Lesemodus

Ein würdiges Beispiel für Leben und Kreativität

Ein gemischtes Gefühl aus Schüchternheit, Neugier und Ehrfurcht verspürt man, wenn man durch die Seiten blättert, die vor mehr als einem halben Jahrhundert in sauberer, intelligenter Handschrift ausgefüllt wurden. Es war, als ob ein frisch lebendiger Gedanke, der unter der Feder pulsierte, erstarrte, erstarrte durch das Licht, das darauf fiel. Seltsamerweise verblasste die Tinte auf dem ungewöhnlichen Format der linierten Blätter nicht. Aber noch überraschender ist, dass die Überlegungen und Schlussfolgerungen des Autors nicht an Schärfe und Frische verloren haben. Ihr Thema begeistert uns heute nicht weniger, als wenn sie sich in gleichmäßigen Zeilenreihen aufs Papier legen.

Das ist das Thema der sogenannten schwierigen Kinder. Nervös, hinterherhinkend ... sich selbst, das heißt aus ihrem Alter. "Defekte" Kinder.

Der letzte Ausdruck wurde zu Beginn des Jahrhunderts vom Autor dieser Arbeit, Vsevolod Petrovich Kashchenko, in das wissenschaftliche Vokabular eingeführt. Dann schrieb und sprach er lieber: Ausnahmekinder und betonte, dass sich Ärzte und Lehrer mit Anomalien befassen, die nicht nur durch organische Defekte, sondern auch durch Abweichungen von der zunächst normalen psychosomatischen Konstitution verursacht werden auf die falsche Weise Leben, widrige soziale Bedingungen. Dazu Unregelmäßigkeiten im Verhalten, in den Beziehungen zur Umwelt, in der Wahrnehmung soziale Informationen kann auch mit der Redundanz der Manifestation des einen oder anderen Merkmals des Organismus oder der Seite der Persönlichkeit in Verbindung gebracht werden.

Ein weiterer Aspekt schließlich ist rein humanistisch. Die Mängel, mit denen ein Kinderneuro- oder -psychopathologe zu kämpfen hat, bedeuten in der Regel nicht die soziale Unterlegenheit des zukünftigen Erwachsenen. Die anfängliche Einstellung des Arztes und Lehrers V.P. Kashchenko, sollte sich auf die potenzielle sozialpsychologische Nützlichkeit der sich bildenden Persönlichkeit konzentrieren. Das Maß der medizinischen und pädagogischen Bemühungen hängt vom Grad der Abweichung von der Norm ab. Daher sollten wir nicht über die Mangelhaftigkeit des Kindes sprechen, sondern über die Exklusivität der Situation, wobei wir bedenken sollten, dass jedes Kind mit pathologischen Merkmalen in Charakter und Verhalten zu einem würdigen Mitglied der Gesellschaft gemacht werden sollte und seinen Geist nicht absichtlich verletzen sollte Stempel, geschützt vor den falschen Vorurteilen der Menschen um ihn herum.

Kaschtschenko warnte vor Extremen: Das eine sei aus medizinischer Sicht ein hoffnungsloser Zustand, ein ernster Psychische Störung, dies liegt in der Kompetenz von Fachärzten, und das andere sind außergewöhnliche Kinder, die es brauchen Heilpädagogik.

Er betonte, dass solche Kinder aus der durchschnittlichen Masse herausfallen, was für Forscher von besonderem Interesse ist, dass sich die Aufgaben der Arbeit mit ihnen als identisch mit den Aufgaben erweisen normale Schule, erfordern besondere Herangehensweisen an das Kind, „Außergewöhnliche Aktivitäten im Bereich Bildung und Ausbildung“. Bereits in den 1920er Jahren erklärte er mit voller Stimme, dass die Korrektur von Persönlichkeitsfehlern im Prozess ihrer Entstehung ein Problem von großer gesellschaftlicher Bedeutung sei und im Kontext von gelöst werden müsse öffentliche Ordnung. Dieser Aufruf hat bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren.

Mit beachtlichen Leistungen auf dem Gebiet der Defektologie, an deren Ursprüngen im modernen Sinne Vsevolod Petrovich stand, haben wir es versäumt letzten Jahren viele Möglichkeiten, die mit der Nutzung dieser Errungenschaften im Alltag verbunden sind Unterrichtspraxis. Die allgemeine Presse weist jetzt zu Recht darauf hin, dass unsere gesamte Pädagogik auf irgendeinen „Durchschnittsmenschen“ ausgelegt ist, alle ihre Rezepte unpersönlich, standardisiert und geschlechtslos sind und die wahrscheinlichen Launen nicht berücksichtigen Komplexer Prozess die Persönlichkeitsbildung.

Und ist nicht aus diesem Grund Michael Rutters Buch „Hilfe für schwierige Kinder“ (M.: Progress, 1987) schlagartig aus unseren Regalen verschwunden und zu einer bibliographischen Rarität geworden, kaum aus dem Englischen übersetzt das Licht der Welt erblickt? Es fasst zusammen interessante Erfahrung interdisziplinäres Labor zur Untersuchung von Anomalien geistige Entwicklung. Bei Würdigung ausländischer Erfahrungen wäre es jedoch angebracht, an das zu erinnern, was sich in der heimischen Wissenschaft und Praxis angesammelt hat, und vor allem einen bemerkenswerten Wissenschaftler und eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens zu nennen, deren letztes Werk durch Umstände, die sich der Kontrolle entzogen, unbekannt blieb des Autors, aber von seiner Tochter Anna Vsevolodovna Kashchenko sorgfältig aufbewahrt, präsentieren wir den Lesern.

Vsevolod Petrovich wurde am 21. März 1870 in der Stadt Yeysk geboren Provinz Kuban in einer großen Familie des Militärarztes Pjotr ​​Fedorovich Kashchenko. Als er 4 Jahre alt war, starb sein Vater und hinterließ sieben Kinder in den Armen seiner Frau. Die Mutter tat ihr Bestes, um ihnen eine Ausbildung mit einer bescheidenen Rente nach ihrem Mann zu ermöglichen. Der älteste Sohn Pyotr Kashchenko, der spätere berühmte Psychiater, begann ihr dabei zu helfen, kaum das Erwachsenenalter zu erreichen.

Nach seinem Abschluss am Stavropol-Gymnasium trat Vsevolod Petrovich in die medizinische Fakultät der Moskauer Universität ein. Wegen der Teilnahme an der revolutionären Studentenbewegung wurde er jedoch bald verhaftet, aus der Bildungseinrichtung ausgewiesen und aus Moskau ausgewiesen. Ein Jahr später gelang ihm der Eintritt in die Kiewer Universität, wo sich Vsevolod Petrovich während seines Studiums erneut mitten im gesellschaftspolitischen Leben der Studenten wiederfand. 1897, nachdem er ein medizinisches Diplom erhalten hatte, und damit die Gelegenheit wissenschaftliche Laufbahn, zieht er es vor, Zemstvo-Arzt zu werden, um den Menschen näher zu sein, sich an ihren weltlichen Angelegenheiten zu beteiligen und ihm jede erdenkliche Hilfe zu leisten. Der Name Kaschtschenkos erscheint jedoch in einem Rundschreiben, das vom Innenministerium in ganz Russland verschickt wird und den Zugang zum Staat verbietet Öffentlicher Dienst politisch unzuverlässig. „... Bis 1903 genehmigten mich die Gouverneure nicht als Vollzeitarzt“, erinnerte sich Wsewolod Petrowitsch, „und ich musste als Arzt auf Zeit von Kreis zu Kreis, von Provinz zu Provinz ziehen. Sobald ich einen Vollzeitarzt im Bezirk Novotorzhsky in der Provinz Tver bekommen habe, verliere ich auf Anordnung des Innenministers Plehve erneut das Recht, im Zemstvo zu arbeiten ... ".

1904 wurde Kashchenko Chefarzt des Krankenhauses in Rogachev, Bezirk Dmitrovsky, Gouvernement Moskau. Er führt kulturelle und erzieherische Aktivitäten unter Servicemitarbeitern durch, was bei den örtlichen Kaufleuten zu Anfeindungen führt. Infolgedessen musste er in einer frostigen Winternacht mit seinem gesamten medizinischen Personal nach Moskau fliehen, immer wieder unterbrochen von Gelegenheitsjobs.

Die Revolution von 1905 zog Kaschtschenko in ihren Strom. Während des bewaffneten Aufstands im Dezember leitete er das Moskauer Komitee zur Unterstützung verwundeter Revolutionäre. Generalgouverneur Dubasov verbot das Komitee, drohte allen Mitgliedern mit der Hinrichtung und unterwarf das Gebäude der Verwaltung des Moskauer Provinzial-Zemstvo, in dem sich das Komitee befand (Ecke Vorotnikovsky Lane und Sadovaya Street), Artilleriefeuer.

Nach der Niederlage der Revolution beschloss Vsevolod Petrovich, dem das Recht genommen wurde, überall zu dienen, eine medizinische und pädagogische Einrichtung für behinderte, nervöse und schwierige Kinder zu gründen. Bei dieser Gelegenheit konsultiert er Grigory Ivanovich Rossolimo, Privatdozent der Moskauer Universität, einen Arzt, der sich damals als Spezialist für klinische Neuropathologie und Psychiatrie einen Namen gemacht hatte.

Kashchenko unternahm eine gründliche Beherrschung der Kinderpsychologie und Psychopathologie unter der Leitung von A.N. Bershtein, ein talentierter Schüler des berühmten Professors für Psychiatrie S. S. Korsakov; studierte in seinem Kreis an der Moskauer Pädagogischen Versammlung. Seine ersten praktischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Kinderpathologie erwarb er im experimentellen psychologischen Labor von Rossolimo. Um die individuellen Merkmale eines Kindes zu untersuchen, entwickelte Grigory Ivanovich eine Methodik, die auf den sogenannten psychologischen Profilen basiert. Anschließend Kaschtschenko, basierend auf der Position der Hauptrolle soziales Umfeld im Laufe der geistigen Entwicklung des Kindes, entstanden Profile in sozialen Netzwerken.

1907 lernte Kashchenko in St. Petersburg die Forschungs- und pädagogische Arbeit der Professoren A. N. Nechaev und A. F. Lazursky kennen. Vsevolod Petrovich entwickelte eine besonders enge Beziehung zu Professor Adrian Sergeevich Griboyedov, der in St. Petersburg eine gut organisierte neuropathologische Klinik leitete.

Nach gründlichem Studium der Kinderpsychologie, Psychopathologie und Heilpädagogik, wie sie damals in Russland präsentiert wurden, ging er 1908 zum Kennenlernen ins Ausland die besten Spezialisten und deren Institutionen zu für ihn interessanten Themen. Reisen nach Deutschland, Schweiz, Italien und Belgien. Diese Reise dauerte sechs Monate.

