KPdSU war.

Staatsoberhaupt

Leiter der Regierung

Vorsitzende des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees: L. B. Kamenev (seit 27. Oktober (9. November) 1917), Ya. M. Swerdlow (vom 8. November (21. November) 1917), M. I. Kalinin (seit 30. März 1919). Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets (Präsidium des Zentralexekutivkomitees) der UdSSR: MI Kalinin 1938-1946 N. M. Shvernik 1946-1953 K. E. Woroschilow 1953-1960 L. I. Breschnew 1960-1964, erster (General-)Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU 1964-1982 A. I. Mikojan 1964-1965 N. W. Podgorny 1965-1977 L. I. Breschnew (1977-1982), erster (General-)Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU in den Jahren 1964-1982 Yu.V. Andropov (1983-1984), Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU in den Jahren 1982-1984 K. U. Chernenko (1984-1985), Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU 1984-1985 AA Gromyko (1985-1988) M. S. Gorbatschow (1985-1991), Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU 1985-1991. Präsident der UdSSR: M. S. Gorbatschow 15. März 1990 - 25. Dezember 1991.

WI Lenin (1922-1924) A. I. Rykow (1924-1930) W. M. Molotow (1930-1941) I. V. Stalin (1941-1953), Generalsekretär des Zentralkomitees der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki (KPdSU) in den Jahren 1922-1934 G. M. Malenkov (März 1953-1955) N. A. Bulganin (1955-1958) N. S. Chruschtschow (1958-1964), Erster Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU in den Jahren 1953-1964 A.N. Kossygin (1964-1980) N. A. Tikhonov (1980-1985) N. I. Ryschkow (1985-1991) Premierminister der UdSSR: WS Pawlow (1991) Vorsitzender des KOUNKH der UdSSR, IEC der UdSSR: I. S. Silaev (1991)

In der gesamten Geschichte ihres Bestehens gab es acht tatsächliche Führer der UdSSR (einschließlich Georgy Malenkov): 4 Vorsitzende des Rates der Volkskommissare / Ministerrate (Lenin, Stalin, Malenkov, Chruschtschow) und 4 Vorsitzende des Präsidiums der UdSSR Oberster Rat (Breschnew, Andropow, Tschernenko, Gorbatschow). Gorbatschow war auch der einzige Präsident der UdSSR.

Beginnend mit N. S. Chruschtschow war der General- (Erste) Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU (VKP (b)) das eigentliche Staatsoberhaupt, meist auch der Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR.

Unter Lenin legte der Vertrag über die Gründung der UdSSR den Grundstein für die Staatsstruktur, die in der ersten Verfassung der UdSSR verankert wurde. Der Gründer der UdSSR regierte die Sowjetunion etwas mehr als ein Jahr lang - von Dezember 1922 bis Januar 1924, während einer Zeit starker Verschlechterung des Gesundheitszustands.

Während der Regierungszeit von I. V. Stalin wurden Kollektivierung und Industrialisierung durchgeführt, die Stachanow-Bewegung begann, und das Ergebnis des innerfraktionellen Kampfes in der KPdSU (b) in den 1930er Jahren waren Stalins Repressionen (ihr Höhepunkt war 1937-1938). 1936 wurde es angenommen neue Verfassung UdSSR, die die Zahl der Unionsrepubliken erhöhte. Der Große Vaterländische Krieg wurde gewonnen, neue Gebiete wurden annektiert und das sozialistische Weltsystem wurde geschaffen. Nach der gemeinsamen Niederlage Japans durch die Alliierten begann eine starke Verschärfung der Beziehungen zwischen der UdSSR und ihren Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition - der Kalte Krieg, dessen formeller Beginn oft mit der Fulton-Rede des ehemaligen britischen Premierministers in Verbindung gebracht wird Winston Churchill am 5. März 1946. Gleichzeitig wurde mit Finnland ein ewiger Freundschaftsvertrag unterzeichnet. 1949 wurde die UdSSR Atommacht. Er war der erste weltweit, der die Wasserstoffbombe testete.

Unter G. M. Malenkov, der nach Stalins Tod sein Amt als Vorsitzender des Ministerrates der UdSSR übernahm, wurde eine Amnestie für Gefangene wegen geringfügiger Verstöße verhängt, der Ärztefall geschlossen und die ersten Rehabilitationen durchgeführt Opfer politischer Repression. Im Bereich Landwirtschaft: Einkaufspreise erhöhen, Steuerlast senken. Unter der persönlichen Aufsicht von Malenkov wurde in der UdSSR das erste industrielle Kernkraftwerk der Welt in Betrieb genommen. Auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften schlug er vor, den Schwerpunkt auf die Schwerindustrie zu legen und sich der Produktion von Konsumgütern zuzuwenden, aber nach seinem Rücktritt wurde diese Idee verworfen.

N. S. Chruschtschow verurteilte den Personenkult Stalins und führte eine Demokratisierung durch, die als Chruschtschow-Tauwetter bezeichnet wurde. Es wurde die Parole „Aufholen und Überholen“ aufgestellt, die dazu aufrief, die kapitalistischen Länder (insbesondere die Vereinigten Staaten) in kürzester Zeit in der wirtschaftlichen Entwicklung zu überholen. Die Erschließung jungfräulicher Ländereien wurde fortgesetzt. Die UdSSR startete den ersten künstlichen Satelliten und einen Menschen ins All, war die erste, die Raumschiffe in Richtung Mond, Venus und Mars startete, baute ein Kernkraftwerk und ein friedliches Schiff mit einem Kernreaktor - den Lenin-Eisbrecher. Während der Regierungszeit von Chruschtschow kam der Höhepunkt des Kalten Krieges - die Kubakrise. 1961 wurde der Aufbau des Kommunismus bis 1980 angekündigt. In der Landwirtschaft ist die Politik Chruschtschows (Maisaussaat, Aufteilung regionaler Komitees, Kampf gegen Bauernhöfe) ergab negative Ergebnisse. 1964 wurde Chruschtschow seines Amtes enthoben und in den Ruhestand versetzt.