Nach seiner Rückkehr machte sich Kaschtschenko sofort an die Umsetzung seiner Idee. Er fand in einer gemütlichen grünen Ecke von Moskau ein passendes zweistöckiges Holzhaus, mietete es und stellte gemäß dem geplanten Plan ein medizinisches und pädagogisches Team zusammen, das über die Bedingungen für die Aufnahme in die Sanatoriumsschule für behinderte Kinder informierte. So entstand eine originelle Kindereinrichtung, die pädagogisches, medizinisches und Forschungsziele. Hinsichtlich seiner Aufgaben und Formulierung des Falles war es nicht nur für Russland neu, sondern allgemein für die Welt.

Die Erfahrung im Unterrichten von Kindern mit Störungen des zentralen Nervensystems und Entwicklungsverzögerungen war sowohl in unserem Land als auch im Ausland noch recht bescheiden. In der Hauptsache lief die Sache auf einzelne Versuche hinaus, spezielle Hilfsklassen und Hilfsschulen für geistig Behinderte zu schaffen, auf vereinzelte Bemühungen, die Betreuung und Erziehung krankhafter Kinder sicherzustellen. Der zaristischen Regierung standen solche Initiativen gleichgültig gegenüber.

Mit einem begeisterten Bericht über die Erziehung und Bildung behinderter Kinder sprach Vsevolod Petrovich auf einer Versammlung im Jahr 1909. Jahr III Kongress der Hauspsychiater. Er verband sein Thema mit den sozialen Problemen des gegenwärtigen Lebens, machte alle auf die Notwendigkeit aufmerksam, die Bemühungen von Ärzten und Lehrern zu vereinen, und appellierte an das Publikum: „... Auf das Los der Ärzte fällt eine höchst ehrenvolle Aufgabe - einer breiten Öffentlichkeit anzuzeigen und zu zeigen nationale Bedeutung das Problem der behinderten Kinder und fördern die Idee der Notwendigkeit und Aktualität der Organisation durch die staatlichen und öffentlichen Kräfte von Schulen und medizinischen und pädagogischen Einrichtungen für geistig behinderte und andere Arten von behinderten Kindern“.

Nicht weniger energisch war seine Erklärung auf dem XII. Kongress der Naturforscher und Ärzte (1910): die Bemühungen der Medizin, Pädagogik und der Öffentlichkeit zu vereinen, um behinderten Kindern zu helfen; mit dem gleichen Appell, den er bei anderen repräsentativen Treffen ansprach, entwickelte diese Idee weiter Zeitungsartikel.

In der Sanatoriumsschule sah Kaschtschenko ein Sprungbrett für die direkte Vertiefung und Erweiterung der Offensivfront in die von ihm angegebene Richtung.

In seiner propagandistischen und praktischen Arbeit legte Kashchenko besonderen Wert auf die methodologische Seite des Bildungsprozesses und betonte, dass nicht das Kind sich an das Bildungssystem und das Ausbildungsprogramm anpassen sollte, sondern letzteres an ihn angepasst werden sollte. Daher die Forderung, dass die Schule, wo immer die Voraussetzungen dafür gegeben sind, die individuellen Besonderheiten jedes einzelnen Kindes berücksichtigt. Sonst läuft die Schule Gefahr, ihr Haustier zu überfordern, unerträglich zu beanspruchen, bestimmte Fähigkeiten und Neigungen des Kindes ungenutzt oder unterentwickelt zu lassen und die Entstehung, Verwurzelung und Entwicklung ganz unerwünschter Einzelaspekte zu provozieren. In dieser Hinsicht wurde es notwendig, das Kind so weit wie möglich in der Fülle seiner Eigenschaften und Charakterzüge zu studieren.

Diese Studie basierte auf den Leistungen moderne Wissenschaften, hauptsächlich Psychologie und Physiologie, wobei man bedenkt, dass die einzelnen Elemente noch so bedeutend sind komplexe Manifestationen individuell, jede von ihnen ist eine Manifestation der Persönlichkeit, das heißt, sie ist qualitativer Natur und lässt sich nicht auf eine einfache arithmetische Summe analytisch unterschiedener Begriffe reduzieren.

Eine große Verantwortung bei einer solchen gemeinsamen Studie liegt sowohl beim Arzt als auch beim Lehrer; die Genauigkeit der Diagnose, die Genauigkeit der Wahl der notwendigen Mittel und Maßnahmen und die Klarheit in der Darstellung der prognostizierten Zukunft hängen von ihrer gemeinsamen Schlussfolgerung ab .

Vsevolod Petrovich kombinierte perfekt die Inkarnationen beider Berufe. Hohe Qualifikation, bewusst und kontinuierlich verstärkt durch seine Berufung auf alles Fortschrittliche und Fortschrittliche, was damals in Medizin und Pädagogik verfügbar war, nährte seine Intuition. Der Neuropathologe Philadelph Dmitrievich Zabugin, der ihn 1911 besuchte, erinnerte sich viele Jahre später: „Immer lebhaft, fröhlich, hatte er die Intuition, jene Defekte des wachsenden Organismus zu verstehen, die der Defektologe zu verarbeiten hatte ... Ganze Linie unserer Neuropathologen, Psychiater, hat große Fähigkeiten im Sinne einer Diagnose, und Vsevolod Petrovich war außerdem in der Lage, innerhalb weniger Stunden schnell einen Defekt bei einem Kind zu charakterisieren, der korrigiert werden muss, dieses Programm zu zeichnen, weisen auf Methoden hin, die schrittweise über einen langen Zeitraum angewendet werden. Ich beobachtete nicht nur diese Funktion. Ich beobachtete auch die Kreativität, die mit der Offenbarung dieses Geschenks der Natur verbunden war. Wenn sich einer von Ihnen an die Arbeit des Künstlers erinnert, kann dies Vsevolod Petrovich zugeschrieben werden. Seine gesamte emotionale Sphäre war betroffen. Er war besorgt, er war besorgt. Und wenn jemand seinen Eintritt in die Abteilung, seine Diagnose, seine interessanten und langen Beratungen miterlebt hat, wird er dies nie vergessen ... Ein Defektologe muss eine Intuition entwickeln, die so oft fehlt. Es und kreatives Denken - das sind die Merkmale, mit deren Hilfe es gefunden wird Der richtige Weg und der richtige Weg, fehlerhafte Kindheit zu korrigieren".

Das Licht positiver Emotionen durchdrang die Atmosphäre des Lebens der Kashchenko-Sanatoriumsschule. Seine Kollegen sagten, dass Vsevolod Petrovich immer darauf bestand, dass man sich immer an das Bedürfnis des Kindes nach Freude erinnern sollte, was bedeutet, dass sein gesamter Schulaufenthalt interessant, attraktiv und erhabene Gefühle hervorrufen sollte. Bei alledem warnte er vor der Trennung vom Leben - die Erziehung eines Kindes sollte Arbeit sein.

Denn das Erwachen von Selbständigkeit, Aktivität und Eigeninitiative ist nur mit dem Erwerb der Fähigkeiten eines Einzelnen möglich praktische Tätigkeiten. Daher wurde die "Methode der manuellen Arbeit" als die wichtigste Lehr- und Erziehungstechnik angesehen. Kinder haben ständig etwas getan, etwas recherchiert, gewogen, gemessen, auseinandergenommen, skizziert, Zeichnungen angefertigt, Grafiken erstellt, Sammlungen gesammelt, Instrumente benutzt, Modelle angefertigt. Durch den Kontakt mit verschiedenen Aspekten des Studiums haben sie die Möglichkeit bekommen, das Fach umfassender und näher zu erfahren, sie haben eine eigene Einstellung dazu entwickelt, Interesse entwickelt und vertieft, das Bedürfnis nach Eigeninitiative, nach Selbständigkeit geweckt.

Auf dem Gebiet der geistigen Bildung stellte sich Kaschtschenko die Aufgabe, Kindern nicht so sehr diese oder jene Informationen zu geben, sondern sie an Wissen zu gewöhnen, zu steigern allgemeine Ebene ihre intellektuelle Entwicklung. Die Frage, woher der Student weiß, bzw. wie er diesen oder jenen Stoff bearbeitet hat, ist ungleich wichtiger als die Frage, wie viel er weiß und was genau. All das Wissen, das im Leben benötigt wird, wird keine Schule jemals vermitteln können. die Sanatoriumsschule war anders. Lehrpersonal kümmerte sich darum, für Kinder ein solches Umfeld zu schaffen, in dem sich ihre geistigen Kräfte frei und voll entfalten konnten und sie nach und nach lernten, ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten einzusetzen, ihre angeborene Wissbegierde zu befriedigen, ihre Eigeninitiative auszuüben und neue Anwendungsbereiche zu finden ihre schöpferische Kräfte.

Jeder, der die Sanatoriumsschule besuchte, war beeindruckt von der tief und umfassend durchdachten Formulierung des Falls in der Sanatoriumsschule, dem forschenden kreativen Geist, der die gesamte Arbeit durchdrang, aber noch mehr - der bemerkenswerten Fähigkeit von Vsevolod Petrovich, seinen zu ermutigen Mitarbeiter zu gezielter pädagogischer Kreativität. Die Besonderheit des Schulkontingents erforderte die Originalität der pädagogischen Maßnahmen, extreme Flexibilität, Einfallsreichtum, Erfindungsgabe und das Wirken einer hohen allgemeinen und pädagogischen Kultur.

Die allgemeine Bildungsarbeit setzte in erster Linie die Manifestation der Aktivität der Kinder selbst voraus. Nicht durch die logische Methode, nicht durch das passive Studium der Wissenschaft, sondern persönliche Erfahrung Der Schüler bearbeitete und verwirklichte den ihm zur Verfügung stehenden Stoff, der vom Kind selbst durch den Einsatz persönlicher Kraft bewältigt wurde.

einzelne Dinge Trainingskurs hier standen sie nicht isoliert voneinander - zwischen ihnen wurde gestützt Verbindung schließen um Unterrichtsstoffe in den Köpfen der Schüler systematisch zusammenzuführen, sowie deren Interesse weiter auszubauen und zu verbreiten Schulfach zu anderen Artikeln. So wurden im Geschichtsunterricht mathematische Berechnungen in Verbindung mit chronologischen Daten angestellt und die Mathematik für ihre Übungen und Aufgaben Anschauungsmaterial aus Geschichte, Erdkunde oder Naturkunde entlehnt. Themen von Diktaten, Präsentationen und Aufsätzen sowie Übungen in mündliche Rede den unterhaltsamsten Wissensgebieten für Kinder entlehnt. In allen Lektionen wurde ihre Verbindung mit dem umgebenden Leben betont. Die Lehrer halfen den Schülern, Parallelen und Gegensätze selbst zu finden und zu verstehen.

Ein bedeutender Platz im Leben des Schulsanatoriums wurde der moralischen und spirituellen Erziehung eingeräumt, der Bildung nicht nur eines aktiven Willens, sondern auch eines entwickelten moralischen Bewusstseins. Die Mitarbeiter der Sanatoriumsschule versuchten, die Kinder selbst, ihr bestes Ich, in die Erschaffung ihrer selbst, ihrer Persönlichkeit, in ihren eigenen bewussten Kampf mit ihren Fehlern und negativen Seiten, in die Entwicklung und Verhärtung ihres Charakters einzubeziehen.

Ein wichtiges Merkmal der Sanatoriumsschule war der familiäre Charakter der Situation. So war es gemeinsamen Geist Erziehung, die von der Frau von Vsevolod Petrovich Anna Vladimirovna, die eine Ausbildung als Arzthelferin hatte, eine Person mit breiter Kultur, die durch kontinuierliche Selbstbildung erworben wurde, und die Teilnahme an allen kreativen Angelegenheiten und Plänen ihres Mannes einen bedeutenden Ton angab. Mit ihrer Gutherzigkeit und Weichheit, mit einem ungewöhnlich ausgeprägten Muttergefühl, war sie buchstäblich die Seele des ganzen Teams. Die heilende Wirkung ihres Einflusses auf andere war so groß wie die intellektuelle Wirkung von Kaschtschenko selbst auf sie. Ist es nicht aus diesem Grund, dass in der Sanatoriumsschule niemals in der ganzen Geschichte ihres Bestehens jene scharfen, strengen äußeren Manifestationen von Mangelhaftigkeit beobachtet wurden, die bei denselben Kindern zu Hause auftraten?

Als wichtiger erzieherischer und psychotherapeutischer Faktor galt hier der Tagesablauf - ja, eigentlich Sanatorium. Alles hatte eine feste Zeit und einen festen Ort. Der Zeitplan wurde strikt eingehalten. Unterrichts-, Ruhe- und Unterhaltungsstunden hielten sich strikt an den Hygieneplan, sein Rhythmus wurde nicht gestört. Aber hier gab es keinen Schatten von Kasernen - im Rahmen der Struktur des Regimes, basierend auf den Interessen von Kindern, könnte es eine geben andere Art Private Abweichungen.

Die unbedingte, kategorische Art der Auflagen für alle enthält bekanntlich eine disziplinierende Kraft, aber die Allgemeinverfügung soll nicht nur äußerlich zwingende Kraft für die Schüler haben, und in der Sanatoriumsschule hat man sich bemüht, jegliche Auflagen verständlich und selbstverständlich zu machen jedermann.

Tatsächlich ergäbe sich ohne die innere Zustimmung der Gehorsamen nur eine scheinbare Ordnung – nur der freiwillige Gehorsam führt zur Selbstdisziplin, zur Entwicklung eines stabilen Charakters, moralischen Bewusstseins. Der Gehorsam gegenüber Befehlen bringt die notwendigen Fähigkeiten und Gewohnheiten hervor, um dies zu tun und nicht anders. Aber dieser Gehorsam wird durch das eigene Bewusstsein des Kindes vergeistigt, und hier müssen wir nach dem ersten, am meisten suchen wichtige Grundlagen moralische Erziehung.

Das von Kashchenko geleitete Lehrpersonal nutzte jede Gelegenheit, um dem Kind zu vertrauen und ihm nicht nur Vertrauen in seine Fähigkeiten, sondern auch in seine moralische Stärke zu vermitteln. Dazu a ganzes Programm Aufgaben, die Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Viel Aufmerksamkeit wurde der Entwicklung und Stärkung des Willens, der Ausdauer und der Fähigkeit gewidmet, Schwierigkeiten nicht zu erliegen und widrigen äußeren Umständen zu widerstehen. Dazu diente das gesamte Arbeitsumfeld der Sanatoriumsschule, der Unterricht in Werkstätten, Amateurleistung, Haushaltsselbstorganisation mit der Botschaft an jeden von bestimmten Gewohnheiten. Einmal in der Woche wurden Briefe an Verwandte und Freunde geschrieben, von denen das Kind in seinem Interesse isoliert wurde lange Zeit. Ein schriftliches Gespräch ist immer nicht nur förderlich für die Entwicklung, eine Denkkultur, sondern auch nützlich im Hinblick auf das Erwecken tief verborgener Bindungen, die Entwicklung des Bedürfnisses, Gefühle in einem Wort auszudrücken, und damit die Bildung des Herzens.

Die Sanatoriumsschule Kashchenko erlangte schnell Berühmtheit. Kinder, die hier in dem Alter, in dem die Grundlagen der moralischen Konstitution des Individuums gelegt werden, die notwendige Zeit verbrachten, kehrten ausreichend gestärkt und mit der notwendigen Verhaltensstabilität in ihre frühere Umgebung - Familie und Schule - zurück.

Die Tatsache, dass die Sanatoriumsschule eine private halbmedizinische Anstalt war, die nur Kindern wohlhabender Eltern zugänglich war, kann bis heute keinen Schatten darauf werfen (obwohl dies Ende der 1920er Jahre Gegenstand unwürdiger Spekulationen war). ). BEIM unruhige Jahre Als Reaktion nach der Niederlage der ersten russischen Revolution organisierte Wsewolod Petrowitsch, der von der Möglichkeit des offiziellen Sanitätsdienstes ausgeschlossen war, ein Geschäft, das fast unabhängig vom bürokratischen Regime war und nicht unter dem Druck des Bildungsministeriums stand, und hatte damit vollen Spielraum für seine kreative Initiative. Der kaufmännische Teil des Unternehmens war unrentabel, reichte aber völlig aus, um das Personal zu erhalten und die notwendigen Ausgaben zu decken. Die Hauptsache war, dass Kaschtschenko den Grundstein für die wissenschaftliche Defektologie gelegt hat.

Kaschtschenko startete eine weitreichende Propaganda im Land wissenschaftliche Grundlagen Erziehung und Bildung von "außergewöhnlichen Kindern". 1909 nahm er an Treffen von Ärzten und Lehrern der Moskauer Stadtregierung über die Organisation von Hilfsklassen an Schulen teil und nahm an der Auswahl von Kindern für die erste Smolensker Hilfsschule teil. Auf einem psychiatrischen Kongress in St. Petersburg hielt Kaschtschenko einen Vortrag „Medizinische und pädagogische Betreuung von geistig behinderten Kindern“. Er wandte sich öffentlich gegen die Vermischung von pädagogisch vernachlässigten Kindern mit geistig Behinderten und betonte dies in der Definition mentale Behinderung die Hauptrolle sollte dem Arzt unter der unverzichtbaren Beteiligung des Lehrers zufallen. Im selben Jahr 1909 hielt Vsevolod Petrovich auf dem XII. Kongress der Naturforscher und Ärzte einen wichtigen Bericht "Über die Organisation medizinischer und pädagogischer Einrichtungen für geistig und moralisch zurückgebliebene Kinder". Auf der Grundlage dieses Berichts wurde eine Resolution über die Zweckmäßigkeit der Schaffung spezieller Einrichtungen im Land für alle Kategorien abnormaler Kinder angenommen.

1910 erregte Kaschtschenkos Bericht auf dem III. Kongress der russischen Psychiater öffentliche Aufmerksamkeit außerhalb des Fachkreises der Spezialisten. 1911 stellte er auf dem Allrussischen Kongress für die Erziehung von Taubstummen „Methoden für das Studium und die Erziehung behinderter Kinder“ vor. Auf dem 1. Kongress für Experimentelle Pädagogik berichtete er: „Bestimmung des Grades geistiger Insuffizienz nach der Methode von Binet und Simon“ und „Hochbegabte Kinder und ihre Erziehung“.

Seine Auftritte waren anhaltenden Erfolg in der Abteilung für das Studium und die Erziehung abnormaler Kinder am Moskauer Pädagogischen Kreis. Er beteiligte sich aktiv an den Aktivitäten der Kinderpsychologie und Neurologie, hier wurde nach seinem oben erwähnten Bericht 1911 ein Beschluss gefasst: a) Petition an die Mitglieder der Staatsduma für eine rationelle Organisation der Erziehung und Bildung von Behinderten Kinder; b) einen Allrussischen Kongress der Persönlichkeiten für die Erziehung und Erziehung behinderter Kinder in speziellen Heil- und Erziehungsanstalten einzuberufen.

Um die Erfahrung der Sanatoriumsschule bekannt zu machen, veröffentlichte Kashchenko Sammlungen von Artikeln seiner Mitarbeiter.

Er war nicht allein – im Land wurden Versuche unternommen, sogenannte Hilfsschulen und -klassen zu organisieren, immer mehr Lehrer und Ärzte wandten sich dem Problem der Mangelhaftigkeit („Kinderexklusivität“) zu, viele Spezialisten machten es zum Gegenstand ihrer Forschung. 1913, auf dem Ersten Allrussischen Kongress öffentliche Bildung Petersburg eine Sonderresolution über Hilfsschulen für geistig behinderte Kinder angenommen. In ihr letzte Worte Insbesondere wurde betont, dass eine vollständige Lösung dieses Problems nur mit einer Änderung der Rahmenbedingungen des russischen Lebens im Sinne einer Steigerung der öffentlichen Initiative, der Emanzipation des Einzelnen und einer breiten Demokratie möglich ist.

Nach der Februarrevolution schien der „Frühling aufgeatmet“ zu haben. Kaschtschenko versuchte, die Aufmerksamkeit der Provisorischen Regierung auf das Schicksal außergewöhnlicher Kinder zu lenken. Im August 1917 verfasste er bei einer Sitzung im Ministerium für staatliche Wohltätigkeit einen Bericht „Über die geistig behinderten Schüler der Mittelschulen“. Auf der Grundlage des Berichts wurde eine Resolution zur Zweckmäßigkeit der Schaffung eines Netzwerks von Sonderschulen und zur Förderung des Kampfes gegen die Kindersterblichkeit angenommen. Leider könnte diese Stimme der Verzweiflung vor dem Hintergrund des damals donnernden politischen Geläuts wie ein „Moskitoquietschen“ erscheinen. Die Resolution erregte kein Interesse seitens der damaligen Behörden.

„Weite Möglichkeiten für Forschung und sozialpädagogische Arbeit eröffnete mir die Oktoberrevolution, die ich begrüßte, indem ich im Volkskommissariat für Bildung eine der ersten Arbeiten aufnahm und ihr 1918 aus eigener Initiative das Sanatorium übertrug. von mir geleitete Schule“, - schrieb V.P. Kaschtschenko. Es sei darauf hingewiesen, dass sein Bruder gleichzeitig aktiv am Aufbau eines neuen Lebens beteiligt war. Petr Petrowitsch Kaschtschenko, der die psychiatrische Abteilung des Volkskommissariats für Gesundheit leitete. Diese bewusst kreative Haltung zeichnet die Brüder positiv aus.

Die Sanatoriumsschule wurde in eine staatliche Einrichtung umgewandelt. Auf dieser Grundlage wurde 1918 das Haus zum Studium des Kindes organisiert. Aus der ärztlichen und pädagogischen Beratung entwickelte sich eine pädagogische Klinik, deren Analoga in der Praxis bisher nicht bekannt waren. Genau dort entstand 1919 das Museum für Kinderdefektologie (später Museum für Pädologie und Pädagogik der außergewöhnlichen Kindheit), das seinesgleichen in keinem Land gab. Es hatte drei Hauptabteilungen: das Studium des Kindes, heilende (korrigierende) Pädagogik und Kinderarbeit und Kreativität.