Die Zeit der Führung von L. I. Breschnew in der UdSSR war im Allgemeinen friedlich und gipfelte nach der Schlussfolgerung sowjetischer Theoretiker im Aufbau des entwickelten Sozialismus, der Bildung eines landesweiten Staates und der Bildung einer neuen historischen Gemeinschaft - Sowjetisches Volk. Diese Bestimmungen wurden 1977 in der Verfassung der UdSSR verankert. 1979 marschierten sowjetische Truppen in Afghanistan ein. 1980 fanden die Olympischen Spiele in Moskau statt. Die zweite Hälfte der Regierungszeit von L. I. Breschnew wird als Periode der Stagnation bezeichnet.

Yu. V. Andropov während seiner kurzen Führung der Partei und des Staates wurde vor allem als Kämpfer für Arbeitsdisziplin; K. U. Chernenko, der ihn ersetzte, war schwer krank, und die Führung des Landes unter ihm konzentrierte sich tatsächlich in den Händen seines Gefolges, das versuchte, zum "Breschnew" -Orden zurückzukehren. Ein erheblicher Rückgang der Weltölpreise im Jahr 1986 verursachte eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der UdSSR. Die Führung der KPdSU (Gorbatschow, Jakowlew und andere) beschloss, mit der Reform des Sowjetsystems zu beginnen, das als „Perestroika“ in die Geschichte einging. 1989 wurden sowjetische Truppen aus Afghanistan abgezogen. Die Reformen von M. S. Gorbatschow waren ein Versuch, das politische System der UdSSR im Rahmen von zu ändern Wirtschaftstheorie Marxismus. Gorbatschow milderte die Unterdrückung durch die Zensur (die Glasnost-Politik) etwas, erlaubte alternative Wahlen, führte einen ständigen Obersten Sowjet ein und unternahm die ersten Schritte in Richtung einer Marktwirtschaft. 1990 wurde er der erste Präsident der Sowjetunion. 1991 ging er in den Ruhestand.

Wirtschaft der UdSSR

Zu Beginn der 1930er-Jahre war der größte Teil der Wirtschaft, die gesamte Industrie und 99,9 % der Landwirtschaft in staatlichem oder genossenschaftlichem Besitz, was es ermöglichte, Ressourcen rationeller zu nutzen, sie gerecht zu verteilen und die Arbeitsbedingungen im Vergleich zu vorsowjetischen deutlich zu verbessern. Die Entwicklung der Wirtschaft erforderte den Übergang zu einer fünfjährigen Form der Wirtschaftsplanung. Die Industrialisierung der UdSSR wurde über mehrere Jahre durchgeführt. Turksib, die Novokuznetsk Iron and Steel Works und neue Maschinenbauunternehmen im Ural wurden gebaut.

Zu Beginn des Krieges befand sich ein erheblicher Teil der Produktion in Sibirien, Zentralasien, was eine effektive Umstellung auf das Mobilisierungsregime während des Krieges ermöglichte. Nach dem Großen Vaterländischer Krieg Die Restaurierung der UdSSR begann, neue Wirtschaftszweige tauchten auf: Raketenindustrie, Elektrotechnik, neue Kraftwerke. Ein bedeutendes Volumen der Wirtschaft der UdSSR war die Militärproduktion.

Die Industrie wurde von der Schwerindustrie dominiert. 1986 entfielen 75,3 % des Gesamtvolumens der Industrieproduktion auf Gruppe A (Produktion von Produktionsmitteln), Gruppe B (Produktion von Konsumgütern) auf 24,7 %. Industrien, die den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt sichern, entwickelten sich in beschleunigtem Tempo. Zwischen 1940 und 1986 stieg die Leistung der Elektrizitätswirtschaft um das 41-fache, die des Maschinen- und Metallbaus um das 105-fache und die der chemischen und petrochemischen Industrie um das 79-fache.

Rund 64 % des Außenhandelsumsatzes entfielen auf die sozialistischen Länder, davon 60 % auf die RGW-Mitgliedsländer; über 22 % - in die entwickelten kapitalistischen Länder (Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Japan usw.); über 14 % - in Entwicklungsländer.

Die Zusammensetzung der Wirtschaftsregionen der UdSSR änderte sich entsprechend der Aufgabe, die Verwaltung und Planung der Volkswirtschaft zu verbessern, um das Tempo zu beschleunigen und die Effizienz der gesellschaftlichen Produktion zu steigern. Pläne für den 1. Fünfjahresplan (1929-1932) wurden für 24 Bezirke erstellt, der 2. Fünfjahresplan (1933-1937) für 32 Bezirke und die Zone des Nordens, der 3. (1938-1942) für 9 Bezirke und 10 Unionsrepubliken, gleichzeitig wurden die Regionen und Territorien in 13 Hauptwirtschaftsregionen zusammengefasst, nach denen die Planung der Entwicklung der Volkswirtschaft im territorialen Kontext durchgeführt wurde. 1963 wurde ein taxonomisches Raster genehmigt, das 1966 verfeinert wurde und 19 große Wirtschaftsregionen und die moldauische SSR umfasste.