Ideen V.P. Kashchenko über ein einziges Netzwerk von Sonderschulen für abnormale Kinder begann mit der Umsetzung. Durch einen Erlass des Rates der Volkskommissare vom 5. Juni 1918 wurden Schulen dieser Art in das System des öffentlichen Unterrichts als aufgenommen Regierungsbehörden. Weitere organisatorische Änderungen im Netzwerk der speziellen Kindereinrichtungen zielten darauf ab, die Funktionen zwischen den drei Kommissariaten abzugrenzen: Narkompros, Narkomzdrav und Narkomsobes. Sie wurde durch Ratsbeschluss festgelegt Volkskommissare vom 10. Dezember 1919. Beim Aufbau der Bildung und Erziehung behinderter Kinder wurde konsequent auf den Ansatz der Behindertenhilfe verzichtet.

Der Beginn des Jahres 1920 war geprägt von den Vorbereitungen für den 1. Gesamtrussischen Kongress der Persönlichkeiten zur Bekämpfung der Kinderbehinderung. V.P. wurde zum Vorsitzenden des Organisationskomitees ernannt. Kaschtschenko. Eine große Last fiel auf seine Schultern. Neben der Ausarbeitung des Kongressprogramms musste er viele Treffen und Konsultationen mit Vertretern sowjetischer, wissenschaftlicher und sowjetischer Dienststellen abhalten pädagogische Einrichtungen, mit prominenten Experten, und bieten Advocacy- und Informationsschulungen an.

Der Kongress fand vom 24. Juni bis 2. Juli 1920 in Moskau statt. Gastgeberin war Anna Ilyinichna Ulyanova-Elizarova.

Es gab einen Bürgerkrieg, die Wirtschaft war ruiniert, Hungersnöte und Epidemien wüteten überall, die Obdachlosigkeit von Kindern wurde zu einer echten sozialen Katastrophe. Die Statistik außergewöhnlicher Kinder nahm alarmierend zu. Um die Probleme der Erziehung und Erziehung von Kindern mit verschiedenen Behinderungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung erfolgreich zu lösen, war es notwendig, die Bemühungen der öffentlichen Bildungsbehörden, der Lehrer der Sonderschulen und der Öffentlichkeit zu bündeln. Zu den Teilnehmern des Kongresses sprach der Volkskommissar für Bildung A.V. Lunacharsky hat das gesagt „Im Kampf gegen Mangelhaftigkeit ist eine enge Verbindung zwischen allen Elementen der russischen Gesellschaft und dem Staat erforderlich“.

Vsevolod Petrovich sprach über die Ursachen der Kinderbehinderung, über die Abgrenzung der Funktionen des Volkskommissariats für Bildung, des Volkskommissariats für Gesundheit und des Volkskommissariats für Justiz im Kampf gegen die Kinderbehinderung, über die Betreuung von Absolventen von Sonderschulen, über fehlerhafte Bildung , und schlussendlich, Vorschulbildung und Bildung von Kindern mit körperlichen und geistigen Behinderungen.

In den Plenarsitzungen und Sektionen die Perspektiven der Berücksichtigung auffälliger Kinder, Mittel und Wege zur Verhinderung von Kinderbehinderungen, die Probleme eines differenzierten Ansatzes bei der Organisation relevanter Institutionen, die Umsetzung einer universellen Bildung für Taubstumme, Blinde und geistig Behinderte Kinder wurden besonders besprochen Vorschulalter. Das Abschlussdokument des Kongresses begründete das System und die Arten von Sondereinrichtungen, bestimmte die allgemeinen pädagogischen Grundsätze des Bildungsprozesses in ihnen und stellte die Notwendigkeit fest staatliche Ausbildung Defektologen.

Im Zusammenhang mit letzterem stellen wir fest, dass Vsevolod Petrovich bereits 1918 die Initiative ergriff, indem er sechsmonatige Kurse zur Ausbildung von Defektologen auf der Grundlage seiner ehemaligen Sanatoriumsschule und jetzt des Hauses für das Studium des Kindes organisierte. Seit 1919 finden diese Kurse jährlich statt. Solche Maßnahmen könnten jedoch im Zusammenhang mit der raschen Entwicklung umfangreicher defektologischer Aktivitäten im Land nicht ausreichen. So gründete Kaschtschenko im Auftrag des Volkskommissariats für Bildung eine spezielle Hochschule - das Pädagogische Institut für Kinderbehinderung - und wurde der erste Rektor und Professor dieses Instituts. Er blieb auf diesem Posten bis einschließlich 1924, bis die Universität als defektologische Abteilung eingeführt wurde. Fakultät für Bildungswissenschaften nach II Moskau Staatliche Universität; 1930 wurde die Abteilung in eine unabhängige Fakultät des nach A.S. benannten Moskauer Pädagogischen Instituts umgewandelt. Bubnov (heute Moskauer Pädagogische Staatliche Universität) - hier leitete Vsevolod Petrovich bis 1931 die Abteilung für Heilpädagogik.

Gleichzeitig mit dieser Universität entstand das Pädagogische Institut für normale und behinderte Kinder, das in Petrograd von Professor A.S. Griboyedov. Beide Bildungseinrichtungen legten den Grundstein für die höhere Ausbildung von Defektologen.

Das von Kaschtschenko geleitete Institut hatte folgende Abteilungen: geistige Behinderung, Arbeit mit schwer erziehbaren Kindern, Gehörlosenpädagogik, Typhlopedagogik sowie sozialer und rechtlicher Schutz des Kindes.

Ein grundlegendes Merkmal der Bildung der sowjetischen Hochschule war neben einer qualitativ neuen Zusammensetzung des Kontingents ihrer Schüler der Übergang zu neuen methodischen Grundlagen des Unterrichts Themen. Vsevolod Petrovich sprach darüber mit seinen Kollegen und betonte, dass die Periode, die sie auf dem Gebiet der Psychologie, Pädagogik, Defektologie und der Wissenschaft des Kindes im Allgemeinen erleben, als Periode einer allgemeinen Revision alles bisher Geschaffenen unter dem Gesichtspunkt von bezeichnet werden kann Sicht der objektiven Psychologie als Wissenschaft des Verhaltens, aufgebaut auf einer allgemeinen philosophischen Grundlage. Die Fragen des Studiums und der Erziehung eines Kindes, insbesondere wenn es sich um außergewöhnliche, abnormale Kinder handelt, erfordern von Ärzten und Lehrern nicht nur einen enormen Einsatz menschlicher Kraft, sondern vor allem Maßnahmen, die der Natur des eigentlichen Studiengegenstandes angemessen sind und Bildung. Und die Natur des Menschen ist gesellschaftlich, und das Biologische in ihm manifestiert sich in verwandelter Form, es wird gleichsam (im Hegelschen Wortsinn) von einem rein Menschlichen, also Sozialen „entfernt“. Soweit dieses Soziale beim Kind entwickelt, nicht durch körperliche Gebrechen, physiologische oder psychische Unzulänglichkeiten deformiert, nicht durch ungünstige äußere Umstände verzerrt ist, beurteilen wir es als Person. Inwieweit sich der Sprung vom Biologischen zum Sozialen beim Kind vollzieht, ist das Ergebnis gezielter pädagogischer Beeinflussung vor uns. In der Umsetzung eines solchen Sprungs über das gesamte Spektrum der Persönlichkeitsmerkmale in seiner Bildung, und zwar der Inhalt der Bildung. Ein Lehrer-Defektologe muss das Wesen verschiedener psychophysiologischer Manifestationen und ihrer sozialen Transformation bei einem Kind verstehen. Mängel und Abweichungen akzentuieren seine individuellen Merkmale und Aspekte, die zur Norm gebracht werden müssen (in organischer Einheit mit allen anderen Aspekten und Merkmalen).

Die Lehrkräfte sollten rechtzeitig herausfinden, was bei Kindern normal ist und was von der Norm abgewichen oder unterentwickelt ist, worauf zuerst geachtet werden muss, worauf sofort zu reagieren ist und womit später, was sollte die Maßnahmen der medizinischen und pädagogischen Korrektur des Kindes sein. Im Lichte des Gesagten sprach Kaschtschenko auch die Frage der psychosozialen Hygiene in der Kindheit an.

Übrigens trägt die Beobachtung behinderter Kinder zu einem tieferen Verständnis der Norm für ein körperlich und geistig gesundes Kind bei. Ist das der Grund, warum viele Psychologen, die nur normale Kinder untersucht haben, gezwungen waren, sich der Untersuchung defekter Kinder zuzuwenden? Im Gegenteil, diejenigen, die sich mehr als einmal mit Mangelhaftigkeit befassten, wandten sich dem Studium des normalen Kindes zu.

In der Ausschließlichkeit der Kinder machte Kaschtschenko weniger das Biologische verantwortlich, als vielmehr eine mangelhafte Sozialität, deren Bekämpfung auf der Grundlage umfassender sozialer Maßnahmen geführt werden kann und sollte. Der Weg wurde ihnen durch soziale Veränderungen im Land geöffnet. Und wenn sich auch in Zukunft nicht alles so entwickelte, wie es zunächst ideal schien, so eroberte doch die junge Richtung in Wissen und Praxis, getrieben von der gesellschaftlichen Notwendigkeit selbst, konsequent Grenzen.

Ergänzend ist anzumerken, dass an den Wendepunkten der Geschichte modische Strömungen und spekulative Spekulationen immer mit einem opportunistischen Begriffsspiel entstanden, das das Bewusstsein nicht bereichert und nicht der Wahrheit näher bringt, sondern theoretischen Neureichtum hervorbringt , deren professionelle Tiefe umgekehrt proportional zu ihrem Unternehmen ist. Vsevolod Petrovich wies taktvoll darauf hin: „In Fragen der Erforschung des Kindes und seiner Erziehungserziehung werden Probleme aufgeworfen, deren Lösung einen enormen Einsatz vieler Forscher erfordern wird. Das Gefährlichste unter solchen Bedingungen ist die unnötig überstürzte Umformung des Alten nach einem neuen Maß, wenn die ältesten Begriffe in neue Terminologie (insbesondere auf dem Gebiet der Psychologie) ohne ausreichend kritischen Ansatz, Unwissenheit investiert werden..

Es ist nicht schwer zu erraten, dass eine solche prinzipielle Position bei Vertretern von Fachgremien und einigen Wissenschaftlern versteckte Feindseligkeit hervorrief.

1921 genehmigte der Staatliche Akademische Rat (GUS) Kashchenko V.P. als Professor für Psychoneurologie und Medizinpädagogik.

Im selben Jahr wurde das Haus für das Studium des Kindes, genauer gesagt jetzt der Komplex, der als medizinische und pädagogische, Forschungs- und Bildungseinrichtung diente, gemäß den Empfehlungen des Ersten Allrussischen Kongresses der Figuren umgebaut zur Bekämpfung von Kinderbehinderungen in eine medizinische und pädagogische Station unter der Leitung ihres Schöpfers. Es wäre möglich, es die Hauptinstitution zu nennen, wenn es nicht das einzige zentrale und experimentell-demonstrative im Glavsotsvos-System wäre. Hierher kamen Experten verschiedener Ebenen aus dem ganzen Land und aus dem Ausland, die sich mit der Erforschung und Beseitigung der Ursachen von Kinderbehinderungen befassten. Hier, so kann man sagen, gab es auch ein praktisches Ausbildungsgelände für die höhere defektologische Ausbildung, das zukünftigen Spezialisten zur Verfügung gestellt wurde.

Die Popularität der Medizinisch-Pädagogischen Station wuchs. Dies wurde durch den persönlichen Charme von Vsevolod Petrovich erleichtert. In einem Brief an Anna Vsevolodovna, die Tochter eines Wissenschaftlers und Lehrers, schrieb seine ehemalige Mitarbeiterin: „Alles an ihm war harmonisch: sowohl ein schönes Aussehen als auch Taten, die eines wahren Intellektuellen würdig sind. Er war ein sehr gesammelter Mensch, sein Arbeitstag war immer genau geregelt ... Um Vsevolod Petrovich herum herrschte immer eine ungewöhnlich saubere, kindliche Stimmung..

Ende 1923 Volkskommissariat Die Ausbildung der RSFSR schickte Kaschtschenko ins Ausland, um sich dort mit praktischen und theoretischen Errungenschaften im Kampf gegen Kinderbehinderung, Vernachlässigung und Kriminalität vertraut zu machen.

Die Welt- und Bürgerkriege haben die wissenschaftlichen Beziehungen unseres Landes zum Ausland zerstört. Kaschtschenkos Reise nach Deutschland trug zur Wiederherstellung dieser Art von Beziehung bei. Neben einer fünfmonatigen Einarbeitung in die Tätigkeit defektologischer, neuropsychiatrischer und medizinisch-pädagogischer Einrichtungen beschäftigte er sich auch mit den Leistungen der Logotherapie bei Kindern und Erwachsenen. Persönliche Kontakte zu namhaften Spezialisten trugen zusätzlich zum systematischen Erfahrungsaustausch bei. Er wurde zum Ehrenmitglied der Deutschen Defektologischen Gesellschaft gewählt. Es folgte die Wahl der Mitglieder der wissenschaftlichen Gesellschaften Frankreichs und Belgiens.

Und im Frühjahr 1924 fand der erste Abschluss von Defektologen des Pädagogischen Instituts für Kinderbehinderung statt. In Abschiedsworten an seine Schüler betonte Vsevolod Petrovich ihre besondere Berufung - Lehrer und Ärzte zu vereinen. Und die weitere Perspektive der Entwicklung des von ihm gegründeten Unternehmens auf nationaler Ebene erforderte eine Kombination, Koordination der Bemühungen der allgemeinbildenden Schule und der Medizin. „Ein außergewöhnliches, rückständiges, bildungsschwaches Kind muss nicht nur geheilt, sondern auch umerzogen werden, um nicht nur ein biologisch normales, sondern auch ein sozial nützliches Mitglied der Gesellschaft zu werden … Hauptrolle hier gehört kein Arzt, sondern ein Lehrer, der eine solide defektologische Ausbildung erhalten hat ".

Das Pädagogische Institut für Kinderbehinderung war genau so ein höheres Bildungseinrichtung, die damit begann, Praktiker mit ausreichend theoretischem Hintergrund auszubilden, um sowohl die soziopathischen als auch die biopathischen Faktoren der Ausschließlichkeit von Kindern zu verstehen und gleichzeitig die Fähigkeiten zu besitzen pädagogische Arbeit mit behinderten Kindern und Methoden des sozialen und rechtlichen Schutzes der Kindheit.

In der Zwischenzeit gewann die medizinische und pädagogische Station des Volkskommissariats für Bildung der RSFSR an Stärke, erweiterte ihre Mitgliederzahl und ging selbstbewusster voran. Was in der ersten Erfahrung der Sanatoriumsschule schüchtern gesagt wurde, klang hier mit voller Stimme. Dies wurde durch den intellektuellen Aufschwung in der Gesellschaft trotz des Wachsens erleichtert innenpolitischer Kampf. Damit wurde das im ganzen Land gepflegte Prinzip des Kollektivismus entscheidend durchbrochen pädagogisches Umfeld. Für Kaschtschenko war dies jedoch nichts Neues und widersprach seinen methodologischen Annahmen. Bereits 1914 führte er gemeinsam mit seinem Mitarbeiter S.N. Kryukov schrieb: „Wir entwickeln kameradschaftliche Gefühle, gegenseitige Hilfe durch diverse Kleinigkeiten des Alltags. Wir versuchen, wenn möglich, den Kreis des persönlichen Eigentums innerhalb der Mauern der Sanatoriumsschule einzuengen, damit es dort leichter wäre, egoistische Gefühle zu bekämpfen..

Auf der Trainingssitzungen, im Spiel und im Alltag wurde alles so gebaut, dass der Einzelne sozial erzogen wurde homogene Umgebung Kameraden (Kinder hatten keine Ahnung von Eigentumsstatus Eltern von Mitgliedern ihres Teams), und eine solche Erziehung, so Wsewolod Petrowitsch, ist stärker und erfolgreicher als die zahlreichen Tricks der Lehrer.

Natürlich sollte diese Erfahrung nicht verabsolutiert werden – sie sollte im Kontext der damaligen historischen Bedingungen, der gesamten ideologischen Atmosphäre und betrachtet werden politische Beziehungen. Das aktuelle Leben hinterlässt Spuren im alltäglichen Handeln und vor allem im Denken. Wir leben mit den Gedanken der Zeit. Sie drängt sich uns im übertragenen Sinne auf. Das Leben verändert sich, wird mit einem neuen, tieferen und vielseitigeren Inhalt gefüllt – der Inhalt menschlicher Urteile, Ideen, Konzepte wird reicher. Und wir beurteilen die Möglichkeiten, den Nachwuchs in der Arbeit und im Team zu erziehen, heute anders als vor vielen Jahrzehnten, bereichert durch die in dieser Zeit gesammelten praktischen pädagogischen Erfahrungen, die theoretischen Errungenschaften der Kinderwissenschaften. Aber es wäre drin der höchste Grad Vulgär, auf dem Höhepunkt des aktuellen Stands von Theorie und Praxis, sprechen Sie arrogant von den Erfolgen der Pioniere der Wissenschaft der Kinderexklusivität, die in den 10-20er Jahren von Vsevolod Petrovich geleitet wurden und nicht nur Schwierigkeiten überwunden haben ungewöhnlicher Artikel ihrer Aktivitäten, aber auch unterschiedlichste widersprüchliche Umstände, materielle und häusliche Schwierigkeiten.

Die Tatsache, dass in seiner Schule eines der führenden Gebote die Erziehung und Entwicklung des Kollektivismus bei Kindern war und ist, V.P. Auch Kaschtschenko erinnert im Vorwort daran Sammlung von Artikeln im Jahr 1922. Und vier Jahre später betont er erneut die Frage nach der Entwicklung und dem Studium des Kollektivismus bei behinderten Kindern „Immer sehr interessant“. Georgy Vasilyevich Murashev, ein Mitarbeiter von Vsevolod Petrovich, spricht in der von Kashchenko herausgegebenen Sammlung „Probleme des Lernens und Erziehens eines Kindes“, in der er über die Programmmethode zum Studieren des Lebens eines Kinderteams spricht, über eine spezielle Karte zum Aufzeichnen das Verhalten einer Kindermannschaft.

„... Es ist kaum möglich“, schrieb er, „über die Erziehung eines Kindes zu sprechen, ohne die Erziehung des Kinderteams im Auge zu behalten, eine der Möglichkeiten, den Einzelnen zu erziehen, ist die Erziehung des Teams, zu dem die Individuum gehört“. Der Einfluss der Umwelt auf die Bildung einer sich entwickelnden Persönlichkeit ist enorm - das ist die Grundthese von Kashchenko, nach der er ein System der pädagogischen Beeinflussung des Kindes aufbaut.

Die medizinische und pädagogische Station schloss nicht an enger Kreis Fragen der Defektologie und der medizinischen Praxis stellte sie auch vor brennende Probleme, an denen auch die Massenschule arbeitete. Mehrmals im Jahr fanden Gespräche mit den Eltern der Schüler statt – sie hatten beratenden und allgemein bildenden Charakter. Die Mitarbeiter förderten die Anfänge der Pädagogik und der psychosozialen Hygiene unter den Werktätigen Moskaus.

Der Besucherstrom, auch aus dem Ausland, der sich direkt mit den Aktivitäten der medizinisch-pädagogischen Station vertraut machen wollte, nahm zu.

Es war Anfang Herbst 1926. Ein neues Studiensemester hat begonnen. Und plötzlich, wie Schnee auf seinem Kopf, fiel eine erstaunliche Nachricht: Kaschtschenko wurde durch eine Abteilungsentscheidung seines Postens enthoben und ein neuer Direktor der medizinischen und pädagogischen Station ernannt.

Unter den damaligen Bedingungen waren Begründungen in solchen Fällen manchmal nicht erforderlich. Gegen Vsevolod Petrovich wurden keine Anschuldigungen oder kritischen Argumente vorgebracht. Gerüchte verbreiteten sich, allerlei Vermutungen, Andeutungen ... Ein neuer Leiter der Medizinischen und Pädagogischen Station kam - ein ziemlich junger Mann, ziemlich selbstbewusst und arrogant.

Eine seiner ersten entscheidenden Aktionen war die Zerstörung des Museums der außergewöhnlichen Kindheit, das im Land populär geworden war – alle Exponate, Stände, Modelle, Fotografien, Dokumente („eine erstaunliche Museumssammlung, interessante Exponate“, wie Professor A. S. Griboyedov sprach über alles) wurden unsanft auf die Mülldeponie geworfen. Insbesondere eine einzigartige Sammlung von Porträts aller berühmten Defektologen der Welt aus Vergangenheit und Gegenwart, die Vsevolod Petrovich persönlich gesammelt hat, ist umgekommen. Es wird nie möglich sein, es wiederherzustellen.

Wsewolod Petrowitsch reagierte zurückhaltend auf das Geschehene. Selbst im Kreis seiner Lieben verbarg er Schmerz und Bitterkeit tief in sich. Er nahm weiterhin an verschiedenen Arten von Kommissionen teil, hielt Vorträge, beriet; von 1926 bis 1932 arbeitete er im Moskauer Regionalhaus der Bildungsarbeiter als Vorsitzender der Abteilung für das Studium und die Erziehung außergewöhnlicher Kinder; überwachte die Entwicklung wissenschaftlicher und methodischer Fragen der medizinischen Pädagogik durch Lehrer aus Moskau und der Region Moskau; nahm an Massenveranstaltungen des Moskauer Regionalhauses der Bildungsarbeiter teil.

In der Zeit von 1928 bis 1932 zusammen mit N.A. Semashko und Professor Kannabikh Kashchenko führten eine Massenvortragskampagne zum Thema „Nervöse Kinder. Ein Einzelkind“, sprach in Arbeiterklubs, im Radio.