Streitkräfte der UdSSR

Bis Februar 1946 bestanden die Streitkräfte der UdSSR aus der Roten Armee (RKKA) und der Roten Flotte der Arbeiter und Bauern. Bis Mai 1945 waren es 11.300.000 Menschen. Vom 25. Februar 1946 bis Anfang 1992 wurden die Streitkräfte der UdSSR als Sowjetarmee bezeichnet. Die sowjetische Armee umfasste die Strategic Missile Forces, SV, Air Defense Forces, Air Force und andere Formationen, mit Ausnahme der Marine, der Grenztruppen des KGB der UdSSR und der internen Truppen des Innenministeriums der UdSSR. In der Geschichte der Streitkräfte der UdSSR wurde der Posten des Oberbefehlshabers zweimal eingeführt. Das erste Mal wurde Joseph Stalin dazu ernannt, das zweite Mal - Michail Gorbatschow. Die Streitkräfte der UdSSR bestanden aus fünf Typen: Raketentruppen strategischer Zweck(1960), Land Waxes (1946), Air Defense Forces (1948), Navy and Air Force (1946) und umfassten auch den Rücken der Streitkräfte, Hauptquartiere und Truppen der UdSSR Zivilschutz(GO) der UdSSR, interne Truppen des Innenministeriums (MVD) der UdSSR, Grenztruppen des Staatssicherheitskomitees (KGB) der UdSSR.

Die höchste staatliche Führung auf dem Gebiet der Verteidigung des Landes wurde auf der Grundlage von Gesetzen von den höchsten Organen der Staatsmacht und Verwaltung der UdSSR ausgeübt, die sich an der Politik der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) orientierten. , die Arbeit des gesamten Staatsapparats so zu lenken, dass bei der Lösung aller Fragen der Regierung des Landes die Interessen der Stärkung seiner Verteidigungsfähigkeit berücksichtigt werden müssen : - Verteidigungsrat der UdSSR (Rat der Arbeiter und Bauernverteidigung der RSFSR), Oberster Sowjet der UdSSR (Artikel (Art.) 73 und 108, Verfassung der UdSSR), Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR (Art. 121, Verfassung der UdSSR), Rat der Minister der UdSSR (Rat der Volkskommissare der RSFSR) (Artikel 131, Verfassung der UdSSR).

Der Verteidigungsrat der UdSSR koordinierte die Aktivitäten der Organe des Sowjetstaates auf dem Gebiet der Stärkung der Verteidigung und genehmigte die Hauptrichtungen für die Entwicklung der Streitkräfte der UdSSR. Der Verteidigungsrat der UdSSR wurde vom Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU, dem Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR, geleitet.

Das Strafvollzugssystem und besondere Dienste

1917—1954

1917 wurde im Zusammenhang mit der Androhung eines antibolschewistischen Streiks die Allrussische Außerordentliche Kommission (VChK) unter der Leitung von F. E. Dzerzhinsky gebildet. Am 6. Februar 1922 verabschiedete das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee der RSFSR eine Resolution über die Abschaffung der Tscheka und die Bildung der Staatlichen Politischen Direktion (GPU) unter dem Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) der RSFSR. Die Truppen der Tscheka wurden in GPU-Truppen umgewandelt. Damit lag die Leitung von Polizei und Staatssicherheit in einer Dienststelle. Nach der Gründung der UdSSR verabschiedete das Präsidium des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR am 15. November 1923 eine Resolution zur Schaffung der Politischen Verwaltung der Vereinigten Staaten (OGPU) unter dem Rat der Volkskommissare der UdSSR und genehmigte die " Vorschriften über die OGPU der UdSSR und ihre Organe." Zuvor existierten die GPUs der Gewerkschaftsrepubliken (wo sie gegründet wurden) als unabhängige Strukturen mit einer einzigen gewerkschaftlichen Exekutivgewalt. Die Volkskommissariate für Innere Angelegenheiten der Unionsrepubliken wurden von den Aufgaben der Gewährleistung der Staatssicherheit befreit.

Am 9. Mai 1924 verabschiedete das Präsidium des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR einen Beschluss über die Erweiterung der Rechte der OGPU zur Bekämpfung des Banditentums, der die operative Unterordnung der OGPU der UdSSR und ihrer lokalen Unterabteilungen vorsah der Polizei und Kriminalpolizei. Am 10. Juli 1934 verabschiedete das Zentrale Exekutivkomitee der UdSSR eine Resolution „Über die Bildung des Allunions-Volkskommissariats für innere Angelegenheiten der UdSSR“, zu der auch die OGPU der UdSSR gehörte, die in Hauptdirektion für Staatssicherheit umbenannt wurde (GUGB). Die Organe des NKWD der UdSSR führten den Großen Terror aus, dessen Opfer Hunderttausende von Menschen waren. Von 1934 bis 1936 Der NKWD wurde von G. G. Yagoda geführt. Von 1936 bis 1938 wurde der NKWD von N. I. Yezhov geleitet, von November 1938 bis Dezember 1945 war L. P. Beria der Leiter des NKWD.

Am 3. Februar 1941 wurde das NKWD der UdSSR in zwei unabhängige Körperschaften aufgeteilt: das NKWD der UdSSR und das Volkskommissariat für Staatssicherheit (NKGB) der UdSSR. Im Juli 1941 wurden der NKGB der UdSSR und der NKWD der UdSSR erneut zu einem einzigen Volkskommissariat verschmolzen - dem NKWD der UdSSR. Der Volkskommissar für Staatssicherheit war V. N. Merkulov. Im April 1943 wurde der NKGB der UdSSR erneut vom NKWD getrennt. Höchstwahrscheinlich wurde der SMERSH GUKR am 19. April 1943 gegründet. Am 15. März 1946 wurde der NKGB der UdSSR in Ministerium für Staatssicherheit (MGB) umbenannt ) der UdSSR. 1947 wurde das Informationskomitee (CI) unter dem Ministerrat der UdSSR gegründet, im Februar 1949 wurde es in das CI unter dem Außenministerium der UdSSR umgewandelt. Dann wurde der Geheimdienst wieder an das System der Staatssicherheitsorgane zurückgegeben - im Januar 1952 wurde die Erste Hauptdirektion (PGU) des Ministeriums für Staatssicherheit der UdSSR organisiert. Am 7. März 1953 wurde beschlossen, das Innenministerium (MVD) der UdSSR und das Ministerium für Staatssicherheit der UdSSR zu einem einzigen Innenministerium der UdSSR zusammenzulegen.

Leiter der Tscheka-GPU-OGPU-NKVD-NKGB-MGB

• F. E. Dzerzhinsky
• V. R. Menzhinsky
• G. G. Yagoda
• N. I. Jeschow
• L. P. Beria
• V. N. Merkulov
• V. S. Abakumow
• S. D. Ignatjew
• S. N. Kruglov

1954—1992

Am 13. März 1954 wurde das Staatssicherheitskomitee (KGB) unter dem Ministerrat der UdSSR gegründet (seit dem 5. Juli 1978 - der KGB der UdSSR). Das KGB-System umfasste staatliche Sicherheitsbehörden, Grenztruppen und Regierungskommunikationstruppen sowie Agenturen militärische Spionageabwehr, Bildungseinrichtungen und Forschungseinrichtungen. 1978 erreichte Yu. V. Andropov als Vorsitzender eine Erhöhung des Status der Staatssicherheitsorgane und den Rückzug aus der direkten Unterordnung des Ministerrates der UdSSR. 20. März 1991 erhielt den Status des zentralen Organs der staatlichen Verwaltung der UdSSR unter der Leitung des Ministers der UdSSR. Am 3. Dezember 1991 abgeschafft.

Territoriale Einteilung der UdSSR

Gesamtfläche Das Territorium der Sowjetunion betrug im August 1991 22,4 Millionen km².
Gemäß dem Vertrag über die Gründung der UdSSR (30. Dezember 1922) umfasste die UdSSR ursprünglich:

• Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik,
• Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik,
• Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik(bis 1922 - die Sozialistische Sowjetrepublik Weißrussland, SSRB),
• Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik.

Am 13. Mai 1925 trat die usbekische SSR, die am 27. Oktober 1924 von der RSFSR, der SSR Buchara und der NSR Khorezm getrennt wurde, in die UdSSR ein.

Am 5. Dezember 1929 trat die am 16. Oktober 1929 von der usbekischen SSR getrennte tadschikische SSR in die UdSSR ein.

Am 5. Dezember 1936 traten die aserbaidschanische, armenische und georgische SSR, die die transkaukasische SFSR verließen, der UdSSR bei. Gleichzeitig trat die kasachische und kirgisische SSR, die die RSFSR verließ, in die UdSSR ein.

1940 traten die karelisch-finnische, moldauische, litauische, lettische und estnische SSR in die UdSSR ein.

1956 wurde die Karelisch-Finnische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik innerhalb der RSFSR in die Karelische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik umgewandelt.

Am 6. September 1991 erkannte der Staatsrat der UdSSR den Austritt Litauens, Lettlands und Estlands aus der UdSSR an.

Am 25. Dezember 1991 trat der Präsident der UdSSR M. S. Gorbatschow zurück. Staatliche Strukturen der UdSSR selbst liquidiert.

Administrative-territoriale Teilung der UdSSR
	Territorium, tausend km?	Bevölkerung, tausend Menschen (1966)	Bevölkerung, tausend Menschen (1989)	Anzahl der Städte	Anzahl der Städte	Verwaltungszentrum
Usbekische SSR
Kasachische SSR
Georgische SSR
Aserbaidschan SSR
Litauische SSR
Moldauische SSR
Lettische SSR
Kirgisische SSR
Tadschikische SSR
Armenische SSR
Turkmenische SSR
Estnische SSR

Große Republiken wiederum wurden in Regionen ASSR und AO unterteilt. lettische, litauische, estnische SSR (vor 1952 und nach 1953); Turkmenische SSR (von 1963 bis 1970) Die moldauische und die armenische SSR waren nur in Bezirke unterteilt.

Die RSFSR umfasste auch Krais, und die Krais umfassten autonome Regionen (es gab Ausnahmen, zum Beispiel das Tuva Autonomous Okrug bis 1961). Zu den Regionen und Krais der RSFSR gehörten auch nationale Kreise (später autonome Kreise genannt). Es gab auch Städte republikanischer Unterordnung, deren Status in den Verfassungen (bis 1977) nicht festgelegt wurde: Sie waren tatsächlich getrennte Einheiten, da ihre Räte die entsprechenden Befugnisse hatten.

Einige Unionsrepubliken (RSFSR, Ukrainische SSR, Georgische SSR, Aserbaidschanische SSR, Usbekische SSR, Tadschikische SSR) umfassten Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken (ASSR) und autonome Regionen.

Alle oben genannten administrativ-territorialen Einheiten wurden in Bezirke und Städte regionaler, regionaler und republikanischer Unterordnung unterteilt.

Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken nimmt eine Fläche von 22.402 Millionen Quadratkilometern ein. Kilometer 2, davon nur 309 Tausend Kilometer 2 gehört zu den Inseln.

Das Territorium des ersten sozialistischen Staates der Welt befindet sich auf dem größten der Kontinente - dem Kontinent Eurasien und nimmt mehr als 40% seiner Fläche ein. Die Bevölkerung der Sowjetunion erreicht 229,1 Millionen Menschen (nach Angaben von 1965).