1928 begann die Veröffentlichung der Zeitschrift Issues of Defectology, und V.P. Kaschtschenko wurde in die Redaktion aufgenommen. Es wurden nur 18 Ausgaben veröffentlicht (1931 hörte die Zeitschrift auf zu existieren), aber die Veröffentlichung spielte eine große Rolle bei der Vorbereitung der allgemeinen Schulpflicht für abnorme Kinder sowie bei der Entwicklung eines Systems zur Erziehung und Erziehung von Kindern mit Gehör, Seh-, Sprach- und Intelligenzmängel in unserem Land. Viele praktizierende Lehrer haben auf den Seiten des Magazins veröffentlicht. Die meisten dieser Artikel behalten bis heute ihren wissenschaftlichen Wert und ihre Relevanz.

Seit 1928 arbeitete er als beratender Professor an der Poliklinik der Kommission zur Unterstützung der Wissenschaftler (CSU) beim Rat der Volkskommissare der UdSSR in der Abteilung für Kinderpsychoneurologie und Defektologie und in der Abteilung für Logotherapie (Sprachtherapie). Gleichzeitig war er Oberarzt der Poliklinik des 2. Staates medizinisches Institut in denselben Fachrichtungen (zweimal - 1933 und 1936 - wurde er hier als Schlagzeuger ausgezeichnet).

1932 wurde er zum Vorsitzenden der Sektion der Wissenschaftler der Poliklinik der KSU im Rat der Volkskommissare der UdSSR gewählt.

Signiertes Zertifikat gespeichert Maria Fjodorowna Andreeva dass seit 1933 V.P. Kaschtschenko war im Moskauer Haus der Wissenschaftler tätig Zivildienst, Teilnahme an einem Kinderarbeitskreis sowie an der Sprechstunde zur psychoneurotischen, schwierigen und psychisch gestörten Kindheit.

In dieser Zeit schrieb Vsevolod Petrovich sein letztes Buch über die Korrektur der Charaktermängel von Kindern und Jugendlichen, das uns glücklicherweise als Zeugnis eines hervorragenden Arztes und Lehrers, eines humanistischen Erziehers, eines wunderbaren Bürgers, eines Mannes von die neue Zeit, die seine besten Eigenschaften verkörperte. .

Im Februar 1938 wurde die Höhere Zertifizierungskommission Das Allunionskomitee für Hochschulbildung beim Rat der Volkskommissare der UdSSR wurde von V.P. Kashchenko im Grad des Kandidaten der pädagogischen Wissenschaften ohne Verteidigung einer Dissertation. Bescheiden, offen gesagt, Einschätzung wissenschaftlicher Verdienst Pionier der sowjetischen Defektologie, einer der Gründer der sowjetischen Schule der Defektologie.

1936 wurde der zweiunddreißigste Band der Großen Sowjetischen Enzyklopädie im OGIZ der RSFSR veröffentlicht. Überraschenderweise ignorierte sie Pjotr ​​Petrowitsch Kashchenko, einen herausragenden einheimischen Psychiater, der eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des sowjetischen Gesundheitswesens spielte. In diesem Band finden wir jedoch ein kurzes, aber besonders Artikel, der seinem Bruder gewidmet ist- eine bemerkenswerte Tatsache, da Vsevolod Petrovich zu dieser Zeit, wenn nicht in einer eindeutig entehrten Position, dann bewusst an den Rand der Wissenschaft gedrängt wurde. Das bedeutet, dass seine Verdienste, seine objektive Bedeutung in unserer Kultur schon damals nicht außer Acht gelassen werden konnten. In den Zeilen der kanonischen Ausgabe scheint jedoch die schwer zu kontrollierende Feindseligkeit der Personen durch, die Schlüsselpositionen in dem wissenschaftlichen und pädagogischen Bereich besetzten, dem er sein Leben gab. Ja, 1908 gründete er in Moskau eine Sanatoriumsschule für behinderte Kinder, aber warum heißt es weiter, dass sie nur „als Basis für die Arbeit einer Reihe von Defektologen diente“? Erstens leitete er selbst als Wissenschaftler die Lehrer-Defektologen, und zweitens war dies die ursprüngliche Grundlage für die Bildung der staatlich organisierten Defektologie als eigenständige pädagogische und psychologische Richtung im wissenschaftlichen und universitären Leben unserer Gesellschaft. Sanatorium-Schule V.P. Kaschtschenko war der Prototyp der Institution des Menschen (natürlich im Rahmen seiner historischen Fähigkeiten, im Ausmaß der Entwicklung der Produktivkräfte und der geistigen Produktion seiner Zeit, des Entwicklungsgrades Soziale Beziehungen und verfügbare theoretische Ressourcen). Wir lesen jedoch weiter: „Das 1912 unter der Redaktion und Beteiligung von K. veröffentlichte Buch Defekte Kinder und Schule war eines der ersten russischen Lehrbücher zur Defektologie“ (von mir hervorgehoben. - L.G.). Hier ist eine deutliche Korrektur erforderlich: nicht "eines von", sondern das erste russische Lehrbuch, das eine wirklich wissenschaftliche Grundlage für eine solche Literatur in unserem Land gelegt hat. Und schließlich die These, die für ein Nachschlagewerk von allgemeiner kultur- und gesellschaftspolitischer Bedeutung völlig inakzeptabel ist: „Der Einfluss verschiedener (was genau? - L.G.) idealistischer Theorien hat die Werke von K. stark beeinflusst: K. hat irrtümlich gesehen die Wurzeln der Mangelhaftigkeit in erblichen oder "angeborenen" Eigenschaften des Kindes. Im Gegenteil, seine Werke, besonders die letzten, waren deutlich von einem wissenschaftlich-materialistischen Verständnis des Wesens der Persönlichkeit geprägt. Man könnte meinen, dass der anonyme Autor des Artikels mit den Werken von Kaschtschenko einfach nicht vertraut war und geliehene Meinungen verwendete, wenn man nicht von bewusster Voreingenommenheit und bewusster Verzerrung der Wahrheit ausgeht.

Was die methodologischen Ansichten von Kaschtschenko betrifft, ohne ihr philosophisches Niveau zu übertreiben und noch weniger zu verabsolutieren, sondern sie im Kontext des vorherrschenden theoretischen Bewusstseins seiner Zeit zu betrachten, wenden wir uns der Arbeit „Probleme des Studiums und der Erziehung eines Kindes“ zu, die in veröffentlicht wurde 1926 unter seiner Redaktion. Schon im Vorwort schreibt er: „Die Frage nach soziale Umstände Die Entwicklung des Kindes ist ohne Zweifel das Wichtigste ...“ (S. 5, von ihm selbst unterstrichen). Hinter seiner Unterschrift verbirgt sich Kapitel 4 mit dem Titel „Social Profile“, das er mit den Worten einleitet: „Der Einfluss des sozialen Umfelds auf die Persönlichkeitsbildung des sich entwickelnden Kindes ist enorm. Oft ist sie von entscheidender Bedeutung“ (S. 47). Was den Einfluss der Vererbung betrifft, so ist er „wie sich herausstellt, nicht der einzige und unbedingte“ (ebd.). „Die von der Natur angelegten Neigungen und Anlagen erfahren unter dem Einfluss der Familie, der ersten Erzieher, Kameraden und der Schule eine sehr komplexe Verarbeitung. Diese letzten Einflüsse entscheiden am Ende oft die Sache...“ (S. 48). Er weist darauf hin, dass es im Leben Fälle gibt, „in denen die Gebrechen, schmerzhaften oder fehlerhaften Eigenschaften eines Kindes ihren Ursprung ausschließlich der Umwelt verdanken, beispielsweise dem Einfluss bestimmter familiärer Verhältnisse, auch wenn Kinder gesund und unbelastet geboren wurden Vererbung“ (S. 48, nochmals betont Autor). Darüber hinaus werden die Erfahrungen mit der Berücksichtigung sozialer Faktoren in der pädagogischen Praxis der von Kaschtschenko geleiteten Schule beschrieben und konkrete methodische Empfehlungen gegeben.

Die soziologische Dominante durchzieht sozusagen den gesamten Inhalt der Monographie von V.P. Kaschtschenko und G.V. Murasheva „Außergewöhnliche Kinder. Ihr Studium und ihre Ausbildung “(M.: Worker of Education, 1929. -25 S.).

Ich musste unwillkürlich auf eine bestimmte Tatsache eingehen, da falsche Formulierungen und eine der Wahrheit eines bemerkenswerten Wissenschaftlers und Lehrers widersprechende Einschätzung in einer enzyklopädischen Ausgabe später in maßgebliche Druckwerke (einschließlich Nachschlagewerke) eindrangen und nicht nur die Idee verzerrten über ihn, sondern auch die Geschichte, die er erstmals in der Gesellschaft des Problems aufwarf, deren zielgerichtete Entwicklung bis in unsere Tage zu einer großen Wissenschaft herangewachsen ist.

In den letzten Lebensjahren Kaschtschenkos machten sich immer mehr altersbedingte Krankheiten bemerkbar. Der Krieg fand ihn fast arbeitsunfähig. Er starb am 30. November 1943 in Moskau. Er wurde neben seinem Bruder auf dem Nowodewitschi-Friedhof beigesetzt.

Seitdem ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen. In dieser Zeit ist aus einer bescheidenen medizinischen und pädagogischen Richtung eine mächtige Wissens- und Praxisautobahn gewachsen, ein weites Netz von medizinischen, Beratungs- und Forschungseinheiten ist entstanden, die Kindern mit körperlichen und geistigen Behinderungen umfassende Hilfestellungen bieten. Es ist jedoch traurig, dass die Systemkrise, die unsere Gesellschaft in den letzten Jahren erfasst hat, auch an diesem Bereich nicht vorbeigegangen ist, aber die gesammelten Erfahrungen und kreativen Leistungen, die in gedruckten Werken verkörpert sind, sind ein Garant für den zukünftigen Erfolg der „Ausnahmepädagogik“.

Fragen des Studiums abnormaler und außergewöhnlicher Kinder, ihrer kompensatorischen Fähigkeiten, wissenschaftliche Gültigkeit System der Erziehung und Ausbildung von Kindern mit Behinderungen in geistiger und körperliche Entwicklung immer mehr Sorgen um Spezialisten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden bis zum Ende dieses Jahrhunderts 14 % der Kinder weltweit an schweren psychischen Erkrankungen leiden. Damit sich diese traurige Prognose nicht bewahrheitet, bedarf es nicht nur der Anstrengungen von Wissenschaftlern und Eltern, sondern auch der Gesellschaft insgesamt. Wsewolod Petrowitsch Kashchenko hat einmal darauf bestanden. Dies wurde auch auf der internationalen Konferenz diskutiert, die im vergangenen Sommer in Moskau stattfand. besonderes Kind und sein Umfeld: medizinisch, psychologisch u soziale Aspekte". Die Konferenzteilnehmer analysierten die aktuelle Situation im russischen psychologischen und psychiatrischen Dienst und schlugen vor, ein Gesetz zum Schutz der Rechte des Kindes zu verabschieden, das Kinder vor psychischem, physischem und sexuellem Missbrauch schützen würde, auch in ihren eigenen Familien. Es wurde auch vorgeschlagen, die Verabschiedung des Gesetzes zu beschleunigen Russische Föderation auf karitative und gemeinnützige Organisationen, die die Aktivitäten von nichtstaatlichen Strukturen zur Unterstützung von Kindern ausweiten würden.