Die Fläche der UdSSR beträgt das 2,5-fache der Fläche der USA und das 90-fache der Fläche Englands (ohne Kolonien).

Der nördlichste Punkt der Sowjetunion auf dem Festland - Kap Tscheljuskin - liegt weit jenseits des Polarkreises, bei 77 ° 43 "N. Kap Fligeli auf der Rudolph-Insel im Franz-Josef-Land-Archipel liegt noch weiter nördlich - 81 ° 50" N. Sch. Von U-Bahn Wings bis Nordpol - 900 km.

Der südlichste Punkt der Sowjetunion liegt an der Grenze zu Afghanistan, südlich des Dorfes Kushki, in der Nähe des Dorfes Childukhter (35 ° 08 "N). Die Länge des Territoriums von diesem Punkt bis zum Breitengrad des Kaps Chelyuskin ist mehr als 4500 km. Fast das gesamte Territorium des Landes, mit Ausnahme seiner äußerster Norden und äußerster Süden in gemäßigten Breiten angesiedelt.

Von West nach Ost erstreckt sich die Sowjetunion über 10.000 km. Der äußerste westliche Punkt (19°38" E) liegt an der Grenze zu Polen, unweit von Kaliningrad, auf der sandigen Landzunge der Danziger Bucht der Ostsee.

Der äußerste östliche Punkt auf dem Festland ist Cape Dezhnev (169 ° 6 "W) und die Insel Ratmanov in der Beringstraße (169 ° 40" W).

Auf dem Territorium des Landes gibt es 11 Zeitzonen - von IIVor XII; somit beträgt der Zeitunterschied zwischen Moskau und Tschukotka 10 Stunden. Die Sowjetunion liegt hauptsächlich auf der östlichen Hemisphäre, und nur ein Teil des Territoriums erstreckt sich in die westliche Hemisphäre.

Der größte Teil der UdSSR liegt in Asien und nur 25 % ihrer Fläche liegen in Europa.

Länge der Staatsgrenzen - 60.000 km, d. h. für 20.000 km größer als der Umfang des Äquators und dreimal größer als die Entfernung vom Nordpol zum Südpol. Mindestens 2/3 sind Seegrenzen. Die nördlichen und östlichen Grenzen der Sowjetunion sind durchgehend maritim.

Die Sowjetunion wird von den Gewässern dreier Ozeane umspült: dem Pazifik, der Arktis und dem Atlantik; nur der Indische Ozean grenzt nicht an sowjetisches Land. Es sei darauf hingewiesen, dass die Nähe großer Wasserflächen die Natur der UdSSR erheblich beeinflusst.

Küste der Arktis des Ozeans, fast alles Tiefliegende" ist leicht zum Ozean geneigt, durchschnitten von Buchten und Flussmündungen, die weit ins Land hineinreichen. Von der Seite des Ozeans grenzt ein breiter Festlandsockel an die Küste sowie an die leicht geneigte Küste mit einer Tiefe von selten mehr als 200 m. Im Küstenbereich des Ozeans befinden sich zahlreiche Inseln der Sowjetunion (Nowosibirsk, Severnaya Zemlya, Novaya Zemlya usw.).

Der sowjetische Sektor der Arktis wird durch bedingte Linien begrenzt, die östlich von der Ratmanov-Insel und westlich von der Rybachy-Halbinsel zum Nordpol verlaufen.

Die Küste des Pazifischen Ozeans innerhalb der UdSSR ist größtenteils gebirgig, die Meere, die sie umspülen, sind tief. Die Sowjetunion besitzt kleine Inseln, von denen die meisten Teil der Kurilengruppe sind. Die größte sowjetische Insel im Pazifischen Ozean ist Sachalin.

Die Grenze der UdSSR verläuft an Land und über den Ozean, entlang tiefliegender Ebenen und entlang hohe Berge mit schneebedeckten Gipfeln, durchquert Wälder und Wüsten, Tundra und Subtropen.

Die natürlichen Bedingungen der Sowjetunion sind bemerkenswert vielfältig. Innerhalb seiner Grenzen kann man in meridionaler Richtung die Veränderung aller Zonen mit Ausnahme der tropischen und äquatorialen verfolgen. Aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit unseres Landes und seiner Lage zum Ozean ändern sich auch die natürlichen Bedingungen von Westen nach Osten erheblich. Besonders deutlich wird dies im Süden des Landes: Auf gleichem Breitengrad liegen feuchte Subtropen und Wüsten. In der UdSSR ist es zu jeder Jahreszeit nicht schwierig, einen Ort zu finden, an dem Blumen blühen, und einen, an dem es eine nicht schmelzende Schneedecke gibt.

Wenn in Moskau der Frühling beginnt, ist im Süden bereits Sommer und im Norden noch Winter. Um den Frühling weg zu bringen südlichen Grenzen Die UdSSR in die nördlichen Regionen dauert etwa sechs Monate. In Fernost beginnt der Frühling 1,5-2 Monate später als auf dem gleichen Breitengrad im Westen des Landes.

Diese Vielfalt und Fülle natürliche Bedingungen Voraussetzungen für die Entwicklung verschiedener Landwirtschaftszweige in der UdSSR schaffen. Die auf die Umgestaltung der Natur gerichtete Tätigkeit der Menschen der sozialistischen Gesellschaft erweitert diese Möglichkeiten immer mehr. Riesige Reserven an natürlichen Ressourcen bestimmen ein umfassendes industrielle Entwicklung unter den Bedingungen der sozialistischen Wirtschaft beispiellose Ausmaße erreicht.