Leonid Golovanov, September 1993
Aus dem Vorwort des Buches von V.P. Kaschtschenko. Pädagogische Korrektur. Korrektur von Charakterfehlern bei Kindern und Jugendlichen. 3. Aufl., erg. M.: Academiya, 1999. // Autor des Vorworts und wissenschaftlicher Herausgeber. LV Golovanov.

Der Abschnitt ist sehr einfach zu bedienen. Geben Sie einfach in das vorgeschlagene Feld ein richtiges Wort, und wir geben Ihnen eine Liste seiner Werte. Es ist zu beachten, dass unsere Website Daten von bereitstellt verschiedene Quellen- enzyklopädische, erklärende, abgeleitete Wörterbücher. Hier können Sie sich auch mit Beispielen für die Verwendung des von Ihnen eingegebenen Wortes vertraut machen.

Finden

Die Bedeutung des Wortes Kaschtschenko

Kaschtschenko im Kreuzworträtsel-Wörterbuch

Lexikon medizinischer Fachausdrücke

Kaschtschenko

Hofbauer-Zellen (N. F. Kashchenko, Schwiegervater, Histologe; I. I. Hofbauer, 1879-1961, österreichischer Gynäkologe; syn. Hofbauer-Zellen)

Enzyklopädisches Wörterbuch, 1998

kaschtschenko

KASCHCHENKO Wsewolod Petrowitsch (1870-1943) russischer Defektologe. Bruder P.P. Kaschtschenko. Einer der Organisatoren von Hochschul- und Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Defektologie in der UdSSR.

kaschtschenko

KASHCHENKO Nikolai Feofanovich (1855-1935), russischer und ukrainischer Biologe, Akademiker der Akademie der Wissenschaften der Ukraine (1919). Seit 1895 war er Rektor der Universität Tomsk, 1913-35 war er Direktor des Akklimatisierungsgartens der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR in Kiew. Beiträge zur Wirbeltierembryologie, Histologie, Mikroskopietechnik, Akklimatisierung und Pflanzenzüchtung. Autor der ersten Arbeiten zur pathologischen menschlichen Embryologie. Der Begründer des sibirischen Gartenbaus.

kaschtschenko

KASHCHENKO Pyotr Petrovich (1858/59-1920), russischer Psychiater und Leiter der Zemstvo-Medizin. Bruder V.P. Kaschtschenko. Beiträge zur Sozialpsychiatrie und zur Organisation psychiatrischer Versorgung.

Kaschtschenko

Kaschtschenko - Ukrainischer Familienname. Bekannte Träger:

• Kashchenko, Adrian Feofanovich (1858-1921) - ukrainischer Schriftsteller und Historiker, Autor zahlreicher Werke über das Saporischsche Sich.
• Kaschtschenko, Alexander Wassiljewitsch (1855-1918) - Russischer Geschäftsmann.
• Kashchenko, Vasily Vasilyevich (1812-1894) - Russischer Biologe, Pomologe und Baumpfleger.
• Kashchenko, Vsevolod Petrovich (1870-1943) - Russischer und sowjetischer Psychologe, Defektologe.
• Kashchenko, Nikolai Feofanovich (1855-1935) - Russischer Zoologe und Professor für Anatomie.
• Kaschtschenko, Pjotr ​​Petrowitsch (1859-1920) - Russischer Psychiater.
• Kashchenko, Sergei Grigorievich (geb. 1949) - sowjetischer und russischer Historiker.

Beispiele für die Verwendung des Wortes Kaschtschenko in der Literatur.

Livitin erkannte unter ihnen den Steuermann des Bootsmanns Kaschtschenko, zwei seiner Kompanie - Tyulmankov und Volkov, die restlichen fünf oder sechs Personen waren ihm unbekannt.

Kudrin riet ihm, durch sie einen Steuermann-Bootsmann zu finden Kaschtschenko, sie wird wissen, wohin Kudrin selbst telefonieren wird.

Er konnte diesem Blick nicht folgen - ein Matrose sollte einen Offizier nicht aus nächster Nähe ansehen -, aber es schien ihm, als ruhte er auf jener leichten Schwellung, die das übergebene Paket dennoch auf seiner Brust bildete Kaschtschenko.

Glashütte, nächste -- Kaschtschenko Varshavsky murmelte, als der allerletzte Kutscher verkündete, dass es Zeit zum Aussteigen sei.

Und warum ist es Eber, - dachte sie weiter Kaschtschenko,- nutzt das Schwein als sein eigenes?

Komm schon, er ist keiner von denen, - antwortete Kaschtschenko, auf dem Sofa sitzend - nur ein Bruder führt das Schiff zum Prahlen.

Spuchin verließ die Kabine, und Kaschtschenko holte einen Korken mit einer Pfeife aus dem Sprechrohr, das von der Brücke zum Steuerhaus getragen wurde.

Peering, sah Volkov Kaschtschenko, die sich vor dem Licht einer an der zweiten Röhre aufgehängten Lampe versteckte und im Schatten des Turms stand.

Um die Matrosen von Volkovoi abzuschrecken, von Kaschtschenko, von allen, die gegen den Reverend seines Apostels vorgingen!

Aber dann musste Volkovy zunächst alleine zurechtkommen Kaschtschenko, dann Marsakov, und hinter ihnen haben die übrigen Ausschussmitglieder Tyulmankov nicht vollständig herausgefunden.

Dann Kaschtschenko stand auf, ging zu einer Bratpfanne, die an einem Baum hing, schlug mit einem Huf dagegen und wieherte.

Und wenn der Elefant besiegt ist und das Schwein wieder bei Kuznetsov ist, wird er angreifen Kaschtschenko und auch brechen.

IN DENEN DIE BIENE BISS KASCHCHENKO IN KRUP UND ESSEN DEN KORSE EINER KUH Als die Bande des Zebras Kashchenko rannte, um sich mit der Bande von Kuznetsov zu befassen, stießen sie auf dem Weg versehentlich auf wilden Honig, und eine Biene stach das Zebra in die Kruppe.

Er krabbelte zu einem Zebra, dessen Tumor aber kleiner war Kaschtschenko konnte immer noch nur auf dem Bauch liegen und nicht auf dem Rücken und skizzierte ihr seine Gedanken über den Strauß.

KASCHCHENKO Pjotr ​​Petrowitsch (1858-1920), ein Sozialpsychiater, eine herausragende Persönlichkeit in der sogenannten. Zemstvo-Periode der russischen Medizin, in den letzten Jahren seines Lebens (1918-20) - Leiter der Psychiatrie. Sektion des NKZdr. Nach seinem Abschluss an der Moskauer Universität im Jahr 1881 trat Kaschtschenko nach mehreren Jahren im politischen Exil 1886 als Praktikant in die Burashevskaya-Kolonie für Geisteskranke ein, wo zu dieser Zeit die fortschrittlichsten psychiatrischen Reformen energisch durchgeführt wurden (Abschaffung aller Gewaltmaßnahmen, zurückhaltende „Unterhemden“ usw. e) Zaye ja für viele Jahre P889 -19U4) des psychiatrischen Krankenhauses von Nischni Nowgorod (to-ruyu reorganisierte er auf einer neuen Grundlage), K. richtete eine beispielhafte Kolonie in der Nähe der Stadt (S. Lyakhovo) und in den Bergen ein. Balakhna ist eine der ersten Patenschaften für psychisch Kranke in Russland. Die weiteren Lebensstationen von K. waren: die Leitung (1904-06) des Moskauer psychiatrischen Krankenhauses in der Datscha Kanatschikows (heute Kashchenko-Krankenhaus), die Organisation des Petersburger Semstwo-Bezirksamtes und die Organisation eines statistischen Büros, das konzentrierte alle Materialien zu den Zählungen psychisch Kranker und allgemein alles, was mit dem psychiatrischen Fall in Russland zu tun hat. Nach der Oktoberrevolution war K. einer der ersten Staatsärzte, der direkt und offen mit den sowjetischen Behörden zusammenarbeitete, zunächst als Vorsitzender der Zentralkommission für Psychiatrie des Rates der Medizinischen Hochschulen und dann als Leiter der Neuropsychiatrie. Unterabteilung des Nationalen Gesundheitskomitees der RSFSR. K. war ein hervorragender Organisator, führte die von ihm skizzierten Arbeitspläne beharrlich durch und baute diese Pläne zugleich breit und praktisch auf. K. besitzt mehr als 60 Werke zur Organisationspsychiatrie u wissenschaftliche Themen. Zündete.: Kannabikh Yu., Geschichte der Psychiatrie, S. 403, Moskau, 1929. NVALIMETRIE, Abteilung für Radiologie, die sich mit der Messung der Röntgenhärte beschäftigt

Neue Strahlen, d.h. ihre Durchdringungsfähigkeit (für Details s Strahlentherapie).

NVANTIMETRY, Abteilung für Radiologie, die sich mit der Messung der Intensität von Röntgenstrahlen und ihrer Anzahl befasst (für Details s. Strahlentherapie).

Siehe auch:

• QUANTENTHEORIE. Quantum (von lat. Quantum - eine bestimmte Menge) - ein Konzept, das die Diskontinuität von Wechselwirkungen charakterisiert Elementarteilchen Materie – Elektronen, Protonen, Atome und Moleküle – untereinander und mit Licht. Der Begriff K. wurde von M. Planck (Planck; 1900) im Zusammenhang mit ...
• QUARZ, die Verbindung eines Siliziumatoms mit zwei Sauerstoffatomen, Si02, kristallisiert im hexagonalen System in Form von transparenten hexagonalen Prismen mit pyramidenförmigen Enden; schlägt in. 2,6; sehr häufig in der Natur, Eingabe ...
• QUARZLAMPE, siehe Bach Quecksilberquarzlampe, Quecksilberquarz, Lampe.
• KVASS, russisches Volksgetränk, gewonnen aus mehl- und zuckerhaltigem Nährstoffe durch Milchsäure und alkoholische Gärung. Je nach Ausgangsmaterial unterscheidet man K. „Brot“, „Obst“, „Beere“ usw. Zum Kochen ...
• QUASSIA(F VII), Quassia, eine Pflanze der Familie. Simarubaceae, bekannt in 2 Arten: 1) Quassia amara L. (Surinamese Quassia; Nordbrasilien) und 2) Picrasma excelsa Planch. (Jamaika). Quassia ist ein kleiner Baum oder Strauch mit hellen...

Petr Petrowitsch Kaschtschenko(1858–1920) wurde in Tambow geboren.

In den meisten Quellen wird die Stadt Yeysk fälschlicherweise als Geburtsort bezeichnet. Dies liegt daran, dass die Familie in Tambow nach der Geburt von Peter Kashchenko nur sehr kurze Zeit lebte und seine gesamte Kindheit in Yeysk verbracht wurde. Der Vater von Peter Kashchenko war Militärarzt. Nach seinem Abschluss am Militärgymnasium Yeysk Kuban trat Petr Kashchenko in die medizinische Fakultät der Universität Kiew ein und wechselte bald darauf an die Universität Moskau. Nach der Ermordung von Alexander II. hielt Peter Kashchenko auf einer Studentenversammlung eine Rede, in der er den Zaren verurteilte, wofür er verhaftet, zwei Monate vor seinem Abschluss von der Universität ausgewiesen und nach Stavropol ins Exil geschickt wurde. 1884 wurde Pjotr ​​Kashchenko aus der öffentlichen Polizeiaufsicht entlassen und schloss seine Ausbildung an der Kasaner Universität ab.