Besetzt ein Sechstel des Planeten. Die Fläche der UdSSR beträgt vierzig Prozent Eurasiens. Die Sowjetunion war 2,3-mal größer als die USA und um einiges kleiner als der nordamerikanische Kontinent. Das Gebiet der UdSSR ist ein großer Teil Nordasiens und Osteuropas. Etwa ein Viertel des Territoriums fiel auf den europäischen Teil der Welt, die restlichen drei Viertel lagen in Asien. Das Hauptgebiet der UdSSR wurde von Russland besetzt: drei Viertel des gesamten Landes.

Die größten Seen

In der UdSSR und jetzt in Russland gibt es den tiefsten und saubersten See der Welt - den Baikalsee. Es ist das größte von der Natur geschaffene Süßwasserreservoir mit einer einzigartigen Fauna und Flora. Kein Wunder, dass die Menschen diesen See lange als Meer bezeichnet haben. Es liegt im Zentrum Asiens, wo die Grenze zwischen der Republik Burjatien und der Region Irkutsk verläuft, und erstreckt sich über sechshundertzwanzig Kilometer in einem riesigen Halbmond. Der Grund des Baikalsees liegt 1167 Meter unter dem Meeresspiegel und sein Spiegel ist 456 Meter höher. Tiefe - 1642 Meter.

Ein weiterer See in Russland - Ladoga - ist der größte in Europa. Es gehört zum Becken der Ostsee (Meer) und des Atlantiks (Ozean), die Nord- und Ostküste befindet sich in der Republik Karelien und die West-, Süd- und Südostküste Gebiet Leningrad. Quadrat Ladogasee in Europa, wie das Gebiet der UdSSR in der Welt, ist es nicht gleich - 18.300 Quadratkilometer.

Die größten Flüsse

Der längste Fluss Europas ist die Wolga. Es ist so lang, dass die Völker, die an seinen Ufern lebten, ihm unterschiedliche Namen gaben. Es fließt in den europäischen Teil des Landes. Dies ist eine der größten Wasseradern der Erde. In Russland wird ein großer Teil des angrenzenden Territoriums als Wolga-Region bezeichnet. Seine Länge betrug 3690 Kilometer und das Einzugsgebiet 1.360.000 Quadratkilometer. An der Wolga gibt es vier Städte mit mehr als einer Million Einwohnern - Wolgograd, Samara (in der UdSSR - Kuibyshev), Kasan, Nischni Nowgorod (in der UdSSR - Gorki).

In den 30er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden an der Wolga - einem Teil der Wolga-Kama-Kaskade - acht riesige Wasserkraftwerke gebaut. Der einfließende Fluss Westsibirien, - Das Ob ist noch voller, wenn auch etwas kürzer. Sie beginnt im Altai und verläuft 3.650 Kilometer quer durch das Land bis zur Karasee, und ihr Einzugsgebiet umfasst 2.990.000 Quadratkilometer. Im südlichen Teil des Flusses befindet sich das künstliche Ob-Meer, das während des Baus des Wasserkraftwerks Nowosibirsk entstanden ist. Der Ort ist unglaublich schön.

Gebiet der UdSSR

Der westliche Teil der UdSSR nahm mehr als die Hälfte von ganz Europa ein. Aber wenn wir das gesamte Gebiet der UdSSR vor dem Zusammenbruch des Landes berücksichtigen, dann machte das Territorium des westlichen Teils kaum ein Viertel des gesamten Landes aus. Die Bevölkerungszahl war jedoch viel höher: Nur 28 Prozent der Einwohner des Landes ließen sich im gesamten riesigen Ostgebiet nieder.

Im Westen, zwischen den Flüssen Ural und Dnjepr, wurde das Russische Reich geboren, und hier erschienen alle Voraussetzungen für die Entstehung und den Wohlstand der Sowjetunion. Das Gebiet der UdSSR vor dem Zusammenbruch des Landes änderte sich mehrmals: Einige Gebiete schlossen sich an, zum Beispiel die Westukraine und West-Weißrussland, die baltischen Staaten. Allmählich wurden im östlichen Teil die größten landwirtschaftlichen und industriellen Unternehmen organisiert, da dort verschiedene und reichste Mineralien vorhanden waren.

Grenzland in der Länge

Die Grenzen der UdSSR, da unser Land auch jetzt noch nach der Trennung von vierzehn Republiken das größte der Welt ist, sind extrem lang - 62.710 Kilometer. Vom Westen erstreckte sich die Sowjetunion über zehntausend Kilometer nach Osten – zehn Zeitzonen von der Region Kaliningrad (Kurische Nehrung) bis zur Insel Ratmanov in der Beringstraße.

Von Süden nach Norden verlief die UdSSR fünftausend Kilometer - von Kushka bis Cape Chelyuskin. Es musste an zwölf Staaten an Land grenzen - sechs davon in Asien (Türkei, Iran, Afghanistan, Mongolei, China und Nordkorea), sechs in Europa (Finnland, Norwegen, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien). Das Territorium der UdSSR hatte Seegrenzen nur mit Japan und den USA.

grenzwertig breit

Von Norden nach Süden erstreckte sich die UdSSR über 5000 km vom Kap Tscheljuskin im Autonomen Kreis Taimyr des Krasnojarsker Territoriums bis zur zentralasiatischen Stadt Kuschka in der Mary-Region der turkmenischen SSR. Auf dem Landweg grenzte die UdSSR an 12 Länder: 6 in Asien (DVRK, China, Mongolei, Afghanistan, Iran und Türkei) und 6 in Europa (Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei, Polen, Norwegen und Finnland).

Auf dem Seeweg grenzte die UdSSR an zwei Länder - die USA und Japan. Das Land wurde von zwölf Meeren der Arktis, des Pazifiks und des Atlantiks umspült. Das dreizehnte Meer ist das Kaspische Meer, obwohl es in jeder Hinsicht ein See ist. Aus diesem Grund lagen zwei Drittel der Grenzen entlang der Meere, da das Gebiet der ehemaligen UdSSR die längste Küstenlinie der Welt hatte.

Republiken der UdSSR: Vereinigung

1922, zur Zeit der Gründung der UdSSR, umfasste sie vier Republiken - die Russische SFSR, die Ukrainische SSR, die Weißrussische SSR und die Transkaukasische SFSR. Weitere Teilungen und Aufstockungen erfolgten. In Zentralasien wurden die turkmenische und die usbekische SSR gegründet (1924), und innerhalb der UdSSR gab es sechs Republiken. 1929 wurde die in der RSFSR angesiedelte autonome Republik in die tadschikische SSR umgewandelt, von der es bereits sieben gab. 1936 wurde Transkaukasien geteilt: Drei Unionsrepubliken wurden von der Föderation getrennt: Aserbaidschan, Armenische und Georgische SSR.

Gleichzeitig wurden zwei weitere zentralasiatische autonome Republiken, die Teil der RSFSR waren, als die kasachische und die kirgisische SSR getrennt. Insgesamt gibt es elf Republiken. 1940 wurden mehrere weitere Republiken in die UdSSR aufgenommen, und es gab sechzehn davon: die moldauische SSR, die litauische SSR, die lettische SSR und die estnische SSR traten dem Land bei. 1944 trat Tuva bei, die Autonome Region SSR Tuva jedoch nicht. Die Karelisch-Finnische SSR (ASSR) änderte mehrmals ihren Status, sodass es in den 60er Jahren fünfzehn Republiken gab. Darüber hinaus gibt es Dokumente, nach denen Bulgarien in den 60er Jahren darum bat, sich den Reihen der Unionsrepubliken anzuschließen, aber der Bitte des Genossen Todor Schiwkow nicht entsprochen wurde.

Republiken der UdSSR: Zusammenbruch

Von 1989 bis 1991 fand in der UdSSR die sogenannte Parade der Souveränitäten statt. Sechs der fünfzehn Republiken weigerten sich, der neuen Föderation beizutreten - die Union der Souveränen Sowjetrepubliken und erklärten ihre Unabhängigkeit (litauische SSR, lettische, estnische, armenische und georgische), und die moldauische SSR erklärte den Übergang zur Unabhängigkeit. Bei alledem beschlossen einige autonome Republiken, Teil der Union zu bleiben. Dies sind Tataren, Baschkiren, Tschetschenien-Inguschen (alle - Russland), Südossetien und Abchasien (Georgien), Transnistrien und Gagausien (Moldawien), Krim (Ukraine).

Zusammenbruch

Aber der Zusammenbruch der UdSSR nahm einen erdrutschartigen Charakter an, und 1991 erklärten fast alle Unionsrepubliken ihre Unabhängigkeit. Auch die Konföderation kam nicht zustande, obwohl Russland, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan und Weißrussland beschlossen, ein solches Abkommen abzuschließen.

Dann hielt die Ukraine ein Referendum über die Unabhängigkeit ab, und die drei Gründungsrepubliken unterzeichneten die Vereinbarungen von Bialowieza zur Auflösung der Konföderation, wodurch die GUS (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) auf der Ebene einer zwischenstaatlichen Organisation geschaffen wurde. Die RSFSR, Kasachstan und Weißrussland erklärten ihre Unabhängigkeit nicht und hielten keine Referenden ab. Kasachstan tat es jedoch später.

Georgische SSR

Er wurde im Februar 1921 unter dem Namen Georgischer Sowjet gegründet sozialistische Republik. Seit 1922 war es Teil der Transkaukasischen SFSR als Teil der UdSSR und wurde erst im Dezember 1936 direkt eine der Republiken der Sowjetunion. Teil Georgische SSR umfasste die Autonome Region Südossetien, die ASSR Abchasen, die ASSR Adscharien. In den 1970er Jahren verstärkte sich in Georgien die Dissidentenbewegung unter Führung von Zviad Gamsachurdia und Mirab Kostava. Die Perestroika brachte neue Führer in die Kommunistische Partei Georgiens, sie verlor die Wahlen.

Südossetien und Abchasien erklärten ihre Unabhängigkeit, was Georgien jedoch nicht passte, die Invasion begann. Russland nahm an diesem Konflikt an der Seite Abchasiens und Südossetiens teil. Im Jahr 2000 wurde die visafreie Regelung zwischen Russland und Georgien abgeschafft. Im Jahr 2008 (8. August) kam es zu einem "Fünf-Tage-Krieg", in dessen Folge der russische Präsident Dekrete unterzeichnete, mit denen die Republiken Abchasien und Südossetien als souveräne und unabhängige Staaten anerkannt wurden.

Armenien

Die Armenische SSR wurde im November 1920 gegründet, war zunächst auch Teil der Transkaukasischen Föderation und wurde 1936 getrennt und wurde direkt Teil der UdSSR. Armenien liegt im Süden Transkaukasiens und grenzt an Georgien, Aserbaidschan, den Iran und die Türkei. Die Fläche Armeniens beträgt 29.800 Quadratkilometer, die Bevölkerung 2.493.000 Menschen (Volkszählung 1970). Die Hauptstadt der Republik ist Eriwan, die größte Stadt unter dreiundzwanzig (im Vergleich zu 1913, als es in Armenien nur drei Städte gab, kann man sich das Bauvolumen und das Ausmaß der Entwicklung der Republik in der Sowjetzeit vorstellen).