Er spezialisierte sich auf Psychiatrie unter dem Direktor des Kasaner psychiatrischen Krankenhauses, Lev Ragozin. 1885 erhielt Pjotr ​​Kashchenko den Doktorgrad und den Titel eines Kreisarztes und begann als Arzt in der Diözese Stawropol zu arbeiten Frauenschule. 1886 zog er in die Provinz Tver und bekam eine Stelle als Psychiater in Russlands erster psychiatrischer Krankenhauskolonie im Dorf Burashevo, die von MP Litvinov gegründet wurde. Es war ein Krankenhaus mit den modernsten Behandlungsmethoden für das damalige Russland, in dem medizinische und Ergotherapie kombiniert wurden. 1889 wurde Petr Kashchenko Leiter der psychiatrischen Abteilung des Zemstvo-Krankenhauses in Nischni Nowgorod. Er baute ihre Arbeit komplett um und entwickelte seine in Burnashevo gesammelten Erfahrungen. 1891 wurde Pjotr ​​Kashchenko korrespondierendes Mitglied der Moskauer Gesellschaft der Neurologen und Psychiater. 1898 wurde Petr Kashchenko von der Provinzregierung von Nischni Nowgorod nach Europa geschickt, wo er die Erfahrungen mit der Organisation der psychiatrischen Versorgung in Deutschland, Belgien, Frankreich, England und Schottland studierte. Als Ergebnis dieser Reise wurde ein wissenschaftlicher Bericht in drei Bänden veröffentlicht. Im selben Jahr begann der Bau einer psychiatrischen Krankenhauskolonie im Dorf Lyakhovo, die am 10. (23.) Februar 1901 eröffnet wurde. Jetzt ist es die Region Nischni Nowgorod psychiatrische Klinik Nr. 1 benannt nach P. P. Kashchenko. Das System der psychiatrischen Versorgung, das Kaschtschenko in der Provinz Nischni Nowgorod organisierte, wurde zum Vorbild für russische Ärzte, Ärzte aus anderen Städten kamen zu ihm, um aus Erfahrungen zu lernen. Er selbst kam oft zu Konsultationen über die Organisation der psychiatrischen Versorgung in andere Provinzen, hielt Vorträge bei Provinzial-Zemstvo-Treffen, Zemstvo-Ärztekongressen, Pirogov-Kongressen und dem Brüsseler Internationalen Kongress für die Wohltätigkeit der Geisteskranken. 1899 lud das Zemstvo der Provinz St. Petersburg Pjotr ​​Kashchenko ein, ein psychiatrisches Krankenhaus in der Provinz der Hauptstadt zu gründen. So entstand auf dem Landgut Sivoritsa (heute Dorf Nikolskoje, Bezirk Gatschina) ein Krankenhaus, dessen Bau sich jedoch wegen des Krieges mit Japan verzögerte.

Anfang 1904 nahm Pjotr ​​Kashchenko am Wettbewerb um die vakante Stelle des Chefarztes der Moskauer psychiatrischen Klinik teil. N. A. Alekseev in der Datscha Kanatchikova, und seine Kandidatur wurde als die beste anerkannt. 1907 wurde schließlich das Sivoritskaya-Krankenhaus in der Nähe von St. Petersburg eröffnet, und Pjotr ​​Kashchenko ging dorthin. Das Sivorizkaja-Krankenhaus wurde 1911 auf der Internationalen Hygieneausstellung Dresden vorgestellt. 1913 erhielt das St. Petersburger Zemstvo auf der Allrussischen Hygieneausstellung eine kleine Goldmedaille "Für die Einrichtung und hervorragende Ausstattung des Krankenhauses für Geisteskranke in Sivoritsy". 1913 stellte Petr Kashchenko, der an der Kommission zur Revision der Medizingesetzgebung teilnahm, erstmals die These auf, dass bei der Ausarbeitung eines Gesetzes im Bereich der psychischen Gesundheit die Interessen des Patienten im Vordergrund stehen sollten und nicht die Prinzip der "Gefahr des Patienten für die Gesellschaft".

Während des Ersten Weltkriegs engagierte er sich aktiv für „geisteskranke Soldaten“ und die Aufklärung von Geisteskrankheiten bei Militärangehörigen. Nach der Revolution lebte Pjotr ​​Kashchenko in Moskau, wo er die zentrale neuropsychiatrische Kommission des Rates der medizinischen Hochschulen (später - die neuropsychiatrische Unterabteilung der medizinischen Abteilung der Zivilabteilung des Volkskommissariats für Gesundheit der RSFSR) leitete die Organisation der psychiatrischen Versorgung. Pjotr ​​Kaschtschenko starb am 19. Februar 1920 in Moskau

Ein herausragender Psychiater und Organisator der psychiatrischen Versorgung in Russland, einer derjenigen, dank denen die Ideologie der „Nicht-Zurückhaltung“ bei der Behandlung von Geisteskranken ins Land kam. Struktur entwickelt medizinische Einrichtungen, das ein Krankenhaus für Akutpatienten, eine Krankenhauskolonie für chronische Patienten und Patronats- und Ambulanzen für Nicht-Schwere und Rekonvaleszente umfassen sollte. Nach der Revolution organisierte er ein System psychiatrischer Apotheken. Die Idee der Patronage - der Pflege von Patienten in Familien - wurde von Petr Kashchenko nach dem Vorbild des im belgischen Lirnier verwendeten Systems umgesetzt. Bis 1900 lebten 77 Patienten in Bauernfamilien im Dorf Kubintsevo. Für den Fall, dass sich ihre Krankheit verschlimmert, wurde eine Notaufnahme mit 30 Betten eingerichtet. Die Erfahrung war erfolgreich und wurde später auf der Grundlage des Sivoritskaya-Krankenhauses fortgesetzt. Petr Kashchenko wandte eine Reihe fortschrittlicher Ideen in der Behandlung von Geisteskrankheiten an und kombinierte erfolgreich Medikamente mit Ergo- und Kunsttherapie. Im Sivoritskaya-Krankenhaus wurden sportliche Aktivitäten, das Erlernen des Spielens von Musikinstrumenten, Kinobesuche, eine Bibliothek und die Arbeit in Workshops organisiert.

Vieles in den theoretischen und praktischen Aktivitäten von P. P. Kashchenko bleibt relevant und gefragt im Einklang mit der Reform der psychiatrischen Versorgung, die in Russland in den letzten Jahrzehnten durchgeführt wurde - Dezentralisierung und Entwicklung verschiedener Formen der psychiatrischen Versorgung, Verbesserung der Lebensqualität der Psychiater Krankheit, die Entwicklung der psychosozialen Rehabilitation, die Humanisierung der Gesetzgebung im Bereich der psychischen Gesundheit usw.

(11)

Pyotr Petrovich Kashchenko ist ein bekannter russischer Psychiater und Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, der psychiatrische Kliniken in Moskau und St. Petersburg leitete.

P.P. Kashchenko wurde in der Stadt Yeysk in geboren Krasnodar-Territorium 28.12.1858 in der Familie eines Militärarztes. 1876 ​​trat er in die Medizinische Fakultät der Moskauer Universität ein. Er wurde jedoch bald wegen der Teilnahme am Studium ausgeschlossen Revolutionäre Reden. 1879 wurde Pjotr ​​Kaschtschenko wegen des Verdachts des Mordes an einem Polizeibeamten festgenommen und von Moskau nach Stawropol deportiert.

1885 schloss er sein Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität in Kasan ab. Zunächst arbeitete er als Psychiater in einer psychiatrischen Klinik in Kasan, dann in psychiatrischen Kliniken in den Provinzen Twer und Nischni Nowgorod.

1889 wurde Petr Kashchenko zum Direktor einer psychiatrischen Klinik in Nischni Nowgorod ernannt und bald darauf nach Moskau versetzt.1904 arbeitete er als Chefarzt der Moskauer psychiatrischen Klinik und von 1907 bis 1917 als Chefarzt der psychiatrischen Klinik in St. Petersburg.

Es ist interessant festzustellen, dass diese beiden Krankenhäuser später den Namen Kashchenko trugen, der leider zu einem allgemein bekannten Namen wurde. Menschen der älteren Generation erinnern sich, dass die Leute damals gesagt haben: Wir müssen ihn „nach Kaschtschenko“ schicken, was eine psychiatrische Klinik bedeutet.

Das Moskauer psychiatrische Krankenhaus Nr. 1 trug von 1922 bis 1994 den Namen Kashchenko, trägt aber derzeit den Namen von Alekseev, dem ehemaligen Bürgermeister von Moskau bis 1893, der übrigens der Initiator des Baus dieses Krankenhauses war.Das psychiatrische Krankenhaus Nr. 1 in St. Petersburg im Dorf Nikolaevskoye in der Region Leningrad wurde unter der direkten Aufsicht von P.P. Kashchenko in 1904-1905, wo er als Chefarzt arbeitete. Auf seinem Territorium wurde vor dem zentralen Gebäude auf einem Granitsockel eine Bronzebüste von Peter Petrovich aufgestellt.
Während des bewaffneten Dezemberaufstands in Moskau im Jahr 1905 half Pjotr ​​Petrowitsch zusammen mit seinem Bruder den Verwundeten in Presnja. Sie medizinische Instrumente und werden jetzt im Museum der Revolution aufbewahrt.
In denselben Jahren leitete Petr Petrovich das illegale Rote Kreuz, organisierte und war Vorsitzender des ersten Zentralbüros für die Registrierung von Geisteskranken.1918 wurde Petr Kashchenko zum Vorsitzenden der psychiatrischen Kommission des Rates der medizinischen Hochschulen gewählt und leitete auch die Unterabteilung für neuropsychiatrische Versorgung im Volkskommissariat für Gesundheit der RSFSR.

Es ist wichtig anzumerken, dass Kaschtschenko selbst die Diagnose "verrückt" mit Vorsicht behandelte, nicht ohne Grund zu glauben, dass "zwischen Delirium und Hochbegabung, zwischen Wahnsinn und Genie nur ein schmaler Grat liegt".
Die von P.P. Kashchenko entwickelten Methoden zur Behandlung von Patienten: Ergotherapie, ambulante Behandlung, Patronage und andere waren für diese Zeit sehr fortschrittlich.
Petr Petrovich ist Autor von Artikeln nicht nur über Psychiatrie, sondern auch über die Organisation der psychiatrischen Versorgung.In Erinnerung an ihn ist eine der Straßen in Nischni Nowgorod nach ihm benannt.
Am 19. Februar 1920 starb Pjotr ​​Petrowitsch Kashchenko plötzlich in Moskau und wurde auf dem Nowodewitschi-Friedhof beigesetzt.