In 34 Distrikten wurden zusätzlich zu den Städten 28 neue Siedlungen städtischen Typs gebaut. Das Gelände ist meist bergig, rau, sodass fast die Hälfte der Bevölkerung im Ararat-Tal lebte, das sind nur sechs Prozent gemeinsames Territorium. Die Bevölkerungsdichte ist überall sehr hoch - 83,7 Personen pro Quadratkilometer, und im Ararat-Tal - bis zu vierhundert Menschen. In der UdSSR gab es nur in Moldawien viel Gedränge. Auch die günstigen klimatischen und geografischen Bedingungen zogen die Menschen an die Ufer des Sevan-Sees und in das Shirak-Tal. Sechzehn Prozent des Territoriums der Republik sind überhaupt nicht von der ständigen Bevölkerung bedeckt, da es in Höhen von mehr als 2500 über dem Meeresspiegel unmöglich ist, lange zu leben. Nach dem Zusammenbruch des Landes erlebte die armenische SSR, die bereits ein freies Armenien war, mehrere sehr schwierige ("dunkle") Jahre der Blockade durch Aserbaidschan und die Türkei, deren Konfrontation eine lange Geschichte hat.

Weißrussland

Die Weißrussische SSR lag im Westen des europäischen Teils der UdSSR und grenzte an Polen. Die Fläche der Republik beträgt 207.600 Quadratkilometer, die Einwohnerzahl beträgt im Januar 1976 9.371.000 Menschen. Die nationale Zusammensetzung nach der Volkszählung von 1970: 7.290.000 Weißrussen, der Rest verteilte sich auf Russen, Polen, Ukrainer, Juden und eine sehr kleine Anzahl von Menschen anderer Nationalitäten.

Die Bevölkerungsdichte beträgt 45,1 Einwohner pro Quadratkilometer. Die größten Städte: die Hauptstadt - Minsk (1.189.000 Einwohner), Gomel, Mogilev, Vitebsk, Grodno, Bobruisk, Baranovichi, Brest, Borisov, Orsha. In der Sowjetzeit entstanden neue Städte: Soligorsk, Zhodino, Novopolotsk, Swetlogorsk und viele andere. Insgesamt gibt es in der Republik 96 Städte und 109 städtische Siedlungen.

Die Natur ist meist flach, Moränenhügel (Weißrussischer Rücken) erstrecken sich im Nordwesten, Süden unter den Sümpfen der Weißrussischen Polesie. Es gibt viele Flüsse, die wichtigsten sind der Dnjepr mit Pripyat und Sozh, der Neman, die westliche Dwina. Darüber hinaus gibt es in der Republik mehr als elftausend Seen. Der Wald nimmt ein Drittel des Territoriums ein, er besteht hauptsächlich aus Nadelbäumen.

Geschichte der Weißrussischen SSR

Es wurde fast unmittelbar nach der Oktoberrevolution in Weißrussland gegründet, woraufhin die Besetzung folgte: zuerst deutsch (1918), dann polnisch (1919-1920). 1922 war die BSSR bereits Teil der UdSSR und schloss sich 1939 wieder mit ihr zusammen Westliches Weißrussland, von Polen im Zusammenhang mit dem Vertrag weggerissen. Die sozialistische Gesellschaft der Republik erhob sich 1941 vollständig zum Kampf gegen die nationalsozialistischen deutschen Invasoren: Partisanenabteilungen operierten im gesamten Gebiet (es gab 1255 von ihnen, fast vierhunderttausend Menschen nahmen an ihnen teil). Belarus ist seit 1945 Mitglied der UNO.

Der kommunistische Aufbau nach dem Krieg war sehr erfolgreich. Die BSSR erhielt zwei Lenin-Orden, den Orden der Völkerfreundschaft und den Orden der Oktoberrevolution. Von einem agrarisch armen Land hat sich Belarus in ein wohlhabendes und industrielles Land verwandelt, das enge Beziehungen zu den übrigen Unionsrepubliken geknüpft hat. 1975 überstieg das Niveau der Industrieproduktion das Niveau von 1940 einundzwanzig Mal und das Niveau von 1913 - einhundertsechsundsechzig. Schwerindustrie und Maschinenbau entwickelten sich. Kraftwerke wurden gebaut: Berezovskaya, Lukomlskaya, Vasilevichskaya, Smolevichskaya. Torf (der älteste in der Branche) förderte die Ölproduktion und -verarbeitung.

Industrie und Lebensstandard der Bevölkerung der BSSR

Der Maschinenbau in den siebziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts war durch den Werkzeugmaschinenbau, den Traktorenbau (der bekannte Traktor "Belarus"), den Automobilbau (z. B. den Riesen "Belaz") und die Funkelektronik vertreten. Die Chemie-, Lebensmittel- und Leichtindustrie entwickelten sich und wurden stärker. Der Lebensstandard in der Republik stieg stetig, in den zehn Jahren seit 1966 ist das Volkseinkommen um das Zweieinhalbfache gewachsen, das reale Pro-Kopf-Einkommen hat sich fast verdoppelt. Der Einzelhandelsumsatz des genossenschaftlichen und staatlichen Handels (mit Gemeinschaftsverpflegung) hat sich verzehnfacht.

1975 erreichte die Höhe der Einlagen fast dreieinhalb Milliarden Rubel (1940 waren es siebzehn Millionen). Die Republik wurde gebildet, außerdem hat sich die Bildung bis heute nicht geändert, da sie nicht vom sowjetischen Standard abgewichen ist. Die Welt schätzte diese Treue zu den Prinzipien sehr: Die Hochschulen und Universitäten der Republik ziehen eine große Anzahl ausländischer Studenten an. Hier werden zwei Sprachen gleichermaßen verwendet: Weißrussisch und Russisch.